———————————————————— * —————————————————— „„ —— 9 den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur übaum; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer der Dr. 8 Buchdruckeret, G. m. b.., ſümt · Wuprecher 3— Oraht⸗Kdreſſe: General⸗Kinzeiger Mannbeim, —„ 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945. Poſtſcheck · Ronto Ur. 291 Cudwigshafen d. Rh. 2 Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 21. Auguſt.(WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. heresgruppe des Generalſeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Banern daber Neitweilig ſtarkem Jerſtörungsfeuer in einigen Abſchnit⸗ Faner flandriſchen und Arrasfront keine größeren Kampf⸗ udtungen. Heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen * erſte Tag der Schlacht vor Verdun nahm für die An zoſen denſelben Ausgang wie die engliſchen Wthen e in Flandern am 31. Zuli und 16. Auguſt: Ueber⸗ knnte an Material und rückſichtsloſer Maſſeneinſatz von Menſchen Wühene deutſche Kampfkraft nicht brechenz geringer ler Gewinn ſteht dem Scheitern des Angriſſes auf Front von mehr als 20 Kilomeker gegenüber. bereſt 11. Auguſt begann die gewaltige Artilierievor⸗ 5 tulng für den großen Sioß, den geſtern auf Englands Ge⸗ Srunkeeichs Heere vollzogen. om Walde von Avocourt bis zum Oſtrand des 8 lhen reswaldes wurden unſere Stellungen durch die in den tunden vor dem Angriff aufs höchſte geſieigerte Artillerie⸗ — Gegners in ein weites e uſer krühen Morgen des 20. Auguſt brach die franzöſiſche W¹ nterie in dichten Angriffswellen unter dem Schutz en en stelen bran ſchwarz gen die en und wei ranzo mafete Abwehrzone ein, in der jeder Schritt—— bitt durch blulige Opfer abgerungen werden mußie. Er⸗ ˖ beteRahkämpſe und keafkvolie Gegenſtöße war⸗ den Jeind faſt überall zurück. gewaltige äampf tobte geſtern lagsüber hin und her. Nrr weſtlichen Maasufer verblieb nur die Höhe Toier ++ der Südrand des Rabenwaldes den Franzoſen; wir liegen um Nordhang der Berge. Auf dem Oſtufer iſt die Kampf⸗ noch weniger verſchoben: nur an der Höhe 344 ſüdöſtlich von und am Joſſes⸗Walde haben die Franzoſen hier Raum Madie MRaßnahmen der Führung haben ſich glän⸗ ktbewährt. Reben der mit vorbildlicher Ausdauer und Tapfer⸗ Wud bolenden Zuſanterie gebührt auch der Artlllerie volle Anerten⸗ vernichtende Wirkung die feindlichen Jeuerlinien und den zum Angriff empfindlich ſchädigte und die an der erfolg⸗ Wobetomber hervorragenden Anteil halle. Die anderen Waffen, endere die Piomere und Jlieger, krugen zum guten Ausgang Tages weſentlich bei. auch nelaſie der franzöſiſchen Zufaulerle ſind ihrem Maſſen⸗ Die 5 ſprechend, außerordentlich hoch.*1 chlacht vor Verdun iſt noch nicht zu Ende. 17 — ſind au vielen Stellen der Front neue Aämpfe ent⸗ . hen Beſclr und Truppen verkrauen auf günſti⸗ —— Klieger ſind abgeſchoſſen worden; wir haben 5 verloren. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Don der Düna bis zur Moldau iſt die Cage unverändert. Mazesoniſche Frout Nächts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. die ſeindlichen Heeresberichte. Die franzöſiſchen Berichte. Berte 20. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Franzöſiſcher Bericht Auguſt nachmittags: In lgien ziemlich lebhafter kampf in der Gegend nördlich von Bixſchoote. In der ne unterhielten unſere Batterien wirkſames Feuer auf lagen. Mehrere Einbrüche in die feindlichen Linien uns Geſangene ein. iden Maasufern traten unſere Truppen heute ngriff auf die deutſchen Stellungen mit chneid an. Nach unſeren erſten Meldungen entwickelt acht bei Verdun* einer Front von achtzehn * 1 e 80 82 8 u unſin vom Walde von Apocourt his nördlich von Bezor traur Solleten Gunſten 0 ſiehe heutigen deutſchen Tagesbericht. Die Ta—4 Zahlreiche Gefangene und Gerät wurden eingebracht. unſerer Truppen iſt über jedes Lob erhaben. ſend von Badonvillers ſchlugen wir einen —— leicht ab. Im Oberelfaß ziemlich große 16 * 20. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Franzöſiſcher Abend⸗ om 20. Aug. An der nördlichen Fro 3 9 n Verdun ſere Truppen auf beiden Seiten der Maas feindliche Ver⸗ nlagen auf einer Front von achtzehn Kilometer und in die an einigen Stellen mehr als zwei Kilometer beträgt. en Ufer halten wir insbeſondere den Wald von Avocourt, ldes Toten Mannes, den Rabenwald und Cumieres. Auf n Ufer nahmen wir den Talourücken, Champneuville, die das Gehöft Mormont, die Höhe 240 nördlich von Louve⸗ — ind unſere Truppen im Rabenwald und im Wald von weiter vorgedrungen. Die Sohl der unnerwundeten Ge⸗ en betrügt mehr als 4000. Die Deutſchen machten heftige Nann angriffe gegen den Wald von Avocourt, den Toten und die Höhe 544. 1* Feuer machte überall ihre An⸗ en zunichte und fügte ihnen ſchwere Verluſte zu. 8 0 * e. 25 5 25 22 U beſcho ſiſere Flugzeuge nahmen an der Schlacht glänzend teil. Sie en aus geringer* feindliche Anſammlungen mit Maſchinen⸗ und trugen ſo dazu bei, die Gegenangriffe abzuſchlagen. Süueger ſchoſſen elf deutſche Flugzeuge an der Armeefront ab. Me Schlacht vor Verdun.— De A Abend⸗Ausgabe. Bechentliche Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.—„Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Rnzeigenpreis: Die iſpalt. Molonelzetle 40 Pig., Reklamezeile R. 12 Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 3¼ Uhr, Abendblatt nachm. 5 Unr. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ber⸗ antwortung übernommen. 4 805 Mannheim u. U e img. monatl. M..70 einſchl. Bringerl. Dur oſt begogen vierteli. M. 402 einſchl. Poltzußellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr. 10 Pfg, Zwei weitere feindliche Apparate wurden durch Abwehrgeſchütze her⸗ Untergeholt. Artilleriebeſchießung mit Unterbrechung auf der übrigen Front. Die engliſchen Verichte. London, 20. Aug.(WTB. 060 Pe N Engliſcher Bericht vom 20. Auguſt nachmittags: Während der Nacht wurde ein deutſcher Gegenangriff gegen die geſtern Morgen von uns genommene Stel⸗ lung nordöſtlich von Epehy nach ſcharfem Gefecht völlig abgeſchla⸗ gen. Wir machten in der letzten Nacht einen erfolgreichen Angriff ſüdlich von Lens. An der Ppernfront wurde unſere Linie ſüdöſtlich von St. Janshoek ein wenig vorgeſchoben. London, 21. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Engliſcher Abendbericht vom 20. Auguſt: Vormittags verſuchte der Feind einen weite⸗ ren Gegenangriff gegen unſere neuen Stellungen ſüdöſtlich von Epehy. Wir beobachteten ſeine Truppen, wie ſie ſich zum Sturm in Stellung begaben. Unſere Artillerie zerſtreute ſie, bevor ſich der Angriff entwickeln konnte. Am Nordweſtrand von Lens fanden tagsüber Patrouillengefechte ſtatt, bei denen die Artillerie Fortſchritte machte. Ein feindlicher Stoßtrupp drang öſtlich von Armentieres in unſere Linien ein. Zwei un⸗ ſerer Männer werden vermißt. Geſtern waren die feindlichen Flug⸗ zeuge in großen Verbänden weit hinter der eigenen Linie tätig. Sie verſuchten erfolglos die Tätigkeit unſerer Maſchinen für Bomben⸗ abwurf und Photographie und Beobachtung zu verhindern. Unſere Bombardierungsunternehmungen wurden fortgeſetzt. Ein feindlicher Zug wurde beſchädigt und viel Schaden auf feindlichen Flugplätzen und Bahnhöfen angerichtet. Die Unternehmungen im Zuſammen⸗ wirken mit unſerer Artillerie wurden mit großer Wirkung ausge⸗ führt. Viele Lichtbilder wurden aufgenommen. Zwei deutſche Flug⸗ zeuge wurden abgeſchoſſen und vier ſteuerlos heruntergetrieben. Ein anderer feindlicher Apparat wurde in unſeren Linien durch Abwehr⸗ geſchütze abgeſchoſſen. Sechs unſerer Maſchinen werden vermißt. Der italieniſche Bericht. Rom, 20. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Bericht vom 20. Auguſt: An der juliſchen Schlacht im Gange. Geſtern Vormittag begannen die Maſſen unſerer Infanterie nach vierund⸗ zwanzigſtündigem Feuer, währenddem unſere Artillerie die feind⸗ lichen Stellungen mit immer wachſender Stärke beſchoß, in der Rich⸗ tung auf unſere Ziele nördlich von Anowo vorzugehen. Nachdem ſie glänzend techniſche Schwierigkeiten und den Widerſtand des eindes überwunden— wurden zahlreiche Brücken über den ſonzo geſchlagen. Unſere Truppen gingen auf das linke Ufer des Fluſſes hinüber. Von Plava bis zum Meere drangen die Unſern im Anlauf durch die erſte feindliche Linie hindurch, die in unför⸗ mige Stücke von Verteidigungsmaterial verwandelt war. Sie be⸗ drängten den Gegner, der ſich feſt an das Geländer klammerte, von zahlreichen Maſchinengewehren und Artillerie unterſtützt wird und verzweifelten Widerſtand leiſtet. Unſere Flugzeuge nahmen un⸗ ermüdlich an der Schlacht teil und griffen mehrmals mit Bomben und Maſchinengewehren hinten den gegneriſchen Stellungen verſam⸗ melte Truppen an. Die Tätigkeit unſerer Infanterie geht kräftig weiter, während die Artillerie unerbittlich ihr zerſchmetterndes Zer⸗ ſtörungswerk fortſetzt. Die gegneriſchen Verluſte ſind ſehr ſchwer. Die bisher gemeldete Beute iſt beträchtlich. Einige Geſchütze und zahlreiche Maſchinengewehre fielen in unſere Hand. is geſtern Abend ſind 7500 Mann und etwa 100 Offiziere durch den Gefangenen⸗ jammelpunkt durchgekommen. Die Schlacht vor Berdun. Die Siele Petains. Ueber die Kriegslage im Weſten und Oſten, insbeſondere über die franzöſiſche Angriffsſchla t von Verdun, wird uns von unſerem militäriſchen Mitarbeiter geſchrieben: Pétain hat nunmehr mit der Baſis Verdun ſeine 93 ffenſive begonnen, die ſchon früher eingeſetzt hätte, wenn nicht der große Schlachtverluſt am Damenwege eine Verſchiebung des franzöſiſchen Generalangeiffes notwendig emacht hätte. Seit dem 14. dieſes Monats wiſſen wir durch unſere eeresberichte, daß die Nordfront von Verdun als kenc er Stoß⸗ abſchnitt befeſtigt war, denn es wurde mitgeteilt, daß die Franzoſen an dieſer Pete des gewaltigen Kaketen rafte ihre Artillerie neu aufgebaut hätten, um einen mit ſtärtſten Kräften geplanten Angriff u unternehmen. der franzöſiſche Angriff, der ſeit dieſem Tage urch die geſamte mächtige Feſtungsartillerie vorbereitet wurde, erfolgte vom Walde von Avocourt, wo unſere Truppen noch vor wenigen Tagen größere Erfolge erzielen konnten, auf einer Front⸗ länge von 23 Kilometer bis zum Cauriéres⸗Walde hinauf, im Nordoſten des Feſtungsbezirkes. Pétain hat ſchon einmal im Abſchnitt von Verdun ſeine Tüchtigkeit beweiſen müſſen. Er hat bei der Infanterieſchlacht von Verdun den Vorteil für ſich, daß alle Hilfsmittel dieſer gewaltigen Feſtung ihm dabei— Verfügung 2 Das zunächſtliegende Ziel Pétains dürſte dari unſere Truppen von den beherr deren Beſetzung für die ranzoſen peinlich it. a ein gut Teil der Bedeutung von Verdun dadurch aufgehoben iſt. Schon der Beginn der Offenſive bei Avocourt, von wo aus ſich die Rie Möhiche Front ſüdlich der Höhe 304 nach Oſten hinzieht, zeigt ie Abſicht Pétains genauer an. Bekanntlich haben unſere Truppen noch in den letzten Wochen mehrfach durch kraftvolle Vorſtöße gerade an der Höhe 304 wichtige Frontverbeſſerungen zu verzeichnen gehabt. Dadurch wurden die Franzoſen an dieſer Stelle in eine ſehr nach⸗ teilige Poſition gedrängt. Es lag nun dem franzöſiſchen Führer in erſter Reihe daran, wieder in den Beſitz dieſer Höhe zu gelangen, deren Fortſetzung nach Oſten in Höhe Toter Mann 1 gleichfalls im W0 unſerer Truppen befindet Auf dem weiteren Frontabſchnitt von Verdun, der ſich hier geradenwegs nach Oſten über Cumieres und den Talou⸗Rücken bis zum Cauriéres⸗Wald wendet, von dem aus er nach Süden abgeht, haben wir den Rücken von Talou — da er nur noch als Vorpoſtenſtellung für uns in Vetracht kam. Petain verſucht ſetzt mit gewaltiger Vorbereitung den Ring im Norden von Perdun durch ſtrahlenförmige Vorſtöße nach Nord⸗ weſten und Norden von dem Zentrum Verdun aus, zu ſprengen, in der Hoffnung, daß nach Erreichung dieſes erſten Zieles auch das zweite, das den Durchbruch darſtellt, mit Unterſtützung der gewaltigen Hilfsmittel der Feſtung eher erreicht werden könnte, als 823 An⸗ riffe aus freiem Felde heraus as eiſenſtarrende Gelände, aus em heraus Petaln ſeine Offenſive entwickelt iſt ſicherlich eine weſentliche ſeiner Pläne. Aber unſere jahrelange und ſüe ne Tätigkeit 35 ieſem feindlichen eſtungsabſchrtt hat auch ür uns eine Verteidigungszone geſchaffen, die einen feſtungs⸗ artigen Charakter hat und der feindlichen Stellung nicht uneben⸗ bürtig ſein dürfte. Wenn unnmehr Petein die Feſtung Verdun durch planmäßige Ausgeſtaltung der Artillerje zum Drehpunkt der geſamten Front zu machen gedenkt ſo wird er dieſelbe Enttäuſchung n beſtehen, ſchenden Höhenſtellungen herunter⸗ grife des erſten Tages geſcheitert. erleben, wie Nivelle im Frühjahr dieſes Jahres bei ſeiner großen Offenſive an einer anderen Stelle. Ein ſchweres Ringen ſteht Truppen bevor, denn Poétain iſt ein bedächtiger Vorbereiter und ein Beherrſcher der Kriegskunſt, aber er ſieht ſich einer hervor ⸗ ragend bewährten Führung und der glänzendſten Truppe gegenüber, die je eine Schlacht geſchlagen har. Und darum dürfen wir hoffen, daß auch dieſer Stoß der Feinde, der vielleicht die größte Bedeutung hat, ergebnislos zuſammenbrechen wird. Im Oſten ſind wiederum mehrere— Vorteile zu ver⸗ zeichien. Am Trotus und am Bahnhof Maraſeſti wurden die ruſſiſch⸗rumäniſchen Streitkräfte erheblich geſchlagen und verloren mehrere Tauſend Mann an Gefangenen. Beſnders der Erfolg am Bahnhof Maraſeſti erſcheint von tieferwirkender Bedeutung, da die Feinde gerade hier die größten Anſtrengungen machten, um das weitere Eindrücken ihrer Front zu verhindern Die Kämpfe in Rumänien nehmen ſomit auf der ganzen Linie den gewünſchten Verlauf.(Berlin zenſ.) Der Vorſtoß bei Berbun— der Auftakt zur Dauerſchlacht. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Züricher Meldungen aus Mailand berichtet der„Secolo“ aus Paris, die franzöſiſche Offenſive bei Verdun werde in wenigen Tagen auf die ganze franzöſiſche Front übergreifen. Die Dauerſchlacht mit weitgeſetztem End⸗ ziel ſei durch den Vorſtoß bei Verdun eingeleitet. —-Die U. Iſonzoſchlacht. Wien, 21. aug.(WaB. Uichtamtlich.) Aus dem Kriegs⸗ preſſequartier wird mittags gemeldet: die Schlacht am Jſonzo nimmt auch weiterhin einen für uns günſtigen Derlauf; wir können mit den bisherigen Ergebniſſen vollauf zufrieden ſein. Die Artillerieſchlacht am Iſonzo. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Aug.(Priv.⸗Tel..,.) Züricher Meldungen aus Turin zufolge ſchreibk der Militärkritiker der„Stampa“, daß in der Fſonzoſchlacht über 6800 Ge⸗ ſchütze feuern, darunter mehr als 1500 engliſche und ame⸗ rikaniſche. m. Köln, 21. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche— ſchreibt zur 11. Jſonzoſchlacht: Oeſtlich von Görz waren Kämpfe des— 1 Tages heiß. In dieſem Raume 9— die italieniſchen Verluſte ſo groß zu ſein, daß Cadorna vorzog, die Nacht hier ruhiger verſtreichen zu laſſen. Aber ſchon bei Morgengrauen hetzte er ſer halberſchöpfte Infanterie hier wieder vor. ebenſo wie er auf der Karſthochſläche unentwegt weiter gegen die feuerſpeiende Mauer anrennen läßt. Dort tobt— Kampf an einer ganz ſchmalen Stelle der vorderſten Abwehrzone i äußerſt erbitter⸗ tem Handgemenge weiter; auch der beſcheidenſte Anfangs⸗ erfolg blieb ihm vor dieſen Stellungen verſagt. ieviel Bruchtelle ſeiner geſamten bis jeßt abgekämpft oder verbreaucht ſind, läßt f0 h kaum annähernd ſagen. Einige tauſend italieniſcher Gefangener ſind in unſerer Hand ge⸗ blieben, die Zahl hat ſich jetzt weſentlich erhöht. So 9 ſteht feſt, daß ſich jett annähernd drei Dutzend Brigaden auf unſerer Seite zuſammengefunden haben müſſen. Cadornas neue Taktik— ein Verſager. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Aug.(Priv.⸗Tel. g. K) Die Schweizer Militärkritiker ſtellen in ihren vorläufigen Be⸗ ſprechungen zur neuen Iſonzoſchlacht feſt, daß Cador⸗ mas neu angewendete Taktik, den großen un8 nach verhältnismäßig kurzem Trommelfeuer zu beginnen, um dabei die Oeſterreicher zu überraſchen, verſagte. Die öſterreichiſche Front hat ſich wohlborbereitet und eiſenhart ge⸗ zeigt, und einzelne Beulen, die ihr vielleicht nur vorübergehend zugefügt wurden, ſeien kein Durchbruch und ſicherlich nicht das Ziel der großen Iſonzoſchlacht, die der Räumlichkeit nach als die größte aller bisherigen Schlachten an den italieni⸗ ſchen Fronten angeſehen werden darf, und in welcher die Italiener eigentlich ihre geſamte Armee einſetzten, ſelbſt auf Koſten einer Zurücknahme ihrer eigenen Linien bei Aſiago und im Suga⸗ natal, um hier durch eine Verkürzung der Front alle nur ent⸗ behrlichen Truppen wegzunehmen und ſie nach dem Iſonzoabſchnitt zu bringen. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 20. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Vericht. Mazedoniſche Front. Auf der ganzen Front ſchwaches Artilleriefeuer und lebhafte 46 Fliegertätigkeit. Feindliche Flieger warfen Bomben auf rilen ünd— die Umgebung an der unteren Struma. 2 der Richtung auf Jeniköi wurden feindliche Erkundungsabtei⸗ lungen und eine feindliche Infanteriekolonne vertrieben. Rumäniſche Front. Nur in einzelnen Abſchnitten ſchwaches Gewe und ver⸗ einzelte Kanoneßſchüſſe. ſch ſch ch hrfeuer ver Neue U⸗Boot⸗Erfolge. Berlin, 20. Auguſt.(WB. Amtlich.) Durch unſere U⸗Boole wurden im Allanfiſchen Ozean und in der Nordſee wiederum fünf Dampfet, zwei Segler verſenkt, darunter der engliſche bewaffnele Dampfer„Roßmound“(3044.) mit Holz von Archangelſk nach Cardiff. Die anderen Dampfer wurden aus ſlarken Sicherungen oder aus Geleitzügen heruusgeſchoſſen. Einer der verſenkten Segler, eine Viermaſtbark, war mit vier Geſchützen bewaffnet. Der Ehef des Admiralſiabes der Marine. die Wirkungen des-bootkrieges in amtlicher Darſtellung. (6. Fortſetzung.) Angeſichts der Fehlſchläge bei den Streckungsmaßnahmen und d D ührbarkeit d irt i ur drau h e lſhe Beakeree Me Eer afſer —— 2. Seite. Nr. 388. Mannhein.er General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) Dienstag, den 21. Auguſt 10.1 ernommen, um für die lebensnotwendigen Güter Schiffs⸗ raum zu ſchaffen, einmal durch Einſchränkung oder Ver⸗ bot der Einfuhr minder wichtiger Waren, und dann durch Steigerung des Schiffsbaues ſelbſt auf Grund eines ein⸗ heitlichen Programms. Die elhe Regierung hatte zur Erſparung von Frachtraum ſchon vor Beginn der Seeſperre eine große Liſte von mehr oder weniger entbehrlichen Waren aufgeſtellt, deren Einfuhr, ſelbſt ohne Rückſicht auf das Ausfuhrintereſſe befreundeter Länder, in England verboten wurde. Nach dem Beginn der Seeſperre wurden jene Beſchränkungsmaßnahmen erweitert, obſchon für die im weſentlichen nur noch jene Waren übrig blieben, welche für die engliſche Kriegs⸗ und Volkswirtſchaft eine erhebliche Bedeutung haben. Dennoch glaubte die engliſche Regierung auf dieſem Gebiete rückſichtslos vor⸗ zu müſſen. So wurde z. B. die Einfuhr von Leder, Papier, und vor allem von Holz, einſchließlich des Grubenholzes, zur Erſparnis von Frachtraum eingeſchränkt. Auf der anderen Seite wurde auf einzelne Zweige der Zufuhr, vor allem auf die Ver⸗ Wang mit Getreide, Frachtraum in ſo ſtarkem Maße konzentriert, aß die Einfuhr von Baumwolle, Wolle und Oel und die Ausfuhr von Kohle und Baumwollfabrikation trotz deren Wichtigkeit für das engliſche Wirtſchaftsleben erheblich litten, Heute zeigen ſich bereits die Wirkungen dieſer Maßnahmen, die ſelbſtverſtändlich darin beſtehen müſſen, daß einzelne Verſorgungszweige in dem gleichen Maße der Knappheit ausgeſetzt werden, wie man ſich bemüht, andere reichlicher mit Frachtraum zu bedenken. So wurde nach der„Mor⸗ ning Poſt“ vom 18. Juni 1917 von einem Vertreter der engliſchen Regierung zugegeben, daß die Herausziehung von Schiffen, welche bisher der Fleiſchverſorgung dienten, zwecks Heranſchaffung von Getreide ein Grund für die verſtärkte Knappheit an Fleiſch und die hohen Fleiſchpreiſe ſei. Ebenſo haben die Fachblätter des Holz⸗ handels ſowie die des Bergbaues und der Eiſeninduſtrie in letzter Zeit wiederholt und nachdrücklich darauf hingewieſen, daß eine weitere Beſchränkung der Einfuhr fremden Grubenholzes den engli⸗ ſchen Kohlenbergbau in unabſehbare Schwierigkeiten bringen würde. Am verhängnisvollſten aber— die Einfuhrpolitik der engliſchen Regierung für die Baumwollinduſtrie geworden, in welcher heute der Rückgang der Erzeugung die Unternehmer und die Arbeiter⸗ ſchaft gleichzeitig mit ſchweren Verluſten bedroht. Die Einmiſchung der Regierung in die Verhältniſſe der Textilinduſtrie iſt gerade in 9 0 Zeit von den Intereſſenten als äußerſt gefahrvoll mit dem Hinweis darauf abgelehnt worden, daß 91189 und allein eine Er⸗ leichterung der Frachtraumſchwierigkeiten für die Einfuhr von Roh⸗ baumwolle Abhilfe ſchaffen könne. Gerade aber dieſe kann die engliſche Regierung nicht gewähren, wenn ſie an ihrem Programm, achtraum für andere Zwecke herauszuziehen, feſthalten will. s aber die Baumwollinduſtrie für England bedeutet, geht daraus hervor, daß die Ausfuhr von Baumwollgarn und Baumwollfabri⸗ katen im Jahre 1914 zirka 25 Prozent des Geſamtausfuhrverbotes des Vereinigten Königreiches betrug. Die Gefahr einer Beſchrän⸗ kung dieſer Induſtrie liegt alſo nicht in erſter Linie in der Ver⸗ ringerung der Produktion für den heimiſchen Bedarf, ſondern darin, daß gewaltige Arbeitermaſſen ihre Betätigung verlieren, die aner⸗ ermaßen nur teilweiſe und unter Schwierigkeiten anderweitig verwandt werden können. der Reichskanzler zur Friedensnote des Papſtes. EBerlin, 21. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haupt⸗ ausſchuß des Reichstages iſt heute nach der Sommerpauſe wieder zufammengetreten. Abgeordnete aller Parteien hatten ſich in großer Zahl dazu eingefunden. Die neuen Mitglieder der Re⸗ gierung waren vollzählig anweſend und wurden von den Ausſchuß⸗ mitgliedern begrüßt. Kurz vor 2 Uhr erſchien der neue Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen, Herr von Kühlmann, in Begleitung des Staatsſekretärs des Reichsmarineamts von Capelle und mit militäriſcher Pünktlichkeit Reichskanzler Dr. Michaelis in Zioil, der vom konſervativen Führer Grafen Weſtarp in den Saal ge⸗ keitet wurde. Der ſtellvertretende Vorſitzende des Ausſchuſſes, Abg. Dr. Südekum(Sozialdemokrat) eröffnete die Sitzung und entbot den neuen Mitgliedern der Regierung ein herzliches Willkommen. Sodenn widmete er dem verſtorbenen Ausſchußmitglied Baſſer⸗ mann einen warmen Nachruf und hob ſeine umfangreiche Bätigkeit nicht nur im Ausſchuſſe ſelbſt, ſondern auch als Bericht⸗ erſtatter im Plenum hervor. Abgeordneter Baſſermann habe wohl politiſche Gegner, aber keine Feinde gehabt. Weiter ge⸗ dachte Dr. Südekum des Ausſcheidens des Abgeordneten Dr. Spahn aus dem Ausſchuß, infolge der Ernennung zum Juſtiz⸗ miniſter, und würdigte die Verdienſte Dr. Spahns als Leiter der Berhandlungen im Hauptausſchuß. Auf Vorſchlag des Abg. Ebert(Soz.) wurde für Dr. Spahn der Abg. Fehrenbach einſtimmig zum Vorſitzenden des Aus⸗ ichuſſes gewählt; er nahm die Wahl mit der Bitte um allſeitige unterſtühung an. Hierauf nahm —9 Reichskanzler Dr. Michaelis das Wort. Seine erſte Aufgabe ſei geweſen, die Beziehungen zwiſchen den Verbündeten zu pflegen und zu befeſtigen. Leider ſei dies mit der Türkei und mit Bulgarien nur ſchriftlich mög⸗ lich geweſen. Dagegen hätten mit dem Grafen Czernin wiederholt Ausſprachen ſtattgefunden, bei denen ſich volles gegenſei⸗ tiges Vertrauen für die weiteren gemeinſamen Arbeiten er⸗ geben haben. Das Bündnis mit Oeſterreich⸗Ungarn ſtehe ſo feſt wie je. Seit dem letzten Beiſammenſein des Reichstages habe ſich di Zahl unſerer Feinde um drei vermehrt: Siam, Liberia und Ehina. Ein Grund zur Feindſchaft gegen uns habe bei dieſen Staaten nicht vorgelegen. Sie haben vielmehr unter dem Druck der Entente gehandelt. In militäriſcher Beziehung arbeiten die Mittelmächte nach einem einheitlichen Plan. Der Kanzler brachte ein Telegramm der Ober⸗ ſten Heeresleitung über die gegenwärtige Kriegslage zur Verleſung. In dem Telegramm wird erneut die Wirkung des U⸗Bootkrieges auf die Front hervorgehoben und dem Bertrauen Ausdruck gegeben über die günſtige Lage im Weſten, ferner die Genugtuung über die Erfolge im Oſten. Not ſei ſetzt die treueſte Pflichterfüllung an jeder Stelle. Am Beginn des vierten Kriegsjahres ſteht Deutſchland ſo günſtig da wie nie und das gilt auch von den Leiſtungen zur See. Gleichwohl zeige ſich nirgends bei den Feinden irgendwelche Friedensgeneigtheit. Der Kanzler erinnerte an ſeine Enthüllungen über die Kriegsziele Frankreichs, die von England unterſtützt worden ſind. Man ſei ſich jetzt auch klar über die Abſicht unſerer übrigen Feinde. Er ging im einzelnen ein auf die Abmachun⸗ gen, die unſere Feinde im Frühjahr 1915 und ſpäterhin ge⸗ trofſen haben und zählte auf, was ſich die Ententemächte dabei gegenſeitig zugeſichert haben. Ueber die Abmachungen, die dabei mit Italien getrof⸗ ſen worden ſeien, werde das Material noch weiter ver⸗ vollſtändigt. Solange unſere Feinde an dieſem Vernich⸗ Rungswillen feſthalten, ſei an ein Friedensange⸗ bot unſererſeits nicht zu denken. Darin ſei die ganze deutſche Preſſe einig, das ſei auch feſtzuſtellen bei unſerer Stellungnahme zur Papſtnote. Der Kanzler rekapitulierte den Inhalt der Note, zu der wir ohne Anhörung unſerer Bundesgenoſſen uns nicht endgültig entſcheiden 4 ausſchuß. können, eine Verſtändigung mit den Bundesgenoſſen aber ſei trotz Beſchleunigung bisher nicht möglich geweſen. Man müſſe ſich deshalb auf allgemeine Bemerkungen beſchrän⸗ ken. Wir haben keinerlei Einfluß auf den Schritt des Pap⸗ ſtes gehabt. Das iſt die nackte Wahrheit und liegt auch in unſerer Lage begründet. Jeden ehrlich gemeinten Verſuch dem Frieden näher zu kommen, begrüßen wir ſympathiſch und nehmen dieſe Ehrlichkeit auch beim Papſte ohne weiteres an. Obwohl die Note von uns nicht ver⸗ anlaßt worden iſt, begrüßen wir die Bemühungen des Papſtes, dem Weltkrieg ein Ende zu machen, mit Sympathie. Vor einer materiellen Stellungnahme zum Inhalt der Papſtnote verſpricht der Reichskanzler enge Fühlungnahme mit dem Haupt⸗ Kurze Keußerungen der Parteien. An die Kanzlerrede ſchloſſen ſich kurze Aeußerungen der Ver⸗ treter der Parteien, Ein ſozialdemokratiſcher Abgeordneter begrüßte die Aktion des Papſtes und bedauerte nur, daß die Note jetzt noch nicht ſachlich beſprochen werden kann. Die Fortſchritt⸗ liche Volkspartei und das Zentrum ſchloſſen ſich dieſen Ausführungen an. Die Nationalliberalen und Konſervativen ſtimm⸗ ten den Ausführungen des Reichskanzlers zu, behielten ſich aber ihre Stellungnahme im Einzelnen und ihre Stellung zur Friedens⸗ note noch vor. Ein ſozialdemokratiſcher Abgeordneter trat dieſer Aus⸗ von diplomatiſchen Verhandlungen garnichts und kritiſierte, daß der Reichstag immer ſo vollkommen ausgeſchaltet bleibe. Ein ſozialdemokratſcher Abgeordneter trat dieſer Aus⸗ führung entgegen und betonte, daß es ſich nur um einen Aufſchub von wenigen Tagen handle. Vor der Entſcheidung werde der Ausſchuß ſelbſtverſtändlich gehört werden. Hierauf vertagte ſich das Haus auf Mittwoch 10 Uhr. Die Stellungnahme der Nationalliberalen. Die Nationalliberale Korreſpondenz rät, die Ant⸗ wort auf die Friedensnote des Papſtes nicht zu überſtürzen: Deutſchland hat an Friedenskundgebungen und Friedfertigkeits⸗ verſicherungen des Guten wirklich ſchon zu viel getan. Wir können diesmal ſehr wohl darauf verzichten, die Erſten zu ſein, die das Echo der Friedensnote zurückgeben. Wenn die Reſolutionsmehr⸗ heit klug iſt, ſo wird ſie es gerade von ihrem Standpunkt aus ver⸗ meiden, den Eindruck geſchäftiger Eilfertigkeit zu erwecken. Das amtliche Organ des Vatikans ſieht ſich bereits ver⸗ anlaßt, angeblich deutſch⸗öſterreichiſche Machenſchaften bei der Abfaſ⸗ ſung der Note in Abrede zu ſtellen. Wenn den Reſolutionsparteien daran liegt, dem Vatikan eine zweite peinliche Note dieſer Art zu er⸗ ſparen, ſo mögen ſie der Gegenſeite einmal mit der Antwort auf die Friedensnote den Vorrang laſſen. Sie haben mit ihrer Friedensreſo⸗ lütion der Welt zunächſt einmal gerade genug Verdächtigungsſtoff gegen Deutſchland geliefert. Von den feindlichen Mächten hat ſich bisher nur Rußland den Anſchein gegeben, als hätte es die Abſicht, auf die päpſtliche Note einzugehen. Dieſes Mindeſtmaß von Beachtung iſt die provi⸗ ſoriſche Regierung der Friedensſtimmung im Lande ſchuldig. Sie ſtellt aber auch nur wohlwollende Erwägung in Ausſicht, bindet ſich alſo im einzelnen durchaus nicht. an ſieht es dieſer ruſſiſchen Antwort auch nicht an, ob man ſich in Petersburg bereits über alle Folgerungen der päpſtlichen Note klar iſt. Es findet ſich nämlich in den Forderungen des Papſtes ein ganz ofſenkundiger Unterſchied in der Behandlung unſerer weſtlichen und unſeres öſtlichen Gegners. Der Papſt ſtellt ſich ganz allgemein auf den Standpunkt der beiderſeitigen Räumung der beſetzten Gebiete, zieht die Folgerungen im einzelnen aber nur f10 Belgien und das franzöſiſche Gebiet, während er die Räumungspflicht für die beſetzten ruſſiſchen Gebietsteile nicht ausdrücklich hervorhebkt. Rußland könnte daraus folgern, daß es mit der Räumung von Kurland und Litauen nach Anſicht des Papſtes nicht allzu genau genommen werden ſoll, wir könnten daraus ſchließen, daß uns der glatte und be⸗ dingungsloſe Rückzug im Weſten mit öſtlichen Ent⸗ ſchädigungen ſchmackhaft gemacht werden ſoll. Verbirgt die päpſtliche Note hinter dieſer äußeren Färbung wirklich die an⸗ gedeuteten tieferen Abſichten, ſo kann die engliſche Hand bei der Vorbereitung und Vorberatung der Note nicht ganz aus dem Spiel geblieben ſein. Für uns iſt dieſe Erkenntnis in jedem Falle eine ſcharfe Warnung. Ob Rußland einſieht, daß es allmäh⸗ lich für gewiſſe engliſche Abſichten reif geworden iſt, mag ihm über⸗ laſſen bleiben. Je mehr man aurf die päpſtliche Note eingeht, deſto mehr zeigt ſich auch, daß ſie mit größter Vorſicht behandelt ſein will. Wir haben ſchon zu den konkreten Einzelforderungen erklärt, daß wir die Formulierung für einſeitig halten. Nicht minder be⸗ denklich ſind aber auch die allgemeinen Forderungen. Wir haben eine internationale Schiedsgerichtsbarkeit niemals für eine genügende Sicherungsbürgſchaft unſerer nationalen Zukunft gehalten. Wer mit einer Welt von Feinden im Kampfe geſtanden hat, wird im Welt⸗ ſchiedsgericht niemals ein——— Urteil finden. Wir müſſen alſo auch der päpſtlichen Note gegenüber feſthalten, daß wir jetzt und in Zukunft unſeres Schickſals eigener Schmied ſein müſſen. Auch in der Rüſtungsfrage wird ſich Deutſchland unter keinen Um⸗ ſtänden durch internationale Abmachungen binden laſſen. Wenn wir die Freiheit der Meere wirklich erringen wollen, ſo muß die engliſche Seemacht gebrochen werden. Der Sieg des deutſchen. Unterſeebsotkrieges wird die Geburtsſtunde der wirklichen Freiheit der Meere ſein. Rüſtungsbeſchrän⸗ kung heißt mindeſtens in dieſem Punkte erneute Aufrichtung der engliſchen Allgewalt zur See. Würde der U⸗Boot⸗Bau durch inter⸗ nationale Abmachung rationiert, ſo könnte England ſich eines ent⸗ ſcheidenden Weltſieges freuen. Sieht man auch hier wieder die eng⸗ liſche Hand im Spiel? Ob ja oder nein, wir müſſen jedenfalls auch in Rüſtungsangelegenheiten Herr im eigenen Hauſe bleiben. Nach dieſen Auslaſſungen der Natlib. Correſpondenz dürfen wir erwarten, daß die nationalliberale Correſpondenz auch bei der neuen Friedensaktion nicht auf Scheidemann⸗Erzbergerſchen Pfaden wandeln wird. 2 die Stellungnahme der Alliierten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Genfer Bexichten aus Paris ſchreibt der„Matin“, Ribot wird in der erſten Sitzung bei Wiederzuſammentritt der fran⸗ zöſiſchen Kammer die Antwort auf die Papſtnote be⸗ kannt geben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Züricher Meldungen aus Mailand deutet das italieniſche katholiſche Blatt„Italia“ an, die Antwort der Entente⸗ regierungen auf die päpſtliche Friedensnote könne vom Ausgang der jetzt im Schlachten am Iſonzo und im Weſten abhängig ge⸗ macht werden; jedenfalls würde die Feſtſtellung der Antwort der Vierverbandsregierungen noch einige Zeit auf ſich warten laſſen, da man auf alle Fälle von den Fronten ein klares Bild über. die militäriſche Lage der Entente erhalten wolle, was erſt der Fall ſein könne, wenn die gegenwärtigen Kämpfe abge⸗ ſchloſſen ſeien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Basler Meldungen aus London zufolge berichtet der„Mancheſter Guardian“, daß die Antwort der Alliierten auf die päpſtliche Note ſo gehalten ſein werde, daß weitere Ver⸗ handlungen nicht unmöglich ſeien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Auguſt.(Pr.⸗Tel. z..) Züricher Zeitungen melden aus Mailand: Der vatikaniſche Korre⸗ ſpondent des Secolo berichtet, das bei den Ententeregierungen eine grundſätzliche Einigung bezüglich der Antwort auf die Friedensvorſchläge des Papſtes vorhanden ſei. Selo mit Gang befindlichen großen der staatlichen Regelung der Kohlenförderung und der Fenen und haften nur tiefs Geplantes Einheitsauftreten der Allüerten für 1918. m. Köln, 21. Auguſt.(Priv.Tel.) Die Kölniſche Se. meldet von der Schweizer Grenze: Wie der„Rußki Invali der teilt, wird im September eine neue Konferenz der Verbandsmächte in London abgehalten werden, weseten Plan für ein Einheitsauftreten aller Alliie für 1918 aufgeſtellt werden ſoll. von der Lebensmittelnot nach dem Uriege. Ein Warnungsruf. heb⸗ Der kommende Friede wird die geſamte Welt in einet geher⸗ lich anderen Lage wiederfinden, als er ſie bei Eintritt des unokgeg⸗ ren Weltbrandes verlaſſen hat. Die Wirtſchaft nicht nur der alen führenden, ſondern auch in nicht geringerem Maße der m Auſbou Mächte hat bereits ſo ſchwere Einbuße erlitten, daß ein 5 mnach nicht von heute zu morgen möglich iſt. Deutſchland wird daeime damit rechnen müſſen, daß für eine geraume Zeit, vielleicht Anzahl von Jahren, eine weitere Beſchränkung des Verbrauch⸗ 53 ationierung der wichtigſten Lebensmittel notwendig 196 wird, da es auch in den kommenden Friedenszeiten zun weſentlichen auf das angewieſen ſein dürfte, was in ſen ſeiner Verbündeten Ländern an Lebensmitteln hergeſtellt wirb, Einfuhr aus allen Ländern, von denen wir früher bis zu gewiſſen Grade wirtſchaftlich abhängig waren, wird noch aihve terbleiben müſſen, weil dieſe Länder ſelbſt unter argen 9 hältniſſen, u. a. dem fortgeſetzt zu erwartenden Kückganm Welternte, zu leiden haben, ſerner die allgemeine Frachta mch dahin führen wird. daß für den Import dem Getreide zun an andere nötigen Rohſtoffe vorgezogen werden müſſen. Man Arbeitskräften, geringere Ausnutzungsmöglichkeit des Boden. det zahlloſe andere Schwierigteiten werden die Völker zunächſt indem, Wiederherſtellung eines regelmäßigen Austauſchverkehrs Handen Wir ſind daher darauf angewieſen, auch nach Priedeneſchuifheen unſerer Organiſation der Rationierung uns weiter ſelbſt zu ſeinen; und es wird ſich dann zeigen, daß Deutſchland, welche⸗ von ſe, Feinden ausgehungert werden ſollte, am Ende in ſeinergetreide, gung mit den wichtigſten Lebensmitteln, insbeſondere mit das relativ am beſten verſorgteſte Land ſein wird. 2 daß Wir werden uns daher ſchon heute klar machen müſſen es zunächſt auch nach Abſchluß eines Frieden⸗ wohl ſein wird, den Riemen eng geſchnallt zu halten. Es dürfte 100 den angeſichts der aus Auslaſſungen der Vierverbandspreſſe u iſchaf. Reden ihrer Führer hinlänglich bekannten Pläne einer erübrigel, lichen Zerſchmetterung oder Ausſchließung Deutſchlands e ſchlec⸗ quich nur anzudeuten, wie es kommen könnte, wenn un⸗ ein ter Friede in die Hände unſerer Gegner liefern ſollte Friebe Soviel ſteht jedenfalls feſt, daß auch der für uns günſtige ieber, uns nicht mit freigebiger Hand ſogleich aus der einſtigen olen fülle Brot zu ſchenken vermag. Denn, wo ſollte er es auch erh und Darum wird es für uns weiterhin heißen:„Gott vertrauen 1 der eigenen Kraftl“ Kauſſtellen für Kriegsanleihen. Man ſchreiht uns: Aus den Kreiſen, die in Städten und dem Land für die bisherigen Kriegsanleihen geworben habelad, ſchon wiederholt die Anregung gekommen, in Städten und 900 lichen Kreiſen Kaufſtellen für Kriegsanleihen zu riPeoblken mehr als die ſtädtiſche, wünſcht vor allem die ländliche Bevb 4 d. daß ſie Zug um Zug für das Pas Geld auch hinfoggen, Anlageſtücke ausgefolgt erhält. Das wird ſich ermöglichen. 4 det wenn gleichzeitig mit der— 08 bereits greifbare Stü dell neuen Anleihe an den Zeichnungſtellen vorhanden ſind. N achen Beobachtungen ländlicher Körperſchaften gibt es auf dem el vel, Lande noch ſehr viele Leute, die über reichliche Geldmitt Mal fügen und ſich trotzdem nicht entſchließen können, ein einzige Kriegsanleihe zu zeichnen. Nicht Mangel an Gemeinſinn, 1 eih meiſt die tiefgewurzelte Scheu, den Beſitz des Geldes auf dem aug⸗ nungsſchein zu verraten, ſind ſchuld daran, daß die Zei dieſel liſten, auch wenn ſie auf der Poſt ausgelegt ſind, von hleh, Leuten nicht benutzt werden. Sie fürchten Indiskretion arde ſe del lich Nachteile in der Veſteuerung. Sie ſcheuen die Ausg auch il Kupons, mit der ſie ihr Kapital verraten würden. Aber Sbebil den Städten gibt es eine Koſe Zahl Leute, die ſeit Kriegseguſe gut verdient und mehrere Tauſend Mark geſpartes Geld zu 1 liegen haben und doch keine Kriegsanleihe zeichnen. Dieſen ſtel, kann nur geholfen werden durch öffentliche Bertauſe del len für Kriegsanleihen. Daher gehen die Vorſchläg Fachkreiſe dahin, in allen Gemeinden derartige Stellen zu p e die Kriegsanleihen mit Kupons ſtändig vorrätig haben und mann, ohne nach Namen und Herkunft zu fragen, Krieg 15 9 gegen Bargeld umtauſchen und zwar zuͤm Zeichnungeprei ei, Anleihen. Dieſe Stellen hätten gauch die Kupons ohne weiteres gh Fulöſen. Von vielen Seiten iſt darauf hingewieſen worden, e der Anreiz, den die fünfprozentige Verzinſung bietet, weit ikani⸗ ausgenutzt werden könnte, ohne dabei die lauten engliſch⸗amer⸗ 73 ſchen Methoden nachzuahmen. Wenn heute jemand auf einet n. B, kaſſe Kriegsanleihe zeichnet, muß er 4 Monate mit Warte bringen und für Zeichnung, Abſchreibung im Sparbuch und gen. Rinhaun der Stücke dreimal den Weg nach der Sparkaſſe mGong Machen ſich Zwiſchenſcheine notwendig, ſo muß ein vierter, mal. erfolgen. Die Errichtung von Verkaufsſtellen würde ſicher 1 b. chen, der dieſe Umſtändlichkeiten und Zeitverluſte ſcheut, Pfei wegen, ſich willig an der Zeichnung der neuen Anleihe zu be * Die Berſchickung des Zaren. 5 m. Köln, 21. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“! aus Stockholm: Ueber die Verſchickung des 3 2 ſchreibt hier erſcheinende Korreſpondenz der Petersburger„Pravda, m Sprachrohr der Bolſchewicki: Die vorläufige Regierung hen 19 der engliſchen Botſchaft ein Abkommen über die Ueber füh beilel, des Zarennach England getroffen, ohne Wiſſen des Wehe und Soldatenrates. Dieſer hat durch einen Eiſenbahnbeamten 201• von den Reiſevorbereitungen erhalten, darauf ſofort 3 ars Daß rtillerie umzingeln laſſen und beienhe der Zar ſofort da feſtzunehmen ſei, wo man ihn au ung Zarskoje Selo treffe. Hierauf hat die vorläufige Regierh die Ueberführ ung nach Tobolsk beſchloſſen, ſie dem Zar die Möglichkeit einer Flucht zum Eis hen geben wolle. Außerdem hat man befürchtet, daß bei neuen 696998 das Leben des Zaren durch die eigenmächtige Juſtiz R beiter⸗ und Soldatenrates gefährdet ſei. Deportation des geweſenen Reichsrates. K. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Aug.(Priv.⸗Lel. 4 a Schweiger Blätter melden aus Paris:„Petit Journal“ meldet e Petersburg: Die Mitglieder des geweſenen Reichsreſeh des früheren ruſſiſchen Herrenhauſes, erhielten der vorläufigen Regierung, ſich zu ihrer Fortſchaffung dem europäiſchen Rußland bereit zu halten. ebb hetzte Handelsalacfirichten · Nowyerkor Wortpapierbs r. 40 Newyork, 20. Aug. WTB.) Die Uatentemnet der Effeltenbörse war heute sehr gering, es wurden 270 000 Stück Aktien während des ganzen Verichrs Die Stimmung war vorwiegend matt, namentlich K Wie Reading, Lehigh Valley, Newyork-Central unterlagen ung der Preise starkem Abgabedruck grobe⸗ Kurse aufzuweisen. Auch Kriegswerte waren zeitweise in D Men.Feste Hal ꝛeigten 4 Senlädwerkehr war Pek ahgemcsten M Steen Krr —— t die 9 4 ————3— 0 7 * SSSS——— — den 21. Augwt 1977. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nr. 388. 3. Seite. Nus Stadt und Land. “ Eine Kundgebung der Großherzogin Luiſe. Wi K ſe. Wir haben be⸗ Enteinetert, daß die Großherzogin Luiſe anläßlich des Kebne in das vierte Kriegsjahr eine bedeutſame Kund⸗ ie Hrng an den badiſchen Frauenverein gerichtet hat. Sb0 Andgebung, die erneut Zeugnis ablegt von der regen Anteil⸗ ——— der hohen Frau an all den Dingen, die mit dem Kampf um *3 Exiſtenz zuſammenhängen, hat folgenden Wortlaut: „Der heutige Tag, der 1. Auguſt, ſteht am Eingang unſeres Riocten Kriegsjahres. Es iſt meinem Herzen Bedürfnis, beim ückblick auf die hinter uns liegenden drei Kriegsjahre den eigvereinen des Badiſchen Frauenvereins meinen ſehr warm Efandenen Dank auszuſprechen für die reiche und vielſeitige Tüligkeit werche überall dieſen Zeitraum in opferwilliger und zmermüdlicher Durchführung der Aufgaben bezeichnet, die wachſendem Maße uns allen erſtanden. Nurdeit und Kraft waren dazu erforderlich, aber ſie ſind gern im 5 ußtſein getragen worden, daß es vaterländiſche Eflichten waren, die von allen Seiten an uns herantraten. Füne e ich meinen herzlichen Dank nicht nur für die reiche e der geleiſteten Arbeit, ſondern beſonders auch für den Reiſt vaterländiſcher Opferwilligkeit ausſprechen, ſich in unerſchütterlicher Feſtigkeit kundgab und kundgibt. keat aund ſchrwer ſind die Zeilen, in deuen wir ſtehen und die —5 vor drei Jahren übernommenen Aufgaben, die ſich damals * ſeitdem in ungeahnter Größe überall in raſcheſtem Laufe Ich uns darboten, noch nicht abgeſchloſfen. So lange der Krieg dDauert, gilt es auszuhaxren wie bisher in allen den Anforde⸗ 3 en, die er an uns alle ſtellt. Aber auch bei dem Ausblick Fuf einen, ſo Gott will, uns einſt beſchiedenen Frieden erkennen ſchon jetzt viele neue Gebiete, auf denen wir mitzuwirken be⸗ ſein werden. So treten wir gemeinſam in unerſchütter⸗ ſchrr en in den vor uns liegenden neuen Zeitab⸗ Eitt und wiſſen, daß ſein Segen wie bisher bei uns und dem keterlande ſein und bleiben wird. Nicht ohne Wehmut und mit uieſem Mitgefühl gedenke ich ſowohl bei dieſem Rückblick der ielen trauernden Hinterbliebenen derer, die auf dem Felde der e für das Vaterland ihr Leben gelaſſen haben. So denke ich Ich bei dem Ausblick in die Zukunft an dieſenigen, die noch in 1 kunger Sorge dem Krieg aus der Ferne folgen, in dem ihre euerſten Angehörigen in unvergleichlicher Tapferkeit ihre Pflicht en. Gott wolle tröſtend und ſtärkend Allen nahe ſein. Dies Aner aus meinem tieſſten Herzen kommende Wunſch, der ſich it dem ebenſo warmen Dankgefühl verbindet, dem dieſe Zeilen dewidmet ſind. Schlotz Baben, den 1. Auguſt 1917. Gott befohlen! gez. Luiſe. 60. Geburtstag. Der Bürgermeiſter der Stadt Eberbach, Rer Dr. Guſt. Weiß, volendet heute ſein 60. Lebensſahr. 1857 kaeteannheim geboren, beſuchte er das Realgymnaſium ſeiner Vater⸗ t und ſtudierte in Heidelberg und Straßburg Staatswiſſenſchaften. in Pem er drei Jahre Redakteur der„Rhein⸗ und Neckarzeitung“ und der„Oſtdeutſchen Zeitung“ in Thorn geweſen in Viele Opfer — wurde er Rentamtmann und Archivar in Adelsheim und iſt ſeit ** von Eberbach. Seit 1805 iſt er als Vorſitzender geſ führenden Ausſchuſſes der mittleren Städte Badens ſtell⸗ heit er Vorſitzender des* Mosbach und gehört 1205 der Erſten Kammer des badiſchen Landtags als Müglied Mber er einer Reihe ſtaatswiſſenſchaftlicher, politiſcher und hiſto⸗ dich Schriften veröffentlichte er humoriſtiſche mundartliche Ge⸗ 1904 Der 2. Kammer des Landtags gehörte Herr Dr. Weiß 1903.— Vert für Eberbach⸗Buchen an. Als ſachverſtändiger ſchlagfertiger Mäterldiger der Verhällniswahl hat ſich Dr. Weiß den Ruf einer Aorität in dieſer Frage exworben. Bekämpfung der Fliegenplage. Im laufenden Sommer haben wir in auffallend ſtarkem Maße unter der Fliegenplage zu leiden, ſo⸗ eine Bekämpfung dieſer Plagegeiſter durch die im Handel befind⸗ G00 Fliegenpapiere erſorderlich erſcheint, namentlich, wenn man Kut⸗ daß auch durch die Fliegen eine Weiterverbreitung der gur — in Mannheim herrſchenden Ruhrepidemie nicht ausgeſchloſſen iſ. Sollten zur Beſeitigung der Fliegen die arſenikhaltigen boſſern Fliegenpapiere, die in einer flachen Schale mit Waſſer über⸗ 5 werden und ſtets gut feucht zu halten ſind, benützt werden, ſo Keſe Peinlich darauf geachtet werden, daß Kinder nicht an die auf⸗ Rie Uten Schalen mit ihrem giftigen Inhalt herankommen können. fat Rannbeimer Apotheken und die mit einer Giftkonzeſſion ausge⸗ ſaneten Drogerien werden in nächſter Zeit ein preiswertes, wirk ⸗ — arſenikhaltiges Fliegenpapier in den Handel bringen. SSbher uchenbaderebot in Heſſen. Für den Bereich des ganzen Torbderzogtums Heſſen ſoll nunmehr die Herſtellung von Kuchen und ſücen auch in gewerbsmäßiger Weiſe verboten werden. Nur in mark Fällen, wo die Abgabe von Kuchen gegen Hergabe von Brot⸗ en erfolgt, ſoll das Backen geſtattet werd Bisher hatten ein⸗ Städte die Frage nach Gutdünken für ihr Gebiet geregelt. * Ernſte Mahnung. Der Landrat des Landkreiſes Bonn hat Sarnpe Bekanntmachuͤng erlaſſen:„Die Verhältniſſe im Ob ſt⸗ und ſeverkehr haben ſich derart zugeſpitzt, daß es an der Seit iſt, Mu zu warnen. Trotz auskömmlicher Höchſtpreiſe, die unter gemi ung von Erzeugern und Verbrauchern von der Bezirks⸗ uad ſeſtelle feſtgeſtellt ſind, werden weit höhere Preiſe angeboten ank infolgedeſſen auch gefordert, und das in einer Zeit, wo es darauf ommt, die vorhandenen Lebensmittel den breiten Maſſen zu er⸗ Scier Preiſen zugänglich zu machen. Es iſt Pflicht jede⸗ —— jeden Verſtoß gegen die Höchſtpreiſe und die Zurück⸗ von Waren, für welche feſtgeſetzt ſind, zur An⸗ du bringen, damit die Gerichte in die Lage kommen, durch Feſt⸗ ſcharfer Strafen dem Wucher zu ſteuern. Ich behalte mir vor, Wumen Schuldigen öffentlich an den Pranger zu ſtellen. Neuschen halbe Million Stadtkinder auf dem Land. In ſämtlichen Bundesſtaaten iſt jetzt die Unterbringung von Stadtkindern dem Lande geregelt. Die Zentralſtellen in den Bundesſtaaten die Miniſterien des Innern und gemeinnützige Vereine, die vurd Miniſterien mit der Durchführung der Aufgabe betraut kaolen Der Verein„Landaufenthalt für Stadtkinder“ ſteht mit deher möglich, in größerem Umfang Angebot und Nachfrage zwiſchen 20 ndesſtaaten 51 regeln. In Preußen konnten bisher 000 Stellen zur Verteilung gelangen. Die hauptſächlichſten 90 R ſind Oſtpreußen mit 65000, Pommern mit konmten Boſen mit 30 000 Pflegeſtellen. dem Königreich Sachſen Drunen, bisher mehr als 16 600 Pflegeſtellen überwieſen werden, nter aus Peuen allein 11000. In faſt allen Bundesſtaaten nehmer Verein auch die Verſicherung der Kinder und der ſie auf⸗ enden Haushaltungsvorſtände übernommen. Insgeſamt iſt Rilkner Landunterbringung von mehr als einer halben ſmwiell nhon Kinder zu rechnen. Für Mädchen wurden doppelt ſeſtelkt in mehreren Kreiſen dreimal ſoviel Stellen zur Verfügung don 11 u5 für Knaben. Es wurden doppelt ſoviel Kinder iw Alter bis 14 Jahren verlangt, als im Alter von 6 bis 10 Jahren. 90 Polizeibericht vom 21. Auguſt(Schluß.) Wöed orperverletzungen wurden verübt und gelangten zur Mablge Auf dem Marktplatz G 1, woſelbſt ein Händler einer zu Boxin einen Stoß auf die Bruſt verſetzte, ſo daß ſie rückwärts mugte⸗ n fiel und mittels Droſchke nach Hauſe verbracht werden un vor dem Hauſe Ackerſtraße 25 durch Fauſtſchläge ins Geſicht itte auf den Leib; auf der Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße durch au dge ins Geſicht; auf der Kronprinzenſtraße durch Stockſchläge — Kopf; im Hauſe Adlerſtraße 66 in Neckarau und im Garten Ftraße,5 in Rheinau durch Schlagen mit einem Prügel. ſolgamkgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden gende Fahrräder entwendet: Am 11. Auguſt ein Fahr⸗ , Marke„Opel,“ ſchwarzer Rahmen und Felgen, vernickelte Ier, Torpedofreilauf, gerade Lenkſtange mit ſchwarzen Cellu⸗ 1. fſen, ſchwarze blecherne Werkzeugtaſche mit Werkzeug. Am Nahmehuſt ein Fahrrad, Marke„Opel,“ Fabr.⸗Nr. 407415, ſchwarzer en, gelbe Felgen, Holzkotſchützer, gerade Lenkſtange, brauner Max und Taſche mit der Radfahrerkarte Nr. 2988, auf den Namen dons Mild iautend.— Im Monat April 1917 wurden anſcheinend Schloſſerlehrſing in der Filiale von Schreiber, Luiſen⸗ — heimer in Altlußh Zentralſtellen in enger Verbindung, und es war ihm ring 4, zwei Pakete, enthaltend verſchiedene neue Schrauben mit Muttern verſchiedener Größe, abgegeben mit dem Bemerken, er würde ſie ſpäter abholen. Bis heute ſind die Pakete noch nicht ab⸗ Nat worden. Es beſteht die Annahme, daß ſie von einem Dieb⸗ tahl herrühren. Am 24. oder 25. Juli 1917 wurde im Hauſe B 6, 1a ein Paket mit zwei Tolefonhörern, 2 kleinen, elektriſchen Dynamos, 2 Stück Iſolierdraht, 1 runden elektriſchen Taſchenlampe und einer Mundharmonika gefunden. Das Paket trägt die Auf⸗ ſchrift:„Deutſchland Hoch in Ehren, Andreas Koch.“ Auf der Schachtel befindet ſich der Name Franz Max Koch.— Am 11. Auguſt wurde auf einem Grundſtück der bei Spinozaſtraße, in einer Schuhſchachtel verpackt, ein weißleinenes Tiſchtuch, 1,601,25 Meter groß mit eingewirkten Blumen, zwei weißleinene Kopfkiſſenbezüge, 80465 Zentimeter groß mit aufgenähtem rotem G, ein Zopf und 5 ſchwarze Bandſtücke gefunden. Die Eigentümer werden erſucht, ſich auf dem Büro der Kriminalpolizei hier einfinden zu wollen. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Taglöhner von Herne wegen Sitt⸗ lichkeitsvergehen, ein Taglöhner von hier, ein ſolcher von Viern⸗ heim, beide wegen Diebſtahls, ein Schuhmacher von Rettigheim Hehlerei und eine Kontoriſtin von Meiſenheim, wegen Be⸗ rugs. Aus Ludwigshafen. * Kriegs⸗„Hühnerfuiter“. Von der Landwirtſchaftlichen Kreis⸗ verſuchsſtation der Pfalz wurden neben anderen durch den Krieg hervorgehrachten Erſatzmittel auch verſchie⸗ dene Hühnerfutter wiſſenſchaftlich unterſucht. war eines als Hühnerfutter zu St. Ingbert in einem Konſumgeſchäft verkauft worden. Die Verkäufer gaben an, für 100 Kilogramm 110 Mark bezahlr und 18,20 Mark Frachtkoſten gehabt zu haben. Das Pfund koſtete 75 Pfennig. Die Unterſuchung ergab, daß das Mittel zwar zur Fütterung von Hühnern geeignet iſt, wenn es auch aus, minderwertigen Stofſen zuſammengeſetzt und ſtark verunreinigt erſchien, daß aber der Preis ſo hoch iſt, daß eine ewinnbringende Verwendung dieſes Futters nicht in Frage kommt. Als Hühnerfutter verkauftes ſog. Brandgetreide zeigte ſich ebenfalls ſtark minderwertig, dazu war der Preie von 24 Mark für 100 Kilogramm reichlich hoch. Von einer Kraftfutterfabrik zu Ludwigshafen wurde weiter ein Hühnernährſalz„Lukrativ“ angeboten, das beim Be ug von 10 Pfund 45 Pfg., bei Bezug von 1. Zentner 26 Pfg. das fund koſten ſollte. Es ergab ſich, 921 eine höhere Ausnutzung des Futters durch die Beigabe dieſes Mittels nicht erreicht wird, überhaupt beſtehen keine wiriſchaftlichen Vorteile, wenn das Mittel den Hühnern vorgelegt wird. Allen Geflügelhaltern ſei daher beim Erwerb derartiger Produkte hüchſte Vorſicht ange⸗ raten, zumal es ſogar„Hühnerfutter“ gibt, durch das Tiere er⸗ kranken, ja eingehen oder aufhören Eier zu legen. Nus dem Großherzogtum. *Schwetzingen, 20. Aug. Sonntag Mittag iſt auf dem Rat⸗ haus an nachverzeichnete Landwirtsfrauen, deren Männer im Felde ſtehen, für hervorragende Arbeitsleiſtung in der Heimat das von der Großhergogin Luiſe geſtiftete Bild„Stilles Heldentum! durch den Großh. Amtsborſtand, Herrn Geh. Reg.⸗ Rat Dr. Aſal, mit einer überreicht worden: Maria Kath. Zahn geb. Ullrich und Maria Magdaleng Zahn geb. Schwech⸗ 0 2 ei m, Suſanna Weitzel geb. Fünger und Su⸗ ſanna Schäfer geb. Kohl in Brühl, Marie Kath. Müller geb. Lieberknecht und Frieda Zahn geb. Emmert in Edingen, Sophie Dehouſt geb. Gutruf und Barbara Probſt geb. Held in Fried⸗ richsfeld, Sophie Held geb. Schmitt und Katharina Geiß geb. Askani in Hockenheim, Anng Marie Herrmann geb. Engel⸗ horn und Luiſe Jung geb. Huber in Neulußheim, Eva Lind⸗ ner geb. Siegel und Marie Standt geb. Seusbach in Ofters⸗ heim, Eliſabeth Treiber geb. Pfiſterer und Emma Röſch geb. Seßler in Plankſtadt, Pauline Kief geb. Gögele in Reilingen, Thereſe Becker geb. Gensheimer und Eliſabeth Spilger geb. Müller in Schwetzingen. Mosbach, 20. Aug. Durch einen ſchweren Unglücksfall wurde die Familie des Landwirts Fritz Nelius hier in tiefe Trauer verſetzt. Am Samstag ſpät abends fuhr Herr Nelius vom Felde nach Hauſe. Unterwegs wollte ſeine 19/iährige Tochter Johanna vom Wagen ahſpringen und blieb dabei ſo unglücklich hängen, daß ſie zu Boden ſtürzte und vor den Wagen zu liegen kam. Dieſer ging ihr zuerſt mit dem Vorderrad über die Beine und ſodann mit dem hinteren über den Kopf, der ſo ſchwer verletzt wurde, daß der Tod ſofort eintrat. )26Rudenberg(A. Neuſtadt), 19. Aug. Dieſer Tage geriet, der mit der Aufbereitung von Holz beſchäftigte Holzmacher Theodor Selig, genannt„Schloßtheodor“, unter einen ins Rollen gekom⸗ menen Stamm und wurde totgedrückt. Pfalz, heſſen und Umgebnng. FSNenſtadt a.., 19. Aug. Das auf der Haardt gelegene, früher Eberſche Anweſen, Haus Nr. 127, jetzt Herrn Benedikt Schneider, Hoflieferant hier, gehörig, beſtehend aus Wohn⸗ haus, Kelterhaus, Keltereien und Nebengebäuden, Garten und gegenüberliegendem Weinberg, ging käuflich in den Beſitz des Herrn Th. Kettinger, Weingroßhandlung hier, über. Der Kauf wurde durch das Kommiſſionsgeſchäft Oskar u. Rudolf Mayer, Neuſtadt a.., vermittelt. *Pirmaſens, 20. Aug. Am Sonntag abend wurde vom hieſigen Bahnhof aus ein erſtklaſſiger Gala⸗Kinderwagen nach der Hauptſtraße — Am Ziele angekommen, ſchlug die„Lenkerin“ des Ehe⸗ tandsautomobils die blütenweißen, mit reichem Spitzenſchmuck ver⸗ ſehenen Vorhängelchen des Wagens zurück, nahm die blumengeſtickte Decke mit der Inſchrift„Mamas Stolz“ ab und holte mit ziemlicher Kraftanſtrengung einen ſtraffgefüllten ſchweren— Kartoffelſack heraus. Die Kartoffeln waren ſelbſtverſtändlich gehamſtert. Im großen und ganzen gehen die Hamſter nicht ſo ſcheu und furchtſam ihrem Handwerk nach, wie dieſe Hamſtermutter, die ihren eßbaren Stolz hinter ſeidenen Vorhängelchen und unter Schlummer⸗ deckchen verbarg. RMK. Darmſiadt, 20. Auguſt. An zahlreichen Plätzen des Odenwaldes waltete am geſtrigen Sonntag die Gendarmerie durch Kontrolle und Beſchlagnahme des Obſtes wieder ihres undankbaren Amtes. Auf verſchiedenen Bahnſtationen wurde alles⸗ Obſt, das die Reiſenden in⸗Mengen von über zehn Pfund bei ſich trugen, durch die Gendarmerie eingezogen und der Ueberſchuß aus den Ruckſäcken uſw. auf einen Haufen geleert, ſoweit nicht Beförde⸗ rungsſcheine vorgezeigt werden konnten. Die große Menge beſtand aber aus Fallobſt. Es ſcheint uns ſehr fraglich, ob es unter dieſen Umſtänden angebracht war, ſo ſcharf vorzugehen, umſomehr, als der Obſtſegen an den meiſten Plätzen ein außerordentlicher iſt und gar viele vermögende Landwirte bei dem herrſchenden Leute⸗ mangel das Fallobſt gar nicht nach Hauſe holen, da es nicht rentiert und, wie mir von Einzelnen verſichert wurde, bei den jetzigen Vor⸗ ſchriften eine Verſendung gar nicht möglich iſt. So wird leider wieder, wie ſchon früher, auch in dieſem Jahre eine ſchwere Menge eines ganz ausgezeichneten Volksnahrungsmittels verloren gehen und verderben. „ Mainz, 20. Aug. Die Entwendung von Eßge⸗ ſchirren in den ſtädtiſchen Vollsküchen hat die Stadt⸗ verwaltung zu beſonderen Maßnahmen beranlaßt. Seit Beſtehen der Volksküchen ſind etwa dreitauſend Eßnäpfe geſtohlen worden, die unter den heutigen Umſtänden gar nicht neu zu beſchaffen ſind. Die Stadt wird däher wahrſcheinlich dazu übergehen, von einem Stellen der Eßgeſchirre abzuſehen, die dann von den Beſuchern mitzubringen ſind: % Wiesbaden, 19. Aug. Wie nunmehr feſtgeſtellt iſt, hat die Verkäuferin Erna Di ehl, die bei der Goldankaufsſtelle Wies⸗ baden 20.000 Mark durch Unterſchlagung an ſich gebracht hat, dies durch Fälſchungen bewerkſtelligt, die ſie ein ganzes Jahr hindurch, ohne ertappt zu werden, ausüben konnte. Das Geld ver⸗ wendete ſie für erhöhten Toilettenluxus uſw. und brachte den Reſt mit einem früheren Schauſpieler durch. Das Mädchen, das erſt 19 Jahre alt iſt, wurde verhaftet, der Schauſpieler vorläufig auf freiem Fuß gelaſſen. Bad-Nauheim, 20. Aug. Die polizeilichen Nachforſchungen in hieſigen Gaſthäuſern und Penſionen nach heimlichen 15 tungen förderten in den letzten 10 Tagen nicht weniger als 8⁰0 Pfund Fleiſch zutage, ohne die anderen heimlich aufgeſtapelten Lebensmittelvorräte. Wahrſcheinlich werden in Zukunft die Häuſer, die weiterhin Schleichhandel betreiben, geſchloſſen. Bei einer Haus⸗ ſuchung in einem hieſigen Hotel wurde ein ganzes Rind aufgefunden, das bereits geſchlachtet war. *Höchſt a.., 20. Auguſt. Während einer Vorſtellung brach Sonntag nachmittag im Lichtſpiel⸗Theater der Kl. Taunusſtraße ein Brand aus, der den Operationsraum und die hier vorhandenen Apparate und Films vernichtete. Die Beſucher konnten ſich durch die Haupt⸗ und Notausgänge rechtzeitig in Sicherheit bringen, ſo daß nie⸗ mand zu Schaden kam; nur der Filmvorführer erlitt leichte Brand⸗ wunden. Die Feuerwehr verhütete eine Weiterausdehnung des Brandes auf den Zuſchauerraum. Die Brandurſache iſt Kurzſchluß. Aus Franken, 15. Aug. Die Weinausſichten ſind recht erfreulich. Die Trauben machen raſche Fortſchritte und werden bereits hell. Vorausſichtlich kann man in Trauben auf einen guten Weinherbſt rechnen. Die aufgetretenen Rebkrankheiten wurden recht⸗ zeitig und kräftig bekämpft.— Aus einem Gartenſtück eines bekann⸗ ten Weinortes wurden nachts 10 Pfund Zwiebeln geſtohlen. Als Gegenleiſtung ließ der Dieb einen Lohnbeutel mit 64 auf dem Zwiebelſtück liegen. Der Eigentümer der Zwiebeln iſt über den Tauſch ſehr zufrieden und empfiehlt dem unbekannten Abnehmer ſein öbriges Gemüſe zu entſprechendem Preiſe. Rommunales. § Neuſtadt a. Hdt., 19. Auguſt. Die Gasſperre in Neuſtadt a. Hdt. führt einerſeits zu vielen Scherereien und erreicht anderer⸗ ſeits ihren Zweck doch nicht. Wenn z. B. Betriebe des Nachmittags in Folge der Gasſperre ſtehen bbleiben und dafür abends bei Licht bis in die ſpäte Nacht hinein geſchafft wird, ſo iſt das nur ein doppelter Verbrauch. Wenn anderſeits die Gasbadeöfen geſperrt ſind, dafür aber das Badewaſſer auf dem Gasherd gemacht wird, ſo iſt das beine Erſparnis. Wenn drittens der Nachmittagskaffee, weil das Gas geſperrt iſt auf dem Herd mit Kohlenfeuerung be⸗ reitet wird, ſo iſt auch hier eher von einem Kohlenmehrverbrauch, als von einer Erſparnis zu reden. Solche Fälle aber gibt es in Neuſtadt, wie man hört, ſehr viele. Der Kommunalverband Neuſtadt gibt betannt, daf, ab 21. Auguſt pro Kopf und Tag 220 Gramm Mehl oder 295 Gramm Brot abgegeben werden. Für die Reichsbrotmarke wird die Tagesration auf 250 Gramm feſtgeſetzt. Neben dem Brot oder Brotmehl wird auch Weizenmehl verahreicht. Die Abgabe von Kuchen ſeitens der Konditoreien erfolgt gleichfalls gegen Brotmarke. Kartoffeln gibt es von jetzt ab pro Kopf und Woche 5 Pfund, für die Schwerarbeiter 7 Pfund. EMainz, 20. Aug. Inmitten der Zeiten, wo allſeits die Ein⸗ ſchränkungen im Verbrauch von Gas immer weiter ausgedehnt wer⸗ den, iſt die Stadt Mainz infolge einer frühzeitig durch Gasſperrung eingeleiteten Sparſamkeit in der Lage, von Mitte Auguſt an wenig⸗ ſtens die Sperrzeit für Gas in den Haushaltungen auf⸗ zuheben. Die Nachtſperrzeit bleibt unverändert beibehalten, ebenſo die völlige Einſtellung der Straßenbeleuchtung. Mainz gehörte zu den Städten, die am erſten zu Sparmaßnahmen durch Einführung von Gasſperrzeiten ſchritten. Allerdings hatte Mainz auch früher und weit mehr als andere Städte unter dem Kohlenmangel des letzten Winters zu leiden.— Die Stadtverwaltung Mainz hat als erſte des ganzen rhein⸗mainiſchen Wirtſchaftsgebietes beſchloſſen, die Er⸗ mäßigung der Kohlenſteuer um 10 Prozent, die reichs⸗ geſetzlich für die Inhaber von Kleinwohnungen vorgeſehen iſt, durch⸗ zuführen. Dieſe Ermäßigung kommt 85 Prozent der geſamten Be⸗ völkerung zuſtatten. Kandet und industrie. Frankfurter Wertpaplerbora⸗. Frankfurt, 21. Aug.(Pr.-Tel.) Im Gegensatz zu der letzten Zeit war die Stimmung an der heutigen Börse als sehr zurückkaltend zu bezeichnen, und das Geschäft war wesentlich geringer. Am Montanaktienmarkt neigten die führenden Werte Zur ene Friedrichshütte, Thale lagen ſest. Unter den Autowerten wurden Adlerwerke Kleyer lebhaft umgesetzt und höher, gaben aber im Verlauf etwas nach. Benz und Daimler konnten sich behaupten. Die eigentlichen Rüstungsaktien zeigten geringe Kursveränderungen. Chemische Werte erfuhren bei be⸗ schei Umsätzen vereinzelt Befestigung. Im Verkehr der Elel trowerte wurden Siemens Halske, sowie AEG etwas reger um⸗ 8 Unter den Kaliwerten wurden Heldburg zu höheren Kursen aus dem Markt genommen. Wiesteregeln sind ebenfalls gefragt. Gute Meinung herrschte für Petroleumaktien. Schiffahrts- Werte verkehrten mit jester Tendenz. Schantungbahn auch Kolo- niahwerte fanden Beachtung. Bankpapiere lagen still bei fester Tendenz. Heimische Anleihen blieben unverändert. Rumänen fest. Privatdiskont 4% Prozent. Der Schluß der Börse war still. Am Markt der Spezialpapiere waren die Umsätze sehr bescheiden und die Kursveränderungen geringfügig. Berhner Wertrererberoe. Berlin, 21. August W 1 Auszahlungen für: 4 2⁰ Geld Brief Geld Brief Konstantinopel 19.90 20.00 19.90 20.00 Holland 100 Guldeen. 204.75 205.25 204.75 295.25 Dänemark 100 Krenen 214.00 214.50 214.00 214.50 Schweden 100 Kronen 234.28 234.75 233.25 23375 Norwegen 100 Kronen. 214.75 215.25 214.75 215.25 Schweiz 100 Franken 154.75 155.00 153.75 154.00 Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 64.30 Spaniiienn 127.% 128.½ 127½ 128.½ Bulgæxien 100 Levra 80./½% 81./% 80.½2 81.72 Pariser Wertpapierbörse. PARIS 20. August(Kassa-Markt.) 20. J17. 17. 5 62.— 3— 8 968.— Pe Amege; 67.0 6770 Suer KaneT 4825 4535/io is“. 1975 145 4% Span.Aub. 106. ThomHoust... 752 753/Cape Copper—— 50%/ Russen 1906 75.— 74.—[faff Ffay. 521 625 China Copper 83.— 3% 40. 1898 46.50 46.—Caoutohouo. 204 207/Utha Copxer. 920—457.— 4% Türken 61.20 61.—Malakka 136] 3e/Thareſs 140.— Bang. de Paris--— BGKku 146 1360ſ( Dde Seers.—. 368.— oröd TVonnais] 11.50 11.60 fPriansx.. 360 279 Goldtſelus 444 Un. Parislen.—— tlanosoft.. 251 352/Lena Gold. 49— 42.— Hetropolitain 0 425 Matlzoff Fabr.) 470 134TAägersfont 97.— 92.— Hord Espoag. 311 f0ſte Raphte. 282 370 Bandamines. 80.— 66.— Rheinische.-G. für Braunkohlenbergbau- und Briketttabrikation, Köln. d. Düsseldorf, 21. Aug.(Pr.-Tel) In der heute in Köln abgehaltenen Generalversammlung, in der 22 Aktionäre vertreten Waren, wurde die sofort zahlbare Dividende auf 12 Prozent jest- gesetzt. Ueber die Aussichten wurde mitgeteilt, daß die Förderung die Friedenszahl überstieg. Einer mäßigen Erhöhung der Ver⸗ kauispreise ständen weseniliche Steigerungen der Löhne und der Materialien gegenüber. Die Versammilung beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 1,5 Millionen Mark auf 35 Mill..; die Aktien werden zu 225 Prozent ausgegeben, die zur Ablösung einer bestehenden Verpilichtung von 3,8 Mill. M. dienen. OSSRANM-IAMPE cnerfannt beste kcJetaldrahtiampe geichhaltiges lager in allen gangboren ſypen. für Engros · u. Detailverkauf EDBWNSCVERIsCIEAE Jabt. Instollctionen vorn Stota Ce Rleα 8/ Reion 602.980.2053 5 rarc 9 ο⏑ 7 — 3 οααααοοεοεοεeαeh lederlage der 9880 — 4. Seite. Nr. 888. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 21. Auguſt 161. —— WMeerumſchlungen. Roman von K. von der Eider. (Nachdruck verboten!) Fortſetzung. Der Paſtor unterbrach ihn:„Nein, nein, nicht. Laſſen Sie die Predigt nur hier, aber nicht vorleſen, das kann ich nicht hören. Wo haben Sie ſtudiert?“ „Studiert habe ich eigentlich nicht, Herr Paſtor, das habe ich mir alles von allein angenommen. Aber als Junge bin ich mal vier Wochen bei Paſtor Hinrichs in die lateiniſche Schule gegangen.“ „Soſo, jaja.“ Der Paſtor ſtarrte ins Leere. Wieder hob er den Blick und ſe unm ſich. „Ich bin ganz geſund!“ Aber das Zittern ſeiner Hände, das Flimmern ſeiner Augen ſtraften ihn Lügen. 4 Thora trat ins Zimmer. Als ſie ihren Mann in einer ihr unbegreiflichen Aufregung fand, blickte ſie Pe Goos ſo ernſt und ver⸗ weiſend an, daß er es vorzog, ſich zu empfehlen. Am andern Tage brachte ihm Paſtors Guſte ſeine Predigt in 6 Zeitungspapier eingewickelt zurück und dazu ein Brieſchen von der Frau Paſtor, die ihn mit einigen ſehr höflichen Worten bat, den Beſuch nicht zu wiederholen, da ihr Mann krank ſei und der Scho⸗ nung bedürfe. Unwillig, errötend zerknitterte Pe Goos das Brieſchen; ſeine Eigenliebe war ſtark verletzt. „Der Paſtor iſt nicht krank,“ ſagte er am Abend zu Dick Peter, den er im Kirchſpielkrug traf.„Er iſt nicht krank und auch nicht verrückt; das hat er mir ſelber geſagt. Er hat mich extra gebeten, ihm beizuſtehen, und das tue ich auch aus lauter Freundſchaft.“ 1 aus, ihre Kleider waren zerlumpt, die Holzvantoffeln ſchief getreten, die Haare hingen ihnen in Strähnen ins Geſicht. Wie Bettelleute ſahen ſie aus, und es waren auch Vettelleute, aber keine von der gewöhnlichen Sorte. Sie hielten ihre Hand weit auf, und ſie baten nicht, ſondern ſie forderten. „Da ſind wir,“ ſagte das Weib zu Guſte, die ihr in den Weg trat.„Wo iſt der Paſtor?“ Thora trat auf die Diele heraus. Sie hatte ſoeben mit vieler Mühe ihren Mann zur Ruhe gebracht, und ihr Antlitz trug noch die Spuren ungetrockneter Tränen. „Wir wollen zum Herrn Taſah Er hat uns herbeſtellt, wir wollen uns den Kram holen,““ ſagte die Frau laut. Thora erſchrak. Wie, wenn Detlef es hörte, wenn er herauskam. Sie zitterte vor Angſt. „Mein Mann iſt krank, ſehr krank,“ flüſterte ſie.„Was wollen Sie von ihm? Sie können ihn nicht ſprechen, liebe Frau.“ „Na, wir ſollten doch herkommenl“ rief eie Frau.„Er hat uns doch'nen ganzen Berg verſprochen. Zwei Stunden ſind wir ge⸗ angen bei dem ſchlechten Weg und dann auf hölzernen Klopsen. 90 hab gleich'nen Sack mitgebracht. wir können doch wenigſtens ſo viel mitnehmen, als wie tragen können, die Kleider und die Schuh und das.“ Der jungen Frau wurde ſchwindlig zumute. Was mochte der Unglückliche in ſeinem Wahn den Leuten verſprochen haben, das ſie jetzt mit einem Sack zu holen kamen? Sie KK nach ihrem Porte⸗ monnaie und drückte der Frau haſtig zwei Taler in die Hand. „Hier nehmt das, liebe Frau und geht; mehr kann ich Euch heute nicht geben.“ Die Frau ſah verüchtlich auf die Geldſtücke, ehe ſie ſie in die Taſche gleiten ließ.„Zwei Taler!“ rief ſie mit kläglicher Stimme. „Und der Herr Paſtor hat mir verſprochen, mehr als ich ſchleppen kann, Haus und Hof hat er mir zugeſagt, reich ſollten wir werden, Säugling 7 Manne 33— gegenüber ah, zog auch ſie es vor, rummend zu entfernen. 5* ſpringt ja mit einem um als der Teufel mit ner arnen Seele,“ ſagte ſie draußen 8 ihren Jungen.„Und was er Hele machte! Als die Katze, wenn's donnert!“ e mit hora hatte die Hand des Lehrers ergriffen und Pucch die Dankbarkeit. Gerade in dieſem öffnete Detlef Gr Stubentür, um zu ſehen, was es gäbe. „Ach, Karſten, Du biſt es! Komm herein!“ rief er. Aber, ſ. Stimme zitterte, und in ſeinen Augen lag ein Ausdruck von ehrer und Mißtrauen. Fünf Minuten ſpäter brach er mit dem hielt 1 5 Streit vom— er wurde heftig und aufgeregt, und es wer, ihn zu beruhigen. ie 8 Die Buhpiennſee zog unterdeſſen mit ihren Jungen durch d Dorfſtraße. Die ſeltſamen Geſtalten erregten Aufſehen; bald per⸗ ſich eine Schar Kinder und auch einige Erwachſene um ſie Gad, ſammelt. Das Weib zeigte ihre leeren Hände und den leeren oſtor aber nicht die Talerſtücke Sie klagte den Leuten, daß der und ihr Kieider und Schuhe und alles mögliche verſprochen habe her daß die Frau Paſtor und der Schulmeiſter ſie wie Hunde vonm, Tür gejagt hätten. Nun müſſe ſie Banart wieder mit o eine dern den weiten Weg zurückgehen, und zu Hauſe hätten ſie nicht Brotrinde mehr. Der Kirchſpielkküger gab der Frau aus Mitleid etwas Spen und Schmalz und ein paar abgelegte Schuhe. Die Schmiedeſ brachte einige alte Kleidungsſtücke. Jack Bäcker ſtiftete ein ben groſchenbrot und einen alten Stuten, der im Fen liegen gebli un war und gelb und runzelig ausſah wie ein Altfrauengeſicht. ſaſſen kathrein, die alte krumme Räherſche, die das Gutestun nicht konnte, obgleich ſie ſelber es am nötigſten brauchte, brachte ihr inge⸗ dickes Umſchlagetuch. Die Güte leuchtete ihr dabei aus den e balb ſunkenen Augen:„Ich habe noch eine Jacke, und es wird ja Sommer.“ „Sieh mal an,“ meinte Dick Peter,„dann biſt Du wohl ſein Buſenfreund geworden?“ „Wie man es nimmt,“ ſagte Pe Goos. ten geiſtigen Intereſſen, die uns zuſammenführen.“ „Das wär“, ſagte Schuſter Block, der eben dazukam,„Ja, ihr Ihr paßt zuſammen als König Salomo ſeid ein Paar Paßpferde und Jörn Hotmaker.“ Pe Goos zog die Stirn kraus. beiden?“ „Die paßten auch zuſammen.“ In dieſer Zeit kam einmal ſpät nachmittags eine merkwürdige Geſellſchaft in die Tür des Paſtorats. Eine Frau war es mit einem kleinen Kinde auf dem Arm; um ſie herum drängten ſich fünf Jungen, einer von ihnen war noch ein wenig kleiner als der andere. Sie ſahen alle bleich und finſter l anderen zur T „Es ſind die ſogenann⸗ „Was war denn mit den „Liebe Frau,“ flehte Thora. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 22. Aug. 1917, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, Q 6, 2 hier, gegen Barzahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: S2¹8 11 neue beſſere Bilder⸗ tafeln in verſchiedenen Rahmen, 50 neue leere Bilderrahme verſchied. Größe; ferner Möbel Schmuckſachen, Glas und Porzellan, 1 Nähmaſchine, 1 Ständer Axtienkapital und Reserven Merk 261390030 mit Käſig. 2 Schließ⸗ körbe,2 Flurgarderoben, Verſchiedenes und eine Schreibmaſchine, 1 Kü⸗ chen⸗Büfett. Mannheim, 21. Aug. 1917. Roſter, Gerichtsvollzieher. Ergraute Haare! erh. prächt. die Naturfarbe wieder mit Hennigſon's „Juleco“ Fl..80 u. 3 50, blond, braun u. ſchwarz, Unübertroff. Wirkung. Un⸗ ſchädl. 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Er trug den Kopf hoch und frei wie immer, und ſeine blauen Augen zuckten wie Blitzſtrahlen auf die zerlumpten Geſtalten. Obgleich er die Situation nicht ſofort erkannte, war er ihr gewachſen. Mit ſcheuem Seitenblick drückten ſich die Jungen einer nach dem ür hinaus, und als ſich das Weib allein mit ihrem tern ein. fragen.“ blaß. Wie ſollte ſie ſich dieſe— weggejagt haben. 4 1 PILUEUDI „Er iſt ganz geſund!“ ſagte Pe Goos. “ miſchte ſich Schneider Knop ein, dem ſchwarzen Schloß mußte fort. und dann in den Dienſt ſchicken, das iſt die vechte (Fortſetzung folgt.) Erſt als'ne „Der Herr Paſtor iſt ja krank,“ wandte Annakathre „Ihr könnt ihn ſälbe bie arme Deern eu rinzeß aufflehen anier!“ HSUSSCSDF-Bnartun⸗ Lokomobpilen SSSanmmſf-SDSaſtzz s AGJS. 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Bisheriger Hilfsarbeiter, 44 Jahre alt, verh., nervenleidend, ſucht irgend⸗ welche Beſchäftigung im Freien. 8. Selbſtändiger Korbmacher, 30 Jahre alt, verh, nervenleidend, ſucht Stelle ats Werkſtattſchreiber oder Lageriſt in hieſiger Fabrik. 9. Ehemaliger Kellner, 46 Fahre alt, verh., herzleidend, ſucht Stelle als Einkaſſierer, Kaſſenbote oder Bürodiener. 10. Seitheriger Hilfsarbeiter, 35 Jahre alt, ledig, lungenleidend, ſucht Stelle als Pförtner, Bote oder Bürodiener. 11. Früherer Tapczier, 26 Jahre alt, ledig, linker Oberarm und Schulter teilweiſe gelähmt, ſucht Beſchäftigung als Pförtner oder Auſſeher. 12. Ehemaliger Cemen⸗ tierer, 27 Jahre alt, verh., nervenleidend und vier Finger der linken Hand lahm, ſucht Stelle als Bote oder Ausläufer. 13. Früherer Kranenführer, 45 Jahre alt, verh, herzleidend, ſucht Stelle als Fabrik⸗ Pförtner oder vorwiegend ſitzende Beſchäftigung. 14. Ehemaliger Bäcker. 22 Jahre alt, verh., zuletzt Bahn⸗ ſteigſchaffner, linkes Bein amputiert, ſucht Stellung als Pförtuer, Werkſtattſchreiber oder vorwiegend ſitzende Beſchäftigung Wir bitten die geehrten Arbeitgeber um wohl⸗ wollende Prüfung dieſer Geſuche. JaR Intereſſe der Kriegsbeſchädigten iſt es gelegen, daß ſie dauernde Und angemeſſen entlohnte Beſchäftigung erhalten. Anmeldungen offener Stellen nimmt das ſtädtiſche „Arbeitsamt— Abtetlung für Kriegsbeſchädigte— N 6, 3, Seitengebäude, Fernſprecher 1855 und 1856 jederzeit entgegen. Mannheim, den 20. Auguſt 1917. Städtiſches Arbeitsamt. Sw7 ohne Bezugſch. frei Haus von 5 Ztr. au. 5324a S. Ackrian Rheindammſtraße 60 Telepbon 5514 1 Koplereresse 400 Flacheiſen, 25& 12 330 mm lang, gehr, gute Wagenreife, 1 Büchſen⸗ bohrmaſchine abzugeben. Metz, Dalbergſtraße 15 parterte. 5503a Eisschrank in tadelloſem Zuſtande zu verkaufen. 56880 Traitteurſtr. 49, vart. 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