K S . 31 —— S R 4 Donnerstag, 11. Olctober. faunh Herantworglich für den allgemelsen unb Hanbelstell: dakteur P e ee 5 den ene r Au 7 erlag: Druckexel Pr. Haas Rannheimer General⸗ Seeer Ria Famtuch in ELEIR.— 8 * 0 unheim— Ur. 7940, 9 7Ma, 7944, 7948.— Poflſckeck⸗Monto! Nr. 2917 Luidwigshafen a- Rh. Abend⸗Ausgabe. folal Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten Ss 1917.— Ar. 476. Hungeig erls: Die Iſpalt. Noloneizeile 40„Reklamezeile M..20 Annahm, 1* lutz: Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, dblatt nachm. 5 Uhr. en an beſtinanten Cagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ver⸗ antworiung Übernommen. Bezuß ie in Raunheim u. Umg. monatl. M..79 einſchl. Bringerl. Durch die Hoſt bezogen viertelj. M..52 0 Pfe. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poft abgeh. M..80. Elnzel⸗Rr. 10 Pfg. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗ Ausführung. 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Mehr als 100 Gefangene einige Maſchinengewehre fielen in unſere Hand. 0 Auch füdweſtlich von Beaumont und bei Bezonvaux atten eigene Vorſtöße in die franzöſiſchen Linien vollen Erfolg. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Das an mehreren Stellen an der Front lebhafte Störungs⸗ 3* verſtärkte ſich zeitweilig in der rumäniſchen Ebene und ei Braila, das von den Ruſſen beſchoſſen wurde. Zur Vergeltung nahmen unſere Batterien Galatz unter Jeuer, wo Brände ausbrachen. Mazedoniſche Front. Lebhafte Artillerietäligleit in der Enge zwiſchen Ochrida und Preſpaſee, im Cernabogen und zwiſchen Wardar und Doi⸗ ranſee. Mehrfach vorſtoßende Erkundungsabteilungen der ſegner wurden vertrieben. ſir Im September beträgt der Verluſt der feindlichen Luft⸗ eltträfte an den deutſchen Fronten 22 Jeſſeiballone und 374 ugzeuge, von denen 167 hinter unſeren Linien, die anderen enſets der gegneriſchen Stellungen erkennbar abgeſtürzt ſind. —4 haben im Kampf 82 Flugzeuge und 5 Jeſſelballone en. Der Erſie Generalquarliermeiſier: Ludendorff. neue U⸗Boot⸗Erſolge. . Dertin, 10. Otlober.(Brv. Aimtlich) n allen Leilen es Mittelmeeres wurden dem feindlichen Schiffsverkehr durch unſere U⸗Boole wieder ſchwere Verluſte zugefügt: 12Dampferundssseglermitzuſammenüber 46000 Bruttoregiſtertonnen ſind trotz des bereits ſlark verminderten Seeverkehrs verſenkt ſrden. Darunter waren zwei Transpor ker, beide wahr⸗ cheinlich mit Truppen an Bord, ſerner der engliſche Dampfer Fibraltar“ 66803 Tonnen) mit 5000 Tonnen Getreide 640 Südfrankreich, und der griechiſche Dampfer„Alkyon“ 464 Tonnen) mit 3500 Tonnen Kohlen für Ikalien. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. Die Uriegslage. SBerlin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Wetter Oer geſtern auf faſt allen deutſchen Fronten im Weſten und ökenregneriſch und trübe. An der flandriſchen ont klärte es ſich nachmittags vorübergehend auf, worauf Gegend Zoonebecke—Zandvoorde eine Luft 5 lacht t etwa 40 feindlichen Fliegern ſtattfand. Bei Draaibank meterte ein ſtarker Teilangriff 9 in der Gegend Menin der Vorſtoß einer größeren lanoliſchen Patrouille. Nördlich von Verdun ge⸗ Eug auf der Höhe 344 die Wegnahme eines franzöſiſchen zenddenſtücks und im Chaumewalde wurde nach glän⸗ Under Vorbereitung die franzöſiſche Stellung in nier Breite von 700 Metern und bis zu einer Tiefe von 300 etern geſtürmt. Bis jetzt wurden 8 Offiziere und 150 S 90 drei Maſchinengewehre als Beute eingebracht. fl0 Gefangenen berichten, daß ſie ſeit drei Tagen ohne Ver⸗ egung wären, da infolge unſeres ſtarken Feuers der Nach⸗ ub verhindert wurde. Eine Erklärung der neuen ruſſiſchen Rezierung. Peteetersburg, 10. Ott.(WrB. Nichtamtlich). Meldung der verörsburger elegraphen⸗Agentur. Die neu gebildete Regierung öſſentlicht folgende Erklärung: gebnene Unruhen ſind im Innern unſeres Landes aus⸗ raf rochen infolge der Bewegung Kornilows, die, wiemohl ſlach unterdrückt, ſelbſt das Beſtehen der Republik durch die Um⸗ ardewegungen bedroht, die ſie hervorruft. Ein Wind der An⸗ W9 9 weht durch das Land. Der Druck des äußeren Feindes . le gegenrevolutionären Elemente erheben bie Vaupt in der Hoffnung, daß die Kriſe und die Schickſalsſchläge, ruſſi as genze Land erduldet, ihnen die Ermordung der Freiheit des ſchen Voltes erleichtern werden. Weie iſt eine außerordentlich große Verantwortung vor dem die 5 die auf der vorläufigen Regierung ruht, der von der Geſchichte den auferlegt worden iſt, Rußland bis zur verfaſſungsgeben⸗ erſammiung zu lenken. Dieſe Verantwortung wird erleichtert in der durch den tiefen Glauben, daß die Vertreter aller Schichten des ruſ⸗ ſiſchen Volkes, geeint durch den einmütigen Wunſch, das Vaterland zu retten und die Errungenſchaften der Revolution zu wahren, ihre gemeinſame Aufgabe verſtehen werden, insbeſondere die Regierung zu unterſtützen, ihre Macht zu ſtärken und ſie feſt und fähig zu machen, durch ſchöpferiſche Arbeit die Lebensfrage des Landes zu löſen und es ohne neuen Umſturz bis zur verfaſſungsgebenden Ver⸗ ſammlung zu leiten, deren Einberufung nach der feſten Ueber⸗ geugung der Regierung nicht um einen 490 verſchoben werden darf. Indem ſie der verfaſſunggebenden Berſammlung, die die abſolute Gewalt im ruſſiſchen Lande hat, die end gültige Löſung all der großen Fragen überlüßt, von denen das Gedeihen des Volkes abhängt, iſt die neugebildete vorläufige Regierung der Anſicht, daß nur durch beharrliche Arbeit in dem Beſtreben, die ver⸗ ſchiedenen entſcheidenden Maßnahmen zu finden, die für das natio⸗ nale Leben—— ſind, ſie ihre Pflicht erfüllen und grundlegen⸗ den Erforderniſſen des Volkes Genüge leiſten kann. Durchdrungen von der Ueberzeugung, daß allein der all⸗ gemeine Friede es unſerem großen Vaterlande exmöglichen wird, alle ſeine ſchöpferiſchen Kräfte zu entfalten, wird die Re⸗ gierung unermüdlich eine tätige äußere Politik verfolgen im Geiſte der demokratiſchen Grundſätze, wie ſie von der ruſſiſchen Re⸗ volution und zu nationalen gemacht worden ſind, und ſie wird den Abſchluß eines allgemeinen Jriedens erſtreben unter Ausſchluß jeder Vergewaltigung. In vollkommenem Einvernehmen mit den Berbündeten wird die Re⸗ gierung in allernächſter Zeit an einer Zuſammenkunft der alliierten Mächte teilnehmen, auf der ſie außer ihrem ge⸗ wöhnlichen Abgeſandten durch eine Perſönlichkeit vertreten ſein wird, die das beſondere Vertrauen der demokratiſchen Organiſationen ge⸗ nießt. Auf dieſer Zuſammenkunft werden zugleich mit der Löſung der Fragen des gemeinſamen Krieges unſere eter ſich mit den Berbündeten auf der der von der ruſſiſchen Revolution verkündten Grundſätze zu verſtändigen 5— Die Regierung wird alle ihre Kräfte anwenden, um die gemeinſame Sache der Verbünde⸗ ten zu unterſtützen, das Land zu verteidigen und energiſch jeder Eroberung des Bodens anderer Nationen und jedem Verſuch, Rußland den Willen eines anderen aufzuzwingen, entgegenzutreten. Sie wird ſich bemühen, die feindlichen Truppen aus Rußland zu ver⸗ jagne. Was die Wiederherſtellung der Kampffähiskeit der Armee betrifft, ſo wird die Regierung den—0— Weg ver⸗ folgen, der zu befriedigendem Ergebnis führen kann, den Weg der demokratiſchen Grundſätze, wie ſie der vom im Namen der Regierung veröffentlichte Tagesbefehl des Ober⸗ kommandierenden verkündet. Sorgſame Auswahl unter den Kommandoſtellen, deren techniſche Fähigkeiten allen en des modernen Krieges 8 ſein müſſen, und die gleichzeitig der Republik Ergebenheit entgegenbringen müſſen, ebenſo Zu⸗ ſammenarbeit der Kommandoſtellen mit den Militär⸗ und Marineverhänden ſowohl an der Front wie im Hinterland wer⸗ den wie zupor die Grundlage der Wiederherſtellung des Heeres bil⸗ den. Dieſe Maßnahmen werden die notwendige militäriſche Diſziplin wieder herſtellen, ohne die eine ſtarke Armee nicht beſtehen kann.— Die Erklärung entwickelt weiter das militäriſche und bürgerſiche Programm der Regierung, insbeſondere die Herabſeßung der Effektiobeſtände hinter der Front durch Entlaſſung der älteren Soldaten, die nur die Armeekaſſe belaſten, und die in ihren Dörfern viel nützlicher ſein können, um die wirtſchaftliche Desorganiſation zu verhindern. ie Regierung wird die Preiſe für Artikel des not⸗ wendigen Lebensbedarfs feſtſetzen, die Beziehungen zwiſchen Arbeit und Kapital regeln, die Verteilung der Lebensmittel fördern durch Genoſſenſchaften und die induſtrielle Erzeugung überwachen und ergiebiger zu geſtalten ſuchen. Die Regierung wird zur Entwicklung und Einrichtung der Arbeitsbörſen und der gewerblichen Schiedsgerichte beitragen und mafmaſfren zur allgemeinen wirtſchaftlichen Abrüſtung vorbereiſen, um einen unvermeidlichen Stillſtand der Arbeit vorzubeugen. Was die Agrarfrage anbelangt, ſo iſt die Regierung der Anſicht, daß die Beziehungen der Grundeigentümer und Bauern, hinſichtlich des Beſitzes der Ländereien, von landwirt⸗ ſchaftlichen Ausſchüſſen geregelt werden können, die, ohne die gegenwärtigen Beſitzverhältniſſe anzutaſten, ſich mit der Ausbeutung der Ländereien befaſſen können, um ſie zum Anbau erträgſicher zu machen. Auf dem Gebiet der Finanzen plant die Regierun eine Erbſchaftsſteuer, eine ſtufenweiſe Steuer au Gewinn, eine Steuer für Luxuswaren, eine beſondere Steuer für Immobilien, Vermehrung aller Verdienſt⸗ ſteuern und ſchließlich eine ſtrengere Sparſamkeit in allen Ausgaben des Staates. Die Regierung wird weiter die Ent⸗ wicklung demokratiſcher Einrichtungen auf der Grundlage örtlicher Selbſtverwaltung und unter Auſſicht von Regicrungskommiſſaren fortſetzen. Die Regierung wird allen Notionalitäten das Recht zu⸗ ceſtehen, auf den Grundlagen, welche die verfaſſungsgebende Ver⸗ ſammlung ausarbziten wird üher ihre Zukunft gu beſtimmen und wird ſogteich einen beſonderen Rat für nolionale Angelegenheiten wählen, um deren Löſung durch die verfeſſungszebende Nerſomm⸗ lung zu erloichtern. Wenn die Reglerung ſich alle dieſe Probleme ſtellt, bezeugt ſie wohl daß ſie in dem kurzen Heitraum bis zur verfaſſungsgebenden Verſammlung ſie nicht wird ſämtlich löſen können. Aber die Regierung kann nur unter der Vehingung an ihre Aufgaben herantreten, daß ſie auf eine einbellige Mitwirkung der ganzen Nation rechnen darf. Zu dieſem Zwecke und namentlich, um eine enge Verbindung zwiſchen der revolutionären Gewalt und den organiſierten Kräften des Fandes zu ſichern, wird die Regſerung Satzungen des vorläufigen Rates der ruſſiſchen Reyup'ik auserbeiten und ſehr hald veröffentlichen, der bis zur verfaſſun⸗gehenden Verſammſung ſein Amt gusiſben ſoll und in welchem alle Bevölkerungeklaſſen vertreten ſein werden. Die Regierung ſchließt mit dem Aufruf an die ganze Nation, ſich eng um die Recieruna zu ſcharen um mit ihr an der Verwirklichema der gegenwörtigen Arundrrohleme mitmwirken, nämlich der Verteidigung des Landed der Wieder⸗ herſtellung der Ordnung und der Einderufung der verfafſungsgebenden Verſammlung. Eine Monarchiſten Organiſat on in der firim. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11 Oktober.(Priv.⸗Tel. z..) Der ruſſiſche Mikarbeiter des Herner Bund“ bekichtet: In der Krim, wo Großfürſt Nikolai N kolajewitſch bisher interniert war, iſt eine neue Monarchiſtenorganiſation unter dem Motto:„Vorwärts für den Zaren und das heilige Rußland“ aufgedeckt worden. Das plötliche Ver ſchwinden des Großfürſten wird in den ruſſiſchen Soldaten⸗ und Arbeiterkreiſen mit neuen monarchiſtiſchen Plänen in Zuſammenhang franzöſiſchen Starrismus liegen. giſche Frage mehr oder weniger aus und gibt dadurch zu Schluß⸗ lüniſchen Ebeue.— Galatz mier Feuer —— Der auf den 2. Nopember einberufene Kongreß aller rbeiter⸗ und Soldaten⸗ und Bauerndelegiertenräte ſoll über ein gemeinſames Vorgehen gegen dieſe Reaktionäre beraten. Reue ruſſiſche Anleihe bei den Allilerten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Oktober.(Priv.⸗Tel. z..) Vorparlament genehmigte die Aufnahme eines neuen Rach Genfer Berichten meldet der„Matin“ aus Petersburg: Das Kriegskredits bei den Alliierten in Höhe von 9 Milliarden Rubel. Die ſchleichende Uriſe. Berlin, 11. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B..“ ſchreibt, die kriſenhafte Lage dauere in voller Schärfe an. Die Urſachen der Kriſe beſtünden fort. In parla⸗ mentariſchen Kreiſen nehme man indes an, daß die Löſung der Situation erſt gegen Ende dieſes Monats erfolgen werde. Das ſtimmt damit überein, was wir ſchon im heutigen Mit⸗ tagsblatt vorſichtig andeuteten. Die interfraktionellen Beſprech⸗ ungen ſind geſtern cbſſe worden. Man hat auch ſetzt noch keine Beſchlüſſe gefaßt, aber über die Tendenz des beabſichtigten Vorgehens beſteht wohl kaum ein Zweifel. Man kann ſich nicht darüber täuſchen, daß Herr Dr. Michge⸗ lis, wenn man von der Rechten abſieht, im Hauſe keine Stütze mehr hat. Und wir möchten annehmen, daß man nach Mitteln und en ſuchen wird, die höchſte Stelle im Reiche und Staat von dieſen Auffaſſungen des Reichstages ſozuſagen offi⸗ ziell in Kenntnis zu ſetzen. * Am Schluß eines Parlamentsberichts der Kölniſchen Volkszeitung heißt es:... So verlief die Ausſprache ruhig, und vielleicht, von Ledebour abgeſehen, im Geiſt verſöhnlicher Einigung. Eine Wohltat nach den Szenen von Samstag und Dienstag. Trotzdem halten viele die politiſche Kriſis no nicht für gelöſt. Noch immer ſpricht man von der Möglichkeit eines baldigen Rücktritts des Kanzlers Michgelis. Und als Kandidat für ſeine— wird nach ſeinen redneriſchei Erfolgen in erſter Linie Herr von Kühlmann genannt— aber auch Fürſt Bülo w. Man tut wohl gut, dieſe Geſpräche einſtweilen auf ſich beruhen zu laſſen. m. Köln, 11. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Wien: In ihrer Beſprechung der geſtrigen Vorgänge im Reichs⸗ tag kommen faſt alle hieſigen Blätter zu dem Schluß, daß der Reichs⸗ kanzler und der Marineſtaatsſekretär in der Behandlung der ſozial⸗ demokratiſchen Interpellation wegen der alldeutſchen Propaganda wenig glücklich geweſen ſeien und durch ihr Vorgehen nicht nur die Mehrheitsſozialiſten mit den zuſammen⸗ eführt, ſondern auch Freiſinn und Zentrum in eine mißmutige timimung verſetzt hätten. Sie werfen die Frage auf, ob die Ent⸗ hüllung von Capelles nicht beſſer unterblieben wäre, da ſie durch aufbauſchende Behandlung ein falſches Licht auf die von der ganzen Welt bewunderte deutſche Marine werſe und den Feinden neuerlich Stoff liefere, Deutſchland als vor dem Zuſammenbruch ſtehend hin⸗ zuſtellen. Auch werde die Frage geſtellt, ob nicht die drei beſchul ⸗ digten unabhängigen Sozialdemokraten ſchon längſt hätten vor Gericht zur Verantwortung gezogen werden müſſen, ſtatt nun im Reichstag überfallartig an den Pranger geſtellt zu wer⸗ den. Was dagegen der Reichskanzler und beſonders von Kühlmann über Frieden und Friedensziele geſagt haben, findet allgemeicen Beifall. Selbſt die Arbeiterzei⸗ tung erkennt an, daß das was von Kühlmann geſprochen, Hand und Fuß gehabt habe. Die„Reichspoſt“ meint, von Kühlmann habe dem Frieden einen guten Dienſt erwieſen, indem er mit rückſichts⸗ loſer Hand den Phraſennnebel zerriſſen habe, der ſich ſeit längerem auf das wichtigſte Gegenwartsproblem der Menſchheit gelegt und indem er feſtgeſtellt habe, daß einzig und allein Frank⸗ reichs Raubgelüſte auf Elfaß⸗Lothringen an der Fortſetzung der entſetzlichen Metzelei ſchuld ſei. Elſaß⸗Lothringen und Belgien. Die Nationalliberate Correſpondenz faßt den Inhalt der Streſemannſchen Rede zur auswär⸗ tigen Politik kurz zuſammen. So ſtellt ſich dem neuen Führer der nationalliberalen Reichstagsfraktion das deutſch⸗engliſche und das belgiſche Problem dar: Vergleicht man ſachlich die Ausführungen des Staatsſekretärs In Kühlmann mit der Rede des Abg. Streſemann, ſo fällt ein Un⸗ terſchied vor allem ins Gewicht. Herr von Kühlmann ſieht auf dem Weg zu einem möglichen Frieden nur noch den Felsblock Er ſcheidet die bel⸗ folgerungen Anlaß, die nicht ganz unbedenklich ſind. Seine energi⸗ 9 Worte gegen die franzöſiſchen Abſichten auf Elſaß⸗Lothringen ind demgegenüber eine nationale Selbſtverſtändlichkeit. Durch die Rede des Abg. Streſmann wurde dann die belgiſ⸗engliſche Frage wieder ins richtige Licht gerückt. Dr. Streſe⸗ man wies auf den unverſöhnlichen deutſch⸗engliſchen Gegenſatz hin, aus dem der Krieg entſtanden iſt. Er ließ in dieſem Zuſammenhang dem Großadmiral von Tirpitz und ſeiner klaren Vorausſicht volle Gerechtigkeit widerfahren. Auch gegen den geſchmackloſen Vorgleich mit Wallenſtein, der am Tage vorher gegen Tirpitz ausgeſpielt worben war, nahm er den Schöpfer unſerer Flotte in Schutz. Dabei wies er weiter auf die entſcheidende Rolle hin, die der Unterſeebootskrieg im Weltkrieg zu ſpielen be⸗ rufen iſt. Er ſoll England auf die Friedensbank zwingen. Daß dieſe Wirkyng tatſächlich von ihm zu erwarten iſt, bewies Dr. Streſeman durch zahlreiche Preſſeſtimmen, die engliſchen und neu⸗ tralen Feitungen entnommen waren. Sie alle wirften in ihrer Ge⸗ ſamtheit wie ein engliſcher Angſtſchrei gegen die Wirkung der deut⸗ ſchen Unterſeeboote. Wenn England ſich dem Frieden geneigt zeigt, ſo liegt es, wie Pr. Streſemann wiederholt hervorhob, an der Wir⸗ kung unſerer militäriſchen Erfolge, namentlich aber an der Wirkung unſerer U⸗Boote. In bezug auf die kommenden Friedensverhand⸗ lungen aber blieb Dr. Streſemann bei den Forderungen, die bisher von der nationalliberalen Partei ſtets vertreten worden ſind. Sie umſchlieen neben der Beſreiung unſerer baltiſchen Stammesgenoſſen in den Oſtſeeprovinzen vor allen Dingen die Sicher ung gegen die belgiſche Seite, eine Sicherung, die, wie Dr. Streſemann 2. Seite. Nr. 476. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 11. Oktober 1917. btont, auch auf Machterweiterung beruhen muß. Belgien ſelbſt muß ſo geſichert ſein, daß es nie zu einem wirt⸗ ſchaftlichen Vorpoſten oder zu einem Aufmarſchge⸗ lände unſerer Feinde werden kann. Dabei ließ Dr. Streſe⸗ mann keinen Zweifel daran, daß auch die nationalliberale Partei nicht aus Gründen der Eroberung für die Fortſetzung des Krieges eintritt, ſobald die Feinde ſich zu Friedensverhandlungen bereit fin⸗ den laſſen. Erwähnenswert iſt auch das Urteil der ſozialdemo⸗ kratiſchen Internationalen Korreſpondenz, in dieſer war kluürzlich zu leſen, daß den Belgiern nicht überlaſſen werden dürfe, ob ſie ſich in Zukunft der Entente anzuſchließen wün⸗ ſchen oder nicht. Das wäre nicht die Wiederherſtellung des Belgiens, wie es vor dem Kriege wenigſtens dem Rechte nach als neutraler Staat beſtand, ſondern ein neues, das für Deutſchlands In duſtriebezirke nichtohne Ge⸗ fahr wäre, das wäre vielleicht wirklichnur der Brücken⸗ kopf Englands auf dem Feſtlande. Am 29. September hat die Weſtminſter Gazette kategoriſch erklärt: Keine Friedensbedingungen können von der Entente auch nur überlegt werden, wenn ſie nicht mit der Einwilligung von ſeiten Deutſchlands beginnen, Bel⸗ gien wiederherzuſtellen und Genugtuung zu leiſten. Das muß bedingungslos geſchehen und darf in keiner Weiſe der Gegenwert für Zugeſtändniſſe ſein, die Deutſchland in anderen Gegenden der Welt erhält. Herr von Kühlmann hat bedeutungsſchwere Worte über Elſaß⸗Lothringen und Belgien geſprochen. Mit ſeinen Ausführungen über Elſaß⸗Lothringen wird jeder unbedingt einverſtanden ſein. Aber es wird notwendig ſein, daß er ſich über ſeine Abſichten mit Belgien deutlicher erklärt. Tatſache, daß, während Elſaß⸗Lothringen für uns keinen Ver⸗ handlungsgegenſtand bildet und England niemals in die Lage kommen wird, ſein Frankreich gegebenes Verſprechen der Er⸗ oberung Elſaß⸗Lothringens einzulöſen, wir über Belgien zu verhandeln bereit ſind. Soweit iſt alles klar, nun beginnt das Fragezeichen. Den Standpunkt der„Weſtminſter Gazette“ lehnt doch wohl auch Herr von Kühlmann ab? Aber weiter: Wilt er Belgien als einfaches austauſchbares Fauſtpfand be⸗ trachten, das wir etwa gegen Herausgabe unſerer Kolonien ohne Inanſpruchnahme irgend eines Einfluſſes räumen? Oder will er in die Wiederherſtellung nur willigen gegen Schaffung von die Belgien vor engliſcher Vaſallenſchaft be⸗ wahren? Die Demokraten und Pazifiſten, die vor allem einen iſchnellen Frieden anſtreben, hoffen, daß Kühlmann eine be⸗ Dingungsloſe Wiederherſtellung Belgiens im Auge gehabt habe. Wir hoffen das nicht, da wir über die Not und den Druck des Augenblicks in die Zukunft unſeres Vaterlandes ſehen, dem wir nicht ein Einfallstor Englands in der weſtlichen Flanke ſchaffen dürfen. Holländiſche Stimmen zu den Reden des Kanzlers und Kühlmanns. 858 ſprechen die Vorgänge im Reichstage und die geſtrige Rede des Reichskanzlers und des Staatsſekretärs für auswärtige An⸗ gelegenheiten ſehr ausführlich. „Allgemeen Handelsblad“ vermißt in der Rede des daß aus ihnen doch klar genug hervorgegangen ſei, daß die deutſche 9 ierung von den alldeutſchen Beſtrebungen nichts wiſſen wolle und an der Politik der Reichstagsmehrheit feſthalte. Aus den Er⸗ Harungen Kühlmanns ſei deutlich zu entnehmen, daß die bel⸗ giſche Frage kein Hindernis für den Frieden zu hilden brauche, daß Deutſchland die Friedensfrage nicht von Ge⸗ Hietsausbreitungen abhängig mache, ſondern nur feſt entſchloſſen ſei, die Integrität des Reiches zu ſichern. Da Kühlmann ſich über⸗ dies an die Erklärungen des Grafen Czernin angeſchloſſen habe, wiſſe man jetzt in großen Zügen, welches die Kriegsziele der deut⸗ ichen Regierung ſeien. Die katholiſche„Tijd“, die Zugeſtändniſſe der deutſchen Regie⸗ rung in der elſaß⸗lothringiſchen Frage erwartete, iſt über die Rede Kühlmanns ſehr enttäuſcht. Sie nennt den geſtrigen Tag einen Tag dies ater für die Friedensfreunde. Das Blatt ſagt, man habe aus der Antwortnote an den Papſt ſchließen müſſen, daß Deutſchland auch bezüglich Elſaß⸗ ingens Ent⸗ Zegenkommen zeigen werde. Außerdem habe Kühlmann nichts über die Räumung und Schadleshaltung Belgiens geſagt. Wie Deutſch⸗ land unter ſo paradexen Untſtänden annehmen könne, daß man im „Ausland an ſeine verſöhnliche Stimmung glauben ſolle, ſei unbe⸗ greiflich. Wenn nicht gewaltige Ereigniſſe einträten, müſſe man noch einen Kriegswinter und einen Kriegsſommer erwarten. 3„Nieuwe fragt, ob es vom Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten, der als geſchickter Diplomat ſich bisher Beweigert habe, ſeine Unterhändler zu binden, folgerichtig ſei, wenn er die Unterhändler jetzt durch ein„niemals!“ doch binde. Es ſei auch fraglich, ob es diplomatiſch richtig geweſen ſei, die Franzoſen von der Möglichkeit von Unterhandlungen durch dieſes unerbittliche »niemals“ abzuſchneiden. Staatsſekretär Kühlmann müſſe ſehr 5 von Deutſchlands Kraft, den Kampf noch lange Zeit durchhalten zu können, überzeugt ſein. Der katholiſche„Maasbode“ ſchreibt: Gegenüber der fran⸗ zöſiſchen Forderung nach Desannexionen ſteht jetzt das abſolute „Nein, nein, niemals“ Kühlmanns. Der alte Gegenſatz iſt dadurch wieder ſcharf beleuchtet und der Abgrund, der ſich vor dem Frieden auftut, von neuem deutlich aufgedeckt. Es iſt nur überraſchend, daß Kühlmann trotzdem in ſeiner erſten Rede als Staatsſekretär ſo op⸗ timiſtiſch ſprechen konnte. Wenn die elſaß⸗lothringiſche Frage ſo geſtellt wird, wie Kühlmann ſie geſtern ſtellte, und wie ſie ſcheinbar geſtellt werden muß, dann iſt die Ausſicht auf Frieden ſehr in die Ferne gerückt und die Möglichteit der Beendigung des Krieges in abſehbarer Zeit ſehr gering geworden. Nieuwe van den Dag“! ſchreibt: Im allgemeinen war der Ton der Rede Kühlamnns nicht ſehr optimiſtiſch. Seit der Beantwortung der päpſtlichen Note haben die Verſuche, zu einem Gedankenaustauſch mit dem Feinde zu gelangen, noch zu keinem Ergebnis geführt. Deutſcher Reichstag. Der Nachtragsetat in dritter Leſung angenommen. E◻Berlin, 11. Oktober. (Von unſerem Berliner Büro.) Die ſtürmiſche, kriſenhafte und im ganzen wie im einzelnen unerfreuliche Herbſttagung nähert ſich mit Eilſchritten ihrem Ende. Heute iſt man beim„Fertigmachen“. Zunächſt wird nach kurzer Wechſelrede das Geſetz über die Wiederher⸗ ſtellung der Handelsflottein dritter Leſung erledigt. Das gibt Herrn Helfferich Veranlaſſung in wohlgeſetzter Rede dem Reichstag den Dank der Regierung auszuſprechen. Das Geſetz meint er— und darin hat er unzweifelhaft recht — zeigt aller Welt den ungebrochenen Willen des deutſchen Volkes zum Leben und zur Entwicklung. Aber hat jemand überhaupt geglaubt, daß es anders ſein könnte? Nun iſt man bei der dritten Leſung des Nachtrags⸗ etats. Die bürgerl. Parteien ſchicken einen Redner vor, in der Ueberzeugung, daß es in dieſer geſpannten Situation nicht mehr aufs Reden, höchſtens aufs Handeln ankommt. Nur die Sozialdemokraten beider Schattierungen melden ſich auch Diesmal wieder zum Wort. Herr Ledebour iſt noch mehr rnd, als das ſonſt ſeine Gewohnheit iſt. Vom Wir ſehen in ſeinen Worten zunächſt nur die Feſtſtellung der Amſterdam, 11. Oktbr.(WB. Nichtamtl.) Die Blätter be⸗ in der Nachbarſchaft der Eiſenbahn Ypern⸗Staden. Reichskanzlers und des Staatsſekretärs Kühlmann die offene und entſchiedene Verurteilung der alldeutſchen Beſtrebungen, findet aber, Kanler meint er: er ſei unfähig,„ſowohl was Fähigkeiten wie Charakter anlangt“, wofür ihn denn ſofort der Ord⸗ nungsruf des Präſideiten erreicht. Als er dann mit Bezug auf das Vorgehen der Herren von Capelle und Dr. Micha e⸗ lis das bekannte Wort des Staatsanwalts aus dem Wal⸗ deck⸗Prozeß vom Bubenſtück wiederholt, trifft ihn zum zwei⸗ tenmal die Rüge des Präſidenten. Dann ſpricht Herr David. Höflicher, durchaus parlamentariſch in der Form, aber in der Sache nicht weniger ſcharf. Die ſozialdemokratiſche Fraktion lehne insbeſondere Herrn Helfferich ab, von dem ſie be⸗ fürchten, daß er doch eine Art Vorgeſetzter für die anderen Staatsſekretäre werden würde und die inneren Reibungen ſich ſo erhöhen könnten. Sollten, ſo fuhr Herr David fort, der Nachtragsetat und der Poſten des Vizekanzlers doch bewilligt werden, ſo hoffen wir wenigſtens, daß der neue Leiter des Reichswirtſchaftsamts, zu dem wir Vertrauen haben— ge⸗ meint iſt Herr Dr. Schwander—, ſich von den Helfferich⸗ ſchen Einflüſſen freihalten wird. Den Schluß machte mit neuen Angriffen gegen den Kanzler Herr Stadthagen. Dann wird gegen die Stimmen der beiden ſozial⸗ demokratiſchen Gruppen der Nachtragsetat angenommen und nun hebt— in dieſem Zeichen wird das Haus heute auseinandergehen— die fünfundzwanzigſte Zenſurdebatte an. Als erſter Redner hat Herr Dr. Müller⸗Meiningen, der Spezialiſt in dieſen Dingen, das Wort. Letzte Meldungen. Der bulgariſche Bericht. Soſia, 10. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Generalſtabs⸗ bericht. Mazedoniſche Front. Mehrere Feuerorkane nördlich von Bitolia. Etwas leb⸗ hafteres Artilleriefeuer im Cernabogen und weſtlich des War⸗ dar. Südlich der Stadt Doiran herrſchte heftiges Artilleriefeuer des Feindes, welches am 8. Oktober begann, während der Nacht und auch am Morgen des 9. Oktober anhielt. Nach längerem Trommelfeuer griff die feindliche Infanterie unſere Stellungen an zwei Punkten an. Der Angriff des Feindes wurde durch unſer Artillerie⸗ und Infanteriefeuer gebrochen. Nur einer kleinen Anzahl feind⸗ licher Soldaten gelang es vorübergehend in einem unſerer vor⸗ geſchobenen Gräben Fuß zu faſſen; aber durch ein ſchweres Hand⸗ gemenge wurden ſie ſämtlich vernichtet. Im allgemeinen ſind die feindlichen Verluſte ziemlich ſchwer und unſere äußerſt gering. Rumäniſche Front. Gegenſeitige Feuertätigkeit, die weſtlich von Tulcea etwas lebhafter war. 8 * 80 Engliſcher Heeresbericht vom 10. Oktober. Der Feind lieferte geſtern Abend einige Gegen ang ieſe wurden überall zurückgewieſen, außer ſüdlich der Bahn, wo unſere vorgeſchobenen Truppen in einer Front von 2000 Yards auf eine kurze Strecke zurückzugehen gezwungen wurden. Andere Gegenangriffe wurden vom Feind nordöſtlich von Broodſeinde im Laufe des geſtrigen Gefechts unternommen. Sie wurden mit Verluſten zurückgeſchlagen. Wir führten einige erfolgreiche Ueber⸗ * 198 ſüdlich des Scarpefluſſes aus. Heftiger Regen fiel eute nieder. Franzöſiſcher Nachmittags⸗Bericht vom 10. Oktober. In Bel bank aus und bemächtigten uns des Gehöftes Pagegeot. Wir machten ungefähr 40 Gefangene. Auf unſerer neuen Front nur Unternehmungen feindlicher Patrouillen. Nördlich der Aisne die feindliche Artillerie beſondere Tätigkeit in der Gegend von af 5 Wir führten mit Erfolg einen Handſtreich nordöſtlich ehöftes Colombe aus. Auf dem rechten Ufer der Maas in der Gegend des Chaumeswaldes Tätigkeit der beiderſeitigen Artiklerien ohne Infanteriekampf. Von dem Reſt der Front iſt nichis zu melden. Italieniſcher Bericht vom 10. Oktober. Während des i Ta fanden iſchen Etſch und Brenta und auf der Hochlache von Artilleric⸗ kämpfe ftatt. Oeſtlich von Görz bemerkenswerte Tätigkeit von Erkundungsabteilungen; eine feindliche Patrouille wurde auf dem Karſt gefangen genommen. Am Abend des 8. Oktober verſuchten nach lebhaftem Sammelfeuer feindliche Abteilungen durch wieder⸗ lte Angriffe in der Gegend von Coſtanjevizza Boden zu gewinnen. eſe Angriffe rieſen erbitterte Kämpfe hervor. Unſere Stellungen wuren ſämtlich vollſtändig gehalten; der Gegner wurde mit Ver⸗ luſten abgewieſen. Geſtern Abend wurde heftiges Zerſtörungsfeuer, das den Charakter einer feindlichen Artillerievorbereitu hatte, zwiſchen Wippach und Coſtanjevizza durch das ſofortige Eingreifen unſerer Batterien aufgehalten. Wir warfen zohlreiche ſtarke Abteilungen zurück, welche ein wenig ſpäter unſere Stellung Abſchnitt angriffen, und br n ihnen blutige Ver⸗ uſte bei. Bor dem Eiſenbahnerſtreil. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Der ruſſiſche Mitarbeiter des„Berner Bund“ meldet: Nach der Petersburger Telegraphen⸗Agentur hat das Streikkomitee der ruſſiſchen Eiſenbahner erklärt, daß der Ausſtand erſt nach und nach durchgeführt werden ſoll. Zuerſt würden die Züge für weite Entfernungen ausgeſchaltet; die Lokalzüge wür⸗ den bis zum 10. Oktober vertehren, wenn die Regierung nicht nach⸗ gebe, worauf der Lebensmittelverkehr eingeſtellt würde. Der Streik der Arbeiter ſämtlicher Papier⸗ fabriken dauert fort. Die engliſchen Pazifiſten. 555 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Okt.(Priv.⸗Tel., z. K. Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet aus dem Haag: Eine fiſtiſche Verſammlung wurde in einer Kirche in Nord⸗ london abgehalten. Eine große Menge, darunter eine Anzahl Frauen, drang in das Gebäude ein, ſang die Nationalhymne und vaterländiſche Lieder und verſuchte, die Kapelle in Brand zu ſt ecken. Trotz der Hilſe der herbeigeeilten Polizei hatten die Pa⸗ zifiſten viel zu erdulden. Der„Seeadler“. m. Köln, 11 Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Köniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Nach einer Reutermeldung von Melbourne befindet ſich unter den am 8. Oktober auf den Fidſchiinſeln mit ihrer Bärkaſſe gefangengenommenen Deutſchen, Graf Lukner, der Kommandant des„Secadlers“. Die engliſche Einfuhr ſchrumpft zuſammen. Berlin, 10. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Die neueſten engliſchen Einfuhrziffern weiſen weitere ſtarke Rückgänge auf. Vergleicht man die erſten 8 Monate des Jahres 1915 mit dem gleichen Zeitraum des Jahres 1917, ſo ergibt ſich zum Beiſpiel bei Holz ein Rückgang der Einfuhr von 2 500 000 Laſten auf 850 000 Laſten, bei Eiſen und Stahl von 766 000 Tonnen auf 317 000 Ton⸗ nen und bei Rohglyzerin von 84 500 engliſchen Zentnern auf 5700 engliſchen Zentnern, von Phosphatdungmitteln von 286 000 Tonnen auf 116 000 Tonnen. Das entwichene U⸗Boot. E Berlin, 11. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B..“ meldet aus Genf: Die Mitglieder des techniſchen Ausſchuſſes, der die Urſache des Entweichens des in Cadiz internierten U⸗ —————. ien bauten wir unſer Vordringen von Draai⸗ anschlossen. Kolonialwerte lagen Bootes unterſuchen ſollte, wurden ſämtlich abgeſetzt. Der Komniandant des Arſenals, der Oberbefehlshaber des Cadixer See⸗ bezirks und der kommandierende General werden vor ein Kriegs⸗ gericht geſtellt werden. Der Miniſter des Aeußern, Marq uis de Lema erklärte, die Beilegung des Zwiſchenfalles könne nach den energiſchen Maßregeln der Regierung keine größeren Schwierig⸗ keiten mehr bereiten. Es handle ſich um einen der zahlreichen Zwi⸗ ſchenfälle, die der Krieg mit ſich bringe. Minſterpräſident Dato lehnte jede Unterredung ab und empfahl der Preſſe die größte Zu⸗ rückhaltung. Vor dem Bruch mit Chile? c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Oktober.(Priv.⸗Tel. z. K) Nach dem„Berner Tageblatt“ meldet Havas aus Chile: Unterm 8. Oktober lenkte die Chileniſche Zeitung„Nation“ die Aufmerkſam⸗ keit der Regierung auf die Entſchlüſſe Perus und Uru⸗ guays bezüglich des Abbruches der Beziehungen mit Deutſchland. Das Blatt ſagt, daß es gut wäre, wenn man die internationalen Probleme ſchnell löſen würde, da Chile nicht unter unvorteilhaften Bedingungen iſoliert bleiben könne, wenn die anderen Länder die internierten deutſchen Dampfer requirierten und ſo über eine ſehr große Tonnage verfügen könnten. Die amerikaniſche Frachtraumnot. BBerlin, 11. Okt. K mit den Meldungen über die Anſtrengungen der nion auf Schaffung einer ſtarken Handelsflotte ſei auf eine Meldung des„Extrabladet“ hingewieſen, wonach die Handelsflotte der Vereinigten Stgaten zur Zeit 3,5 Mill. Tonnen Umfaßt, unter denen ſich 70 000 Tonnen der beſchlagnahmten deut⸗ ſchen und öſterreich⸗ungariſchen Schiffe befinden. Wie erinnerlich, betrug aber die nahmten deutſchen Schiffe 664.000 Tonnen. Von denen ſind nach der obigen Meldung bisher nur 70 000 Tonnen von den vor dem 3 Verluſt der Schiffe erfolgten Beſchädigungen wieder hergeſtellt⸗ Uebrigens ſei bemerkt, daß die Tonnage der ſoeben in Peru be⸗ ſchlagnahmten deutſchen Schiffe 44000 Tonnen beträgt. Amerikaniſche Aufſchneidereien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Neue 0 Zeitung“ meldet aus Jaſſy: Der ameri⸗ kaniſche Botſchafter, der kürzlich an der Spitze einer Aerzte⸗ miſſion in Jaſſy eintraf, gewährte einem Vertreter der Preſſe eine Unterredung, in der er unter anderem erklärte: Rumänien ge⸗ nießt die volle Bewunder ung und Sympathie des amerikaniſchen Volkes. Amerika hat Anſtalten getroffen, um 5 Millionen Mann zu mobiliſieren und werde nicht eher ruhen, als bis alle kleinen Staaten Europas ihre Freiheit wieder erlangt haben werden. zügige Poleſer Eetlerun von Amerika aus erhalten. dieſer Erklärung ſind 410 darauf eine Anzahl Wagen mit edikamenten in Jaſſy eingetroffen.(Ver⸗ ſprechen iſt ja ein billiges Vergnügen; einſtweilen ſind's ſtatt der fünf Millionen Mann nur ein paar Medikamentenwagen.) Die inkeralliierte Konſerenz verſchoben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Okt. Die ſchweizeriſche Depeſchen⸗Agentur meldet aus Mailand: werden würde. Die Polenfrage in Oeſterreich. Wien, 10. Okt.(BTB. Nichtamtl) Beim Miniſterpräſidenten (Von unſerem Berliner Büro.) Im Zu⸗ Tonnage, der ſeinerzeit von den Yankees beſchlag⸗ Rumänien wird in Bälde eine groß⸗ (Priv.⸗Tel., z. 800 5 „Cor⸗ riere della Sera“ erfährt, daß die interalliierte Konferenz, die in den erſten Wochen des Oktobers hätte ſtattfinden ſollen, aber- mals verſchoben wurde und erſt im November abgehalten Sendler wurden heute Nachmittag die Unterhandlungen mit den Polen geſetzt. Erörterung unterzogen. Die dreiſtündige Beratung wurde noch nicht zu Ende geführt, wird aber morgen nach der Abendſitzung des Budgetausſchuſſes fortgeſetzt. Nach einer Meldung der„Polniſchen Nachrichten“ verlautet in polniſchen ader die 0 olenklubs gegenüber ſich Regierung den Forderungen des grundſätzlichentgegenkommend verhält. Die Geufer Skandale. au. Köln, 11. Okt.(Priv.⸗Tel) Die„Kölniſche Zeitung“ berichtet über franzöſiſche Umtriebe in der Schweis und erklärt, daß der franzöſiſche Generalkonſul in Genf im Zuſammenhang mit dem Selbſtmord ſeiner Gattinund Tochter, die ſich die in die Hunderttau⸗ ſende gehenden Summeneiner Hilfskaſſe für fran⸗ zöſiſche Soldaten angeeignet hatten, beſonders von ſich reden macht. Dieſer fekturder Weſtſchweiz bei allen möglichen, die Schweiz ſchädigenden Schmuggleraffären, wobei ſich ein italie⸗ niſcher Zuchthäusler und Zuhälter namens Per ri als Inti⸗ mus eines hohen Genfer nung Ottens, der in ein Motorboot gelockt, chloroformiert und gewaltſam nach Frankreich gebracht wurde. Dieſe Entfüh⸗ rung ſtellt einen der ungeheuerlichſten Skandale dar, die die Kriegschronik der neutralen Länder aufzuweiſen hat. Eine deutſche Frau namens Zeller aus Genf wurde von einem Italiener über die franzöſiſche Grenze gelockt und iſt bereits am 10. Oktober erſchoſſen worden. 51 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Oktober.(Priv.⸗Tel. z..) Der„Neuen Züricher Zeitung“ zufolge meldet Reuter aus London Die neueſten Statiſtiken zeigen, daß im vergangenen Juli 700 000 Frauen in Großbritannien in den Bewaffnungsmanu⸗ akturen arbeiteten gegenüber 140 000 im Juli 1916, wa⸗ eine Erhöhung von 400 Prozent bedeutet. In der gleichen Periode ſteigerte ſich die Zahl der männlichen Angeſtellten um 66.6 Prozent, „Tidens Tegnn Ropenhagen, 11. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) zufolge hat die engliſche Regierung dieſer Tage das Handels⸗ abkommen mit norwegiſchen Importeuren von Kolo⸗ nialwaren gekündigt. Die Kündigungsfriſt beträgt drei Monate. Dies iſt das dritte Handelsabkommen, das von England gekündigt wird. Das Blatt meint, man müſſe darauf vorbereitet ſein, daß Eug⸗ land ſich allmählich von allen Handelsabkommen löſen wird.— ſetzte HandelssIlacfirichten. Frankfurter Wertnapierbörse. Frankfurt, 11. Okt.(Pr.-Tel.) An der Börse war das Ge- schäft wieder ruhig und eine gewisse Zurücſchaltung unverkenn⸗ bar, doch blieb die Tendenz fest. Am Montanaktienmarkt waren cie Umsätze hescheicen. R Nachfrage, die auch zu Kurs- besserungen führte, trat in Georg Marienhütte, Buderus und Au⸗ metz-Frisde hervor. Von sonstigen Montanwerten fanden noch Gelsenkirchen und Phönix Beachfung. Rüstungswerte vernachläs⸗ sigt und teilweise angeboten. Autoaktien besser gehandelt. Die von Wien abhängigen Werte lagen aber etwas schwächer. Schiff⸗ fahrtsaktien konten sich gut behaupten. In Petroleumaktien fand etws regerer Verkehr statt. Deutsche Erdöl fester. Von Elektrizi- tätswerten wurden Akkumulatoren gestiegen. Fest lagen auch Fe“ ten u. Guilleaume sowie Zucker. Unter den Maschinenfabriken schwächten sich Augsburg-Nürnberger ab. Dagegen lagen Mönus ansehnlich höher. Sehr guter Meinung begegneten chemische Werte, in erster Linie Hodster, denen sich Rüt Bad. Anilin keste Haltung. Deutsche Anleiken verkehrten zu gestrigen Kursen. Ausländishe Reuten wenig verändert. Die jeste Haltung erhielt sich his Schluß. Heldburg wurden rege umgesetzt. Höh i ulius Sichel u. Co., Heddernheimer Kupier um Badische Anilin lebt zu den höchsten Tageskursen. Privatdis- eneralkonſul bildete mit dem Präſiden⸗ ten der Genfer franzöſiſchen Handelskammer eine Art Prä⸗“ olizeibeamten beſonders auszeich⸗ nete. Dieſer war hauptſächlich beteiligt an der Entfer⸗ ruhig. Heimische Banken hatten in Gegenwart des Finanzminiſters und des Eiſenbahnminiſters, ſowie des Miniſters von Twasdowski fort? Die Forderungen wurden einer neuerlichen gründlichen ——— S S S SSSS S SSSSSSS8 SeSSr S S2A822SSSS222 2 de SSO S 2S2 S ———— * Donnerstag, den 11. Oktober 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nr. 276. 8 S. Nus Stadòt und Land. kriegsausſchuß für Konſumentenintereſſen, Ortsausſchuß Mounheim. 2 Sitzung des Ausſchuſſes vom 9. Oktober behandelte, ſo 9 5 man uns, eine Anzahl Fragen der Lebensmittelverſorgung, —— Intereſſe ſein dürften. Wegen der mangel⸗ Leben 3w ebelverſorgung hatte ſich der Ausſchuß an das 10 smittelamt gewandt und dieſes hat dem Ausſchuß dargelegt, Kringen Zufuhren eine Folge der wenig günſtig ausge⸗ — Ernte an Zwiebeln ſeien, die ſtellenweiſe nur ein Drittel die rmalen Menge erreiche. Die Zufuhren aus Holland, von wo hatte t in den vergangenen 2 Jahren die Wintervorräte erhalten e, ſind vorderhand ganz ausgeblieben und es iſt von dort wohl 5 auch keine Zufuhr zu erwarten. Aus dieſen Gründen hat Beſonderauf eingeſchränkt werden müſſen und er iſt ja rationiert. erwie 5 drückend hat ſich das Ausfuhrverbot der Pfalz ſcha ſen und es müßte hier beſonders verſucht werden, Abhilfe zu * ſen. denn die Schlagbaumpolitik erbittert nur die Gemüter und etwas e doch bei einigermaßen gutem Willen auf beiden Seiten daher zu erreichen ſein. Eine völlige Freigabe des Verkaufs wird anzu nicht erfolgen können, um die vorhandenen Reſerven nicht u greifen und wir möchten nur die Warnung ausſprechen, darauf du uten. daß bei der Lagerung keine Zwiebeln verdorben werden. einem Rundſchreiben des Kriegsernährungsamts vom 4. Auguſt ſchw angeordnet worden, die überſchüſſigen Läufer⸗ der und Ferkel den Stähten zur Schlachtung zuzuführen. usſchuß hatte ſich dieſerhalb an das Lebensmittelamt mit der küuge gewandt, ob nicht auch für die Stadt Mannheim ſolche aufge⸗ und zum Verkauf gelangen ſollten, zumal das Ferkelfleiſch K c auf den hohen Knochengetalt auf die Fleiſchkarte zum migetet, des Schlachtgewichts anzerechnet werden ſollte. Uns iſt Ugeteilt worden, daß in Baden bisher von der Ermächtigung zur bſedachtung von Ferkeln kein Gebrauch gemacht worden ſei, weil hel Keberſchuß nicht für vorliegend erachtel worden iſt. Die Stadt abe ch allerdings bemüht, Ferkel aus Norddeutſchlandzu beziehen, Das es ſcheint, daß dieſe Bemühungen keinen Erfolg gehabt haben. vah iſt an ſich zu bedauern, denn das Spanferkelfleiſch würde doch Rohl auf dem Mittagstiſch der Bevölkerung eine ſehr willkommene 0 chſelung haben. Das Fleiſch, mit Gemüſen verkocht, Foſt fe hohem Wohlgeſchmack und es wäre auch geeignet, die fettarme 8 etthaltiger zu geſtalten. Wir möchten daher unſere maßgeben⸗ um tellen erſuchen, die Bemühungen mit Nachdruck fortzuſetzen, doch vielleicht das Fleiſch noch für Mannheim zu erhalten. der Wegen der Gasverbrauchseinſchränkung hatte ſich Eletthusſchuß an den Vertrauensmann des Reichskommiſſärs für ein trizitäk und Gas gewandt und erſucht, der Bevölberuns darüber 8 ufklärung zu geben, wie die Sasmeſſer richtig geleſen werden. Lecholl nun bei der nächſten Entleerung der Gasautomaten an die Ver raucher eine gedruckte Belehrung aßgegeben werden, damit jeder Di braucher in der Lage iſt, den Gasverbrauch ſelbſt feſtzuſtellen.— hei allgemeine Lebensmittelverſorgung Mann⸗ wurde nahm einen breiten Raum der Ausſprache ein. Beklagt § de die jetzige mangelhafte Verteilung von Nährmitzeln und von Aettund Butker.“ Ein Verireter der Lebenemittelamts führte daß nach einer Verfügung des Kriegsernährungsamts die ſulhrmittel und Teigwaren für die Wintermonate aufgeſpart werden Nrtn. Die Butter⸗ und Fettverſorgung ſei knayp und mit dieſen ö hältniſſen müſſe wohl gerechnet werden. Ebenſo wurde die Ver⸗ wur ng mit Käſe in einem wenis roſigem Sichte dargeſtellt. Es et erwähnt, daß ſeitens der maßgebenden Stellen der Stadt alles an werden müſſe, der Bevölkerung nach dieſer Richtung hin eine Ie dechlelung der an ſich ziemlich einförmigen Nahrung zu bieten. 5 Ausſprache zeigte aber, daß bei der Landbevölkerung noch imme 800 das rechte Verſtändnis für die Rahrungsſchwierigkeiten der 0 te vorhanden iſt; ja einige Beiſpiele zeigten in erſchreckender Aie, mit was für geringem Verſtännis und mit wie wenig autem Hallen ſelbſt die ländlichen Gemeindebehörden ihre Pflicht erfüllen. Reſordert wurde die ſtrenge Durchführung der Höchſtpreiſe. Ein bener führte aus, daß der Schleichhandel durch das Poſtgeheimnis kgünſtict werde. Im Anſchluß an die Ausſprache wurde beſchloſſen 00 öffentliche Verſammluna zu veranſtalten, in der alle 10 Fragen behandelt werden ſollen. Ebenfalls ſoll eine allgemeine ertreterverſammlung veranſtaltet werden. W. H * Kleinarbeit für die Kriegsanleihe. Zwecks Organiſation der erbearbeit für die 7. Kriegsanleihe in Mannheim von bus zu Haus und Perſon zu Perſon hat in einer ſtark uchten Verſammlung ſich der Obmännerausſch uß gebildet. Ane große Anzahl von Bereitwilligen het ſich für die Werbetätigkeit den 316 Bezirken der Stadt bereits zur Verfügung geſtellt. Bei 10 Kürze der Zeit und dem großen Umfange der Arbeit ſind jedoch 1 viele opferbereite Kräfte erforderlich. Es geht deshalb an alle ürgerinnen und Mitbürger der Stadt die dringende Aufforde⸗ aung, ſich ungſäumt zur Uebernahme des Ehrenamtes eines Kriegs⸗ anleihewerbers zur Berfügung zu ſtellen. Anmeldungen nimimt en der Vorſitzende des Werbeausſchuſſes: Handelsſchulrektor Bernhard Weber, Friedrichsſchule U 2. * Einſchränkungen und Tariſerhöhungen im Eiſenbahnverkehr. 1 Rück 5 auf Pie große Anſpannung, die im Güterverkehr „und auf die geſamte Betriebslage der deutſchen Eiſenbahnen ew tiefeinſchneidende Maßnahmen un Perſonenverkehr erforderlich orden. Eine zwangsweiſe 55 für den Die nell⸗ und Eilzugsverkehr ſteht unmittelbar bevor. bedler Einſckränkung, die den Wegfall vieler Samell⸗ und Eilzüge 8 utet, iſt nur vorübergehend, während der Zeit der großen An⸗ dhenungen im Herbſt geöacht. Dazu kommt noch, daß an einzelnen 10„Wo Perſonenzüge dauernd in unerträglicher Weiſe überfüllt ebe verſucht werden ſoll, den Fahrkartenverkauf ſo zu regeln, daß rürlaſtungen vermieden werden und die Länge des Zuges be⸗ 100 Rut iſt. Es ſollen nur ſoviel Fahrkarten ausgegeben werden, beſch er Jug faßt. Im wird das Höchſtgewicht Sonwänkt werden, um dem dauernd üderanſtrengten Perſonal mehr weni agsruhe zu verſchaffen. Die Heizung der Jüge wird auf einen Nahwer, hohen Grad erfolgen, als es bis jetzt der Fall war. Im 5 Reſe ſoll die Heizung ganz unterbleiben. Um den Anreiz un Rei en nach Möglichkeit weiter herabzudrücken, wird eine erbertprozentige Erhöhung er Tarife im üflanenverkehr eintreten und zwar durch Ausgabe von ein chlagskarten. Zu einer Fahrkarte von fünf Mark wird ein Juſchlag von drei Mark, zu einer Fahrkarte von 5 bis 10 Mark ein Juſchlag von 8 Mark, zu einer Fahrkarte von 10 bis 15 Mark ein Juſchlag von 13 Mark, zu einer Fahrkarte von 15 bis 25 Mark ein Juſchlag von 25 Mark, zu einer Fahrkarte von 25 bis 35 Mark dieſe uſchlag von 30 Mark treten. Es ſoll verſucht werden, mit währe aßnahmen. zu denen noch eine Einſchränkung des Urlaubs mach— des Herbſtverkehrs hinzutritt, die Eiſenbahnen frei zu etro n für die großen Bedürfniſſe des Güterverkehrs. Sollten die ſchülfenen Maßnahmen nicht ausreichen, ſo werden weitere Ein⸗ akungen von der Eiſenbahnverwaltung für notwendig gehalten. gliede Die neue Arbeitszeit der Mannheimer Banken. Die Mit⸗ Rahrne des Vereins Mannheimer Banken und Bankiers(mit Aus⸗ hren, der in Ludwigshafen wohnenden Mitglieder) ſind auf don Lüng der Stadtverwaltung übereingekommen, zur Erſparung auf Licht und Heizung die Arbeitsſtunden vom 22. Oktober ab bis fſhupeleres auf die Zeit von—12½4 Uhr und von—5 Uhr Kuf esen, Der ſeit Kriegsbeginn infolge des Mangels an Beamten das V. Uhr feſtgeſetzte Kaſſenſchluß wird hierdurch nicht berührt. daß fteublitum wird gut daran tun, ſeine Aufträge ſo zu erteilen, weider in den Vormittagsſtunden zur Erledigung gebracht ſtu 3 können, da auf eine Erledigung der in den Nachmittags⸗ werden keintaufenden Auſträge am gleichen Tage nicht gerechnet ann. * d Herſtellung eiſerner Fünfzigpfennigſtücke. Zur Beſeitigung Mün ſtättegels an—— von den ſtaatlichen ätten nunmehr eiſerne fzigpfennigſtüce ün e krie Stüde ſocben in ben Bletehr Pebrgch meiſten Weintrauben, die mit 1,30 Mk. bezahlt wurden. * Genehmigte Lotterien. Das Miniſterium de⸗ Innern hat dem Bad. Militärvereinsverband die Erlaubnis zur Veranſtaltung einer Lotterie und dem Verein Invalidendank, Bayeriſche Zweigſtelle München, die Erlaubnis zum Vertrieb von Loſen in Baden erteilt. Die Ration der geiſtigen Schwerarbeiter. Der Kriegsausſchuß für Konſumentenintereſſen hatte ſich in einer Eingabe an das Kriegs⸗ ernährungsamt dafür eingeſetzt, daß auch ſolche Perſonen einer Nahrungsmittelzulage teilhaft würden, die eine geiſtig beſonders anſtrengende Tätigkeit ausüben. Dieſe Eingabe iſt vom Staatsſekretär des Kriegsernährungsamts a b⸗ ſchlägig beſchieden worden. Zur Begründung dieſes Beſcheides wird angeführt, daß zurzeit jedermnann ſchwerer arbeiten müſſe als in friedlichen Zeiten, und daß eben deshalb derjenige, der ſchon unter normalen Verhältniſſen ſeiner ſchwerer Arbeit wegen mehr Nahrung zu ſich nahm als der Durchſchnittsmenſch, auch jetzt eine erhöhte Ration erhalten müſſe. Der Kreis der geiſtig ſchwer Arbeitenden ſei aher zweifellos nicht nur ſchwer zu umſchreiben ſondern er ſe! ſicher auch ſo groß, daß eine erhöhte Belieferung mit Nahrungs⸗ mitteln nicht möglich wäre, ohne daß eine ſtarke Kürzung der all⸗ emeinen Grundportion einträte, ſo daß letzten Endes alles beim Alten bliebe. * Ein valerländiſcher Abend fand, ſo ſchreibt man uns, am vergangenen Dienstag in dem von Bewohnern der Schwetzinger⸗ ſtadt vollbeſetzten Lokal des„Schwarzwälderhofes“ ſtatt. Mit größter Aufmerkſamkeit folgten die Beſucher dem Klaviervortrag des Herrn Kurt Weinreich, den Rezitationen des Herrn Hofſchau⸗ Neumann⸗Hoditz und den mit Lichtbildern geſchmückten Vortrag des Herrn Diviſionspfarrers Be ſre aus Karlsruhe über die Weſtfront. Der Redner ſprach in ſeinem Vortra auch über die Kriegsanleihe, die wieder zu einem vollen Erfolg führen muß. * Der fonſumverein Mannheim hielt, ſo ſchreibt man uns, am Dienstag abend im Rodenſteiner ſeine ordentliche General⸗ verſammlung ab, die ſich eines recht guten Veſuches erfreute. Namentlich waren die Frauen erfreulicher Weiſe zahlreich vertreten. Der Vorſitzende zunächſt in warmen Worten der im Felde ſtehenden Mitglieder und gab dann dem Vorſtande Gelegenheit ſeinen Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht zu erſtatten. Aus demſelben war zu entnehnen, daß der Verein auch im dritten Kriegsjahre Fort⸗ ſchritte gemacht hat. Der Mitgliederſtand ſtieg iun 895 auf 17.785. Der Umſatz betrug Mk. 5027 655,50, gegen das Vorſahr mehr Mk. 99 433,92. An Kriegsunterſtütung für die Angehörigen der zum Militär einberufenen Arbeiter und Angeſtellten wurden Mk. 80 778,50 gezahlt. Ab Anf dieſes Jahres wurde eine Neuregelung der Teuerungszulagen für Arbeiter und Angeſtellte beſchloſſen, die Mk. 14 192,— erforderte. Eine weſentliche Erhöhung wird wieder⸗ um ab 1. November erfolgen. Eine Extra⸗Kriegsunterſtützung von Mk. 3000 wurde den Hinterbliebenen verſtorbener Kriegsteilnehmer zu teil. 165 Mal wurde die Sterbeunterſtützung in eſchaſte genommen und dafür Mk. 3008,33 aufgewendet. Das Geſchäftsergebnis iſt zufriedenſtellend. Auch in dieſem Jahre wer⸗ den wieder 6 Prozent auf den Umſatz an die Mitglieder als Divi⸗ dende ausbezahlt. Weiter werden Mk. 2000 für die Zentrale der Kriegsfürſorge, für gemeinnützige und wohltätige Zweche Mk. 1000, an die Hinterbliebenen verſtorbener Kriegsteilnehmer Mk. 3000, dem Sterbekaſſenfonds Mk. 2000 und dem Reſervefonds Mk. 12 000 übar⸗ wieſen. Die Abſchreibungen an den einzelnen Bermögensſtücken erfolgen nach kaufmänniſchen Grundſäzen und betragen Mk. 28 293,98. Der Auſſichtsrat beſtätigte die Richtigkeit der vorgelegten Bilanz, die dann auch einſtimmig genehmigt wurde. Die Ausſprache über den Geſchäftsbericht war recht rege und zeigte, welch großes Intereſſe die Mitglieder an den einzelnen Vorkommniſſen im Verein nehmen.— Die Neuwahl von drei turnusmäßig ausſcheidenden Mitgliedern im Auſſichtsrat erledigte ſich durch Wiederwahl der Ausgeſchiedenen.— Der Ankauf eines Anweſens in Ruppertsberg mit großem Weinkeller, Kelterhalle, Haus und Garten ſowie Inventar iſt dem Verein zu einem ſehr annehmbaren Preiſe angeboten. Rach der Verhältniſſe durch den Vor⸗ ſtand und dem Hinweis, daß das Weingeſchäft ſich gut entwickelt— wurden doch im letzten Jahre über 60 000 Flaſchen umgeſetzt— erhielt die Verwaltung Auftrag, zum angebotenen Preis von Mk. 40000 das Obiekt zu erwerben. Letzter wunkt war die Erhöhung der Geſchäftsanteile von 30 auf 50 Mark. Die Diskuſſion kam infolge der vorgerückten Zeit etwas zu kurz u. ſoll in bezirksweis abzuhaltenden Mitglieder⸗Beſprechungen nachgeholt werden. Ein⸗ timmig würde die Erhöhung beſchloſſen. Um 11 Uhr konnte die ſehr jachlich verlaufene Verſammlung geſchloſſen werden. Denk' an die Zeichuung der Kriegsanleihe! * Ablieferung der Nüſſe. Die Baumbeſitzer werden auf die im Anzeigenteil veröffentlichte Bekanntmachung über die Ablieferung der Nüſſe an die beſtellten Aufkäufer beſonders hingewieſen. Vom Marktverkehr. Es ſieht ſehr heröſtlich aus auf unſerm Wochenmarkt. Die Zufuhr hat weiter nachgelaſſen, ſodaß es nur wenige Artikel ſind, die man ſich dort leicht beſchaffen kann. Zu ihnen gehören Blumenkohl, Wirſing, Mangold, Salat, Rettich 8 nochl), Kohlrabi und Erdkohlraben. Wer aber Spinat, Rot⸗ ohl oder gar Weißkraut kauſen will, der muß Späheraugen haben und zu den Frühaufſtehern gehören. Unſern Hausfrauen wird es bedenklich zu Mute, wenn ſie an ihren Winterbedarf in Kraut den⸗ ken. Nur die allerwenigſten ſind eingedeckt und es beſteht wenig Ausſicht, daß das Manko wieder eingeholt werden kann. Es gibt wohl nur ein Mittel, unſern Markt in Weißkraut wieder zu beleden: die Heraufſetzung des Höchſtpreiſes. Wir wiſſen, dieſer Weg iſt in den Augen der Konſumenten nicht ideal, aber wenn man ört, daß in Heidelberg Kraut genug zu haben iſt, weil dort 12 5 fürs Pfund verlangt und bezahlt werden, ſo gibt man eben nicht nur dem ſchlechten Ausfall der Weißkrauternte, ſondern auch den niederen Höchſtpreiſen die Schuld.— Für Spinat gilt ein Richt⸗ preis von 20 Pfg., es wurden heute ohne Umſchweife 25 Pfg. fürs Pfund verlangt und auch gerne bezahlt. Gelbe Rüben ſind ſeit der Herabſetzung der Höchſtpreiſe ebenfalls ſo gut wie verſchwunden, für ſolche, die gerne aus gedeckten Körben kaufen, gab es heute noch hie und da. Suppengrünes, namentlich Sellerie, war in Hülle und Fülle zu haben, was da bei den Preiſen an Unverſchämtheit manch⸗ mal geleiſet wird, iſt unglaublich. Und doch wird viel gekauft, weil man in dieſer feit⸗ und zwiebelloſen Zeit nichts anderes hat, um Suppen ſchmackhaft zu machen. Pilze waren auch heute wieder keine da, Tomaten ſah man noch entweder in grünem oder in wenig einladendem reifen Zuſtande. Mit Bohnen ſcheint es nun endgültig vorbei zu ſein. Deutſcher Tee nimmt einen immer breiteren Raum auf dem Markte ein, er wird viel gekauft. Von Obſt ſah 5 am epfel zu berechtigten und unberechtigten Preiſen waren nicht mehr ſoviel vor⸗ anden, wie an früheren Markttagen, es wird aber auch nicht mehr 5 ſtark darnach gefragt, da anſcheinend viel Aepfel eingelagert wur⸗ den. Die Birnen ſcheinen den neuen herabgeſetzten Höchſtpreis nicht zu vertragen, es waren nur verſchwindend wenig Die Stadt verkaufte heute Quitten zu 30 Pfg., konnte aber mit ihrem Vorrat der ſtarken Nachfrage nur zum Teil genügen. pp. * Grundſätze für die Karkoffeleinkellerung bei Privaten. Grund⸗ ſätze für die Kartoffeleinkellerung bei Privaten hat die Stadt Köln Ende Auguſt 1917 aufgeſtellt. Theoretiſch zugewieſen ſind ihr von der Reichskartoffelſtelle 2 400 000 Zentner. Unter der Vorausſetzung, daß nennenswerte Mengen davon eintreffen, ſollen zunächſt 100 000 Zentner in ſtädtiſchen Kartoffelteſlern, Rheinſchiffen, Ringofenziege⸗ leien und Malzfabriken untergebracht werden, welche Räume für etwa 400 600 bis 500 000 Zentner Kartoffeln ausreichen. Sobald 100 000 Zentner für die Stadt eingelagert ſind, beginnt die Ein⸗ kellerung der Privaten, wobei zunächſt auf den Koyf ein Zentner kommt. Bevorzugt werden Krankenhäuſer und ſonſtige Wohl⸗ und die Kriegerſamilien. Ferner erhalten die indu⸗ triellen Werke Kartoffeln für ihre Arbeiter waggonweiſe. Erſt dann ſollen die beſſergeſtellten Volksſchichten an die Reihe kommen. Der Handel wird, ſoweit er über Wagen und Pferde verfügt, in die Rege⸗ lung mit einbezogen. Damit angeſichts der beſchränkten Transvort⸗ verhältniſſe möglichſt wenige Abnehmer ſich die Kartoſſeln zufahren laſſen, wird für die Anfuhr ein beträchtlicher Zuſchlag gefordert wer⸗ den. Im vorigen Jahre, wo die Stadt 485 000 Zentner Kartoffeln auf Lager genommen hatte, betrug der Verluſt 8,4 Prozent ein⸗ ſchiießlich eiwa 3,4 Prozent Verluſt auf dem Transport. Es wurde aber viel für Viehfutter gerettet. In dieſem Jahre ſind durch Ab⸗ machungen mit der großen Zuckerfabrik Dormagen und durch die eigene fladtiſche Dörranſtalt noch beſſere Vorkehrungen getroffen, um Kartoffeln, die dem menſchlichen Genuß nicht mehr dienen können, durch Trocknen für die Viehfütterung zu retten. KK. * Warum die Butter ſo oft ranzig iſt. Die alten Buttertonnen, die zum Transport von Butter verwandt werden, ſollen daran ſchuld ſein. Dieſe atten Tonnen wurden von einem Handelschemiker in Stettin unterſucht. Die Ergebniſſe dieſer Unterſuchung wurden in der„Verliner Markthallen⸗Zeitung“ veröffentlicht. Der Chemiker kam aufgrund des chemiſchen, bakteriologiſchen und äußeren Be⸗ fundes der Tonnen zu dem Schluſſe, daß die Tonnen zu einer aber⸗ maligen Aufbewahrung von guter Butter nicht mehr brauchbar ſind, zumal Butter die Eigenſchaft beſitzt, außerordentlich leicht die ſie umgehenden Gerüche in ſich aufzunehmen, wodurch immer eine minderwertige Butter entſteht.“ Jetzt im Krieg ſelbſt, da es an Zeuten und Rohſtoffen mangelt, dürfte die Reinigung ſchon einmal gebrauchter Tonnen noch mehr 5 wünſchen übrig laſſen. Das Schlimmſte iſt, daß die Reichsfettſtelle ſelber den Auftra. alte Tonnen aufzukaufen. Die Faßfabriken Deutſchlands ſin chaus in der Lage, für Butter neue Tonnen herzuſtellen. Es. etwa 20 Fabriken, die neue Tonnen liefern,, Trotzdem hat es die Reichs⸗ fettſtelle für gut befunden, alte Tonnen in den Handel bringen. iind ſo knapp, daß gebrauchte Butter⸗ wecke, z. B. Seife, verwendet werden Gehinde aller anderen Art tonnen vollauf für andere könnten. * Der erſte Schnee in der Pfalz. Auf dem Donnersberg iſt in der Nacht vom Samstag auf Sonntag der erſte Schnee gefallen. Sabe in Kirchheimbolanden ſiel der erſte Schnee in dieſem re. Polizeibericht vom 11. Oktober(Schluß). Unfälle. In einem Fabrikanweſen auf Waldhof geriet am 9. ds. Mts., vormittags 7 Uhr, eine 21 Jahre alte ledige Fabrik⸗ arbeiterin von dort mit dem rechten Unterarm in eines Fräs⸗ maſchine, wobei ſie ſich eine erhebliche Verletzung zuzog und mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Krankenhaus verbracht wer⸗ den mußte.— Auf der Waldhofſtraße in der Nähe der Herzogenried⸗ ſtraße rutſchte geſtern Rachmittag gegen 3 Uhr ein 25 Jahre alter verheirateteter Dreher von Seckenheim kurz vor einem ihm entgegen⸗ kommenden Straßenbahnwagen mit ſeinem Fahrrad aus und kam zu Fall. Er wurde vom Straßenbahnwagen erfaßt, eine kurze Strecke geſchleift und erlitt einen Schulterbruch und verſchie⸗ dene Verletzungen am Kopf. Mit dem Sanitätsauto mußte der Verunglückte ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Verhaftet wurden 6 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Taglöhner von Cöln⸗Ehrenfeld wegen Betrugs und ein Poſtaushelfer von Laudenbach wegen Dieb⸗ ſtahls und Urkundenfälſchung. Serichtszeitung. * Frankfurk a.., 9. Okt. Bor der Strafkammer waren die hieſigen Großkaufleute Alexander Metger van Oſtenfelde und Arthur Klugmann wegen Erzielung übermäßigen Gewinnes angeklagt. Metger hate von einer Großfirma zuſammen 9500 Kilo Blockſchokolade, die in Holland lagert, zum Preiſe von 4,10 und 4,50 Mark das Kilo gekauft. Klugmann finanzlerte das Geſchäſt mit der Veryflichtung, die Hälfte des Reingewinns von dem einen Poſten und den geſamten Mehrerlös———99 1800 Mark von dem andern Poſten an Metger auszuzahlen. Klugmann verkaufte die Ware zum Marktpreis an der Hamburger Börſe, und zwar zu 6,55 und.60 Mark das Kilo, und erzielte einen Gewinn von 21 525 Rark. Abzüglich der von 1725 Mark blieben 19800 Mark. Das Gericht verurteilte die Angeklagten zu je zehn⸗ tauſend Mark Geldſtrafe und ordnete die Veröffentlichung des Urteils an. Handel und Industrie Letzte Randelsnachrichten.— Halle a, d.., 11. Okt.(WITB.) In der außerordentlichen Hauptversammlung der A. Riebeckschen Montanwerke-., Halle a. d.., wurde die Ausgabe von 10 Milhionen M. Vorzugsaktien mit Einstimmigkeit genehmigt. Es war ein ier kapital von 12 800 000 M. vertreie. Die Genehmigung d Mit⸗ sters für Handel und Gewerbe wird nachgesucht. Newrorher Werspabierbörse. EW VoRx. 10. Okiober.(Oe/ISOnmar —1— 5 10. 9. Tendenz für Selc!-. runig Wechsel auf London Sold aut 24 Stunden 60 Tage).74.50 47440 (Durehschntteerate)“ 3˙½.—[echsel aüf London Seld letztes Sarlehenf 3— 3(Cabie Transfers)..76. 48 47846 Siehtweshsel Berlin„.—— Silder Bullion— 68.ꝙ 68.% Siohtweohsel Faris.76.50.78.50 New-Vork, 10, Oxroher.(Bones- und Aktienmarkt). r„ eeee e Aoht. Top. Santa 28 sseurl Paolfle 27⁵ Bonds..— Fet, Ral, ef Be—45 United States Corp. Corps New Vork Cen r... 72% 73. 5% Bonds.—— d0. Entario& Western. 2 Aoht. Top. Santa F6E ⸗ 995/ 9% orfolk 4, Western 116— 117%½ do. pref. 9ol. Divid—— ortnern Faciföoͤo 27—-97/ Baltimore& Ohio S6ur S8% Pennsylvaniae 51— 51½ Sanadian Paciito. 149 148½/, Reacidg 4— 1 89.— Ches.& Ohio 52/ 53% Chicago Reok ist& Pao.— 2¾ Chio. Milu/& St. Paul. 49% 50% Souihern Pacifo 89½ 80½ benevor 4 Rlo Grande. 6½ẽʒ.4 6% Southern Ballwayg 26%8 257%5 EEN— 19— 19/ Soutbern RaiwWwa pret.. 60½ 60/ Erie ist pret. 29— 29% Union Pacifio 12½ 125% Erie 28t pret.. 100% 01%½[Wabash preti. 45½% 4% Great Kothern pret. 89¼ 199%/ Amrio Gan..—— Ulinois Centrall 77%/% amer Smelt&. Refl..— 81 interborough Cons, Corp.———— Aaao Copp. HIn.— 37⁰ do. o. pret...— ethieren Steel76½ 3⁴ Kansss City& Southern—— feniral Leather— d0. pret——— imtern Kercantlie Harine—— 40 40. prefi—— Loulsville u. Hashville 118ſ½ 119½,[United States SteelsCorp. 102¾ 105.— Risseuri Kaus.& Texas an% I United Stat. Steel Corppe 115— 118½ Aktlen-Umsatz 1 140 000(780 900) Newyorker Warenmarkt. NEW VORK, 10. Oktoser, Saumwolle 10. 9.. FWelzen Bard 10. 9. Zuf. Atl. Hät. 1 0 17000 Fr OkNe. Wt..2 nouee— 220— im Innern 2000 pr Dbez 1 1 Metbern- Exp. n. Emi.—— 4080 rerp(S“ bufuth.— Exp. n. d. Et. exverk Sebs. Siahi.—.— aom. VVOrk I0KO 27.50 Sohmatz Wst-Ine. eke.LEUNT.—. pr Oktober 27.20 Taigspez. Mkf.„ehi Spr. pr NOV. 26.90 Zuok. 96 FTst. Wu. ol.(neu)).——.— ör Dez..20 10k0 Kieesam I4—.— pr lan. 28.31/ Kaftee] Sept do Ha—.——.— pr Fohr 26.36 21 Der Elektr. Kupf— pr Mür: 20 40.9 Jan. Rohziunn— pr Aprli.. 26.48 28.433. ärz Petroteum. M. Orieanslk— 28.48 Mal Cred.Balano.]—.—350.— Cialcagoer Warenmartt, CHiAe 0. Ktober. 5 10..ꝗ 4 10. 9. 10. 9. Welzen Sopft—.Sohmal Speokx— or Dez.——pr. NoV.. 24.0 24.67 Sohwelne Rais Dez 118.½20.— Fork:Okt.. 4425 46.[lelohte 16 62² pr Hal 114.½115.½] br HoV..— schwer— 16.62 Hafer Bez. 59— 69.%[Rippen Sohwelne⸗ Sohmalz: br. Okt 26.— 28.12/rut. 1. MWost.— 3000; ur Okt. 24.07 24.69 pr. NRo7..——Idu. Chioag.— 30⁰⁰öd ——————— * 3 2* 4 tur elektrisches Licht. 5 BROWN, BOVERI CEA.G. Abieilung Installafionen Osa 0 4, 8/. Fernspr. 662. 980, 20382, 7406.; Hauptniederiege der Osramiampe. Mannheimer Gener l⸗Anzeiger.( Donnerstag, den 11. Oktober 1911. — Gongs aus Kupfer und Meſſing, Kaffeekannen, Kaffee⸗ * 92 9 Die Erſparnis von Breunſtoffen hetr. Nach 6 4 der 11. Dezember v. Is. iſt die Beleuchtung der Schau⸗ fenſter, der Läden und der ſonſtigen zum Verkauf an das Publikum beſtimmten Räume auf das un⸗ Bundesratsverordnung vom bedingt erforderliche Maß einzuſchränten. Das gleiche gilt für Gaſt⸗ Speiſe⸗ und Schankwirt⸗ ſchaften, Kaffees, Theater, Lichtſpielhäuſer, Räume. in denen Schauſtellungen ſtattfinden, ſowie für öffentliche Vergnügungsſtätten aller Art. Wir erwarten von der Einſicht der Beteiligten, daß ſie im Hinblick auf die beſtehende Kohlenknapp⸗ heit die Beleuchtung ihrer Geſchäfts⸗ und Betriebs⸗ rüume ſo weit als irgend möglich einſchränken und ihr Perſonal zum ſparſamſten Verbrauch anhalten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldͤſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder mit Haft oder mit Gefängnis bis zu drei Mouaten beſtraft. Cbs. 5 Mannheim, den 10. Oktober 1917. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion Kauf der beſchlagnahmten Einrichtungsgegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Tombak u. Bronze Für die ſeit 20. Juni 1917 beſchlagnahmten Ein⸗ ——— aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Tombak und Bronze wurde der Termin für die frei⸗ willige Ablieſerung weiterhin bis 31. Oktober 1917 verlängert. Swis Die Annahme der Gegenſtände findet ſtatt bei der Metallſammelſtelle Luiſenring 44 werktäglich in der Zeit von—12 Uhr vormittags und—4 Uhr nachmittags. Unter die beſchlagnahmten Gegenſtände ent⸗ ſnrechend 8 2 der Bekanntmachung Me. 1/8. 17. K. R. A. vom 20. Junt 1917 fallen: Sruppe 4 Kupfer Meſſing uſw⸗„—„ Waſſerpumpen mit Rohrleitungen, Barrierenſtangen, Pfioſten und Stützen, Buchſtaben von Firmen⸗ und Namenbezeichnungen, Garderobenhaken, Huthaken, Mantelhaken, Roſetten, Haltern, Quaſten für Gar⸗ dinen. Stangen und Ringe für Gardinen, Borhänge und Läufer, Kontroll⸗ uſw. Marken und Zahlſtücke, Schutzſtangen und Gitter an Feuſtern und Türen, Stoß⸗ und Sockelbleche an Türen Ladentiſchen und Pieitern. Treppenläuferſtangen und Endknöpfe dazu, Treppenſchutzſtangen und Geländer, Wärmflaſchen, Hohlmaße ne ee Außerdem können zu dem gleichen Uebernahme⸗ vreiſe wie Gruppe 4 abgegeben werden: Armbänder, Autozubehörteile, wie Hupen, Gas⸗ entwickler, Kotſchützer uſw.; außer Betrieb geſetzte Badeöfen Bettwärmer, Bierhähne, kleine Bierwärmer, Bilderrahmen, Blumenſpritzen, Bumentöpfe und Kübel Briefbeſchwerer, Broſchen, Bügelgeräte, Denk⸗ münzen Einrichtungsgegenſtände aus Ställen, Fahnen⸗ Fingerhüte, Flaſchenkorkaufſätze, Gar⸗ inenſtangen⸗Endknöpfe, Gashähne, kleine Gieß⸗ kannen, Grammophontrichter,⸗Arme uſw., Gurthalter für Rolladen, Jardinieren, Kämme, Kartenpreſſen, Ketten aller Ark aus Kupfer und Meſſing, Klingel⸗ züge und Klingelnöpfe, Knöpfe von Kleidern und Uniformen, Kollektenbüchſen, Kugeln von Kopier⸗ Preſſen, Lote, Wedaillen, Möbelunterſätze, Munitions⸗ utenſilien aus Meſſing, wie Pulvermaße. Kugelſetzer. Schrotfüller, Zündhütchenzangen, Umbörtler uſw., adeln, Otenrohrabſchlußringe, Oelkannen, Plätten, lattfußeinlagen, Reinigungsdeckel an Oefen uſw., Reklamengegenſtände, Rollen von Betten, Tiſchen uſw. mit Meſſingringen dazu, Schallbecher von Orgeln, Orcheſtrien uſw., Schellen an Wagen und Geſchirren, für Pferde, Rinder uſw., Schienen an Treppen, —— Schlöſſer, Schlüſſel aus Meſſing, lüſſelanhänger, Schlüſſelſchilder, Schmutzabtrer⸗ gitter, Schnallen, Sparbüchſen. Spielmarken, Staub⸗ Nebernahmepreis. M..— per kg ſauger⸗Zubehörteile, Stufenvorſtoßſchienen, Tiſch⸗ glocken, Toilettenpapierhalter, Türſchließer, Uhr⸗ gewichte, Uhrketten, Uhrſchlüſſel, Vereinsabzeichen, 883 kleine, Zigarettentaſchen, Zigarren⸗ aſchen. Unter Sruppe B Uebernahmepreis Kupfer M..75 per kg Meſſing uſw. fallen: Zierknöpfe an Gittern, Garderoben⸗ und Schirm⸗ ſtänder und Betten, Kerzenleuchter von Klavieren, Aushängeſchil(Becken) der Barbiere, Zubeyör⸗ teile von Markſſen Stellſtangen, Bekleidungen von Heiskörpern, Brlefkaſtenſchilder, Briefeinwürfe, Fül⸗ lungen und Handleiſten von Ge ändern und Balkon⸗ gittern Garderobenſtänder und Garderobenablagen ſowie Schirmſtänder, Geländer und Griffe von Bade⸗ wannen, Gewichte über 100 cx Stückgewicht, Griffe, Keiten und Stangen, Bekleidungen von Türen aller Axt, von Schaukäſten und Schaufenſtern, von Kaſſen⸗ ſchalte'rn, von Fahrſtuhlkabinen und Umwehrungen und von Telefonkabinen, Namens, Firmen⸗ und Be⸗ zeichnungsſchilder über 250 gem Fläche, Bekleidungen von Faſſade n, Türklopfer, Knöpfe, Griſſe, Handhaben, Stangen von Türen, Ventilationsklappen, Luftgitter. Zu den gleichen Preiſen können abgegeben werden: Albumſtänder, Aſchenbechex, Beſchläge von Mö⸗ beun. Koſſer uſw, Beſtandteile von Beleuchtungs⸗ korvern, Fernrohren, Apparaten, optiſchen, phyſika⸗ liſchen und ähnlichen Inſtrumenten, Bierglasdeckel aus Kupfer und Meſſing. Bierglasunterſätze aus Kupfer und Meſſing. Brotkörbe, Bücherſtänder, Bür⸗ ſtenbleche, Elektriſierapparate Fenſtergriſſe und Fenſerknöpfe, Firmen⸗ und Namensſchilder unter 230 gem, Bezeichnungsſchilder, Gewichte unter 100 8 Stückgewicht, Griffe von Schubkäſten, Klavieren uſw., Kronen, Sampen, Leuchter und Teile derſelben aus Kupfer und Meſſing, Langſchilder an Türen, Meſſer⸗ bänte, Notenſtänder, Oſenvorſetzer, Kaminvorſetzer mit dazn gehörigem Feuer eſchirr, Raſierfervice, Schildervon Regiſtrierkaſſen. Seifenhalter an Ketten, Spielteller, Stammiſchfahnen und Tafeln, Teeglas⸗ halter, Tortenſchaufelu, Türklinken, Uhrgehäuſe, Bogelkäſige, Wahrzeichen der Geſchäftsreklame z. B. Aushängeſchilder der Barbiere, Kupferteſſel der Kupferſchmiede, Butterkugeln, Zuckerhüte, Schirme, Schlächterhaken, Waſſerzugketten, Zahnſtochergeſtelle, Zuckerzangen. Unter Gruppe 0 Uebernahmepreis Kupfer M. 6 50 per kg Meſſing uſw. 1.„„ fallen: Handtuch⸗, Schwamm⸗ und Seifenhalter, Beklei⸗ dungen und Zube ör von Schank⸗ und Ladentiſchen Gegenſtände der Schaufenſterdekoration und Ge⸗ ſchäftsausſtattung mit Zubehör, wie: Anſchrauböſen, Zigarrenablagen, Geſtelle, Stäuder, Haken, Rahmen, Halter, Hutarme und Siänder, Kartenſtänder, Zahl⸗ Platten, Metallarme für Glasplatten und Schirme. Packtiſchgitter. Schirmgülſen, Schlangenarme, Steck⸗ nadenſchalen, Schaufenſtergeſtelle nebſt Zubehör Ver⸗ kaufsbehälter für Kaffee, Tee, Kakab. Schokolade Konſettſchalen, Konſektkaſten. Kaffeemühlentrichter, Deckel von Standgläſern, Dekorationsſchalen und 2— Ferner köunen zu den gleichen Preiſen abgegeben werden: Ausſtattungsbeſchläge an Geſchirren von 5 tieren, Ausſtattungsbeſchläge an Wagen(Juxus), Bierſchankſäulen, Bierſivbons, Bowlen aus Haus⸗ haltungen, Bronzeſiguren,(Kleinplä ſtit), Feuerzenge, naſchinen, Kuchenylatten, Litörſervice, Menagen Meſſingſchalen zu Säulen und Tafelwa en, Milch⸗ kannen, u ſitinſtrümente, Nippesſa hen, Ob meſſer Obſtmeſſerſtänder, Rauchſervice, Samow re, Säulen⸗ wagen, Sch blone zum Wäſchezeichnen, Schreibzeug⸗ garnituren, Selbſtſchänker, Servietteuringe, Streich⸗ holzſtänder, Tafelaufſatze Tafelgeſchiere, Teekannen, Teemaſchinen, Thermometer, Vaſen, Weinkühler aus Haushaltungen, Zigarrenabſchneider, Zigarrenan⸗ zünder, Zuckerdoſen. Vorſtehende beſchlagnahmte Gegenſtände der Gruppe A, B und O fallen auch dann unter die Be⸗ ſchlaanahmeverordnung, wenn ſie mit einem Ueber⸗ zug aus Metall, Lack, Farbe und dergleichen ver⸗ ſehen ſind. Bei der Sammelſtelle Luiſenring 44 iſt eine Be⸗ ratungsſtelle eingerichtet, bei der dem Publikum zuskunft barüber erteilt wird, ob der eine oder der andere Gegenſtand unter die beſchlagnahmten Gegen⸗ ſtände fällt. Auf Wunſch werden die Organe der Beratunes⸗ ſtelle befeſtigte Metallgegenſtände an und in Ge⸗ bäuden, Schaukäſten. Aus tellungsſchränken, Schank⸗ und Ladentiſchen, Büfetts und dergleichen, auch an Ort und Stelle beſichtigen. Die Sammelſtelle zahlt außer den für die ein⸗ zelnen Gruppen angegebenen Uebernahmepreiſe, ſofern die freiwillige Aslieferung bis zum 31. Oktober 1917 erſolgt, einen Zuſchlag von Me. .— Pro Kg. abgelieſertes Metall. Swiõ Wer ſeine Gegenſtände bis zum 31. Oktober freiwillig abliefert, iſt von der dann angeordneten Beſtandsmeldung zwecks Enteignung, in welchem Falle der Zuſchlag von Mk..— per lg nicht be⸗ zahlt wird, ent⸗unden. Mannheim, den 28. September 1017. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elektri. zitütswerke. Städt. Metallſammelſtelle: Pichler. Bekanntmachung. Die Ablieferung der Nüſſe(Walnüſſe) betr. Das Großh. Miniſterium des Innern hat durch Berordnung vom 18. WiRn 1917(Geſetzes⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt S. 28) beſtimmt, daß alle anfallenden Nüſſe(Walnüſſe) zum Zwecke der Oelgewinnung be⸗ ſchlagnahmt und an die von der Landesfettſtelle be⸗ ſtellten Aufkäuſer bei Vermeiden der Enteignung abzuliefern ſind. Als Aufkäufer ſind für den Be⸗ zirk Mannheim⸗Stadt beſtellt: Das Getreirebüro, Bin en dafenſtr. 9/10, Herr Chr. Nager, Neckal au, Herr Balentin Bentzinger, Feudenheim und Herr Pſitzer, Vorſtand der landw. Ein⸗ und Ver⸗ kaufsgenoſſenſchaft in Käfertal. Jede Veräußerung von Walnüſſen an andere Perſonen als die beſtellten Aufkäufer iſt unzuläſſig. Die Bereitung oier das Bereltenlaſſen von Oel aus Nüſſen(Walnüſſen) ohne Genehmigung der Landesfettſtelle iſt verboten. Den Baumbeſitzern werden von ihren ſelbſtge⸗ ernteten Nüſſen zum Eſſen im eigenen Haushalt 5 Pfund auf den Kopf der zur Haushaltung gehörigen Perſonen belaſſen. Das Großh. Miniſterium hat in Ausſicht genommen, zur Oelber eitung weitere 10 Pfund auf den Kopf der zur Haushaltüng gehörigen Perſonen fretzulaſſen. Es können daher bis auf weiteres 16 Pfund auf den Kopfzurückbehalten werden. Der Höchſtpreis für den Zentner geläufelter Nüſſe iſt auf 35 M. frei nächſter Bahnſtation feſtge⸗ ſetzt. Im Falle einer nachträglichen Erhöhung des Höchſtpreiſes wird der Unterſchied nachbezahlt. Der Verſand iſt nur mit einem Beförderungsſchein der Landesfettſtelle geſtattet. Swõ Mannheim, den 9. Oktober 1917. Bürgermeiſteramt: Dr. Fiuter. Arbeitsvergebung. Für den Neubau des Krankenhauſes ſoll die Ausführung der Zimmer⸗ und Aborttüren zu den Gebäuden Haut⸗ und Geſchlechtskranke und Sonder⸗ bau Diphtherie, Scharlach, Maſern, im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 22. Oktover 1917, vorm. 11 Uhr, an die Kanzlei des unterzeichneten Amtes(Rathaus N 1, 3. Stock Zimmer No. 125) einzureichen, wo auch die Oeſfnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter erſolgt. Augebotsformulare werden unentgeltlich auf dem Baubüro des Krankenhaus⸗Neubaues Zimmer Nr 1 abgegeben, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim, den 8. Oktober 1917. Stãdt. Hochbauamt: Rosengarten Mannheim Sonntag, den 14. Oktober 1917, abends ½ 8 Uhr Reiterer Abend. Mitwirkende: Frau Gugenie Veigelkäen, Volksliede rſängerin Stuttgart, Sieder, vorgetragen in ſchwäbiſcher Tracht. rau Gliſe de Kank, Hoſſchauſpielerin err Hugo Voiſin, Hofopernſänger vom Großh. Hoftheater Mannheim, Mannheimer Männer⸗Doppelquartett: Leitung: E. Landhäußer, Chöre und heitere Quartette, Kapelle des 1. Erſatzbataillons, 2. Bad Grenadier⸗ Regiments Kaiſer Wilhelm J1. Nr. 110, Mannheim. Leitung: Herr Kapellmeiſter, Schulze. Zum Bortrag kommen: Volkslieder— Männer⸗Doppelquartett und heitere Quartette, ſowie folgende humoriſtiſche Vorträge: 1. Gemietliche Unterhaltung von Hans Glückſtein. Stadtbas. Frau Eliſe de Lank Lorenz„Herr Hugo Voiſin 2. Nummero ſiwwe von Hermann Waldeck. Zwiegeſpräch: Babette und Eliſe. Ort der Handlung: Marktplatz. Rauchen nicht geſtattet. Die Veranſtaltung findet bei Wirtſchaftsbetrleb ſtatt. Kaſſeneröſfnung ½7 Uhr. Eintrittspreiſe 60 Pig. Vorbehaltene Plätze im Parkett I. A tl. 0 Pfa. Dutzendkarten und Militärkarten haben keine Gültigkeit. Die Karten für die vorbehaltenen Plätze ſind nur im Roſen⸗ garten(beim Pförtner und an der Tage deſſe von 11—1 Uhr und von—6 Uhr) erhältlich. Karten für die ü rigen Plätze ſind zu haben in den durch Plalate kenntlich gemachten Vo verkauf ſtellen, veim Pförtner im Roſengarten und an der Abend⸗ kaſſe. Spoh Außer der Eintrittskarte iſt von jeder Perſon über 14 Fahren die vorſchriftsmäßige Ginlaßkarte zu 10 Pfz. zu löſen. 8975 Abend⸗Ausgabe. mit günstigen„Phönix“ Monatsraten ohne Zuschläge) mit und ohne— Sotortige Vollauszahlung im Kriegssterbefalle durch die Filial-Dicektion: behandelt mit nachweisbarem Erfolg Radium-Heilaustalt K. Distler, Mannhelm 6 6, 16 am Ring. N Belnüntmechung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Autrag eſtellt, den Pfandſchein des Städtiſchen Leihamts Mannheim: Lit. B 1 Nr. 116329 vom 27.⸗Dezember 1916, welcher angeblich abhanden getommen iſt, nach§ 23 der Leihamtsſatzungen un⸗ giltig zu erklären. Der Inhaber dieſes Pfandſcheins wird hier⸗ mit aufgefordert, ſeine An⸗ ſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines innerhalb 4 Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekannt⸗ machung an gerechnet beim Städt. Leihamt Lit. 0 ö, Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung oben ge⸗ nannten Pfandſcheines er⸗ folgen wird. Sp 66 Manuheim, 10. Okt. 1017 Städt. Leihamt. Breunholz aogade. Aus Diſtr. I. 15 unſerer Waldungen auf Gemar⸗ kung Mannheim⸗Sand⸗ hofen werden 6375 Stück forlene Wellen gegen Bar⸗ zahlung aus der Hand an Selbſtverbraucher ab⸗ gegeben. Kaufliebhaber wollen ſich auf unſerer Kanzlei(Werderplatz 6) melden. 6334 Ev. Kollektur Mannbeim Verſteigerung. Freitag, 12. Ort. d. Js., R Uhr u.— 2 Ute, verſteigere ich im Auftrage der Erben in der Kiebfeldſtraße 13, 3. Stock, die nachbenaunten Sabragh meiſtbietend geg. arzahlung: R 4 aufgerüſtete Betten mit Roßhaarmatratzen und guter Bettung, 2 Waſchtiſchem. Rarmor⸗ platten u. Kpiegelauf⸗ ſatz, 1 Nachttiſch mit Marmorplatte, ovale u. Tiſche, verſch. Stühle, Bilder, Spiegel, ein Sekretär, 1 Sofa, Chiffoniers, Kommode, 1 Regulator, ein itür. Schrank, 1 gut erhalt. Vianino mit ſchönem Ton, 1 faſt neue Näh⸗ maſchine, 2 Küchen⸗ ſchränke, Küchentiſch u. Stühle, Porzellan und Geſchirr zum tägl. Ge⸗ brauch und ſonſt. kleinen Hausrat. Aa274 Georg Landsittel Ortsrichter. 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