* dr. e * den einen und Handelstell 1+ Rir— Anseigenteil: Grieſer. Druck u. erlag: Druckerei Px. Haas Rannheimer General⸗ Sasef 40 G. m. P. 5 I 115 Marmheim.— Fernſprecher: Ur. 7940, W, 7544, 08.— Pofzra Telor r. 201) KihrMgshaſer Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck- Ausführung. Abend⸗Ausgabe. 1917.— Ar. 422. nzei eeis: Die Iwalt. Kolonelzeile 40 Pfg., Reklamezeile M. 1 20 Aanahſne giuß: Mittagblant voum.%½ Uhr, Abendblatt na 3 Uhr. gen an beſtimmten Stellen u. Rusgabe wird keine Ber⸗ antwortung übernommen. Bezugspreis in Mannheim u. Ung. mongtl. Mt..70 einſcſl. Bringerl. Du e bezogen viertelj. M..2 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr. 10 Pig⸗ —— Erbitterte Kämpfe vor verdun. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauytquartier, 10. Sept.(WB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegoſthauplatz. heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls Uronprinz Ruprecht von Bayern An der flandriſchen Front und im Artois ſteigerte di Aeſchniee der Artillerie nur 44——*3— nitten. N orſtößen drangen viel Erkun⸗ ——.— geaner inie—4 91 ſind uberall ab- gewieſen worden. den geſtrigen Gefechten nördlich von St. Ouentin drängten die Engländer unſere Sicherungen bei Hardicourt und et in geringer Breite zurück. Unſere Stellung öſtlich von Hardicourt wurde heute frũh zurück⸗ gewonnen. Heeresgruppe des deutſchen Uronprinzen In der Champagne fühlten in einigen A ſchnitten franzö⸗ licge— gegen unſere St— vor; ſie wurden e m. An der Rordfront von verdun tagsũber In⸗ ſanterietellkämpfe ab. Oeſtlich von Samogneux un Sturmtruppen en Linie ee der 5500 344 vor, ſie fügten dem Jeinde ſchwere Verluſte zu und kehrten mit mehr Saehur g fi de 2. S a ur, Fenee er em 7. 5 von Unſchloſſen, aller Angriffe des—— Hetbekundter Ausdauer erwehrt hatke. Am Joſſes⸗ und im Chaumewalde wurde mit blanker Waffe und mit Handgranaten erbiltert gerungen. Eine Aen⸗ derung der Lage trat durch die frunzöf Angeiffe micht ein. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfelomarſchalls Prinz Leopold von Bayern Zwiſchen dem Rigaiſchen Meerbuſen und der Düng kam es im Wald⸗ und 2 zu erfolgreichen Gefechten unſerer Sicherung mit ruſſiſchen Streifabteilungen. Heeresgruppe des Generaloberſten Erzherzog Joſef. Mit ſlarken Kräften führten Ruſſen und Rumänen wie⸗ derholte Angriffe gegen die von uns erkämpften Stellungen awiſchen Srb—— Oitostal. Jeind wurde an allen Stellen durch Feuer⸗ und un Nahkampf zurückgeworſen und hatte ſchwere Verluſte. Mazedoniſche Front. Nordweſtlich des Malikſees wichen unſere Vortrup en vor 8 franzöſiſchen Druck auf die Höhe ſüdlich— Ochridaſees aus. Im Monat Auguſt ſind durch Flüge gegen den Feind —*— Flugzeuge nicht zurückgetehrt, 4 Feſſelballons ab⸗ oſſen. In derſelben panne beläuft ſich der Verluſt unſerer Gegner 42— und wenigſtens 295 Aauchene⸗ don denen 126 hinter unſerer, 169 jenſeits der feindlichen ront hrennend zum Abſturz gebracht worden ſind. „Der Erſte Generalquartiermeiſter: Luden dorff, Der bulgariſche Gericht. Genesü. Seyt.(WB. Richtamtlich.) Amtlicher Bericht des mazedoniſche Front. An Stellen der Front das übliche Störungs⸗ lener. Weſlich Bitoüig rief unſer Geſchühfeuer in den ſeindlichen Munitionsdepots eine EEploſion hervor. Un der unkeren Struma Palronillengefechte. Kumäniſche Front. Dei Tulcea und Galatz mäßiges Geſchützfeuer. Der türkiſche Tagesbericht. 07 9. Sept.(WB. Nichtamtl.) Amtlicher Heeres⸗ An der Kaukaſusfront wurde ein erneuter Vorſtoßver⸗ ſuch des Feindes abgewieſen. Auf der Inſel Samos wurde der Haſen Wati von unſeren Fliegern mit Bomben beworfen. Neue U⸗Boot⸗Erſolge. Berlin, 10. Sept.(WTB. Amilich.) Jeue-Booterfolge mn Allantiſchen Ozean, Aermelkanal und in der Nordſee: 0 7 Dampfer und 2 Segler, Urunter das engliſche Hilfsſchiff„Bergamot“(wahrſcheinlich Booffalle), ein bewaffneier engliſcher Dampfer ſowie 4 dampfer, die ſämtlich aus Geleitzügen herausgeſchoſſen wur⸗ Cu zwei durch Doppelſchuß aus ein und demſelben 9. Der Chef des Admiralſtabs der Maeine. *——— die Uriegslage. Berlin, 10. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach dem me bei Nige enlicet ich der ruſſiſche Rückzug in zwei Eine nördliche Gruppe geht entlang der Küſte nach der — der livländiſchen Aa auf Wenden zu, die N Gruppe we ſich nach unſerer harten Verfolgung nach Oſten; ſie er⸗ reichte am 7. September die Linie 90 enden—Mitau—Reu⸗ kaiden hof und hat ſich dort verſchanzt. Die beiden Gruppen ſiaben im Raume von Wenden zuſammen. Von der nach Suͤden ich anſchließenden Dünafront haben die Ruſſen ein weiteres Stück bis weſtlich von Kokenhauſen(halbwegs Friedrich⸗ E in aufgegeben. Wie überraſchend en Ruſſen der deutſche Vorſtoß gekommen iſt, und wie über⸗ eilt der Rückzug vollzogen wurde, beweiſt die ungeheure noch täglich wachſende Menge des auf den Schlachtfeldern e PR + eſchütze, deren inzwiſchen au angewachſen iſt. Gegen die 1 Ausbau deſt lchr uſſſhe Stellung—— 2— üſte und der Düna ſind unſere Vortrupps vorgegangen, und haben die ruſſiſchen Sicherungen an mehreren Stellen zurück⸗ edrückt. Zwiſchen Pruth und Moldau herrſchte lebhafte efechtstätigkeit. Auch im Oitustal hat die Arltillerie⸗ tätigkeit wieder an Stärke zugenommen. Ergänzende Nachrichten von geſtern beſagen, daß der Feind vor der Front der 8. Armee weiter ſchanzt und von ſeinen Stellungen aus Sicherungsabteilungen vorträgt. mit denen unſere Vortruppen in der Gegend von Reuen⸗ kaiden und ferner füdöſtlich Kronenberg und nördlich Engekharthorch mehrfach in Kämpfe gerieten. In Rumänien wurde füdweſtlich Tirgul-Oena, der ährend des geſtrigen Vormittags angreifende 0 eind im Gegen⸗ ſto N Zwiſchen dem Eutriz und Boftanakal, wo es Teile des Gegners gelungen war, amn ſüdlichen Talabhang des Doftanabaches rteile zu erringen, wurde er heute in der Morgendämmerung zurücgeworſen, und damit ſind alle Stellungen wieder ſel in unſerer Hand. An der engliſchen Front wurden nach dem verluſtreichen Angriff vom 6. September neuerdings Vorſtöße des Geg⸗ mers bei St. Julien, die inſolge des in Flandern herrſchenden Nebels nur nachts ſtattfinden konnten, abgewieſen. Die Ar⸗ tillerietätigkeit hat ſich vom Houthoubſterwalde bis in die Gegend öſtlich Hpern erheblich Oeftlich vom L a 4———. konnten gewaltſame, n eftiger Uervorbereitung vo hende eng⸗ liſche Erkundungen abgewieſen werden. Nördlich von St. Quen⸗ tin ſind die Gefechte noch im Gange. In Fla ndern hält ſich die Artillerietätigkeit bei ſchlechter Sicht in mäßigen Grenzen. Feindliche Vorſtötze nordweſtlich Fre⸗ 0 murden e— dem r gelungen, ein a uſerer vo en ie zu beſetzen, das noch in ſeiner Hand iſt. Die franzöſiſche Front in ihrer geſamten Ausdehnung iſt auch lebhaft bewegt. In der Aisnegegend herrſchen lebhafte Artilleriekämpfe. In der Champagne brachen franzöſiſche Bataillone nach ſtarker Artillerievorbereitun und 9. September abermals an der So mmerpi⸗ zum Angri Die Artillerieſchlacht vor erdun hat ihren Fortgang genommen. Nachdem der Feind ſein Artillerie⸗ feuer auf dem Oſtufer der Maas zum Trommelfeuer ge⸗ ſteigert hatte, brachen abends 7 Uhr tiefgegliedert die Angreifer auf 8c Kilometer breiter Front zwiſchen Samogneux⸗Beaumont⸗ Varanville vor, ſie wurden teils im Nahkampf unter ſchwer⸗ ſten Verkuſten für die Franzoſen abgeſchlagen. Ein⸗ zelne feindliche Verbände wurden dabei vollſtändig aufgerieben. Am Morgen des 8. September wiederholte der Feind zwiſchen dem Foſſeswalde und Beſonveux ſeine heftigen An⸗ Griffe; er hatte dabei drei Diviſionen eingeſetzt, die von unſerem Gegenſtoß zurückgetrieben wurden. Am walde iſt es den Frangoſen unter dem Schutze ſtarken Nebels ge⸗ lungen, etwas vorwärts zu kommen. Die Berluſte betragen nach den Ausſagen von franzö chen Geſangenen neuerdings teilweiſe über 50 Prozent, 3 ran⸗ zoſen fielen in unſere Hand. Geſtern kam es an der Nordfront von Verdun, an der Höhe 344, am Foſſes und im Chaumewalde ſowie in der Gegend von Pauchrex verſchiedentlich zu heftigen Teilgefechten der, Artillerie, die keine Aenderung der Lage brachten. Im Berlauf dieſer Kämpfe konnte 1 Offigier, 5 Unterofftzier und 20 Mann eines Regiments, die bei einem a ngriff am 7. September abgeſchnitten worden waren und ſich drel Tage wacker gegen den überwältigenden Feind hielten, befreit werden. leber 100 ranzoſen wurden in dielen Kämpfen zu Gefangenen gemacht. Auch auf dem italieniſchen Kriegsſchauplatz haben alle Bemühungen der Italiener gegen den Monte St. Gabriele hnen keinen Erſolg 7„Vier italieniſche Angriffe am Nord⸗ hang Berges ſind geſcheitert. Der Feind beſchränkt ſich ietzt auf Artillerieſeuer am Weſthang. Den von italieniſcher Seite. gemeldeten 30 000 Gefangenen aus der 11. Iſonzoſchlacht gegenüber veröffentlicht der Heeresbericht der Verteidiger eine Gefangenenzahl von 500 Offizieren und 18 000 Mann. Inzwiſchen haben unſere Verbündeten im Südtirol ein neues erfolgreiches Unternehmen gegen die Ttaliener zu ver⸗ eichnen, das weitere Gefangene und ein Maſchinengewehr eingebracht at. Das italieniſche Feuer gegen den Monte St. Gabriele hat ſeit geſtern nachmittag nachgelaſſen. Ungeheure Berluſte bei der verdunoſſenſipe. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10, Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Der Schweizer Pie meldet: Die franzöſiſchen Berichterſtat⸗ ter der großen Blätter kritiſieren auffallend die neueſte Berdunoffenſive und die Führung des Generals Peétain. Sie weiſen darauf hin, daß ein Gegenſatz S der Frühjahrsoffen⸗ ſive, in welcher das Ergebnis gleich Null war, und der gegenwärtigen nicht beſtehe. Die Verluſté der Franzoſen in den gegenwärtigen Kämpfen 90 Verdun ſeien außerordentlich ſchwer geweſen. Der erzielte Geländegewinn ſtehe ganz außer Verhältnis den exlittenen untſiſch An einein der letzten Tage betrugen heiſpiels⸗ weiſe die franzöſiſchen Verkuſte 20 000 Mann bei einem Kräſteeinſatz von 100 000 Mann. die augenblickliche Erſchöpfung der Eutente. ur Kriegslage ſchreibt Waſor Moraht in der„Deutſchen 9 WGsgach hat, mie feſtſteht, in noch nicht 6 Monaten über 400 000 Mann verloren, Frankreich mohl ebenſoyiel, Italien 200 000 und Rußland ohne Zweifel mindeſtens eine halhe Million. Sie alle wurden dem vergeblichen Durchbruch geopfert. Da haben wir den Grund der augenblicklichen Erſchöpfung der Entente. Halb⸗ jährlich kann ſie unmöglich 1/ Millionen verlieren. Sie würde ſonſt ouain zu raſch ihr numeriſches Uebergewicht über uns vermindern, würde alſo in jedem neuen Monat vor unſerer Initiative weniger ſicher ſein. vor; ſie wurden jedoch im geworfen. Chaume⸗ Kerenski ſetzt Kornilow ab. Stockholm, 10. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. Kerenski hat folgende Proklamation erlaſſen: Am 8. September kam das Mitglied der Duma Lwow nach Petorsburg und forderte mich im Namen des Generals * Kornilow auf, die geſamte Zivil⸗ und Militärgewalt dem Generaliſſimus zu übergeben, der nach ſeinem Gutdünken eine neue Regierung bilden werde. Die Richtigkeit dieſer Auf⸗ forderung wurde mir dann durch General Kornilow ſelbſt in einer Mitteilung durch den direkten Telegraphendraht zwi⸗ ſchen Petersburg und dem Generalſtab beſtätigt. Da ich dieſe an die vorläufige Regierung zu Händen meiner Perſon gerichtete Aufforderung als Verſuch gewiſſer Kreiſe der Bevölkerung betrachte, die ſchwierige Lage des Landes zu benutzen, um dort einen Zuſtand herzuſtellen, der den Eroberungen der Revolution widerſpricht, hat es die vorläufige Regierung für notwendig gehalten, für das Wohl des Vaterlandes und die Freiheit des republikaniſchen Re⸗ gierungsſyſtems mich damit zu betrauen, dringend un⸗ abweisliche Maßnahmen zu ergreifen, um alle Anſchläge gegen die höchſte Gewalt und gegen die von der Revolution eroberten Bürgerrechte an der Wurzel abzuſchneiden. Daher ergreife ich für die Aufrechterhaltung der Freiheit und die öffentliche Ordnung im Lande alle Maßnahmen, die ich der Bevölkerung zu gelegener Zeit ankündigen werde. Gleichzeitig befehle ich: 1. General Kornilow hat ſein Amt an General Klembowsky, den Oberbefehlshaber der den Zugang, nach Petersburg ſperrenden Armeen der Nordfront zu über⸗ geben und General Klembowsky ſoll vorläufig die Befug⸗ niſſe als Generaliſſimus übernehmen, jedoch in Pskow bleiben. 2. Ich verhänge den Kriegszuſtand über die Stadt und den Bezirk Petersburg. Ich fordere alle Bürger auf zur Aufrechterhaltung der notwendigen Ord⸗ nung für das Heil des Vaterlandes mitzuwirken und die Armee und Flotte fordere ich auf, ruhig und getreu ihre Pflicht zur Verteidigung des Vaterlandes gegen den äußeren Feind zu erfüllen. Man muß nun abwarten, wie Kornilow dieſe Abſetzung aufnehmen und beantworten wird. Kerenski ſucht ſich durch einen ſehr gefährlichen Akt ſeines ſchärfſten iderſachers zu entledigen, um ſeine Stellung zu 9 die in letzter Zeit ſehr erſchüttert ſchien. Man glaubte ſchon das Ende der Dit⸗ tatur Kerenski vorausſagen zu dürfen. Der Moskauer Na⸗ tionalkongreß, deſſen wichtigſte Aufgabe die Sammlung aller Parteien unter dem Zepter des neuen ungekrönten Herrſchers im ruſſiſchen Reiche ſein ſollte, ſchien genau die entgegenge⸗ ſetzte Wirkung zu haben: in Rußland ſo ziemlich allgemeine Enttäuſchung über das Auftreten Kerenskis und bei den Ver⸗ bündeten ein merkliches Abrücken von dem Manne, an deſſen drakoniſchen Maßregeln gegen die Zerſetzung in der Armee man noch vor kurzem die größten Hoffnungen knüpfte. Es war ein unglückliches Zuſammentreffen, daß gerade in dem Augenblick, wo Kerenski auf dem Nationalkongreß das ruſ⸗ ſite Volk 00 eine bewußte Fälſchung von der Unverſöhn⸗ ichkeit De ands, deſſen Eroberungsſucht den Weltkrieg verurſacht hätte, zu überzeugen verſuchte, der Pro* gegen Suchomlinow begann. Dieſer Prozeß mit ſeinen Enthüllungen über die Entſtehung des rieges ſchien der Macht Kerenskis ſchweren Abbruch zu tun. Bei der rückſichts⸗ loſen Handhabung der Zenſur während des Krieges war es der ruſſiſchen Regierung ein Leichtes geweſen, die aktenmäßi⸗ G1 Feſtſtellungen der deutſchen Regierung über die Schuld ußlands, Frankreichs und Englands am Kriege dem Volke vorzuenthalten. Aber nun enthüllte der Prozeß Suchomlinow, deſſen Verhandlungen man beim beſten Willen nicht verheim⸗ lichen kann, vor der ganzen Welt die Wahrheit. Die Preſſe in London und Paris behandelt Kerenski in letzter Jeit ſchon wie eine gefallene Größe, für die der Nach⸗ folger, Kornilow, bereits gefunden ſchien. Die Times be⸗ zweifelte, daß Kerenski der richtige Mann ſei, um Rußland vor dem Untergang zu bewahren. ine Methode, bei der Armee aeeſe engeitce habe nur die Diſziplin unter⸗ graben, Vor allem müßte er ſich von den unheilpollen Senti⸗ mentalitäten gewiſſer politiſcher Richtungen freimachen, denen er ſeine Stellung verdankt. Nun kann man eigentli Kerenski längſt nicht mehr den Vorwurf machen, daß er in der Auswahl ſeiner Mittel zur Bekämpfung der Zerſetzung in der Armee erade ſentimental perfahren wäre. Er ſuchte die Befolgung einer Vefehle durch drakoniſche Strafen zu ergwingen, wie ſie kaum Unter dem Jarismus bekannt waren. Da aber der Erfolg ausblieb, konnte er natürlich nicht den Beifall Eng⸗ laubs finden. In Frankreich warf man ihm vor, daß ſeine Schilderung der ruſſiſchen Lage auch bei den Verbündeten einen geradezu niederſchlagenden Eindruck gemacht habe, Da⸗ mit könne man— 5 ein vom Unglück verfolgtes Volk aufrich⸗ ten und zu neuen raftanſtrengungen bewegen. Die Ereigniſſe gerade der letzten Tage im Kampfgebiet angetan, Kerenskis Stellung um Riga waren weiter dazu Badi che Neueſte Nachrichlen 55 ——— —— —— ——— — 2. Seite. Nr. 422. Montag, den 10. September 1917. völlig Unhaltbar zu machen. Ein militäriſcher Erfolg hätte ſeine Macht wohl für lange Zeit gefeſtigt. Aber die Ereigniſſe an der Nordfront zeigen, daß es keinem Machthaber in Ruß⸗ land mehr gelingt, den fortſchreitenden Zuſammenbruch aufzu⸗ halten. Und darum war es durchaus wahrſcheinlich, daß bin⸗ nen kurzem die Diktatur Kerenskis der Geſchichte angehören werde. Der Diktator hat nun den kühnen Verſuch gemacht, ſeine erſchütterte Stellung aufs neue zu feſtigen, indem er den General Kornilow in die Wüſte ſchickt. Kornilow wollte ihn abſetzen, nun ſetzt er Kornilow ab. Vielleicht ſetzt nun Korni⸗ lom Kerenski abermals ab: wir bekommen zwei Dikta⸗ toren und zwei Lager,, die ſich aufs blutigſte befehden werden, ſofern die Truppen ſich für den Ehrgeiz der beiden Machthaber totſchlagen laſſen werden. Eine Schlacht vor den Toren Petersburgs zwiſchen Kornilow und Kerenski könnte nicht zu den Unmöglichkeiten dieſes Krieges gehören; Ruß⸗ land, das während des Krieges die Demokratiſierung ſeines Staatsweſens vornehmen wollte, treibt in ein immer furcht⸗ bareres Chaos hinein. Ueber die Vorgeſchichte des Zweikampfes Korni⸗ lom—Kerenski, der ſich nun ſo unverſehens zuſpitzt, unterrichtet folgendes Telegramm: Stockholm, 8. September. Die Petersburger„Birſchewija Wiedomoſti“ faßt ihre Eindrücke über die Moskauer Konferenz dahin zuſammen, daß zum tiefſten Kummer aller patrio⸗ tiſchen Bürger die Gegenſätze zwiſchen der Vorläufigen Regierung und dem Generaliſſimus Kornilow geblieben ſeien. Man ſtelle in der Oeffentlichkeit Kerenſki und Kornilow als zwei ent⸗ gegengeſetzte Prinzipien dar. Kerenſki habe ſich zwar aus der Affäre gezogen, der Riß ſei aber klar erkennbar geweſen; es werde ſchwer ſein, ihn zu verkleiſtern. Die Beratung habe nichts da⸗ zu beigetragen, die zwei Teile, in die das ruſſiſche Volk geſpalten ſei, einander zu nähern. Kerenſki habe nur durch einen 4 heater⸗ coup auf die Maſſe wirken wollen, indem er ſeine Machtſtellung dadurch angedeutet habe, daß während der Beratungen zwei Offi⸗ ziere hinter ſeinem Seſſel hätten ſtehen müſſen. Trotz allgemeiner Entrüſtung über dieſe offene Unterſtreichung ſeiner Stellung als das Haupt der Vorläufigen Regierung gegenüber Kornilow habe Ke⸗ renſki dieſe Poſe alle Tage wiederholt. Dafür ſei Kornilow in feierlichem Gepränge unter dem Vorantritt der Georgs⸗ ritter und Invalidenkompagnien, welche die Rolle altrömiſcher Prä⸗ torianer hätten ſpielen ſollen, mit einem endloſen Aufgebot von Automobilen durch Moskau gezogen und habe vor der Iberiſchen Mutter Gottes mit einem zahlreichen Gefolge öffentliche Gebete ver⸗ richtet. Mit der Feierlichkeit, wie er anmarſchiert ſei, habe ſich der Zug langſam durch Moskau zum Salonwagen im Bahnhof zurück⸗ bewegt. Hier habe Kornilow ununterbrochen Abordnungen ver⸗ ſchiedenſter Art empfangen, die politiſche und wirtſchaftliche Fragen vorgebracht hätten, und über alles autoritative Entſcheide erteilt. Deutlich kam in allem, beſonders auch in ſeiner kühlen Haltung gegen Kerenſki, zum Ausdruck, daß Kornilow der Heldaller⸗ rechts von den Sozialiſten ſtehenden Gruppen iſt, die Kerenſkiffallen laſſen. Die Scheidelinie geht durch das Lager der Kadetten, die in zwei Flügel geſpalten ſind., Der vechte Flügel erklärte in einer Sonderſitzung während der Moskauer „Konferenz, die Vorläufige Regierung in ihrer gegenwärtigen Zu⸗ ſammenſetzung könne nicht als Regierung zur Nettung des Vater⸗ landes angeſehen werden. Man müſſe ohne Rückſicht auf die Linke vorgehen, das heißt mit andern Worten, den Kerenſkiſchen Gedanken des Koalitionskabinetts verwerfen und daraus unvermeidlich die Folgerung der ſcharfen Druckmaßregeln ziehen, dieͥ Kornilow in ſeiner bisher nicht bekannt gewordenen Denkſchrift mit Sa⸗ winkow, dem Verweſer des Kriegsminiſteriums, und Lebedew, dem Leiter des Marineminiſteriums, für das Innere des Landes verkangt und deren eine Forderung die Wiedereinführung der Todesſtrafe iſt. Eine ſchwere Niederlage Kerenſkis bedeutet bereits das Verbleiben beider Männer in einflußreichſten Stellungen unter dent ungekrönten Koſakenzaren Kornilow. An dieſer Niederläge Kerenſkis hat der rechte Flügel der Kadetten in ſehr ge⸗ ſchickter Weiſe mitgearbeitet. Die linksſtehenden Kadetten, ihr theo⸗ retiſierender, wenig tatkräftiger Teil, vertreten durch den Schwätzer Roditſchew, wollen einſtweilen noch weiter lavieren und er⸗ klären die Stunde zum Sturze der Sozialiſten als verfrüht. Durch einige dieſem linken Flügel recht ſchmackhafte, im übrigen aber nichts⸗ ſagende Worte über die Sympathien der Kadetten für die Sozialiſten an ſich arbeitet Miljukow daran, die Herren um Ridtſchew her⸗ überzuziehen. Tatſächlich kann es nicht zweifelhaft ſein, daß die Ka⸗ detten gerade die Feinde aller ſozialiſtiſchen ſind, die ihnen, zu mächtig geworden. Die Auswirkung des deutſchen Vorgehens über Riga hinaus muß die Gegenſätze zum bringen und das Chaos um einige Grade weiter⸗ eigern, 8 4 Kerenskis Geſundheitszuſand. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Meldungen aus Petersburg berichtet„Dien“: Ke⸗ renski, der nach der Moskauer Konferenz erkrankt war, erhielt von ärztlicher Seite den dringenden Rat, ſoforteinen Luftkurort in der Krim aufzuſuchen, da er andernfalls den Winter nicht überleben werde. Die Tuberkuloſe, an welcher Kerenski leidet, hat neuerdings erhebliche Fortſchritte gemacht, ſodaß er häufig Schwäche⸗ anfälle erlitt. Kerenski erklärte aber, daß er Petersburg nicht verlaſſen werde, da gegenwärtig Rußlands Leben auf dem Spiele ſtehe. Funehmende Anarchie in Rußland. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Meldungen aus Petersburg berichtet„Djen“, die Anarchie im Innern Rußlands nehme weiter zu. In Kaſan ſind Truppen aus Moskau eingetroffen, die gegen⸗ wärtig im Kampf mit dem Pöbel von Kaſan ſtehen. Es haben ernſte Zuſammenſtöße zwiſchen den Moskauer Truppen und der Kaſaner Garniſon ſtattgefunden. Es iſt ſchon zu regel⸗ rechten Stellungskämpfen zwiſchen Deſerteurbanden und Truppenpatrouillen gekommen. Bisher gelang es nicht, dem Auf⸗ ſtand in Kaſan entgegenzutreten. Nach Petersburger Meldungen Londoner Blätter wurden mehrere Koſakenregimenter und Maſchi⸗ nengewehrabteilungen nach Kaſan beordert. Dortſelbſt wurde das Standrecht ausgerufen. Die Soldatendelegierten der 12. Armee über die Niederlage bei Riga Stockholm, 9. Septbr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. Der Ausſchuß der Soldaten⸗ delegierten der 12. Armee, die Riga verteidigte, legte dem BVollzugsausſchuß des Arbeiter⸗ und Soldatenrates einen Bericht über die Ereigniſſe an dieſer Front vor. Der Bericht ſagt: Bruſſilowäwar ſeit langem durch eine Sonderabordnung davon unterrichtet, daß die ruſſiſche Front an der Düna in der Gegend von Riga ſchwach geſchützt ſei und leicht durchbrochen werden könnte. Es wurde der Abordnung aber geantwortet, daß, ſobald das Haupt⸗ quartier Nachricht erhalten haben würde, daß die Deutſchen dort eine Offenſive vorbereiteten, die Front alsbald verſtärkt werden würde. Es wurden indeß keine Maßnahmen getroffen. Die deut⸗ ſchen Truppen waren in dem Abſchnitt, wo der Durchbruch erfolgte, zählreicher als die ruſſiſchen Streitkräſte. Nachdem die Deutſchen eine große Zahl Batterien zuſammengezogen hatten, griffen ſie heftig die aus ſchlecht ausgebildeten Territorialtruppen zuſammen⸗ geſetzte Diviſion an. Die Deutſchen wußten nicht nur, wo die Ruſſen ſchwächer waren, ſondern beſaßen auch genaue Angaben über die ruſſiſchen Batterieſtellungen, die ſämtlich alsbald außer Gefecht geſetzt wur⸗ den. Das deutſche Feuer war von unerhörter Heftigkeit und die erſtickenden Gaſe chemiſch ſo zuſammengeſetzt, daß— hier iſt der tele⸗ graphiſche Text verſtümmelt— nutzlos war. Das deutſche Feuer vernichtete binnien kurzem alle Telephon⸗, Telegraphen⸗ und Beob⸗ achtungsſtellen. Die ruſſiſchen Batterien ſchoſſen nur auf gut Glück und faſt— 99— 9*— 8 erhielt, die ſtrateg e w erz„be er xten Siat on, nach dem S 0 ieren. Aber der Diviſionskommandeur führte den Befehl nicht aus. Der Bericht ſagt Poincarés zurück. ſe e 0 mit——* ſolcher Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) ferner, daß anſtatt alle Truppen in einer Maſſe zum Gegenangriff vorzuwerfen, die Regimenter einzeln vorgeſandt wurden und die Deutſchen ſie nacheinander überwältigten. Soldaten wie Offiziere kämpften heldenhaft. Zahlreiche Einheiten weigerten ſich, dem Be⸗ fehl, zurückzugehen, Folge zu leiſten, da ſie an einen Verrat des Oberkommandos glaubten. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat beſchloß nach der Entgegennahme des Berichts die Regierung aufzufordern, einen Unterſuchungsausſchuß einzuſetzen, dem Vertreter der demo⸗ kratiſchen und militäriſchen Organiſationen angehören ſollen. Maßregelung der Rigaer Verteidigungsregimenter. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Sept.(Priv.⸗Tel., z..) Nach ſchweizeriſchen Korreſpondenzmeldungen aus London berichtet die„Morningpoſt“ aus Petersburg: Anläßlich der Vorgänge an der Rigaer Front ſind 2 Regimentskommandeure und 32 Stabsoffiziere zur Dispoſition geſtellt worden. Das 3. Petersburger und das 2. Revaler Infanterieregiment wurden wegen vorzeitiger Räumung des Rigaer Brückenkopfes durch General Kornilow disziplinariſch und kriegsgerichtlich gemaßregelt. Ein franzöſiſches Rezept gegen die ruſſiſche Kriegsmüdigkeit. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizeriſchen Meldungen ſtellen mehrere franzöſiſche Blätter übereinſtimmend die Forderung auf, die ruſſiſchen Machthaber möchten die ruſſiſche Kriegsmüdigkeit und Friedensſtrömung durch Maſſenhinrichtungen an der Front und im Landes⸗ innern bekämpfen. Herrſchaft der Maximaliſten in Kronſtadt. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Das ukrainiſche Preſſebüro in der Schweiz meldet aus Petersburg: Infolge der Niederlage der Maximaliſten in Petersburg waren die Anhänger dieſer Partei auch in Kronſtadt zum Schweigen gekommen. Nach einer kurzen Ruhepauſe von wenigen Wochen ſind ſie nunmehr wieder die eigentlichen Herren von Kronſtadt. Die Zeitung Bolche⸗ wiki, die nach den ſtürmiſchen Julitagen geſchloſſen wurde, iſt wieder erſchienen. Die bürgerlichen Zeitungen ſind geſchloſſen, die Todes⸗ ſtraſe zum zweiten Mal abgeſchafft und ein neuer Kongreß der Ar⸗ beiter und Soldaten wurde einberufen. All dies ſind Maßregeln des neu gewählten Magiſtrats von Kronſtadt, deſſen Mehrzahl zu den Parteigängern Lenins gehört. 5 0 Kronſtadt— Kriegszone. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Sept.(Priv.⸗Tel., z..) Nach Genfer Berichten aus Paris meldet„Petit Journal“, Kronſtadt wurde als Kriegszone erklärt. Ein Teil der Kriegsſchiffe iſt in die Narowa ausgelaufen. e * m. Köln, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Stockholm: Ein glaubwürdiger Neutraler, der das Eintreffen der erſten Nachrichten über die Niederlage bei Riga in Petersburg noch miterlebte, ſchildert deren Wirkung auf die Hauptſtadt als ge⸗ radezu kataſtrophal. Die infolge der Unterernährung äußerſt nervöſe Beyölterung übertrieb die Nachrichten ins Ungeheuerliche. Alle fürchteten, daß der Vormarſch der Deutſchen gegen 5 Krieg zu Ende gehen werde. In den Straßen bildeten 9 Gruppen, die„Nieder mit dem Kriegl Nieder mit Kerenfkil“ ſchrien und ſchnellen Zulauf von Soldaten erhielten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 10. Sept.(Priv.⸗Tel. z..). Nach Genfer Berichten aus Paris meldet„Petit Journal“ aus Petersburg: Bei Unruhen im Vorort Oſtrowo wurden 23 Syldgten und über 50 Arbeiter verletzt, zum Teil tödlich. e 4————— 5 Die Uabinettskriſe in Frankreich. Paris, 10. Sept.(WB. Nichtamtl.) Meldung der Agenee Habas. Der Miniſterpräfident Ribot hatte die für die Neu⸗ bildung des Kabinetts in Ausſicht Politiker für den Sonntag Nachmittag verſammelt. Als die Vertreter der parlamen⸗ tariſchen Sozialiſtengruppe eintrafen, um zu erklären, daß ſie glaubten, die Verantwortung ihrer Gruppe für die Bildung des Kabinetts nicht auf ſich nehmen zu können, teilte Miniſter Tho⸗ mas Ribot mit, daß es ihm unmöglich ſei, ihm die Unter⸗ ſtützung zu gewähren, die er ihm leiſten zu können geglaubt hatte. Troßdem war Ribot entſchloſſen, das Kabinett zu bilden. Aber vor der im Laufe des Abends zur endgültigen Bitbung des Kabinetis abgehaltenen Verſammlung erklärte der Kriegsminiſter Pain⸗ evé, daß er es für unmöglich halte, auf die Mitwirkung der Sozialiſtengruppe zus verzichten. Angeſichts dieſer Erklärung legte Ribot in Uebereinſtimmung mit allen Teilnehmern in der Verſammlung den ihm exteilten Auftrag in die Hände Berlin, 9. Sept. In der— ſprach geſtern Graf Re⸗ ventlow über die Frage: Wie ſtehen wir? Er wies darauf hin, daß alles gekommen iſt, wie Hindenburg es ſagte. Bei der Erwäh⸗ nung der„deutſchen Stadt Riga“— wie das Kaiſerwort lautete— brach lebhafter Beifall aus. Entſcheidend fällt aber auch unſer U⸗Boot⸗Krieg in die Wagſchale, gegen den England in Flandern ungeheure Blutopfer bringt, weil— es eben keine Zeit mehr hat,— Hilfe zu warten. Leider aber wurde in dem Reichstags⸗Ausſchuß die Wirkung des U⸗Boot⸗Krieges nicht bloß angezweifelt, ſondern es iſt von ihm noch Verzagtheit und Nerven⸗ ſchwäche ausgegangen. Wiſſen dieſe Herren, welche Verantwortung ſie dafür vor dem Lande auf ſich nehmen? Es ſcheint ja faſt nicht der Fall zu ſein. Hindenburg ſchher Der U⸗Boot⸗Krieg führt zum Sa und bis dahin müſſen wir Nerven haben. Der engliſche erſte elord Jellicde gab zu, daß England den Krieg nicht mit der Hlane gewinnen könne; denn gegen die U⸗Boote gäbe es kein Mittel. arum müſſe England den Krieg zu Lande führen. Herr Lloyd George ſcheint auch immer weniger beruhigt zu ſein, und er wen⸗ det ſich in beinahe jeder Rede an die deutſche Reichstags⸗ mehrheit: Bitte, mache du das Deutſche Reich wehrlos! Alſo an uns iſt es, Nerven zu behalten und ſich mit allen Mitteln gegen die zu wenden, die auf Herabſtimmung ausgehen. Der beſte Weg zum Erfolge iſt: Nach allen Seiten ſo Kiart wie möglich zu ſchlagen: Die Richtigkeit dieſes Satzes hat ſich nun auch im Pſten wieder be⸗ währt. Das„befreite ruſſiſche Volk“ hatte ſich eben anders ent⸗ wickelt, als unſere Regierung einſt gedacht hatte, damals, als ſie wegen einer kleinen Offenſive am Stochod gewiſſermaßen um Ver⸗ deſhune bat und bemerkte, es* nicht wieder vorkommen. Das efreite ruſſiſche Volk iſt genau ſo deutſchhaſſeriſch, wie das zariſtiſche. Graf Reventlow ſprach die Hoffnung aus, daß nun Riganiewie⸗ der unter ruſſiſche Herrſchaft kommen wirdl Weniger erfreulich iſt der Blick auf die Lage im Innern. Woher dieſe Uneinigkeit und Spaltung? Da muß man auf den Deutſchen Reichstag hinweiſen und ſeine Stimmungsmache 2 einen Ver⸗ zichtsfrieden. Wir haben vergeblich an jene Seite die Frage gerichtet, wie wir denn bei einem Verzichtsfrieden 12 Milliarden Mark Mehr⸗ laſten eigentlich tragen ſollen? Eine Antwort haben wir darauf nie erhalten. Warum? Weil es einſach keine gibt. Ein Deutſchland mit einem Scheidemannfrieden wäre eben ruiniert. Wenn Herr Er z⸗ berger, der Mann, der alles weiß, einfach ſagt: Das deutſche Volk, das immer ſo tüchtig war, werde ſich ſchon wieder erholen, ſo iſt das ſelbſt von dieſem bedeutenden Manne(Heiterkeit) beinahe leicht⸗ ertig; zeigt aber ebenfalls, daß es keine ſachliche Antwort auf unſere rage gibt. Selbſt in einer Schrift des ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteivorſtandes werden für die Arbeiter Dinge verlangt, die bei einem Scheidemannfrieden 6900 0 unerfüllbar ſind. Die Arbeiterſchaft, wenn ſie wüßte, wohin das Scheidemann⸗Pro⸗ gramm führt, würde nicht hinter dieſer Reichstagsmehrheit und ihrem Führer ſtehen. Wer alſo ſteht denn in Wirklichkeit überhaupt hinter dieſer ſogenannten Mehrheit? Manchmal fragt man ſich ja, ob denn das deutſche Volk blind und taub iſt und ſich nicht einmal die Frage vorlegt: wie kann eine ſolche Reſolution als im Namen des deutſchen Volkes“ betrachtet werden? Die großen Maſſen laſſen ch leider immer noch durch Schlagworte täuſchen. Graf Reventlow la ſtändigungefclede ſo von der 2 ewaltigung vom„ gung Verlängerung des Krieges. Das deutſche Vaolk wird ſich entſcheiden eters⸗ erläßt es einen„ burg drohe und verknüpften damit die Hoffnung, daß dann der erwecken müſſen, ob die Haltung des Zentrums unter Führ 1915 N Wie ſtehen wir? eden“, von der müſſen, ob Belgien eine angelſächſiſche oder eine deutſche Oberherr⸗ ſchaft haben ſoll— eine andere Wahl gibt's nicht. Da iſt es ni Vergewaltigung, wenn wir uns für den zweiten Ausweg entſcheiden. Iſt es weiter Vergewaltigung, wenn wir im Oſten deutſche Brüdet vom ruſſiſchen Joche befreien?— Als erfreuliches Ereignis dieſes Sommers ſtellte Graf Reventlow den endlichen Abgang des Reichs⸗ kanzlers von Bethmann⸗Hollweg feſt. Man atmet wieder auf die Siegeshoffnung belebt ſich wieder. Die Scheidemann⸗Bethmann⸗ Stimmung der Unentſchloſſenheit, Verzagtheit und Zielloſigkeit iſt eine unglückſelige Erbſchaft, die beſeitigt werden muß. Verlängernd den Krieg wirkte der Geiſt der Bethmann⸗Scheidemann⸗Politik, die mit ihrer Friedenspolitik immer hinter den Feinden herlief. Zeigen wir uUnſere Siegesgewißheit und Entſchiedenheit, durchzuhalten: das verkürzt den Krieg! Graf Reventlow beſprach die Papſtnote un die unverſchämte Wilſon⸗Note. Unfaßlich iſt, wenn der„Vor⸗ wärts“ und ein anderes ſozialdemokratiſches Blatt noch ſagen: Wilſon hätte ganz recht, wir müßten die Demokratie haben. Aber dieſer 6 währende Appell der Feinde an die deutſche Demokratie und Sozi 5 demokratie: ſchafft endlich eure Reichsverfaſſung un Monarchie ab, dann werden wir verhandeln— dieſer Appell ver⸗ dient doch größere Aufmerkſamkeit. Wie ſagte doch Herr George geſtern? Graf Reventlow verlieſt es, um zu zeigen, daß e⸗ keine„alldeutſche Fälſchung“ iſt, aus dem„Berliner Tageblatt“: Re⸗ volutionen bringen das Land in Desorganiſation! Wohin ſollen— kommen, wenn Herr Scheidemann ſchreiben kann: es müſſe da für geſorgt werden, daßdie deutſche Kriegführung nicht den Weg zum Frieden verſperre— da iſt ja Hin denburg unter der Kontrolle Scheidemanns! Graf Reventlow machte nunmehr Mitteilung von der Gründung der„Deutſchen Vaterlandspartei“ unter dem Ehrenvorſite des Herzogs Johann Albrecht und dem Vorſitz des Großadmiral⸗ von Tirpitz. Sie will nicht eine neue politiſche Partei ſein, auch nicht 2 Reichstage als ſolche auftreten, ſondern ſich nach Friedensſchluß auf, löſen. Aber ſie will jetzt alle den Sieg wollenden ſchen ſammeln, aus ihnen einen deutſchen Kraftmitte punkt machen und will und wird ſein eine Partei der Einigung der Deutſchen im Zeichen des Siegeswillens. Die Führer ſind bekannte Männer, die wiſſen, was ſie wollen. Ich gla in Ihrer aller Sinne zu handeln, wenn ich dieſer Partei Heil ie Sieg wünſche und die deutſche Regierung beglückwünſche, daß f ſolche Männer hinter ſich haben wird. Denn das iſt es, was unſe Regierung braucht: eine große, mächtige, von lauterſtem vaterländi⸗ chem Willen getragene Organiſation, die dem Auslande zeigt, wo deutſche Volk ſteht: nicht im ſogenannten„Ausſchuſſe“ des Deutſche Reichstgges, ſondern außerhalb des Reichstages! Die Friedensreſolution. Schwenkung in der Zentrumspartei? Mit rührender Treue iſt bisher das Organ der mürttemhent, iſchen Zentrumspartei, das„Deutſche Volksblatt“, auf der Seeſ Erzbergers geſtanden. Um ſo auffallender, ja geradezu ſeuſatioz wirkt deshalb eine in der geſtrigen Ausgabe. D. ufruf zur Frtedenefrag und ſchreibt:„Wir beabſichtigen keinen Kreuzzug für einen Hindenburg⸗Frieden oder einen Verzichtfrieden oder ähnliche Schlac, worte. Wir wünſchen lediglich einmal ein unmittelbares und lichſt vollſtändiges Stimmungsbild zu erhalten von d Gedanken unſerer Parteifreunde über die Friedene frage, insbeſondere über die unbekannte Friedensreſ olutig 0 vam 19. Juli.“ Und dann muß das Blatt geſtehen, daß ihm, el mehrende Zuſchriften“ zugehen, die ihm ganz offenbar ſtarke Swwei 5 Herrn Erzberger denn auch tatſächlich der Ueberzeugung einer Mitglieder entſpricht. Wer mit offenen Ohren ſeit ſenem 19. S0 ins Volk gehört hat, der konnte ſich von vornherein nicht im Zweif 05 über die wahre Stimmung des Volkes befinden. Nun aber 3 Herr Wilſon mit ſeiner 3— und Anmaßung das Große Juwe gebracht, daß auch den Blinden und Halbblinden allmählich d Schuppen von den Augen fallen. Nachdem ſchon in der Volksparte mit geöterer oder geringerer Deutlichkeit die Stimmen des Widerſpruchs gegen die Reſolution vom 19. Juli ſaut geworden ſind,— ſich dieſer Widerſpruch nun auch in der Zentrumspartei im Lande Erzbergers ſelbſt. So muß denn das„Deutſche Volks⸗ blatt“ unter dem Stichwort„Nicht Vergleich, ſondern Sieg“ einen ausführlichen, von innerer Erregung getragenen Artikel veröffentlichen, in dem feſtgeſtellt wird, daß jetzt nicht mehr die Zeit ſei, ſich zur Friedensreſolution vom 19. Juli zu betenne Es heißt darin:„Rein, nicht länger trag ich dieſe Pein! Nich länger darf man zaudern, die einzig mögliche Folge“ rung aus der Wilſonnote zu ziehen. Und dieſe Folgerung lautet: Durch die Ablehnung des päpſtlichen Vergleichsvorſchlag⸗ iſt eine völlig neue Lage geſchaffen, mit der Ablehnung des 599 n Vergleichsvorſchlags muß auch die Vergleiche⸗ politik von Erzberger bis Scheidemann wieder die entſcheidende Wendung nehmen zu der einzig möglichen und Deutſchlands würdigen Politik de⸗ Sie ges... Herr Wilſon hat den Mehrhoits wiederum freie Hand und die Freiheit der Eut⸗ ſchließung gegeben. Die Friedensreſolution, —890 Weſenskern nur für den Fall vergleichsweiſer Erledigung de⸗ lut⸗Progeſſes geſchaffen, iſt überholt. Es iſt ein unmög, licher Gedanke, daß ſie ihren Anhängern die Hände weiter bände⸗ In ſeinem Aufruf zur Friedensfrage bemerkt das„Deutſche Volksblatt“ über den Verfaſſer dieſes flammenden Artikels, daß ſeine Treue zur Partei über jeden Zweifel erhaben ſei. Er ſei bisher Anhünger der Friedensreſolution geweſen, aber die Wilſonnote habe ihm jeden Glauben an die praktiſche Durchführbarkeit der edlen und idealen Friedensbeſtrebungen der Mehrheitsparteien geraubt. Wil⸗ ſon habe ihm bis auf weiteres den Friedensſtar geſtochen.„Vorder⸗ hand“, fährt das Blatt fort,„beſchränken wir uns auf Beobachtung wohlwollender Neutralität und auf die Bitte an unſere Parlamentarier in Land und Reich, dieſes Stimmungsbild in ernſte Erwägung zu ziehen. Das Neue Stuttgarter Tageblatt begrüßt dieſe ganze Aktion al⸗ erfreuliches Zeichen und Anfang einer Wendung innerhalb des Zentrums und der parlamentariſchen Vertretung der Mehrheitsparteien. 7 650 Die Frage der Räumung Petersburgs. J Berlin, 10. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Stockholm wird der„B..“ gemeldet: Die Frage der Wegführuh eines Teiles der Bevölkerung⸗Petersburgs, womit die ruſſiſche 995 gierung ſeit Monaten beſchäftigt iſt, hat ihren Anlaß in erſt Reihe in den Lebensmittelſchwierigkeiten. Der Gvakuationsapſhe⸗ den der Poſtminiſter Nikitin im Auftrag der proviſoriſchen gierung ausgefertigt, ſagt, daß auf den deutſchen Vorm ein neue Komplikation der Lebensmittelfrage erfolgen könne. Der Poſtminiſter ordnet an, die Bevölkerung, die nicht durch aus an Petersburg gebunden iſt, ſoll allmählich die Hauptſtadt P laſſen, wobei alle möglichen Erleichterungen geſchaffen werden. urg ruſſiſche Regierung gibt bekannt, daß ihre Abſicht, Petersb 1010 wegen der Frontereigniſſe zu verlaſſen, durch die Kabinettsmehr lig abgelehnt worden ſei, da eine ſolche Handlungsweiſe als vore bezeichnet werden müßte und die Abreiſe der Regierung eine ine und Unruhe hervorrufen könnte. Der Generaliſſimus ſieht* direkte Gefahr für Petersburg; eine ſolche dürfte vielleicht erſt 4 Frühling 1918 vorliegen. Ich kann jedoch aufs neue beſtätigen, die Abreiſe der Regierung Ende September erwartet wird. Reiſe des Königs von Italien nach England. 18 Paris, 10. Sept.(B. Nichtamtlich.) Nach einer Meſdung des Journals wird ſich der Königvon Jtatien nach Beendig ſeiner franzöſiſchen Reiſe nach England begeben. England mit Wilſons Autwort einverſtanden. 4 Amſterdam, 9. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Aus Waſhi Eb ple üino, Wilen e in Pelcdensen Fe 3— e Antwo ons Friedensvo im Sinne der britiſchen Autwort Lord Cecil ſie kürzlich erklärt 3 Der Da Kor glei Rie Diz — — Denttag, den 10. September 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nus Stadt und Zand. ————— K 18Keant Reinbold, Reſtaurateur„zum neuen Storchen“, 90 Unteroffizier Julius Geiger, bei einer ſchweren Minenwerfer⸗ 90 upagnie, ür hervorragende Leiſtungen vor dem Feind unter Aiiger Beförderung zum Vi und irant. Richte tto Richtex, Sohn des Innungsdieners Konrad r,„— Sonſtige Auszeichnungen. 8 Die ſilberne Militäriſche Karl Friedrich⸗Verdienſtmedaille erhielt Däeleldwebel Karl Heidenreich, wohnhaft Rheinhäuſerſtr. 20. erſelbe iſt Inhaber des Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe, ſowie der iſchen Verdienſtmedaille. Höchſtpreiſe für Aepfel und Birnen. fü Die Badiſche Obſtperſorgung gibt nachſtehende Höch ſt preiſe I Aepfel und Birnen beim Verkauf durch den Erzeuger ſo⸗ ue durch den Kleinhandel bekanntt Erzeuger⸗ Kleinhandels⸗ preis preis (Berbraucherpreis) für das Pfund 6 Aepfel: ruppe 1 Edeläpfel 40 Pfg. 60 Pfg. kuppe II unſortiertes, gepflücktes Obſt, wie es der Baum gibt und unter— von nerkrüp⸗ 0 peltem Obſt und Fallobſt 20. Pfg. 30 Pfg. ruppe III Schüͤttel⸗, Fall⸗ und Moſtäpfel 10 Pfg. 15 Pfg. 0 Birnen: Gruppe 1 Edelbirnen 35 Pfg. 55 Pig. kuppe II unſortiertes, Sebi Obſt, 993 wie es der Baum gibt und unter Ausſchluß von verkrüp⸗ 6 eltem Obſt und Fallobſt 18 Pfg. 26 Pig. kuppe III Ausſchuß⸗, Schüttel⸗, Fall⸗ und Moſtbirnen 8, Pfg. 12 Pfg. 1 In den Städten mit über 20 000 Einwohnern ſowie in ein⸗ liaten, aus beſonderen Gründen in Betracht kommenden Orten, für 00 leweils unſere Genehmigung einzuholen iſt, arf der Kleinhandels⸗(Verbraucher)⸗Preis für kähglehende Obſtarten bis zu den folgenden Sätzen vom Kommunal⸗ and erhöht werden: epfel: Gruppe II 32 Pfa. Birnen: Grüppe II 28 Pfg. 65 Hinſichtlich der zur Gruppe J der Aepfel und Birnen gehörigen elſorten und der Anforderungen an die Beſchaffenheit der Früchte Au auf die Bekanntmachung über Höchſtpreiſe für Obſt vom 26. kuguſt 1917(Staatsanzeiger Nr. 231) verwieſen, die in dieſer Be⸗ uuntmachung feſtgeſetzten Höchſtpreiſe für anderes Obſt als Aepfel und Birnen behalten ihre Gültigkeit. Dieſe Bekanntmachung trat mit dem 8. September in Kraft. Eutſchädigungen für dienſtprämin Mieunteroffiziere des Friedensſtandes mit weniger als 12jähriger Fenſtzeit, ſowie für Witwen und Waiſen der nach zurückgelegtem UDienſtjahre gefallenen uſw. Unteroffiziere des Friedensſtandes, rſtätzungen bedürfliger unehelicher Kinder von Kriegsgefangenen und Vermißten, ſowie von Kapitulanten. N Durch Allerhöchſte Kabinettsordre iſt beſtimmt, daß von den nach 9098. d. vom 29. Auguſt 1914 aus den Kontributionsgeldern ab⸗ kſonderten 25 Hundertſteln verwendet werden dürfen: 1. Ein Betrag bis zur Höhe von 10 Millionen Mark zur Ent⸗ khedigung für entgangene Dienſtprämien 8 a) von Unteroffizieren des Friedensſtandes, die mindeſtens 8 Abre gedient haben, aber vor Ablauf des 12. Dienſtjahres infolge denesdienſtbeſchädigung entlaſſen worden ſind oder entlaſſen wer⸗ zun b) von Witwen und Waiſen der vor vollendetem 12., aber nach Rrückgelegtem 8. Dienſtjahr gefallenen, an ihren Wunden und liäenkbeiten infolge des Krieges geſtorbenen oder amtlich für tot er⸗ ſ0 ſen, vermißten Unteroffiziere des Friedensſtandes; e) von vor 12⸗ de kiger, aber nach Sjähriger Dienſtzeit zu Feldwebelleutnants beför⸗ meten Unteroffizieren des Friedensſtandes. Den unter b) bezeich⸗ ſten Perſonen ſind gleichzuachten: Verwandte in aufſteigender ie,—— Geſchmiſterkinder, Pflegekinder, denen der Ver⸗ 10 bene oder Vermißte im eigenen Haushalt Lebensunterhalt ge⸗ t0 rt hat, ſowie unsheliche Kinder, ſofern die Verpflichtung des Ver⸗ ſübenen, oder Vermißten als Vater zur Gewährung des Unterhalts geſtellt und er dieſer Verpflichtung tatſächlich nachgekommen iſt. ü 2. Ein Betrag bis zur Höhe von einer Million Mark zu Unter⸗ 1 hungen bedürftiger unehelicher Kinder a) der Kriegsgefangenen Vermißten, b) der Kapitulanten. 85 8. Ein Betrag bis zur Höhe von 10 Millionen Mark ur Für⸗ 06 für die Gräber der deutſchen Heeresangehörigen einſchließlich chört rinekorps und der auf deutſchem Gebiet beſtatteten An⸗ Arioxigen der verbündeten und feindlichen Heere, die im letzigen ſihre gefallen oder infolge des Krieges verſtorben ſind. Die Aus⸗ mötungsbeſtimmungen erläßt nach Vereinbarung mit dem Reichs⸗ ncineamt das Kriegsminiſterium.— liedas Kriegsminiſterium beſtimmt wie folgt d u: 0 Entſchädigungen für Dienſtprämien. W1 1. Die Entſchädi ung beträgt 125 für jedes gediente Jahr und 50 nach der Dienſtzeit bemeſſen, ein angefangenes Dienſtjahr wird Aheoll gerechnet, wenn es 6 Monate und darüber beträgt. Bei 1125 Dienſtzeit von 8 Jahren 6 Monaten werden alſo 9“ 125 4. gezahlt. Zinsvergütung wird nicht gewährt. hü 2. Für die Angehörigen Vermißter kommt die Zahlung der Ent⸗ 6 f0 erſt in Frage, wenn die amtliche Todeserklärung er⸗ iſt. Une 3. Bon der Bewilligung der Entſchädigung für Vollwaiſen und Ex heliche Kinder iſt dem zuſtändigen Vormundſchaftsgericht mit dem deruchen um Bezeichnung der Stelle Mitteilung zu machen, an die etrag abzuführen iſt. ahl An die wegen Dienſtunfähigkeit ausſcheidenden Unteroffiziere Enlihedte Kaſſaswerwaltungen der zuſtändigen Erſatztruppenteile die aſchediaune. die Zahlung iſt in den Milleärpaſſen und den eber⸗ ahuungsnationalen zu vermerken. Für Hinterbliebene wird die unlezung der Entſchädigung durch die ſtellv. Jutendanturen ver⸗ ſnbh dt, die für die Bewilligung der Hinterbliebenenbezüge zuſtändig lom: Inſoweit die Bewilligung dieſer Bezüge bereits erfolgt iſt, Int, men die für den Wohnſit der Empfangsberechtigten zuſtändigen Untendanturen in Frage. Die zu Feldwebelleutnänts beförderten der croffiziere des Frildensſtandes erhalten die Entſchädigung von Kaſſenverwaltung des Truppenteils, dem ſie zuletzt angehörten. Jaht Die unter Ziffer 4 genannten Stellen haben die nachträgliche dereung der Entſchädigungen für die rückliegende Zeit alsbald zu n. Unterſtützungen für uneheliche Kinder. dusſchiesewiliaungen bei Kriegsgefangenſchaft und Vermißtſein, ßlich Kapitulanten: wunm r die Bewilligung der Unterſtützung iſt das Kriegsminiſte⸗ iſtändig. werde, Die Mterſtücung ſoll im allgemeinen nur einmal gewährt beim N. Eine wiederholte Unterſtützung iſt nur ganz ausnahmslos Hein Vorliegen eines unverſchuldeten dringenden Notſtandes(Krank⸗ 3 edesfall, Konfirmation) zuläſſig. Pülig: Ein Anſpruch auf die Unterſtützung beſteht nicht, die Be⸗ Aatag erfolgt nur im Falle der Bedürſtigkeit auf beſonderen Dater ſchorauslehung für die Bewiigung iſt, das der uneheliche einer Verpflichtung zum Unterhalt der Kinder tatſächlich nach⸗ der hieſigen Poſthalterei, hervorgerufen durch gekommen, durch Kriegesgefangenſchaft oder Vermißtſein aber an der weiteren Fürſorge verhindert iſt. 5. Die Unterſtützung hat ſich im allgemeinen in den Grenzen derjenigen Beträge zu halten, die der uneheliche Vater dem Kinde durchſchnittlich hat zukommen laſſen, darf aber das reine Gehalt bezw. die Löhnung für die Zeit der Kriegsgefangenſchaft bezw. des Vermißtſeins nicht überſchreilen. 6. Bei Bemeſſung der Unterſtützung kann die Zeit vom Beginne des auf die Gefangennahme uſw. bezw. auf die Geburt des unehe⸗ lichen Kindes folgenden Monats berückſichtigt werden. ſtath 7. Uneheliche Kinder über 16 Jahren erhalten keine Unter⸗ ung. 8. Anträge, die nach vorſtehenden Grundſätzen berüͤckſichtigt wer⸗ den können, ſind mit ſämtlichen Unterlagen von den Regimentern, ſelbſtändigen Bataillonen und Abteilungen uſw. dem Kriegsminiſte⸗ rium mit einer monatlichen Liſte bis 15. September 1917 und von da ab zu jedem Monatserſten in doppelter Ausfertigung zur Ent⸗ ſcheidung vorzulegen. 9. Die Johlung der Unterſtützung erfolgt durch die General⸗ kriegskaſſe unmittelbar an die Empfangsberechtigten. 10. Dem Feldtruppenteil wird durch das Kriegsminiſterium von der Bewilligung Mitteilung gemacht. b) Bewilligungen bei Kapitulanten einſchließlich der kriegs⸗ gefangenen und vermißten: 1. Vorausſetzung für die Bewilligung iſt, daß die Vaterſchaft der Kapitulanten glaubhaft nachgemieſen wird. 2. Im übrigen finden die Grundſäge unter a) Ziffer 1, 2, 3, 6, 7, 8, 9 ſinngemäße Anwendung. * Militäriſche Beſörderung. Unteroffizier Karl Matt, Haupt⸗ lehrer in Mannheim, Inhaber des Eiſernen Kreuzes 2. Kl., wurde zum Vizefeldwebel befördert und zum Ofſizier⸗Aſpiranten ernannt. * Maßregeln gegen die Ruhr. Auf Antrag des Gr. Bezirks⸗ arztes hat das Gr. Bezirksamt bis auf weiteres die Schließun 9 ſämtlicher Schulanſtalten verfügt. *Krieg und Schule. Ueber den Einfluß des Krieges auf den Geſundheitszuſtand und die Arbeitsfähigkeit der Schüler und Schü⸗ lerinnen der preußiſchen höheren Lehranſtalten und der Lehrer⸗ bildungsanſtalten hat eine Umfrage im ganzen ein günſtiges Bild ergeben. Auch die Schulärzte mehrerer großen Städte haben es beſtätigt. Eine allgemeine Herabſetzung der Unterrichtszeit und der Lehraufgaben wird weder für notwendig noch für wünſchens⸗ wert erklärt. Der Mangel an Lehrkräften macht ſchon jeßt vielfach Ausfälle an Unterrichtszeit notwendig. Die Aerzte weiſen beſon⸗ ders darauf hin, daß eine ruhige, gleichmäßige Arbeit in ſtreng W Pflichtenkreiſe auf die Geſundheit nur wohltätig ein⸗ wirke. Indeſſen iſt bei einer Anzahl von Lehranſtalten, beſonders für die weibliche Jugend, ein Rückſtand der körperlichen und geiſtigen Spannkraft beobachtet worden. Auch können die Juſtände im Laufe der Zeit ungünſtiger werden. Daher iſt den Direktoren, Lehrer und Lehrerinnen eine ſtete ſorgfältige Beobachtung der Schüler und Schülerinnen in bezug auf den Ernährungszuſtand und die Leiſtungsfähigkeit zur Pflicht gemacht worden. Die Pro⸗ vinzialſchulkollegien ſind angewieſen, darauf zu achten, daß überall die nötigen Maßnahmen getroffen werden. In Betracht kommen Herabſesung der Stundenzahl durch Hinausſchiebung des Beginns oder frühere Beendigung des Vormittagsunterrichts, der bei langer Dauer zu Ueberanſtrengung führen kann, Beſchränkung der Lehr⸗ aufgaben und der Anforderungen an die Zielleiſtungen und die häusliche Arbeit. Der Turnunterricht ſoll nicht ausfallen. Er fördere die Geſundheit, wenn er auf eine eiwa beobachtete ſchnellere Ermüdung Rückſicht nimmt. „Paleibeſtellung. Infolge von Erkrankungen im Pferdebeſtande eberanſtrengung und minderwertige Fütterung, muß die Zuſtellung der Pakete mit und ohne Wertangabe in einigen Beſtell⸗Bezirken des inneren Stadt⸗ gebiets bis auf weiteres eingeſchränkt werden oder ganz unterbleiben. Es werden in dieſen Bezirken nur die Paketkarten zugeſtellt; die Sendungen ſelbſt verbleiben beim Paketbeſtellamt(Bahnpoſtamt) und ſind daſelbſt an der Paketannahme(Eingang Friedrichsſelder⸗ ſtraße) unter Vorlegung der zugeſtellten Paketkarte umgehend d. i. ſofort nach Zuſtellung der Paketkarte— abzuholen. Um eine Stockung im übrigen Paketverkehr durch allzulanges Lagern dieſer Pakete beim Poſtamt zu verhüten, müſſen die Pakete ſ päteſtens innerhalb 12 Stunden nach Juſtellung der Paketkarte ab⸗ geholt werden; bei Ueberſchreitung dieſer Friſt muß u. U. die Rück⸗ ſendung an den Aufgabeort oder— bei Sendungen mit verderb⸗ lichem Inhalt— die Verſteigerung erfolgen. *Die reichliche Obſternte. Für Obſtbau iſt das Neckartal und die anſchließenden Täler und Hügellandſchaften ſehr geeignet: und längſt bekannt. Dieſes Jahr iſt der Obſtbau wieder beſonders in den genannten Gegenden recht lohnend, da das Obſterträgnis gut und reichlich ausfällt. Zur Zeit beginnt man die frühen Sorten abzu⸗ machen und wurden an manchen Plätzen auch ſchon Aepfel und Bir⸗ nen(werden getrennt gehalten) bei den bezeichneten Stellen der Obſtverſorgung angeliefert: Brechobſt zu 18 und 20., einzelne Sorten auch darüber; Fallobſt und Schüttelobſt zu entſprechend nie⸗ dererem Preis:—12 M. der Zentner. Die Zwetſchgen werden zu 20 M. pro Zentner(gebrochen) verkauft. Die Erzeuger geben ſich bei dem reichlichen Obſtſegen mit dieſen Preiſen zufrieden; auch die Konſumenten dürften dabei noch gut wegkommen. Die anfänglich in manchen Obſtgegenden erwarteten höheren Obſtpreiſe, Brechobſt der Zentner bis zu 50., Moſtobſt bis zu 25 und 30., mußten rechtmäßigerweiſe Illuſionen bleiben, zum Nutzen und zur Zufrieden⸗ ſtellung der Allgemeinheit. Schleichhandel mit— Kriegsanſeihen. Die„Kreuzzeitung“ be⸗ richtet: Schon ſeit längerer Zeit macht ſich ein Schleichhandel mit Kriegsanleihen bemerkbax. Beſonders auf dem Lande ſuchen Agen⸗ ten die Beſitzer nach Kriegsanleihen ab, um von ihnen unter der Vorſpiegelung, daß die Kriegsanleihen im Kurs geſun⸗ ken ſeien oder ſinken würden, die erworbenen Stücke zu niedri⸗ gen Preiſen zu erwerben. Die Aufkäufer verſuchen dann die auf⸗ gekauften Kriegsanleihen anſcheinend beſonders an Kriegsſteuer⸗ pflichtige zu höheren Preiſen abzuſetzen. Neuerdings Pr der Landrat des Kreiſes Falkenſtein, Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, dieſen Schleichhandel feſtgeſtellt und Maßnahmen ergriffen. Polizeibericht vom 10. Sepiember(Schluß). Unfälle. Auf ſeiner Arbeitsſtelle, einer hieſigen Kohlenfirma am Neckarvorland kam am 7. ds. Mts. vormittags ein 15jähriger Tag⸗ löhner aus Ludwigshafen beim Schmieren einer Kohlenpreſſe mit dem rechten Arm zwiſchen 2 Kammräder und erlitt erhebliche Ver⸗ ⸗letzungen.— Am gleichen Tage im Laufe des Vormittags rutſchte ein b54jähriger verheirateter Maurer von Feudenheim in einem Fabrikanweſen auf Waldhof beim Herunterlaſſen eines 15 Zentner ſchweren Betonklotzes in ein Fundament aus und erlitt durch den Sturz des Baonkiitzes an beiden Füßen ſchwere Verletzungen. Die Verlezten fan fnahme im Allgemeinen Krankenhaus hier. Unaufgellärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden dahier entwendet: 1. In dex Nacht vom 1. zum 2. ds. Mts. aus einem Köhlenlager am Neckarvorland: ein Treibriemen, 22 Meter lang, 15 Zentimeter breit und 6 Millimeter dick. 2. Vom 2. zum 4. ds. Mts, aus einer hieſigen Branerei, 2 Treibriemen, wovon einer 6,30 Meter lang, 6 Zentimeter breit und 6 Millimeter dick und von ſchwar⸗ zem Leder, und der Zweite Riemen 5,30 Meter lang, 8,5 Zentimeter breit und 6 Millimeter dick und aus hellgrünem Leder iſt. 3. Vom 3. zum 4. ds. Mts. aus einem Eiſenbahnwagen der Güterabfertigung der Preußiſch⸗Heſſiſchen Staatsbahn 4000 Stück Handkäſe. Am Tatort wurde eine 60 Zentimeter lange Gliederzange zurückgelaſſen, welche bei der Gr. Staatsanwaltſchaft hier eingeſehen werden kann. 4. Am 8. ds. Mts. aus einer abgeſchloſſenen Wohnung in der Riedfeldſtraße eine alte ſilberne Herrenuhr mit Schlüſſelaufzug, eine ſilberne Damen⸗ Rem.⸗Uthr mit Goldrand, der Rückbeckel iſt mit Blumen verziert, eine neue ſilberne Damen⸗Rem.⸗Uhr mit Goldrand und röm. Zahlen, ſowie eine vergoldete lange Halskette. 5. In der Nacht vom 4. zum 5. ds. Mts. wurde in einem Garten in den Spelzen⸗Gärten hier ein Schwein abgeſchlachtet und entwendet, ferner 4 Haſen von rotbrauner, grauer und rotweißer Farbe, darunter 2 belgiſche Rieſen. 6. Am 30. Juli l. W. wurde im Kellervorplatz des Hauſes Hafenſtraße 32 hier ein roter Autogummiſchlauch Marke„Kontinental“ aufgefunden, der vermutlich von einem Diebſtahl herrührt. Der Gummiſchlauch befindet ſich in Verwahrung der Kriminalpolizei hier. 7. Am 28. Auguſt vormittags um 7% Uhr wurde vom Marktplatz G 1 bis nach O 5 eine Gerdmaype groß. mit 285 Mark verloren, die zweifellos gefunden und unterſchlagen wurde. Die Mapype iſt 16 Zentimeter lang und 10 Zentimeter breit, iſt ſchwarz und hat 10 Fächer. Das Geld peſtand aus 2 Hundert⸗, 1 Zwanzig⸗ und 5 Einmarkſcheinen. In der Mappe befand ſich noch eine quittierte Rechnung der Friedhofkommiſſion auf Friedrich Haas. 8. Am 1. ds. Mts. ein Fahrrad, Marke und Nummer unbekannt mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, vernickelten Speichen, gerader Leuk⸗ ſtange mit ſchwarzen Korkgriffen, Handbremſe, und ſchwarzem Sattel. 9. Ein Fahrrad, Marke„Kontinental“ Nr. 150000 mit ſchwarzen Rahmen, gelben Doppelhohlfelgen, vernickelte aufwärts⸗ gebogene Lenkſtange mit ſchwarzen Zellulviögriffen, Torpedofreilauf mit Rücktrittbremſe, auffallend großer dunkelbrauner Lederſattel und rote Mäntel. 10. Am 5. September ein Sturmrad, Nummer unbe⸗ kannt mit ſchwarzen Rahmen, vernickelten Speichen und Felgen, auf⸗ wärtsgebogener Lenkſtange, braunem Sattel mit gelber Filzdecke und neuen Gummireiſen. 11. Am 6. ds. Mts. ein Fahrrad, Marke„Dürrkopp“ Nr. 567 556, mit ſchwarzen Rahmen, gelben Felgen mit ſchwarzen Sireifen, etwas hochgebogener Senkſtange mit ſchwarzen Griffen, Freilauf mit Rück⸗ trittbremſe und braunem Sattel, der mit einem Nagel befeſtigt iſt. 12. Am 4. ds. Mts. beim Friedrichsplatz hier aufgefunden: Ein Signalglocke Neckarſulmer⸗Pfeilrad mit ſchwarzen Rahmen, Socger u. Schutzbleche, Freilauf mit Rücktrittbremſe und verſteller, rotbraunem Sederſattel und Werkzeugtaſche. Der Eigentümer wolle ſich bei der Kriminalpolizei hier melden. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 1 Taglöhner aus Straßburg, ein ſolcher aus Wyhl, ein Heizer aus Erſtein und ein Fabrikarbeiter von hier wegen Diebſtahls, ein Kaufmann aus Flettenberg und ein Monteur aus Welsweiler, wegen Unterſchlagung. Nus dem Großherzogtum. rr. Baden⸗Baden, 9. Sept. Die ſeit Wochen hier zur Kur weilende Gemahlin des Erſten Generalquartiermeiſters, Exselleng Ludendorff, hat für das Kriegswahrzeichen unſerer Stadt, den „Eiſernen Greif“, zwei Bronzeplaketten mit den Bildniſſen von Hindenburg und Ludendorff geſtiftet. Die Nagelung beider Pla⸗ keiten fand geſtern ſtatt, und Frau Ludendorff hatte es in liebens⸗ würdiger Weiſe übervommen, den erſten Nagel ſelbſt einzuſchlagen. Leider konnte dieſe Abſicht nicht zur Ausführung gelangen, da Frau Ludendorff vor der Feier die Trauerkunde erhielt, daß ihr im Alter von 19 Jahren ſtehender Sohn in den letzten Kämpfen den Hel⸗ dentod fürs Vaterland erlitten hat. Der Vorſitzende des „Eiſernen Greif“ gab den Anweſenden alsbald die Trauernachricht bekannt, welche bei denſelben und in allen hieſigen Kreiſen tiefes Mitgefühl auslöſte. * Lörrach, 9. Sept. Der chriſtliche und der freie Textilarbeiter⸗ verband, die ungefähr 20 000 Textilarbeiter und ⸗Axbeiterinnen umfaſſen, haben dom Miniſterium des Innern eine Eingabe unter⸗ breitet, in welcher eine bedeutende Verbilligung aller. notwendigen Lebensmittel gefordert wird. )(Freiburg, 9. Sept. reichendes Haar als Opfergabe dem Vaterlaud dargebracht. )(Lahr, 9. Sept. ſtaltete ſich die Beiſetzung der beiden Opfer des Flieger⸗ überfalls vom letzten Dienstag, des verh. Kaſſendieners und Mesners Rudolf Schmieder und des Banklehrlings Theodor Schoch, die beide in der Filiale der Rheiniſchen Kreditbank hier angeſtellt waren. Zu der Feiar waren Vertreter der Behörden und des Militärs erſchienen. —— Pfalz, Heſſen und Umgebung. § Neuſtadt a.., 10. Sept. Vor wenigen Wochen noch ſah man hier zahlreiche Herren, die im Geſicht rote Flecken, Knotenbildungen oder Abſzeſſe, trugen. Es handelte ſich um eine oberflächliche oder tiefgehende Bartflechte, von der man behauptete, daß ſie aus dem Felde eingeſchleppt und durch Unſauberkeit beim Raſieren über⸗ tragen worden ſei. Dem widerſpricht die Tatſache, daß auch Män⸗ ner mit Vollbärten, andere ſogar im Halsgenick befallen wurden, und man kam deshalb auf den Gedanken, daß die in mancher 95 ziehung geänderte Ernährung damit zuſammenhänge. Genug, dreieckiger Werkzeugtaſche mit Werkzeug, Zu einer erhebenden Trauerkundgebung ge⸗ Eine hieſige Frau hat ihr bis zur Erde Epidemie war da und befiel in Neuſtadt und Umgebung allein ewa 9 40—50 Perſonen: aus Frankenthal und anderen Städten kamen ähnliche Botſchaften. Wer mit Hausmitteln oder Quack⸗ ſalbereien anderer Art dagegen ankämpfte, verſchlimmerte die noch, wer aber zum Arzt ging, wax bald von ſeinem Uebel befreit. Die mediziniſche Wiſſenſchaft hat auf dem Gebiete der Flechten⸗ heilung bedeutende Fortſchirtte gemacht, indem ſie den——— pilz durch Röntgenſtrahlen abtötet. Auf dieſe Weiſe in Neuſtadt Dutzende von Herren Heilung gefunden, ſodaß die Epidemie hier wieder ziemlich verſchwunden iſt. b. Mutterſtadt(Pfaltz), 9. Sept. Sohn Daniel des Ackerers Jakob Leibel mit Grasmähen be⸗ ſchäftigt war, brach infolge des Unruhigwerdens der Pferde die Deichſel der Mähmaſchine ab. Darüber regte ſich der Burſche ſo auf, daß er ſich in der Nähe des hieſigen Bahnhofs von einem Zuge überfahren ließ. Der Kopf wurde ihm vom Rummfe getrennt. +* Zweibrücken, 10. Sept. Am Samstag machte die im 55. Lebensjahre ſtehende Tochter Johanna des in der Karlsſtraße woh⸗ nenden Werkmeiſters Birker hier ihrem Leben durch Erhängen ein Ende. Sie war bisher in Kaiſerslautern als Verkäuferin in Stellung geweſen und vor kurzer Zeit von dort zurückgekehrt, aw⸗ ſcheinend weil Beziehungen, die ſie zu einem jungen Manne hatte, von dieſem gelöſt worden waren. Dies nahm ſich das Mädchen ſo zu Herzen, daß es Hand an ſich legte. Als ſeine Schlafzimmertüre am Samstag nicht geöffnet wurde, erbrach man ſie, worauf die Lebensmüde an der Decke am Lampenhaken hängend tot aufge⸗ funden wurde. Der herbeigerufene Arzt ſtellte feſt, daß der Tod bereits mehrere Stunden vor dem Auffinden eingetreten war. Ein Bruder des Mädchens fiel vor einiger Zeit fürs Vaterland. § Zweibrücken, 10. Sept. Zum ſtädt. Schweinemarkt waren am Samstag 100 Ferkel und Läufer angefahren, von denen infolge geringer Nachfrage nur 15 Stück Käufer 6 Die Preiſe betrugen 35—70 Mk. für das Stück, waren alſo inanbetracht der Anfuhr und der Nachfrage ziemlich hoch. Der Handel war ſchleppend. Nächſter Markt am 15. September. 3 Gerichtszeitung. oc. Heidelberg, 9. Sept. Zwei raffinierte Diebinnen, die Kontoriſtinnen Frida Krieg von Ludwigsburg und Anna Wörnar von Bernhauſen, die auf den Hauptbahnhöfen in 88 berg, Mannheim und Fraukfurt a. M. zahlreichen weiblichen eiſen⸗ den im Gedränge die Geldbeutel und andere Gegenſtände im Geſamt⸗ wert von mehr als 3000 Mark entwendeten, wurden von der Straf⸗ 5 zwar die Krieg zu 2½ Jahren u. die Wörner zu 2 Jahren Zuchthaus. )(Zweibrücken, 10. Sept. Eine hieſige Kleiderfirma kün⸗ digte dieſer Tage den Ausverkauf ihrer Beſtände an Tuche, Kon⸗ fektion uſw. an. Der Zuſpruch war im Zeichen der Kleiderkarte ſehr Die günſtige Konjunktur wurde von der Firma entſprechend ausgenützt, indes z. B. Kleiderſtoffe, die im Frieden zu Mark das Meter erworben worden waren, zum Preiſe von 40 Mark und darüber für das Meter abgeſetzt wurden. Auch kam es dabet nicht ſo genau darauf an, ob die Käufer die vorgeſchriebenen Bezugs⸗ ſcheine hatten oder nicht, wobei beſonders auswärtige Käufer, darunker hauptſächlich aus Pirmaſens, inbetracht kamen. Das Geſchäft ſtand in hoher Blüte, als die Behörde mit rauher Hand eingriff, den ganzen — und den Verkaufsraum ſchloß. Die Unter⸗ uchung iſt noch im Gange. sk. Leipzig, 9. Sept. Ein aufgehobenes Todesurteik. Die ledige Arbeiterin Emma Wiegandt wurde vom Schwurgericht Magdeburg am 27. Juni 1917 wegen Mordes zum Tode verur⸗ teilt, weil ſie ihr uneheliches Kind in die Elbe geworfen und er⸗ tränkt hatte. Die Reviſion der Angeklagten vor dem Reichsgericht am 8. September rügte, daß ihr Zuſtand geiſtiger Depreſſion, in dem ſie die Tat begangen haben will, durch gerichtliche Ablehnung einer entſprechenden Frage an die Geſchworenen unberückſichtigt geblieben ſei, Der Reichsanwalt entgegnete, ein beſtimmter Antrag der Ver⸗ teidigung auf Stellung einer Frage bezüglich der Zurechnungsfähigkeit liege nicht vor. Vielmehr habe es ſich lediglich um eine Anregung in dieſem Sinne gehandelt. Die Reviſion ſei daher zu verwerfen. Das Reichsgericht hielt auf Grund des Sitzungsprotokolls einen ausdrücklichen Antrag auf Stellung einer Frage an die Geſchworenen hinſichtlich der Zurechnungsfähiakeit für vorliegend. Das Schwurge⸗ richtsurteil wurde daher aufgehoben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entſcheidung zurſicherwieſen Während der 16 Jahre alte eeeee e 0 . Seite. Nr. 22. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 10. September 101. Tandet und industrie. Badische Bank, Mannheim. Mannheim, 7. September. Wochen-Ausweis der Bad. Bank 7. September 31. August Mk. Muk. Metalbestanced 6411345.10 6413085.86 Reichskassen-Scheine. 2689656.— 2627 338.— Noten anderer Banken. 6450 100.— 6202770.— Wechselbestanneek 19551279,08 19275056.78 Lombard-Forderungen 4421000.— 4199300.— — 836 583.08 1006 950.98 Sonstiges Vermögen 35074136.20 32937 458.40 75034 100.45 7201900.0 Verbindlichkeiten. Grundkapital 9000000.— 9000000.— Reservefonds. 2250000.— 2250000.— Umlaufende Noten. 25370900.— 2⁵ 196 300.— Tägl. fällige Verbindlichkeiten 37 199824.58 34065 444.01 Sonstige Verbindlichkeiten. 2213325.87 2150216.01 70034100.45 72661 960.02 Annener Gufßstahlwrerxe. 1. Düsseldorf, 10. Sept.(Pr.-Tel) Der Aufsichtsrat be- schloß, nach Abschreibungen bei der Generalversammlumg eine Dividende von 25 Prozent gegen 15 Prozent vorzuschlagen. Der Reingewinn stellt sich auf 835 305 M. gegen 526 943. Auf melde Reclinung werden 205 365 gegen 196 943 M. vorgetragen. eigentli Am Montanaktienmarkt Gladbacher extilwerne Aktien-Geselischatit vorm. Schneiders& Irmen in.⸗Gladbach. r. Düsseldorf, 10, Sept.(Pr.-Tel.) In der heutigen Haupt- versamlung wurde die sofort zalilbare Dividende gegen 12 Prozent jestgesetzt und über die Aussichten mitgeteilt, daß der Geschäftsgang befriedigend sei. Das Unternehmen sei aut mehrere Monate mit Aufträgen versehen. Berlner Wertpapierbörse, Berlin, 10. September(Devisenmarkc.) 10 SErangenter Werwaplerderse⸗ chen Rüstungsw/ Frankfurt, 10. Sept.(Pr.-Tel.) Der Verkehr an der heu- ti Börse gestaltete sich bei schwankender Tendenz äußerst ruhig. Verschiedentlich bemerkie man Gewinnrealisationen, die auf einzelne Aktien einen Druck ausübien. Schwächer lagen die welche zum Teil angeboten wurden, in erster Linie Rheinmetall, Köln-Rottweiler. Auiomobilwerte un⸗ regelmäßig. Beträchtlichem Interesse alctien Paketfahrt und Norddeutscher Lloyd, welche bei schr ſester Tendenz umgesetzt wurden, sich später aber etwas abschwächten. wurden Hohenlohe, Phönix, Harpener begegnete von Schiffahrts- den Kurstand. auf 15 türkische Import. Kino 1753. in 8 Löſtm. H. M. 100. kreuz.(934) trowerte lagen ruhiger. K zialwerte fanden keine besondere nannten Papiere wurden eher etwas schwächer. Schantun abak wurden vorübergehend lebhaſter umgesete Bankaktien behaupteten den Kursstand. Der Rentenmarkt keine Belebung auf. Deutsche Anleihen unverändert. Fest lagen österreichisch-ungarische und mexikanische Renten. Keter Bei äußerst ruhigem Verkehr schloß die Börse in behaup Haltung. Privatdiskont 4 Prozent. . Sp. Die Unterſtützungsgeſuche ſiin „Kriegskinderſpende“ an die Privatkanzlei der Frau Kronprinze Potsdam, Neuer Garten, zu richten.(938) Sie finden das gewünſchte Material in 75 adreßbuch und in dem Weltadreßbuch von Kelly u. Co., Hambu Gr. Reichenſtraße. Der genannte Darſteller hat u. W. medaille und im und Gelsenkirchen höher bezahlt. Chemische Werte be Eie⸗- ten— Die übrigen tt gingen etwas und die ueebeſe Kauflust Briefkaſten. Auszahlungen für: 5 8. Geld Brief Geld Brief 5— 22 19.90 20.00 19.90 20.00 Olland 1 ulden 300.75 301.25 299.75 300.25 Dänemark 100 Kronen.. 21700 21750 21700 217.50 Schweden 100 Kronen. 240.75 241.25 240.75 241.25 Jahreseinkommen an. Norwegen 100 Kronen. 217.25 217.75 217,25 217.75 Schweiz 100 Franken. 150.25 150.50 149,25 149.50 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 64.20 64.30 64.20 64.30 Spanieegagan 127.½% 128.½ 127. 128.½ Bulgarien 100 Leva. 80.½ 81.½ 80.% 81.½ (941.) (882.) (986) Im mobilen Verband die Sie können ſich bei 500.— krankenkaſſe Mannheim 1 weiter verſichern, jedoch erſt von M. 2500• behaupbetin Zurlick. Spe⸗ Wies der Allgemeinen Orts. Wachtm. Sch. Sobald Sie Ohr Gehalt weiter beziehen, fnb Se auch zur vollen Steuerentrichtung verpflichtet.(937) ung E ſind mit der Bezeichn Leuchs Welt ſeinen Wohuft Eine derartige kriegsminiſterielle Verfügung men nicht bekannt und exiſtiert auch unſeres Wiſſens nicht. Auf beſo Ber⸗ Geſuch hin iſt jedoch in dieſem Falle möglich hinter der Front wen zu finden. badiſche filberne— immobilen Verband das Badiſche Kriegs (910) H. R. Derſelbe muß 6 Monate mit der Waffe in der Hand dem Feind gekämpft haben. — iee e ee Maßregeln gegen Ruhr betr. Das Großh. Bezirksamt hat auf Antrag des SPr. Bezirksar wegen des Ausbruchs der Ruhr in der Stadt Maunheim gemäß 88 9, 19 der Ver⸗ nung„die, Bekanntmachung übertragbarer Krank⸗ ten betx.“ angeordnet, daß der Unterricht in 0 Schulanſtalten bis auf weiteres geſchloſſen w5 Maunheim, den 8. September 1917.— Bürgermeiſteramt. von Hollander. Szpin gier Bekanntmachung. On der Anmoche vom 10. September bis 16. Sep⸗ Ser 1617 kaun auf einen Zehntel⸗Auteil der Dokarte entnommen werden: 8 Schlachtviebſleiſch mit eingewachſenen akech e e ohne ochen, Schinken, Dauerwurſt, Zunge, Speck ob. Wildpret, Eingeweide, Fleiſchkon⸗ ferven einſchließl⸗des Doſengewichts 40 Gramm Auf eine ganze Fleiſchkarte ent⸗ fallen ſonach 200 Gramm „Mannheim, den 8. September 1917. Dit Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Biehhofes. Dr. Fries. Bekanntmachung. Auf Antrag der Martin Boxheimer IV. Guts⸗ Beſttzer Ehefrau, Erben in Lampertheim, ſollen die Nachlaß gehörigen, nachſtehend verzeichneten +23 hieſiger Gemarkung durch das unter⸗ Bürgermeiſteramt am 20 Gramm 16 Gramm 2 Dienstag, den 11. 9 1917 vormittag im Rathaus zu Wallſtadt öſſentlich verſteigert werden.“ näheren Bedingungen liegen hier zur Ein⸗ Hans Dickgiesser Infanterist bei einem bayer. Res.-Int.-Regt. onatticher, treuer Pflichterfüllung, im blühenden Alter von 26½ Jahren den Heldentod fur sein Vaterland erlitten hat. MANXHEIM(CLange Rötterstr.), den 9. September 1917, In tieier Leid: am 5. d. Mts. nach 87m Plötalich und unerwartet trak uns die traurige Nach⸗ richt, dass unser lieber, hoffnungsvoller, ältester Sohn, Bruder, Nefe und Schwager 5 Kaufmann 677 Familie ohann Dickgiesser. Statt besonderer Anzeige. Beſchreibung: 866. Nr. Gewann Krt Größe 285 Seimengrube Ackerl. 24 ar 83 am 358 Mittelſtümpel 5 47„ 79„ Mittelſtümpel 4 34„ 42„ 618 Poſtnitz 9 4„ 98% 29. Gewann, rechts auf den Brunnenpfad 9 47„ 5„ 4086 92. Gewann, beim großen Stein 191 10, Gewann, im mittleren rund K 11„ 48„ 121 18. Gewann im vorderen 1 10 Sem. ew. auf die Almen 3¹ 37. Gewann hinter der 0——— auf den 3 enweg 88 2% S. Sewann, auf Hockers Anwender 8 30„ 00„ 20 Unter dem Schultheißen⸗ * 3—— Tümm 7 7 0 ts des Weierwegs auf den Schultheißen⸗ berg u, auf die Weide„ 19„47„ Die Wüſten 40 14 Gewann im vorderen Gru 3 2„ 18„ Walltadt, 27. Auguſt 1017. VIr . B. Dünkel, Cazr2 Küldegian wffüsfgverscfoben. Neuanmeldungen werden nach wie vorher angenommen. Te296 93 Institut Schwarz. Damel-Ffiscur-Geschäft hester Verkehrs Mannheims 9 Avollgtänd. modern neu e— Wenn ge- eter kautionsfähiger Bewerber od. Béwerberin kür Ermietung bewirbt. Hag84 Näheres unter A. M. 147 a. d. Geschäftsstelle. Ein-Familien-Haus Mannbeim-Feudenheim, Nadlerstrasse 24 fünf Zimmer, Diele, Küche u. Zubehör, ſowie Garten 8 t 5 verkaufen. Auöerese dem Bero ruten. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusee wurde unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante Maria Sessler geb. Weinkötz Samstag abend 14½% Uhr im Alter von 02 Jahren nach mehr⸗ Wöchentlichem, schweren Krankenlager in die Ewigkeit abge· FRIEDRTCHSFELO, 10. September 1917. In tiefem, unsagbaren Schmerze: Dr. Georg Sessler u. Frau J Sessber, 2. Zt. im Felde nebst Familie Jehann Sessler, z. Zt. im Felde. Die Beerdigung kindet Dienstag Nachmittas 4 Uhr in Friedrichsteld statt. Wir bitten, von Beileidsbezeugungen Abstand zu nehmen. Grossmutter- Te286 Agten es Eigentümers Architekt M. Geisel, 89 Telephon 7567. H0285 ESRhrrac Nund Bereifung(Freilguf aniel, 2 Fahre alt, 1Räclrittbr.) z. P. 67894 für 009, ſchr Beiche Beinec, Srabenſtr. 11, P. reinlich und wachſam zu Buchdruckerei ltenes Krlegssiegellack — Büchsilinte vexkaufen. 6782 84. 15, Seitenb. 1. St. rennhole kommt dieſe Wocheau ühernimmt z. Ausnutzung ihrer Maſchinen Lohndlruck Dauerynde Arbeit Angebote unier I. udolf Mosse, Mann⸗ E89 entnerweiſe ghgegeben hnhof Neckarſtadt. e ehſel,Sienen] Beſtellungen werden preigwert, junge angenommen. 6800a 10 N 11 mit—— 0 0 2n 15 166 heim. ciden berbeſen e s wid leaen Trepz 9 Geohe, Alphornſtraße 46 4 Wee 2938. Mautjucken beſeitigt in einigen Tagen autereme„Rad Ausk, Sproedt, Bochum21 Kortumſtraße 13. cal“. Ebze für einige Stunden am Tage geſucht. 6801a Zu erfr. bei Schnizer, P g, 7, 8. Stock rechts. Pounyfuhrwork mit geſchloſſ. Wagen für leichte Beſchäftigung in der Woche auf—4 Tage ſteht zur Verfügung. Zuſchr. u. F. 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