inn Ballone in dem Srantworlich den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur BrFritz——— den kinzeigenteil: änton Grieſer⸗ * Berlag der dr. H. Sdas'ſchen Buchöruckeret, G. m. b.., ſämt⸗ Meh— Ur. 793 2, 7945 945. Poſtſche⸗ — A. 794⁴, 2917 igsha a. Rh.—— Wöchentliche Beilagen: A — Der deutſche Tagesbericht. OGroßes Hauptauartier, 20. Auguſt.(W7B. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Reeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern Auf dem ſlandriſchen Schlachtſeld blieb nach dem Scheitern 3 engliſchen Frühangriſſe ſüdlich von Langemarck der euerkampf an Stärke erheblich gegen die Bortage zurü c. war die Ariillerietäkigkeit nur nordmeſilich von 10— mehrſach wurden engliſche Erkundungsableilungen zu⸗ Beeresgruppe des Deutſchen Uronprinzen Die Schlacht vor verdun hat heute vor beiden Maasuſern Walde von Avocourt bis zum Cauriereswalde 623 ) mit ſiarken Angriſfen der Frauzoſen be⸗ u. vom donne Artitleriekampf dauerte tagsüber und die Nacht urch ununterbrochen in äußerſter Heftigteit an. Heute mor⸗ * 0 ſtärkſtes Trommelſeuer einem Angriff der Infankerie 19 Die Franzoſen beſetten kampflos den Talourücken öſt⸗ der Maas, der ſeil März d. J. als Verkeidigungslinie aufgegeben * durch Poſien beſetzt war. Dieſe ſind im Laufe des geſirigen wlanmäßig und ohne Störung zurückgenommen worden. 16 An allen uͤbrigen Stellen der dreilen Frout iſt der Kampf vollem Gange. s feindtiche Flugzeuge und 4 Jeſſelballone ſind ſ00 zum Abſturz gebracht worden. Leutnank Gonkermann ß drei Feſſelballone und ein Flugzeug ab und erhöhte damit die 1 ſeiner Luftſiege auf 34; Offizierſtellvertreter Vizeſeldwebel ütter blieb zum 23. und 24. Male Sieger im Luftkampf. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Banern Richts Neues. Beeresgruppe des Generaloberſten Erzherzog Joſef 100 Deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen warſen in kraft⸗ em Anſturm beiderſeits des Oikostales die zähen Widerſtand lei⸗ le n Rumänen gegen das Trotuskal zurück; ein würt⸗ den dergiſches Gebirgsbatgillon zeichnele ſich beſon⸗ ſd aus. Mehr als 1500 Gefangene und 30 Maſchinengewehre eingebracht worden. 5 heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen R Auf dem weſllichen Sereihufer eniſpannen ſich am Bahnhof araſeſtiheftige Kämpfe, bei denen mehr als 2200 Ge⸗ angene in unſeren Händen blieben. 1 Südlich der Rimnicmündung ſcheiterten ſiarke ruſſiſche ugriffe vor unſeren Stellungen. Magedoniſche Front Die gage iſt unverändert. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Ueue U⸗Boot⸗Erſolge. Berlin, 19. Aug.(WB. Amtlich.) Neue U⸗ Boot- Beuie Allantiſchen Ozean und in der Nordſee: 23000 Bruktoregiſterkonnen. Anter den verſenkten Schiſſen beſanden ſich der engliſche —„Cayo Soko“(3082.), Ladung anſcheinend Hanf, 9 er ein bewaffneier engliſcher Dampfer von 5500 T. mit olen von England nach Port Sald, ein bewaffneter franzö⸗ ſcher Dampfer und ein großer, durch Bewacher geleileter Dampfer von mindeſtens 10000 Tonnen. Der Chef des Admiralſiabs der Marine. die Uriegslage. F1 Berlin, 20. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In ſchendern iſt es nach der Abweiſung des ſtarken engli⸗ unde n Angriffes zwiſchen St. Julien und Langemarck geſtern ek in der vergangenen Nacht nicht wieder zu Infanteriekämpfen kommen. Das ſtarke* hält jedoch auf der ganzen chent gegen den Küſtenabſchnitt hin, an, erreichte * nicht die gewaltige Stärke wie in den Vortagen. troui Artdis wurden an zahlreichen Stellen feindliche Pa⸗ darſ llen vertrieben, die nach ſtarkem Artillerie⸗ und Minenfeuer Miien, 1 ördlich Verdun hat ſich das heſtige Artilleriefeuer, Ba0 der ganzen Front zwiſchen dem Walde von Avoeourt und der eFtreuzhöhe won heute 4 Uhr vormittags zum Trommelfeuer ſcbeigerk. Seit 4 Uhr 40 Minuten früh iſt die Infanterie⸗ waltiach! um unſere vorderſten Stellungen, die ſich inſolge der ge⸗ delt 905 W der letzten Zeit in ein Trichterfeld verwan⸗ aben, in vollem Renge, chen en, dem Talouriten, den wir ſeit März nur mit ſchwa⸗ Ria Aluerun en beſetzt hielten, ſind unſere Poſten heute Nacht nmüßig 8 cgenommen worden. Neſfelnan Gontermann bat geſtern Abend wiederum drei Wachlelbaltone abgeſchoſſen und damit ſeinen 34. Luftſleg ngen. Nach Abſchuß der Feſſelballone holte der Feind ſeine übri⸗ kampfabſchnitt beſchleunigt ein. ret ei der Armee Mackenſen hat ſich geſtern weſtlich des Se⸗ N h ipfolge des Einſatzes ſtarker ruſſiſcher Reſerven heftige füdtich veſe entwickelt, in deren Verlauf es uns gelang, die Fabrik Maraſteſti zu nehmen und gegen ſtarte ruſſiſche An⸗ Kaee Halte ee 00, Gf fangnederd ae eh engewehre wurden eingebracht. Zwiſchen der oberen Suſita Badiſche Neueſtee mtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Die Schlacht vor Verdun in vollem Gange. und dem Deſaletal gewannen wir trotz ſehr ſtarker feinblicher Ver⸗ ſtärkungen im Laufe des geſtrigen Tages Raum, beſonders nördlich und ſüdlich von Sprozesci, wo allein bisher 1500 Gefangene, darunter ein Oberſtleutnant und Flügeladjutant des rumäniſchen Kö⸗ nigs und 30 Maſchinengewehre eingebracht wurden. Die blutigen Verluſte des Gegners waren ſehr ſchwer. In Mazedonien war unſere Artillerie gezwungen, erneut feindliche Batterien in Monaſtir unter Feuer zu nehmen, ein Stadtviertel iſt niedergebrannt. Am Iſonzo haben unſere tapferen Verbündeten vom Mrzl Brh bis zur Küſte die wütenden italieniſchen Angriffe unter ſchweren blutigen feindlichen Verluſten an den meiſten Stellen abgewehrt. Eine Kecſ Gefangener von 33 verſchiedenen italieniſchen Brigaden iſt eingebracht worden. An den wenigen Stellen, wo der Gegner nördlich Velo an der Karſt⸗ hochfläche und am Jſonzo Vorteile zu erringen vermochte, ſind Ge⸗ genangriffe im Gange. Stegemann über die Schlacht vor Berdun und die Abſichten Petains. Am 15. Auguſt hat Stegemann über die Abſichten Haigs und Petains Betrachtungen angeſtellt, die gerade heute beſonders inter⸗ eſſieren, da die neue Verdunſchlacht voll entbrannt iſt. Er Kſtoe: über die am 15. ſich bereits ankündigende franzöſiſche Offenſive: „Am Chemin des Dames, in der Weſtchampagne und vor Ver⸗⸗ dun halten die Teilkämpfe immer noch an, und zwar gehen ſie auf deutlich abgegrenzte, energiſch durchgeführte Unternehmungen aus, die auf beiden Seiten größere Verbände in Anſpruch nehmen, ohne die allgemeine Entwicklung völlig zu beſtimmen. Iſt es richtig, daß General Petain die franzöſiſche Armee in einem Heeresbefehl auf kommende Entſcheidungen vorbereitet hat, ſo iſt mit gewaltigen Kämpſen an der Aisnefront und zwiſchen Reims und Verdun zu rechnen, wobei auch dem ſtark einſetzen⸗ den Ferer nördlich der Oiſe im Abſchnitt St. Quentin Beachtung zu ſchenken iſt. Eine franzöſiſche S großen Stils liegt, bei richtiger Einſchahung der ſtrategiſchen Lage, ſchon lange in der Luft und wurde nur durch die Entkräftung gehemmt, der die Armee infolge des großen Durchbruchsverſuches am Chemin des Dames verfallen war. Die ſtrategiſche Lage fordert ja auf allen Fronten dringend Entlaſtungsoffenſiven der Verhandsmächte, nachdem die —— müſiſche Offenſive die deutſch⸗öſterreichiſche Gegenoffenſive und mit dieſer eine allgemeine Erſchütterung der Oſtfront der Ver⸗ bandsmächte heraufbeſchworen hat, eine Erſchütterung, die ſich nicht nur auf die rumäniſche, ſondern auch auf die mazedoniſche Front fortpflanzen kann und durch die engliſche Offenſive im Mernbogen nicht werden konnte. Petains Vorbereitungen ſind ſorgfältig getroffen. Man konnte das an einer Menge kleiner Einzelzüge erken⸗ nen; beſonders die Artillerieausrüſtung iſt in einem Umfang durchge⸗ führt, der ſelbſt den Spezialiſten Nivelle verblüffen muß. Die deutſch Meldung vom 14. Auguſt hebt einen Zipfel des Vorhangs und lätt einen Blick auf die neu ausgerüſtete Verduner Front tun, wo die Franzoſen von Avocourt bis Douaumont ihre Artillerie neu aufgebaut haben. Greift Petain jetzt an, um vor dem vierten Winterfeldzug die Entſcheidung zu ſuchen und der Bedrängnis des Unterſeebostskrieges zu entrinnen, ſo wird er auch die ſtrategiſche Generalreſerve vorführen müſſen. Die amerikaniſchen Truppen tun bereits in der Etappe Dienſt.“ Entſcheiden die Werſten den Urieg? Nörregaard führt im„Morgenbladet“ vom 14. Auguſt aus: Wenn der Krieg allein durch militäriſche Machtmittel entſchieden würde, ſo würden ſchließlich die Mittelmächte das Spiel verloren geben müſſen, wenn auch vielleicht bis zu dieſem„ſchließlich“ noch Jahre vergehen. Alles das, was man früher als große Pſſenſſoen bezeichnet hätte, hat den Charakter lokaler Stöße bekommen, mögen auch, wie am JIſonzo und bei Arras, viele Hunderttauſende in den Kampf geführt werden. Alle dieſe Stöße können den Krieg wohl einen Schritt vorwärts, aber nie zum Abſchluß bringen. Ja, noch mehr: Im Grunde genommen ſind ſelbſt die größten 9338 Offen⸗ ſiven nur Glieder einer aktiv geführten Defenſive. Die wirk⸗ lichen Offenſivwaffen beider Gegner ſind die Blockaden, die auf dem Waſſer und die unter dem Waſſer. Sallen nicht poli⸗ 1655 Mittel wie Polkserhebungen uſw., ſondern mehr militäriſche Mittel die Entſcheidung bringen, ſo handelt es ſich darum, die Blockade auf und unter dem Waſſer bis Rur höchſten Erſchöpfung des Gegners durchzuführen. Es iſt deshalb von höchſtem Intereſſe, zu unterſuchen, oh der U⸗Bootkrieg, auf den die Mittelmächte ihre größte Hoffnung ſetzen, wirklich eine ſo ſolide Geunblage hat und eine ſo ſcharfe Waffe iſt, daß damit der gordiſche Knoten des Welt⸗ krieges durchhauen werden kann. Der bekannte amerikaniſche Militärſchriftſteller Oberſt Emer⸗ ſon äußert ſich in einer amerikaniſchen Zeitſchriſt über den U⸗Boot⸗ krieg wie folgt? Der Weltkrieg hat zu einem verzweifelten Kampfe zwiſchen Schiffszerſtörung und Schiffsbau geführt. Wer dieſen Kampf gewinnt, hat den Krieg gewonnen. Bom 1. Februar bis zum 1. Auli haben die Mittelmächte etwa 1000 Sehiſſe= 4671.000 Brutio-Regiſtertonnen verſenkt, das heißt im Monat durchſchnittlich 934000 Tonnen. Hierzu kommen die Verluſte der Mittelmächte, ſowie die allgemeinen Abgänge durch Seeunfälle, Minen uſw., ſo daß die Welttonnage ſich monatlich um irka 1000 000 Tonnen vermindert hat. Man muß ferner berück⸗ ſichttgen, daß etwa 4 v. H.(2 000 000 Tonnen), weil in Reparatur hefindlich, nicht zur Verfügung ſtehen. Lloyds gibt für 1913 die Welttonngge auf 46 970 000 Tonnen an, Hiervon gehen 2 Millionen Tonnen Binnenfahrzeuge und zirka 2½ Millionen Tonnen der Mittel⸗ mächte ab. Zur Verfügung ſtehen alſo den Verbandsmächten etwg 39½ Millionen Tonnen. Von dieſen ſinb his zum 1. Juli 9 700 000 Tonnen verſenkt; weitere 3½ Millionen Tonnen ſind nur in der Küſtenſchiffahrt verwendbar. Von den übrigbleibenden 20/ Millionen Tonnen braucht allein England für Marine⸗ und Heeres⸗ wecke 10 Millionen Tonnen, und durch den Eintritt Amerikas in den rieg ſteigert ſich die für dieſe Zwecke erforderliche Lonnage natür⸗ lich ganz erheblich. Die wirklich für den Ueberſeehandel verfügbare Tonnage iſt alſo auf höchſtens ein Viertel ihre⸗ urſprünglichen Beſtandes zufammengeſchmolzen. Zum Teil wird dieſer Abgang durch Neuhauten ausgeglichen, ſo daß zurzelt etwa 17½ Millibnen Tonnen verfügbar ſind. Zu denſelben Ergeb⸗ niſſen kommen auch Walker im„Seientiſie American“ und Perſius im Berliner Tageblatt. PA 6 ſtets leichter als Aufbauen. Die Bauzeit für ein Schiff beträgt 6 bis 24 Monate und mehr— zerſtört iſt es unter Uniſtänden in einer Minute. Bei dem Wettrennen zwiſchen Zerſtören und Bauen haben die Deutſchen alle EChancen auf ihrer Seite. Von beiden Seiten wird dieſer „Das Weltgeſchehen im Bilde“ 1917.— Nr. 380. Anzeigenpreis: Die iſpalt. Kolonelzeile 40 Pfg., Reklamezeile R..20 Annalſmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt nachm.§ Uhr. Für kinzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ber⸗ antwortung übernemmen. 9 5 in Mannheim u. Umg. monatl. M..70 einſchl. B. l. Purck e Poſt— viertelj. R..62 einſchl. Poſtzußtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. 90. Einzel⸗Ur. 10 Pig, in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. —————ꝛ———— Kampf ſtändig verſchärft werden, und es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß die letzten Phaſen des Krieges ſich auf den Werften von Kiel, Danzig und jenen am Clyde, von New Dorck uſw. abſpielen. Ganz ugeſen iſt es nicht, daß dieſer Kampf mit ſcharfen Waffen ausgekämpft wird. Es ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß die Verbandsmächte das Uebel an der Wurzel packen wollen, indem ſie die deutſchen Flottenſtationen von der See her angreifen. Aber dieſe Anzeichen ſind noch ſpärlich und ſchwach, und das Riſiko würde ja auch gewaltig groß ſein. Wir glauben nicht, daß dieſer Verſuch gemacht wird, wenn nicht die Lage ganz verzweifelt werden ſollte und das iſt ſie zurzeit keineswegs. Die Flandernſchlacht auf drei Monate berechnet. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Auguſt.(Pr.⸗Tel., z. K) Nach Baſler Berichten aus London ſchreibt der Militärkritiker der Times zur Flandernſchlacht, General Haig habe die engliſche Entſchei⸗ dungsſchlacht in Flandern auf die Dauer von 3 Monaten berech⸗ net und angeſetzt. Eine Steigerung der jetzigen Angriffsmaſſen in Flandern ſei unmöglich. Der Erfolg des erſten Infanteriekampftages am Jſonzo. m. Köln, 20. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der italieniſchen Front: Die Infanterieſchlacht am Iſongo geht im größten Stile weiter, während der Anmarſchweg hinter der Front nach wie vor unter heftigem Arxtilleriefeuer liegt. Die Her⸗ mada wird von ſchwerſten Schiffsgeſchützen unaufhörlich beſchoſſen. Als Ergebnis des erſten Infanteriekampftages kann feſtgeſtellt werden, daß die Rieſenanſtrengungen der Italiener von keinem an⸗ deren Erfolg begleitet geweſen waren, als daß eine große An⸗ zahl ihrer Diviſionen als erledigt zu betrachten ſind, die ihre Anweſenheit durch eine große Zahl von Gefangenen, die in unſerer Hand blieben, gemeldet haben. Neue franzöſiſche Truppentransporte nach Saloniki abgegangen. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Prib.⸗Tel. z..) Die Genfer Blätter melden: Neue franzöſiſche Truppentrausporte ſind nach Saloniki abgegangen. General Pau iſt nach Lyon ab⸗ gereiſt, um dort von ſeinem Sohn, der ſich auf der Reiſe nach Sa⸗ loniki befindet, Abſchied zu nehmen. Die„Neue Büricher Zeitung“ berichtet, der franzöſiſche Sanitätsdienſt laſſe in Savohen rette und Hoſpitäler einrichten zur Aufnahme kranker ruſſi Soldaten, die in den nächſten Tagen von der Salonikifront ein⸗ treffen werden. Die franzöſiſche Präſidentenkriſe. m. Köln, 20. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Zürich: Zur Präſidentenkriſe in Frankreich bringt der„Gencz⸗ vois“, dem man nahe Beziehungen zu franzöſiſchen Politikern nachſagt, einige bemerkenswerte Feſtſtellungen. Der Chefredakteur des Blattes erklärt, ohne Zweifel iſt die Stellung Poin⸗ carés mehr erſchüttert, als es den Anſchein hat. Aber es gibt keinen Franzoſen, ſelbſt unter ſeinen wütendſten Gegnern nicht, der ihm irgend eine Verantwortung betreffs der Kriegs⸗ erklärung aufbürden wollte. Die Vorwürfe, die man ihm macht, liegen auf anderem Gebiet. Der„Genévois“ führt die folgenden auf: die Flucht nach Bordeaux, die Offenſive vom 16. April, für die er die Hauptverantwortung trägt, die Zuſammenſtellung der verſchiedenen Miniſterien, die ſeit Ausbruch des Krieges in Frank⸗ reich einander gefolgt ſind, die Ausſchaltung der tüchti ſten Leute von der Regierung, das waren die Hauptfehler, Poincaré begangen hat. Kann man es zulaſſen, daß inmitten Feindſeligkeiten ein Marineminiſter zurücktritt und nicht ſofort wieder erſetzt wird? Und wenn man erſt auf das Kabinett Briand zurückkommt, welche Fehler und von welcher Tragweite ſind erſt da gemacht worden. Die Geſchichte wird einmal darüber urteilen, wie kläglich die Tragikomödie in Athen geweſen iſt und warum die Partie von den Alliierten auf dem Balkan verloren wurde. Man hat den Eindruck, daß er den Einfluß einer ſtarken Perſönlichkeit fürchtete oder auch, daß er ſelbſt ein Hinder⸗ nis für eine ſtarke und fähige Regierung geweſen iſt. Dem Präſidenten Poincaré gelang es nicht, ein Miniſterium zu bilden, wie es die Umſtände erforderten. Die„Kölniſche Zeitung“ bemerkt hierzu, daß ſich der Chef⸗ rebakteur des„Gensvois“ gleichzeitig bemüht, angeblich unberech⸗ tigte Vorwürfe zurückzuweiſen und von deutſchen Manövern redet, die er ſo hinzuſtellen verſucht, als ob'die Enthüllungen des Reichs⸗ kanglers die Stellung Poincarés erſchüttert hätten, iſt ſelbſt gegen⸗ über den bemerkenswerten Darlegungen, die in der Tat die Stel⸗ lung Poincatés als erſchüttert hinſtellen, nicht weiter angebracht. die Kriedensvorſchläge des Papſtes. Der Vatikan läßt ſich durch ablehnende Ankworten nicht entmuligen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Züricher Meldungen aus Turin meldet die„Stampa“ aus Rom, der Vatikan ſei entſchloſſen, ſelbſt wenn die erſte Antwort der Mächte nicht ganz zuſtimmend ſein ſollte, das Friedenswerk nicht wieder aufzugeben, ſondern die Friedensbeſtrebungen miteneuen Vorſchlägen fortzuſetzen. Uebereinſtimmung der Ziele Rußlands und des Papſtes. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Züricher Meldungen aus Mailand berichtet der„Secolo“ aus Petersburg, die proviſoriſche Regierung laſſe erklären, daß ſie das Friedensangebot des Papſtes wohlwol⸗ lend in Erwägung ziehen werde und daß ſie ein gleiches Ziel anſtrebe, nämlich die Herbeiführung eines baldi⸗ gen ehrenvollen Friedens für alle Kriegführenden. Ablehnende ruſſiſche Blätterſtimmen. Petersburg, 19. Aug.(WeB. Nichtamtl.) Nach der Peters⸗ burger Telegraphenagentur beſpricht die ganze ruſſiſche Preſſe das Rundſchreiben des Papſtes im 05 Sinne.„Nowoje Wremfa“ wiederholt u. a. die Forderungen der von Deutſchland angegriffenen Völker(1) und ſagt, der Heilige Stuhl würde kraft des moraliſchen Einfluſſes der Menſchheit einen unermeßlichen Dienſt leiſten, wenn ex die an der Weltkataſtrophe Schuldigen lennzeichnen würde„Rietſch“ erklärt den Verſuch des Papſtes für ebenſowenig gangbar wie die anderen Vermittlungs⸗ entwürfe und betont, daß der Papſt bei dem Vorſchlag auf Ent⸗ ————— ———— —— 2. Seite. Nr. 386. Mannheimer General⸗Anzetger. (Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 20. Auguſt 1917. — waffnung das Schiedsgericht vergeſſe und daß dieſes Ziel erſt nach dem Kriege erreichbar ſei. Seine Vorſchläge würden nur das Ar⸗ chiv von Friedensvorſchlägen bereichern.— Die„Börſenzei⸗ ſ t: Die Wiederherſtellung des ſtatus quo ſei aus⸗ deutſcher Grundſatz. In der elſaßllothringiſchen Frage befriedige die Note des Papſtes nicht nur Scheidemann, ſon⸗ dern ſogar Erzbergen und Michaelis.— Der„Courier“ ſieht die Vorſchläge des Papſtes geradezu als ſolche der Mittel⸗ mächte an, als die Hand, die der Feind durch den Vati⸗ kan hindurch nach Rußland ausſtrecke.— Nach der „Ru'skaja Wolja“ ſind die nebelhaften Ausdrücke des Papſtes für greifbare Vorſchläge durchaus unangebracht. Das Blatt wirft dem Vatikan auch die zu große Zurückhaltung gegenüber der Frage der Wiedervereinigung Polens vor, während er be⸗ treffend der vollſtändigen Zurückgabe der deutſchen Kolonien durch⸗ aus beſtimmt ſpreche.—„Nowaja Shin“ meint, der Papſt hätte niemals ein Rundſchreiben zu veröffentlichen gewagt, wenn er die Umſtände nicht für günſtig gehalten hätte. Der Katholizis⸗ mus habe immer davon geträumt, der Menſchheit den Oelzweig zu bringen. Der Papſt hätte dieſe Gelegenheit nicht den Sozia⸗ liſten, den ſchlimmſten Feinden des Vatikans, überlaſſen können. Der Heilige Stuhl ſei überzeugt, daß die Regierungen, wenn ſie die Wahl hätten, mehr für den Vatikan als für Stockholm ſein würden. Wilſon verlangt die Bekanntgabe des Mindeſtmaßes von Zugeſtändniſſen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Genfer Meldungen aus Paris berichtet der Temps aus Waſhing⸗ ton: Wilſon ließ durch Lanſing die Botſchaften der Entente befra⸗ gen, welche Antwort ihre Regierungen an den Vatikan vor⸗ bereiten. Wilſon gedenkt ſeine Antwort danach einzurichten und jeden⸗ falls die Bekanntgabe des Mindeſtmaßes von Zugeſtänd⸗ niſſen an die Mittelmächte zu verlangen. Aufforderung Bryans zur Unterſtützung der päpſtlichen Friedens⸗ aktion. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Prip.⸗Tel. z..) Nach Genfer Berichten aus Paris meldet der„Herald“ aus New⸗ Hork, Bryan, der frühere Staatsſekretär, habe einen Aufruf an die Senatoren zur Unterſtützung der päpſtlichen Friedensnote erlaſſen. Ferner meldet das gleiche Blatt, daß die nordamerilani⸗ ſchen Munitionsfabriken bis Ende 1918 mit Kriegsaufträgen feſt beſchäftigt wären. Die franzöſiſchen rechten Parieien egen die Rückgabe der deutſchen Kolonien. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Auguſt.(Pr.⸗Tel., z..) Genfer Meldungen aus Paris zufolge veröffentlicht der Temps Un⸗ terredungen mit mehreren Vertretern der rechten Parteien über die Rückgabe der Kolonien. Die meiſten der befragten Depu⸗ tierten erklärten ſich grundſätzlich gegen jede Zurückgabe derſelben in Afrika. Diejenigen, welche dieſe Ablehnung nicht klar ausſprachen, fonderten indeſſen, daß die Kolonien erſt dann an Deutſchland zurück⸗ gegeben würden, wenn es Elſaß⸗Lothringen geräumt habe. Einberufung des Bundesratsausſchuſſes. ſ7 Berlin, 20. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „B..“ meldet aus Berlin: Der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Hertling hat den Bundesratsausſchuß für aus⸗ wärtige Angelegenheiten für heute in das Reichs⸗ kanzlerpalais in Berlin einberufen. Geſtern Nachmittag iſt der bayeriſche Geſandte in Berlin, Graf Lerchenfeld, in München eingetroffen und iſt nachmittags von König Lud⸗ wig empfangen worden. Am Abend iſt Graf Lerchenfeld mit dem Miniſterpräſtdenten Graf Hertling nach Berlin abgereiſt. ſ Berlin, 20. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „B..“ meldet aus Berlin: Heute Nachmittag beginnen wieder Beſprechungen zwiſchen den Reſolutionsparteien des Reichstages. Die Nationalliberalen, die, wie erinnerlich, eine Erklärung abge⸗ geben haben, die ſich inhaltlich mit den meiſten Punkten der Frie⸗ densreſolution deckt, haben Einladungen zur Teilnahme an den interfraktionellen Beratungen erhalten. In parlamentariſchen Kreiſen wird angenommen, daß ſie dieſer Einladung Folge leiſten werden. Berlin, 19. Aug. Die Zentrumsfraktion des Reichs⸗ tages iſt am Samstag vormittag zu einer Sitzung im Reichstag zuſammengekoramen. Vorausſichtlich werden auch am Sonntag und Montag Fraktiensſitzungen abgehalten werden. Die Wirkungen des-Bootkrieges in amtlicher Darſtellung. (5. Fortſetzung.) Einſtimmig haben die Vertreter engliſcher an der Spitze der Reſtor der engliſchen Landwirtſchaft, Lord Chaplin, erklärt, daß die Durchführung des Programmes, etwa 1½¼½ Milli⸗ onen ha Weideland in Ackerland umzuwandeln, nur unter ganz beſtimmten, jetzt kaum erfüllbaren Borausſetzungen möglich ſei. Schon unter friedlichen Verhältniſſen, in welchen für eine derartige Umwandlung der engliſchen Landwirtſchaft eine lange Zeitſpanne angeſetzt werden könnte, würde es gewagt erſcheinen, die mehr als vierzigjährige Entwicklung zur überwiegenden Weidewirtſchaft durch ſtaatliche Eingriffe plötzlich rückgängig zu machen. In jetziger Zeit, wo es England ganz beſonders an landwirtſchaftlichen Arbeits⸗ kräften für den Ackerbau, an künſtlichen Düngemitteln, vor allem an Kali, aber auch an Chiliſalpeter, an Maſchinen, Geräten uſw. fehlt, muß der Plan der Regierung als utopiſch erſcheinen. In der„Mor⸗ ning Poſt“ vom 29. Mai 1917 ſchreibt Lord Hindlip:„In den, meiſten Teilen Englands, wenn nicht in allen, iſt das Land nicht nur der gewöhnlichen, ſondern auch der gelernten Arbeiter beraubt worden. Die Pflege des Ackerlandes iſt infolgedeſſen in beklagens⸗ werter Weiſe geſunken und die produzierenden Kräfte des Bodens haben infolgedeſſen enorm abgenommen. Es mag vergleichsweiſe leicht ſein, große Flächen von Weideland unter Hinzuziehung einer genügenden Menge von Dampfmaſchinen aufzubrechen; aber es iſt fraglich, ob der entſprechende Zuwachs an heimiſchen Cerealien für den Herbſt 1918 in irgend einer Weiſe den Ausgaben an Material und Arbeit entſprechen würde, welche von anderen Quellen abge⸗ leitet werden müßten.“ Aehnliche Programme wie das landwirtſchaftliche hat die eng⸗ liſche Regierung für die Steigerung der Erzeugung hei⸗ miſcher Rohſtoffe entworfen. Im Vordergrunde ſtehen das Eiſenerz⸗ und das Holzprogramm. Auch hier erheben ſich gerade aus den Kreiſen der Induſtriellen ſelbſt, die ſchwerſten Bedenken. Die Durchführung des Eiſenerzprogrammes würde eine Revolu⸗ tionierung der geſamten engliſchen Eiſenin⸗ duſtrie zur Vorausſetzung haben. Denn die engliſche Eiſenin⸗ duſtrie iſt noch heute in erſter Linie auf die Verhüttung der reineren gusländiſchen Erze und die Stahlwerke für das ſaure Verfahren eingerichtet, da das Thomasverfahren, welches die phosphorreichen Erze ausnutzt, obwohl in England erfunden, dort doch bisher nur in verhältnismäßig Umfange angewandt wird. Man müßte alſo die Beſſemer⸗Oefen umwandeln, wozu wiederum ver⸗ mehrte Arbeitskräfte, Materialien uſw. notwendig ſind. Auch hier läßt ſich nicht innerhalb Jahresfriſt die engliſche Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie umſtellen, weil ſie ſich ſeit Jahrzehnten mehr und mehr auf die Einfuhr ausländiſchen Erzes und ausländiſcher Halbfabrikate eingeſtellt hat. Das Holzprogramm verdankt ſeine Entſtehung der großen Knappheit an Grubenholz, das für den—* Kohlenbergbau unentbehrlich, früher faſt ausſchließlich vom Ausland bezogen wor⸗ den iſt. Die der Förderung der heimiſchen Holzgewinnung ent⸗ gegenſtehenden Schwierigkeiten beleuchtete ein engliſches Fachblatt des Holzhandels kürzlich durch ausführliche Beiträge. Ueberall wird über Arbeitermangel geklagt. Die Einberufungen haben den Be⸗ ſtand an Holzfällern und Fuhrleuten gelichtet. Die Sägemühlen ſind nicht in der Lage, entſprechende Erweiterungen in ſo kurzer Zeit vorzunehmen. Ein Verſuch, irländiſche Arbeiter für dieſen 15 9 gewinnen, 3*— 10 reſe 82 910 K3— zergeugun nfuhr n e ann, er„Iron and Coal Trades w“ vom 22. Sulal 1017. Beſonders wird die Meiſten gan für die Grubendiſtrikte im weſtlichen Teile des Inſelreiches nachge⸗ wieſen, daß hier das benötigte Holz nur in geringen Mengen vor⸗ handen iſt und das vor allem bei der Abholzung der in der Nähe der Gruben befindlichen Wälder die Transportkoſten und Trans⸗ portſchwierigleiten infolge der Ueberlaſtung der Bahnen immer größer werden. Die FJukunft des Antwerpener hafens. In einer von Willem Vogel verfaßten und von uns im Handels⸗ teil bereits kurz erwähnten Broſchüre„La guerre et les intéréts éco- nomiques belges“(Der Krieg und die belgiſchen Wirtſchaftsintereſſen) wird auf Grund amtlichen ſtatiſtiſchen Materials nachgewieſen, daß ein wirtſchaftliches Abrücken Belgiens von Deutſchland nach dem Kriege für Belgien im allgemeinen und Antwerpen im beſonderen verhängnisvoll ſein würde. Ueber die Lage des großen belgiſchen Hafens als Handelszentrum wird folgendes ausgeführt: Antwerpen iſt eine Händlerſtadt. Natürlich hat ſich die Entwicklung, die alles internationaliſiert, indem ſie die Zwiſchen⸗ händler zu unterdrücken ſucht, in Antwerpen wie anderwärts fühlbar gemacht. Der Ausfuhrhandel iſt nur noch eine Erinnerung: der Handelsagent und der ausländiſche Kommiſſionär haben den für eigene Rechnung arbeitenden Händler faſt auf der ganzen Linie ver⸗ drängt. Ganz anders verhält es ſich aber mit dem Importgeſchäft. Das hat ſich nicht nur erhalten, ſondern es hat ſich weiter entwickelt, weil es verſtand, ſich den modernen Verhältniſſen anzupaſſen. Hier ſehen wir, wie der Händler durch das Kapital der Banken unterſtützt wird, nicht nur durch Diskont⸗ und Krediterleichterungen, ſondern ſo⸗ gar durch direkte Intervention in den Ländern, aus denen es ſeine Ware bezieht. Die belgiſchen Hypothekar⸗Geſellſchaften, die landwirt⸗ ſchaftlichen und kommerziellen Unternehmungen, die in Südamerika und anderwärts ſo wunderbar funktionieren, muß man unter dem Geſichtspunkt des Antwerpener Geſchäfts beurteilen. nfolge der Zuſammenarbeit zwiſchen Bankier und Händler fin⸗ den das Korn, Wolle und Häute Argentiniens, das Getreide Südruß⸗ lands, der Kautſchuk und das Elfenbein in Antwerpen ebenſo bedeu⸗ tende, wenn nicht bedeutendere Märkte als in London, Paris und Hamburg. Was Baumwolle und Kaffee anbelangt, ſo hat Antwerpen den erſten Rang an Bremen, Hamburg und Le Havre abgeben müſſen, beſitzt aber dennoch eine wichtige Stellung. Kurzum: inbezu⸗ auf den Austauſch der wichtigſten Weltprodukte bleibt der Einflu Antwerpens ſehr beträchtlich. Es verſieht, zum größten Nutzen des Landes, ſein natürliches Hinterland. Bei dieſer Gelegenheit ſei feſt⸗ geſtellt, daß ſich die Händler Antwerpens in zahlreichen Fällen ge⸗ nötigt ſehen, einen namhaften Teil der Erzeugniſſe Mittelamerikas, Rußlands, Weſtafrikas uſw. nach den engliſchen, deutſchen holländi⸗ ſchen, ſkandinaviſchen Häfen zu dirigieren. Dieſe Produkte finden ſich demgemäß in den belgiſchen Statiſtiken nicht vor, obwohl ſie doch von dem Antwerpener Geſchäft völlig abhängig ſind. Was unſere Handelsbeziehungen anbetrifft, ſo dürften wir eine Erſcheinung nicht unerwähnt laſſen, welche Viele beklagen, und welche falſch auslegen: die deutſchen Kaufleute haben in großer Zahl den Weg nach Antwerpen eingeſchlagen, ſodaß jetzt die Firmen deutſchen Urſprungs in unſerer Handels⸗ metropole vorherrſchend ſind. Die reinen einheimiſchen Firmen ſind dagegen ſehr ſelten. Nebenbei ſei bemerkt, daß dieſe Lage vom nationalen Geſichts⸗ punkt aus keine Bedeutung hat. Die große Mehrheit der fraglichen Firmen ſind ſeit zwei oder drei Generationen akklimatiſiert. ie Ereigniſſe haben bewieſen,— in gewiſſen Fällen ſogar etwas veich⸗ lich— daß jene Firmen ganz belgiſch geworden ſind. Das Element, daß die deutſche Nationalität bewahrt hat, ſteht kaum noch im Ver⸗ hältnis zu den intenſiven Beziehungen zwiſchen Antwerpen und Deutſchland und bildet nur eine ſtark verringerte Minderheit. In⸗ deſſen nimmt die große Anpaſſungsfähigkeit der Deutſchen nichts von der Bedeutung der Bewegung, die ſie nach Antwerpen geführt hat. Dieſe Bedeutung iſt klar: wenn das Element deutſchen Urſprungs in der belgiſchen Handelsmetropole die Stellung, die es gegenwärkig einnimmt, erobern konnte, ſo geſchah es, weil der Handelsſtrom von und nach Deutſchland die beſtimmte Urſache davon war. Eine ähnliche Strömung von und nach Frankreich hätte franzöſiſche Fir⸗ men auf den Plan gebracht. Gibt es ſonſt noch Beweggründe für die Rolle, welche die deutſche Kolonie in Antwerpen ſpielt? Zweifel⸗ los— nur darf man deren Bedeutung nicht übertreiben. In jedem Falle hängen ſie mehr von etniſchen Imponderabilien als von einer bewußten Taktit ab. Dieſelbe Lage ergab ſich zur Zeit der Hanſa und der aer Zu allen Zeiten, bis zur franzöſiſchen Revolution, ſind die Bcziehungen zwiſchen Antverpen und den Rheinländern äußerſt eng geweſen. Die ſoſt vollſtändige, wenn auch oft unbewuzte Franzöſierung unſeres NMittekſtandes, die 1792 mit Gewalt begann und von 1830 ab methodiſch wieder aufge⸗ nommen wurde, hat unſerem Mittelſtand die Fähigkeit benommen, — von dem wahren Charakter dieſer Bewegung Rechenſchaft abzu⸗ egen. Um nun wiezder auf die geſchäftliche Lage zurückzukommen, ſei als Kurioſität feſtgeſtellt, daß gewiſſe Branchen, die einſt deutſch waren, ſo z. B. der früher von Köln monopoliſierte Häutemarkt, in⸗ folge des Einfluſſes der eingewanderten Kaufleute nach Antwerpen übergeſiedelt ſind. Nun iſt eine Eigentümlichkeit des Importhandels, daß er leicht zu Sunſten der Konſumzentren des Hinterlandes ver⸗ ſetzt werden kann. Letztere ſuchen überall den Zwiſchenhandel aus⸗ zuſchalten d. h. den im Einfuhrhafen etablierten Kaufmann zu über⸗ gehen und mit dem transozeaniſchen Erzeuger direkte Beziehungen anzuknüpfen. Paris und Roubaix haben Le Havre geſchäftlich ver⸗ drängt. Rotterdam verliert ſeinen eigentlichen Handel immer mehr zu Gunſten der großen rheiniſchen Mittelpunkte. Hamburg hat einen namhaſten Teil ſeines Kaffeemarktes an Berlin abgeben müſſen. Im Grunde iſt es erſtaunlich, daß Antwerpen bisher einer Bewegung zu widerſtehen vermochte, die ſich in Frankreich wie in England, in den Vereinigten Staaten wie in China offenbart. Für dieſe Erſcheinung gibt es eben keine andere Erklärung als die Tat⸗ ſache der beftehenden Beziehungen und der perſönlichen Verbindun⸗ gen, die bisher die an Belgien grenzenden deuiſchen Gegenden mit Antwerpen und ſeinen führenden Firmen verknüpft haben. Wenn jedoch dieſe Beziehungen geſtört werden, wenn die Sympathien vor dem Groll weichen müſſen, dann wird Ant⸗ werpen ſehr bald das Schickſal der Häfen erleiden, deren Hinterland ſich emanzipieren kann. Seine großen Märkte werden zerſtückelt und werden auswandern. 4 Die ſeindlichen Heeresberichte. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Nachmittags⸗ bericht. Geſchützkampf an der Aisnefront, beſonders noroͤweſtlich und weſtlich von Reims. Feindliche Vorſtöße auf unſere kleinen Poſten nördlich von Braye in der Gegend von Semericburt und von Pom⸗ pelle ſcheiterten im Feuer. Auf beiden Maasufern dauerte der Artilleriekampf ſehr heftig an. Im Prieſterwalde öſtlich von Lademill und nördlich von Eelles ſur Plaine ſchlugen wir deutſche Angriffsverſuche, denen ſtarkes Geſchützfeuer voranging, ab. Der Feind erlitt empfindliche Verluſte und ließ Gefangene in un⸗ ſeren Händen. Von der übrigen Front iſt nichts zu melden. Paris, 19. Aug.(W7B. Nichtamtlich.) Amtlicher Abendbericht. Der Artilleriekampf nahm beſondere Heftigkeit in der Gegend von Braye und Cerny an, ebenſo auf beiden Maasufern, namentlich im Gebiet von Bezanvaux. Keine Infanterietätigkeit. Auf Reims wur⸗ den 600 Granaten abgefeuert. Eine Zivilperſon wurde verwundet. Unſere Jagoflugzeuge entſalteten im Laufe des 18. Auguſt eine de⸗ ſonders lebhafte Tätigkeit. 11 deutſche Flugzeuge fielen brennend zur Erde, wo ſie vollends zerſtört wurden. Im Verlauf von Luftkämpfen mit unſeren Piloten wurden noch 4 weitere feindliche Flugzeuge hinter den Linien mit ſchweren Beſchädigungen zum Niedergehen gezwungen. In der Nacht zum 18. Auguſt bombardterten unſere Flieger die Bahn⸗ höfe Cortemark, Thourout, Lichtervelde, Oſtende, Cambray, Baracken⸗ lager im Walde von Houthouſt, den Bahnhof Dun ſur Meuſe und Bautheville. Auf dem Bahnhof Cambray brach ein Brand aus. Konſtantinopel auf dem Balkan zu werden. Der engliſche Bericht. London, 19. Auguſt.(WT7B. Nichtamtlich.) Amtlicher bericht. Erfolgreiche Teilunternehmungen. In der Nähe er Straße Ppern.—Poeulcapelle ſchoben wir unſere Linie auf Fronthreite von einer engliſchen Meile(1,6 Klm. und 500 Häeh⸗ (450.) in der Tiefe vor. Alle ins Auge gefaßten Ziele einſchlen, lich einer Reihe ſtark Gehöfte wurden mit ſehr Gercee Verluſten genommen. Die Verluſte des Feindes ſind beträch 19 Die jetzt feſtgeſtellte Zahl der von den Alliierten am 16. nordöſtlich von Ppern gemachten Gefangene betäuft ſich au⸗ 2 che Mann, einſchließlich 55 Offiziere. Im Luftkampf wurden drei deure Flieger zum niedergehen und vier ſteuerlos zur Landung gezwungen, Acht unſerer Flugzeuge werden vermißt. * Ein wichtiges Kriegsziel der Mittelmächte. Berlin, 20. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich) Bei einem Feſtmaf, im Hotel„Adlon“ antwortete auf eine des Ghefredentef f Rippler namens der bulgariſchen Gäſte Dimo Körtſcheſſ, Mitglied der Sobranje, mit folgender Rede: Hochgeehrte Herrenl An der Schwelle des vierten Kriegsſhn ſind wir nach Deutſchland gekommen mit der Hoffnung, dieſe Kraft und den gleichen Mut vorzufinden, wie wir ihn bei Aus des großen Krieges erlebt haben. Mit Bewunderung und können wir von hier nach unſrer Heimat und weithin in Feindeslon hineinrufen:„Das deutſche Volk und die deutſche Kraft hat 19 Kriege viel gelernt, viel verſtanden und nichts verloren.“(Cebhafte. Beifall.) So groß auch die Opfer des Weltkrieges ſein mögen,. Gewinn vom Krieg iſt doch für alle Verbündeten unendlich W9 Das deutſche Volk hat es in dieſem Krieg in allen ſeinen Schich 4e erkannt, daß die Stellung Deutſchlands in der Welt, die ſogenne, äußere Politik, ſtets von dem Grundzuge der Ehrlichkeit und Gere ü⸗ tigkeit beſtimmt war. Die Türken durchleben jetzt die letzten 17 fungen ihres Landes, Oeſterreich⸗Ungarn hat das ſtaatliche Daſen, ſeiner Monarchie befeſtigt, Bulgarien hat für ſich die Schickſalefche, Sein oder Nichtſein gelöſt.(Lebhafter Beifall.) Die lange Dauer ⸗ —— Krieges hat allen den Beweis geliefert, daß die* tellung vom Bündnis ſo ſtreng dekerminiert iſt, 75 Sonderbeſtrebungen völlig ausgeſchloſſen erſcheinen, Die große Kriſe, die wir alle heute durchleben, erlaubt niemanden den äußerſten Schritt zu tun, ohne ſein Geſchihhck dem geſchichtlicht, Geſetz zu unterwerfen, das uns alle bis jetzt geleitet hat. Das Erge 5 nis vor dem Kriege und während des Krieges haben allen bündeten die Möglichkeit tiefer geſchichtlicher Einſicht gewahrt, 9 war uns zuerſt klar, daß unſere verbündeten Völker nur eine 5 dieſelbe Zukunft haben können: Einig in Kampfestagen und einig in allen Friedenstagenl Der Friede wird 5 ſchwierigen langen Prozeß durchleben müſſen und die Schwien keiten des Prozeſſes ſind wir gezwungen gemeinſam zu überwinden Nur von dieſem Standpunkt aus iſt der Stoizismus gegenüber 0 Entbehrungen und Sorgen im heutigen Kriege zu verſtehen. Mar, Vaterland als Vrbündeter der Zentralmächte iſt im heutigen Ri gen nicht allein der Kämpfer für die eigenen Ziele, ſondern 1 105 auch den Beruf, ein ſtarker Wächter des Weges Ber dieſer richtigen Löſung der Balkanfrage wird der Herd des 99 päiſchen Zwiſtes ausgeſchaltet. Das deutſche Volk wird der Füe, der europäiſchen Friedenspolitit.— Dieſen Gedanken zum meingut Aller werden zu laſſen, iſt die Aufgabe der verbündete, Preſſe im heutigen Augenblick. Ich bitte Sie, mit mir das 6 1 zu erheben und einzuſtimmen in den Ruf:„Das edle deutſche Bfle Und ſeine Preſſe, ſie leben hoch, hoch, hoch.“ Dieſe eindrucksbo Rede wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Ueber zehn norwegiſche Fiſchdampfer durch Sturm verloren gegangen. 9 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Priv.⸗Tel. 3. 95 Die„Basler Nationalzeitung“ meldet aus Chriſtiania: Die Fiſchen flotte Norwegens iſt von einem großen Unglück betroffen worde Vierzig Fiſchdampfer, die um Oſtern nach dem nördlichen Eisme zum Seehundfang abgingen, wurden von einem gewaltigen Stug— überraſcht und von Eisblöcken eingeſchloſſen. Mehr als zehh, Fiſchdampfer mit 100 Mann Beſatzung ſind Lloren. Eine große Hilfsexpedstion wurde ausgerüſtet, um Frage kommenden Gegenden im nördlichen Eismeer und bei Grö land abzuſuchen und Ueberlebende zu retten. * Berlin, 20. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) einer Verſammlung in London, die 300 000 Mitglieder des naton nalen Eiſenbahnverbandes vertrat, wurde beſchloſſen, jede A des Eiſenbahnerausſchuſſes zu unterſtützen, die darauf hinziel, Vertreter der Arbeiterkonferenz nach Stockholm zu ſchicken. 90 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Auguſt.(Priv.⸗Tel. 3. K, Die Baſler Nationalzeitung meldet über Stockholm aus Petersburg, daß im Laufe von drei Wochen nicht weniger als 200 Sold—1600 wegen Ungehorſam im Militärdienſt füſiliept worden ſeien Ketzte Handels⸗ Hacftrichten nIrTuncer̃ Wertreieeborae. 5250 Frankfurt, 20. Aug.(Pr.-Tel.) Infolge der großen 2 haltung und Lustlosigkeit waren die Umsätze während des g. mit Verlauis der Börse gering, die Grundstimmmg war jedoch Wenig Ausnahmen fest. Lebhafte Kauflust bestand für Rheinm e doch ist die Kurebewegung eine bescheidene. Adierwerke, ffen zogen an, auch Benz lagen fest. Unter den Maschinenfabri wurden bei höheren Kursen umgereln. Von Zellstoffaktien schwäcliten sich Aschaffenburger Masknigen papier sowie Heldburgalctien etwas ab. Bei fester Tendenz f2 41 Westeregeln und Heldburg gute Beachtung. Auf dem Montanman blieb der Verkehr still. Als höher sind Harpener, Phönix aneuſen, ren, Die übrigen Aktien konnten den Kursstand gut behauhert Unter den Elełctrowerten sind AEG, Siemens Halshe und Schucke, als ſest zu verzeichmen. Schiffahrtsaktien haben an Belebung büßt. Das Kursniveau hat sich mäßig verändert. Schantut- standen im Angebot. Rütgerswerke und Guano sind aule gehrt. Schr ruhig lag das Gebiet der Spezialwerte. Für B 85 aktien bestand einiges Interesse namentlich für Deutsche Ba Nationalbank für Deutschland und Diskontobank. ische 85611 Am Rentenmarkt bestand etwas Nachfrage für heimi Anleihen. Mexikaner mäßig höher. Japaner, Chinesen und Ru er⸗ abgeschwächt. Privatdiskont 4% Prozent. Die feste Tendene hieit sich bis Schluß, doch war der Verkehr nicht sonder lebhaft. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 20. Aug. Nach der lange andäuernden und sPrune, haften Aufwärtsbewegung der Kurse am Industriemarkct Scheie doch jetzt eine Zeit der Sammlung und der Verdauu Sne treten zu sein. Denn heute war das Geschäft im freien ie auf diesem bisher tonangebenden Gebiet wesentlich stiller und 0 Kursgestaltung war infolgedessen unregelmßig. Als fest bei Ba⸗ scheidenen Steigerungen seien erwähnf Lindenberger Stahl, Toper Walzwerke, Böfiler, larzer Fisen, Pitiier Werkreuge, klut Schneider und Guanoaktien. Niedriger notierten Hansa Laccr Deutsche Maschinen, Stoewer, Chemtutzer, Zimmnermann und cht allem Rüstungswerte. Auf den übrigen Marktgebicten h bei wenig veränderten Kursen starke Geschäftsstille. Berliner Procuteenmarkht. Berlin, 20. Aug.(WIB. Nichtamtlich.) Nach den af der Provinz vorliegenden Nachrichten sind die Ablieferungen neuem Brotgetreide vorläufig noch ziemlich umfangreich und mt⸗ wird allgeſtein die mehireiche Qusltät des Roggene gerülnch Im hiesigen Saatengeschäft bleibt die Nachfrage noch zieml Iu scharf, doch kommt andauernd nur wenig Angebot heraus. ahr wachsenden Maße steigert sich der kr für alle im Frün nötigen Sämereien. Wicken und Runkelrüben sind Veitack, e sucht, indes eignet sich dies Geschäft infolge der Preisfestse wenig für Kaufleute. Rauhfutter bieibt ändauernd schr kcnapb- Fruhmarkt umeräàndert. 7CFXXXX—— — ————— N— ——2—— ————————————————————————32——922„„—„err— ———2S— S2 S 22 2 —————————————————————— — — S 2— —— — — ben 20. Auguſt ro Nr. 386. 3. Seite. birtſchaftliche Maßnahmen in der Binnenſchiffahrt. Perhn, 18. A ie Schi elde„Auguſt. Die Schiffahrtsabteilung beim Chef des Saee nweſens iſt ſeit etwa Jahres die deutſche Rerei chif ahrt ohne öffentlich⸗rechtlichen Zwang, durch rein private 8en0 und Organiſation in das militäriſch⸗kriegswirtſchaft⸗ erhebli er ehrsweſen einzuordnen. Sie hat auf dieſem Wege auch ſraßen 95tErfoge erzielt und einen großen Teil der Binnenwaſſer⸗ bmie otte im Intereſſe kriegswirtſchaftlich vorteilhafter Ausnutzung lahnen. Intereſſe der ſo dringend nötigen Entlaſtung der Eiſen⸗ vachun und der Ergänzung ihrer Transportleiſtungen ihrer Ueber⸗ Ramd und Leitung unterſtellt. Mit einem anderen Teile dagegen Mer dentlich mit der Kleinſchiffahrt— konnten Vereinbarungen in iſe en laufenden verkehrstechniſchen Anforderungen genügenden des der Schiffahrtsabteilung ohne vollſtändige Uebernahme ſche triebes in eigene Verwaltung nicht erreicht werden. In⸗ krtehre ſind durch die ſyſtematiſche Ueberleitung des Maſſengüter⸗ Frochten von den Eiſenbahnen auf die Binnenwaſſerſtraßen die fügte n teilweiſe in bedenklichem Maße geſtiegen; außerdem er⸗ immer freien Verkehr die Verwendung der Schiffsräume nicht Reil. iner Weiſe, die den kriegswirtſchaftlichen Bedürfniſſen und ihenfolge ihrer Dringlichkeit hätte. Da die Lage Verbieternsportverhältniſſe 0 Vergeudung von Binnenſchiffsraum lichen— muß in dieſer Beziehung nunmehr durch öffentlich⸗recht⸗ ingriff Abhilfe geſchaffen werden. lber wi undesrat hat deshalb am 18. ds. Mis eine Verordnung ite ktſchaftliche Maßnahmen in der Binnenſchiffahrt und eine 5 erordnung über die Errichtung von Betriebsverbänden in Di enſchiffahrt erlaſſen. fojff ahr erordnung über wirtſchaftliche Maßnahmen in der Binnen⸗ en fe ſieht zunächſt die Feſtſetzung von Höchſt⸗ und Mindeſt⸗ elade für Beförderung auf Binnenwaſſerſtraßen, für das Schleppen, imnen und Löſchen von Binnenſchiffen ſowie für die Miete von Obteilu ſchiffen vor. Die Feſtſetzung erfolgt durch die Schiffahrts⸗ Nukreſſe beim Chef des Feldeiſenbahnweſens nach Anteung von Leiter ausſchüſſen(Frachtausſchuß, Sachverſtändigenausſchuß). Pedern werden die Beſitzer von Binnenſchiffen verpflichtet, auf Er⸗ Wi 5 der Schiffahrtsabteilung innerhalb der von ihr beſtimmten inneneförderungen auf dem Waſſerwege und das Schleppen von Soifſahſcilfen auszuführen; ſie müſſer ferner ihre Fahrzeuge der gun, hrtsabteilung zu den von ihr beſtimmten Zwecken zur Ver⸗ Kuge ſtellen und ſich nötigenfalls auch die Entelgnung der Fahr⸗ ff Ebzlallen laſſen. Die Beſitzer von Umſchlagsvorrichtungen haben don Blardern. der Schiffahrtsabteilung das Beladen und Löſchen K df unenſchiffen zu übernehmen; auch dieſe Einrichtungen können Veſkin ruch genommen und nötigenfalls enteignet werden. Bei der ern ng der Entſchädigungen für die Erfüllung der den Eigen⸗ Kerpfl der Gabrdente und der Umſchlagsvorrichtungen auferlegten die E ihcungen ſind die oben erwähnten Ausſchüſſe zu hören; gegen Biſcheidung der Schiffahrtsabteilung iſt die Berufung an ein ber Entadesrat einzurichtendes Schiedsgericht zuläſſig.— Inm Falle zum Wietaaung iſt der durch dieſe betroffene frühere Eigentümer huches G 8770 0* Vorſchriften des Bürgerlichen Geſetz⸗ erechtigt. 0 Schiffahrtsabteilung kann die Vorſchriften des Binnen⸗ 0 kemehungen von dieſen geänderten Vorſchriften auf Grund einer behürd arung oder einer Verordnung der höheren Verwaltungs⸗ e ſind ausgeſchloſſen. 8 weit nicht Höch ſtpreiſe feſtgeſetzt ſind, können auf Antrag liheſchilſchrtsabteilung vom Reichskanzler zur Verhütung von mit Nrtderungen Preisprüfungsämter errichtet werden im Bi Befu nis, die Angemeſſenheit der vereinbarten Vergütungen Sclennnenſchiffahrtsverkehr(Frachten, Mieten, Lade⸗, Löſch⸗ und ind Pppergütungen) nachzuprüfen, die angemeſſenen Preiſe feſtſetzen meräge, die über den feſtgeſetzten Preis hinaus vereinbart ſind, Reitg en des Reichs einzureichen. Ihre Entſcheidungen ſind end⸗ Neitei zweite Verordnung ermächtigt die Schiffahrtsabteilung, kimme, don Binnenſchiffen auch ohne ihre Zuſtimmung für be⸗ kpechs„esirke zu rechtsfähigen Betriebsverbänden Ainne, zuſtändiger Beobachtung des Schiffs⸗ und Güterverkehrs auf Peeres aſſerſtraßen ſowie zur Bereithaltung der Binnenſchiffe für rord und kriegswirtſchaftliche Transporte zu vereinigen. Die Sahungung trifft Beſtimmungen üher die Organiſation und die Wteilus der Vetriebsverbände, die der Aufſicht der Schiffahrts⸗ Peſtimnt unterſtehen. Die Mitglieder ſind verpflichtet. nach näherer Wäwendung der Satzung den Betriebsverband über Aufenthaltsort, ſiſſe 1 ung und Beſatzung der in ihrem Beſitze befindlichen Binnen⸗ Mberhhiufend zu unterrichten. Dadurch wird ein ſtändiger genauer Uerſigb über den Schiffsraum und über ſeine augenblickliche Obarkeit und Verwertbarkeit gewährleiſtet. Nus Stadt und Land. die Löſchung von Beſtrafungen in den Strafregiſtern. len eber die Tragweite der Löſchung von Vermer⸗ uiwer gerichtliche und polizeiliche Beſtrafun⸗ 9. n den Strafre giſtern beſtehen, ſo ſchreibt die„Karlsr. e halbaratlich, vielfach unrichtige Anſchauungen, die auch in die Afb, Eingang gefunden haben. Es dürfte deshalb ein Hinweis ſe in für die Löſchung geltenden Beſtimmungen am Platze ſein. ie trafregiſter eingetragenen Beſtrafungen können, auch wenn Pſſeneeringfügige Berfehlungen zum Gegenſtand haben, dem Be⸗ Wuin 10 unter Umſtänden no 0 negt gegenüber Leuten, die beſtrebt waren, durch langjährige Unfübrung ihren Fehltritt vergeſſen zu machen, nicht ſellen eine Ruſtee, Härte. Dieſer Unoilligkeik trägt die für die Führung der Wümumdiſter maßgebende, vom Bundesrat erlaſſene Strafregiſter⸗ füden i technung, indem ſie die Löſchung von Strafregiſterein⸗ ſhen oun Gnadenwege vorſieht. Im Großherzogtum Baden iſt, ab⸗ 2 00 ahlreichen durch Einzelgnadenerweis verfügten Löſchun⸗ ichello llerhöchſten allgemeinen Gnadenerlaß wiederholt und in Srafhtlichem Umfang die Löſchung zeitlich weit zurückliegender Di im Strafregiſter angeordnet worden. PüfreBirkung der Löſchung beſteht nach§ 17 der rdeeilterordnung des Bundesrats darin, daß die Strafregiſter⸗ atsaf über die gelöſchten Vermerke, nur den Gerichten und Uonendevaltſchaften und gewiſſen von der Landesregierung zu be⸗ 10 eden höheren Verwaltungsbehörden Auskunft erteilen dürfen. di richte und Staatsanwaltſchaften benötigen die vollſtändigen, Ris ſ e gelöſchten Strafen enthaltenden Auszüge, weil die Kennt⸗ un und icher Vorſtrafen zur richtigen Beurteilung des Beſchuldig⸗ fan Bed vielfach auch zur Feſtſtellung des ſtrafſchärfenden Rückfalls in Streutung ſein kann. In die von dieſen Behörden eingeforder⸗ rer aafregiſterauszüge werden deshalb die gelöſchten Strafen ütt aufgenommen, es wird ihnen aber der Löſchungsvermerk bei⸗ ie Swra, dadurch den Gerichten nahegelegt, daß die Bekanntgabe e füͤr aſe in öffentlicher Sitzung tunlichſt vermieden wird. In den die le höheren Verwaltungsbehörden beſtimmten Auszüge wer⸗ gelöſchten Strafen dagegen nur dann aufgenommen, wenn und Uden d eneralkommando, nicht aber die Truppenteile beſtimmt kaſen dem Truppenteil eines Einberufenen werden daher gelöſchte der im Won der überhaupt nicht mitgeteilt. J0 ai ds. Is. an die Regiſterbehörden ergangene Erlaß des a in di iſteriums regelt lediglich die bei Aufnahme gelöſchter Stra⸗ fu die Falr Sterau⸗züge einzuhaltende Form und bezieht ſich nur 2 5 lle, in denen überhaupt die gelöſchten Strafen mitzuteilen iſen N bemerken iſt ſchließlich noch, daß in den Leumundszeug⸗ e gelöſchten Strafen nicht vermerkt werden. * —— Der Großherzog hat auf die katholiſche Pfarrei llinge eute, Dekanats Linzgau, Pfarrverweſer Alfons Blum in — und auf die katholiſche Pfarrei Niederwihl, Dekanats dade ſun Pfarrkurat Maltbhias Stiefel in Hörden deſioniert Are Kodieſer Tage kirchlich eingeſetzt worden. Auf die katholiſche en mmingen, Dekanats Engen, wurde Bikar Alois Pfaff tigungsſtellen oder der Reichsbekleidungsſtelle ordnungsgemäß ahrtsgeſethes über die Lade⸗ und Löſchzeit(§8 29 und 48) ändern; nach langer Zeit nachteilig werden. in ber ühere Haderes, hierauf gerichtetes Erſuchen vorliegt. Als ſolche erwallungsbehörden ſind für Baden z. B. die Bezirksämter Mannheiner General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Zur Milchverſorgung. Die für den Milchverſand ungünſtige Witterung iſt die Urſache, daß zur Zeit die nach Mannheim kommende Vollmilch großenteils ſauer hier ankommt. Es iſt deshalb nicht möglich, daß jeder Vollmilchverſorgungsberechtigte die für ihn be⸗ ſtimmte Menge erhält. Es mußten Kürzungen bei der Zuteilung vorgenommen werden. Nach der Verordnung ſind dem Dring⸗ lichkeitsgrad des Milchbedürfniſſes entſprechend die Vollmilch⸗ Vorzugsberechtigten in folgender Reihenfolge durch die Milchhändler zu bedienen: 1. Gruppe: Kinder im 1. und 2. Lebensjahr, ſtillende Mütter und Schwangere. 2. Gruppe: Kranke. 3. Gruppe: Kinder im 3. und 4. Lebensjahr. Innerhalb einer Gruppe wird erforderlichenfalls die Milchmenge für alle ihre Angehörigen gleichmäßig gekürzt. Der einzelne Milchhändler hat dafür Sorge zu tragen, daß die am dringendſten Vollmilch Bedürftigen nach obengenannter Reihenfolge vor allem ver⸗ Auf jeden Fall müſſen die unter Gruppe 1 Genannten ſorgt werden. täglich die ihnen zuſtehende Menge Vollmilch erhalten. Den anderen Gruppen iſt gegebenenfalls mit Magermilch und Butter⸗ milch auszuhelfen. Das Alter der Kinder iſt aus der Milch⸗ kundenliſte zu erſehen, ebenſo muß es auf jeder Milchkarte auf⸗ geſchrieben ſein. Städtiſches Lebensmittelamt. * Anzuläſſigkeit der Belieferung der von militäriſchen Stellen ausgeferligten Bezugsſcheine, Anſchaffungsbeſcheinigungen oder blo⸗ zen Notwendigkeitsbeſcheinigungen. Die neueſte Nummer der„Mit⸗ teilungen der Reichsbelleidungsſtelle“ enthält folgende Bekanntmach⸗ ung: Vielfach werden von Truppenteilen oder anderen militäriſchen Stellen Beſcheinigungen zum Einkauf von Web⸗,⸗Wirk⸗, Strick⸗ oder Schuhwaren ausgeſtellt, die entweder als„Bezugsſcheine“ bezeichnet werden oder doch ihrem Inhalt nach die Berechtigung zum Einkauf beſcheinigungen. Auf derartige Beſcheinigungen hin haben mehrfach Gewerbetreibende bezugsſcheinpflichtige Waren geliefert. Das iſt ebenſo unzuläſſig wie die Lieferung auf die von den Diſziplinarvor⸗ geſetzten ausgeſtellten bloßen„Notwendigkeitsbeſcheinigungen“ hin. Die Gewerbetreibenden dürfen ausſchließlich gegen Bezugs⸗ ſcheine liefern, die von den bür gerlichen Bezugsſcheinausfer⸗ „aus⸗ gefertigt“ worden ſind. Vergehen hiergegen ſind zur Beſtrafung zu bringen. *Die Lebensmittelpakete an unſere Kriegsgefangenen in Frank⸗ reich. Wie bereits amtlich mitgeteilt wurde, iſt das in den franzöſi⸗ ſchen Lagern erlaſſene Berbot der Auslieferung von Lebensmitteln, Tabak und Medikamenten an unſere Kriegsgefangenen aufgehoben worden. Die Angehörigen können daher Pakete mit den genannten Gegenſtänden den Gefangenen wie⸗ der wie früher zugehen laſſen. Bei dieſer Gelegenheit wird erneut empfohlen, bei Verſorgung der Gefangenen mit Lebensmittelſendun⸗ gen uſw. die Vermittlung der unter der Mitwirkung der deutſchen Roten⸗Kreuz⸗Vereine in Bern geſchaffenen Einrichtung weitgehend in Anſpruch zu nehmen. Sie bietet die Möglichkeit der Verſendung von Paketen aus der Schweiz an Gefangene. Die Pakete ſind außer⸗ ordentlich zweckmäßig zuſammengeſtellt, enthalten Waren von beſter — und ſind verhältnismäßig wohlfeil. Die Benutzung der genannten Einrichtung gewährt vor allem auch den Vorteil, daß die Pakete viel ſchnekler und ſicherer in den Beſitz der Gefan⸗ genen gelangen, als dies beim Verſand aus Deutſchland möglich iſt. Mit der Berner Stelle und den Rote⸗Kreuz⸗Vereinen iſt zur Verein⸗ ſachung des Verkehrs vereinbart worden, daß die Berner Stelle un⸗ mittelbare Beſtellungen bei Angehörigen nicht entgegennimmt, viel⸗ mehr müſſen ſolche ausſchließlich durch die zuſtändige Rote Kreuz⸗ Stelle oder durchdie„Hilfe für kriegsgefangene Deutſche“ aufgegeben werden, die in allen Bezirken Deutſchlands vertreten ſind. Die un⸗ mittelbare Beſtellung durch Angehörige in Bern iſt daher zwecklos, da die Briefe von dort zunächſt wieder den zuſtändigen Vereinen zu⸗ geleitet werden und dadurch nur eine Verzögerung entſteht. Es iſt zu hoffen, daß die Angehörigen die hier gebotene Gelegenheit einer ſchnellen und zweckmäßigen Verſorgung der Gefangenen in möglichſt weitem Umfang benutzen werden.(WTB. Nichtamtlich.) Jur Bereiiſtellung von Räumen für die Ruhrkranken wird uns geſchrieben: Aus der Mitteilung im letzten Stadtratsbericht, daß das Kgl. Sanitätsamt 14. Armeekorps das Reſervelazarett Schillerſchule für die Zwecke der Unterbringung von Ruhrkranken freigege⸗ ben hat, könnte in uneingeweihten Kreiſen der Schluß gezogen wer⸗ den, daß es erſt des Eingreifens des Sanitätsamts bedurft hätte, um die für die Ruhrkranken erforderlichen Räumlichkeiten freizubekom⸗ men. Die hieſige Militärverwaltung hat bereits das ganze Reſerve⸗ lazarett 7(Allgemeines Krankenhaus) mit 109 Betten und am näch⸗ ſten Tage das Thereſienhaus, die Herberge zur Heimat und das Katholiſche Geſellenhaus mit insgeſamt 295 Betten zur Verfügung geſtellt. Selbſt aus der chirurgiſchen Abteilung des Reſervelazaretts 9 wurden die Schwerkranken herausgenommen und anderweitig un⸗ tergebracht. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei den guten Beziehungen, die ſeit jeher zwiſchen der Militärverwaltung und den ſtädtiſchen Be⸗ hörden beſtehen, die Militärbehörde in verſtändnisvoller Würdigung der außerordentlichen Schwierigkeiten, die ſich der Unterbringung der Ruhrkranken entgegenſtellten, der Stadtverwaltung entgegengekom⸗ men iſt, ſoweit es die militäriſchen Gründe zuließen. * Ein ſelkenes Jubiläum konnte am geſtrigen Tage der Mon⸗ teur Hermann Reeées bei der Mannheimer Maſchinen⸗ fabrik Mohr u. Federhaff begehen, der im Alter von 22² Jahren als Schloſſer am 19. Auguſt 1867 in die Fabrik eingetreten und ſeit dieſem Tage ununterbrochen 50 Jahre hindurch in derſelben tätig war. Zu Ehren des Jubilars, deſſen Arbeitsplatz mit Blumen geſchmückt war, fand geſtern eine Feier in der Fabrik ſtatt, bei welcher ihm namens der Firma durch Herrn Hermann Mohr der aufrichtige Dank und die wohlverdiente Anerkennung für ſeine lang⸗ jährigen treuen Dienſte zum Ausdruck gebracht wurde. Auch die Be⸗ amten der Firma, die Arbeiterſchaft und der Werkverein hatten es ſich nicht nehmen laſſen, den Jubilar durch Anſprachen auszuzeichnen und ihm als ſichtbares Zeichen ihrer Wertſchätzung Geſchenke zu überreichen. Beſonders geehrt wurde aber der Jubilar durch die ihm von dem Großherzog aus Anlaß ſeines Jubiläums verliehene Sil⸗ berne Verdienſtmedaille, die ihm in Vertretung des Großh. Bezirks⸗ amts durch Herrn Dr. Pudel bei der Feier überreicht wurde. Polizeibericht vom 20. Auguſt(Schluß). Unfälle. In einem Fabrikanweſen auf dem Waldhof zog ſich am 14. ds. Mts. vormittags ein 54 Jahre alter lediger Fabrikarbeiter von dort beim Fortbewegen eines ſchwer beladenen Schiebkarrens eine Sehnenzerrüng am rechten Knie zu. Wegen Verſchlimmerung der Verletzung mußte er am 18. ds. Mts. ins Allgemeine Kranken⸗ haus aufgenommen werden.— Ein 47 Jahre alter verwitweter Schloſſer ſtürzte am 18. ds. Mts. nachmittags in einem Fabrikan⸗ weſen in Sandhofen etwa drei Meter hoch von einer Leiter auf eine Kiſte herunter und erlitt dabei eine Nierenverletzung. Schwer verletzt wurde er mit dem Sanitätsauto ins Allgemeine Kranken⸗ haus hierher überführt.— Am Aufgang zur Jungbuſchbrücke wurde am 19. ds. Mts. nachmittags ein 4 Jahre altes Mädchen von hier von einem mit 2 Pferden beſpannten Metzgerfuhrwerk überfahren. Das Kind trug dabei einen Bruch desrechten Unterarme⸗ davon und wurde ins Allgemeine Krankenhaus verbracht.— Auf der Waldhofſtraße in der Nähe von Luzenberg wurde am 19. ds. Mts. nachmittags ein 55 Jahre alter verheirateter Taglöhner von Waldhof beim Ueberſchreiten der Straßenbahngeleiſe von einem Straßenbahnwagen der Linie 3 angefähren und zu Boden geworfen. Er trug am ganzen Körper Hautabſchürfungen davon und wurde in bewußtloſem Zuſtande mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Krankenhaus überführt. Epileptiſcher Anfall. Vor dem Hauſe D 5, 3 brach am 19. ds. Mts., nachts 11 Uhr, ein 36 Jahre alter lediger Heizer von hier infolge von epileptiſchen Krämpfen zuſammen und mußte mit einer Taxameterdroſchke ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Verhaftet wurden 29 wegen verſchiedener ſtraf⸗ bauer Handlungen, darunter ein Taglöhner von Frankenthal, ein Bahnarbeiter von Wieblingen und ein ſolcher von Nehern, alle drei wegen Diebſtahls, ein Taglöhner von hier und ein Händler von Hüttersbach, beide wegen Sittlichkeitspergehens. Mannheimer Künſtlertheater„Npollo“. Der ſamstägige Ehrenabend des Oberſpielleiters Oskar Brön⸗ mer geſtaltete ſich zu einer Feſtvorſtellung im vollen Sinne des Wortes. Herr Brönner, der auf eine erfolggekrönte 20jährige Bühnen⸗ tätigkeit zurückblicken kann, hat ſich während ſeines hieſigen Wirkens einen überaus großen Verehrer⸗ und Freundeskreis erworben. Man ſchätzt vor allem ſeine hervorragenden Eigenſchaften als Spielleiter. Wer einen Einblick in den Theaterbetrieb erhält, ſoweit er ſich hinter den Kuliſſen abſpielt, der wird erſt in vollem Umfange die Schwierig⸗ keiten einzuſchätzen wiſſen, die ſich der Herausbringung abgerundcter, lotter Aufführungen entgegenſtellen. Es iſt ein weſentliches Verdienſt des Herrn Brönner, daß Bank ſeiner Unermüblichkeit und Zähigkeit dieſe Schwierigkeiten ſtets glücklich überwunden wurden, ſodaß wir immer gern die vortreffliche Spielleitung anerkannt haben. Aber auch als Künſtler hat Herr Brönner nicht wenig zu der gegenwärtigen Zugkraft des Theaters beigetragen. Vor allem iſt es neben den ſon⸗ ſtigen ausgezeicheten Qualitäten das Vermögen, alle Geſtalten, die er verkörpert, mit dem prächtigſten Humor zu erfüllen, mit einer un⸗ widerſtehlich wirkenden Komik auszuſtatten. Die große Beliebtheit des Künſtlers und Oberſpielleiters fand denn auch ihren überzeugenden Ausdruck in der ſamstägigen Vorſtel⸗ lung. Das Haus war völlig ausverkauft. Viele konnten keinen Platz mehr finden, weil allein ſchon durch die Borbeſtellungen nahezu alles vergeben war. Herr Brönner hatte ſich für ſeinen Ehrenabend eine der zugkräftigſten Operetten, Jean Gilberts muſikaliſch und text⸗ lich gleich gutbedachtes Werk„Die keuſche Suſanne“ gewählt, das unter der Mitwirkung der bewährten Solokräfte des Theaters eine vorzügliche Wiedergabe fand. Der Jubilar ſtand als Baron Konrad Obrais im Mittelpunkt. Da er den für nächtliche Abentener ſchwär⸗ menden Sebemann, der ſich der Familie und den Freunden gegenüber als ein Muſter von Tugend aufzuſpielen weiß, bis er durch ſeine eigenen Angehörigen entlarvt wird, mit dem ihm eigenen ſicheren Blick für das Zugkräftige verkörperte, ſo vermochte er einen ſeltenen Heiter⸗ keitserfolg zu erzielen. Die Hervorrufe wollten nach den Aktſchlüſſen kein Ende nehmen. Eine verſchwenderiſche Fülle von Blumen ergoß ſich auf die Bühne. Die vielen Blumenkörbe enthielten aber auch recht zeiigemäße Sachen. So ſchwang der Jubilar triumphierend einen Kommislaib und in dem einen Korbe entdeckten wir ein lebendes Huhn. Herr Brönner dankte für die enthuſiaſtiſchen Huldigungen, die ihm dargebracht wurden, mit einigen herzlichen Worten, aus denen der Dank für die Anerkennung herausklang, die man ſeiner erfolgreichen Tätigkeit zollt. Die übrigen Mitwirkenden, die ſich auf das eifrigſte bemühten, der Aufführung den gewohnten ſchmiſſigen Zug zu geben, wurden ebenfalls reich mit Beifall und Blumen bedacht, ſo Kurt Oberland⸗Klotz als flotter Schwiegerſohn Obrais, Helene Sel⸗ dern als feſche, temperamentvolle, ſtimmlich wieder ausgezeichnete Suſanne, Nina Sorel und Ernſt Vogler als die die Vererbungs⸗ theorie des Baters völlig beſtätigenden„Plfänzlinge“ Obrais, Carola K 1 ahl als ſchmählich hintergangene Fran Baronin, Helmut Langer als hörnertragender Parfümfabrikant Pomarel, Ludwig Puſchacher als Privatgelehrter Scharenzy, Rita Dewald als deſſen Frau Roſe und Werner Fricke als Oberkellner. Orcheſter(Leitung Kapellmeiſter 5 Melitz), Chor und Inſzenierung verdienen ebenfalls lobende An⸗ erkennung. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Neuſtadt a. d. 5dt., 18. Aug. Der penſionierte Hauptlehrer, früher Bezirksoberlehrer und Kreisſcholarch Vitus Rauch aus Mittelbrunn, jetzt in Kirchheimbolanden lebend, der noch aktive Hauptlehrer Thomas Naegele aus Annweiler und der penſionierte Hauptlehrer Valentin Argus aus Ludwigshafen, jetzt in Maikam⸗ mer wohnend, verließen am 8. Auguſt 1857 das Schüllehrerſeminar in Speyer und traten in die ſchulamtliche Tätigkeit ein. Nach 60 Jahren feierten ſie jetzt im engſten Kreiſe hier ihr diamantenes Dienſtjubiläum. Den Mittelpunkt der Feier bildete ein Gottes⸗ dienſt in der hieſigen katholiſchen Pfarrkirche, zelebriert von zwei Söhnen der Jubilare, Univerſitätsprofeſſor Dr. Aug. Naegele aus Prag und Pfarrer Anton Argus aus Grünſtadt. S Neuſtadt a.., 19. Aug. In landwirtſchaftlichen Kreiſen unſerer Umgebung wird ſehr über die Spatzennot geklagt. So hat im Gewann Neulott ein Bauer infolge des langen Regen⸗ wetters ſeinen Weizenacker nicht bei Zeiten abernten können, weil die Frucht ſonſt ausgewachſen wäre. Nun kamen aus dem Schlupfwinkel einer benachbarten, lange Zeit ſtillgelegenen Fabrik ganze Schwärme von Spatzen und haben den Weizen des ganzen Ackers auf dem Halm gefreſſen, ſodaß der Bauer ſeinen Weizen nicht mehr zu ſchneiden braucht. Auch in den Weinbergen richten die Spatzen an manchen Stellen großen Schaden an, ſodaß der nach einer energiſchen Spatzenbekämpfung wieder laut wird. Mainz, 16. Auguſt. Die Kommunalverbände im Großherzog⸗ tum Heſſen haben angeordnet, daß für das laufende Erntejahr landwirtſchaftlichen Haushaltungen, die im letzten Jahr mit ihren ihnen als Selbſtverſorger zugeſtandenen Ge⸗ treidemengen vorzeitig zu Ende waren und damit den Nach⸗ weis einer nicht ordnungsgemäßen Wirtſchaftsführung erbracht haben, eine weitere Gültigkeit der Selbſtverſorgung in keinem Falle zugeſtanden werden wird. In gleicher Weiſe wird auch bei den Fleiſchſelbſtverſorgern vorgegangen werden.— In wel⸗ cher Weiſe das Geld infolge der hohen Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe auf dem Land zuſammenfließt, zeigen die Einnahmen, die zurzeit in den hauptſächlichen Guͤrkengegenden in Heſſen, im Ried beiderſeits des Rheins zwiſchen Mainz und Worms erzielt werden. So erlöſte ein Landwirt in Hamm in Rheinheſſen von einem Morgen Land, das einen Wert von 1200/ hat, durch die Gurkenernte der erwähnten Fläche innerhalb einiger Wochen eine Einnahme von 4000 l. Gerichtszeitung. p. Fraukenthal, 18. Auguſt. Kellerdiebſtähle in Oggersheim und Studernheim führten die Tagner Jakob Scheller von Maudach, ſein 15 Jahre alter Sohn Friedrich, ſowie die Hilfsarbeiter Seb. Schäfer und Wilhilm Damian, letztere beide von Oggersheim, aus. Als Beute nahmen ſie Eingemachtes, Likör und Geräuchertes im Geſamtwert von 142 Mark in Oggersheim mit. In Studernheim fielen ihnen 10 Laib Brot und zwei Zentner Kartoffeln in die Hände. Das Fleiſch half Damian in die Wohnung Schellers bringen, wo die Beute geteilt wurde. Das Urteil der Strafkammer lautete: Scheller 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt, ſein Sohn 6 Wochen Gefängnis, Schäfer und Damian 4 Monate bezw. 3 Wochen Gefängnis.— Wegen Diebſtahls wurden ferner die Tagner Val. Roſſel und Jakob Napp von Ludwigshafen zu erheblichen Gefängnisſtrafen verurteilt: Roſſel zu 1 Jahr 1 Monat, Näpp zu 1 Jahr 10 Monaten. Sie haben an einem Güterwagen im Rangierbahnhofe Ludwigshafen die Plombe abgeſchnitten und zwei Säcke aufgeſchnitten, um Zucker zu ſtehlen. Handel und ilndustrie. RerHner Werpupierborse⸗ Berlin, 20. August 20. Auszahlungen für: 18. Geld Brief Geld Brief Konstantinopet 19.00 20.00 19.90 20.00 Holland 100 Gulden. 294.75 295.25 299.75 295.25 Dänemark 100 Kronen.. 214.00 214.50 214.00 214.50 Schweden 100 Kronen. 233.25 233.75 232.25 232.75 Norwegen 100 Kronen. 214.75 215.25 214.75 215.25 Schweiz 100 Franken. 153.75 154.00 152.75 153.00 Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 64.30 Spaniien— 121³, 128.½ 127.½ 128,9 Bulgarien 100 Leva 80.7% 81. 80.% 81.½ ——— Bäderbeſuch im Solbad und Höhenluftkurort Donaueſchingen im Monat Juli 3217 Anwendungen. darunter 1878 Solbäder. Zahl der Kurgäſte im Monat Juni und Juli: Kurhaus Schützen.„ 5424 Hotel Lamm 2264 Cb insgeſamt 10000 mit den übrigen Gaſthöfen. —— ——— —— 5 10 4. Seite. Nr. 886. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 20 101 Engliſche Oſſtziere über ſich und uns. Von unſerem Kriegsberichterſtatter Hermann Katſch. Flandriſche Front, 19. Auguſt. e2 D Die plötzlich eingeführte allgemeine Dienſtpflicht in England brachte die große Schwierigkeit, ein zahlreiches Offizierskorps aus dem Nichts zu ſchaffen. Es iſt darum nicht verwu Stoff, aus dem dieſe Körperſchaft beſteht, nicht ſehr einheitlich ge⸗ ſtaltet iſt. Aber die minderwertigen Mitglieder fallen ſofort auf, namentlich durch ihre, im Gegenſatz zu den gebildeten Engländern, Sie ſind ſich dieſes Unterſchiedes wohl bewußt, aber in dem Gefühl, den Unterſchied doch nur man⸗ ſaft ausgleichen zu können, gefallen ſie ſich darin, ihre Unbil⸗ dung als gewollte oder gern bewahrte Eigentümlichteit ſtark zu be⸗ tonen. Alle dieſe Offiziere haben natürlich auch kein richtiges Ver⸗ hältnis zu der Mannſchaft herſtellen können, die im Offizier ein Vorbild haben muß, wenn er ein Führer ſein will, dem ſich die Das ſchlechte Verhältnis geht in der Gefan⸗ ſehr viel ſchlechteren Manieren. Heute unterordnen. genſchaft ſoweit, daß einzelne Offiziere, wenn ſie ſchaft zuſammentreffen, mit Gejohle und Pfeifen ſodaß ſie es ſchließlich vorzogen, wegung im Freien nicht zu erſcheinen. Offigiere entbehren durchweg, was wir militär nennen. Faſt der ganze männliche Typ, der ſich in England heraus⸗ gebildet hat, iſt aber ganz hervorragend geeignet, vieles militäriſche 3 erſetzen. Es ſind durchweg kräftige Leute, zähe, ſelbſtverſtänd⸗ ich mutige junge Männer voll ſtarker Zuverſicht. Große innere Ruhe gibt ihnen das Brillen gibt es bei ihnen nicht. Gefühl, allen anderen Ländern von Fjeher überle ſein. Deshalb kennen ſie auch keinen eigentlichen Haß gegen die Deutſchen, mit denen ſie ſich in dieſem Kriege zum erſten Male meſſen. Der Krieg iſt ihnen, ganz kühl betrachtet, die not⸗ i ung zwiſchen Deutſchland und England ie konſequente Bearbeitung ihres Landes durch in den Offizieren unerſchütterlich befeſtigt, daß Deutſchland die Welt erobern wollte und England ſich das eben nicht gefallen laſſen konnte. Auch alle anderen Phraſen über Englands Miſſion für Freiheit, Kultur uſw. Nach einiger Zeit des Ver⸗ rs mit den ſie vernehmenden Offizieren dämmert den Intelli⸗ genteren doch einigermaßen auf, worin ſie ihre Anſchauungen einer Korrektur unterziehen müſſen. Die ſie vernehmenden Offiziere wendige Auseinanderf um die Torberrſchaft die Regierungspreſſe hat die Ueberzeugu fechten, wiederholen ſie mechaniſch. zu der gemeinſchaftlichen Be⸗ Es mußten deshalb ge⸗ trennte Zeiten der Erholung für beide Teile angeordnet werden, um dieſen Ungehörigkeiten ein Ende zu bereiten. ſcher. nderlich, daß der mit der Mann⸗ begrüßt werden, Die jüngeren iſches Verhalten Bäuche und gen geweſen zu Auf der auf. Dauksagung. Für die wohltuende innige Teil- nahme bei dem für uns so schmerzlichen Verluste unserer lieben unvergesslichen Hedvig gagen wir unsern herzlichen Dank. Maunheim, 20. Aug. 1917. 55492 für vierteljähr⸗ Familie Georg Nassner liche Zahlungen der Druckerei Dr. Hass, G. m. b.., E 6, für monatliche u. Die fiegende Möbel, —— und 8p iſt bekannt im von Allerhand: ſeien, wunderte ſie ſehr. herbeiwünſchen, ermahnen köpfig durchführen. Heimat an der Front das Durchhalten. en ſich alle di geſagt ſein laſſen, die aus Redſeligkeit, oder weil ſie ſich ſelbſt ſo leid tun, Klagelieder ins Feld ſchreiben. Vorbereitet war der Angriff jedoch mit aller erdenklicher Sorgfalt. So hatte zum Beiſpiel jeder Unterführer einen in Zweifarbendruck hergeſtellten, klar und ſchön gedruckten Lageplan in den Händen, der zuſammen mit einer guten Panoramaphotographie, die die niedrig fliegenden Flugzeuge beſorgt Weiſe über alle Einzelheiten ſeines dieſes Kartenblättchens, in d Einzeichnungen machen konnte, befindet ſich ein Vordruck für alle Meldungen an die nächſte höhere Stelle, zum Beiſpiel: 5 Mir fehlt Ich ſtehe jetzt bi Flaschen, Papier, Roß- haar, Keller- Gerümpel, Alt- Au⸗ u. Verkauf eisen Goweit be⸗ schlagnabmefrei. Rückſeite rke, Die fliegende Wachtel K0 eicher- wohnt 44 4, 4. Qualität und Schma abzugeben: garantiert 18.20 Vol. K 4 5 Bgeh., von vorzügl. aftigkeit, bat laufehd Karl Korherr, Stuttgart. Sie haben ſich und grabe mich ein; nun einmal oder: ſowie Wiisderherstehung mit Ersatzmaterial 8 Ersatzmaterial ist gesichert. Geschuſte 2 Kräfte stehen zur Verfägung.— Ausar⸗ 3 beitung von Kostenvoranschlägen gratis. Schnepf& co., Mannheim; CDachdeckerei u. Blitzableite 2 Bauspenglerei u. Installation. Tel, 5442. hielten ſie für beſonderes zu dieſer Tätigkeit angeſtellte Dolmet⸗ Als ſie aber erfuhren, daß man eben nur die am beſten eng⸗ lich ſprechenden Offiziere dazu beſtimmte, waren ſie doch peinlich berührt, weil unter ihnen die Kenntnis einer anderen eigenen Sprache faſt gar nicht anzutreffen iſt. Lehrbücher der deutſchen Sprache. urteile gegen uns geben ſie nach und nach auf. So geſtanden einige mit Beſchämung, jetzt, wo ſie Deutſche kennen gelernt, ſei es ihnen unfaßlich, wie ſie die groteske Behauptung, wir bereiteten Seifen aus den Leichen unſerer Helden, auch nur einen Augenblick hätten glauben können, ebenſo wie ſie unverhohlen ihr Erſtaunen über die gute Behandlung Ausdruck geben, deutſchen Mannſchaften und Offiziere zuteil geworden ſei. Sie hätten ſich auf die ſchlimmſten Dinge gefaßt gemacht. Deutſchen trotz der ſehr mäßigen Ernährung noch ſo guten Mutes Allerdings, ſetzten ſie hinzu, wenn es ihnen ſelbſt einmal ganz ſchlecht gehen ſollte und ſie hungern müß⸗ ten, dann würden ſie den Kampf nur umſo erbitterter fortſetzen. Sie werden in ihrem Trotz durch das Verhalten in ihrer Heimat beſtärkt. Ganze Berge erbeuteter Briefe beſtätigen dieſe Tatſache. Gerade die kleinen, einfachen Leute, wir würden ſagen des Mittelſtandes, die ſicher unter der Teuerung leiden und das Kriegsende mit Rückſicht auf ihre Angehörigen an der Front ſicher zu zähem Aushalten, Er⸗ tragung aller Leiden, auch der ſchwerſten, wenn nur der Sieg er⸗ zwungen werden könnte. 6 Kriegsgedanken verbiſſen und wollen die Sache ſtarr⸗ Jedenfalls erleichtern ſolche Worte aus der Das ſollten ſich alle die als der Sie baten dann um Auch feſt eingewurzelte Vor⸗ die ihnen von Seiten der Daß die in den hatten, der ihn in vollendeter Angriffsabſchnittes orientierte. das der Beſitzer auch —— Wir übernehmen noch Aufträge zur 2 Abnahme des beschlagnahmten Dach- Kupkers und Pitzableitungen 2 2 SSS——————————————— undenkbar. Zappli 5543a eschft. Langstrasse 3/34. sind stets sowie aul Lager LZöpie 99 Bel ARRAS,& 2, 1920 alle vorkommenden Haar- arbeiten, zu den billigsten Preisen. ZurVerarbeit.kommen nur relne deutscheFrauenhaare. erfolg anſähen. durch die gefügige Seeeeeeeeeeeeeeee Aber auch, wenn dem Engländer der Durchbruch wäre, hätte er mit ſeinen mangelhaft ausgebildeten Leuten ſicht der Offiziere den Sieg nicht ausnützen können. Zu Zweck waren eben franzöſiſche Diviſionen als armee pour tion du succes aufgeſtellt. Was die Beurteilung der betrifft, gehen die Anſichten bei den engliſchen Offizieren pieſen ander. Einige vertrauen auf den engliſchen Sieg no in Jahr. Die Mehrzahl aber iſt, wie im allgemeinen auch ſchaft nicht ſo felſenfeſt hiervon überzeugt, glauben vielmen he⸗ wir und ſie einander gewachſen ſind und uns gegenſei 0 einen ſiegen können. Aber keiner hält es für denkbar, daß Eng Hishl deutſchen Frieden annehmen könnte. Das iſt der Stolz an Jahen unbeſiegten Volkes, dem wir den Stolz unſeres ſeit hund unbeſiegbaren Volksheeres entgegenſetzen. Ueber die ſchweren Kämpfe am 30. ſagten die Offiziere ganz offen, daß ſie ſie nur Die Gründe dafür ſuchten ſie weniger ſerer Tüchtigkeit, als in der Ungunſt der Witterung, dem ſchwierigen Gelände, der eigenen mangelhaften rung, dem ſchlechten rter luſten durch die rückſichtsloſe eigene Axti Der logiſche Schluß aus dem Verhalten der Engländer, uns doch der, daß wir dieſem Stolz mit der gleichen m 115 lichen Ueberzeugung begegnen: ein engliſcher Friede iſt Wie Preſſ die engliſche ff0 Preſſe bearbeitet hat, geht auch aus der hervor, die die engliſchen Offiziere durchweg vom U⸗Bootkrieg Kein Gedanke, daß unſer U⸗Bootkrieg ſie im geringſten in heit bringtl Mit grenzenloſem Optimismus ſehen ſie der E n ff aller Dinge zu See entgegen. Von den wirklichen Zahlen 00. keine Ahnung und doch ſollte ſie der gewaltige Kampf, der die kleine U⸗Bootbaſis in Flandern entbrannt iſt, zum Na bringen. Es iſt für die Annäherung des blutsverwandten und engliſchen Volkes ſchon ein Weg damit gebahnt, daß länder trotz des grenzenloſen Nationalſtolzes uns für Seane anſieht. Für die glänzenden ſoldatiſchen Eigenſchaften des ter hat er kein Verſtändnis. Portugieſen geradezu ein Abſch chleit und Schwatzhaftigkeit ſind ihm ein Greuel. Beherzigenswertes im Engländer, das wir auch bei uns mit ewohn, Freude erſtarken ſehen würden, ich meine nicht etwa der engliſcher Zahlworte beim Tennis oder Nachäffen engtiſch gen D05 Baſſer, Leuchtraketen uſw., oder: Ich habe ſchätzungsweiſe noch———— ¹ PBi* glamen Stolz, der in allen Leute, oder; Feindliches Maſchinengewehr hält mich bei aterland und das eigene Volk allem anderen voranſtellt. Juli und am 10. egierung die Oe hm ſind die Franzoſen, eu, ihre mangelhafte 1 Krieg die Monh 55 für einen, er 5 deutſ C, — 0 ei, 11670 Frauenleiden (ohne Guecksilber, ohne Hata- Kuren ohne Fschädl. Nebenwirkungen. Sonntags Haut-, Blasen- Einspritzg.) Blut. 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