ment hinſichtlich Belgiens zu erklären. Berantwortlich für den allgemelnen und Handelsteill: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum; für den kinzeigenteil: Kuton Grieſer. Druck u. Verlag: Druckerei Dr. Haas Mannheimer General⸗ F al⸗Anzeiger Me— er: Ur.„ 7948, 7944, 7946.— Poſiſckeck⸗Konto: Kr. 2917 Ludwigshafen a. Rä⸗ Der Schlüſſel zu Deutſchlands Sukunſt. Wir konnten in den letzten Tagen bereits mehrfach mit⸗ teilen, daß Deutſchland nicht beab ichtige, ſein Desintereſſe⸗ n welcher Form und uin welchem Ausmaß die Leitung ihr Intereſſe an Belgien zu betätigen und auch gegen England durchzuſetzen beabſichtigt, wiſſen wir noch nicht. Es iſt, wie uns ſoeben aus Berlün mitgeteilt wird, für die nächſten Tage eine Erklärung der Regierung über ihr Kriegsziel in Belgien zu erwarten. Wir Sarten ab, wie ſie ausſchauen wird und ob ſie nur eine ver⸗ ſchleierte Form des Desintereſſements darſtellen wird oder nicht. Vor einigen Tagen iſt von einem katholiſchen Schriftſteller Dr. Leo Schwering⸗Köln eine ſehr leſenswerte Schrift über Belgien erſchienen, die wir beſonders den Zeitungsleuten der Linken zum Studium empfehlen möchten, damit ſie einſehen, daß man bei der Beurteilung und Wertung des unendlich ver⸗ wickelten belgiſchen Problems mit dem demokratiſchen Partei⸗ leiſten und mit einigen wegwerfenden Redensarten über die unnötig aufgeregten Alldeutſchen nicht auskommt. Schwering ſormuliert das belgiſche Problem ungefähr ſo:„Belgien wird dem Sieger gehören, kann heute bereits mit Sicherheit geſagt werden. Nur bei einer partie remise hat das Land Ausſicht, in den ausgetretenen Geleiſen weiterfahren zu können, in denen es ſich vor dem Auguſt 1914 nicht zum Nutzen für die Ruhe Europas bewegte. Dieſe partie remise aber darf nicht geſpielt werden.“ Das iſt der eigentliche Sinn der Wieder⸗ herſtellung Belgiens, die unter welchen Verſchleierungen und mehr oder weniger winzigen Korrekturen immer auf dem BProgramm der deutſchen Linken ſteht. Und— Herr Scheide⸗ mann, der eine der Helden der deutſchen Demokratie(der andere iſt Erzberger)— Herr Scheidemann hat uns vor nicht langer Zeit belehrt, daß ein unentſchiedener Ausgang ſdieſes Ringens in wenigen Jahren ſchon einen neuen Krieg gebären wird; freilich wird dieſe Erkenntnis heute in den demokratiſchen Blättern totgeſchwiegen. Aus ſolcher zutreffen⸗ der Wertung der weittragenden Bedeutung Belgiens heraus hat der Führer des Zentrums einmal im Namen des Reichstages ausgeſprochen, daß Belgien politiſch, Wirtſchaftlich und militäriſch in unſerer Hand bleiben müſſe. Gilt das Wort heute nicht mehr? Wir aber wollen den Reichstag Erzbergers heute an den Reichstag Spahns erin⸗ hern, in dem allerdings Scheidemann und Erzberger noch nicht Heldenverehrung genoſſen. Aus ſolchen Erwägungen heraus auch daran ſei erinnert— hat die nationalliberale V artei in einer im November 1916 erſchienenen Schrift ge⸗ fordert, daß Belgien uns als ſtrategiſches Aufmarſchgelände offenſtehen müſſe, daß ſeine erteibigungsmittel uns ſo in die Hand gegeben werden müßten, daß wir einem Ueberfall ſicher ſtandhaften und der Offenſive der Gegner zuvorkommen könnten, hat ſie gefordert Abhängigkeit der wirtſchaftlichen und Luswärtigen Politik Belgiens von Deutſchland und in dieſen Srenzen belgiſche Staatshoheit und belgiſche Selbſtverwaltung. Im weiteren hat die nationalliberale Partei damals gefordert Feſtſetzung an der belgiſchen Küſte, vorzüglichin Zeebrügge, zum Schutz gegen engliſche Landungsverſuche. Das war und forderte der Reichstag Baſſermanns und Spahns, heute haben wir den Reichstag Scheidemanns und Erzbergers. Was wir in Belgien erreichen können, hängt nicht nur pon unſerer militäriſchen Lage, ſondern auch von der politi⸗ ſchen Einſicht und dem politiſchen Mut unſerer Staatsmänner und von der durchhaltenden Kraft des Volkes ab, das die Fügrer in den entſcheidenden Stunden nicht im Stiche laſſen Farf. Das iſt die Lage. Täuſchen wir uns in keiner Weiſe durch irgendwelche Redensarten über die grundlegende Tat⸗ ſache, daß Belgien der Angelpunkt des Welt⸗ krie ges iſt. Grofbrttannien hat es immer zu verhindern geſucht, daß die flandriſche Küſte in die Hand einer zur See ſtarken Feſtlandsmacht fiel. Belgien war Englands Brücken⸗ 01 auf dem Feſtlande und ſollte in dieſem Kriege das Ein⸗ ſallstor des engliſchen linken Flügels der weſtlichen Heere in das induſtrielle Herz Deutſchlands werden. Die Wiederherſtel⸗ ung Belgiens in der früheren Lage— einige dünne Schutz⸗ eckchen ändern nicht viel— muß mit Sicherheit dazu führen, daß dieſes Land offenkundig zu dem geſtaltet wird, was es dor dem Kriege durch die geheimen Verträge mit England und (Frankreich werden ſollte. Belgien iſt, wie Admiral von odeſter einmal geſagt hat, der Schlüſſel zu Deutſch⸗ lands Zukunft. Ein wiederhergeſtelltes Belgien wird der gefährliche Verbündete Englands gegen Deutſchland ſein. Die Antwort an den Papſt. EBerlin, 19. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Antwort der Mittelmächte auf die Papſtnote wird am 20. September in München bezw. in Wien überreicht und am 2 2. Septem⸗ ber veröffentlicht werden. London, 17. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro erfährt, daß die Allüerten den Friedensvorſchlag des Papſtes nicht doer beantworten werden, als bis die Mittelmächte ihre Antwort an Len Vatikan abgeſchickt haben. Die Haltung Englands ſtimmt im Agemeinen vollſtändig mit der Antwort überein, die Wilſon dem apſt gegeben hat. Die deutſche Antwort im Kurſe des Mehrheitsblockes? c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Sept.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Neuen Züricher Nachrichten“, deren Ehefredakteur bekanntlich ate Beziehungen zu Erzberger unterhält, glauben mitteilen 8 Innen, daß die Antwort der Mittelmächte auf den päpſt⸗ lWen Irtedensvorſchlag durchaus in den Richtlinien de⸗ Sehrbeitsblockes des Reichstags gehalten ſei und indirekt heNeueſte Nachrichten Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Anzeigenpreis: Die iſpalt. Kolonelzeile 40 Pig., Reklamezeile M. 1 20 Aunahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 3½ Uhr, Abendblatt nachm. 5 Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ber⸗ antwortung übernommen Hegugspreis in Mannheim u. Umg. monatl. M..70 einſhl. Brin erl. Durch die Poſt bezogen viertelj. M. 452 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..90. Einzel⸗Nr. 10 Pfg. das Programm der Alldeutſchen auf das Beſtimm⸗ teſte verneine. Der Antwort hätten ſelbſt die konſervativen Mitglieder des Siebenerausſchuſſes zugeſtimmt. Vom deutſchen Frieden. Berlin, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Von Vereinen und Kör⸗ * rſchaften aus allen Teilen des Reiches gehen dem eichskanzler Kundgebungen zu, die das Bekenntnis zu vaterländiſcher Zuverſicht und Entſchloſſenheit und das Gelöbnis unbeirrten, zielſicheren Ausharrens bis zum glücklichen Ende ausdrücken. Der Reichskanzler iſt leider außerſtande alle Telegramme einzeln zu beantworten. Wo deutſche Männer durch Wort und Tat für die deutſche Selbſtbehauptung und das Erkämpfen eines Friedens wirken, der die Freiheit, Blüte und Ent⸗ wicklung des deutſchen Volkes feſt und ſicher verankert, begleitet freudige Zuſtimmung und der Dank des oberſten Reichsbeamten ihr Streben und Schaffen. Kaiſer und Volk. Kundgebungen. Der Provinzialvertretertag dernational⸗ liberalen Partei der Provinz Sachſen hat die Kallers folgender Telegramme beſchloſſen: An den aiſer: In Empörung über die Wilſonnote erneuert der Vertretertag der nationalliberalen Partei der Provinz Sachſen Eurer Majeſtät das Gelübde der Treue. Das deutſche Volk ſteht einmütig zum Deutſchen Kaiſer. Unter ſeiner Führung werden wir den Kriegswillen der Feinde brechen und den Frieden erringen, den Deutſchland für Gegenwart und Zukunft braucht. An Hindenburg: Der nationalliberale Vertretertag der Provinz Sachſen grüßt Deutſchlands ſiegreichen Heerführer in Stolz und Dankbarkeit. Wie unſere Heere unüberwindlich find, ſo iſt unſer Vertrauen uner⸗ ſchütterlich, daß ſie uns den Frieden erkämpfen, der uns Ehre, Freiheit, Weltgeltung und wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung ſichert. Köln q. Rh., 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Zu Beginn der heutigen außerordentlichen Stadtperordne⸗ tenverſammlung wurde unter lebhaftem Beifall der Verſammlung die von den beiden Stadtverordnetenfraktionen eingereichte Kundgebung gegen Wilſon an den Reichskanzler abzuſenden beſchloſſen: Die Stadtverordnetenverſammlung der Stadt Köln erhebt mit Entrüſtung Einſpruch gegen den anmaßenden Verſuch des Präſiden⸗ ten Wilſon in ſeiner Antwort auf die Friedensnote des Papſtes, ſich in innere Angelegenheiten des deutſchen Volkes einzumiſchen, der deutſchen Regierung in Widerſpruch mit den unwiderleglichen Tat⸗ ſachen die Schuld an dem Ausbruch des Krieges zuzuſchieben und zwi⸗ ſchen Kaiſer und Volk Zwieſpalt zu ſäen. Wir wiſſen uns eins mit dem Hohenzollernherrſcher, der während ſeiner bei⸗ nahe 30jährigen Regierung ſo oft als Hüter und Schützer ſich er⸗ wieſen und unendlich viel zum Blühen und Gedeihen des deutſchen Volkes geleiſtet hat, ſodaß das geſamte deutſche Volk in unerſchütter⸗ licher Dankbarkeit und Treue ſich mit dem Kaiſer verbunden fühlt. Wenn etwas geeignet war, dieſe Bande der Liebe und Anhänglichkeit des deutſchen Volkes zu ſeinem angeſtammten Herrſcher noch feſter und inniger zu knüpfen, ſo waren es die unwürdigen Trei⸗ bereien des Präſidenten der Vereinigten Staaten. Alle Bemühungen Wilſons und anderer Feinde, unſere vaterländiſche und monarchiſche Einheit zu brechen, werden machtlos zerſchellen an des deutſchen Volkes Treue zu Kaiſer und Reich. Berlin, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die Bürger⸗ ſchaft von Münſter hat an den Kaiſer folgendes Tele⸗ gramm geſchickt: Zur Abwehr der heuchleriſchen Anmaßungen und Verleumdun⸗ gen des Präſidenten Wilſon im Rathaus berſammelte ſich die Bür⸗ gerſchaft von Münſter und entbietet Seiner Majeſtät ihren ehr⸗ erbietigen Huldigungsgruß. Wie weſtfäliſche Hanſeaten dereinſt⸗ mals Mitſchöpfer der nunmehr wiedergewonnenen deutſchen Boll⸗ werke im Oſten waren, und wie unſere Stammesbrüder heute in allen Stürmen des Weltkrieges ſtandhalten und ſiegen, ſo ſteht mit dem ganzen Volke der roten Erde auch Münſters Bürgerſchaft unerſchütterlich zu Schirm und Schutz vor ſeinem Herrſcherhauſe, um die heiligen Ueberlieferungen des König⸗ tums von Gottes Gnaden gegen alle Verleumder und Feinde zu ver⸗ teidigen mit dem Schwert und Leben bis zum letzten Atemzuge. Gez. Dieckmann, Oberbürgermeiſter. Hierauf iſt folgende Antwort des Kaiſers einge⸗ gangen: Oberbürgermeiſter Dieckmann, Münſter i. Weſtfalen. Der dor⸗ tigen Bürgerſchaft danke Ich herzlich für den Huldigungsgruß und das Gelöbnis, in alter Weſtfalentreue für König und Vaterland mit Gut und Blut einzuſtehen bis zum letzten Atemzuge. Aller feindlichen Uebermacht, Verleumdung und Tücke ſoll und wird es nicht gelingen, das deutſche Volk in ſeiner Treue zu den angeſtammten Fürſten wankend zu machen und ihm einen ehrenvollen und ſegensreichen Frieden vorzuent⸗ halten. Gez. Wilhelm J. R. Graudenz, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die Bürger⸗ ſchaft von Graudenz hat an den Kaiſer folgendes Tele⸗ gramm geſchickt: Euerer Majeſtät wollen Unterzeichnete alleruntertänigſt in beſuchter Volkskundgebung erfolgte Annahme nachſtehender utſchließung gegen den ſchmachvollen Verſuch des Präſidenten Wilſon, unſer in Kämpfen und unerhörten Opfern erprobtes Volk ft der 1— 0 eliebten Kaiſer— ammten He er e gerade in den Tagen gemeinſamer Prüfung wankend Sbermigeln Gegen die Anmaßung des amerikaniſchen Republikaners, ſeine unverſchämten und heleidigen⸗ den Ratſchläge für die Geſtaltung der inneren Verhältniſſe de⸗ Deutſchen Kaiſerreichs uns aufzudrängen, erhebt mit ganz Deutſch⸗ land die Bürgerſchaft der alten Weichſelfeſte entſchiedenſten Wider⸗ ſuruch. Mit aller verdienten Verachtung weiſen wir Männer und Frauen von Graudenz in einmütiger Entrüſtung jene ehrloſen Lockungen des Feinde⸗ zurück. Wir erneuern das Gelöbnis Selgien der Angelpunkt des Weltkrieges. unverbrüchlicher Treue zu Kaiſer und Reich und werden einig, ſtahlhart und ſiegesbewußt zuſammenſtehen und au⸗⸗ harren bis zu einem ehrenvollen, zukunftsreichen Frieden. Profeſſor Zourw, Verſammlungsleiter Dr. Peters. Hierauf ging folgende Antwort des Kaiſers an Profeſſor Zourw, Graudenz, ein: Meinen wärmſten Dank der Bürgerſchaft der alien Weichſelſeſte Graudenz für die Bekundung des heiligen Zerns über die dem deutſchen Volke durch ſchmachvolle Zumutungen⸗ non jenſeits de⸗ Ozeans angetanene Beleidigung. Aeußerſte Anſpannung aller Kräfte bis zum endgültigen Siege über unſere einde wird dieſen die törichte Unterſchäzung deutſcher Treue und aterlandsliebe klarmachen. gez. Wilhelm l. R. die Revolten in Italien. Revolution in Mailand und Turin? Rom, 18. Sept.(WB. Nichtamtl.) Die„Agenzia Stefani“ meldet: Durch ein Dekret vom 16. September ſind die Provinzen Aleſſandria, Genua und Turin angeſichts ihres militä⸗ riſchen Charakters in die Kriegszone einbezogen worden. N Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Lu⸗ gano wird gemeldet: Nach den jüngſten Nachrichten von der italie⸗ niſchen Grenze herrſcht in Mailand Kei vorgeſtern Revo⸗ lution, wodurch die Grenzſperre ihre natürliche Erklärung findet. Es ſollen erbitterte Straßenkämpfe mit vielen Toten und Verwundeten ſtattgefunden haben. Auch in den Induſtrie⸗ gebieten in der Nähe von Mailand ſollen ſchwere Unruhen ausgebrochen ſein. In Turin dauert die Ausſtändigen⸗ bewegung an. Demgegenüber läßt ſich der„Lokalanzeiger“ aller⸗ dings melden: Den Gerüchten über eine revolutionäre Bewegung in Italien fehle jede entſcheidende Beſtätigung. Bern, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Dem„Temps“ zufolge fand am Samstag abend in Rom ein langer Miniſterrat ſtatt, der in politiſchen Kreiſen lebhaften Eindruck hervorrief. Der Miniſterrat befaßte ſich mit den Zwiſchenfällen von Civita Vecchia, wo die Hafenarbeiter ſich geweigert haben, die eingetrofſenen Ge⸗ treidedampfer zu löſchen. Der Miniſterrat hieß die vom Miniſter Orlando ſofort getroffenen energiſchen Maßnahmen gut und be⸗ ſchloß, mit äußerſter Energie jeden künftigen Verſuch von Kriegsſabotage zu unterdrücken. Ferner erörterte der Miniſterrat die zu ergreifenden Maßnahmen, um die völlige Ruhe und die normale Arbeitsentwicklung in den Zonen ſicher zu ſtellen, die für den Kriegsbedarf arbeiten. Eine amtliche Mitteilung der Re⸗ gierung fügt hinzu, daß gegenüber jedem Sabotageverſuch, den die hegehen, die das Land zyniſch aushungern wollen, ſede Nachſicht ver⸗ brecheriſch wäre. die Ausführung der verbrecheriſchen Pläne zu verhindern, und ſie ſei gewiß, die bedingungsloſe Unterſtützung der Oeffentlichkeit hinter ſich zu haben. Der„Avanti“ für alle italieniſchen Truppen verbolen. Berlin, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nach Ausſagen italieni⸗ ſcher Gefangener der 35. italieniſchen Diviſion iſt für alle italieniſchen Truppen der Salonikifront und des albaniſchen Kriegsſchauplatzes der „Avanti“ verboten worden, weil nach Anſicht der Gefangenen dieſe Zeitung die Wahrheit ſagt und nicht für den Krieg iſt. Daß der „Avanti“, trotzdem er eine ſozialdemokratiſche Zeikung iſt, nicht für die Art von Demokratie und von demokratiſchen Kriegszielen eintritt, wie ſie von der Entente vertreten werden, kann man ihm nicht übel nehmen, denn man ſieht an Rußland und an anderen Beiſpielen, daß die ſog. demokratiſchen Regierungen der Entente über die unglück⸗ lichen Völker, die durch dieſe Art von Demokratie beglückt werden, eine ganz andere demokratiſche Peitſche ſchwingen und von ihnen ganz andere Blutopfer verlangen werden, als es je durch den vielgeſchmäh⸗ ten Zarismus geſchah. —— Der in Rußland, Berlegung der Regierung nach Moskau bevorſtehend. E Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Eine Pariſer Depeſche der„Ber⸗ lingske Tidende“ beſagt: Aus Petersburg wird gemeldet, daß es nun doch wahrſcheinlich ſei, daß die K egieru 19 nach Moskau verlegt werde. Man iſt bereits dabei, Oertlich⸗ keiten für die verſchiedenen Aemter ausfindig zu machen. Was Frankreich von Rußland will. Bern, 18. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Der Matin erklärte, die deutſchen Preſſekommentare, beſonders der Kommentar der Nord⸗ deutſchen Allgemeinen 33 wonach die franzöſiſch⸗eng⸗ liſche Preſſe für Kornilow Sympathie zeigt und die Sorgen um die Freiheit des ruſſiſchen Volkes vollkommen vergeſſen zu haben ſcheine, ſeien ſo wichtig, daß die Regierungen der Alliier⸗ ten auf dieſen tendenziöſen Feldzug erwidern müßten, in⸗ dem man Rußland authentiſche Texte und überzeugende Dokumente vorlege, um ihm zu beweiſen, daß Frankreich nicht für einen Mann Partei ergriffen habe, ſondern lediglich die Wieder⸗ herſtellung der Manneszucht in der ruſſiſchen Armee und die Wohlfahrt des ruſſiſchen Volkes wollte. Zu viel verlangt. Bern, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der ehemalige Blockade⸗ miniſter Unterſtaatsſekretär Cochin richtete im„Petit Pariſien“ einen ſehr ſcharfen Artikel Rußland. Er erklärte, es gebe eigentlich kein europäiſches Rußland mehr, es gebe nur einen Weg für Rußland, ſich zu rehabilitieren, nämlich den, Deutſch⸗ land aus Riga zuvkrjagen. Dafür lieferte man ihm ja die Waffen. Die Kanonen Kerenſkis und Kornilows ſtammten von Creuzot und St. Chamond; die Herren in Rußland ſollten ſie ge⸗ fälligſt endlich gegen diegemeinſamen Feinde abfeuern. Englands Sympathie für die gegenrevolutionäre Bewegung. c. Bon der e Grenze, 19. Sept.(Priv.⸗Tel. 5.) Die lätter berichten aus Petersburg: Die ruſſ—5 ſche Preſſe wendet ſich ſcharf gegen die engliſche reſſe, die in ihrer überwiegenden Mehrheit die gegenrevo⸗ lutionäre 9 in Rußland unterſtüßt und offen mit ihr ſympathiſiert hat. Der engliſche Kapitalismus hat ſeine bisher demokratiſche Maske, in dem Augenblick fallen gelaſſen, als er glaubte, die Kapitaliſten würden in Rußland die Die Regierung werde und müſſe alles tun, um —— —— ————— ———————— —— der Entente geſcheiert ſei, beſtätigt. 2. Seite. Nr. 437. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Mittags⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 19. September 1917. — Oberhand gewinnen. England hat während der kritiſchen Zeit Rußland in ſeiner Hauptwaffen, nämlich die Preſſedrähte, in den Dienſt der Feinde des ruſſiſchen Volke⸗ geſtellt. Das ruſſiſche Volk wird England dieſen heimtückiſchen Ueverfall niemals vergeſſen. Freilaſſung des Jarenpaares. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Schweizer Blätter melden aus Petersburg: Die Regierung der Republik hat den Straferlaß des Zarenpaares beſchloſſen. Das Zarenpaar erhält ſeine Freiheit unmittelbar nachdem die geſetzgebende Verſammlung die Stgatsform ſanktioniert und alle Mächte die neue ruſſiſche Staatsform anerkannt haben. * Soldatenaufruhr in Wiborg. London, 18. Sept.(WTTB. Nichtamtl.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Bureaus. Nach einer Depeſche aus Helſingfors vom 17. Sep⸗ tember iſt es in Wiborg zu einem Soldatenaufruhr ge⸗ kommen, bei dem 22 Offiziere getötet wurden. 60 Offiziere ſind verſchwunden. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 18. Sept., abends.(WTB. Amilich.) In Flandern ſtarker Artilleriekampf öſtlich und füd⸗ öſtlich von Bpern. Vor Verdun nachmittags auflebende Gefechks⸗ kätigkeit öſtlich der Maas. Vom Oſten nichts Neues. Die Bombenflüge gegen das ſüddeutſche Heimatgebiet. Berlin, 18. Sept.(WTB. Amtlich.) Unſere Gegner unternahmen am 16. September mehrere Bombenflüge gegen das ſüddeutſche Heimatgebiet. Es wurden angegriffen Stutt⸗ gart, Tübingen, Freudenſtadt, Oberndorf, St. Ingbert, Saarbrücken und Colmar. Bei Stuttgart wurde ein Soldat leicht verletzt. In Freudenſtadt und Colmar entſtand Gebäudeſchaden. Alle übrigen Angriffe verurſachten weder Verluſte an Toten und Verwundeten, noch Sachſchaden. Drei feindliche Flugzeuge wurden innerhalb des Heimatgebietes abgeſchoſſen. Der vollſtändige Mißerfolg der ſeindlichen Sommeroffenſive. m. Köln, 19. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Zürich: In Uebereinſtimmung mit ſchweizeriſchen Mi⸗ litärkritikern ſtellt auch der militäriſche Berichterſtatter der„Züricher Poſt“ den vollſtändigen Mißerfolg der Sommer⸗ offenſive der Entente feſt, indem er u. a. bemerkt: Die ab⸗ gelaufene Woche hat die frühere Annahme, daß die Sommeroffenſive Nachdem der ruſſiſche Vor⸗ ſtoß ſchon vor Monaten zu einem völligen Mißerfolg und Verkuſt wertvollen Gebietes geführt hat, iſt jetzt auch im Weſten und Süden der Anſturm ſtecken geblieben. Wir haben bereits in un⸗ ſerem letzten Ueberblick über die Geringfügigkeit der Ententeerfolge, die hinter allen bisherigen zurückgeblieben ſind, hingewieſen. Inzwiſchen iſt die Lage für die Entente noch ungünſtiger geworden. Heute iſt auch Cadornas An⸗ ſtur m, der vor einigen Wochen immerhin noch die Möglichkeit eines weitergreifenden Erfolges vor ſich ſah, eingeſtellt worden. Die 8 Tage, die die Verteidigung ausmachen konnten, laſſen aber keine Fortſetzung der 11. Iſonzoſchlacht mehr zu. Cadorna mußt zur Er⸗ reichung weiterer Ziele zu neuen Operationen ausholen. Die Lage an den öſterreichiſchen Fronten. Erfolgloſe feindliche Anhfe, an der italieniſchen und ruſſiſchen 3 ront. Wien, 19. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſe⸗ quartier wird gemeldet: Italieniſcher e Die erhöhte Kampftätigkeit auf der Hochfläche von Bai nſizza ält an. An ihrem Nordteil unternahm der Feind geſtern nach einer ſtarken Artillerievorbereitung zwei Ang riffe, welche beide abgewieſen wurden. Die Bereitſtellung von Truppen für einen dritten Angriffsverſuch wurde durch unſer Artilleriefeuer vereitelt. Im Raume nordweſtlich Kal prellte gegen Mitternacht gleichſalls ein feindlicher Infanterieangriff vor, der das ſelbe Schickſal hatte wie die beiden erſten. Im Abſchnitt des Monte San Gabrie le ſtei⸗ gerte ſich das feindliche Artilleriefeuer zeitweiſe zu größerer Heftigkeit. Sonſt an der Iſonzofront nur ſtärkeres italieniſches Störungsfeuer auf der Karſthochfläche. Die Fliegertätigkeit war geſtern ſehr rege. Es kam zu mehreren Luftkämpfen, wobei oberhalb von Gör z ein feindlicher Flieger abge⸗ ſchoſſen wurde. Bei Merna ſtürzte ein italieniſcher Feſſelballon brennend ab. Bei der Heeresgruppe des Feldmarſchalls Freiherrn Conrad von Hötzendorff zeigte nur die feindliche Artillerie eine erhöhte Tätigkeit. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Von Infanteriekampfhand⸗ lungen iſt ein ſtarker Angriff der feindlichen Infante⸗ rie bei der Heeresgruppe Mackenſen zu melden, der in unſerem Artillerie⸗ und Infanteriefeuer zuſammenbrach. Ebenſo erfolg⸗ —— los blieb ein an einer zweiten Stelle unternommener feindlicher An⸗ griffsverſuch. Bei der Heeresgruppe des Generaloberſten v. Linſin⸗ gen ließ der Ruſſe am 16. September vor den Hinderniſſen einer deutſchen Infanteriediviſion eine Mine ſpringen, die aber keinen Scha⸗ den für uns anrichtete. Sonſt außer kleinen Unternehmungen feind⸗ licher Infanterie nur ſtellenweiſe Störungsfeuer. Eine neue italieniſche Offenſive am Monte San Gabriele? e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Wie den Schweizer Blättern zu entnehmen iſt, melden die italie⸗ niſchen Zeitungen, daß eine neue italieniſche Offenſive am Monte St. Gabriele bevorſtehe. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Die Bafler Blätter berichten aus Lugano, daß man auf der Höhen⸗ ſtation des Luganer Sees von der Trentiner Front her ſeit zwei Tagen Artilleriefeuer von ſeltener Heftigkeit vernehme. Die Neutralen. Die Wahlen in Schweden. Stockholm, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die geſtern ver⸗ anſtaltete Sozialiſtenkundgebung, an der ſich 10 000 bis 15 000 Per⸗ ſonen beteiligten, nahm nach einer Rede Brantings und ſieben anderer Kandidaten für die Stockholmer Wahlen eine Entſchließung an, die den Rücktritt der Regierung fordert.„Stockholms Dagbladet“ bezeichnet im heutigen Leitartikel Branting als den Waffenträger der Entente, da er in ſeiner Rede äußerte: „Wir wollen, daß die Regierung die Konſequenzen aus dem Bor⸗ gefallenen, d. h. der Telegrammaffäre, ziehe und ſich zurückziehe. Dieſe kann, fügt das Blatt hinzu, nicht anders bezeichnet werden, denn als offenbare Forderung eines ſchwediſchen Miniſterwechſels als direkte Folge des ausländiſchen Druckes. Friedenskundgebung in Stockholm. m. Köln, 19. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet von der Weſtgrenze: Das„Handels⸗Blad“ meldet aus Stock⸗ holm: 10 000 Perſonen veranſtalteten eine ſozialdemokra⸗ tiſche Friedenskundgebung. Bei dem Umzug wurden Fahnen getragen mit der Aufſchrift:„Fort mit der Geheimdiplo⸗ matie, wir wollen ſofort den Frieden!“ Braſilien und die ſchwarze Liſte. Roklerdam, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Dem„Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ zufolge wird dem„Daily Telegraph“ aus Rio de Janeiro telegraphiert, daß man in Braſilien über die Art, wie die ſchwarze Liſte mit immer zunehmender Strenge angewendet wird, während ſie in den Vereinigten Staaten abge⸗ ſchafft wurde, ſehr ungehalten iſt. Braſilien betrachtet die ſchwarze Liſte, wie ſie jet angewendet wird, als eine Beeinträchtigung ſeiner Souveränitätsrechte. Graf Pourlalès über den Prozeß Suchomlinow. E Berln, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Unſer letzter Botſchafter in Petersburg, Graf Pourtales, hat ſich von einem holländiſchen Journaliſten über die Ergebniſſe des Prozeſſes gegen Suchamlinow ausfragen laſſen. Graf Pourtales betont, daß nach ſeiner Meinung der Zar perſönlich den Krieg nicht gewollt hätte, aber durch die Umſtände zu ihmgezwun⸗ gen worden ſei. Einen weſentlichen Wert der Prozeßenthüllungen erblickt Graf Pourtalès in den Ausſagen des Generals Januſch⸗ kewitſch, welcher ſagte, wir hätten genau gewußt, daß die Ruſſen mit ihren Rüſtungen erſt 1918 fertig ſein würden und hätten ſie darum ſchon in den„Vorbereitungen“ überfallen wollen. Darin liegt dach, meint Graf Pourtalès, das offene Geſtändnis, daß Ru 5 land und die Entente ſich in verſtärktem Maße zum Kriege vorbereiteten, welcher nur gegen Deutſch⸗ land und die Mittelmächte führen konnte. Graf Pourtales ſchloß: Dieſe offenen Worte des Generalſtabschefs bezeugen, wie recht Deutſchland hatte, daß es ſich für alle Möglichkeiten vorſah und ſein Schwert ſcharf erhielt, ohne ſich an den Widerſpruch der an⸗ deren Mächte zu kehren. Die unbefriedigenden Unterſeebootsbeſchwichligungen der engliſchen Regierung. E] Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Bern wird gemeldet: Die wachſende Ungläubigkeit der öffentlichen Meinung in England, den Unterſeebootsbeſchwichtigun⸗ gen der Regierung gegenüber hat endlich die Admiralität veranlaßt, mit der Veröffentlichung über die Formen der engliſchen A b⸗ wehr hervorzutreten. Bis jetzt liegen Schilderungen von ämpfen mit acht U⸗Boten vor, welche allerdings keinerlei Zeit, Ort oder ſon⸗ ſtige Angaben enthalten. Es iſt auch nicht geſagt, ob die ang che Vernichtung der acht deutſchen 8 während des verf ten U⸗Boolkrieges oder ſchon früher ſtattfand. Dieſe plößliche Flucht in die Oeffentlichkeit iſt ſo wenig befriedigend, daß ihr die Zeitunger nur wenig Raum widmen. Ein phraſenreicher Aufruf des franzbſiſchen Winiſteriumse Paris, 18. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Habas: Heute Nachmittag iſt folgende Erklärung des M ſteriums in der Kammer verleſen worden: Die Stunde eigne ſich weder zu laugen Reden, noch für lange Programme. Alle eriellen und moraliſchen Kräfte der Nation zuſam⸗ entzufaſſen für den entſcheidenden Augenblick des 8 —————————— 205 das iſt die Pflicht, welcher die Regierung ſich ganz und gar widmen muß und will. Der Krieg, der ſich immer länger hinzieht, verlangt von allen die völligſte Selbſtverleugnung und den größten Opfer⸗ mut. Je mehr wir uns dem Ende nähern, umſo mehr wird die moraliſche Widerſtandsfähigkeit der Nation ein ausſchlaggebendes Mittel zum Siege werden. Gerade gegen dieſe moraliſche Wider⸗ ſtandsfähigeit erklären unſere Feinde, die uns auf Schlacht⸗ felde nicht haben beſiegen können, ihre Angriffe verdoppeln au wollen. Sache der Regierung iſt es, ihre Wachſamkeit gegen dieſe hinterliſtigen Unternehmungen und ihre Energie gegenüber den⸗ jenigen, die dieſe Unternehmungen unterſtützen würden, zu ver⸗ doppeln. Die Gerechtigkeit wird in den bereits eröffneten Unter⸗ ſuchungen, ebenſo wie in denen, die noch folgen könnten, ihren Weg ohne Zaudern, ohne Schwäche und ohne Rückſicht auf die Stellung irgendjemandes verfolgen. Wer ſich zum Mitſchuldigen des Fein⸗ des macht, muß die Strenge des Geſetzes fühlen. Die Regierung zählt auf die Vaterlandsliebe Aller und auf die Selbſtbeherrſchung der öffentlichen Meinung, damit die Gerechtigkeit ihr Werk in R und Würde vollbringen und ſie unvorſichtigen Verallgemeinerungen, eigenmächtigen Beſtrebungen und dem heftigen Meinungsſtreit der Parteien entrückt bleibe. Caillaux in Genf. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 19. Sept.(Priv.⸗Tel. 3. K. Die„Bafler Nachrichten“ melden aus Genf, es werde verſichert, Caillaux habe am Freitag auf der Reiſe nach Lauſanne die Stadt Genf paſſiert. Die Gärung in der franzöſiſchen Arbeiterſchaft. c. Von der ſchrre eriſcgen Grenze, 19. Sept.(Priv.⸗Tel. z. K) Die Schweizer Depeſchen⸗Information meldet aus Paris: Der „Temps“ wendet ſich gegen die Arbeitergemeinſchaft, die mit dem Verlangen auf Einſetzung von Werkſtattdelegierten in den franzöſiſchen Kriegsbetrieben die Bildung von eigentlichen Arbeiter und Soldatenräten nach ruſſiſchem Muſter anſtreben Die Blättet erwarten von der Baterlandsliebe des arbeitenden Volkes, daß e⸗ nicht mitwirke an der zerſetzenden Propaganda 15 Lockerung der Moral des Laändes und erwarten auch von er Regierung, daß ſie gewiſſe Vorſichtsmaßregeln nicht außer Acht laſſe. Ein lächerliches Berhetzungsſtückchen aus Jrankreich Z Berlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro) Aus Baſel wird gemeldet: Wie groß die Verhetzung und Verblen⸗ durg der Gemüter in Frankreich noch immer⸗ iſt, ergibt ſich au⸗ folgender Ritteilung der ſchweizeriſchen Preſſeinformation aus Paris: Dort ſei nämlich die Richard Wagnerſtraße im ſech⸗ zehnten Kreiſe der Stadt umgetauft worden. Sie trägt num⸗ mehr den Namen des franzöſiſchen Muſikers Alberie Magnard⸗ Neue Sinnſeiner⸗Unruhen in Irland. Berlin, 18. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Intereſſante Noch, richten über die Unruhen in Irland enthalten Briefe, die den Deutſchen kürzlich in die Hände fielen Aus Dublin wird geſchrie⸗ ben: In Cork kam es geſtern zu einem Totſchlag. Dreißih Perſonen wurden verletzt und ein Mann erſchoſſen. Es waren natürlich Sennfeiner. Sie zerbrachen die Kerkerfenſter und da⸗ Werbebüro undriſſen den Union Jackherunter und hißten an ſeiner Stelle die republikaniſche Flagge. Die Polizel ſuchte ſie zu beſchwichtigen, aber da benutzten ſie die Revolver unt ſieben Poliziſten wurden verletzt. Schließlich mußte Militär herbel⸗ geruſen werden. In einem Briefe aus Dublin heißt es: Geſtern kam ein großer Erſatztransport. Die elenden Sinnfeiners pfiffen ſie aus und ſchwenkten die republikaniſche Flagge in ihr Geſicht⸗ Nach dem Tode des Majors Redmond erreichte einer von de⸗ iriſchen Partei die Freilaſſung der Auf en, die zu Zuchthau⸗ verurteilt worden waren. Bei ihrer hr am letzten Sonntag wurden Prozeſſionen und Freudenfeuer veranſtaltet. Aus jedem Hauſe hängen Flaggen und die V enge verhöhnt die Soldaten. Es iſt eine ſchreckliche Geſellſch d die Anzahl dere! die Sinnfeiner wurden, iſt überraſchend. e Woche hielten ſie eine Verſammlung ab, welche verboten wurde. Als die Polizei kam, um den Wortführer Plumkett zu ver„ſchlug einer aus de Menge den Polizeiinſpektor mit einem olizei hatte den Kerl, aber der Pöbel befreite ihn. 5 Belohnung auf ſeinen Kopf geſetzt worden. Der Geſundheitszuſtand der ru Berlin, 18. Sept.(WTB. Nichtan heitstzuſtand der rumäniſchen Tagebuch eines Offiziers des achten ri fünften Diviſion. Es heißt da am 2. Die Soldaten ſind nicht gut gekleidet u zittern vor Käkte. Sehr viele Kranke. mit den Füßen, die in Sandalen ſtecken, in Dr iſt ein großes Elend. Die gr Plage ſir 30. Januar heißt es: Die Arbeit u geſtellt werden. Alle Leute liegen Ein Dienſt findet nicht mehr ſta Am 28. Februar ſchreibt der Off ſagen, da dort der Flecktyph bonm Flecktyphus vernichtet. Es hatt nein Regiment 260. richtet da⸗ 9 1 Regiments det te Unterricht beſchuht. Sie erricht ſtehen wi ind Waſſer. G⸗ die Läuſe. Am en mußte ein ippe darnieden htet den Typhu hen aus Jaſſy be t. Das Regiment 19 um 1. März 800 Tote⸗ Berlin, 18. Sept.(WTB. Amtlich) Zur geſtrigen Abendtofl Ihren Maſeſtäten im Neuen Palais waren geladen der Reich⸗ r Dr. Michgelis, Stgatsſekretär von Waldow und det atsminiſter von Eiſenhardt⸗Rothe. ———— 28. 8 Höhe 7o. Von unſerem Kriegsberichterſtatter Hermann Kalſch. Im Arkois, 3. Sept. 1917. Wenn jemand zum erſten Male eine ſinnreich erdachte Maſchine betrachtet, die in ihren verſchiedenen Teilen, Teile der Allgemein⸗ leiſtung vollbringt, und wenn der Beſchauer durch irgend einen Umſtand bewogen, eine beſtimmte Vorrichtung der ganzen Maſchine als das Bedeutendſte anſähe, z. B. bei einer Schnellpreſſe den Schluß, wo die fertig gedruckte Zeitung plötzlich erſcheint und gleich efaltet wird, ſo müßte man dem Betrachter doch klar machen, daß jeder einzelne Teil, jeder Hebel, jeder Niet unbedingt die gleiche Wichtigkeit beanſpruchen und dieſelbe tadelloße Eigenſchaft, dieſelbe ernſthafte Leiſtung aufweiſen„wenn das ganze gelingen ſolle. So iſt's auch mit ſedem kleinſten Teilchen unſrer ungeheuren Front: Der Sturm im Oſten, der uns in wenigen Tagen gleich 60—70 Kilometer über die bisherige Front fortführte, iſt nur denkbar ge⸗ weſen, wenn die gleiche Zähigkeit und Tapferkeit, die dieſen leuchten⸗ den Erfolg brachte, allüberall und in jedem Augenblick von„denen da vorn im Graben“ auch geleiſtet wird. Von einem verhältnis⸗ mäßig kleinen Frontabſchnitt bei der Höhe von Lens und den ſchweren Kämpfen dreier Garderegimenter, die hier mit Einſatz der letzten Kräfte und bis zum letzten Atemzuge dem Anfturm der kana⸗ biſchen Maſſen trotzten, will ich berichten. Nach einer kürzeren ſtarken Vorbereitung hatte der Feind in der Dämmerung des 15. Auguſt Morgens zwiſchen 4 und 5 in einer Breite von eiwa 4 Kilometer den Sturm auf die zertrommelten deutſchen Stellungen öſtlich Loos angeſetzt. Wie es bei der jetzt zur größten Meſſterſchaft entwickelten Artillerietätigteit zu gehen pflegt, mußte das vordere Kampfgelände nach ſehr ſchweren Kämpfen den um das vielfache überlegenen feindlichen Maſſen überlaſſen werden. Etwa 1100 Meter über die erſte deutſche Linie war der Kanadier vorgedrungen, der Beſitz der Höhe 70 allein genügte ihm nicht für die Abſichten auf Lens wegen der durch Waldſtücke uſw. nach Oſten immer noch behinderten Sicht. Die Kämpfe hatten ſich in die am Fuß des Hügels angelehnten Zechenvorftädte St. Emil und St. Laurens fortgeſetzt. Da wurde die Tte. Gardediviſion zur Wiederherſtellung der Lage in der ganzen Breite des Abſchnittes eingeſet. Das Gelände fällt von dem ſchwachen Hügel 70 ſehr allmählich nach Oſten zu ab. Echt flandriſcher Kampfboden: Ein „Gewirr zerſchoſſener, teils gegrabener, teils aufgeſchütteter Stellun⸗ gen, dazwiſchen Trichter an Trichter der Kaliber, Mauer⸗ reſte zerſchoſſener Anſiedelungen, zerfetzte Drahthinderniſſe, geſtürzte fene Baumreihen, Reſte dichter Hecken, kleine Rinnfale, enſtümpfe, das Ganze wieder durchkreuzt von Bahneinſchnitten, und Bahndämmen, die zu den zahlreic dieſes Chaos ſollte der Sturm geher Hügel 70, vom Feind noch nicht entdeckt, l Muͤlden und Löchern, ein Signal und die Batai wie Ein Mann, in noch ruhigem Schoitt, wi vor, die erſte Welle erreicht den Hügel ſetbſt und die erſten Poſtie⸗ rungen des Feindes, da jagt ein Zug des Xten Garde⸗Feldartlllerie⸗ Regiments durch die Infanterie hindurch, voraus Leu t Kieck im Stahlhelm, lauter Jubel begrüßt die N. ſten, die jetzt auf nächſte Entfernung abprotzen, ein feindlicher Flieger erſchen die Geſchützbedienung angreiſen, da rauſcht es von rückwärts h 12 deutſche Inſanterieflieger, mit tollem Schneid kühner als Engländer, dicht über der vorſtürmenden Infanterie, dicht über der feuernden Batterie wie ein vernichtender Sturmwind die feindlichen Linien abfegend. So niedrig flogen die Kühnen, daß das Fußvolk hinauſwinkte, die Flieger raſch herabgrüßen konnten. Dieſer Auftakt des Kampftages iſt, wie Augenzeugen berichten, von einem ſo hin⸗ reißenden gewaltigen Eindrück geweſen, wie wenige Momente des ganzen Krieges. Der Engländer, von dem Flieger raſch untorrichtet, überſchüttete jetzt die Anſtürmenden mit dem Feuer aller ſeiner Abwehrmittel, die Stürmenden erlitten die erſten ſchweren Verluſte, Maſchinengewehr⸗ und Gwehrgranatenſeuer raſte in ihre Reihen hinein, aber unauf⸗ haltſam ing der Sturm durch ein Waldſtückchen, zerfetzte Draht⸗ Kaee richter. Das Hauptangriffsziel im Zentrum war ein alkſteinbruch und der Kampf um den Kalkſteinhruch bildete den Brennpunkt bes Gefechtes. Der Kalkfteinbruch iſt eine beiderſeits tief ausgehauene Mulde, die in der Form etwa eines ſehr ſchlanken gekrümmten Hammers die Senke vor der Höhe 70 nordſüdlich durchguert. Wo der Hammer den Stiel hätte, war der einzige Annäherungsweg. Hier ſtürmen die erſten Gruppen herein, am Eingang zu dem Steinbruch wird noch die kleine tapfere Schar des Regiments angetroffen, welches den erſten Anſturm empfangen hatte. Die Kompagnie⸗ und Gruppen⸗ führer voraus ſpringt alles dem e Hange zu, auf deſſen Höhe die Engländer mit ihren aſchinengewehren⸗ und Gewehrgranaten herabfeuern. Ra wurden Maſchinengewehre vorgebracht u. die ſenlich anſchließenden engliſchen Stellungen unter Ferer genommen. Was von Engländern in der Schlucht lag, wurde erledigt oder ſo daß am Nachmittag die Schlucht ſich völlig in deutſcher Hand befand. Man richtete ſich für einen ſicher erfolgen⸗ den Gegenſtoß ein, die Nacht brachte bloß einen Feuerüberfall, der 16. der nächſte Tag verlief bis zum Nachmittag ganz ruhig, dann aber Pal der Feind mit neu herangeführten Verſtärkungen wütend an. Das 1695 genau geleitete feindliche Sperrfeuer kroch langſam Reier vorgelegt und dicht hinter der letzten heran, von zu 25 fanterie vor. Cs war trotz den iltigenden Maſſen nichts auszn, der„Tommy“ in die Gru der Mulde, die Sprengſtüch 9die ſich zäh wehrende Feuerwelle brach die kanadiſche In tollſten Schießen gegen dieſe überr richten. Von rechts und links br ein, Granaten ſchlugen in die T raſten gegen die Seitenböſchungen, Gardiſten lagen— der Befehl die Grube zu räumen, mußte erte werden. Alles drängle jetzt naturgemäß nach dem in der Mitie gelegenen einzigen Ausgang, den die f he illerie unte, ſchwerſtem Seue hielt— von den 55% Gr pf m R 4 der Uebermacht heldenhaft geführt hatten, kamen nur Einzelne wiede zu ihrem Regiement. Um 5 Uhr war die Kalkgrube wieder im Beſih des Feindes. In dieſem ſchweren Kampf war das Häuflein Tapferer gant auf ſich allein angewieſen. Ein unſinniges Sperrfeuer hinderte 50 Herankommen von Verſtärkungen und riß alle Verbindungen 0 den Befehlsſtellen ab. So hat hier die erſte Linie alles alleln machen müſſen; die jungen Unterführer haben in dieſer ſchwerſtel Lage den erfahrendſten Kompagnieführern gleich mit einer Umſi 5 die gar nicht hoch genug geſchätzt werden kann, bei den große Verluſten immer wieder die Reſte ihrer Mannſchaft neu aulammel, gefaßt und neu verteilt und ihre Treue gegen ihr Vaterland mit d. Mannſchaft zuſammen bis in den ſi n Tod gehalten. 60 muß dieſer kleine Erfolg auf ſchmaler Front dem Feinde geworde ſein, denn das Blut, das es ihn gekoſtet hat, iſt wohl ſchuld darol, daß er das hier liegende Regiment nicht wieder angegriffen hat. Siegfried in Saden⸗Baden. Telegraphiſcher Vorbericht unſeres Spezialkorreſpondenten Hans Schorn. 0 Die„Siegfried⸗Aufführung war noch intenſiber die ſehr wirkungsvolle„Walküre“ auf echtes, fleißig berarbeiten Bühnengefühl geſtellt und bedeutet in der ſseniſch⸗techniſchen G1 ſierung einen Höhepunkt des Ringzyhklus. Wieder 3 Hagemann dem gewohnten Bild aus dem Wege gegangen— hat zu der aus der Partitur erwachſenen Juſzenierung nel Varianten gefunden, die einen bedeutenden Niveauunterſchied geth, alles bisherige, auch in der Vermeidung der konventionellen K ſtüme, darſtellen. Das dramatiſche Gewebe iſt ſtraffer geworden, innere künfileriſche Grundabſichten beherrſchen die Situalt Allerdings läßt der Mannheimer Reformator auch hier wieder ch dekoratib⸗ſgeniſche Bild mehr ſprechen als das Orcheſter, das aul ſonſt ſelten zu großzügiger Eutfaltung kam. Der ſoliſtiſche— wurde mit wenig Ausnahmen ſ älti dienen Paulg Windhenker Hn¹ nen ngt fer⸗ de⸗ er⸗ cht⸗ jeſe en⸗ er⸗ ter⸗ geg ng in⸗ ing ing uhe en, K) ert, die K der em den er⸗ ter zur her ſſe. 4 ſchien hauptſächlich durch deren unaufdringliche, Mittwoch, den 19. September 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(VBrittags⸗Ausgabe.) Nr. 437. 3. Seite. Nus Stadt und Land. Musketier Friedrich Vol z, Sohn des Lokomotivführers Friedr. Friedrichsfelderſtr. 49. 9 Wehrmann äHeinrich Graſec, wohnhaft H 2,—7, für tapfe Verhalten vor dem Feind. 8 2* Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielten: Li. d. R. G. Rand oll von Weinheim, Kompagnieführer im Inf.⸗Regt. 112, und Karl Heenen, Gefreiter in einem Garde⸗Inf. Regt., Abteilungs⸗ leiter der Fa. Louis Landauer hier. Sonftige Auszeichnungen. Der Großherzog hat den Nachgenannten folgende Auszeich⸗ Aungen verliehen: das Ritterkreuz 1. Klaſſe mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen: dem Oberſtabsarzt d. L. 1 Dr. Friedrich Gerber, Chefarzt eines Landw.⸗Feldlazaretts, und dem Marine⸗Oberſtabsarzt d. R. Profeſſor Dr. Hugo Starck, Beraten⸗ der Innerer Kliniker einer Armee⸗Abteilung; das Ritterkreuz 2. Kl. mit Eichenlaub und Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen: dem Hauptmann d. L. 1 Walter Rauſchenberger in einem Landw.⸗Inf.⸗Rgt., dem Hauptmann d. R. Artur Kohlſchein im Füſ-Rgt. 40, dem landſturmpflichtigen Zivilarzt Dr. Leo Kocheim, Batai in einem Sdſt.⸗Inf.⸗Batl.; das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit wertern des Ordens vom Zähringer Löwen: dem Leutnant d. R. Grünwald in einem Inf.⸗Rgt., dem Leutnant a. D. Ludolf von dem Kneſebeck im Inf.⸗Rgt. 170, dem landſturm⸗ pflichtigen Arzt, Bataillonsarzt Werner Günter Gerhard Schwech⸗ ten bei einem Armier.⸗Batl., dem Oberleutnant d. R. Paul Theophil Wülfing im Inf.⸗Rgt. 114, dem Leutnant d. R. Karl Frey im Straßburger Feldart.⸗Rgt. 84, dem Leutnant d. L. 1 der Telegra⸗ phentruppen eines Stationszuges Manfred Sütterlin, dem Leut⸗ nant d. R. Erwin Dreßler im Leib⸗Gren.⸗Rgt. 109, dem Leut⸗ nant Friedrich Karl Geyer, bei einem Ldſt.⸗Inf.⸗Batl., dem über⸗ etatsmäßigen katholiſchen freiwilligen eiſtlichen Otto Dietz bei einer Landw.⸗Div., dem Leutnant d. L. 1 Karl Hercher, Komman⸗ deur einer Etappen⸗Hilfsbäckerei⸗Kol., den Leutnanten d. R. Leo Feninger und Georg Albert Barbo bei einem Sturm⸗BVatl., dem Leutnant d. L. 2 Ernſt Finkenzeller bei einer Reſ.⸗Art.⸗ Mun.⸗Kol., dem Leutnant d. R. Eduard Erxleben bei einem Reſ.⸗Inf.⸗Rgt., dem Leutnant d. R. Emil Zirkel in einem Reſ.⸗ Inf.⸗Rgt. und dem Leutnant d. R. Martin Seitz bei einer Fußart.⸗ — Leutnant d. R. Max Bür ck in einem Landw.⸗Feldart.⸗ Karl Keid, bei einem Jaf⸗Negt, Sohn wohnhaft Pflügersgrundſtraße 13, erhielt die Badiſche ſiberne Ver⸗ dienſtmedaille. Eine Nonferenz der badiſchen handwerkskammern fand am 15. September im hieſigen Rathauſe ſtatt, wozu auch der Bevband badiſcher Handwerkergenoſſenſchaften und die gewerblichen Landesverbände Delegierte entſandt hatten. Das Großh. Finanz⸗ Miniſterium war durch Herrn Baurat Dr. Hir ſch, das Großh. Landesgewerbeamt durch den 2. Beamten, Herrn Ingenieur Bu⸗ cerius aus Karlsruhe, vertreten. Auch der Präſident des Lan⸗ desverbandes der i Gewerbevereine und Handwerker⸗Ver⸗ 589 Herr Stadtrat und Landtagsabgeordneter Nieder⸗ bühl, nahnt an der Verhandlung teil. Die äußerſt wichtige Tagesordnung beſchäftigte ſich zunächſt mit der Abänderung der Verdingungsperordnung bom Jahre 1907, die von einer Kommiffion ſorgfältig vorbereitet war. Die beantragten Abänderungen, über die die Handwerks⸗ kammer Marnheim berichtet, beziehen ſich der Hauptſache nach auf die Feſtſetzung eines angemeſſenen Preiſes und die Heranziehung bon Sachverſtändigen bei den Arbeitsvergebungen, ferner auf mög⸗ lichſte Abwechslung bei der Zuſchlagserteilung unter den Submit⸗ tenten. Die Ausſprache ergab einſtimmige Annahme der Vor⸗ ſchlã Einige nachträglich vorgetragenen Wünſche ſollen nach einer Ueberprüfung durch die Kommiſſion berückfichtigt werden. Beim 2. Punkt, die Zuſammenlegung der gewerb⸗ lichen Betriebe, wurde von der Handwerkskammer Mann⸗ heim die ſchwerwiegende Bedeutung dieſer Frage betont und daran anſchließend die Reſolution des Deutſchen Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammertages, die auch in der Fach⸗ und Tagespreſſe bekannt geworden iſt, beſprochen. Sie ſand im allgemeinen Zuſtimmung, nur wird gewürrſcht, daß hinſichtlich der Entſchädigun ge für ſtillgelegte Betriebe deren beſondere Verhältniſſe gebührende Be⸗ rückſichtigung finden. Hin ich des 3. Punktes, die Rohſtoffperſorgung 0 das 8—(Berichterſtatier die Handwerkskammer Mann⸗ eim) allfeitig die Wichtigkeit dieſer Angelegenheit betont, aber auch der eruſte Wille und die feſte Hoffnung zum Ausduuck gebracht, datz es dem einheitlichen Zuſammenwirken der berufenen Faktoren gelingen wird, der Schwierigkeiten Herr zu werden. Be⸗ züglich der Beſchaffung von Nutzholz hofft man auf das gegenkommen der Staats⸗ und Gemeindeverwaltungen und der Forſtämter. Am meiſten wird die Knappheit des Leders ber und im Zuſammenhang damit darauf hingewieſen, daß für den enden Winter der Gebrauch von Erſatzſtoffen, insbeſon⸗ dere auch von Holzfohlen, in Ausſicht genommen werden müſſe. Eine Lehrwerkſtätte für Schuhbeſohlung mit Holz ſoll vom Großh. Landesgewerbeamt eingerichtet werden. Beim Punkt„Verſchiedenes“ wurden verſchiedene Wünſche betr. Heereslieferungen zum Ausdruck gebracht und dem Vorort Mannheim zur weiteren Behandlung überwieſen, ſoweit nicht ſofort die gewünſchte Auskunft erteilt werden konnte. Die Verhandlungen nahmen nahezu den ganzen Nachmittag in An⸗ ſpruch. Nach erledigter Tagesordnung wurde die Sitzung vom Vor⸗ ſitzenden des Vororks, Herrn Stadtrat Groß, mit Dankesworten und mit einer Einladung zur Teilnahme an einer Feier anläßlich des 75jährigen Beſtehens des Gewerbevereins und Handwerker⸗ berbandes geſchloſſen. Bei einer Vorbeſprechung der Kammervertreter, die am Vormittag im der Handwerkskammer ſtatt⸗ gefunden hat, wurde u. a. auf eine Anregung Großh. Landesge⸗ (Wanderer uneingeſchränktes Lob; bedingt auch Walther Gün⸗ ther-B 90 un(Siegfried) und Max Felmy(Mime). Die durch die Regi agemanns gegebenen Hintergründe ſind ein Bei⸗ ſpiel von uSgeltöhnlicher Bildkraft, ein Muſter der an L. Sievert nu tilreinheit. Das ausverkaufte Haus nmehr gewohnten ſtrengen Stilreinheit taſtiſche Sualität entzückt. Rus dem Monnheimer Runſtleben. Theaternachricht. In der Erſtaufführung von Ludwig Fuldas Luſtſpiel„Die ver⸗ lorene Tochter“, das bereits auf eine lange Reihe von auswärtigen ühnen erfolgreichen Aufführung zurückbücken kann, ſind beſchäfkigt die Damen: Grete Berger, Lene Blankenfeld, Liſelotte Denera, Alice no, Helene Leydenius, Elſe Merbreier, Julie Sanden, Grete Sand⸗ heim und die Herren: Robert Garriſon, Hans Godeck, Wenzel Hoff⸗ mann, Julius F. Janſon, Georg Köhler, Alexander Kökert, Joſeph Renkert, Ludwig Schmitz. Die Regie hat Emil Reiter. Die Rolle des„Ferdinand“ in der Aufführung von„Kabale und Liebe“ am Freitag ſpielt zum erſtenmal Hermann Kupfer. Edyth Walker zum erſtenmale in Maunheim. Edyth Walker, wer kennt nicht die berühmte Altiſtin. Ihr glän⸗ gendes Wirken an der Wiener Hofburg und bei den Münchener Feſt⸗ ſpielen reihte ihren Namen den wertvollſten Altſtimmen bei. Für en 5. Oktober hat die Leitung der Baden⸗Badener Symphonie⸗Kon⸗ zerte Edyth Walker als Soliſtin gewonnen und erfreulicherweiſe gibt ße Künſtlerin hieran anſchließend am Montag, den 8. Oktober e gro in Muſenſaal einen Wagner⸗Liſzt⸗Abend. des Rilchhändlers Keil, werbeamtes hinſichtlich der Geſellen⸗ und Meiſter⸗ prüfung Kriegsbeſchädigter beſchloſſen, die Prüfungs⸗ ausſchüſſe und⸗Kommiſſionen anzuweiſen, daß bei allem Entgegen⸗ kommen gegenüber den in Frage kommenden Prüflingen und Kan⸗ didaten auf alle Fälle die Beſtimmungen der Reichsgewerbeord⸗ nung(§ 133 Abſ.—6) und die des§ 5 Abſ. 2 Ziffer 3 und 4 der Meiſterprüfungsordnung zu beachten ſind. Ferner wurde an⸗ geregt, einen gemeinſchaftlichen Aufruf zur Zeichnung der 7. Kriegsanleihe in der Bad. Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ zeitung zu erlaſſen. Sur Frage der durchgehenden Arbeitszeit wird uns geſchrieben: Die Beſtimmungen über die Gaseinſchränkung ſowohl wie die bevorſtehenden Einſchränkungen des Elektrizitäts⸗ verbrauchs fanden und finden noch immer ſtarken Widerſpruch in den Konſumentenkreiſen und es erſcheint vorläufig noch ſehr fraglich, ob allein mit den bisher getroffenen Maßnahmen der große Zweck, eine weitgehende Kohlenerſparnis, erreicht wird. Daß unter den ietzigen Verhältniſſen die Kohlenfrage für das Durchhalten eben ſo wichtig geworden iſt, wie die Brotfrage, dürfte zweifellos feſtſtehen, u —— — * NeS ee 15 kaee M imemmonnn und da es Mittel und Wege finden, in zweckentſprechender Art einer tlage vorzubeugen. Als S und am meiſten erfolgverſprechender Weg erſcheint hier die Einführung durch⸗ gehender Arbeitszeit für alle Vetriebe. Im folgen⸗ den ſoll verſucht werden, unter möglicher Wahrung aller Intexeſſen die Bedenken zu zerſtreuen, die einer ſolchen Maßnahme entgegen⸗ gebracht werden. Zunächſt wird man einwenden, daß es bei den beutigen Er⸗ nährungsſchwierigkeiten ſchwer fallen würde, die Leiſtungsfähigkeit der Betriebe auf der jetzigen Höhe zu halten, wenn von den Arbeit⸗ nehmern eine durchgehende ununterbrochene Leiſtung von—10 Stunden verlangt wird. Daß dies nicht richtig iſt, zeigen allein ſchon die Grubenbetriebe, wo die Leute, die kleine Frühſtückspauſe eingerechnet,—9 Stunden unter anerkannt ungünſtigen Verhält⸗ niſſen aushalten und noch ſehr viele Ueberſchichten verfahren. Die Umſtellung der Eſſenszeit iſt lediglich eine Gewohnheitsſache. Die jetzt übliche Mittagspauſe iſt als tatſächliche Ausſpannung eine Illuſion, beſonders für die Arbeitnehmer, die zuni großen Teil den Weg zur Einnahme der Mittagsmahlzeit von und nach der Arbeits⸗ ſtätte machen müſſen oder von Angehörigen das Eſſen A Pelt be⸗ kommen, die dadurch auch nur Zeit vergeuden, ein Teil der aus⸗ Arbeiter begnügt ſich ohnedem in den Betrieben, in denen das Eſſen nicht von dem Arbeitgeber geſtellt wird, mit kalter Koſt. Die Herſtellung von Aufwärmvorrichtungen in Betrieben bereitet wohl kaum Schwierigkeit. Die Betriebe aber, die Eſſen ſtellen, können leicht eine zufriedenſtellende Regelung treffen. Eine Reihe von Betrieben hat mit dieſer Arbeitsweiſe nur die beſten gemacht und teilweiſe ſogar Mehrleiſtungen er⸗ zielt. Bei Akkordarbeit wird ſicher kein Ausfall an Leiſtung eintreten. Die Beiriebe aber, die in Tag⸗ und Nachtſchicht beſchäftigt ſind, müſſen evtl. eine Dreiteilung vornehmen und werden auch hiermit nur die beſten Erfahrungen machen. Der Einwand, daß durch Fortfall der Abendarbeit die Leute gezwungen würden, zu Hauſe doch Licht und Heizung zu benützen und demnach die an einer Stelle an anderer zugeſetzt wurde, iſt aus dem Grunde nicht ſtichhaltig, weil einerſeits in den Familien ja doch Licht braucht und geheizt wird, anderſeits die verhältnismäßig geringe Zahl der Unverheirateten ohne Familienanſchluß kaum in Betracht kommt. Dieſe werden wohl auch die Freiſtunden ſelten ganz in der Wohnung verbringen; für ſie müßten aushilfsweiſe Einrichtungen etroffen werden, wie geheizte Räume in Schulgebäuden oder dergl. er größte Teil aller Arbeitnehmer und auch ein großer Teil der ſachgemäß urteilenden Arbeitgeber würden die durchgehende Arbeitszeit mit Freuden begrüßen. Daß natürlich eine Regelung dieſer Frage ſich nicht nur auf die Fabrikbetriebe beſchränben darf, daß alle Gewerbebetriebe, alle öffentlichen Amtsſtellen, Behörden und Schu⸗ len ebenfalls eine entſprechende Regelung treffen müſſen, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Die Kaufläden müßten jedoch eine oder 1½ Stunde nach dem allgemeinen Betriebsſchluß noch den Arbeitnehmern eine Kaufgelegenheit bieten, immerhin würde ein früherer Ladenſchluß ſich ſehr wohl durchführen laſſen. Sonntags und erforderlichenfalls auch Samstags könnte längere Kaufgelegenheit, beſonders für die Landbevölkerung, eingeführt werden. Die Arbeitszeit würde ſich dann folgendermaßen geſtalten: Fabriken mit 3 Schichten—2, —10, 10—6, Behörden aller Art—4 bezw. 8.—%, Kaufmänni⸗ ſche Betriebe—4 bezw. 8½—4½%, Ladengeſchäfte—5½ bezw. 8½.—5 oder 6, Gaſthäuſer, Theater, Kinos uſw. 10 Uhr Schluß. In den Familien und auch in den Gaſthäuſern müßte dann allgemeinen die Hauptmahlzeit auf Hoder 6 Uhr verlegt werden wie es in manchen Ländern ſchon ſtets üblich war. Eine derartige Donnerstag, 20. September, gelten ſolgende Marken: Butter: Für ein Achtel⸗Pfund die Buttermarke 76 in den Verkaufs⸗ ſtellen 500—714 und die Buttermarke 77(das Pfund zu 2,76 Mk.) in den Verkaufsſtellen—500 auf Kundenliſte. Mager⸗ und Buttermilch: Für Liter die Marken 13—16. Kartoffeln: Für 5 Pfund, die Lieferungsabſchnitte A der Kartoffel⸗ marke 46 und der Zuſatzmarke 40, ſowie die Wechſelmarken. Die Markenverteilungsſtelle im Roſengarten iſt wegen Vorbereitung der Ausgabe der neuen Lebensmittelmarken täglich bis einſchließlich Mittwoch, den 26. September, an den Vor⸗ mittagen für die Bevölkerung geſchloſſen. Städt. Lebensmittelamt. Unſere Verkaufsräume bleiben bis auf Weiteres geſchloſſen. Städtiſche Bekleidungsſtelle F 3, 5/. Leder iſt unerſetzlich. Geht in Holz⸗Sandalen, oder laßt Eure Kinder während der warmen Jahreszeit barfuß gehen! Tragt Holz⸗Sohlen! Spart an Schuhen und Stiefeln! Schonk Eure Lederſtiefel für den Winker! Städtiſche Bekleidungsſtelle, E 3, 5/6. Sammelt die Küchenabfälle. Bewahrt ſie vor Verderb. Ihr ſtreckt dadurch unſere Viehfuttervorräte. Bringt ſie zu den Annahmeſtellen der Maunheimer Abfall⸗Ver⸗ wertung oder meldet, Ihr Hausfrauen, in der Geſchäftsſtelle, wo und wann ſie abgeholt werden können. Die Annahmeſtellen ſind geöffnet: 45—7 Uhr: am Rarktplatz jeden Tag, Scke Wallſtadtſtraße: täglich, Uhlandſchule: Rontags, Mittwochs, Samstags, Luiſenring 44: Jeden Tag(Annahme von jegl. Sorten Altwaren wie Papier, Lumpen, Metalle, Korken, Flaſchen, Gummi, Knochen, Kaffeeſatz. (Johanniskirche): Montegs, Mittwochs und amstags. Die Kommiſſion der Mannbeimer Abfall⸗Verwertung: Geſchäftsſtelle: O 7, 9. Telephon über Rathaus. FPPPoo. Regelung würde nicht nur den Kraft⸗, Licht⸗ und Heizungsverbrauch in den Betrieben ganz weſentlich herunterdrücken, es wäre damit auch eine weit wirtſchaftlichere Ausnützung aller Kraftanlagen verbunden. Es ergäbe ſich dann in der allgemeinen Betriebs⸗ und Beſchäftigungszeit Vollinanſpruchnahme der Keſſel und Vollbelaſtung aller Maſchinen und damit vorteil⸗ hafteſte Ausnutzung, dann gänzliches Abſtellen, während jetzt Voll⸗ belaſtungsperioden mit unwirtſchaftlichen, langen Betriebspauſen wechfeln. Welche Werte aber erſpart werden können, mögen fol⸗ gende auf zuverläſſigen Unterlagen beruhende Angaben liefern. Unter der Vorausſetzung, daß durch Zuſammenlegung der Arbeits⸗ zeit täglich mindeſtens 2 Stunden an Beleuchtung für die Geſchäfts⸗ und Arbeitslokale geſpart werden, wird für die Wintermonate Oktober bis einſchl. März die Erſparnis an Kohlen allein in Karls⸗ ruhe etwa 80 000 Zentner betragen. Die Erſparnis an Heizmaterial, Strom für die Straßenbahn durch frühere Einſtellung des Betriebes, an Beleuchtungsmitteln durch früheren Schluß der Vergnügungs⸗ lokale und Wirtſchaften iſt dabei noch nicht einmal berückſichtigt. Dieſe eine Zahl von 80 000 Zentner beleuchtet ſchon treffend, welche Erſparnis an Kohlen bei der herrſchenden Knappheit infolge Ein⸗ führung der durchgehenden Arbeitszeit eintritt. Nun rechne man ſich erſt allein für das Großherzogtum Baden die erſparte Kohlen⸗ menge und man wird zu dem Ergebnis kommen müſſen, daß klein⸗ liche Bedenken gegen die durchgehende Arbeitszeit im Intereſſe des Großen und Ganzen fallen müſſen. *Militäriſche Beförderung. Vizefeldwebel Jakob Heid, Eiſen⸗ bahnſekretär von hier, zurzeit bei einer Eiſenbahndirektion, Inhaber des Eiſ. Halbmondes und der Bad. Silb. Verdienſtmedaille, wurde in Anerkennung ſeiner Dienſte zum Feldwebel befördert. Vom Urlaub zurück. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt iſt aus dem Urlaub zurückgekehrt. Somit ſind ſämtliche Miniſter wie⸗ der in Karlsruhe anweſend. * Auszeichnung. Herr Johann Schneider, Faktor der Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., wurde mit dem Kriegsverdienſtkreuz ausgezeichnet. * Verdeutſchung. Wie im Armeeverordnungsblatt bekannt ge⸗ geben wird, führt das bei Neu⸗Breiſach im Elſaß liegende Fort Mortier in Zukunft die Bezeichnung„Werk am Rhein“. * Zur Verbeſſerung der Obſtverſorgung. Auf die Bemühungen des Bürgermeiſteramts von Singen⸗Hohentwiel hin, be⸗ züglich einer billigen Verſorgung der Bevölkerung mit Obſt traf vom Miniſterium des Innern eine Antwort ein, in welcher es heißt, daß, um beſonders die minderbemittelte Bevölke⸗ rung mit Obſt zu billigem Preiſe zu verſehen, ſich die Geſchäfts⸗ ſtelle der Badiſchen Obſtverſorgung bereiterklärt habe, den Städten Obſt in Wagenladungen zur unmittelbaren Abgabe an die Ver⸗ braucher unter Ausſchaltung des Kleinhandels und unter beſonderer Preisberechnung zu liefern. * Lebensmittelverſorgung der Kranken. Durch die Preſſe geht in letzter Zeit vielfach die Nachricht, daß das Kriegsernährungsamt neuerdings eine anderweite der Kranken mit Lebensmit⸗ teln angeordnet habe. Dieſe Nachricht beruht auf einem Irrtum. Tatſächlich richtet ſich die Verſorgung der Kranken mit Nahrungs⸗ mitteln nach wie vor nach dem Rundſchreiben des Präſidenten des Kriegsernährungsamts vom 1. Februar 1917. Hiernach ſind An⸗ träge auf Zubilligung von Nahrungsmittelzulagen an ſich ſelbſt be⸗ köſtigende Kranke nach wie vor unter Anſchluß eines von einem Arzt auf vorgeſchriebenem Vordruck ausgeſtellten Zeugniſſes der ärztlichen Prüfungsſtelle einzureichen. Dieſe entſcheidet, ob die Anforderung überhaupt im vollen Umfange und auf die gewünſchte Zeitdauer zu bewilligen, ob ſie abzulehnen oder nach Menge und Zeitdauer zu beſchränken iſt, oder durch Bewilligung anderer gerade in reichlicherer Menge vorhandener Nahrungsmittel zu erſetzen iſt. Die den Kranken zu gewährenden Mindeſtmengen, von denen in der erwähnten Zei⸗ tungsnachricht die Rede iſt, z. B. 4 Pfund Brot wöchentlich, 300 Gr. Fleiſch, 2 Eier. 140 Gr. Butter, täglich ein halber Liter Milch, monatlich 400 Gr. Käſe uſw., ſind allgemein nur öffentlichen allge⸗ meinen Krankenhäuſern vorbehaltlich des richtigen Ausgleichs der Nahrungsmittelzulagen unter den Anſtaltsinſaſſen, je nachdem ſie ihrer mehr oder minder bedürftig erſcheinen, zugebilligt. * Petroleum⸗Abgabe. Wie aus amtlichen Verfügungen hervor⸗ geht, wird von jetzt ab in den hieſigen Geſchäften wieder Petroleum ausgegeben. Die Ausgabe iſt auch in dieſem Jahre dahingehend geregelt, daß drei Fünftel der zur Verfügung ſtehenden Mengen für diejenigen Haushaltungen bereitgeſtellt werden, die weder Gas noch elektriſchen Strom als Lichtquellen in ihren Wohnungen oder Arbeitsräumen zur Verfügung haben. Für dieſe Haushaltungen werden wieder Petroleumkarten, die bis zum März 1918 Gültigkeit haben, in der Zeit vom 18. September bis 1. Oktober bezirksweiſe abgegeben. Die übrigen zwei Fünftel der zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mengen, ſowie die von den Verſorgungsberechtig⸗ ten nicht abgenommenen Petroleummengen dürfen von den Ver⸗ käufern an die übrigen Bewohner der Stadt, jedoch nur halb⸗ literweiſe, abgegeben werden.(Näheres ſiehe Anzeige in dieſer Nummer.) 4 * Vom Badiſchen Landesfeuerwehrverband. Vor einigen Tagen fand in Heidelberg unter dem Vorſitz des Präſidenten Mül⸗ ler⸗Degler⸗Säckingen eine Landesausſchußſitzung des Bad. Landesfeuerwehrverbandes ſtatt, die ſich in erſter Linie mit der Genehmigung von Wahlen für Kreisvertreter und deren Stellvertreter beſchäftigte. Ueber den Verſandt der Bücher„Statiſtiſche Nachweiſe“ ging der Beſchluß dahin, durch den Kreis jeder Wehr ein ſolches Buch zugehen zu laſſen. Dem Präſi⸗ denten Müller⸗Degler wurde für ſeine Mühewaltung gedankt.“ Es wurde mitgeteilt, daß in der Frage der Hilfsdienſtpflicht von Feuer⸗ wehrführern noch kein abſchließendes Ergebnis vorliegt. Da in einer Reihe von Bezirken noch keine Bezirksfeuerlöſchinſpektoten vorhanden ſind, ſollen dem Präſidenten befähigte Männer für dindo, — — —— — —— 4. Seite. Nr. 487. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 19. September 191N. Amt in Vorſchlag gebracht werden. In den Verwaltungsrat der Landesfeuerwehr⸗Unterſtützungskaſſe wurde Görlacher⸗Villingen und zu ſeinem Stellvertreter G. Adler⸗Freiburg gewählt. * Kufenthaltswechſel und Jamilienunterſtützung. Durch Un⸗ wiſſenhéit über die Bedeutung des Aufenthaltswechſels für die Familienunterſtützung iſt ſchon manche Kriegsteilnehmerfamilie in Not gekommen. Da zur Zahlung von Familienunterſtützungen regel⸗ mäßig derjenige Lieferungsverband verpflichtet iſt, zu deſſen Bezirk die Familie zu eginn ihrer Unterſtützungsberechtigkeit ihren gewöhnlichen Aufenthalt hatte, ſo muß dieſer Verband bei Fortzug wegen dringender und berechtigter Gründe die Familienunter⸗ ſtützung den perſönlichen und örtlichen Verhältniſſen auch des neuen Aufenthaltsorts entſprechend leiſten. Es empfiehlt ſich daher, zumal wenn die Familie vollſtändig auf die Familienunterſtützung ange⸗ wieſen iſt, bei beabſichtigtem Fortzug ſich zunächſt an die in Betracht kommende Behörde mit der Anfrage zu wenden, ob ſie die von ihr für den Fortzug geltend gemachten Gründe als berechtigt anerkennt und daher die Unterſtützung in derſelben Höbe weiter zu zahlen hereit iſt. Im Falle die betr. Behörde den Fortzug nicht gutheißt, iſt es dann ratſam, am Orte zu bleiben, da ſonſt vielleicht nur die Reichsunterſtützungweitergewährt wird und die vetreffende Familie der Wohltaten der faſt an ſämtlichen Orten beſtehenden ergänzenden Fürſorge verluſtig geht. Nach den neueſten Entſcheidungen werden ſolche Familien, die ohne berechtigte Gründe verzogen ſind, bei unaus⸗ kömmlicher nuterſtützung von der Armenverwaltung nach armen⸗ rechtlichen Grundſätzen unterſtützt. Es iſt daher beſonders davor zu warnen, daß Frauen aus Landgemeinden in der Hoffnung auf beſonders hohe Familienunterſtützung in die Großſtadt ziehen, da letztere nicht für ſie eintritt und die Armenverwaltungen nur ſehr geringe Beihilfen gewähren. Sobald eine ſolche Familie erklärt, an ihren urſprünglichen Aufenthaltsort zurückkehren zu wollen, iſt der zuſtändige Lieferungsverband verpflichtet, ihr die Koſten des Rücktransports zu gewähren.— * Todesfall. Im Alter von 66 Jahren ſtarb in Herrenalb der Senatspräſident am Gr. Oberlandesgericht Dr. Adolf Weſt. Ge⸗ voren zu Mannheim, war der Verſtorbene im Jahre 1873 in den badiſchen Staatsdienſt eingetreten und einige Jahre in ſeiner Vater⸗ ſtadt Amtsrichter geweſen. Er wurde dann 1883 als Landgerichts⸗ rat nach Mosbach und ſpäter nach Karlsruhe verſetzt. In den Jahren 1888 bis 1890 war Senatspräſident Weſt auch ſtellv. richterlicher Be⸗ amter des Landesverſicherungsamtes. In dem letztgenannten Jahre erfolgte ſeine Ernennung zum Landgerichtsrat in Mannheim. Hier war er zugleich auch Vorfitzender der Kammer für Handelsſachen. 1892 wurde der Entſchlafene zum Oberlandesgerichtsrat, fünf Jahre ſpäter zum Landgerichtsdirektor in Mannheim ernannt, 1899 nach Heidelberg und 1904 als Landgerichtspräſident nach Mosbach verſetzt. Seit 1908 war er Senatspräſident beim Oberlandsgericht. Mit ihm iſt einer der beſten juriſtiſchen Beamten unſeres Landes aus dem Leben geſchieden. ————— 19* Spleiplan des fürofh. Hol- U. National-Theaters Mannhelm Hoi-Theater Neues Theater 19. Septemb. Abonnement B König Nicolo Mittwochſ Kieine Preise Anfang 7½ Uhr 20. Septemb. Erste Volks⸗ Emil Qött-Abend Donnerstagſ Vorstellung— ◻—9 21. Septemb. Abonnement A Kabale und Liebe Freitag] Kleine Preise Anfang 7 Uhr 22. Septemb. Abonnement B Zum ersten Male: Samstagſ Mittere Preise 55 24 23. Septemb. Ab t Drioit. Erzählungen Hasemanns Töchter Sonntag] Hohe Preise Anfang 6 Uhr Anfang 8 Uhr Turnverein Rannheim von 1846. Der prächtige Herbſtſonntag am 16. September—.— eine zahlreiche Zuſchauermenge auf den Waldſpielplatz bei Seckenheim, wo ſich vor der ſchönen Naturtribüne das Turn⸗ und Spiel⸗ feſt abwickelte. Unter Leitung des unermüdlichen Turnwarts Wal⸗ ter Hermanny ſpielten ſich die Kämpfe auf dem weiten Raſen⸗ felde in raſcher Aufeinanderfolge ab. Morgens fanden die turne⸗ riſchen Wettkämpfe für Ober⸗ und Unterſtufe und die Vorkämpfe für die nach ſportlicher Wertung gemeſſenen volkstümlichen Sonder⸗ wettkämpfe ſtatt. 60 Wettkämpfer traten an. Für Ober⸗ und Unter⸗ ſtufe waren im Dreikampf 3⸗Sprung und 150 Meterlauf ausgewählt, für die Oberſtufe kam Kugelſchocken, für die Unterſtufe Kugelſtoßen dazu. In der Oberſtufe wurde erſter Sieger mit 45 Punkten der 16Kjährige Paul Metz, 2. Sieger Unteroffizier Karl Stahl mit 44 Punkten, 3. Sieger Kanonier Kurt Kermas und Alfred Schmidt mit 39 Punkten, 4. Sieger Georg Chriſtophel und Hans Schmelcher mit 38 Punkten, 5. Sieger Heinrich Fanz mit 37 Punkten. 6. Sieger Georg Göbel mit 36 Punkten, 7. Sieger Kanonier Alfred Kauth mit 34 Punkten, 8. Sieger Franz Freff mit 32 Punkten. In der Unterſtufe ſiegte Willi Günther mit 55., es folgten 2. Hans Gaſſert mit 52., außerdem 3 Ueberpunkte, 3. Richard Schröder 52., 4. Willi Müller 50., 5. Wilhelm Voigt 49., 6. Richard Rabenſtein 47., 7. Philipp Wellenreuther 43., 8. Ernſt Pape und Ernſt Merz 42., 9. Alois Freff 41 P. und 10. Karl Schütz mit 40., außerdem noch 7 Sieger mit 38—32 P. Die Entſchei⸗ dungen 885 die volkstümlichen Sonderkämpfe brachten am Mittag äußerſt ſpannende Kämpfe und zum Teil ſehr knappe Siege. Im Schleuderballwerfen erzielte Walter Hermanny 42 Mtr., Karl Stahl 40,4 Mtr. und Georg Göbel 36,8 Mtr. Im 100 Meter⸗Mallauf für Turner über 16 Jahre ward Heinrich Fanz erſter Sieger in 12“., Paul Metz 2. mit 13. S. und Walter Hermanny 3. mit 13., bei den Turnern unter 16 Jahren erzielte der erſte Sieger Richard Schröder 13., der 2. Friedrich Bühmann 13. S. und der 3. Richard Joſt 13,41 S. Im Hochſprun ohne Brett— Heinrich Fanz 1,60 Meter, Hermanny u Stahl 1,55 Meter. den beſten Handgranatenwurf erzielte Her⸗ manny mit 45 Meter, dann Stahl mit 44.30 Meter und Georg Chriſtophel mit 43,60 Meter. Der 1000 Meter⸗Mallauf zeigte Han⸗ Schmelcher als überlegenen Sieger in 3 Min. 7,3., vor Karl Schütz mit 3,14: und Willi Günther mit 3,15. Im Stabhochſprung überſprang Hermanny in priichtiger Haltung 8,10 Meter, Kurt Kermas erreichte.90 Meter und Stahl 2,60 Meter. Die 10100 Meter⸗Staffette gewann die erſte Mannſchaft des Turnvereins in 2 Min. 18., vor der zweiten mit 2 Min. 24 S. und der 3. mit 2 Min. 28. Im Weitſprung mit Anlauf ſiegte Fanz mit 5,23 Meter gegen Paul Metz mit 5,17 Meter und Alfred Kauth mit 5,06 Meter. Den Eilbotenlauf über 400 Meter gewann die erſte Mannſchaft des Turnvereins in 511 S. gegen Turnerbund Jahn Neckarau mit 561 S. und Turngeſellſchaft Jahn Ladenburg mit 64 S. Punkt 6 Uhr nahm Landgerichtsrat De. Wol die Siegerverkündung vor. Er dankte den Turnwarten und Kämpfern für ihre treue Mitarbeit im Dienſte des Vaterlandes und der Volks⸗ ——.— und mahnte zu unentwegtem Weiterarbeiten in den intermonaten. Die erſten Sieger erhielten Eichenkränze, die anderen Bücher turneriſchen und vaterländiſchen Inhalts. Gauturn⸗ wart Leutnant Franz Schweizer war zum erſten Male ſeit — Verwundung am Winterberge von Heidelberg herübe;, aus chirurgiſchen Klinie zu ſeinen Turnern gekommen, ſeine fort⸗ — Geneſung erfreute alle und überall wurde er aufs herz⸗ ichſte begrüßt. Am Abend fand im Vereinzhuaſe eine kleine Siegesfeier ſtatt, bei der Turnwart Hildebrand eine Anzahl zum Militär einrückender Turner verabſchiedete. Nus Ludwigshafen. * Tödlicher Unglücksfall. Der Tod des Sohnes des Bankbeamten Wolf von Mundenheim, von dem wir in letzter Nummer Mit⸗ teilung machten, iſt auf eigene Unvorſichtigkeit zurückzuführen. Der 14 Jahre alte Junge beſuchte vorgeſtern einen Schulfreund, den Sohn des Bürgermeiſters von Maudach. Die beiden machten einen Aus⸗ — nach Mutterſtadt und beſtiegen dort den Zug. 60 Meter vom hnhof Maudach ſtieg der junge Wolf aus dem Abteil, das ſtark N4 war, anſcheinend um umzuſteigen in ein weniger beſetztes teil. Dabei muß er vom Trittbreit abgerutſcht ſein und kam unter die Räder. Er wurde bis zur Untenntlichkeit Nus dem Großherzogtum. 2 Heddesheim, 15. Sept. Die Tabakernte iſt hier ſo ziem⸗ lich beendet. Die Tabakblätter waren dieſes Jahr ſo reichlich und ſo groß, daß manche Tabalpflanzer mit dem Aufhängeraum in Ver⸗ legenheit kamen und ſolchen auswärts ſuchten.— Jetzt beginnt man teilweiſe ſchon mit dem Kartoffelausmachen, welches auch außergewöhnlich reichlichen Ertrag verſpricht. )6Stein bei Bretten, 17. Sept. Der 65jährige verw. Schreiner Jakob Kaucher wurde in ſeiner Wohnung mit eingeſchlage⸗ nem Hirnſchädel vorgefunden. Nach dem„Brett. Wochenbl.“ ſoll Selbſtmord vorliegen. (Freiburg, 18. Sept. Auf dem hieſigen Rangierbahnhof geriet der 16jährige Arbeiter Steiger aus Gundelfingen zwiſchen die Puffer zweier Wagen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. )Säckingen, 15. Sept. Im Nachlaß des verſtorbenen 67jähri⸗ gen ledigen Arbeiters Ulrich Kohlbrenner wurden in einem Koffer 2450. Mk. in Gold aufgefunden, die der Reichsbank zugeführt wurden.(Und ſo iſt zum eigenen Schaden noch viel Gold verſteckt, anſtatt es dem Vaterland zuzuführen!) Pfalz, heſſen und Umgebung. * Pirmaſens, 12 Sept. Eine Geheimſchlächterei konnte am geſtrigen Dienstag nachmittag durch die hieſige Polizei in einer Bäckerei und Wirtſchaft in der Jollerſtraße nach der„P..“ auf⸗ gedeckt werden. Der 33jährige, zurzeit beurlaubte, frühere Schlächter Heinrich Strauß wurde dabei betroffen, als er im Begriffe ſtand, ein halbes Rind zu zerlegen. Die berträchtliche Fleiſchmenge— es waren über 2 Zentner— ſowie 2 Häute, von denen die eine be⸗ reits verhandelt war, wurden mit Beſchlag belegt. Ob die Vermutung, Strauß habe ſchon mehrfach unerlaubte Schlachtungen vorgenommen, zutrifft, muß die Unterſuchung ergeben. Die geheimen Schlachtungen ſcheinen hier größer zu ſein, als man im allgemeinen anzunehmen pflegt. So wurde erſt in letzter Nacht wieder ein Invalide Theiſſon, der Teile eines Rindes fortzuſchaffen ſuchte, von einer Polizei⸗ patrouille ermittelt und zur Anzeige gebracht. Ferner fand man bei einem Fellhändler in der Landauer Straße eine geſchlachtete Ziege. RMK. Darmſtadt, 17. Sept. Ein dringlicher Antrag des Abg. Grünewald iſt bei der Zweiten Kammer eingelaufen, der die Zuſammenlegung der Oelmühlen betrifft:„Die Zweite Kammer wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, bei dem Prä⸗ ſidenten des Kriegsernährungsamtes dahin vorſtellig zu werden, daß der Betrieb in den 36 Oelmühlen der Provinz Oberheſſen auf⸗ recht erhalten bleibt und eine Zuſammenlegung nicht ſtattfindet.“ In der längeren Begründung wird hervorgehoben, daß die Still⸗ legung der Mühlen große wirtſchaftliche Schädigungen bringt und dadurch große Erbitterung hervorruft, während andererſeits das Zuſammen⸗ und Stillegen keinerlei Vorteil für den Staat bringt, ſondern nur Schaden nach jeder Richtung entſteht. E Gerichtszeitung. Seeverſicherung gegen direkte Kriegsgefahr. Zum Begriff der Wegnahme gegen Kriegsgefahr verſicherten Schiffsgutes im Gegenſatz zur bloßen Anhaltung, für die Ver⸗ ſicherungsſchutz nicht gewährt war, iſt eine jüngſt ergangene Ent⸗ ſcheidung des Reichsgerichts von Bedeutung, bei der es ſich um fol⸗ gendes handelte: Die Firma B. u. S. in Worms hatte eine Partie amerikaniſchen Weizen eif Rotterdam gekauft, der am 16. Juni 1914 auf einen britiſchen Dampfer verladen war. Sie nahm für den Weizen, der bei einer amerikaniſchen Geſellſchaft frei von Kriegs⸗ moleſt verſichert war, am 30. Juli 1914 eine Verſicherung ge⸗ gen Kriegsgefahr bei einer Mannheimer Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft. Nach dem Berſicherungsſchein„deckt die gegenwärtige Ver⸗ ſicherung nur die direkte Kriegsgefahr, und zwar die Wegnahme, Be⸗ ſchädigung und Zerſtörung der verſicherten Ware durch Kriegsſchiffe, Korſaren, Torpedos und Seeminen. Infolgedeſſen haftet der Ver⸗ ſicherer nicht für die Koſten, die durch freiwilligen oder gezwungenen Aufenthalt der Ware inſolge Kriegsgefahr, durch Zurückhaltung von Schiff oder Ladung, durch Blockierung des Aufenthaltshafens oder durch Zurückweiſung von einem blockierten Hafen entſtehen ſollten, und ebenſowenig für Speſen, die durch die Entlöſchung, Einlagerung oder Rückſendung des Gutes wegen Kriegsgefahr entſtehen können; ferner haftet der Verſicherer nicht für die Auferlegung von Zoll⸗ gebühren für Frachten, für mit Kriegsgefahr etwa verbundene Speſen⸗ beiträge irgendwelcher Art, noch für Verderb und Minderung des Gutes, noch für irgendwelchen ſonſtigen Schaden, den dasſelbe durch infolge Kriegsgefahr vorgenommene Ausladung oder Einladung etwa erleiden könnte“. Im übrigen ſollten die Hamburger Allgemeinen Seeverſicherungsbedingungen von 1867 gelten. Der Dampfer kam am Beſtimmungsort Rotterdam nicht an, iſt vielmehr während der Fahrt im Kanal in Plymouth angehalten und durch die britiſche Ad⸗ miralität zur Löſchung nach Cardiff beordert worden; dort iſt der Weizen durch Zollbeamte weggenommen und ſodann durch das Priſen⸗ gericht kondemniert worden. Nachdem die Firma B. u. S. bereits am 6. Auguſt 1914 der Verſicherungsgeſellſchaft den mutmaßlichen Ver⸗ luſt der Ware angezeigt hatte, erklärte ſie am 5. Juli 1915 den Abandon und verlangt nunmehr mit der vorliegenden Klage von der Geſellſchaft die Zahlung der Verſicherungsſumme von 43 500 Mark. Die Beklagte beſtritt, daß ein Verſicherungsfall vorliege, da eine Weg⸗ nahme durch Kriegsſchiffe nicht ſtattgefunden habe. In allen Inſtanzen(Landgericht Mannheim, HOberlandesgericht Karlsruhe und Reichsgericht) iſt die Beklagte zur Zahlung der Verſicherungsſumme verurteilt worden. Das Reichsgericht führt in ſeinen Entſcheidungsgründen hierzu aus: Die ausführliche Aufzählung einer großen Anzahl von Vorfällen, für welche die Beklagte, auch wenn ſie auf Kriegsgefahr beruhten, die Haftung ablehnte, hätte keinen Sinn, wenn die Worte „Wegnahme, Beſchädigung oder Zerſtörung uſw.“ nicht beiſpielsweiſe gemeint wären. Jene Vorfälle können zuſammengefaßt werden uneer dem Begriff der Anhaltung und deren Folgen und bilden kriegs⸗ nerſicherungsrechtlich den Gegenſatz zu der Eigentumsentziehung und Maßnahmen, die zum Zwecke und zur Vorbereitung der letzteren ge⸗ troffen werden. alſo hauptfächlich zur priſengerichtlichen Kondem⸗ nation und zur Aufbringung. Als der Sinn der ganzen Klauſel muß es angeſehen werden, daß einerſeits Eigentumsentziehung und dar⸗ auf abzielende Maßnahmen, z. B. Wegnahme durch Kriegsſchiffe, ſo⸗ wie Zerſtörung und Beſchädigung, die unmittelbar durch Kriegsmaß⸗ nahmen verurſacht wurden, unter die Verſicherung fallen ſollten, während der Verſicherer für bloße Anhaltung und was dem gleich⸗ ſtand, ſowie deren Folgen nicht haften wollte. Hiernach iſt es zwar nicht zu billigen, wenn das Oberlandesgericht die Haftung der Be⸗ klagten ſchon aus dem Umſtande folgert, daß das Schiff, einem Zwange folgend, ſtatt nach Rotterdam nach Plymouth fuhr; denn hierin kann weder eine Beſchlagnahme(Wegnahme) überhaupt, noch eine ſolche zum Zwecke der Konfiskation erblickt werden. Indeſſen ſteht feſt, daß die Ware im Auguſt 1914 in Cardiff von den dortigen Zollbeamten zum Zwecke der vriſengerichtlichen Kondemnation beſchlagnahmt war. Damit war der Abandon gerechtfertigt.— Hiernach iſt die Beklagte mit Recht zur Zahlung der Verſicherungsſumme verurteilt worden. Aktenzeichen: I. 85/17.— 16. 6. 17.) js. Briefkaſten. C. B. Es iſt uns nur die Kronprinzeſſinſtiftung bekannt, die von unbemittelten Frauen deutſcher Krieger in Anſpruch ge⸗ nommen werden kann. nterſtützungsgeſuche ſind mit der Bezeich⸗ nung„Kriegskinderſpende“ an die Privatkanzlei der Frau Kron⸗ prinzeſſin Potsdam, Neuer Garten, zu richten.(966) 3 Wenn Sie ſie nicht direkt an Intereſſenten abgeben kön⸗ nen, werden Sie ſie zweifellos gerne bei der Bekleidungsſtelle abge⸗ nommen bekommen. Lͤſtm. L. Die Verfügung des Kriegsminiſteriums 28. Januar 1917 Nr. 2489/1. 17. B 2.(953) Nach Erfurt. Eine ſolche Station befindet ſich in Triberg. vom (852) Der„Borwärts“ kommandiert. EJBerlin, 19. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Vor⸗ wärts“ bringt an leitender Stelle eine merkwürdige Mitteilung über einen„gefährlichen Plan“, der angeblich von den Alldeutſchen ge⸗ fördert würde. Es handelt ſich dabei um eine allgemeine Propa⸗ ganda gegen die Pe gegen den„lauen Frieden“ und Ldes„Parwärxis“ ſeien die amtlichen die Bedeutung Harlamentariſcher lüſſe. Nach der Behauptung an dieſer Provaganda ——ů— 1 2 Sehtenber: Wenig beteiligt. Es ſei ſogar ſchon vorgekommen, daß Vorgeſetzte ihre Untergebenen aufforderten, ſich zum Eintritt in die neue Vaterlands⸗ partei zu melden. Der„Vorwärts“ ſagt ſelbſt, er glaube nicht, daß der Kanzler hinter dieſem Treiben ſtehe. Dann fährt er fort: Der Kanzler wird aber, um Schaden zu verhüten, den Dingen nachgehen. und für Ordnung ſorgen müſſen. Auf dieſe Gefahr rechtzeitig hin⸗ zuweiſen, ſcheint uns Pflicht. Man ſoll ſich auch nirgends dem ge⸗ ringſten Zweifel darüber hingeben, daß die Ausführung dieſe⸗ Planes auf entſchiedene Gegenwehr in der Preſſe und beſonders auch im Reichstag ſtoßen würde. Werftarbeiterſtreik in Amerika. Waſhington, 17. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der„Cen⸗ tral News“: Montag ſind 25 000 Werftarbeiter an der pazifiſchen Kaſte in den Ausſtand getreten. 15 Prozent der ſtreikenden Arbeiter wurden bei dem Bau von Kriegsſchiffen ver⸗ wendet. Die Ausſtändigen verlangen eine 50prozentige Lohnzulage. Wie verlautet, kam es zu Aufruhrſzenen. Deutſch⸗-ruſſiſcher Gefangenenaustauſch. Kopenhagen, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Wie bekannt gegeben wird, ſoll eine Anzahl kranker Kriegsgefangener aus dem deutſch⸗öſterreichiſchen Gefangenenlager bei Hald nach Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn heimgeſchickt werden. Die be⸗ treffenden Gefangenen wurden für Ganzinvaliden und dauernd für jeden Kriegsdienſt untauglich erklärt. Ein öſterreichiſcher Lazarett⸗ zug wird die deutſchen und öſterreichiſchen Gefangenen aus Hald abholen. An deren Stelle trifft Ende des Monats eine entſprechende Anzahl neuer Gefangener aus Rußland ein. Däniſche Aerzte ſind bereits dahin abgereiſt, um in den dortigen Gefangenenlagern unter den Gefangenen die Patienten auszuwählen, die dorthin übergeführt werden. Ruſſiſcher Heeresbericht vom 17. Seylember. Weſtfront: In der Richtung auf Riga dauert der Kampf der Vorhuten unſerer Truppen an. Die Vorhuten leiſten überall Widerſtand und rücken an gewiſſen Stellen vor. Wir beſetzten den Friedhof ſüdweſtlich von Hapſal am Nordufer des Aß⸗Fluſſes und ebenſo das Gehöft Sadron ſüdlich des Fleckens Siszegal. In der Richtung auf Lide gelang es einer Gruppe unſerer Streif⸗ abteilungen, einen Handſtreich auf feindliche Verhaue weſtlich des Dorfes Sabilski auszuführen. Auf der übrigen Front Gewehr⸗ feuer und Aufklärerunternehmungen. Kaukaſus⸗Front: Nichts von Belang. * Köln, 18. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) In einer außerordent⸗ lichen Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung iſt anſtelle des zum Unterſtaatsſekretär im Reichsamt des Innern ernannten Oberbürger⸗ meiſters Dr. Wallraf der bisherige erſte Beigeordnete Konrad Adenauer zum Bürgermeiſter von Köln auf die Dauer von 12 Jahren gewählt worden. Handel und industrie. KAusweis des Notendepartements der Société Générale de Belgique vom 13. Sept.(gegen 6. Sept.) Aktiva: 13. Sept. 6. Sept. Metallbestand und deutsches Geld. 20,407,248] 17,259,005 Guthaben im Auslande 407,575,400 407,680,050 Darlehen gegen Guthaben im Ausland 90,179,792 90,075,133 Darlehen gegen Schatzscheine der belgischen Provinreen. 480,000,000 480,000,000 Wechsel u. Schecks auf belg. Pläitze 99,009,680 93,225,132 Darlehen gegen inländ. Wertpapiere 2,748,729 2,765,029 Sonstige Aktiven 21154,239 21,124,560 Gesamtsumme.127075,81115 Passiva: Betrag der umlaufenden Noten...011,364,418] 991,517,49 Giroguthabemn 84,54,35 89,381,261 Sonstige Passivn 31255,335 31,230,217 Gesamtsumme 1,127/075,0881,112,128,927 Wiener Wertpasterborse Wien, 18. Sept. Der heutige freie Börsenverkehr gestaltete sich weniger stürmisch als gestern. Nur während der Eröfinung erfolgte unter dem Einfluß fo Budapester Käuie eine neuerliche sprunghafte Aufwi„an welcher sämtliche Bankpapiere und Staaiseisenbahnwerte teilnahmen. Im weiteren Verlaufe erfolgten Gewinnsicherungen und im Gefolge derselben trat eine teilweise Abschwächung ein. Empiindlicher gestaltete sich der Rüchcgang in Montan- und Kanonenfabriksalctien. In den Schranken volkzogen sich die Umsätze vorwiegend zu erhöhten Preisen; namentlich Orientwerte, sowie einzelne Schifiahrtsakctien, Automobil- und Holzindustriewerte begegneten gesteigerter Nach- krage. Der Anlagemarkt lag ausgesprochen fest. 5 Lomdoner Wertpanierborne. LOPDOR 17. Soptember. 17. 14. 17. 14.. 14. 2½ Konsol. 55 55½ f4½% Kriegsl.] 102¾ 102/ JKto Tiuto.83% 68. 5 Argentin. 97.——— 31670 Kclehsl, 1 P50 Chartered. 18-3 13-6 4 Brasiiian. 57½— Canad. Pab.— ide Beers. 1½ 12% Japaner..75½—— Erie— Soldfideis.%/%8 Portugiesen—-—.— South. Pao.—— at. R. Mex. 7 6% 5 Russeni908 71/ 89.— Union Pao..—— FRandaines. 2½— 4½ Russ.1909] 68—60½ Steels 112½12% Pe. Diskont. 416 5/ Deuekreani.] 94¼ 94/ Anacondad.———[Siber.. 32—181— Letzte Nandelsnachrichten. r. Düsseldorß, 19. Sept.(Pr.-Tel.) Der Aufsichtsrat der Maschinenfabrik Baum.-., Herne i. W. wird dez diesiahrigen Hauptversammlung eine Dividende von 15 Prozent gegen 10 Proz. 1. V. vorschlagen. Wien, 18. Sept.(WIB. Nichtamtl.) Bei der Oesterreichischen Alpinen Montangesellschaft blieb das Erträgnis des ersten Halb- jahres des laufenden Geschäftsjahres gegen das Voriahr um au⸗ nähernd sieben Millionen Kronen zurück, weil die Erzeugung der Wichtigsten Artikel iniolge der außerordentlich mißlichen Arbeiter⸗ verhältnisse, besonders in den Alpenländern, einen empfindlichen Rückgang und die Unkosten eine erhebliche Stei g erfuhren · Auch hafte die Gesellschaft einen erheblichen Teil ihrer stark ver⸗ ringerten Erzeugung auf Grund älterer Verpflichtungen zu Preisen Zu Liefern, die die derzeitigen Ges ten weit unterschreiten. Die Produktion stellte sich im ersten fahr gegen das gieiche Halbjahr des Vorjahres in Tausenden von M tnern wie folgt: Kohle 5044 gegen 5554, Roherze 8485 gegen 11 527, Roheisen 2458 gegen 3086, Ingots 2083 gegen 2404, fertige Wakzwaren 1167 1405. Im Absatz von Eisenfabrikaten ergab sich ein 406 000 Meterzentnern. Wasserstandsbeobachtungen im Monat September. Datum Eeinl———— 285 216242 .50 220206 .50 197.6 461 436.46 13¹ .67 281.2⁴ .0⁵.27 Maohm. 2 Uur .3..10 34¹ .76.32 3 Pegelstation vom Rhein Abends 6 Uhr Machm. 2 Uh- Machm. 2 Uur Hunlagen“!)))) Keh!l! 4391 Maxau Mannheim MHalnz Kauubbv Köln vom Neckar: Mannheim Hellbronn Helter + 120. Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Vorans. 6 8 885 26622„„„ *2222„ 96*„ .48 .18 von — Z..) Unbefugter Machdruck wird gerlchtuloh vertolgt! 20. Wolkig mit Sonne, angenehm, strichweise Begen ZI. SePtenber⸗ Veränderlich, Kühl.—3 Werändert.* ad, Der u9. Setember 1044. Nr. 487. B. Seite. Wiederbeginn des Unterriches. In ſäntlichen Abteilungen und Klaſſern der Bürgerſchulen, Bolesſchulen, Knabenßortbeldungs⸗ ſchule und Haushaltungsſchulen wird der Unterricht am Montag, den 24. September zur ſtundenplanmäßigen Zeit wieder aufgenommen. Mannheim, den 18. September 191. Bolksſchrelrektorat: Dr. Sickinger. Sp64⁴ Gr. Nealgymnaſium Friedrichsrig 6 Anmeldungen: Freitag, 21. Sept., nachmittags—6uhr Aufnahmeprüfungen: Samstag, 22. Sept, vorm. 8 Uhr Eröſſnung des Schuljahrese Montag, 24. September, vormittags 10 Uhr, in der Turnhelle. Mannheim, den 18. September 1910. Großh. Direktion. J..: Joſt. Groſch. Karl Friedrichs⸗Gunnaſum ttag, 21. Sept., vorm.—12 Uhr Anmoldungen: — Direktionszimmer des Realgymnaſiums. Aufnahmeprüfungen: Samstag, 22. Sept. vorm. 10 Uhr Eröſſuung des Schuljahres: Montag, den 24. Sept., nachet. 4 Uhr, in der Turnhalle des Real⸗ Gymuaſiums. Mannheim, den 18. Scptember 1917. Sr. Direktion: W. Caspari. LEE P 6, 20 Tel. 2202 empfiehlt sein Lager 1n Qate Autematischen Pistelen, Revolvern und Teschings. Roparaturen schneil und solld. Sp6ã4 Germct von eher hie branche gewandter 4 3 K 4 K vertraut mit der amerikanischen Buchhaltung. Angebote water G. L. 185 an die Geschäfts⸗ stelle dieses Blattes. 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September abgehalten, und zwar an der Leſſinoſchule von 3 Uhr an und an der Oberrealſchule von 10 Uhr an. Montag, den 24. Seotember verfammeln ſich die Schüler der 9 Uhr, die halle zur Oberrealſchule um der Keſſingſchule um 2 Uhr in der Turn⸗ Eröfſnung des Schuljahrs. Mannheim, den 18. September 1917. Die Großh. Direktionen: Dr. Noſe. Stein(i..) und—8 U 7000 Ta. Ware, ſofort abzugeben. Anzuſehen von Uhr. Slatt 12—2 748 Rüheres Süskwel, Lauge Rötterſtraße 54, p. in Bogen und Rollen Sig. Kuam abzugeben. Telephon 3958 * 51 Zentralheizung bedienen kann, gefucht. T 6, 17(Büro). Pe243 Geſchetrabntea mando—5 fur—— Schwont arbelt fof. ſchw⸗ getwandtes 7406n Fräulein nicht unter 25 Jahren. Näh. zu erfrag. tägl.—7 nachm. Sohimperſt. 88 und kachtige Maschinen- Näherinnen für elektriſchen Betrieb geſucht. 7439 Säckfahrik.& 7, 5. Alleinstehend Ehepaar sucht zum 1. Olctober ein Mädchen welckes auch kochen känn. Frau Orback, Rosengartenstrasse 32. Ordentliches 7405a ſofort gefucht. Zu melden bei A. 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Janſon Hans Godeck Georg Köhler Ludwig Schmitz Julie Sanden Franz Everth Wilhelm Egger Eliſe Gerlach Hermann Trembich Zweiter Bedienter Karl Zöller Erſter Adolf Karlinger Zweiter Zuſchauer Paul Bieda Dritter Haus Wambach Eine Zuſchauerin Thereſe Weidmann Erſter Konrad Ritter Zweiter Bürger Joſef Viktor Dritter Louis Reifenberger Handwerker, Richter, Bürgersleute, fahrendes Volk, Theaterbeſucher, Theaterknechte, Söldner und Hellebardiere. Nach dem 4. Bilde findet eine größere Pauſe ſtatt Kaſſeneröff. 7 Uhr Anf. 7½ Uhr Kleine Preiſe. Ende 96½ Uhrund Wohnort NusENSAAL Montag, 8. Oktober 1917, abends 3 Uhr Naz45 K. u. K. Kammersängerin Edyth Walker Preise.—,.—,.—,.— Verkauf: Mann- heimer Musikhaus, P 7, 14a, Telefon 2379. in Mannheim 8 Tannheimer Künsllertheater PapOELO 9 6 Heute und folgende Tage abends 7¾ Uhr: Croc Im Einvernehmen mit dem Bürgermeiſteramt u Dem gemeinnützigen Charakter unſerer Geſellſchaft entſprechend, tung von Weißkohl zu Sauerkraut. Weißkohl in friſcher Ware feſt. Bei Lieferung der Friſchware an eine der unten verzeichne Verarbeitung und liefern zurück: Dörrausbeute rund Prozent Trockengut Gemüſe und Obſt ſowie die Verarbei haltung 25 Pfund Gem 1. Weißkohl üſe, Obſt oder An die Mannheit mung von Gemüse und nd dem Hausfrauenbund bringen wir ſolgendes zur öffentlichen Kenntnis: übernehmen wir bis auf Weiteres die Trockuung von Als vorläufige Höchſtmenge ſetzen wir für iede Haus⸗ Die Haushaltungskarte iſt zur Kontrolle mitzubringen. ten Sammelſtellen des Hausfrauenbundes übernehmen wir die Die Sauerkrautlieferung kann ner Hausfrauen! erſt im Oktober beginnen, 2. Gelbe Rüben 6. ſobald haltbares Winterkraut eintrifft. 3. Rotkohl 45—— 4. Wirſing 0* 95 Wer Gemüſe und Obſt abliefert, erhält von der 5. Erdkohlraben E Sammelſtelle eine Empfangsbeſcheinigung. Sobald die Trocknung beendet iſt, wird der Ablieferer durch Poſt⸗ 6. Aepfel ungeſchält, ohne Kernhaus als Apfelringe oder Apfel⸗ karte zwecks Abholung verſtändigt. ſchnitte, ungebleicht, Dörrausben zwiſchen 15—20 Prozent. 7. Birnen ungeſchält, mit Kernhans, einmal der Länge nach durchgeſchnitten, Dörrausbeute je nach 15—20 Prozent. 8. Zwetſchen nicht entſteint, Dörrausbeute u. ſ. w. 9. Sauerkraut, Wer Weißkohl guter Qualität anliefert, kann 50 Prozent), in Geſtalt dafür das halbe Gewicht(Ausbeute von Sauerkraut gleich auf der Sa Fäßchen oder ähnliche Behälter werden auf Selbſtkoſtenpreis überlaſſen und ſpäter zum g te je nach Art und Qualität Art und Qualität 25—30 Prozent. mmelſtelle eintauſchen. Wunſch zum leichen Preis Das Sauer⸗ in unbeſchädigtem Zuſtand zurückgenommen. kraut muß kühl eingelagert werden. Mannheim, den 16, September 1917. Zur Deckung unſerer Selbſtkoſten erh Eine Gewähr für die Einhaltung eines beſtimmten Ausbeuteſatzes übernehmen wir nicht. Wir garantieren aber die Rücklieferung der geſamten Ausbeute. Wir bitten, allſeitig zur glatten, reibungsloſen Regelung beizutragen und auf Sonderwünſche zu verzichten lichen Reklamationen wie bei Schönheitsfehlern u. ſ. w. bitten wir Abſtand zu nehmen. Wir hoffen dann, nach Verarbeitung der erſten 25 Pfd. auch weitere Mengen übernehmen zu können. eben wir 3 Pfg. per Pfund, die durch den Hausfrauenbund für uns eingezogen werden. Die Anlieferer haben ausſchließlich mi ſtellen des Hausfrauenbundes zu tun. Von klein⸗ den Sammel⸗ Kriegsgeſellſchaft zur Verarbeitung von Landeserzeugniſſen m. b. H. Die Kriegsgeſellſchaft zur Verarb Hausfrauen Mannheims das Dörren von Gloyſtein. Hausfrauen Mannheims. Obſt und Gemüſe zu übernehmen. Der Hausfrauenbund hat zwei Sammelſtellen eingerichtet, bei denen da 1) Die Musküche des Hausfrauenbundes Harmonie, D 2, 6, 2) Die ſtädtiſche Kriegsküche im Schl Beide Sammelſtellen ſind täglich mit A Das Obſt oder Gemüſe iſt abgewogen in des Ablieferers, ſowie die Inhaltsang Der Hausfrauenbund berechnet ſür ſeine Koſten, Einrichtung der Sammelſtellen, Trausport, Druckſachen, eine Entſchädigung von 2 Pfennig pro Pfund, ſo daß einſchließlich der Koſten der Kriegsgeſellſchaft eusgeſamt 6 Pfennig pro Pfund zu entrichten ſind. Eröffnung der Sammelſtellen: Douners Mannheimer Hausfrau achthof. usnahme des Samstags von 3»6 Uhr geößfnet. Säckchen abzuliefern, an denen eine abe trägt. eitung von Landeserzeugniſſen hat ſich in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, für die 8 Obſt oder Gemüſe abzuliefern iſt. Anhängeadreſſe befeſtigt iſt, die den Namen tag, den 20. September. enbund. Friedlrichs-Park. Mittwoch, 19. Sept., nachmittags—6 Uhr KRONZERT. Eintrittspreis: 20 Pfennig. Spö9 * Palast-Eichtspiele JI, 6 Breitesttaße JI, 6 Splelplan v. Freitag bis Ponnerstag Erst-Aufführung! ATEWIN NEUUSS Das Defizit Ein lustiges Abenteuer TOM SHARK's in 4 Alcten. Phin Sark AL. WIN NEUSS DasVerschnupite Wiezert Lustspiel in 2 Akten Miezerl, Kellnerin.. KATHE OORSCH Kus der Zehntage-Schlacht b. Monastir —— militärisch amtlicher Film.— Telephon 2017 5 allabendlich Nur 3 Tage? Bei ausverkauftem Hause erzielt as geheimnisvolle Telephon 5te Lesselndes Werk von Harry 9 Piel den grössten Erfolg. Außerdem das große E N 7, 7. Erich Kaiser Tictz, der geniale Künst⸗ er, als ebenbürtiger Partner Keinrien Peer in der neuesten Schöpfung Das Kind des Anderen Drama in 4 Akten. 9 wrogramm. Kummer⸗ Eichtipiele Aufrufl Wir machen alle Hausfrauen unserer Stadt auk den am Bonnerstag, 20. Sepfember, aBeds Ei/ Unr im grossen Saale des Slten Rathauses stattfindenden Vortr: mic LAcktbädclern der Schriktstellerin Frau Kathinka Kauth-Robertson über das Thema: „Das Reinigen der Wäsche im Weltkriege“ ganz besonders aufmerksam und bitten urn zahlreichen Besuch. 7060a Der Mannbeimer Hausirauenhund. —. Der grosse Exkolg spricht für die Gite des Programmis. Prolonglert bis Donnerstag, den 20, September. I. Ferrn. Andrra der erfolgreichste Filmstern der Saison in dem-Akter-Drama: Wenn Menschenreifzur Liebewerdent ———— 53 Der Hauptmann-Steilvertreter Humoreske in 2 Akten. . Satans-Opfer Fesselndes Film-Drama in 4 Axkten. 73 Die Praæis cvieder aufgeuommen De. Scheoab Shenialarat Fiir Haut. 1. Haruleideu, O 3, 14. Soοοοοοεeeεααοι Vornehme Handpſſege Spezialistin der Methode des Hof- Manicurs Joseph Reichelt, Berlin. empfchlt sich für in und ausser dem Hause. Frau Agnes bepen, P41 Friedrichsplatz 17, 1 Treppe, Tel. 801. Ebangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Mittwoch, den 19. September 1917. Kriegsandacht. Chriſtuskirche. Abends 8 Uhr, Stadtpfarrer Klein. Rau ————————— Elektrisch betriebene EAtstaubuunsAniagen stationär u. transportabel SROSWWNBOUERaCEAAG Abt. Iruteillcticnenvv ſONDCe FeN.N. .e²§ ſeleſon 662. 980.2032 piedericge cer Gr,οο eeeeeeenneeens.——— Sοeεeeεαοεαααιεe Hausfrauen von Mannheim! Besuchen Sie am Donnerstag, den 20. September, abends 3½ Uhr den rtrag mit Llehtblicern der Sehriktstellerin Frau Katkinka Kautk-Robertson über das Thema: „Das Peinigen der Wäsche im Welkriege.“ Derselbé findet im gressen Saale deg Alken Rathauses statt. 7061 Eintrite krei! Eintriet frei! Jede Haustrau ist Wilkommen. 8* kengterscheiben repariert sehnell, Prompt M118a und Praiswerd. 7,32 Emii kechner R7, 32 Tel. 4854. Fillale Gontardet. 3 Tel, 4584 Handels- Schule * Pæages-Rurrse fur Darmen zedlen Lters. Abendkurse fur Darmen und. Herren- Meue Handelskurse beginnen am 1. Oktober. Aumeldungen werden täglich entsegengenommen.— Auskunft und Prospekte jederzeit kostenlos, Sonntags von 11—12 Uhr, durch GiE DireRiion 7 14,7 Tel, 7105 tigten 31. Oktober (Marken 1 bis mit 8 der worden. werden. bis 12 Uhr), bei nehmen. fügung haben „ 1. Ofkt. 2 ** Petroleumabgabe. Der Petroleumbedarf für die Vorzugsberech⸗ iſt für die Zeit vom 17. September bis ds. Is, vom Stadtrat auf 4 Liter Petroleumkarte) feſtgeſeyt äufer iſt verpflichtet, bis Jeder Petroleumverk s der ihm für September zum 20. Oktober ds.§s. und Oktober zugewieſenen Petroleummengen gegen Marken abzugeben, bezw. zur Abgabe bereit zu halten. Dagegen können die übrigen/ der verfüg⸗ baren Monatsmenge ſchon von jetzt ab(alſo nich! erſt vom 20. Oktober ab) und ab 20. Oktober fämt⸗ liche für den Monat noch verfügbaren Petroleum⸗ mengen ohne Marken und halbliterweiſe abgegeben Alrteil. In der Straſſache gegen Vauline Altſchüler aus Werden wegen über⸗ mäßiger Preisſteigerung hat die II. Strafkammer des Großherzogl. Land⸗ gerichts zu Mannheim am 26. April 1917 zu Recht erkannt: Die Angeklagte Frau Pauline Altſchüler wird wegen übermäßiger Preié“ ſteigerung zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten, und zu einer Geldſtrafe von 120,000 Mk. — einhundertzwanzig⸗ tauſend Mark—, an deren Stelle im Falle der Unbei⸗ bringlichkeit eine weitere Gefängnisſtrafe von einem Fahre tritt, ſowie zu den Koſten verurteilt. Die Verurteilung iſt auf Koſten der Angeklagten durch je einmaliges Ein⸗ rücken in folgenden Zei⸗ tungen bekannt zu machen: Mannheimer General⸗ anzeiger, Mannheimer Tageblatt, Mannheimer Volksſtimme. Neues Mannheimer Volksblatt, Neue Badiſche Landes⸗ zeitung, Heidelberger Zei⸗ tung, Badiſche Preſſe Frei⸗ burgerZeitung, Konſtanzer Zeitung, Pfälziſche Volks⸗ zeitung in Kaiſerslautern, StraßburgerPoſt, Mainzer Tageblatt, Frankfurter Zeitung, Schwäbiſcher Merkur und Fränkiſcher Kurier. Ta245 Die Richtigkeit vor⸗ ſtehender Abſchrift wird beglaubigt und die Rechts⸗ kraft des Urteils vom 26. April 1917 beſcheinigt. Mannheim, 15. Sept. 1917 Der Gerichtsſchreiber des Gr. Landgerichts. fäkxrünpie für Hläng- und Stehgs Aelubruster, E. 14. Die Abgabe von Vetroleum darf nicht vom Bezug anderer Waren abhängig gemacht werden ⸗ Die Vorzugsberechtigten können die Petroleum⸗ karte bezirksweiſe an den nachfolgenden Tagen ie⸗ weils in der Zeit von 9 bis 12 Uhr vormittags und von halb 3 bis 5 Uhr nachmittags(Samstags nur 9 der ſtädtiſchen Petroleumuer⸗ teilungsſtelle(ſtädt. Waſſexe, Gas⸗ u. Elektrizitäts⸗ werke), K 7, Zimmer 3, S lter—2 in Empfang Berechtigt zur Empfangnahme von Petroleun karten ſind nur diejenigen Haushaltungen, die in ihren Wohnungen oder Arbeitsräumen weder Gae noch elektriſchen Strom als Lichtquelle zur Ver“ Am 19. Sept. 1917: Quadrate—FE —K 20.* 3 33 0 5—0 * 0—8 5 3 +— „ 25.„ Junabuſch NE„ Oſſtadt und Lindenhof 2 Schwetzingerſtadt „ 3 Neckarſtadt 5„ Waldhof, Sandhofen und Käfertal Neckarau Rheinau und Feudenheim, Mannheim, den 17. September 1917. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Glektrizitätswerke ⸗ Städt. e * e r. Nachlaß⸗ Verſteigerung. An Donnerstag den 20. Sept. 1917, nachm. 2 Uhr verſteigere ich im Hauſe N E q, 5 4. Stock nachſtehende Gegenſtände öffentlich gegen bar an den Meiſtbietenden und zwar: 2 vollſt. Betten m. Feder⸗ betten, 1 Sofa, 1 Nacht⸗ tiſch, 1 Handtuchgeſtell, Stühle, 2 Tiſche, 1 Ser⸗ viertiſch, Büchergeſtell, 1 Kopierpreſſe, 1 Schretb⸗ tiſchaufſatz, 1 Schirm⸗ ſtänder, 1 Portiere, far⸗ bige Stoffvorhänge, 1 Pendule, Bilder, Reiſe⸗ koffer u. T. ſche, 1Nudel⸗ ſchneidmaſchine, 1 eiſ. Gasherdtiſch, 1 Nähtiſch⸗ chen, 1 großes, ſtehendes Stereoskop m. Bildern, iſchwer maſſivesSchlaf⸗ zimmer, als: 2 Bett⸗ ſtellen mit ei“ Patent⸗ röſten, 1 Waſchkommode m. SpiegelauffatzſeNacht⸗ tiſche m. Marmorplatten, 2 Kleiderſchränke, 2 Ge⸗ wehre, Nippſachen und verſchiedener Hausrat. Ortsrichter: Aullas Knapp, U3, il. Kasten bafterie- Chombatterien Normalbatterie⸗ la. Oualltäten 74¹¹ Ambruster, El, 12. 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