* 8 — — — * 3 —2 88 * 2 — — ortlich für den allgemeinen und Handelstell: Chefredakteur u bSoldendaum! r den Anzeigenteil: Anton Grieſer. erlag: Druckerei br. Haas Rannbeimer General⸗ War G. m. b.., ſämtlich in Mannheim— Draht⸗Adreſſe: Günzeiger Manuheim.— Fernſprechet: Nt. 7940, 7031, 7042, Waä, 7945.— Poſtſcheck-Nonto: Kr. 2917 Sudwigshafen a· Rh. W der deutſche Tagesbericht. Leoßzes hauptquartier, 31. Auguſt.(PrB. Amtlich⸗) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. des Generalſeldmarſchalls Kronprinz Nuprecht von Bayern Slandern ſteigerte ſich die Kampftätigkeit der Artitlerlen Küſte und zwiſchen Ipern und Oys erſt gegen Abend. Nachts mehrfach zu Juſammenſtößen im Vorfeld unſerer Stel⸗ Eine Anzahl Engländer wurden gefangen. Artois entwickelten ſich nördlich von Lens örtliche upfe, die bis zur Dunkelheik andauerten. 90 üdweſtlich von Se Chatelet entriſſen mehrere Ucebagnien den Engländern einen Teil ihres neu⸗ m0 Gewinnes; zahlreiche Gefangene ſind eingebracht Konentin lag wieder unter franzöſiſchem Jeuet. heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen m der öſtlichen Hälfte des Chemin des Damestückens die Feuerkätigkeit lebhaft. Wnnder Berdun ging das Störungsſeuer auf beiden Maasufern zu Reresgruppe der kugen. Im wieder in ſtarke Arkilleriekämpſe über, ohne daß es bisher uneuen Angriffen kam. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Veresgruppe des Generalſelomarſchalls prinz Leopold von Bayern „Rordweſtich bon Dünaburg ſtleßen ruſſiſche Streiſabtei⸗ unter Jeuerſchut bei Jllugt vor; unſere Grabenbeſatzung Whunden Jeind zurü d. Ebenſo vergeblich blieben cuſſiſche Unter⸗ ungen am Ratoczſee. % Dei 5 kals ſetzten einige unſerer Kompagnien über den Fbrucz, — einien ein und kehrten nach Zerſtörung der SSrS re eN mit Gefangenen und Beule über den Flußz zurück. wiſchen Dujeſtr und Ddonau iſt die Lage underündert. Mazedoniſche Front. Detdel orozer oige hielt die geſtelgerte Geſechtstäkigtelt an. Am 9. dopolſe wurden ſerbiſche Abtellungen, füdcweſtlich erputcanfees engliſche Batalllone unter ſchweren luſten abgewieſen. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Neue U⸗Boot⸗Erfolge. Eu,Dertin, 30. Aug.(W2B. Amilich) Im Sperrheblet um wurden durch unſere U⸗Boote wiederum Wn 24000 Bruttoregiſtertonnen Stet. Anter den verſenkten Schiffen befanden ſich die Wen Dampfer„Wisbech“, tiefbeladen, anſcheinend mit und„Edina“ mit Stäckgut nach Zrland. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. * die Wirkungen des U⸗Bootkrieges, „Don der ſchroelzeriſchen Gtenze, 91. Auguſt.(PreTel, 3. K. 9 Basler Kae 6 e, da* auf— 1999854905 1Sde ch viel mehr den Anſchauungon der deutſchen 8 männer in der Frage der Wirkungen des u⸗ 5 0 RetKrieges annähere, als denen der elgenen, ja die eige⸗ en direkt als Täuſchu 5 bezeichnet. Das 1 rker„Sournal of commerce“ ſchreibt z.., heutzutage ſeien ige elſten Handelsſchiſſe dewaffnzt und dadurch 30 U- Boot⸗Drohungen geſchützter als früher; trotz⸗ 0 Mebme die Zahl des verſenkten Schiffsxaums nicht ab, mögen Wüb ie engliſchen amklichen Verichte durch die Art ihrer Ziffern⸗ le— zu andern Rückſchlüſſen verleiten. Dieſe Veröffentlichung, Nüu r die Zahl der verſenkten Schiffe angebe, iſt nichts als eine Ich un und auf berechnet. Es iſt an der e Tatſache mitzuteilen und muik dieſer Täuſchung aufzuhören, ann der Krieg überhaupt nicht gewonnen werden. Gverſenkte Schiſſe.— Ferkörte Eiſenbahn. Wenn 9 ache uch Lloyd George immer und immer wieder mit kalt⸗ P 15(erner Stirn die Wirkungen unſeres Unter⸗ Waſehes ableugnet, ja ſogar im Hinblick 5 die ſſen völligen Fehlſchlag d 10 ſo ſind dennoch in erer d5 der Marinefachmann und der Volkswirtſchaftler erheblich Pande Meinung. Ste beide 0 daß England⸗ Schiffahrt und Welen ununterbrochenen Aderlaß elnſach nicht ertragen kön⸗ daß über kurz oder lang arit mathematiſcher Sicherhelt der ſit kommen m u b, zu dem England gezwungen ſein wirb, das ungetoſe Weitrennen, zwiſchen Schiffsneubau und Schiffsger⸗ f0 einzuſtellen.* reden unſere bisherigen 6 eine zu Hcbe. de 0 Dem Lalen fehlt im allgemelnen die Vorſtellungs⸗ Hezen ſich einen Begriff davon machen zu können, was die vom Auglanugr bis 1. Auguſt 1917 verſenkten 5 405 000 Pr.⸗R. T. für ind Ei bedeuten. Vielleicht iſt ein Vergleich zwiſchen Schiffsverkehr res Ulenbahnverbindung dazu angetan, die glänzenden* e un⸗ uterſeebootkrieges und den Schaden, den die Gegner, Insbeſon⸗ Machen er Englands Wirtſchaftsleben, erleiden, verſtändlicher zu Ir un 1. Januar 1015 hatte das 99195 696 488 mit einer Ladefähigkeit von 10 231 000 Gewichtstongen. „Recſenkungsergebnis des erſten Halbſahres umfaßt 5,495 Mitl. — 15 T. Allgemein rechnet man Ladetonnen auf 1000 Br.⸗R.⸗ Sc n hätten in dem vom 1. Februar bis 1. 80 ver⸗ lfsraum 8 242 500 Gewichtstonnen verſchlfft werden kön⸗ Wee Beförderung 80,36 Prozent der f 4— deutſchen Güter S 2 15 n, nämlich 561 118 nötig geweſen wären. Ein Zug von wagen iſt etwa 80 Meter lang. Demnach würde man einen enen 4489 Kilometer Länge haben müſſen, um ſich die Men Süanöglücheeit, die auf den Meeresgrund geſunken iſt, vor⸗ nmen. Man müßte alſo die Geleiſe der Staatsbahnen Dellagen: Amtliches Berkündigungsblatt für den Amtsbeſirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in Abend⸗Ausgabe. Neueſte Nach von Sachſen und Württemberg heranziehen, um dieſe 561 118 Güter⸗ wagen unterbringen zu können. Noch klarer wird das Bild, wenn man berechnet, welchen Weg eine Entfernung von 4489 Km. darſtellt. Der Balkanzug Berlin Dresden—Wien—Budapeſt—Sofia—Konſtantinopel durchläuft eine Strecke von nicht ganz 2400 Km. Mithin füllt ein Güterzug von 561118 Wagen nicht nur dieſe Strecke aus, ſondern beanſprucht außerdem noch einen Schlenenſtrang, der von Konſtantinopel zurück bis 18 an die N führt. as aber der Ausſall einer derert großen Verkehrs⸗ und Ver⸗ lichkeit bedeutet, kann man ſich an einem weiteren Vergleiche armachen. Im erſten Halbjahr des uneingeſchrünkten ſtanden unſeren Unterſeebooten an feindlicher neutraler und be deutſcher Tonnage,** 5 leßlich neu erbauter Schlffe im ganzen 12 182 000 Br.⸗R.⸗T. gegenüber. Kiervon ſind bis zum 1. Auguſt 1917 5,495 Millionen Br.⸗R.⸗T. verſenzt worden. Wenn man das Verhältnis der———3 704 und verſenkten feind⸗ lichen Tonnage auf den Güterwagenbeſtand der deutſchen Eiſenbahnen überträgt, ſo ergibt ſich, daß wir von den vorhandenen 696 468 Güter⸗ wagen 314 168 verloren haben würden. Welche Folgen hätte es für unſer Wirtſchaftsleben gehabt, wenn von iſe 5r Güͤterwagenbeſtand innerhalb eines halben Jahres faſt die Hälfte van den Feinden erbeutet oder zerſtört 7 arinus. Mangel an Napitänen und Steuerleuten in Amerita. Während bisher für Kapitäne und Steuerleute in Amerika der Beſitz des der Vereinigten Staaten ſowie vines amerika⸗ niſchen Befähigungszeugniſſes verlangt wurde, iſt man nun unter deim täglich drückender werdenden Perſonalmangel dazu überge⸗ gangen, dieſe geſeglichen Vorſchriften bedeutend zu ermäßigen, weil anders man unmöglich die Befahung für die neuen Schiffe bekom⸗ men kann. Ein kürzlich aus Amerika nach Norwegen 8 Kaplttän erzählte, daß ihm bel der Abmuſterung auf dem Norweg⸗ iſchen Konſulat in Newyork geſagt worden ſei, er müßte nach dem iffahrtsamt in Newyork hingehen und dort ſeine Papiere ſtem⸗ peln laſſen. Nachdem dies erledigt, wurde er von dem Vorſtand Pheng ob ſeine Abreiſe nach Rorwegen denn ſo nötig wäre. Er önnte ſofort die Führung elnes Dampfers unter amerikaniſcher lagge bekommen, der im Hafen lag und auf einen Führer wartete. ie amerikaniſchen Bürgerpapiere würden ihm dann nach einem Jahre N0 werden. Der norwegiſche Kapitän bedankte ſich edoch ſihe ieſen Vorſchlag, da er nokwendig hach Hauſe mugte. pülter erhielt er dann von ſeinem Makler dasſelbe Ungebot. Dem⸗ nach ſind die amerikaniſchen 0 ſehr 3 Suche bei den in Amerika anfäſſigen, mit der 0 fd in Verbindung ſtehenden norwegiſchen Kreiſen, um Perſonal für die neuen Schiffe zu erhalten. Bekanntlich ſind kürzlich 50 Steuerleute von Norwegen nach Amerika abgereiſt, um bei den erleichterten Bedingungen uͤnd dent in 55 tehenden hohen Einkommen Dienſte auf amerika⸗ niſchen fen 10 nehmen. Die Amerlkaner ſtopfen alſo ſeht ein — mit einem Material zu,—96 Fehlen ſich auf die Dauer wohl dwelfellos in der nordiſchen Schiffahrt bemerkbar machen muß. der bulgarlſche Bericht. Sofic, 30, Aug.(W. Nichtamtlich.) Amllicher General. ſtobsbericht. Mazeooniſche Front IZm Cernabogen auf der Höhe 1050 lebhaftes Minenſener ſeitens des Jelndes. In der Gegend der Moglena und auf dem Dobropoljſe lebhaftes Geſchützfeuer. Anſere Sturmlrupps drangen aus der Richtung Gelema Jarebilſchna in die feindlichen Grüben ein und machten 15 Geſangene von dem franzöſiſchen In⸗ fanterleregiment 64. Bei Alzak Rah derſuchten zwel franzöſiſche Kompagnien zwelmal vorzubringen; ſie wurden zurückgetrie⸗ ben. Eine bulgariſche Ablellung drang in die ſeindlichen Gräben weſtlich von Alcat Mah und brachte 12· Geſangene von dem fran⸗ zoͤſiſchen Inſanterieregiment 146 zürück. Iwiſchen Wardar und Doiranſee dauerie das lebhafte Jeuer der ſeindlichen Ar⸗ killerie, das vor zwei Tagen begann, erbittert ſoel und erreichte ſüdlich von Doiran gelegenklich eine ziemliche Hefligkeil. Oeſilich des Dolranſees bis zur Strumamündung Tätigteit von Streifabteilungen. Rumäniſche Front. Jeindliches Geſchütz, und Minenſener auf Tulced. Auf der übrigen Front Gewehrſeuer und verelnzelte Kanonenſchüſſe. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 30. Aug.(BB. Nichtamtlich.) Amtlicher Tagesbericht. Kaukaſusfroatt Zlemlich lebhafte gegenſelnige Patrouil⸗ lentätigkeit. Ein Berſuch des Gegners, in Wona Boldaten von einem Torpedoboot zu landen, wurde durch unſere Poſten vereitelt. Die wehrloſe Stadt wurde darauf bombardierk. Das Krankenhaus und einige andere Gebäude wurden beſchädigt. Zm Kraukenhaus wurde eine Frau verwundet. Sinaiftont: Am 27. Aug. gingen zwei engliſche Kom⸗ pagnien geten unſere Stellungen öſtlich von Gaza vor; ſie wurden durch Jeuer und bis zu den feindlichen Hinder⸗ niſſen verfolgl. Zn der Nacht zum 23. Auguſt fand im Vor⸗ gelände ein Geſecht zwiſchen einer unſerer Pakronillen und einem engliſchen Stoßkrupps ſiatt. Der Jeind wurde zurückge⸗ worfen. In der Nacht zum 29. Auguſt Gewehrfeuer. Unter dem Schuhe eines franzöſiſchen Schiffes verſuchten s Banditen bei Tartus zu landen; ſie wurden durch Jeuer daran verhindert. die Hrieden⸗ orſchläge des Papſtes, die amerikaniſche Mote. m. Köln, 31. Aug(prio.⸗Tel.) Laut der„Khiniſchen Zeitung“ erklärt die amerikaniſche Rote an den Papſt u..: Cure Heiligkeit ſchlägt nun hauptſächlich eine Rückkehr zumstatus duo ante bellum vor, eine allgemeine Bergebung, eine Abrüſtung und ein Völkerleben, das auf der Anerken⸗ Amerikas Antwort auf die Friedensnote des Hngelgenprels: Pie 1ſpalt. Nolonelzelte 40 Pfg., Reklamezeile N. 14 Sumahmeſchlußt Riittagblatt vorm. 3¼ Uhr, Abendblatt nachm. 3 Für Anzelgen au beſtimmten Cagen, Stellen u Kusgabe wird keine Bert antwortung übernommen Bezugspreis in Rannheim u. Umg, monakk Mt..70 einſchl. Bringerl. Purch die Poſt uogee vierteli. M. 4 62 einſchl Poſtzuſtellungsgebühr, Bei der Poſt abgeh. M..90, Einzel⸗Rr. 10 moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 0 0 Hapſtes. nung des Grundſatzes der ſchiedsgerichtlichen Entſchei⸗ dung beruht. Sie ſchlägt vor, daß damit die Freiheit des Meeres bewahrt bleibt und daß über die Gehletsforde⸗ rungen Frankreichs und Italiens, ſowie über die miß⸗ liche Balkanfrage und die Herſtellung Potens in Ver⸗ handlungen entſchteden werde, die ſich ſo verſöhnlich wie möglich geſtalten im Hinblick auf dag Zuſtandekommen des neuen Friedens, wobel auf die Beſtrebungen der dabel in po⸗ litiſcher Hinſicht und durch Stammoerwandtſchaft beteiligten Völker Rückſicht zu nehmen wäre. Es liegt klar, daß kein einziger Teil dleſes Programms mit Erfolg ausgeführt werden kann, wenn die Herſtellung eines status quo dafür nicht eine feſte und befriedigende Grundlage abgibt. Der Zweck dieſes Krieges iſt, die freien Voͤlker der Welt vonder Bedrängnis und Gewalt zuer⸗ löſen, die gegenwärtig in dem Vorhandenſein einer umfangrelchen militäriſchen Gemeinſchaft unter der Herrſchaft einer nicht verant⸗ wortlichen Regierung beſteht, die, nachdem ſie im geheimen einen Anſchlag erſonnen hatte, um die Welt threr Macht zu unterwerfen, zu der Ausführung dieſes Anſchlages überging, ohne Achtung vor den heiligſten Vertragspflichten und den von jeher feſtſtehenden und hochgehelligten Grundſäten der internationalen Beziehungen, die den Zeitpunkt für den Krieg ſelbſt beſtimmte, ihre Schlüge wild und plötzlich austellte und ſich durch keine Schranke von Geſetz oder Mit⸗ leid abhalten ließ, einen ganzen Kontingent mit Blut zu tränken— nicht nur vom Krieg, ſondern auch von harmloſen Frauen und Kin⸗ dern und hilfloſen Armen— und die jetzt enttäuſcht, aber nicht ge⸗ ſchlagen, als Feind von vier Fünſteln der Menſchheit daſteht. Dieſe Macht iſt nicht das deutſche Volk, ſie iſt der rückſichtsloſe Beherrſcher dieſes Volkes. Die Note ſchließt: Wir können das Wort der ſetzigen Boherrſcher Deutſchlands nicht als elne Bürgſchaft für eine Schöpfung dauernder Arbeit betrachten, es ſei denn, daß dieſes Wort ausdrücklich als der Wille und die Abſicht des doutſchen Volkes he⸗ kräftigt wird. Wir müſſen daher neus Aeußerüngen über die Abſichten der großen Völker der Mittetreiche abwarten, Eine glatte Kblehnung. c. Von der ſchwelzeriſchen Grenze, 31. Auguſt.(Prio.⸗Tel. z. K) Die bis jetzt vorliegenden Kommentare der ſchweizeriſchen Blätter zur Wilfon'ſchen Antwortnote auf den pöpſt⸗ lichen Erledensvorſchlot zeigen, daß man in der Schweig bie Friedensausſichten wieder ungünſtig beurteilt. Der„Baſter Anzeiger“ ſchreibt, die Wilſonnote ſei nicht nur eine glatte Ablehnung des päßpſtlichen Friedensvorſchlage, ſondern noch dazu ein Dokument, das nicht nur dem Frieden keinen Dienſt erweiſe, ſondern nur neuen Zorn und neuen Haß rufe. Die ſchönen Friedenshoffnungen ſeien damtt wieder einmal in Scherben gegangen, denn wenn Wilſon ablehne, bleibe den andern Alliierten nichts anderes übrig, als dasſelbe zu tun. die neuen Stockholmer Ronferenzen. Eine neue Verſchiebung der Konſerenz. c, Von det ſchweizeriſchen Grenze, 81. Auguſt.(Pr.⸗Tel., g. K) Die Schweizer Blätter melden aus London: Wie Datly Rews aus Stockholm berichtet, hat das Komitee für die Sogialiſtenkonferenzen an das Bureau des Kongreſſes der ruſſiſchen Minimaliſten eine Botſchaft gerichtet, in der erklärt wird! Es iſt klar, daß politi und techniſche Schwierigkeiten die Feſtſetzung eines Zeitpünktes die Abhaltung einer Re Konferenz ſehr erſchweren werden. Ales dieſem Grunde iſt es ſicher, daß die Delegierten ſich am 9. Sept. nicht nach Stockholm werden begeben können und daß eine neue Verſchiebung der Konferenz vorgenommen wer⸗ den muß. 2 Die Anterdrückung der franzöſiſchen Pazifiſten. ., Von der ſchweizeriſchen Grenze, 81. Auguſt.(Prio.⸗Tel. z.—5 Genfer Meldungen aus Lyon zufolge berichten dortige Blätter, da der Präfekt des Seine⸗Departements die Tagung der Gewerk⸗ e am 4. September verboten habe, weil die borgelegte Tagesordnung die Erörterung von Vorſchlägen umfaßt, die eine beginnende Friedensbewegung in Heer und Flotte zum Endziel hätten. Die Revolution in Rußland. Die geſpannte Lage in der Ukralne. EBerlin, 31. Auguſt.(Von unſerem Verliner Bürd.) Die „B..“ meldet aus Krakaut Wie der bieſige„Caſt“ über die politiſchen Verhältniſſe der Ukraine berichtet, verſchär⸗ fen ſich deren Beziehungen von Tag zu Tag. Dass Sekre⸗ tariat der Ukraine hat infolge der abweiſenden Stellung der ruſſiſchen Regierung ſein Amt niedergelegt. Dieſes Ereignis hat im ganzen Ukrainerland eine große Erregung hervorgerufen. Der ⸗große Rat hat den bisherigen Beamten des Generalſekretariats ſein Vertrauen ausgeſprochen und ſie dringend erſucht, im Amte zu verbleiben. An die Spitze der vorläufigen Regierung iſt der Sozialiſt Riagzew getreten, der ſich für die Unabhängigkeit der Ukraine ſchon beſondert ervorgetan hat. 4 Die Gärung in Jinnland. t. Von der ſchweizerlſchen Grenze, 81. Aug.(Prio.⸗Tel, 3. K⸗ Nach ſchweigeriſchen Berichten aus London meldet„Daily Ehronicle“ aus Helſingfors, die Maßnahmen der ruſſiſchen Regierung in Finnland wären durch die Ereigniſſe nur zu wohl begründet. Der trotz des Verbotes der ruſſiſchen Regierung zuſammengetretene fin⸗ 2. Seite. Kr. 406. Mannhein.er General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 31. Auguſt 1011. Fiſche Ferndtcg nchn einſeſmmig die Erklärung der Selbſtän⸗ digkeit Finnlands an und forderte zum finni ſchen Unab⸗ hängigkeitskampf auf.— Abberufung General Dimitriews. C. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Laut der„Neuen Zürcher Zeitung“ meldet die ruſſiſche Preſſekorre⸗ ſpondenz: Der frühere bulgariſche General Radko Dimitriew, der bis jetzt die ruſſiſche Nordfront befehligte, wurde durch den Gene⸗ ral Parski erſetzt. * c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Korreſpondenzmeldungen aus London berichtet die „Morningpoſt“ aus Moskau: Infolge des Einſpruchs der Vertreter der Soldaten⸗, Arbeiter⸗ und Bauernvereine iſt eine Kundgebung der Moskauer Konferenz für Fortſetzung des Krieges unterblieben. Stockholm, 30. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Meldung des„Aftonbladet“ aus Haparanda ſind die Brotan⸗ teile in Petersburg ee worden. Man rechnet mit ihrer weiteren Verringerung. en Grund dafür ſehe man in der Hungersnot im Wolga⸗Gebiet. England der Hauptfeind! Zu den Helden in Flandern ſagte vor wenig Tagen der Kaiſer, daß„England unſer haßerfüllteſter Gegner“ ſei. Der Kampfpreis, dem das blutige Ringen gilt, wäre„das deutſche Volk, die zuleben, die Freiheit der Meere, die Frei⸗ eit zu Hauſel“ Was„Deutſchland im Fall eines engliſchen Sieges zu erwarten hätte“, Ralc ein Irländer, Dr. Georges Chatterton⸗Hill, der auf das unglückliche Los ſeiner geknechteten Heimat in Büchern und Tage⸗ blättern ſchon oft mit warmherzigen Worten hingewieſen hat, in ſeiner neueſten Schrift„Moloch England!“ darzutrun.„Sobald Notwendigkeiten politiſch⸗wirtſchaftlicher Art ins Spiel treten— ſchreibt er— verlieren für den Engländer ſämtliche andere Regeln der Geſittung jegliche Daſeinsberechtigung.... Gerade in der gegenwärtigen Lage, wo der Krieg ſeit drei Jahren tobt, zeigt ſich die ganze erſtaunliche Elaſtizität der engliſchen Moral, welche kein höheres Gebot als das der Zweckmäßigkeit anerkennt.“ Chatterton ſieht die Gefährlichkeit des engliſchen Volkes weit weniger in ſeinen zweifellos vorhandenen militäriſchen Eigenſchaften als vielmehr in der„Eigenart ſeiner beſonderen ſittlichen Welt⸗ anſchaung“, in ſeiner„Zweckmäßigkeitsmoral“, welche allein die engliſche Weltpropaganda ermöglicht hat.„Vom ethiſchen Stand⸗ punkte aus arbeitet dieſe nicht ſo ſehr mit einer Umwertung, als mit einem Durcheinanderwerfen aller ſittlichen Werte... Die Wahrheit muß mit der Lüge derart vermengt werden, daß ſelbſt der geſchulte Pſychologe die eine von der anderen nicht mehr zu unterſcheiden vermag.“ Aus einer Praxis von über 400 Jahren haben die britiſchen Staatsmänner ſich in dieſer Kunſt allerdings eine erſtaunliche Fertigkeit zu eigen gemacht. Und wehe jedem Bolk, das England in den Weg getreten iſt und aus dem ſich daraus entſpinnenden Kampfe nicht als Sieger hervorgeht! Am Beiſpiel Irlands läßt ſich deſſen Schickſal vorherſagen. Englands Haß ſteckt ſich viel weitere Ziele als nur die Zer⸗ ſtörung des politiſchen Gebildes Deutſchland. Wenn ein Lord Curzon es wagen darf, im engliſchen Oberhauſe auszuſprechen, er hoffe bald die„Sikhs und die Gurkhas im Berkiner Tiergarten ſpazieren gehen zu ſehen,“ ſo liegt für Chatterton⸗Hill darin der Bunſch, alle Spuren wahrhaft deutſcher Kultur und Sitte ausgetilgt 31 wiſſen, um kommenden deutſchen Geſchlechtern die pietätvolle nknüpfung an nationale Ueberlieferungen unmöglich zu machen. Fort mit der Vergangenheit! Eine Gegenwart, eine Zukunft nur von Englands Gnaden! Städte würden verwüſtet werden wie in Irland Galway, Limerick, Cork, Waterford und Wexford. Induſtri⸗ elle Anlagen, Bergwerke würden aufhören, Quellen deutſchen Reich⸗ tums zu ſein und nur arbeiten müſſen, um den habgierigen Säckel Englands zu füllen. Aegypten iſt ein laut redendes Beiſpiel em⸗ —— britiſcher Vergewaltigung! Dazu käme— nach bewährter Methode— die planmäßige Zerſtörung aller Lebensmittel und die Einpferchung der ſich nicht gutwillig fügenden Bewohner der deut⸗ ſchen Gaue in Konzentrationslager, die ſich im Burenkriege als ein ſo überaus wirkſames Mittel zum Brechen des Widerſtandes be⸗ wieſen haben. Die zügelloſe Soldateska würde die engliſche Heeres⸗ leitung ganz ſicherlich durch Gewährung unerhörter Freiheiten für die erlittenen Strapazen zu belohnen wiſſen, und weſſen dieſe fähig iſt, das lehren die grauenerregenden Vorkommniſſe während der Sib— Irland, Spanien(1808—1814, im Sudan, in Indien und a. Die Bedingungen, die ein ſiegreiches England aufſtellen würde, kennen wir zur Genüge aus den großmäuligen Aeußerungen ſeiner brutalen Staatsmänner und ſeiner verlogenen Preſſe. Das iſt eng⸗ liſcher„cant“! Der„neue Angriff gegen die Freiheiten Europas“ hat keinen anderen Sinn als eine„neue Auflehnung gegen Englands Befehle und Anſprüche auf die Weltherrſchaft,“„Ausrottung des Preußiſchen Militarismus“ heißt nichts weiter als„Vernichtung der Wehrkraft des Deutſchen Reiches“ Das furchtbare Ringen iſt eniſcheidend im vollſten Sinne des Wortes.„BVoll Zuverſicht dürfen wir den heldenmütigen Anſtreng⸗ ungen der deutſchen Heere und der deutſchen U⸗Boote zuſchauen— ſo ſchließt Chatterton⸗Hill ſeine temperamentvollen Ausführungen — in dem Bewußtſein des furchtbaren Ernſtes der Stunde, wo die ganze Zukunft, die ganze Exiſtenz des deutſchen Volkes auf dem Spiele ſteht, aber auch in dem Bewußtſein, daß keine Worte zu finden ſind, welche den Gefühlen tiefempfundener Dankbarkeit im entfernteſten den Männern gegenüber Ausdruck zu verleihen ver⸗ mögen, die 83 ihre übermenſchliche Tapferkeit, Zähigkeit und Opferbereitſchaft eutſchland und die ganze Welt vor der entſetzlichen Kataſtrophe eines engliſchen Sieges bewahre. R. F. Deutſches Keich. Dr. Duisburg contra Scheidemann. ! Berlin, 31. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In de „B..“ antwortet Geheimrat Prof Dr. Duisburg, der General⸗ direktor der Farbwerke in Leverkuſen, Scheidemann auf ſeine Beſchuldigung, daß Duisburg im Falle Gröner eine her⸗ vorragende Rolle geſpielt habe. Geheimrat Duisburg ſagt unter anderem: Auf meinen Brief an den Hauptausſchuß des Reichstags, in welchem ich die Behauptung einiger Ab⸗ geordneten, ich hätte zur Abberufung des Generals Gröner beigetragen, auf das entſchiedenſte zurückwies, verſuchte Abgeord⸗ neter Scheidemann in längeren Ausführungen den Beweis der Wahrheit zu erbringen, wie ich gleich im Voraus bemerken will, vergeblich und ohne Erfolg. Er iſt in Verlegenheit, über eine von mir nach Düſſeldorf einberufene Sitzung nichts nähe⸗ res ſagen zu können, da er nicht weiß, ob die Sitzung getagt hat, wer an ihr teilnahm und was beſchloſſen wurde. Aber die Tages⸗ ordnung, die, wie er irrtümlich annimmt, die Abänderung des Hilfsdienſtgeſetzes vorſah, war für ihn höchſt ver⸗ dächtig. Tatſächlich hatte die Verſammlung den ausſchließlichen Zweck, darüber zu beraten, wie man die Arbeitsfreudigkeit und Stimmung hinter der Front und damit die bei den jetzigen ſchwe⸗ ren Kämpfen ſo notwendigen Leiſtungen der Munitions⸗ arbeiter weiter ſteigern kann. Gelänge es, durch Hebung der Stimmung die Leiſtungen der Rüſtungsinduſtrie wenn auch nur um zehn Prozent zu heben, ſo bedeutet dies einen Kräftegu⸗ wachs von vielen hunderttauſend Mann. Das Hilfs⸗ dienſtgeſetz hat dabei doch eine Rolle geſpielt. Auf meinen Antrag wurde beſchloſſen, die im§ 9 enthaltene Beſchränkung der Freizügigkeit ohne irgendwelche weitere Geſetzesänderung aufzuheben, um damit die einzige Bekaſtung der Arbeit⸗ mehmer und die Zank und Streit hervorrufende Verweigerung des Abkehrſcheines mit ihrer Berufung an die Schiedsämter zu be⸗ ſeitigen. Was dann endlich noch über die Entlaſſung des Generals Gröner geklatſcht worden iſt, kann ich füglich übergehen, Ich brauche wohl nicht zu verſichern, daß ich mit ſol⸗ „ chem Klatſch, bei dem von uns niemand etwas weiß, nichts zu tun habe und auch nicht für ihn verantwortlich bin. Ich bemerke nur noch einmal ausdrücklich, daß es mir nie in den Sinu ge⸗ kommen iſt, den verdienſtvollen Leiter des Kriegsamtes, Herrn Genexal Gröner zu bekämpfen und auf ſeine Beſeitigung hinzuarbeiten. Von ſeiner Abberufung bin ich, wie ich beweiſen kann, ſelbſt überraſcht worden. Bereinbarung der Angeſtelltenverbände zur Wahrung gemeinſamer Intereſſen. Die Arbeitsgemeinſchaft der Kaufmänniſchen Verbände, die Arbeitsgemeinſchaft der techniſchen Ver⸗ bände und die Arbeitsgemeinſchaft für das einheitliche An⸗ geſtelltenrecht(zuſammen 800 000 Mitglieder) ſind überein⸗ gekommen, in geeigneten Fragen, in denen im Vorwege eine Ver⸗ ſtändigung erzielt werden kann, von Fall zu Fall gemeinſame Schritte zu unternehmen. Zu dieſem Zwecke bevollmächtigen ſie die Vorſitzenden der Arbeitsgemeinſchaften, ſich jeweils zur Vor⸗ bereitung der von den drei Arbeitsgemeinſchaften zu treffenden Maßnahmen in Verbindung zu ſetzen. Den Arbeitsgemeinſchaften ſelbſt bleibt es in jedem Falle vorbehalten, über die gemeinſamen Maßnahmen zu beſchließen. Falls eine Einigung nicht zu erzielen iſt, bleibt es jeder Arbeitsgemeinſchaft unbenommen, ſelbſtändig vorzugehen. Die Arbeitsgemeinſchaft, die zu gemeinſamem Vor⸗ gehen einer Frage die Anxegung gibt, übernimmt die mit der Er⸗ ledigung zuſammenhängenden Arbeiten, es ſei denn, daß beſondere Vereinbarungen getroffen werden. Mit dieſer Vereinbarung iſt das gemeinſame Handeln der großen Arbeitsgemeinſchäften und Angeſtelltenverbände gewähr⸗ leiſtet und zugleich ſind die vereinigten Beſtrebungen nach Schaf⸗ fung eines ſogenannten Deutſchen Privatbeamten⸗Tages hinfällig. Die Vollsernährung. Gegen den Schleichhandel. *Berlin, 30. Aug. Unter dem Vorſitz des Polizeipräſidenten v. Oppen tagte die zahlreich beſuchte dritte Verſammlung des Beirats des Kriegswucheramts, an der Vertreter der Behörden, des Handels, Gewerbes und Handwerks, der Landwirt⸗ ſchaͤft, des Arbeiterftandes und der Verbraucher, der Wiſſenſchaft Und Preſſe ſowie die Mitglieder des Kriegswucheramts teilnahmen. Das ſcharfe Vorgehen des Kriegswucheramts gegen den Schleichhandel, wie es ſich beſonders in den letzten Wochen in der Schließung von Gaſtwirtſchaften gezeigt hat, fand einen ſtarken Nachhall in der Verſammlung. Der Leiter des Kriegs⸗ wucheramts, Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Machatius, gab die Erklärung ab, daß das Kriegswucheramt gar nicht daran dächte, ſeine Maßnahmen gegen den Schleichhandel abzuſchwächen. Die Gaft⸗ und Speiſewirtſchaften ſeien für die Schleichhändler die be⸗ quemſten und zahlungsfähigften Abnehmer, und deshalb werde man auch in Zukunft gegen die Gaſtwirtſchaften, die gegen die Kriegsverordnungen verſtoßen und dadurch den Schleichhandel be⸗ Anſtigen, rückſichtslos vorgehen. Der ſtellvertretende Leiter des riegswucheramts, Staatsanwalt Dr. Falck, gab intereſſante Ein⸗ zelheiten über den Umfang, den der Schleichhandel angenommen hat. Alsdann hielt der Geſchäftsführer des Hanſabundes, Regie⸗ rungsrat a. D. Prof. Dr. Leidig, einen Vortrag über Grund⸗ linien für die Preisbemeſſung und mehrfach gegen die Rechtſprechung des Reichsgerichts und die Auf⸗ faſſung des Kriegswucheramts Stellung. Er behauptete, man müſſe bei der Preisbemeſſung auf die Marktlage Rückſicht nehmen. Er fand in der Verſammlung mehrfachen Widerſpruch. Namens des Wucheramts trat, wie der„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ berichtet, Staatsanwalt Dr. Falck ſeinen Darlegungen entgegen und wies an der Hand mehrerer Beiſpiele aus der Praxis nach, daß eine Marktlage im Sinne der Preisſteigerungsverordnung heute, zwei Jahre nach ihrem Erlaſſe, unter den ja völlig veränderten Wirtſchaftsverhältniſſen regelmäßig nicht mehr vorhanden ſei. Die Verfechter der Marktlage gingen übrigens ſelbſt nicht folgerichtig vor, als ſie bei ſolchen Einkaufspreiſen, welche über die üblichen tweit hinausgingen, dieſe und nicht die Marktpreiſe zur Grundlage ihrer Entſcheidung machten. Die Zuläſſigkeit von Durchſchnitts⸗ breiſen, die Herr Leidig gewünſcht habe, würde gerade dem ⸗wahren Intereſſe von Handel und Gewerbe zuwiderlaufen. Unſere Getreideernte. Man ſchreibt uns: Die Frühdruſchprämien haben die Wirkung gehabt, daß in dieſem Jahr ein Ueberblick über das Ernte⸗ ergebnis weit früher ermöglicht iſt, als in den letzten Jahren. Im großen und ganzen darf man unſere Ernte als eine Mittel⸗ ernte bezeichnen, teilweiſe liegt das Ergebnis darunter, teilweiſe haben ſich aber auch die Schädigungen der Notreife als nicht ſo erheblich herausgeſtellt, als vielſach befürchtet wurde. Sollen wir bis zur nächſten Ernte mit unſerem Brotgetreide durchhalten, dann iſt auch in dieſem Jahr größte Sparſamkeit erforderlich. Wenn dieſe aber walten wird, beſteht kein Zweifel, daß wir vor einem Mangel an Brot unter allen Umſtänden geſchützt ſind. In vielen Frühdruſch⸗ gebieten hat die Ablieferung des Korns bereits einen ſehr großen Umfang angenommen, vielfach wurde ſchon mehr als die Hälfte der Ernte ausgedroſchen und abgeliefert. Hierdurch iſt der Reichs⸗ getreideſtelle die Ueberſicht über den zu erwartenden Geſamternte⸗ ertrag weſentlich erleichtert, ſo daß für die Bemeſſung der Brot⸗ ration ſchon jetzt ein ziemlich zuverläſſiger Maßſtab vorliegt. Es iſt zutreffend, daß die über Erwarten großen Mengen von Korn die unter dem Einfluß der Frühdruſchprämien zur Ablieferung gelang⸗ ten, teilweiſe Schwierigkeiten in der Unterbringung verurſacht haben. Zu Befürchtungen, wie ſie in der Preſſe zum Ausdruck gekommen ſind, es könnte Getreide infolge unzureichender Lagerung in größe⸗ rem Umfang verderben, liegt kein Anlaß vor. Die Trockenheit wäh⸗ rend der Erntezeit hat in dieſer Beziehung ſehr günſtige Wirkungen gehabt. npt. Verteilung von Maſſengütern auf die ſtädtiſchen verbraucher im kommenden Winter. Die Abteilung für kriegswirtſchaftliche Trans⸗ porte beim Chef des Feldeiſenbahnweſens bringt nachſtehende be⸗ merkenswerte Anregung zur Sprache, die namentlich für die Stadt⸗ verwaltungen von Intereſſe ſein dürfte: „Die Verſorgung der Städte mit den notwendigſten Maſſen⸗ gütern, wie Kartoffeln, Kohlen uſw., wird ſich bei dem empfindlichen Mangel an leiſtungsfähigem Pferdefuhrwerk und dem verhältnis⸗ mäßig geringen Beſtand an Laſtkraftwagen im nächſten Herbſt und Winter recht ſchwierig geſtalten. Es gilt, durch geeignete Maß⸗ nahmen ſo früh als möglich vorzuſorgen, um Stockungen in der Zufuhr und Verteilung dieſer Güter zu vermeiden und den damit verbundenen unausbleiblichen Störungen des Wirtſchaftslebens zu be⸗ gegnen. Beſondere Beachtung wird einem hier eingereichten Vor⸗ ſchlage beizumeſſen ſein, der in voller Würdigung der beſtehenden chwierigkeiten davon ausgeht, daß die noch vorhandenen Pferdefuhr⸗ werke und Laſtkraftwagen in keinem Falle ausreichen werden, um in den Städten die unmittelbare Zufuhr der Maſſengüter zu den Verbrauchern ſicherzuſtellen, und der deshalb ein gemiſchtes Transportſyſtem nach etwa folgenden Grundſätzen anregt: Vom Bahnhof(Hafen) werden die Maſſengüter nach einigen gün⸗ ſtig gelegenen Hauptverteilungsſtellen— Schulplätze, Speicher, große heizbare Hallen(für Kartoffeln)— durch Laſtkraft⸗ wagen gefahren, für deren ſchnellſte Be⸗ und Entlabung geſorgt wer⸗ den muß(Pendelbetrieb). Wo nicht genügend Laſtkraftwagen vor⸗ handen ſind oder dieſe ganz fehlen, wird auf ſonſtige geeignete Fahr⸗ zeuge zurückzugreifen ſein. Insbeſondere wird auch die Straßenbahn mit Erfolg zu dieſen Transporten 0 werden können. Von den Hauptverteilungsſtellen aus erfolgt die Weiterverteilung und Zu⸗ fuhr an die Wiederverkäufer und einzelnen Haushal⸗ tungen durch Handwagen, Schubkarren und ſonſtige Kleinfahr⸗ Basche Wo die vorhandenen Mittel nicht ſchon ausreichen, dürfte die eſchaffung von Einheitshandwagen zu 100 Kilogramm Tragfähigkeit empfehlenswert ſein. Bei der Unterverteilung werden ältere kräftige Schüler wertvolle Dienſte leiſten können. Die Durchführung des Vorſchlages bietet keinerlei beſondere 4 Schwierigkeiten, muß aber in einen feſten Plan gebracht werden. lich von Chevreux ſcheiterte. In der Champagne nahm hierbei 2 r den Außer der Bereitſtellung geeigneter Fahrzeuge zur Zufuhr nach 5 Hauplverteilungsſtellen iſt die Hauptſache die Mobiliſerugg Kleinfahrzeuge und die Bildung von Be⸗ und Entladekomman noch Wegen der Be⸗ und Entladekommandos weiſt das Kriegsg felun ausdrücklich darauf hin, daß dabei im allgemeinen auf Geſ 9 die von Soldaten nicht gerechnet werden kann. Im übrigen 105 Be⸗ Kriegsamtsſtellen angewieſen, den Stadtverwaltungen bei de abte ſchaffung der Arbeitskräfte an die Hand zu gehen, ſoweit die ſteien 3 nicht ſelbſt geeignetes Perſonal haben oder ſich ſolches auf dem Arbeitsmarkt ſichern wollen. 8 Cetzte Meldengen. die feindlichen Heeresberichte. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 30. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Rachen tagsbericht. Kräftige Tätigkeit der beiderſeitigen Artillerien 0 Ein Gegend von Bray a Laonais im Abſchnitt von Craag, üd⸗ ̃ Angriff des Feindes auf unſere kleinen vorgeſchobenen Poſte n 1 uns öſtlich von Teton eine Einzelunternehmung ohne Verlug 3 deren Verlauf unſere Truppen in die feindliche Linie einden Joe 4 Wir brachten 11 Gefangene und ein Maſchinengewehr ein. ainen deutſche Handſtreiche in der gleichen Gegend wurden nac atigbet lebhaften Kampfe zurückgeſchlagen. Beiderſeitige Artillerietä de⸗ auf beiden Ufern der Maas. Feindliche Angriffsverſuche nördle bon Courieresgehölzes auf unſere kleinen Poſten nörd 000 4 Vauxeles Palamair erlitten einen vollkommenen Feh ud Paris, 30. Auguſt.(WB. Nichtamtlich) Amtlicher Ab9% bericht. Wechſelſeitige Artillerietätigkeit auf beiden Maasufern. Tag verlief auf der übrigen Front ruhig. Bericht der Orientarmee. Paris, 30. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Ortehhl, bericht vom 29. Auguſt. Patrouillengefechte im Strun ege Die feindliche Artilleriekätigkeit war ziemlich tätig in der Ruhe. des Doiranſees und bei Monaſtir. An der übrigen Front 4 Der engliſche Bericht. it⸗ eondon, 30. Aug,(WTB. Nichtamtlich)) Amtlicher Nachlh, tagsbericht. Die ſeindliche Artillerie war die Nacht über man a. ſchnitt von Nieuport tätig. Das naſſe und ſtürmiſche Wetter ha 1 Der öſterreichiſche Gegenangriff. 90 4 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Auguſt.(Priv.⸗Tel, ödell Nach Zürcher Meldungen aus Mailand meldet der„Corriere ſlen Sera“ von der Front, der Feind beginne an vielen De der Kampflinie zum Gegenangriff überzugehen. pon Wetterlage habe ſich weiter verſchlechtert. 3 ſaut Feind herbeigeführten zahlreichen Verſtärkungen begime gelung „Secolo“ einen zunehmenden Einfluß auf die Entw der Schlacht auszuüben. Der deulſche Militärbevollmächligle bei Kaiſer Karl. ſ Wien, 30. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich) Der Kaiſer emel⸗ heute den deutſchen Militärbevollmächtigten, Gem major von Cramon in beſonderer Audienz. Bildung einer neuen nationalen Partei in England. mi (EBerlin, 31. Aug.(Bon unſ. Berl. Büro.) Aus dem Haag u% gemeldet: In London wird die Bildung einer neuen n at h, len Partei bekannt gemacht. Sie beſtehe aus einer nalle, Unioniſten und ſoll für Reformen zum Zuſammenſchluß der Kdie nalen Elemente und eine wirkſame Landesverteidigung eintreten geile Kundgebung der neuen Partei ſagt: Es iſt unſer Ziel, das a ge Bedürfnis nach einer aufbauenden Politit auf dembeich tiſcher Grundlage und die Ausſicht auf ein baldiges ſieh entſchiedenes Kriegsende zu verwirklichen. Aus der griechiſchen Kammer. Agene, Athen, 31. Auguſt.(WT B. Nichtamtlich.) der„ 9 DEe“ Havas“. Die Kammer hat ihre Zuſtimmung zur inſeitum 900 gerichtlichen Verfolgung' gegen den Deputierten Patras Rufos erteilt. Streik in Chile. 90 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Auguſt.(Pr. Tel, Pech Die„Neuen Züricher melden aus London: Wie ben aus Valparaiſe in Ghile erfährt, nimmt der Streik Salpetergruben akute Jormen an. In einigen Salpete -wuürden Bomben gefunden, von denen eine explod den 0e· mehrere Soldaten tötete und verwundete. Die Bomben me vet⸗ legt, um die Streikbrecher abzuſchrecken. Die Wachen. wur ſtärit und die Arbeit wird notdürftig weiter geführt. 1 eniſun 4 11 n 9 al. 4 Berlin, 30. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Der Kaiſer heute im großen Hauptquartier den neuernannten chilen 0 Militärattachee Oberſtleutnant Peres und den Botſg 0 Grafen Bernſtorff. Seine Maſeſtät empfing ferner den 1% des Großherzogs von Schwerin⸗Mecklenburg auf Fahrt zu ſeinen Truppen an die Front.* d. Berlin, 31. Auguſt.(BTB. Richtamtlich.) Seine Majeſtap/ Kaiſer entſandte den Generaladjutanten Generaloberſten d Pleſſen zu allerhöchſt Seiner Vertretung bei der Beiſehunſen Oberſthofrates der Großherzogin von Baden, Grafen v. An nach Freiburg im Breisgan. 9* Waſhington, 31. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Nelbur⸗ W Reuterſchen Büros. Das Schiffsamt erſuchte den Konge 6* Bewilligung weiterer 915 Millionen Dollar, um Material triebsanlagen für den Schiffsbau zu beſchaffen.— Rueſt und Wiſſenſchaſt. Mainzer Stadttheater. 0% Am 15. September wird das Mainzer Stadttheater ſeine P für die vierte Spielzeit während des Krieges öffnen, die bis 1. 9 dauern ſoll. Das Schauſpiel wird mit dem Wintermärchen de. fang machen, das in einer Neueinrichtung und Beardeitung o E 9 Wendhauſen, dem neuen Oberſpielleiter des Mainzer% theaters, der vordem in Leipzig wirkte, herauskommen wird. Oper folgt mit Wagners Walküre. Von bemerkenswerten führungen würden zunächſt zu erwähnen ſein im Schauſpie 1966 bibliſche Tragödie David von Friedrich Sebrecht, einem bisher noch nicht aufgeführten Dramatiker, deſſen David am 1 dem Mainzer Abend ſeine Uraufführung in Frankfurt erlebengih Madame Legros von Heinrich Mann, Die beiden Seehunde 60 ler, weiter Etrindberg u.., in der Oper vorerſt Wolf⸗Ferra eukil, ſannes Geheimnis, ferner eine Lortzingreihe mit durchweg 90 ſtudierungen. Der ſeitherige Brauch, die Inſaſſen der Mainzer bis0% rette unentgeltlich die Vorſtellungen beſuchen zu laſſen, wa⸗ 0 00 von mehr als zwanzigtauſend Perſonen benützt worden iſt, wird“ weiterhin aufrecht erhalten. Aus dem Wanuhelmer Ruaſtleben. Mannheimer Künſiler auswärts. Man ſchreibt uns aus Bad Ems: Heute abend hieſigen Kurtheater Fräulein Hannelore Zie annheimer Hof⸗ und Nationaltheater. Daß das gegenwär zahlreiche Kurpublikum große Erwartungen in unſere Mannze Künſtlerin geſetzt hatte, bewies das ausverkaufte Haus. te in ſeinen Erwartungen nicht enttäuſcht werden ſollte, dafür 1, begabte Jüngerin Terpſichores in reichem Maße. Die Suſk e 10 den von der unvergleichlich ſchönen, reinen, keuſchen Kunſt ne und Stürme des Beifalls und viele Hervorrufe lohnten die Dar etil. en der durch ihre Beſcheidenheit und Anmut entzückenden nehſa räulein Ziegler kann für ſich das Verdienſt in Anſ Buhſel“ hier im ſtarkbeſuchten Ems viel zur Hebung des guten Ruſs V Mannheimer Bühne mit beigetragen zu haben. ——————r Kr 60 10 ſen die 10 — 9 f 00 0, X* ———————————————————————————— — — ——— — Sehnenverletzung Buiſhabre ater perh. Tagchher den 81. Auguſt 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Aben. ⸗Ausgade.) Nr. 406. 3. Seite. Nus Stadt und Land. Bi Der verband der mittleren slädte Badens, deſſen Vorſitzender Furgermeüſter Dr. Weiß in Eberbach iſt, hat den Jahres⸗ ſericht ſeines geſchäftsführenden Ausſchuſſes für das Geſchäfts⸗ ſahr 1916.—17 erſcheinen laſſen. Der Bericht beſpricht in ſehr ein⸗ ſehender Weiſe die Arbeitsgebiete, welche den Verband im ver⸗ Eingenen Jahr beſchäftigt haben. Seine Abſicht, einen Kurs zur —5 rung von Kriegsbeſchädigten in die Gemeindeverwaltungs⸗ ſcaskeit zu veranſtalten, mußte auf die Zeit nach dem Kriege per⸗ hecben werden. Eingehend befaßte ſich der Verbandsausſchuß mit Ae Frage der Fortbildung des Gemeindebeamtenrechtes und der 4 nderung des Fürſorgegeſetzes, mit Fragen der Gemeindeverfaſ⸗ Ba6, der Kreisverfaſſung, der Vereinfachung der Staatsverwaltung. 81 der Behandlung der Kredithilfe für den ſelbſtän⸗ bigen Mittelſtand wurde auch die vom Verband der Grund⸗ Hausbeſitzervereine angeregte Schaffung einer Hausbeſ i tz e r⸗ armer beſprochen. Der Städteverband ſah keine Veranlaſſung, ausgeſprochene gegneriſche Stellung dazu einzunehmen, äußerte 8 er ſchwere Bedenzen, nicht eine Kammer der Hausbeſitzer, ſondern aer, Grund⸗ und Hausbeſitzer zu ſchaffen, die wohl ihre Hauptauf⸗ abe darin erblicen würde, die Preiſe des Baugrunds in die Höhe Kitreiben. Die von privaten Verſicherungsgeſellſchaften betriebene 5—— der Städteverband nicht. Ein auptabſchnitt Berichts iſt der Lebensmi ttelver⸗ rgung gewidmet. Es wird dabei bedauert, daß die Grundfehler 0 Organiſation im Reiche im weſentlichen beſtehen geblieben ſind, daß ein einheitliches Durchgreifen fehlt, wo es am Platze wäre und anderſeits die Bundesſtaaten und ihre Unterverbände unnötig betnot werden. Bei Behandlung dieſer Ernährungsfragen wird auch wiont, daß es außer Zweifel ſtehe, daß die im Sommer ds. Is. ge⸗ ſahrte Fleiſchzulage einen höchſt ungünſtigen Einfluß auf die Raſchverſorgung im Herbſt und Winter haben werde. Mit der in Heden eingeführten Verſorgungsregelung für Milch und Eier iſt der miricht einverſtanden. Ueber die Kohkennot, die er am Schluß Ran Erhöheumg des Gaspreiſes behandelt, wird nichts neues W0 Suckerzulage im Oktober? Die„Köln. Ztg.“ meldet in ihrem Aechenbericht über die Lage auf dem Zuckermarkt u. a. auch, daß le Kommunalbehörden, denen ſeitens der Reichszuckerſtelle die Be⸗ gsſcheine für die im Oktober zur Verteilung gelangenden Zuckeer der den nebſt der Sonderzulage von 300 Gramm für den— heben evölkerung zugingen, reichliche Abforderungen eingefandt 9 Kleiner Grenzverkehr. Bom 1. September ab dürſen, laut Renſt. tg.“, aus der Schweiz Schokolade und Kaffeenicht burhr, ndern nur noch Fleiſch ausgeführt werden, wo⸗ werh. die kleinen Grenzſcheine bis auf weiteres gegenſtandslos en. * 2 2 Für eine geringere Ausmahlung des Getreide⸗ tritt ein Muller in den Mc N. Mr,, in. Wte ic, jo icheibt der Jach⸗ ann, in letzter Zeit habe, ſoll die Ausmahlung des Brot⸗ fetreldes 94 Prozent erhalten bleiben. Die Sache wäre nözenklich. ir haben eine gute Ernte, es wird deshalb nicht für Wüi gehalten. Selbſt wenn die Ernte nicht ſo ausgefallen wäre, 0 ede eine geringere Ausmahlung mehr nützen, als eine höhere. — Bauern fehlt nämlich die Kleiſe. Die aus eigener Mahlung Aamt faſt nicht in Betracht. Wenn die Kleie fehlt, dann wird Kafach zu dem gegriffen, was man hat. Wir kommen dann in die Gehe, daß der Menſch die Kleie eſſen muß und das Vieh und neeflüͤgel bekommen das Getreide. Die erhöhten Preiſe ellein ſchützen 0 vor Verfütterung. Uebrigens dürfte ein beſſeres Brot von N a 82 prozentiger smahlung wenigſtens vorläufig für einige es nate der Bevölkerung ſehr gut bekommen, ich glaube ſogar, daß eine der größten Notwendigkeiten zur Zeit iſt. Polizeidericht vom 31. Auguſt(Schluß). Unfätte: Am 29. ds. Mts. nachts ſprang eine 18 Jahre alte abrikarbeikerin von Eppelheim auf ihrer Arbeitsſtelle in einer ſich ir in Rheinau von einem Steß Säcke herunter und verſtauchte Lahoen linken Fuß.— Am gleichen Tage vormittags kamen in dem angecplatz Fruchtbahnhoſſtraße 3 beim Ausladen von Baumſtämmen ein einem Eiſenbahnwagen einige Stämme ins Rutſchen und trafen das 65 Jahre alten verh. Säger von hier gegen linke Bein, wodurch er einen Oberſchenkelbruch davon⸗ keünc— Ein 4 Jahre alter Knabe ſtſeg am 20. ds. Mts. abends in Nüt ex elterlichen Wohnung, Augartenſtraße 87, auf das Geländer des lieknbalrens des zweiten Stockes, bekam dabei das Uebergewicht und 8 auf den Balkon des erſten Stockes hinunter. kieh Kind trus dabei am Kopfe Berletzungen daron.— In dem Be⸗ 15 he Werfthallenſtraße 41 brachte am 29. ds. Mts. nachmittags ein Schd ahre alter Eiſenbreher von hier die rechte Hand zwiſchen einen deblsiſſtein und das Geſteil und wurde ihm dabei der Daumen er⸗ Fabri gequetſcht.— Beim Tragen eines Formkaſiens in einem ein Ibauweſen auf dem Lindenhof glitt am gleichen Tage nachmittags ein 5 Jahre alter Taglöhner von hier aus, fiel zu Boden und zog ſich der linken Hand zu.— In einem anweſen im Walshof geriet am 29. ds. Mts. nachmtttags ein von hier mit der rechten Hand bei Pen einen im Gang befindlichen Aufzug und die Führung, wo⸗ ing die Hand gequetſcht wurde. Sämtliche Verletzten wurden Tachsugemeine Kraukenhaus aufgenommen.— Die 11 Jahre alte auf ter eines Fabrikarbeiters von Sandhofen geriet beim Spielen Ul einem Holzplatz dortfelbſt unter einen rollenden Stamm und er⸗ hoferine Rippenquetſchung. Das Kind wurde ins Krankenhaus Sand⸗ derhn Lerbracht.— Geſtern nacht 11 uhr ſpreug ein s8 Fahre alter Fuhrmann von hier auf der Mittelſtraße von einem in Gang käbedtchern Straßenbahnwagen ab, kan zu Fall und verletzte ſich mehrfach im Geſichte. Hand erhaftet wurden 0 Rerſonen wegen verſchtedener ſtrafbarer Urkulungen, darunter eine Fabrikarbetterin von Mußbach wegen ndenfälſchung. Mannheimer Rüaſtlertheatee„Apolle“. VoneDie Landſtreicher“, Operette in zwei Akten und einem wurg iel von L. Krenn und C. Lindau, Muſik von C. M. Ziehrer, herau⸗ geſtern bei nahegu ansverkauftem Hauſe recht lobenswert kcrer gebracht. Da das mit einem wahren Trommelſeuer von hei⸗ IchenKaune und derber Komik operierende Werk bereits zur„klaſ⸗ Wusen Operette gehört, ſo ſetzen wir die Handlung als bekannt vor⸗ 10 Das Landſtreicherehepaar, Ernſt Vogler als Auguſt Flieder⸗ lig„und Rina Sorel als ſeine Frau Bertha, waren überaus drol⸗ der 5 ihren Verwandlungsrollen. Herr Vogler, der im Vorſpiel in eiw, Ausſtaffierung wirklich nicht zu übertreſſen war, hätte hier noch ane gburlesker ſein ſollen. Man mußte bei der Darſtellung mehr an Eleg askerade, als an einen heruntergekommenen hochſtapleriſchen döllſant denken. Als Pſeudofürſt beherrſchte der Künſtler dagegen lant die Situation. Geſanglich wurde die Partie wie immer bril⸗ lein durchgeführt. Nina Sorel ſtand ihrem Lebensgefährten in gar eziehung nach. Das zweite, allerdings etwas ungleichere wig Fürſt Adolar Gilka und die Tänzerin Mimi, wurde durch Lud⸗ kiſiernenſchacher und Helene Seldern mit feinſter Charakte⸗ wenzung verkörpert. Herr Puſchacher, übrigens ein überaus ner⸗ zu pengsfähiger Künſtler, wußte den alten Lebemann ſo vortrefflich Leiſturrkörpern, daß man ungetrübte Freude an dieſer prächtigen Mgendg hatte, während Frl. Seldern vor allem mit ihren herror⸗ Meſoren, Stimmitteln glänzte. Kurt Oberland⸗Klotz gab den itche Roland mit der gewohnten Routine, während ſeine Partnerin Finndewal d als Wirtstochter Anna ein recht herziges Gſpuſi war. Helet eues Mitglied, Arthur Georgi, ſtellte ſich als Maler Lajos von Vorzüeekv vor. Die nicht bedeutende Rolle läßt keine Würdigung der bis uge des Künſtlers zu. Wir müſſen deshalb mit unſerm Urteil ebertragung einer größeren Partie zurückhalten. Helmut per—— und Werner Fricke verkörperten zwei unübertreffliche leſterettenleutnants und Heinrich Dodl, der ſich wieder als Spiel⸗ Pirkurſehr bewährte, gab den Gerichtsdiener Kampel mit ungemein Kr ahlvoller Komik. Die kleineren Rollen waren durch Karoline . Andreas Dahlmeyer und Hermann Hermecke gut be⸗ ſelt Kavellmeiſter Karl Zangfritz ſorgte mit Geſchmack und Sorg⸗ eräugfür, daß die gehaltvolle Ztehrerſche Muſik auf das genaueſte ſocbefgearbeiket wurde. Das Publikum war von den Leiſtungen der ſt riedigt, das bewies außer den öfteren Heiterkeitsausbrüchen ſhlüſſarke Beifall, der bei offener Szene und namentlich nach den Akt⸗ en geſpendet wurde. 8 Nus dem Großherzogtum. Reute, Heddesheim, 30. Ang. Der frühere hieſige Bürgermeiſter, ant Ehret, ahielt d23 Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. Baume durchſchnittlich auf 20 * Heidelberg, 30. Auguſt. Der frühere außerordentliche Pro⸗ feſſor an der hieſigen Univerſität, Dr. Otto Heinrich Gotthard Caspari, iſt geſtor ben. Er hat ein Alter von 76 Jahren erreicht. Sein Lehrgebiet war Philoſophie und beſonders die Er⸗ kenntnistheorie. Vom hieſigen techniſchen Betriebe der Bad. Landwirtſchaftskammer Karlsruhe würden den beiden Direktionen des Gymnaſiums und der Oberrealſchule in danhender Anerkennung für die Entſendung der Schüler zur Hilfsdienſtleiſtung ſe Mk. 200 zur freien Verfügung überwieſen.— In der Gumpenbach⸗ talſchutzhütte wurde die Leiche des 30 Jahre alten ledigen Kauf⸗ mannes Sigm. Wolff von hier aufgefunden. Wie die Unterſuchung ergab, iſt der Tod durch einen Blutſturz eingetreten. Wolff war vorgeſtern nachmittag von zuhauſe weggegangen, um einen Spazier⸗ gang zu machen. Heidelberg, 31. Auguſt.(WB. Nichtamtlich.) Der 20jährige Schneidergehilfe Hellinger aus Leimen hat am Mittwoch Nach⸗ mittag im Königsſtuhlgebirge den Kaufmann Sigmund Wolff von hier, mit dem er ſich auf einem Spaziergang befand, erſchoſſen. Der Täter, der verhaftet werden konnte, hat die Tat bereits ein⸗ geſtanden. *Schtiesheim, 30. Auguſt. Bei der ſtattgehabten Obſtver⸗ ſteigerung wurde diesmal ein überaus hoher Preis, bis ietzt der höchſte, erzielt. Die höchſte Einnahme war ſeither 500 Mark. Run wurde der Zentner Obſt für 35 bis 40 Mark verkauft, ſodaß die Gemeinde eine Einnahme von ca. 7000 Mk. zu verzeichnen haben wird. Bon der Bergſtraße, 30. Aug. Die Jagd auf Faſanen und Rebhühner hat bisher recht gevinge Ergebniſſe gezeitigt. Es liegt dies daran, daß die Tiere noch zu jung und daher noch nicht ſchußreif ſind. Die erſte Brut war anſcheinend durch Witte⸗ rungsunbill zugrunde gegangen. Für September werden die Jagd⸗ ergebniſſe, wie unſere Nimrode hoffen, weit beſſer ſein. )(Heitersheim bei Staufen, 30. Aug. Durch Feuer wurden die Scheunen des Kronenwirts Dreher und des Landwirts Franz Preis eingeäſchert. Das Feuer hatte ſo ſchnell um ſich gegriffen, daß es nicht mehr gelang, ein Pferd und vier Schweine des Kronen⸗ wirts zu bergen. Die Tiere kamen in den Flammen um. * Freiburg i. Br., 30. Auguſt. Unſer Mitbürger, der Großh. Wirkl. Geheime Rat und Geſandte a.., Herr Johann Ferdinand Freiherr von und zu Bodman auf Lorettohof feierte, wie ſchon mit ſeiner Frau Gemahlin Alexandra geborenen von ffenſandt⸗Berckholtz, am 28. ds. Mts. die goldene Hochzeit. Aus dieſem Anlaß begab ſich an dem Feſttage vormittags eine ſtädtiſche Abordnung, beſtehend aus den Herren Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Thoma, Erſter Bürgermeiſter Riedel und Stadt⸗ rat Mühlberger, zu dem Jubelpaar und überbrachte unter Ueber⸗ reichung eines Blumengebindes die herzlichſten Glückwünſche der Stadt Freiburg. Der Oberbürgermeiſter hob in ſeiner Anſprache die vielen Verdienſte Sr. Exzellenz, auch um die Stadt Freiburg, hervor, deren Kollegien er lange Jahre als Mitglied des Bürger⸗ ausſchuſſes angehört hatte. Gleichzeitig ſprach der Oberbürger⸗ meiſter den beſten Dank aus für die reſchlichen Zuwendungen, die das Jubelpaar ſowohl für Kunſt und Kunſtgewerbe, als auch heute wieder für die Wohltätigkeit durch Ueberweiſung des Betrages von 10.000 Mark gemacht habe. Der Jubilar ſprach für die Ehrung den herzlichſten Dank aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Stadt Freiburg nach baldiger glücklicher und ehrenvoller Beendigung des Krieges wieder wie früher einer blühenden Entwickelung entgegen⸗ gehen möge. Dem Jubelpaar hatten auch bei ihrer kürzlichen An⸗ weſenheit in Freiburg i. Br. der Großherzog und die Großherzogin perſönlich ihre Glückwünſche ausgeſprochen. bnc. Auggen(A. Müllheim), 27. Auguſt. Bei den von Großh. Waſſer⸗ und Straßenbauinſpettion an der Landſtraße Müllheim Schliengen vorgenommenen Obſtverſteigerungen hatten ſich viele Kaufluſtige von Nah und Fern eingefunden. Die Preiſe, die erzielt wurden, waren unerhört, ſo daß der Zentner Obſt auf dem Mk. zu ſtehen kommt. Der Anſchlag war durchweg normal, aber durch die große Anzahl Steigerer wur⸗ den die Preiſe derart in die Höhe getrieben, daß es nicht ſelten vor⸗ kam, daß ein Baum zu 10 Mk. angeſchlagen war und dann auf 55—60 Mk. zu ſtehen kam.(Warum hat die ſtaatliche Behörde eine derartige Preistreiberei zugelaſſen? Wenn die Behörden nicht mit gutem Beiſpiel vorangehen, dann darf man ſich nicht wundern, daß die Bevölkerung nicht maßzuhalten verſteht. Die Schriftleitung.) Pfalz, Heſſen und Umgebung. Reuſtadt a.., 29. Aug. Ein bekannter Rentner von der Haardt bekam jüngſt die Aufforderung, ſeine Arbeitskraft dem vaterländiſchen Hilfsdienſt zur Verfügung zu ſtellen. Der gute Mann erhob aber hiergegen Einſpruch mit der Begründung, er könne 59 dem Vaterland wertvollere Dienſte leiſten, wenn er auf die Rephühnerjagd gehe, als wenn er ſich auf die Schreibſtube eines öffentlichen Büros ſeze. Der Einberufungsausſchuß ſcheint aber für dieſe Auffaſſung der vaterländiſchen Pflichten wenig Verſtändnis zu haben, denn heute verſieht der Jägersmann tatſächlich Bürodienſte für das Vaterland. Wenn jetzt aber zu wenig Rebhühner geſchoſſen werden, ſo trägt der Einberufungsausſchuß die Schuld. RMäk. Darmſtadt, 28. Auguſt. Verſchiedene Zentner Rehwild, die durch die Stadt dert und als Gefrierfleiſch bei einem hieſigen Wildbrethändler eingelagert waren und jetzt zum Verkauf kommen ſollte, wurde von den hieſigen Gaſt⸗ und Speiſewirten, Hoteliers, Kriegsküchen ete., welche auf Anraten der Stadt größere Poſten ge⸗ kauft hatten, wieder zurückgeſchickt, da es total verfault und einen Grad von Hautgout erreicht hatte, der es vollſtändig ungenieß⸗ bar machte. Der Wildbrethändler erklärt, daß die Stadt die Schuld daran trage, da ſie ihm nicht genügend Eis geliefert und trotz ſeines ſchon vor längerer Zeit erfolgten Rates das Fleiſch erſt jetzt zum Verkauf freigegeben habe. Tandet und industrie. Höhkere Preise tür Tatelwagen. Wie man uns berichtet, sah sich der Verein Deutscher Tafel- Wwagenfabrikanten zu einer weiteren Erhöhung seiner Verkaufs- preise um 20 v. H. veranlaßt. Der Gesamtaufschlag beträgt nun⸗ mehr 40 v. H. Bleistifte werden Markenartikel. Der Reichsverband für den Papier- und Bureaubedarfshandel (Sitz Frankfurt a..) hielt aus Anlaß der Herbstmesse in Leipzig seine Jahresversammlung ab. U. a. beschloß diese, daß außer Briefordnern auch alle Sorten von Bleistiften als Markenartikel gelten sollen, die also nicht unter einem festgesetzten Mindestpreis verkauit werden dürſen, wie es bereits bei den Marken Kohinoor und Castell der Fall ist. Jagenberg-Werke.-G. zu Düsseldort. Unter Mitwirkung des Bankhauses C. G. Trinlaus in Düssel- dort fand die Umwandlung der Maschinenfabrik für die Papier- fabrikation Ferd. Emil Jagenberg, Düsseldorf, in eine Aktien⸗ gesellschaft unter der Firma Jagenberg-Werke,.-G. zu Düssel- dork, statt. Das Aktienlapital Deträgt 5 Mill. M. Verstand ist Herr Emil Jagenberg in Düsseldorf; der Aufsichtsrat besteht aus den Herren: Max Jagenberg, Düsseldorf, Vorsiſtender; Kommer- zienrat Max Trinkaus in Büsseldorf, stellvertretender Vorsitzen- der; Generaldirektor Kommerzienrat Dr. Leo Gottstein in Berlin- Wilmersdorf und Fabrikant Georg Müller, Oerlinghausen. Berliner Warenmarkt. Berlin, 31. Aug.(Frühmarkt.) Im Warenhandel ermittelte nichtamtliche Preise. Großhandelspreise. Die Preise sind gegen gestern unverändert. Berlin, 31. Aug.(Warenmarkt.) Das Wetter war trotz aller Feuchtigkeit der letztien Tage für die Kartoffel- und Rübenernte noch innner günstig, doch wird das Aufhören der Niederschläge vielfach gewünscht. Im hiesigen Verkehr hat sich die Lage wenig Nerändert. Die Umsätze in Saatgetreide sind ziemlich mäßig. Die Nachfrage nach Zwischenfruchtsämereien ſindet infolge des Selr lnappen Angebots kaum Beiriedigung. In Heidekraut ist das Ge- schäft still, da nur wenig verlügbar ist Stroh und Heu ist sehr schwerlich erkältlich. Prantrurter Wertbabierbbroe. Frankfurt, 31. Aug.(Pr.-Tel.) Die Haltung des freien Börsenverkehrs trug auch lieute ein festes Aussehen und das Ge- schäft gestaltete sicht mit wenigen Ausnahmen ziemlich rege; sonders in Aschaffenburger Maschinenpapier fanden ansehnliche Umsätze statt. Durch feste Haltung zeichneten sich ferner chemische Braubach aus, Badische Anilin waren ebenfalls be⸗ ehrt. Von Spezialwerten kamen Waldhof, Zellulose Kostkeim, — Sichel u. Co., Deutsche Petroleum Deutsche Erdöl bei höheren Kursen in Frage. Die Werte der Rüstungsindustrie zeig- ten größtenteils behauptete Tendenz, dagegen bekundete der Mon- tanmarkt bei regen Umsätzen feste Haltung. Neben Bochumer in- teressierten auch Caro, Deutsch-Luxemburger, Bismarcichütte und Oberbedarf. Maschinenfabriken, Augsburg-Nürnberger, fanden Orientbahnen und türkische Tabak bewirkten unter einigen Schwankungen behauptete Tendenz. Kaliaktien preishal- tend. Schiffahrtsaktien vernachlässigt. Schantungbahn schwächten sich wesentlich ab. Heimische Bankten hatten feste Tendenz, auch für russische Banken bestand einige Nachfrage. Heimische An⸗ leiben blieben bettauptet. Argentinier, mexikanische Bewässerungs- anleihe, auch Russen lagen fest. vatdiskont 4½ Prozent. Die Börse scliloß bei überwiegend ſester Tendenz, wozu der eriolg- reiche Widerstand der Mittelmächte an der West⸗ unck Isonzofront den Anlaß boten. Der Nner Weropasierbörse. Berlin, 31. August(Devisenmarkt.) 31 Auszahlungen für: 8 30. Geld Brief Geld Brief Konstantinopel 19.90 20.00 19.90 20.00 Holland 100 Gulden. 297.75 298.25 297.75 298.25 Dänemark 100 Kronen 215.00 215.50 214.50 215.00 Schweden 100 Kronen. 237.75 2828 2+ Norwegen 100 Kronen. 215.25 215.75 214.75 21525 Schweiz 100 Franken 158.25 158.50 158.25 158.50 Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 64.30 Spanien SS 12* 128.+œ⏑ ꝓ2 Bulgarien 100 Leva 80.9½ 81.½ 80.½ 81.72 Berlin, 31. August. Im Börsenverkehr kam wie gestern eine recht fesie zuversichfliche Stimmung zum Ausdruck. Angeregtes Geschäft entwickelte sick hauptsächlich in Hütten- und Bergwerks⸗ aletien, von denen Phönix, Bochumer, Laura, Oberschlesische Eisenbahnbedarf und Donnersmarckhütte Kursgewinne erlaugten. Wenig beachtet blieben Hohenlohe und Deutsch Luxemburger. Von Nebenwerien zeichneten sich besonders Varziner Papier, Ohren⸗ Stein u. Koppel und Marienhütte, Kotzenau durch bessere Kurse aus. Von chemischien Aktien waren Vereinigte Chemische Werke Charlottenburg bevorzugt. im Verlauf des Verkehrs stiegen bei lebhaften Umsätzen Orientbahnen und türkische Tabakaktien be⸗ trächtlich. Prinz Heinrichbahn zogen auf Tariferhöhung an. Deutsche Banlcwerte zeigten sehr feste Haltung, von ausländischen wurden Petersburger Internationale Bankaktien in großen Summen aus dem Markte genommen. Am Anlagemarkt waren Mexikaner gebessert. Laondoner Wertpaplerberse. LONVDOR 29. August. 22. 24. 892. 24. 29. 2⁴ 2½½ Konsol, fbS— 5½ f4½% Kriegst. 102¾ 102¾ ARio Tinto 63—62½ 5 Argeniin..——— 3½%% Kriegsi. 87½ 87½ PSbartered.13-913-6 J Bräsitfan, 58½ Canad. Pas. 181% de BReere 12/ 12% 4 Japaner..— 2, LErie— elefſdeſse.%%55 Fertugiesen 7% Scuth, Pac.. 27%/ 27% Lat. R. KHex.— 6 5 Russent90s— 11½ Union Fag..%¾ 7/[Bandmises. 3½ 8% ½ Russ. 1808 64% 64% Steels. 123 128¾ Pr. Diskont.%// S% ReuekrRanl. 94/1 94½ Anacondac.———[Sliber. 15½ 448 Nowyerker Wertpaplerborse. EW/ VoRk. 30. August(Oevisenmarkij. 8 30. 29. 30. 29. Tendenz für Geis. flau Sohwaoh Weohsel aut London Geſe ant 24 Stünden(60 Tage)/) 472.— 472— (Burohschmtsrate)].½/.74 Weohsel aut Lendon geld letzies Bariehen—t—.—(Sable Transfers)..78. 48 845 Slehtweohsel Benln—.— Siſber Bulllon. 20./ 989.% Siohtwegheel Faris.76.—.77.50 Rew-Vork 30. August(Bonde- und Aktienmarkt). 0. 29. 20. 29. Aoht. Top. Sünta F& 4% Aissouri PacifI.29—29% Bonds 7E 97½ Nat. Rallw. of. MK. 6 81 United States Corp. Corps Naw Vork Centr. e. S e% 5% Bondes. 103/ 103/ G0. Ontarie& Vestern, 201 29%0 Acht. Top. Santa fe 98— 96½ Morfolk& Western 110% 118. do. prot, Sol, DId, 85½ 96½ Morthern Paeifle 101— 161 Baltimore à Oho 67½ 68½½ PennsyVaniag S17%% Canadlan Pacifto. 160— 161½ S 886— 879. Ches,& Ohlio 457%/ 56— OChicago fieek J1& Pae. 54— 84— Ohio. MiWw.& St. Paul. 66½% 66 Southern Paclfie 93˙[94— Benever 4& Bio grande..5 6— Sonthern failwaß 2⁰⁰ 26% FEE e Southern Railway pref. 59%⁰283½ Erie lst pret.. 32½ 33— Union Paclfie 131% 135½ Ecie 2st Preft.. 24 253½ Wabasb preit.. 47³ 47˙ Grsat Nethern pret. 104½½ 194— Amerie Can 40% 42— inois Centeal. 1100/ 160¼ Amer. Smelt& Ref. 8 18ë[88/ Interborough Cons. Corp. 8354 895 Anas. Cepp- Hin„ 710/ 49. 4o. pref. 53—“ 51 Bethiehem Steel. 188 103α Kansas Ofty 4 Southern 18¾] 19¼ Central Leatler 98.— 85.— 10. pref. 50%½% 52 Intern. Mereautile Hariae 32% 38¼ 40, de. pret 88%, 388˙/ Loulevitte u. Nachyltte 121½ 121½2 Unſted States Steelscorp. 118¼ 119½ Aieseurl Kaus.& Texas 5½ 8 Unites Stat. Steel cerpor 116½ 11¼ Aktien-Umsatze 410000(580 800) ꝑEW voRx, 30, August(Ersängsungskurse). 30. 29. 20. 29. Salt. Ohis 4% Bs. 8598 Sa% J UnionFeo..% Sds. 86.— 83.— Ohes. Ohle 4½ Bs6. 77% 77/ 4% Unlon Stat. 109½ 105½ 93 Donvex Hio Gr. pr.15½ 18ʃ FirstaR.& l. B8. 847. 69½ 69% Hiss Bans. Tex.pr..16 19. Kerth. Fao. 8 Bs. 62½ 62½[ West Raryland. 17/ 194 K. Pae. Fr. Llen A8ds. 85%/ 65%] Amerloan Canprel... 105— 106— Amerio, 00%.. 62% 68— St. L. S Fr.-.l. Mortg.4. 60¼ 60% 40. Sugar Ref. o. ł112½ 113½ St. Louis& San. F. inoome Mexie. Pefroleum ͤ— 9⁰ 83— Hortgage%ĩ Serie A. 52— 52½ñ[ VIrgin. Car. Chem. o. 37—327½ 0. Soutn. Fac 4n /8 1929 82 3½/ S1½ Sedes Roebuck cem.. 180½ 162½ Pariser Wertpapierbörse. PARIS 30. Auqust(Kassa-Markt.) 30. 29. 20.] 29. 30. 29. 3% Rente. 52.25 62.50/Saragoesa 427/ 180/Toula 4 10.30 19.40 6% Anleihe87.90 67.85Suez Kanal, 468—— Bio Tinto 4 17.85 12.85 4% Span.Kull., 105.30705.0 Thom Houst. 7500 745/ Cape Cepper 121— 124.— So/eRussen 1906 73—73.½ Raff Fayy 515 5360 Ohina Copper— 362—. 3% do. 1898 47.—-—.— Caoutohoue 231 233/Utha Copper 619.—9— 4% rurten 51..50 Malakka— 144/ Tareſe.—142.— Bang. de Parle 10.73 1008/SmW...1431/ 1440/de Reers. 6368.— 508.— Sred Lyonnals 11.60 11.56 PBrianss.. 356 351/Boldfleics 16.—— Un, Farislen. 625] 615TLianosoft 330% 231/bena Gels. 80 94 45— Wetropoktain—— Aatizoff Fabr. 435/ 42/Iügerstont 99— 100.— Rord ESpdag.— 529]Le NMaphte 400% 460] Randmines. 88.— 68.— Spasski Copper 47.— zuletzt—.—) Newyorher Warenmarkt. REW VORX, 30. August. Baumwolle 30.29. 30. 29.[Melzen hard 39 22. Zuf. Atl. Hät..—“— pr Okt.. 21.24%—. Wt. M. 2 neue 230— 230.— im innern— kr bez.. 21.34—— ſ% 1Kothern Exp. n. Engl.—26000(Sav..30,—37.½(buluth) 242.—— 243 Ex. w. d, EGt.. TerbgckVorE 42.% 42.—(ess,Stahl.“ 5890 65—50 Hvorx lokO 23.40 23.400Sokmatz Wset.82 25.75 Kis. ioKo a. L1N 200.— 186.— pr Laeres, 22.37 22 45/ Taigspez. Vkf.] 17½ 17.½ fMehi Spr. pr Septemb. 22.21 22.15 Zuck. 88 Tst.“.02.02). ol. Cneu)] 19—110.90-71 pr Uxiober 22.18 22.18 loko 9..½(Kleesam la 29.50 29.50 br NHo... 2246 220/KaftecSebt 750 7. do. ia 20 80 pr bez. 22.0 22.20 Rl0 Dez.790.72 Eiektr. Kupf. 24—28 24—28 Er Jan Ian..66.79[Bohzinn 61.7561.75 pr Febr?, 24.36 2284.“ Kärz.990.53 Petroleum. M. Orieenstk] 22 22.50 Mai.124.06[Cred.Balane.] 325 3²⁵5.— Chlcagoer Warenmarit. OHIGA0o, 30. August. 20. 29. 30.29. 2 29. Welzen Sept 220.—215.—Schmalz Speck 2 2508 fe3. 28. W4. 88 pr bez..223.—226.— pr. Okt..23.45/ 28.27J Schweine Hals Aug.. 109. 108.½Pork: Sept. 43.66 43.60 leichte 17.45 17.25 pr bez. 105./ 105.5/% er Oki.. 43.32 43,2.] schwer 17.50 17.20 Hafer Sept. 55.½ 53/ Rippen Sohweine⸗ Sohmalx: 7 pr- Sept.. 22.69 23.62/ Zuf. I. West. 33 000 4 600 pr, Sopt..23.47/ 23.30 br. Okt.. 23.65 23.570v. Chioag. 7000% 9000 Londoner Meiallmarkt. tondon, 30. August. Kupfer; kassa 120.— 3 Monate 119.½ Elektretio per Kasse 13¼/133, per 3 Konste—.— Best-Selekted p. Kasse——, per 3 Menate —— Zinn per Kasse 242./. per 8 BHonate, 240. Riei ioke per Kassa 30.½ por 8 Bonate—, Fink: per Kases—.—, Spoxial 50.— 1 —— 00 1 4. Seite. Nr. 406. Mannhéimer General⸗Anzeiger.(Abenöò⸗Ausgabe.) Frei t 1917. Freitag, den 31. Auguft Meerumſchlungen. Roman von K. von der Eider. 32(Nachdruck verboten!) Boriſetzung. Nach dieſen Worten warf ſio ſich ohne Gutenachtgruß aufs Bett, daß es krachte, und zehn Minuten ſpäter zeigte ein heftiges Schnar⸗ chen an, daß ſie eingeſchlafen ſei. Sanmna aber wälzte ſich ruhelos auf ihrem harten Strohſack hin und her, und ihre Gedanken wellten immer an derſelben Stelle. So ging es jeden Abend. Wenn ſie dann endlich war, träumte ſie von dem efeuumſponnenen Hauſe, in dem eine gütige Frau mit Goldhaar waltete. Dann träumte ſie von einem niedlichen Stübchen mit hellen Tapeten und ſauberen weißroſa Kattungardinen. e träumte, bis früh am däͤmmernden Morgen eine rauhe Stimme rief:„Deern ſteh aufl“ Dann fiel ihr Blick auf das großkarrierte baumwollene Deckbett, auf die gekalkten Wände und auf Stinas Koffer. Ihre braunen Augen weiteten ſich einen Augenblick vor Entſetzen, ſie faltete krampfhaft die Hände, und eine Minute ſpäter ſtand das Bunse Mädchen mit bloßen Püzn auf dem rauhen Zementboden. Ihr Geiſt war zurückgekehrt in die Wirklichkeit. Nein, Suſanna Timm paßte nicht hinein in den alten, derben, behäbigen Bauernhof. Weit beſſer als die adrette Dienſtmädchen⸗ tracht hatte ſie das zerlumpte, ſchleppende Bettelgewand gelleidet. Sie war nicht zum Dienſtmädchen geboren. So war es auch ihrem Vater ergangen. Er war guter Leute Kind geweſen, aber es war ihm vieles mißglückt im Leben. Da halte er zuletzt das elendſte Handwerk ergrifſen, das es hlerzulande gab. Er wäre vielleicht noch einmal ho gelommen, wenn er nicht jenes brave, beſchränkte Mädchen geheiralet hätte, deſſen Sinn nicht höher ging als ihr Blick. 5 Zwölf Kinder wurden ihnen geboren. Die Frau kränkelte be⸗ ſtändig und verlor den Mut, gegen das S—943 anzukümpfen. So konnte Markus Timm auf ſeinem Sterbebette mit bitterem Sar⸗ —7 9 ſagen:„Frau und Kinder haben mich von der Welt ge⸗ hracht.“ Dies waren dle letzten Worte, die Sanna von ihrem Vater ge⸗ hört hatte, die einzigen Worte aus ſeinem Munde, die in ihrem Gedächtnis haften geblieben waren. Damals wußte ſie nicht, was —— 3* bedeuteten, heute fielen ſie ihr wieder ein, und ſie ver⸗ and ſle.— Es war an einem ſchönen Sonntagabend im Sommer. Feurig⸗ rot war die Sonne untergegangen, und noch im Scheiden warf ſie einen goldigen Schein auf die 0 Die Herrſchaft vom Kätelshof war ausgeſahren. Der zwelte Knecht und Stina waren ausgegangen, und der Hoſſunge trleb ſich in den Fennen umher. 1 Htmachiungen“ Bekanntmachung. Stadtverordneten⸗Vorſtandswahl botr. Die am 29. Auguſt 1917 anberaumte Ergänzungs⸗ wahl in den Stadtverordneten⸗Vorſtand iſt ergebnis⸗ los verlaufen, da die zur Gültigkeit der Wahl er⸗ ſorderliche 655 von Stimmen nicht abgegeben worden iſt. Gelegentlich der nächſten Bärgeransſ 5⸗ ſitzung wird hie Wahl eyneut vorgenommen werben. Mannheim, den 90.— 1917. Sp6² Oberbürgerm J. Vui von olander, Klemann. Arbeitsvergebung. Für die Hufektionsbauten, Scharlach, Maſern und Diphtherie des Arenenebene ſoll ie Aus⸗ führung der Glaſerarbeilen im Wege des öſfenktichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind Ren und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſptteſtens amstag, den 1. Septhr. 1917, bormittags 10 uhr an die Kanzlet des ünterzeichneten Amies(Rathaus N I, 3. Stock Zimmer Ro. 195) einzureichen, wo auch die Oeſfnung derſelben in Gegenwart etwa erſchie⸗ —* oder beren bevollmächtigte Bertreter erfolgt. Augebotsvordrucke werben unentgeltlich auf dem Baubüro des. 448 wo auch nähere Auskanft erteilt wird. annheim, den 27. Auguſt 1917. 5 S 4 den Städt. Hochbauamt: . BSler Jagd⸗Verpachtung. Sanna hatte einen langweiligen Nachmittag hinter ſich. Sie hatte eigentlich ihren Ausgeheſonntag heute, aber ſie hatte ihn gern Stina überlaſſen, denn wo ſollte ſie 9 Dem Großknecht ſchien auch die Zeit zu lang zu werden. Er hatte ſchweigend ſein Abendbrot verzehrt und war dann mehrmals mit der kurzen Pfeiſe in der Hand die Trift auf und niedergegangen. Jetzt kam er, ſeine Harmonika im Arm, über die Hinterdiele und klopfte an die Küchentür.„Sanna, komm heraus, ich ſpiel' Dir was vor.“ Sanna willfahrte. Sie ſetzten ſich nebeneinander auf die roh⸗ ezimmerte Bank, die vor der Hintertür ſtand, wo ſie den Dünger⸗ en vor ſich hatten. Gerd Wiemer ſpielte in langgezogenen önen, und Sanna ſah über den in die Ferne, wo die Kiebitze und ſich mit ihrer weißen Bruſt von dem blauen Himmel abhoben. Still war es um ſie her, und der Harmonikaſang klang gedehnt und beruhigend, und doch war es ihr weder ruhig noch froh ums Herz. 5 Gedanken weilten im Paſto⸗ rat, ſie hatte lange nichts von der lieben Frau Paſtor gehört. Enblich legte Gerd Wiemer das Inſtrument beiſeite, zog die kurze Pfeife aus der Taſche, und nachdem er ſie in Brand geſteckt hatte, eröffnete er ein Geſpräch.„Schön Wetter!“ „Ja, If ſchön.“ 8 *3 lgen Sonntag gehen wir nach Hauſe.“ „So, wo gehören Sie denn hin?“ „Nach Rödemis. Meine Alten haben da'ne kleine Landſtelle. Drei und ſechs Schafe.“ 0 40 „Ja, die Altſche trägt die Milch in die Stadt. Aber ſie wird Kaee* es hnen ganz mit, daß ich nun endlich mal freien tu.“ „Das recht. „Na, da muß ſie ſchon ein paar Hühner abſchlachten, daß wir Hahnenbraten eſſen können. Magſt Du Hahnenbraten gern?“ „O ja. 2„Und Kuchen magſt Du auch, was? Sie backt eine ganze enge.“ „Waru mdenn?“ „Na, wegen das Verlöbnis, das muß doch gefelert werden. „Ach ſo.“ Sanna horchte auft klappte nicht eine Tür im Hauſe? Sie blickte Gerb Wiemer an und war betroffen über den Ausdruck von Zärtlichkeit in 2* Geſicht. Gerd Wiemer war an ſie herangerückt. Während die eine Hand die kurze Pfeife hielt, ſuchte er mit der anderen Sannas Taille zu umfaſſen.„Ja, das Verlöbnis,“ ſagte er.„Biſt doch wohl mit einverſtanden, lütt Sannadeen? Sollſt ja die Braut ſein Ich ſteck' Dir einen kleinen goldenen Ring an Deinen Finger, und dann biſt Du meine Braut, und künftiges Jahr wirſt Du meine kleine Frau. Nun gib mir aber einen Süßenl“ Sanna begriff erſt nach und nach. Sie ſprang auf.„Nein, Gerd, ſeien Sie mir nicht böſe, nein, das kann 0 nicht!“ Mit dieſen Worten lief ſie davon, zur Hoftür hinein, wo ſie faſt mit Stina zu⸗ ſammengeprallt wäre, die in ihrem Sonntagsſtaat hinter der Tur ſtand und dem Anſchein nach gehorcht hatte. Gerd Wiemer ſchob die Pfeife in den anderen Mundwinkel brummte:„Döſige Deern!“ Stina ſetzte ſich zu ihm und verſuchte ihn zu tröſten.„Laß— 9 0 Gör doch lauſen,“ fagte ſie,„es gibt doch noch ganz and eerns.“ Aber Gerd Wiemer waren augenblicklich alle anderen de gleichgültig; er zeigte keine Luſt zum Sprechen. In ſehr ſchlechter Laune betrat Stina die Mädchenkammat, „Deern, Du biſt wohl nicht bei Troſt!“ fuhr ſie Sanna, die mit* verweinten Augen daſaß, an,„ſo ein Menſch als Gerd Wiemer, fen viel zu gut für Dich iſt, der wird Dir nicht zum zweitenmal gebo in, Drei Kühe und ſechs Schaſe und Hühner und ein fettes G 90 was will der Menſch mehr! Wo denkſt Du hin? Du lauerſt auf einen Prinzen?“ Sanna ſchüttelte mit wehmütigem Lächeln das Köpfchen. nte an einen Prinzen hatte ſie nie gedacht; aber den ſie lieben kön 9 dem ſie ihr Herz ſchenken würde, der mußte ganz anders aue 1 als der ſchwerfällige, ſchläfrige Gerd Wiemer. Blitzende Augen müßte er haben und eine dichte blonde Haarmähne, b hintenüber werfen könnte mit einem Ruck ſeines Kopfes— w der ja wie— und mit einem Male ſtand ihr das fertige Bild vor ih. Seele, wie der ausſchauen müßte, den ſie lieben würde. Als en dies einfiel, überzog ein brennendes Rot ihre Wangen, und zwif 0 den ſchwarzen Augenbrauen bildete ſich eine kleine Zornesfalte 5 10 der!“ ſagte ſie für ſich.„Wie komme ich bloß darauf? Es iſ Unſinn!“ Stina Sötje aber ſeufzte unter der rotbaumwollenen „Wenn's Glück nach Menſchen ſucht!“ *** 2* Frau Paſtor Gröhn ging die Dorfſtraße entlang. Sie ing ige Kirchhof, der die kleine Horſtiche umgab. Obgleich ſie keine 120 hörigen hier liegen hatte, zog es ſie doch mit magiſcher Gewante dem Felde der Toten. Vielleicht kam es haher, weil die Horſlea, ihr in der letzten Zeit noch mißtrauiſcher und unfreundlicher ang gegengetreten waren als früher. Sie entbehrte auch den liahae⸗ mit den Kindern, die jetzt ſchon ſeit längerer Jeit das Paſtorat den. So flüchtete ſie ſich zu den Toten; hier fand ſie Ruhe. die Sie wanderte zwiſchen den Grübern umher und beſuchte Wohnungen der Toten, und als 90 müde ward, ſetzte ſie ſner Rande des Friedhofs ins Gras. Die herabhängenden Zweige un, Trauerweide verdeckten ihre Geſtalt; hier konnte ſie niemand 7— Vor ihr im Graſe blühten wilde Anemonen und Stief füttengen rote Marienkäferchen umſchwebten die Blumen; über ihr zwitſ 1n, ben die Vögel. Es kam ihr ſonderbar vor, daß die Blumen Plühen daß die Vögel ſangen; ihr war's, als müſſe alles hier ſchwa finſter und traurig ſein, wie ſie ſelbſt. erns Decke: Gortſetzung folgt.) ———— Todes-Anzeige. Ersatzreservist dam Kronauer heissen Kümpfen am 17. August 1917 im Alter von 20 Fahren den Heldentod für sein Vaterland erlitten hat. Wir vorlieren in dem Verstorbenen ein teures und un⸗ Fertessliohes Familienslied. Der Ort ssiner Ruhe ist noch unbekannt, und bitten um stille Teilnahme soines Angedenkens. lie Ssworzempfuxdepen, Cieftravérnden Mterbisnen: Plötalich und unerwartet trat uns die tief- erschütternde Nachricht, dass unser innigstseliebter, hertonsguter, hoftnungsvoller Sohn, Bruder, Schwager, und Nette Onkel 6284 * 25 Schwere Kämpfe sind zur Zeit an allen Fronten im Gange und mahnen ein dringlichst an die Notwendigkeit der Kriegsfürsorge-Versicherung für Angehörige im Felde stehender Offiziers und Soldaten. S Keine ärstliche Untersuchung. Mässige Prämien mit günstigen Ratenzahlungen. Aueh Kriegeanleihe Werden Als Barzahlung entaegennenammen · Nahenu 25 000 Kriegerfamilien in Süddeutschland haben bisher Versicherunssschuts gesucht, über eine 9 FB..L Be Mi ILLiOH. MarE gelangte bereits an Hinterbliebene zur Auszahlung. Sofortige Zahlung d. vollen Versioherungssumme im Todesfalle Bestens empfohlen durch mehrere Landesregierungen, duroh eine Auzakl bischöflicher Ordinariate, Behörden usw. Nähere Auskunft erteilt Mannbeim-Waldhof, 81. August 1617. Martin Kronauer, Vater Famille Martin Kronauer, Mwtrab. Familie ohann Kronauer Famille Ernst Kuumana 3 Familie Jakob Attner Familie Adolt Mich'l, Möävrustrals 43. Uannheim, Ffldt i Hesebäftestofte der K. K. prk. Lebensversisherungs- Sesellshaft „Oesterreichischer Phönix“ Kari Tü. Salz, Bezrksdirektor Ichsking, 0 3, 17. lel, Die Gemeinde Eſchelbronn, Bahnſtrecke Meckes⸗ am om WPeilttwoch, S. t. 9. J6., nachm. 3 Uhr im Rathaus dahier die Aus⸗ Ubung der Jagd auf emarkung mit einem Blächeninhalt von 820 ha für die Helt vom 1918 bis 1 Steigerer werden nur ſolche Perſonen zuge⸗ laſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagbpaſſes keſka⸗ 85 den, oder durch bezirksamtliches Zeugnis nachweiſen, e— 9 Erteitunt eines ſolchen keine Beden⸗ en. 4 5 Der Entwurf des Jagbpachtvertrags liegt in⸗ ztwiſchen auf dem Natoans 914 3 Eſchelbronn(A. Sinsheim), 80. Auguſt 1617. D einderat: Der rat: Dinkel, Bürgmſtr. Gog, Ratſchr. Jagd⸗Verpachtung. Am Samstag, den W. September, uachm. 2 wird auf dem Rathauſe 99 die Gemeinbeſagb Mönchzell mit 462 ha 61 Wald, Ackerland und Für die vielen Beweise herslicher Anteilnah meiner lieben Frau sage ich aufrich⸗ kiesten, ianissten Dank⸗ e 81. Ausust 1917. S 118 Vermogens· Verwaltungen beſorgt uverluſſi unò verſtimiegen uten bürgerlichen Mätagtisch.10 Mk. Abendtisch 80 Pig. E Aulüsslioh des Todes * k. Rüsgeberg iler⸗Cöftergshoch Oflene Stolle Wir ſuchen zum ſoſortig. Eintritt eine tüchtige Buchhatterin R. Seraus&“e. mer verleibt Creuhanò- Gejcuſhaſt.- G. ecnen 2 ee Seeee eht A. e, Danksagung.———— Gebr., einfacher, großer Kinderwagen E 3, 15 Pn zu kauſen geſucht. Las78 Schöne 5 Himmerz beh⸗ Auskunft in der Ge⸗ nung mit Bad u. 3 Okt . verl. auf d. Namen Mus⸗ nebst Kinder ece, iin Schneder, 2 2. Ta ſchäftsſteſte 68. Bl, b Wa — IS nf.e Regt. 170, 4. Komp. Gediegenes fleißiges Kaufe gebrauchte Näh, Laſelbſt 2 Tr. 9 1 böugeb⸗Flughauptwache Bleueexenäake. 69283 Wieſen vont 1. Februge 1018 ab auf weitere ſechs Jahre in ofſentlicher Verſteigerung achtet. 0 ſtände nicht be 4 Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zuge laſſen, welche im Beſioe eines Hahee ſind 11 5 öürch ein Zeugnis der zuftändigen Behörde nach⸗ meiſen, daß 0 die Erteilung eines ſolchen An⸗ 3——— Möbel one ger alt geſucht B2, 4/5 191 9 o Se. 1. 18, 16 111. ſowie ganze Nigha Wohnung 3. 1. Okt 3, 6055 liekert schnell und billig 3 Druckerei Dr. Bddas 6, 2 Mannheim E 6,2 ehen VBer Entwurf des Jagdpachtvertrags li ſicht auf dem Rasbeahe Per— Mönchzell, den 30. Auguſt 1917. Bürgermeiſteramt: Vettermann. Souerfäsedo in cäöten Taubertäl Gute Verpllegung zu 6 Mk. 4272 Hastwiet Krug,„zum Volksgarten“, —— Neue Paek- u. Einwickelpaniere 3 in Bogen und Rollen Düten und Beutel in allen Grössen 8 empflehlt zu billigsten Preisen. 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