— ˖——— ——— ————— für den allg 8 ſemeinen und Handelsteil: Chefredakteur Rakr Goldenbaum; für den an Anton Grieſer. 4 u. Verlag: Druckerei Br. Hags Rannheimer General⸗ Saper G. m. P.., ſümtüch in mannheim— Draht⸗Aöreſſe: 9 ſer recher: Ur. 7940, 7941, 7942, 794, 7948.— Peſſchea Nonto: fr. 2917 Edwihshafen a. Kb. Starker Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 17. September.(WTB. Amtlich.) Weſilicher Rriegsſchauplatz. Reeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bayern — Sicht begünſtigte die Entfaltung lebhafter Feuer⸗ eit. 1 In Ilandern ſteigerte ſich der Arkilleriekampf an der ſte und in einzelnen Abſchnitten zwiſchen Houthoulſter⸗ ald und Lys mehrmals zu heftigſtem Trommelfeuer. Eng⸗ ſiche Infanterieangriffe erfolgten nicht; es kam lediglich zu halichen Vorſeldgefechten, bei denen Gefangene in unſerer blieben. Nordöſtlich von Arras ſtießen nachts ſtarke Er⸗ 0 ndungsabteilungen der Engländer vor, an einigen Stellen 9 bis in unſere Linien, von wo ſchnelle Gegenſtöße den eind veririeben. Auch bei St. Quentin bereiteten die Gegner mit Feuer⸗ berfällen Vorſtöße ihrer Aufklärungen vor, die überall zu⸗ ügewieſen wurden. Heeresgruppe des Deutſchen Uronprinzen Längs der Aisne, vornehmlich nordöſtlich Soiſſons, fer⸗ 55 in der Champagne und vor Verdun ſchwoll die Kampf⸗ ſigkeit der Artillerie vielfach zu ſtarter Wirkung an. In Eren Erkundungsgefechten büßten die Franzoſen Gefan⸗ ene ein. Aus feindlichen Fliegergeſchwadern, die geſtern Kolmar Sueimal angriffen, wurden zwei Flugzeuge durch unſere Rladſtaffeln abgeſchoſſen. Außerdem verloren die Gegner 16 ugzeuge. Oberleutnant Berthold brachte am 15. September wei feindliche Flieger, Oberleutnant Schleich in den bei⸗ n letzten Tagen drei Gegner im Luftkampf zum Abſturz. 3 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine weſentlichen Ereigniſſe. Mazedoniſche Front. Die Lage iſt unverändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Cudendorff. Das Abflauen der Generaloffenſive. Ner Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Sept.(Priv.⸗Tel..,.) 8 Militärkritiker der großen Pariſer Blätter„Temps“,„Matin“ „Journal des débats“ ſtellen in ihrer geſtrigen Wochenüberſicht 0 emein das Abflauen der bisherigen General⸗ ffenſive der Alliierten auf allen Fronten feſt. Aus den Kämpfen am Chaumewald. Berlin, 16. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Intereſſante Einzel⸗ n zu den jüngſten Kämpfen im Chaume⸗Walde nördlich n Verdun geben die Ausſagen von fünf Offizieren, und etwa 0 Mann Gefangenen der 128. franzöſiſchen Diviſion, die dort von 80 Deutſchen eingebracht wurden. Die Gefangenen ſchieben die an ihrem Mißgeſchick hauptſächlich auf den bei ihnen herr⸗ nden Munitionsmangel. Die blutigen Verluſte ent⸗ Ruren dem zum größten Teil fehlgeſchlagenen Unternehmen und Artt gen ſchon am zweiten Täße vor dem Angriff durch das deutſche f heite huſteriefeuer etwa 10 Prozent. Die 128. Diviſion hat nach glaub⸗ en Ausſagen ihrer eigenen Offiziere rund die Hälfte ihres Be⸗ des verloren, und an die Fortſetzung des Angriffs durch dieſe Nieiſion wäre gar nicht zu denken, da eine tiefe Niedergeſchlagen⸗ ſun,Platz gegriffen habe. Dieſe iſt umſo lebhafter, als der Divi⸗ usgeneral Hiberparh ihnen in einer Anſprache am 4. Sep⸗ bir er verſprochen hatte, daß ſie infolge der franzöſiſchen Artillerie⸗ ſe kung mit umgehängtem Gewehr die deutſchen Stellungen paſ⸗ * würden. Freilich heißt es von dieſem General bei ihnen: eſt tres menteur, il ne tient pas la parole qu'il dit.“ Jeindliche Luftangriffe auf ſüddeutſche Städie. el Straßburg, 17. Sept.(WrB. Nichtauitl.) Die Windſtille und E Witterung löſte eine rege Tätigkeit der Flieger aus. Adrere feindliche Flieger überflogen im Laufe des Sonntags und lchwer folgenden Nacht die Stadt Straßburg; Bomhen wurden abe von den Fliegern nicht abgeworfen. Die Flatbatterien Ren Sperrfeuer, worauf die feindlichen Flieger in ſüdweſtlicher fückung verſchwanden. Durch ein niedergehendes Granatſpreng⸗ wurde ein Haus leicht beſchädigt. I. Saarbrücken, 17. Sept.(WB. Nichtantl.) Am Sonntag, den lich September, zwiſchen 1 und 2 Uhr nachmittags, warf ein feind⸗ Upes Flugzeuggeſchwader 84 Bomben auf die Stadt Saar⸗ 1 Sancken ab. Menſchen wurden weder getötet noch verletzt. Der Reocchaden iſt unbedeutend. Ein Pferd wurde getötet. Innerhalb orpsbereichs wurde ein feindliches Flugzeug zur Landung ge⸗ ngen. Die Inſaſſen, ein franzöſiſcher Offizier und ſein Be⸗ ter, wurden gefangen genommen. zwi Stuttgart, 16. Sept.(BTB. Nichtamtl.) Heute Vormittag eſchen 8 und 10 Uhr ſind insgeſamt vier feindliche Flie⸗ 6 über der Gegend von Tübingen, Freudenſtadt und o tgart erſchienen und haben Bomben abgeworfen. Per⸗ Wede n wurden nicht verletzt. Sachſchaden iſt nur durch Be⸗ Stut,gung eines Nebengebäudes entſtanden. In der Nähe von ge tigart wurden die Flieger durch einige Kampfflieger an⸗ Ariffen und verfolgt. ein Am N achmittag zwiſchen 2 und 3 Uhr überflog nochmals doreindlicher Flieger die Gegend von Stuttgart und Obern⸗ 8 9 abgeworfenen Bomben haben keinerlei Schaden Awu glei, 0 8 Kurfachk.(3) Neue U⸗Boot⸗Erfolge. Berlin, 16. Sepl.(WTB. Amtlich.) Im Allankiſchen Ozean. Biscaya und in der Kordſee wurden durch unſere -Boote wieder vier Dampfer und ein Segler mit 23000 Bruttoregiſtertonnen verſenkt, darunter die bewaff⸗ neten eugliſchen Dampfer„Malda“(2884 Tonnen) und „Roanoke“ 6255 Tonnen) mit Stückgutladung, eine -Bootsfalle in Geſtalt eines Dreimaſtſchoners, die mit zwei Geſchützen bewaffnet war und unter ſchwediſcher Flagge fuhr. Von dem Dampfer„Roauoke“ wurde der Kapitän gejangen genommen. Der Cheſ des Admiralſtabs der Marine. * c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Korreſpondenzmeldungen aus London hat die Llond⸗ Verſicherungsgeſellſchaft im Auguſt für 274 Schiffe die Verſiche⸗ „rungsfälligkeit anerkannt, d. h. ſie hat⸗zugegeben, daß dieſe Schiffe verloren oder überfällig ſind. der Wiener Sericht. Wien, 17. Sept.(WB. ARichtamtlich.) Amtlich wird ver⸗ laulbart: Auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz und in Alba⸗ nien keine beſonderen Ereigniſſe. Am Jſonzo tagsüber mehrſach lebhafte Artilterie⸗ kämpfe. Nach Einbruch der Dunkelhelt ging der Jeind füdlich von Bodles dreimal erfolglos zum Angriff vor. Am Nordweſthang des Monte San Gabriele brachten Honvedableilungen bei einem Vorſtoß in feindliche Gräben Gefan⸗ gene und Maſchinengewehre ein. Der Chef des Generalſiabs. Der bulgariſche Bericht. 5 0fia, 16. Seytl.(WB. Richtamtlich.) Generalſtabsbericht vom 16. Sepiember. Mazedoniſche Front. Skörungsfeuer an verſchiedenen Punklen der Front. An der Strumamündung verſuchte eine engliſche Erkundungs⸗ ableilung vorzugehen, wurde aber durch unſer Feuer verſagt. Kumäniſche Front. E Im Weſten von Iſaccea Autillerietätigleit. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 16. Sept.(wen. Nichtamtlich.) Amt⸗ liche Meldung. Oeſtlich Suleimanie an der Garnbrücke Gefechte zwiſchen Aufklärungsabteilungen. Oeſtlich Revanduz wurde der geſtern gemeldete Erfolg unſerer Truppen erweitert und der Feind aus zwei nordöſtlich Bala Kerwa Rayat liegenden Paß⸗ ſtellungen vertrieben. Es wurden 28 Gefangene eingebracht, zwei Maſchinengewehre und Kriegsmaterial erbeutet. Kaukaſusfront. Südlich des Nanſees verſuchte eine feindliche Kompagnie unſeren Poſien zu überfallen; ſie wurde nach einſtündigem Geſecht abgewieſen. An einer anderen Stelle griff ein Balaillon, eine Eskadron und zwei Maſchinengewehre unſere Stel⸗ lungen an. Dem Jeind gelang es zunächſt unſeren Poſten zurück⸗ zudrücken und in unſere erſte Linie einzudringen, dann wurde er im Gegenangriff zurückgeworfen. Siandifront. Mit guter Wirkung beſchoß die Arkillerie füdlich Gaza die ſchanzenden Engländer. Unſere Patrouillen von Bir es Saba zerflörten die vom Jeind begonnenen Brunnenarbeiten. Die ſeindlichen Heeresberichte. Die franzöſiſchen Berichte. Franzöſiſcher Bericht vom 16. September nachmittags. Nordweſtlich von Reims ſcheiterte ein ſtarker Handſtreich de⸗ Feindes auf unſere Poſten in der Gegend des Pfefferrücken⸗ in unſerem Feuer. Ziemlich heftige Artilleriekämpfe im Abſchnitt von Maiſon de Keine Infanterieunternehmungen. Auf dem Reſt der Front ruͤhige Franzöſiſcher Abendbericht vom 16. September. An der Aiſnefront ziemlich große Tätigkeit der beiden Ar⸗ tillerien in der Gegend von Braye und Cerny. Auf dem rechten Maasufer unternahmen die Deutſchen einen neuen Angriff auf unſere Stellungen nördlich des Courierewaldes. Unſer genau gezieltes Feuer zwang die Stürmenden, in die Ausgangsgräben 6 fluten. Auf dem linken Ufer lebhafte Infanteriekämpfe in der Ge⸗ gend des Toten Mannes, Bericht der Orientarmee vom 15. Seyiember, Im allgemeinen ruhiger Tag. Kämpfe der Artillerie und Graben, geſchütze an einigen Punkten der Front. Ruſſiſcher Bericht vom 16. Seylember. Weſtfront: In der Richtung Riga beſeßten ruſſiſche Abteilungen in der Gegend der Straße 109 Bſtow nach heſtigen Kämpfen einen Abſchnitt der feindlichen Stellungen in der Nähe der Meierei Kronberg, Sie würden aber durch Gegen⸗ angriff des Gegners daraus vertrieben. In Richtung Kowel lebhaftes Gewehrfeuer. Der Feind benutzte in der Gegend Rudka Marineka chemiſche Geſchoſſe. Nordweſtlich von Huſiatyn bemächtigten ſich ruſſiſche Trupps eines Waldes bei 1917.— Nr. 434. 9 9 Anzeigenpreis: Die iſpalt Kolonelzeile 40 Pig., Reklamezelle R. 1 20 Annahmeſchluß: Mittagbias vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. 3 Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen u Kusgabe wird keine Der antwortung übernommen, Bezugapreis in Mannheim u. Unig. monatl. M..70 einſchl. Bringerl. Durch die Poſt W 0 viertelj. M. 462 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. R..90, Einzel⸗Ur. 10 Pfg. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. De* ieck, nachdem ſie die feindlichen Vorhuten daraus ver⸗ trieben 5 Die gegneriſche Infanterie ziebt ſich auf die Höhen⸗ linie Wyſchkowtze—Waſilkowtze zurück. Rumäniſche Front: Gewehrfeuer. Kaukaſusfront: In der Nacht zum 13. Sept. griffen die Türken unſere Ableilungen auf dem Höhenrücken längs der perſiſch⸗ türkiſchen Grenze an. Trotz des Widerſtandes unſerer Kompagnien trieben die Türken uns über die Linien dieſes Berges hinaus zurück. Flugweſen: Am 12. Sept. kam es zu zahlreichen Luftkämpfen. Rittmeiſter Kozakow ſchoß öſtlich von Huſiatyn ſein 7. deutſches Flugzeug ab, das in den feindlichen Linien niederfiel. Unſere Flieger erlitten keine Verluſte. Am 13. Sept. warfen unſere Flieger erfolgreich 37 Pud Geſchoſſe ab, die in der Gegend. Koroſtkow zwiſchen Huſiatyn und Trem⸗ bowla einen Brand bewirkten. Nach einer ergänzenden Meldung ſchoß unſere Artillerie am 3. 9. in der Gegend von Diakonesci im Trotustal ein feindliches Flugzeug ab und nahm den Flieger gefangen. Der italieniſche Bericht. Rom, 16. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Geſtern gewann auf der Hochebene von Batmeizza die tapfere Brigade von Saſſavi mit her⸗ Lorragendem Schneid Gelände gegen den Süboſtrand der Hochebene. Sie machte 17 Offiziere und 400 Mann zu Gefangenen und erbeutete mehrere Maſchinengewehre. Feinbliche Truppenanſammlungen in der Gegend von Raynica öſtlich des St. Gabriele wurden von zwei un⸗ ſerer Luftgeſchwader mit ungefähr 2, Tonnen Bomben beworfen. Belgiens Iukunſt. Deutſcher Verzichtꝰ In ihrer Sonntagsnummer beſchäftigte ſich die Deutſche Tageszeitung mit Gerüchten von einem glatten Verzicht der 1 auf Belgien im Sinne der Frankfurter Zeitung, des Vorwärts und Kon⸗ ſorten. Sie ſchrieb u..: Sollte es wahr ſein, daß die deutſche Regierung die Preisgabe Belgiens bereits beſchloſſen hätte, ſo wäre die Berkümmerung des Deutſchen Reiches beſiegelt und die Eng⸗ länder hätten recht mit ihrem Worte gehabt, die Deutſchen würden wohl Schlachten gewinnen, England aber den Krieg. In der Löſung des belgiſchen Problems liegt in der Tat die Zukunft des Deutſchen Reiches eingeſchloſſen. Das iſt in keiner Hinſicht eine Uebertreibung. Vorläufig iſt Beſtimmtes hier noch nicht bekannt, aber es iſt nötig, darauf aufmerkſam zu machen, daß die Gerüchte dichee derartigen deutſchen Verzichtes ſich in letzter Zeit ver⸗ ichten“. Dieſe Gerüchte hat die Kölniſche Volkszeitung aufgegriffen, wie ein Telegramm unſeres Kölner m⸗Korre⸗ ſpondenten meldet, ſchreibt das rheiniſche Zentrumsblatt: „Auch uns ſind Mitteilungen dieſer Art zugegangen, daß in der letzten Woche die Entſcheidung über Belgien in englandfreundlichem Sinne gefallen iſt.“ Es ſcheint nun glücklicherweiſe, daß dieſe Gerüchte und Befürchtungen grundlos ſind. Der glatte Rückzug aus Belgien, verbunden etwa mit einer dauernde n Feindſchaft mit Rußland ſchaffenden ausſchließlichen Schadloshaltung im Oſten würde den ebenſo glatten Sieg Englands bedeuten: durch Schuld unſerer Diplomatie. Der neue Reichskanzler und Herr von Kühlmann aber, ſo ver⸗ trauen wir, werden nicht geneigt ſein, eine Politik verhäng⸗ nisvoller Iluſionen zu machen, die ſich durch unſere militä⸗ riſche und wirtſchaftliche Lage nicht würde begründen laſſen. Der unverrückbare Leitſtern unſerer Politik muß bleiben: ſtarke und ſtärkſte Grenzſicherung gegen Weſten und gegen Oſten Grenzſicherungen nicht über das Maß hinaus, das mit Anknüpfung neuer Freundſchaftsbande zu Rußland verträg⸗ lich iſt. Wir können dieſen Frieden haben, wenn wir nur feſt bleiben. Es ſcheint denn auch keineswegs in den Abſichten der Regierung zu liegen, auf die Vorherrſchaft und tatſächliche Kontrolle über Gebiet und Bepölkerung des früheren Königsreichs Belgien zu verzichten. Wir erhalten folgendes Telegramm: Berlin, 17. Sept.(Von unſ. Berl. Büro,) Hier und da iſt in den Blättern die Vermutung ausgeſprochen worden, wir hätten, was Belgien angeht, unſer Desintereſſe⸗ ment ausgeſprochen. Das trifft nach unſerer Kenntnis nicht zu. 5 Der Friede nach Llogd George nicht mehr in weiter Jerne. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Sepi. (Pr.⸗Tel., z..) Nach Schweizer Korreſpondenzmeldungen aus London berichtet„Mancheſter Guardian“, daß Lloyd Seorge in einer Erhlärung dem Verlreter der engülſchen Arbeiterunion gegenüber ſich über die Vorbedingun⸗ gen für die Aufnatzme von Friedensbeſprechun⸗ gen geäußert habe. Die wichtige Erklärung Clohd Georges werde in der Anlworknole Englands an den Papſt der Oefſentlichkeit zur kenninis kommen. Die Meinung Lloyd Georges iſt, daß der Friede nicht mehr in weiler Ferne liege. Kein Friedensangebol Englands. EBerlin, 17. Sent(Pon unſ. Berl. Büro.) Einige Blätter haben über ein angebliches Friedensangebot Englands geſchrie⸗ ben, das an uns gekommen ſei. Das Gerücht iſt unbegründet: ein engliſches Friebensangebol liegt hier nach unſerer Kennt⸗ nis nicht vor. Itallen dräugt auf Friedensverhandlungen. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Sept.(Pr.⸗Fel., z..) Nach Züricher Meldungen ſchreibt die halbamtliche „Tribuna“, der militäriſche Zuſammenbruch Rußlands verſtärke in allen Ländern der Entente —— ———— ——— ——— —— ————————— —— Montag, den 17. September 1911. 2. Seite. Nr. 484. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) den Wunſch nach Frieden. Die Entente ſei zu groß J Widerſchein einer wachſenden Reaktion erſcheint, vermag das ſzu unterzeichnen. Das revolutionäre Komitee in Helfinhſon und mächtig und unbeſiegbar, als daß ſie ſich etwas vergeben würde, wenn ſie mit dem Feind über die Friedensbe⸗ dingungen debattiere. Wilſon, Reichstagsmehrheit u. das deutſche bolk. Düſſeldorf gegen Wilſon. Düſſeldorf, 16. Sept. Die aus allen Berufskreiſen der Ein⸗ wohnerſchaft im Laufe des Krieges gebildete Vaterländiſche Vereinigung für Deutſchlands Sieg und Zukunft auf heute mittag zu der Anhörung einer deutſchen Antwort auf Wilſons Anmaßung eingeladen. Mehrere tauſend Bürger und Bürgerinnen füllten den Kaiſerſaal der Städtiſchen Tonhalle. In ſehr beifällig aufgenommenen Anſprachen wieſen der Geſchäfts⸗ führer der Düſſeldorfer Handelskammer Dr. Brandt und der Arbeiterſekretär Leupke den Verſuch Wilſons zu⸗ rück, Zwietracht zwiſchen Kaiſer und Volk zu ſäen. In einem Tele⸗ gramm an den Präſidenten des Reichstags ſprach die Verſammlung die Erwartung aus, daß der Reichstag, die berufene Vertretung des deutſchen Volkes, die gebührende Antwort auf die bei⸗ ſpiellos anmaßliche und ehrenkränkende Einmiſchung eines fremden Staatsleiters in die Verfaſſung des Deutſchen Reichs vor aller Welt geben wird. Dem Kaiſer ſandte die Verſammlung folgende Er⸗ klärung::„Tauſende verſammelte Bürger und Bürgerinnen aller Berufsſtände Düſſeldorfs, Eurer Majeſtät in unerſchütterlicher Treue und Dankbarkeit ergeben, verſichern Eurer Majeſtät und Höchſtihrem hohen Hauſe, daß ſie die aus der Angſt um das Kriegsende geborene, aber gleichwohl ehrenkränkende Anmaßung des Präſidenten Wilſon, das deutſche Volk zum Verrat an ſeinem Kaiſer zu bereden, mit üef⸗ ſter Entrüſtung zurückweiſen. Das deutſche Volk ſteht in willens⸗ und tatenſtarker Feſtigkeit zu ſeinem Kaiſer. Je ſchwerer die Zeiten, um ſo feſter die Treue, das iſt deutſche Ehre.“ Gegen die Reichstagsmehrheit. Nan frage auch uns! Unter dieſer Ueberſchrift kann die Kölniſche Volkszei⸗ 2 eine längere, ſehr eindrucksvolle Zuſchrift aus dem Felde bringen, aus der wir die folgenden prächtigen Schlußworte hier wiedergeben: Iſt die Mehrheit, die die Friedensreſolution im Reichstage an⸗ genommen hat, gewiß, die Mehrheit des deutſchen Volkes hinter ſich zu haben, wie ſie behauptet? Weiß ſie, wie wir Frontkämpfer, wie wir Soldaten denken? In der Friedensſehnſucht ſind wir eins. Aber wir hier im Felde wollen als Lohn der überſtandenen Mühen einen Frieden, der uns die Sicherheit gibt, daß unsſobald niemand mehr mit der Waffe in der Hand gegenüber zu tveten wagt, einen Frieden, der uns die Möglichkeit gibt, unter erträglichen Bedingungen nach dem Kriege zu leben und zu ſchaffen! Die Gründe der Volksvertreter haben uns nicht überzeugen können, daß wir zum Frieden ohne Sicherungen gezwungen ſind. Dieſe Sicherungen zu erhalten, ſind wir an der Front bereit, ſo lange als möglich weiter zu kämpfen in dem Bewußtſein, daß ein ſchwacher Friede für uns einen neuen Krieg bedeutet, gegen den ausgeſprochenſten unſerer Gegner, deſſen Zähigkeit wir in Flandern und an der Somme kennen gelernt haben! Ungebrochen, glänzender denn je ſtehen unſere Fronten, und die gute Ernte, im Verein mit den immer ſorgfältiger ausgebauten Or⸗ ſaniſationen— en f aller Fehler— und der Anpaſſung und Vor⸗ —9 des einzelnen für den kommenden Winter ſichern die gute Mög⸗ lichkeit des Durchkommens in der Heimat. Auf der anderen Seite ſteht der Wirrwarr in Rußland, das ſich im Innern zerfleiſcht, die Kriegsmüdigkeit in Frankreich, das ſich mühſam in der Ausſicht auf unſer angebliches Gezwungenſein zum — 5 aufrechterhält, die ſtändigen Unruhen des totgehetzten Fragt uns im Felde, wenn ihr nunmehr an die Front geht, ihr Herren Reichstagsabgeordneten, was wir wollen! Wir werden euch Rede und Antwort ſtehen! Uns nutzt nur ein ſtarker Friede, der uns die volle Gewähr bietet, daß dieſem Krieg ſobald kein weiterer folgtl N E Hindenburg an die Deuiſche Vaterlandspartei. Generalfeldmarſchall v. Hindenbur zog Johann Albrecht von Mecklenburg folgendes Telegramm: Der Aufruf der oſtpreußiſchen Männer erfüllt mich mit großer Freude, weil er ernſt und feſt uns Deutſche gemahnt, über„inne⸗ rem Hader den Krieg nicht zu vergeſſen“. Trotz der fiegverheißenden militäriſchen Lage geht es noch um unſeres Volkes Beſtehen und Machtſtellung in der Welt.„Wir wollen keine innere Zwietracht.“ Das ſind Worte, die in jedes Deutſchen Herz ohne Unterſchied der Partei anklingen, und alle Deutſchen zuſammenſchweißen zu einem deutſchen Vaterlandsblock.„Ich kenne keine Parteien, wir ſind heute alle Brüder und nur noch deutſche Brüder.“ Wer gedenkt in dieſem Augenblick nicht dieſes Ausſpruches, mit dem unſer Kaiſer in der Stunde des Kriegsbeginnes ſeinem Volke den Siegesweg gewieſen hat! Wohlan, ſchließen wir von neuem Burgfriedenl Wir verdanken ihm die wunderbare Entfaltung der deutſchen Kraft. Im felſenfeſten Vertrauen auf Reichsleitung und Oberſte Heeresleitung, beide geeint und geführt durch unſeren geliebten Kaiſer, wird unſer Volk den Frieden er⸗ holten, den das deutſche Vaterland braucht für ein neues Blühen und Gedeihen. Einig im Innern, ſind wir unbeſieglichh“. Die neuen Stockholmer Monferenzen. Der Termin des Jufammentrikts. EBerlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Stock⸗ wird gemeldet: Die allgemeine Sozialiſtenkonfe⸗ renz ſoll, wie jetzt verlautet, auf Mitte Dezember einberufen werden. Eine gut unterrichtete Quelle meint ſogar, daß wegen der bevorſtehenden Feiertage zu Ende des Jahres die Konſerenz nicht vor Anfang Januar zuſammenkommen werde. Bis zum 1. Dezem⸗ ber wird den Parteien Gelegenheit gegeben, das Frageformular des Komitees zu beantworten. Die Sitzungen des mitees mit den Delegierten des Sowicts dauern fort. Die offizielle Mitteilung iſt nicht vor Anfang der nächſten Woche zu erwarten. Ein Manifeſt des Organiſationskomitees der Skockholmer Konferenz. Stockholm, 16. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Svenska Telegrammbyrans. Ein Manifeſt an die der Internationale angeſchloſſenen Parteien, das das Organiſationskomitee der Stockholmer Kanferenz erläßt, hält es für notwendig, nach Rückkehr der nach London, Paris und Rom geſandten Abord⸗ nungen den Sozialiſten⸗ und Arbeiterparteien, die ſich der inter⸗ nationalen Konferenz angeſchloſſen haben, eine kurze Erläuterung über die Lage zu geben. Dae Komitee erklärt zunächſt klar und entſchieden, daß der Plan, in Stockholm eine internationale Konfe⸗ reuz einzuberufen, noch nicht preisgegeben iſt. Wenn die franzö⸗ fiſchen und engliſchen Abordnungen ihre Päſſe erhalten hätten, ſo würde die Konfereng am 9. September ſtattgefunden haben. Die Konferenz wird ſtattfinden, ſobald die Paßfrage geregelt iſt, der Zeitpunkt wird dann ſofort feſtgeſetzt werden. Die ruſſiſche Ab⸗ war in der Lage, ſich in Großbritannien, Frankreich und iem davon zu überzeugen, daß die Arbeiterklaſſe der Stockholmer enz ergeben iſt und daß die Bewegung zugunſten nes gerechten und dauerhaften Friedens in allen iſen im Wachſen iſt. Der Anſchluß an Stockholm war ſo ein⸗ il die Arbeiterklaſſe immer mehr begreife, daß ſie ein und wirtſchaftliches Intereſſe daran habe, an der Auf⸗ eines ſſandhaften Syſtems in Europa unmittelbar mitzu⸗ ſowohl um das Ende des jeytigen——. zu beſchleu⸗ nigen, als auch um die Wiederkahr des randes zu verhüten. 6 92 0 Die brutale Verweigerung der Päſſe, die in allen Augen als der ſandte an den Her⸗ klaſſenbewußte Proletariat nicht abzuſchrecken, das noch größere Schwierigkeiten zu überwältigen vermochte und das begreift, daß es ſich in Wirklichkeit darum handelt, daß man die Arbeiterklaſſen daran hindern will, ihre geſchichtliche Rolle zu erfüllen. Aus dieſem Grunde rufen wir die Arbeiter Frankreichs, Italiens, Großbritan⸗ niens und der Vereinigten Staaten auf, den Raub der elementaren Freiheit und des Meinungsaustauſches nicht zuzulaſſen. In der Kundgebung der Sozialiſten heißt es weiter: Das Schickſal der Stockholmer Konferenz iſt eng verknüpft mit der ruſſiſchen Revolution. Die Reaktion verſucht die Revo⸗ lution für die Anarchie verantwortlich zu machen, in die der Zaris⸗ mus Rußland geworfen; unkluge Leute ſtärkten die Gegen⸗ revolution durch. ihr bedauerliches Verhalten und Handeln noch. Wir ſenden unſeren Genoſſen, Arbeitern und Bauern in Rußland, den Ausdruck unſerer Bewunderung und ſprechen den heißen Wunſch aus, daß ſie alle ausnahmslos in die Reihe treten mögen, um die Demokratie und die Revolution Rußlands zu ver⸗ teidigen. Die Arbeiterklaſſen aller Länder, die den Sturz des Zarismus mit Begeiſterung begrüßen, werden dem Treiben der in⸗ ternationalen Reaktion widerſtehen, das ſchon zu den Bemühungen der Gegenrevolution Beifall klatſchte. Wir drücken zugleich die feſte Hoffnung aus, daß die Sozialiſten Deutſchlands und Oeſterreichs ihre Sozialiſtenpflicht erfüllen und energiſch gegen jeden Plan und jede Taktik proteſtieren, die die Revolution untergraben und Deutſchland zum Mitſchuldigen der Gegenrevolution machen möchte. Die Stockholm angeſchloſſenen Parteien werden begreifen, daß es uns angeſichts dieſer Ergebniſſe unmöglich iſt, in dieſem Augen⸗ blick eine genaue Antwort zu geben auf das Telegramm der Sozia⸗ liſtenpartei Frankreichs, das uns pockle Feiheit des Han⸗ delns gelaſſen hat, und auf den Brief der ſozialiſtiſchen Parteien Oeſterreichs und Deutſchkands, ſowie der ſogialdemolratiſchen Par⸗ teien Ungarns, Böhmens, Bosniens und Bulgariens, die auf die Beſtimmung eines endgültigen Datums drängen. Das Komitee hat beſchloſſen, ſein Vorgehen ruhig und entſchieden fortzuſetzen. Saioſſen! Die Konferentz von Stockzolm iſt nur eine Etappe auf der Bahn des internatwnaten Sozialismus. Das übereinſtim⸗ mende Vorgehen der Arbeiterklaſſen wird ſeine volle Wirkung erſt an dem Tage entfalten wo die Konferenz den Arbeitsplan gefunden hat. Sie wird mit dem Tage der Einſtellung der Feindſeligkeiten nicht enden. Unſer Gedanke iſt, daß die Stockholmer Zuſammenkunſt ein kurzes Zeitalter in dem Kampfe des Proletariats gegen den Imperalismus einleiten ſoll, dadurch, daß ſie die Internationale wieder errichtet, die zu einer gemeinſamen Handlung fähig iſt. Die Arbeiterklaſſe will tatſächlich, daß dieſer Krieg der letzte ſei, ſie will die Staaten demokratiſieren, neuen Zuſammenſtößen vorbeugen und Wirtſchaftskriege verhindern. Vor allem will ſie durch Rechtsbürgſchaften und Schiedsgerichte ein friedliches, zu Waſſer und zu Lande entwaffnetes Volk begründen, ein Europa der Demokratie und wahren Freiheit. Genoſſen, wenn Ihr aur wollt, wind die internationale Konferenz in kurzer Friſt ſtattfinden. Um dieſes Ziel zu erringen, genügt es, daß ſich die großen Parteien der großen Verantwortung, die auf ihnen ruht, bewußt ſind. Die F0 bleibt für das ganze Proletariat: Auf nach Stock⸗ olm! ———————————————————————————————————————— „Hindenburgs Weburtstagsbitte“n ſinäung eſog 70riäbrigenGeb Sage Feſtlichkeiten und G lwerden, Abſtaud zu uehmen. Unſer alle Sue für Feſte, meine Zeit zufſehr durch Arbeit in Anſprüchgge⸗ rommen,fum perſönliche JGlückwünſche entgegenzunehnene Voderſzufbeantworten. Wer an meinem Geburtetag Riüt Verwundete Und' Hinterbliebene ſorgt,Fin ſeinem Heen 9 Aus mguchem Leriehe. ice dahdmanfin frättbkkäergGe 6 . Ss e desunm Kenperſgllien Sungelker ernenert und werKriessanleihe deichnet, 4. machttmiradichſchöyſt 4 Geburtstagsgabe. Groſſes Hauplauattier, den.JSevtember71917. 9 9 * 2 9 der Vürgerlrieg in Rußland, Keine Unterwerſung Kornilows? EBerlin, 17. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Zürich wird gemeldet: Die„Agentur Radio“ meldet aus Petersburg: Die Nachricht von der ünterwerfung Kornilows iſt unrichtig. Kornilow fordert Teilnahme am Triumvpvirat. Ein Sabotageanſchlag. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Sept.(Priv.⸗Tel., z..) Die ſchweizeriſchen Blätter berichten aus London: Wie die„Morning⸗ poſt“ meldet, ſind die Wolkowawerke in Petersburg durch die Arbeiterſchaft in die Luft geſprengt worden. Der Juſammentritt der Konſtituanke. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Sept.(Priv.⸗Tel., z..) Nach Genfer Meldungen aus Paxis berichtet der„Matin“ aus Petersburg: Die geiſſetzgebende Verſammlung Rußlands tritt in der 9 5 Novemberwoche zuſammen, um ſich für eine — oder Friedenspolitik der proviſoriſchen Regierung zu er⸗ ären. Wiener Blätterſtimmen. m. Köln, 17. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Wien: Ein großer Teil der hieſigen Preſſe hält, da es unmöglich iſt, über die Zuverläſſigkeit der von Ke⸗ renſti durch den amtlichen Draht verbreiteten Meldungen über Kornilows Niederlage ein klares Bild zu machen, mit einem Urteil über den Verlauf der Dinge in Rußland zurück. Nur die„Zeit“, die„Neue Freie Preſſe“ und die„Arbeiterzeitung“ nehmen dieſe Meldungen als den Tatſachen entſprechend hin und folgern daraus Kerenſkis Sieg. Die demokratiſche„Zeit“ ſieht als Ergebnis dieſes Verlaufs eine neue Stärkung der Stellung Kerenſtis und eine Schwächung und Einſchüchterung aller gegenrevo⸗ lutionären Beſtrebungen voraus. Gegen die Desorganiſation der Marine. Petersburg, 17. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphen⸗Agentur. Aus Helſingfors wird ge⸗ meldet, daß die Generalverſammlung der demokratiſchen Organi⸗ ſationen den Offizieren der Armee und Flotte Finnlands vorſchlugen, das Verſprechen der Treue gegen die vorläufige Regierung veröffentlicht einen Aufruf, der die Haltung der Flottenbeſatzungen ſtark tadelt. Der Marineminiſter Admiral Verderews ky nchle, ein Telegramm an das Zentralkomitee der baniſchen de welchem er ihm anempfiehlt, alle Ausſchreitungen du verhindern, geeignet ſind, die Marine zu desorganiſieren, indem ſie ihre ſtandsfähigkeit gegenüber der ſehr wahrſcheinlichen deutſchen Offen ſive verhindern verwaltungstrennung und Sprachkultm in Belgien. 8 20 Brüſſel, 15. September⸗ Bekanntlich liegt die Sprachkultur in Belgien ſehr im Die Franzoſen ſpotten über das belgiſche Franzdſiſch, der B 1e Miſchdialekt iſt ein beliebtes Komikermittel gewarden, abar orch, Flamen klagen über mangelhafte ſprachliche Erziehung iͤres n Und wo man hinhört, ſelbſt in Akten und amtlichen Eingaben* man die bunteſten Satzbilder, die ſeltſamſten Ausdrücke finden für den Sprachforſcher zwar intereſſant ſind, aber zur ſachtichen Run dung und Klarheit nur wenig beitragen, ja ſie gelegentlich, zumnal f Uneingeweihte, geradezu unverſtändlich machen. Dieſe Zuſtände he klären ſich größtenteils aus der Zweiſprachigkeit der ſchreibenden h ſagen wir der gebildeten Bevölkerung. Denn wenn es auch w iſt, daß man in Belgien ohne ein Wort Flämiſch zu verſtehen, Min ſter, ohne Franzöſiſch zu verſtehen aber nicht einmal Türhüter wer⸗ den konnte, ſo hat ſich doch ein beträchtlicher Teil der Bevölkeun den gegebenen Verhältniſſen angepaßt und ſpricht eben en, Sprachen. Meiſtens ſind es allerdings Flamen gewaßem, die ſich u nötigt geſchen haben, Frangöſiſch zu lernen. Noch heute findet 90 zahlreiche Familien, dir in ihren vier Wänen zwon 950 miſch ſprechen, die aber, ſowie ſie mit Fremden mden, mit Frann ſiſch anfangen, und ſechſt emfache Leute ſind beſtrebt, den Kinde wenigſtens die notdürfligſten Brocken Franzöſiſch beizubragen. iſt das menſchlich auch ganz begreiflich. Das Franzöſiſche war 9˙ mal die Sprache der„feinen“ Reue, der Reichen und der Fremde die einem was zu verdienen gaben, wen man ſie verſtand. A1 aber war eine ſtaatliche Anſtellung, und wäre es bloß als Poll oder Chauſſeewärter, von den mittleren oder„ſtudierten“ Be ganz zu ſchweigen, unmöglich ohne„Beherrſchung“ de⸗ Franssſig Und natürtich galt dann auch hier der Grundſatz: je früher, en beſſer. Wie es aber mit der ſprachlichen Erziehung eines Merſch⸗ ausſieht, der ſchon als Kind für jedes Ding zwei verſchiedene drücke und zwei verſchiedene Satzlehren lernen muß, der nicht 4 hat, ſich im Beſitz einer Mutterſprache zu üben, ſondern beſtän zwiſchen zwei Sprachen, deren eine ihm natürtich, deren andere 91 notwendig iſt, hin⸗ und herſchwanken muß, das kann ſich jeder ſe ausmalen. Darum iſt auch mit einer bloß kulturellen Autenom für Flandern, wie ſie noch unlängſt von Kamiel Huysmans gef wurde, nichts erreicht; ſolange in einem Staate Belgien der woſe niſche Teil nur irgend ein, ſei es kulturelles, ſoziales, politiſche⸗ 0 wirtſchaftliches Uebergewicht hat, iſt an eine wirkliche Gleichhen tigung beider Sprachen nicht zu denken. Erſt bei völliger Autond Flanderns, erſt wenn man in Flandern mit Flämiſch genau Gleiche erreichen kann wie in Wallonien mit Franzöſiſch; erſt W das Franzöſiſche in Flandern nicht als eine gleichberechtigte Staa ſprache, ſondern als fremde, als ausländiſche Sprache gelernt werch kann, wird es möglich ſein, die Sprachkultur auch der mittleren en niederen Schichten auf eine den flämſichen Kalturbeſtrebungen de⸗ ſprechende Stufe zu heben. Darum iſt die neue Verordmug 1 Generalgouverneurs in Belgien, auf Grund deren die füoh Sprache in Flandern als ausſchließliche Amtsſprache eingeführt ein bedeutſamer Schritt auf dem Wege der Befreiung Flanderns franzöſiſcher Herrſchaft. Engliſches aus Belgien. „De Stem uit Belgie“(London) vom 31. Auguſt läßt ſich E5 Poperinghe melden: Man ſieht hier beinahe nichts meht, 1 Engländer und hört nichts als Engliſch. Ueberall ſieht man— chriften in jeder Größe, die Wege, Lager und Büros bedeichag, eſchlüſſe, Befehle und jeder Art in engliſcher Sp ihr an die ern angeklebt, ſelbſt die kleinſten Läden künden Waren nur in Engliſch an. Die einzelnen ſeltenen Auſſchriſch die man noch in Franzöſiſch oder Vlämiſch antrifft, ſtechen dagegen ab. vol Die volksernährung. Proteſt gegen den Kartoffelyreis. Bieleſeld, 14. Sept. Die letzte Stadtverordnetenſitzung geſt der ſich zu einer ſcharfen Proteſtkundgebung gegen die Preispolitik Reichskartoffelſtelle, die von allen Seiten als geradezu unh ch bezeichnet wurde. Trotz bisherigen Mißerfolges ſoll nochmal⸗ dge⸗ perſönliche Vorſtellung, unterſtützt durch Eingaben an alte in tracht kommenden Infkanzen verſucht werden, die Reichearzoüeh zu bewegen, die Schnelligkeits⸗ und Anſuhrprämie aufzuhoben, 904 Wochenration auf zehn Pfund zu erhöhen und der die be ihren Toren liegenden kartoffelreichen Kreiſe alos Lieferer zu weiſen an Stelle der Provinzen Sachſen, Brandenburg, Poen und Hannover. Zugleich werden Zuſchüſſe des Reiches zu att Kartoffelverſorgung der Bevölkerung verlangt, da dieſe 8 bis 9 M für den Zentner ſchlechterdings nicht aufbringen könne. Ceite 8 n. Ein Proteſi der Schweiz gegen die Heranziehung der den in Amerita zum Militär 90 5• 1 Irem c. Von der ſchweizeciſchen Grauze, 17. Sept.(Priv.⸗Tel, 9 Die ſchweizeriſche Preſſe proteſtiert einmitig gegen den neun, Geſetzesantrag, der von dem anerikaniſchen Senator Cpeſe⸗ beril din eingebracht wurde, und worin verlangt wird, daß die einem Jahr in den Vereinigten Siaaten ſich Die„Nouen Zürcher Nachrichten“ bemerken hierzu, daß. Schweiz hiergegen ſoſort energiſch Verwahrung 900 müßte. So wenig die Schweiz ein Recht häite, durch einen Gelghe, heitsgeſetzbeſchluß die Bürger der Vereinigten Staaten arff uſo⸗ Territorium im Ernſtfalle zum Kriegsdienſt heranzuitziehen, eb*⁵ wenig ſteht ein ſolches Recht den Inſtangen in Waſhington Süre, ſchieht es dennoch, dann hätte die Schweiz in erſter Linie ihre 16 vor einer völlig rechtswidrigen ſchwerſten Beiaſt zu ſchützen. In zweiter Linie hätte ſie ſich aber ſelb Snlegs, ſchützen, indem die Staaten, mit denen Amerika ſich im Sahe ſtande befinde, das Recht hätten, eine ſtillſchweigende Himmahe olcher Folgen des amerikamſchen Beſchluſſes durch die Schwerb⸗ feindlichen Akt der Schweiz gegen ſie ausgulegen. Aus⸗ Nächſtliegende wird dather wohl ſein, daß das ſchweizeriſche ſabt wärtige Amt die amerikaniſche Regierung höflichſt anfragen pen was es mit dem genannten Beſchluß hinſichtlich der Schweizer in Vereinigten Siaaten auf ſich habe unter gleichzeitiger ebenſo gn⸗ ſchaftlicher als entſchiedener Betonung, daß eine eventuelle 91n wendung des Beſchluſſes auf ſchweizeriſche Bürger in den Bereincgeln Staaten im gänzlichen Widerſpruch mit dem Sinn und dem alnn der Verträge, die zwiſchen der Schweiz und den Vereinigten Stoli⸗ beſtünden, ſtehen und für die Schweiz die ernſteſten 9 tiſchen Folgen haben könne. Das kurzlebige Miniſterium Painleve. 90 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Sept.(Prib.⸗Tel. 7 Genfer Blätter melden aus Paris: Der„Matin“ bezeichnet 4, neue Kabinett Painleve als ein üeerg eag ſterium. Er ſchreibt, die Zeit der großen Pollik fenet gekommen, denn der Höhepunkt des Krieges nähere ſich Pei,, Entſcheidung. Die„Humanite“ prophezeit dem Miniſterium Gte⸗ leve eine Lebensdauer von nur drei Pochen, während mencaau die Erwartung ausſpricht, 100 das neue die evſten Kammerſitzungen nicht überleben Er betont, daß die Miniſterkriſe in Permane⸗ 8 Präſidentſchaftskriſe deren Abſ⸗ werde. cuihaltenden Fren den zum Militärdäenſt herangezogen werden. werhe * — Se ee eeeeeeee 2 — SrKSSSSSK SSSS8. ——3 Unt der Pap Montag, den 47. September 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nr. 434. 3. Seite. Nus Stadt und Land. t dem 4 ausgegeihne —— S ͤ itz Roſenthal, kauſmänniſcher Beamter bei ., Maurheim⸗ Gefreiter Paul Grzywotz, z. Zt. bei oiner Founſprech⸗Aotei⸗ lung, Ingenieur bei der Firma Gebr. Sulzer in Luderlgshafen a. Rh. Schütze Auguſt Scheibel bei einem Bayer. Siurmbataillon, Sohn des Herrn Hch. Scheibel in Neulußheim. 909% (Pionier Franz Herle, Zimmermann, Sohn von Herrn Franz Herle, wegen Tapferteit vor dem Feinde. Kanonier Willy Buchhardt, bei einem Feldart.⸗Regt., wohn⸗ haft S 4, 22, Sohn des Privatmannes Konrad Buchhardt, G 7, 30, für hervorragende Dienſte. Exſ.⸗Reſ. Karl Keller, Füſilier⸗Regt. 40, früher Tatterſatl⸗ ſtraße 8/10, Veſſe des Herrn Chr. Hormuth in Ludwigshafen, Liſzt⸗ ſtraße 144, z. St. in Urlaub. äriſche Beförderung. Zum Leutnant der Reſerve in einem preußiſchen Feldartilerie⸗Regt. befördert wurde Bizewachtmeiſter Paul Kuhn, Sohn des Bankdirektors Arno Kuhn hier. * Bom Urlaub zurück. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts Dr. Hübſch iſt aus dem Urlaub zurückgekehrt. * Landesſammkung ſüs Kriegs⸗ und Zivilgefangene. Am W. Sep⸗ tember 1917, dem 10jährigen Todestag Weiland Seiner Kgl. Hoheit des Großherzogs Friedvich I. ſoll eine Zandesſammlung ſür Kriegs⸗ und Zivilgefangene aus dem Großherzogtum Baden ſtattſinden. Die bisher zur Verfügung ſtehenden Mictel ſind, ſo wird uns dazu vom Roten Krenz geſchrieben, ſaſt erſchöpft. Es gilt den Organiſationen des Laudes, em der Babiſchen Gefangenenfürforge in Freiburg, wie auch denjenigen Bezirks⸗ und Ortsa Roten Kreuz, wolche für die Gefangenen aus ihron ſtändig ſorgen, neue Mittel zur Berfügung zu ſtellen. Auch ſollen die Bedürftigen aus dem Lande, denen ihre Famikien nicht vom zu helfen imſtande ſind, Aum und Hers der Heimat fühlen. Nicht beſſer kann das Land an dieſem Tage das Andenken an Großhe Friedrich I. ehren, als dadurch, daß es den Bolssgenoſſen, die uns kämpften und um unſeretwillen leiden, Treue um Treue hält und Bnen dieſe in treuer Opferwillgkeit bewährt. Gierverſorgung. In den jüngſtan Tagen erſchienen än der hie⸗ ſigen Preſſe Auslaſſungen, die es bemängelten, daß in den keiten Wochen nur Auslandseier ausgegeden worden ſeien. Der Sachver⸗ 9596 It 8* den letzten Stadt Mannheim größere Mengen andsefer zugewi ieſe Gier ffümmlich ſofort in don Bertehr Daberch Wuede— 2— fügberen Iulandscie zur ehrung des eingelagerten Winter⸗ vorrats zu verwenden. Zum andern werden die Anlieferungen von Inlandseiern wähvend dieſer Zeit 755 Erfüllung der ſtädtiſchen Ab⸗ lieferungspflicht gegenüber den Kommunalverbänden Mannhoim⸗ Land und Schwetzingen benützt. Nach dem Zuweiſungsplan des Mi⸗ niſtenams hat nämlich die Stadt Mannheim einen beſtimmten Teil der aus den Hebenſchußn n beigebrachten Inlandseier an die genannten Kommunalver die ebenfalls Bedarfsvenbände ſurd, abzunefern. Die Einlagerung der Auslecbseiet wäre ungwerkmäßig geweſen, einmal weil ſie nach dem langen Teunsport zu einer der⸗ arligen mehr boſonders geeignet ſind, dann aber auch, weil der Preis der Auslandseier an ſich ſchon ſo hoch iſt, daß man ihn nicht auch noch mit dem zur Deckung der Einlagerungskoſten erforderlichen Zuſchlag belaſten wollte. * Erleichterung der Beteiligung der Staalsbeamten und -arbeiter an der Kriegsanleihe. Zur ſiebenten Kriegsanleihe hat nach einer halbamtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ das Finanz⸗ miniſterium wie zu den bisherigen Anleihen die Staatsſchulden⸗ verwaltung und die Eiſenbahnhauptkaſſe ermächtigt, den Beamten und Arbeitern der Staatsverwaltung und den Lehrern, deren Bezüge aus Staatskaſſen fließen, die Beteiligung an den Zeichnungen zu erleichtern. Durch Gehaltsbezüge ſollen die gezeichneten Beträge bis Ende November 1920, und bei Beamten, die bis dabin noch an den früheren Kriegsanleihen abzuzahlen haben, bis Ende März 1922 getilgt ſein. * Vom Marktverkehr. Die Marktpreisveröffent⸗ lichung der unterſchied ſich in einigen Punkten von der vorletzten. Für Bohnen, für die bislang ein Höchſtpreis von 35 Pfg. beſtand, gilt jetzt ein Richtpreis von 35—40 Pfg., Pilze, die ohne Unterſchied der Sorte 40—65 Pfg. pie werden jetzt geſchieden in Steinpilze und Champignons, für die ein Richtpreis von 75—90 Pfg, feſtgeſetzt wurde. Die übrigen Pilzarten behalten den ſeitherigen Preis. Schließlich hat der Zwiebelpreis noch eine Wandlung durchgemacht. Nachdem er von 24 Pfg. auf 20 Pfg. herabgeſeßt wurde und wir erleben mußten, daß die Zwiebelver⸗ käufer daraufhin unſern Markt boykottierten, hat man ihn auf 25 Pfg. erhöht. Das wären die Veränderungen und nun zu ihren Wirkungen: Bohnen waren in größerer Menge, vor allem aber auch in beſſeren Qualtäten vertroten als ſeither; natürlich wurden 40 Pfg. fürs Pfund genommen. Aach die Zufuhr an 0— Steinpilze und Champignons waren reichlich da. er die Zwiebell Sie glänzten wieder durch Abweſenheit. Rur bei der Stadt konnte man mit Mühe und Not erhalten. Der Preis iſt jett auf 25 Pfg. feſtgeſetzt. Alſo trotz des erhöhten Höchſtpreiſes waren keine Zwiebekn zu haben. Uſnere Bauern haben damit ſicher etwas vor. Sie halten wohl zuvück, um die Frucht recht rar zu machen und ſpäter einen weit höheren als den heute giltigen Preis zu erzielen. Denn es iſt doch ganz ausgeſchloſſen, daß Knall und Fall in unſerer Gegend keine Zwiebeln mehr geerntet werden ſollen und ausgerechnet von dem Tage ab, an dem der Höchſtpreis herabgeſetzt wurdel Wirſing, Weißkraut und Kohlraben waren genügend da, Spinat war heute ſehr viel An Tomaten, Gurken, Kürbiſſen und Salaten iſt noch immer kein Mangel. Ein neues Gemüſs tauchte heute auf: Roſe Man ſollte gieich ſeim Preiſe feſtſetzen, denn 45— —9 veriangt warden, iſt entſchieden zu viel. Snpen und bleibt wie bisher viel zu tener. Prächtige Aale konnte man haben, abor bei einem Preiſe von 4 Mark das d beſtand dafür wenig Meinung. Obſt gab es ſehr reichlich, auch Zwetſchgen, um die ſich die Käufar nicht mehr ſo zu brauchen, als bis vor kurzem, wo ſie meiſt nur an einer Stelle— bet der Siadt— zu baben waren. Birnen ſieht man hervorragende Qualitäten zu 55 Pfg. Auch die Gruppe 1 der Vepfel wäre. wenn der Preis niedriger wäre, ſehr verlockend. Was aber unter den Gruppen II ſegelt, das verdient zum Teil keinen andern Rrois als 12 reſp. 15 Pfg. Warum verfährt man da nicht mit äußerſter Strenge? 32 und 28 Pfg. iſt ein Preis, bei dem man wirklich einwandfreie Ware verlangen zann. Es iſt doch lachhaft, daß es in unſerer obſt⸗ reichen Gegend kein Schüttel⸗ und Fallobſt geben ſoll, aber das friſtet ein ertragreiches Daſein unter den Gruppen II. PP. * Die 0 er als Gemüſe. Vom Mannheimer Hausfrauen bund wird uns geſchrieben: In den letzten Tagen ging durch verſchiedene Zeitungen eine Notiz in der die Zuckerrüben⸗ blätter als Gemüſe empfohlen werden. Wir möchten nicht ver⸗ ſäumen. dazu zu bemerten, daß der Berkauf von 8 emüſe wie Rübenblätter bezirksamtlich verboten wurde, weil ahr der Ruhrerkrankung durch den Genuß ſolcher Rübenblätter beſteht und deshalb dringend vor dem Genuß warnen. * Todesfall. Am Samstag abend iſt Alt⸗Bürgermeiſter und der Stadt Donaneſchingen Hermann Fiſcher im 71. Jahre geſtorben. Er war vor kürzem auf einer Studienreiſe auf dem eichen Krie und iſt nunmehr einer tückiſchen Krankheit eregen. 24 Jahre war er Bürgermeiſter. Polizeibericht vom 17. September(Schluß). Kellerbrand. Am 16. ds. Mts., abends um 7 Uhr, entſtand in einem Keller der Seckenheimerſtraße 78 aus bis jetzt noch unbekann⸗ ter Urſache ein Braud, wodurch ein Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden in Höhe von 250 Mk. entſtand. Das Feuer wurde von der Berufs⸗ feuerwehr gelöſcht. Gasexploſion. In einem Kolonialwarengeſchäft in T 6 wollten am 15. ds. Mts., nachm. 7 Uhr, 2 Verkäuferinnen gemeinſam mit einer brennenden Kerze in einem Raum ableuchten, da ſtarker Gasgeruch bemerkbar wurde. Beim Betreten des Raumes explodierte das ausgeſtrömte Gas unter ſtarkem Knall, wobei die beiden Perſonen im Geſicht und Oberkörper erhebliche Brandwunden davon⸗ a ſcher To d. Ein 67 Jahre alter verheirateter Schuhmacher⸗ meiſter, wahuhaft in T 2, erlitt am 16. ds. Mts., vorm. zwiſchen 10 an auf dem Bahnſteig der Mannheim⸗Weinheimer Neben⸗ buhn Hertſchlag verſchied nach wenigen Minuten. Mittelſt Leichenwagens murde die Leiche nach dem hieſigen Friedhof verbracht. Unfälle: Eine 82 Jahre alte ledige Häudlerin, wohnhaft K 4, hat in der Nacht zum 14. September im Begriſße, Hoffmtunstropfen e aus Verſehen eine giſtige NMüſſiskeit ge⸗ krunken. Da ſich heſtige ein mußte ſie am gemai Kr⸗ Dehandelt warden.— einem i 0⁰ in fel am M. ds. Mis. imn Lauſe einem Sertac ert den P Br, wokerch eger SWch veclche arbe iſen an wod wurde. Die Verletzten fanden—— im Allgemeinen Warnung vor ein em Schwimdker. In letzter Zeit hat der nachbeschriebene Unbekannte hier ien dadurch verübt, daß er beim Vorſprechen als Ar die i unter dem Borgeben, er ſei Beurlaubter und an mitteltos, zur Hergabe von Borſchüſſen zu beſtimmen wußte. Die Arbeit hat er nicht aufgenommen. Beſchreibung: 25—80 Jahve alt, etwa 1,65 Meter groß, ſchlank, blond, kleiner bbonder Schnurrbart, längliches Seſicht, ſpuach hochdeutſch, tryug dunkle Joppe und Wette, geſtreifte Hofe, Strohhut mit flachem Rand und ſchwarzem Band. Maua cfgeklärte Diebatähle. Vom 5. bis 9. Sept. wur⸗ den in Feudenheim ans einem Keller 5 Litergläfer mit eingedünſteten Se Literglliſer mit Stachelbeeren. 5 Schweizermilch, 1 8 ſterültſierte Milch, 1 Glas mit 100 Gurken, 5 Doſen Erbſen, 5 Heinere Doſen Erbſen, 5 Doſen kondenſierte Milch, 20 Eier und etwa 600 D Dianaſchuhereme mit der Auſſchriſt„Glanzledercreme Diana“ entwendet.— Am 24. oder 25. Juki wurde im Hauſe B 6, 12 ein Paket mit 2 Telephonhörern, 2 kleinen elektr. Dynamos, 2 Stücken Iſolierdraht, 1 runden elektriſchen Taſchenlampe und 1 Mundhar⸗ monika mit der Auſſchvift„Deutſchland hoch in Ehren, Andreas Koch“ Kuf der Schechtel feht her Nome„Frauz Max Koch“. Den gentümer wolle ſeine Anſprüche bei der Kriminalpolizei hier (Schloß) geltend machen.— Vom 7. zum 8. September wurden aus dem Hauſe T 6, 38 ein Federdeckbett mit rotem Barchent und rotem — Kopfliſſen mit roſa und rotgeſtreiftem Barchent und 3 4 wolſene bräunliche Unterlage, 1 weißliches ch, 1 rot unb galin durchwirkte Tiſchdoche, 2 Bilder in Gold⸗ rahmen, 30—40 Zentimeter gez(Scherenſchleifer und Schnitkerin darſtellend) entwendet. Täter iſt etwa 28 Jahre alt, 1,73 Meter groß, ſchlank, hat dunkles Haar und Schnurrbart, mageres Geſicht; trug ſchwarzen Anzug und grünen, weichen Filzhut.— Vom 9. zum 10. September wurden von einem Eiſenbahnwagen an der Dammſtraße eine waſſerdichte, ſchwarzgraue Decke, 8 Meter lang, 4 Meter breit, mit der in gründlicher Farbe verſehenen Aufſchrift„Prosken 777“ entwendet, vom 12.—13. Sepienber aus dem Anweſen Verlängerte Jungbuſchſtraße 7 drei Treibriemen(820 Meter lang, 15 Zentimeter breit unbes Millimeter dack, 4,90 Meter lang, 10 Zentimeter breit und 8 Millimeter dick, 4,30 Reter lang, 10 Zentimeter breit und 7 Melli⸗ meter dick, und 2,30 Meter lang, 8 Zentimeter breit und 6 Millimeter Vierhaftet wurden 15 Perſonen weegn verſchiedener ſtraf⸗ Harer Handlungen, darunter eine Verkäuferin aus Mannheim wegen Unterſchlagung. 3 Mannheimer Künſnertheater„Npollo“. Die ſamstägige Vorſtellung, die ohne Pauſe aus der Sommer⸗ ſpielzeit in die Herbſt⸗ und Wintermonate überleitete, brachte Herrn Direstor Zacharias die wohlverdienten Ehrungen. Wie ſehr das Publikum die Wirkſamkeit des Herrn Bacharias anerkennt, das zeigte nicht nur die Tatſache, daß das Haus bis auf den letzten Platz aus⸗ verkauft war, ſondern auch der überaus herzliche Beifall, der den Leiter des Unternehmens nach dem zweiten Akte vor die Rampe rief. Außergewöhnlich war auch die Fülle von Blumen und Kränzen, die den Gefeierten umgab, der mit einigen tiefgefühlten Worten für die reichen Beweiſe der Berehrung und Wertſchätzung dankte und mit der Bitte um weitere Unterſtützung das Verſprechen verband, daß er auf der betretenen Bahn weiter fortſchreiten und ſein Unternehmen nach bereits feſtſtehendem Plan weiter ausbauen werde. Auf die Vorbereitung der vom Direktor ſelbſt in Szene geſetzten oͤreiaktigen Operette„Die Puppe“ war äußerſte Sorgfalt verwen⸗ det worden. Die Wiedergabe darf auch als im Großen und Ganzen recht gelungen bezeichnet werden. Emmy Sturm ſah als Puppe nicht nur allerliebſt aus, ſondern ſang und ſpielte auch recht brav, ſodaß der Geſamteindruck der Wiedergabe dieſer ebenſo ſchwierigen wie dankbaren Hauptrolle der denkbar beſte war. Ernſt Vogler, der als Lanzelot ſeine ſchöne Stimme in vorteilhafteſter Weiſe zur Geltung zu bringen vermochte, hätte im Spiel die erwachende und wachſende Leidenſchaft dem„Wunderwerk der Mechanik“ gegenüber mehr betonen müſſen. Auch bei der Darſtellung der übrigen Haupt⸗ rollen wurde manches zu ſehr vergröbert herausgebracht. Vor allem ätte dor Baron Chanterelle, den Auguſt Kretſchmer, ein neues Mitglied, gab, writ viel feineren Strichen gezeichnet werden Eine recht beachtenswerte Leiſtung bot Walter Picau als mins. Der Künſtler, der ebenfalls zu den neu verpflichteten gliedern gehört, beſitzt einen weun auch nicht ſeſr kräftigen, ſo doch wohlklingenden Bariton und verſteht mit viel Geſchmack und Stil⸗ gefühl zu ſingen. Die Darſtellung der Rolle des Konventsvorſtehers war ebenfalls ſehr ſompathiſch. Oberſpielleiter Oskar Brönner hatte als Hilarius wieder die Lacher auf ſeiner Seite. Erwähnens⸗ wert ſind weiter Auni Brenken als Frau Hilarius und Werner Fricke als Loremois. Das Hauptverdienſt an dem vorzüglichen Gelipgen der Aufführung kommt mit dem Leiter des beträchtiich ver ſtärkten Orcheſters, Kapellmeiſter K. Langfricz, zu, der alle Fein heiten und Schönheiten der Audranſchen Muſik awis genaneſte heraus arbeitete und auch mit der dem Direktor zu ſoinem Ehrentage gewid⸗ meten Luſtſpiolouvertüre„Jubiläumsklänge“ daß er ein aus⸗ gezeichneter Muſikor iſt. Bühneninſpektor und Theatermarer Heinrich Boruhoſen hate für eine feinempfundene und wirkungsvolle Ausſtattung geſorgt. Aus dem Großherzogtum. )(Wieblingen bei Heidelberg, 15. Sept. Die Eier⸗ und Milch⸗ ablieferung läßt hier ſehr zu münſchen übrig. Bei der letzten Zuckerausgabe wurde über 60 Hühnerhatern der Zucker entzogen, weil ſie zum Teil zu wenig, zum Teil keine Gier abgeliefert hatten. verärgert, liefern nun einige Landwirte auch keine Milch mehr ab. (Heidelberg, 15. Sept. Nicht geringe Aufregung verurſachte am Donnerstag Nachmittag die Verhaftung eines Einbrechers. Ein Schutzmann hatte einen verdächtigen Mann beobachtet und als er ihn verfolgte, zog einen Revolver und gab zwei Schüſſe auf den Schutzmann ab, ihn zu treffen. Darauf machte der Schutz⸗ mann gleichfalls von ſeiner Schußwaffe Gebrauch, der Einbrecher entfloh aber und konnte erſt ſpäter feſtgenommen werden. Er führte laut„Heidelb. N. Nachr.“ zahlreiche Einbruchswerkzeuge bei 75 außerdem zwei Revolber. Zwei Genoſſen des Verhafteten ent⸗ amen. )6Karlsruhe, 15. Sept. Vor einigen Tagen iſt die ſchon ſeit Wochen in Vorbereitung begriffene Gründung einer Einkaufs⸗ genoſſenſchaft der Gaſtwirte Badens definitiv er⸗ folgt. Gegen 600 Mitglieder des Bad. Gaſtwirteverbandes erklärten ihren ſofortigen Beitritt zu der Genoſſenſchaft. Vorſtandsmitglieder ſind die Herren Fecht, Ehret und Gruneiſen. N N oc. Lörrach, 16. Sept. In der vergangenen Woche iſt das Wie⸗ ſen⸗ und Kandertal von ſchwerer Waſſernot heimgeſucht worden. Die unſcheinbaren Bergbäche des Schwarzwaldes ſchwollen zu wahren Strömen an. Die große und die kleine Wieſe 83 die weite Ebene des Tales bei Maulburg tief unter Waſſer. In Wis⸗ let mußten die Arbeiter und Arbeiterinnen durch die Feuerwehr gerettet werden. Die Spinnerei und die Häuſer des unteren Dorſ⸗ teils ſtanden ſtundenlang tief unter Waſſer. Brombach, Hagen und Lörrach hatten weniger zu leiden, dagegen war auch Steinen teil⸗ weiſe überſchwemmt. Die Kander glich einem reißenden Strom, ebenſo der kleine Feuerbach. Bei der Einmündung des Feuerbachs in den Rhein ſtanden weite Strecken unter Waſſer. Einige Woh⸗ nungen mußten wegen Einſturzgefahr der Häuſer geräumt werden. Glücklicherweiſe iſt nirgends beſonderer Schaden entſtanden. 4903 Handel und industrie. Die ladustrialisierung Bulgariens. Bulgamien t awar aumeit noch überwiegend ais ein Agrar- Land en betnaciuen. Aber die der Regierang während ——PP der Gesetagebung zu Brdenn, beginnen i Frũ Zu tragen. Mu den— Jahren des vorigen Jahrhunderts begann sich cie industre N einer Weise zu entwicheln, die die Aussicht er- weckete, daß für die Zukunft der Bedarf an Erzeugnissen aller Art nicht melur ausschließlich aus dem Ausland gedeckt werden mußte. Infolgedessen worde im Jahre 1804 zum erstenmal ein Industrie- fosderungsgesete erlassen, das im Laufe der Jakre mehrfache Ab⸗ änderungen erfahr. Dieses Schutzgesetz gewährt allen industriel- jen Betieben, die mindestens 20 Arbeiter beschäftigen und über ein Kapital von wenigstens 20 000 M. verfügen, 15 Jahre lang völlige Freikeit von Abgaben an Steuern und Stempeln. Sie haben augerdem das Recht, ausländische Maschinen und Rohstoſfe zoll- irei einzuführen, soweit dies im Inland nicht zu beziehen sind. Hre Erzeugnisse genießen ferner auf den bulgarischen Bahnen Tarifermäßigungen von 35 Prozent. Ferner können industrielle Betriebe, die den Schrtz des Gesetzes genießen sollen, staatlichen Grund und Boden kostenfrei erhalten. Ruch bei den Lieferungen für den Staat werden die geschützten Unternehmungen wesent⸗ lich bevorzugt. Es werden schon bei der Begründung langfristige Lieferungsverträge abgeschlossen, die dem Unternehmen für die ersten Jahre seines Bestehens eine volle Beschäftigung sicherstel- len. Bei einem Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenten er⸗ hält der heimische Bewerber den Vorzug, selbst wenn sein An⸗ gebot bis zu 15 Prozent höher ist als das ausländische. Das Gesett vom Jahre 1804 erstreckte sich zunächst auf in- dustrielle Betriebe zur Herstellung von Chemikalien, Glaswaren, Stearinkerzen, Papierwaren, Zucker, Metallwaren, Zündhölzer, Zement, ferner auf die Textilindustrie und die bergbaulichen Un- ternehmungen, die nack ikrer Art von volkswirtschaftlichem Nutzen für das Land waren, indem sie eine Verbilligung der Er⸗ Zeugnisse herbeiführten und einen wesentlichen Teil ihrer Un⸗ kosten im Lande ließen. Die Zahl der beschäftigten Arbelier Wurde auf 15 ermäßigt, das Minimum an Betriebskapital aui 16 00 M. herabgesetzt; als Fabrikbetrieb galt bereits jedes Un- ternehmen, in dem eine Maschine von wenigstens 5 Pferdelcäften arbeitete. Um der heimischen Bevölkerung Arbeitsgele, it u¹ wurde bestimmt, daß vom zweiten Betriebsjahre an die Hälite der Arbeiter, vom dritten Jahre ab dreiviertel de bul- garische Staatsangehörigkeit besitzen müssen. Eine abermalige Erweiterung erfuhr das Gesetz im Jahre 1909, wobei vor allem die Aufsicht über die begünstigten Unternehmen geregelt wurde. Um die Entstehung einer Großindustrie zu fördern wurde ſest⸗ gesetzt, daß einem Unternehmen mit einem Anlagekapital von mindestens 120 000 Mk. durch die Sobranje für eine bestinumte Gegend das Recht der ausschließlichen Erzeugung gewährt wer⸗ den kann. Diese Förderung der Industrie hat unzweifelhaft zu einer verhältnismäßig schnellen Entfaltung gewerblicher Unternehmum⸗ n geführt. Vor dem Kriege genossen 305 Betriebe, die über ein apital von rund 100 000 000 M. verfügten, den Schutz des Gæ- Setzes. Berücksichtigt man außerdem, daß die bulgarische Indu- strie mit sehr billigen Arbeitskräften arbeitet, so erkennt man, daß sie gegenüber der ausländischen Konkurrenz in vielen Be⸗ ziehungen eine Vorzugsstellung einnimmt, die ihr den Weitbewerb Sehr exheblick erleichtert. 8820 Bayrische Hygotheken- und Wechselbank in München. Die Buuk kündigt an, daß sie Hypothekendarlehen in Ver⸗ bindeng mit der Zeiahnung von Kriegsanleihe gewährt. 5 — einer ersten Hypothek wird dem Besitzer eines An⸗ im gelichen Nenbetrage ohne Aufzahlung aur freien— ausgehändigt. Die Anleihezinsen werden aur Bestreitung der Hypothekenzinsen der Bank überlassen. Die Bank kann die erst nach 20 Jahren kündigen und nimmt bei der Ri ihre 4 Prozent Piandbrieſe zum Neunwerte in Zalziung. Der Schuldner kann die Hypothek schon nach zehn Jahren kündigen. 5 Sanrer Wertper Frankfurt, 17. Sept.(Pr.-Tel.) Infolge der hohen jüdischen Feiertage war der Besuch der Börse schwach, die Stimmung bei inn jedoch ſest. Im Verlauf trat bei bescheidenen Umsätzen eine ungleichmäßige Haltung ein. Bei starker Nachfrage fanden Fri 1 bei erhöhten Kursen schlanke Aufnahme. Feste Tendenz zꝛcigten Schantungbahn. Unter den Kohlenwerten wurden Souſh Wiestafrica-Akiien zu höheren Kursen umgesetzt. Otavi⸗, Sowie auch türkische Tabakaktien lagen fest; dasselbe gilt von Sckfahrtsakctien. Freundliche Stimmung wiesen auch Elektrowerte aut unter Bevorzugung von Schuckert, AEG. und Lahmeyer. Der Markt der Montanwerte war relatiy ruhig, Harpener, Phönix, Gelsenkirchener und Deutsch-Luxemburg konnten sich gut be⸗ haupten. Erdölalctien, Kaliwerte und chemische waren vernach⸗ lässigt. Unter den Spezialwerten wurden Mainzer Gas niedriger. Maschinenfabrik Eſlingen und Aschaffenburger Maschinenpapier Stellte sich höher. schwächten sich ab. Deutsche Waffen, Köln-Rottweiler, Adlerwerke Kleyer unterlagen Schwan⸗ kungen. Der Bankenmarkt bewahrt Festigkeit. Heimische Anleihen behauptet, österreichisch-ungarische geiragt. Mexikaner neigten nach ſester Tendenz zur Abschwächung. Die Geschäſts⸗ stille hielt bis Schluß an, infolgedessen die Kursbewegung eine hescheidene blieb. Die Grundsfimmung blieb ſest. Privatdiskont 4% Prozent. Letzte Handelsnachrichten. Frankfurt, 17. Sept.(Pr.-Tel.) Die Frankfurter Vorort. und Terrain-Gesellschaft bleibt für das Geschäftsiahr 1916—17 dividendenlos gegen 4 Prozent i. V. Frankfurt, 17. Sept.(Pr.-Tel.) Die Bilanz für 1916—17 der Blei- und Silberkütte Braubach.-., Frankiurt a.., ergibt einschl. Vortrag von 25 986 M. im Vorjahr 20 600 M. einen Ge- Winn von 588 507., im Vorjahr 576 897 M. Es wird der aul den 17. Oktober einzuberufenden Generalversammlung die Ver- teilung einer Dividende von 8 Prozent wie i. V. vorgeschlagen. 8 auf neue Rechnung beträgt 30 030., im Vorſahr 9 E 16a 6210 eeie, ee,, Neue ypen: 0 pen 25undOWatt SBallen ęinçest — ————— ——— 4. Seite. Nr. 484. mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 17. September 1917. Im fremden Reich. Roman von Marie Diers. (Nachdruck verboten!) In der Oberförſterei von Neu⸗Adamsdorf hatte das Wort „Frühjahr“ nur einen ackerbaulichen oder forſtlichen Inhalt. Die Büſche in ihren hellgrünen Schleiern, die Veilchen am Bach, die nickenden Kätzchen waren für den Forſtmeiſter Hans v. Stohriegel, den Graubart, den verſtockten Junggeſellen außerordentlich neben⸗ ſächlich und überflüſſig. Um all dieſen holden Dingen zu ihrem Recht zu verhelfen, mußte erſt ein Großſtadtkind ins Haus kommen und ſo ſtaunend und ſtrahlend in Wald und Feld herumlaufen, als ſei es der erſte Schöpfungstag. Der Forſtmeiſter nahm die Freudenausbrüche ſeiner jungen Nichte hin, wie man auch Naturtöne ſo hinnimmt, bei denen man doch nichts machen kann. und„frauenzimmerhaft“, beides. Ein richtiger Menſch hat andere Dinge im Kopf, als ſes ſo über die natürlichſten Dinge aufzuregen, die jedes Jahr paſſieren. Abek eine zwanzigjährige Großſtadt⸗ pflanze, die von der verrückten Tante Agathe in alle literariſchen und muſikaliſchen Soiréen(Klatſchfeſte beſfer geſagt) geſchleppt wird und in ſolcher parfümierten Luft aufgewachſen iſt, die iſt ja auch gar kein richtiger Menſch, und wenn ſie zehnmal den Namen Stoh⸗ riegel trägt. Im Grunde kam es dem alten auch nux auf den Namen an, wenn er die Tante Agathe und die Nichte Käthe nach Neu⸗Adamsdorf einlud. Die Stohriegels waren im Erlöſchen. Recht beſehen, trug er daran die Schuld, denn er war der letzte Männliche Sproß dieſer Familie und hatte doch ſeinen Widerwillen gegen das Heiraten nicht überwinden können. Auf dieſen drei Augenpaaren allein ſtand noch der Namen und konnte ſomit in ein paar Jahren erloſchen ſein. Da mußte man ihn eben noch genießen, ſolange es ging. Sonſt hätten um ſeinetwillen die beiden Frauenzimmer gut und gern in ihrem Berlin und ihren Soirsen bleiben können. Er hatte„die Weiber“ nie leiden mögen, nicht einmal um eines Stammhalters willen, und Agathe, ſeine Schweſter, hatte ihm dieſe Abneigung eigentlich nur beſtärkt. Er fand es ſehr verſtändlich, daß, ſie keinen Mann gekriegt hatte. Jetzt ſchriftſtellerte ſie für Gewalt, trug auch ihre Werke öffentlich vor und ſuchte ihm manchmal mit der Schilderung ihrer Triumphe beizukommen. Aber das war ver⸗ lorene Mühe. Sie war ein vertrocknetes Dämchen mit den Spuren abermaliger Schönheit, mit einer auffallenden, ſtets eleganten Toilette und mit Dieſe„Haberei“ war eben„berliniſch“ einem ſtarken Talent für pointierte Novellen modernſten Genres. Sie verachtete ihren Bruder ebenſo gründlich, wie dieſer ſie, nur daß ſie ſich einerſeits in dieſem Gefühl mehr aufregte als der alte phlegmatiſche Bär und andererſeits es wieder viel mehr verhüllen mußte, weil ſie ſich ohne die bekannten roſa Poſtkarten aus Neu⸗ Adamsdorf weder ihre Toiletten noch ihre ſonſtigen Bedürfniſſe hätte leiſten können. Käthes Vater war der Dritte in dieſem Geſchwiſterkreis ge⸗ weſen, auch ein Forſtmann, aber er war auf der Jagd verunglückt, und ſeine Frau war im erſten Kindbett geſtorben. Käthe hatte nicht Vater und Mutter ſagen gelernt, nur Onkel und Tante. Und das merkte man ihr auch ein bißchen an. Tante Agathe hatte ſie allerhand lernen laſſen, was„ſo dazue gehört“. Tanzſtunden, ein bißchen Univerſitätskurſe, ein bißchen Kunſtgeſchichte. Sie war zuhauſe in den Künſtlerkreiſen und auf dem Berliner Pflaſter, in Theatern und Warenhäuſern, Sie lebte in einem e Tantenlogis, das faſt alle Jahre einmal wechſelte, denn Tante Agathe fand immer wieder„noch etwas Schöneres“. Die Erſcheinungen floſſen an ihr vorüber, ſie hatte wenig Erinne⸗ rungen, weil wenig in ihrem Leben der Erinnerung wert war. Sie wurde im ganzen verzogen und geliebt, denn ſie war hübſch und klug. Aber ſie hatte bei alledem oft eine Unruhe im Herzen, wie ein flatternder junger Vogel, der ſein Neſt nicht finden kann. Manchmal auf den Beſuchen bei Onkel Hans war es ihr, als ſei ſie hie“ Zuhauſe. Beſonders wenn ſie von der Station kamen und in des Onkels leichten Jagdwagen von der Chauſſee abbogen, und dann unter den großmächtigen Pappeln das weiße Forſthaus er⸗ ſchien. Aber Onkel Hans ſorgte ſchon dafür, daß dies Gefühl nicht ſchhat wurde. Er war der unliebenswürdigſte Wirt, den es geben onnte. ſie nun wohl hald wieder fahren könnten. „Käthe begriff Tante Agathe nicht. bleiben, wir drängen uns Onkel Hans auf.“ Aber die Tante lachte dazu.„Da lies doch ſelbſt ſeinen Brief. Warum ladet er uns erſt ein? Nein, beruhige Dich nur, das iſt immer ſeine Art geweſen. Schon als Junge war er ſo unleidlich. Das mußte dann wohl genügen. Und daß Neu⸗Adamsdorf doch immer noch ſeinen Reiz behielt und ſo ſtark auf Käthe wirkte, wie keine Herrlichkeit ihrer eigenen Welt, beſiegte auch ihren ver⸗ letzten Stolz ſtets von neuem. Es kam auch nicht allzu oft vor, daß ſie hier waren, manchmal lag mehr als ein Jahr zwiſchen den Beſuchen. 8 Das Forſthaus lag ſo frei und abgelegen, daß man vom Hoftor aus gleich in den Feldern war. Es waren hier auch ſchwer Leute u bekommen, überdies ging vor dem Herrn v. Stohriegel ein eiliger Schrecken her. „Tante, wir können nicht Eigentlich legte er ihnen ſchon am erſten Tage nahe, daß⸗ *— 2 2—————— Wenn man nach zehn Minuten Feldweg auf die Chauſſee kam, die rechts zu der Bahnſtation führte, lag links, eine Viertelmeile entfernt, das Bauerndorf Adamsdorf, deſſen klobiger weißer Kirch⸗ turm herüberſah und den Käthe jedesmal wie einen guten Bekannten rüßte, obgleich ſie niemals in die Kirche dort gekommen war, denn Ontel Hans war ein ganz verſtockter Heide. Dicht neben der Kirche ſah man ein langes graues Steinhau⸗ mit tiefem Dach und hohem Giebel. Große, ſchöngewachſene Fichten ſtanden davor. Das war das Pfarrhaus, hatte des Onkels Kutſcher geſagt. Jetzt ſtand Käthe am Chauſſeerande, in der Morgenſonnen⸗ faſt im Frühjahrswinde und ſah hinüber. Um alle die Häuſer in der Stadt kümmert man ſich nicht. Wen geht's an wer darin wohnt? Aber um dieſes ſtille, graue Haus mit dem hohen Giebel ſpann ſie ihre Phantaſie. Sie ſtellte ſich Kinder vor, die in dieſem Hauſe aufwuchſen. Jedes Jahr iſt Weihnachten in derſelben Stube. Jeden Winkel kennt man, alles iſt vertraut, alles hat Bedeutung. Vielleicht iſt das Dach ſchlecht, und es regnet durch, vielleicht iſt eine Fenſterſcheibe zerbrochen. Man hilft ſich ſelbſt, ſo gut es geht. Das Waſſer muß in Eimern von der Pumpe geholt werden. Im Winter wird ein Schwein geſchlachtet. Man hängt ſich die Würſte ſelbſt in den Rauch und erſtickt beinah dabei. Dann kommen die Kinder auf die Schule, aber dies bleibt immer„zu Hauſe“. Wo man auch iſt, kommt man hier immer wieder zurück. Man kragt nicht, wie in Berlin beim Mieten, ob auch nicht im oberen Stock Klavier geſpielt werde, oder ob viel Kindergeſchrei iſt und iſt namenlos verächtlich, wenn ſich kein Badezimmer vorfindet. Man nimmt alles wie es iſt und lebt ſich ein. Wie die Leute wohl ausſehen, die darinnen wohnen? Käthe war unter all den Betrachtungen vorangegangen, faſt ohne daß ſie es merkte, daß ſie die Füße ſetzte. Vogelſtimmchen zwitſcherten in den knoſpenden Bäumen rechts und links, aus dem feuchten Acker ſtieg eine Lerche auf. Die Chauſſee ſtand voll Pfützen, es hatte viel geregnet in der letzten Zeit. Aber jetzt ſpannte der Himmel ſich in lichtem Blau, und die Sonne machte Kopf und Herz hell vor Glückſeligkeit. Die Leute— ja, ein großer, weißköpfiger alter Herr, halb nur Gelehrter, halb Bauer. Er hat ein klein bißchen Aehnlichkeit mit Onkel Hans, iſt aber viel milder. Dann ſeine Frau, ſehr geſchäftig, furchtbar praktiſch, etwas nüchtern aber ſehr und immer für das Wohlſein der Kinder bedacht. Und dieſe Kinder— da konnte man ſich viel denken, viel, viel— Sie wurde es gar nicht gewahr, daß ſie ſich ſelbſt ſchon als Kind darin vorſtellte. Natürlich mit mindeſtens acht Geſchwiſtern. Die Brüder waren alle famos, ein bißchen frech (Fortſetzung folgt.) Kauf der beſchlagnahmten Einrichtungsgegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Tombak u. Bronze ⸗ Die ſeit 20, Juni 1917 beſchlagnahmten Einrich⸗ tungsgegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Tombak und Bronze können freiwillig an die Stäbt. Metallſammelſtelle Luiſenring 44, jeweils werktags von—12 Uhr vormittags und—4 Uhr nach⸗ mittags, abgeliefert werden. Die Annahme für die einzelnen Stadtbezirke findet weiterhin, wie folgt ſtatt: 1• Bez. K bis mit Du. Parkring am 20.—22. Aug. 1917 „„ K am 23.—25. Auguſt 1917 „ 27.—29. Auguſt 1917 —— 10—— 8 2 uſch. augebiet und Lui 9 94 8 1917 5 ſtſtadt mit Friedrichsring und Neuo am.—6. Sept. 1917 ne „ Schwetzingerſtadt. Seckenheimerſtraße u. Kai⸗ ſerring am.—10. Sept. 1917 „ Stadtteil Lindenhof am 11.—13. Sept. 1917 Stadtteil Neckarſtadt am 14.—18. Sept. 1917 für Käfertal am 19. September 1917, jeweils nach⸗ mittags von—5 Uhr im Rathaus. für Neckarau am 20.—21. September 1917, jeweils nach⸗ mittags von—5 Uhr im Rathaus, für Feudenheim am 22. und 24. Septbr. 1917, jeweils nachmittags von—5 Uhr im Rathaus, für Sandhofen am 25.—26. September 1917, jeweils nachmittags von—5 Uhr im Rathaus, für Waldhof am 27.—38. September 1917, jeweils nachmittags von—5 Uhr in der Luzenberg⸗ ſchule, für Rheinau am 20. Septbr. 1917, nachmittags von —5 Uhr im Gemeindehaus. Wenn die Ablieferung der beſchlagnahmten Ge⸗ genſtände begründeterweiſe bis zu dem genannten Zeitpunkte nicht möglich iſt, kann dieſelbe auch an einem andern Tag bis einſchließlich 30. September 1917 an der Sammelſtelle, Luiſenring 44 erſolgen. Unter die beſchlagnahmten Gegenſtände ent⸗ ſorechend dem§ 2 der Vekauntmachung Me. 1/8. 17. K. R. A. vom 20. Juni 1917 fallen: Gruppe A Kupfer Meſſing uſw. Waſſerpumpen mit Rohrleitungen, Barrierenſtangen, Pfoſten und Stützen, Buchſtaben von Firmen⸗ und Namenbezeichnungen, Garderobenhaken, Huthaken, Mantelhaken, Roſetten, Haltern, Quaſten für Gar⸗ dinen, Stangen und Ringe für Gardinen, Vorhänge und Läufer, Kontroll⸗ uſw. Marken und Zahlſtücke, Schutzſtangen und Gitter an Fenſtern und Türen, Stoß⸗ und Sockelbleche an Türen Ladentiſchen und Pfeilern, Treppenläuferſtangen und Endknöpfe dazu, Treppenſchutzſtangen und Geländer, Wärmflaſcheu, Hohlmaße(Maßgefäße), Außerdem können zu dem gleichen Uebernahme⸗ preiſe wie Gruppe A abgegeben werden: 6.* K* NR Uebernahmepreis. Spielmarken, Schlüſſelſchilder, Einrichtungsge⸗ genſtände aus Ställen, Knöpfe von Kleidern und Uniformen, Bierhähne, Gashähne, Viehglocken, Kämme Schnallen, Nadeln, Schienen von Treppen, Feuerwehrgeräte, Bettwärmer, Plätten, Bügelge⸗ räte, Badeöfen. Unter Gruppe B Uebernahmepreis Kupfer M..75 per kg Meſſing uſw. fallen: Zierknöpfe an Gittern, Geländern, Garderoben⸗ und Schirmſtändern und Betten, Kerzenleuchter von Klavieren, Aushängeſchilder(Becken) der Barbiere, Znbehörteile von Markiſen(Stellſtangen, Beklei⸗ dungen von Heizkörpern, Briefkaſtenſchilder, Brief⸗ einwürfe, Füllungen und Handleiſten von Geländern und Baltongittern, Garderobenſtänder und Garde⸗ robenablagen ſowie Schirmſtänder, Geländer und Griffe von Badewannen, Gewichte über 100 g Stück⸗ gewicht, Griffe, Ketten und Staugen, Bekleidungen von Türen aller Art, von Schaufenſtern und Schau⸗ käſten, von Kaſſenſchaltern, von Fahrſtuhlkabinen und Umwehrungen und von Telefonkabinen, Namen, Firmen⸗ und Bezeichnungsſchilder über 250 aom läche, Bekleidungen von Faſſaden, Türklopfer, nöpfe, Griffe, Handhaben, Stangen von Türen, Bentilationsklappen, Luftgitter. Zu den gleichen Preiſen können abgegeben werden: Wahrzeichen der Geſchäftsreklame z. B. Aushänge⸗ keſſel von Kupferſchmieden, Butterkugeln, Schlächter⸗ haken, Zuckerhüte uſw., Gewichte unter 100 g Stück⸗ gewicht, Beſchläge von Möbeln, Griffe von Schub⸗ käſteu, Beſtandteile von Beleuchtungskörper, Tür⸗ klinken, Fenſterriegelgriffe, Firmen⸗ und Namen⸗ ſchilder unter 250 dem Fläche, Bürſtenbleche, Zahn⸗ ſtochergeſtelle, Teeglashalter, Meſſerbänke, Lampen, Seuchter, Kronen. Unter Gruppe 0 Uebernahmepreis Kupfer M..50 per kg Meſſing uſw. fallen; Handtuch⸗, Schwamm⸗ und Seiſenhalter, Beklei⸗ dungen und Zubehör von Schank⸗ und Ladentiſchen; Gegenſtände der Schaufenſterdekoration und Ge⸗ ſchäftsausſtattung mit Zubehör, wie: Anſchrauböſen, Zigarrenablagen, Geſtelle, Ständer, Haken, Rahmen, Halter, Hutarme und Siänder, Kartenſtänber, Zahl⸗ platten, Metallarme für Glasplatten und Schirme, Packtiſchgitter, Schirmhülſen, Schlangenarme, Steck⸗ nadelſchalen, Schaufenſtergeſtelle nebſt Zubehör, Ver⸗ kaufsbehälter für Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade. Konfektſchalen, Konfektkaſten, Kaffeemühlentrichter, Deckel von Standgläſern, Dekorationsſchalen und Abwiegeſchaufeln. e können zu den gleichen Preiſen abgegeben werden: Ausſtattungsbeſchläge an Geſchirren für Zug⸗ tiere, Schlächterhaken, Säulenwagen, Meſſingſchalen zu Säulen und Tafelwagen, Kaffeekannen, Tee⸗ kannen, Milchkannen, Kuchenplatten, Zuckerdoſen, Laffeemaſchinen, Teemaſchinen, Samoware, Menagen, Tafelaufſatze, Tafelgeſchirre, Rauchſervice, Nippes⸗ ſachen, Thermometer, Schreibgarnituren, Bierſiphons, Selbſtſchenker. 3 Vorſtehende beſchlagnahmte Gegenſtände der Gruppe A, B und C fallen auch dann unter die Be⸗ ſchlagnahmeverordnung, wenn ſie mit einem Ueber⸗ zug aus Metall, Lack, Farbe und dergleichen ver⸗ M..— per kg ſehen ſind. Bei der Hauptſammelſtelle Luiſenring 44 und bei den bekanntgegebenen Nebenſammelſtellen ſind Beratungsſtellen eingerichtet, bei welchem dem Pub⸗ likum Auskunft darüber erteilt wird, ob der eine oder andere Gegenſtand unter die beſchlagnahmten Gegenſtände fällt. Auf Wunſch werden die Organe der Beratungs⸗ ſtelle befeſtigte Metallgegenſtände an und bäuden, Schaukäſten. Ausſtellungsſchränken, Schank⸗ in Ge⸗ und Ladentiſchen, Büfetts und dergleichen, auch an Ort und Stelle beſichtigen. Die Sammelſtelle zahlt außer den für die ein⸗ angegebenen Uebernahmepreiſe,, ſofern die freiwillige Ablieferung bis zum 30. zelnen Gruppen September 1917 erſolgt, einen Zuſchlag von Me. .— per Kg. Wer ſeine Gegenſtände bis zum 30. September freiwillig abliefert, iſt von der dann angeordneten Beſtandsmeldung zwecks Enteignung, in welchem Falle der Zuſchlag von Mk..— per lEg nicht be⸗ zahlt wird, entbunden. Mannheim, den 1. September 1917. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elektri., zitätswerke. r Metallſammelſtelle: ichler. Swig(onne Zuschläge) wit und ohne Untersuchu 8 vollauszahlun K. Th. Balz, Mannheim, Friedrichsring U 3, 17. Tel. 3640. Nach langem schweren Leiden starb gestern unser treuer Mitarbeiter ſur ubhar R änew Seit Grũndung unseres Geschãftes hat der Entschla- fene seine kaufmãnnischen Fähigłeiten und Kenntnisse in unermüdlichem Fleiss und nie erlahmender Pflicht- erfüllung in den Dienst unseres Unternehmens gestellt. Wir beklagen den frũhen Heimgang des Dahin- Ein kleines Lebensmittei⸗ Geschäft von kinderloſem jungem Ehepaar(Kriegsinvalide) zu kaufen geſucht. Schriftliche Angebote unter L. O. 94 an die Ge⸗ ſſchäftsſtelle d. Bl. 7296a Aus Privathänden ſuche Jut erhaltenes 7247 Piano gegen Kaſſe zu kaufen. Preisangebote erbeten. Angebote unt. L. A. 81 an die Geſchäſtsſtelle. 5 geschiedenen und werden ihm allezeit ein dank⸗ bares, ehrendes Gedenken bewahren. Süddeutscher Gaskoks-Vertrieb Gesellschatt mit beschrünkter Hattung. MANNEEIM, den H. September 1017. Kriegs Uersicherungen im 4 „Phönix“ — Sofortige Kriegssterbefalle durch die Filial-Direktion: Bekanntmachung. In der Fleiſchwoche vom 17. September bis 23. Sep⸗ tember 1017 kann auf einen Zehntel⸗Anteil der Vollkarte entnommen werden: Schlachtviehfleiſch mit eingewachſenen riſchwurſt 5 8 Knochen oder oder Schlachtviehfleiſch ohne Knochen, Schinken, Dauerwurſt, Zunge, Speck 16 Gramm od. Wildpret, Eingeweide, Fleiſchkon⸗ ſerven einſchließl.des Doſengewichts Auf eine ganze Kleiſchkarte fallen ſonach 40 Gramm 200 Gramm ent⸗ Mannheim, den 15. September 1917. Swꝰ Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u, Viehhofes. Dr. Fries. Straßenbahn. Am Dienstag, den 18. und Donnerstag, den 20. ds. Mts. finden von mor⸗ gens 8,15 Uhr ab wegen Gleisauswechſelung am Strohmarkt folgende Um⸗ leitungen von Linien ſtatt: Am Dienstag, den 18. ds. Mis. von morgens 3,15 Uhr ab: Linie 2 fährt Parade⸗ platz⸗Schloß⸗Lindenhof⸗ überführung nach dem Hauptbahnhof. Rückfahrt normal. Linie 7 fährt Parade⸗ platz⸗Schloß ⸗Bahnhof⸗ ſtraße nach Neckarau bezw. Rheinau. Rückfahrt nor⸗ mal. Am Donnerstag, den 20, ds. Mts., von mor⸗ gens 9,15 Uhr ab: Linie 1 fährt, Haupt⸗ bahnhof⸗Lindenhofüber⸗ führung⸗Schloß⸗Parade⸗ platz. Rückfahrt normal⸗ Linie 7 fährt Bahnhof⸗ ſtraße ⸗Schloß ⸗Parade⸗ platz⸗Rheinluſt. Rückfahrt normal. Die Preiſe bleiben die⸗ ſelben. Streckenkarten haben Giltigkeit. Swi9 Mannheim, 15, Sept. 1917. Straßzenbahnamt. Coldschmisde-Lenriing eintreten. 29 Jakob Kling, Goldwaren⸗ fabrik, Q 2, 5. 15 Sontatde un alle damit verb. Ar⸗g 20 Gramm ſheiken ſelbſt. arbeitenkann. Gebr. Strauss, U 1, ö. kann gegen Kräft. Jung0 nach der Schule zum Auslaufen geſucht. Lb201 U 6, 14 part. Solides, ehrliches Lb291 Fräulein zur Mithilfe im Haushalt und Geſchäft ſof. geſucht. Konditorei⸗Café Koenig, 'hafen, Oggersheimerſtraße 4. Erfahrenes X2⁴3 Linderiräkeis zu 3½)iähr. Kinde geſucht. Gliſabethſtraßſe 9, 8 Tr. Jüngeres, brav. Mädchen in kinderloſen per ſofort oder 1. 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