— r Len aligeneinem und Faudelstell: Chefredakten Dr. Fritz G0 2 1 den Kuzeigenteil: Anton Prkeſer. Druck u. lag: Druckerei pr. Haas Rannheimer General⸗ Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim— Draht⸗Adreſſe: Saa e Rian— Ferniprecher: Ur. 7040, 704l, 5 7943, 7944, 7945.— Ronto: Rr. 2917 Lubwigshafen a. Rh. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für Die vierte Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 27. September.(W V. Amtlich.) Weſtlicher Rriegsſhauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Nuprecht von Banern Die Schlacht in Flandern hat geſtern von; frühen Morgen bis kief in die Nacht hinein ununterbrochen geiobt; in Klein⸗ kärmpfen ſetzte ſie ſich bis zum Morgen forl. Wieder hat die kampfbewährte vierte Armee dem briti⸗ ſchen Anſturm getrotzt. Truppen aller deutſchen Gaue haben Anteil an dem Erfolg des Tages, der dem Feind noch gerin⸗ geren Geländegewinn brachte als der 20. September. Trommelſeuer unerhörter Wucht leitete den Angriff ein. Hinter einer Wand von Staub und Rauch brach die engliſche Jufanterie zwiſchen Mangelaare und Hollebete vor, vielfach von Panzerwagen begleitet. Der beiderſeits von Langemarck mehrmals anflürmende Jeind wurde ſtets durch Jeuer und im Nahkampf zurück⸗ geſchlagen. Von der Gegend öſelich St. Julien bis zur Straße Menin⸗ Vpern gelang dem Engländer bis zu einem Kilometer tief der Einbruch in unſere Abwehrzone, in der dann tagsüber ſich erbitterte e 9— abſpielten. Durch egen ſeiner artilleriſtiſchen Maſſenwirtun ſuchte der Feind das Vorziehen und Eirgreiſen unſerer Ne⸗ ſerven zu hemmen. Die eiſerne Willenskraft unſerer Regi⸗ menter brach ſich durch die Gewalt des Jeuers Buhn. Der Gegner wurde in friſchem Anſturm an vielen Stellen ge⸗ worſen. Beſonders hartnückig wurde an den von Zonnebele w wärts ausſtrahlenden Straßen gerungen und am Abend— Gheluvelt gerungen. Das Dorf blieb in unſerem Beſig. Weiter ſüdlich bis an den Kanal Comines—Bpern brachen wiederholte Stürme der Engländer ergebnislos und verluſt · reich zuſammen. 3 Der Feind hat bisher ſeine Angriffe nicht erneuert. Win⸗ deſtens 12 engliſche Diviſtonen waren in der Front eingeſetzt; ſie haben die Jeſtigkeit unſerer Abwehr nicht erſchüttert. An den übrigen Abſchnitten der flandriſchen Front und im Artois ſteigerte ſich nur vorübergehend die Feuertätigkeit. Die Beſchlehung von Oſtende in der Nacht vom 28. zum 26. September forderte außer Gebäudeſchaden auch von der Bevölkerung Opfer, 14 Belgier ſind getötet, 25 ſchwer verletzt worden. Heeresgruppe des deutſchen Uronprinzen Nördlich von Soiſſous, in mehreren Abſchnitten des— min des Dames und auf dem Oſtufer der Maas blieb die Kampftätigkeit der Artillerie lebhaft; es kam nur zu örtlichen Vorfeldgefechten. 17 ſeindliche Alugzeuge ſind geſtern abgeſchoſſen worden. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. Bei Dünaburg, am Naroczſee, füdweſtlich von Luck, ſowie in Teilen der Karpathenfront, der rumäniſchen Ebene und an der unteren Donau auflebendes Jeuer. Mazedoniſche Front. Kein Ereignis von Bedeutung. der Erſte Generalquarkiermeiſter: Ludendorff. der Kampf um Flandern. Aus dem Kreiſe des Deutſchen Flottenvereins wird un ieben: Zähigkeit und Erbitterung, die in der Weltgeſchichte ihresgleichen ſucht, ringen unſere Feinde an der Weſtfront um den Enbſieg. Opfer werden gebracht, die Frankreichs Vollskraft aufs ſchwerſte gefährden und Englands Staatsgebäude ins Wanken bringen. Für unſern weſtlichen Nachbarn und Erbfeind ſcheinen die immer ſich erneuernden Kämpfe wohl begreiflich; er ringt jetzt um ſeine Stellung als Grotmacht. Was aber veranlaßt Groß⸗ britannien, die Blüte ſeiner Jugend und diejenige ſeiner Dominien auf den Schlachtfeldern Flanderns verbluten zu laſſen und ſeine finanzielle Zukunft wie auch ſeine weltbeherrſchende Stellung in Gefahr zu bringen? Was bedeutet ihm der Kampf um Flandern? Die Antwort kann nur lauten: Mit Flandern ſteht und fällt das giel, um deſſen Erreichung England den Weltkrieg angegettelt, vorbereitet und begonnen hat. Deutſchlands wirtſchaftliche Macht zu brechen, darum allein ging der Streit. Das wußten wir und darum haben wir unſere Flotte gebaut. Aber ihre Baſis war die denkbar ſchlechteſte. Vom naſſen„Dreieck“ bis zu den Ausgängen aus der Nordſee war eine Tagesreiſe. Die Küſten waren in den Händen kleiner Seeſtaaten, die entweder nicht die Macht oder nicht den Willen hatten, ihre Neutralität gegen Großbritannien ſtreng auf⸗ rechtguerhalten. Belgien aber, deſſen Neutralität international gewährleiſtet war, hatte einen geheimen Pakt mit unſeren Feinden geſchloſſen und ſollte als Aufmarſchgelände für ihren linken Flügel zum Einfall in das induſtrielle Herz Deutſchlands dienen. Auch ohne die Trealoſigkeit Italiens und Rumäniens und die Doppel⸗ züngigkeit Rußlands waren ſomit alle Vorbedingungen gegeben, um Deutſchland von der Welt abzuſchließen; die Außerkursſetzung des See⸗ und Völkerrechts und die Wegnahme unſerer Kolonien mit Ausnahme von Hſtafrika vollendeten die Vorbereitungen, denen nun auch die militäriſche Vernichtung des Reiches folgen ſollte. Aber es kam anders. Unſere Streitkräfte faßten Fuß an der flan⸗ driſchen Küſte und gewannen damit die Möglichkeit, auch dem Inſel⸗ reich durch Angriffe auf, unter und über Waſſer gefährlich zu werden und damit die Machtſtellung des Reiches dieſem hinter⸗ liſtigen Feinde gegenüber in ungeahnter Weiſe zu ſtärken. Bleibt ſie in irgendeiner Form in unſerer Hand, ſo iſt der Traum Eng⸗ lands, enſere Werke und Eiſenhütten im Rheinland und in Weſt⸗ falen zu zerſtören, ausgeträumt, und ſie gibt uns die Möglichkeit, unſere mit ſo großen Mühen und Opfern in Antwerpen geſchaf⸗ fenen Handelseinrichtungen zu erhalten, unſere Kolonien wieder⸗ zuerlangen und dauernd zu behaupten und die Wiederherſtellung und ehrliche Beachtung des See⸗ und Völkerrechts, vor allem aber die Freiheit der Meere zu erzwingen. Mit Recht hat daher der Deutſche Flotten⸗Verein im vorigen Jahre in ſeiner Denkſchrift an den Reichskanzler die Beherrſchung Belgiens durch Deutſchland als den Schlüſſel ſeiner Zukunft bezeichnet. Dies alles fühlt das ganze angelſächſiſche Volk. Es ſieht ſeinen Siegespreis in Gefahr, und darum ſind ihm keine Opfer zu groß, um Deutſchland aus Flandern zu verdrängen. Das deutſche Volk aber muß ſich bewußt ſein, daß ſeine ganze Zukunßtsent⸗ wicklung davon abhängt, daß dieſe mit ſo vielem deutſchen Blut gedüngte Küſte nie wieder ants unſerem Mach Möglichkeiten: Ennveder es bleibt deutſch oher es wird engliſch. Ein drittes gibt es nicht. Begriff des Swmchterſges Berlin, 22. September. Früher, als erwartet, hat der ausgeſprochene Gedanke, daß die erlahmte unſerer Feinde nochmals aufleben könnte, durch einen am. ds. Mts. von eee engliſchen Kräften in Flandern unternommenen Angriff Verwirklichung gefunden. In dem 30 Heeresbericht über den erſten Schlachttag wird nun b„Ei großer Erfolg war unſeren Truppen be 5 den. Es ſind Stelkungen von bedeutender militäriſcher Wichtigkeit genommen worden, und dem Feinde ſind ſchwere Verluſte beigebracht worden.“ Erläuternd wird eine lange Reihe von einzeln ſtehenden Gehöften und Waldparzellen genannk, in deren Beſitz die en 5 Truppen gelangt ſind. Wir 9 9 alſo wieder einer der 1 0 en Siegesbot gegenüber, durch die die Machthaber der ndlichen Staaten die Welt über die wahre Kriegskage zu täuſchen beſtrebt ſind. Und da ſie 2 1 Zweck nicht ſelten hier und da erreicht haben, ſo erſcheint es nicht überflüſſig, einmal der näher zu treten, unter welchen Borausſetzungen eine Schlacht mit Recht erfolgreich genannt N—— n jeder vom Feldherrn geſuchten oder von ihm aus freiem Ent⸗ ſchlu angenommenen Echlacht handelt es ſich zunächſt darum, mit möglichſt T eigenen O die Widerſtands⸗ oder Angriffs⸗ kraft des Gegners zu brechen. kann alleiniger militäriſcher Zweck auf dem geraden Wege zu dem Ziele, die Gegner unſerem politiſchen en zu unterwerfen, ſein. Ein emtſcheidender Schlachtenſieg kann unmittelbar dieſe Wirkung haben(Auſterlitz), immer wird er uns dem politiſchen Ziele näher bringen. In der Regel aber iſt die Schlacht neben ihrem allgemeinen Zweck, den Gegner zu ſchwächen, Boleich Mittel zur Erreichung eines militäriſchen Sondergweckes, z. 85 5 5 Freimachung des Weges nach einem militäriſch wichtigen rtsziele. Wenn wir unter dieſem*2— die neueſte Schlacht in Flandern betrachten, ſo kann ihr beſonderer Zweck, ebenſo wie der aller ſeit zwei Jahren von unſeren Gegnerr im Weſten unternom⸗ menen Angriffsſchlachten, nur darin geſucht werden, uns zum Zu⸗ rückweichen über die Grenze unſeres Landes zu zwingen. Daß ein Raumgewinn von einem Kilometer Tiefe auf dem Wege dahin, wie ihn die Engländer in der flandriſchen Schlacht am 20. ds. Mts. erzielt haben, nicht gls großer Erfolg“ anerkannt werden kann, bedarf keiner näheren Ausführung. Etwas Anderes wäre es, wenn unſer Heer nach einem in Flan⸗ dern von den Engländern erfochtenen Siege, von ihnen kräftig ver⸗ folgt und vielleicht von den Franzoſen von Verdun her in Flanke und Rücken bedroht, nach dem Rhein fliehen müßte. Das würden wir als betrübenden Erfolg unſerer Feinde anerkennen. Aber jetzt ſteht in dem für ſie günſtigſten Falle in Ausſicht, daß ſie nach mehr⸗ wöchiger mühſeliger Vorbereitung vielleicht einen ähnlichen Verſuch wie am 20. d. M unternehmen und, wenn ſie dann Glück haben und wiederum einen Kilometer gewinnen, abermals einen„großen Er⸗ folg“ verkünden können. Und ſo eine längere Reihe von Jahren wei⸗ ter, bis zur Ankunft am Rhein. Die Möglichkeit eines Burchbruchs der Engländer mit nachfolgendem Bewegungskriege zu erwägen, haben wir keinen ausreichenden Anlaß. Eine unter anderen Verhält⸗ niſſen ſich bietende Gelegenheit, ſich mit der engliſchen Armee in freiem Felde zu meſſen, würde von den Unſrigen einmütig mit Jubel begrüßt werden. Nun melden die Engländer freilich auch, daß ſie uns ſchwere Verluſte zugefügt haben, und wenn das ſo mit ihren Einkilometer⸗ erfolgen bis zur deutſchen Grenze fortgeht, wird bald von den Unſri⸗ gen nicht mehr viel ührig ſein. Das wäre auch ein Mittel, zum poli⸗ tiſchen Endziele zu gelangen: Aber gemach! Die Zeiten, in denen es unſeren weſtlichen Gegnern im Stellungskriege gelang, durch überraſchende Konzentrierung materieller Uebermacht uns billigen Kaufes unverhältnismäßig ſchwere Verluſte in unſeren vorderſten Grahenſtellungen zuzufügen, ſind vorüber, ſeit wir uns dieſer Un⸗ gunſt durch veränderte Taktik zu entziehen wiſſen. Wenn die Eng⸗ länder berichten, daß ſie uns am 20. d. M. ſchwere Verluſte zuge⸗ ügt haben, ſo vergeſſen ſie, der Wahrheit gemüß hinzuzufügen, daß hre eigenen Verluſte ſchwerer waren. Und, daß Verluſte uns ſtäxker als ſie erſchüttern könnten, glauben ſie ſelbſt nicht. So wiſſen wir wirklich nicht, worauf unſere— übrigens tapfern —, Gegner im Weſten eigentlich hinaus wollen, warum ſie nicht ruhig warten, bis die Amerikaner ihnen mit den verheißenen Millionenheeren zu Hilfe kommen. Sollten ſie dieſer Verheißung 1917.— Nr. 452. Genoml Anzeiger 6 0 eigen: Die Ipalt. Nolonelzeile 40 Pig., Reklamezeile M. 120 uß: Miaahkart voemt 9 95 Mr enele nachm. 3 Uhr. Für— 71 an beſtimmten Cagen, Stellen u Rusgahe wird keine Ber⸗ mt. 135 000 5 erl. Parc e Bel 805— B Se. Poſtzuftekungsgebühe. Bel der Peſt abgeh...90. Egel- Kr. 10 Pfa. den Amtsbenirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. m engliſchen Anſturm. nicht recht trauen? Oder iſt den Engländern der Gedanke peinlich, daß jene ihnen den Ruhm und Gewinn, den Krieg zu entſcheiden, wonach ſie ſelbſt ſo lange raffiniert geſtrebt haben, entreißen könn⸗ ten? Oder— ſollten ſie gar befürchten, daß unſere U⸗Boote dem Kriege vor dem Eintreffen der amerikaniſchen Hilſe ein Ende machen könnten, und deshalb jetzt va hanque ſpielen wollen? U. A. w. g v. Blume, General d. Inf. z. D. —.— Fortſetzung der Hriedensaktion des Papſtes. c. Von der ſchweizer. Grenze, 27. Sept.(Priv.⸗Tel. z. K) Den„Neuen Zürcher m wird aus Rom berichtet, es ſei anzunehmen, daß der Papſt nach eingehender Prüfung der Antwortnote und nach erfolgter Fühlungnahme mit den Staatsmännern der Mittelmächte die Konzeſſionen, welche die Mittelmächte bewilligen wollen, in einer neuen Note zuſammenfaßt, die in der ganzen Welt als Frie⸗ densbotſchaft noch weit nachhaltiger wirken werde, als die letzte Papſtnote. Auch die„Stampa“ ſchreibt, der Papft werde ſeine Friedensaktion, geſtützt auf die Antwort der Mittelmächte, fortſetzen in der Hoffnung, ein konkretes Ergebnis zu erzielen. e. Bon der— 4(Priv.⸗Tel. z..) Laut„Neuer 3— itung“ meldet Agencia Centrale, im Vati⸗ kan rechne män auf eine Antwort der Vierverbands⸗ ſtaaten, auch wenn ſie anderes bezwecke, als die Ver⸗ antwortung für den ißerfolg der päpſtlichen riebenginitiative auf die Zentratmächte abz er der Papſt laſſe ſich keinesfalls Ine Batikan begann bereits eine erge diplomatiſche Tätigkeit. Der Papſt werde wahrſchemlich nicht ſofort eine neue Note überſenden.“ ndern erſt durch Vermittlung der Nuntiaturen eine Reihe dip⸗ lomatiſcher Beſprechungen be en. bereich entſchuindet. Für Velgien gibt es nur 98 Le iee nn Die Merten und die Papſtnote. Asquith über die engliſchen Kriegsziele. London, 26. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. Asquith hat in Leebs bei einer Kriegszielkund⸗ gebung geſprochen. Er ſagte u..: Die Verſammlung iſt ein Schritt in der Bewegung, die durch den aus allen großen Parteien im Staate gebildeten Ausſchuß betrieben wird, um dem Volke jetzt nach Beginn des vierten Kriegsjahres ein klares Ver⸗ ſtändnis für die Kriegsziele der Alliierten beizubringen. Es würde eine Verleumdung der Nation ſein, anzudeuten, daß ihr Mut eine Erhöhung oder Unterſtützung durch eine neue Recht⸗ fertigung der Gerechtigkeit ihrer Sache bedürfe, für die ſie ſich ſeit mehr als drei Jahren bereit zeigte, Monat für Monat den Zoll ihrer beſten Leben und teuerſten perſönlichen Hoffnungen zu zahlen. Ich gehe von der Behauptung aus, die widerſinnig klingen mag: Wir kämpfen für den Frieden, für den Frieden der Welt, der jedes Opfer wert iſt, ausgenommen das Opfer alles deſſen, was den Frieden wertvoll macht und ſeine Dauer ſichert, indem es ihn auf den feſten Felsgrund des von allen Völkern anerkannten und verbürgten Rechtes ſtellt. Der Rühe ſe in dieſem Sinne iſtenicht dort zu finden, wo man ihn früher ſuchte, in der Einſtellung der tätlichen Feindſeligteiten mit dem darauf folgenden Feilſchen um Gebietsteile, daß ſchließlich in Papieren, Verhandlungsberichten und Verträgen niedergelegt und dort der Gnade einer ganzen Sammlung von Zufällen anheimgegeben wird. Das iſt, wie jemand zutreffend ſagte: Die Bibel der Toren. Noch weniger können Sie einen der Welt würdigen Frieden von einem Vertrag erwarten, der dem Beſiegten durch den Sieger auferlegt wird, der die Grund⸗ ſätze des Rechtes unbeachtet ließe und den geſchichtlichen Ueberliefe⸗ rungen, Anſprüchen und Freiheiten der betroffenen Völker Hohn ſpräche. Solche ſogenannten Verträge tragen die Bürgſchaft ihres eigenen Todes in ſich und bereiten ganz einfach den fruchtbaren Rähr⸗ boden künftiger Kriege. Wir haben ein treffendes Beiſpiel für die Torheit und Nichtig⸗ keit derartiger Abſchlüſſe in dem Vertrag von 1871, in dem das ſieg⸗ reiche Deutſchland darauf beſtand, ſich die beiden Provinzen Elſaß und Lothringen gegen den Willen ihrer Einwohner anzueignen. Wir tun gut, heute daran zu denken, daß die boyden großen Männer Deutſchlands, Bismarck und Moltke, die Folgen davon jeder von ſei⸗ nem beſonderen Standpunkte aus vorausſahen. Bismarck war ge⸗ neigt Frankreich im Beſitze von Metz zu laſſen; denn er bemerkte be⸗ deutſam zu Buſch, ich wünſche nicht zu viel Franzoſen im Hauſe zu haben und Moltke ſagte weniger als 4 Jahre nach dem Friedens⸗ ſchluß im Reichstag, Deutſchland müſſe 50 Jahre lang ſtark gerüſtet bleiben, um die Provinzen zu verteidigen, die es nur in 6 Monaten erobert hätte. Wurde jemals eine Prophezeiung durch den weiteren Lauf der Zeit beſſer beſtätigt? Haben wir nun Grund anzunehmen, daß Deutſchland daraus ge⸗ lernt hat? Wir haben in den letzten Tagen die Antwort des neuen Reichskanzlers auf die Nole des Papſles geleſen. Sie ſtrotzt von unklaren öligen Allgemein⸗ heiten. Die deutſche Regierung ſagt uns, daß ſie mit beſonderer Sympathie des Papſtes Ueberzeugung begrüße, daß künftig die materielle Macht der Waffen durch die moraliſche Macht des Rechtes aufgehoben werden müſſe. Sie erklärt, ſich über den Erſatz des Krieges durch Schiedsgerichte zu freuen und will jeden darauf bezüg⸗ lichen Vorſchlag unterſtützen, welcher(bemerken Sie wohl dieſen kennzeichnenden Vorbehaltl) mit den Lebensintereſſen des Deutſchen Reiches und Volkes vereinbar iſt. Asquith fuhr fort: Aber ich frage, iſt in des Kanzlers Depeſche oder in irgend einer anderen maßgebenden Erklärung der deutſchen 8 Ein Friede, der das Wiederaufleben des verſchleierten Kriegs⸗ Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 7. September 1917. Regierung der letzten Zeit irgend ein Hinweis enthalten, daß ſie bereit iſt, nicht nur nicht das Verbrechen von 1871 zu wiederholen, ſondern auch praktiſche Schritte zu unternehmen, die allein den Weg zu einem wirklichen dauernden Frieden eröffnen können? Iſt Deutſchland bereit zurückzugeben was es damals Frankreich genommen hat? Iſt es bereit 8 Belgien ſeine volle wirtſchaftliche und politiſche Unab⸗ hängigkeit zurückzugeben ohne Bedingungen und Vor⸗ behalt und mit einer vollſtändigen Entſchädigung, die außer den materiellen Entſchädigungen für die Verwüſtungen eines SLandes die Leiden des Volkes entſchädigen kann. Die endgiltige Ant⸗ wort, die in der Reihe der Erwiderungen auf Fragen wie dieſe ge⸗ geben werden könnte, wird gegenwärtig eine ganze Spalte von from⸗ men Plattheiten aufwiegen. Asquith faßte dann die Bedingungen des Friedens wie er ſie im Auge hat, zuſammen, daß England nicht die Vernichtung Deutſch⸗ lands oder die dauernde Erniedrigung des deutſchen Volkes beab⸗ ſichtigt, daß die grauſame und brutale Art wie der Krieg von Deutſchland geführt würde, allerdings die Achtung der Welt vor dem deutſchen Charakter tief beeinflußt habe und das noch lange tun wird. Es ſei im großen und ganzen richtig, daß jedes Land die Regierung habe, die es verdiene. Wie die Geſchichte zeige und wie das Beiſpiel Rußlands beweiſe, ſei die Beſeitigung einer ſchlechten Regier ung ein koſtſpie⸗ liges und langwieriges Geſchäft.—8905 84 W5 Der preußiſche Militarismus war der Gegenſtand unſeres Kampfes und iſt es noch. Aber für die deutſche Demokratie haben wir keinen anderen Wunſch, als daß ſie dieſen böſen Geiſt banne. Das Ziel unſeres Friedens iſt nicht die Wiederherſtellung des Status quo, noch das ſogenannte Gleichgewicht der Mächte, ſondern die Erſetzung beider durch ein internationales Syſtem, in dem für die großen und kleinen Staaten ein Platz iſt und unter dem beide gleichmäßig ihrer Sicherheit und unabhängigen Entwick⸗ Uung ſicher ſind. Als ſelbſtverſtändlich ſetze ich die Räumung der beſetzten Gebiete Frankreichs und Rußlands durch den Feind voraus. Ich habe bereits auf Elſaß⸗Loth⸗ rüngen und Belgien hingewieſen. Aber wohin man ſich wendet, in Mittel⸗ und Oſteuropa ſieht man Gebietsabgrenzungen, die ihrem Urſprung nach durchaus künſtlich waren und die Wünſche aun Intereſſen der direkt betroffenen Bevölkerung verletzen und Herd der Unruhen und Kriegsgefahr waren und bleiben werden, ſolauge ſie beſtehen. So die gerechten und längſt fälligen An⸗ ſprüche Italiens und Rumäniens, ferner das helden⸗ Hefte Serbien, das nicht nur in ſein altes Heim wieder eingeſetzt wird, ſondern dem der Raum gegeben werden muß, den es für die Ausdehmung ſeines nationalen Lebens beanſpruchen darf. Da iſt Pocen, für das wir alle die edelmütigen Worte Wil⸗ goms unterſchreiben. Nicht zu vergeſſen ſind die Fälle Griechen⸗ Kands und der Südſlawen. Die vollſtändige und womöglich Dcuernde Begleichung dieſer gefährlichen Rechnungen muß Das Ziel darf nicht länger dasjenige ſein, von dem aus dem Wiener Kongreß ſpäter die heilige Allianz ausgeht. Der leitende Grundſatz iſt, daß nach der Raſſe, Verwandtſchaft und ge⸗ ſchichtlichen Ueberlieferung, vor allen Dingen nach den wirklichen Wünſchen und Beſtrebungen der Bewohner verfahren werden muß. Auf keine andere Weiſe iſt der verderbliche Ehrgeiz für die ehrgeizigen Zwecke und Machenſchaften und der geſetzmäßige Beweggrund völ⸗ kiſcher Unzufriedenheit aus dem Wege zu rãumen. Sea, Ich komme nun zu den Richtlinien für einen dauernden Frieden. Zuſtendes möglich macht, lohnt ſich nicht. Wir müſſen ein für allemal den Irrtum aus unſeren Grundſätzen verbannen, daß man, wenn man den Frieden wünſcht, ſich auf den Krieg vorbereiten müßte. Die Nachwelt mag das goldene Zeitalter erleben, aber ich fürchte, daß wir ſelbſt, die Jüngſten unter uns, von dieſer Erſcheinung der Gtückſeligkeit nur noch in der Ferne in unſerer Einbildung einen Bucck erhaſchen werden. Ich behaupte, daß wir nicht nur Krieg um den Krieg führen, ſondern auch Krieg gegen den Krieg. Zum erſtenmale in der Wellgeſchichte können wir frei das Ideal zur Verwirklichung bringen, das, ſeit unſere Vetter jenſeits des Atlantiſchen Ozeans uns die Hand gereicht haben, nicht mehr eine europäiſche, ſondern eine weltum⸗ faſſende Politik darſtellt, die Vereinigung der Völker in einen Bund, deſſen Grundlage die Gerechtigkeit und deſſen Eckpfeiler die Freiheit iſt. Die Beſchränkung von Rüſtungen, die Annahme des Schieds⸗ gerichtsweſen als natürliche Löſung aller internationalen Streitig⸗ keiten, die Verweiſung von Angriffskriegen und Kriege aus Ehr⸗ geiz in die Reihe von Torheiten, die ſich überlebt haben, werden Meilenſteine auf dieſem Wege ſein, wenn wir zu Anfang freilich auch für lange Zeit noch nicht in der Lage ſind, auf einen militäri⸗ ſchen oder wirtſchaftlichen Zwang gegen die Unredlichen und Wider⸗ ſpenſtigen zu verzichten. Aber wir dürfen hoffen, daß das hauptſächliche Geſetz mit ſeinen Zwangsmitteln nach und nach in den Hintergrund geſchoben wird fund daß ſoureräne Macht als im geſunden Verſtande der Menſchheit ruhend anerkannt wird. Dieſe Veränderungen werden nicht in einem Tage eintreten, aber mit ihnen wird eine tiefgehende Verſchiebung nicht nur in den äußeren Beziehungen der Staaten, ſondern auch in ihrem inneren Aufbau und in dem Weſen und Wirken der Geſell⸗ ſchaftskörper kommen, aus denen ſie ſich zuſammenſetzen. 9 Wan kann unmöglich glauben, daß dieſe allgemeine Umwäl⸗ gung keine Spuren auf dem induſtriellen und wirtſchaftlichen Gebiet hinterlaſſen ſollte. Denn worin unterſcheidet ſich dieſer Krieg, ſoweit wir und unſere Alliierten in Betracht kommen, von den meiſten Kriegen der Weltgeſchichte? Es iſt kein dynaſtiſcher zund auch kein kapitaliſtiſcher Krieg geweſen. Es war ein Krieg, dent die freien Völker der Welt ihre Unterſtützung geliehen haben, Für den ſie ihr eigenes und ihrer Kinder Leben gaben. Wenn der Sturm vorbei und der Himmel wieder klar iſt, werden wir dann die Dinge nicht in einem neuen, wahreren Lichte ſehen müſſen? Inzwiſchen müſſen wir unſer Pulber trocken halten. * der U⸗Bootkrieg wirkt, je mehr auch die furcht⸗ Auſtürme der ſen gegen die Siegergeſte des Herrn Asquith wird in De entſtanden, da die kibr auge werde er verat vergeblich erweiſen, ja brüchiger der innere Zuſammenhalt und die Kraftentfaltung der Entente im ganzen durch die ruſ⸗ ſiſche Kataſtrophe und durch die kriſenhaften Zuſtände in Frankreich und Italien ſind, umſo hochfahrender wird die Haltung der leitenden Staatsmänner der Entente und ihrer Preſſe. Die deutſchen Kriegsnachrichten ſchrieben in ihrer geſtrigen Ausgabe:„Glaubt man wirklich Deutſchland durch Theaterdonner einſchüchtern zu können?“ Man hat in der Tat kaum eine andere Erklärung für die redneriſchen Aus⸗ ſchreitungen, die ſich die leitenden Männer der feindlichen taaten zuſchulden kommen laſſen. Nach Painleve und Ribot, die Elſaß⸗Lothringen und noch eine gehäufte Kriegsentſchä⸗ digung fordern, tritt jetzt Asquith auf den Plan. Die For⸗ derungen, die er an Deutſchland ſtellt, überſteigen nun ſchon wirklich alles normale Maß. Wenn man ſie lieſt, muß man wirklich annehmen, daß Deutſchland bereits am Boden liegt oder kurz davor iſt, die Waffen ſtrecken zu müſſen. Das iſt ja auch die Spekulation dieſer wilden Rede, wie ähnliche vor⸗ ausgegangen ſind. Beſiegen oder aus Flandern herausdrängen kann man uns nicht, der U⸗Bootkrieg nagt weiter unerbittlich und unbarmherzig an Englands Exiſtenzbedingungen. So bleibt nichts übrig als der Verſuch, den Willen der Deutſchen zum Durchhalten zu zermürben. Leider kommen dieſer Speku⸗ lation ja gewiſſe Strömungen in Deutſchland entgegen. Wir hoffen aber, daß, wie Wilſons Herausforderung, ſo auch die Frechheiten des Herrn Asquith aufklärend und aufrüttelnd wirken werden. Wir hoffen, daß niemand in Deutſchland ſich durch ſeine dreiſten Forderungen einſchüchtern laſſen wird, ſie entſprechen ja wirklich nicht unſerer wirtſchaftlichen und militäriſchen Lage. Gerade in dem Augenblick, da wir dieſe Zeilen ſchreiben, kommt ja die Nach⸗ richt von der 8 Abwehr der neuen engliſchen An⸗ ſtürme in Flandern. Auch die vierte Flandernſchlacht bringt die Engländer ihrem Ziel nicht näher. Wir haben aber auch weiter keinen Anlaß, den Verſuch Asquiths, gleich Wilſon einen Keil zwiſchen Kaiſer und Volk zu treiben, anders aufzu⸗ nehmen, als wir dieſen abgefertigt haben. Die ganze Aktion des Vierverbandes, der keine Hoffnung mehr hat, uns wirt⸗ ſchaftlich oder militäriſch niederzuringen, geht jetzt, das zeigt auch die Rede von Asquith, wieder darauf aus, wie Tirpitz ſo treffend fſers hat, die Deutſchen durch die Deutſchen zu ſchlagen. Unſere Nerven aber werden auch dieſer Offenſive engliſcher Verſchlagenheit ſtandhalten, wie unſere Truppen draußen in Flandern ihren Feuerſchlünden. Die oſtentative land niemanden verblüffen. Je toller unſere Feinde es mit ihren dreiſten Spekulationen auf die Uneinigkeit und das Verſagen unſerer Nerven treiben, umſo kräftiger wird der Gegenſchlag ausfallen. Das ſpüren wir ja heute mit innerſter Freude und das ſpüren die Parteien der Reichstagsmehrheit an den Kundgebungen aus ihren Wählerkreiſen zu haffentlich heilſamer Selbſt⸗ beſinnung. S Neue U⸗Boet⸗Erſolge. Berlin, 26. Sept.(WB. Amilich.) Durch unſere -Boote wurden auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz wiederum 26000 Bruttoregiſtertonnen verſenkt. Anter den verſenkten Schiſfen beſanden ſich der be⸗ waffnete engliſche Dampfer Rollesby“(3955 Br.⸗R.-.), ſowie zwei unbelaante bewaffnete engliſche Dampfer, einer da⸗ von eima 10 000 Tonnen groß vom Ausſehen des„Wini⸗ fredian“. 8 Der Chef des Admiralſtabs der Marine. Sperrung der Mittelmeerhöfen infolge der U⸗Bootgefahr. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 27. Sept. 95 K. Der Schweizer Allgemeine Preſſedienſt berichtet: Der Liver 93 Kurier erfährt aus Schiffahrtskreiſen, daß in den letzten Aneſegen die franzöſiſche und italieniſche Regierung faſt alle Häfen im Mirkel⸗ imeer inſolge der großen U⸗Bootgefahr geſchloſſen hatte. Die Häſen lagen voller Dampfer, die nicht ausfahren konnten. Durch dieſen Aufenthalt von einer Woche ſind Verluſte im Werte von Millionen en, ublicklich im Tage ſoviel einbri wie früher im Monat. r allem waren die Kohlentransporte na Frankreich und Italien aufgehalten wo Der Verluſt wird auf über 400 000 Tonnen geſchätzt, die nicht mehr eingeholt werden können. Jetzt haben die franzöſiſche, engliſche und italieiſche Re⸗ gierung Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit zur See wieder⸗ herzuſtellen. Der Monat Auguſt iſt im Mittelmeer für die Schiffahrt der nachteiligſte geweſen. Es wird noch eine große Anzahl— Deu l. vermißt, welche zu 3 Zehntel als verloren angeſehen wer⸗ u müſſen. der Hauptausſchuß des Reichstags. EBerlin, 27. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Hauptausſchuß des Reichstags trat heute vormittag nach längerer Pauſe wieder zu⸗ ſammen. Der Reichskanzler wohnte der Sitzung nicht bei. Von den Staatsſekretären war nur der Reichsſchatzſekretär Graf Rödern anweſend. Dagegen hatten ſich Abgeordnete aller Par⸗ teien in großer Zahl eingefunden. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Abgeoroneten Fehrenbach wurde boſchloſſen, täglich von 10 bis 2 und von 3 bis 6 Uhr zu tagen. Heute wird wegen einer Fraktionsſitzung des Zentrums nur von 10 bis 2 Uhr beraten. Es folgte die Beratung des vom Plenum überwieſenen Nach⸗ tragsetats. Berichterſtatter war der Abgeordnete Liſt(Natl). Der Abgeordnete Graf Poſadowskhy, der früher ſelbſt Staats⸗ ſekretär des Innern war, führte aus, daß kein Staatsſekretär des Innern trotz des Umfanges ſeines Amtes von ſich aus eine Tei⸗ lung des Amtes beantragt habe. Das ſei nicht aus Macht⸗ gelüſten geſchehen. Da die Staatsſekretäre mit der Durchführung der Geſetze nichts zu tun haben, ſind ſie in dieſer Hinſicht gegenüber den einzelſtaatlichen Miniſtern entlaſtet. Die Arbeit des Staats⸗ ſekretärs bei den Spruch⸗ und techniſchen Behörden iſt ſehr gering⸗ fügig. Das gleiche gelte hinſichtlich der Förderung von Kultur⸗ aufgaben. Trotzdem iſt eine Entlaſtung des Staatsſekretärs des Innern notwendig, zumal mit Rückſicht auf die Aufgaben, die uns nach dem Krieg erwarten. Die vorgenommene Entlaſtung wäre alſo grundſätzlich anzuerkennen. Aber die vorgeſchlagene Teilung ſei ausgegangen von Stellen außerhalb des Reichsamts des Innern. Der Redner machte Vorſchläge, die von der beabſichtigten Teilung abweichen, ſo, daß das Bundesamt für das Heimatweſen dem Reichsjuſtizamt zugewieſen werden könne und daß man ohne eine neue Zentralbehörde auskommen könnte, was auch im Intereſſe der Sparſamkeit liege. Das Präſidium des Reichseiſen⸗ bahnamtes könnte zu einem Reichsarbeitsamt ausgebildet werden, dem ein großer Teil der Geſchäfte des Reichsamts des Innern zu übertragen wären. Durch Abkürzung der Etatdebatten und Be⸗ ſchränkung in den kleinen Anfragen könnte auch der Reichstag die Regierung entlaſten. Unter dieſen Bedingungen hätte der Staats⸗ ſekretär des Innern die allgemeine Stellvertretung des Reichskanzlers erhalten. Die Vizekanzlerfrage ſei ſtaatsrechtlich von unge⸗ heurer Bedeutung. Die Miniſter ohne Portefeuille ſeien eine Einrich⸗ tung parlamentariſch regierter Staaten und paßten nicht ohne weiteres für uns. Der Redner beſprach ausführlich die beſtehende Teilung der Verantwortlichkeit innerhalb des Stellver⸗ tretungsgeſetzes. Vielfach ſei die Verantwortlichkeit des Reichs⸗ kanzlers in Fällen der Oeffentlichkeit ganz verſchwunden, in ntwortlich anderen gemacht, wenn in der Tat nur der Staats⸗ Der Schweizer unterwegs Sur ſekretär die Verantwortung zu tragen hatte. Perſönliche und ſach⸗ liche Verantwortlichkeit müſſen ſtets zuſammenfallen. Das Stellver⸗ tretungsgeſetz leidet an einem inneren Widerſpruch. Der Stellver⸗ treter kann eine Verantwortung nicht tragen, wenn er ſich Anweiſun⸗ gen von anderen Stellen zu fügen hat. Die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers iſt bei dem Umfang der Geſchäfte zu einer Fiktion geworden. Die allgemeine Stellvertretung durch den Staatsſekretär des Innern hatte ihren guten Grund in der Art dieſes Amtes. Jetzt ſoll ſie davon losgelöſt werden. Die Einheitlichkeit der Reichsverwal⸗ tung kann nur dadurch gewahrt werden, daß der Kanzler ſeinen Stellvertreter kontrolliert und dieſer dann die einzelnen Staatsſekre⸗ täre. Wie ſoll der Stellvertreter das aber können, wenn er nicht mitten in den Geſchäften ſteht? Unhaltbare Zuſtände ſoll man recht⸗ zeitig aufheben. Die Staatsſekretäre als nachgeordnete Behörden anzuſehen, iſt einfach grotesk. Wie ſoll der Vizekanzler als Spruch⸗ miniſter Auskunft geben können über Dinge, die von anderen be⸗ handelt werden? Man hätte überhaupt erſt die grundſätzliche Frage durch den Reichstag entſcheiden laſſen ſollen, ehe man die perſönliche Frage erledigte. Der Verfaſſungs⸗-Ausſchuß. ◻JBerlin, 27. Seyt.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Ver⸗ faſſungsausſchuß des Reichstags ſchlug bei Eröffnung der heutigen Sitzung der Vorſitzende, Abgeordneter Scheidemann(Soz.), vor, zunächſt den Antrag Hausmann(Pp.) zu erledigen, wonach der Schlußſatz des Art. 9 der Reichsverfaſſung„Niemand kann gleich⸗ zeitig Mitglied des Bundesrats und des Reichstags ſein“ geſtrichen werden ſoll. Abg. Pachnicke fragt zunächſt die Regierung, ob bei Beginn der Tagung des preußiſchen Landtages die Wahlrechtsvorlage eingebracht werden wird. Miniſterialdirektor Dr. Lewald erwidert, nicht in der Lage zu ſein, augenblicklich eine Erklärung darüber ab⸗ zugeben. Der Berichterſtatter für die bundesſtaatliche Wahlrechts⸗ frage Abg. Tr. Müller⸗Meiningen wird beauftragt, über dieſe Ver⸗ die früher gepflogen wurden, ſchriftlich Bericht zu er⸗ tatten. Die Beratung über den Antrag Hausmann eröffnet der Antrag⸗ ſteller. Er beſtritt die jetzige Praxis unter Heranziehung von ſtaats⸗ rechtlicher Literatur, insbeſondere von Aeußerungen der Staats⸗ rechtslehrer Laband und Auſchütz. Daß ein Reichsſtaatsſekretär einer Landesregierung verantwortlich iſt, weil er ja, um im Bundes⸗ rat abſtimmen zu können, Kommiſſar einer einzelſtaatlichen Regie⸗ rung werden muß, entſpreche nicht der Bedeutung der Stellung der Staatsſetretäre und mache einen Zwang möglich, partikulariſch⸗ egoiſtiſche Intereſſen vertreten zu müſſen. Abg. Mertin(Deutſche Fraktion) erklärt ſich gegen das parlamentariſche Syſtem. Er wird daher gegen die Aenderung des Art. 9 ſtimmen. Durch die Richtung der neuen Regierung ſei genug Parlamentarismus geſchaffen.— Abg. Kraeth(Konſ.) bekämpft ebenfalls die Parlamentariſierung vom föderativen Standpunkt aus.— Abg. Stadthagen(U. Soz.) erklärt den Autrag Hausmann als unannehmbar, denn er ſei nur eine Arabeske und bringe keine wirkliche Parlamentariſierung.— Abg. Herold(Zentr.) ſpricht für einen Teil ſeiner Freunde gegen den Antrag Hausmann. * UEBerlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Das„Ber⸗ liner Tageblatt“ meldet, daß der Kanzler am nächſten Donners⸗ tag im Plenum de⸗ ſprechen werde. Wir möchten dazu bemerken, daß einſtwellen nach der Richtung noch nichts feſtliegt. Nach der Beſprechung der Parteiführer beim Kanzler nahm man an, daß Herr Dr. Michaelis im Plenum diefesmal überhaupt nicht das Wort nehmen werde. Letzte Meldungen. Eine deutſche Unterſeeboots⸗Offenſive gegen Amerikaꝰ c. Von der ſchweizer.——— 8.— erichtet: Das Pariſer Jour meldet aus Waſhington: Die Marinebehörden ſind über⸗ zeugt, daß man vor einer deutſchen U⸗Boots⸗Offen⸗ 19 gegen Amerika ſtehe. Sie haben den Eindruck, eine nterſeebotsflottille ſei bereits nach den Vereinigten Staaten Die Kommandanten der Patrouillenſchiffe erhiel⸗ ten beſondere Weiſung zur Wachſamkeit. Ilalieniſche Vorbereikungen zur zwölſten Iſonzoſchlacht. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) ———————————— itali artier: le Vorberei ront berechtigen Italien zu der Hoffnung, daß die kommenden aafe den Siegespreis bringen werden. Das italieniſche Heer ſei noch ſo zahlreich geweſen, wie im jetzigen Stadium der Entſchei⸗ un 9. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Sept.(Priv.⸗Tel. z. K) Der„Zürcher Tagesanzeiger“ berichtet: Auf dem italteniſchen Kriegs⸗ ſchauplatz weiſe die außerordentlich rege Fliegertätigkeit auf die Zufahrts⸗ und Sammelräume der öſterreichiſchen Armee auf italie⸗ niſche Vorbereitungen zu der unmittelbar bevorſtehenden zs wölften Jſonzoſchlacht. Ehineſiſche Kulis in Frankreich. c. Bon der ſchweizer. Grenze, 27. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Laut„Reuer Zürcher Zeitung“ meldet die„Perſeveranza“ daß in den nächſten Tagen in Frankreich ein erſter Transport chineſiſcher Kulis eintreffen wird, die als Hafenarbeiter in Bordeaux, Nantes und Rouen verwendet werden. Verhandiungen der Alliierten über die deutſche Antwortnote. c. Bon der ſchweizeriſchen Greuze, 27. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Nach SZwie Meldungen aus dem Haag berichtet die„Norning⸗ poſt“: Zwiſchen den alltierten Regierungen ſind offizielle Verhand⸗ lungen ene worden zum Zweck der Beantwortung der deutſchen Friedensnote an den Papſt. Die Rechnung auf die amerikaniſche Hilfe. m. Köln, 27. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdant: Das engliſche Seibſtvertrauen kann dort nicht allzu ſtark ſein, wenn es nötig hat, ſich immer mehr der ameri⸗ kauiſchen Hilfe zu erinnern, die bald kommen wird. Die jüngſte dieſer engliſchen Aeußerungen finden wir im„Obſerver“, ſie iſt auch deswegen bemerkonsmert, weil ſie die einſt ſo geprieſene ruſſiſche Mithilfe beinahe verächtlich preisgibt. Das Blatt ſchreibt, all die heldenhafte Kraftanſtrengung der Alliierten hat reichliche Früchte ge⸗ tragen. Was auch in Rußland geſchehen möge, Amerika ſammelt mit ſeinem Ueberfluß aller techniſchen Mittel eine vernichtende Offenſivkraft, die»el gewaluger iſt als Rußland ſelbſt uncer den günſtigſten Umſtänden jemals hätte entwickeln können. Die Ver⸗ bandsmächte ſind ihrer Ernte ſicher. Wir ſind überzeugt, daß nur noch die Einheit der Kraft, der Ausdauer und der Sparſamkrit nötig iſt, um die reiſen Halmen in die Scheuer bringen zu können. Einen Frieden abzuſchließen, ehe Amerika völlig kriegsbereit iſt das heißt vor dem nächſten Frühjahr, wäre eine ſchlechte Löfung, denn dieſer Friede wäre nur ein Bergleich auf dem Verhandkungswege. Das gewaltigſte Artillerie⸗Maſſen⸗Aufgebot. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Züricher Meldungen berichtet der„Secolo“ aus Paris, daß an der flandriſchen Front gegenwärtig über 6000 Feuer⸗ ſchlünde feuern und daß dioſes das gewaltigſte Artillerie⸗Maſſen⸗ 5 der Engländer iſt, daa bisher in dieſem Feidzug zu ver⸗ zeichnen war. Die ſiebente Kriegsanleihe. Die Firma H. Hommel G. m. b.., mit ihren Niederlaſfun⸗ ee e e e Fe e E Die Firma Rudolf Alkſchüler zeichnete 100000 Mart K Donnerskag, den 27. September 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) Rr. 482. 8. Seite. Nus Stadt und Land. Landesſammkung für die Kriegs⸗ und Swilgefangenen aus dem Großherzogtum Baden. Am morgigen Tage ſind zehn Jahre verfloſſen, ſeit Großherzog Friedrich J. die Augen zum ewigen Schlummer geſchloſſen hat. Es muß als ein glücklicher Gedanke bezeichnet werden, dieſen Erinne⸗ rungstag durch eine Landesſammlung zu begehen, die einem außer⸗ ordentlich wichtigen Zweige unſerer Kriegsfürſorge neue Mittel zu⸗ führen ſoll, die zugleich aber auch eine würdige Ehrung des unver⸗ geßlichen Fürſten bedeutet, deſſen Herz von ſo warmherziger Liebe für alle Bedrängten und Notleidenden erfüllt war. Treue um Treue! Dieſer Hauptgrundſatz Großherzog Friedrich 1. ſoll maß⸗ gebend ſein in der Fürſorge für unſere Landsleute, die in Feindes⸗ iand fern von der Heimat und den Ihrigen die ſchwere Bürde der Gefangenſchaft tragen müſſen. Die badiſche Gefangenenfürſorge hat ſchon viel Segen geſtiftet. Wir verweiſen auf die Nachforſchung nach Vermißten. Vielen Familien wurde die erſte Nachricht vom Leben des teuren Gatten oder Sohnes übermittelt. Das Schickſal von Hunderten unſerer gefallenen Krieger wurde geklärt und ihr heldenhaftes Sterben der Vergeſſenheit entriſſen. Große Summen wurden für telegraphiſche Erhebungen für den Sohn des Unbemittelten ausge⸗ geben. 227 925 Mark ſind im Jahre 1916 für die badiſche Gefange⸗ nenfürſorge aufgewendet worden. Hiervon entfallen 124000 Mark aleln auf Mannheim. Von der B en Gefangenenfürſorge des Landesvereins in Freiburg, welche die Gefangenen von Karlsruhe, Freiburg und dem übrigen Lande verſorgt, gingen zwiſchen dem 1. April 1916 und 1. April 1917 an Verſorgungen einzelner Gefange⸗ ner heraus in Geld 79 277,19 Mark, in Paketen an Wert(Einkaufs⸗ wert) 83 662,05 Mark. Das ſind Zahlen, die für ſich ſelbſt ſprechen. Wir heben weiter hervor, daß die Badiſche Gefangenenfürſorge den Familien Wege für die Unterſtützung der Angehörigen ſicherte, Pakete weiterleitete, die geſamte Rote⸗Kreuz⸗Poſt mit Rußland für die badiſchen Familien vermittelte. So gingen von kleinen Sen⸗ dungen von 5 und 10 Mark in den letzten zwei Jahren über 300 000 Mark hinaus, die in den obenerwähnten Unterſtützungen nicht inbe⸗ griffen ſind. Durch dieſes Unterſtützungsweſen, das neben die großen geſamt⸗deutſchen Unternehmungen trat, für die Baden nochmals 450000 Mark aufbrachte, wurde für den einzelnen bedürftigen Mann ſodaß der Badener, der im feindlichen Auslande für uns ⸗litt, fi mußte, daß die Heimat ihn nicht verließ. Nur noch kurze Zeit reichen die Mittel der früheren Samm⸗ lungen neben den opferwillig übernommenen dauernden Beitrags⸗ laſten badiſcher Gemeinden aus. Deshalb heißt es vorforgen, damit die Quellen, denen der Segen reinſter Menſchenliebe eutſtrömt, nicht vällig verſiegen. Hierzu gibt die morgen beginnende Sammlung vollauf Gelegenheit. Keiner ſchließe ſich aus. Auch die kleinſte Gabe wird mit herzlichſtem Danke entgegengenommen. Beherzige die Schlußworte des Aufrufes, den die Roten Kreuze Badens anläßlich der Sammlung an das badiſche Volk richten: Wir allein können nicht weiter helfen, Helſt Ihr alle, den Brüdern in Jeindesland! Zeigt Euch derer wert, die für Euch leiden! Treue um Treue! Auch„Das Weltgeſchehen im Bilde“, das dieſer Nummer beiligt, wirbt eindringlich für die Sammlung., Auf der Titelſeite erinnert ein wohlgelungenes Bildnis Großherzog Fried⸗ rich L. an den morgigen Gedenktag und auf der letzten Seite finden wir eine unſerem Verlag von den Freiburger Werkſtätten zur g geſtellte Zeichnung, die dem Vetrachter unwillkürlich in dem Vorſatz beſtärken muß, für die Sammlung beizuſteuern, ſoviel in ſeinen Kräften ſteht. Den Begleitworten, die dem ergreifenden Bilde beigegeben ſind, iſt zu entnehmen, daß die Geſchäftsſtelle des„Mann⸗ heimer Generalanzeigers“ ebenfalls Spenden entgegennimmt. Wir bitten unſere Leſer, von dieſer Gelegenheit den ausgicbigſten Ge⸗ brauch zu machen, damit wir eine recht ſtattliche Summe abliefern können. Evangeliſche Diözeſanſynode. Vorſitz des Herrn Dekan von Schoepffer tagte, ſo am 26. September, vormittags 10 Uhr be⸗ innend, die diesjährige Diözeſanſynode der Großſtadt Maunheim Der Vorſitzende eröffnete ſie mit einer Anſprache über Hebräer 13, 7(Gedentet an eure Lehrer). Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß in dieſem Jahre, in dem der Druck des fortdauernden Krieges aufgewogen werde durch die Jubelfeier der Reformation, Lutbers Glaubensinnigkeit, Zwinglis Geiſtesklarheit, Calbins prak⸗ kiſcher Idealismus und Melanchthons Friedensgeiſt erhebend und färkend das deutſche Volksleben verklären möchten. Den der Dibzeſe gedruckt vorliegenden Jahresbericht hatte dieſes Jahr Pfarxer Dr. Lehmann unter dem Geſichts⸗ punkt der Verfäumniſſe und der nachzuholenden künftigen Aufgaben der Großſtadtgemeinde Mannheim erſtattet. Er wurde Punkt für Punkt in zum Teil lebhafter und eingehender Debatte durchge⸗ ſprochen. Den Hauptteil der Verhandlungen nahmen dabei die Auf— en der Jugen dpfleg e in Anſpruch. Dabei konnte Sauerbrunn auf die ſchönen Leiſtungen des Mutter⸗ Nanſes für Kinderpflege hinweiſen, die allerdings von den Leiſtun⸗ en der katholiſchen Kirche immer noch übertroffen wurden. Be⸗ Ka t wurde von Dekan von Schoepffer wie von Hauptlehrer Stiefel der evangeliſche Lehrermangel. Im Zuſam⸗ menhang damit wurde, ſowohl von letzterem wie von Pfarrer Leh⸗ mann, einer dſätzlicheren Abgrenzung des von der Lehrerſchaft und des von der Geiſtlichkeit zu erteilenden Reli⸗ 25 Zunterrichts(mit Konfirmandenunterricht) das Wort Geede, Als zeitgemäßer Erſatz für die Chriſtenlehre wurde eine Kieli ionsſtunde im Fortbildungsunterricht ins Auge gefaßt, wäh⸗ 8 ſich mit dem zwangsweiſen Beſuch der Chriſtenlehre, wie — der baheriſchen Pfäls beſteht, im allgemeinen nicht befreunden 70— 80 Dem Generalkommando ſoll auf Vorſchlag des Vorſitzenden —9 Antrag auf Einführung von Zwangsſparkaſſen 753 ugendliche auch in Baden unterbreitet werden, womit 855 Sorſchlag von Pfarrer Lamb⸗Neckarau ein weiterer Antrag Regierung auf baldige Einbringung eines Jugendſchuz⸗ ſetzes verbunden wurde. Mit beſonderer Wärme trat der Berichterſtatter für eine intenſivere Pflege der kirchlichen Ju⸗ darbeit ein. Für die hier immer ſtärker auftretenden Hedürfniſſe mangele es vorerſt völlig an Perſonen, Zeit und Raum. Hier das nötige nachzuholen, ſei mit die wichtigſte Friedensaufgabe inde. 995 Serſchebentth beſprochen wurde ferner das Verhältnis der Kirchengemeinde zu den öffentlichen Angelegenheiten Beranſtaltungen in Mannheim. Hatte ſchon der Bericht darauf 6 ewieſen, wie hier die evangeliſche Geiſtlichkeit vielfach völlig über an en werde, wie ſie nicht einmal im Ausſchuß der Zentrale sfürſorge vertreten ſei, ſo wurde in der Debatte eine ſtärkere Hekangichung der geiſtlichen und weltlichen Gemeindever⸗ treter zur ſtädtiſchen S chulkommiſſion wie zur Arnen⸗ kommiſſion als eine ebenſo unabweisbare wie der Billigkeit entſprechende Forderung hingeſtellt. Bewegung in der Synode er⸗ regte die Mitteilung des Berichterſtatters über das jüngſt erfolgte Vorgehen des Vereins für Mutterſchutz, welche von Pfar⸗ rer Dr. Hoff auf Grund lokaler Beobachtungen noch unterſtrichen 1wurde und welche die Synode endlich die Befreiung des Landes durch unſern Hindenburg. t bei Tannenberg und die maſuriſche Winterſchlacht bringen, zu folgender einhelligen Kund⸗ —.— an die Kirchenbehörde veranlaßte:„Der Verein für terſchutz hat an Reichs⸗ und Landesregierungen außer einer Anzahl von Anträgen, welche auf größeren Schutz der unehelichen Kinder und auf wirkſamere Heranziehung der Väter zum Unterhalt und zur Erziehung ihrer unehel. Kinder abzielen, und die als ſolche auch kirchliche Förderung verdienen, auch einen Antrag geſtellt, nach welchem künftig jeder unehelichen Mutter grundſätz⸗ lich die Bezeichnung als Frau zuerkannt werden ſoll. Die Synode könnte in einer ſolchen Beſtimmung, nach welcher nicht mehr die Ehe und auch nicht ein beſtimmtes Lebensalter, ſon⸗ dern die uneheliche Geburt das Anrecht auf die Führung des Frauennamens verleihen würde, nur eine ſchwere Schädigung der Heilighaltung und ſittlichen Würde von Ehe und Familie im Volks⸗ leben erblicken. Die Synode vertraut daher darauf, daß die Kirchen⸗ behörde als die berufene Hüterin des ſittlichen Volksbewußtſeins gegen Entſchließungen im Sinne des erwähnten Antrags energiſche und wirkſame Verwahrung einlegen werde.“ Pfarrer Weiß⸗ heimer konnte im Anſchluß an die Reſolution noch darauf hin⸗ weiſen, daß bereits vor länger als einem Jahrzehnt aus der Frauenbewegung ſelbſt heraus ein lebhafter Proteſt gegen die ge⸗ kennzeichneten Beſtrebungen des Vereins für Mutterſchutz er⸗ gangen ſei.(Schluß folgt.) Theaterkulturverband Ortsgruype Mannheim. Die Mitglieder * Ortsgruppe werden im Anſchluß an die Anzeigen hiermit noch⸗ mals ausdrücklich darauf hingewieſen, daß ſie bei dem am Frei⸗ tag, den 28. September, in der Wandelhalle des Roſengartens ſtatt⸗ findenden Begrüßungsabend freien Zutritt haben, ebenſo berechtigt ſind, ihre Familienangehörigen mitzubringen. Da Herr Alexander Kökert für die Regie zeichnet, darf ein intereſſanter Abend erwartet werden. *Verhaftung. Der geſtüchtete und ſteckbrieflich verfolgte Eiſen⸗ bahnſekretär Courtain, der in Nördlingen über 4000 Mk. Amtsgelder unterſchlagen haben ſoll, iſt bei hiefigen Verwandten aufgegriffen worden. Polizeibericht vom 27. September(Schluß.) Zimmerbrände. In der Nacht vom 25. zum 26. ds. Mts, etwa um 3 Uhr, brach in einem Zimmer des Hauſes K 2, 7 ein Brand dadurch aus, daß dine brennende Kerze auf ein darunter liegendes Tiſchtuch fiel und dieſes entzündele. Es entſtand dadurch ein Schaden von 120 Mark. Vom Wohnungsinhaber konnte der Brand wieder gelöſcht werden.— Geſtern Nacht 10 Uhr brach in einem Weißzeugſchrank im 2. Stock des Hauſes S 6, 18 ein Brand aus, welcher wahrſcheinlich durch unvorſichtiges Hantieren mit Kerzenlicht verurſacht wurde. Es verbrannten Kleider und Weißzeug im Werte von etwa 2000 Mark. Das Feuer konnte von der Woh⸗ nungsinhaberin wieder gelöſcht werden. Zuſammenſtoß. Auf dem Luiſenring in der Nähe der Grabenſtraße erfolgte geſtern Abend etwa um 9½ Uhr ein Zu⸗ ſre zwiſchen einem Straßenbahnwagen und einem Zwei⸗ pännerfuhrwerk eines hieſigen Fuhrmanns. Perſonen wurden hier⸗ bei nicht verletzt; der Straßenbahnwagen wurde an der vorderen Plattſorm leicht beſchädigt. vergnügungen. * Oſtpreußen und ſein Hindenburg. Von Freitag, den 28. September bis 4. Oktober wird im hieſigen Palaſt⸗Theater, J 1, 6, Breiteſtraße, das von der Eiko⸗Film⸗Geſellſchaft im Auftrage der Oſtpreußenhilfe hergeſtellte große vaterländiſche Schauſpiel „Oſtpreußen und ſein Hinden burg“(von R. Schott) zur Erſtaufführung gelangen. Der Film gibt in geſchicktem, wirkungs⸗ Geſch Aufbau zunächſt die wichtigſten Ereigniſſe aus der uralten ichte da die Deutſchritter in den dichten Wäldern des Nordens die ſteinernen Altäre der germaniſchen Götter ſtürzten und mit dem Chriſtentum die Kultur und ihre Segnungen brachten. Dann wird die Krönung Kurfürſt Friedrich III. von Brandenburg zum König in Preußen gezeigt, werden die traurigen Zeiten der franzöſiſchen Fremdherrſchaft und die glorreiche Erhebung gegen die Unterdrücker lebendig. In packender Tragik erleben wir dann die ſchreckliche Not Oſtpreußens 1914, die barbariſchen Greueltaten ruſſiſcher Hor⸗ den, die ewig ein Schandfleck der Weltgeſchichte bleiben werden 1 ie von über 50 000 Mitwirkenden dargeſtellt, Bilder von nie geſehener Großartigkeit und unerhörter Eindruckskraft. Der Film wird allen, die ihn ſehen werden, unvergeßlich bleiben. Nus dem Großherzogtum. Seckenheim, 27. Sept. Geſtern mittag kurz vor 1 Uhr brach in der Scheuer des Thomas Weißling in der Friedrichsſtraße ein Brand aus. Das Feuer griff auf das Wohngebäude und das Stallgebäude über. Dieſe Gebäude brannten vollſtändig nieder. Dem tatkräftigen Eingreifen der Einwohnerſchaft iſt es zu ver⸗ danken, daß das Feuer ſich nicht weiter ausbreitete. Der Sach⸗ ſchaden iſt groß. *—— Handel und industrie. — Reichsbankausweis vom 22. September Bestand an kursfähigem deutschem Geld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 Mark berechnet. ie Vermögen(in 1000 Marl 980 08 Metallbestannclee——** 2511513 3250 darunter Gole 8 2483 850. 148 Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 764219+ 49802 Noten ander. Banken 4217— 1205 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 14205939 268 717 Lombarddarlenen 8995— 1075 Wertpapierbestannce 3 185559 8795 Sonstiges Vermögen 1709 656 248 276 Verbindlichkeiten. Grundkapital(— 180000 Rücklagen ·——** 90137 unver.) Notenumlaultkfkfktk 99603573. 123 356 Einagg 5972139. 467 78 Sonst. Verbindlichkeit. 603699.— 19672 Berlin, 27. Sept. WTB.) Der Ausweis der Reichsbank vom 22. September läßt eine verhältnismäßig befriedigende Entwielc⸗ lung erkennen. Zwar hat die Anlage eine starke Erhöhung erfali⸗ reu, doch wird diese Zunahme bei weitem übertroffen durch die Vermehrung der fremden Gelder. Im einzelnen ist folgendes zu bemerken: Die banlanägige Deckung hat sich um 268,7 Mill. Mk. auf 11.266 Mill. M. und die gesamte Kapitalsanlage um 270, auf 11 460, Mill. M. erhöht. Zu dieser Steigerung dürkten die Vor- bereitungen für die Einzahlung auf die 7. Kriegsanleihe, die vom 29. September ab erfolgen kann, mitgewirkt haben. Teilweise die ——15 Ursache dürkte das Anschwellern der fremden Gelder aben, die sich auf 407,8 Mill. M. belaufen und die die zu gleicher Zeit des vorigen Jahres eingetretene Zunahme(212,0 Mill..) um mehr als das Doppelte übersteigen. Per gesamie Betrag der fremden Gelder beläuft sich jetzt auf 5972,1 Mill. M. Der Bedarf an Zahlungsmitteln war im Zusammenhang mit der Einlösung von Oketoberzinsscheinen der Reichs- und Staats- anleihen wieder groß. Es vermehrte sich nämlich der Notenumlauf um 128,4 Mill. M. auf 9603,6 Mill. M. und es wurden außerdem 38,0 Mill. M. Darlehenskassenscheine in den Verkehr gesetzt. Stellt man einen Vergleich mit dem Vorjahr ein, so findet man, daß damals(mit 72,0 Mill..) ein wesentlich höherer Betrag an Darlehenskassenscheinen dem Verkehr übergeben werden mühte, daß aber amdererseits keine Steigerung, sondern eine Verminde- rung des Notenumlauis und zwar um 18,4 Mill. M. eingetreten War, dabei muß aber berücksichtigt wWerden, daß im Vorjahr ein ſtpreußens und ſeines kapferen, treuen Volkes von den außergewöhnlicher Zufluß von Noten nämlich aus Belgien eintrat, der sich auf 81 Mill. M. belief. Stellt mau diese 81 Mill.— chend in Bere„50 ist in Wirklichkeit eine Erhöhung des No- tenumlaufs um 63 Mill. M. zu verzeichnen, eine Zahl, die Zwar noch wesentlich hinter der diesmalgen Vermehrung des Noten- umlaufs zurückbleibt, aber doch in Verbindung mit der im Vorjahr größeren Ausgabe von Darlehenskassenscheinen die Differenz zwischen dem vorjährigen und diesjährigen Bedarf an Zahlungs- mitteln vermindert. Die schon erwähnte Einlösung von Zinsscheinen kommt nur in der Erweiterung des Notenumlaufs in dem Konto der„Sonsti- gen Aktiven“ zum Ausdruck, das sich um 248,2 auf 1700 Mill. M. erhölit hat. Die von der Reichsbank für Rechnung des Reiches und des preußischen Staats eingelösten Zinsscheine werden nämlich erst im nächsten Quartal der Reichsbank erstattet und ihr Gegen- wert wird einstweilen auf dem Konto verbucht. Der Goldbestand der Reichsbank hat sich von 2403,7 aui 2403.85 Mill. M. und der Silberbestand von 104,6 auf 1077 Mill. Mark gehoben. Die Reichskassenscheine weisen mit 14,0 Mill. M. eine Zunahme um 0,6 Mill. M. gegenüber dem 15. September auf. Die von den Darlehenskassen für die Zwecke der Einzah⸗ lungen auf die 6. Kriegsanleihe hergegebenen Darlehen hat sich in der Berichtswoche um 10,6 auf 373.9 Mill. M. gleich 2,85% des Zeichnungsergebnisses gemindert, dagegen hat der gesamte Darlehensbestand bei den Darlehenskassen eine Erhöhung um 88,1 der„sonstigen Aktiva“ auf 6110,7 Mill. M. erfahren. Dementsprechend floß der Reichsbank von den Darlehenskassen 88,1 Mill. M. Dariehenskassenscheine zu und da. Wie schon erwähnt, 38,0 Mill. M. in den Verkehr aus- gegeben werden mußten, hat sicir der Bestand der Reichsbank an Darlehenskassenscheinen um 40,2 Mill. M. auf 747,4 Mill. Mark vergröhert. Eisengießerei und Schlossfabrilr.-G in Velbert. r. Düsseldorf, 27. Sept.(Pr.-Tel.) Der Aufsichtsrat bean- tragte, der Generalversammiung nach reichlichen Abschreibungen und Rüclestellungen eine Dividende von 15 Prozent gegen 5 Proz. im Vorjahre vorzuschlagen. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 27. September(Devisenmarkkt.) Auszahlungen für: 2 26. Geld Brief Geld Brief Konstantinopel 19.90 20.00 19.90 20.00 Holland 100 Gulden 300.75 301.25 299.75 300.25 Dänemark 100 Kronen.. 217.00 217.50 717.00 217.50 Schweden 100 Kronen.. 240.75 241.25 240.75 241.25 Norwegen 100 Kronen 217.25 217.75 217.25 21775 Schweiz 100 Franken 150.75 151.00 150.25 150.50 Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 SpPatiſen 127.% 128.½ 127½% 128.½ Bulgarien 100 Leva 80./ 81.½ 80.½ 81.95 Newyorlter Wertpapterborse. REW VoRK, 26. Sept.(Devisenmarxt) 9 26. 24.1 8 Tendenz für Geld..behaupt] ſest Weohsel aut London Geld auf 24 Stunden 0(60 Tage).72.—.72.— (Burchschniitsrate) 4 3³/ Weohsel auf London Geld letztes Dartehen 58——(Cadie Transfers).78.4.78.4 Slohtweohsel Berlln.“. sSiiber Bullion. 106./½ 108.% Siohtwochsel Parls.78.75.79.50 88RS Rew⸗Vork, 26. Seyt.(Bonds- und Aktienmarkt). —1 26. 22* 25. 2 Koht. Top. Santa Fé 4% 5 Missourl Paolſlo ⁰² 2— Bonds-.. 105— 83—[Uat, Railw. of Hex. 73 6 7⁰⁰⁰ United States Corp. Corps Mew Nork Cenr... 78% 783. 5% Sonds. 100— 100— do. Ontario& Western 2— Aoht. Top. Santa f6„ 97.— 97— Korfolk& Western 112¾ͤ 112½ do. pret. ool. DIVId 94¼ 84% Northern Paolfio 101% 101— Balumore& OhIl 67/ 67— Fennsylvanla 52/ 52,% Sanadian Paclfto. 151— 151— Beading 83— 88 Shes.&, Ohlio 56² 55½ Chloago Rock lsl& Pao. 51— 548 Ghio. MiIW.& St. Paul. 59/ 58/, Southern Pacffſlo 92”ͤ 52½ Denever& Blo Grande.— 7 Soutpern RallwVn 27 2+ 883 21/½ 317/%[Southern Railway pret.. 62½ 61 Erle ist prei..31½ 31% nion Paolfllo 133. 180˙%8 Srle 22t pret... 28% Vabash preit. 48½ 48½ Great Mothern pret.. 103½ 108/ Amerio Can.. 42%—33* llinole Sentrak 101— 100% amer Smeit 4 Bef..36¾ 100% Interborough Cons. Corp. 5.% Anao. Copp. MIin. 71% 73 3 do. pref. 52—51½ Sethlchem Steel 93/, 85— Kansas City& Soutbern 18— 18/.[Oentral Lesther 83% 384¼ do. pref. 5½ 50½ intern. Meroantile Harine 29¼½ 290½ 8 do. do. preft 89 37% Moulsvllle u. Nashvllle 122—120— United States Steelsborp. 110 112/ Liesouri Kaus.& Texas 437 4% United Stat. Steel Corpor 117 116˙ Aktlen-Umsatz 590000(640 000) ̃EW VORK, 28. Sept.(Ergängsungskurse).— 25. 24. 5 2. 21 Balt. OhO 4½ Bds. 83— 83— Lehlgh Vallex762½ 61½ Ohes. Ohio 4½ BsS6. 70½8 75— Mles Cans. Fex.pr. 9— 4½/ Chig. R. 1sl.& PaN Union Paoifio pref. 77˙ 7 Firsté Ret.&.B8. 1934 60.— 67 West Marylan!ce 17% 12◻ Morth. Pao, 3 Bds. 61— 62— Amerloan Canpret. 100%½ 162½ N. Pao. Pr. Lien àA8de 8 34— 93˙% Amerio. Loom. o. 635% 68 St. L. 8 Fr.-Ll. Hortg. 4 B. 59— 535¾ do. Sugar Ref. o. 112½%/ St. Louis& San. F. Inoome Consolidates Gas. 102½ 108— Mortgage%— Serle A. beu, 50—[ Seneral Eleotrilo 145% 14.80 o. Souts. Fao 4 /8 1929 8 31¼8t, 91¼ Mexio. Pefroleum— 944 9441• UnionPeo.G.%% Sds.[674¼ ½ Matlonai Leal 514 51½ 4% Union Stat. 108/ 10% Utan Co r 96% 98 denver Rio Gr. pr. 14—11— Viroin. Car. Ohem. o.% 38.— Great Northern Hre Cert. 35½ 35¼ J Sears Roebuok oom.— 1158— Puriser Wertgnpierdörse, PARHIS 28. September(Kassa-Markt.) 60. 6045 3 roula 3% Rente. 60.75 60.85 Saragossa 10 5—* 2— 800 Auleinge. 69.26 9e.20 Suer Kanal: 4880 4806fRlo Tinio“ %Span. Eug. 111.15/110.60 Thom Houst. 749 745/Cape Copper 5% Russen 1903—.— 78.60Baff Fay 45⁵¹—0 China Copper 3% do. 1696.— 45.½[Cacutohouo 746 227/Utha Copper 4% Turken—.—— Malakka 155 151/ Tharsis Bang. de Parls— Bu 1405 1380ſDe Beers Créd l. Vongals 11.49 11.52 Briansk 312 320/ Soldtteuẽws Un. Pe Asien. 617/ Si7Cienosoft. 200 290ſ/l.ena Goloa. Metrovolttain 432 135 Matlzoff Fabr.] 400 406/lägersfont 116.—.— Nord spoag. 130 429JCe Kaphte.. 321 227/Randelnos.. 86.—.64.— Spasskl Copper 47.—(zuletzt 47.—) 3 Newyorker Warenmarkt. MEWVORK, 25. Sept. 26. 24. 26. 24. Welzen hard] 28. 24. Zot. Wb Rat——12000] pr Okt.— 23.57] Wt. M. 2 neueſ 228— 228.— im innern.— 22000] pr Dez.. 22 ſuo 1Rothern Exp. n. Engl. 12000 20000ſ Terp(Sa. 42¼ 46½(buluth) 228.— 228.— Exb. n. d. Ei.. 50000 TerPIRVorE.1, 4% JBess.Stahi. 55—75 nom. 25.— 235.30/ Sohmalz 521 55 225.— 215.— 21—24.524 Talgspez. 5„% IMehlSpr. br Kvr, 2360 24.46 Zuck 98 Ter/.36.96 Wf. oi. C5oo) ſ10..10en cco.10 pr ber. 23.50 24.05 L0o 0%., Cieesam ſ 22 22.45 28.4/ 2424/ Kaftee Sest.50.4jdo. U 22 2229 pr Febr.. 28.50 21.05 Co Jdes.59/.40[elektr. Kupf. 2827 2627 pr Mär⸗ 2% 2410/ 7 Jien..7 764 Fcheinn 6180 6450 pr April.. 23.500 84.12]? Rärz.92.79 Eetroieum N. Grieanstkl 23.08] 23.75 Mal.07.95[Cred.Balano-] 350.— 325— Chicagoer Warenmarkt. 8 OH0A00, 26. September. 26.] 21. 26. 24. 3 S zen Septt——Sohmalz peok„.-.16 88,81- —————r. Okt.24.92 24.700 Schweine. Mais Dez.. 121.—120/ Pork: Sept. 46.10/ 34.80/ ieichts 18.55 18.40 pr Mal 116.—117./ pr Okt. 46.02 44.80 schwer 16.65 17.60 Hafer Sept. 59¾ 61.½[Rippen Schwelne⸗ 7 Sohmalz: pr. Sept.. 26.90 26.—zuf. l. West. 53 000/ 55 000 pr. Sept.. 24.95 24.70 pr. Okt 26.75—. dv, Chloag. 12 000 22 000 ———— Beleuchtunnskörper fklr elektrisches Licht. BROx/N, BOVERN CEA. G. Abteilung Installationen 0868s O 4, 8/. Fernspr. 662, 880, 2082, 7496. Hauptniedorlage der Osramlampe. 88 999 90 0 —9+„„„„„„ 9. 4. Seite. Nr. 452. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den W. Seytember 20r. 8 Owsses vaterlandisches Tongemälde und Kriegsschauspiel in 6 Akten! Im der„Ostpreussen-Hilfe“ Wofür S. 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