Verantwort für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur Dr. Fritz Goldenbaum 16 den Knzeigentell: Anton Grieſer. Druck u. Verlag: Druckerei Dr. Hags Rannheimer General⸗ ———ꝗ ˖* G. m. b.., fämtlich in Mannheim ˖ * 5 General⸗ ſer Raunheim.— Fernprecher; Ur. 7 79, 795——————. Wir Sbmgefen a. Rh. Hindenburgs 70. Geburtstag. Die Jeier im Großen Hauptquarlier. Großes Hauptquartier, 2. Okiober. Ein farbenfrohes Treiben von Feſt und Freude iſt mitten in den ernſten Zeiten dieſes Krieges in einer kleinen, von Weinbergen umkränzten Stadt, in der der Generalfeldmarſchall die Feier ſeines. 70. Geburtstages begeht. Fahnen wehen von allen E ern und Blumengewinde überſpannen die Straße. Kein Menſch iſt in dem Städtchen, der nicht im beſten Feier⸗ kleld einherginge. Den erſten Glückwun ſch aber brachte der Kaiſer ſeinem treuen und ruhmreichen Generalſtabschef des deutſchen Feldheeres dar. Frühmorgens ſchon erſchien er mit ſeinem Geſolge in der Wohnung descheneralfeldmarſchalls. Was er ihm, während die Hände der beiden Männer ſich feſt umgriffen hielten, an guten und tiefherzlichen Worten des Dankes und Wünſchen an dieſer Lebenswende in die Zukunft mitgab, war wohl die ſchönſte Gabe, die ein deutſches Sol⸗ datenherz von ſeinem Kaiſer empfangen kann. Feſtes Ver⸗ trauen in den kommenden Sieg und die ſichere Aoltmung, mit dem verehrten Helfer auch in den Tagen eines heranreifenden Friedens gemeinſam zu ſchaffen, waren der Ausgan er Wünſche. Als Erinnerungsgeſchenk über⸗ gub der Kaiſer dem Generalfeldmarſchall ſeine in Marmor ausgeführte, von dem Bildhauer Bezner geſchaffene Büſte. Während ſo der Kaiſer bei dem Generalfeldmarſchall weilte, hatten ſich die Straßen zwiſchen der Wohnung Hinden⸗ burgs und dei Gebäude, in dem der Generalſtab arbeitet, mit vielen Tauſenden von u beiden Seiten — ſie in vielfachen Reihen eine ſchmale Gaſſe in er Mitte wurde von der Jugend freigehalten, die, feſtlich mit Blumen geſchmückt, nach en geordnet, das Ehren⸗ —— 5 am 4 s gefeierten Mannes hielt. Als der Gene⸗ ralfeldmarſchall dann erſchien und dieſe Reihen durchſchritt, wollte der Jubel kein Ende finden. Ein wahrer Blumen⸗ regen fiel immer wieder aus den Reihen der Wartenden, von den Fenſtern und Balkonen auf den Weg vor ſeinen en nieder. Er dankte mit ſichtlicher Ergriffenheit für dieſe udgebung einer vieltauſendſtimmigen Liebe, Verehrung und Dankbarkeit. Vor dem Generglſtabsgebäude Wit die Offiziere des Ge⸗ neralſtabes unter Führung des Generals Ludendorff Aufſtellung genommen, um ihren Chef zu erwarten. Als der Generalfeldmarſchall in ihre Mitte wax, richtete General Ludendorff eine kurze mllitäriſche und doch von tärkſtem Ge 05 ihn, worauf der Ge⸗ eierte mit ſchlichten Worten, die voll von ergreifender Be⸗ cheidenheit waren, antwortete. Er wies auf General Luden⸗ dorff als auf ſeinen treuen Mitarbeiter hin, dem ein guter Teil all des Schönen gebühre, das man ihm darbrächte. Er * den Kreis ſeiner Mitarbeiter auf, gemeinſam mit ihm reu weiterzuarbeiten bis zum letzten Siege unb ſchloß mit einem dreiſachen Hoch auf den Kaiſer, den oberſten Kriegsherrn. Unweit des Generalſtabsgebäudes hatten ſich Vertreter der ſtädtiſchen Behörden, von Vereinen, Ver⸗ wundete und chrer Geneſung enigegengehende Soldaten aus den Lazaretten zu einem Ban Kreiſe Als Sprecher dieſer aller, die 89 Unſche bringen wollten, redete der Landrat zu dem Generalfeldmarſchall. Er ſagte ihm, was Hindenburg dem deutſchen Volke geworden ſei, wie das deutſche Volk verehrungsvoll und gläubig auf ihn blicke und er ſprach aus, daß er und alle die hier Verſammelten kein beſ⸗ ſeres Geſchenk zu 777 wüßten, als das heilige Gelöb⸗ nis treuer efolgſchaft und unbedingten kampffreudigen Durchhaltens bis zum ſiegreichen Auch hier antwortete Hindenburg, daß es ihm am heu⸗ tigen Tage eine ganz beſondere Freude ſei, ſich mit dem en deutſchen Volke eins zu wiſſen in 81 1 80 Widen und Stegerguvefich, 0 Er dankte mit warmen Worten für die Wünſche und für dag ſchöne Verſprechen der Mönner und er rief ihnen mit erhobener Stimme zu: Tun Sie noch mehr, Kämpfen Sie mit mir auch gegen jene wenigen im Lande, die noch weichlich und flau ſind. Kein Mann im Relche darf uns ſehlen, wenn über die Zukunft des Reiches und über die Zukunft unſerer Aller da vornen blutig entſchieden wird. Und wieder hier wie vorher im Kreiſe ſeiner Offigiere wies er auf General Ludendorff als auf ſeinen beſten Helfer und auf das Heer, ohne deſſen wunderbare Tüchtigkeit kein Cebanke zur Tat, kein Plan zum Siege werden kann! Er ſchloß mit einem dreiſachen Hoch auf den Kaiſer, das vielſtimmig aufgenommen, widerhallte. Dann umſchritt ex den Kreis der Feſtgäſte und ſprach mit vielen von ihnen. Beſonders lange verweilte er bei den ver⸗ wundeten Kriegern. Immer wieder während dieſer erhebenden Veier kreiſten deutſche Flieger zu Ehren des Feldmarſchalls im niebrigen Fluge über der Stadt und dem W Es die Beglückwünſchung der Mili⸗ reg84 15 9 der Berlündelen an. Kaiſer Karl hat hierzu ſeinen Flügeladjutanten, Oberſtleutnant von Capinolle mit beſonderem 8 entſandt. Der Sultan der——— von Bulgarlen ebenſo wie die Heeresleitungen dex Berbündeten im Namen ihrer Armeen haben tele raphiſche Glücwünſche übermittelt, Auch Abordnungen von Offizieren und Mannſchaften der Regimenter, zu denen der Feldmarſchall Ehef oder à la suite gehört, ſind im Großen Hauptquartier eingetroffen.— Vormittags wird weiter der Reichskanzler er⸗ Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck-Ausfiührung. Oer Heros des deutſchen Volkes. Wartet. Mittags die nächſten Mitarbeiter des Generalfeld⸗ marſchalls und die zur Beglückwünſchung Erſchienenen an der kaiſerlichen Tafel mit dem Generalfeldmarſchall vereinigt. Berlin, 2. Okt.(WB. Nichtamtlich.) Im Anſchluß an den täglichen Vortrag des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg über die Lage auf den Kriegsſchauplätzen fand bei Sr. Maſe⸗ tät dem—9 9 eine ſtatt. Bald nach geginn erhob ſich Seine Majeſtät und feierte den Feld⸗ marſchall als Feldherrn und Heros des deutſchen Volkes. Gleich König Wilhelm und ſeinen Paladinen ſei es ihm Piberor im hohen Alter noch Taten welt⸗ 6 cher Bedeutung zu vollbringen. Der Kai⸗ 6 ankte ihm dafür im Namen des ganzen Heeres und Volkes. te geliebte und verehrte Geſtalt des Generalfeldmarſchalls wird in kommenden Jahrhunderten ſagenhaft umwoben wer⸗ den. Er wünſchte, daß Gott ihm zu weiteren Taten, zum ſiegreichen Ende des Kampfes verhelſe, aus dem ein eſundes und geachtetes Deutſch⸗ land Hebace werde. In ſeiner Antwort dankte der Generalfeldmar⸗ chall ſeinem Kaiſerlichen und Königlichen Herrn für das in hn geſetzte Vertrauen, das er in Heer und Volk rechtfertigen werde. Die Glückwünſche des Bundesrats. Berlin, 2. Okt.(WB. Richtamtlich.) Der Bundes⸗ rat hat an den Generalfeldmarſchall von Hindenburg folgendes Telegramm gerichtet: „Ganz Deutſchland gedenkt heute in unaguslöſchlicher Oankbarkeft und—5 heihen Segenswünſchen 8* Feldmarſchalls. Euere G 3* ind den deutſchen Stämmen nicht nur der—— iche Leiter eines Feldheeres und Lenker der Schlachten, ſondern auch Hort und Führer des geſamten Volkes in ſeinem Schafſen und Trachten, Denken und Hoffen. Ihr in Wottvertrauen und tiefer Einſicht in des deutſchen Volkes innerſtes 99 wurzelnder ſelſenfeſter Glaube an Deutſchlands Sieg und Größe ſchafft und mehrt allenthalben in Heer und Heimat Kraft nud Zuverſicht. Möge Euerer Exzellenz vergönnt ſein, das deutſche Volk zum Ziel zu führen und im — Frieden noch lange die Vollendung Ihres Werkes zu Namens des Bundesrats: Dr. Helfferich, Graf Lerchenfeld, von Noſtiz, Frei⸗ herr von Kae ler, Reel. Freiherr von Bie ge⸗ leben, Freih. v. Braunſtein, Paulſen, von Eulken⸗ ddenhauſen, v. Bodman, Wolf, Sieveking. Das Handſchreiben Kaiſer Karls. Wien, 2. Okt.(WB. Nichtamtlich.) Das Handſchrei⸗ ben, das Seine 3* der Kaiſer dem Generalfeldmar⸗ 95 von Hindenburg durch ſeinen Flügeladjutanten, berſtleutnant Freiherrn von Capinelle, überreichen ließ, hat folgenden Wortlaut: „Lieber Generalfeldmarſchall von Hindenburg! Mit auf⸗ Anaße Freude ergreife Ich die Gelegenheit, um Ihnen aus Anlaß der Vollendung Ihres 70. Lebensjahres Meinen und Meines geſamten Heeres allerherzlichſten Glück⸗ wunſch auszuſprechen. Durch Gottes Gnade begehen Sie den heutigen Tag in vollſter körperlicher und geiſtiger Rüſtig⸗ keit, ungebeugt auf dem überragenden Poſten ſtehend, auf welchen Sie Ihr erhabener Kaiſer und König, Mein verehrter Freund und Bundesgenoſſe, in weiſer u lücklicher Ein⸗ Haaeung, Ihrer großen cen aften berufen hat. Mit Stolz cken Sie auf Ihre ruhmreiche Vergangenheit zurück, mit Zuverſicht können Sie nach vorwärts ſchauen. Möge die gütige Vorſehung Sie auch ferner Ihre Fähigkeiten voll verwerten laſſen zum Wohle und Glanz unſerer verbündeten Heere, bis zu einer endgültigen glücklichen Ent⸗ ſcheidung. Dies Mein innigſter Wunſch.“ Reichenau, 2. Oktober. Karl. Hindenburg Ehrenbürger von Eſſen. Eſſen, 2. Okt.(WTB. Das Stadtverord⸗ netenkollegium hat beſchloſſen, Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg das Ehrenbürgerrecht zu verleihen und einer bedeutſamen Straße Eſſens den Namen„Hindenburg⸗ ſtraße“ zu geben. In Berlin. Berlin, 3. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Hindenburgs Geburtstag verlief für Berlin als ein richtiger Feſttag. Für den Nachmittag war am Hinden⸗ burg⸗Denkmal eine größere Feier angeſagt, die wieder viele Tauſende nach dem Tiergarten lockte, wo ſich um die Sieges⸗ ſäule ein echtes Volkstreiben entwickelte. So dicht ſtand die Menge, daß der Eingang zum Denkmal nur mit Mühe er⸗ reichbar war. In drangvoller Enge wurden alle, welche einen Nagel ſpenden wollten, die Treppen hinaufgeſchoben. Der Eiſerne Hindenburg hat bis jetzt 600 000„ Einnahmen gebracht. Die Ausgaben ſind längſt herausgewirtſchaftet. Eine Militärkapelle konzertierte den ganzen Nachmittag. Um fünf Uhr trat Hofprediger Doering auf die zweite Galerie des Denkmals und feierte mit weithin ſchallender Stimme Hinden⸗ burg als Heerführer und Menſch. Als der Redner das Hoch auf den Gefeierten ausbrachte, wurde es von der Menge be⸗ geiſtert aufgenommen und all die Tauſende ſtimmten in freu⸗ diger Zuverſicht in das„Deutſchland, Deutſchland über alles“ ein. In dieſem Augenblick kam von Weſten ein Flugzeug⸗ heran. Sechs Flugzeuge zogen am Denkmal in Parade vorfüber, umkreiſten es, flogen ganz niedrig über den Scheitel Hindenburgs hin und erhoben ſich dann, dem 1917. Ar. 461. .90. Einzel⸗Ur, 10 Pfg. 0 enyreie: Die ispalt. Kolonelzeile 40 Pig, Reklamezeile M. 1 20 —— fh Misahdlatt porm. 3, Ur, bendblatt nüchm. J Uhr. n rnommen. mu. K..70 Sch erl. Purc Re Ae Nr. 82 einſchl. Poſtguſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. Auge kaum erkennbar, in die Lüfte. Iwei Flieger kehrten urück und ließen einen Regen von Flugblättern— Wer⸗ 95 die 7. Kriegsanleihe— auf den Platz niedergehen. Das Publitum war von dem Anblick des Flugzeuggeſchwaders begeiſtert und ſandte mit Hand und Mund Grüße zu den Be⸗ herrſchern der Luſt hinauf. Am Abend wurde mehrſach in den Kirchen die Bedeu⸗ tung des Tages gewürdigt. 4 Eine große vaterländiſche Mu W and nachmittags im Zirkus Buſch zu indenburgs tatt. Sie war veranſtaltet von der 9 10 iers⸗Vor⸗ ragsgeſellſchaft und nahm einen äußerſt würdevollen Verläuf. Der Zirkus war von Zuhörern aus allen Beyölke⸗ — bis auf den letzten Platz beſetzt. Die meiſten preußiſchen Miniſter und die Geſandten der Bundesſtaaten wahnten der Veranſtaltung bei. Die Verſammlung wurde vom Vizeadmiral Kirchhoff mit dem Hinweis auf den feſtlichen Tag begrüßt. Eine von hohem Patriotismus getra⸗ Gs Feſtrede zu Ehren des Geburtstagskindes hielt Major uido von Gillhauſen. Er den Lebensgang Hindenburgs und forderte auf, in ſlen Geiſt den Krieg bis um Siege mit Machtzuwachs im Oſten und Weſten fortzu⸗ ähren. Bie Feder dürfe nicht verderben, was das Schwert zu vier Fünfteln ſchon erworben hat. Die Abſendung eines in dieſem Sinne 8 ereneeen an den Feldmarſchall fand die Billigung der Verſammlung, welche ein dreifaches ſchmetterndes 9 auf das Geburtstagskind erſchallen ließ. Bei den vorhergehenden und nachfolgenden Muſikvorträgen wirkten 10 Berliner Militärkapellen, zwei Ge⸗ ſangvereinigungen und Soliſten von den beiden Opernhäuſern mit, Ahends verſammelte man ſich dann zu einer eindrucks⸗ vollen Kundgebung in der Philharmonie. Auch hier war der zweite Saal von einer Kopf an Kopf gereihten Menge efüllt. Die Feſtrede hielt hier der berühmte Altphilologe der rliner und Theodor Mommſens, rofeſſor von Wilamowitz⸗Röllendorf. In knappen ügen entwarf der Gelehrte ein Bild von den Tatetuge wie e 5 vom 4. Auguſt 1914 bis zum W Tage a 00 elt aben. Dabei nannte er Hindenburg einen Schiller Schlieffene, der nach 2 Theorien die Schlachten bei Tannenberg und an den Maſuriſchen Seen gewonnen habe. Voller Begeiſte⸗ rung ſprach der Gelehrte von dem deutſchen Geiſt, der uns trotz der Ueberzahl unſerer Feinde und troß des Uebergewichts ihres Materials allen Anſtürmen habe widerſtehen laſſen. Er ſchloß:„So dürfen wir auf den Endſieg jenes Vertrauen hegen, das Hindenburg immer wieder von uns fordert.“ Brauſend durchtönte der Hochruf auf Hindenburg den Saal⸗ Der Geſang des alten Lutherliedes„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ ſchloß den erhebenden Abend. In Hamburg. UBerlin, 3. Ottober.(Von unſerem Berliner Bürp.) Aus Hamburg wird gemeldet: Aus Anlaß des Geburts⸗ tages Hindenburgs hat Profeſſor Bass Lederer eine Hüſte des Generalfeldmarſchalls ausgeführt, welche von dem Ham⸗ burger Rechtsanwalt Dr. Hallier bem Senat zum Geſchenk gemacht worden iſt. Der Senat beantragte bei der Bürgerſchaft die Beteiligung mit 50 000& an der Hinden⸗ burg⸗Spende. * Hannover, 2. Okt,(WB. Zu Hindenburgs Geburtstag ſammelten die Kleinen und Kleinſten aus Han⸗ nover und Linden auf Veranlaſſung der Kriegs⸗ hilfe für die hfülle und Aehn⸗ liches. Allein an Kartoffelſchalen wurden von ihnen üher 576 entner zuſammengetragen. Am Nachmittag wurde die ammlung, deren Reſultät dem Generalfeldmarſchall telegra⸗ 44 1 worden iſt, mit einem Umzug beendet eber 3000 Kinder zogen mit Muſik durch die mit Fah⸗ nen geſchmückten Straßen nach dem Heim Hindenburgs am wo eine Abordnung der fleißigen Sammler eine künſtleriſch ausgeführte Glückwunſchadreſſe abgab. die Antwort der Cürkei auf die Papſtnote. Konſtantinopel, 30. Sept.(Meldung der Agentux Milli.) Das Handſchreiben des Sultans auf die Note des Papſtes hat folgenden Wortlaut: „Mit dem—— hoher Achtung und tieſer Sympathie haben Wir non dem ergreifenden Appell Kenntnis genommen, den Gure Heiligkeit an Mich ſowie an die Oberhäupter aller übrigen krieg⸗ führenden Staaten in der hehren Abſicht gerichtet haben, dem gegen⸗ wärtigen Kriege, dem ſchrecklichſten, den die Welt ſemals erlebt hat, ein Ende zu ſetzen, und ſo Frieden und Eintracht ünter den Pölkern herbeizuführen. Die hochherzigen Gedanken, die aus den Mittei⸗ lungen Eurer Heiligkeit hervorleuchten, ſowie die Gefühle höchſter Nächſtenliebe, die Euere Heiligkeit für die leidende und zerrüttele Menſchheit beſeelen, haben Uns tief gerührt. ie von Wärme und Loyalität erfüllten Exrmahnungen, die der heilige Stuhl bisher immer mit unbeſtreitbarer Unparteilichkeit er⸗ neuert hat, um dem grauſamen Ringen ein Ende zu ſetzen, das ſeit mehr als drei Jahren die lebendigſten Kräfte ſo vieler Völter ver⸗ müſtet, haben Uns umſo empfänglicher geſunden, als unſere Re⸗ 97 ſo wie ſie ſtets zu erklären den Mut hatte, kein unhe⸗ rechtigtes Ziel verſolgt, weder auf politiſchem, noch auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiete. Wir ſind gezwungen worden, für die Er⸗ haltung der Exiſtenz und Unabhängigkeit, ſowie der freien Entwicklung Unſeres Sandes zu kämpſen, Dieſes abſolute berechtigte Ziel, das in der Sicherung der Rechte Unſerer vollen unduneingeſchrünkten Gou⸗ peränität über das ganze Gebiet unſerer natio⸗ nalen Grenzen beſteht, iſt es, das wir noch heute verfolgen. Wir waren ſtets von dem heißen Wunſche beſeelt, Unſer Land der Wohltaten eines dauernden und billigen Friedens teilhaft wer⸗ genſeitig und allmähli örtern, 2. Seite. Nr. 461. Mannheimer General⸗ Anzeiger.(Mittags⸗Nusgabe. Mittwoch, den 3. Oktober 1917. den zu laſſen und ſo, wie immer im Einvernehmen mit dem Willen Unſeres Volkes, den Fortſchritt und das Wohl Unſeres Reiches auf allen Schaffensgebieten in voller Harmonie mit den anderen Staaten zu ſichern. Bon dieſen Gefühlen geleitet und im Bewußtſein unſerer Pflich⸗ ten gegen den Allmächtigen und gegen die Menſchheit, hatten Wir im Einvernehmen mit Unſeren Verbündeten im Laufe des Monats Zezember vergangenen Jahres Unſeren Gegnern vorgeſchlagen, in Verhandlungen einzutreten, um einen gerechten und ehrenvollen Frieden herbeizuführen. Obwohl Unſere dies⸗ bezüglichen Abſichten ſeither zu verſchiedenen Malen zum Ausdrucke gebracht wurden, haben ſie doch bisher keinen Widerhall ge⸗ funden. Der Vorſchlag Eurer Heiligkeit, der im Grunde dahin geht, einen Frieden auf rationellen Grundlagen zu ſchaffen, einen dauernden Frieden, ſo wie Wir ihn ſtets befürwortet haben, kann daher nur Unſerer Zuſt'mmung begegnen. Euer Heiligkeit verkünden, daß die künftige Geſtaltung der Welt gegründei ſein müſſe auf den Ausſchluß der Gewalt der Waffen, Rechtes, auf den Triumph der internationalen Gerechtigkeit und der Geſetzmäßigkeit. Die Verwirklichung dieſes ſo erhabenen Gedankens, die notwendigerweiſe zur praktiſchen Folge hätte, tatſächlich und unterſchiedslos Recht und Gleichheit für alle Staaten, ſoweit ſie Mit⸗ glieder der internalionalen Gemeinſchaft ſind, zu ſichern, ſcheint uns das einzige Mittel, die Menſchheit vor künftigen Kataſtrophen zu be⸗ hüten, und Leiden und Zerſtörungen als Folgen blutiger Konflikte zwiſchen den Völkern zu vermeiden. Gleich Euerer Heiligkeit denken wir, daß zur Erreichung dieſes im höchſten Grade menſchlichen Zieles künftige Verhandlungen darauf geſtellt ſein müßten, die prak⸗ tiſchſten und wirkſamſten Mittel zu ſuchen und zu finden, um ge⸗ h eine Begrenzung der Rüſtung en zu Lande, zu Waſſer und in der Luft herbeizuführen, und ſo die Reichtümer und Hilfsquellen aller Völker der Entwick⸗ lung des Fortſchrittes, der Kultur und der Wohltaten der ganzen Menſchheit dienſtbar zu machen. Eben dieſe Verhandlungen müßten, wie Euere Heiligkeit ſagen, auf billige Weiſe die Frage der Frei⸗ heit der hohen See, die gemeinſchaftliches Gutaller Völker iſt, regeln und endgiltig für die Zukunft Vorherr⸗ ſchaftsgelüſte b eſeitigen. Der Vorſchlag Euerer Heiligkeit, internationale Streitigkeiten einem obli gatoriſchen Schieds⸗ gerichte zu unterbreiten, erſchien Uns gleichfalls von höchſter Ve⸗ deutung. Ueberzeugt von der Größe dieſes Gedankens und von den wohltuenden Ergebniſſen, die ſeine Durchführung mit ſich bringen könnte, zögern wir nicht einen Augenblick, zu erklären, daß Wir be⸗ reit ſind, gelegentlich der Friedensverhandlungen die Mittel zu er⸗ wie internationale Konflikte beizulegen ſeien, wobei wir den Garantien Rechnung tragen wollen, die ſich auf die ſouveräne Exiſtenz und die freie Entwicklung der Völker beziehen. So meinen wir, daß die Vorſchläge Euerer Heiligkeit eine feſte Grundlage dafür enthalten, den gegenwärtigen Konflikt beizulegen, und einen allge⸗ meinen und dauernden Frieden herbeizuführen. Wir ſind auch über⸗ zeugt, daß, wenn Unſere Gegner von heute von den gleichen Ge⸗ danken und ſolchen Gefühlen beſeelt ſind, die mit Unſerem oben ge⸗ kennzeichneten Ziele vereinbar ſind, der Einſeitung von Friedens⸗ verhandlungen, wie Euere Heiligkeit es in dem Edelmute Ihres Herzens wünſchen, nichts im Wege ſtände. Der Allmächtige erhalten ſtets Euere Heiligkeit in dem Adel Ihres Herzens. Der Allmächtige nehme Euere Heiligkeit ſtets in ſeinen göttlichen Schutz. Kriegs⸗ und Hriedenstheorie Veneditts XV. Die nächſte Nummer der Zeitſchrift„Ho chlan d“ wird eine be⸗ achtenswerte Auseinanderſetzung zwiſchen dem bekannten Berliner Rechtslehrer Joſeph Kohler und dem münſterſchen Univerſitäts⸗ Vrofeſſor Joſeph Mausbach enthalten. Mausbachs Entgegnung auf Kohlerſche Darlegungen im„Tag“ zeichnet ſich durch große Sach⸗ aus und führt zu Ergebniſſen, denen man in ſehr vielen Pünkten beipflichten kann. Mausbach erkennt an, daß Kohler eine hohe Vorſtellung vom Amte des Oberhirten der katholiſchen Kirche habe. Nach Kohler hätte Benedikt von der Idee der Gerechtigkeit aus den Krieg beurteilen, Recht und Unrecht ſcheiden und dadurch die Bahn zum Frieden freimachen müſſen. 0 nach der Gerechtigkeit der Kriegsurſache zu beurteilen, und der Papſt hätte von dieſem, durch die Anſicht des hl. Thomas und der katholiſchen Rechtslehrer geſtütten Standpunkt die Frage des ge⸗ rechten und ungerechten Kriegs aufrollen und löſen müſſen. Er wäre dann bei allſeitiger Würdigung der zugänglichen Urkunden über den Beginn desKriegs zweifellos zu dem Urteil gelangt, daß der Krieg auf deutſcher Seite ein Verteidigungskrieg im höchſten Siane ſei. Kohler wolle alſo, mit einem Wort, den apſt auf eine„hohe Weltenwarte“ ſtellen und das Urteil über Schuld und Unſchuld der Bölker in ſeine Hand legen. Dieſer Auffaſſung de⸗ päpſtlichen Amts gegenüber weiſt Mausbach auf die Unmöglichkeit für den Papſt hin, auf des bloße Zeugnis der Tatſachen hin ein Gottesurteil für den Krieg auszuſprechen, da doch dieſe Tatſachen ſelbſt noch in vollem Fhlaſſe ſeien. Ueberdies ſei die Sprache der Tatſachen nicht rechts⸗ 35 Haltung feſt und treu bewahrt. Hildend ohne den Rechtswillen des* band habe es wiederholt verſucht, dem deutſchen Kriegsführung im Namen der Sittlichkeit geſchloſſen worden. kraftvoller, rs; ſolange die Mittelmächte iegsgewinne erklärt hätten, nicht ſeinen Segen erteilen. nicht ihren Anſpruch auf beſtimmte könne auch der Papſt dieſem Anſpruch An der Hand der kirchlichen Lehren unterſucht Mausbach alsdann die Forderung an den Papft, den Krieg nach der Gerechti keit der Kriegsur ache zu prüfen, und⸗ wirft die auf, weshalb der Papſt ſich nicht damit befaſſe, zu unterſuchen, ob und inwieweit der Rechtsbrecher den status quo ante wiederherzuſtellen und darüber hinaus für Kriegskoſten und eſchäden Erſaß zu leiſten ſowie ſich zu einer Rechtsgarantie zu verſtehen habe.„Erinnern wir uns,“ ſagt Mausbach, udaß wir auch bei ehrlichen und wohlgeſinnten Neutralen, ja ſelbſt bei echten Deutſchen, die im Ausland leben, nicht den Grad glühender Ueberzeugung und Entrüſtung anzutreffen Pflogen. wie inmitten unſers Vaterlandes.“ Wenn man aber auch vorausſetze— und man dürfe es—, daß Benanet perſön⸗ lich vom Recht der„Mittelmächte überzeugt Br ſo folge daraus keineswegs, daß er die Pflicht oder auch die Beſugnis habe, als Geltenrichter zaufzutreten und über Schuld und Unſchuld der Völker zu urteilen. Für ein ſolches Urteil reiche ſeine perſönliche Kenntnis des Streitfalles nicht aus. Man habe gehört, der Vierver⸗ Papſt eine 55 der h und Menſchlich⸗ keit abzutrotzen, während die Mittelmächte einen ſolchen Perſuch 92 gemacht und ſtets nur die gerechte Neutralität und Friedensliebe des Papſtes angerufen hätten. Der Papſt habe ſich dem Anſinnen unſrer Feinde widerſeßt, und die von uns gewüaſchte Durch die Annahme der Stellung eines„Weltenrichters“ gegen die ganze Kirchen und Völker BWböderſpruch erhoben haben mürden, wäre nach Mausbach eine wirk⸗ liche Rechtswahrung · und Anbahnung des Friedens völlig aus⸗ Benedikt wolle nicht richten, ſon⸗ denn ſchlichten. Die„Unparteilichkeit“ des Papſtes verpflichte indes uns Deutſche nicht, den Standpunkt nationaler Ueberzeugung —— 5 dem wir alle einig ſeien, aufzugeben. undlos ſei die Befürchtung, die tſch ⸗ tholiken könnten durch ch Ein⸗ ſicht, Gewiſſen und ſichere Machtſtellung wohl in der Lage ſeien, jede Möglichkeit ruhig und unerſchrocken Wennn 5 Krieg auch nicht als„Bottesgericht“ erbarmungslos zu Ende wüten ſolle, ſo ſolle er anderſeits nicht„ergebnislos“ ſein. Es ſei nicht der Ge⸗ danke des Papſtes, daß, nachdem Millionen getötet ſeien, nachher alles wieder zwerden ſolle, wie es vorher geweſen ſei. Zum„ge⸗ rechten Frieden“, wie ihn der Papſt beſchreibe, müßten„reale Er⸗ gebniſſe“ und„Sicherungen gegen künftige Ueberfälle gehören. Es dann noch Betrachtungen über ein zukünftiges Völkerrecht im Lichte der päpſtlichen Gedanken, wie ſie ja auch in der Antwort der mitelmächtlichen Regierungen ſo ſchener Widerhall gefunden auf die moraliſche Macht des Oder die Gerechtigkeit im und Staatszuſchüſſe aldcich. We. e Deutſcher Abenobericht. Berlin, 2. Okt., abends.(WB. Amtlich.) In Flan⸗ dern und vor Verdun mehrſach ſtarker Feuer⸗ kampf. Kleine Infankeriekämpfe verlieſen für uns erfolg⸗ reich. In letzter Nacht wurden London, Sheerneß, Ramsgate, Dover erneut von unſeren Fliegern an⸗ gegriffen. Im Oſten nichts Beſonderes. Der Stand der Kämpfe. Berlin, 2. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Während des Vor⸗ mittags lag auf der ganzen Flandern⸗Front Artillerie⸗ feuer wechſelnder Stärke, das beſonders gegen unſeren Stel⸗ lungsbogen um Ppern lebhaft war. In Gegend Zonnebeke ſteigerte es ſich zeitweiſe zum Trommelfeuer. Am Nachmittag lebte auch an der Küſte das Feuer auf. Gleichzeitig wurde ber Beſchuß unſerer Stellungen am Houthoulſter Wald ſtärker. Von 5 Uhr nachmittags an ſteigerte ſich das Feuer von Poel⸗ kapelle bis Hollebeke mehrfach zu kurz andauerndem Troni⸗ melfeuer. Feindliche Vorſtöße bei Zonnebeke und Molenaa⸗ wurden abgewieſen. 2 Uhr nachmittags, 9 Uhr abends und 11.30 Uhr abends ſetzte der Feind gegen unſere in friſchem Anſturm neugewonnene Linie am Polygon⸗Waldhef⸗ tige Gegenangriffe an, die ſämtlich blutig abgewie⸗ ſen wurden. Gegend Abend unternahm der Gegner erfolg⸗ toſe Fliegerangriffe gauf Oſtende und die Schleuſe von Zeebrügge. Eigene Bombengeſchwader delegten Unter⸗ künfte und militäriſche Anlagen in Boulogne, Hazebrouck, Poperinghe und Dünkirchen mit baobachtetem gutem Erfolg. Die Nacht über hielt das lebhafte Feuer an der Küſte an. Auch zwiſchen Langemarck und Zandvoorde dauert es mit großer Stärke an und nahm am frühen Morgen an Heftig⸗ keit zu. An der Arrasfront war das Feuer nur ſtellenweiſe lebhaft. Ein eigenes Patrouillenunternehmen ſüdlich der Scarpe brachte uns Gefangene ein. Feindlichen Bombenabwürfen auf Valenciennes fielen wiederum mehrere Ziviliſten zum Opfer. An der Aisnefront hiclt an der Laffaux⸗Ecke das lebhafte Feuer nach wie vor an und ſteigerte ſich auch am Ehemin⸗des⸗Hames gegen Abend zeitweiſe zu großer Heftigkeit. Ein feindlicher Patrouillenvorſtoß in Gegend Braye wurde abgewieſen. Das bereits gemeldete Unternehmen am 1. Oktober mor⸗ gens öſtlich der Maas in der Gegend Bezonvaux hatte vollen Erfolg. Unſere Stoßtruppen drangen dort in etwa 700 Meter Breite bis über den dritten franzöſiſchen Graben vor, ſprengten zahlreiche Unterſtände und kehrten planmäßig mit über 100 Gefangenen und Maſchinengewehren zurück. Die blutigen Verluſte des Gegners waren beſonders ſchwer. In⸗ folge dieſes Vorſtoßes blieb das Feuer den ganzen Tag über lebhaft und ſteigerte ſich auch ſonſt beiderſeits der Maas im Laufe des Tages mehrfach zu größerer Heftigkeit. Eine um .30 Uhr abends gegen Beaumont vorgehende ſtärkere Abteilung wurde durch Feuer zurückgetrieben. Von den übrigen Fronten ſind keine beſonderen Ereigniſſe zu melden. Die Wirkung des deutſchen Luftangriffs auf London. London, 2. Okt.(WTB. Nichtamtlich) Reuter⸗Bureau meldet amtlich: Bei dem Luftangriff geſtern Abend wurden 10 Perſonen getötet und 38 verletzt. London, 2. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Reuter⸗Bureau meldet amtlich: Eine Exploſion und ein heftiger Brand fand in einer Munitionsfabrik in Oſtengland ſtatt. Der Schaden iſt anſehnlich. Eine Anzahl Arbeiter wurde verletzt. Der Hauptausſchuß des Reichstags. Berlin, 2. Okt.(WTB. Nichtamtlich) Der Hauptausſchuß des Reichstages behandelte heute zunächſt einen Antrag des Zentrums, den Reichskanzler erneut, dringend zu erſuchen, dem Reichstag ſchleunigſt einen Geſetzentwurf vorzulegen, der die Einziehung der erlangten wucheriſchen Vermögensgewinne in allen Fällen vorſchreibt. Ein Mitglied der Nationalliberalen bemerkte, 0 und Beſtrafung elender Wucherer müſſe eintreten. Ein Redner der Soztaldemokratie erklärte, dem Zen⸗ trumsantrag zuſtimmen zu wollen. Ein unabhängiger Sozialdemokrat verwies auf die nach ſeiner Anſicht mit Hilfe der Staatsforſtverwaltungen in die Höhe getriebenen Holzpreiſſe und verlangte die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen. Ein Fortſchrittler ſchärfung des Wuchergeſetzes. eine Unberſtützte die Forderung auf Ver⸗ Ein Vectreter des Reichsjuſtizamts entſchuldigte zunächſt die Abweſenheit des Staatsſekretärs von Krauſe. Eine der erſten Amtshondlungen des neuen Staatsſekretärs ſei es geweſen zu prüfen, wie eine Reviſion der Wuchergeſetzgebung her⸗ beigeführt werden könne. Es werde erwogen, wie der Begriff des täglichen Bedarfs und des übermäßigen Gewinnes näher umſchrieben und übermäßige Gewinne zu Gunſten des Reiche⸗ mehr als bisher erfaßt werden könnten. Die Verordnungen üher Preistreiberei und egen die Ueberſchreitung von Höchſepreiſer ermöglichten ſeit ängeren ein ſcharſes Vorgehen, aber einer Aenderung der Wucher⸗ geſetzgebteng begegne Schwierigkeiten. Man könne vielleicht zurück⸗ greifen auf die Beſtimmungen des Landrechts, wonach unerlaub⸗ ter Gewinn zu Gunſten des Fiskus eingezogen wer⸗ den könne. Ein anderes Zentrumsmitglied erſuchte in der Ent⸗ ſchließung dahin zu wirken, erſtens, daß die wucheriſchen Preis⸗ treibereien des Schleichhandels mehr als bisher verfolgt und bei der Beſtrafung beſonders auf Rückerſtattun g der Ge⸗ winne erfannt wird, zweitens, Maßnahmen zu trefſen, wodurch willlü:tiche und ungerechtfertigte Preiserhöhungen für Lebensmittel und notwenidge Gebrauchsgegenſtände des täglichen Lebens ver⸗ hindert werden. Unterſtaatsſekretär Dr. Müller erklärte, eine neue Ver⸗ ordnung zum Kriegswucher erſcheine nicht ſehr aus⸗ ſichtsreich. Die voltswirtſchaftliche Abteilung des Kriegsernäh⸗ rungsamts habe ein Treuhandbüro eingeſetzt, daß die Bilanzen und Kapitalien der Kriegsgeſellſchaften ſcharf und erfolgreich nachprüfe. Dasſelbe Treuhandbüro verſchaffe ſich jetzt durch Buch⸗ prüfung Material für die Feſtſetzung der Höchſtpreiſe. Bei den Ver⸗ handlungen ſeien Fabrikanten, Händler und betraute Beamte ſtets zugezogen. Es ſei berechtigt, daß der Kleinhandel bei den noch eine ausreichendere Entſchädi⸗ gung als bisher erhalte. Den wucheriſchen Preisſteige⸗ rungen in Holz ſei nicht leicht entgegenzuwirken, weil ſolche Auktionswaren ſich nur ſehr ſchwer einer öffentlichen Preisregelung unterwürfen. Der Holzpreie werde vorwiegend durch die Abdfuhr⸗ koſten beſtimmt; ein Weg für Höchſtpreiſe ſei nich! gefunden. Im übrigen komme es auf Einzelfälle an. Der Sch werde ſohr ener giſch durch iie Kriegswucherämter bekämpft. 8 hatte man die Endkanäle(Reſtaurants) zu ver⸗ chütten Neuerdings ſchwebten Verhandlungen mit dem Kriegs⸗ 3 5 ngahnminkitermumi himſchtlich beſſerer Kontrolle der SP⁰ el. dem Schleichhandel vorzubeugen, erſcheine nicht 3 *Schaffung eines Reichsamtes für Sozialpolitikꝰ fraktionellen Beſprechung mit dem Grafen zu Anträgen ve Reform des Herrenhauſes werden von dem Blatt wieder aufnehmen. leichhandel Der Gedanbe, durch hohe Preiſe für den Erzeuger an die Sammler als beſondere Weezunſtigung in Anrechnung für das Stün An die deutſchen Landwirte, Pflug, Schwert und Geld. Blinkender Pflug, ſcharfes Schwert und rollendes Geld ſind* gleich nötig, um den Weltkrieg ſiegreich zu beſtehen. Der deutſche 3 Pflug hielt ſich blank in nimmerruhender, oftmals harter Arbeit. Da⸗ deutſche Schwer ſchärfte ſich mehr und mehr, je weiter es zum Schwunge ausholen mußte. Deutſcher Fleiß in jeglichem Berufsſtand konnte unſer Gut und Geld im Kriege nicht nur erhalten, ſondern mehren. Trotz alledem würde uns ein Zuſammenbruch, ſelbſt auf dieſer ſtolzen Höhe deutſcher Kraft treffen müſſen, wenn nicht Pflug, Schwert und Geld unermüdlich uns dem Siege entgegenführen. Heute gilt es das Geld, das uns Heim und Herd, Ehre und Leben, Zukunft und Vaterland zu ſichern har. Wer möchte innerhalb der ganzen deutſchen Landwirkſchaft auch gur einen Augeablick zögern, nach beſten Kräften zum Kampfe beizuſteuern! Kredit und Barmittel ſind in gleicher Weiſe für die 7. Kriegsanleihe flüſſig zu machen, ohne daß auch der vorſichtigſte Sachwalter die Pflichten gegen ſich und die Seinigen verabſäumte. Denn die vom Deutſchen Reich gewährien Sicherheilen für ſeine Anleihen jeglicher Art geben zuperläſſige Bürg⸗ ſchaft für alle Zeiten. So fehle keiner, der als Landwirt der heimiſchen Erde beſonders naheſteht, menn die Deutſchen aus allen Volksſchichten und Berufs⸗ ſtänden jetzt dem Vaterlande den endgültigen Sieg auch auf finan⸗ ziellem Gebiet bereiten helfen. Die 7. Kriegsanleihe ſoll Zeugnis davon ablegen, daß nicht nur bei der ſchwerſten Arheit, ſondern auch bei der Hingabe aller verfügbaren Geldmittel die Landwirtſchaftihre Schuldigkeit wiederum getan hat. Kein mäkelndes Wort Verſtändnisloſer ſoll uns hierann hindern. Dr. phil. h. Hoeſch⸗Neukirchen(Alimark), Königl. Oekonomierat, Mitglied des Hauſes der Abgeordneten. als irgend ein feſtgeſetzter Preis, weil der Handel die Vermögenden immer wieder zur Gewährung höherer Preiſe veranlaſſe, ſodaß ein ganz vollſtändiger Erfolg wohl nicht 5u erreichen ſei. Schließlich wurden die beiden Zentrumsanträge angenommen. Deutſches Reich. Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Bürg.) Das Schickſal der ſogenannten Stellvertretungsvorlage, das heißt des Nachtragsetats, welcher die neuen Staatsſekre⸗ täre fordert, iſt noch immer ungewiß. In Abgeordnetenkreiſen erörtert man lebhaft den Gedanken, vom Reichsamt des Innern nicht nur ein beſonderes Reichswirtſchaftsa mt abzutrennen, ondern auch ein beſonderes Reichsarbeitsamt oder Ne am für Sozialpolitik(Arbetterfragen, Wohl⸗ fahrtsfragen u. dergl. mehr). Dieſer Gedanke geht von Kreiſen aus, welche gegen die Schaffung eines eigenen„Bidekan zlerpoſtens ohne Reſſort ſind und deshalb den Staatsſekretär Helfferich an die Spitze des Reichsamts für Uebergangswirtſchaft bringen wollen. In dieſem Sinne iſt, wie wir hören, vorgeſtern auch in einer inter⸗ R ödern verhandelt Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich dieſe Anregung bis den. . welche morgen ſtattfinden ſoll, ur zweiten Leſung im Aüsſchuß, 8 Die Reform des Herrenhauſes. 8 in, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro. 5 pr*6 Herrenhaus tritt, wie der e erfährt, am heutigen Mittwoch zu einer Beratung zuſammen, deren wichti Gegenſtand die Reform des Herrenhauſes iſt. Bei dieſer Gelegenheit wird die Staatsregierung zum erſten Mal ſich mit der Frage beſchäftigen. Alle anderen Angaben über die für verfrüht 16. Oktober Iwei Ausſprüche. Der zweifellos hervorragendſte engliſche Kenner der aus⸗ wärtigen Verhältniſſe, Dr. Dill on, ſchreibt in einem Aufſatz „Rußland und die Friedensgefahr des— verſpätet eingetrof⸗ ſenen— Juliheftes der Fortnightly Review inbezug auf Meine eigene Ueberzeugung iſt, daß der große, ungefüge Slawen⸗ ſtaat ſeine Rolle im Kriege ausgeſpielt hat. Daran kann auch die Meinung des franzöſiſchen Miniſters Albert Thomas nichts än⸗ dern, der ſeinem Glauben an das Wunder reichlich Ausdruck gibt und Haffnungen in den Herzen ſeiner Landsleute erweckt, die doch neue Enttäuſchungen nur ſchwer ertragen können. Und über Amerika ſagt er: Ein verſtändiger amerikaniſcher Freund ſchreibt mir:„Wir wer⸗ den vorausſichtlich imſtande ſein, unſere volle militäriſche Macht im Sommer 1919 zu entfalten.“ Das klingt auch nicht gerade tröſtlich. Wir wollen uns dieſe Ausſprüche merken. Sie lehren vor allem: Durchhalten und nicht unnütz vom Frieden veden riegswirtſchaftliche Maßnahmen. Freigabe des Kohlenabſatzes von den Landverkaufsſtellen. „Vor einigen Monaten hat der Reichskommiſſar für die Kahlen⸗ verteilung im Intereſſe der beſſeren Verſorgung der von den Er⸗ zeugungsſtellen weiter abgelegenen Verbraucherkreiſen erhebliche Einſchränkungen des fuhrenwelſen Verkaufs(Landabſatzes) auf den Erzeugungsſtellen verfügt. Nachdem nunmehr infolge des ſtärkeren Verfandes von Kar⸗ toffeln, Rüben uſw. eine Verminderung des Kohlenabſatzes mit der Eilenbahn notwendig wird, hat der Reichskommiſſar dieſe Einſchrän⸗ kungen bis auf woiteres außer Kraft geſetzt und den Abſatz von den Landnerkaufeſtellen der Kohlengruben, Brikettfabrikation und Koks⸗ anſtalten wieder freigegeben. Für die am Waſſerwege gelegenen Kohlengruben, Brikettfabriken und Koksanſtalten des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Reviers, die von dem Eiſenbahnwagenmangel nicht betroffen werden, bleibt es bei der bis⸗ herigen Einſchränkung.— Berarbeikung von Knochen. 9 5 Die Verarbeitung von Knochen jeder Art erfalgt in größerem Umfange als bisher im Wege der ſogenannten Benzol⸗E n1. fettung, Die Erteilung irgendwelcher neuer Konzeſſionen commt jedoch nicht in Frage, denn es iſt beabſichtigt, nur die Fabriken der alten Knocheninduſtrien zur Verarbeitung wie bisher heranzuziehen. Bei der Hnappheit des Materials iſt eher an dine Einchränkung als rieges zu denken. erklärt. Das Abgeordnetenhaus wird ſeine Arbeit am an eine Ausdehnung der Betriebe während des K Bouillonwüfel für Obſiterne. Die Obſtkernſammelſtellen vergüten nach neueſtem für geſammelte Obſt⸗ und Kürbiskerne entweder Geldſummen oder Knochenbrühwürfel. Eine Zuteilun an die Saramler iſt bei dem fünfprozentigen Oelgehalt Kae Rkerne praktiſch undurch⸗ führbar. Das Obſtkernöl wird im Allgemeinimereſſe zur Herſtellung von Margarine verwendet. Dagegen iſt es dem Kriegsausſchuß für Dele und Fette gelungen, durch mberronn ihne ausgebauke und ſich immer ergiebiger geſtaltende 905 Kurtunng zur Foltgeri an die Sammler entweder Geld mochenbrühwürfel zur Ver⸗ teilung bringen zu können. Dieaie Bnbrühwürſel ſind ein voll⸗ 4 wertiges Produkk von einwandfoeier Beſchaffenhei. Sie werden—9 Bbkommen tenpreis gelieferte Kerne zum Selbſtkoſte 1 25 —— — — NRannheimer Genert⸗Anzeiger. Mittags: Ausgabe.) Nr. 461. 3. Seite. bdens Stiober 6111 Mannheims Hindenburgfeier. Mannheims Einwohnerſchaft hat den 70. Geburtstag des Gene⸗ ralfeldmarſchalls v. Hindenburg auf das würdigſte begangen. Es war eine weihevolle Feierſtunde, die geſtern Abend Tauſende im Nibelungenſaal erleben durften, eine Stunde, die über die Nöte und Schwere der Zeit hinaushob in jene Sphären, in denen nichts von Zwietracht und Kampf zu finden iſt. Alle Stände, alle Lebensalter hatten ſich eingefunden, und ſo kann man ſagen, daß 904 Mann⸗ heim vertreten war, als vor bis in den letzten Winkel beſetztem Hauſe die hehren Klänge des Vorſpiels aus den„Meiſterſingern“ die Feier einleiteten. Von der Hoftheaterkapelle unter Herrn Hof⸗ kapellmeiſter Furtwänglers feinfühligſter und abgeklärteſter Leitung mit prächtigſter Schattierung und wundervoller Tongebung geſpielt, verſetzte die Wagnerſche Schöpfung die Rieſenverſammlung, in der auch die Spitzen der Behörden vollzählig vertreten waren, in eine wirkliche Andachtsſtimmung. Herr Oberſpielleiter Reiter, der⸗der muſikaliſchen Einleitung den von ihm verfaßten Vorſpruch folgen ließ, ſprach die markigen, kernigen Verſe, die Hindenburg, den Helden von Tannenberg und Maſuren, als den Retter des Vaterlandes feierten, und ihm ewige, unauslöſchliche Dankbarkeit zum Ausdruck brachten, mit Meiſterſchaft, mit ſo begeiſtertem — daß ihm wie der Einleitungsnummer herzlicher Beifall geſpendet wurde. Die Wirkung der Dichtung wurde weſentlich er⸗ höht durch die leiſe präludierenden Klänge der Orgel, die zum Schluß in das Lied„Deutſchland, Deutſchland über Alles“ über⸗ leiteten. Nicht minder dankbar wurde die von Herrn Muſikdirektor Gellert in Muſik geſetzte Ballade von den maſuriſchen Seen auf⸗ genommen, die, von dem Oeſterreicher Ginzkey ſtammend, ſchon viel deklamiert wurde und nun mit der muſikaliſchen Umrahmung, die der Eigenart des Versmaßes und dem Stimmungsgehalt in der glücklichſten Weiſe gerecht wird, ſicherlich noch weit öfter als bisher wiedergegeben werden wird. Herr Hofopernſänger Kromer ſang unter Begleitung der Hoftheaterkapelle die dankbare Kompoſition mit machtvoller Stimmgebung und feinſter Charakteriſierung und trug ſo auch ſein Teil zu dem Erfolg der Neuheit bei, die mit ſo ftürmiſchem Beifall bedacht wurde, daß die Schlußverſe wiederhoit werden mußten. Herr Gellert konnte gleich am Dirigentenpult hleiben, denn nun ſetzten die ſtimmungsvollen Akkorde des Chores „An das Vaterland“ ein. Von der in ſtattlicher Zahl auf dem Podium vereinigten NMannheimer Sängervereinigung mit Wucht und Tonſchönheit vorgetragen, bildeten die patriotiſchen Klänge eine gutgewählte Ueberleitung zu dem Mittelpunkt der gan⸗ den Veranſtaltung, zur Feſtrede des Herrn Siadtpfarrers Paul Klein. Der beliebte Volksredner ſprach wieder mit hinreißendem Schwung, mit einer Begeiſterung und Wärme, die die an ſich aufs höchſte intereſſierenden Ausführungen weit hinaushob aus der All⸗ täglichkeit des geſprochenen Wortes. Wir geben machſtehend einen Auszug der Rede, die das Lebens⸗ und Charakterbild ſo meiſter⸗ lich zeichnete. Zu einer ſchlichten Feier vaterländiſchen Gedenkens und Em⸗ pfindens haben wir uns hier verſammelt in abendlicher Stunde, die an ſich ſchon zur Beſinnlichkeit anregt. Vergeſſen ſei in dieſer Stunde die Sorge und Not, die uns in dieſer bitter⸗ſchweren Kriegs⸗ zeit umfängt und uns oft zermürben will. Heute Abend gilt es, eine Erhebung aus den dumpfen Niederungen der Sorge. Wir wollen auf den hohen Berg ſchlichter und do* menſchlicher Größe ſteigen, wo die Höhenluft weht, in der die gottbegnadeten Geiſter und Führer der Menſchheit atmen und weben.— Und hin⸗ ter uns bleibe heute Abend aller Hader und Streit, der uns leider auch mitten im Kriege ſpaltet und ſchwächt.— Heute Abend gilt es, eines gewaltigen Einigenden uns bewußt zu werden, das uns bei lallem Bruderzwiſt doch geblieben iſt, des ſtarken Einheitsmomentes der gemeinſamen Ehrfurcht, Bewunderung, Dankbarkeit und Liebe Fegenüber einem deutſchen Helden, den Gott uns in der Stunde bitterſter Not als Retter ſandte und zu dem das Vertrauen des ganzen deutſchen Volkes, wie ich hoffe, doch noch ungeſchmälert und ungebrochen iſt.— Was die Weltenwaltung uns in dieſem großen genialen Feldherrn, in dieſem einzigartigen geiſtigen und ſittlichen Führer, in dieſem ſeltenen, ſtarken Menſchen gab— das ſoll uns Licht, Kraft und Troſt in die Seele gießen in den oft ſo dunklen Prüfungstagen dieſer leidvollen, bitterböſen Zeit.— Und wenn wir in Einmütigkeit des Geiſtes und der Ehrfurcht dem greiſen und doch jugendlichen Vater des Vaterlandes, unſerem Hindenburg, ins Auge ſchauen, deſſen 70. Geburtstag wir in dieſer Stunde feſtlich begehen— dann wird vielleicht doch ein Hauch brüderlichen Gefühls uns alle, weß Alters, Geſchlechtes, Standes, welchen Beſitzes, wel⸗ cher Bildung und politiſchen oder konfeſſionellen Richtung wir ſind, anwehen.— Uns, die Kinder der einen Mutter Germania, die jetzt ihren Söhnen und Töchtern ſo viel zu leiſten und zu leiden aufer⸗ legen muß, um ſich und ihnen das Leben zu retten. Und wenn wir mit dieſer Feier in eiwas abſtatten wollen: den eißen, unauslöſchlichen Dank, der unſere Seele er⸗ füllen muß beim Betrachten der Perſon und des Werkes eines der größten Männer deutſchen Stammes und eines der größten Helden deutſcher Tat— dann mag vor allem die eine Frucht aus dieſer, wenn ich ſo ſagen darf, Andachtsſtunde, die kein Mißton ſtören und trüben darf, erblühen, daß wir uns gegenſeitig alle ermuntern, durch die Tat, durch die ſchaffende, käm⸗ pfende und ſtillduldende Tat es zu erweiſen, daß wir nicht vergeblich begnadet wurden von der Vorſehung, daß uns ein Hindenburg geſchenkt iſt— Es ſoll uns etwas wie eine heilige Scham durchglühen vor ihm, der mit gewaltigen Taten ſeinen und des deutſchen Heervolkes Namen ins Buch der Weltgeſchichte ein⸗ ** hat. Wenn wir uns begnügen wollten mit einem bloßen Schwelgen in Gefühlen oder Sich⸗Berauſchen an Worten, dies wäre wahrlich heute eine armſelige, kärgliche Sache, ja ein Undank, eine Untreue, ein Unrecht! Der Mann, deſſen Weſen und Werk jetzt in ernſtem, ſachlichen Bedenken vor unſerem geiſtigen Auge erſtehen und in unſeren Her⸗ den lebendig werden ſoll— er wird— ſo darf ich hoffen— einem jeden das Herz warm machen zu einer, wenn auch ſchlichten, ſo doch rechten vaterländiſchen Tat, zu einem willig und freudig dax⸗ gebrachten, vaterländiſchen Opfer. Redlich und ohne Prunk, nach Ulrich von Huttens Wahlſpruch, wollen wir feiern, danken, opfern. Durch die Heldenverehrung adelnd uns ſelbſt und ehrend unſer deutſches Volk, deſſen berborgene Tiefe, Kraft und Herrlichleit uns gerade in dieſem Weltkrieg leuchtend erſchienen iſt.— Aus dem Angeſichte unſeres hochgemuten Recken Hindenburg grüßen uns die wohlvertrauen, heimeligen Züge, nicht nur der beſten, ſtärkſten deutſchen Kämpfer und Führer— aus ſeinem kindlich⸗ heldiſchen Antlitz grüßt uns das in der Seele eines jeden wahren Deutſchen eingegrabene Bild, das Angeſicht unſeres lieben deutſchen Volkes, das immer ein Kind und ein Held in Einem war— und geblieben iſt bis auf den heutigen Tag.* Nach dieſen einleitenden Worten zeichnete der Redner ein ganz individuelles Charakterbild des Nationalhelden, ein Bild, das zeigte, wie liebevoll und eindringlich ſich der Vortragende mit dem Werde⸗ Hans Hindenburgs und den Grundzügen ſeines Weſens beſchäftigt hatte. Seit Luther und Bismarck iſt, ſo führte er weiter aus, viel⸗ leicht kein Mann in aller Welt ſo als Charakter und Perſön⸗ ichkeit empfunden worden, wie Hindenburg. Der Mann hat im Weſen nichts Gebrochenes, Problematiſches, Differenziertes, unter dem Zwieſpalt von Natur und Geiſt Leidendes. Er iſ von gewal⸗ tiger, begwingender Einheitlichkeit. Es geht von ſeiner Perſönlich⸗ keit bie Schwerkraft eines ungeheuren Wirklichkeitsſinnes, einer ins krandioſe geſteigerten Nüchternheit aus. Der Mann, der eine Weltenbürde trägt, an deſſen Heldenbruſt ein ganzes Volk Bergung indet iſt die Verkörperung des Wagnerwortes:„Deutſch ſein, heißt eine Sache um ihrer ſelbſt willen tun.“ Er hat das Königtum der Schlichtheit, die natürliche, ſelbſtverſtändliche Vornehmheit des utſchen Edelmannes. Er iſt ganz einſeitig nur Soldat, nicht nebenbei Politiker oder Künſtler, freilich doch eben als Soldat ein Kozer Künſtler, wie Bismarck als Politiker ein Künſtler war. Er it der Künſtler, der auf der Bühne des Welttheaters Geſchichte ge⸗ macht, nicht bloß gemimt hat, der mit unerhörter Meiſterſchaft auf dem Inſtrumente des deutſchen Volksheeres ſpielt und ihm die herrlichſten Heldenſinfonien entlockt. Es ſtrömt von ſeiner ganzen Weſenheit eine abſolute Autorität aus, die ſuggeſtive Kraft zu be⸗ dingungsloſem Vertrauen, zu froh⸗ und ſtarkgemuter Zuverſicht, 8u ſieghafter Hoffnungsfreudigkeit, die Gewißheit zuverläſſigenSchutzes durch* und geiſtige Kraft. Als Vorgeſetzter war und iſt er ſtreng im Dienſt, aber gerecht, ja wohlwollend, gütig vorſorglich— im letzten Grunde Kamerad jedes Soldaten, nie machte er einen Unterſchied zwiſchen hoch und nieder, trug nie etwas nach, war nie ein Streber und Neider, ließ ſeine Untergebenen ſtets ſelbſtändig denken und handeln und leitete ſie geradezu an, ihre Eigenkräfte zu entwickeln. Er gehört im Sinne des Lutherbuches von Frau Dr. Ricarda Huch(Luthers Glaube) zu den Herzgenies, die vom ſtarken Herzen aus ihre göttliche Genialität entwickeln, die gewaltige Energie⸗ und Kraftmengen in die Welt ſenden. Er iſt ein kindlich frommer, perſönlich über⸗ zeugter Chriſt. Ora et labora— Bete und arbeitel Eine Karte mit dieſen drei Worten ſteht auf ſeinem Schreibtiſch. Sie hat früher auf dem väterlichen Schreibtiſch geſtanden. Seine Schweſter ſchreibt:„Gottvertrauen und Demut— das iſt der Grundzug ſeines Weſens, die Wurzel ſeiner Kraft. Gott kann ihm ſo gewaltige Er⸗ folge ſchenken, ohne daß er Schaden leidet an ſeiner Seele. Denn er gibt Gott allein die Ehre.“ Aus dieſem Gottvertrauen quillt das ungeheure Selbſtvertrauen, das ſchon den alten Moltke an dem Generalſtabsoffigier verblüffte. Hindenburg iſt der erklärte Liebling des ganzen deutſchen Volkes, der gefeiertſte, volkstümlichſte Held ſeit Bismarcks Tagen. Alle nur erdenklichen Ehrungen haben ſich auf ihn gehäuft. Heinrich Heine ſagt einmal in ſeiner ſpöttiſchen Weiſe:„Was bleibt übrig, wenn man einem Wellington die Feldmarſchallsuniform des Ruhmes auszieht?“ Nun, auf Hindenburg angewenbet, ſage ich:„Wenn man ihm die Feldmarſchallsuniform des Ruhmes auszieht, bleibt immer noch ein ganzer, ein echter, ein großer Menſch übrig, vor allem ein echter Deutſcher mit Fichte ſchem Ernſt und Fichte ſcher Red⸗ lichkeit, von„feſtem, gewiſſem Geiſt“, ein echter Deutſcher mit 16 licher Tüchtigkeit und ſtarkem, tapferen Herzen, der nichts für ſich wollte und dem Vaterlande alles gab— einer der ganz großen Deutſchen, die man neben Luther und Bismarck, neben die Ge⸗ barf⸗ der Freiheitskriege, wie Scharnhorſt und Blücher, ſtellen darf.“ Und was ſagt uns nun Hindenburg? Was ſagt er uns ſpeziell heute, wo wir ihn feiern und ehren?— Er ſagt alſo: Dankt dem da droben vor allem, daß er mir Kraft gab, in ſo hohem Alter dem Vaterlande noch ſo nützliche und tüchtige Dienſte zu leiſten— dankt dem da oben für das Wunder, daß Deutſchland noch lebt und dem Höllenanſturm einer ganzen Welt getrotzt hat! Dankt dem da droben, daß er Eure Väter, Söhne und Brüder zu ſolchen unerhör⸗ ten Heldentaten fähig und ſtark gemacht hat! Zeigt Euch ihrer würdig!— Es ſteht gut: Ich ſagte Euch ſchon einmal: Wir haben den Krieg gewonnen, wenn wir es unſeren Fein⸗ den unmöglich——7 haben, ihr Ziel zu erreichen. Das haben wir bisher getan und das werden wir bis zum Schluß tun.— Der Feind iſt friedens reif, aber noch nicht friedens bereit.— Jedes Eurer wohlgemeinten Friedensangebote, das erſte des deutſchen Kaiſers vom 12. ember 1916, das zweite der deutſchen Volks⸗ vertretung vom 19. Juli und das dritte der deutſchen Regierung, jetzt eben bei Beantwortung der Papſtnote— hat er mit Hohn und Spott zurückgewieſen— abgeſehen von groben Anpöbelungen und unerfüllbaren, dreiſten Forderungen. Nun tut Einhalt mit der Verkündung Eures Friedenswillens, damit nicht, falls der haßerfüllte Feind Euch zum Weiterkämpfen zwingt, Euer Wille zu Kampf und Sieg erſchlafft und gelähmt ſei und Ihr in den Verruf der Schwäche und des Zuſammenbruches kommt. Eindringlich mahnt er: Behaltet nur die Nerven; Kin⸗ der, wir ſchaffens!— Die Granitmauer im Weſten ſteht feſt, das Oſtreich Rußland erholt ſich von ſeinen Erſchütterungen nicht wieder. Das U⸗Boot wirkt! Im Monat Auguſt ſind wieder 808 000 Tonnen des für unſeren Feind verfügbaren Handelsſchiffsraumes vernichtet worden, trotz der Schwierigkeiten und Gefahren! Laßt nur nicht locker! Kämpft, arbeitet und duldet, ſo wacker wie bisher, bis der Feind mürbe wird, und ſeinerſeits auf unſere drei Friedens⸗ angebote mit einem antwortet! Unterdeſſen, ſo ſpricht Hindenburg weiter, vertraut mir, wenn ich Euch ſage, und zwar in vollſter Uebereinſtimmung mit der Reichsleitung, daß wir wirtſchaftlich und militäriſch für weiteren Kampf und Sieg gerüſtet ſind. Daß es eine von Unberufenen aus⸗ geſtreute, grundfalſche Behauptung iſt, daß drohender wirtſchaft⸗ licher Zuſammenbruch und Verſiegen der militäriſchen Kraftquellen uns zum Frieden um jeden Preis zwingen. Wenn Ihr müde und matt werden wollt, gedenkt der furchtbaren Guts⸗ und Blutsopfer, die ſchon gebracht werden mußten, gedenkt vor allem aber Eurer Kinder und Enkel, um deren Exiſtenzfreiheit, Entwicklungsmöglich⸗ keit und Lebenszukunft es geht. Vertraut Eurem eigenen, dem ſtarken deutſchen Geiſt. Laßt Euch nicht durch fremde Geiſter ver⸗ wirren! Ihr ſeid mündig und könnt Euch ſelbſt regieren und er⸗ 75 Darum lehnt unberufene Hineinregierer und Erzieher ab, eſonders, wenn ſie Wilſon heißen. Aber einig müßt Fhr ſein im Innern, dann ſeid Ihr unbeſieglich— einig, ſtahlhart und ſiegesbewußt, dann wird und muß Euch der Lohn Eurer Opfer wer⸗ den! Stellt jetzt in dieſer weltgeſchichtlich großen Stunde alle mit⸗ einander das Vaterland über die Partei! Beherziget Wilden⸗ bruchs, des deutſchen Patrioten und Dichters, Mahnung: Jetzt iſt nicht Zeit zum Wühlen, nicht Zeit für die Partei, Jetzt iſt es Zeit zu fühlen, daß Gins das Größte ſei: Dab Land, aus deſſen Schoße uns Geiſt und Leib erſtand, Das heilige, das große, das deutſche Vaterland!— Und wenn der Feind, endlich mürbe gemacht, ſich herbeiläßt, ſich mit Euch an den Friedenstiſch zu ſetzen, dann habet acht, haltet die Ohren ſteif, daß Euch welſche Liſt und engliſche Perfidie nicht übertölple! Ihr deutſchen Diplomaten, nehmt alle Kraft zuſammen, damit nicht Blüchers Klage wieder ertönen muß: Die Federfuchſer verderben mit der Tinte, was wir Soldaten mit bem Schwert er⸗ rungen haben! Nah am Ziel, laßt nur nicht nach! Durchhalten und ſiegen und den Sieg reſtlos ausnutzen, iſt zwin⸗ gendes Gebot für die deutſche Politik. In kehrt die Zeit ſo furchtbarer Kämpſe, aber auch die Möglichkeit, Deutſchland größer und ſtärker zu machen, nicht wieder. Nur jetzt nicht ſchwach und nachgiebig werben! Was Du von der Minute ausgeſchlagen, bringt keine Ewigkeit zurück! Kein Deutſcher wird dem deutſchen Marſchall, dem wortkargen Helden der Tat, verübeln, wenn er jetzt, uns ſpricht:„Kinder, jetzt iſt Reden Blei, Schweigen Silber— Tun, Haudeln: Gold!“ Jal Handeln! Handelnl ſo wohnt im Fichteſchen Geiſt das heilig⸗ernſte Gebot der Stunde. Tut etwas, ſo mahnt Hindenburg, der große Volkserzieher. Er hat uns ge⸗ zeigt, was wir alle tun können, auch die Dahelmgebliebenen und bie dauernd Untauglichen. Opfern! Opfern! Das Geburtstagekind hat einen Wunſch ausgeſprochen, wie er am liebſten von Allen ſeinen Ge⸗ burtstag gefeiert ſehen möchte. Eine Bitte hat er ausgeſprochen, die noch einmal in ſeine ganze Größe und Tiefe, in ſeine Schlicht⸗ heit und Sachlichkeit, in ſeine Beſcheidenheit und in ſein grund⸗ gütiges Herz uns hineinblicken läßt:„Wer an meinem Geburts⸗ tage für Verwundete und Hinterbliebene ſorgt, in ſeinem Herzen das Gelübde zum zuverſichtlichen Durchhalten erneuert, und wer Kriegsanleihe zeichnet, macht mir die ſchönſte Geburts⸗ tagsgabe!“ Wohlan, Hindenburg ſoll nicht umſonſt gebeten haben! Ich frage: Können wir je mit Geld heimzahlen unſern Feldgrauen, was ſie für uns getan, gelitten, 5 Nie— ſo laßt uns wenigſtens Geld für Blut geben, nicht bloß Eiſen um Gold nehmen. Laßt une geben für die Hindenburg beſonders am Herzen liegenden Soldaten« und Marineheime, für die deutſchen Kriegs⸗ gefangenen. Und ich frage weiter: Worauf ſetzt der Feind, der uns militäriſch nicht bezwingt, ſeine Hoffnung? Daß unſere wirt⸗ ſchaftliche Kraft erlahmen könnte. Die 7. Kriegsanleihe Mut benehmen, weiter zu fahren im wendet ſich das Vaterland an uns Alle, voll Vetrauen*3 die*3 8 kraft ſeiner Fahne folgen. Eine zwingende Ehrenp gi —— bie zu erfüllen, die zu Waſſer, zu Lande und in der Luft, bei Tag und bei Nacht die Heimat mit Leib und Leben beſchützen. Darum zeichnen wir die 7. Kriegsanleihe. Neidiſch und habgierig ſchauen unſere Feinde auf den Wohlſtand und die Macht unſeres deutſchen Volkes, das durch Fleiß und Zähigkeit in langer Friedens⸗ arbeit ſich einen erſten Platz unter den Kulturvölkern der Erde er⸗ ſtritten hat. Wie unſere militäriſche Kraft ungebrochen iſt, ſo iſt auch unſere wirtſchaftliche und moraliſche Kraft ungebrochen und ſoll es bleiben. Darum zeichnen wir die 7. Kriegsanleihe. Durchhalten bis zum guten Ende, einen ehrenvollen, die Zu⸗ kunft des Vaterlandes und jedes einzelnen Volksgenoſſen ſichernden Frieden erkämpfen. Das iſt das Ziel, das wir unbeirrt im Auge behalten wollen. Nur in der eigenen Kraft und Ausdauer ruht unſer Heil! Wehren wir uns mit bleiernen und ſilbernen Kugeln unſerer Haut, bis der Feind von uns abläßt. Darum zeichnen wir die 7. Kriegsanleihe. Ueberdies iſt es keinerlei Riſiko, ja es iſt kein Opfer— es iſt ei gutes, glattes Geſchäft. Tun wir es un⸗ ſerem lieben, vielgetreuen Helden zu Liebe, zu Ehre und zu Dank! Tun wir es für unſer kreues, herrliches deutſches Vaterland, das wir doch alle, alle lieben! Noch einmal tritt unſer Hindenburg vor uns hin, wie zum Ab⸗ ſchied uns grüßend, in der Hand den Notung, das deutſche Sieg⸗ friedſchwert, das wir nur in der Stunde höchſter Not gezückt, das er im Auftrag der Weltenwaltung für uns und zum Schutze des Vaterlandes ſchwingt. Er ſpricht mit Wilhelmus von Naſſauen, treuherzig und ſtark: Glaub nicht, Du kleine Herde mein,—. Daß Euer Hirte ſchlaft,— Er wird, wenns nottut,—. Munter ſein in — Kraft.— Den Feind zu überliſten,— Verſuchen will s ich. — Vertraut als gute Chriſten— Auf Gott und auf mich!“ Deut⸗ ſches Volk!“ Traue dem Gott, der nach dem altniederländiſchen Dankgebet„waltet und haltet ein ſtrenges Gericht“, der nicht läßt die Guten von den Schlechten knechten! Er vergißt unſer nicht! — Dein Haupt ſtolg und zuverſichtlich empor. Die Stunde der rlöſung iſt nahe! Ja— ſchwer iſt die Zeit, aber ſicher iſt der Sieg, wenn Du, o deutſches Volk, beherzigſt zu Morgen, Mittag und zu Abend Deines großen Dichtergenius Goethe männlich⸗ eres Mahnwort: 85 8 Saret Gedanken ängliches Schwanken, Welbiſchos Zagen, Aengſtliches Klagen Wendet kein Elend, Macht Dich nicht frei— Allen Gewalten — Trutz ſich erhalten, immer ſich beugen, — 46 ſich zeigen Rufet die Arme Der Götter herbei! Am Anfang war die Tat. Das Ende bringt die Tat. Nur die Tat! Die Hindenburg⸗Tat! Heil Hindenburgt Dem Helden und Vater des Vaterlandes! Trotz einer Störung, die im zweiten Teil der Rede einſetzte und Herrn Klein zwang, eine weſentliche Kürzung eintreten zu laſſen, wurde die Veranſtaltung programmgemäß zu Ende geführt. Als der Redner mit dem Hoch auf Hindenburg ſchloß, da ſtimmte die Feſtverſammlung begeiſtert ein und nahm dankbarſt die Schluß⸗ nummer, die mit Hingebung geſungene und geſpielte Hymne für Chor und Orcheſter„Wo iſt Gott“ von Becker aud Port Damit ſchloß die Mannheimer Hindenburgfeier, für deren Vorbereitung und Durchführung man der Leitung der vaterländiſchen Vorträge Dank und Anerkennung ſagen muß. *** Ueber den muſikaliſchen Teil der Feier berichtet unſer F..⸗ Berichterſtatter: Kunſt und Künſtler hatten ſich in den Dienſt der Wohltätigkeit — als es geſtern galt, unſerem großen Nationalheros, Hinden⸗ urg, anläßlich ſeines 70. Geburtstages die ſchuldige Ehrerbietung zu erweiſen. Unſer treffliches Hoftheaterorcheſter eröffnete unter Herrn Furtwänglers temperamentvoller Leitung den Abend mit Wagners herrlichem Meiſterſingervorſpiel, das ſich wohl wie kein zweites Muſikſtück als würdiger Introitus ſolcher Feſte eignet. Entrollt es doch in ſprühenden Farben ein Bild feſtlichen Glanzes und echt deutſchen Empfindungslebens. In der ſchwungvollen, fein durchdachten Ausdeutung und treffenden Charakteriſierung durch verbreitete es gleich die rechte Feſtesſtimmung. Herr berſpielleiter F. Reiter feierte Hindenburg in einem ſelbſtber⸗ faßten Vorſpruch, in deſſen Schlußverſe ſich zarte Orgelklänge miſchten, die in der nationalen Weiſe„Deutſchland über Alles“ ausmündeten. Mit Intereſſe ſah man einem Neuwerk, der„Ballade von den Seen“, unſeres einheimiſchen Komponiſten, Herrn Muſikdirektor Friedrich Gellert, entgegen. Gellert hat die Dichtung von Karl Ginzkey für Baritonſolo und Orcheſter, ſo⸗ weit ein einmaliges Hören ohne Kenntnis der Partitur ein Urteil ermöglicht, recht geſchickt vertont. Die Kompoſition mußte ſogar zum Teil wiederholt werden. Herr Kromer bewährte ſich in der Wiedergabe aufs neue als rechter Vortragskünſtler. Er deklamierte trefflich und bot ſeine Aufgabe mit dem ſicheren Geſchmack eines erfahrenen Künſtlers. Wilhelm Speidels unbegleiteter Chor„An das Vaterland“ und Reinhold Beckers Männerchor mit Orcheſter⸗ begleitung„Wo iſt Gott?“ gehören zu den Perlen der heutigen Männerchorliteratur. In der Einſtudierung und ſicheren Leitung derſelben fand Herr Gellert aufs neue Gelegenheit, ſeine oft be⸗ währten Dirigententugenden ins rechte Licht zu ſetzen. Die Mann⸗ heimer Sängervereinigung ſang unter ſeiner gewandten Leitung akkordrein und tonſchön, und das Hoftheaterorcheſter fügte ſich im Schlußgeſang willig ſeinen Intentionen. Sämtliche fünſtleriſchen Darbietungen fanden lebhafte Zuſtimmung des vollbeſetzten Hauſes. muß den Engländern den Kampfe. Zun ſiebten Male die wir zieldurchdrungen und eereer 2 9% Bondss. 104½101½. G0. Entario& wesiein⸗ Acht. Top. Satia fE„ 96.—] 96% Kortolk& Western. 110—111 do. pref. ool. DiVId, 93/ 83% Korthern Paolifo. 99/ 1000 Baltimore& Ohio 62½% 64/ FennsyVanla 52⁰[51½ Canadlan Pacifto 15½ 153— Readug—„61½ 81½ Ches.& C¹o 54% 586— Ghicago Book lal& Pao. 50.— 51—- Sklo. MIIW.& St. Paul. 52¾ 55/ͤ Soumern Paolflo 91+ 31½ Benever& Rlo Grande. 2— B. Southern Rallwaß 27— 270½ Erle 20%/[20% Seutkern Rallway pret.. S1,/ 61— Erle ist pref. 30— 30¾ J Union Pabtlo 127½ 12% Erie 28t preinf. 2²⁴/ 23½[Wabash pretl. 47⁰.T ꝰ474⁰ Great Hothern pret... 162/ 103— Amerio, Can 46%8 455/ Illinois Centrall. 100— 100% Amer, Smelt& Ref.. 96%/ 96.— Interborough Cons, Corp. Be 8% Anao, Copp. Mln. 79— 71½ d0. do. pref. 52¼ 52—[Betalehem Steel. 98% 92U% Kansas Cit/& Southern 16—18—[entral teather 65½ 85/ d0. pref. 50% 509% Intern. Noroanille Harine 28% 28½/ do. do. pref.67— 87½% Koulsviite u. Mashville 116 117½¼ UnitedStates Stoelsorp. 110% 109% Liesour! Kaus. à. Teuas 65— 4% nitedStat. Steel Corpyr 116¼ 118¼ Aktien-Umeatz 610000(220 600) Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober. Pegeistation vom Batum hein? 20 J 28 20. 1 L L Hktungen).87.58.52.27.25.30 abends 6 Uhr Kehl!ll 42.512.7.432.35.76 226 Rachm. 2 Unt Maauu„„.0.05.003.95.81.32] Machm. 2 Uhr Mannhelm 312.07.01.88.69.77 Korgens 7 Uhr HNinBn.62.57.-E 12 Uhr Kaudn 3 Vorm. 2 Uhr. NRE9gn.46 Maohm. 2 Uur vom Neckar: Mannheimn 4307.:.8.90.22.72J Vorm, 7 Ub: Hellhrounn 40,61.470.45 0. Vorm. 7 Uhr Helter 4. 100. Weiter-Aussichten für mekrere Tage im Voraus. Unbefugter Machdrüok WIrd geriehtlich verfolgt!—4 4. Oktober: Vielfach bedeckt und Regen, teils aufllärend, milde, 5. Oktober: Kaum verändert. 5 6. Oktober: Wolkig, teils sonnig, milde, nachis kalt. 610 alles in 10 Zentimeter lange Stücke, mit vollem Vertrauen jenen Männern zu folgen, ttholiten könnten durch note im pflichtgemäßen Wett A. Seite. Nr. 461. Mannheimer General⸗Anzetger.(Brittags⸗Ausgabe Mittwoch, den 3. Oktober 1917 * Von der Handelshochſchule. Von den am heutigen Mittwoch beginnenden Vorleſungen und Kurſen, die für einen größeren Teil⸗ nehmerkreis berechnet ſind, ihren Anfang: die italieniſchen Kurſe für Anfänger und für Beſucher mit Vorkenntniſſen, der eng⸗ liſche und der franzöſiſche Kurſus für Fortgeſchrittene, der Kurſus engliſche das franzöſiſche Seminar und der ſpaniſche Kurſus für Beſucher mit Vorkenntniſſen, ferner die Vor⸗ leſung Volkswirtſchaftliche Grundbegriffe(mit Dis⸗ kuſſionen), die zugleich als Wiederholung beſonders auch für zurück⸗ gekehrte Kriegsteilnehmer dienen ſoll(Dozent: Profeſſor Dr. Alt⸗ mann) und eine neue Vorleſung von Vizepoſtdirektor Heuß über Poſtverkehrsweſen. 5 Beamten-Jubiläum. Auf eine 25jährige erfolgreiche Tätigkeit bei der.⸗G. für Seilinduſtrie in Mannheim Neckarau konnte in der letzten Woche der Vorſtand der Buchhaltung, Herr Prokuriſt Heinrich Müller, zurückblicken. In der Verdienſte, welche ſich der Jubilar in unermüdlicher, von Weitblick und Tüchtigkeit getragener Arbeit um die Fabrik erworben, fand am Sonntag früh in den Geſchäftsräumen eine kleine, dem Ernſt der —— entſprechende, erhebende Feier ſtatt. Herren des Aufſichtsrates, gerr Direktor Ferdinand Wolff, ſowie die Beamten und Beam⸗ tinnen hatten ſich in dem mit Blumen ſinnig geſchmückten Büro des Jubilars eingefunden. Namens des Aufſichtrates ſprach Herr Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld herzliche Glückwunſchworte und ſeitens der Direktion hob Herr Direktor Ferdinand Wolff die Verdienſte des Herrn Müller hervor. Wertvolle Geſchenke des Auſſichtsrates, der Direktion, der Familie Adolf Wenk⸗Wolff, der Direktoren und Beamtenſchaft gaben äußerlich ein beredtes Zeugnis von der Wertſchätzung, deren ſich der Jubilar bei ſeiner Firma erfreut. Mögen ihin noch viele Jahre in Geſundhelt und Schaffens⸗ kraft im Intereſſe des aufblühenden Werkes und zum Wohle ſeiner Familie beſchieden ſein. *Das Juhiläum 25jähriger Tätigkeit feierte am 1. Oktober Herr Wilhelm Schmidt als ngeſtellker der Oberrheiniſchen Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft. Berein für Bolksbildung. Heute Mittwoch abend 8“ Uhr hält Herr Univerſitätslehrer Dr. Fehrle von Heidelberg ſeinen 2. Lichtbildervortrag über„Volksaberglauben“. Nach dem ſtarken Beſuch des vorausgegangenen Vortrags des ſeſſelnden Redners iſt noch ſtärkerer Andrang zu erwarten, weshalb rechtzeitiges Kommen empfohlen ſein. Eintritt frei. Erſatz der Jliegerſchäden durch das Reich. Auf eine aus der Mitte des Reichstages geſtellte Anfrage über die Entſchädigung von Fliegerſchäden iſt wie mitgeteilt, von der Regierung die Aniwort erteitt worden, daß die Bundesſtaaten ermächtigt ſind, auf Grund des Geſetzes über die Feſtſtellung von Kriegsſchäden vom 3. Juli 1916 Erſatz zu leiſten. Es iſt hierbei zu beachten, daß nach der ausdrück⸗ lichen amtlichen Erklärung ein Rechtsanſpruch des Geſchädigten weder gegenüber dem Reiche noch gegenüber einem Bundesſtaate oder Elſaß⸗Lothringen beſteht. Die verſchiedener Bundesſtagten zu dieſem Geſetz ſehen vor, daß eine Vorentſchädigung nur dann zu gewähren iſt, wenn es zur Abwen⸗ dung einer Slae f 0 Notlage erforderlich erſcheint. Bei dieſer Sachlage iſt, ſo ſchreibt man uns, der Abſchluß einer Fliegerſchadenverſicherung nach wie vor empfehlenswert, denn auf Grund eines derartigen Vertrages erwirkt der Geſchädigte nicht nur einen Rechtsanſpruch gegenüber unſerer Anſtalt, ſondern er hat ebenfalls ſofortige, volle Erſatzleiſtung zu erwarten. Bei Einwendungen, daß bei Beſchluß eines Entſchädigungsgeſetzes die Verſicherungsgeſellſ aften die gezahlten La ee vom Reiche erſetzt erhalten, ift rauf hinzuweiſen, daß, wie in dem Entſchädi⸗ gungsgeſetz nach dem Kriege von 1870/71, znit Beſtimmtheit darauf zu kechnen iſt, daß, falls auf Grund des jetzigen Krieges ein der⸗ artiges Geſetz wird, die Beſtimmung Aufnahme finden wird, daß Entſchädigungen, die auf Grund von Verſicherungsber⸗ trägen geleiſtet werden, nicht vom Reiche erſtattungspflichtig ſind. Jur Licht⸗ und Kohlenerſparnis hat der Magiſtrat in Magde⸗ burg die allgemeine Arbeitszeit fürprivate Büros vom 1. Oktober ab auf die Zeit von 87 Uhr vormittags bis 374 Uhr nachmittags feſtgeſetzt. *Obſtverſorgung in Heſſen. Die Menge an Kernobſt, die ein Veerbraucher zur Verwendung im eigenen Haushalt unmittelbar vom Erzeuger beziehen darf, wurde von der heſſiſchen Landesobſtſtelle für jedes verſorgungsberechtigte Mitglied des Haushalts jetzt auf 100 Pfund feſtgeſetzt. Gute Seife umſonſt. Eine württembergiſche Frau aus der Schweiz läßt durch das„Stuttg. N. Tagbl. auf Grund ihrer n Erfahrungen mitteilen, wie man ſich ganz umfonſt die ſchö n ſt e Fleckenſeife verſchaffen könne: Man holt aus dem zald einen tüchtigen Strauß Efeu, ſchneidet Blätter, Stiele, nachdem es zuvor in um Staub und Erde davon zu für zwei Liter Waſſer etwa altem Waſſer gewaſchen wurde, entfernen. Hernach werden die Stlcke, eine Hand voll, in einen Kübel gelegt, man ſchüttet kochendes Waſſer darüber, und läßt es ſo 24 Stunden ſtehen, dann iſt das Seifen⸗ waſſer ſertig. Alle farbigen Sachen können darin gewaſchen werden. Die Flecken gehen wunderſchön weg, die Farben werden wieder lebhaft. Kurz, ſo ſchreibt die Einſenderin, ſchon in Friedenszeiten habe ich den Efeu der Panamarinde vorgezogen. Polizeibericht vom 1. Oktober(Schluß). Entwendet wurden: In der Nacht vom 20. auf 21. Seytem⸗ ber aus einem Keller des Hauſes Bismarckplatz 5: 100 Flaſchen Wein (Königsbacher Schloßberg), ein neuer grauer Eimer mit 200 Eiern K———— wurfmuff, 1 Kanintaſchenmuff, 1 runder Kolinskymuff. Nach der Anſicht von Klein und Mehlis iſt das Holzſtück, das Spuren Bweibrücken, die dort einzuführenden Kartoffelmengen in Zukunft und etwa 15 Gläſer eingemachte Früchte.— In der Zeit vom 21. bis 23. September aus einem Betriebe in der Werftſtraße ein Treib⸗ riemen aus Schweinsleder, 10,50 Meter lang und 10 Zentimeter breit.— In der Nacht vom 27. bis 28. September 1917 aus einer in der Gr. Merzelſtraße gelegenen Eiſenbreherei 5 Treibriemen von 5,6 und 9 Meter Länge und 9 Zentimeter Breite. Aufgefunden wurde: Am 16. September, vormittags 10 Uhr, im Friedrichspark eine Kartonſchachtel mit nachfolgenden Gegen⸗ ſtänden: 1 Paar gelbe Kinderſchuhe, 1 Paar blaue Kinderhausſchuhe, 1 Frottierhandtuch, 1 blauer Kinderrock, 1 blau und weißgeſtreifte und 1 rote und 1 weiße Frauenſchürze, 4 weiße Kinderunterhöschen, 2 weiße Kinderunterröckchen, 4 weiße Kinderhemöchen, 5 Unter⸗ taillen und 4 Paar Kinderſtrümpfe. Die Wäſche iſt größtenteils „Alice Weil“ gezeichnet.— Bei einer Durchſuchung in Schwetzingen wurde 1 braunlederne Reiſetaſche, 40 Zentimeter lang, 28 Zentimeter hoch, innen grau gefüttert, beſchlagnahmt, welche zweifellos von einem Diebſtahl herrührt. Die Eigentümer können ihre Anſprüche bei der Kriminalpolizei, Zimmer 73 hier, geltend machen. Pelzdiebſtahl. In der Nacht zum 22. September wurde in Frankfurt a. M. in ein Pelzwarengeſchäft eingebrochen und Pelz⸗ waren im Werte von 20000 Mark geſtohlen, u. a. 1 achtfellig Feeh⸗ rück⸗Collier mit 4 Knöpfen und Schweifen, 1 großer Feehrückkragen ohne Köpfe und Schweife, mehrere Feehrück⸗Taſchenmuffe, 8 Alaska⸗ fuchs⸗Muffe, blau, braun und grün gefüttert, 15 Stück Alaskafuchs⸗ Colliers mit Kopf und Schweif, 1 Stück ꝛſellig geſpitztes Fuchscollier, braun gefüttert, 1 Rotfuchsmuff, 3 blau gefärbte Fuchscolliers, 1 Luchskragen und Muff, 1 Naturwaſchbär Collier mit Kopf und Schweif, 1 Kreezfuchscollier, 4 Edelmardercollier, 1 Biſamkragen und Muff, 2 Skunkscolliers, 1 Skunkskragen, einfellig, 1 Sealbiſamkragen, 1 Murmelkragen, 3 Iltiscolliers, 4 Steinmardercolliers mit Kopf und Schweif, 1 Steinmardercollier und Muff mit 2 Köpfen ohne Schweif, 8 Marabukragen und 1 Muff, 3 Parmißolliers und 1 Muff, 1 Maul⸗ Splelplan des Grolh. Hot- U. Vational-Theaters Mannhelm Hof-Theater Neues Theater 2. Oktober A bonnement D Neu einstudiert- Dienstagſ Mitere Preise Afat.), Ubr, 3. Oktober Abonnement C Der Troubadour I. Mittwochſ Mittlere Preise Ant. 7 Unr Anfang 8 Uhr 4. Oktober Abonnement B Neu einskudiert: Donnerstagſ Hone Preise 5. Oktober Abonnement C Totentanz II. Freitag] kieine Preise] Anfarg f, Ubr 6. Oktober Außer Abonn. Alt Heidelberg Samstagſ Kleine Preise Aufang 7½ Uhr 7. Oktober abonnement Ai[ Neu cnstudiert?[ Pie beiden Sccinmde Sonntag] Hone Preise L Uhr Anfang 7 Uhr Nus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 2. Okt. Der Opfertag für die in Kriegs⸗ oder Zivilgefangenſchaft geratenen Badener, der am Sonntag hier abgehalten wurde, hat 800.25/ erbracht. * Karlsruhe, 30. Sept. Der„Volksfreund“ teilt mit, daß ein hieſiges Hotel⸗Keſtaurant von der Polizei feſtgeſtellt worden ſei, das einen lebhaften Schleichhandel mit Fleiſch und Fleiſchwaren betrieben habe. Darüber, was es in dem Hotel⸗Reſtaurant gegeben hat, weiß der„Volksfreund“ zu berichten: Hahnen zu—8 Mk., Lendenſtück umlegt zu 5,60 Mk., Schweins⸗ lummelchen zu 6 Mk., Kalbsbraten zu 5 bis 6 Mk., Kalbskoteletts u 3 Mk., Hecht die Portion 3 Mk., Aal Portion 3 Mk., Huhn mit rei zu 3,80 Mk., Schlachtplatten zu 3 Mk., Schinken in Burgunder, Würſte, Knöchle, Rippchen aus der eigenen Wurſtlerei uſw., ſo viel man wollte und bezahlen konnte. Auch wurde in letzter Zeit in knapp 4 Tagen ein ganzer Damhirſch rutz und putz verzehrt. In dem Hotel⸗Reſtaurant ſoll eine Hausſuchung ſtattgefunden haben und das vorgefundene Fleiſch beſchlagnohmt worden ſein. Baden⸗Baden, 26. Sept. Wie das„Badener Tagblatt“ mit⸗ teilt, wurde von Profeſſor Dr. Mehlis, der als Kurgaſt hier weilt, im Michelbachtale, eine halbe Stunde aufwärts am Waldſee, und rund 200 Meter Seehöhe ein verſteinertes Holz von 20 Zen⸗ timeter Länge und 10 Zentimeter Durchmeſſer gefunden. Es ge⸗ hört der Kohlenformation an, die unweit von der Fundſtelle am Sinzheimer Steinbruch von Architekt Anton Klein feſtgelegt iſt. der Abſcheidung aufweiſt, von der Waldeneck⸗Höhe(519 Meter) nach dem Michelbachtale ſeinerzeit durch eiszeitlichen Transport hinab⸗ gebracht worden. Das Fundſtück wurde vom Finder dem hieſigen ſtädtiſchen Muſeum zum Geſchenk gemacht. oc. Waldshut, 30. Sept. Beim Schmieren einer—— in den Lonzawerken wurde der 23jährige ern des Bürgermeiſters —* 1 von der Transmiſſion erfaßt, herumgeſchleudert und getötet. Pfalz, Heſſen und Umgebung. X' Hornbach, 1. Okt. Nächtliche Kartoffelfahrten ungeahnten Umfanges hat die Maßnahme unſerer Nachbarſtadt ſfämtlich auf der ſtädtiſchen Ueberwachungsſtelle zu kontrollie⸗ ren, im Gefolge gehabt. Die Landſtraßen, die von Zweibrücken eus in die Umgebung zu den Kartoffelorten führen, waren in den — Broßh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. 8 Torquato Taſſo. Als zweite Neueinſtudierung des Schauſpiels war geſtern„Taſſo“ angeſetzt, der jahrelang im Spielplan fehlte und, ſoweit mir erinner⸗ lich, ſeine letzte Neuinſzenierung 1908 durch Hagemann erfahren hatte. Mit der jetzigen Neugeſtaltung haben Darſteller und Bühnenbild ge⸗ wechſelt und die ſchwierige Frage des Bühnen⸗Taſſo fand einen neuen Löſungsverſuch von mannigfachem Reiz. Da infolge des Flie⸗ Bolker 0 Iis wis. Sürbeolln uber Schuld ne Unſchuls der T —— 0 urteilen. Für ein ſolches Urtell reiche ſeine perſönliche —— 2 5—9 habe gehört, der Vierver⸗ wie verſucht, dem t ein 7 3* der Renfchläch⸗ tzen, währe ie Mittelmächte einen ſolchen Verf i gemacht und ſtets nur die gerechte Neutralität Fri 3 Papſt 0 e ſch rer Fe rſeßt, und die von un v ü ˖ ung eſt und treu bewahrt. Durch er ng eines„Beltenrichters“, gegen die ganze Kirchen und Völker Widerſpruch erhoben haben mürden, wäre nach Maus liche Rechtswahrung · und Anbahnung des Friedens völlig aus⸗ geſchloſſen worden. Benedikt wolle nicht richten, ſon⸗ 2 00 rn ſchlichten. Die„Unparteilichkeit⸗ des Papſtes verpflichte 0—53 ſehdenhmg den nationaler Ueberzeugungg ung, in dem wir alle einig ſei Ebenſo grundlos ſei die Befürchtung, dle den efe18e Friedenston der Papſt⸗ f4 6 eifer patriotiſchen Kämpfens und Durchhaltens erſchüttert werden. Im Ra 0 lichen Auffaſſung erblickt Mausbach unſer Recht 88 au die das Geſchick der Nation und den Siegeszug unſerer Heere lenken und die du i ſicht, Gewiſſen und ſichere Machtſtellung wohl in der Lage Möglichkeit ruhig und unerſchrocken abzuwügen. Wenn der Krieg auch nicht als„Bottesgericht erbarmungslos zu Ende wüten ſolle ſ0ð0 ſolle er anderſeits nicht vergebnislos“ ſein. Es ſei nicht der Ge⸗ Danke des Papſtes, daß, nachdem Millionen getötet ſeien, nachher alles wieder zwerden ſolle, wie es vorher geweſen ſei. Zum„ge⸗ rechten Frieden“, wie ihn der Papſt beſchreibe, müßten„reale Er⸗ gebniſſe und e gegen künftige Ueberſälle gehören. Es — der b zukünftiges Völkerrecht im ——— ——————— h. September 403 Perſonen; theoretiſche und praktiſche Muſikwerke Gedanken, wie ſie ja auch in der Antwort der mitelmächtlichen Regierungen ſo ſchönen Wſderhall gefunden niſchen Hauptwerke, der Großen C⸗dur⸗Symphonie, die im letzten Lebensjahre(1828) unſeres Meiſters entſtanden, auch die rößte ſtiliſtiſche Reife unter ſeinen Werken dieſer Gattung aufweiſt. ekannt iſt, daß dieſes herrliche Werk einſt ſo gut wie verſchollen war, bis Schumann es 1838„freudeſchauernd“ entdeckte und es Mendelsſohn zur 1. Aufführung am—97905 Gewandhauſe' empfahl. In der Durchführung hatte Herr Dr. Wolfrum die Stab⸗ führung übernommen, und er wußte alle Sätze treffend zu charak⸗ teriſieren. Der erſte Satz mit ſeiner träumeriſchen Einleitung, das A⸗moll⸗Andante mit den lieblichen Weiſen der Oboe, Flöte und Klarinette, das humorvolle Scherzo, das im Kanon der Geigen und Cellis ſeinen Höhepunkt erreicht, und das breitgeſponnene Finale kamen in ſtimmungserſchöpfender Weiſe zu Gehör. Daß mit einem Orcheſter, das zur Hälfte aus fremden Elementen beſtand, hinſichtlich Reinheit und abgeklärter Tongebung nicht immer das höchſte Ideal erreicht werden konnte, erklärt ſich von ſelbſt. Das Schlußwort ſprach der Titane Beethoven in ſeinem Ded ur⸗Violinkonzert. Hatte ſich Felix Berber ſchan bei früherem Anlaſſe an gleicher Stelle als vortrefflicher Bachinterpret legitimiert, ſo zeigte er nicht minder als Beethovenſpieler ſeine hohen künſtleriſchen Qualitäten: den männlich ſchönen Ton, Tempe⸗ rament und Geſtaltungskunſt. Die Begleitung führte das Orcheſter unter P. Radig's gewandter Leitung anſchmiegend durch. Und dies verdient bei der ſreien Auffaſſung des Soliſten ein beſonderes Lob.— Schade, daß die ungünſtigen Verkehrsverhältniſſe den Beſuch der Heidelberger Bachkonzerte faſt zur Unmöglichkeit machen. Zweieinhalb Stunden mußte der Berichterſtatter geſtern nach Beendigung des auf ſeinen Mannheimer Zug warten, 0—5 dieſe Zeilen erſt nach Mitternacht geſchrieben 8 onnten.— M. Aus dem Mannheimer Runſtleben. Theaternachricht. 20 70 In der morgen ſtattfindenden Aufführung von„Siegfried at die muſikaliſche Leitung Wilhelm Furtwängler, die ſzeniſche ugen Gebrath. Die Beſetzung der Solopartien iſt die der Baden⸗Badener Feſtſpiele. Volksbücherei für Muſik der Stadt Mannheim(e 2, 9 rechtes Erd⸗ 055). geſchoc) 939 Der Beſuch von Abgabe⸗ und Leſeraum betrug im Monat wurden insgeſamt 562 entliehen oder im Leſeraum ſtudiert. Wegen Licht⸗ und Kohlenerſparnis finden die Bibliothekſtun⸗ den ab 15. Oktober von—8 Uhr abends ſtatt. Während dieſer Zeit können Neuaufnahmen von Mitgliedern(Gönnerkarten zu K3, Erkennungskarten zu 50 Pfg. erfolgen. Proſpekte ſtehen koſtenlos zur Verfügung. 5 und reichen iſt. Bolnersiag, 4. Okiober, gelten ſolgende Rarken. Butter: Für ein achtel Pfund die Marke 78 in den Verkaufsſtellen die Marke 80 in den Verkaufsſtellen—70 auf Kunden⸗ iſte. Eier: Für ein Inland⸗Ei(26 Pfg.) die Marke 29 in den Verkaufs⸗ 4— für ein Ausland⸗Ei(40 Pfg.) in den Verkaufsſtellen 71—270. Mager⸗ und Buttermilch: Für ½ Liter die Marken 27—30. Suyppeneinlagen: Die Reſtbeſtände von Suppeneinlagen(loſe und in Würfel) werden für die Haushaltung 2 Würfel(das Stück 10 Pfennig) und 100 Gramm offen(65 Pfg. das Pfund) markenfrei Sastoiſen: Su Eaf Pfund der Lartoffeln: um Einkauf von 5 Pfund der Lieferungsabſchnitt B der Kartoffelmarke 48, ſowie die Wechſelmarken.— Seife: Für 50 Gramm Feinſeife(Toilette⸗ und K⸗A Seife) und 250 Gramm Seifenpulver die Oktobermarken der Seifenkarte. Kartofſelbezugsſcheine. Das Großh. Bezirksamt Mannheim hat den Haushaltungen, die ihre Kartofſeln von einem Landwirt des Kommunalverbandes Mann⸗ heim⸗Land beziehen wollen, die Kartoffelbezugsſcheine mit der Aus⸗ fuhrgenehmigung wieder zugehen laſſen. Die Haushaltungen müſſen nunmehr die Abſchnitte—0 der Kartoffelbezugsſcheine ihren Liefe⸗ ranten(dem Erzeuger) übermitteln, damit dieſe die Kartoffeln lie⸗ fern können. Die Markeuablieferungsſtelle(Colliniſtraße 1) iſt wegen gründlicher Reinigung am Freitag, den 5. ds. Mts. ge⸗ ſchloſſen. Zerner ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſelbe zur Annahme von Marken künftig von 77—11½ Uhr und von—4½ Uhr geöffnet iſt. Städt. Lebeusmittelamt. —2— 88—————— Nn—2 ee Unſere Verkaufsräume bleiben bis auf Weiteres geſchloffen. Städtiſche Bekleidungsſtelle F 3, 5/6. Leder iſt unerſetzlich. Geht in Holz-Sandalen, oder laßt Eure Kinder während der warmen Jahreszeit barfuß gehen! Tragt Holz⸗Sohlen! Spart an Schuhen und Stiefeln! Schont Eure Lederſtiefel für den Winter! Bekleidungsſtelle, E 8, 5/6. Die Ausgabeſtellen für Bezugsſcheine der inneren Stadt ſind mit Wirkung von heute wie folgt gebffnet: Vormittags von 9 bis 12 Uhr, nachmittags von 2 bis 5 Uhr. Bei den Vororten richtet ſich die Oeffnungszeit nach derſenigen des Lebensmittelamtes. Prüfungsſtelle. die ahrt ſie vor Verderb. Jir fregk babn e Bringt ſie zu den Annahn a mer Abfall⸗Ber⸗ wertung—— K. in der Geſchäftsſelle, wo und wacn ſie abgeholt werde S4 Aunahmeſtellen ſind geöffnet: 49—7 Uhr: Le Walſeb icer clte e Wallſtadtſtraße: täglich, Uhlandſchule: Montags, Mittwochs, Samstags, F 5, 7(Laden): Jeden Tag(Annahme von jegl. Sorten Altwaren wie Papier, Lumpen, Metalle, Korken, Flaſchen, Gummi, Knochen, Kaffeeſatz. Geöffnet von—6 Uhr. Sieee ohanniskirche): Monteas, Mittwochs und amstags. Die Kommiſſion der Mannbeimer Abfall⸗Verwertung: Geſchäfteſtelle: O 7, 9. Telepbon über Ratbaus. letzten Nächten von zahlreichen Kaufluſtigen belebt, die ſich die ſo geſchätzten Knollenfrüchte noch ohne Kontrolle ſichern wollten, in vielen Fällen mit Erfolg. Es konnte auch hier die Beobachtung ge⸗ macht werden, daß Leute mit guten Beziehungen und leiſtungsfähi⸗ gem Geldbeutel ſich immer noch, manchmal über Bedarf, eindecken können, während diejenigen, die den erlaſſenen Vorſchriften ent⸗ ſprechend handeln, den Kürzeren ziehen. Den nächtlichen Schmugg⸗ lern wird ſcharf auf die Finger geſehen. * Miltenberg a.., 1. Okt. Das allen Beſuchern unſere⸗ Mainſtädtchens beſtens bekannte, am maleriſchen Marktplatz am Ein⸗ gange des„Schnatterlochs“ gelegene„Haus Miltenberg, da⸗ früher Sitz des kurmainziſchen Oberamts war, iſt für einen nicht bekannt gewordenen Preis von der katholiſchen Kirchengemeinde an⸗ gekauft worden und wird demnächſt als P farrhaus hergerichtet. Bei den Reſtaurationsarbeiten ſoll an dem urſprünglichen baulichen Charakter des Gebäudes, das ſchon in Ur des 16. Jahr⸗ hunderts wegen ſeiner hervorragend Holzkonſtruktionen und Giebeldächern gerühmt wird, nichts geändert werden. * Stuligart, 30. Sept. Das Kriegswucheramt Stuttgart teilt mit: Verfehlungen ganz erheblichen Grades gegen die Vorſchriften über den Handel mit Schuhwaren ſind durch das Kriegswucheramt Stuttgart aufgedeckt worden. Die— arenhändler Benſamin Verta Spira und insbeſondere der r des Schuhwaren⸗ hauſes Romeo, Joachim Roſenberg hier, haben Schuhwaren u Wucherpreiſen und in großem Umfange, ofenberg für etwa eine Million Mark Waren in Wege des wilden, unerlaubten Einkaufs an ſich gezogen. Die dabei eingeheimſten Kriegsgewinne erreichten ganz beträchtliche Summen. Roſenberg hat ſich während des Kriegs in Stuttgart eine Villa um 180 000 Mark gekauft und hat zu deren Einrichtung für nicht weniger als eiwa 80000 Mark Möbel beſtent; für den von Juwelen und Bildern hat er in jedem Monat Hunderte von Mark ausgegeben. Venjarin Spira und Roſenberg ſind feſtgenommen worden. Erhebliche Mengen von Schu —5 geregelten Berkehr duge unerlaubten dufe unlauteren Mach ften der Eheleute Spirg 25 Schuhfabriken in Tuttlingen b t. Dort u. d. die en Johaunes Martin(Inhaber Ernſt Martin), Walter und Karl Scheuermann und in Gnt Großß rg ine emacht. eine „Graf Söhne Inhaber Eugen und gegen dl, Serſchrfen ber den Bertehe mis Schuhroaren f 95 Gerichtezeitung. „ Freibung 1.., 29. Sept. Die Direktoren der Brauerei⸗ geſellſ Ner u. Söhne in die Herren Adolf und Ernſt Meyer, haben der erwaltung zum Zwecke der Bauerweiterung 1755 Inſtituts der Univerſſtät i. Br. den Betrag non 000 Mark geſchenkt.— Die ebr. Himmelsbach hier haben derſelben Behörde 50 000 Me. ür Zwecke der U tät Freiburg i. Br. ſchenkungsweiſe zu Be geſtellt.(BT5) oc. Konſianz, 28. Sept. Die Strafkammer verurteilte den Taglöhner Raimund Vogelbacher von Hödingen einen gefähr⸗ lichen Einbrecher der ſchon mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt, zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus. Der ebenfalls mit Zuchthaus vorbe⸗ ſtraſte Zojährige Knecht s Belle aus Bollenbach wurd⸗ wegen Diebſtahls im Rückfall zu 3 Gefängnis verurteilt. Frankfurt a.., 28. Sept. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte den Gelegenheitsarbeiter Jean Heiſter, der der Gelegen⸗ heit, im Hitfsdienſt Arbeit zu finden, behorrlich aus dem Wege ging und Aufforderungen unbeachtet ließ, zu drei Monaten Ge⸗ fängnis und nahm ihn ſofort in Halt. Sportliche Runoſchau. cey. Sonntag Nachmittag 4 Ubr traf ſich die Mannſchaft der Pog, be⸗ e ee—3—— er Hockey⸗Abteilung der eidelberg zum Wettſpiel auf dem Sporkpladze in Eufenpark. Das Spiel, das nach hartem Kampfe mit:3 verein Mann⸗ heim 1846 entſchieden wurde, war das Rückſpiel für ein vor 2 Monaten in Heidelterg ausgetragenzat elſpial, bei welchem die Heidelberger Mannſchaft überlegen en ſiegte. Das onntägliche Reſultat bedeutet 8 b8 Eunenswerten Fortſchritt 68 die noch junge Hocken⸗Abtei es Turnvereins Mannheim 1846 und zeigt wwas bei fleißigem, delbewußten Training zu er⸗ — Herr Mayer von der teitung des V. f. R. terte als Schiedesrichter in en*——— R.. 9 7 4—*L** 8 1 ——— * 0 8 S en wurden beſchlagnahmt — Mittwoch, den 3. Oktober 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Nr. 461. 5. Seite. Czeruin zur Frage des Budapeſt, 2. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Zu Ehren des Miniſters des Aeußern Graf Czernin gab Miniſterpräſident Wekerle ein Mahl. Hierbei hielt Graf Czernin eine längere Rede. Nach einigen ein⸗ leitenden Worten beleuchtete Graf Czernin die glänzende militäriſche Situation der Verbündeten und hob hervor, welch großen Anteil an den ruhmvollen Kämpfen die Söhne Ungarns haben. Er kam ſodann auf die politiſche Lage zu ſprechen und führte hierbei aus: Dem großen franzöſiſchen Staatsmann Talleyrand wird der Aus⸗ ſpruch zugeſchrieben:„Die Worte ſeien dazu da, die Gedanken zu ver⸗ hüllen.“ Mag ſein, daß dieſer Ausſpruch richtig für die Diplomatie ſeines Jahrhunderts war. Für die heutige Zeit kann ich mir ſchwer einen Satz denken, welcher weniger zutreffend wäre. Die Millionen, welche kämpfen, einerlei, ob im Schützengraben oder im Hinterland, wollen wiſſen, warum und wofür ſie kämpfen. Sie haben ein Recht darauf zu erfahren, warum der Frieden, den die ganze Welt er⸗ wünſcht, noch nicht eingetreten iſt. Als ich auf meinen Poſten geſtellt wurde, habe ich die erſte Ge⸗ legenheit benutzt, um offen zu erklären, daß wir keine Verge⸗ waltigung begehen wollen, daß wir aber auch keine ſolche erdulden werden und bereit ſind, in Friedensverhandlungen ein⸗ zutreten, ſobald unſere Feinde dieſen Standpunkt eines Verſtãndigungsfriedens annehmen. Damit glaube ich, die Friedensziele der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Monarchie, wenn auch nur im allgemeinen, ſo doch klar hin⸗ geſtellt zu haben. So mancher im Inland und im befreundeten Ausland hat mich wegen dieſer offenen Sprache getadelt. Die Argu⸗ mente dieſer tadelnden Herren haben mich in der Richtigkeit meiner Auffaſſung beſtärkt. Ich nehme nichts von dem zurück, was ich geſagt habe in der Ueberzeugung, daß die erdrückende Maſorität hier und in Oeſterreich meinen Standpunkt billigt. Dies vorausgeſchickt, drängt es mich, heute der Oeffentlichkeit zu ſagen, wie ſich die k. und k. Re⸗ gierung die weitere Entwicklung der völlig zerſtörten europäiſchen Rechtsverhältniſſe überhaunt vorſtellt. In großen Umriſſen iſt unſer Programen des Wiederaufbaus der Weltordnung, das richtiger als der Aufbau einer neuen Weltordnung zu bezeichnen wäre, in unſerer Antwort auf die Friedensnote des heiligen Vaters niedergelegt. Es kann ſich hier alſo heute nur darum handeln, dieſes Programm zu ergänzen und vor cllem eine Aufklärung darüber zu geben, welche Erwägungen uns beſtimut haben, dieſe das bisherige Syſtem umſtürzende Grundfätze aufzuſtellen. Weiten Kreiſen mag es überraſchend, ja unbegreiflich erſcheinen, daß die und ſpeziell Oeſterreich⸗ Ungarn in Hinkunſt auf militäriſche Rüſtungen verzichten wollen, da ſie doch in dieſen ſchwerſten Jahren nur in ihrer Mikitärmacht den „Schertz gegen vielfache vielfache Ueberlegenheit fanden. Der Krieg hat nicht nur neue Tatſachen und Verhältniſſe ge⸗ ſchaffen, er hat auch zu neuen Erkenntniſſen geführt, welche die Zrundlagen der früheren europäiſchen Politik erſchüttert haben. Unter vielen politiſchen Theſen iſt vor allem auch jene zerronnen, welche vermeint, Oeſterreich⸗Ungarn ſei ein ſterbender Staat. Das Dogma vom bevorſtehenden Verfall der Monarchie war es, welches unſere Stellung in Europa erſchwerte, und aus dem alles Unver⸗ ſtändnis für unſere Lebensbedürfuiſſe entſprang. Wenn wir uns in dieſem Krieg als durchaus geſund und mindeſtens als ebenbürtig er⸗ wieſen haben, dann folgt für uns hieraus, daß wir jetzt auf ein voltes Verſtändnis unferer Lebensnotwendigkeiten in Europa rechnen können, und daß die Hoffnungen zerſtört ſind, uns mit der Gewalt der Waffen niederringen zu können. Bis zu dem Moment, mit wel⸗ chem wir den Beweis hierfür erbracht hatten, konnten wir auf den Schutz der Rüſtungen nicht verzichten und uns einer mißgünſtigen Behandlung unſerer Lebensfragen durch einen von der Legende un⸗ ſeres bevorſtehenden Zuſammenbruchs beeinflußten Aeropag nicht ausſetzen. In dem Augenblick aber, in welchem der Beweis er⸗ bracht worden iſt, ſind wir in der Lage, gleichzeitig mit unſeren Geg⸗ nern die Waffen abgulegen und unſere etwaigen Stroitigkeiten ſchiedsgerichtlich und friedlich zu regeln. Dieſe neue Erkentnis, die ſich in der Welt durchgerungen hat, bietet uns die Möglichkeit, den Abrüſtungs⸗ und Schiedsgerichtsgedanken nicht nur anzunehmen, ſondern, wie Sie, meine Herren, wiſſen, ſchon ſeit geraumer Zeit für deren Verwirklichung mit allen Kräften einzutreten. Europa muß zweifellos nach dieſem Kriege auf eine neue inter⸗ nationale Rechtsbaſis geſtellt werden, welche eine Dauerhaftigkett bietet. Dieſe Rechtsbaſis muß, wie ich glaube, im Weſen vierfacher Art ſein: 1. muß ſie die Sicherheit bieten, daß es keinen Revanchekrieg und zwar von keiner Seite mehr geben kann. Wir wollen das eine erreicht haben, daß wir unſeren Kindeskindern ein Vermächtnis hinterlaſſen, daß ſie von den Schrecken einer ähn⸗ lichen furchtbaren Zeit, die ſie jetzt durchmachen, verſchont bleiben. —.— Machtverſchiebung der kriegführenden Staaten kann dies er⸗ * n. Der Weg, um zu dieſem Ziele zu gelangen, iſt allein der er⸗ wähnte der internotionalen Weltabrüſtung und der Anerkennung des ſchidsgerichtlichen Verfahrens. Es iſt überflüſſig zu ſagen, daß ſich dieſe Maßregel der Abrüſtung jemals gegen einen einzelnen Staat oder gegen eine einzelne Rächtegruppe richten darf, und daß ſie ſelbſtverſtändlich Land, Waſſer und Luft in gleichem Maße umfaſſen werden. Auf internationaler Baſis unter internatiannaler Kontrolle muß eine allgemeine, gleichmäßige, ſukzeſſive erh Abrüſtung aller Staaten der Welt erfolgen und die Wehrmacht auf das un umgänglich beſchränkt werden. 809 weiß ſehr wohl, Ziel ungemein ſchwer zu erreichen iſt, und daß der Weg, der dahin führt, voll Schwierigkeiten, lang und dornenvoll iſt und dennoch bin ich feſt überzeugt, daß er gegangen werden muß, und daß er gegangen werden wird, ganz einerlei ob der Einzelne dies für wünſchenswert hält oder nicht. Es iſt ein großer Irrtum, zu glauben, daß die Welt nach dieſem wieder dort anfangen wird, wo ſie im Jahre 1914 aufgehört hat. Kataſtrophen, wie dieſer Krieg eine iſt, gehe nicht ohne tieſe Spuren vorüber und das ſchrecklichſte Unglück, was uns widerfahren könnte, wäre, wenn das Wettrüſten nach Friedensſchlß ſeinen Fortgang neh⸗ men würde. Denn es würde den wirtſchaftlichen Ruin aller Staaten bebeuten. Schon vor dem Krieg waren die militäriſchen Laſten drückend, obwohl wir ſpeziell uns ſagen müſſen, daß Oeſterreich⸗ Ungarn lange nicht auf der militäriſchen Höhe war. Es hat die früher unterlaſſenen Rüſtungen erſt während des Krieges nachgeholt. Aber nach dieſem Kriege wären bei freier Rüſtungskonkurrenz die Laſten für alle Staaten einfach unerträglich. Dieſer Krieg hat ge⸗ lehrt, daß mit dem Vielfachen der früheren Rüſtungen gerechnet wer⸗ den muß. Um nach dieſem Kriege bei freier Rüſtungskonkurrenz auf der Höhe zu bleiben, müßten alle Staaten alles verzehnfachen. Sie müßten zehnmal ſo viel Artillerie, Munitionsfabriken, Schiffe und Unterſeeboote als vorher und auch mehr Soldaten haben, um dieſen Apparat ſpielen laſſen zu können. Das jährliche militäriſche Budget aller Großſtaaten müßte mehrere Milliarden um⸗ ſaſſen. Das iſt eine Unmöglichkeit. Bei allen den Laſten, welche alle kriegführenden Staaten nach dem Friedensſchluß ſowieſo ſchon mit ſich ſchleppen werden, würden dieſe Ausgaben— ich wiederhole es— den Ruin der Völker bedeuten. Zurückzukehren aber auf die relativ geringen Rüſtungen vor dem Jahre 1914 wäre für einen einzelnen Staat ſchon ganz und gar unmöglich, denn er wäre dadurch der⸗ maßen in der Hinterhand, daß ſeine militäriſche Kraft nicht zählen und ſeine Auslagen daher vollſtändig zwecklos ſein würden. Wenn es aber überhaupt gelingen könnte, allgemein auf das relativ geringe Rüſtungsniveau des Jahres 1914 zurückzukommen, dann würde dies bereits die internationale Rüſtungsverminderung bedeuten. Nur hätte es aber auch gar keinen Sinn, weiter zu gehen und tatſächlich abzurüſten. 8 Aus dieſem Engpaß gibt es nur einen einzigen Ausweg, die internationale vollſtändige Weltabrüſtung. Die rieſigen Flotten haben keinen Zweck mehr, wenn die Staaten der Welt die Frei⸗ heit der Meere garantieren, und die Landheere müßten auf das geringſte Maß reduziert werden, welches die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung erfordert, und nur auf internationaler Baſis, d. h. unter inter⸗ Garantie der 390 9 9 0 6 * 8 N 6 * nationaler Kontrolle iſt dies möglich. Ein jeder Staat wird etwas von ſeiner Selbſtändigkeit aufgeben müſſen, um den Weltfrieden zu ſichern. Wahrſcheinlich wird die heutige Generation dos Ende die⸗ ſer großen pazifiſtiſchen Bewegung gar nicht in ihrer Vollſtändig⸗ keit erleben. Sie kann ſich nur langſam durchſetzen. Aber ich halte es für unſere Pflicht, uns an ihre Spitze zu Kehhen und alles Men⸗ ſchenmögliche zu tun, um ihr Durchgreifen zu beſchleunigen. Bei dem Friedensſchluß müſſen ihre Grundprinzipien feſtgeſtellt werden. Iſt das erſte Prinzip das der obligatoriſchen interngtionalen Schiedsgerichtsbarkeit und der allgemeinen Abrüſtung zu Lande, ſo iſt das zweite das der 936 Freiheit des hohen Meeres und der Abrüſtung zur See. Ich ſage abſichtlich des hohen Meeres, denn ich dehne den Gedauken nicht auf die Neerengen aus und ich gebe gern zu, daß für die verbindenden See⸗ ſtraßen beſondere Vorſchriften und Regeln werden gelten müſſen. Sind dieſe zwei erſten Momente klargeſtellt und geſichert, dann entfällt auch jeder Grund für territoriale Sicherungen, und dies iſt das dritte Grundprinzip der neuen internationalen Rechtsbaſis. Der ſchönen und erhabenen Note, welche Seine Heiligkeit der Papſt au die ganze Welt gerichtet hat, liegt dieſer Gedanke zu Grunde. Wir haben den Krieg nicht ge⸗ führt, um Eroberungen zu machen, und wir planen keine Vergewal⸗ tigungen. Wenn die internationale Abrüſtung, die wir von gan⸗ zem Herzen erſehnen, von unferen heutigen Feinden angenommen, zur Tatſache wird, dann brauchen wir keine territorialen Sicherungen. In dieſem Falle können wir auf Vergrößerun⸗ gen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie verzichten, vorausgeſetzt, daß auch der Feind unſere eigenen Gebiete völlig geräumt hat. Der vierte Grundſatz, der eingehalten werden muß, um nach dieſer böſen Zeit eine freie friedliche Entwicklung der Welt zu ver⸗ bürgen, iſt die freie wirtſchaftliche Betätigung aller und die unbedingte Vermeidung eines zukünf⸗ tigen Wirtſchaft''krieges. Ein Wirtſchaftskrieg muß un⸗ bebingt aus jeder Zukunftskombination ausgeſchaltet werden. Wir müſſen, bevor wir einen Frieden ſchließen, die poſitive Sicher⸗ — haben, daß unſere heutigen Gegner dieſem Gedanken entſagt Das ſind, meine verehrten Herren, die Grundpriuzipien der neuen Weltordnung, ſo wie ſie mir vorſchweben, und welche alle auf der allgemeinen Abrüſtung baſieren. Auch Deutſchland hat ſich ja in ſeiner Antwort auf die Papſtnote nachdrücklich zu der Idee der allgemeinen Abrüſtung be⸗ kannt, und auch unſere heutigen Gegner haben ſich dieſe Prinzipien wenigſtens zum Teil ſchon zu eigen gemacht. Ich bin in den mei⸗ ſten Punkten anderer Auſicht als Lloyd George, aber darin, daß es keinen Revanchekrieg mehr geben ſollte, darin ſinden wir uns..8“ Die Frage der Entſchübigungn, welche die Entente immer wieder auſwirft, gewinnt einen merk⸗ würdigen Charakter, wenn man die Verwüſtungen bedenkt, welche ihre Armeen in Galizien, der Bukowina, Tirol, am Iſonzo, in Oſt⸗ preußen, in den türkiſchen Gebieten und den deutſchen Kökonien angerichtet hahen. Hat die Entente ihrerſeits die Abſicht, uns für alles das ſchadlos zu halten? Irrt ſie ſo vollkommen in der Be⸗ urteilung unſerer Pſyche, daß ſie eine einſeitige Bergütung erhofft? Faſt könnte ich letzteres glauben, nach manchen Reden zu ſchkießen, die wir gehört haben. Die Enkente liebt es ja bekanntlich, ihre programmatiſchen Ausführungen mit ſtarken Vorten zu zieren. Ich bin darin etwas anderer Anſicht. Ich glaube, die Stärke eines Staates liegt nicht in Uin ſtarken Worten ſeiner führenden Männer, ſie ſteht im Gegenteil gewöhnlich im umgekehrten Verhältnis zu denſelben. Nicht mit hochtönenden Phraſen wird dieſer Krieg entſchieden wer⸗ den. Was haben wir nicht ſchon alles gehört in dieſen Kricasjahren. Wir haben gehört, daß Deutſchland vernichtet und die Monarchie zerſtückelt werden würde, dann gab man es billiger. Man wollte ſich damit Kügen, unſere internen Verhältniſſe unizugeſtalten. Jetzt ſcheinen Unſere Gesner in einer dritten Phaſe zu befinden, indem ſie weder unſere Exiſtenz, noch unſer ſtaatliches Selbqtbe⸗ ſtimmungsrecht als Bedingungen verlangen, ſondern mehr oder we⸗ niger große Greuzrektifikationen fordern. Es werden dem noch anzere Phaſen folgen, obwohl die Majorität der Bebölke⸗ rungen in allen feindlichen Ländern heute beſtimmt bereits auf der Baſis jenes e, Verſtändigungsfriedens ſteht, den wir in der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie als erſte und bereits vor einem halben Jahr vorgeſchlagen haben und deſſen Grundprinzipien auch ſchon neuerlich erörtert wurden. Wir ſuchen unſere Stärke nicht in großen Worten, wir und finden ſie in der Kraft unſerer glorreichen Armeen, in der Feſtiskeit unſerer Bündniſſe, in der Standhaftigkeit unſeres Hinter⸗ landes und in der Vernunft unſerer Kriegsziele. Und weil wir keine Utopien fordern, und weil ein jeder Bürger der Monarchie, ob im Felde oder daheim, weiß, wofür er kämpft, deshalb ſind wir guch ſicher, unſer Ziel zu erreichen. Wir ſind nicht zu beugen, wir ſind nicht zu vernichten. In dem Bewußtlein unſerer Kraft und in völliger Klarheit darüber, was wir erreichen wollen, aber auch erreichen müſſen, gehen wir unſeren Weg weiter in der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Monärchie, Wir haben jene rückläufige Linie, welche von der Vernichtung unſerer Feinde über verſchiedne Phaſen hinüber ſchließlich zu weit Geringerem gelangt, nicht zu durchlaufen gebraucht. Wir häben von Anfang an unſer Ziel erklärt und wir ſind bis heute dabei geblieben. Auf welcher Seite dabei die Kraft und auf welcher die Schwäche liegt, überlaſſe ich getroſt dem Urteil der Welt. Aber niemand möge ſich darüber täuſchen, daß dieſes unſer ſo friedfertig moderiertes Programm nicht für ewige Zeiten gilt und gelten kann. Wenn unſere Feinde uns zwingen, den Krieg fortzuſetzen, dann werden wir gezwungen ſein, unſer Pro⸗ gramm zu revidieren und unſererſeits einen Erſatz zu verlangen. Ich ſpreche jetzt für den jetzigen Augenblick, weil ich die Ueber⸗ zeugung habe, daß jetzt auf der entwickelten Baſis der Weltfrieden zuſtande kommen kann. Bei Fortſetzung des Krieges aber behalten wir uns ſreie Hand vor. Ich bin felſenfeſt davon überzeugt, daß wir nach einem Jahr noch unvergleichlich günſtiger daſtehen werden als heute. Aber ich würde es für ein Verbrechen halten, wegen irgend⸗ welcher materiellen oder territorialer Vorteile dieſen Krieg auch nur einen Tag länger ſortzuführen, als es die Integrität der Monarchie und die Sicherheit der Zukunft erfordert. Aus dieſem Grunde allein bin ich für einen Verſtändigungsfrieden geweſen und bin auch heute für denſelben. Wenn aber 65 Feinde nicht hören wollen, wenn ſie uns zwingen, dieſes Morden fortzuſetzen, dann behalten wir uns die Reviſion unſeres Programms und die Freiheit unſerer Be⸗ dingungen vor. Ich bin nicht ſehr optimiſtiſch betreffs der Geneigt⸗ heit der Entente, jetzt einen Verſtändigungsfrieden auf obiger Baſi⸗ zu ſchließen. Die erdrückende Mehrheit der ganzen Welt will dieſen unſeren Verſtändigungsfrieden, aber einige wenige verhindern ihn. Mit kaltem Blut und ruhigen Nerven werden wir in dieſem Falle unſeren Weg weiter gehen. Wir wiſſen, daß wir durchhalten können, durchhalten im Felde und durchhalten im Hinterlande. Wir waren niemals klein in den vergangenen ſchweren Stunden und niemals übermütig im Siege. Unſere Stunde wird kommen und mit ihr die ſichere Gewähr einer freien friedlichen Entwicklung Oeſterreich⸗Ungarns. Japan proklamierk die Monroedoktrin für Oſtaſien. m. Köln, 3. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Genf:„Pelit Pariſien“ berichtet aus Waſhington: ſuchen fall und nur in den engsten Grenzen in (...) Amerika betrachte die Erklärung des japaniſchen Bot⸗ ſchafters in Waſhington betreffs der künftigen Handelsverhält⸗ niſſe in Oſtaſien als einen offiziellen Schritt Japans, welcher erſt⸗ malig offen die Abſicht verkündet, die Monroedoktrin für Oſt⸗ aſien vom japaniſchen Standpunkt aus anzuwenden. 1 Payſinoke und innerpolitiſche Kriſe in Italien. m. Kölu, 3. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der italieniſchen Grenze: Die Forderung des„Corriere della Sera“, der Vierverband müſſe auf die Friedensnote des Papſtes endlich einmal antworten, wird vom klerikalen „Corriere'Stalia“ unterſtützt. Zu der Anſicht eines Mailänder Blattes, die päpſtliche Friebensanregung habe die innerpoli⸗ tiſche Kriſe Italiens unbewußt gefördert, macht da⸗ dem Vatikan naheſtehende Blatt einige Vorbehalte. Der Brief Benedikt XV. an die Regierungen der kriegführenden Staaten ſei urſprünglich nicht für die Oeffentlichkeit beſimmmt geweſen. Die Verantwortlichkeit für die Veröffentlichung falle ausſchließlich auf den Bierverband zurück, da ſie zuerſt in Frankreich und England erfolgte. Dem Zaren paßt Sibirien nicht. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 3. Oktober.(Priv.⸗Del. z..) Laut„National⸗Zeitung“ berichtet die„Börſen⸗Zeitung“, daß der fie here Zar die Regierung darauf aufmerkſam machte, daß das ibiriſche Klima der Kaiſerin und, den Kindern ſchädlich ſei. Er verlangte einen anderen Unterkunftsort, weil das Gouvernementsgebäude in Tobolſk ſich in ſchlechtem Zuſtande befinde. Ferner erbat er die Zuſendung von Sportsgeräten und ausländiſchen Zeitungen. Die Regierung ſchickte zwei Profeſſoren nach Tobolſk, um eine Unterſuchung des früheren Thronfolgers vorzunehmen. Landel und jndustrie. Setreide⸗Wockenberteht. Den Arbeiten auf den Feldern kommt die außerordentlich gunstige Witterung in hervorragendem Maße zustatten. Die Kar- lollelernte hat infolgedessen wesenckch früher als in den Soustigen Jahren eingesetzt uud nimmt bereits einen erheblichen Teil des rollenden Materiais in Anspruch. Die Waggongestellung für die Getreide-Belörderung ist dadurch naturgemäß schwieriger ge⸗ worden, trotzdem auch die Ablieferung von Getreide selbst Zu- rüclegegangen ist, Weil die Landwirte sich damit nicht mehr im gieichen Umfaug wie bisher befassen können. In dieser Sachlage Liegt eine giinzende Rechifertigung für die in letzter Zeit in hei. tiger Weise häufig angegriftenen Frühdruschmaßnahmen, die jetzt en Zeugnis für das Sächwerständnis und die Vorsicht der Zu- ständigen Stelen ablegen. Es ist jetzt klar ersichtkch, daß eine ungestörte Mehlversorgung nicht möglich gewesen wäre, wenn nicht durch das Druschprämiensystem und die Frühdruschaß- nahmen gleick vom Beginn der Ernte ab bis jetzt außerordentlich Starle Getreideablieferungen hervorgerufen worden wären, 80 die angesammmelten Vorräte auch für die Versorgung der kommen- den Monate, in denen sich die Kartoſſel- und Rübenernte und deren Bergung abspielt, ausreichen werden.— Inzwischen hat die Reichsgetreidestelle begonnen, aus ihren angesammelten Gerstebeständen Mengen an die Industrie abzugeben. Gerste— zu einem nicht unbeträchtlichen Teil in Mühlen, welche diesel ursprünglich zu Brotmehl verarbeiten sollten. Diese oime Zweiiel 9 4 ursprünglich vorhandene Absicht kann aber scheinbar nicht ver⸗ Wirkieht werden, s0 daß viele Mühlen bereits Aufforderungen erhielten, die Gerste an Betriebe abzugeben. Hierin liegt eine ge- 4 7 * Wisse Härte für dic betroffenen Mühlen, wenn dieselben auch von der Reichsgetreidestelle für die die vorgeseiienen Vergütungen erhalten. Zu der Anzahl von ralstellen, deren sich die Reichsgetreidestelle behufs Zuteilung von Getreide an die Industrie bedient, ist dieser Tage eine weitere hinzugetreten, näm⸗ lich die Gersteverteilungsstelle der Spirituszentrale G. m. b. H. In den Vereinigten Staaten fährt man damit fort, der Ausfuhr von Getreice in diè neutralen Staaten Schwierigkeiten zu 1 Es steht fest, dag die zur Versorgung der Union und zur Ab⸗ gabe an die einfuhrbedürftigen Länder der Entente zur stelenden Mengen keineswegs reichlich bemessen sind. 10 Hat eine ausgesprochene Mißernte, Frankreich hat eine Erute und auch Ltalien ist stark auf die Einfuhr angewiesen. An⸗ dererseits sind ebenso wie in der Union auch in Argentinien die Läger fast vällig geräumt, so daß auch dieses Land zunächst an Seitte eigene Versorgung denken muß, bevor es die Ausiuhr ge⸗ stattien kann. Australien und Indien aber, die bessere Ernten haben, konunen angesichts der Knappheit des Frachtraumes, die infolge der Tätigleit der-Boote ständig zunimumt, nur im Not-⸗ Tage. „Harpener Rergbau-Aktien-Gesellschatt Dortmund. r. Düsseldorf. 3. Okt.(Pr.-Tel.) Der Rohgewinn erreichte einschließlich dem Vortrage aus verschiedenen Einnahunen die Ge⸗ samtsumme von 32 305 770 M. gegen 32 087 107 M. Hiervon gehen ab an Unkosten 6 640 705 M. gegen 6 645 903., an Rücklagen wegen Bergschäden 1 Million wie i. V. und an Abschreibungen 9 102 117 M. gegen 9 254 025 M. sowie ferner für verschiedene Unkosten und Zuwendungen für soziale Zwecke. Die Dividende beträgt, wie bereits gemeldet, wieder 12 Prozent. Wewyerker Wertnaplerderse, HEW VoRk 1. Oktober.(dev svonKarkty *. 1. 20. Tendenz fur Seld Hussig nom. Wochsel aut London Be auf 24 Stunden(50 Tage) 411.71 50.71.50 (hBurchsehnſitsrate)—— nom. Wecheel auf. London Bold letztes Harlehen 3⁰ nom.(Cadle Transfers).78.45.78.45 Slohtweehsol Berlin..— ISiſper Bullion— 85.½ 98.½ Siontwechsel Faris.79.—.79.50 Now-Vork, 1. Oktober,(Bonds- und Aktlenmarkt). 1. 29* 20. Aoht. Top. Santa Fe 4% Missourh Paclflo 233— 28 SonsS 109% 100— Ast, Rar ot Me. 7+ 8 8 United States Corp. Corys Rew Vork Cen'r. o. 75¹⁰.575 9% Boncgs. 10½ 101½, 40. Entarlo& Western. 20½[21. Aoht. Top. Santa F„ 96— 96½ Mortolk& Western. 110—11 do. pref. col. Divid, 93¾ 93% Korthern Paolflo 99,/, 1009 Ealtimore& Ohi'o 62¹. 64/ Fennsylyanlla 52ͤ[51½ Canadlan Pacitto„ 157½ 153— Readinngsg 0 61½ 80 Ches.&. Ciio 54% 36— Chicago Book el& Pao. 50— 51—- Sklo. KIIW.& St. Paul. 52¾ Sb/, Southern Paohflo 91½ 81½ Benever& Rio Grande. 2—.— Southern Bawa/.. 27— 27% ETlIe.. 20/ 20¼% Seuthern Rallway pret. S% 81 Erle ist prekk 30— 30% JUnlon Paotlo 127% 12% Erie 28t preifß... 2/ 23½[Wabagh preti. 47%/ 47½ Oreat Mothern pret... 102½ 103— Amerlo. Can 46¼ 45%—8 Illinols Central 100.— 100½% Amer. Smolt 4. Ref.. 86% Interborough Cons. Corp.•— 9% Anag. Copp. Mln. 72— 71⁹ d0. do. pref. 52½ 52— Betalehen Steel 98/ 92% Kansas City& Southern 16— 16—[Central Leather 55% 35¼ d0. pref, 50%[ DO/, intern. NKorcanille Harine 28% 28½% * do. 0. pret.. 67— 8¼% Koulsviite u. Mashyille 116 117½ United States StoelsCorp. 110% 109%¼8 Llesourt Kaus.& Teuas 6— 4½ UnitedStat. Steel Corpyr 116¼%] 18½ Aktien-Umeatz 610000(220 600) Wasserstandsbeobackttungen im Monat Oktober. Pegelstation vom Batum Ehein L Hunngen).67.58.52.27.35.30 abende 6 Unr Kehl.„„ 42.5/.7.43.35.98.26 Machm. 2 Uhr RMaxaau„„.0.05.00.95.81.82 Kachm. 2 Uhr Mannhelm.12.07.01.88.59.77 Korgens 7 Uhe Malng::„6„.76.71.62.57.-B 12 Uhr Kaudn i01.73171 Vorm. 2 Uhr. Kön„„.46 Maohm. 2 Uur vom Neckar: Mannheln 4307.02.86.90.22 272 Vorm, 7 Ube Hellhronn 40661.47.45 03 Vorm. 7 Uhr Helter- 100. Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. 988 Unbefugter Machdruok Wied gerlehtioh verfolgt! 4. Okiober: Vieliach bedecht und Regen, teils auflclärend, milde. 5. Oktober: Kaum verändert. 5 6. Oktober: Wolkig, teils sonvig, milde, nachts kalt. 6. Seite. Nr. 461. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 3. Oktober 191r. Im fremden Reich. Roman von Marie Diers. 60 Fortſetzung. „Wo fährt er denn hin?“ da iſt ſo'n Kongreß in der Hauptſtadt, da drei Tage dreh Hat er denn gnädiges Fräulein nicht⸗ Käthe drehte Wie ſollte Onkel gehörte ihr das war Sonntag! „Adieu, Käthe. wenn ich zurückkomme. (Daß Ihr forrreiſt, „Ja, Onkel Hans. kommſt, iſt gepackt. „Daß Ihr mir Biſiten einladet, lichen Geſchlechts. „Nein, gewiß, wir laden niemand ein.“ Gott ſei Lob und Dank, er hat nichts von der Er bleibt ſtehen auf der Tre Hu, wie er losbrüllt! Gott arme kleine Bengel, wie er bibbert! Nein, der Onke lich ein Unhold. Er ſieht auch ſchon ſo aus. für einen ſteifen Rücken macht. ein müdes Mütterchen. Na, wird's jetzt? auf dem Tritt. Er läßt übrigens die ferde warten. Nur andere Leute dürfen das nicht. Da! Ab. Adieu. Ach, Gott, Gott, Gott ſei Dank! ich freil Was iſt denn das? Glockengeläut? Sie riß das Fenſter auf. Ia, Glockengeläut von Adamsdorf! „Marie, warum läutet es denn?“ „Aber Sonntag ein—— War nicht wirklich alles ein Zeiche es gut mit ihr und ihren hell ſchien die Sonne am Diesmal brauchte ſie zujagen, oder ſich von den Glocken erſt heranläuten 3 was ſie auf dem Wege brauchte, lag ſchon ſeit dem ſertig da. Auch konnte ſie vom ſchlafen, um ſechs war ſie bereits angezogen. Stäbiiſcher Lebensmifkelverkanf In den ſtäbtiſchen Läden: Alphornſtraße, 3, 4, P 4, 10, Rheindammſtr. 17, Schwetzingerſtr. 118, Neckarau, Waldhornſtraße, Waldhof, Oppauerſtraße. einer Reihe anderer Artikel zur Zeit Es wird nun bald Zett.“ nämlich! ſollte Wir werden ſchon verſtanden? — Sonntag morgen. kommen nebe zum Verkauf: Hemüſe und Obſt verſchiebener Art Aepfel⸗ und Birnenmoſt Nährhefe: Kräftiger Speiſenzuſat Ovalactal: ca. 80%8 natürliches Eiweiß, beſter Erſatz für Hühnereiweiß Suppenwürze: wohlſchmechend Steriliſierte Milch Heringe und Sardinen ibe aſchm: verſchiedene Sorten Im Laden E, 8 Verkauf nur gegen Bezugs⸗ ne au Kranke, Urlauber u. ſ. 10. Hetinge zu 50 Pfg. das Stück werben während der nächſten Tage auch iu den Verkaufsſtellen des Konſumvereins, der Firma Johann Schreiber und in ſonſtigen einſchlägigen Geſchäften verkauft. Außerdem werden Kieſen⸗Matjesheringe zum S— Aſlen ö en 9239 in den nachbenannten 0 abgegeben: Veter Deuß Harter, N 4, 22, Alfred Hrabowskey, Machdruck verboten!) fragte Käthe, von Wonne ergriffen. ſich um, ſo lachte das Glück auf ihrem Hans ihnen wohl etwas erzählen? zimmern erzählt man doch nichts, wenn man was vorhat. Und nun Haus auf mindeſtens zwei Tage— und morgen Mach' man, daß Agathe wieder geſund iſt, ſich jeder dazu denken.) machen. Wenn Du wieder 3 i rolli 3 Mel Pergnügen, Onkel Hans.“ Es war ein unglaublich dralliger Zuſtand hier aber keinen Unfug treibt! Klatſchbaſen männlichen oder weib⸗ Das möchte ich mir ſtark verbitten.“ pe, es fällt ihm doch nicht etwa ein? ei Dank, es gilt dem Kuhjungen. Der Was der Chriſtian Wenn er mich fährt, ſitzt er wie Ja, jetzt hat er den Fuß auch eine hübſche Weile Nun bin ich frei! Rufen ſie mich? anädiges⸗ Fräulein, es beiert ja bloß. Sie läuten den n vom lieben Gott, daß er Adarnsdorfer Plänen meinte? Leuchtend nicht nach ihren Kleidungsſtücken herum⸗ Wie ſtrahlte die Welt! Der Tau lag auf den Gräſern und den iungen Blättern im Garten. Eine ſolche Fülle von Freude, Er⸗ wartung und verhaltener Seligkeit lachte aus Buſch und Baum, aus Erde und Luft, daß ſie nicht wußte, wohin damit. Sie biß ſich auf die Lippen, um nicht laut zu ſchreien und zu ſingen. O, Du fürchterliche Uhr, kannſt Du heute gar nicht aus der Stelle rückenl Wie das glles heute ſo beſonders war! Am Kafſeetiſch ſie ganz bleibt er zwei, allein. Leer ſtand der Korblehnſtuhl von Onkel Hans, leer Tante ge Kelich. Agathes Sitz.„Iſt es nicht wirklich, als gehört mir allein die ganze eſicht. Welt?“ Frauen⸗ Gegen halb acht ging ſie zu Tante Agathe. Die ſaß aufrecht und trank ihren Tee. Auch ihr tat die Sonne wohl, die nach all den Regentagen fröhlich durchs Fenſter ſchien, überdies hatte ſie gut geſchlafen.„Morgen ſtehe ich auf, Käthchen! Das war ibre Neuigkeit. Käthe hatte freilich eine andere, aber es ſaß ihr heute jemand im Nacken, der ſtupſte ſie unaufhörlich und raunte und flüſterte: Sag ihr nichts, ſag ihr nichts! „Du haft den Hut auf, Käthchen? Wo willſt Du hin?“ „Einen langen, langen Spaziergang machen, Tante. Mal ſo recht nach Herzensluſt. Onkel Hans iſt ja nicht da. Wer weiß, ob ich zur Mittagszeit zu Hauſe bin!“ 8 8 — Wer weiß— ja, das war die heimliche Melodie, die heute ihr klang. 5 „Ach Kind, gib doch keine Dummheiten an! „D nein. Du biſt doch verſorgt? Haſt Du Bücher bei Dir? iſt doch wirk⸗ und die Klingel? Laß Dir auch alles von Marie ordentlich bringen, ſie tut es ja gern.“ Draußen lachte ihr die Sonne ins Geſicht. Lächerliches kleine⸗ Menſchenkind, wo willſt Du jetzt hin? Brauchſt Du anderthalb Stunden bis Adamsdorf Wie unendlich lieb ihr der Weg ſchon war! Selbſt die Tele⸗ graphenſtangen liebte ſie. Am Bachrand ſtanden Veilchen, ſie ſprang über den Graben, ſie zu pflücken. Aber es galt diesmal, das Kleid vor dem naſſen Graſe zu ſchützen, und das Geſangbuch hatte ſie heute auch nicht Serheiſen. Die Sonne lachte noch immer. O, Du Kind, Du Narr, wem willſt Du den dicken Strauß mitbringen, den Du mit ſo vieler Mühe Nicht etwa Kirche geſagt! Drauf iſt er. Nun bin lückſt? Cbe kam ins Dorf, noch ehe die Glocken gingen. Es war für —— nicht nüchtern noch häßlich mehr. Sie ſah auf die Höfe und in ie niedrigen Fenſter.„Ihr ſeid ſeine Gemeindekinder! Ich beneide Euchl“ Die Leute liefen hinter ihr zuſammen.„Dat Frölen ut Berlin höllt ſick to unſre Kerke,“ ſagten ſie. Die kamen nicht auf den u laſſen. Alles, Gedanken, daß ſie„ſpielte“. von Kreuz zu Kreuz und las mechaniſch die Namen. Es gab deren nur drei oder vier, die in beſtändigen Wiederholungen wiederkehrten. Abſeits vom Wege ſtand eine Bahre, wohl noch vom letzten Begräbnis her. Käthe ſetzte ſich darauf, und mit einem Stück Band, das ſie in ihrer Jackentaſche vorfand, band ſie die Veilchen zu einem dicken Kranz. Ihr war im Herzen: ſie würde ſchon wiſſen, wie ſie ihn anbringen könne. 55 Da hoben die Glocken an zu klingen. Es ergriff ſie zählings ſo ſtark, daß ihr die Tränen in die Augen ſchoſſen. Alle ihre zitternde, ſchwergebändigte Freude ging unter in einer Bewegung, die ſie nicht verſtand, noch regieren konnte, gleichwie es mit der Freude auch geweſen war. Sie ſtand langſam auf, ihr Herz ſchlug, und ſie hätte ſich mehr als alles ein ſtilles Eckchen gewünſcht, wo ſie hätte ſitzen und weinen können. Aber ſchon kamen die Leule von allen Seiten, und ſie ſtand hell im Sonnenſchein. Mit geſenktem Kopf, mit Veilchenkranz und Geſangbuch ging ſie zur Kirchtür hinein. So ſah Karl Dorn, der Paſtor, ſie gehen, denn er kam gleich hinterher, und ſie hatte in der bangen Bewegung ihres Herzens nicht aufgeblickt. Da dachte er wieder:„ſie ſpielt“— und konnte ihr doch nicht böſe ſein, weil ſie ſo treu und ſchüchtern ging wie ein liebes ind. Gegenüber dem Pfarrſtuhl war der Stuhl für die Forſthofbe⸗ wohner. Der ſtand nun ſchon an die dreißig Jahre leer. Heute ſaß ein junges Geſchöpf darin mit ſo törichtem, ungeordnetem Herzen, daß der liebe Gott am Ende lieber auf den Onkel Hans blickte, der nicht da war, als auf ſie, die da war und in ihrem Geſangbuch nach der Nummer ſuchte. Wo war der Veilchenkranz geblieben? Beim Vorbeigehen an der Kanzeltreppe hatte ſie ihn unver⸗ ſehens an einen Nagel gehängt, der ſich in der gelben Wand der Treppe zeigte. Es war ein alter, großmächtiger, roſtiger Nagel, und keiner konnte abſehen, wozu er da gerade in der Wand ſteckte. Ge⸗ wiß nur, um eies Tages die Hüldigung eines dummen, kleinen Mädchens gebührend in Empfang zu neh'nen. Karl 55 ſah aus ſeiner Sakriſtei, die verſchloſſen und ver⸗ gittert neben ſeinem Pfarrſtuhl La9 auf das Mädchenbild ihm gegen⸗ über.„So eine verwehte kleine Blüte,“ dachte er mitleidig. Während der Liturgie vergaß er ſie, aber als er die Kanzer⸗ treppe hinaufging, ſah er am roſtigen Nagel den friſchen Veilchen⸗ kranz hängen. Es fuhr ihm wie ein Stoß gegens Herz.„Ach, ſo — ſpielſt Du mit mir?“ dachte er zornig. 2 Es qrälte ihn den ganzen erſten Teil ſeiner Predigt über. Er ſprach heute nicht von der weltüberwindenden Kraft, ſondern von dem Hirten und ſeiner Herde, aber er dachte noch an das Blitzen und Leuchten der Welt, die auch in die Adamsdorfer Einöde bricht und ſich als Veilchenkranz an die Kanzeltreppe hängt. Morgengrauen an nicht mehr EutstaubungsAniagen 22 ——— Abend fix und Auf dem Friedhof, den ſie betrat, trieben auch ſchon allerorten die Knoſpen. Ueber den Gräben lag es wie ein unhörbares Jubi⸗ lieren. Weiße Schmetterlinge taumelten durch die Luft. Sie gi —— Elektrisch betriebene nicht Für Generalagentur Mannheim groß Feuerverſicherungs⸗Geſellſchaft, die auch U. und H. betreibt, zum baldmöglich. Autritt tüchtige, geſchäftsgewandte mülitürfreie Beamte ſowie Kontoristinnen geſucht. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnis⸗ abſchr. und Gehaltsanſpr. unter F. P. 164 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 93¹⁰ stationär u. transportabel SBOIBOVEia ciE- 55/9 leleion 66. 980.2055 eriage der GSr,αα e. Sücko aus Papler und Papiergewebe, für Getreide Obst Dünger— Cement— Kertoffeln etc., ver⸗ schiedene Crössen, in grössten Mengen, Sofort lieferbar. 15 Hans Dieffenbacher F1, 7, Ni 14 7, Richard Gund, R 7, 27, 2, 1, J. Knab, Q 1, 14, ud. Reulin P 6 50 72 450 Schreiber, + 4, 6, *— Friebr. Wehgand, C 1, 18. Mannheim, den 2. Oktober 1917. Städtiſches Lebensmittelamt, Warenabteitung. Hi kClbirt archen odoe Straube, N 3, 1, Maschinen- und Schönschreiben begiunen ab 9 zur Welterbüldung auch für Schüler, die nicht 23 Honorar.— Näheres jederzeit durch E. 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