760. 5in 583a — ver/ Freitag, 21. Seyptember. far den allgemeinen und Baudelst Chefredakteur Beranewortüch eil: re Dr. ENne E den Knzeigenteil. Anton Grieſer. Druck u. Herlag: Druckerel Pr. Haas Rannheimer General⸗ SE G. m. b.., ſämtlich in Rannheini— Draht⸗Aöreſſe: ener. Mannheim.— Ur. 0 648 78. W. Pofchen Aohts: kr. 91r kib ghafes a f. 1917.— Nr. 441. 9 9 m. 1 Se fet we F H Wle Für gen an be en Cagen, Stellen u Rusgabe wird Ber⸗ che eeuete lachrichten Poſtzuſtellungsgebähr. Bei der Poſt Word. K.90. Einzel⸗Ur. 33 Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Oas Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. Papſtnote unò belgiſche Frage. die Antwort an den Papſt. Berlim, 21. Sept.(Bon unſ. Berl. Büro.) Die Antwort der deutſchen Regierung auf die Papftnote wird, worauf ja ſchon mehrfach hingewieſen worden iſt, am Sams⸗ tag bekanntgegeben werden. Die„Tägliche Rund ſchau“ will näheres über den Inhalt der Antwortnote wiſſen. Dar⸗ nach würde zunächſt der Schritt des Papſtes warm begrüßt, da er geeignet ſcheine, die Vorausſetzungen abzuwägen, welche die Einleitung und Anbahnung grundſätzlicher Erörterungen über die Friedensprobleme ermöglichen.„Auch wir ſtehen,“ ſo meint ſie dann weiter,„wie der Papſt auf dem Standpunkt, daß Vorausſetzung jeder näheren Umſchreibung der Kriegsziele erſt die Prüfung derjenigen Rechtsgrundlagen und ihrer tech⸗ niſchen Durchführbarkeit ſein muß, welche der Papſt ſelber als Vorbedingung ſeiner konkreten Vorſchläge gemacht hat. So ſchwierig und bedenkenreich auch die Findung und Sicherung von Bürgſchaften für einen dauernden Frieden auf Grundlage des Rechts und der Billigkeit iſt, ſind wir doch bereit, auf⸗ richtig und ohne Vorbehalt an jedem Verſuche willig teilzu⸗ nehmen. Hinterher würden in der Note die Schwierigkeiten der grundſätzlichen Forderungen in ihrer praktiſchen Durch⸗ führung an der Hand der Erklärung erörtert. Es ſei aber nicht richtig, daß in der Note das Schickſal Bel⸗ giens oder der öſtlichen beſetzten Gebiete vor⸗ weggenommen würde. Zum Schluß verſichert die„Tägl. Rundſchau“: Eine aufmerkſame Prüfung des Wortlautes der Note wird jeden diplomatiſch Geſchulten ohne weiteres über⸗ zeugen, daß die Regierung es verſtanden hat, ſich von jeder vorſchnellen und unklugen Bindung ſowohl nach der Seite der Entſchließung vom 19. Juli 1917, wie nach der Seite der Kurie hin freizuhalten und ſich im Einklang mit der großen Mehrheit des deutſchen Volkes jede Entſchließungs⸗ freiheitfürjede Verhandlungsfrage zu ſichern. Dies gilt nicht nur hinſichtlich Belgiens, ſondern auch hinſicht⸗ lich der in Frankreich beſetzten Gebiete. Die am Samstag zu veröffentlichende Note wird darüber jeden Zweifel beheben. Es iſt Sache der Entente, ihre Friedensbedingungen zu beſtim⸗ men. Wir unſererſeits haben oft genug unſere grundſätzliche Bereitſchaft, die Friedensvorſchläge auf der Grundlage des Rechts und der Billigkeit zu prüfen, erklärt. Ein ſehr klares Bild von dem Inhalt der Note erhält man Dadurch freilich kaum, aber das Rätſelraten hat 24 Stunden vor der Veröffentlichung ſchwerlich doch irgend welchen Sinn. Die belgiſche Frage und das Friedensproblem. In ihrem geſtrigen Morgenblatt können die Münchener Neueſten Nachrichten folgende amtliche Infor⸗ mation veröffentlichen: In den letzten Tagen ſind über die Stellung Deutſchlands zur Frage dex belgiſchen Zukunft ſo viel durcheinanderlau⸗ fende Behauptungen und Vermutungen verbreitet worden, daß es nützlich erſcheint, dieſem Wirrwarr ein in feſten Stri⸗ chen gezeichnetes Bild von dem wirklichen Stand der Auffaſſungen gegenüber zu ſtellen. Für uns iſt die eine, alles beherrſchende Tatſache, von der wir ausgehen, die, daß wir Belgien feſt in der Hand haben und daß es den Gegnern verſagt geblieben iſt, trotz der ungeheuerlichſten Anſtrengungen und Opfer uns aus dieſer feſten Stellung zu vertreiben oder in ihr zu er⸗ ſchüttern. Das iſt der Ausgangspunkt für jede deutſche Erwägung und für jede Verhand⸗ lung mit den heutigen Gegnern. Die Frage der Zukunft Belgiens iſt aber, wie ſich von ſelbſt verſteht, nicht iſoliert zu beirachten und zu löſen; auch ſie muß im Zuſammenhang mit den geſamten Kriegs⸗ und Friedensfragen erfaßt und entſchieden werden. Für das Geſamtgebiet aller dieſer Fragen aber hat ſowohl die deutſche Regierung wie die deutſche Volksvertretung als Richtſchnur anerkannt, daß nicht Eroberungen, ſondern B er ſtändi⸗ gung und Ausgleich für uns das Ziel ſei unter der ſelbſtverſtändlichen Vorausſetzung, daß auch unſere Gegner ebenſo rüchaltlos auf Eroberungen verzichten und Verſtändigung und Ausgleich ſuchen. Das gilt für die Geſamtheit der Fragen und es gilt im Rah⸗ men dieſer Geſamtheit auch für die belgiſche Frage. Wenn die Gegner bereit ſind, aufihre territoriale und wirtſchaftliche Eroberungspolitik und auf die während dieſes Krieges bereits gemachten Erobe⸗ rungen gegenüber Deutſchland und ſeinen Verbündeten zu verzichten, ſo ſind auch wir dazu bereit; und was insbeſondere die belgiſche Frage angeht, für deren man ſich in England beſonders intereſſiert, ſo ſind wir unter der genannten Vorausſetzung zweifellos bereit, die Unabhängigkeit Belgiens wieder herzu⸗ ſtellen unter Sicherung des Daſeinsrechtes der verſchiedenen in Belgien wohnenden Nationali⸗ täten und unter Garantien für die wirkliche Neu⸗ tralität Belgiens, über die noch zu reden ſein wird. Bis zur Entſcheidung der Geſamtheit der Friedensfragen dient uns Belgien wie jedes andere beſetzte Gebiet ſelbſtverſtändlich unverkürzt als Pfand. Es iſt anzunehmen, daß der Reichskanzler am Donners⸗ tag, 27. September, im Reichstag über dieſe Frage ſprechen wird. Aehnliche Ausführungen bringt die Kölniſche Zeitung: m. Köln, 21. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zur belgiſchen Frage: Dieſe Frage könne nicht allein für ſich betrachtet und erledigt werden, ſondern in unlöslichem Zuſammenhang mit allen Regelungen, die den Friedensſchluß bringen ſollen. Die Regierung und Volksver⸗ tretung ſeien darüber einig, daß der Friedensſchluß unter ent⸗ Wahrung unſerer Intereſſen auf dem Wege des usgleichs und der Verſtändigung erfolgen ſoll. Eine der wichtigſten Vorausſetzungen des Wos ſei, daß die Feinde auf alles das verzichten, was ſie jetzt zur Bedrohung der Zukunft der Mittelmächle u der Hemmung ihrer Bewegungsfreiheit ausnützen können. Es ſei daß wir nichts von dem preisgeben, was wir als Pfand in Händen haben zur Durchſetzung unſerer Forderungen, deren Berechtigung die Entſtehung und der Ver⸗ lauf des Krieges erwieſen haben. Darum halten wir es nicht für möglich, daß die Regierung daran denke, ein Pfand für die Sicherung unſerer berechtigten Anſprüche, wie es Belgien dar⸗ ſtellt, preiszugeben. Eine Annexion ſcheint uns keine un⸗ bedingte Vorausſetzung für die Sicherſtellung unſerer Inter⸗ eſſen. Die Sicherſtellung der deutſchen Intereſſen muß in ihrem ganzen Umfange erreicht werden. Deshalb iſt auch die Betrachtung der belgiſchen Frage über auf die For erung, daß England namentlich auf das Gehiet ver⸗ 2 das es ſich in anderen Weltteilen angeeignet und deſſen ückgabe unſere und unſerer Verbündeten Sicherheit und Zukunftsintereſſen erfordert. 9 Die Mitteilungen der Münchener Neueſten Nachrichten, die auch durch das Wolffſche Bureau verbreitet werden und ſchon dadurch als amtlichen Urſprunges gekennzeichnet ſind, lichten 5 Dunkel ein wenig, das bisher über der amtlichen Auf⸗ ſallung der belgiſchen Frage lag und verſchieben das Bild, as man ſich von dieſer bisher machte, in einem immerhin nicht ganz ungünſtigen Sinne. Bisher war immer nur die Rede von einem Austauſch Belgiens gegen die deut⸗ ſchen Kolonien. Nunmehr wird Belgien in den großen Kom⸗ Plex territorialer Fragen geſtellt, deren Beantwortung die Kriegslage hervorgerufen hat. Der neue Reichskanzler iſt zu einer Wiederherſtellung Belgiens nur unter der Vedingung bereit, daß die Gegner nicht nur die deutſchen Kolonien, ſon⸗ dern ihre geſamten Eroberungen herausgeben. Dieſe Erobe⸗ rungen ſind bekantlich vor allem auf Koſten der Tür⸗ kei gemacht worden. Auch wir haben immer erklärt, daß ohne Herausgabe Meſopotamiens, der Inſeln vor den Dar⸗ danellen uſw. an einen Frieden nicht zu denken ſei. Michgelis fordert aber nicht nur den Verzicht Englands ff die Beute, die es im öſtlichen Mittelmeer, in Kleinaſien uſw. gemacht hat, er verlangt weiter eine ausdrückliche Erklärung, daß un⸗ ſere Feinde ihre geſamte Raub⸗ und Eroberungs⸗ ſowie wirt⸗ ſchaftliche Erdroſſeiungspolitik abſchwören. Wir haben erſt gerade wieder gehört, daß Frankreich unter keinen mſtänden auf Elſaß⸗Lothringen verzichten will. Die Des⸗ annexion Elſaß⸗Lothringens beherrſcht die Gemüter der Fran⸗ zoſen dermaßen, daß damit auch Painleve troß ſeine⸗ latenten Konfliktes mit den Sozialiſten ſich wieder ein faſt einſtimmiges Vertrauensvotum der Kammer verſchaffen konnte. Solange wenig Ausſicht erſcheint, daß England aus Meſopotamien, von den Inſeln im öſtlichen Mittelmeer, aus der Sudabai und den übrigen Punkten, die es zur Ab⸗ rundung ſeines Weltreiches beſetzt hat, weichen wird, ſolange Frankreich noch immer kein Käbinett an die Spitze bringt, das die elſaß⸗lothringiſche Frage enp als erledigt be⸗ trachtet werden auch wir Belgien und Nordfrankreich bis auf weiteres feſthalten, ſolange bis der Eroberungswille un⸗ ſerer Feinde gebrochen iſt oder van ſelbſt ſeine Raubziele aluſ⸗ gibt. Die päͤpfliche Note hatte bekanntlich wohl pon der Räu⸗ mung Belgiens geſprochen, eine Forderung an England auch ſeinerſeits die von ihm während des Krieges beſetzten Gebiete herauszugeben aber nicht geſtellt. Der affiziöſe Artikel der Münchener Neueſten Nachrichten holt dieſes Verſäumnis in dankenswerteſter Weiſe nach. Soweit erſcheint der Standpunkt der Regierung in der belgiſchen Frage alſo durchaus flar und einwandfrei. Noch nicht aber läßt ſich das letzte Wort ſprechen über die Abſichten der Reichsregierung hinſichtlich der künftigen Geſtaltung Belgiens nach einer wechſelſeitigen Herausgahe der Fauſtpfänder. Die amtliche Note verheißt für den Fall des engliſchen Verzichtes auf ſeine Eroberungen in Vorderaſien und Afrika, in Saloniki, Kreta uſw.. Wieder⸗ herſtellung der Unabhängigkeit Belgiens unter der Bedingung, daß das Daſeinsrecht der Blamen ebenſo geſichert werde, rie das der Wallonen, während die Politik des ver⸗ floſſenen belgiſchen Staates und ſeiner franzöſiſchen Freunde bekanntlich dahin ging, das Vlamentum vollſtündig e zu untekdrücken. Ob in einem dem deutſchen Einſtuß Känzlich entzogenen Belgien ſich wirkſame Garantien für das⸗ Lebensrecht des Vlamentums werden ſchaffen laſſen, iſt eine andere Frage, die wir nicht ohne weiteres zu bejahen wagen. Alle deutſchen Anſtrengungen, die in dieſer Richtung gehen, werden dann überdies, wie wir ſchon kurz ausgeführt haben, 9 zweifellos diplomatiſche Konflikte mit Frankreich und England 2 im Gefolge haben können, die das Vlamentum nur gelten laſſen werden, ſoweit es ſich wie die Wallonen in die engliſch⸗ franzöſiſche Politik einordnet. Die zweite Bedingung, die die Reichsregierung für die Wiederherſtellung der Unabhängigkeit Belgiens ſtellt, iſt die, daß Garantien für die wirkliche Neutralität des Landes geſchaffen werden. Da die Note ſich noch nicht darüber aus⸗ läßt, welcher Art Garantien unſere Regierung zu fordern ge⸗ denkt, ſo iſt es müßig, über dieſen Punkt heute ſchon weiter zu ſprechen. Bemerken möchten wir nur, daß wir uns von durch inter⸗ nationale Verträge feſtgeſetzten Garantien keinen wirkſamen Schutz der Neutralität Belgiens mehr verſprechen können. Darüber haben die Erfahrungen dieſes Krieges doch wohl die Akten geſchloſſen. Unſer Standpunkt bleibt unperrückbar der, daß wir Bürgſchaften zu ſchaffen ſuchen müſſen, daß ein wie⸗ derhergeſtelltes Belgien wieder zum Werkzeug der eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Angriffspolitik gegen Deutſchland wird. Daher müſſen wir fordern, daß die auswärtige Politik Belgiens in weitgehendem Maße unter der Kontrolle der deutſchen Reichsleitung bleibt, daß wir weiter einen ſtarken Einfluß auf das belgiſche Mili⸗ tärweſen und das wirtſchaftliche Gebaren des belgiſchen Stagtes ausüben können. Alle anderen Bür 169 11 8 und ſeien ſie in hunderten von ſchöngedrechſel⸗ ten Paragraphen durch alle Weltmächte mit den feierlichſten Eiden beſiegelt, werden nicht hindern, daß das Belgien wieder in die Arme Englands zurückgleitet. möchten wünſchen, daß dies auch der Standpunkt der Reichs⸗ regierung ſei. Maximilian Harden gib! Belgien zurück. — 2¹.——— 88 2* Gnen ungewöhnlich bewegten e rachte geſtern ein V von. Maximilian Harden in dem bis zur————— Saale der Philharmonie über die politiſche Lage. Er gab zumächſt ein knappes Bild der für Deutſchland und ſeinen Bund glänzenden militäriſchen Lage und kam dann auf den Hauptgegenſtand ſeines Vortrages: Belgien. Entſprechend ſeiner bisherigen Haltung trat Harden für einen völligen Verzicht Deutſchlands auf jede Art von Vergewaltigung oder auch nur Beeinfluſſung Belgiens ein. Er tadelte, nicht ohne den Vertretern der anderen Ueberzeugung die Anerkennung reinen vaterländiſchen Gifers zuzuſprechen. Für ihn jedoch ſei die unbedingte Freigabe Belgiens eine poli⸗ liſche und menſchliche Notwendigkeit aus Gründen deren Wichtigſter ſei, daß er in der Abſicht der Annexion eine Berlängerung des Krieges und in ihr ſelbſt eine unaufhöeliche Bedrohung mit neuem Kriegen erblicke. Er forderte darum die deutliche Erklärung Deutſch⸗ lands, daß an die Angliederung Belgiens nicht gedacht werde. Hier ſetzte ein ſtürmäſcher Beifall der Zuſtimmenden, erregter Widerſpruch der Andersgeſinnten ein. Zwiſchenrufe ſuchten Harden zu widerlegen. Harden parierte, ſeine Anhänger ſekundierten mit lebhaftem! Beifall. In ſehr feſſelndem Wechſel ſetzte ſich dies dann faſt während des ganzen Vortrages fort. Die Erregung ſchien aber in Verbindung mit der zweiſtündigen An⸗ ſtrengung Harden zu ſehr mitgenommen zu haben. Bei den letzten Worten, die er ſpre wollte, übermannte ihn ein Anfall von körperlicher Schwäche. Er drohte zuſammenzufinken und mußte geſtützt werden, worauf er dann den Vortrag abbrach. Die Niederwerfung der Mitielmächte von Lloyd George aufgegeben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Sept.(Priv.⸗Tel., z..) Unter der Ueberſchrift:„Lloyd George gibt die Hoffnung auf“ be⸗ richten die„Neuen Züricher Nachrichten“: Der beſcheidene Ton der letzten Rede Lloyd Georges wird in der engliſchen Preſſe neuerdingz mit dem ganz unerwartet ſchlechten Ausfall der engliſchen Ernte er⸗ klärt, die nach der„Daily News“ in Güte und Menge ganz be⸗ ſtürzend hinter dem Durchſchnittsſtand der letzten 10 Jahre zurück⸗ zubleiben droht. Viel beachtet wurde der folgende Satz Lloyd Georges, den die Reuteragentur in ihrem Bericht nicht brachte: Mit der ganzen vereinigten Stärke unſeres Volkes werden wir gewinnen, aber wir werden nicht mehr als gerade gewinnen, das be⸗ deutet mit anderen Worten: Lloyd George glaubt nicht mehr an die Möglichkeit einer Riederwerfung der Mittel⸗ mächte. Eiue Stimme aus dem Vatikan gegen Wilſon. Im nächſten Heft der Nuova Antologia erſcheint ein Auf⸗ ſatz des Grafen Dalla Torre über den päpſtlichen Frie⸗ densvorſchlag und über die Antwort Wilſons, der ſchon des⸗ halb beſonders bemerkenswert iſt, weil der Verfaſſer kürzlich als Vorſitzender des katholiſchen Volksvereins in Italien neu beſtätigt wurde. Nach dem Urteil des Präſidenten der Vereinigten Staaten des Papſtes gewiſſermaßen den status würde der Vorſchla quo ante bellum wiederherſtellen, der dann von der deutſchen Militärorganiſation unter der Herrſchaft ihrer„unverant⸗ wortlichen“ Regierung zur Wiedererſtarkung ihrer Kräfte und zur Wiederholung ihrer Politik ausgenützt würde. Auf jeden Fall ſei es unmöglich, mit den gehen orugen, keine bleibende Garantie gewährenden Regierenden Deutſchlands Friedens⸗ angebote auszutauſchen. Graf Dolla Torre weiſt nun nach, daß Wikſon, als er noch ſeine Vermittlerrolle ſpielend, a Regierungen der kriegführenden Mächte zu einem Meinungs⸗ austauſch über den erſehnten Frieden einlud, noch nicht dieſe Bedenken hegte, daß die deutſche Militärorganiſa⸗ tion, die Herrſchaft ſeiner unverantwortlichen Regierung, das ———— ———— —P— 5 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 21. September 1017. einzige Hindernis ſei, das vorher aus dem Wege geſchafft werden müſſe. Aber der Widerſpruch der heutigen von Wilſon angeführ⸗ ten Gründe gegen den päpſtlichen Vorſchlag ſei noch viel ſchreiender, wenn er der Regierung Deutſchlands das Recht abſpreche, auf das Vertrauen ihrer Feinde bei den Friedens⸗ verhandlungen rechnen zu können. Jene Regierung, die er anklage,„im geheimen die Welt beherrſchen zu wollen“, die „ihren Plan ausführte ohne Rückſichtnahme auf die Heiligkeit der Verträge“ uſw. habe ſich ganz genau in der gleichen Ver⸗ faſſung befunden, als er ſie einlud, an der„Gleichſtellung und Mitarbeit unter den Mächten“ teilzunehmen und„mit allen Staatsmännern der Welt Pläne für den Frieden“ auszuar⸗ beiten. Wäre es nicht ein unverzeihlicher Irrtum, ſetzt Graf Dalla Torre hinzu, durch fremden Eingriff in Deutſchland jene Reformen einführen zu wollen, die es ſelbſt herzuſtellen edenkt, um einen dauerhaften Frieden herbeizuführen? Der rfaſſer kommt dann zu der Schlußfolgerung, daß die von dem deutſchen Volke auf Grund ſeiner heutigen Staatsverfaſſung dargebotene Garantie für die Feſtigkeit ev. Friedensverträge völlig genügen müſſe. Verleumdungen. Ein intereſſanter Streit tut ſich in der Reichs⸗ tagsmehrheit auf. Das Berliner Tageblatt, das„nur den Geiſt begreift, den es ſelber hat“, ſchreibt in ſeiner Nr. 478 vom 19. September: Das rheiniſche Zentrumsblatt, die ganz mit den Alldeutſchen und der Schwerinduſtrie verbündete Kölniſche Volkszeitung, fährt natürlich fort, den offiziellen Zentrumsſtandpunkt zu bekämpfen. Da⸗ Blatt will jetzt, daß Belgien als ſelbſtändiger Staat Deutſchland die Gebiete verpachten ſolle, die als Flottenſtützpunkte nötig ſeien. Auf dieſe Angriffe erteilt die Kölniſche Volks⸗Zei⸗ tung heute folgende Antwort: Wir kennen keinen„offiziellen Zentrumsſtandpunkt“ in der belgiſchen Frage. Wir haben überhaupt noch nichts davon gehört, daß dieſe Frage eine innerpolitiſche Parteifrage wäre. ür uns handelt es ſich jedenfalls lediglich um eine Frage von eutſchlands Sicherheit und Zukunft, alſo um eine all⸗ gemeine vaterländiſche Frage. Wenn das„Berl. Tagebl.“ auf einem anderen Standpunkte ſteht, ſo mag es dies mit ſich ſelbſt abmachen, aber jedenfalls iſt dieſes Blatt doch wohl kaum berufen, uns gegenüber den offiziellen Zentrumsſtandpunkt“ zu vertreten! Nicht beſſer ſteht es mit der Zuſtändigkeit des„Berl. Tageblattes“, andere Leute des Zuſammenhangs mit wirtſchaftlichen Intereſſen⸗ gruppen zu bezichtigen. We rſo im Glashauſe ſitzt, ſoll nicht mit Steinen werfen. Wenn es aber das„Berl. Tagebl.“ gelüſtet, den Ruhm jenes freiſinnigen Abgeordneten zu teilen, der nach dem unbefangenen Zeugnis der linksnationalliberalen„Magdeburg. Ztg.“ einer„unverantwortlichen Beſudelung der Ehre der deut⸗ ſchen Preſſe“ ſich ſchuldig gemacht hat, indem er von„beſon⸗ deren Geldquellen“ der„Kölniſchen Volksztg.“ ſchwindelte, dann möge es den Mut haben, ſeine dunkele Unterſtellung ſo greifbar zu formulieren, daß ihm Gelegenheit gegeben werden kann, an ge⸗ richtlicher Stelle den Nachweis für Verleumdun⸗ gen jener Art zu erbringen, wie ſie der betr. freiſinnige Abgeordnete Jeider nur aus dem ſicheren Verſteck der Immunität und der Anonymität der Ausſchußverichte herausgewagt hat. ohne bis⸗ her ſich mit ſeinem Namen zu melden. Wir haben hier ſchon geſtern auf die vornehme Kampfes⸗ weiſe der Reichstagsmehrheit aufmerkſam gemacht. Auch in aunſerer Gegend arbeiten Parteigänger der Reichstagsmehr⸗ heit mit ähnlichen Verleumdungen, wie die ſind, gegen die ſich die Kölniſche Volkszeitung zur Wehr ſetzen muß. Es liegt alſo wohl Syſtem in der Sache. Der Zweck der Uebung kann mur ſein, die Entſchlußkraft der breiten Maſſen zum Durch⸗ Balten bis zu einem Dauer verheißenden Frieden zu lähmen. Es wird ihnen beigebracht, daß die Aufforderung zum Durch⸗ halten nicht um des Vaterlandes und des Voltes willen er⸗ geht, ſondern von beſtochenen Agenten enger großkapitaliſti⸗ ſſcher oder ſchwerinduſtrieller Intereſſen, damit letztere ſich mäſten können von den Blutopfern ihrer Volksgenoſſen. Was ezweckt die Reichstagsmehrheit mit dieſer Unter⸗ wühlung der inneren Feſtigteit des deutſchen Volkes? Soll damit die deutſche Demokratke vorbereitet wer⸗ ? Dieſes anonyme Treiben iſt ſo infam, daß uns jeder Parlamentariſche Ausdruck für die ſyſtematiſche Vergiftung der Voltsſeele fehlt, für die planmäßige Ertötung des Willens um Durchhalten in gemeinſamer Not und gemeinſamer Gefahr. Es wird noch weiter in dieſes Treiben hineinzuleuch⸗ ten ſein zu gegebener Stunde, wenn einmal die Bahn frei iſt ffür die innere Abrechnung. Alle Gutgeſinnten aber fordern wir auf, Front zu machen gegen eine innere Strategie und Taktit der Reichstagsmehrheit, die die nationale Willenskraft der breiten Maſſen lähmen muß, die in den Wahn verſetzt werden, ſie müßten für„Volksausbeuter“ leiden und bluten — während wir doch alle für einander durch dieſe Hölle hin⸗ durchgehen—, eine Sttategie und Taktik, die zu inneren und ußeren Kataſtrophen führen muß, ſofern nicht ſtarke Gegenwirkungen rechtzeitig einſetzen. Breslau, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Die Stadtverordneten⸗ verſammlung nahm mit Zuſtimmung des Magiſtrats folgende Ent⸗ ſchließung an: Die Stadtverordnetenverſammlung weiſt entſchieden in Uebereinſtimmung mit dem Deutſchen Städtetag den Verſuch Wilſons zurück, ſich in innerdeutſche Angelegenheiten zu miſchen. Das deutſche Volk iſt fähig und gewillt, ſeine eigenen Angelegen⸗ heiten ſelbſt zu ordnen. Die Verſammlung fordert die Breslauer Bürgerſchaft auf, als beſte. Antwort ſich mit aller Kraft an der F. Kriegsanleihe zu beteiligen. Deutſcher Abendͤbericht. Berlin, 20. Sept., abends.(WTB. Amtlich.) Die Schlachtin Flandern iſt auf der Angriffsfront der Engländer von Langemarck bis Hollebeke noch im vollen Gange. Im vorderſten Teil unſerer Abwehrzone wird ſeit dem Morgen erbittert und wechſelvoll gekümpft. Der Stand der Kämpie. Berlin, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) In Flandern hat ſich die geſteigerte Kampftätigkeit der letzten Tage zu einem neuen engliſchen Angriff verdichtet. Das Feuer lag den ganzen 19. September über mit außer⸗ ordentlicher Heftigkeit 5 den deutſchen Stellungen. Dreimal zam frühen Morgen, um 11 Uhr vormittags und um 5 Uhr nachmittags ſteigerte es ſich zum Trommelfeuer. Dem mor⸗ gentlichen Trommelfeuer in Gegend St. Julien folgte der zwei⸗ malige Angriff mehrerer Bataillone, die beidemale abgewieſen wurden. Ein in der Gegend von Langemarck bereitgeſtellter Angriff kam in dem deutſchen Vernichtungsfeuer nicht zur Entwickelung. Am Nachmittag wurden ſtarke engliſche Stoß⸗ trupps, die mit einem Tank hart ſüdlich der Straße Ppern— Menin vorgingen, durch Abwehrfeuer abgewieſen. Der Tank wurde Volltreffer zerſtört. Am Abend ſah man ſie wie⸗ er. 7 der auf der Straße Rpern—Menin mit Tanks vorgehen, die unter Feuer genommen wurden. Gleichzeitig nebelten die Engländer die deutſchen Stellungen von St. Julien bis Langemarck ein. Das ſtarke Feuer hielt die ganze Nacht hin⸗ durch an. Um 57/ Uhr ſrüh ſteigerte es ſich von Langemarck bis zum Kanal von Ppern—Houthoulſt zum ſtärkſten Trommelfeuer. Kurz darauf brach engliſche Infanterie aufbreiter Front zum Angriff vor. Der Kampf iſt im vollen Gange. Auch an der übrigen engliſchen Front ſteigerte ſich das Feuer teilweiſe zu großer Stärke. Im Artois würde ein engliſcher Feſſelballon heruntergeſchoſſen. Bei St. Quentin wurden mehrfach feindliche Patrouillen abgewieſen. An der Aisnefront, nördlich von Reims und in der Champagne kam es trotz des lebhafteren Feuers lediglich zu Gefechten mit ſtarken feindlichen Patrouillen, die abgewieſen wurden. In der Gegend von Braye brachte eine deutſche Pa⸗ trouille elf Gefangene ein. Auch zwiſchen Aisne und Bermori⸗ court wurden Gefangene gemacht. An der Verdun⸗Front griffen die Franzoſen wie⸗ derum trotz der am 18. September erlittenen furchtbaren Ver⸗ luſte mit ſtarken Kräften längs der Höhe 344 an. Der An⸗ griff wurde frühzeitig erkannt und unter vernichtendes Ab⸗ wehrfeuer genommen. Die franzöſiſchen Sturm⸗ wellen brachen überall zuſammen. An keiner Stelle erreichten ſie die deutſchen Linien. Um 8 Uhr abends erneuer⸗ ten die Franzoſen den Angriff mit dem gleichen Mißerfolge. Auch im Chaume⸗Walde wurde ein franzöſiſcher Stoßtrupp ab⸗ gewieſen. Der Luftkampf war rege. Außer den im Heeres⸗ bericht als abgeſchoſſen gemeldeten feindlichen Flugzeugen wurde ein feindlicher Feſſelballon zum Abſturz gebracht. Berlin, 19. Sept.(WTB. Nichtamtlich.)„Echo de Paris“ erklärt bei der Betrachtung der allgemeinen Kriegslage, die Entente müſſe einen neuen Kriegsplan aufſtellen, dem die Tat⸗ ſache zu Grunde liege, daß der deutſche Plan in Rußland er⸗ folgreich geweſen ſei. Deutſchland werde deshalb künftig über gSοσοαοσοοοοιιοfοοο Mit Hohn. haben unſere Feinde die; dargebotene Friedenshand zurückgeſtoßen. „Vernichtung den Mittelmächtenl“ heißt ihr Kampfruf. Ihr Frieden be⸗ deutet unſeren Untergang. Das Schwert muß ſeine blutige Arbeit weiter kun, bis unſere Feinde zu beſſerer Einſicht ge⸗ zwungen ſind. Großes ward bisher er⸗ rungen. Halten wir das Sroße feſt. Bleiben wir ſtark und opferfrendig, und reichen wir uns die Hände mit dem Gelöbnis, jeder an ſeiner Stelle auch weiterhin Sut und Blut einzuſetzen, um den Anſturm der Gegner zu brechen, einen ehrenvollen 986882 SSoC S S e „Frieden zu erkämpfen. 2 Der Sedanke an unſer herrliches, 2 heiliges Vaterland, an unſere teueren ge⸗ fallenen Helden, au alles, was uns lieb und wert, wird Kräfte und Opfermut verdoypeln. Für Kaiſer und SS0 Reichl Wilhelm, Deutſcher Kronprinz. Unſere Feinde werden uns auch hier bei der 7. Kriegsauleihe ſtark und opfer⸗ bereit finden. 3 Ruprecht, Kronprin; von Bayern, 9 SSοοσοσοοασοσοοσοοοσσ größere Kräfte an der Weſtfront verfügen, ſo daß die Entente das Gleichgewicht erſt wieder brechen könne, wenn die Ver⸗ einigten Staaten die zahlenmäßige Uebermacht wiederherge⸗ ſtellt hätten. Was die Blockade anbelange, ſo brauchten die Mittelmächte heute weniger beſorgt ſein. Das Anwachſen der Ausdehnung der Kriegskarte ſetze die Mittelmächte in den Stand, auf alle Elemente, die für den Frieden arbeiteten, z. B. die Neutralen, einen größeren Druck auszuüben als je. Alles in allem, es ſei ſicher, daß die Aktiven der deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Kriegsbilanz zunähmen, was aber nicht bedeute, daß die Mittelmächte auf den Sieg rechnen könnten. Bei den inter⸗ alliierten Beſprechungen, die demnächſt ſtattfänden, müſſe man aber darauf bedacht ſein, mit allen Mitteln das Gegengewicht das in der Errichtung eines Monopols auf dem eltmarkt beſtehen müſſe. Dadurch könnte die völlige Ent⸗ wertung der heutigen Kriegskarte für die Mittelmächte herbei⸗ geführt und dieſe auch fernerhin wirtſchaftlich gefangen gehal⸗ ten werden. Ueber 150 Bomben auf Metz abgeworfen. 5 c. Metz, 21. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Metzer Zeitung“ meldet: Wie nunmehr feſtſteht, wurden von den feindlichen Fliege rn am letzten Sonntag, den 16. September abends, über 150 Bom⸗ ben verſchiedener Kaliber auf die Stadt Metz abgeworfen. Der Sachſchaden war trotzdem nicht bedeutend. An Menſchenleben iſt der Tod zweier Bürger zu beklagen. Die Revolution in Rußland. Die Jolgen der Rebellion Kornilows. m. Köln, 21. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus der Schweiz: Der St. Petersburger Korreſpondent des Corriere meldet: Kornilows Rebellion ſei ſchwer⸗ wiegend in ihren Folgen, ſie erneuere den Gegenſatz zwiſchen Offizieren und Soldaten und entfeſſele die Kräfte der extremen Sozialiſten. Die jetzige Lage ſei für Rußland ſehr gefähr⸗ licher als bei Ausbruch der Revolution. In Helſingfors, Wiborg und Dwins! gingen die Soldaten gegen ihre Offiziere vor wie in den erſten Tagen der Revolution. Die Kornilowſche Sache, die noch nicht völlig geklärt ſei, habe nicht zur Befeſtigung der Autorität Kerenskis über die Sozialiſten beigetragen. Petersburg, 20. September.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. Die Gruppe der revolutio⸗ nären ſozialiſtiſchen Minimaliſten und die den Antizimmerwaldnern Generalfeldmarſchall. 2 angehörigen Mitglieder des Hauptvollzugsausſchuſſes des Ar⸗ beiter⸗ und Soldatenrates haben einen Aufruf veröffent⸗ licht, in dem es heißt: Der Grundſatz der revolutionären Demokratie, der die Regierungsgewalt auf der inneren Koalition begründet, iſt verletzt. Ein letzter Verſuch, eine Koalition zu bilden, begegnet dem leugnung der Koalition hat eine tiefe Erſchütterung hervorgerufen. Ein rein ſozialiſtiſches oder ein rein bürgerliches Kabinett wird außerſtande ſein, die Verteidigung zu organiſieren und eine wirt⸗ ſchaftliche Zerrüttung zu vermeiden. Falls die demokratiſche Kon⸗ ferenz ein rein ſozialiſtiſches Kabinett ſchaffen würde, ſo würde da⸗ Ergebnis die Mobilmachung aller gegenrevolutionären Kräfte ſein. Der Aufruf ſchließt mit der Aufforderung, ſich auf der demokratiſchen Konferenz zu einem Block zuſammenzuſchließen, um Rußland einen Bürgerkrieg zu erſparen. Rokterdam, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Dem„Nieuwe Petersburg berichtet vom Dienstag: Die demokratiſche Verſamm⸗ lung wird wahrſcheinlich der unſicheren Stellung des ausführenden Komitees ein Ende machen. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat in Petersburg ſtehe den Extremiſten viel näher als dem ausführenden Komitee, das die Arbeiter⸗ und Soldatenräte von ganz Petersburg repräſentiere. Die demokratiſche Verſammlung will trachten, zu ver⸗ hindern, daß Petersburg auf die Löſung der heutigen Kriſe einen ungebührend ſtarken Einfluß ausübe. Der Petersburger Arbeiter⸗ und Soldatenrat ſprach dadurch, daß er ſich gegen die Koalitions⸗ regierung, an der auch die Kadetten teilnahmen, wandte, aus, einer vorzeitigen Abbröckelung des äußerſten linken Flügels vorbeugen zu wollen. Die Spaltung der Arbeiter⸗ und Soldatenräte würde von den ernſteſten Folgen begleitet ſein und die Furcht davor macht ihren Einfluß auf die Haltung des Rates geltend. Der„Daily Telegraph“ berichtet aus Petersburg vom Dienstag: Die Bildung des vollſtändigen Kabinetts iſt formell bis nach der Konferenz verſchoben worden, die der Arbeiter⸗ und Soldatenrat für Montag einberufen hat. Aber die Ausſichten, daß die Konferenz einen entſcheidenden Einfluß haben wird, nähmen fortwährend ab. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat ſteht zum großen Mißvergnügen der gemäßigten Sozialiſten noch immer unter dem Einfluß der Bol⸗ ſchewikis. Troitzki wurde gegen Bürgſchaft aus der Haft entlaſſen. Die Regierung wies alle revolutionären Komitees, die in der vorigen Woche auf Befehl des Arbeiter⸗ und Soldaten⸗Rates Polizei⸗ korps aufſtellten, um den Verſuch einer Gegenrevolution zu vereiteln, 55 den Polizeidienſt wieder den Organen der Regierung zu über⸗ aſſen. Die Rolle Rußkis und Alexejews bei der Entthronung des Jaren. aus. Amſterdam: In der Auguſtnummer der„North⸗Amerikan⸗ Review“ ſchreibt ein ruſſiſcher Offizier über die Rolle, welche die beiden Generale Rußki und Alexejew bei der Entthronung des Zaren geſpielt haben und über die Wirkung dieſer Vorgänge auf das Heer. Rußki und Alexeſew hatten ſich über ſchlechte Behandlung durch den Zaren und beſonders durch die Zarin zu be⸗ klagen und vergaßen einigermaßen, daß ſie Soldaten waren und betätigten ſich als Politiker. Es iſt kein Geheimnis, daß General Rußki faſt mit Gewalt Nikolaus TI., während des Aufent⸗ haltes in Pfkow zur Abdankung gezwungen und dem geſtürzten Monarchen gegenüber ſehr weniger Nachſicht geübt habe, als die beiden Abgeordneten der Reichsduma Gutſchkow und Schulgin, die gekommen waren, ihn zum Rücktritt zu bewegen. General Alexejew veranlaßte, daß der Zar gefangen wird, um ihn beſſer im Auge behalten zu können. Trotzdem er noch keinen Befehl ur Gefangennahme erhalten hatte, lehnte Alexejew die gleich nach einet Abdankung vom Zaren ausgeſprochene Bitte, ſich nach Zars⸗ koje Sſelo begeben zu dürfen ab und nötigte ihn nach dem großen Hauptquartier in Mohilew zu fahren. Im Heer riefen dieſe Vor⸗ gänge ſo große Entrüſtung hervor, daß die Truppen durch Verznittlung des Arbeiter⸗ und Soldatenrats einen neuen Ober⸗ befehlshaber forderten. Der Krieg mit Amerika. Argenkinien bricht die diylomatiſchen Beziehungen zu Deulſchland ab. m. Köln, 21. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der Weſtgrenze: Aus Buenos Aires wird gemeldet: Der Senat 16h mit 23 gegen 1 Stimme den Beſchluß an, die diploma⸗ tiſchen Beziehungen zu Deutſchland unverzügli abzubrechen, dieſer Beſchluß ſoll ſogleich den Abgeordneten zut Beſchlußfaſſung vorgelegt werden. Einberufung einer weiteren 7 Million Amerikaner. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Sept.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet von der italieniſchen Grenze: Der Londoner Korreſpondent des„Corriere della Sera“ berichtet, die Einberufung einer weiteren 7 Million Mann wehr⸗ pflichtiger Amerikaner ſtehe unmittelbar bevor. Bis jetzt wur⸗ den von den 10 Millionen Wehrpflichtigen der 21.—30. Altersklaſſe 2 800 000 Mann ärztlich unterſucht. Wahrſcheinlich wird die Re⸗ gierung auch die übrigen ärztlich unterſuchen laſſen, um den Vor⸗ gang der ſukzeſſiven Einberufung zu beſchleunigen. Für die Flotte der Vereinigten Staaten 2 Milliarden Dollar verausgabt. Die Basler Nationalzeitung meldet: In einer Anſprache an die Offizierſchüler in Annapolis erklärte der amerikaniſche Staatsſekretät für die Marine Daniels, die Flotte der Vereinigten Staaten abe ſich ſeit der Kriegserklärung an Deutſchland verdreifacht. Die usgaben derſelben betrugen nicht weniger als in einem Jahr 2 Milliarden Dollar, dazu kommen noch die Schiffe die die Werften gegenwärtig im Bau haben, ſodaß man ruhig ſagen kann, die amerikaniſche Flotte iſt heute im Stande, ſowohl was die Kfülen als auch Menſchenmaterial anbetrifft, ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Friedensliga in den Vereinigten Staaten. Berlin, 20. Septbr.(WTB. Nichta⸗ntl.) Nach Mitteilungen Troelſtras weiß„Allgemeen Handelsblad“ zu berichten, daß die Friedensliga in den Vereinigten Staaten zwei Millionen Mitglieder zählt. Die Mitgliederzahl der amerikaniſchen Sozialiſten⸗Partei hat ſich in kurzer Zeit verfünffacht. Die offizißſe amerikaniſche Preſſe gibt nicht die wahre Stimmung des Volke ſein. Der Burofriede in den Verbandsländern iſt in dem Stadium angelangt, wo er jeden Augenblick gebrochen werden fann. Ein Abkommen zwiſchen Amerika und Japan zur Unterſlützung Rußlands. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Havas berichtet laut Schweizer Blätter, daß die Vereinigten Staaten und Japan endgiltig das Abkommen abge⸗ ſchloſſen haben wegen der Rußland zu gewährenden Unterſtützung. In erſter Linie ſollen die ruſſiſchen Bahnen reorganiſiert werden. Die Verproviantie rung ſoll künftig über Japan erfolgen. Mohawkindianer in England zur Ausbildung. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Sept.(Priv⸗Tel. z. 4 Die ſchweizer allgemeine 980 meldet aus London, hier iſt eine Gruppe von ohawkindianer eingetroffen die hier gedrillt werden ſollen. Sie ſtehen unter dem Befehl ihres Häuptlings„Schönes Gebirge“, der ſich jetzt Leutnant Loft nennt⸗ 80 000 Tonnen Getreide verfault. m. Köln, 21. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volksdeitaag meldet aus Genf: Der Matin meldet aus Waſhington, da 80000 Tonnen Getreide als Ladung holländiſcher Schiffe, denen Wilſon die Abfahrt verboten, vollſtändig ent⸗ keimt und verfault ſeien, was von ſeiten Hollands einen 9 Schritt in Amerika hervorrufen werde. 60 Widerſtand der verantwortlichen Organe der Demokratie. Die Ver⸗ Rotterdamſchen Courant“ zufolge wird der„Daily News“ aus m. Köln, 21. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) wieder. Wilſon ſoll ganz falſch über dieſe Stimmung unterrichtet N * S »*»—* Freitag, den 21. September 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mutags⸗Ausgabe.) Nr. 441. 8. Sette. Nus Stadt und Land. 7 2ehmeieſehenmeeiinteseteeee„ eeeteteeetſeeeeteeeeee O4 Mit dem E ausgezeichnet Unteroffigier Auguſt Pfeffer, im Füſ.⸗Regt. 40, Mitinhaber des„Heidelberger Tageblatt“. Artill.⸗Magt d. S. Friebrich Jſenberg, Beamter der Ober⸗ rheiniſchen Verſ.⸗Geſ. zu Mannheim, z. Z. bei einer Kommandantur. Gefreiter Hermann Albrecht, Kanzleiaſſiſtent, Inhaber der Bad. ſilbernen Verdienſtmedgille, wohnhaft H 5, da. * Das Eiferne Kreuz 1. Klaſſe erhtelt Leutnant und Komp.⸗Führer Otto Gersbach aus Seckenheim im Leibgrenadier⸗ Regiment 109. Sonſtige Auszeichnungen. Fritz Geier, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, wohnhaft Schwet⸗ zingerſtraße 128, früher im Inf.⸗Regt 112, jetzt bei der Gr. Steuer⸗ einnehmerei Waldhof, erhielt die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille. Warnung vor der Verwendung verzinkter, roheiſerner und bleihaltiger emaillierier Gefäße zur Jubereikung von Obſtkonſerven. Mitteilung aus dem Städt. Unterſuchungsamt.) In den letzten Tagen wurden uns, ähnlich wie in den egsjahren, von Mannheimer Intereſſenten Proben von Obſtmus ur Begutachtung vorgelegt, die einen auffallend bitteren aſt Anſdnn eſchmack aufwieſen. Die wiedecholten Warnungen, zuletzt Anfang Juli d. J, in den Mannbeimer Tageszeitungen haben demnach nicht die notwendige Beachtung gefunden. Es ſei daher heute nochmals eindringlich auf die Nachteile und e hingewieſen, die auf den Gehrquch von ungeeigneten Töpfen beim Einkochen des uſes zurückgeführt werden müſſen. In nielen Fällen wird Obſimus ſchon durch Einkochen in roh⸗ eiſernen Gefäßen im Geſchmack derart verdorben, daß es für menſchliche Exnährung unbrauchbar wird, wenn auch in dieſem Falle keine Geſundheitsgefährdung vorliegt. Wird dagegen Obſtmus in verzinkten Geſäßen eingekocht, nimmt es nicht nur einen bitteren metallartigen Geſchmack an, ſondern wirkt auch geſundheits⸗ ſchädigend. In einem derartigen Mus fanden wir z. B. die — Menge von 2,6 8 Zink in 1 kes Mus. Auf dieſe Weiſe önnen alſo nicht nur Geſundheitsgefährdungen eintreien, ſondern es gehen auch ganz erhebliche Mengen von Obſt verloren Auch bei der Benutzung der emaillierten Geſchirre iſt Vorſicht geboten, da neuerdings manche emaillierte Kriegswaren vorkommen, die im Widerſpruch mit den Beſtimmungen des Geſetze⸗ über den Verkehr mit blei⸗ und zinkhaltigen Gegenſtänden ſt ark bleihaltig ſind. Kürzlich ſind in der Proninz Sachſen viele Fälle von Bleivergiftungen beobachtet worden, die auf den Genuß von Pflaumenmus zurückgeführt werden mußten Man fand in einem kg Mus 0,35 bis 1,04 g Blei. Dabei Küg ſolche Muſe weder im Ausſehen Geſ im Geſchmack etwas Verdächtiges oder Auf⸗ fallendes, ſodaß die Geſahr einer Bleivergiftung durch regelmäßigen Genuß eines ſolchen Muſes deſto größer iſt. Die Früchte werden beſten in emaillierten geſetzlich bleifreien oder irdenen am Gefäßen eingekocht Berleihung der Rettungsmedgille. Der Großhergog hat dem Taglöhner Nikolaus Scheller in Weinheim auf den Zeitpunkt der Vollendung des 18. Lebensjahres die ſilberne Rettungs⸗ medaille verliehen und befohlen, daß er einſtweilen in ſeinem Namen für ſeine Rettungstat belobt werde⸗ * Bon der Handels⸗Hochſchule. Die erſte Immgtrikulg⸗ tion 1. Oktober, nachmittags 45 Uhr, feſtgeſetzt worden. Die Vor⸗ leſungen beginnen am darauffolgenden Tage. Anmeldungen von ſämtlichen Beſuchern nimmt das Sekretariat der Handels⸗ —4— ſchon jeht entgegen.— Der Stundenplan iſt in dem rleſungs⸗Verzeichnis enthalten. Ein mit Inhaltsangaben ver⸗ ehener Auszug aus dem Vorleſun 9⸗Verzeichnis mit den orleſungen, die beſonders für Hoſpitanken und Hörer gee net ſind und dem ausführlichen Programm der Abendvorträge örſcheint in den nächſten Tagen. Die ver pundeten Krieger und ſolche Kriegsbeſchädigte, die vom Militärdienſt noch nicht entlaſſen oder noch nicht wieder dienſtfähig ſind, ſind auch im kommenden Semeſter zum unentgeltlichen Beſuch zugelaſſen. Die Forderung des Sahes: Zeichne Krlegsanleihe! Beſchleunigter Berſand von Speiſekartoffeln auf der Eiſen⸗ bahn. Von zuſtändiger Seite wird uns geſchrieben: In der Zeit vom 15. Seplember bis auf weiteres iſt im Bereiche des Großher⸗ tums mit einem beſonders lebhaften Verſandt von Speiſekartof⸗ feln zu rechnen, um ſo mehr, als, mie bereits bekanntgegeben, denn Lieferer von Kartoffeln eine Schnelligkeitsprämie von 90 Pfg. für den Zentner ausbezahlt wird. Es iſt dringendſt notwendig, daß dieſe Verſendung der Kartoffelborräte an allen Orten ohne jede Störung und ohne jeden Zeitverluſt vor ſich geht. Die Gr. General⸗ direktion der Bad. Staatseiſenbahnen kann nur dann für cine aus⸗ keichende Wagengeſtellung und für ſchnelle Durchführung der Per⸗ ſendung Gewähr leiſten, wenn ſie von allen in Betracht kommenden Seiten in weiteſtgehendem Maße unterſtützt wird. In Anlehnung die Verfügung des ſtellv. Generalkommandos des 14. Armee⸗ 3 korps vom 17. Auguſt(veröffentlicht im Geſetzes⸗ und Verordnungs⸗ Kalk Nr. 68) Sirh Ger nochmals und mit aller Entſchiedenheit auf -die unbedingt notwendige ſchnelle Be⸗ und Enkladung gller Eiſenbahnwagen hingewieſen und darauf aufmerk⸗ am gemacht, daß angeſichts der großen Wichtigkeit der Verſorgung evölkerung und des Heeres mit den notwendigſten Nahrungs⸗ mitteln, die zuſtändigen Behörden ſich zur rückſichtsloſen Anwen⸗ dung aller nölwendigen. Maßnahmen genötigt ſehen werden, wenn von Seiten der beteiligten Bevölkerungskreiſe durch Nachläſſigkeit die regelrechte Durchführung der Verſendung in Frage geſtellt wer⸗ den ſollte. Die Organe der Eiſenbahnverwaltung ſind angewieſen, den Berladern in Fällen unverſchuldeter Schwierigkeiten mit Rat und Tat an die Hand zu gehen und ihnen insbeſondere mitguteilen, guf welche Weiſe ſie ſih die etwa benötigten Aushilfskräfte ver⸗ chaffen können. Es wird aber erwartet, daß die beteiligte Be⸗ völkerung ſelbſt alles tut, um eine glatte Abwicklung der Verſen⸗ dung zu ermöglichen. Etwaige Stockungen würden ſelbſtverſtänd⸗ lich außerordentlſch unliebſame Folgen auf den Gebieten der Nolks⸗ ernährüng und barüber inaus für die geſamte Kriegswirtſchaft nach ſich ziehen. „Bekämpfung des gebensmiſtelwucherg. Im Monat Auguſt i zirk Mannheim wegen die kriegswirtſchaftlichen ——— Gehiete des Lebensmittelverkehrs und der Bekämpfung des Krieg⸗wuchers 91 Perſonen zur Anzeige. Im einzelnen enifallen die Anzeigen auf: Obſt⸗ und Gemüſehändler 40, Kolonialwarenhändler 11, Kaufleute 6, Bäcker 5, Kohlenhändler 2, Landwirte 8, Metzger 8, Privat 12, Schuhgeſchäkte 2, Wirte 2. 2 Perſonen wurden wegen der Handel auf Grund der Verordnung vom 28. 9. 15 betreffend„Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel 9 ür Polksbildung verſchickt ſoeben ſein Nortrags⸗ Lers 4*2 9 iſt dem Vorſtand gelungen, höchſt zeitgemäße Gegenſtände von namhaften Rednern behandeln zu laſſen, 90 daiß jedenfalls wieder piele unſerer Volksgenoſſen auregende Abende inden werden. Näheres im Angeigenteil dieſer Nümmer. rhekömmlichkeit deß heutigen Broles hat man auf den fiorken Megehan zurückgeführt, zumal die Kleie nicht— wie in dem ſehr bekömmlichen Schlüterhrot“— in aufgeſchloſſenem Zuſtande dem Magen zugeführt werde. Im lächſiſchen Landes⸗ krnährungsamt wird aber die Minderhekömmlichkeit vor gllem auf — Kachtbacverbol aun Es wird erklärt, daß her ein viel größerer Spielrgum in der iosttee des Bäcker⸗ Ewerbes vorhanden wor, ünd daß infolgedeſſen eine gründlichere urchgärung des Sauszieiges müglich war als jezt, Der Sauertoig m Stunden arbeiten, falls ſich die für die Bekömmlichkeit e, en Milchſäurebakterien völlig entwickeln ſollen. für das Winter⸗Seineſter 1917/18 iſt auf Montag, den Fehlt dieſe Zeit— und bei dem infolge des Nachtbackverbots ſehr zuſammengedrängten Arbeitsgang fehlen dieſe Stunden—, ſo bleiben wilde Bakterien⸗Kulturen beſtehen, die das Brot ſchliffig, klebrig und ſchwer verdaulich machen. Wird dieſes aus unaus⸗ gegorenem Sauerteig hergeſtellte Brot dauernd dem Magen und Darmkanal zugeführt, ſo muß allmählich eine Gereiztheit der Magen⸗ Darmwände Platz greifen, die ſich ſehr leicht in Ruhr äußern ann. Die Erhaltung wirtſchaftlicher Werte. Nach immer herrſcht in weiten Kreiſen nicht genügend Verſtändnis dafür, daß es im Wirt⸗ ſchaftsleben ſchlechterdings Unbrauchbares überhaupt nicht gibt, ſon⸗ dern daß ſich jeder Gegenſtand in irgend einer Weiſe verarbeſten läßt. Vor kurzem hat ein hauswirtſchaftliches Seminar in einer baheriſchen Großſtadt eine Ausſtellung von Arbeiten von Schü⸗ lerinnen veranſtaltet, die hierfür die augenſcheinlichſten Beweiſe lie⸗ fern. So erblickte man neue Hemden, die aus alten Wäſcheſtücken gefertigt waren. Zu einem von ihnen waren nicht weniger als drei⸗ zehn verſchiedene Wäſcheſtücke verwendet worden. Beſondere Auf⸗ merkſamkeit erregte, wie berichtet wird, ein Scaawelle Damen⸗ hut, der aus einem alten Sonnenſchirm gefertigt war. Alte Röcke und Kleider hatten ſich in kleidſame Bluſen verwandelt, aus Wäſche⸗ ſtücken, die für ſich allein nicht mehr verwendbar waren, waren Schürzen und Unterkleider geworden, Stoffreſte aller Art hatte man zu Kinder⸗ und Säuglingskleidern, ja ſogar zu Kinderſchuhen ver⸗ arbeitet, wie ſie jedem Schuhmacher zur Ehre gereichen würden.— Aehnliche Beobachtungen konnte man bei einer Ausſtellung machen, die vor einiger Zeit im Berliner Rathaus veranſtaltet wurde. Mehr als achtzig Paar Schuhe wurden hier gezeigt, die unter Benutzung alten Schuhwerks oder auch nur aus Pappe, Linoleum, alten Haus⸗ ſchuhen, kleinen Zeugflicken verarbeitet worden ſind. Ferner erblickie man einen Abendmantel, der in einen ſehr anſprechenden Morgen⸗ rock verwandelt war, und Bluſen wurden gezeigt, bei deren Anblick niemand auf den Gedanken gekommen wäre, daß ſie alten Regen⸗ und Sonnenſchirmen ihre Entſtehung verdankten. Dieſe Beiſpiele beweiſen zur Genüge, wie von Privatleuten bei entſprechender Ge⸗ wandtheit aus ſcheinbar Wertloſem wirtſchaſtliche Werte geſchaffen werden können. *Kriegsmus 1917. Viel bitteren Spott mußte der Reichskommiſſar für Gemüſe und Hbſt in den perfloffenen Monaten für bie der Be⸗ völkerung gelieſerten Brotauſſtrichmittel über ſich ergehen laſſen. Ohne Zweifel hatten dieſe Klagen in den meiſten Fällen ihre Berech⸗ tigung. Schon frühzeitig wurde diesmal von der Reichsſtelle für Ge⸗ miüſe und Obſt verſichert, daß in dieſem Jahre den Wünſchen der Be⸗ völkerung nach einer beſſer mundenden Marmelade Rechnung 65 tragen werden ſolle. Allein die Borurteile waren ſehr ſchwer wieker vaus der Welt zu ſchaffen und ſo lud vor einigen Tagen der Reichs⸗ kommiſſar für Gemüſe und Obſt die„berufenſten Kritiker“, eine An⸗ zahl Preſſeyertreter, zu einer Koſtprobe ein. Es ſei vorweg ge⸗ ſagt, alle„Vorkoſter“ waren angenehm enttäuſcht. Das Kriegsmus 4617 wird den Beifall der Bevölkerung finden und ſie darf, ſoweit es ſich um die Marmeladeverſorgung handelt, dem vierten Kriegswinter mit guten Hoffnungen entgegenſehen. Es wurden gleich zwei Sorten Fruchtmarmelade einer Probe unterzogen. Die eine war eſne in Deutſchland erzeugte Erdͤbeermarmelade, die zu dem verhältnismäßig billigen Preis von„.40 für 700 Gramm Brutto in den Handel kemmt. Die zweite Sorte war ſogenannte Auslandsmarmelade, eine Miſchung aus Aepfeln und Pflaumen. Beide Sorten erwieſen ſich als vorzüglich im Geſchmack. Vor allem unterſcheiden ſic die heurigen Sorten von ihren verrufenen Vorgängerinnen durch den guffallen⸗ den Süßigkeitsgeſchmack. Er iſt von derartiger Stärke, daß das Mus, 9 im Geſchmack zu verlieren, durch Streckungsmittel verdoppelt wokden kann. Vis zum 15. Oktober wird, wie man verſicherte, aus⸗ ſchließlich reine Fruchtmarmelade hergeſtellt. Von dieſem Termin ab läßt ſich dann ein Ueberblick gewinnen, ob bei der ſpäter herzuſtellen⸗ den Marmelade eine Streckung nötig ſein wird. Falls dies zutrifft, werden in dieſem Jabre dazu ausſchließlich Mohrrüben, Runkelrüben und Kürbiſſe verwendet. Ein Verſuch, ob auch Gurken als Streckungs⸗ mittel dienen könnten, iſt noch nicht abgeſchloſſen. Ein probates Strafmittel. Der Landrat des Kreiſes Schleiden, Graf v. Spee, erläßt folgende Verfügung:„Aus dem Bericht der Kreisfettſtelle erſehe ich, daß in der Zeit vom 30. Juli bis 12. Auguſt 1917 die Bürgermeiſterei Dollendorf mit 73 Prozent, die Bürger⸗ meiſterei Lemmersdorf mit 74 Prozent der Landlieſerung für Butter rückſtändig ſind. Ich beſtimme hiermit, daß aus den obengenannten Bürgermeiſtereien Urlaubsg eſuche für Militärperſonen bis auf weiteres nicht hierher einzureichen ſind. Etwa eingehende Urlaubs⸗ geſuche werden hier vernichtet werden.“ Lebensmüde. In der Hoſpitalſtraße in Heidelberg brachte ſich am Mittwoch ein junger Mann aus Mannheim einen Schuß in die linke Bruſtſeite bei und verletzte ſich dadurch ſchwer. Er wurde ins Akademiſche Krankenhaus eingeliefert. 5 Todesſall. In Bad Dürkheim verſchied im 94 Lebensjahre Herr Altbürgermeiſter Fean Tartter. Der Verewigte wirkte lange Jahre im Dienſte der Allgemeinheit im Stadtrats⸗Kollegium, als Adjunkt und Bürgermeiſter. Splelplan des GroffB. Mof-u. Vational-Theaters Mannhelm Hof-Theater 21. Septemp.] Abonnement A Kabale und.iebe reitag Kieine Preise Anfang 7 Uhr 22. Septemb. Ab ent], Zum ersten Male: Miglere Prulse 28. Septemb. Ahonnement P ſtiotmanns Erzählungen Sonntag] Hone Preise Ankang 6 Uhr Nus Ludwigehaſen. Exploſion. In der Maſchinenreparaturwerkſtätte der Oppauer Filialfabrik der Badiſchen Anilin⸗ und Gobafabrll entſtand bei der Vornahme von Druckproben an einem größeren Druckgeſäß gus noch unbekannter Urſache eine Exploſion, der leider acht Menſchen⸗ leben zum Oofer ſielen. Einige Leute wurden verwundet.(3) Rus dem Großherzogtum. he. Heidelberg, 21. Sept. Der verdienſtvolle Leiter der Heidel⸗ berger ſtädt. Werke, Direkfor Kuckuck, zum 3 9 urat ernannt worden. Seit 13 Jahren ſteht er an der Spiße der Pe Werke, die ſich unter ſeiner Seitung auch in ſinanzieller Hinſicht günſtig entwickelt haben.—Auf offener Straße ſpielte hier ein Mann mit einem Revolver. Die Wa 8 ging los und verletzte den Mann. Weinheim, 18. Sept. Der ledige Arbeiter Reinhold Hoffmann Gis Birkenau kam im hieſigen Porphyrwerk beim Bedienen eines Bremsberges ſo ungthch zu Fall, daß er ſich einen ſchweren zuzog, der bald barauf den Tod herbeiführte Baldangelloch, 19. Sept. Zu der Verhgftung der Land⸗ wirtsehefrau., die ihr E Kinb getöket hat, exkährt das Heidelb. Tgbl.“ noch folgende Einzelheiten; Die Täte⸗ rin, deren Mann im Felde ſteht, hatte ſich mit einem hieſigen Burſchen eingelaſſen, was nicht ohne Folgen blieb. Anſang Sep⸗ tember gebar die Frau ein Kind. Um die Schande zu verbergen, beſchloſſen die Frau und der Burſche, das Kind zu töten. Ant 2. Heptember haben ſie das Kind gemeinſchaftlich in einem Zuber Waſſer ertränkt. Die ſchändliche Mutter wurde verhaftet, Nach anfänglichem Leugnen geſtand ſie ſchließlich ein, daß ſie gemein⸗ ſchaftlich das Kind umgebracht haben. Der Burſche wurde ebenfalls berhaftet und in das Amtsgefängnis eingelicfert. Karksruhe, 19. Sept. Der Bund der Karlsruher Detgilliſten⸗Veroine hatte kürzlich die Vorſtände der ihm angeſchloſſenen Vereine zu einer Beſprechung über verſchiedene, den Detailhandel betreffende Angelegenheiten eingeladen. Im Vorder⸗ Grunde der Verhandlungen ſtaud die Beleuchtungs⸗ und Heizungsfrage im kommenden Winter. Es wurde beſchloſſen, daß der Bund die ihm angeſchloſſenen Vexeine auffordert, bei ihren Mitgliedern auf möglichſt große freimillige Sparſamkeit in Heizung und Beleuchtung hinzuwirken. Größere Beleuchtungskörper ſollen, wenn irgend angängig, durch kleinere erſetzt werden. Entbehrliche Beleuchtungskörper ſollen am zweckmäßigſten abgeſchraubt werden. Vor allen Dingen wurde es in der Sitzung für nicht angängig ge⸗ halien, daß Schgukäſten bis faſt an die Deche mit Dekaratſonen oder Waren verbarrikadiert werden und ſo das Licht nicht in das Innere des Geſchäftes eindringen laſſen. Im Zuſammenhang hiermit Neues Theater Hasemanns Töchter Aufang 8 Uhr ———————————————————— ** 3 0 Salistag, 22. Seplember, gelten foigende Marken: Brot: Für je 750 Gramm die Brotmarken und Zuſatzmarken—4. Butter: Für ein achtel Pfund die Buttermarke 77 in den Berkaufs⸗ ſtellen 301—625 auf Kundenliſte. Eier: Für ein Ausland⸗Ei(40 Pfg.) die Marke 38 in den Verkaufs⸗ ſtellen 11—210. Mager⸗ und Buttermilch: Für ½ Liter die Marken 15—18. Kunſthonig: Für 200 Gramm die allgemeine Lebensmittelmarke W 3 in den Kolonialwgrengeſchäften—746 außerhalb der Kundenliſte⸗ Der Preis, iſt 55 Pfg. für das Pfund. Gefäße ſind mitzubringen. Preiserhöhung für Ausland⸗Eier. Der Verkaufspreis für die Ausland⸗Eier, die vom Samstag, den 22. September ab zur Berteilung kommen, beträgt nach den Beſtim⸗ mungen der Z. E. G. 40 Pfg. eee Nach einer Verſügung der Bad. Obſtverſorgung in Karlsruhe können künftig die Verſandſcheine ſür die Einlagerung von Winterohſt durch das ſtädt. Lebensmittelamt hier ausgeſtellt werden. Die Druck⸗ ſachen hierzu ſind aber noch nicht eingekommen. Es wird darum noch einige Tage dauern, bis das neue Verfahren aufgenommen werben kann. Eine Veröfſentlichung wird in Bälbe erſcheinen. Die Markenverteilnngsſtelle im Roſengarten iſt wegen Vorhereitung der Ausgabe der neuen Lebensmittelmarken täglich bis einſchließlich Mittwoch, den 26. September, an den Vor⸗ mittagen für die Bevölkerung geſchloſſen. Städt. Lebensmittelamt. ——— Unſere Verkaufsräume bleiben bis W geſchloſſen. Städtiſche Bekleidungsſtelle F 8, 5/8. eeee Leder iſt unerſehlich. Geht in Holz⸗Sandalen, oder laßt Eure Kinder während der warmen Jahreszeil barſußz gehen! Tragt Holz⸗Sohlen! Spari an Schuhen und Stiefeln! Schont Eure Lederſtiefel für den Winter! Städtiſche Bekleidungsſtelle, F 3, 5/6. Sammelt die Küchenabfälle. S 8 Biebintt Ihr ſtre⸗ adurch uuſere Viehſuttervorräte. Brintzt ſie zu den Annahmeſtellen der Maunheimer Abfall⸗Ber⸗ wertung oher meldet, Ihr Hausfrauen, in der Geſchäftsſtelle, wo und waun ſie abgeholt werben können. Die Anüahmeſtellen ſind geöffnet: 65—½7 Uhr: am Marktplatz ieden Tag, Ecke Wallſtabiſtraße: täglich, Uhlandſchule: Montags, Mittwochs, Samstags, Euiſenring 44: Jeden Tag(Annahme von jegl. Sorten Altvaxen wie Papier, Lumpen, Metalle, Korken, Flaſchen, Gummi, Knochen, 050. ——— arktplatz(Sohanniskirche): Montags, Mitiwochs und amstags. Die Komm Geſchäftsſtelle: 0 7 athaus. — wurde über die Möglichkeit eines etwaigen früheren Laden⸗ ſchluſſes im Winter geſprochen. Sodann nahm die Verſamm⸗ lung Kenntnis von den bisherigen Vorarbeiten zwecks Gründung des Bundes der badiſchen Detailliſten⸗Vereine. Ferner wurde im Hinblick darauf, daß das Verpackungsmaterial bei Poſtpaketen er⸗ heblich im Preiſe geſtiegen iſt, beſchloſſen, daß ſich die Geſchäfts⸗ leute die baren Auslagen bei Verſand an Kunden vergüten laſſen ſollen. Einmütige Zuſtimmung fand weiterhin der angeregte Weg⸗ fall des Sonder⸗Rabatts. rr. Baden⸗Baden, 20. Sept. Von der Inſel Mainau kommend iſt Großherzogin Luiſe mit Gefolge und Dienerſchaft hier eingetroffen. Die hohe Frau hat auf Schloß Baden Wohnim genammen und wird in unſerer Bäderſtadt zu längerem Herbſtauf⸗ enthalt verbleiben. (Fützen(Amt„andorf), 20. Sept. Hier wurde ein ruſſiſcher Gefangener, der nach, der Schweiz flüchten wollte, erſchoſſen, weil er dem Anruf des Poſtens keine Folge geleiſtet hatte.— In Grimmelshofen wurde ein Ruſſe, welcher nur mit dem Hemd be⸗ kleidet war, eingefangen. Er gab an, daß ſein Kamerad über eine Felewand im Wutachtal abgeſtürzt ſei. Der Abgeſtürzte konnte lt.„Volksfr.“ noch nicht gefunden werden.(g..) Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Haßloch, 19. Sept. Letzte Woche waren einige Frauen aus Ludwigshafen hier, um dort Trauben zu holen, wo ſie keine Win⸗ gert haben. Sie fanden auch gleich Wingerte, in denen ſie Taſchen und Körbe ſchnell füllen konnten. Als dies geſchehen, wollten ſie wieder abreiſen. Aber die ei hatte die Frauen beobachtet, holte ſie ein und brachte ſie zur Porihei, wo ſie die gefrevelten Sachen abliefern mußten. Es waren etwa 63 Pfund Portugieſer⸗ trauben, ſowie eine Kiſte Pfirſiche und Nüſſe. Mit leeren Taſchen und Körben mußten die Frevlerinnen abziehen, außerdem haben ſie auch Strafe zu erwarten. (J Speyer, 18. Sept. In Neuſtadt fand eine Vollver⸗ ammlung des Landwirtſchaftlichen Kreisgus⸗ chuſſes der Pfalz unter Vorſitz des Regierungspräſidenten Exö. b. Neuffer ſtakt. Hinſichtlich der Sagtkartoffel⸗ verſorgung der Pfalz für 1917/18 wurde auf Wunſch der Re⸗ gierung bezw. der pfälziſchen Kommunalverbände beſchloſſen, im Benehmen mit der baheriſchen Futtermittelſtelle München die für das neue Wirtſchaftsjahr notwendigen Sagtkartoffeln, ſoweit ſolche aus Norddeutſchland zu beſchaffen ſind, tunlichſt ſchnell aufzukaufen und in der Pfalz einzuführen, um ſie an die pfälziſchen Kommunal⸗ verbände aufgrund ihrer Beſtellung zu verteilen. In erſter Linie ſoll jedoch bei der Landesſuttermittelſtelle München darauf hinge⸗ wirkt werden, daß der Pfalz aus dem jenſeitigen Bayern möglichft viel Saatgut zur Verfügung geſtellt wird. Beſchloſſen wird ferner die Beteiligung an der 7. Kriegsanleihe mit 50 000 Mk. * Deidesheim, 90. Sept. Der quantitative Ausfall des Rot⸗ weinherbſtes übertrifft die Erwartungen. So wurden bei dem Winzerberein von den Mitgliedern etwa 200 bis 250 Logel ange⸗ meldet und— den Haustrünk nicht miigerechnet— etwa 600 bis 700 Logel abgeliefert. Die ganze Kreszens ausſchl. des eigenen Bedarfs ſoll bereits verkauft ſein als flüſſiger Wein(etwa 10000 Liter), Au chiſt ſonſt bei Privaten alles in feſten Händen zu 110 440 Mk, die Logel. Die Trauben kelterten ſich ſehr vorteilhaft, da“ ſie wenig dürre, ausgetrocknete oder vom Wurm angefreſſene Beeren aufweiſen. Moſigewichte zwiſchen 80 und 07 Grad nach Oechsle.— Wann die Weißleſe beginnen ſoll, iſt noch dahingeſtellt; jeden⸗ falls hängt der Beginn von den Witterungsverhältniſſen ab, ſieht man doch gerade hier mehr auf Quglitäts⸗ wie auf Quantitätsbau. Es dürfte hor dem 1. Oktober an einen Beginn der Weinleſe nicht zu denken ſein. RMR, Daxmſiadt, 18. Sept. In der heute wieder unter Vorſitz des Abg. Dr. Oſann ſtattgehgbten Sitzung des erweſterten Finanz⸗Griegs) KAusſchuſſes der Iweiten Kammer kagte Kammerpräſident Köhler an, wann Die in Ausſicht geſtellte orlage über die Aufbeſſerung oder die Teuerungszula ge für die Sigatsbeamten zu erwarten ſei. Staatsminiſter Or. pon Gwald gab die Erklärung ab, daß die Vorlage ſpäteſtens bis Ende dieſer Wache an das Haus komme. Der Vorſiſende des Ausſchuſſez drängte ebenfalls auf haldige Porlgge, da die Notlage der Beamten 671 groß ſei und die Mittel für die Anſchaffung des Winterbedarfs eßt ſchon zur Verfügung geſtellt werden müßten, damit die letzige Einkaufszeit benützt werden könne.— Der Ausſchuß wandte ſich dann den Anträgen bezüglich der Obſtverſorgun g zu. Von allen Seiten kamen lebhafte Beſchwerden über die hohen Ob ſtpreiſe, die großen Propiſignen der Aufk äufer und die mangel⸗ hafte Behandlung des Obſtes zum Ausdruck. Nach einer Erklärung des Regierungsvertreters wird ſoweit wie möglich Abhilfe geſchehen. Die i P e und die Abgabe von Brennholz aus ben ſtaatlichen Waldungen wurden hierguf an Hand zweſer An⸗ träge beſprochen und dabei auf die enorme Steigerung der Holzpreiſe, insbeſondere beim Kleinverkauf, hingewieſen. Der Regierungsver⸗ treter erklärte, daß die vollſtändige Aufhebung der Verſteigerungen, — —— ——.——————————————— — 1 —————— ———————————— —— S ———————————— .———— ————— —— —— ————— —— — ——— 4. Seite. Nr. 441. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 21. September 1917. wie beantragt, nicht möglich ſei, daß man aber auf eine Einſchrän⸗ kung hinarbeite. Die Regierung habe mit einer Reihe von Ver⸗ waltungen etc. Verträge auf Brennholz zu tarifmäßi⸗ gen Preiſen abgeſchloſſen unter der Bedingung, daß das Holz mit geringem Nutzen an die Verbraucher(Höchſtpreiſe) abgegeben wird. Nus dem Maunheuner Kunſtleden. Theaternachricht. Die Beſetzung der Mannheimer Erſtaufführung von Ludwig Fuldas Luſtſpiel„Die verlorene Tochter“, das an vielen deutſchen Bühnen bereits mit großem Erfolg gegeben wurde, iſt fol⸗ gende: Alex Kornemann— Hans Godeck, Bernhard Kornemann— Alexander Kökert, Adolfine— Julie Sanden, Nelly— Alice Liſſo, Dr. Lips— Ludwig Schmitz, Weſtfal— Julius Janſon, Eva Hein⸗ ſius— Grete Sandheim, Margot Straub— Helene Leydenius, Ilſe Becker— Elſe Merbreier, Baronin Schmettau— Lene Blankenfeld, Hilde— Liſelotte Denera, Herta— Elſe Gerlach, Kinkeling— Robert Garriſon, Wittich— Adalbert Schlettow, Hoteldirektor— Georg Köhler, Zimmerkellner— Joſef Renkert. Die Regie hat Emil Reiter. In der Aufführung von„Hoffmanns Erzählungen“ am Sonntag ſingt Jrene Eden die Partie der Olympia, Giuletta, Antonia. Die des„Hoffmann“ ſingt Max Lipmann. Im Neuen Theater findet eine Aufführung von„Haſemanns Töchter“ ſtatt. Muſikverein E. V. Mannheim. Der hieſige Muſikverein wird im kommenden Winterhalbjahr wieder 3 Chorkonzerte wie in früheren Jahren veranſtalten. Für das 1. Konzert iſt eine Wiederholung der C⸗dur⸗Meſſe von Beer⸗ hoven vorgeſehen. Der Meſſe voraus geht diesmal als Neuheit für Mannheim Max Regers Chorwerk„O Haupt voll Blut und Wun⸗ den“. Für das 2. Konzert wurde Haydns Jahreszeiten gewählt, zu deſſen Einübung die Proben bereits begonnen. Joh. Seb. Bachs gewaltigſtes Chorwerk die Matthäus⸗Paſſion ſoll am Karfreitag den Abſchluß der Vereinstätigkeit 1917/18 bilden. Diözeſanſynode heidelberg 1017. N. Heidelberg, 19. Sept. Die diesjährige Diözeſanſynode wurde heute vormittag 9 Uhr vom Vorſitzenden, Dekan Schlier, mit einer gedankentiefen, ernſten Anſprache eröffnet. In einem Rückblick auf das abgelaufene Jahr teilte er mit, daß die Herren Pfarrer Gold⸗ ſchmidt und Erckenbrecht Heidelberg wieder verlaſſen haben, daß Herr Stadtvikar Roſe aus dem Felde zurückgekehrt iſt und ſein Amt hier wieder verſieht und daß die Theologin Frl. Elsbeth Overbeck vorläufig auf 2 Jahre als„Pfarrgehülfin“ angeſtellt iſt. Es iſt ihr der Religionsunterricht in der Mädchenſchule und die Seel⸗ orge in den Kliniken übertragen; die Austeilung der Sakramente teht ihr nicht zu, ebenſowenig iſt ſie zum Predigen befugt.— Der Redner beglückwünſchte den Kirchenblteſten Runz⸗Ziegelhauſen, der ie Jubiläum als Kirchenälteſter und Mitglied der Synode eiert. Das vom Oberkirchenrat beſtimmte Thema: „Was muß und was kann die Kirche der Reformation tun, damit unſer Volk nicht geſchädigt, ſondern mit innerem Gewinn aus dem Kriege hervorgehe?“ wurde in einer einſtündigen, geiſtvollen, geſchichtsphiloſophiſchen Rede von Dekan Schlier behandelt. Der Redner leitete ſeine Ausfüh⸗ rungen ein mit einer Würdigung Luthers als des Schöpfers der Geiſtesfreiheit, des Vaters des Liberalismus. Er kennzeichnete dann die Wirkungen des Weltkrieges auf den Geiſt des deutſchen Volkes. Der heilige Geiſt von 1914 iſt nicht geblieben— wenn Wiſſen⸗ ſchaft, Technik und Induſtrie wunderbare Siege und Triumphe feierten, ſo hat andererſeits der Krieg die Schatten tiefer gezeichnet, die auf dem deutſchen Volke lagen. Das deutſche Volk führt, wie nach dem Kriege 1870/71, den Tanz um das goldene Kalb auf und das„aweierlei Recht“, das heute ſo vielfach herrſcht, bringt der Volksſcele ſchwere Schädigung. Dennoch dürfen wir nicht meinen, daß das Chriſtentum fehle, auch wenn es ſich vielleicht im Schützen⸗ graben wenig äußert. Es gibt auch eine wortloſe Frömmigkeit. Und trotz aller tiefen Schatten fühlen wir die Größe der Gottes⸗ ſtunde; wir fühlen, daß Deutſchland berufen iſt, den Mammons⸗ geiſt Englands und Amerikas niederzureißen und den Idealismus wieder aufzurichten, Deutſchland ſoll der heilige Michael werden, der den Drachen tötet und der Welt den Frieden Gottes bringt. Aber um dieſe Aufgabe zu löſen, muß Deutſchland zuerſt die Mam⸗ monsherrſchaft im eigenen Volke beſiegen; das Volk muß zurück⸗ geführt werden zu tiefer Religioſität, zur Frömmigkeit. Eine der weſentlichſten Aufgaben der Kirche iſt es, das Vertrauen zum Staat im deutſchen Volke wieder aufzurichten, das Einſtrömen religiöſer Kräfte in das Staatsleben muß eine verſittlichende Wir⸗ kung ausüben. Die Kirche muß ihre Kraft dem Staate leihen, da⸗ mit er ſich immer ſtärker und wehrhafter entfaltet. Um gemein⸗ ſame praktiſche Arbeit zum Wohle des Vaterlandes zu leiſten, müſſen alle religibſen Kräfte zuſammengefaßt werden zu einem „Miniſterium des Innerſten“, einer Körperſchaft aus Vertretern aller religiöſen Gemeinſchaften— auch der Katholiken und Juden— zur Herausarbeitung und Behandlung aller ethiſchen Fragen. So werden Gerechtigkeit und Gottesfurcht im deutſchen Volke eine Stätte finden. Herr Pfarrer Gilg als Korreferent vertrat einen weſentlich anderen Standpunkt. Große Gefahren des Krieges erblickt er in dem ſtarken Anwachſen der Macht der kath. Kirche einerſeits und der So⸗ zialdemokratie andererſeits. Der katholiſchen Kirche ſtehen nicht nur gewaltige Geldmittel, ihr ſteht eine politiſche Partei zu Ge⸗ bote, mit der die Regierung durchaus rechnen muß. Wenn wir uns nicht zur Wehr ſetzen, werden wir zermalmt werden zwiſchen Zen⸗ trum und Sozialdemokratie. Darum muß die evangeliſche Kirche eine größere Selbſtändigkeit, ſtraffere Organiſation gewinnen. Nicht eine immer weitergehende Demokratiſierung muß Platz greifen, ſondern eine Stärkung der Zentralgewalt. Der Oberkirchenrat ſollte mit biſchöflicher Gewalt ausgeſtattet ſein; ein Theologe, nicht ein Beamter, ſollte die Kirchengeſchice leiten. Ferner tut der evan⸗ eliſchen Kirche not die Heranbildung eines theologiſch gut geſchulten Hfakrſtandes; die katholiſche Kirche geht mit ungeſchwächter Kraft aus dem Kriege hervor— wir haben viele unſerer Tüchtigſten ver⸗ loren. Vor allem aber können wir nicht länger auf eine ſtarke politiſche Betätigung der evangeliſchen Kirche verzichten. Das Beſte, was wir dem Volk geben kön⸗ nen, iſt eine ſtarke, feſtorganiſierte, einflußreiche Kirche. Aus den übrigen mehr als fünfſtündigen Verhandlungen iſt noch hervorzuheben: Pfarrer Dr. Merte berichtete über die Mißſtände, die die Un⸗ — feindlicher Kriegsgefangener als Arbeiter in den Land⸗ gemeinden herbeigeführt hat, Schäden materieller Art(Sabotage, Schädigung von Zugtieren und Fuhrwerk durch rückſichtsloſes Drauflosfahren, Sitte des„Trinkgeldes“ an die Gefangenen, wel⸗ ches den Lohn oft überſteigt uſw.) und ſittlicher Art. Stadtpfarrer Maas machte Mitteilungen über vorhandene Nöte in der Jugend⸗ fürſorge und Vorſchläge zu ihrer Abhilſe. Sein Antrag, beim Ober⸗ kirchenrat für die Anſtellung einer Polizeiaſſiſtentin in Heidelberg und für die Einführung der Generalvormundſchaft einzutreten, wurde von der Synode einſtimmig genehmigt. Pfarrer Boeckh brachte eine von der Synode einſtimmig genehmigte Entſchließung ein, in welcher die Synode ihr ſchmerzliches Bedauern über die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes im Jubeljahr der Reformation ausſpricht und die Ware such der Hoffnung Ausdruck gibt, daß die Evangeliſchen um ſo treuer feſthalten an der Reformation und die Arbeit des evangeliſchen Bundes unterſtützen. 2 5* 7 Die ſiebente Kriegsanleihe. Frankfurt a.., 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Aus Anlaß der im Zuge befindlichen ſiebenten Kriegsanleihe hat heute im Sitzungsſaale der Handelskammer Reichsbankpräſident Havenſtein einen etwa einſtündigen Vortrag gehalten, in dem er in kurzen Umriſſen das Programn für die hoffentlich letzte Kriegzanleihe entwickelte. Er ſchloß ſeine intereſſanten Ausführun⸗ gen mit den Worten, daß an dieſem Kampfe der Heim ar mee jeder in ſeinem großen oder kleinen Wirkungskreiſe teilneh⸗ men müſſe, es dürfte keiner fehlen. Dann werde man des glänzenden Erfolges ſicher ſein. Aus den Kreiſen der Bankwelt wurde verſichert, daß die Stadt Frankfurt auch diesmal, wie bei den vorhergehenden Anleihen, bei denen ſie mehr geleiſtet habe, als er⸗ wartet wurde, ihre Schuldigkeit tun werde. Letzte Meldrngen. Die Erklärungen Painleves. Bern, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die Haltung der fran⸗ zöſiſchen Preſſe gegenüber den Erklärungen Painleves iſt im allge⸗ meinen kühl zurückhaltend und bezeichnet ſie mit dem Worte„Abwarten“. Das ganze Land verlange eine energiſche Regierung. Hoffentlich werde Painleve energiſcher ſein als ſten Vorgänger und eine wirkliche Kriegsregierung leiten. Die meiſten Blätter teilen gleichzeitig mit, daß die Aeußerungen Painleves auch in der Kammer kühl aufgenommen wurden. Das Land wie das Parlament ſeien der Verſprechungen überdrüſſig und warteten auf Handlungen. Viel aufgegriffen wird der Satz Painleves, daß Frank⸗ reich den Krieg nicht einen Tag zu lange oder zu kurz führen dürfe. Ferner wird hervorgehoben, daß er bezüglich der Kriegsziele Frank⸗ reichs dem Willen der Nation entſprochen habe, gleichzeitig aber wird bemerkt, daß er ſie nicht klarer umſchrieben habe als alle anderen. „Figaro“ greift die Aeußerungen Painleves über die Geſellſchaft der Nationen an. Zuerſt komme der Krieg, die Geſellſchaft der tionen erſt in der zweiten Linie.„Echo de Paris“ meint, Pain⸗ lebe habe gute Abſichten und finde ausgezeichnete Formeln, aber man müſſe abwarten, wie er ſie anwenden werde.„Evenement“ erklärt, Painleve habe nicht den erwarteten Erfolg gehabt. Re⸗ naudel beendet in der Humanite ſeinen Kommentar mit der Er⸗ klärung, alles, was Painleve geſagt habe, könne die Partei nicht dazu bringen, ihre abwartende Haltung aufzugeben. Es werde ihm ſehr ſchwer fallen, den Eindruck der allgemeinen Schwäche zu ver⸗ wiſchen, den das Kabinett biete. „Action Francaiſe“,„Liberto“ und verſchiedene andere Blätter zweifeln daran, daß Painleve der rechte Mann ſei.„'Heure“ verweigert dem neuen Kabinett das Vertrauen. Man müſſe erneut die Machtloſigkeit der franzöſiſchen Exekutivgewalt feſtſtellen, die die Lage nicht verſtehe und das Parlament auffordere, das Werk der öffentlichen Wohlfahrt ſelber in die Wege zu leiten. Bevorſtehende Ernennung Schiffers zum Stellvertretenden Stagats⸗ ſekretär im Reichsſchatzamt. ſl Berlin, 21. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Berliner Lokal⸗Anzeiger“ teilt mit, der frühere nationalliberale Reichstagsabgeordnete Schiffer wird, ſobald der Reichstag die entſprechenden Forderungen in dem ihm zugehenden Nachtragsetat bewilligt haben wird, zum Stellvertretenden Staatsſekretär im Reichsſchatzamt ernannt werden. Ein Verſuch den Ozean zu überfliegen. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 21. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Die Neue Züricher Zeitung meldet: Havas berichtet aus Waſhing⸗ ton, daß ktalieniſche Caproniflieger, die gegenwärtig in den Vereinigten Staaten weilen, demnächſt verſuchen werden über den Ozean zu fliegen. Neue Verleumdungen. Berlin, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Der Hochdruck, unter dem die franzöſiſche Geſamtpropaganda arbeitet, lähmt mehr und mehr ſelbſt die bewunderungswürdigſte Phantaſie. So iſt es nicht erſtaunlich, daß aus Mangel an Erfindungen immer häufiger die alten Ladenhüter der Lügenwerkſtatt aufgeboten werden. Diesmal erſcheint aufs neue die Verleumdung, daß deutſche Flieger über fran⸗ zöſiſchem Gebiet vergiftete und mit todbringenden Bazillen ver⸗ ſehene Bonbons, Bleiſtifte und andere Gegenſtände abwarfen. Der Vorwurf wurde ſchon im März erhoben und damals von dem „Nieuwe Courant“ eine„abſcheuliche Verleumdung“ genannt. Er iſt zu ſinnlos, um ernſtlich widerlegt zu werden. * Rom, 20. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht. An der geſamten Front mäßige Tätigkeit. Kein Ereignie von Be⸗ deutung. Madrid, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Die ſpaniſche Preſſe beſchäftigt ſich weiter auf das lebhafteſte mit den Enthüllun⸗ gen des Suchomlinowprozeſſes, deſſen Bedeutung allge⸗ mein hervorgehoben wird. So vergleicht die Zeitung„ABC.“ in ihrem erſten Artikel einer Serie mit der Ueberſchrift„Die Schul⸗ digen“ die Angaben des deutſchen Weißbuches mit den Ausſagen des Petersburger Prozeſſes und ſchließt mit dem Urteil: Die En⸗ tente iſt des infamſten Blutvergießens ſchuldig, das die Ge⸗ ſchichte kennt. Die bekannte Militärzeitung„Correſpondenzia Militär“ richtet ſcharfe Angriffe gegen die Entente und beſonders gegen den ſchein⸗ heiligen Wilſon und meint, Deutſchland habe 9595 nötig, ſich vor der Nachwelt zu rehabilitieren. Im Petersburger rozeß ſei es bereits e worden. Handel und industrie. auch diesmal schwach und zur Deckung der aufgetretenen Nach- krage unzureichend. Die holländischen Labakmärkte standen unter dem Zeichen einer schr festen Haltung. Bei der jüngsten Ein- schreibung in Amsterdam, die sich auf rund 5500 Packen Java- und 350 P. Paraguaytabake erstreckte, nahmen die Preise starkk steigende Richtung. Ein erheblicher Teil des Angebots bes aus Vorstenlandentabaken, unter denen Sandblatt an erster Stelle War, Es kandelte sich dabei um ausfuhrireie schönfarbige Ware, die aber auch sonst von guter Beschaffenheit war. Die Slcrubse Stellten ebenfalls einen wertvollen Rohstoff dar, der sich allerdings melr zu Einlage-, als Zigarrenzwecken eignete. Es wurden u. 4. erzielt für 135 Packen 1010/A/ Sambi und 101 P. desgl. C/Sambi 216 c(Schäteung 135,5 0, 170 P. 1910%0/ 167 c(124,5 O) 16 P. Ketangan/V/1916 251 C(140), 150 P. 1916/ Grogol 198 C0(27 ꝙ, 145 P. 1516/A/Diwo/V/Zuid 203 c(127,5), 100 P. THS/ Kedoe Malangan 142 c(100), 133 P. Grogolan(V/1016 225 C 1385), 125 P. 1910/AFToendongan 310. c(160), 120 P. 1901/4/Tom) 235 c(128,5), 100 P. 191%/ athak 222 c(133), 200 P. Igle- Boender und 73 P. BoerſE/1916 175 C(422,5), 100 P. HTSK- Garcet 141 c(88 0, 370 P. 1916/MNC/KLBE 132 c(—, 103 P. KGS/ Berkat/K/1910 138 C(1005 c0), 141 P. P/K/1010 und 60 P. P/O/191e 168 c(00117,5), 130 P. 191%/ MS/V 186 C“ 629,5), 72 P. 1916/A/CMSIM 205 c(164), 175 P. Dioho/HIA/1910/An. Blad und 155 P. B/ Soemberdjatie/B 158 c(117—124 c00, 354 P. AST/E/1010 und 114 P. desgl. F/1916 167 C(103—105.5 O, 250 AK/HKfH 140 c(101.5 0, 102 P. P/, 66 P. P/1 und 131 P. P/2 185 C(). Die Deli Cultur-Matschappij setzte von der 1916er Tabakernte seither 4430 P. zu durchschnittlich 215 c für das ab. In Rotterdam hat sie noch rund 350 P. und in Deli 3900., zusammen denmach rund 4300 P. unverkauft, während sich der ganze Ernteertrag auf 8740 P. belief. Die Holland Deli Co. ver- kaufte aus der Voriahrsernte bisher rund 350 P. zu etwa 191 C und 520 P. zu 112 c, nach Südamerilca 150 P. zu 254 C. 115 5 zu 254 c. und 315 P. zu 135 c; weitere 855 P. gingen mit einem Damplfer unter. Die Rotterdam Deli Gesellschiaft Büßßte gegen Ballen durch Kriegsereignisse ein; sie kat zurzeit in Amsterdam noch etwa 1800 P. und in Deli noch 6500 P. vorrätig.- Angemessenheitspreise tür Wein der Ernte 1917 in Baden. Die Vertretungen des badischen Weinbaues haben im Beneh- men mit dem Landespreisamt auf Grund eines in Ofenburg am 6. September 1917 gefaßten Beschlusses und nach Einholung von zablreichen Gutachten der Rebbauern ſolgende Angemessenheits“ Preise in Mark für das Helctoliter festgestellt. Weißwein Rotwein 1. Seegegend 200—220 250—300 2. Oberes Rheintal 200—220 250—300 3. Markgräflerland 300—350 350—400 4. Kaiserstuhl 280—380 370—400 5. Breisgau 200—300 320—350 6. Ortenau und Bühlergegend 300—375 480—500 7. Kraichgau und Neckargegend 280—330 350—400 8. Bergstrage 280—350 350—400 9. Main- und Taubergegend 200—250 250—300 Amerikaner 150—200. Die Preise gelten für gute, mittlere Lagen und Qualitäten; bei minderen Lagen sind sie entsprechend niedriger, bei beson- ders guten Lagen und Qualitäten entsprechend höher. Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten⸗ Aktiengesellschaft Rochum. r. Düssel dorf, 20. Sept.(Pr.-Tel.) In der heutigen Auf⸗ sichtsratssitzung wurde der Abschluß flir 1916—17 Danach beträgt der Rohgewinn 40 429 521 M. gegen 32 32¹² Als Abschreibungen auf Anlagewerte eind bestimmmt 25 Mill. M. gegen 22 900 000., so daß ein Reingewinn von 15 429 521 gegen 10 061 321 M. verbleibt. Daraus werden zum Zweck der allgemei nen Kriegshilſe eine Million, für Talonsteuer 200 000 M. vorge, schlagen. Die Dividende wird mit 10 Prozent gegen 7 Proꝛent gleich 13 Mil.., die Tantiemen des Aufsichtsrats mit A1 711 Marle und der Vortrag mit 717 810 M. vorgeschlagen. An Kriegs, unterstüttzungen, die Betriebsausgaben verrechnet wurden, Sind ausgegeben worden 5 460 935 M. gegen 2 854 400 M. Letzte Handelsnachrienten- Berlin, 20. Sept.(WIB.) Die Westfälischen Stahh werke haben im Interesse der Sickerung ihrer Erzbezüge mit Dreiviertel-Majorität die Kuxe der Gewerleschaft, Neue Haard bei Weidenau Zum Preise von 15 000 Mark pro Kuxe erworben · für eine Jahresförderung von ca. 180 000 Tonnen ichtet. Ihre Erze bestehen aus Spateisenstein und Rotspat mit Wer⸗ tigem Eisenglanz, die für die Verfeinerungs-Betriebe der West⸗ fälischen Stahlwerke von besonderer Bedeuſung sind. Die beschaffung für den Erwerb ist durch ein besonderes Abhonmmen mit der Nationalbanle für Deutschiand gesichert, sodaß eine Ka- Pital-Transaktion nicht in Frage kommt. Essen(Ruhr), 20. Sept.(WIB.) Der in der Aufsichts ratssitzung der Beutsch-Luxemburgischen Berg, werks- und Hütten-. in Bochum vorgelegte für 1916/17 ergibt einen Betriebsüberschuß von 45 298 417 Mu. (1 V. 38 070 824 Mk.), der nach Abzug von Zinsen und sich auf 39 928 524 Mk.(32 638 741 Mk.) stellt. Unter Hinzu wendung finden: 1. für die augemeine Kriegshilfe 1 000 000 Mi, 2. Riichstellung für die Talonsteuer 200 000 Mk., 3. 10 Piridende 1 3 000 000 Mk., 4. Tantisme an den Aufeichterat 511 711., 5. Vortrag auf neue Recimung 717 809 Mle. Kriegsunterstützung werden den Beamten, Arbeitern und Au- gehörigen 5 460 935 Mk. E 854 400 Mä.) gezahit. Wasserstandsbeobachtungen im Monat September⸗ Vem Tabakmarkt. Mannheim, 19. September.(Wochenbericht.) Die Ernte⸗ arbeiten Wurcen in ganz Sücldeutschland fortgesetzt und es konn- ten bei der meist trockenen erhebliche Posten von Spättabaken eingebracht werden. Große Blattfülle und auch sonstige gute Beschälienkeit zcichnen die Ware aus. Trotzdem alle Verfügbaren Arbeitskräfte zum Aufhängen der bereits geern- teten Tabale unter das Dach in Anspruch genommen werdlen, Vollzieht sich diese Arbeit recht langsam, was bei der großen Gefahr des Verderbens der Ware als recht mißlich empfunden Wird. Im Verkehr mit Tabaken alter Ernte waren es besonders die Umblätter, nach welchen sich starker Begehr richtete. Was darin gehandelt wurde, stellte sich im Preis auf etwa M. 170—200 für den Zentner. Was den Markt in Auslandtabaken betrifft, 50 richtete sich auch nach dieser Ware ständig reger Begehr. Vor allem waren es Deck- und Umblatt-Tabake, nach welchen starke Nachfrage auftrat. Ein Posten Sumatradeckblatt wurde im Preis- rahmen von 330—460 c. bei einem Kürs von 240 angeboten. Am Rippemnarkt waren es diesmal weniger die Zigarenhersteller, ten, als die Rauchfabalkfabriken. Das Angebot blieb 3 Pegelstatlon vom Datum Rheln* 1u. 10.1 18. 20..—. Kuningen“) 4245/222 2622290290 abende 6 Uhr ehl?. 340 20 320 30.900 22/ Hachm. 2 B. MaXuu ꝗ 45236 55.97 246.71 43 Nachm 2 Uhr RHannhelm 41 456 40 445 400 22 Lergens 7 Malnzz 4180173] 181151149-B 12 Uur Kauvd„„6„ 383282 224/26824 Vorm. 2 Uhr, Kölln 2656 283227 2802447 Bachm. 2 Uhr vom Neckar: Rannheim 474 446 47] 40 28228 Vern. 2 Ur Hollbronn.20.8 094 068 ae⁰ Vorm. 7 Uhr Bed. +E 120, Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. (Z..) Uobefugter Machdruok wird gerlohtnon vortoigtl 22. September: Wenig verändert. 23. September: Bewöllet, teils Sonne, angenehm stricimeise Regen 24. September: Wenig verändert. 25. September: Wolkig, teils sonnig, Regenfälle, nachte EAlt. 20. September: Sonne, Wolkenzug, strichweise Regen. Kühl. 27. September: Kaum verändert. 28. Sept Veränderlich, normal temperiert ember: 29. September: Wolkig, teils Sonne, angenehm. ——— 2— 2— NR e. * — SSl Freitag, den 21. September 1917. Nr. 441. 5. Seite. 7* * 3 rstaufführung? Maria Carmi in Erstaufführung!? Wenn Fete sprechen Drama in 4 Akten von Robert Reinert. 5 VerheiratetT77 Lustspiel in 2 Akten. In den Hauptrollen: Haune Brinkmann, Carl Auen. 3— Kriegsenleihe-Versicherun mit günstigen„Phönix“ Monatsraten Hohne Zuschlägeh mit und ohne P— Sokortige Vollauszahlung im Kriegssterbefalle durch die Filial-Direktion:“ 17. Tel. 3640 HK Th. Balz, Mannheim, Friedrichsring U 3, 88 K 0 Gebr. Diwan„erkenfen Unfall-Verslcherung ohne ärztliche Unter-Ks, 10, 2. St. Stb. 7054a suchung finden geschäftstüchtige LeerekMis 90 Lek Ti in verſchied. Größen hat auch Kriegsinvaliden abzugeben 75680 Nach dem Roman von Einar Roustoy Noch nie sind Stürme von einer solchen Sewalt und Eindringlichkeit auf die Piatte gebannt, noch nie Stimmungen so erschöpf worden, wie hier. Bäume brechen, Schiffe zerschellen und in diesen Rahmen schiebt Schauspiel voll mystisch-orientalischer Saison. Sensationsdrama in 5 Akten sich eine Handlung von höchster dramatischer Spannung. 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Res., Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse und der hess. Tapferkeitsmedaille und cand. rer. mere. Walter Herbschleb OEfAZ.-Stellv. u. Ofiz.-Aspirant Inhaber des Eis. Kreuzes II. Ki. in den letzten Kämpfen den Helden- tod für das Vaterland erlitten haben. MANNHEIM, den 20. Sept. 191. Die Akademische Verbindung Armünia d. d. Mandeishochschule Manaheim .: E. Bu hinger G XM. B) I. a NacTh ᷓF. Am 9 September 1917 starb im Feldlazarett an den Fol- gen einer Verwundung unser zweiter Vertrauensmann Kem. Werner Pauels Wir verlieren in dem Entschlafenen einen lieben, bewährten Mitarbeiter, dem wir ein treues Andenken be⸗ wahren werden. Wa248 Krelsverein Mannheim Im Verband Deutscher Handlunngsgehilfen. Für die wohltuenden Beweise herz- licher Teilnahme, sowie für die zahl- reichen Blumenspenden bei dem Hin⸗ scheiden unseres innigstgeliebten Vaters, Großvaters, Bruders, Schwa⸗ gers und Onkels len Wilhelm Lorsch baf Lorscſ und Frau. Darmstadt im September 1917. Pankratiusstraße 2½. 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Vorſtellung im Abonnement& Kabale und Liebe Ein bürgerliches Trauerſpiel in 5 Akten von Schiller Spielleitung: Max Krüger Perſonen: Präſidentvon Wolter, am Hofe eines deutſchen Fürſten Hans Godeck Hermann Kupfer ofmarſchall von Kalb Ludwig Schmitz Lady Milford. Favoritin des Fürſten Lore Buſch Wurm Hausſekretär des Präſidenten Robert Garriſon Müller, Stadtmuſikant oder, wie man ſie an einigen Orten nennt, Kunſtpfeifer Deſſen Frau Souiſe, deſſen Tochter Sophie, Kammerjungfer der Lady Jenny Hotter Ein Kammerdiener des Fürſten Meinhardt Maur Ein Kammerdiener der Lady Foſef Renkert Diener des Präſidenten Paul Bieda Berſchiedene andere Diener, ſowohl der Lady als des Präſidenten. Gerichtsdiener. Nach dem zweiten Akte findet eine größere Pauſe ſtatt Kaſſeneröff. 6½ uhr Anf. 7 Uhr Ende u. 10 Uhr Kieine Preiſe. ——— N Verein zur Fürderung des 1Sraelitischens Kellgions-Unterrichts EE..) Der Wiederbeginn des Unterrichts findet Sonntag, den 23, September 1917 Statt. Neuanmeldungen für den hebräischen? Unterricht werden am gleichen Tage zwischen 11—12 Uhr im Schullokal M 4, 7 entgegengenommen. W347 E Der Vorstaud. Karl Neumann⸗Hoditz Julie Sanden Grete Sandheim ultüifmuktmutinnnrutlinn Münteän. Firrinruunt MHannheimer Künstlertheater APOLLOTHM Fernspr. 1624 ereeee “ Samstag, 22. September, abends ½9 Uhr 2. Chor-Probe im grossen Saale der Liedertafel. Auf vollzähliges Erscheinen rechnet der Ceschäftsführer-Ausschuss. Lältir fl⸗ Vosbiüͤdung vatdbein.U. S Vortrãge nehmen nächsten Pülterzoch ihren Anfang. Sie finden alle Mitewochs im alten Rathaus statt, sind für jedermann unentgeltlich und he- ginnen stets abends 8½ Uhr W248 Vortragsverzeichnisse sind kostenlos zu haben: in der Bernhard Kahn-kssehalie überm Meckar, am Eingang des Vortrag⸗ Sadales, beim Verkehrsverein im neuen Rat- haus, in der Vnlksbücherel im Herschelbad und im Zekungskiosk am Wasserturm. Die-Bücharei in der Bernhard Kahn-Lese · halle wird nächsten Montag wieder geöffnet. ieeeeeeeeieenettinitutistiunisuiumupiiuitg iunnüis 0 1 7, 7 Tel. 201l. —— 1. Menepelfiim der berühmten Ernst Reicher-Serie PIaxt Meb. err eunte Mester u dem rossen fvuzk RRN 2 einzigartig in Darstellung und Regie ausserdem ein erstlclassiges Beinrograum Ankang der Voriukrungen: 3, B, 7 und —— 5 Kammer- K7„T Tel. Lichtspiele 20l7 6 Akte Kolossalwerk Die ergreifendste und erschütterndste Darstellung der christenverfolgung aus der Zelt Neros! I. Monopoliflm der neuen Serie 191//18 Exstaufführung EeCials Vernon in dem großen Drama Die foten Schuhe ErstklassigeDarstellung sowie eine herrhche Inezenierung verbürgen für den grõßten FKunst-Senussl Außerdem das erstklassige Beiprogramm. Akte betr⸗ zur Unterrichtsbeginn Der regelmäßige Unterricht beginnt am Montag, den 24. September, morgens 6 Uhr. Die verehrl. Firmen werden höfl. gebeten, den flichtigen das letzte Schulzeugnis unterſchrieben bgabe an den Klaſſenlehrer mitzugeben. Mannheim, den 20. September 1917. Das Rektorat: Dr. Bernhard Weber. 9 bur. kKauſen Gie Felevhou 160 2 2, 9 as Neueſie iu moòern garnierten Damen Naodben- unò inòerhuten Huga immern Aunſiſiraße Ausſlellung in ã Gaſauſenſiern Ifraelitiſche Gemeinde In der Hauptſynagoge. reitag, den 21. September, abends.15 Uhr. amstag, den 22. September, morgens.30 Uhr. Fürbitte für Heer und Baterland. Abends.05 Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6˙½ Uhr. Abends 6 Uhr. In der Clausſynagage. Freitag, den 21. September, abends.18 Uhr. Samstag, den 22. September, morgens 8 Uhr. Predigt: Herr Rabbiner Dr. Unna. Abends.05 Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6 Uhr.— Abends.30 Uhr. ————ðö——— feta bei Norch-, Ff fachen, kleinen Zünderkörpers aus weichem Flußeiſen an gut eingerichtete Betriebe auf —5 Monate zu vergeben. Rohlinge werden ſofort geſtellt. verfügbarer Maſchinen eiligſt erbeten. 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