Montag, 29. Okctober. Miaunh PrrErgh für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur 0 ſend baumi für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Anzei 75 ag: Druckerei dr. Haas Rannheimer General“⸗ Generafß— m. b.., ſämtlich in Mannheim— Draht⸗Addreſſe: 8,794 Waer Mannheim.— fernſprecher: Ur. 7940, 7041, 7942, 9„7945.— Poſtſcheck⸗Konto: Kr. 2917 Ludwigshafen a. Rh. Beilagen Badiſche Neueſte Nachrichlen Amtliches Bertiindigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Anzeigenperis: Die iſpalt. Kolonelzeile 40 Pfg., Reklamezelle R. 12 Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 3½ Uhr, kbendblatt nachm. 5 Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgabe wird keine Der⸗ antwortung übernommen Sezugspreis in Mannheim u. Umg monatl. M..70 einſchl Bringerl. Burch die Poſt—— viertelj M..62 einſchl. .80. Einzel⸗Ur. 10 Pfg. auf der Landkarte bereits als viermal ſo groß feſtzu⸗ Der deutſche Tagesbericht. ſtellen, wie das bisherige Ergebnis der Italiener in allen die ganze Halieniſche Jonzofront zuſammengeſtürzl. Grotzes Haupiquartier, 29. Ottober.(WTB. Amtlich.) Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Alle k. Aonnen der italieniſchen Armee und Bevöllerung bedeckt. 44 ie Gefangenen⸗ und Beutezahlen ſind uernd im Anwachſen. Fahrſtraßen ſind von regellos flüchtenden Jahrzeug ⸗ Nie Angritfrnunt em lrnre. —* 7 —++ K S 06 80 2 elf Iſonzoſchlachten zuſammen genommen. Cadornas verlorener Poſten.— 3 deu Der durch die Erfolge beflügelte Angriffsgeiſt der 7* c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 29. Okt.(Pr.⸗Tel., z..) 80 und öſterreichiſch⸗ungariſchen Diviſionen der Armee Die Züricher meint zu der Offenſive an der ita⸗ Generals der Infanterie Otio von Bülow hat die lieniſchen Front: Cadorna, der im Vorjahr die Ver⸗ ganze italient 3 teidigung in Südtirol kaltblütig und geſchickt geführt hatte, menſt eniſche Jſonzofront zum Zuſam⸗ 3* ſteht heute vor einer ungleich ſchwereren Aufgabe. Der 5 urz gebracht. linte Flügel ſeiner ſtärkſten Armee iſt bereits voll⸗ 11 le geſchlagene zweite Armee iſt im Jurück⸗ ſtändig geſchlagen. Gewaltige Artilleriemaſſen ſind . gegen den Tagliamento. die dritte Ar⸗ 3 9 9* fereic 9 ganze ee. rmee über den heute wohl waſſerreichen onzo zu⸗ —* ſich dem Angriff auf ihre Stellungen von der Wip.—— rückgenommen werden. Wie will die Entente die Ein⸗ Weirt zum Meere nur kurze Zeit geſtellt. sie iſt 4 heit der Front retten? Durch Abgabe von Verſtärkungen oder nördt gem Rückzug längs der adriatiſchen Küſte. Auch— ſchärfſten Angriff im Weſten? niſche 0 des breiten Durchbruchs iſt die italie⸗ 2— Das öſlliche Oberitalien als gefährdele Jone erklärt. 13 10 Front in Kärnten bis zum Plöckenpaß—, 0 c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 29. Okt“(Pr.⸗Tel., z..) anken gekommen. Feindliche Nachhuten verſuchten—e2+ 1 5—— 72—9 1 70 von der rich— laher vergeblich das ungeſtüme Vorwärtsdrä 0 Fu,—— ie italieni eeresleitung erklärte den öſtlichen Te ——— 0 eee 0 2 7 0, beeikalbenz“ enſchlehnſc der Frlaulſchen Ebege und Deutſche und öſterreichi 2 ,, des Gebiets von Trevico und Venedig als gefährdete udin und öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen ſtehen vor No5 2* Zone. Der Privateiſenbahnverkehr Trevico—ldine iſt ſeit drei e, dem bisherigen Großen Hauptquartier der Jialiener. Me Kemi G,* Tagen vollſtändig eingeſtellt, und beſonders aufgeſtellte * erreichiſch⸗ungariſche Diviſionen haben Cormons* 7—— miſchen Eb noch.— ee 5 mme d— aus der venezianiſchen Ebene trafen am Donnerstag u grenze. u und nähern ſich am Küſtenſtrich der Landes Pamuo 6 Freitag in Trevico ein. Die Flüchtlinge ſind vielfach erſchöpft und niedergeſchlagen und erklären, daß die Behörden ſich von den Ereigniſſen völlig überraſchen ließen.——— Ungeheure Erregung in Norditalien. c. Von der ſchweizer. Grenze, 29. Okt.(Priv.⸗Tel. z. K) Die Schweizer Blätter melden aus Rom, viele Abgeord⸗ „ Heftige Gewilter, verbunden mit ſchweren Niederſchlãgen K nete aus der Lombardei und Venezien ſeien aus Rom * entl. 4 8 2 2 1 3 uden ſich geſtern über dem gewaltigen Kampffeld der 12. in ihre norditalieniſchen Wohnorte abgereiſt, wo ſich der Be⸗ ſonzoſchlacht. N bas Sch uſte defüt 5 ae 5 B—2 5—— ee—9 as mmſt e befürchten muß, wenn etwa ne oder heerez Weſilicher Kriegsſchauplaßz.——— 1 Vicenza dem Feinde in die Hände fallen ſollten. gruppe des e e Uronprinz Ruprechl 8** e reeeeeeeee, Zuſammenteiit eines franzöſiſchen Miniſterrats. 0 en Bane Paris, 28. Okt.(WTB. Richtamtlich) Meldung der Agence 4 kaugen und Nebel ſchränkten in J lande en die Kampf⸗ Ebene nimmt gleichfalls ſeinen Fortgang. Cividale iſt genom⸗[ Havas. Geſtern Abend iſt unter dem Vorſitz von Painleve ein . esbhenn— 88 e 0* Miniſterrat zuſammengetreten, um die militäriſche Lage zu reich war längs der Bſer das Zeuer lebhaft. Es er- Fruppfft ver lid ne, der Hauptſtadt der Hoichnanigen Pro. prufen und über die Mitwirkung der Verbündeten an der te beſonders bei Dixmuiden nachts große Heftigkeit. vinz; Udine iſt eine Stadt von etwa 36 000 Einwohnern. Sorf Ide jelndiicer Abteilunten nockl 5 91 von 114— G. an der italieniſchen Front zu beſchliehhen. meter. Auch Cormons Einwohner), die erſte Sta abt ſcheiterten. auf italieniſchem Boden, an der Bahn von Görz nach Udine, Sturm in der ilulteniſchen Rümmer. legi Iwiſchen dem Houthoulſterwald und der Lys be⸗iſt genommen. Noch immer wächſt die Zahl der Gefangenen c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 29. Okt.(Pr.⸗Tel., z..) geut der Gegner unſere Kampfzone mit einzelnen ſiarken iſt 2 5 Die Schweizer Blätter berichten: Die Wirkung der Nieder⸗ 7—— ie 2 —— Engliſche 3 ufanterie, hinter Trommel⸗ ſich die deutſchen und öſterreichiſchen Truppen in die talie⸗ aB en ene in Nen 3— Derten Rauchgranalen vorgehend. griff nördlüch der Straße niſche Ebene, Noch ftaut ſich der Widerſtand nicht auf, noch der romiſchen Kamer kam es laut, Aoantt au den oeiſpes br ſinghe—Staden an. In unſerer Abwehrwirkung ezigt ſich auch keine Hilfe. die Ruſſen können teine Enklaſtung loſeſten Kundgebungen von 162 Abgeordneten, über die achendie sturmwellen zuſammen.——— iſt enſe— thene der„Avanti“ aus Zenſurrückſichten nichts weiter ſchreiben 4 menberufen, er ſoll nun ebenſo ſchleunigſt über wirkſame darf als daß die Partei der Interventioniſten zum Am des deutſchen Kronprinzen Unterſtützung man zu. erſtenmal ſeit Kriegsbeginn die Angriffe der Gegner 1500 emin des Dames ſlürmten ſtarke fran⸗ geſehen hat, wie das Gewi er heraufzog. ie einzig wirkſame weigend hingenommen habe. ſche Kräſte nach heftiger Artillerievorbereilung zweimal Hilfe würde in Flandern und an der Aisne geleiſtet werden ſchweigen 9 bei Braye an. Bon eee ee können. Am 24. hat die Offenſive gegen Italien begonnen, c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 29. Okt.(Pr.⸗Tel., z..) „an einzeinen Stellen die Schläge, die Engländer und Franzoſen bei Ppern und Schweizer Blättern zufolge meldet der römiſche Korreſpondent G 34 zufolg unſerer Grabenbeſatzung gefaßt, mußte der am Ehemin des Dames unabläſſig gegen die deutſche Front] des Matin, die politiſche Lage bereite lebhafte Sorge, und zurückweichen. Er hatte ſchwere Verluſte führen, haben bis heute den hart bedrängten Italienern keine] nachdem die neue Kammergruppe der Katholiken und der Erleichterung verſchafft. Giolittianer mit einem rein neutraliſtiſch gehaltenen —— Geſangene in unſerer Hand. 4. Bei den anderen Armeen ſehltstätigreit. nur ſtellenweiſe auflebende Ge Seit dem 22. Okiober verloren die Gegner durch Luft⸗ aimdfe und Abwehrfeuer 48 Flugzeuge, davon m heimalgebiel. 3 ureutnant Müller ſchotz den 30. und 31., Leulnank von om den 22. und 23. feindlichen Flieger ab. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Exeigniſſe von Bedeutung. Mazedoniſche Front. dom m Bedenvon Monaſtir, in Cernabogen und Arlherar dar bis zum Doiranſee bekämpften ſich die en lebhaft. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Ludendorff. ¹⁰ — bemerkenswerteſte Ereignis, das der heutige Tages⸗ Durchbrmeldet, iſt, daß nunmehr auch der nördlich an die Die Rieſenleiſtung unſerer Heere während der letzten Wochen. EBerlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In dieſen Tagen, da uns zuhauſe allerlei Unbehaglichkeiten umwittern, findet das deutſche Herz immer wieder Erhebung durch den Anblick der Leiſtungen der Front. Großes, Deutſches iſt in den letzten Wochen erſtatten worden. Zur ſelben Friſt, wo die ungeheuren lebenden und mechaniſchen Streitkräfte zweier Großmächte in wiederholtem An⸗ rennen gegen unſere Linien nicht mehr erreicht haben als ein paar Kilometer Landgewinn, haben wir durch eine Reihe glücklicher Ope⸗ rationen die Kriegslage immer mehr zu unſeren Gunſten verſchoben. Wir haben zunächſt Galizien und die Bukowina vom Feinde ge⸗ ſäubert und damit eine ſtrateniſche Frontverkürzung erreicht. Wir haben dann durch die Wegnahme des Brückenkoyfes von Riga eine ſtarke drohende Stellung an dem Oſtufer der Düna eingenommen und ſchließlich durch die Weanahme von Jacobſtadt und durch glän⸗ zende Operationen Oeſel und Dagoe erobert. Man wird ohne Ueber⸗ treibung ſagen dürfen: Die ruſſiſche Macht iſt ſetzt niedergekämpft, zu neuen Offenſiven wird ſie ſich nicht mehr aufraffen können. Ganz beſonders tritt die militäriſche Ueberlegenheit aber hervor bei den Operationen auf dem italieniſchen Kriegsſchauplatz, die alle deutſchen Herzen von der Oſt⸗ und Nordſee bis an die Südabhängen der großen Berge höher ſchlagen laſſen. Um das Geleiſtete ganz zu er⸗ meſſen, muß man ſich zunächſt die ungeheueren Schwierigkeiten des Geländes vergegenwärtigen. Das Angriffsgebiet zwiſchen Flitſch⸗ Tolmein gehört zu den Juliſchen Alpen. Zwei Straßen führen dort hindurch, die ſich in vielfachen Steigerungen zu gewaltigen Höben von der franzöſiſchen Preſſe nach und nach mit größerer Programm aufgetreten ſeien. 8 Orlando mit der Kabinettsbildung betraut. 9 Rom, 28. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Agenzia Stefani. Der König hatte Sonntagvormittag mit den Mini⸗ ſtern Sonnino und Orlan do eine Beſprechung. Dem „Meſſagero“ zufolge ſoll Orlando mit der Bildung des Kabi⸗ netts betraut worden ſein.„Fronte Interno“ verſichert, Or⸗ lando werde morgen dem König die Miniſterliſte mitteilen können. Die Wirkung auf das feindliche und neutrale Ausland. Bern, 29. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Die Iſonzooffen—* eſorgn betrachtet. Man verſucht den peinlichen Eindruck dadurch zu ver⸗ decken, daß man die Gefangenenzahlen in dem amtlichen Heeres⸗ bericht als übertrieben hinſtellt und aus guter Quelle wiſſen will,—5 das italieniſche Oberkommando die Linie zurücknehme, um beſſer u in geeigneteren Stellungen die Angriffe auffangen zu können. „Temps“,„Matin“ und andere Zeitungen richten einen verſteckten Vorwurf gegen Rußland. So ſchreibt der„Temps“: Unſere Feinde haben in der letzten Zeit neue Kräfte gewonnen, die durch die Paſſtvität der ruſſiſchen Armee verfügbar wurden. Der Widerſtand unſerer Feinde in Frank⸗ reich und Belgien wurde bedeutend verſtärkt. Gleichzeitig unter⸗ nehmen die Feinde eine weitgreifende Offenſive gegen unſere italie⸗ uchsſt italieni i erbeben. Das vom Feinde beſetzte Gehiet hat Polomitencharakter. R Norhi 1 gerdt Ble Fen wendet eiwe 16 llener uürd. Se ree en ge, de le hee cen n e den Klitſch ſcharf Weſten. Da die zweite A egen Leckt die felſigen Hochfſächen, die vielfach auch Gletſcherbildumaen auf⸗ i ien“ daß die O i Güb agllamento nchosbpänt 85 5 meiſen. Die Berge faſſen dann in Woſſenlinien zur itaſieniſchen a ee Scceepte— ü Fäſer fü ei Münd ini⸗ Ehene ab. In die Fäſer führen nur zwei Mündungen eine Italiens auszunützen. Auch ſind die Ausführungen des„Temps“ die En, parallel der Iſonzofront geht, ſo beſteht Gefahr, daß ſheßlieniſche in Kärnten im Rücken gefaßt wird. So auch dieſe ſich der Rückwärtsbewegung an, bereits bis löchenlöcenpaß hin, die Entfernung von Flitſch bis zum wir dapaß beträgt in der Luftlinie an 50 Kilometer. Nehmen daſe, die andere weiter ſüdlich von Görz und Monfalcone. rückmärts ſiegt Udine, belannt als aroker Bahnknotennunkt: dort he⸗ fand ſich noch bis zum 27. Oktober abends das Große Haupt⸗ auortier Cadornas. Die Verteidiger hatten in dem Gelände mancher⸗ lei Vorteile. Der erzielte Geländegewinn. kennzeichnend, der ſich zu folgender Verdrehung verſteigt:„Deutſch⸗ land und Oeſterreich ſind gegen die italieniſche Unabhängigkeit ſoll⸗ dariſch geeinigt. Die Offenſive zeigt deutlich die Abſichten Oeſter⸗ reichs. In dem Augenblick, in dem Graf Czernin ſich geſtellt hat, als böte er den Frieden, kannte er die militäriſchen Vorbereitungen, lalls adu, daß die ſüdliche Front bis zum Meere hin gleich⸗ kannte er ſie ſogar ſo gut, daß er di be der bi kräft auf dem Rückmarſch begriffen iſt, ſo ſleht man, welche c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 29. Okt.(Pr.⸗Tel., z..) Aialien en ce 5 ſhe den Salt— Abhehnung Nach Schweizer Meldungen iſt der bis zum Sametag erzielte mit der Reviſion der Kriegsziele und dem Anſpruch auf Entf Durchben Erſchütterungen nach links wie nach rechts von der ruchsſchlacht ausgegangen lünd. Der Vormarſch in der Geländegewinn der deutſch⸗öſterreichiſchen Offenſive dã⸗ digungen drohte. Aus ſeinem Verhalten erſiht man, was die Pbraſen 2. Seite. Nr. 506. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3 44443. Nontag, den 29. Ektober 191, der Unabhängigkeit der Wiener Regierung wert ſind. Wahrſcheinlich iſt es kein Zufall, daß die Ofſenſive ſo kurze Zeito auf den Zu⸗ ſammentritt der italieniſchen Kammer folgt. Der Feind rechnet da⸗ mit, daß die parlamentariſche Verwirrung den Widerſtand Italien⸗ ſchwächt. In übrigen aber iſt nicht Italien allein im Spiele. Die Schläge, die die Feinde Italien beibringen, bedrohen auch Frank⸗ reich und alle übrigen Alliierten. Gegenüber den Feinden, die ihre Solidarität ſo laut bekanntgeben, darf die Entente die eigene Solida⸗ rität nicht vergeſſen. 38 „Echo de Paris“ ſchreibt: Die beutſchen Geſchütze, die auf Civi⸗ dale gerichtet ſind, laſſen keinen Zweifel über das ungeheure Kampf⸗ iel. Die Oeſterreicher und Deutſchen wollen bis Udine vorſtoßen. as Blatt bedauert, daß leider die Unterſtützung durch die Ruſſen in Form einer Ablenkungsoffenſive wie im Vorjahre nicht mehr mög⸗ lich iſt, glaubt aber, daß in Flandern und an der Aisne das fran⸗ Slitoe Und engliſche Oberkommando die Italiener ſicherlich entlaſten erde. 5„Journal des Débats“ ſchreibt: Deutſchland iſt für die Alliierten ein Beiſpiel, das die Aufmerkſamkeit der Politiker in Anſpruch neh⸗ men ſollte In Deutſchland werden die Lebensintereſſen des Staates der perſönlichen Empfindlichkeit übergeordnet. In dem Augenblick, wo Deutſchland im Bunde mit Oeſterreich die mächtige Iſonzooffen⸗ ſive auslöſt, hält es eine Regierungskriſe an, von der alle Welt ge⸗ laubt hat, daß ſie eröffnet iſt. Zweifellos iſt dieſes Verhalten nicht ſehr ſolid, aber es gibt dem Staatsgebäude ein Anſehen, wenn Heere Kämpfe liefern, von denen man große Ergebniſſe erwartet. Leider iſt in Rom und Paris die miniſterielle Lage recht unklar. Skockholm, 28. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Zu der italie⸗ niſchen Niederlage ſchreibt„Nia Daglight Allehanda“: Wie ſich früher das Schickſal Rumäniens, Serbiens und Montenegros erfüllte, ſo ſcheint ſich jetzt Jtaliens Schickſal zu erfüllen. Der ſtolze Traum der Wiederauf⸗ richtung der Mittelmeerherrſchaft des alten Roms mit ſeinen Ländergewinnen in Kleinaſien und Afrika und an der Adria⸗Oſtküſte fällt in Trümmer. An der Stelle der Siegesfeſte im Stile d Annunzios ſteht der Mil⸗ lionenarmee Cadornas die Vernichtung bevor. Das Parlamentder Straße, das ſeinen Hetzern ſo ſtür⸗ miſch in den ungerechten Krieg folgte, droht, dieſelben Führer in einer Weiſe, von der ſie ſichs nicht träumen ließen, zur Ver⸗ antwortung zu ziehen. Es wird Itolien kaum erſpart bleiben, den Becher des Unglücks bis zur Neige zu lee⸗ ren. Das ganze italieniſche Heer ſieht ſich von der Gefahr be⸗ droht, von dem konzentriſchen Vorgehen und vom Siegeswillen des Feindes umfaßt zu werden. Wie ſoll es unter ſolchen Umſtänden ſelbſt dem geſchickteſten und entſchloſſenſten Heer⸗ 8 elingen, eine neue Front zu bilden? Schon hört man italieniſche Stimmen, die die Armee Sarrails zu Hilfe rufen. Aber die Adria iſt unſicher von U⸗Booten, und was wird dann aus dem neueſten ruhmreichen Verbündeten der Entente, dem Diktator des unglücklichen Griechenlands, Veniſelos? Das griechiſche Volk würde ſicher ſeine Befrei⸗ zung von dem früher ſo bewunderten Volkshelden begrüßen. Will das italieniſche Volk dieſen Krieg fortſetzen, der es in eine 10 unbeſchreibliche Not geſtürzt hat? Iſt das franzöſiſche Bolk, ſind die breiten Schichten in England Gegner des Friedens? Neinl So ſicher wie das Zarentum ein grimmiger Hohn auf die Ziviliſation war, ſo iſt die Liga von zwenigen Männern, die noch immer das Wort Frieden verwei⸗ gern, eine Parodie auf die Demokratie. Der Tag ſſcheint nicht mehr fern zu ſein, wo die Fiktion, daß die rück⸗ ſſichtsloſe Allianz zwiſchen Geldleuten und De⸗ magogen den wahren Volkswillen vertrete, zuſammenbricht. Vielleicht macht Italien den Anfang und büßt einen Teil ſeiner tragiſchen Schuld. Chriſtiania, 28. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Die geſamte Preſſe ſteht unter dem Eindruck des deutſch⸗öſterreichiſch⸗unga⸗ zriſchen Sieges an der Iſonzofront, der, wie„Afton⸗ poſten“ ſchreibt, militäriſch und politiſch von der größten Tragweite ſein könne. Das italieniſche Heer ſtehe größe⸗ zren Schwierigkeiten als jemals während des ganzen Krieges gegenüber. Dieſe Schwierigkeiten würden durch die Regie⸗ rungskriſe in Italien vermehrt. Beſonders hervorgehohen zmüſſe die merkwürdige Fähigkeit der Mittelmächte werden, die ſchwachen Punkte des Gegners herauszufin⸗ den, ſie im rechten Augenblick auszunützen und ihren Sieg durch eine energiſche Verfolgung zu vervollſtän⸗ digen. Neue U⸗Boot⸗Erſolge. Berlin, 28. Okt.(WTB. Amtlich.) An der engliſchen Weſiküſte wurden durch unſere U⸗Boole wiederum ſechs Dampfer„Main“, ſowie die engl. Dampfer„Eſymere“ Dampfer„Main“, ſowie die engliſchen Dampfer„Esmere“ und„W. M. Barkley“. Erſterer hatte nach Art der Ex⸗ yloſion zu urkeilen, Munition geladen, letzterer führte Bier von Dublin nach Liverpool. Ferner waren unter den verſenkten Schiffen zwei engliſche tieſbeladene Dampfer, von denen einer bewaffnet war. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. Hertling oder Bülow? EBerlin, 29. Oktober.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Lokal⸗ Anzeiger behauptet, die amtliche Ernennung des neuen Kanzlers würde noch im Laufe des heutigen Tages erfolgen. Das kann ſein, wennſchon man geſtern abend noch in unterrichteten Kreiſen annahm, daß die Entſcheidung ſich bis zur Mitte der Woche hinziehen würde. Aber in der Be⸗ ziehung wechſelt die Lage eigentlich von Stunde zu Stunde und auch die Ausſichten der einzelnen Kandidaten wechſeln mit ihr. Im Augenblick neigt man dazu, in Graf Hertling, der ſeit Samstag in Berlin weilt, den ausſichtsreichſten Bewerber zu ſehen; für ihn regen ſich ſehr einflußreiche und machtgebietende Kräfte. Aber auch eine Kanzlerſchaft Bülows, die in den letzten Tagen ſchier ausgeſchaltet ſchien, gewinnt wieder an Möglichkeiten, unter der Vorausſetzung nämlich, daß Graf Hertling ſich auch jetzt wieder wei⸗ gert, wie er ſich ſchon früher geweigert hat. Gleiche Chancen mit dem Fürſten Bülow ſcheint Prin z M 1 on Baden zu haben. Erſt in letzter Reihe ſtehen wohl Graf Rödern, Herr von Kühlmann und Dr. Solf. Was ſonſt an Na⸗ men und Kombinationen durch die Preſſe wirbelt, hat kaum Anſpruch, ernſthaft gewürdigt zu werden. EBerlin, 29. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„B..“ erfährt, hat der Kaiſer geſtern nachmittag den bayeriſchen Miniſterpräſidenten Grafen Hertling empfangen und ihm die Uebernahme des Reichskanzleramtes ange⸗ boten. Graf Hertling hat ſich Bedenkzeit erbeten und wird nun, bevor er ſich endgültig entſcheidet, eine Reihe von Be⸗ ſprechungen abhalten. Das Abſchiedsgeſuch des Reichskanzlers Dr. Michgelis iſt bereits ge⸗ hang mit dem bevorſtehenden Kanzlerwechſel voraus⸗ ſichtlich auch der Unterſtaatsſekretär der Reichskanzlei von Grävenitz und der neuernannte Preſſechef beim Reichs⸗ kanzler, Freiherr von Braun, aus ihren Aemtern ſcheiden. Kundgebung zur Neformationsſeier. Der Evangeliſche Bund zur Wahrung deutſch⸗ proteſtantiſcher Intereſſen erläßt auf Grund der Beratungen ſeines Geſamtvorſtandes in Wittenberg folgende Kund⸗ gebung: „Der 31. Oktober, der vierhundertjährige Jubeltag der deutſchen Reformation, gibt dem Evangeliſchen Bunde in Geiſtes⸗ gemeinſchaft mit dem geſamten deutſchen Proteſtantismus freudigen Anlaß zu feierndem Gedenken. Wir preiſen Luthers Glaubentat als den Ausgangspunkt einer gewaltigen religiöſen Bewegung, die eben⸗ ſo dem bibliſchen Chriſtentum wie deutſchem Gewiſſensernſt und der Freiheit perſönlichen Lebens zu ihrem Recht verholfen hat. Wir er⸗ kennen in ihr zugleich den Anſatz zu einer umfaſſenden Neuordnung des Lebens in Familie, Gemeinde, Staat und Geſellſchaft als ſelb⸗ ſtändiger Größen unter eigener Verantwortung. In beiden Be⸗ ziehungen iſt die Reformation durchvier Jahrhunderte hindurch der Quell unermeßlicher Segnungen für unſer deutſches Volk geworden. An dieſem Erbe halten wir feſt. Es ſoll auch ferner unter uns heißen:„Der Gerechte wird ſeines Glaubens leben“, und Luthers Lehre von Amt und Pflicht als einem Gottesdienſt wird unſer Leitſtern bleiben. Die Gefährdung reformatoriſcher Grundſätze erfüllt uns aber in der furchtbaren Entſcheidungszeit unſeres Vater⸗ landes mit Sorgen und nötigt uns zu folgenden Erklärungen: 1. Wir halten die in Not und Tod bewährte Blutsbrüder⸗ ſchaft und Herzensgemeinſchaft mit unſeren katho⸗ liſchen Volksgenoſſſen für ein gottgeſchenktes Gut. Wir lehnen aber den noch neuerdings in der Friedensnote erhobenen Anſpruch des Papſtes ab, als ſei er„der gemeinſame Vater der Gläubigen“ und berechtigt, im Namen aller zu reden. Dieſer An⸗ ſpruch muß in unſerem Volke entzweiend und trennend wirken. 2. Wir ſehnen mit unſerm geſamten Volk einen ehrlichen, dau⸗ ernden Frieden von ganzem Herzen herbei. Wir weiſen aber da⸗ Beginnen ab, die politiſche Seite der päpſtlichen Friedensnote, zumal ihre einzelnen Vorſchläge und Zumutungen, mit der Weihe religiöſer Autorität zu umkleiden, da dies einen Eingriff in das nationale Gewiſſen und eine Verkennung und Verleugnung des Rechtes des Staates bebeutet, allein aus ſeinen Lebensbedingungen über Krieg und Frieben zu entſcheiden. 3. Denſelben Einſpruch erheben wir, wenn oin unklarer, wirklich⸗ keitsfremder ſog. Pazifismus die päpſtliche Friedensnote benützt, um ſeine Peſtrebungen als Gottes Willen und als Erfüllung des Teſtamentes Zeſu hinzuſtellen. Luther hat uns vielmehr gelehrt, „das Kriegsamt mit männlichen Augen anſehen“ und„daß ein Kriegsmann in ſellgen Stande ſein kann“, daher erachten wir es auch für Chriſtenpflicht, das Recht des Schwertes bei den großen Ent⸗ ſcheidungen der Weltgeſchichte nachdrücklich anzuerkennen. 4. Wir warnen endlich vor dem Icrtum, der von Amerika zu uns herüberwirkt und die deutſche Monarchie mit der Be⸗ hauptung untergraben will, demokratiſche Einrichtungen ſeien eine Forderung des Chriſtentums und eine Vorbedingung für den Bau des Reiches Gottes auf Erden. Nach evangeliſcher Ueber⸗ zeugung, wie Luther ſie gelehrt hat, iſt die„Freiheit eines Chriſten⸗ menſchen“ unabhängig von politiſchen Staatsformen, die ſich aus der geſchichtlichen Veranlagung und Erfahrung eines Volkes ergeben. Wir bitten unſere Glaubensgenoſſen, auf dieſen Grundſätzen feſt mit uns zuſammenzuſtehen. Wir bitten alle Voltsgenoſſen, ſich Luthers Loſung anzueignen:„Für meine Deutſchen bin ich geboren, ihnen will ich dienen.“ Wer ſeine nächſten Pflichten am Vaterlande erfüllt, wirb auch der Welt am meiſten nützen. Ein fiegreiches Deutſchland allein kann den Frieden Europas ver⸗ hürgen. Gott ſchenke uns beides, Sieg und Frieden!“ ——— 2 W e Kriegstagung der chriſtlichen Gewerkſchaſten. Berlin, 28. Oktober.(WTB. Nichtamtlich.) Im Lehrervereins⸗ hauſe traten die chriſtlichen Gewerkſchaften unter gewal⸗ tigem Andrange zu einer Kriegstagung als deutſcher (chriſtlich nationaler) Arbeiterkongreß zuſammen. Unter den Ehrengäſten befanden ſich: Staatsſekretär Dr. Schwan⸗ der, Präſident des Kriegsernährungsamtes, Untecſtaatsſekretär Pr. von Braun, Präſident des Kriegsamtes Generalmajor Scheuen, Miniſterialdirektor Dr. Caspar, Major Keim als Vertreter des Kriegswirtſchaftsamtes, viele Reichstags⸗ und Landtagsabgeordnete aller Parteien. In Vertretung des erkrankten Vorſitzenden, des Reichstag⸗abge⸗ ordneten Behrens, eröffnete Generalſekretär Stegerwald den Kongreß mit einer kernigen Anſprache. Vielfach von ſtartem Beifall unterbrochen, wandte er ſich entſchieden gegen den Streitüber die Kriegsziele, die uns nicht weiterbringen, den feindlichen Kriegshetzern aber Waſſer auf der Mühle ſeien; aber auch Friedens⸗ betteleien würden nur äls Schwäche ausgelegt. Die in der chriſtlich⸗ nationalen Arbeiterorganiſation vertretenen eineinhalb Millionen evangeliſchen und katholiſchen Arbeiter und Angeſtellten finden ſich zuſammen in der Forderung, den Krieg mit größter Rückſichtsloſigkeit fortzuführen, bis der Vernichtungswille unſerer Feinde gebrochen ſei. Nicht Spaltung der Kräfte, ſondern Sammlung der Kräfte ſei die Loſung. Die Deutſchen ſeien mit Kaiſer und Fürſten hinaus⸗ gezogen, mit ihnen wollten ſie auch wieder heimlehren. Etwa 75 000 Mitglieder haben den Heldentod erlitten. An den Kaiſer und den Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg wurden Begrüßungstelegramme abgeſchickt. Im Namen des Reichskanzlers richtete Staatsſekretär Dr. Schwander an den Kongreß warme Worte der Begrüßung. Er rief auf zum feſten Durchhalten, treuen Zuſammenhalten und treuer Pflichterfünlung. Nicht eine Stunde koſtbare Arbeitszeit dürfe ohne Erzielung wirt icher Werte vorübergehen. Dieſer Arbeiterpflicht ſtehe naturgemäß gegenüher die Fortſetzung der ſozialen Politik. Dieſe habe aber Rückſicht zu nehmen auf die Leiſtungsfähigkeit unſerer Wirtſchaft und auf unſere Konkurrenzfähigkeit in dem künftig in noch lihen 6 Maße einſetzendem Wettkampfe der Vökker auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiete. Das Arbeiterrecht müſſe frei von unnötigen Hem⸗ mungen ausgeſtaltet werden und den Arbeitern und Angeſtellten die Mitwirkung und Vertretung im Staatsleben genau wie allen anderen Berufsſtänden offenſtehen. Die deutſche Arbeiterſchaft und Angeſtell⸗ tenſchaft könne in dieſen Tagen nur die eine und höchſte Pflicht, bis zur äußerſten Grenze ihrer Kraft alles zu tun, was zum end⸗ giltigen Siege Deutſchlands dienen und helfen könne. Generalmajor Scheu en überbrachte Grüße des Kriegsminiſters und der Oberſten Heeresleitung. Der Vernichtungswille dez Feindes werde ſcheitern an dem deutſchen Arbeiter, an ſeiner Widerſtands⸗ kraft. So eins wie unſere Front in Oſt und Weſt, ſo eins müſſe daheim die große, allgemeine Arbeiterkameradſchaft ſein, zielbewußt, ſicher, zuverſichtlich. Jede verſäumte Stunde ſei eine Sünde an den nehmigt. B Berlin, 29. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„B..“ ühreibt Bei Schluß des Klattes verlautet, daß im Zuſammen- 1 — gebrachten Opfern, eine Sünde an dem gemeinſamen Vaterlande. bis S Präſident des Kriegsernährungsamtes Braun begrüßte — täriſchen Junta entſpricht, ſollen die Abgeordneten von dem Scheiſltuc keinen Oebrauch machen. fammlung und detonte die Rotwandigkeit, die Rationierung der Lebensmitkel für die Dauer des Krieges aufrecht zu ergagel, ſonſt ſei das Durchhalten nicht möglich. Die große Opferwillig die das Pflichtbewußtſein und die Entſagungskähigkeit, mit denen bisherigen Laſten getragen worden ſeien, ſeien unverwelkliche mesblätter für alle Männer und Frauen, die ſich dem unvermeidlichen Zwange willig fügten. 5 Schließlich richteten Vertreter der Reichstagsfraktionen, 0 5 Weſtarp, Lic. Mumm, Dr. Pieper, Ickler und Weinhe ſen, Worte der Begrüßung im Namen ihrer Parteien an Kongreß. 9 Generalſekretär Stegerwald⸗Berlin erſtattete ein Refe 4 über die deutſche Arbeiterſchaft im entſcheidenden Stadium des krieges. Er führte aus, daß der Gedanke, den Krieg zu einem gu Ende zu führen, allen anderen politiſchen Erwägungen voranzuhgeih⸗ ſei. Die Arbeiterſchaft müſſe erlangen politiſche Rechte und Gle 10 heit aller Staatsbürger im inneren Staatsleben. Mit KLa Privilegien müſſe aufgeräumt werden. Auf dem Gehi der Volksernährung ſei Gleichmäßigkeit anzuſtreben, ebenſo die 900 ſtellung eines verträglichen Verhältniſſes zwiſchen Arbeitgebern aber Arbeitnehmern in der Rüſtungsinduſtrie, der deutſche Arbeiter 75 müſſe alles hergeben zur Verſorgung des Heeres mit Kriegsmate ien. Das Koalitionsrecht ſei von allen Ausnahmebeſtimmungen zu befte 5 Die Arbeiterkammern könnten nicht länger auf ſich warten laſſen, Nach dem Kriege könne die deutſche Induſtrie große Streiks und Aus ſperrungen nicht ertragen. Alle Not und Entbehrung ſeien lei der. u tragen als Jahrhenderte des Frohndienſtes für die Engläm 5 Segt heiße es: Nerven geſtrafft und die Sähne u mengebiſſen, beſeelt von dem unbeugſamen Willen: Wir uns nicht unterzwingen laſſen, komme, was da wolle. Deutſchlan, muß leben trotz alledem.(Brauſender Beifall.)* Redakteur Joos⸗München⸗Gladbach ſprach über die chri 91 nationale Arbeiterbewegung und Lebensfragen von Volk und Re Der Redner wandte ſich gegen die Vorrechte der Beſitzenden Staats⸗ und Gemeindewahlrecht; andererſeits lehnte er den Wiſ⸗ mentarismus ab und gab ein uneingeſchränttes Bekenntnis der lichen Arbeiterſchaft zum monarchiſtiſchen Gedanken kund. ort⸗ Die Verhandlungen werden am Montag und Dienstag f geſetzt. Deutſches Reich. die Reichstagsmehrheit und ihre Wählerſchaft. In einem„Offenen Brief an den Reichstagsabgeordner 1 Gothein“, den der frühere Parteiſekretär der forn ſchrittlichen Volkspartei, Otto Grund, im erſten vemberheft des von Frhrn. v. Grotthuß herausgegebenen„Türm ⸗ veröffentlicht, ſteht zum Schluß die Frage: Wie mag die for 11 ſchrittliche Wählerſchaft zur Kriegszielentſchließung Reichstagsfraktion(und der Mehrheit) ſtehen? Man kann dah⸗ nicht ohne weiteres von ſich auf andere ſchließen, aber noch dir weniger wiegen m. E. die Dutzende und Hunderte oder auch I ſende von Zuſtimmungserklärungen, die für dic Reichstagsmehrh 15 oder für die Minderheit abgegeben werden! Mit einem Sto 800 ſtimmungserklärungen kann ſchließlich bei jeder Streitfrage I5i Richtung aufwarten, aber was bedeuten beſtenfalls Tauſende, ſchreiben oder reden, gegenüber vielen Millionen, die nichts äuße 5 aber doch auch ihre Meinung haben? Man iſt bei der Beantw tung der Frage:„Steht das Gros unſerer Partei zur Reichstah fraktion oder zu Heckſcher und Traube“ auf Vermutungen u Gedankenſchlüſſe augewieſen. Ich habe noch keinen politiſche Freund geſprochen, der mit dem Verzicht⸗ und Verſtändigung, frieden einverſtanden geweſen wäre. Das kann Zufall ſein, gewiß aber mertwürdig iſt es doch, daß gerade in den ſonſt am weite ſten links ſtehenden Kreiſen unſerer Hartei, denn Stimmung mir ziemlich genau bekannt iſt, die Reichstag“ fraktion ſo viel Gegnerſchaft hat. Und ich ſage—* 9 wenn ſchon diejenigen, die früher häufig als„zu rot“ verk üb⸗ wurden, ſo gegen den Verzichtfrieden ſind, dann werden es die 00 rigen erſt recht ſein. Die„Freiſinnige Zeitung nannte Wilſon ne ſeiner Antwort auf die Papſtnote einen Stallknecht, einen§ und einen dummen Auguſt. Sehr forſch und ſchließlich ja auch treffend. Jedoch: wie kann man ſich mit Stallknechen und Flege 855 verſtändigen? die franzöſiſchen und engliſchen Mach haber ſind doch von gleichem Kaliber.) Solcher Sorie von Menſchen imponiert keine Verſöhnungsgebärde, ſondern lediglich die Fauſ unter der Naſe. Und wir ſind mit Heckſcher und Traub der Me, nung, daß das erneute Ausſtrecken der Verſöhnungspatſchhand dur⸗ den Reichstag zum mindeſten überflüſſig war, denn die Ha bis zum Ueberdruß genug über alle Grenzen geſtreckt worden; fea ner, daß mit der Verzichterklärung ein Fehler begangen wurde denn er ſichert den Feinden trotz aller ſchon begangenen und noc zu begehenden Schandtaten von vornherein zu, daß ſie dafür kein Vergeltung zu fürchten haben, daß wir auf allen Lohn für un Blutopfer verzichten, daß alles wieder in ſeine früheren Grenze zurückgehen ſoll. Nimmt man damit den Feinden nicht einen ihrer Sorgen ab, bringt man ihnen nicht die Meinung bei: Nut wenn uns doch nichts weiter paſſieren ſoll, dann können wir ja ruhiß noch länger kämpfen? Und das ſoll geſchehen gegenüber Feinden, deren gemeine Niedertracht zum Himmel ſchreit, 0 die Anſtiftung des Kriegsverbrechens nachgewieſen iſt, die unſ wehrloſen gefangenen Vrüder ſchlimmer als wilde Tiere behandeln 5 Vom Reichsamt des Innern. Nachdem inzwiſchen die Ernennung des Unterſtaatsſekretär Wal, raff zum Staatsſekretär des Innern erfolgt iſt, dürften auch die E, nennungen für die leitenden Stellen in dieſem Amte demnächſt erwarten ſein. Das Reichsamt des Innern wird nach der Ab nung des Reichswirtſchaftsamt nur noch aus zwei Abteilungen be⸗ ſtehen. Dem Vernehmen nach wird zum Unterſtaatsſekretär Dire Dr. Lewald ernannt werden: die Leitung der einen Abteil dürfte der Geheime Oberregierungsrat Dammann als Direktor, die der anderen der Geheime Oberregierungsrat Dr. Schulze als. Dirigent übernehmen. Neue Kriegsſteuern. Man ſchreibt uns: Der„Berliner Lokalanzeiger“ hat in dieſen Tagen die Möglichkeit erörtert, daß der Reichstag ſich vielleicht ſchon in ſeiner nächſten Tagung mit neuen Kriegsſteuervorlagen zu⸗ 55 ſchäftigen haben würde. Die nächſte Reichstagstagung wird bekann lich noch in dieſem Jahr ſtattfinden. Daß während dieſer wa 92 ſcheinlich nur kurzen Sitzungsperiode neue Steuervorlagen zur Be, ratung ſtehen werden, darf als ausgeſchloſſen gelten. Erſt die Auf⸗ ſtellung des Reichsetats für 1918 wird einen Ueberblick geſtatten, wie weit neue Steuerquellen zur Deckung des Reichsfinanzbedarfs ern ſchloſſen werden müſſen. Dieſer Bedarf iſt durch die Verzinſung der Kriegsanleihen, die jetzt faſt die Höhe von 73 Milliarden erreicht haben, in ſchnellem Wachſen. Es iſt deshalb ſehr wahrſcheinlich, daß ſich die Schaffung neuer Einnahmen als notwendig herausſtellen wird. Die Frage wird in erheblichem Grade beeinfluß von den Erträgen, die aus der Kriegsgewinnſteuer zu ein warten ſind. Ein Ueberblick hierüber iſt zur Zeit noch nicht möglich Falls ſich die Einbringung neuer Steuervorlagen als notwendig her, ausſtellen ſallte, dürfte ſich der Reichstag in den erſten Monaten d nächſten Jahres im Zuſammenhang mit der Feſtſtellung des Reich? etats damtt zu beſchäftigen haben. Die Kriſe in Spanien. Madrid, 28 Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agenee Havas. In politiſchen ermächtigten Kreiſen wird erklärt, die gegen wärtige Kriſe bedeute nicht nur das Ende des Miniſteriums Zato, ſondern auch das des ſogenannten Drehſyſtems, wonach die verſchle“ — 95 einander gleichſam automatiſch in der Regierungs gewa Olgen. Genf, 28. Okt.(WXB. Nichtamttlich.) Der„Temps“ meldet aus Barcelona: Der von der Junta für die militäriſch“ Verteidigung ernannte Ausſchuß iſt nach Madrid abgereiſt“ um der Krone eine Botſchaft zu überbringen. Wenn jedoch die Löſung der politiſchen Kriſe den Wünſchen der 79 1 — S2 E — SS SS E 22 2— SS S2 SS 5332 —————————— — * — S* SS —————— ———— ————— mannbeimer General ⸗Angeiger.(Abens-Ausgabe.) Nr. B08. 8. Seite. 42222—992 — den 29. Oftober 1917. P0 A 2 us Stadt und Land. 2 5 Mit dem ausgezeichnet • Boereiſend 60 ahnſekretär K. Kamenzin, Utſfzr. in einem Landſt.⸗ a für Kapferkeit vor dem Feinde bei lälrouilen, Egellteſ 8 rat Telepho „ der niſt Leo Willi Schäfer, bei einem Inſ.⸗Regt., Sohn 9 drau Luſe Ehe·mann, Heſtalch rog 8. len der Sonſtige Auszeichnungen. mit 809 Oroßherzog at den Nachgenannten das Ritterkreug 2. Klaſſe le Ad. des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen: dem 5 Wsaret d. L. I1 Dr. med. Rudolf Engelbert Fromh er z, Ba⸗ 16 At.— in einem Reſ.⸗Inf.⸗Regt., dem Leutnant d. R. des Feld⸗ 3 men d. 2—5——— e in S———— dem 3 5 rt Holtzmann bei einer Minenwerfer⸗Komp., Sed Ri 98 10— Karke at., 108 1 Rarl Georg Snay im Jäger⸗Regt. 3, dem Leut⸗ 9* Emil Schreiber im Inf⸗Regt. 62, dem Peutnant d. L. I ter 9 geſ Mubei—— Leutnant d. R. 7 ra nem Reſ.⸗Fußart.⸗Regt., dem Leutnant d. R. Fran 9 Jengin—* einem Sabrs, S en. dem Leutnant d. R. Ndol En abker einem Jäger⸗Bat., dem Leutnant d. R. 11 Hermann Ludwig 5 60 d0 einem Flakzug, dem Leutnant d. R. Karl Heinrich 4 5 6 an 11 r in einem Landw.⸗Inf.⸗Regt., dem Leutnant d. R. Pents 1 inger in einem Reſ.⸗Inf.⸗Regt., dem Leutnant des 9• 39 ah und 112 Theodor Fiſcher, den Leutnanten d. R. Robert ch. ſobert R Hans Stanger, dem Leutnant des Inf.⸗Regts. 172 un Urba utz den Leutnanten d. R. Alfred Gromer, Joſeph Brock 2 dele kel unem Reſ Inf dem Leutnant d. L. J Otto Roe⸗ eſ.⸗Inf.⸗Regt. Leutnant d. R. Hermann Trunk Plankſtadt d 0 Gh. Großher 8 runk von Plankſtadt wurde didens zog das Ritterkreuz II. Klaſſe mit Schwertern des 2 vom Zähringer Löwen verliehen. Auemen t Reber, in einem Garde⸗Gren.⸗Regt., Inhaber des uzes, Sohn des Herrn Otto Reber, Luiſenſtraße 75 in Welchnez urde mit der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille aus⸗ 09— Bayr. Militärverdienſtkreuz 3. Klaſſe mit Schwertern 9 ohr, und zum Gefreiten ernannt wurde der Inf. Hermann 8. Wann Whe der des Eiſernen Kreuzes, Sohn des Kaufmanns⸗ Her⸗ Sowigeh— S. Af. tler im Felde, wohnhaft Dammſtr. 21 ei 8——————— 4 7„Sammeln!“ u Beitrag zur Frage der Wohnungsfürſorge. u⸗ D.(Schluß aus Nr. 501.) 2 W——— Pnerſdes man ſich nicht einſtens ſchwere Vorwürfe wegen des 1. Wül henten machen will. Eine öprozentige Verzinſung betrachtet ceznach Ausgabe ber Reichsanleihen, als felbſtrerſtändlich; 4 s Fhrem ausbeſitzer wären recht zufrieden, eine ſolche Verzinſung d Ant— Objekte ziehen zu können, ſie üben aber leider nur das b10 Nur 2 des 5 im Hauſe 5 2 ſt 5 3 9 See weſen 3 100 4 e 2 0 e 27 90 1 116 0 „Je Wohnu und umlagen dermag in der Mietpreisberechnung 9 fung—3 eine Reduktion herbeiguführen und damit zur Ent⸗ Imten eter beizutragen, alſo auch zur Entlaſtung der Be⸗ keund Angeſtellten. Der Beſitz als ſolcher und das Einkommen e unn Sene eun Brh ſigung der Ri⸗ ausbeſitzes u it eine Verbilli* 0 Raui glichen Hypothekenämter müßten ſtaatlich or⸗ N0 werden, um die Hausbeſitzer zu unterſtüten und die Bau⸗ ſchende— zu beleben. Aus dieſen Ausführungen geht die be⸗ Meſchu Lantwortung der Frage hervor, ob die Bildung eines Di es für die Erſtellung von Beamtenwohnungen berechtigt iſt. 10 Urgendinge der Wohnungsfürſorge liegen hier keineswegs ſehr üdtif es ſei ganz beſonders auf die ſeit Jahren beſtehende 9 Waia der⸗ Wohnungsfürſorge hingewieſen, welche un⸗ 18 ffen b 0 iſt, für den Kleinbürger Wohngelegenheiten zu 9 uder⸗ und Borrartige Bemühungen zu unterſtützen. So wurde dem 5 80 Eige, Hauverein der Gartenſtadigenoſſenſchaft, der Gigenheim⸗ 9 abtbergenhaus⸗Baugeſellſchaft weikeſtes Entgegenkommen der unt— tung durch Bereitſtellung von Gelände und finanzielle GGGGGGGGGGGGGGGGFPSGGGPGPGPGPGGGGGGGGGFPPGGGGPGGGGGGGASASGAGASGGGGSSS 9 —* 39 6 68 4 ſchenden g gewährt; neuerdings iſt man a urch Darhciegern aller Stände den Dank der hieſigen Bürgerſchaft 0 ger wnbier alſo habe 1 urch B. m beſtrebt, den heim⸗ ing bietung einer Scholle heimatlichen Bodens zum Ausdruck ſen, indem die Stadtverwaltung die Erſtellung von Krie⸗ ereittänte n durch die Baugeſellſchaft für Kleinwohnungen tſtellung von Gelärde unterſtützt und fördert. Es findet — 0 eine gute und ſehr begrüßenswerte Wohnungsfürſorge, Köre. e, auch die Beamten und Angeſtellten, ihren Nutzen n unen und ſollen; jeder, ohne Unterſchied des Standes, kann Maung ſcamannten Geſellſchaften und Genoſſenſchaften die Befrie⸗ 0 9 reit 9 8515 g fe ſtädtiſchen Geländes dürfte vorerſt nicht em⸗ nen W ng 3 5 einer Wünſche finden. i uch de ſofortige Unterſtützung des neugegründeten Ausſchuſſes e ſein, denn bei den pielen tauſend Angeſtellten und Be⸗ annheim, welche doch wohl alle einen Anſpruch auf eine Euther als Perſönlichkeit. Von Dr. Martin Roehl. (Nachbruck verboten.) eſem welhgeſchichtlichen Moment, da eine Zeit in Flam⸗ eht und niemand weiß, welches Neue aus dieſem Chaos wird, iſt es wohl angezeigt, 0 eindringlich in das r tiefen, rätſelhaften und widerſpruchsvollen Macht zu du di au „ um die nicht zuletzt der Rieſenkampf geführt wird: in ltrne deutſchen Geiſtes. Viel iſt in dieſen Jahren geredet worden über den Geiſt, doch ſcheint es, wengſtom nicht begrifflich, nicht mit einſeitigen Formeln und erf ſte* en mit Schonrederei ihm nahe kommt; am tiefſten iſt er in den grren Perſönlichkeiten der Geſchichte, die ihn Ad“ Lorpern. ie ſind ſeine Träger, gewaltig bewegende Cs ſei Symbole von überindividueller Bedeutung. Ainer mit wenigen Worten eds Mannes gedacht, der am An⸗ ſolchen Bewegung ſteht, der auch eine Zeit hinter ſich in Aoden C aufgehen ließ und, Führer und Geführker zugleich, einen du 0 S—22 0 aug des 10 Mum Neut zu einer neuen Epoche tat: wat hineh Feflhanwachſen, di ni och * in Martin Luthers. Wenigen, was wir aus ſeiner Jugend wiſſen, deutet in cug auf beſondere Frühreiſe oder ⸗gar Genie. Liebens⸗ einer Gewiſſenhaftigkeit und Gradheit, aufxichtig und cheint der Jünglüng kaum beſtimmt, über bürgerliches Eine folgenſchwere und ausreichende ch muß von Anfang an in ihm bereit geweſen ſein: re facnbene und nachhaltige tiefe Empfänglichkeit ſeeliſchen, ins⸗ Rüben mende crolioiöſen Erlebens, die, nicht ohne die Not eines immer foiſſens denkbar, ſich in ihren Folgerungen nie mit einem gefähr begnügt, ſondern in Angſt und Scham ihren Weg er geht Luthers Weg, von unbeirrbarem Gefühl beſtimmt, Sinde Reblichkeit und Klarheit. Gar nicht„intellektuell“ in e modernen, losgelöſten Denkens, folgte ſein Ueberlegen aufklärend, erhellend und begründend den Schritten, 0 tor'es, aus innerſter Not geborenes, faſt dämoni Gefünl ihn trieb. müſſen wir uns hüten, ſein Weſen, das den Heungen dallen Einzelheiten ohne weiteres verſtändlich iſt, alzu plößli er Atmoſphäre des 15. Jahrhunderts herauszuſtellen, tyn 00 Umkehr und die Wendung zum Kloſterleben ſind durch⸗ Eriebni mittelalterliche Vorgänge, individuell bleibt die Stärke eit, müüſes, die viele Jahre noch nachſchwingt, und die Unbeirr⸗ dem der Futher an dem neuen Ziel feſthält— ſie erſt machen „Samarſhütiernden Weſl der gepeinigten Seele wahrhaft akus“. Von dieſem Zeitpunkt ab entfaltet ſich immer G 0h0 Berückſichtigung bei dem neuen Bauprojekt haben, bleibt der Aus⸗ ſchuß auf die intenſive Bautätigkeit der bisherigen Mannheimer Kreiſe der Bauwelt angewieſen. Die heute mehr als bisher not⸗ wendige Förderung der Wohnungsfürſorge muß allen Ständen ohne Ausnahme zuteil werden; je raſcher dieſes geſchieht, um ſo beſſer. Die Gründung eines einſeitigen Ausſchuſſes zur Erledigung dieſer hochwichtigen Wohnungsfrage war zwecklos; ſie trägt ſogar die Ge⸗ fahr der Zerſplitterung der Kräfte zur Regelung der Wohnungs⸗ frage in ſich, ſtatt des durchaus notwendigen„Sammelns“. Alle Kreiſe der Stadt, Vermieter und Mieter, Hoch und Nieder, Arm und Reich, Beamte, Kaufleute, Handwerker, Arbeiter, alle, alle ſoll⸗ ten ſich zu gemeinſamer Arbeit zuſammenſchließen im Intereſſe der Wohnungsfürſorge, zum Wohle des Ganzen. Weshalb eine Tren⸗ nung der Stände in dieſer Frage? Die Stadt Mannheim ging ſchon einige Male in der Neueinrichtung einer Maßnahme für ſoziale Fürſorge voran, es ſei hier nur an die Zentrale für Kriegs⸗ fürſorge erinnert; wäre in Mannheim nicht auch eine Zentrale für Wohnungsfürſorge möglich und höchſt erſprießlich? Die Aufgaben einer Zentrale für Wohnungsweſen in Mann⸗ heim würde gewiſſermaßen die Erweiterung der bei der hieſigen Stadtverwaltung ſchon beſtehenden Wohnungsfürſorge bilden und zugleich eine Erweiterung der Betätigung des Landeswohnungs⸗ vereins in der Stadt. Außer vielen anderen Aufgaben würde dieſe neue Organiſation ſich befaſſen mit der Beratung der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Organe bei der Vornahme von Neu⸗ und Umbauten der Wohnungen, bei einer etwaigen Umgeſtaltung der älteren Wohnquartiere. Die Bodenpreisbildung wäre innerhalb dieſer Or⸗ ganiſation zu prüfen, die Art der Bebauung der Grundſtücke, außer⸗ dem die hypothekariſche Beleihung der Grundſtücke, Bauſtoffbeſchaf⸗ fung und Löhne. Die Ausgeſtaltung beſtimmter Grundrißlöſungen wäre ebenfalls Aufgabe dieſer Zentrale, denn wir ſind auf dem Wege der Herausbildung beſonderer Typen für die Wohnungen ver⸗ ſchiedener Größen. Hauptſächlich wäre die Preis⸗Bildung und »Prüfung Sache dieſer Zentrale. Es könnte weiter hier behandelt werden die Frage einer mehr zuſammenhängenden Bebauung der Stadt, an Stelle der bisherigen ſporadiſchen. In dieſes Fach fällt auch die Beſtimmung der Straßenbahntarife, die Frage unſerer Baublockgeſtaltung zur Anlage von Gärten bei den Häuſern und die Frage der Aftermieter. Die während des Krieges ins Leben gerufenen Amtsſtellen für Wohnungsfragen könnten als Beſtand⸗ teile der neuen Organiſation weiter beſtehen und ihre bisherigen reichen Erfahrungen der neuen Sache zur Verfügung ſtellen. Welch ein Segen für die Allgemeinheit würde ein derartig aus⸗ Inſtitut für die Allgemeinheit bedeuten! Die Schwierig⸗ eiten zwiſchen Mieter und Vermieter wären behoben, und die ſo oft von beiden Teilen geäußerten Klagen würden verſtummen. Be⸗ dingung bei der Gründung der Zentrale wäre, daß jeder Stand in ihr eine Vertretung und Gehör fände. Man darf allerdings ſich keiner Täuſchung hingeben, wie wenn nun ein Idealverhältnis zwiſchen Vermieter und Mieter eintreten würde, Unſtimmigkeiten und Plackereien zwiſchen beiden Parteien wird es immer noch geben, aber es wäre doch eine Baſis zur ſofortigen Verſtändigung in der Zentrale ſtets vorhanden. Die Bautätigkeit liegt vollkom⸗ men darnieder, aber das Bedürfnis nach neuen Wohnungen und nach Inſtandſetzung alter wird nach dem Kriege eine ſtarke Ent⸗ faltung der Bautätigkeit nach ſich ziehen. Es ſteht jedoch zu er⸗ warten, daß die ſtarke Nachfrage nach Baumaterialien eine Reduk⸗ tion der heutigen Bauſtoffpreiſen nicht zuläßt; ohne eine ſolche Reduktion iſt aber eine wirtſchaftlich billige Erſtellung neuer Woh⸗ nungen undenkbar. Um nun einem ſicher bald eintretenden Not⸗ ſtand in der Wohnungsfrage vorzubeugen, erſcheint eine behörd⸗ liche Maßnahme zur Bauſtoff⸗Preisfeſtſetzung heute ſchon dringend geboten. Alſo keine Neugründung von Ausſchüſſen, ſondern Anſchluß an das Ganze nach des Dichters Wort:„Immer ſtrebe zum Ganzen, und kannſt du ſelber kein Ganzes werden, als dienendes Glied ſchließ an ein Ganges dich an.“ Kinderreiche Familien müßten bei der Erſtellung und Berechnung der Wohnungen ganz beſonders bevorzugt werden. Ob Eigenhaus oder Miethaus iſt gleichgültig, es handelt ſich um Woh⸗ nungen für unſere Mitbürger, die ſehr gut und billig ſein müſſen. Da Angebot und Nachfrage die Preisbildung ſtets beeinfluſſen, ſo iſt auf eine möglichſt umfangreiche Entfaltung der neuen Bautätig⸗ keit größte Rückſicht zu nehmen. Vielfach hört man heute ſchon von einem ſtarken Angiehen der Bodenpreiſe, da regt ſich alſo ſchon die Spekulation, deshalb raſch zugefaßt und raſch ein„Sammeln!“ aller Kräfte zum Wohle des Ganzen. Erfreulich iſt die Tatſache, daß trotz des ungeheuren Völkerringens das Streben des Volkes zur Verbeſſerung des Wohnungsmarktes ſich nicht zurückhalten läßt; man findet Vente ſchon den Mut⸗ von dieſer Sache zu ſprechen und verlangt eine weitgehende 1 Dem kurzen Be⸗ richte dom 19. Oktober iſt mehr Bedeutung beizulegen, als beim erſten Blick erſcheinen mag; es handelt ſich darin um eine Sache von höchſter Wichtigkeit, gleich wichtig wie die der Volksernährung. Möge eine beſte Löſung der Wohnungsfrage ſich finden, dann iſt, nach den Worten Heraklits, auch hinſichtlich der Wohnungsfürſorge der Krieg der Vater aller Dinge, G, W. L. 7 * Auszeichnung. Dem Oekonomierat und Bürgermeiſter Friedr. Sänger in Diersheim, Präſident des badiſcher Vereinigungen in Karlsruhe, wurde vom Kaiſer das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe am weiß⸗ſchwarzen Bande verliehen. In den Kreiſen unſerer nationalliberalen Partei⸗ freunde wird dieſe Auszeichnung des Herrn Sänger, der dem Land wie der Partei in unermüdlicher Arbeit auf den verſchiedenſten Ge⸗ bieten des gemeinnützigen Lebens ſo große Dienſte geleiſtet hat, mit ganz beſonderer Freude und Genugtuung begrüßt werden. * Kirchliches. Der vom Fürſten Alois zu Löwenſtein⸗Wertheim⸗ Roſenberg auf die katholiſche Pfarrei Uiſſigheim, Dekanats Tauber⸗ biſchofsheim, präſentierte bisherige Pfarrverweſer Alphons Stetter in Reicholzheim iſt am 14. Oktober kirchlich eingeſetzt worden. Die Ernennung des Pfarrers Paret in Fahrenbach auf die erledigte cvang. Pfarrei Eberbach durch die Fürſtlich Leiningiſche Standesherr⸗ ſchaft iſt unterm 18. Oktober kirchenobrigkeitlich beſtätigt worden. Bu der Erkrankung des Erzbiſchofs wird mitgeteilt, daß Erz. Dr. Nörber ſich bereits auf dem Wege der Beſſerung befindet. Der Erzbiſchof war wahrſcheinlich infolge Erkältung in Mannheim plötz⸗ lich von einem Bronchialkatarrh befallen worden, der ihn beſonders am lauten Sprechen hinderte. Sein Zuſtand gibt zu Beſorgniſſen keinen Anlaß. * Jur Feier des Reformationsjubiläums wird am Dienstag, den 30. Oktober, abends 6 Uhr, und am Mittwoch, den 31. Oktober, mittags 12 Uhr, mit den Glocken der Chriſtus⸗ und Konkordienkirche geläutet. An die Mitglieder der evang. Kirchengemeinde wird von ſeiten des Ev. Kirchengemeinderats das Erſuchen gerichtet, am eigentlichen Gedenktag, am Mittwoch, den 31. Oktober, die Häuſer beflaggen zu wollen. Eiuſchneidende Verbeſſerungen im Poſtſcheckweſen. Nach Brarter⸗ meldungen ſchweben im Reichspoſtamt Erwägungen, deren Durch⸗ führung für die Veredelung unſeres Zahlungsverkehrs von außer⸗ ordentlicher Bedeutung ſein wird. Geplant iſt die völlige Portofrei⸗ heit für Sendungen an die Poſtſcheckämter, ferner die gebührenfreie Abhuchung zwiſchen den verſchiedenen Poſtſcheckkonten und ſchließlich die Abwälzung der Gebühr für Zahlkarten vom Empfänger auf den Abſender. 5 Ein Verbot über die Aufarbeitung aller zu Gruben⸗, Schneide⸗ und Papierholz Hölzer zu Brennholz hat der ſtellv. komm. General des 14..⸗K. Beſen Die Kriegsamtsſtelle Karlsruhe kann Ausnahmen von dieſer Beſtimmung Hleſſen. Die Reformation im Rahmen der Kulturgeſchichte. Im Verein für Volksbildung ſprach am Mittwoch abend Herr Stadtpfarrer über obiges Thema vor zahlreich erſchienener Hörerſchaft. Der feſſelnde Redner entwickelte mit kräftigen Strichen ein überſichtliches Bild von der Bedeutung der Reformation. Nach einem Vergleich der Zeit um 1500 mit unſerer Gegenwart zeigt er, wie das alte in religiöſem Sinn von der Kirche übernommen wurde, wie Karl der Große den Gedanken fortſetzte: Erſt die Welt mit Gewalt erobern, dann heſſern. Gegen dieſe äußere Gewalt der Autorität wehrte ſich das Germanen⸗ tum ſtets: Ritter, Landesherren und Städte rangen von 1100 nach Unabhängigkeit. Immer deutlicher tritt der 3 hervor In dieſen Gärüngsprozeß des Volkes dröhnten 1517 die Hammerſchläge Luthers an der Wittenberger Schloßkirche und verkündeten ein neues Sittlichkeitsgeſetz, das für jeden inneren Glaubens⸗ und Gewiſſensfreiheit forderte, aber auch eigene Verantwortlichkeit auf⸗ erlegte. Das ſittliche und ſtaatliche Leben wurde von der neuen Bewegung erſaßt. Wiſſenſchaft, Kunſt, Staat, Recht, Ehe, ſoziale Fürſorge, Wertung der Arbeit erfuhren neue Beleuchtung und Auswirkung bis auf unſere Tage. Vor allem bleibt Luthers Verdienſt um die deutſche Sprache und Förderung der Volksſchulen. Wie dieſe Wirkungen im einzelnen ſich zeigten, wurde klar und lebendig ausgeführt, ſo daß die Hörer am Chluß herzlich dankten. K. Bom Marktverkehr. Der heutige Wochenmarkt ſtand im Zeichen des nahen Totentages. Er wurde beherrſcht von Kränzen und Blumen, und Tannenreis. Genießbares gab es nur ſehr wenig, anſcheinend hat der erſte Bote des Winters, der Schnee, der ſich Krr abend in unſerer Gegend einſtellte, den Bäuerinnen die Luſt am Beſuchen unſeres Marktes verdorben. Winterlich war aber nicht nur die Natur, ſondern 5 T. auch die verlangten Preiſe. Es wollte ſich kaum jemand dazu verſtehen, Kohlrabi zum Höchſtpreis von 18 Pfg. das Pfund abzugeben, ſondern es wurden ganz ungeniert 10 Pfg. und wenn es gut ging, 8 Pfg. fürs Stück verlangt, und zwar ganz kleine. Erlaubte man ſich Widerſpruch, dann verſchwanden die Kohlrabi unterm Tuch und waren einfach verkauft. In größeren Mengen waren eigentlich nur Wirſing, Weißrüben, Erdkohlraben und Spinat zu haben, allerdings nicht immer in guter Qualität.— Endivien und Kopfſalat entſprachen dem nicht mehr ſehr ſtarken Bedarf. Roſenkohl konnte man zu 80 Pfg. das Pfund erſtehen, offenen und geſchloſſenen untereinander. Es ſollte hier ein getrennter Höchſtpreis für offenen und geſchloſſen feſtgeſetzt werden. Auch Gelberüben gab es nur vereinzelt. Blumenkohl iſt in der Anfuhr ſtark zurückgegangen, Meerrettich dagegen nimmt zu. Grüne Tomaten gab es heute zu 20 Pfg. das Pfund zur allerdings in grünem Zuſſande mit wenig Ausſicht, ſie noch aus⸗ reifen laſſen zu können. Frau Sonne iſt eben zu ſelten auf dem Plan. Grünreizker und Steinpilze gab es recht viel zu kaufen. Der neue Höchſtpreis von 1 Mark das Pfund reizt anſcheinend die Sammeltätigkeit der Verkäufer, aber nicht die Kaufluſt der Konſu⸗ menten. Auf dem ganzen Markt waren an Obſt ſage und ſchreibe zwei Körbe voll Aepfel(Edelobſt) angefahren, ſonſt gab es nur ein pgar Bütten Hägemark, das nur wenig gekauft wurde, was bei der gegenwärtigen mehr als ſtiefmütterlichen Behandlung unſerer Bevölkerung inbezug auf Zuckerverteilung leicht verſtändlich iſt. pp. * Laſtkraftwagen zur Hebung der Transportſchwierigkeiten. Mit Rückſicht auf die Transportſchwierigkeiten im Heimatgebiet hat das Kriegsminiſterium ſich veranlaßt geſehen, Laſtkraftwagen für die Bedürfniſſe der heimatlichen Nahrungsmittelverſorgung zur Ver⸗ fügung zu ſietafk Für den Bereich des 14. Armeekorps ſind bis jetzt 32 Laſtkraftwagen bereitgeſtellt, welche die Verſendung von E alſo 5 Pfg. unter Höchſtpreis, klarer und bewußter jene doppelte Gerichtetheit des Geiſtes, die wir als Kak ee deutſche Eigentümlichkeit betrachten möchten, weil ſie bei 35 allen Genien der deutſchen Geiſtesgeſchichte wiederkehrt. Es iſt der Widerſtreit von Freiheit und Gebundenheit, konſervativer Starrheit und revolutionärem Radikalismus, bürgerlicher Lebens⸗ es Denkens und tief myſtiſcher Verſunkenheit. Immer wieder richtet dieſer Zwieſpalt ſich auf und verlangt nach Ueberwindung, mancher große Deutſche ging an ihm zugrunde, aber wenn er zu vollkommener Syntheſe gelangt, ſo haben wir das Eüahoich Wunder Goethe. Luther kämpſte zeitlebens dieſen Kampf— er kämpfte ihn mit genialer Kraft und machte ihn fruchtbar für das ganze deutſche Volk. Und dieſe Doppelſeitigkeit deutſchen Weſens, die von den andern Pfarrhauſe, fern jeder düſteren Askeſe, voll Liebe und Andacht zum Kleinen, holde Erquickung findend in Familienglück und Pflege der Muſik, gaſtfroh und teilnehmend Schülern und beladenen Pil⸗ gern. Und derſelhe Mann ſtand aufrecht wider eine Welt, kämpfte in ſeinem Herzen den Kampf ungeheuerſter Mächte und riß blutend ſich los von Ehrwürdigſtem und Bindendſtem, rang mit Gott und und Herren. Freilich— auch ihm erwuchs Tragik aus ſeinem Werk. Nicht, daß es einen Riß gab im geiſtigen Leben der Ration. daß die Einheitlichkeit der Kultur unwiderbringlich dahin war, traf ihn am unmittelbarſten; hier blieb Hoffnung endlichen Sieges und neuer Vereinigung, und die tiefſte Zerklüftung nationaler Intereſſen trat erſt nach ſeinem Tode aus Licht, aber die Verflachung und Ver⸗ meltlichung rein geiſtiger Ideen, ihr Herabzerren und ihr Miß⸗ zu kleinlichſter Intereſſenpolitik hat ihn oft verwundet und eirrt. Man ſieht Luther in dem letzten Jahrzehnt ſeines Lebens bis⸗ weilen ermüdet, ſchwankend, innerlich ratlos— eine Danaidenarbeit mußte es ſein, immer wieder zu vermitteln, das Ideal mit politiſchen Mitteln durchzuſetzen und doch ſeine Reinheit zu wahren. Be⸗ wundernswert bleibt die innere Freiheit, die Luther bis zuletzt immer nur auf das Weſentliche zielen, Großes von Kleinem ſchei⸗ den und in Nebendingen ſede, ob auch nicht immer berechtigte Eigen⸗ tümlichkeit und Empſindlichkeit weiſe ſchonen ließ. —.— innerſte Kern einer Perſönlichkeit iſt nicht in eine Formel zu bannen, 5 Wir können ihn umſchreiben, ihn aus Worten und Handlungen zu erfaſſen ſuchen, aber er ſpottet begrifflicher Abſtraktion. Wir ſehen in Luther vor allem eine elementare Kraft ſich aus⸗ wirken, die, nicht einheitlich in ihrer urſprünglichen Rlclung be⸗ —5 und dämoniſcher Abgründigkeit des Gefühls, heller Schärfe menſchlicher Natur ſelbſt Halt zu gebieten ſcheinen. nie verſtanden wird, hat ſich in Luther wohl am wunderbarſten und bedeutendſten verkörpert. Ein heiterer Bürger lebt er in ſeinem dem Teufel und ſandte ſeine Strafpredigten donnernd wider Fürſten ſtimmt, aus dieſer ihrer perſönlichen Not zur Größe getrieben, aus *5 eigenen Befreiung die Freiheit eines Zeitalters erſtreitet. Es iſt eine Kraft und eine Größe nicht aus Ueberſchwang und Ueber⸗ hebung, ſondern aus dem Leid der Unfreiheit, aber Leid und Un⸗ freiheil wird überwunden und mit der Bindung des Gewiſſens auf das Ununſtößlichſte beſchränkt auf jenen Kreis, wo die Grenzen Erſtes Ronzert des Muſikvereins. Der Muſikverein veranſtaltete geſtern im Nibelungenſaale ſein erſtes Winterkonzert, das ein zahlreiches Publikum angezogen hatte und einen würdigen Geſamtverlauf nahm. Dem Gedächtnis Max Regers galt der erſte Teil des Programms. Es war erfreulich, daß man das Andenken des auf allen Gebieten, mit Ausnahme der Oper fruchtbaren, im vorigen Jahre ſo jäh dahingeſchiedenen Meiſters auch im Muſikverein durch Aufführung einer ſeiner Vokalwerke ehrte. Man hatte zur Paſſionskantate„O Haupt voll Blut und Wunden“(Erſchienen bei Bote u. Bock, Berlin) gegriffen. Auch in ſeinen Choralkantaten zu den Hauptfeſten des evangeliſchen Kir⸗ chenſahrs hat Reger das große Beiſpiel Bach's vorgeſchwebt, der ja bekanntlich für jeden Sonn⸗ und Feiertag deß Kirchenjahrs Kantaten ſchrieb. Die Reger'ſche Kantate iſt mit formtechniſcher Meiſterſchaft geſchrieben. Es fehlen ihr aber bedauerlicherweiſe die belebenden Gegenſätze. Nach den einleitenden Klängen der Oboe intoniert der Soloalt die Choralweiſe, von der kontrapunktiſchen Gegenſtimme der Oboe zart umrankt. Später nimmt der Chor, dann das Soloquartett den Choral auf, und neben der Oboe erſcheint die Solovioline als ausſchmückende Gegenſtimme. Schließlich tritt die Choralweiſe, als Gemeindegeſang gedacht, im Uniſonoklang auf. Der Chor teilt ſich in einen die Choralweiſe intonierenden und einen kontrapunktiſch reichgegliederten zweiten Halbchor. Das Werk verweiſt ſeiner ganzen Anlage nach in das Gotteshaus und konnte ſeine volle Wirkung geſtern nicht entſalten, zumal in der Dispoſition und Anlage der Orgel unſeres Nibelungenſaals ein Hindernis für den Erfolg von vornherein beſtand. Die xäumliche Entſernung der Orgel vom Dirigenten gab wohl Ver⸗ anlaſſung zur Auſſtellung der Vokal⸗ und Inſtrumentalſoliſten auf der Empore der Orgel. Dies beeinträchtigte aber die volle Klangentfal⸗ tung der Vokalſoloſtimmen und den ſeinrhythmiſierten engen Zu⸗ ſammenklang mit dem Chor. Sehr tonſchön aber blies Kammermuſiker Richard Lorbeer ſeine Oboe, und mit echt künſtleriſchem Ge⸗ ſchmacke bot Konzertmeiſter Birkigt den Violinſolopart. Der zweite Teil brachte eine Wiederholung von Beethovens E⸗bur Meſſe op. 86, die wir 110 Jahre nach ihver Uraufführung am letzten Kar⸗ —— ——— —— ——— —— — 4. Seite. Nr. 506. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) 9 AAATz. Montag, den 28. Oktober Br Rahrungsmikteln mit üdernehmen ſollen Tarkoffeln, Kohlen und ſonſtige Süter) und die zur Hebung der Transportſchwierigleiten nicht unweſentlich beitragen werden. 6 Polizeibericht vom 29. Okiober. Zimmerbrand. Am 27. ds. Mis. vormittags entſtand im Hauſe L 13, 24 im 2. Stock ein Zimmerbrand dadurch, daß eine zum Trocknen zu nahe am Ofen aufgeſtellte Matratze Feuer fing und teilweiſe verbrannte. Es entſtand ein Schaden von 30 M. Das Feuer wurde von Haushewohnern wieder gelöſcht. Unfälle. In einem Fabrikbetriebe im Induſtriehafen brachte am 26. ds. Mts., nachts 11 Uhr, eine 27 Jahre alte, verheiratete Falbrikarbeitersehefrau von Ludwigshafen den rechten Arm in eine rehbank. Dabei wurde der Arm ſo ſtark gequetſcht, daß die Ver⸗ unglückte mit dem Sanitätsguto ins Allgemeine Krankenhaus ver⸗ brächt werden mußte.— Am gleichen Tage, nachts etwa 12 Uhr, iel ein 28 Jahre alter lediger Oberheizer aus dem Fenſter ſeiner im II. Stock des Hauſes§ 6, 18 gelegenen Wohnung hinunter in den zementierten Hof. Er trug dabei Verſtauchungen der beiden Handgelenke und Quetſchungen im Rücken davon und mußte in ärztliche Behandlung genammen werden.— Ein 10 Zahre altes Mädchen von Sandhofen wurde am 13. ds. Mts. an der Straßen⸗ biegung Sandhoferſtraße und Weinheimer Weg dortſelbſt von einer Droſchke überfahren und erlitt dabei eine Quetſchung des rechten Jußgelenkes.— Beim Transportieren eines Nollwagens in einem Fabrikbetriebe in Neckarau brachte am 25. ds. Mis. nachmittags eine 28 Jahre alte Fabrikarbeiterin von hier die rechte Hand unter die Räder des Wagens. Die Hand wurde erheblich verletzt. Die Verunglückte mußte am 27. ds. Mts. ins Allgemeine Krankenhaus aufgenommen werden— Auf ihrer Arbeitsſtelle in einem Fabrik⸗ anweſen auf dem Waldhof wurde am 27, de. Mts, vormittags eine 32 Jahre alte verheiratete Fabrikarbeiterin von dort durch Aus⸗ ſchlagen der Flammen im Geſicht und an beiden Armen ſo erheb⸗ lich verbrannt, daß ſie mit dem Sanütätswagen ins Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte. Nus Luòwigshafen. * Schneller Tod. Im Stadtteil Mundenheim fand man heute früh in der Wollſtraße auf dem Straßenpflaſter eine männ⸗ 9 85 Leiche. Die Nachforſchungen ergaben, datz es ſich um einen 40 Jahre alten Urbeiter namens Schwarz aus Steckweiler handelt. Der Mann ſchernt in der Nacht auf dem Heinweg von einem Schlaganfall getroffen worden zu ſein. O * Geländet wurde an der unteren Drehbrücke am Luitpoldhafen eine männliche Leiche. Der Ertrunkene gehört dem Arbeiter⸗ — an. Näheres über die Perſonallen konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. O Soldenes Jubiläum des Jnfauterie⸗Regiment Rr. 114. * Konſlanz, 28. Okt. Am 80576 früh nahmen die feſtlichen Ver⸗ enſtaltungen anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Inf.⸗Regts. Nr. 114 ihren Anfang mit einer feierlichen Kranz⸗ Niederlegung am Denkmal des Chefs des Regiments, Kaiſer Friedrich III. Von der alten Kaſerne bewegte ſich um 8 Uhr eine Kompagnie des Bataillons mit Herrn Major Specht und verſchie⸗ denen Offizieren an der Spitze, nach dem Denkmal, wo Major Specht einen Kranz niederlegte. In einer kurzen Anſprache wies er auf die menſchlichen und militäriſchen Verdienſte des Chefs de⸗ Regiments hin. Nach ihm legte Oberpoſtſchaffner Waldraff, Vorſteher des Vereins ehemaliger 114er, namen⸗ dieſes Verein⸗ einen Kranz nieder, womit der feierliche Akt ſeinen Abſchluß fand. Um 10 Uhr fand im Exerzierhaus der neuen Bataillonskaſerne ein ſtatt, dem ſich auf dem mit Kaeee und irlanden feſtlich geſchmückten Hof der Bataillonskaſerne die Parade anſchloß. Zu dieſer hatten ſich u. g. eingefunden die Generale von Wolff, von Fölkerſamb und von Lieben⸗ ſtein mit zahlreichen Offizieren, Geh. Rat Straub, Bürgermeiſter Haulick, Stadträte, Vertreter der Geiſtlichkeit und einige Vete⸗ ranen. Nach dem Abſchreiten der Front hielt der Kommandeur des Erßetz⸗Bataillons 114, Herr Major Specht, eine kurze, den Tag würdigende Anſprache, in der er u. a. das Feldregiment feierte, das draußen in der eiſernen Mauer kämpfend, heute ſeinen Jubel⸗ iag feiert. Major Specht führte dann weiter aus, daß die Namen des Feldzuges 1870, wie Straßburg, Liſaine uſw. Ruhmesblätter für die deutſchen Truppen ſeien, die aber überſtrahlt werden durch die Ramen Mülhauſen, Saarburg, Baccarat, Toul, Champagne, Aiene und Flandern. Jeder Angehörige des Erſatz⸗Bataillons möge beſtrebt ſein, dem aktiven Feld⸗Regiment nachzueifern in treuer Pflichterfüllung und jeder müſſe ſtolz ſein, auf der Schulier den Namenszug des Regimentschefs zu tragen. Hierauf verlas Major Specht das nachſtehende Telegramm der Großherzogin Luiſe: 5 Ich gedenke in herzlicher Teilnahme der Feier des 50jährigen Beſtehens des Regiments und ſende Ihnen und dem Erſatz⸗ Bataillon den Ausdruck meiner beſten Wünſche an dieſem feſt⸗ lichen Tage. Der Rückblick auf dieſe 50 Jahre iſt für mich ein ſehr bewegender, da mich beſonders herzliche Beziehungen in dieſer langen Zeit mit dem Regiment verbinden, ſowohl in Freud wie in Leid, wobei die Erinnerung an den Heimgang unſeres teuren in Gott ruhenden Großherzogs mich ſehr bewegen. Unſere Gedanken gehen gemeinſchaftlich zu dem Regiment, das in der Ferne heldenmütig für das Vaterland kömpft in treueſter Pflicht⸗ erfüllung. Meine von Herzen kommenden Segenswünſche für Gegenwart und Zukunft begleiten in warmer Dankbarkeit und feſter Zuverſicht wie das Offigierskorvs und die Mannſchaften des ganzen Regiments ſo diejenige des Erſatz⸗Bataillons, das in der Heimat dieſen bewegten Tag begeht. Gottes Segen ſei mit dieſem Tag. Großherzogin Luiſe von Baden. eee ee eeeeee eeeeeee eee glieder der hieſigen Erſatzbataillone im Stadttheater ſtatt. »nicht verborgen bleiben konnte. Der Redner ſchloß mit einem dreiſachen Hurrah auf Kaiſer, Großherzog und das ganze Großh. Haus. Die Kapelle ſpielte die beiden Fürſtenhymnen. worauf das Bataillon zum Parademarſch in Gruppenkolonnen antrat. Darnit erreichte die Die Unteroffiziere und Mannſchaften des Bataillons erhielten zum Feſitage ein beſonderes Mitiag⸗ und Nachteſſen, ſowie Wein und ier. Um 1 fand im Offizierkaſino ein Feſteſſen der Offiziere ſtatt, wobei auch die Stadtverwaltung teilnahm. Der Mittag war dienſt⸗ frei. Abends fand lt.„Konſt ZItg.“ Feſtvorſtellung für fet, Die feſt⸗ liche Veranſtaltüng wurde ducch Webers Jubel⸗Ouvertüre eröffnet. Donn folgte ein von einem Angehörigen des Erſatz⸗Bataillons 114 verfaßter Prolog. Geſpielt wurde das alte, liebenswürdige Lebens⸗ biſd:„Die Anne⸗Liſe“. Letzte Melöungen. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 28. Okiober.(WIB. Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht. Sinaifront: Am 26. Oktober wurden an der Gazafront An⸗ griffsabſichten des Gegners erkannt; unſer Artilleriefeuer verhin⸗ derte ihre Ausführug. Unſere Truppen, die am 27. Oktober in der Mitte der Sinaifront vorgingen, trafen auf der Höhe Keſſel⸗ Baſſal 5 feindliche Kavallerieregimenter, die mit ſchweren Verluſten für den Gegner zurüchgeſchlagen würden. Zwei darauf folgende feindliche Gegenangrife ſchlugen fehl. Der Gegner ließ 200 Tote zurück; 2 Offiziere und 10 Mann wurden gefangen genommen und ein Maſchinengewehr erbeutet. Ein feind⸗ liches Flugzeug erhielt einen Treffer von unſeren Abwehrgeſchützen und ſtürzte dicht hinter den feindlichen Linien ab. An den übrigen Fronten keine Ereigniſſe von Bedeutung. Die Oſſenſive gegen Italien. Otio von Bülow. E Berlin, 29. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) General Oito von Bülow, der Kommandierende gegen die Iſonzofront, iſt in dieſem Weltkriege als preußiſcher General und Heerführer ſchon vielſach hervorgetreten. Wiederholt hat der Heeresbericht ſeiner rüh⸗ mend gedacht. An der ſiegreichen Durchführung der Schlacht bei Tannenberg und an den Maſuriſchen Winterſchlach⸗ ten hatte er hervorragenden Anteil. Auch ſpäter bei der Offen⸗ ſive gegen Kurland. An der nazedoniſchen Front gewann Otto von Bülow an der Spitze des Lauenburgiſchen Jäger⸗ bataillons eine wichtige an die Serben verloren gegangene Höhen⸗ ſtellung zurück. Der Kaiſer ernannte ihn damals zum Chef des Jägerbataillons. Otto von Bülow, der der Sohn des ehemaligen Kommandanten von Poſen, Generalleutnant von Bülow iſt, ſteht ſeit 1875 im Heer. Als Oberſt befehligte er das 10. Infanterie⸗Regi⸗ ment in Görlitz, als Generalmajor die 43. Infanteriebrigade und als Generalleuinant vor Ausbruch des Krieges die 12. Diviſion. An einem Wendepunkt des Krieges. UEBerlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das An⸗ griffsgebiet zwiſchen Flitſch und Tolmein gehört zu den Ju⸗ liſchen Alpen. Nur zwei Straßen führen darüber hin, die zu großen Steigerungen und gewaltiger Höhe emporſteigen. Die höchſten Er⸗ hebungen ſteigen bis zu 2700 Meter an. Ewiger Schnee bedeckt die felſigen Hochflächen. Nach der italieniſchen Ebene hin fällt das Ge⸗ lände wellenförmig ab. Haupttaleinmündungen befinden ſich bei Cividale und weiter ſüdlich bei Görz und Monfalcone. Weiter rück⸗ wärts liegt Udine, ein großer Bahnknotenpunkt, wo ſich noch bis zum 27. Oktober das große Hauptguartier Cadornas befand. Für den Verteidiger hatte dieſes Gelände großen Vorteil. Er kannte ſich genau in ihm aus und hatte ſich mit allen Miteln der Technik dort eingabut. Außerdem wußte er, daß ein großer Angriff bevorſtand und konnte von ſeinen Höhenſtellungen im Gebirge aus beobachten, wo dieſer vorbereitet wurde. Trotz allen dieſen widrigen Unnſtänden iſt der Vormarſch auch nicht einen Tag aufgehalten worden. Den verbünde⸗ ten Truppen ſtanden nur zwei Straßen und eine einzige Bahn zur Verfügung. Dadurch waren die Vorbereitungen außerordentlich er⸗ ſchwert. Jede Straße mußte einen beſonderen Kommandaeten be⸗ kommen, der für Ordnung, Ausbeſſefung und Regelung des Verkehrs orgte. ne Nachſchub wurde bis ins kleinſte vorbereitet, ſodaß das Heraustreten aus dem Gebirge vor einem aufmerkſamen Gegner Dennoch gelang der Auf⸗ marſch unter der gegneriſchen Feuerwirkung glänzend. Die Vorbereitung und die damit verbundenen Arbeiten wurden noch übertroffen durch den Angriff aus dieſem Gelände über den ſtark angeſchwollenen Jſonzo hinüber von den Höhen auf das andere Ufer, das bis zu 1000 Meter anſteigt. Nach guter Artillerievorbe⸗ reitung erfolgte am 24. Oktober der Angriff. Es kam darauf an, auf den erſten Schlag am 24. Oktober die feindlichen Stellungen ſo weit zu überrennen, daß der Gegner nicht mehr auf dem weſt⸗ lichen Iſonzoufer Fuß faſſen konnte. So drangen wir unaufhalt⸗ ſam vorwärts. Geſtern Abend ſtanden die deutſchen Truppen bereits vor Udine. Feier ihr Ende. Dieſe laſſen erkennen, daß in Udine unbeſchreibliche jerrſcht. Görz und Cividale iſt nun auch der Grenzort 3 betf T und auch gegenüber dem linken Flügel Konrads von Höße die feindliche Front ins Wanken geraten. Sie beginnt bis Plöckenpaß ihre Stellungen zu räumen. Die zweite Armee iſt in wilder Flucht begriffen. dent Binnen drei Tagen haben die verbündeten Truppen, bei 1540 den Oeſterreichern wie den Unſrigen gleiche Anerkennung 9 11 4 dem Feind das geſamte Gelände wieder abgenommen, das er 9⁰ ſchweren blutigen und verluſtreichen Schlachten gewonnen hat. 110 ganze Erfolg der Operation iſt bis zur Stunde nicht ab aeen einzuſchägen. Vermutlich ſtehen wir nicht nur an einem Wendep, des Krieges, ſondern überhaupt an einer geſchitlichen Wende. 3 eine aber läßt ſich heute ſchon ſagen, daß unſere tapferen bündeten nunmehr aus dem langwierigen Banne des Stelunt krieges erlöſt ſind. 9 c. Von der ſchweizer. Grenze, 29. Okt.(Priv.⸗Tel, 10b Der„Matin“ meidet aus Rom: Die italieniſchen 2 haben unter dem Druck der deutſch⸗öſterreichiſchen Tr ihre Stellungen am Tolmein denſelben über müſſen. Man glaubt, daß die Truppen einen geordneten A1 zug iſt weſtlicher Richtung durchführen, um an den rber gängen den Feind In rückwärtigen gut vor 9 teten Stellungen dürfte dem Feind in den Tälern Halt boten werden, allerdings ſei eine augenblickliche Bed! ungder Friaulſchen Ebene nicht zu vermeiden, le feindliche Vortruppen die Straße Cividal Karfreit vollſtändig beherrſchen und auch gege Cormons vorrücken. Räumung Udines von der Zivilbevölkerung. 100 m. Köln, 29. Okt.(Prio.⸗Tet) Die„Köln. Ztg.“ melde der italieniſchen Grenze: Die italieniſche Grenze iſt ſeit abend 10 Uhr geſperrt. Jeder Perſonen⸗, Poſt⸗ und Eiſenbah ein kehr iſt vollſtändig unterbrochen. Die letzten über die Gre getrofſenen Nachrichten ſprechen von einer allgemeinen Beſt Unter der italieniſchen Bevölkerung infolge der von den Fl aus der Kriegszone verbreiteten Nachrichten. Die ialieniſ hh, hörden haben die Räumung der Stadt Üdine von der Ziv fi kerung angeordnet; dasſelbe war bereits vor einigen Tagen Cipidale, Cormons und Gradisco geſchehen. Italien am Scheidewege. (Srio-Tel) Die„Koluiſche Vollese berſchrift:„Italiens Schickſal 500 ſer große Erfolg kommt in einem pfychelonh u E, der aber auch vorher berechnet den konnte und ſicher berechnet worden iſt. In Italien jetzt die Monarchie nur die Wahl: entweder 19 Frieden zu ſchließen— mit faſt dem ganzen t. welches ſofort zufkimmen würde gegen die Freima 10 die die widerſtrebende Parlamentsmehrheit in ihr⸗ und die ang Knechtſchaft zu zwingen wußte und gegen die total korrumee Hetzpreſſe— oder aber der Monarchie drohen die ſchu ſten Gefahren. Ueber den Weg, der gewählt wird, br de⸗ wir uns den Kopf nicht zu zerbrechen. Das iſt Sache italieniſchen Königs und des italieniſchen Bolkes, faſ dieſes wirklich vaterländiſch denkt und von den goldenen Englands zu befreien weiß. ſchy herei Aufgedeckte Verſchwörung in! Paris. 9 Paris, 28. Okt.(Priv.⸗Tel.) Meldung der Agence Havas 10 gehaltene Hausſuchungen förderten mehrere Niederlagen ve Waffen zutage, die ſeit Anfang des Krieges eingerichtet ſind⸗ belaſtende Schriſtſtücke wurden zutage gefördert. Die Unterſuh iſt eingeleitet wegen einer Verſchwörung, die darauf W den Bürgerkrieg zu entfachen und die Bürger gegeneinanden hetzen. * Kopenhagen, 29. Okt.(Pr.⸗Tel.) Der deutſche Geſandte, Brockdorff⸗Rantzau, iſt heute Vormittag nach Berlin gereiſt. Die zioeite italieniſche Armee iſt völlig geſchlagen. ormons genomeſ 333 V Die Seerdigung von Philipp Meinhardt, Dertist findet erst Dienstag, 30, OKtober nachmittags 3 Uhr vom Trauer⸗ hause Feudenhelm, Hauptstr. 18 aus Statt. N294 2n Freitag erſtmals hier hörten. Auch geſtern traten die erhabenen Schönheiten von Beethovens erſter Meßſchöpfung wieder aufs neue in Erſcheinung. Beethoven bleibt eben auch in dieſem Werke ſtets Beet⸗ Horen. Es ſei nur an das glaubensinnige„Sanktus“ und das ſchlicht innige„Benediktus“ erinnert, oder an die feinſinuige Behandlung des tonmaleriſch reizvollen Orcheſters. Die Wiedergabe überbot die vorletzte noch um ein beträchtliches. Der Chor hatte ſich in ſeine Aufgabe noch mehr vertieft und ſang auch ſchwierige pholyphone Sätze wie die Fugen über„Cum ſaneto ſpirito“ und die große Cdur [Fuge über„et vitam venturi“ mit großer Schlagſertigkeit. Hof⸗ kapellmeiſter Lederer wußte den Stimmungégehalt der einzelnen Meßſätze in Wiedergabe treffend zu zeichnen. Das Soliſtenauartett hatte in dem Beethovenſchen Werke ſeinen alten Platz eingenommen, und die Stimmen llangen recht geſchmackvoll ubgetönt in den Orarteit⸗ und ſicher in den Soloſätzen. Dorothen Nanskis ſchöner Sy⸗ Pran konnte ſich in der bis zum hohen„a“ ſteigenden Partie auſs beſte entfalten. Jane Freund erfreute durch gedeckte Tonfärbung und große Ausdrucksverinnerlichung. Max Lipmann, beſſen Ton⸗ gebung in Regers Werk manchmal eine unruhige war, fand in der Meſſe viel mehr den rechten Oratorienſtil und ſang hier mit großem Geſchmack. Daß Wilhelm Fenten ſeine Aufgabe mit Meiſter⸗ ſchaft löſte und ſeinen Part tonſchön und ſtilſicher bot, ſei nur nebeu⸗ bei erwähnt. An der Orgel waltete Arno Laudmann mit Ge⸗ ſſchick und Anſchmiegungskunſt ſeines Amtes. Das Hoftheaterorcheſter wWot unter Lederers hingebungsvoller ſicherer Führung ſeine inſtru⸗ mentale Aufgabe ſehr ausdrucksryll und ſein rhythmiſiert, und ſo Binterließ das ſchöne Werk auch diesmal tieſe und nachhaltige Ein⸗ drücke.— F. M. Klavierabend Hhans Bruch. Hans Bruch, der ſich im September v. Is. in einem Klavier⸗ abend als Pianiſt und Lehrer der Hochſchule für Muſik vorſtellte, gab zam Samstag in moſaal ein Konzert und beſiegelte aufs neue die damals gewonnenen günſtigen Eindrücke. Ja ſeine Kunſt iſt keicher geworden, das höchſte Lob, das man einem jungen Künſtler ſpenden kann. Die Vortragsfolge, welche vier bedeutungsvolle, Werke der Klavierliteratur auſwies, bekundete einen ſoltden Kunſtgeſchmack, und die muſilaliſche Durchführung ſtaud auf reſpektabler künſtleriſcher Höhe. Mit Schuberts großer E⸗dur(Wanderer Fauta⸗ ſie op. 15, die wir erſt neulich in Backhaus⸗Auslegung hörten, wurde der Abend eingeleitet und mit der techniſch und muſikaliſch auf gleicher Stufe ſtehenden Wiedergabe exrang Hans Bruch gleich einen vollen * Das enercgiſche Wandererthema, das erſt in der Ober⸗, daun ——— und gegen Schluß nach einem herrlichen Ueber⸗ gang in Cis⸗moll erſcheint, trat ſtets plaſtiſch hervor. Das Spiel war rhythmiſch gefeſtigt und ganz beſonders gut gelangen, ſoweit ich der Wiedergabe anwohnte, auch die prächtigen lyriſchen Zwiſchen⸗Sätze. Eine ſeltene Gabe brachte der Künſtler in Bachs Italieniſchem Konzert. Die Eckſätze ſchienen friſch belebt, das Andaute wyrde in ſeiner eoͤlen Kantabilität erſchloſſen. Die Händel⸗Baria⸗ tionen op. 24 ſind Brahmſenß bedeutendſtes, wenn auch nicht betiebteſtes Klavierwerk. Brahms hat hier die Variationsform in einer meiſterhaften Weiſe behandelt. Sein Reichtum an Tonbildern iſt bewundernswert. Herr Bruch verſtand den Stimmungsgehalt der einzelnen Variationen treffend zu charnkteriſieren. Mit der klar dispͤnierten Ausführung der Schlußfuge, die alle kontrapunktiſche Künſte: Umkehrung, Vergrößerung der Themas uſw. entfaltet, er⸗ brachte er auch eine beachtenswerte Probe ſeiner Beherrſchung bes poliphouen Stils. Chopins. F⸗moll⸗Fantaſie beſchloß den Abend, und ihre Wiedergabe ließ alle Vorzüge des Interpreten in hellem Lichte erſcheinen: ſeine ſolide perlende Technik, den Vortrags⸗ geſchmack und die Charakteriſierungskunſt, die den einzelnen Sätzen des an Stimmungen ſo reichen Stückes ſo trefflich gerecht wurde. Die zahleichen Hörer ließen es an wohlverdientem Beifall nicht fehlen,—— F. M. Kunſt und Wiſſenſchaſt. Von allerlei Menſchen. Hans Schmibt⸗Keſtner war mit einem Erſtlingsdrama „Lutz Löwenhaupt“ zu Wort und einiger Beachtung gelangi, als ſein Fliegertod Anfang 1915 ſeinen Namen weiteren Kreiſen bekannt machte. Zu einigen dramatiſchen Formungen und Gedichten kommt jetzt, von Wolfgang Stammler aus dem Nachlaß herausgegeben, ein Band kleiner Geſchichten„Vonallerlei Menſchen“(Hilder und Skizzen. Friedrich Gersbach, Verlag, Hannover). Techniſch noch wenig bedeutend, ruht ihr ganzes Gewicht im Stofflichen, in einem ſicheren Blick für das Charakteriſtiſche und Wirkſame einer Situation, um die herum die Erzählung ſich verbreitet. Eine Erzählung, die in der Art ihrer Führung, in der Entwicklung der Motive, in der Run⸗ dung der Geſtalten über das bei guter Unterhaltungslektüre Erforder⸗ liche nicht hinausgeht, nicht überall(„Die ſchlimme Liebe“) die nötige Beherrſchung der mit dem ſtofflichen Vorwurf gegebenen Wirklich⸗ keiten beſitzt, aber in einzelnen fleinen Stücken(„Das vergeſſene Lachen“,„Der kleine General“) zu geſtrafftem, ſauberem Vortrag fortſchreitet. Ein Werdende Fricht aus dieſen Geſchichten, der ein ſcharfer Veobachter und Er. der kleinen Beſonderheiten, all der Hebelpunkte und ſchwachen len des Alltags war, an denen die gedrückt und dem Anſturm eine⸗ unvorhergeſchenen Ereigniſſe⸗ S r S geliefert werden kann. Der Inhalt meiſtert hier die Form, die liche Spannung die charakteriſtiſche ſprachliche Prägung. Schmidt⸗Keſtner ging keine neuen Wege. Er iſt nicht unter deren früher Tod die Kunſt um Unerſetzliches ärmer machte. 0 hatte den feſten Griff und die unproblematiſche Friſche, um mit Geſchichtenbuch verläßliche Unterhaltung zu dieten. P. Ankon Ohorns neues Drama. „Pie drei Ruheloſen“, phantaſtiſches Schauſpiel in vier zügen gelangte am halliſchen Stadttheater zur—— es vorweg zu ſagen— an vieles, was Ohorn, namentlich auf Gebiete des Romans geſchaffen hat, reicht das neue Drama im entfernteſten heran. Beſonders ſtörend im Aufbau wir ermüdenden Längen des erſten und zweiten Aufzuges, die d ſchauer ein gutes Teil Spannkraft vergeuden. ie drei R ind Ahasver, der Ewige Jude, Hackelberg, der Wilde Jäg der Fliegende Holländer. Der Vorwurf des Dramas iſt intereſſant und unter der Feder eines großen Dichters hätte f daraus machen laſſen. Ohorns dramatiſches Talent hat ni gereicht Phantaſie und Wirklichkeit glaubhaft zu verbinden. gütte Darſtellung hätte vermocht, allzugroße Härten zu ilde lüber manche Schwächeg des Stückes hinwegzutäuſchen. Die Aufführung war dazu nicht imſtande. Egernd ſetzte der nach den erſten Akien ein, ſich nur zum Schluß zu mäßiger ſteiez nd: einen vereinzelten Ruf nach dem Autor wurde nicht 9 gegeben. —— S rr ———— 2 —— —————— — —— 4* 0 Nus dem Mannheimer KRunſeleben, Theaternachricht. Der Dichter der„Schahrazade“ Gerdt von Baſſewitz un Komponiſt Bernhard Sekles ſind hier eingetroffen, unt den Proben zur Uraufführung chres Werkes deizuwohnen. Am Dienstag, den 30. Ottober findet die erſte Wiederhelung neu einſtudierten Liebestrank'“ ſtatt. Muſik. Akademien. 5 neber Fran Eve Bruhn, die Soliſtin der nächſten Ainm, anläßlich ihrer Mitwirkung bei einer Aufführung des Pyile c niſchen Chores unter Prof. Ochs in Berlin, ſchreibt die. 60 del 9 206 Muſik⸗Zeitung“, das bedeutendſte muſikaliſche Fachblatt der 4 hauptſtadt:„Frau Eva Bruhn, überhaupt eine der ſchünſten, vierteſten und auellendſten aller exiſtierenden — SO 5* —————————— — —— 2 —— — —— —— — — — 75 10 7 ————————————— 0 Mannheiner General⸗Anzeiger.(Abeno⸗Ausgabe.) Nr. Soc. 5. Seite. Handel und industrie. Badische Geselischaft für Zuckerfabrikation in Waghäusei-Mannheim. ü u in dem Erwerbsgebiet der Gesellschaft hat 16 0n dem soeben a en Geschäftsbericht auch für uud büi Segenüber dem Vorjahre nicht wesentlich ausgedehint — Weiterhin gegenüber der Fläche der. Friedenszeit ganz Naugeſ Zurück. Auch die Hektarerträge konnten infolge des rung di au Stickstoffdünger und der vielfach ungünstigen Witte⸗ War frilher gewohnte Höhe nicht erreichen. Ber Zucſcergehalt ie Ainger ais 1915—16. Die eigene Landwirtschaft brachte iedigende Ertrãgnisse. Die Rübenverarbeitung konnte 9 beiden Fabriken bei verminderter Tagesleistung ungestört M7 Emrt werden. Auch der Raffineriebetrieb verlief bis März 4 Keülniter ch zuiriedenstellend, zu welchem Zeitpunkt infolge man⸗ en, Rohzuckerzufuhr Betriebseinschränkungen eintreteu muß- Werstenen zulolge die Arpeitsdauer eine ganz erhebliche und ortes unwirtschaffliche Verlängerung erfultr. Auch durch die 8 itende Verschlech der Wurden isse ungünstig beeinflußt. Die regierungsseitig Freceen Preise für Zuclter und seine Nebenprodukte waren Kiaer 18 Pohzuckertabriten der Gesellechaft nocht asieönunlich: Worbchalnne dies von dem Preis der Rallinade nur mit starken Wersealten gesagt werden, denn von Frühjahr 1017 an, wo die Agerune alker lilsstole und die Arbeitslähe ePrunghaft Preissues Singen, war an ein Auskommen mit der gesetzlichen 08—— Zwischen Rohzucher und Fertigfabrikat nach Angabe een nicht mehr zu denleen, zumal auch bei den Rohzucker- 8 auf Geheiß der Regierung meistens zu Wasser be⸗ gt werden mußten, unvorhergesehene und schr empfind- —— an Gewicht, Beschaflenheit und Saclamaterial ent- labe Wiie u vergüten sich bis jetzt keine Instanz Erilen un auch Sowonl die Lanchwirtschaft als die Rohzucher- Surtenn in ihren Ueberschüssen hinter den Ziffern des Vorjalires — sind, s0 sei das wesentlich geringere Erträgnis Wecke uchtsiahres doch zum größeren Teil auf die geschmäſerte Eustmöglichkeit der- Raflinerie Zurücizuführen. Aud Rohgewinn von M. 1 786 208(i. V. M. 2412 210). Sllben rächst M. 208 520 als Mehrbetrag der in 1916—17 be⸗ Danack Kriegsgewinnsteuer über der Rücklage abzusetzen. (Schreibeibt sich nach M. 73 122(M. 79 344) satzungsgemäßen gen ein Reingewinn von 1304 654(i. V. 2 332 865). 8 Schon gemeldet, wercen daraus 20 Prozent(i. V. 23½) Divi- 1 50 auf das im Voriahr unter Umwandlung der Giildenaktien Süsheche ven M. 1000 nominal vo M, 4714 285 auf N. 5 500 900 Rosten Akttienlkapital mit M. 1 100 000(wie i..) verteilt. Die —935 Kapitalserhöhung im Vorjahr wurden ten der hen zur E35 den Mitteln der—9 9 zrhöhung der gesetzlic ücklage aut 10 P r M. 78 571(), für Zinsbogenerneuerung werden X. 100(0) zurückgestellt, als Zuweisung an die Neubaurücldage G1 20 0(2⁴5 0000 und als Erhöhung des Vortrages M. 21 083 Wee Für Kriegsunterstü Zweche dienten im Vorſahr Werden M. 200 000). Aus dem auf M. 549 010 erhöhten Vorirag Amit B. 240 085 auf die Sonderrückkage ü die sichi auf M. 1 Miflion erhöht, M. 100 000 werden auf Anlage- rieben, ais Vortrag 5 Sodann Mark en abgesch K V. 527 920 füs F. M. 885 Dekeafen pff M..9(6c in. V. M. 3,80 Mili mit„49(6, Mälsven, bar mit W 51 40(. 30 512), Vorräte an Zucicer umd m mit M. 2,85(M..31) Milionen. Hilksstoffe Verschiecdener KMiS(2) Millicnzn. Den von 1,03 Nill. aul Mark Or — 1 2,11 Miflionen gestiegenen verschiedenen Schuldnern stehen Mark 6,49(6,87) Millionen verschiedene Gläubiger über, worunter auch gestundete Zuckerverbrauchssteuer und Kriegsgewinnrück⸗ lage enthalten ist. Die gesamten Anlagen erscheinen mit M. 1,11 (1,13) Mill., die landwirtschaftlichen Werte mit M. 2,60(2,91) Millionen. Im neuen Geschäftsjahr werden die landwirtschaft- lichen Betriebe voraussichtlich nicht schlechter als im Vorjahr ab-⸗ schneiden. Den Rohzuckerfabriken der Gesellschaft steht ungefähr die gleiche Rübenmenge wie 1016—17 zur Verfügung, dagegen Sei heute noch durchaus unsicher, wie sich deren Verarbeitung voll⸗ ziehen und besonders, wie sich die Raffineriearbeit gestalten Werde. 0 8 Vom süddeutschen Kohlenmark'. Die Anforderungen an den Markt waren ungewöhnlich stark. Das Drängen nach Lieferung von Ware nahm Formen an, wie man sie sonst nicht einmal mitten im strengen Winter kannte. Die Ursache liegt wohl in der Befürchtun schärfter Knappfleit. Das Mißliche an der Ktlage ist der Um- Stand daß es bisher nichit gelingen konnte, am Oberrhein größere Posten aufzustapeln, also gewissermaßen ein Reservoir zu Schaffen, aus dem während einer im Winter ja immer möglichen Eiſistellung der Schiffahrt oder im Fall einer starken Beschränkung der Zu- fuhr der Markt wenigstens einigermaßen versorgt werden Könute. Nachdem jetzt die Heizung der Zimmer wegen eingetretener Kälte unbedingt notwendig ist, liat sich der Bedarf an Hausbrandkohlen verstärkt. In den weit von den oberrheinischen Umschlagsplätzen entfernten Gebieten fehllen den Kleinhändlern vielfach ausfeichende Mengen zur notdüritigen Versor der Privatkundschaft, von der aus die Lieierer um Ware geradezu hestürmt werden. Inwie⸗ weit es den behördlichen Maßnaiunen n, eine gleichmäßige Versorgung der Verbraucher in die Wege zu leiten, muß noch abgewartet werden. Jetzt darüber schon ein Urteil zu fällen, wäre auf alle Fälle verfrüht. Immmer wieder muß auf die starke Ein⸗ SChrä des Verbrauchs an Brennstoffen, als das beste Mittel zur Beseitigung der Notlage, hingewiesen werden, und es werden bei den zuständigen Stellen denn auch stäncig gepflo· gen über dakingehende Maßnahmen, die sich nur im Werden durchführen lassen. Das bezielit sich nicht nur aüf die Groß- und Kleinindustrie, sondern auch auf den Verbrauch der Private usw. Der Wasserstand des Rheins blieb im nen ziemlich günstig, so daß wenigstens eine Stockung in der Beifu nicht eintreten mußte. Die herausgekommenen Nier reichten allerkings zur Bewältigung des Begehrs nicht im eniferntesten aus, wobei allerdings Zu chten ist, daß dieser mitunter über das an Ziel weit hinausging. Die mangelhafte Versor- Suh e Kundschaft hängt aber nicht allein mit der Knappheit an Ware zusanmier gut Teil dazu bei. Keine Sorte ist zurzeit zu gering, als daß sie nicht Abnahme fände. Der Brennwert der Ware steht dabei nicht selten in schreiendem Mißverhältnis zum Kostenpunkt. Was jetzt viekach den Verbrauchern in manchen Sorten geliefert wird ist eine Ware, die im Frieden nicht einmal unentgeltlich abgenom- men worden wäre, weil sie nicht die Kosten des Abladens wert ist. Für Hausbrand muß jetzt meist Grobkoks gelieiert werden, den die Verbraucher selbst zerkleinern müssen, wo er nicht in Stiicken verbrannt werden kann. Brechloks ist laum auf- Zutreiben, weil die Brechwerke an der Ruhr in ihrer Leistungs- fühigleit zu sehr eingeschränkt sind. Was an Gaskoles beschafft e„SFFF in cher Qualitit unbefriecigen engen. Anthrazitnũsse hegegneien stüür- mischer Nachfrage bei mäßigen Andien Ruhriettnuese sind in allen Körnungen nur in bescheidenen an den Marlet gelkommen. Die Beifuhren von Feinkohlen haben cher ab- wie zu⸗ P Der im Angebot von Kchlen lag auf örderkchlen, für die hohe Preise gezaſut wurden. Was den Brikettmarkt betrifft, o konnten die Lieierungen in Braunkohlen- briketts wenigstens noch einigermaßen lieiern, da die Kürzung des Eintretens ver- Wangsweg auch der starke Bahnwagenmangel trug sein in der Zuweisung gegenüber Friedenszeiten nur etwa 25 Progem beträgt⸗— Badische Maschinentabrik und Eisengiesserel vorm. G. Sebold und Sebold& Neit in Durlach. In der am Samstag unter dem Vorsitz des Herru Privatier Hermaun Becker stattgehabten Generalversammſung wurde die Bilanz per 30. Juni 1917, sowie der Bericht der Direlction und des Aufsichtsrats entgegengenommen, die seitens des Aufsichtsrates vorgeschlagene Dividende von 17 Prozent gleich M. 170 für jede Aktie von M. 1000 genehmigt und der Direkction und dem Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Der aus dem Aufsichtsrat ausschei- dende Herr Bankier Dr. Paul Homburger in Karlsruhe wurde Wieder- und Herr Ingenieur Akred Gerber in Karlsruhe neu gewählt. Mannheimer Frodaktenbörse. Kleesamen. Offizieue Höchsteinkaufspreise der Händler vom Erzeuger per 50 Kilogramm netto ohne Sack, gute Durchschnittsdualität: Rotklee, seidefrei, inländiecheerrnr.% 250.— Weißlee idenee Schwedisch-Klee, seidefrieie7ii„ 200.— OGelbklee enthülst, seidefrreriiii„ 90.— Gelbklee in Kappen, seidefree˙es„ 60.— Inkarnatklee, seidefrʒw“22?):))n„4„ Luzerne, seideftiiii— Esparsette„ 6 600. Franlerurter Wertennierborse. Frankiurt, 29. Okt.(Pr.-Tel) Die Böree staud bei Er- 615 drchaus unter dem Eindruck der günstigen Eriolge an der italienischen Front und wies eine allgemein feste Teudenz auf. In vorderster Linie standen ganz besonders österreichische Werte. Lombarden setzten die aligemeine Aufwiü 18 fort. Fest lagen Türkische Tabak, türkische Lose und österreichische Kredit- alktien. In Petroſeumaktien gab sich neue Kaufneigung kimd, 80 dab Erdöl und Deutsche Petroleum in die Höhe gingen. Unter den Speziahwerten fielen Lindes Eismaschinen durch lebhatte Um- Sätze auf. In Munitionswerten fanden Deutsche Waflen, Rhein⸗ metall größere Beachtung. Fest lagen Neckarsulmer und Kleyer, Feste Haltung hewahrſen ferner noch Hansa, Lloyd. Chemische Aktien erführen gleichfalls Kursbesserung, dasselhe gilt àuch von Elektroaktien. Unter den Naliaktien gingen Heldburg höher um Für einzelne Maschinenfahriken besonders für Augsburg⸗Nürn⸗ herger bestand Interesse. Bei festerm Grundton entwickelte sich ein sehr erregtes Geschäft in Montanpapieren, wo vielfache Rück⸗ Wirlcung in Phönix und Oberbedari Stattfaud. Bankaltien lagen ruhig, aber fest. Schiffahrtswerte kaben sich wenig geändert. Am Ventennnrkt War das Geschäft von geringem Umfang. Deutsche Auleihen fest, Japaner, Chinesen höher. Die fesie Ten cenz hielt bei regem Verhehr bis Scliluß an. Privatciskonit 4 und darunter. Berliner Wertpapierbörse⸗ Berlin, 29. Oktober Auszaklungen für: Geld Brief Geld Briei Konstantinopel 20.45 20.55 20.45 20.35 Holland 100 Oulden. 314.75 315.25 313.75 314.25 Dänemark 100 Kronen 230.00 230.50 729.00 229.50 Schweden 100 Kronen 256.75 257.25 255.7/5 256.25 Norwegen 100 Kronen. 231.25 231.75 230.25 230.75 Sckweiz 100 Franken 157.25 157.50 156.75 157.00 Oest.-Ungarn 100 Kronen 64.20 64.30 64.20 54.30 3 133.% 134.½ 132.½% 133.½ kgarien 100 Leva 804, 81.25 80⸗ 81.90 Amtliche Bekanntmachungen Wh eiſ über freiwillige Ablieferung beſchlag⸗ Me Einrichtungs⸗Gegenſtände aus Kupfer, 2 eſſing, Rotguß, Tombak und Bronze. willige 581. Ortover 1917 endet die Friſt für frei⸗ legenſtäuolieferung beſchlaanahmter Einrichtungs und Rande aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Tombak für deronze. Die beſondere Gebühr von Mt..— werden darf. So Wahmeneſ Afäuen ſonach e Sleiſchegeze eut, 60 Gramm] Manngeim, 25, Ott 10rr. en wird ab dieſem Tage nicht mehr fuilkeſernen——— im 10— den 27. 5 05 N e g beſchlagnahmter Gegenſtände noch vo es. fell A1. Skiobee“ 1912 an der Städt. Metallſammel⸗ Die Ditektion des ſtü t 0 ach u. iehho Diebold. Kc Lulf Dr. Fries. enring 44, zu vollziehen. Die wöchentlich Bekanntmachung. In der Fleiſchwoche vom 29. Oktober bis 4. November 1917 kann auf einen Zehntel⸗Anteil der Vollkarte entnommen werden: Schlachtviehfleiſche mit eingewachſenen Knochen oder Friſchwurſt 2 oder Schlachtviehfleiſch ohne Schinken, Dauerwürſt, Zunge od.Speck oder Wildpret, Eingeweide, Fleiſchkon⸗ ſerven einſchließl.des Doſengewichts Pilzberwertung. In Abänderung unſerer Bekanntmachung vom 31. Juli d. Is. wird hiermit hekannt gegeben, daß die Pilzſorte„Ziegenbarth“ infolge Anordnung Gr. Bezirksamts auf den Märkten der Stadt Mann⸗ heim nicht mehr zugelgſen 25 Gramm Knochen, 20 Gramm 50 Gramm Tagwiederholende allgemeine Bekanntmachung in den Leſchenelinngen benennk die Giegenſtände, welche zwanagnahmt ſind und deshalb für den ſpäteren ſolchessweiſen Einzug in Betracht kommen. Auch Rahmt Gegenſtände ſind aufgeführt, die nicht beſchlag⸗ Unnen aber dennoch freiwillig abgeliefert Sw Ale aunhein, den 22. Oktober 1917. rettion der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Setteistkätswerke, Etabt. Metallfammeiſtelle. Pich ler. Na Verlehr mit Stroh und Häckſel. Werlh, der vom Großh. Bezirksamt hier im Amts⸗ Aihem dicgungsblatt vom 17. Oktober Nr. 70 nebſt Auguuszug aus der Bundesratsverordnung vom E. Suſt L817 und der Miniſterialverordnung vom Rachunptember ds. Is. veröffentlichten Bekannt⸗ aus das vom§. lfd. Mts, iſt die Ausfuhr von Stroh üulerſamt Amtsbezirk Mannheim bis auf weiteres glat. Ausnahmen können nur in beſonders Phictehen, eingehend begründeten Fällen von Gr. ſergeamt zugelaſſen werden. Bei Lieferungen von Meiſterlellten Strohmengen muß durch eine bürger⸗ ſahesamtliche Beſcheinigung nachgewieſen werden, Anpettſch bei der Lieferung um ſichergeſtelltes Stroh derbot. Juwiderhandlungen gegen das Ausfuhr⸗ Lung Cünd auf Grund von§ 4 genannter Berord⸗ 5 r. Miniſteriums mit Gefängnis bis zu einem kuteiner dieſer Strafen bedroht. Neben der Strafe Maſz,auf Einziehung der Vorräte, auf die ſich die Mar Handlung Sesicht, erkannt werden. Warnung ein Sw nheim, den 28. Oktober 1917. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Aufforderung. Gaseinſchränkung. Den Verbrauchern von Gas(ſoweit ſie über 25 Kubikmeter pro Monat verbrauchen) wird beim Vor⸗ 5 zeigen der September⸗Gasrechnung(mit der Oktober⸗ Waſſerrechnung) durch den Erheber eine Waru ung ausgehändigt werden, aus der erſehen werden kann, wieviel Gas im erſten Monat September), in dem die Gaseinſchränkungsbeſtimmungen des Vertrauens⸗ mannes des Reichskommiſſars für Elektrizität und Gas in Kraft getreten ſind, verbraucht wurde. Es wird nach dieſer Warnung Gelegenheit gegeben, einen eventl. Mehrverbrauch des erſten Monats xeſtlichen Zeit des zweiten Monats und im dritten Monat wieder gutzumachen. 1 naten September, Oktober, November(jeweils ge⸗ rechnet von Ableſung zu Ableſung) zuſammen den Verbrauch von 80 Prozent des Vorjahrsverbrauchs überſchreitet, hat für jeden Kubikmeter des über⸗ ſchrittenen Verbrauchs außer dem normalen Gas⸗ preis ein Aufgeld von 50 Pfg. zu bezahlen. In Fällen, in welchen im Vorjahr ein Verbrauch durch den jetzigen Benützer der Räume in dieſen Räumen nicht ſtattgefunden hat, Fragebogen ausgehändigt, der vom Verbraucher auszufüllen und innerhalb 3 Tagen der 935 ſtädt. 5 und werke wieder einzuſenden iſt. Hier fo arnun und mit Gelöſtrafe bis zu 10 000 Mark oder heaw. Bee ſü. Hier folg 10 Wer eine Warnung noch einen Fragebogen bekam, hat die Pflicht, ſich ſelbſt darnach bei der rektion der ſtädt. 1 it werke, K 7(Schalter), zu erkundigen. Die ſpätere Entſchuldigung bei eventl. Gasmehrverbrauch, keine Warnung oder keinen Fragebogen zugeſtellt erhalten zu haben, kann nicht als ſtichhaltig auerkannt werden. Mannheim, den 13. Oktober 1917. Straßenbahn. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß die Kaſſe des Straßenbahn⸗ amts von Montag, den 29. Oktober ds. Is. ab wie ſolgt geöffnet ſein wird: Spõ⁊ Montag bis Fteitag: vormittags von—12 Uhr nachmittags von ½2—5Uhr an den Samstagen: vormittags von—1 Uhr. Mannheim, 27. Okt. 1917. in der Straßenbahnamt. Wer in den drei Mo⸗ Me Frau, die am Freitag aus Verſehen bie Lackhalbſchuh mi⸗ bieſeiben wieder in H b, 10 abzuliefern, andernfalls Anzeige erfolgt. 6740 Oberprimaner der Ober⸗⸗ realſchule ert. gewiſſenh. Nachhilfennterricht Zuſchr. unter N. V. 21 wird anſtelle der Di⸗ ſier⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ SW 45 durch Verkauf getragener Untformen an die EEStädtische Aitkleiderstelle. und niemaud Weiß, ob er für den Menschen nicht das aliergrößte Glück ist. So sprach der große griechische Velse Sokrates vor deinale 2000 Jahreu. nente irren viele noch im Dunkeln. Für sie ist der Tod 9 „ein Sprung in die Finsternis“. Wir fragen uns, gerade iu der heutigen Zeit, sehr oft 10 Vs Wird aus unseran Toten?“ eibt es ein Wiedersehen?“ ohte für diese doch eo dberaus vichtige Frage eine befrie · igende Antwort zu finden. 5 Max Kröning, der Vertasser des Buches beuntweriet die Erage und erbriigt am Haud von zahl⸗ iosen Begebenheiten aus der V Wwart den Nachweis, daß unsere ir überzeugt sein dũrfen, sie elust ederzusehen. 9 Vorwort. Den Trägeruden sum Trost!— Die Ent⸗ 8 stehun 55 die Meuschen?— War es Gott? Wie müssen —9 82 Vorstellen?— Welchen Siun hat unser Win⸗.-Leerhaüsehel 4a un von 8 1 bis 8 8. 9769 Abzugeb. K 1, 9 Saden. Nissen Kopfiäuse u. deren Brut Kenrenden Krieger Taslten-Essenz“ à FI. M. .— aus der Kurfürsten-Drogerie Th. v. Eichstedt N 4, 13/14. Magazine. Große helle Lagerräume mit Büro, elektr. Licht and JKraft. in welchem bisher Boch auch leine Stgarettenſabrik be⸗ trieben wurde, für ander⸗ weitig auf 1. Fau. preis⸗ wert zu vermieten. J29 Näh. K 1. I5. Tel. 2723 Lindenhofstrasse 4 (nächſtHauptbahnh.) Bager⸗ raum od. Werkſtätte ſehr geräum. m. mehr. Neben⸗ lräumen ev. Büro p. 1. Jan. Izu v. Gas, Waſſer Elextr. vorhanden. Näh. bei Röth, Hebelſtr., 5 715⁷ „Gibt es ein tbesüche. Junges Ehevaar ſucht -Zimmer-Wohnung mit Zubehbr, Bad ꝛe.) in guter, freier Lage zum 1. 4. 18, eytl. auch früher. Angeb. unt. M. E. 94 an die Geſchäftsſt ds Bl. 96492 Verheirateter Herr ſucht Iver 1. Novbr. ſchön möbl., Ilseräumiges 9601a Schlafzimmer nach dein an enheit und Gegen- oten weiterleben und Aus dem Inhalt: der Erde und das Rätsel der Menschwerdung.— 0 Die Die Direkton der ſlädt. alt die GeichäftsK. 284 5 ienicemit 2 Beiten in ruhigem WertarkrSuvilligen Feuerwehren in Feudenheim, Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke äer Parrne, W r 0. Untere. hsteshepiel 3 Sag e.. 20 Urem Mavaldhof, Rheinau und Sandhofen ind in Pichter. 0Stp 2 Serebeen. pie Entdestnas de menseuitchon feei—an öte Geſchäftsſteile dſs erart annſchaftsbeſtande im Laufe des Krieges Serenirfeikder Seeie onCerper in Sxgerngerere Blat ftsſteile öſs. wickſauckgegangen, daß ihre derzeitige Stärke 0 2 für 1jähr. Knaben geſucht.—— 5—— Fe 8* es. 8 9 0 fnise.— Wrsreich. Bekämpfung etwaiger Brände nicht Arb eitsvergebung. 741a F 7,— 9 Gee eeiler. 5 aenae See— an⸗ i 5 enügt! cen gind Seelenkrätte.— ch Waee 8 an die Bewohner obiger Stadtteile die Für den Kraukenhaus⸗Renball ſoll die Ausfüh⸗V K ekinen Sel Stepegten,. Was ei Seher der 8* nehtilligen itte, ſich umgehend in* der rung der Feuſterbeſchläge und Druckhebelverſchlüſſe aller Syſleme repäriert üder gen Voreeug 75* R ehmen im Kuſe bes nächten 14 Tade die Herben 8 F Können Verstorbene Imer 5 2 9 bots vergeben werden. 6 801 üc erlehr mit inen Achen anten der betreffenden Vorſtadtkomoac ien]Alkaklngehote“ Rierenf Und erſchloſen, wit ent⸗ eter Bie Getshren ues Sphfdamnas,. Wüütscit,.für dauernd,. Uugebote 1 S Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens lchne und gesundheitliche Schädigungen.— Wo sind die unter W. 952 an Haueen⸗ Kann ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſt che und'g 23 hetw den 10, ferober 1017. Donnerstag, den 1. November 1917, vormittags roten?— Fimmel oder Flölle?— E5 gibt ein Wiederschen!stein& Vogler Akt.-Ges, Zettler ii Uhr an die Kanzlei des Argerbenehee——9 o keeteasie 058. 92 Peen We e Mennheim. Vage 5 R 3. 12 en, F 8 ü s Buch 7 5 7 r. 85 8 0 5 kveeleren eenen aftrseeet Schön ſöbl. Zimmer Nabe Bieter mächtigte Ver⸗ oas werk bet zu berſenen zum Preise von Mk..40 mit 2 Betten, Dampfhg., meinePraxis wieder autgenommen R Dohel.er Nachoehme 30 Pte. melt, durch den Elertr. Licht, Angebotsformulare werden unentgeltlich auf dem. gefabr. 5 Ulder Nähe des Mauf⸗ Sur Or. Alfred Rothmund Baubüro des Krankenhaus⸗Reubaues Zimmer Nr 3 ſies. 60 Lontral-Verlag, Siutigart 228 hauſes von Ehepaar geſ. * 858 ingerstrasse 15 Telef. 4960. abgegeben. wo auch nähere Auskunft erteilt wird. Frau Max Hankh, ÜAngebote mit Preisangabe drechstunden bis aut Weiteres—9½ Mannheim, den 23. Oktober 1917. N 3. 13b. Eberhardstraße 4 C. Wlsta Deutscher Hof —1 Uhr. E5r Städt. Hochbauamt: 8 0 80 Deutscher Ho Perrey Sv EEEC Zimmer Nr. 11. lBerloren einen braunen Vertilgt radikal die,Pa- VSU. SN — — — —— ———— —————̃—————— ——————* „HIuemriei 2 A4A 1322 . Montag, den 28. Oltober 101“. —— Statt jeder besonderen Anzeige. Bruder, Schwager und Onkel Leutnant in einem lnf.⸗Kegt. Heldentod für sein Vaterland gestorben ist. MANNHEIM, Lortzingstrasse la. Schmerzerfüllt geben wir Verwandten und Beſtannten hier⸗ durch Nachricht, dass unser herzensguter, hoffnungsvoller Sohn, Franz Heck Iuhaber des Eisernen Kreuzes und der Badisch, ilbernen Verdienstmedaille im blühenden Alter von nahezu 23 Jahren in den ſetzten schweren Kämpten am 23 Oktober beim Vorgehen gegen den Feind den In tiefer Trauer: Familie David Keck Anna Hartmann als Biaut. 33⁴⁶ Am 19. Oltober fiel in den letaten schweren Kämpfen unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Landsturmmann Max Kaiser in Firma M. Kaiser& Geisler im Namen der Angehörigen: J. Kaiser MANNHIEIM, den 29. Oktober 1917. Gotha, Aachen, Schmalkalden * Todes-Anzeige. Schmerzerjiüllt machen wir Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser innig- geliebter, einziger, hoffnungsvoller Sohn und Neffe cand. jur. Oskar Schalk Unteroffizier und Offiziersaspirant Inhaber des Eisernen Kreuzes heute morgen nach kurzer, schwerer Kranlcheit hier im Alter von 22½ Jahren verschieden ist. Mannheim, Gontardstraße 16, 29, Oktober 1917. Hauptlehrer Joseph Schalk und Frau. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 31. Oktober, nachmittags 4 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Beileidsbesuche dankend verbeten. 1294 Loen Vrehsehsden Asrek Lftkaurzvuge übernimmt am vorteilhaftesten die H32² Rheinische Feuerversicherungs Aktien- Bsollschaft in Cöln General-Agentur: Andreas Gutjahr Buro fguan Versichenungswesen G.. b. K. Mannahean, B Nr. as. Peiephon 1888. liefert schnell und billig Druckerei Dr. Buds Maunheimer Benera-Anzelger, Ul. m. b.., E 6, 2. 5 geſucht. RLse cocort geſucht. Uriauber Offene Stellen Erfahrener, bilanzſicherer Hichalter bilanzſicher für doppelte BBuchführg., einige Stun⸗ den in der Woche, eventl. Samstag Nachmittag ſof⸗ Fasd5 Gefl. Angebote mit näh Angaben und Entſchädi⸗ gungs⸗Anſprüchen ſchriftl. lerb. an Voſtſchließſach 70 Mannheim. Buchhalter oder Buchhalterin findet Nebenbeschäftigung durch Nachtragen d. Bücher nachmittags oder abends einige Stunden. Angebote unter Angabe, wo jetzt veſchäftigt, erbeten unter an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. ²294 Schriftſteller ſucht für Abendſtunden Steno- od. jüngeren Ausführl. ängeb. u. N. 22 a. d Geſchäftsſt. 9780a Mehrere Schreiner Casãõ Binzenhöfer Augartenſtraße 38. Hausmeister (kinderloſes Ehepaar) oder Witwe per ſoſort geſucht. Reis& Mendle, U 1, ö. 96114 finden Beschäftigung bei N268 Ad. Messerschmitt Industriehafen. Tüchtiger Larenfübrer zum ſofortigen Eintritt gesucht. 9539a Ad. Linden 55 Fruchtbahnhofſtraße 17. Geübtêr Heizer zu kleinem Dampfkeſſel geſucht, kann auch Kriegs⸗ invalide ſein. 9748a Mannhelm&, Rosenbaum Neckarau Schulſtraße Nr. 41. Junge von 16—17 Jahren geſucht. Adix Kompanie Käfertalerstrasse 69 Lcth. FKeri die auch im Ausbeſſern von Kleidern bewandert iſt, ſofort geſucht.“ 9340 Friedrichsrine 20, 3. St. 8 Eün Sb ndiges Mädwen fſir Hausarbeit für ſofort geſucht. 968 a Wirtſchaft„Sonnenburg“ Gontardylatz 10. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Ein älteres Neffe und Vetter Ulan MANNHEIM, 29. Oktober 1917. Mannheim statt. Unerwartet rasch wurde mir am 24. Oktober ds. Is mein geliebtes einziges Kind, unser guter Enkel, Ludwig Haymann Ers. Kav.- Masch.- Gew.⸗ Abtlg. im blühenden Alter von 19 Jahren jäh entrissen. Mit ihm sinkt all meine Hoffnung, mein Sto'z, mein Glück dahin. Nur allzu- früh folgte er seinem geliebten Vater in's Grab. In tiefstem Schmerz die schwergeprüfte Mutter Minna Haymann geb. Wachenheim Von Kondolenzbesuchen bittet man abzusehen. Die Einäscherung findet Mittwoch, nachmittag 3 Uhr in Mäadehen 9 0boder kinderloſe Frant ſelbſtändigen Haushal führen, ſofort oder 15.70 asgeſucht. T 2, 4 2. Stock. Mädeben für häusl. Arbeiten 1. Nov. geſucht. 911 95 9, 3. ———— Fleidige Fral für Nachmittags zum Waſchen und Putze ſucht M 1, 6 vart Verkäufe in⸗ Gebrauchte Laden ä⸗ richtuna, für Kolontanen JGeſchäft geeignet, öu 516 kaufen. Hart⸗ Schimperſtraße 18 350 Aus qutem Hauſ Anrichtetisch Sücherschatt Wanabreit faſt neu, maſſiv Muk beſonders ſchön gear 950 zu verkaufen. 0. I. 14, 8, 2. Ste Je346 Schwarze Hüte in anen Trauerhüte Schleier, Flore in grosser Auswahl auf Wunsch Auswahl ins Haus. Vihdufspkrrtkangf, zu verkaufen. 6 Haury, Augartenſtt. 77 Gebr. Zeichentiſch/ Nei 0 Preislagen T öſfwin werden jährlieh mindestens von Firma oder seriöser Persönlichkeit verdient dureh den Kauf einer Licenz f. d. Großherzogtum Baden, einen ſetzt unbedingt nötigen Bedarfsartikel fur Uentralhelzungsbesitzer betreftend. Durch den fraglichen Apparat wird ganz bedeutend an Brennmaterial gespart und dem Besitzer eine absolut sichere Kontrolle über die Heizung gewährt. Glänzende Gutachten! Fester Preis für das Großherz. Baden Mk. 2600, für andere Bezirke entsprechend. Bereits verkauft: Brandenburg, Posen, Pommern, Ost- und West⸗ preußen, Westfalen, Hannover, Prov. Sachsen und Württemberg. Spielend leicht zu verkauienl Eiltl Wird behördlicherseltsempiohlen! Elltt Mur für Reflektanten, deren Tätigkeit sofort beginnen kann! Gefl. Angebote unter O. A. 26 an die Geschäfts- stelle dieses Bluttes. 9761a Wir suchen zur Führung der Konto- Korrent-Bucher einen flottarbe itenden, zu- verlässigen W3202 Buchhalter Kriegsinvalide nicht ausgeschlossęn, zum Sofortigen Eintritt. Nur schriftliche Ange- bote mit Angabe über bisherige Tätigkeit und der Gehaltsansprüche erbeten an Vereinigte Spediteure u. Schikfer Rheinschlftahrts- Gesellschaft. Mannheim. Wir suchen zum möglichst sofortigen Eintritt B34⁴ jüngeren Techniker oder intelligenten Zeichner zur Anfertigung von Materialauszugen und Stücklisten für unser Material-Buro. Geeignete Bewerber wollen sich unter Angabe ihrer bisherigen Tätigkeit, Ge⸗ haltsansprüche, ihres Militärverhältnisses und fruhesten Eintrittstermins sowie unter Beifugung von Zeugnisabschriften wenden an die„Alnatros“ Gesslischaft für Flug⸗ Zeugunternehmungen m. b.., Abt. Wasser⸗ flugzeuge u. Reparaturwerkstatt, Friedrichs- hagen-Berlin. Fräulein mit allgemeiner Büropraxis für Buchführung und) statistische Arbeiten bei sofortigem Eintritt SeSSUOhH. Angebote an E346 Deutsch-Koloniale Bananen-Mühlen-erke GG. mn. b. H. Mannheim-Industriehafen. Heimarbeit Eine größere Anzahl Frauen mit Näh- maschinen kann noch beschäftigt werden. Rheinische Lederverwertung Hugo Zimmern, N2, 9, Ab125² un erette, Reißſchienen Kuuststr. 76c.]Heanttes Seiheaenaf zu verkaufen. 14 91Näheres L 12 29 Wir suchen fur uns ere Teleſon- zentrale ein mit dem Bedienen des Apparates durchaus vertrautes ** 9 Fräulein zum sofortigen Eintritt. 294 Ausführliches Bewerbungsschrel 2 9 ben isi einzureichen an E Suddentsche Dlsconto-Gesellschalt fl. C. Personal-Abteilung. Sensenezessene“ Karl Tudwiostr. 9% Vermietungen- PE ad! wun, iich Licht ſofort zu mieten.—4 Prinz WIIMeImS, drei Treppen, möh Zimmer mit 1.2 B elektr. Licht, Bäd. attersallstrasse 8 5 5 1 Tr., kleineres . fein möbliertes Zimmer, auch mit ſehr gutem reichl. Abendeſſen zu vermieten. 9746a 4, 1 2 Tr. möbl. Zim. 1. Tr. lts., ſchön m 90 m. Pehſ. zu verm. 9717a] Zim. elektr Licht, ev E 7 2 pt. G. möbl. Z. m. b. 1. Novbr. a. H z. v. 9 Penſ. z. vm. 9733a Seeeeeee Kauf-Gesuche Frauenhaar-Ankauf Wir kaufen für Kriegszwecke nach wie 4 ausgekãmmte Haare an; dieselben werde als Ersatzstoffe fũr Kriegszwecke verwend 1.& A. Iacobi, Haargroßhdlg., L. 3. Die fliegende Möbel, Korke, Die fliegende Wachtel riaschen. Wachiel Papier, Keller- und Speicher- iſt bekannt im Gerümpel, Alt⸗—— An⸗ u. Vertaufſeisen(soweit be- wohnt 44 4, 4 von Allerhand: schlagnahmefrei. Tkl. 7819. —— Schter Pell, ev. m. Muff zu kauf, ci6 Angeb. u. N. S. 93 a10 Geſchäftsſtelle. 57 Gebr. Flügel od. crfk Vianino zu kauf. ge 1fen, Ang. an Zelner, Whaſſhg, Kaiſer Wilhelmſtraße XIiia 1 Papagei, 1 gebraucht. Hoftor, Eiſen oder Holz, zu kaufen geſucht. 973²a Jünger, Oggersheim, Kurze Gaſſe 9. liut erhaltener Herd mittlerer Größe zu kaufen geſ. Angeb. m. Preisang. an Lederer, 0 7, 15, 4. St. 9734a Auch für den Monat Hovember werden Bestellungen für den Mannheimer General-Anzeiger von sämtlichen Postanstalten, Postboten sowie den Austrägern und dem Verlage entgegengenommen. 0 R, 4. S208 SSaneeseenesen 9