—————— N —— 550 * ———————————— —— * —— 2* 4 Handelsteil: Chefredakteur baumz für den Anzeigentell: Anton Grieſer, erlag der Dr. B. Haas'ſchen Buchdruckeret, G. m. b.., ämi⸗ allgemeinen und unheim— „Adreſſe: General⸗Knzeiger Mannheim. 7941, 7942, 7 7944, 7946. Poſtſcheck⸗ 2917 Cudwigs a. RB. Schwere blutige Opfer unſerer Feinde bei Der deutſche Tagesbericht. Sroßes Haupiquartier, 22. Auguſt.(WB. Amilich.) Weſtlicher Rriegeſchauplatz. heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern 2 Ftandern erreichte der Artilieriekampf an der 9r e von Bixſchoote bis Warneton abends wieder 9onbe Stärke. Geſtern früh erfolgte insbeſondere nordöſtiich Bpern nach heftigen Feuerwellen ein ſlarker Vorſtoß icnsläader bei St. Julien. Er wurde zurückge⸗ gen. Heute morgen haben ſich zwiſchen den Staden und Men den nach Ppern zm Artois griff der Feind nordöſtlich und weſtiich von Lens 6rd rter Jeuervorbereitung unſere Siellungen an. Oertliche Ein⸗ kit che wurden durch kräftige Gegenſtöße, die zu er⸗ lerten Rahkämpfen führten, ausgeglichen. Kohlenhalle füdweſtlich der in Brand geſchoſſenen. Stadt iſt noch in der hand der Engländer. ſahh ereſtüch und weſtlich von Le Chatelet ſpietten ſich deiche Borpoſtengefechte ab, bei denen Gefangene von Heeresgruppe des Deutſchen Uronprinzen Auf dem Schlachtfeld bei verdun führten die Frangoſen ihre Angriffe in einigen Abſchnikten fort. Vieſſach wurde in die Racht hineim gekämpft. Südöſtlich des Avocourtwaldes und auf Hügeln öſtlich mon faßte der Jeind nach mehrmaligem Anſturm Fuß, an Höhe ſcheiterten alle Angriffe, auch die von Südweſten und Tolen Mann her umfaſſend angeſetlen in unſerem Feuer und der Zähl unſerer kapferen Berteidiger. Dorſtöße, die ſich vom Rücken öſilich des Rabenwaldes Fern den Forgesgrund richteten, wurden abgewieſen. Auf dem Sklar der Maas drangen die Franzoſen in den Südteil von ein, im übrigen wurden ihre dichten Maſſen, die von kerHobe 344 bis Jur Skraßze Beauniank-Bacherauville und im Joſ. —— vor- und nachmikliags gegen unſere Linien anſtürmien, zurücgeworfen. ir Die Berluſte der ſeindlichen Infanterie waren ſchwer. Die k 4 Führung mußſe mehrere zähe Angriffsdiviſionen friſche Truppen erſetzen. In den letten Tagen errang Seutnant voß den 36. und Slarrſenverteer Vizefeldwebel Rüller den 25. und Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern u Niga, Dünaburg, Tarnopol und am Ibrucz die Gefechtstätigkeit auf. Heeresgruype des Generaloberſten Erzherzog Joſef 1 Südlich des Trotustales ſetzten am 20. und 21. Auguſt die Amänen ſtarke Kräfte ein, um unſeren Truppen den Gewinn 30 ts von Grodesci und nordöſilich von Soveſea wieder W0 entreißen. Alle Angriffe ſind verluſtreich abgewieſen Bei der Reeresgruppe des Generalſeldmarſchalls von Mackenſen mud an der 1 Mazedoniſchen Front die Lage unverͤͤndert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Endendorff. S Der Maiſer in§landern. Telegramm unſeres Kriegsberichterſtatters Hermann Katſch. Kriegspreſſequartier, 21. Auguſt 1917. hatte einen Dauk und ſeine rückhaltloſe Anerkennung neine der Kaiſer den Truppen, die auf Flanderns Gefilden den lelgen uchtbaren Anſturm der Engländer gebrochen haben, bereits andrabhiſch aus dem Großen Hauptquartier der Feldarntee ge⸗ — Aber es habe ihn, führte Seine Majeſtät gelegentlich der dus benſchau über Abordnungen der hier kämpfenden Diviſionen ihnen rdrängt, den Tapferen Auge in Auge gegenüberzuſtehen und Mürn, ſeinen, des oberſten Kriegsherrn, und den Dank der Heimat Weiler 7 zu wiederholen. Die hier Erſchienenen ſollten den Dank Rit tragen zu ihren in den Stellungen verbliebenen Kameraden, aden enm Heilwunſch entließ er dann die Leute zu ihren Kame⸗ A Das immer wieder eindrucksvolle Bild der Verleihung von Sffof ngen durch den oberſten Kriegsherrn folgte, wo hohe büliere, junge Leutnants, Unteroffiziere und Männſchaften in —+ Reihe vor ihren Kaiſer traten und Ehrenzeichen mit ein gen. eundlichen Worten und einem kräftigen Handſchlag empfin⸗ kerte Unter den mit dem höchſten militäriſchen Orden friſch Peko⸗ n ſei Oberleutnant Salgwedel genannt, einer unſerer in ſaot⸗Führer. Im Parademarſch kamen ſie dann alle daher, die Euſcwerer Schlacht geſtritten Hatlen, Beine flogen, Tritte dröhn⸗ und blickten ſie dem Kaiſer, den ſie faſt ſtreiften, in die Ser ernſt, aber doch voll Stolg und Hoffnung auf die Hel⸗ err ſeben,“ Sahchelme, und, Fſchelos, Wiäekhauen, und ihrer ſah man oft in einem Glied, auch Eiſenbahnbeamte in die dunkelblauen Dienſttracht. Die Haltung aller Leute war wie Nonwdekräftigung des Gelöbniſſes, treu auszuharren in bitterem S7 pf, wie es in Erwiderung ber Worte des Kaiſers Exzellenz er von Arn im und General Freiherr Quadt ausge⸗ Senaren hatten. Der Oberkommandierende der Heeresgruppe, lich e Königliche Hoheit Ruprecht, war natür⸗ —— mit ihm Generalſtabschef der Feldarmee, General oßbierg, Kommandierender Admiral des Marinekorps * führenden Straßen neue Kämpfe entwickelt. Abend⸗Ausgabe. Babiſche ReuefkeRachtich Wöchentliche Beilagen: Amtliches Verkäündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— ——— ——————— von Schröder und Vorgeſetzte aller vertretenen Regimenter. Von der Front rollte der Donner der Geſchütze ernſt in die Feier hinein. verdun, Bpern und Italien. Ueber die Kriegslage auf den Offenſipſchauplätzen wird uns von unſerem militäriſchen Mitar beiter geſchrieben: Nun iſt unſeren Feinden einmal etwas wie eine„Einheitsoffen⸗ ſiwe“ geglückt, wenn auch ſtreng genommen, davon keine Rede ſein kann. Immerhin haben ſie ziemlich gleichzeitig an drei wichtigen Brennpunkten der Front den Angriff eröffnet, da kurz nach der italieniſchen Reiſe des franzöſiſchen Präſidenten Poincare gleichzeitig die Offenſiwen von Verdun und am Iſonzo aufflammten Und die bereits im Fluß befindliche Offenſive der Engländer bei pern verſtärkten. Alle drei S e tragen mehrere gemeinſame iele. Sie ſind nämlich alle nach dem gleichen Muſter artilleriſtiſch vorbereitet, indem nicht nur durch tagelanges Trommelfeuer unſere Gräben vor der Infanterieſchlacht zerſtört wurden, ſondern auch durch Sperrfeuer hinter unſeren Gräben der Nachſchub von Reſerven vereitelt werden ſollte. Trotzdem alle Vorbereitungen des Erfolges gegeben ſchienen, zumal die zahlenmäßige Ueberlegenheit auf ſeiten unſerer Feinde war, haben alle drei Offenſiven ſchon jetzt einen zweiten Vergleichungspunkt gemeinſam, daß ſie den Feinden nicht die gewün chten Erfolge bringen. An erſter Stelle ſteht auch weiterhin die S vor Verdun. Hier hatte der Feind ein äußerſt günſtiges Sprungbrett und durch Neuaufſtellung ſeiner Artillerie guch ſtarke Machtmittel zur Erreichung 5 Ziele in der Hand. Rechtzeitig hatte 2 8 Heeresleitung a er dem franzöſiſchen Oberbefehlshaber den beſten Teil ſeiner Erfolgsmöglichkeiten vorweggenommen, Am 16. Auguſt atten bekanntlich badiſche Truppen am Cauriérkswalde die feind⸗ liche Stellung, die aus mehreren Linien beſtand, überrannt, und auf eine Länge von 2 Kilometer und einer Tiefe non 400 Meter, 41 ſtarke Unterſtände in die Luft geſprengt. Der rechte Gckpfeiler der feind⸗ lichen Offenſive war dadurch bereits ſchon vor Ausbruch des fran⸗ zöſiſchen Angriffes in ſeiner Grundyeſte 1 e und dem Feind ein gut Teil 90 Waffen aus der Hand geſchlagen. Auch auf dem linken Flügelpunkt waren durch unſere Porſtöße bei Avoeourt und Höhe 304 in den letzten dem Feinde höchſt wichtige Eck⸗ tellungen und 6 e des nakiſſe entriſſen worden, ſo daß 3 bereits in ſeiner Stellung ſtare geſchwächt in die große acht zog. Wie aus unſerem en Bericht hervorgeht, haben die Fran⸗ 70 tatſächlich auch den erſten und ſtärkſten Vorſtoß auf dem weſt⸗ ichen Maasufer gegen unſere Stellung am Avocourt⸗Walde und am Toten Mann, alſo zu beiden Seiten der Höhe 304 unternommen. Es gelang ihnen auch, die Höhe Toter Mann in ihre Hände zu bekom⸗ men. Ein Erfolg, der durch die ungeheuren Verluſte der Franzoſen nicht hoch etngeſchüght iſt. Auf dem nordöſtlich anſchließenden Abſchnitt am Rabenwalde konnten ſie ſich infolge ihrer ungeheuren Ueberlegen⸗ 93 behaupten, ohne unſere Truppen weiter abdrängen zu können. ieſem Gewinn auf dem weſtlichen Maasufer ſteht nur ein ſehr eringer Erfolg auf der Linie Samogneux—Foſſes⸗Wald gegenüber. lles in allem iſt der erſte Stoß der Franzoſen bei Verdun trotz der Gunſt des Krie e 9 faſt völlig ergebnislos zuſammenge⸗ brochen. Die Ofſelſtve bei Ppern iſt ſchon beendet und hat nur noch in Artilleriekämpfen ihre Fortſetzung. Die Engländer laſſen jetzt wieder hauptſächlich die Frangoſen bluten. Inſofern iſt die Kriegslage auf der ganzen Offenſipfront des weſtlichen Kriegsſchauplatzes, trotz der ungeheuren Aufwendung aller Machtmittel, für uns äußerſt günſtig. Die gleiche erfreuliche Feſtſtellung können wir bei der Malteniſen Offenſiwe am FIſonzo ma An mehreren Stellen ſind hier die Italiener vorgebrochen. Auch auf dem Karſt iſt die Schlacht zur vollen ee gelangt. Trotz aller Maſſenangriffe und aller ſtark vorbereiteten eiloffen⸗ ſiven gegen die wichtigſten Durchbruchſtellen konnten die Italiener keinerlei nennenswerte Erfolge erzielen. Die Schlacht ſteht auch weiterhin P9 0 für die tapferen Verteidiger, die nun zum 11. Male dieſes Gelände vor Trieſt mit ſtarker Hand ſchirmen. Be⸗ merlenswert ſind mehrere italieniſche Rückwärtsbewegungen bei. Aſiago, deren tiefere Gründe noch nicht zu erkennen ſind. Ueuer Fliegerangriff auf Freiburg. Freiburg(Breisgau), 22. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Heute früh gegen i8 Uhr haben feindliche Flieger ohne jeden Er⸗ 15 und Schaden Freiburg mit Bomben belegt. Ein ieger wurde beim Rückflüg im Luftkampf abgeſchoſſen. neue U⸗Boot⸗Erfolge. Berlin, 21. Aug.(We. Amtlich.) Neue U⸗Boots⸗Erfolge im Aermelkanal, im Atlantiſchen Ozean und in der Nordſee: Fünf Dampfer, drei Segler, ein Fiſchdampfer, da⸗ runter die franzöſiſche Bark„Emilie Galline“(1844 Tonnen) mit Salpeter für Frankreich, ein engliſcher tiefgeladener Dampfer, der durch drei Bewacher geſichert war, ein mittelgroßer vollbeladener unbekannter Dampfer, ſowie der engliſche Fiſchdampfer„Nar⸗ ciſſus“. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. die Kriedensverſchläge des Papſtes, Frankreich in Erwartung der Kanzler⸗Erhlärung. Bern, 22. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die franzöſiſche Preſſe erwartet die Erklärung des Reichskanzlers zur Rote des Papſtes mit ſichtlicher Neugierde.„Petit Pariſien' erklärt, an der Rede des Kanzlers werde weniger intereſſieren was zur Papſtnote geſagt werde, als vielmehr die Darlegung der deutſchen Kriegsziele, aber die Rede könne vielleicht wieder eines jener hinterliſtigen Manöver enthalten, ſodaß die Entente allen Eventualitäten gegenüber gewappnet ſein müſſe.„Journal de Peuple“ glaubt, Paß auch die übrigen beim Vatikan beglaubigten Mächte werden antworten müſſen, ob man wolle oder nicht. In⸗ direkte Beſprechungen ſeien damit angebahnt. Unter dieſem Geſichtspunkt erwieſe der Feind der Friedensſache einen Dienſt. Ueberreichung der Note an die Schweiz. Bern, 22. uei(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der ſchweiz Depeſchenagentur. onſignore Marcheti überxeichte dem Ehef des politiſchen Departentents zur Kenntnis eine Abſchrift der häpſtlichen Rote. Mit der Ueberreichung der Note war keiner⸗ lei Einladung verbunden, ſich dem Schritt des Papſtes anzuſchließen. m. Köln, 22. Aug.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung ſchreibt zu den neuen Enthüllungen des Reichskanzlers: Hier iſt es enthüllt elgenpreis: Oie iſpalt. Molonelzeile 40 Pig., Reklamegeil Mittagblatt vorm. 8/ Uhr, Abendblatt nachm. J Uhn. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen n Ausgabe wird keine Ber⸗ R übernommen. e Pot in Mannheim u. Umg. monatk, e e N. 120 M..70 einſchl. Bringerl. Dur oſt ſen viertelj. M. 402 ein Poltzuſtellungsgebühr. Bei der Poſi abgeh. M..90. Ciesel „Ur. 10 „Das Weltgeſchehen im Bilde“ in Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ——— Upern und verdun das wirkliche Ziel der großen Einkreiſung, das Jahr für Jahr enger geſponnen wurde, bis nach dem Unheil von Sara⸗ jewo die Stunde gekommen ſchien, das Netz zuzuziehen, und dieſer verruchte Geheimbund der Weltgeſchichte wagt es, uns der Erobe⸗ rung hier zu zeihen, von deutſcher Weltherrſchaft und Unterdrück⸗ ungsplänen reden. Die Maske iſt ihm jetzt völlig entriſſen, nackt ſteht er da in ſeiner hyänenhaften Raubſucht, ein verhüllter Ver⸗ hrecher, dem jedes Wort, das er von der Verteidigung der Menſchen⸗ rechte und dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker jemals geſprochen hat, jetzt zur ſchwerſten Selbſtanklage ſich kehrt. Mit ſol⸗ chen Raubgelüſten kann man freilich heute nicht Frieden ſchließen, muß aber Ausflüchte ſuchen, um die Vermittlung einer menſchen⸗ freundlichen Hand abzulehnen. Wir aber haben nun unſere Gegner durchſchaut, wir wiſſen, was es bedeutet, wenn ſie auch dem Papſt eine ablehnende Antwort erteilen, wie ſie Wilſons Angebot, wie ſie unſere Friedenshand zurückgewieſen haben. Wir ſind bereit, wie der Kanzler erklärte, den Schritt des Papſtes zu unterſtützen, den Weg der Verſtändigung an der Hand des Programms zu ſuchen, das er in allgemeinen Zügen aufgeſtellt hat, wenngleich er uns im einzelnen vielfach unannehmbar dünkt. Unſere Gegner aber können die Hand, die ſich ihnen jetzt entgegenſtreckt, ergreifen, wenn ſie auf ihre Kriegspläne endgültig verzichten. Wir warten in Ruhe ab, bis ſie dazu bereit ſind. Hauptausſchuß des Reichstages. Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Hauptausſchuß des Reichstags ſetzte heute vormittag ſeine Verhandlungen fort. Die Beteiligung aus den Kreiſen der nicht zum Ausſchuß gehörenden Ab⸗ geordneten war wieder ſehr ſtark, ſodaß dieſer Ausſchußſitzung weit mehr Abgeordnete beiwohnten, als im Durchſchnitt einer Vollſitzung des Reichstags Auch Reichstagspräſident Dr. Kämpf hatte ſich ein⸗ gefunden. Von der Regierung erſchien ſchon lange vor Beginn der auf 10 Uhr feſtgeſetzten Sitzung Kriegsminiſter von Stein und konferierte in dem noch leeren Verſammlungsſaal mit ſeiner militäri⸗ ſchen Begleitung. Von der Regierung trafen weiter ein der Stellver⸗ treter des Reichskanzlers Dr. Helfferich, der Staatsſekretär des Reichsmarineamts v. Capelle und der Staatsſekretär des Reichs⸗ juſtizamtes Dr. v. Krauſe, ſowie der neue Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Amtes v. Kühlmann. Mit einiger Verſpätung erſchien um 411 Uhr Reichskanzler Dr. Michgelis in, Begleitung ſeines militäriſchen Adjutanten im Ausſchuß. Nach Eröffnung der Sitzung durch den neuen Vorſitzenden Ab⸗ geordneten Fehrenbach entſpann ſich eine längere Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte über die Frage einer etwaigen Vertrau⸗ lichkeit der Beratungen. Man einigte ſich dahin, vorläufig noch keine Vertraulichkeit zu proklamieren. Hierauf wurde in die Beſprechung der Fragen der auswärtigen Politik eingetreten, die nach dem Beſchluß der geſtrigen Sitzung zunäcſ er⸗ ledigt werden ſollen. Sigatsſekretär des Aeußern von Kühlmann hielt eine kurze Einleitungsrede, in det' er darlegte, daß aus den be⸗ kannten Gründen die Führung der deutſchen Politik ſeit der Be⸗ gründrng des Reichs immer ſchwiexig geweſen, jetzt aber doppelt ſchwer und verantwortungsreich ſei. Die wichtigſte Aufgabe in der auswärtigen Politik ſei die Pflege der Beziehungen zu unſeren Verbündeten und ſodann zu den Neutralen, deren Lebens⸗ notwendigkeiten wir nach Möglichkeit ſchonen ſollen. Denn ein wei⸗ texes Abbröckeln müſſen wir verhindern. Unſere Politik müſſen wir auf Macht und Recht gründen. Diplomatiſche Be⸗ ziehungen zu unſeren Feinden beſtehen zwar nicht, aber es gehen, was wir niemals vergeſſen dürfen, Kundgebungen hinüber und her⸗ über. Wir wollen in das nächſte Kriegsjahr mit vollem Ver⸗ trauen eintreten. Der Staatsſekretär erbat einen Vorſchuß an Vertrauen für die Löſung der ihm obliegenden ſchweren Fragen und ſprach den Wunſch aus, vorher rechtzeitig informiert zu werden, wenn Fragen an ihn geſtellt würden, damit er ſachgemäß antworten könne. Der Berichterſtatter(ein nationalliberaler Abgeordneter) richtet eine Reihe von Fragen an den Staatsſekretär über unſer Verhältnis zu den Neutralen und dankte der Schweiz für die Aufnahme unſerer Gefangenen und Verwundeten. Wie ſteht es mit unſerer Kohlenausfuhr nach der Schweiz und mit den im Zuſammenhang damit in der Preſſe erwähnten Lieferungs⸗ verträgen. Wie es mit der Stimmung in Argentinien uns gegenüber beſtellt. Es ſei wünſchenswert, daß das Verhältnis freund⸗ ſchaſtlich bleibt. Der Berichterſtatter beſprach ſchließlich ausführlich die Lage in Spanien. Ein Mitglied der fortſchrittlichen Volkspartei be⸗ grüßte in der Erklärung des Staatsſekretärs die Zuſammenſtellung von Macht und Recht, denn nur durch das Zuſammenwirken dieſer beiden Faktoren können wir zum Frieden gelangen. Er bat um genaue Auskunft darüber, wo Deutſchland in der Welt noch diplo⸗ matiſch vertreten ſei. Den Uebertreibungen in der Kritik der Tätig⸗ keit des Auswärtigen Amtes könne ſich ſeine Partei nicht anſchließen. Die Volksvertretung müßte aber an dem Abſchluß von Staatsver⸗ trägen beteiligt werden. Der Redner warf die Frage auf, ob es den Begriff Neutralität überhaupt noch gebe. Er verengere ſich immer mehr. Er wünſchte weiter möglichſt genaue Aufklärung über unſer Verhälinis zu den europäiſchen Neutralen und kritiſierte die bisherige Art, auf die öffentliche Meinung der Neutralen einzu⸗ wirken. Das Vertrauen, das der deutſchen Sache heute vielfach im Ausland fehle, hätte längſt gewonnen werden können, wenn man die Aufklärung im neutralen Ausland in richtiger Weiſe betrieben hätte. Zwiſchen den Verbündeten ſeien formulierte Verträge von größter ——— u. Sette. Nr. 390. Mannheiner General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 22. Auguſt 1917. Wichtigkeit. Wir müſſen auf dieſem Gebiet noch viel weiter kommen. Wie ſteht es mit den eingeleiteten Beziehungen zwiſchen den Ver⸗ bündeten auf dem Gebiet der Handels⸗ und Verkehrspolitik, ebenſo mit den Verträgen für die Donauſchiffahrt. Der Gedanke der Schieds⸗ verträge müſſe in alle internationale Abmachungen hinein ver⸗ arbeitet werden. Ein ſozialdemokratiſcher Abgeordneter gab ſeiner Friedenshoffnung Ausdruck. Wir brauchen in unſeren Friedens⸗ bemühungen nicht zu erlahmen. Im Gegenteil, wir müſſen die Friedensſtrömungen überall fördern. Das ſei auch der Zweck der Friedensreſolution des Reichstags vom 19. Juli geweſen. Die Adlonverſammlung und die Agitationen der Alldeutſchen grenzen in mehrfacher Beziehung an Landesverrat. Dieſen Agitationen werde der weiteſte Spielraum gelaſſen. Die Verbreitung der Friedensrede Scheidemanns ſei von neuem verboten worden. Die Regierung habe die Pflicht hier Aenderungen zu ſchaffen. Auch das WTB. arbeite auf der Seite der annexioniſtiſchen Politik. Die Rede des Reichs⸗ kanzlers vom 19. Juli wird von den Kriegstreibern und Annexio⸗ niſten ausgenutzt. Auch die Erklärung des Kanzlers den Preſſever⸗ tretern gegenüber habe nicht geholfen und es ſei daher eine noch deut⸗ lichere Erklärung erforderlich. Graf Czernin zum Beiſpiel habe mit ſeiner Erklärung durchaus das Richtige getroffen. Deutſchland müſſe eine klare Friedenspolitik treiben. Die Wirkung der Friedensreſolution ſei unter dieſen Geſichtspunkten durchaus gut ge⸗ weſen, die Angſt unſerer Feinde vor Stockholm beweiſe das. Der Redner beſprach ausführlich die Lage in Rußland und kam auf die Papſtnote zurück. Die Sozialdemokratie begrüßt es, daß die Frie⸗ denskoalition, die in der Bildung begriffen ſei, in Rom einen ſo ſtarken Verbündeten gefunden habe. Natürlich müſſen wir weiter kämpfen. Aber wir ſollten uns davor hüten, den Frieden allein gon der weiteren Kriegsführung zu erwarten. Wir wünſchen Ver⸗ trauen zwiſchen Regierung u. Volksvertretung, aber wirkliches gegen⸗ ſeitiges Vertrauen. Das bisherige Syſtem ſei ein Syſtem des Miß⸗ krauens geweſen und müſſe daher geändert werden. Worauf es ankommt. Die Linke ſieht Wert und Nutzen der gegenwärtigen Tagung es Hauptausſchuſſes des Reichstages in erſter Reihe darin, Herrn kichaelis zum Vollſtrecker des Willens des Reichstags zu machen in der auswärtigen Politik ebenſo wie in der inneren Politik. Es giht Blätter, die die Verhandlungen lediglich unter dem Geſichtspunkt des Kampfes des Reichstages um die Macht betrachten. Das weit⸗ tragende diplomatiſche Problem, das Michaelis geſtern u. E. mit großem Geſchick behandelt hat, kümmert ſie nicht ſo ſehr, wie die Möglichkeiten der innerpolitiſchen Kämpfe, die ſich entrollen laſſen, wenn der Reichskanzler ſich nicht fügt und die Antwort an den Papſt über den Leiſten der Friedensreſolution ſpannt. An dieſen machthungrigen Teil des Reichstags ergeht in einem der Regierung naheſtehenden Blatt eine ſcharfe, aber berechtigte Mahnung und War⸗ nung. Die demokratiſche Preſſe, ſo heißt es da, bemüht ſich krampf⸗ haft, den Eindruck zu erzeugen, es ſei gerade jetzt dringend nötig, unſere Staatseinrichtungen im Eiltempo den franzöſiſch⸗engliſchen zwangsweiſe und, ohne daß ſich das kämpfende Deutſchland dagegen wehren kann, möglichſt zu nähern. Im Berliner Tageblatt iſt geſtern noch die„Kraft und innere Feſtigkeit“ der parlamentariſch regierten Länder England und Frankreich begeiſtert geprieſen worden. Der Leſer findet leicht die rechte Antwort 8 Deutſchland, das nach jenen Leuten ſo rückſtändig ift, daß es ſich noch mitten im Krieg förmlich revolutionieren muß, um endlich auch ihnen zu gefallen, hält mit einem Teil ſeiner Kraft die größten Demokratien am Boden, kämpft ſiegreich gegen eine ungeheure Uebermacht. Staatseinrich⸗ tungen, die das ermöglichen, müſſen alſo doch zum allermindeſten den⸗ jenigen der Demokratien ebenbürtig ſein. Auch wer ſo naiv iſt, die Beweggründe der Agitatoren für die Schnell⸗Demokratiſierung für rein ideologiſch zu halten, wird aus dieſer Erwägung wenigſtens die anempfohlene Eile für überflüſſig halten. Man wird nach den neueſten Erfahrungen mit den Eroberungs⸗ abſichten der Feinde und ihrer rückſichtsloſen Entſchloſſenheit, das Deutſche Reich zu zertrümmern, wenn ſie können, die Hoffnung hegen dürfen, daß von den Verhandlungen des Ausſchuſſes diesmal eine Wirkung ausgeht, die der wahren Sachlage und den ungeheueren Leiſtungen unſerer Heere ent⸗ ſpricht. Das deutſche Volk, ſoweit es ſich von der demokratiſchen Phraſeologie nicht hat blenden und ſich von Herrn Erzberger nicht hat nervös machen laſſen, iſt neulich gründlich irre geworden an ſeiner parlamentariſchen Vertretung. Hier iſt etwas gutzumachen! Es iſt notwendig, darauf hinzuweiſen, daß Engländer, Franzoſen, Italiener ſich parlamentariſche Extratouren leiſten können, für uns wären ſie ein Unheil. Wir haben zwar den Vorteil der inneren Linie, und wie unſere Heerführer ihn ausnützen, weiß die Welt. Aber wir ſind vom Vernichtungswillen, vom Mißtrauen und Uebel⸗ wollen einer Welt eingekreiſn Wir ſtehen im Zentrum der eifrig⸗ ſten Beobachtung einer Welt, die im günſtigſten Falle nicht gerade aktib neutral iſt. Nichts, was bei uns geſchieht, entgeht der Auf⸗ merkſamkeit der Beobachtenden, und jede Unbeſonnenheit, jede un⸗ politiſche, nicht auf unſere Lage ſorgfältig abgewogene Geſte tut ihre ſchädliche Wirkung, die das Blut unſerer Söhne im Felde koſtet. Sie ſind unüberwindlich, gerade darum iſt das einzige, worauf die Feinde hoffen, daß wir bei uns zu Hauſe ver⸗ ſagen. Der Hunger wird uns nicht zwingen. Das wiſſen die Feinde. Sie hoffen auf unſere Nerven, auf die Stimmungen, auf das Mürbewerden, das gefördert wird, wenn eine politiſche Kritik, die im Frieden gefahrlos, ja nützlich iſt, ihre zerſetzende Macht übt. Darauf, daß ſo viele Leute bei uns den Mund und die Tinte nicht halten können, auf die Unbekümmertheit, die vergißt, wie's in der Welt um uns ausſieht, auf die Ideologie, die immer noch glaubt, der grimmigſte Egiſtenzkampf der Menſchheit könne auf dem Wege wohlwollender internationaler Debatte beendigt werden— darauf hoffen unſere Feinde. Von jedem parlamentariſchen Zwieſpalt erhoffen ſie jetzt etwas für ſich, und ſei es nur eine neue Belebung des Glaubens ihrer Völker, daß geduldiges Warten ſchließlich doch die Lage der Entente beſſert. Möge, was immer die Verhandlungen bringen, dieſe Hoffnung diesmal zuſchanden werden und der Reichstag zeigen, daß er be⸗ griffen hat, daß es jetzt nur auf eins ankommt: friedensbereit zu ſein, ja, falls die Feinde es ſind, aber kampfentſchloſſen er, rückſichtsloſer in der Ausnützung deſſen, was unſere Kraft uns errungen hat! Die Nationalliberalen und die interfraktionelle Vereinigung. Es iſt wohl manchem unſerer Leſer aufgefallen, daß geſtern von Berlin aus verbreitet wurde, die nationalliberale Reichstagsfraktion beeile ſich, raſchſih an die„Mehrheit“ zu ſuchen. Der Artikel der Nationalliberalen Korreſpondenz, den wir geſtern veröffentlicht haben, die Stellungnahme der Fraktion im Hauptausſchuß haben uns in⸗ zwiſchen belehrt, daß hier ein Irrtum oder eine bösartige Tendenz⸗ macherei vorliegen muß. Im heutigen Mittagsblatt meldet unſer Ber⸗ liner Vertreter, daß die nationalliberale Reichstagsfraktion ſich volle Selbſtändigkeit auf dem Gebiete der auswärtigen Politik wahren werde, unbeſchadet ihrer Teilnahme an den interfraktionellen Be⸗ ſprechungen. In gleichem Sinne lautet eine Nachricht im heutigen erſten Morgenblatt der Kölniſchen Zeitung: Während und nach der letzten innerpolitiſchen Kriſe haben ſich verſchiedentlich Stimmen reichlich abfälliger Kritik über die Aufmachung der Meldungen von angeblichen oder zu⸗ treffenden Vorgängen in den vertraulichen Beratungen aller Art in einem Teile der Preſſe erhoben. Der Weizen der Gebärdenſpäher und Gedankenleſer ſchoß üppig in die Halme. Wir ürchten, daß die Methode gleichwohl bleibt. Eins der Opfer iſt —— zunächſt die nationalliberale Fraktion des litiſche Tendenz bei der glauben, dann taſien, wenn nachträglich auf Reichstags. Will man nicht an eine eſtern und heute über ſie verbreiteten Erfindun ſund es doch lediglich aus den Fingern geſogene P verkündet wird, die Fraktion habe ſich nunmehr den Boden der Friedensreſolution des Reichstags geſtellt. Die Fraktion hat, wie uns mitgeteilt wird, keinerlei Anlaß ihre ſrüheren Beſchlüſſe dazu irgendwie abzuändern. An den Beratungen der interſraktionellen Vereinigung der Fortſchrittspartei, der Sozialdemokraten und des Zentrums haben, wie gemeldet, geſtern auf Einladung auch nationalliberale Abgeordnete als Her hörer teilgenommen. Heute hat die Fraktion nach eingehender Beratung die weitere Teilnahme an den interfraktionellen Sitzungen beſchloſſen und die Abgg. Dr. Streſemann, Frhr. v. Richthofen, Dr. Keinath, Dr. Junck und Dr. van Calcker als ihre Vertreter beſtimmt. Ueber die Gründe, die mit der Stellungnahme 2 E nichts zu tun haben, wird noch eine Erklärung erfolgen. Die Revolution in Rußland. Der Inhalt der neuen ukrainiſchen Verfaſſung. m. Köln, 22. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der ſchweizeriſchen Grenze: Dem ukrainiſchen Preſſebureau in der Schweiz wird aus Kiew gemeldet: Winnitſchenko, der Präſident des ukrainiſchen Nationalrates, hat ſoeben der vorläufigen Regierung den Inhalt der neuen ukrainiſchen Verfaſ⸗ ſung drahtlich übermittelt. Er lautet: Das ukrainiſche Generalſekre⸗ tariat, gewählt durch das Rada und ausſchließlich dieſer verantwort⸗ lich, iſt die einzige Regierungsautorität der Ukraine, die muß einzig und allein der geſamten Verwaltung der Ukraine unterſtellt ſein. Alle Beamten, mit Ausnahme der wählbaren, werden durch das Ge⸗ neralſekretariat ernannt. Alle Geſetze der vorläufigen Re⸗ gierung treten für die Ukraine erſt in Kraft, wenn ſo⸗ durch da⸗ Generalſekretariat in dem von ihr in ukrainiſcher Sprache heraus⸗ gegebenen offiziöſen Anzeiger der Ukraine neröffentlicht worden ſind. m. Köln, 22. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Isweſtija“, das Sprach⸗ rohr des Arbeiter⸗ und Soldatenrates in Petersburg, betont die Notwendigkeit einer baldigen Einberufung der ver⸗ faſſunggebenden Verſammlung und warnt vor den welche die Einberufung der Konſtituanten hintertreiben wolle. die Revolten in Spanien. Reue Verſchlimmerung der Lage? Bern, 21. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Humanité“ meldet vom 19. Auguſt von der ſpaniſchen Grenze, die ſpaniſche Revo⸗ lution ſei ern ſt. Sie habe das durchaus feſte Ziel, die Mon⸗ archie zu ſtürzen, die Republik auszurufen und eine proviſoriſche Regierung zu bilden, deren Mitglieder bereits gewählt ſind. Man könne erwarten, daß die Eiſenb ahner der Linien Madrid⸗Saragoſſa⸗Aliante ſowie der Nordweſtbahn in den Ausſtand treten werden. Letzte Meldungen. Günſtiger verlauf der Iſonzoſchlacht. Wien, 22. Aug.(WCB. Uichtamtlich.) aus dem Kriegs⸗ preſſequartier wird gemeldet: die Schlacht am Jſon zo dauert an. Ihr verlauf iſt nach wie vor für uns überaus günſtig. Aehnlichkeit zwiſchen der 10. und 11. Iſonzoſchlacht. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ berichtet: Die elfte Iſonzoſchlach gleicht in ihrem bisherigen Verlauf auffallend der letzten Iſonzo⸗ ſchlacht, nur daß die Anfangserfolge der Italiener bisher noch viel geringer ſind, als in der früheren Schlacht. Der italieniſche Kriegs⸗ bericht enthält außer allgemeinen Redensarten wirklich auch nicht eine einzige poſitive Angabe, die auf einen größeren Geländegewinn ſchließen läßt. Einzig die gemeldete Gefangenenzahl bildet einen⸗ Beleg, daß der erſte Angriff in die vordere öſterreichiſche Stellung eingedrungen iſt, wie andererſeits die ebenfalls beträchtliche öſter⸗ reichiſche gefangene Beute als Beweis dafür angeſehen werden kann, daß die eingedrungenen Italiener an vielen Stellen wieder vollkommen überwunden und hinausgedrängt wurden. die feindlichen Heeresberichte. Die engliſchen Verichte. London, 21. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Nachmit⸗ tagsbericht.) Heute früh machte der Feind einen dritten Ver⸗ ſuch, das Gelände ſüdweſtlich von Epehy wieder zu gewinnen. Obwohl er von Flammenwerfern unterſtützt war, wurde er vollkom ⸗ men zurückgeſchlagen. Wir hatten alle Stellungen. Oeſtlich von Epehy griffen wir die deutſchen Stellungen in breiter Front in der Nähe des Kanals von La Baſſee an, wobei wir eine Anzahl Ge⸗ fangene machten. Während der Nacht verbeſſerten wir leicht unſere Stellungen nördlich der Straße Ppern⸗Menin. Lotidon, 21. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Weiterer engliſcher Heerezbericht. Mittags wurden zwei deutſche Gegenangriffe nord⸗ weſtlich von Lens durch unſere Truppen abgeſchlagen; ein dritter Angriff ſüdlich der Stadt wurde durch unſere Artillerie zum Scheitern gebracht. Wir machten eine Anzahl Gefangener. Heute früh wurde ein Einbruch des Feindes nordöſtlich von Meſſines nach heftigem Kampf abgeſchlagen. Geſtern dauerte die ſtarke Tätigkeit beider Parteien in der Luft fort. Unſere Flugzeuge verſahen den gewöhnlichen Dienſt erfolgreich. Auch des Feindes Luftſtreitkräfte verfuhren angriffsweiſe. In Luftkämpfen wurden 9 deutſche Flug⸗ zeuge abgeſchoſſen und 7 ſteuerlos zur Landung gezwungen. 4 un⸗ ſerer Flugzeuge werden vermißt. London, 21. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Abend⸗ bericht. Wir griffen ſeit heute vormittag die deutſche Schützen⸗ grabenreihe am Weſt⸗ und Nordweſtrand von Lens an und nahmen des Feindes Stellungen auf einer Frontbreite von 2000 Yards (1800 Meter). Die ſchweren Kämpfe dauern fort. Der italieniſche Bericht. Rom, 22. Aug.(WTB Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht vom 21. Auguſt. Die Schlacht an der Front der Juliſchen Alpen dauert ununterbrochen fort. Mit bewunderungswürdiger Hartnäckig⸗ keit und in übereinſtimmendem Handeln ſchreiten unſere Truppen, wirkſam unterſtützt auf dem äußerſten rechten Flügel von beweg⸗ lichen Batterien, zum Erfolg, der trotz des unverminderten Wider⸗ ſtandes des Feindes ſich beſtätigt. Während ſich auf dem Nordflügel der breiten Front der Kampf regelrecht entwickelt, begann auf der Hochfläche des Kar ſt und im Küſtengebiet die feindliche Linie unter dem ſtarken Druck der dritten Armee nachzugeben und an mehr als einem Punkte zu weichen. Die tapfere Infanterie des 23. Korps bedeckte ſich wiederum mit Ruhm. Die Grenadierbrigade(1. und.) und die Brigaden von Bari(139 und 140), von Baric(233 und 234), von Pizeno(235. und 236.) und von Coſenza(234 und 244) wett⸗ eiferten an Tapferkeit. Es gelang ihnen, die mächtige feindliche Ver⸗ teidigungslinie zwiſchen Conte und Selo in der Gegend der ſtarken Stellungen von Stari⸗Lowk zu überflügeln. 5 261 unſerer Flugzeuge überflogen das Schlachtfeld. Zwiſchen Selo und Comenno ſowie an den Oſthängen der Hermada 9 melten Truppen wurden vernichtet. Die Einrichtungen des Eiſen⸗ bahnknotenpunktes von Tarvis und die gemeldeten feindlichen Be⸗ wegungen erhielten 5 Tonnen Bomben von großer Exploſivkraft. Einer unſerer Flugzeugapparate kehrte nicht wieder in ſein Lager zurück. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeſchoſſen. Bis geſtern betrug die Anzahl der Gefangenen, die in Konzentrationspoſten ge⸗ ſammelt werden, 243 Offiziere und 10 103 Soldaten. Zahlreiche wei⸗ tere verwundete Gefangene wurden in die Feldſpitäler transportiert. In der Nacht des 20. und in der folgenden Nacht führte der Feind zu Offenſivzwecken Konzentrationsfeuer und Verſuche von Teil⸗An⸗ griffen an verſchiedenen Punkten der Trentinofront und der Kar⸗ miſchen Front aus. Er wurde überall abgewieſen. Eine ſeiner Sturmabteilungen wurde im vernichtet. Einer anderen Abteilung gelang es, in einem unſerer vorgeſchobenen Poſten füdlich des Monte Malo Fuß zu faſſen. Sie wurde durch einen ſchnellen Gegenangriff wieder hinausgeworfen. In Albanien wurde ein feindliches Flugzeug, das von un⸗ ſerem Infanteriefeuer getroffen wurde, gezwungen, in ſeinem eigenen Linien niederzugehen. Die große Schlacht im Weſten. Bisher keine kiefgehende Veränderung der Lage um Verdun. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Priv.⸗Tel., z. K0 Zur Schlacht bei Verdun ſchreibt der Militärkritiker des„Züricher Tagesanzeigers“: Der franzöſiſche Heeresbericht gibt die Tiefe de⸗ Vorrückens der franzöſiſchen Truppen bis auf höchſtens ſtellenweiſe 2 Kilometer an. Das iſt kaum die Hälfte des Fortſchrittes, wie ei in den Kämpfen des 24. Oktober und 25. September 1916 wurde und die gemeldete Gefangenenzahl bleibt trotz der dreifach größeren Ausdehnung der Schlachtfront um ein mehrfaches hinter jenen franzöſiſchen Erfolgen zurück. Aus den bisherigen z len⸗ mäßigen Angaben iſt ſomit auf keine tiefgehende Veränderung der Lage um Verdun zu ſchließen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Priv.⸗Tel. 3. K Der„Züricher Tagesanzeiger“ berichtet: Die gegenwärtige Rlab, tenperiode auf den drei Hauptfronten ſtellt zweifellos die gröhte Machtentfaltung und höchſte Leiſtung aller 6 8 führenden dar. Wäre die ruſſiſche Offenſive nicht zur Unzeit au 4 dem Rahmen gefallen, ſo hätte die Entente die ihr ſchon ſeit ühe zwei Jahren vorſchwebende Einheit der Fronten einmal herzuſtellen bermocht. Aber auch ſo bedeutet die gleichzeitige Führung dreie“ machtvoller Offenſiven einen ungeheuren Druck, welcher die Ver⸗ teidigungskraft der Mittelmächte auf die härteſte Probe ſtellt. ſtehen ſie, wie es den Anſchein hat, auch dieſe, bleibt der Enten ein durchgreifender, die Kriegslage verändernder Erfolg auch de mal verſagt, ſo dürfte ſich doch in manchem, heute noch unverſöhn lich erſcheinenden Gegner Deutſchlands die Einſicht von der Nu t⸗ loſigkeit weiterer Opfer allmählich Bahn brechen. Amerikaniſche Artillerie vor Verdun. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Auguſt.(Pr.⸗Tel., 3. 9 Nach Schweizer Meldung aus Mailand berichtet Secolo aus Paris, zum erſtenmal in dieſem Krieg haben amerikanſſche Generalſtabe⸗ offiziere an den Vorbereitungen der franzöſiſchen Offenſive teilge nommen. Amerikaniſche Artillerie ſteht gleichfalls vor Verdun. Die Zerſtörung der Kathedrale von St. Quentin. Berlin, 22. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Die Vergi Heene der öffentlichen Meinung der Welt und ihre Aufhetzung gegen Deutſchland bilden ein Kampfmittel der franz. Regierung, das ſie in wachſendem Maße immer gewiſſenloſer zur Anwendung bringt. Die letzte franzöſiſche Meldung von der Brandlegung der Kathedrale von St. Quentin durch die Deutſchih bildete den Höhepunkt des franzöſiſchen Lügenfeldzuges der berel in den erſten Tagen des Krieges mit der Erfindung und Verbreitung deutſcher Greuel einſetzte St. Quentin wurde ſeit 4 Monaten 155 Franzoſen und Engländern zur Trümmerſtätte geſ 9 Die rühmte Kathedrale fiel am 15. Auguſt der heftigen Beſchießung 75 Stadt durch 3000 Schuß Sirn Opfér. Das deutſche Beweismater! für die Zerſtörung von St. Quentins und ſeiner Kathedrale d die Engländer und Franzoſen iſt erdrückend. Der Beginn und Fortſchreiten der Beſchießung und der Zerſtörungen ſind protoko⸗ lariſch feſtgeſetzt. Neutrale Berichterſtatter haben die Seeſterung der Stadt geſehen. Es exiſtieren zahlreiche photographiſche Au nahmen, die deutlich erkennen laſſen, daß die Zerſtörungen von d feindlichen Artillerien herrühren. Selbſt Fikms wurdee während der Beſchießung aufgenommen, die deutlich plateme Schrappnells und Granaten in den Straßen der Stadt ſowie auf Kathedrale erkennen laſſen. Die Stadt liegt voll Sprengſtücker Blindgänger franzöſiſcher und engliſcher Herkunft. Jeder Neutrale kann in den Zerſtörungen und Einſchlägen ohne Schwierigkeit feſtſtellen, daß die engliſchen und franzöſiſchen atterken die Stadt beſchoſſen haben, in der die Umgebung der Kathedrale a Zweck nur der Unterkunft von Truppen diente. it Franzoſen haben auch nie den Einwand militäriſcher Notwendigteie 55 die Serſtörungen vorgebracht, ſondern ſie halten es einfacher, D eſchießung glatt wegzuleugnen und ſpäter die Verhes, rungen durch ihr Artilleriefeuer als mutwillige, abſichtliche Saem ſtörungen der Deutſchen hinzuſtellen. Gegenüber un ul0 erdrückenden Beweismaterial von der frevelhaften en der Franzoſen an der durch keine militäriſche Notwendigkeit gebotene Vernichtung eines dex bedeutendſten Kulturdenkmales der Welt 10 der amtliche franzöſiſche Propagandadienſt, der angeblich für ine Ziviliſation und Menſchlichkeit arbeiten will, die Dreiſtigkeit, 0 ſolche Lüge in die Welt zu ſetzen, ohne auch nur zu verſuchen, ein Schimmer eines Beweiſes für ſeine Behauptung beizubringen. Sofia, 22. Auguſt.(WTB. Nichtemtlich.) Amtlicher General⸗ ſtabsbericht vom 21. Auguſt. Mazedoniſche Front. 1 Nördlich von Bitolia, im Cernabogen und im Wardartal lerietätigkeit. In der Moglenagegend Störungsfeuer. An ſe unteren Struma vereinzelte Kanonenſchüſſe und atrouillenkämeſ Ein feindliches Geſchwader 5 Bomben hinter unſeren Stellungin auf die Stadt Prile p. In der Gegend von Bitolia wurde 10 feindliches Flugzeug im Luftkampf abgeſchoſſen und fiel hin 0 unſeren Stellungen nieder. Ein anderes Flugzeug wurde dur, Leutnant Eſchwege abgeſchoſſen. Bei der Thaſos ſiel e Flugzeug ins Meer. Kumäniſche Front. An der ganzen Front vereinzelte Kanonenſchüſſe und Feuer wechſel von vorgeſchobenen Einheiten. * der ungariſche Miniſterpräſdent über das programm der neuen Regierung. it⸗ Budapeſt, 21. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Zu einem M arbeiter ber Eſt“ äußerte ſich der Miniſterpräſident W. eeent in folgender Weiſe: Die neue Regierung hat das Programm ach vorigen unverändert übernommen. Als ihre erſte Aufgabe betr ahl⸗ tet ſie die Schaffung eines neuen Wahlgeſetzes. Der 2 rechtsentwurf wird wahrſcheinlich ſchon im September dem ordnetenhaus zugehen. In der auswärtigen Politik bleibt der n herige Kurs unverändert. Gegen die trialiſtiſchen Beſtrebungm werde ich energiſch Stellung nehmen, die dualiſtiſche Staatsrefo 0 halte ach für unverletzbar. Nach der Durchführung der Wahlre 2 reform will ich die wirtſchaftliche und finanzielle Reorgani tion Ungarns durchführen. Ein auf breiter demokrati 5 Grundlage ſich aufbauendes Wirtſchaftsprogramm ſoll die Mög ent keit zu einer neuen großen Parteibildung bieten. Das Parlam werde ich wahrſcheinlich in der erſten Hälfte des Septembers einb rufen. Der ſchlechte Stand der engliſchen Ernte. 5 m. Köln, 22. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitun ſchreihn Die Ausſichten der engliſchen Ernte haben ſich, inin Bericht des landwirtſchaftlichen Mitarbeiters der„Times“ zufelge den— Wochen bedeutend verſchlechtert, hauptſächlich weil Regengüſſe und Stürme die Erntearbeiten verzögerten. 60 genannte Blatt ſchreibt unterm 16. Auguſt: Die Ernte i noch h0t und bleibt wegen des unſicheren Wetters ſchwierig. Die Lage ſich ſeit Juli entſchieden zum Schlechten gewendet und mr, ſo ſehr, daß in den öſtlichen Grafſchaften die Berichterſtatter ver⸗ klären, daß die Schätzungen, die in der„Times“ vom 10. Auguſt die öffentlicht wurden, beträchtlich abgeändert werden müßten, P 9 Wirkungen des Regenwetters völlig zutage lägen, um übertrie 0 Ideen wegen der Menge und des Wertes der Ernte zu perhindffo⸗ Man behauptet, daß die Verbeſſerungen, die man in den letzten en naten in Ausſicht nahm, durch den 693—5 längſt wieder ausgegdicher ſeien. Von einem Teil des Landes wird übrigens berichtet, dah n⸗ Rangel an Erntearbeitern äußerſt 6 bei der— bringung der Ernte gewirkt und hauptſächlich Verzögerung * — — uun, den 22. Auguſt 1917. Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) Nr. 390. 3. Seie Nus Stadòt und Land. 2 . Mit dem 50 qusgezelchnet Ge*.* 5 — Koopmann, Sohn des Baumeiſters Hethoueketier Hans Aron, Sohn der Witwe Frieda Aron, Surmarnſtraße 5, wegen Tapferkeit vor dem Feinde bei einem usgiff, bei dem er verwundet wurde. Mf. Re getier Julius Nagel, bei der Minenwerferabteilung eines Landſ Sohn des Maſchiniſten Auguſt Nagel, Schanzenſtr. 4. henen ſturmmann Wilhelm Schmidt, Inhaber der Badiſchen fil⸗ K 75 13 Lerdienſtmedaille, Sohn des Zollaufſehers Ed. Schmidt, 9. Sonſtige Auszeichnungen. Kdwi utnant der Reſerve Heinrich Apfel, Sohn des Herrn des ord Apfel, erhielt das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern R— vom Zähringer Löwen. des Bächeviſt Georg, Wei'gelt⸗Böhringer, Sohn der Witwe ſiberne Taneiſters Jakob Böhringer, J 2, 17, wurde die Heſſiſche apferkeitsmedaille am blau⸗roten, Bande verliehen. neue vorſchriften für die Obſtverſorgung. lezten 3 Leiter der Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt hat in der lahm eit wiederholt in Abrede geſtellt, daß die Obſtbeſchlag⸗ dwan e geplant dwongs ſei. Dagegen hat er zugegeben, daß ſcharfe WſternteaPnahmen zur möglichſt weitgreifenden Erfaſſung der Reröffate bevorſtünden. Dieſe Maßnahmen gelangen nunmehr zur ley Etlichung. Im Gebiete des Deutſchen Reiches dürfen darnach Genehmi irnen, Pflaumen und Zwetſchgen nur mit ſehegt igung der zuſtändigen Landesſtelle für Gemüſe und Obſt ab⸗ Leſt werden. Die zuſtändigen Landesſtellen erlaſſen die näheren Mgun ngen über die Vorausſetzungen, unter denen die Geneh⸗ Keüörde zu erteilen iſt. Die Genehmigung wird, ſoweit es ſich um ndelt ung durch Eiſenbahn, Kahn, Wagen, Karren oder Tiere les Wn0 Ausſtellung eines Beförderungsſchei⸗ 90—* Die Landesſtellen treffen nähere Beſtimmungen über klunaind Inhalt des Beförderungsſcheines. Sie können die Aus⸗ Feihef auf andere Stellen übertragen, auch mit Zuſtimmung der 0 R0 ele für Gemüſe und Obſt für einzelne Landesteile beſtimmen, meh Ausſtellung eines Beförderungsſcheines nicht erforderlich iſt, in anderer Form erteilt werden darf, ſobald die Beför⸗ auf Landwegen mittels Wagen, Karren oder Tieren erfolgt. a A den vorſtehenden Beſchränkungen bleibt unberührt der A b⸗ an de erbraucher, wenn nicht mehr als ein Kilogramm ſhränkn gleichen Verbraucher abgeſetzt wird. Dieſe Mengenein⸗ ſeſer aing gilt nicht für den Verkehr auf öffentlichen Märkten. Mit lehr enſchneidenden Beſtimmung iſt der unmittelbare Ver⸗ lihm wäſchen Erzeuger und Verbraucher völlig dehen gelegt, denn es wird wohl wenigen Verbrauchern einfallen, ken zwei Pfund Hbſt ſich mit dem Erzeuger in Verbindung zu Wen n infolgedeſſen Aufgabe der Landesſtellen ſein, in der 0 de en au 15 neu zeigen. Die zuſtändigen Stellen dürfen, ſo heißt es in rauten Verordnung weiter, den Erwerb durch den Ver⸗ ſendeder, ſowie den Handel auf öffentlichen Märkten einer be⸗ Efüllu ren Regelung unterwerfen. Der Abſatz von Obſt zur Weilung der von der Reichbſtelle für Gomüſe und Obſt(Geſchäfts⸗ Rechsſteh abgeſchloſſenen oder von der Verwaltungsabteilung der Auäſi elle oder einer Landesſtelle genehmigten Verträge bleibt harf 10 Die Exteiſung des Beförderungsſcheines für ſolches Obſt ſen— verweigert werden Alle 9 der genannten Obſtarten le vor er zuſtändigen Landesſtelle auf Erfordern Auskunft über ferner handenen Mengen nach Gewicht und Art zu geben. Sie ſind Ju bewerpflichtet, die Ware pfleglich zu behandeln, nach Bedarf auch oder Vetren⸗ Verbrauch und Verarbeitung im eigenen Haushalt eb bleiben zuläſſig. auf Ber eſitzer haben die von der Anordnung betroffenen Waren felle kelangen an die Geſchäftsabteilung der zuſtändigen Landes⸗ dieſe Weuflich zu liefern und auf Abtuf zu verladen. Für ünter Haren iſt ein angemeſſener Preis zu zahlen, der müͤſe 8 chtigung der auf Grund der Verordnung über Ge⸗ Uük, Obſt und Südfrüchte feſtgeſetzten Höchſtpreiſe, ſowie der Malbeſtend Berwendbarkeit der Ware, im Streitfalle von der ſudet Fabteilung der zuſtändigen Landesſtelle feſtgeſetzt wird. Be⸗ e die Ware nicht mehr beim Erzeuger, ſo werden ent⸗ ſle di Zuſchläge gewährt, deren Höhe ebenfalls im Streit⸗ der orbezeichnete Geſchäftsabteilung feſtſetzt. In keinem Falle Werſte r den Erzeuger zu gewährende Preis denjenigen Betrag Weſerucen. der für die gleiche Menge und Güte auf Grund eines vertrages zu zahlen iſt. Das Eigentum an den ge⸗ ker den Ooſtarten kann auf Antrag der zuſtändigen Landesſtelle Whördr von ihr beſtimmten Stelle durch Anordnung der zuſtändigen auf die in dem Antrag bezeichnete Perſon übertragen wer⸗ ſeht bei Anordnung iſt an den Beſitzer zu richten. Das Eigentum Piber abgeerntetem Hbſt über, ſobald die Anordnung dem entn zugeht. Iſt das Obſt noch nicht abgeerntet, ſo tritt der umunsübergang erſt mit der Aberntung ein. Durch dieſe Be⸗ Mroffans werden die bereits erfolgten Aufkäufe von Obſt am Baume Liegt die Aberntung auf Grund eines Pachtvertrages oder whe Kelle Ponſtigen Vertrages einem Dritten ob, ſo tritt dieſer an Mbm s Beſitzers, dem die Anordnung zugeſtellt ſt. Der Ueber⸗ ung breis wird unter Berückſichtigung der auf Grund der An⸗ Mietten Lom 3. April 1917 über Gemüſe, Obſt und Südfrüchte feſt⸗ don de Höchſtyreiſe, ſomie der Güte und Verwendbarkeit der Ware ſberme Jüſtändigen Behörde beſtimmt. Hat der Beſitzer einer Auf⸗ Surhaug der zuſtändigen Behörde zur Ueberſaſſung der Vorxäte fiemalb der feſteſetzten Friſt nicht Folge geleiſtet, ſo iſt ein nach di rmeſſen feſtzuſetzender Abzug zu machen. Wüeste Verteilung des auf Grund dieſer Bekanntmachung erfaßten rau gauf die Marmelaade⸗Induſtrie und den Friſchver⸗ delche erfolgt durch die Reichsſtelle. Dieſe beſtimmt namentlich, Lande Mengen für den Friſchverbrauch von den kabin deſtellen zurückbehalten werden dürfen und Fn er Keberſchuß zuliefern iſt. Die Reichsſbelle kann für Wiahhrte Obſtarten, ſowie für beſtimmte Bezirke die vorſtehenden Recht ſchränkungen anz oder teilweiſe außer Kraft ſetzen und das ſer W1 ſolchen Sn auf die Landesſtellen übertragen. Maneen vorſtehenden Porſchriften zuwiderhandelt, wird mit Ge⸗ Her* bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark Eſn mit einer dieſer Strafen beſtraft. Neben der Strafe kann auf hung der Vorräte erkannt werden, auf die ſich die Handlung bezieht, ohne Unterſchied, ob ſie dem Täter ge⸗ Menoß er nicht. Die Vorſchriften ſind ſofort in Kraft getreten, mit uguſt de derjenigen über den Beförderungsſchein, die am 30. Geltung erhalten. * in avom Hoſe. Prinz Mar hat Weume Wurſt flnes „uatiſches Leiden zu unternehmen. aher duszeichnung. Herrn Bankdirektor Arno Kuhn wurde vom „das Verdienſtkreuz für Kriegshilfe verliehen. mlkerſalltiſche Gefreiter Hermann Sammet, .86 aße 6, wurde zum Unteroffizier befördert. 0 600 nach St. Blaſien begeben, r gegen ein' chroniſches 8—* und Juwelen dem Vaterlande. Der Großherzog von ſür 91 hat ſich kürzlich durch einen Vertreter des Ehrenausſchuſſes er Tldenkaufsfelle in Darmſtadt über das erſte Jahr 1 igkeit Bericht erſtatten laſſen und bei dieſer Gelegenheit die en ausgeſprochen, daß der neue Aufruf zur Einlieferung von und Juwelen in allen Kreiſen der Bevölkerung 75 hüdeutu ebefreubigkeit finden werde. Abgeſehen von feiner gro ak geac für das deutſche Geldweſen ſei der Goldbeſtand der Reichs⸗ Araſt btonwärtig geradezu zum Gradmeſſer unſerer wirtſchaftlichen Mülaudes rden und beſtimme deshalb ganz weſentlich das Uteil des über unſere und unſerer Verbündeten Fähigkeit, den — gernbelten. Jim Hinklick auf die kürzlichen Verminde⸗ E des Goldb des der Reichsbank 76 und S von Beförderungsſcheinen größtmögliches Entgegen⸗ en der falſche Eindruck entſtehe, als ſei unſere Opferfreudigkeit am Er⸗ lahmen. Bielmehr ſei es jetzt für jedermann doppelt ernſte Pflicht, ſeinen Beſitz an Juwelen und Goldſachen, abgeſehen von den Stücken von beſonderem kulturgeſchichtlichen oder ethiſchen Wert, dem Vater⸗ lande darzubieten. Am Großherzoglichen Hofe werden jedenfalls Gold⸗ und Edelſteinſchmuck künftighin nicht mehr gern ge⸗ ſehen werden. Dieſe Willensäußerung von hoher Stelle dürfte auf die führenden Geſellſchaftskreiſe des Heſſenlandes von beſtimmendem Einfluß ſein. Die dabei zum Ausdruck gebrachte Auffaſſung von der wirtſchaftlichen und politiſchen Bedeutung der Gold⸗ und Juwelen⸗ abgabe verdient aber auch im übrigen Reichsgebiet gehört zu *Jur Beſchlagnahme von Türklinken und Fenſtergrifſen. Der Wirtſchaftsbund des Deutſchen Haus⸗ und Grundbeſitzes.⸗G., Berlin, hatte in einer Eingabe an den Bundesrat gebeten, daß von Reichs wegen eine gemeinnützige Geſellſchaſt errichtet werde, welche ‚die Beſchaffung des Erſatzmateérials für die ſämtlichen in den Häuſern beſchlagnahmte Metallteile in die Hand nimmt, die Auswechslung ſachgemäß ausführen läßt und für die ſpätere Wiederherſtellung des früheren Zuſtandes nach dem Kriege ſorgt. Hierzu hat das Kriegsamt, dem roten„Tag“ zufolge bemerkt, daß mit Rückſicht auf die Knappheit an ſämtlichen Metallen, alſo auch an Eiſen, nur diejenigen Gegenſtände erſetzt werden ſollen, deren Erſatz unbedingt erforderlich iſt. Zur Sicherſtellung der Erſatz⸗ beſchaffung dieſer Gegenſtände hat das Kriegsamt, Kriegs⸗Rohſtoff⸗ Abteilung, eine Metallerſatzſtelle bei der Metallmobil⸗ machungsſtelle Berlin, Wilhelniſtraße 114, ins Leben gerufen. Es iſt zunächſt in Ausſicht genommen, Erſatteile für die in abſehbarer Zeit u erwartende Beſchlagnahme der Türklinken und Fenſtergriffe zu eſchaffen, und zwar wird die Erſutzſtelle nicht nur die Erſatzteile beſchaffen, ſondern auch durch bereitzuſtellendes Perſonal die Aus⸗ wechslung der einzuziehenden Meſſingtürklinken und Fenſtergeiffe durch die Erſatzteile veranlaſſen.— Die Frage der Wiederherſtellung des früheren Zuſtandes nach dem Kriege iſt leider in dieſem Beſcheide nicht berührt worden. Hoffentlich wird auch über dieſe wichtige Frage bald ausreichende Klarheit geſchaffen. * Kleine Urſachen, große Wirkungen beim Kafſeekochen. Der Mannheimer Hausfrauenbund erſucht uns um Aufnahme folgender Zuſchrift: Man ſollte es nicht glauben, was gedankenloſe Verſchwendung anrichten kann. Im Krieg, wo Selbſtdisziplin not tut, kommt man darauf, darüber nachzudenken. Da findet man dann, für die Zubereitung von 4 Taſſen Kaffee braucht man nicht mehr als 6,8 Liter Waſſer. Das heißt, da 1 Liter Waſſer zum Kochen gegenwärtig etwa 85 Liter Gas benötigt, rund 28 Liter Gas, was einem Preis von 0,45 Pfennigen entſpricht. Die Erſghrung hat gelehrt, daß durchweg von faſt ſämtlichen Hausfrauen oder ihren Bedienſteten die doppelte Menge von Waſſer„aufgeſetzt“, alſo dementſprechend auch an Gas verbraucht wird. Das macht alſo bei 8 Taſſen täglich, die ein deutſches Ehepaar zu ſich nimmt, einen jährlichen Verbrauch von 40,8 Kubik⸗ meter Gas aus,(das Jahr zu 365 Tagen gerechnet). Mithin würde man es bei einer rationellen Zubereitung des Kaffees auf eine Erſparnis von 20,4 Kubikmeter Gas bringen! Das käme nicht nur der Allgemeinheit zu Gute, ſondern auch dem Verbraucher. Denn, da ein Kubikmeter Gas 16 Pfennige koſtet, ſo würden 3,25 M. geſpart. Für dieſe 20,4 Kubikmeter Gas wurden 70 Kilogramm Kohlen verfeuert. Dies würde bei z. B. 100 000 Haushaltungen 140 000 Ztr. Kohle im Jahre entſprechen. Es braucht beinahe kaum geſagt zu was für ein Unrecht man begeht, wenn man zu viel Waſſer „aufſetzt“. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden am 16. Juli im Zug 916 eine Handtaſche mit 17 M. 60 Pf., abgeliefert in Karlsruhez am 30. Juli im Zug 1437 ein Geloͤbeutel mit 41 M. 4 Pf., abgeliefert in Singen(Hohentwiel⸗; am 30. Juli im Zug 816 ein Geldſchein⸗ täſchchen mit 49., abgeliefert in Baden⸗Baden; am 1. Auguſt im Zug 1626 der Betrag von 12., abgeliefert in Weil⸗Leopoldshöhe; am 2. Auguſt auf dem Bahnhof in Mannheim ein Geldbeutel mit 2 M. 5 Pf.; am 4. Auguſt äuf dem Bahnhof in Freiburg ein Geld⸗ beutel mit 9 M. 44 Pf.; am 5. Auguſt im Zug 1051 der Betrag von 20., abgeliefert in Heidelberg; am 6. Auguſt auf dem Bahnhof in Heidelberg ein Mäppchen mit 12.; am 6. Auguſt im Pet 759 ein Geldbeutel mit 26 M. 63 Pf., abgeliefert in Mann⸗ eim; am 6. Auguſt im Zug 912 eine Handtaſche mit 11., abge⸗ liefert in Bühl; am 9. Auguſt auf dem Bahnhof in Karlsruhe ein Geldͤbeutel mit 11 M. 27 Pf.; am 9. Auguſt auf dem Bahnhof in Mannheim ein Geldbeutel mit 10.; am 13. Auguſt auf dem Bahnhof in Singen(Hohentwiel) der Betrag von 25., am 14. Auguſt auf dem Bahnhof in Karlsruhe eine Brieftaſche mit 20.; am 14. Auguſt auf dem Bahnhof in Kehl der Betrag von 17 M. * Aeber den Gedenktag der Reformation in den preußiſchen Schulen hat der Unterrichtsminiſter eingehende Beſtimmungen ge⸗ troffen. Der 31. Oktober 1917 iſt für alle evangeliſchen Schüler und Schülerinnen der Volks⸗ und mittleren Schulen, der Taubſtummen⸗ und Blindenanſtalten, der höheren Lehranſtalten, der Lehrer⸗ und Lehrerinnenbildungsanſtalten ein ſchulfreier Feſttag. An allen evangeliſchen Schulen und paritätiſchen Schulen mit über⸗ wiegend evangeliſchen Schülern fällt der Unterricht ganz, an den übrigen für die evangeliſche Minderheit aus. Evangeliſche Lehrer und Lehrerinnen, die an nichtevangeliſchen und paritätiſchen Schu⸗ len beſchäftigt ſind, ſind an dem Tage von der Erteilung des Unter⸗ richts zu entbinden. Wenn ſich eine Vertretung nicht ermöglichen laſſen ſollte, fällt ihr Unterricht aus. Für die evangeliſche Schul⸗ jugend ſind überall würdige Schulfeiern abzuhalten. Maß⸗ gebend ſind die örtlichen Verhältniſſe und etwaige beſondere Wünſche der Kirchengemeinden. Schulfeiern ſollen nicht in die Zeit der kirch⸗ lichen Feiern gelegt werden, damit Lehrer und Schüler die Möglich⸗ keit haben, ſich an den kirchlichen Feſtgottesdienſten zu beteiligen. Empfohlen wird ein allgemeiner Feſtzug zur Kirche. Der Miniſter erwartet, daß die Vorſtände der Schulen gern die Mittel bereit⸗ ſtellen werden, um den Schülern und Schülerinnen ein Andenken durch Ueberweiſung einer Feſtſchrift oder eines Bildes uſw. zur Reformationsfeier zu geben. Polizeibericht vom 22. Auguſt(Schluß). Unfall. In dem Fabrikbetriebe Diffensſtr. 24 in Waldhof brachte am 20. d. M. vormittags ein 15 Jahre alter Fabrikarbeiter von Bürrſtadt und dort wohnhaft, bei der Bedienung eines Ele⸗ vators die linke Hand zwiſchen zwei Kammräder. Es wurden ihm dadurch vier Finger erheblich gequetſcht. Der Verunglückte mußte ins Allgemeine Krankenhaus aufgenommen werden. Krampfanfakl. Geſtern Nachmittag 6½ Uhr erlitt ein 17 Jahre altes Mädchen von hier auf der Straße vor M 5 einen Krampfanfall und fiel ohnmächtig zuſammen. Das Mädchen wurde mit einer Droſchke nach ihrer elterlichen Wohnung nach dem Lindenhof verbracht. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen vérſchiedener ſtraf⸗ barer Handlongen, darunter ein Fuhrmann von Ebnat, ein Gärt⸗ ner von Weinheim und eine Fabrikarbeiterin von Adelsheim, alle drei wegen Diebſtahls, und ein Schreiner von hier wegen Sittlich⸗ keitsverbrechens. Stimmen aus dem Publikum. Seit längerer Zeit hat das Städt. Lebensmittelamt dafür geſorgt, daß den Kleinen bis zu zwei Jahren und der Schuljugend von—10 Jahren Kindernähr⸗ und Lebensmittel, wie Schweizerkindermehl, Ha⸗ fermehl, Flocken, Grütze, Kakao und Zwieback, zugänglich gemacht werden, was durchaus anzuerkennen iſt. Für die Jugend von—6 Jahren richten nun viele Mütter an das Städt. Lebensmittelamt die Anfrage, ob denn für dieſe Kleinen überhaupt nichts übrig iſt. Gar manche Familie, die—3 dieſer Kleinen ihr eigen nennt, hat die nach⸗ teiligen Folgen des Fehlens dieſer Nährmittel zu ſpüren bekommen. Es iſt kein Wunder, wenn die Sterblichkeitsziffer dieſer Kleinen ſich erhöht, wenn man ihnen dieſe Nähr⸗ und Stopfmittel vorenthält. Wir hoffen, daß unſerer Anregung Folge gegeben werden kann. Viele Mütter. Die Brenneſſelernte iſt flott im Gang. Einige Bezirke und Orte haben— ſoweit ſich das bis auf dieſe Stunde überſehen läßt— ſehr eifrig geſammelt. Die Schulen mit ihren Lehrern tun ſe möglichſtes, um die Ernte zu bergen. Gerade an den Ergebniſſen einzelner Orte kann man er⸗ meſſen, was hereingebracht werden kann, wenn alles zuſammenhilft. Und da ſind nicht nur die Schulen, ſondern die Feldgrauen in Laza⸗ retten und Erholungsheimen, die feſt mit Hand anlegen. Die Arbeit lohnt ſich, wenn ſie nur auch überall geborgen wird. Dafür muß geſorgt werden und deswegen ſollen nochmals die Gemeinden, Schu⸗ len, Lazarette, wie auch Private eindringlich aufgemuntert werden: Sammelt die Brenneſſelpflanze, bergt die Erntel GWie ſchon mehrfach mitgeteilt, kommt die Sammlung in erſter Linie den Soldaten zugut, denn es ſollen die Neſſelfaſern ja zu⸗ nächſt für die Zwecke des Heeres Verwendung finden. Sammlern, vorab der Jugend, wird dieſer Gedanke ein Anſporn zum eifrigen Sammeln ſein. Man möge auch beachten, daß 4 Kilo võllig trockener und entblätterter Neſſelſtengel eine ſolche Menge Faſern ergeben, daß daraus ein Soldatenhemd angefertigt werden kann. Wenn nun jeder Sammler es auf 40—50 Kilo bringen würde, was wäre das doch ein ſchönes Reſultat und wieviel könnte mit einer ſolchen Ernte alles erreicht werden. Bei der Knappheit an Geſpinnſi⸗ material, die durch die unterbundene Einfuhr vor allem der Baum⸗ wolle herrührt, muß es das Beſtreben aller Kreiſe ſein, die heimiſche Faſer zu ſammeln, die vor allem geeignet iſt, den Erſatz für Baum⸗ wolle zu liefern, und das iſt eben die Brenneſſelpflanze. Für 100 Kilo trockener und entblätterter Reſſelſtengel werden 14 Mark vergütet, alſo ein Betrag wird gewährt, der eine ſchöne Nebeneinnahme für Familie in Ausſicht ſtellt. Da die vorhandenen Trocknungsanlagen für andere 99 ſehr ſtark in Anſpruch genommen ſind, ſo wird dienatürliche Trock⸗ nung an der Sonne angelegentlichſt empfohlen. der Bad. Bauernverein in Freiburg, der für Baden und das Elſaß als Zentralſammelſtelle benannt iſt, macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Sammler an die Orts ſammelſtellen, nicht nach Frei⸗ burg, und die letzteren an die Bezirks ſammelſtellen liefern. Sie erſparen Zeit und Mühe, wenn ſie ſich an dieſe Richtſchnur halten. Jetzt nochmals an die Arbeit und die wichtige Sammlung fortgeſetzt, bis alle Pflanzen geborgen ſind. Nus Euswigshafen. * Auszeichnung. Direktor Siebrecht, von der Pfälziſchen Bank in Frankfurt, früher jahrelang bei deren Zentrale in Ludwigs⸗ hafen, wurde mit dem preußiſchen Verdienſtkreuz für Kriegshälſe ausgezeichnet. Berſchärfung der Lebensmillelkontrolle auf der Eiſenb Die Lebensmittelkontrolle auf den Eiſenbahnen erhaft inſofern eine Verſchärfung als Schaffner und Zugreviſoren das Recht haben, das Gepäckder Reiſenden auf Lebensmittel zu kontrol⸗ lieren. Weil das aber bei dem beſchränkten Perſonal ſich ſchwer durchführen läßt, ſteht zu erwarten, daß unzuläſſiges Gepäck ſchen bei der Sperre zurückgewieſen wird. ANus dem Großherzogtum. Großſachſen, 21. Aug. In der bieſigen Preßhefefabrik Müller u. Feder wurde ein Treibriemen im Werte von 200 Mark geſtohlen. Dem Täter iſt man auf der Spur. )6Karlsruhe, 22. Aug. Vor wenigen Tagen fand hier die Generalverſammlung der badiſchen Lederhändler ſtatt, welche ſich mit der Lederverteilung befaßte. Beſondere Er⸗ wähnung fand die Neuanlieferung der Erſatz⸗ und Sperrholzſohlen, die nicht allgemeinen Beifall fand, aber als einziges Aushilfs⸗ mittel zum Durchhalten bis zum Frieden angenommen wurde. Die Neuwahlen brachten im Vorſtand keine Veränderung; 1. Vorſitzen⸗ der iſt Rudolf Haber, 2. Ludwig Götz, der auch das Amt des Schriftführers verſieht, und Kaſſier iſt S. Hertel.— Von den Angeſtellten der ſtädt. Straßenbahn ſtehen z. Zt. rund 500 Mann in Kriegsdienſten. Von dieſen ſind 105 mit dem Eiſernen Kreuz und über 70 mit Tapferkeitsmedaillen ausgezoich⸗ net worden. *Durlach, 21. Aug. Der hieſigen Polizei gelang es, einen 8* längerer Zeit ausgeſchriebenen Deſerteur zu verhaften. Ausreißer, der von Beruf Blechner iſt, ſuchte im Monat März d. Is. beim ſtädtiſchen Arbeitsamt um Arbeit nach, die ihm bei Blechner⸗ meiſter Schwarz in der Kirchſtraße zugewieſen wurde. Als er einen Vorſchuß von 10 Mark exhalten hatte, verſchwand er ſpurlos,* die Arbeit anzutreten. Am Donnerstag ſah Herr Schwarz den trüger in der Uniforin eines bayeriſchen Feldwebels über den ſogen. Schweinemarkt gehen. Die benachrichtigte Polizei nahm ſofort die Verfolgung auf und entdeckte den Ausreißer bei Schneidermeiſter Bacher in der Mittelſtraße, wo er ſich die Treſſen auf einen kung vorher beim Trainbataillon gefaßten Rock aufnähen laſſen wolkte. Als die Schutzleute die Vorweiſung der Legitimationspapiere ver⸗ langten, ſprang der Ausreißer zum offenſtehenden Fenſter hinanmn auf die Straße. Da ihm ein Schutzmann das Offizierſeitengewehr entriſſen hatte, ſetzte er ſich auf der Straße mit einem Meſſer zur Wehr. Infolgedeſſen gelang es ihm, die Flucht zu ergreifen. Ein zufällig des Weges kommender Kriminalſchutzmann aus Karlsruhe, der mit ſeiner Frau ſpazieren ging, wollte den gefährlichen Menſchen feſtnehmen, erhielt aber dabei einen ſchweren Stich ins Geſicht. Auf dem ſogen. Hub wurde der Flüchtling endlich feſtgenommen und in die Trainkaſerne transportiert. st. Baden⸗Baden. 22. Aug.(Pr.⸗Tel.) Geh. Rat Dr. Auguſt Lydtin iſt hier im Alter von 84 Jahren geſtorben. )CPforzheim, 22. Aug. Bei den ſtädtiſchen Obſtverſtei⸗ gerungen wurden unerhörte Preiſe erzielt. In einem Falle brachte das auf 8 Mark veranſchlagte Erträgnis 72 Mark. Ins⸗ geſamt wurden über 11000 Mark erlöſt; in Friedenszeiten betrug das Verſteigerungsergebnis gegen 2000 Mark. * Lahr, 21. Aug. Die vor einigen Wochen zeitungen gegeben Mahnung, den dieſes Jahr in ungeheuerer Menge auftretenden Kohlweißling zu vertilgen, wo man ſeiner habhaft werden könnte war nur allzu berechtigt, wie ſich die Landwirte und Gartenbeſitzer jetzt zu ihrem Schaden ſagen müſſen. Denn vielfach wurde dieſer Warnung kein Gehör geſchenkt, und nun treten die Raupen ſo maſſenhaft auf, daß man ſich ihrer nicht erwehren kann. Auf verſchiedenen Teilen der Gemar⸗ kung haben ſie ganze Krautäcker kahl gefreſſen; ein Beiſpiel hierfün bietet das Grundſtück eines in der Nähe des Schlochthzuſes wobnenden Dinglinger Einwohners. An den vielen Hunderten von Köhfen iſt auch nicht ein einziges Blatt mehr beil; aber nicht genug damit die Raupen bedecken auch zu Tauſenden ſämtliche Wände des dicht daneben liegenden Wohnhauſes, dringen ins Innere, und alle möolichen Mittel, ſie zu vertreiben oder gang zu vertilgen erwieſen ſich als erfolglos. * Offenburg, 20. Aug. Aus Anlaß ſeines 90. Geburts⸗ tageis hat der Stadtrat Herrn Kreisſekretär a. D. Mayer, der ſich um die Geſtaltung und ſochverſtändige Fortführung des Mu⸗ ſeums für Natur⸗ und Völkerkunde viele Verdienſte erworben hat, einen Rieſenſtrauß aus der Stadtgärtnerei, ſowie eine Anzahl der in der Jetztzeit ſo wertvollen Gottesgabe Wein überſandt und durch eine Abordnung die Glückwünſche der Gemeinde ausſprechen laſſen. )(Freiburg, 22. Aug. Hier wurde ein 30jähriger lediger Kauf⸗ mann verhaftet, der zum Nachteil einer hieſigen Firma, bei welcker er in Stellung war, Waren im Wert von mehreren tarrſend Mark unterſchlagen und veräußert hatte. Sportliche Runoſchau. * Jußball. Vergangenen Sonntag veranſtaltete die Mann⸗ heimer Fußballgeſellſchaft 1913 nach längerer Einſtel⸗ lung ihres Spielbetriebs wieder ihr erſtes Wettſpiel. Die 1. Mann⸗ ſchaft ſpielte gegen die erſte Elf des Sportvereins„Helvetia 19077. Das Spiel endete unentſchieden:2. Als Schiedsrichter fungierte Herr Edelmann vom Sp.⸗Klub„Herta“. E. P. Kommunales oc. Pforzheim, 22. Aug. Der Bürgerausſchuß ſtimmte in ſeiner letzten Sitzung der ſtadträtlichen Vorlage über die neue Fried⸗ hofs⸗ und Beſtattungsordnung, welche auch die Einführung des ſog. vorſieht, zu. bnc. Villingen, 21. Aug. In der letzten Bür gerausſchuß⸗ ſitzung wurde nicht der leiſeſte Zweifel gelaſſen, daß nach der außerordentlich ſtarken Lebensmittelhamſterei der Kur⸗ gäſte, die in dieſem Sommer in allen Kurplätzen bedauerlicherweiſe zu konſtatieren war, bei Fortdauer des Krieges für den nächſten Sommer mit weitgehendſter Beſchränkung der Fremdenzulaſſung oder ihrem gänzlichen Verbot zu rechnen iſt. Die ſchweren Bedenken, die das Großh. Miniſterium und die Behörden ſchon heuer hatten, wurden von der Wirklichkeit noch weit übertroffen. bnc. Konſtanz, 21. Aug. Die Stadtverwaltung gibt an die min⸗ derbemittelte Bevölkerung je einen Ster Brennholz ab und Beiſe* zu 20, ungeſägt 18 K.(Ein menswertes in den Tages⸗ 4. Seite. Nr. 390. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 2. Anguft 107. 2 00 Englands Gürtel um die Erde. Wie das britiſche Imperium ſeinen Gewerbefleiß mit allen Teilen der Welt zu verankern wußte, das kann man in ſeiner Art nur vor⸗ bildlich nennen. Man kann daran lernen, was eine planmäßige Wirt⸗ ſchaftspolitik mit der Zeit zu ſchaffen vermag. Als es noch keinen Suezkanal gab und Indien trotzdem winkte— mit ſeinen Schätzen und Gewürzen, als man alſo um Afrika herumfahren mußte, um den Seeweg nach Indien zu nehmen, damals ſchon hat England begriffen, daß andere Völker nur Bahn⸗ brecher ſein durften, um die Früchte für England reifen zu laſſen. Um Afrika herum zog es einen Gürtel von Flottenſtützpunkten, fing 1018 mit der Beſetzung von Gambia an, erwarb 1651 St. Helena von den Niederländern und ſetzte ſich 1669 an der Goldküſte und bald darauf an der Sierra Leone⸗Küſte feſt. Das„Mutter“⸗Land liegt nicht einmal günſtig— Portugal, Spa⸗ nien liegen zweifellos günſtiger. Als Inſel iſt man auf die Seeſchiff⸗ fahrt angewieſen, aber vor dem Ausgang zum Weltmeer liegt auf große Strecken das keineswegs bequeme Irland. Aber war tut das? Hat man nur das Ziel feſt im Auge und läßt es nicht allzu deutlich werden, verfolgt man es— wie ein guter Schachſpieler die Tips, die erſt dann ſynthetiſch das Geſamtbild zeigen, wenn es nicht mehr von Gegnern umzuſtoßen iſt— ſo muß alles gelingen. So war England auch durchaus nicht übermäßig eilig, ſeine Pläne aufzudecken, den Gürtel um Afrika etwa gleich voll zu beſetzen — Kapland kam erſt 1806 von den Niederlanden zu England als Ge⸗ winn aus den großen Kriegen gegen Frankreich und ſeine Bindes⸗ genoſſen, gleichzeitig wurden in Indien, Amerika und Auſtralien Beſitzungen erworben und auch Europa wurde nicht vergeſſen. Das Mittelländiſche Meer, die Wiege der Weltwirtſchaft, war zu dieſer 8 ebenfalls von England an den wichtigſten Punkten beſetzt: ibraltar, Menorca, Malta und die Joniſchen Inſeln waren bereits britiſch, das Mittelmeer alſo wirtſchaftspolizeilich angliſiert. Was das zu bedeuten hat, lehrt die Entwicklung des Weltwirt⸗ ſchaftsverkehrs, namentlich durch die Welthäfen, die die weſentlichen Brennpunkte weltwirtſchaftlicher Beziehung ſind. Denn die ſo wich⸗ tigen Rohſtoffe aus tropiſchen und ſubtropiſchen Ländern, die„Ko⸗ lonialwaren“ und die Baumwolle, auch ein großer Teil der Nahrungs⸗ mittel wird aus den überſeeiſchen Ländern extenſiver Kultur herein⸗ gebracht und über dieſelben Häfen geht dann die Ausfuhr fertiger Er⸗ zeugniſſe.„Die ganzen Küſten der anderen Erdteile“, ſagt Wieden⸗ ſeld,„und die ſchon erſchloſſenen Gegenden des Innern ſind vollend⸗ mit ihrer Rohproduktion auf die Fremde eingerichtet, wie ihnen die ausländiſchen Fabrikate unentbehrlich ſind.“ Der Krieg hat uns heute gezeigt, wie abhängig nicht nur das moderne Kulturleben, ſondern auch die induſtrielle Wirtſchaft der Kulturvölker von den überſeeiſchen tropiſchen Erzeugniſſen iſt. Eng⸗ land dieſe moderne Produktions⸗ und Verbrauchswirtſchaft 22 und marſchierte noch 1910 mit ſeinem—34— von 24,1 Rilliarden Mark an der Spitze aller mit ihm wetteifernden Länder ſchland 16,4, Vereinigte Staaten 14,0, Frankreich 10,2 Milliarden „Schon 1850 hatte England einen Außenhandel von 4,9 Mil⸗ Harden Mark, als Frankreich erſt einen ſolchen von 1,4, die Ver⸗ einigten Stagten von 1,3 hatten und Deutſchland noch nicht zählte, und Anfang der 70er Jahre ſah das Verhältnis noch ſo aus: England 14,0 zu 4,(Frankreich), 3,3(Vereinigte Staaten) und 6,0(Deutſch⸗ land, das freilich raſch gelernt hat), Die Ziffern der Welthäfen ſprechen aber die deutlichſte Sprache. um 1870 ſtehen Ziffern von—4 Millionen Tonnen im Ein⸗ und Ausgangsverkehr in London und Liverpool ſolchen von etwas Sber 1 Million in Rotterdam, Antwerpen, Havre und von 1½ Mil⸗ nen in Hamburg und/ Million in Bremen gegenüber. An Lon⸗ done Großſchiffahrt war dabei Europa mit 65 3* Oſt⸗Indien 11 Prozent, Auſtralien und die Vereinigten Stagten mit je 5 nt beteiligt; London war eben der einzige Haſen Europas, der n nach allen fremden Erdteilen ſeine regelmäßigen Dampferlinien „ſodaß er für den Umladedienſt in erſter oder einziger Linie Das war die Frucht eines Jahrhunderte lang ſorgſam aufge⸗ Weltwirtſchaftsverkehrs, war das reife Ergebnis einer weit chauenden Handels⸗ und Kolonialpolitik, die an dem geſamten andel, auch wenn England nicht ſelbſt letzter Abnehmer der en war, durch Transport und Transaktion, durch Kapital und verdiente, Das war der feſte Beſitz einer politiſch geſchulten Weltmacht zu iner Zeit, als Deutſchland ſich eben erſt zur Reichseinheit a i kim 1 hatte. Dem 5 der dann durch rührigen Fleiß die Verſe iſſe von Jahrhunder ſumn en nachholen wollte, gelang vieles, u. a. ihm, Englands Wettbewerbsfeindſchaft den, Weltwirtſchalts erlangen, aber ein u wer⸗ pftes Ne fen und in ſeiner Hand zu halten, konnte niemandem mehr gelingen, weil der wirtſchaftspolitiſche Geiſt Großbritanniens jedem Bewerber überall, wie in dem bekannten Wettlauf dem Haſen, zurufen konnte: Ich bin ſchon da! Nulr Meſopotamien als Verbindung zwiſchen Aegypten und In⸗ dien fehlte noch in dem Gürtel um die Erde: den Garten Eden fordert jetzt Lloyd George. Nandel und industrie. Zur Lage in der Ziegelindustrie. Im Gebäude der Handelskammer für das Herzogtum Braun- schweig fand am 13. August unter dem Vorsitz des Handelskam- merpräsidenten Geheimen Kommerzienrats Dr. Schmidt eine Versammlung von Vertretern von 51 Handelskanmmern Deutschlands und der mabgebenden Zentralverbünde der Ziegelindustrie statt, um über Maßnahmen zur Beseitigung der bereits vor dem Kriege bestehenden, aber durch diesen nochi verschärften Notlage in der Mauersteinindustrie zu beraten. Nach ausführlichen Berichten der Herren Geh. Regierungsrat Dr. Stegemann, Syndikus der Braunschweiger Kammer, Fäbrilchesitzer W. Damköhler, Vor- Sitzender des Verbandes deutscher Tonindustrieller E.., Ziege- leibesitzer P. Kla u, stellv, Vorsitzender des Märkischen Ziegelei- hesitzerbundes, Stadtrat J. Vogel, stellv. Vorsitzender des Ver⸗ bandes deutscher Teuindustrieller e. V. und Dr. W. Brennecke, Geschäftsführer der wirtschaftlkhen Zentralverbände der Tonindu- Strie, iand eine eingehende Beratung statt. Die behandelten Fragen, Syndizierung der Mauersteinindustrie, Kontingentierung der Werke, Preisbildung, Kreditheschaffung wurden einer rein sach⸗ lichen und unparteiischen Prüfung seitens der heteiligten Kreise unterzogen; die Ergebnises werden daher zweifellos von großem Nutzen für die Ziegelindustrie sein. Srankfurter Wertganlérbösse, Frankfurt, 22. Aug.(Pr.-Tel.) Die Tendenz war zu Be⸗ ginn behauptet, später jedoch auf Abgabélust schw/ächer. Die Rede des Reichskanzlers fand nur geringe Beachtung. Es fehlte an neuen Käufern, infolgedessen die Spekulation das Augebot nur zu er⸗ müßigten Preisen aufnahm. Im Montanaktienbetrieb erſuhren die sonst bevorzugten Werte Abschwächung; bei starker Kurseinbuße sind besonders Deutsch-Luxemburger zu erwähnen. Besser gehan- delt haben sich Elektrizitätsaktien, von denen AEG und Siemens Halske höher genannt wurden. Schuckert nach schwankendem Ver⸗ lauf befestigt. Kaliaktien hehaupteten den Kursstand. Rüstungs⸗ Werte neigten fast durchweg zur Schwäche, Von Autoalcien gingen Rheinmetall und Daimier zurück, auch Kleyer gaben im Kurse nach, heimische Aktien jagen ruhig. Petroleumwerte preishaltend. Schiffahrtsaktien neigten zur Schwäche, dagegen fanden Schantung- bahn etwas Beachtung. Am Markte der Pankaktten standen— liner Handelsgesellschait, Darmstädter Bank und Nationalbank für Deutschland in Nachfrage, dessen Kurse mäßig anzogen. Auf dem Gebiet der Spexialwerte ist unregelmäßige Tendenz vorherrschend. Heimische Anleihen vernachlässigt. Begehrt waren österreichische Renten, Mexikaner und Japaner. Privatdiskont 4½ Prozent, täg- liches Geld leicht 4 Prozent und darunter. Der Schluß gestaltete sich ruhig bei sckwacher Tendenz. Seruner Weriparterborse. Berlin, 22. August(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 22. 2¹. Qeld Brief Geld Brief Konstantinopel 19.90 20,00 19.90 20.00 Folland 100 Gulden 294.75 295.25 294.75 295.25 Dänemark 100 Kronen 114.00 214.50 214.00 214.50 Schweden 100 Kronen. 234.25 234.75. 234.25 234.75 Norwegen 100 Kronen.. 214.75 215.25 214.75 215.25 Schweiz 100 Franken. 155.75 156.00 154.75 155.00 Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 64.30 Spanilen 127½ 128,,, 12/½½ 128.½ Bulgarien 100 Leva 80.% 81.%% 60.% 81.½2 Londoner Wertpaplerderse. Lordos 21, August. 21.. 2½ Konaot 884% 58%0 Frlegs, 82 19¼% Rio Nnto 82.62 97%/% 87% Shertereg. 134 13-8 1817:. 161de Beers. 18/% 1¼ 27%—Soldfidels., 10 5 Argeniin..——— 3½% Kriegel. 4 Braslilan.—.r Sanad. Pas 4 Japaner. 74½ 74½ Erie Portügiceon.— South Pao..—Hat B. Mex. 6½ 6* 5 Russen1906—— 72—[Unlon Pae..— Randminss 330 916 h Russ. 180 C47 64Steels 18005 129/ Pe. Diskont, 4% 4% D0% meuekrBtanl. 84½ 94½[ Anagondss.——— Silber 44% 44 11 Landon, 21. August.(...) Weohsel auf Amsterdam 3 Ronate, eburl .86% Wechsel auf Pacis 3 Ronate 2730—, kurz 27.49.— auf 799 kurz 226.—. 0 Pariser Wertyapierbörse- PARIS 21. August(Kassa-Markt.) 21 2⁰ 2. 20, 24. J 20. 10.0 ib4⁰ 30% Rente. 62.30 69.20Saragosse 413 6Touta. 17⁴⁰ 60% Anleihe. 67.75/.75Sues Kanal.4850 4625/ flo Tigto 124——7 4% Span.Aub, 105.35106, Thom Houst.. 750 52 Oape Koppe, 373.— 50/fussen 1506 75.— 75.— Rait Faß. 621 baiſchina Coppe-— 30%— do. 1896 47.— 46.50[Caoutohouo. 210 201ſUtha Coppet 140.—10 4% Turken 61.20/ 61.20[Malakka 136 136/Thareis 651 4 Bang. de Paris-—-. BAKu 1470 416ſde Seers 44.— 40 Oréd Lyonnais 11.48 11.50Srianek. 377 300Soldtieids 6 95 Un Parielon.—— ſtlanosgft. 35 bens 01 71.— 9 Hetropolltain 44 430[Matkzoff Fabr.] 474 470/ägersfont 60. 60• Rord Espdag. 317 Aiſte Maphie 372 362 Randmines Spasski Copper 15.—(zuletzt 45.50) Newyorker Wertpapierborse. NEW voRk 21. August(Devisennam). 16. . 18. 20. Tengenz fur deied dehaupt.“ nom. Weohsel aut Conden 412— Seld aut 24 Stunden(60 Tage).72— (durohsohntttsrate)) 1½ nom.[wechsel auf tondon 47640 geld letztes Darlehen.— nom.(Sadie Fransfers).—18.40 66, Siohtwechsel Berlin— Isüber Sullion 69.½ Siochtweohsel Faris.78.—.78.— New-Vork 21. August(Bonds- und Aktlenmarkt). 2¹ 18. Acht. Top. Santa Fé 4% Bissouri Pacifllo Snds 99/, 109%[Mat. faiiw. ot Hen. Unfted States Corp. Corps New Vork Cenlr, o. Reinr 104— 104— 90. Ontarlo& Western, Koht. Top. Santa F6—ooh Kerfolk& Western do, prei. Sol. DlWId 95— 95.— Korthern Faoſiee Baltimore& Oie 680% 868% Fennsylvaniee Danadian Pacifto. 159¼ 159%½ ffleading Shes-& Ohio 57% DBr Shieage Rock Isl& Fao. Snio, Müiw,& Si. Paul. 66— 66½ Souinern Pagllo Hensver& Rio Srande. 6—*. Southern RallwVCx Souihern Bailway pref. Unien Pagile Wabask pret.. Amerle Gan. Uüneis Lentrel 3 101¼ amer Smeli& Ref.. interharough Cons. Corg. 9˙ 9¹ Anao, Copp. Min. 90. do. pref. Sbie 56—[Sethlehem Steel. Kansas Eity& Southern 20¼ 21—[Central Leather intern. 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Sigmund. ntes-bekranstäl Herkn * 2 Schwere Kämpfe sind zur Zeit an allen Freuten im Gange und mahnen ein- dringlichst an die Poemende 12 Kriegsitifsorge-Versicherung füit Angehörige im felde stehender Offiziste und Soldaten. = Keine ärstliche Untersuchang. Mässige Prämien mit guustigen Ratenzahlungen. Nahezu 25000 Kriegerfamilien in Süddeutschland haben bisher Versicherungsschutz gesucht, über eine .SI. Be MilIlion. Mark gelangte bereits an Hinterbliebene zur Auszahlung. Sofortige Zahlung d. vollen Versicherungssumme im Todesfalle Bestens empfohlen dureh mehrere Laudesregierungen, durch eine Auzahl bischöflicher Ordinariate, Behörden usw. Nähere Auskunkft erteilt Uis geschäktsstelle der K. K. priv. Lebensversicherungs-Heselischaft „Oesterreichischer Phönix“ Karl Th. Balz, Rlrksdirektur Mannheim, Fflsdrichsfing, U 3, 1 eit der 7. 93 Tel, 3640. 3 06 67 Leitung: Or. phil. 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