chen di Makima ie Finger bekäme. Purwornm für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur R A 15 den—3— Anton 93 25 Augeigeelas Druckerei br. Zaas Mannheimer General⸗ Prallör 6 m. b.., ſämtlich in Mannheim— Draht⸗Rdreſſe: 18 7044 Piger Mainheim.— Fernſprecher: Ur. 7940, 7041, 7942, „7945.— Poſtſcheck⸗NKonto: Rr. 2917 Ludwigshafen a. Rö. der Sieg der von Uerenſki zu Lenin. Wir ſchrieben i 5 di geſtern Mittag noch etwas zögernd, die imaliſor ſeien Herren von Petersburg. Aber ſchon am ittag kam die Beſtätigung. Die Depeſchen vom heutigen pla gen berichten, daß Petersburg wieder einmal der Schau⸗ mehrſtündiger Kämpfe geweſen iſt, in denen die Maxi⸗ 10 hen Aießlich den—3 davongetragen haben. Sie haben es Winterpalais und des Generalſtabsgebäudes bemäch⸗ geſte in erſten waren die Miniſter verſammelt. Wie bereits Abend gemeldet, ſind ſie hinter Schloß und Riegel krenſti erden. Nur das Haupt haben ſie nicht erwiſcht, Snin, 9. davongekommen. Aber der„Staatsverbrecher“ er nunmehr die Herrſchaft führt, hat Befehl an die lief gegeben, ihn zu verhaften und nach Petersburg abzu⸗ nicht ⸗ allwo der Arbeiter⸗ und Soldatenrat wahrſcheinlich 7010 fein ſäuberlich mit ihm verfahren würde, wenn er, ihn Im Augenblick ſind alſo die ſhren ſten Herren von Petersburg, die Revolution hat Weite + bis zum äußerſten Radikalismus durchlaufen. Es läß achrichten über die innere Lage liegen nicht vor. Rältut ſich alſo noch kein zuſammenfaſſendes Bild der Ver⸗ iſſe geben. Wir wiſſen noch nicht, welche Aufnahme der ftädt er Maximaliſten in Moskau, in den übrigen Groß⸗ wie 93 auf dem Lande gefunden hat, wir wiſſen noch nicht, wiſ ie Armee ſich zu der neueſten Umwälzung ſtellt. Wir — 2 vor allem nicht, wo Kerenſki weilt und was er —* ulanen könnte. Denn daß er einfach lautlos verſchwin⸗ Ant. ſollte, iſt nicht anzunehmen Er wird ſicher ſuchen, ſeinen halkens zu ſammeln, etwelche Teile der Armee ſich zu er⸗ nicht und gegen Petersburg zu führen ſuchen, ſofern er eben hormnborher von den Anhän ern Lenins in Gewahrſam ge⸗ men wird. Ehe man nicht weiß, ob das neue Regiment Alſo wird halten, ſeinen Sieg behaupten können, wird man — mit Betrachtungen über die möglichen Folgen der neue⸗ — Umwälzung zurückzuhalten haben. Das gilt vor allem für Uie Hebiet der auswärtigen Politik Kußlants der Maben bereits geſtern ausführlich über die Stellungnahme en. aximaliſten zur Entente und zu dem Bündniſſe geſpro⸗ 0l Pute früh liegt eine kurze Reutermeldung vor, derzu⸗ F enin„ſofortigen Waffenſtillſtand und Nsben⸗ verlangt habe. In einer der Kundgebungen, die ſchaeue Regiment erläßt, taucht der„ſofortige Vor⸗ Es ag eines demokratiſchen Friedens“ auf. gen entſprechen dieſe Forderungen ebenſowohl der bisheri⸗ enftb ütung der Maximaliſten wie der Lage Rußlands. Ke⸗ e ſelbſt hatte ja unlängſt dem Petersburger Vertreter der lautdelated Preß gegenüber die vollſtändige Erſchöpfung Ruß⸗ ſche Augegeben. Gerade in den letzten Wochen war die ruſ⸗ 0 e Preſſe von einer 8 der Hoffnungsloſigkét und e wche ſondergleichen erfüllt. Ueberall hieß es: Wir prech, noch unter dem Niveau eines Sonderfriedens, wir Rehrden auf einer internationalen Konferenz überhaupt nicht 0n mit:„das Spiel iſt verloren und es iſt an der Zeit, fonn letzt die Rechnung aufzuſtellen über das, was uns nach verlorenen Spiel verbleiben wird“(Rußkija Wjedomoſti beh eptember). Die große Frage iſt nun, ob Lenin die Macht ſ0 alten und den Mut finden wird, der Entente gegenüber lunbafzutreten, wie es die furchtbare innere Zerrüttung Ruß⸗ zu Kribriordert und es eventuell mit den Alllierten zum Bruch Michteiben, wenn dieſe die Politik des demokratiſchen Friedens Autmachen woilen. Ugen Auf keden Fall beſteht die Möglichkeit, daß die urgewal⸗ —* Erſchütterun en, unter denen Rußland wie Italien— die en der Siege Hindenburgs— beben, über kurz oder lang Auf plomatie der Mittelmächte vor außerordentlich ſchwere vor aben ſtellen wird. Man ſtelle ſich bitte einen Augenblick ſchäfter hätten gerade jetzt an der Spitze unſerer Staats⸗ Re ſte nicht eben einen Bismarck, aber doch einen weit⸗ .den erfahrenen Diplomaten, der London, Petersburg, die Kurne eigener und Anſchauung kennt und der at, daalt und den Willen zu einer großen deutſchen Politik Lubenle ſich zutraut und den Stolz hat, Hindenburgs und Ente adorffs geniale—— die in den Ring der — ja tatſächlich eine Breſche geſchlagen haben, politiſch füur Ende zu führen. Wir haben dieſen Mann nicht. Statt karier hat uns der ſinnreiche Mechanismus des Parlamen⸗ der den Grafen Hertling als Reichskanzler beſchert, eunk im den Zügen batikaniſcher Politik gut aus⸗ befin mit ihr auch in——+ Uebereinſtimmung ſich in d et, aber in der hohen Politik im eigentlichen Sinne, nie Gekeuropäiſchen wie in der Weltpolitik ein Spe iſt, oder elegenheit gehabt, ſich mit den engliſchen, franzöſiſchen kanenamerikaniſchen Diplomaten zu meſſen; ein in ultramon⸗ ed edankengängen beheimateter Staatsmann, der die olltiezaktion des Bapſtes als Grundlage ſeiner auswärtigen Englat betrachtet, von der mindeſtens zu ſagen iſt, daß ſie nach dad vorteilhafter iſt ale uns. Und an ſeine Seite tritt— en tiemſelben ſinnreichen Mechanismus— Herr v. Payer, die 3 t achtenswerter und ſympathiſcher Politiker, der in aber uſammenhän e und Notwendigkeiten der großen Politik vor nicht den Eindlic hat wie aſlſet deſſen Stellung iſt müclen Dingen gebunden und gefeſſelt iſt. Herr von Payer vor cht nur der—— ſeiner eigenen Partei, ſondern dallxallem der der Sozialdemokratie. Wie Hertling uniſche Politik nicht durchkreugen wird, ſo wird Payer Scheib. Einklang mit der großzügigen auswärtigen Politik ſunr eichmanne zu halten haben. Sonſt verſchwindet er nach dem em chen Mechanismus des demokratiſchen Prinzips, in hat, es zuerſt ein Recht der Mehrheit gibt, die immer recht * 5 wenn ſie unrecht hat, und erſt dann ein Recht Alichteit und Rotwendigkeit, zu dem nur zweite.20 Uhr datiert. noch Hindenburg und Ludendorff ein noch nicht beſtrittenes Recht haben. Und hinter dieſen ſteht Herr von Kühlmann, der nach dem Mehrheitsprinzip gleichfalls eine Kriſe zu be⸗ fahren haben würde, wenn er nicht auswärtige Politik im Einklang mit der„breiten Maſſe“ machen würde. Jetzt, da die Kraft des deutſchen Volkes unter ſeinen eigentlichen Füh⸗ rern, Hindenburg und Ludendorf, ſich ſeine große Stunde ſchafft, im Oſten und Süden Breſche legt in den engliſchen Einkreiſungswall, jetzt beſtimmt das dümmſte und geiſtloſeſte Prinziy, das weſteuropäiſche Mehrheitsprinzip unſere poli⸗ tiſche Führerſchaft, nicht die Sachlichkeit, Notwendigkeit und Tüchtigkeit, denn daß die Parteien, die in der Wahl die Mehr⸗ heit erlangen, dadurch nun auf irgendeine geheimnisvolle und myſtiſche Weiſe die großen oder fähigen Staatsmänner aus ſich gebären, während die Minderheiten ſtaatsmänniſch impo⸗ tent ſind, das glaubt doch höchſtens Wilſon. Der neue Umſturz. E◻ Berlin, 9. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Stockholm wird gemeldet: Die Petersburger Ereigniſſe entwickeln ſich ſchneller, als man nach den geſtrigen Meldungen annahm, zugunſten der Bolſchewick i, welche die Lage beherr⸗ ſchen. Die erſte iſt vom 7. November 3 Uhr nachmittags, die Beide Meldungen ſind bereits von der Petersburger Agentur der Maximaliſten redigiert, weil die Maximaliſten bei ihrem ſiegreichen Putſch ſich auch der Agen⸗ tur bemächtigten. Die erſte Meldung lautet: „Die Antwort des Vorparlaments auf das Verlangen Kerenſkis nach einem Vertrauensvotum war ein Be⸗ ſchluß, der geſtern um Mitternacht mit 123 gegen 102 Stim⸗ men bei 26 Stimmenthaltungen getroffen wurde. Darin wird verlangt, ſofort einen allgemeinen Wohlfahrtsaus⸗ ſchuß einzuſetzen und um einen Bürgerkrieg zu vermeiden, den Boden den Bauern auszuliefern. die ruſſiſche Diplomatie wird beauftragt, einen entſchloſſenen Schritt bei den Alliierten zu tun, um ſie zu bewegen, ihre Frie⸗ densverhandlungen einzuleiten. Die Aktion der Maximaliſten entwickelt ſich ſchnell. In ihren Händen befindet ſich bereits die Telegraphenzentrale, die Petersburger Telegraphen⸗ Agentur, die Staatsbank und der Marinepalaſt, wo das Vor⸗ parlament tagte, ſeine Sitzungen aber abgebrochen hat. Bis⸗ her iſtkeine Unordnung in Petersburg rorgekom⸗ men mit Ausnahme einiger Apachentaten. Das Straßenleben und die Stimmung der Bevöllerung ſind normal. c. Von der ſchmeizeriſchen Grenze, 9. Nov.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Mornirig Poſt“ meldet von der finniſchen Grenze: Seit zwei Tagen herrſcht ein Wirrwarr in der Hauptſtadt. Die Maxima⸗ liſten, welche die Macht an ſich geriſſen haben, haben den Tele⸗ graphenverkehr unterbunden. Die letzten Nachrichten aus Petersburg lauten gänzlich verworren und man kann ſich kein Bild über die augenblickliche Lage machen. Es verlautet, daß die Miniſter der proviſoriſchen Regierung verhaftet wurden. Ke⸗ renſki hat ſich angeblich am Mittwoch aus Petersburg fortbegeben, kurze Zeit nachdem er den Befeyl zur Sprengung der Brücken der Innenſtadt und des Arbeiterviertels erteilt hat. Beſetzung des Winterplais und des General⸗ ſtabsgebäudes. Petersburg, 8. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegrayhenagentur. Bei Tagesanbruch bemächligten ſich nach einer mehrſtündigen Belagerung und einem Gewehr⸗ kampf, begleitet von einigen Kanonenſchüſſen, die Truypen des revolulionären Komitees des BVinkerpalais, wo mil Ausnahme Kerenfkis alle Miniſter verfam⸗ melt waren. In gleicher Weiſe bemächligten ſie ſich des Petersburger Generalſtabs. Proklamationen der neuen Regierung: Petersburg, 8. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. Der Kongreß der Arbeiter⸗ und Soldatenräte ganz Rußlands, der geſtern abend eröffnet wurde, gab heute morgen die drei folgenden Proklama⸗ tionen aus: 1. An alle Räte, Abgeordneten, Arbeiter, Militärperſonen und Bauern in der Provinz. Die geſamte Gewalt ſteht den Arbeiter⸗ und Soldatenräten zu. Die Regie⸗ rungskommiſſare wurden von ihnen Aemtern ent⸗ hoben. Die Vorſitzenden der Arbeiter⸗ und Soldatenräte ſtehen unmittelbar mit der revolutionären Regierung in Ver⸗ bindung. Alle Mitglieder der Bauernausſchüſſe, die verhaftet waren, ſind ſofort in Freiheit zu ſetzen und die Kommiſ⸗ ſare, die ſie verhaftet haben, ſind an ihrer Stelle zu ver⸗ haften. 2. Die Todesſtrafe, die von Kerenſki an der Front wieder eingeführt war, wird aufgehoben. Die voll⸗ ſtändige Freiheit der politiſchen Propa⸗ ganda wird an der Frontwiederhergeſtellt. Alle revolutionären Soldaten und Offiziere, die unter der Beſchuldigung ſogenannter politiſcher Verbrechen verhaftet wurden, ſind ofort in Freiheit zu ſeken. Neueſte Nachrichten Bellagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Malimalſten in Peleksburl Ruzelgenprels: Die Iſpalt. Kolonelzeile 40 Pfg. Reklamezeile M. 1 20 Annahhmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8/ Uhr, Abendblatt nachm. ¼5 Uhr. Für fnzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ber⸗ antwortung übernommen. Be 12 reis in Mannheim u. Umg. monatt. M..70 einſchl Bringerl. Dur E Boft bezogen vierteli. M..52 einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..80. Einzel⸗Mr. 10 Pfg. 3. Die früheren Miniſter Kgonowalow, Kiſchkin, Tereſtſchenko, Malantowitzon, Nikitin und die andern ſind vom revolutionären Komitee verhaftet wor⸗ den. Kerenſki hat die Flucht ergriffen. Alle Mili⸗ tärverbände werden aufgefordert, alle Maßnahmen zu ergrei⸗ fen, um Kerenſki zu arretieren und nach Petersburg zurückzu⸗ bringen. Jede Unterſtützung Kerenſkis wird als Hochverrat beſtraft werden. Wien, 8. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegs⸗ preſſequartier wird mitgeteilt: Die durch die letzten Er⸗ eigniſſe in Rußland geſchaffene Lage wird deutlich durch fol⸗ gende Aufrufedes Petersburger Arbeiter⸗ und Soldatenrates gekennzeichnet: An alle Armeekomitees der Operations⸗ Armee und alle Räte der Soldatendeputier⸗ ten! Die Petersburger Garniſon und das Proletariat haben die Regierung Kerenſtis, die ſich gegen die Revolution und gegen das Volk aufgelehnt hat, geſtürzt. Der Umſturz geſchah ohne Blutvergießen. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat hat den Umſturz feierlich geprüft und ſich zur Einſetzung einer Regie⸗ rung der Räte die Macht des kriegsrevolutionären Komitees anerkannt. Die Soldaten werden aufgefordert, das Benehmen der Kommandobehörden zu überwachen. Offiziere, welche ſich nicht offen oder direkt der Revolution angeſchloſſen haben, müſſen als Feinde verhaftet werden. Sofortiger Vorſchlag eines demokrati⸗ ſchen Friedens, Uebergabe des Bodens der an die Bauern, Uebergabe der Macht an die Räte und ſo⸗ fortige Einberüfung der konſtituierenden Verſammlung. Die Abſendung unzuverläſſiger Truppenteile aus der Front iſt unzuläſſig. Die Abſendung iſt eventuell mit ſcho⸗ nungsloſer Gewalt zu verhindern. Eine Verheimlichung eine⸗ Befehls vor den Soldaten würde dem ſchwerſten Verbrechen gegen die Revolution gleichkommen und mit aller Strenge der revolutionären Geſetze werden. Soldaten! Für den Frieden! Für Brotl Für Land! Für die Volksmacht! An alle Kompagnien und Kriegs⸗ komitees! Der allruſſiſche Kongreß hat beſchloſſen: Die von Kerenſki wieder eingeführte Todesſtrafe an der Front iſt aufzuheben. Alle revolutionären Soldaten und Offi⸗ ziere, die ſich wegen politiſcher Vergehen in Haft 13* ſind ſofort zubefreien. Die früheren Miniſter Konowa⸗ lo w, Miniſter für Handel und Induſtrie, Kiſchkin, Miniſter für öffentliche Fürſorge, Miniſter des Aeußern Malanto⸗ witſch, Juſtizminiſter Nikitin, der Miniſter des Innern, des Poſt⸗ und Telegraphenweſens uſw. ſind vom revolutio⸗ nären Komitee verhaftet worden. Kerenſki iſt geflohen. Es ergeht an alle Armee⸗ organiſationen der Befehl, Maßnahmen für die ſoforti—4 Verhaftung Kerenſkis zu treffen und ihn in St. Petersburg einzuliefern. Jede Kerenſkigeleiſtete Hilfe wird als Staatsverbrechen beſtraft. An die Eiſenbahnangeſtellten! In St. Petersburg hat der Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ rat geſiegt. Der Verkehrsminiſter iſt unter der 9000 der anderen verhafteten Miniſter. Der allruſſi che ongreß der Arbeiter⸗ und Soldatendeputierten griff die Ueberzeugung auf, daß die Eiſenbahnarbeiter und Beamten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der vollen Ordnung auf den Eiſenbahnen treffen werden. Der Verkehr darf nicht auf eine Minute eingeſtellt werden. Erhöhte Aufmerkſamkeit muß auf die ungehinderte Zufuhr von Proviant in die Städte und an die Front gelenkt werden. Die revolutionäre Macht der Räte nimmt die Sorge zur Verbeſſerung der mate⸗ riellen Lage der Eiſenbahner auf ſich. In das Verkehrs⸗ miniſterium werden Vertreter der Eiſenbahner be⸗ rufen werden. Der allruſſiſche Kongreß der Räte. Analle Armeediviſionskomitees! Heute wird ber Kongreß der Räte eröffnet. Die Armeekomitee lehnten es ab, Vertreter zwecks Aeußerung des Willens der Armee zu entſenden. Wir ſchlagen Euch vor, Delegierte aus Eurer Mitte unverzüglich zu entſenden. iDde Teilnahme an der Löſung der Frage über das Los der Revolution abzulehnen, iſt eine Sünde, die die Geſchichte nicht verzeihen wird. Wählt je einen Delegierten auf 25 000 Mann und ſendet ihm zum Kongreß. Der Petersburger Arbeiter⸗ und Soldatenrat. Merensti in Moskau. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Nov.(Priv.⸗Tel., 3..) Ein von der finniſchen Grenze datiertes Telegramm der„Morning Poſt“, aus welchem hervorgeht, daß der Korreſpondent des Blattes Petersburg verlaſſen und ſich an die Grenze begeben hat, beſagt, Kerenſki ſei mit mehreren Miniſtern entflohen, wahrſcheinlich nach Moskau. Petersburg, Kronſtadt, Reval und Nowgorod ſeien voll ſtändig in den Händen der Revolutionären. In Moskau iſt gleich⸗ falls eine Bewegung zu Gunſten der Maximaliſten im Gange, doch ſoll dort die Regierung noch die Oberhand beſitzen. Es verlautet, daß Zuſammenſtöße zwiſchen Regierungstruppen und An⸗ hängern des Arbeiter⸗ und Soldaten⸗Ausſchuſſes in Moskau ſtatt⸗ fanden. Der Zugverkehr mit Moskau ruht. Das Erſcheinen tegierungsfreunblicher Blütter verboten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 9. Nov.(Priv.⸗Tel. z..) Einer Petersburger Meldung engliſcher Blätter zufolge hat ——— — —— 2. Seite. Nr. 52d. Mannheimer General⸗Anzeiger. Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 9. Noverer rn. rebolutionäre Arbeiterausſchuß das Erſcheinen der„Nowoia Wremja“ und des„Rjetſch“, ſowie mehrerer regierungs⸗ freundlicher Blätter in Petersburg verboten und die HGebäude militäriſch beſetzen laſſen. Für ſofortigen Frieden. Berlin, 9. Nov.(Vonuumſ. Berl. Büro.) Aus Kopen⸗ hagen wird gemeldet: Im Arbeiter⸗ und Soldatenrat hob Trotzky in einer Rede die Notwendigkeit eines ſo⸗ fortigen Friedens hervor. Ein Südoſtbund der Koſakentruppen. e. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 9. Nov.(Prio.⸗Tel., z..) Laut Berner„Bund“ meldet die Petersburger Telegraphenagentur: Der in Bladikawkas tagende Kongreß von Vertretern der Ko⸗ ſakenteuppen und Bergſtämmen des Kaukaſus faßte einen Beſchluß, wodurch ein Südoſtbund der Koſakentrup⸗ pen und der Bergbewohner des Kaukaſus ſowie der freien Volks⸗ ſtämme der ruſſiſchen Steppen gegründet wird. Der neue Bund hat ſeine eigene Regierung eingeſetzt. * J Berlin, 9. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie aus Hapa⸗ panda gemeldet wird, iſt die Bahnverbindung Finn⸗ land—Petersburg unterbrochen. Rücktritt Helfferichs. Das Kabinett Hertling. Berlin, 9. Nobember.(WTB. Amtlich.) Staatsminiſter Helfferich hal den Kaiſer gebeten, ihn von ſeiner Stel· lung als Stellvertreier des Reichskanzlers und Mitglied des preußiſchen staatsminiſteriums zu enkbinden. Seine Majeſtät gab dem Wunſche Helffe· richs unler Vorbehall ſpälerer anderweitiger Verwendung flatl. Berlin, 9. Nov.(W4B. Nichiamilich.) Wie wir höten, dürfte als Nachfolger Helfferichs in der Slellung als Vertreter des Reichskanzlers Abgeordneter von Payer in Frage kommen. Die Beſeizung des Bizepräſidiums des preutziſchen Staatsminiſteriums durch Landtagsabgeordneten Friedberg gilt als wahrſcheinlich. 8 Graf Heriling beim Kaiſer. Berliu, 8. Nob.(WTB. Nichtanitlich.) Der Kaiſer hat heute Nachmittag 6 Uhr den Reichskanzler Grafen Hertling empfangen. Berlin, 9. Nond.(BVon unſerem Berliner Büro.) Die Kriſe hat ſchließlich nun doch den befriedigenden Ausgang ge⸗ nommen, auf den wir geſtern und vorgeſtern bereits leiſe vorbereitet haben. Nachdem am geſtrigen Donnerstag tagzüber die ſtreng ver⸗ traulichen Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Reichstags⸗ mehrheit und der Reichsregierung weitergegangen waren, hegab ſich gegen 6 Uhr abends der Reichskanzler Graf Hertling zum Bortrag beim Kaiſer. Gegenſtand ſeiner Darlegungen waren die Wünſche, welche die Parteiführer dem Reichskanzler durch ben Staatsſekretär Freiherrn von Kühlmann und den Grafen Rödern übermitteln ließen. Das Ergebnis der Audieng waren dann die mitgeteilten Per⸗ ſonalveränderungen. In der Preſſe kommt im großen Ganzen doch eine lebhafte Befriedigung über die nun gefundene Löſung zum Aus⸗ druck. Zum mindeſten iſt man froh, daß das Hin⸗ und Hergezerre nun ein Ende hat und daß endlich die ſtetige Arbeit, die wir ſchon ſo lange entbehrt haben, beginnen kann. Die Börſenzeitung“, deren parlamentariſcher Mitarbeiter nicht geringen Anteil an der nun gefundenen Löſung gehabt hat, ſchreibt: Nicht daß wir uns eines politiſchen Erfolges freuten, ſon⸗ dern weil wir in der gefundenen Löſung die einzige Möglichkeit ſehen, dem Deutſchen Reich nach innen und außen das zu geben, was uns am dringendſten nötig war, begrüßen wir das neugebildete Ka⸗ binett Hertling, das hoffentlich, in der Mehrheit des Volkes und Par⸗ laments wurzelnd, recht lange zum Wohle des Vaterlandes wirken und uns dem Tage des Friebens näher bringen wird. Die Voſſiſche Zeitung“ meint am Schluſſe ihres Ar⸗ tikels:„Pir glauben zu wiſſen, daß das Zuſtandekommen dieſes Kompromiſſes, das über die urſprünglichen Abſichten des Graſen Hertling einigermaßen hinausgeht, weſentlich gefördert wurde durch den Einfluß beſonnener und politiſch erfahrener Männer in der nächſten Umgebung des Kanzlers. Indem Graf Hertling auf ihren Rat hörte, hat er bewieſen, daß er für verſtändige Einflüſſe ein ge⸗ neigtes Ohr beſitzt. Das mag als gutos Vorzeichen für ſeine weitere Tätigteit gelten. Die Partetverteeter wurden geſtern Abend nicht mehr offiziell von den bei der Audlenz gefaßten Beſchlüſſen verſtän⸗ digt. Dies roird erſt heute und zwar vermutlich durch den Grafen Rödern geſchehen. Das„Berliner Tagediatt“ iſt inmner noch nicht garrz befriedigt. Das Blatt erklärt, es könne und auch die geſamte Linke könne auch jetzt noch der Regierung des Grafen Hertling mit Zucückhal⸗ tüng gegenüberſtehen. Da iſt der„Vorwärts“ denn doch weſentlich poſitiver. Das ſozialdemokratiſche Zentralorgan erklärt:„Die Ernennung beider politiſcher Perſönlichkeiten iſt von der Sozialdemokratie ge⸗ wünſcht worden, welche darin den Anfang zu einer wirklichen Parkamentariſierung des deutſchen Regierungsſoſtems ſieht und da⸗ von eine Stärkung der deutſchen Friedenspolitik und eine Exleichterung der preußiſchen Wahlrechtsreform erwartet.“ Die„Deutſche Tageszeitung“ ſchreibt u..: Graf Hertling führt nicht, er iſt der Geführte der Mehrheit. Er iſt als„Gegner der Weſtdemokratie“ erkanm, der erſte Kanzler der ſeine Tätigkeit damit beginnt, die Rechte des Kaiſers abzubauen und den Geiſt der Bismarckiſchen Verfaſſunig in Scherben zu ſchlagen. Robert Frieöberg. Dr. Robert Friedberg iſt nicht der erſte Vizepröſident des Preußiſchen Stactsminiſteriums, der aus den nationalliberglen Reihen komint. Schon vor ihni hat ein nationallibergler Führer dieſes Amt bekleidet und in ſolcher Stellung beſtimmenden, vielfach entſcheidenden Einfluß auf die Geſchicke Preußens geübt: Johannes Miquel. Aber als von Miquel zum Vige in Preußen erhöht wurde, hatte das Band, das ihn mit der Partei verknüpfte, ſich ſchon gelöſt. Robert Friedberg ober tritt mitten. aus der Schlachtordnung der porlamertariſchen Kämpfer zur Miniſterbank herüber, als Ver⸗ trauensmam ſeiner Partei, vielleicht darf man ſogar ſagen, als Bertrauensmann der ganzen Linken in einem Augenblick, wo ſich auch in Preußen⸗Deutſchland etwas wie eine parlamentariſche Regierungsſorm auszubilden beginnt. Auch das perſönliche Ver⸗ hältnis Friedbergs zur Partei iſt eine andere als es das Miquel's wWar. Der Vielgewanbte und Vielgeſchäftige hatte immer mehr als ein Eiſen im Feuer gehabt, er hatte bei allem Gewicht, das er in der Partei beſaß, doch niemals nur ihr und in ihr allein gelebt. Von Robert Friedberg aher darf man getroſt bekennen, daß ſeine genze Arbeit und ſeine beſten Mannesjahre dem Dienſte der Nationalliberalen Partel gehört haben. Er iſt einer von den Pro⸗ feſſoren, die in die Politik verſchlagen werden und die dann ſo ſtark pon ihnen ergreift, daß für die wiſſenſchaftliche Betäti⸗ gung kaum mehr Raum bleibt. Als Staatswiſſenſchaftler, der vornehmlich Finanzfragen behandelte— auch ſeine Publikatlonen fallen ganz in dieſes Gebiet— hatte Robert Friedberg in Halle begonnen. Als ſolcher wurde er 1866 zuerſt in den preußiſchen Landtag 8 und eine Weile behielt er dann auch noch ſein Lehramt bei. Hernach aber wanderte er ganz in die Politik ab unb hier, nach Sattlers Tode, als Führer der Landtagsfraktion und als Vorſitzender des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Partei hat er ſeinen eigentlichen Wirkungskreis gefunden. In dem hübſchen Geleitwort.— Walter Lohmann, der jetzige Vizeyräſident det preußiſchen Abgeordnetenhauſes, dem Kalkoff'ſchen Handbuch bei⸗ geſteuert hat, rühmt er an Friedberg vornehmlich die große Liehens⸗ würdigkeit und Güte, die ihn neben ſeinen interleituellen Eigen⸗ ſchaften vor allem zum Führer empfohlen hätten. Tatſächlich, liegt hier eine der ſtärkſten und anziehendſten Seiten in Friedbergs Weſen. Es iſt nicht immer leicht geweſen,— und iſt es vielleicht heute weniger denn je— die Rationalliberale Landtagsfraktion zu führen und ihre Zuſammenhänge mit der doch nun einmal anders Reichstagsfraktion zu wahren. Der ausgleichen⸗ den, verſöhnlichen, in den Formen des Verkehrs überhaupt verbind⸗ lichen Art Frſedbergs iſt das ſchwierige Werk doch noch immer elungen. lind wenn er jetzt aus dem engeren Fraktionoverband ſcheidet, wird es mühevoll genug ſein, für ihn den rechten Erſatz zu ſchaffen. Wieder einen Mann zu finden, der nach rechts wie nach links die Brücke zu ſchlagen weiß und der, ohne ſich ſelber aufzugeben, doch genügend ſich zu objektivieren vermag, um mit Erfola ſolchen Mittleramtes zu walten. Freilich nicht nur auf der Freundlichkeit ſeiner Sitten beruhte die beherrſchenne und neißlos oherkannte Stellung. de ri dhe g ſich in ſeiner Fraktion und darüber hinaus im Parlament errun⸗ gen hatte. Ihm iſt immer ein ſcharfer durchdringender Verſtand zu eigen geweſen, der den Dingen bis auf den Grund ſah und ſie umſomehr zu meiſtern wußte, als ihm Leidenſchaften und heißes ungeſtümes Wollen nie den klaren Blick trübten. Der Verſtand war in ihm immer ſtärker als das Gefühl und alſo hat er in ſeiner leicht ironiſchen Weiſe allzeit über den Dingen geſtanden. Von dieſer Art iſt auch Friedbergs reineriſche Bde ahnna Das Rat e⸗ tiſche hat ihm nie gelegen und mit hinreißendem Schwung hat er wohl nur ſelten geſprochen. Aber klar, haarſcharf wußte er jedes Problem dorzuſtellen, das er behandelte, und zumal ſeine Etats⸗ reden waren in der Beziehung wahre Muſterſtücke parlamentari⸗ ſcher Beredſamkeit. Das Beſte freilich bot er als Debatter. Hier ſtand er nach Richters Tode wohl unerreicht da. Und er übertraf ihn noch: auch Friebberg kann ſcharf und ätzend ſein und eine Blöße, die der Gegner ſich gibt, entgeht ihm nicht ſo leicht. Ver⸗ letzend aber iſt er nie geworden. Im hitzigſten Wortgefecht blieb ihm die Urbanität ſeines Weſens dennoch treu. Mit dieſen Eigen⸗ ſchaften wird Robert Friedberg eine Zierde der Miniſterbank ſein und ein Gewinn für ſede Regierung, der er angehört. Er aibt dabei wohl mehr, als er nun erhält. Denn Robert Friedberg hat immer zu den Leuten gehört, die, nehmt alles nur in allem, ſich ſelber genügten und Ehrgeiz und Strebertum waren ſeiner behag⸗ lichen, ſeſt in ſich ruhenden Perſönlichkeit wohl je und ſe fremd. Ales der Beſchaulichkeit ſeines Daſeins, daß milde, begreifend, ver⸗ zeihend und immer ein wenig lächelnd Stürme und Leidenſchaften nie ganz an ſich herankommen lie, wird er nun an einen Platz geſtellt, um den in den nächſten Wochen und Monaten die heiße⸗ ſten Kämpfe toben werden. Nur wer Robert Friedberg kennt, vermag das Opfer ganz zu ermeſſen, das er dem gemeinen Weſen nun brinat. Wünſchen wir ihm und uns, daß er es nicht ver⸗ gebens gebracht hat. Eine Kundgebung der Elberfelder Nationalliberalen. Der Vorſtand des Elbeofelder Nationalliberalen Vereins richtete an den Abg. Dr. Friedberg ein Telegramm, worin er ihn dringend bat, die Berufung in das preußiſche Staatsminiſte⸗ rium abzulehnen, da er in einer Beteiligung des nationalliberalen Führers an der Regierung Hertling eine ſchwere Gefahr für die Partei erblickt.“ Zugleich wurde an die Reichstagsfraktion folgendes Schreiben geſchickt: Der unterzeichnete Vorſtand hat in ſeiner Sitzung vom 8. November einſtimmig beſchloſſen, der nationalliberalen Reichs⸗ tagsfraktion wegen ihrer Politik ſeit dem Tode Baſſermanns und wegen ihrer duldenden oder fördernden Unter⸗ ſtützung der Mehrheitspolitik ſein tiefſtes Miß⸗ trauen und ſeine Empörung ausguſprechen. Der Vorſtand iſt übergeugt, daß die Stellung der Fraktion zu den nationalen Fragen der Gegenwart den Trabitionen der nationalliberalen Partei nicht mehr entſpricht, und bittet dringend, ſich bei der Ent⸗ ſchließung über ſolche Fragen weder durch die Furcht vor Iſolie⸗ rutg noch durch den berechtigten Wunſch nach innerpolitiſchen Re⸗ formen beeinfluſſen zu laſſen.“ Der„Vorwärts“ über die Wahlrechtsvorlage. ſe! Berlin, 9. Noybr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Vorwärts“ ſchreibt: Die Einbringung der Wahlrechtsvor⸗ s gewinnt lage hat eine weitere Verzögerung erfahren. Es faſt den Anſchoin, als ob irgendwelche Mächte an der Ar⸗ beit ſind, die ein Intereſſe daran haben, daß die wichtige Vor⸗ Iage ſo ſpät an das Abgeordnetenhaus gelangt, daß ihre Erledigung in der laufenden Geſchäftsperiode überhaußt ausgeſchloſſen iſt. Umſo mehr ſollten die Wahlreichtsfreunde alles aufbieten, um dieſe Pläne zuſchanden zu machen. Von der neuen Regie⸗ vung iſt zu erwarten, daß ſie dieſe Hinderniſſe beſeitigt. Hauptausſchuß und polniſche Frage. Berlin, 9. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die palnif che Frage wird, wie dem„Lokal⸗Anzeiger“ mitgeteilt wird, im Hauptausſchu ß des Reichstags, der etwa am 18. oder 19. uſammentreten ſoll, den Hauptgegenſtand der Verhand⸗ lungen bilden, ebenſo in ben öſtarreichiſch⸗ungariſchen Delegationen, die auf den 3. Dezember nach Wien einberufen wurden. Deutſcher Abensbericht. Berlin, 8. Nov., abends.(WV. Amtlich.) In Flan⸗ dern verſtärkte Arkillerietäligkeit bei Dirmuiden und Paſchendgele. In Italien vorwärksſchreitende Kämyfe im Gebirge undin der Ebene. Wiener Abenoͤbericht. Wien, 8. Nov.(WTB. Amtlich.) Amtlicher Abendbericht vom 8. November. Die Kämpfe in Venelien verlauſen günſtig. Der Piave entgegen. Wien, 8. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſe⸗ quartier wird gemeldet: Vie Zahl ver itatieniſchen Gefangenen hat bereits ½ Million erceicht, Dieſer Rieſenzähl, die an den Zuſammenbruch der ruſſiſchen Armee nach der Durchbruchsſchlacht am Dunajec er⸗ innert, entſpricht auch die gewaltige Steigerung der genommenen Geſchütze und der übrigen Kriegsbeute. Der Vormarſch in der venetianiſchen Ebene hat bereits die Livenza⸗Linie über⸗ ſchritten, von der die Entfernung bis zum Piave nur mehr als 20 Kilometer beträgt. Die zerſprengten, und zum Teil noch tapfer ſich wehrenden Teile des Gegners im unwegſamen Hochgebirge weſtlich des oberen Tagliamentso gehen ihrem gewiſſen Schickſal entgegen. Unaufhaltſam äußert ſich hier der Druck der Truppen des Generals der Infanterie Krauß und des Feldmarſchalls Irhr. v. Krobatin. Noch ſtemmt der Italtener hartnäckigen Widerſtand, unterſtützt durch den Hochgebirgscharakter des Landes und ſeine zahlreichen Befeſtigungen dein Vormarſch der Truppen des Feldmärſchalls Frhr. v. Könrad gegen den Oberlauf der Piave und das Becken von Feltre⸗Belluno entgegen Immer ſtärker tritt die Planmäßigkeit und die Gemeinſchaft der gegen Italien angeſetzten Operation zutage. Gebührt rückhaltloſe Bewunderung den Truppen, die alle Stra⸗ pagen des in dieſer Jahreszeit beſonders ſchwierigen Gebirgskrieges zu extragen wiſſen und auch in der Ebene den zäheſten Widerſtand des Feindes zerbrechen, ſo bildet wohl eines der erfreulichſten Mo⸗ mente hierbei auch der Umſtand, daß bei aller Einſetzung des ein⸗ zelnen ſo koſtbaren Menſchenlebens die bisher bei den öſterreichiſch⸗ Ungariſchen und deutſchen Truppen eingetretenen Verluſte außer⸗ ordentlich gering ſind. Auch bierin bildet die 12. Iſonzo⸗ Schlacht eine die Herzen Aller mit Freude erfüllende Ausnahme. Blutige Opfer andererſeits hat der Widerſtand der Italiener ge⸗ koſtet, wobei insbeſondere die italieniſche Kavallerie hervorzuheben iſt. Ihre, auf den zahlreichen gegen Oſtufer des Taglia⸗ lei Unterlagen finden. »wachungsflotte, Patrouillenfahrzeuge uſw. in mento führenden Straßen zur Deckung des Rückzuges utei laſſenen kleinen Detachements haben zähen Widerſtand 8 Ver⸗ Umſonſt war ihr Opfermut. Heute ſchreiten die Truppen der bündeten bereits der Piave entgegen!— ——— Capelle gegen Gedͤdes. Mit der weiteren Zuſpitzung des Krieges nimmt die— tung des U⸗Bootkrieges immer mehr zu. Dieſe für Eng em bedrohliche Tatſache findet auch bei der Entente in zune e 1 Maße ihren Ausdruck in der Preſſe. Wegen der in die n 1 ſammenhang beſonders bemerkenswerten Bedeutung der ürch rel⸗ Rede des erſten Lords der Admiralität Sir Geddes nahm 1 tor Mantler von Wolffs Telegraphiſchem Bureau Veranlaſſ 1 den Staatsſekretär des Reichs⸗Marine⸗Am ach Lords der en liſchen ords der 9 chen weſentliche Ergebnis dieſer Unterhaltung wird in wiedergegeben. Die Jungfern⸗Rede des neuen erſten Admiralität Sir E. Geddes, die ſchon vielfach in der de⸗ Preſſe kritiſch beleuchtet worden iſt, erweiſt ſich bei näherer fung als ein auf Augenblicks⸗Wirkung und Stimmungsma⸗ lelle⸗ ſonders dem deutſchen Volke gegenüber berechnetes, ekünſte er⸗ Hperieren mit Zahlen, die in den tatſächlichen Verhältniſſen keine Aus den vielen angreifbaren Darlegung ſeien einige nochmals beſonders hervorgehoben. Geddes ſchaltet zunächſt, um eine für ſeine Beweieſagen möglichſt günſtige Wirkung zu erzielen, den? ittenneerkeſeche platz aus Und ſpricht nur von den in der Nordſee, dem Atlantiſ Dzean und dem Eismeer tätigen U⸗Booten. Hält er die verher den Lücken, die gerade auch unſer U⸗Bootkrieg im Mittelmeſſen die Handelstonnage unſerer Gegner, zumeiſt Englands, geriſe hat, die ſchweren Verluſte an iffsraum, die für Italien ſo 1 hängnisvoll geworden ſind, für belanglos? Macht ſich der Bhek eines engliſchen Dampfers im Mittelmeer nicht ebenſo fü rge wie in der Nordſee? Daß Sir Gedde⸗ ebenſo wie Llond Geo, es ſeiner Zeit tat, unſeren amtlichen Zahlen, die ſtets in B ruih regiſtertonnen gegeben werden, die Verluſte in Nettoregif tonnen gegenüberſtellt, kann als ſicher angenommen werden. uſt engliſche Premier⸗Miniſter Eloyd George erhielt, als er im Augi in dieſer Weiſe operierte, von dem„Cconomiſt“ die Zenſir zer Zahlenangaben notoriſch liederlich.“ Der neue erſte Lord Admiralität macht dem Premierminiſter erfolgreich Konkurft 5 Setzt man die deutſchen Bruttoregiſterzahlen um(1 Bruttoregi, Tonne— ca. 1,7 Netto⸗Regiſterkonnen), und bringt die Verl h⸗ im Mittelmeer, wie dies Sir Geddes anſcheinend tut, in Abre nung, ſo decken ſich ſeine Angaben ungefähr mit den deutſcher⸗ Er beſtätigt damit das kürzlich in dem neutralen Nieuwe Rotter, damſche Courant von fachmänniſcher Seite auf Grund eingehh der Studien gefällte Urteil,„daß die deutſchen Angaben über der Unterſeebootkrieg ſehr wahrſcheinlich richtig und die Angaben Gegenpartei beſtimmt unrichtig ſind.“ von „Die weiteren Ausführungen Sie Geddes, in denen er ſeen Verſenkungen britiſchen Handelſchiffsraumes ſpricht, faf 9 auch die Deutung zu, daß er alle im Dienſte der Regieue fahrenden Material⸗ und Transrort⸗Dampfer aus ſeiner Pa nung ausſcheidet. Gerade dieſe Dampfer, die Tag für Tag haue, ſächlich aus Geleitzügen heraus verſenkt werden, bilden aber narnt gemäß einen ſehr weſentlichen Beſtand der von uns als ve 0 angegebenen Tonnage. Daß dieſe Dampfer ohne Weitere⸗ der knappen für reine Handelszwecke noch zur Verfügung ſtehen den Tonnage erſetzt werden müſſen, hat ſelbſt Lloyd George ſeiner Auguſt⸗Rede über den U⸗Bootskrieg zugeben müſſen. 6 Bei Beſprechung der Einrichtung von Geteltzag zwiſchen Skandinavien und Großbritannien behauptet Ge 5 daß ſeit April ds. Js. über 4500 ſolcher Fahrten ſtattgeſunde hätten. Selbſt, wenn man annimmt, daß er damit gemeint 19 4500 Schiſfe wären gefahren, ſo ergibt dies für den Tag ein 5 Verkehr von über 20 Schiffen im Geleitzug! Um zu einer der artigen Zahl zu gelangen, hat Geddes offenbar die ceuhe 5 eine Bere miteingeſtellt, alſo einen Schiffsralmm, der nur Geld, Kohlen n, Menſchenkräfte koſtet, für die Verſorgung Englands aber übe haupt nicht in Frage kommt. Geddes ſtellt ſerver die Behauplun aluf, aus den Geleitzügen wären nur ein Zweihundertſtel, d. von 200 Schiffen eins verſenkt und 90 Prozent aller Scht würden auf den Hauptverkehrsſtraßen geleitet. Bringt man 0 Angaben in das richtige Verhältnis zu der Zahl der ſelbſt n engliſchen Angaben tatſächlich verſenkten Schiffe, ſo müßten Monat mehr als 20 000 Schiffe in Geleitzügen fahren. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen legt Geddes heſe⸗ deren Wert auf die folgende Feſtſtellung, um die Tätigkeit „Großen Stillen Flotte“ zu beweiſen:„Jedes einzelne, neutralem Lande fahrende Handelsſchiff iſt angehalten und unte ſucht worden.“ Dies iſt für den, der die Verhältniſſe kennt, ei bel ganz Selbſtverſtändliches und lediglich eine Folge des Beſchluſſes m engliſchen Staatsrates vom 16. Februar 1917, wonach jede⸗ 9 trale Schiff getzwungen iſt, einen engliſchen Hafen anzulaufen, 10 welchem ihm dann beſtimmte Kurſe vorgeſchrieben werden. 2 Durchführung dieſes Beſchluſſes wird durch eine unerhörte San g und Schiffahrtsſpionage Englands in allen Hafenplätzen der unterſtützt. Zuſammenfaſſend kann man zu den Ausführungen des erſte Lorbs der Admiralität über den U⸗Bootkrieg ſagen:„Er hat untauglichen Mitteln den Verſu unternommen,„ deutſchen Erfolge auf die Hälfte zu redus tethe dafür aber die Verluſte an U⸗Booten entſprechend zu erhöhen. an⸗ Verſuch mußte mißlingen, weil alle Rechenkünſte gegenüber den eu⸗ lichen deutſchen Darſtellungen, die im übrigen ja auch von traler und vielfach ſelbſt von engliſcher Seite als den Tatſachen 0b⸗ ſprechend anerkannt werden, in ſich zuſammenfallen. Der U⸗0 1 krieg geht mit gelegentlichen Schwankungen, die in dem ganz, Weſen und in der Technik dieſer neuartigen Kriegsführung begrag ſind, unentwegt weiter, er wirkt von Tag zu 90 ſtärker, trotz aller amtlichen engliſchen Ableugnungsverſuche, 5 wird das Ziel, das er verfolgt, mit Sicherheit erreich r⸗ Sir Geddes ſelbſt kenn ſich ja auch dieſer Erkenninis nicht ſchließen. Sein Nahnruf, daß es im Unterſeebootkrieg zu einer ſcheidenden Prüfung über die Entſchloſſenheit und die geiſthng Fähigkeiten zwiſchen den beiden Mächten lommt, wäre ſinnlos, 0 er dieſe Prüfung ſchon zu Gunſten Englands entſchieden wäre, wie durch ſeine Rechenkünſte die Welt glauben machen will. aber Beſonderes Intereſſe verdienen außer den Beleuchtungen 1154 den U⸗Boortrieg die Ausführungen des erſten Lords der Admiralio, über die Tätigkeit oder beſſer geſagt Untätigkeit der Hälle ßen Flotte. Geddes verteidigt ſie gegen den Vorwurf, ſie 90 den ruſſiſchen Verbündeten in der Oſtſee nicht genügend Hilfe u, leiſtet, damit, daß das Eindringen in die Oſtſer techniſch nahezn e möglich geweſen wäre und zudem auch vielleicht zu Verietzungen Ar⸗ Völkerrechts gegenüber Dänemark geführt hätte. Das letztere, gument wird— man braucht nur, um ganz von Griechenland ſ⸗ ſchweigen, an den Ueberfall Kopenhagens durch Nelſon im S6 1801 zu denken— wohl keinen Einfluß auf die engliſche Seerr leitung ausgeübt haben, wohl aber die Beſorgnis, beim Austritt 6% dem Großen Belt von der deutſchen Hochſeeflotte geſchlagen zu den. Geddes gibt dies unumwunden zu. Der erſie Lord der die miralität iſt kein Soldat oder Seemann, aber ſollte ihnt, Geben engliſche Flotte den Verbündeten im Stich ließ, nicht der gelommen ſein, man könnte die arg bedrängte ruſſiſche auch durch Operationen in der Nordſee entlaſten? Aries/ Auch mit ſeinen ſonſtigen Ausführungen über die Se⸗ et be⸗ führung in der Nordſee hat ſich Geddes offenbar auf ein Gebi ſein, geben, das er nicht beherrſcht. Es ſcheint ihm entgangen zu 3 daß die große Flotte hinter kräftigen Minen und Netzſpereeſhe⸗ liegen pflegt und daß beiſpielsweiſe Roſyth ſich recht bekrächlrro, Befeſtigungen erfreut. Die deutſche Flotte hot der engliſchen„en⸗ dition, da ſie eben eine junge Schöpfung iſt, noch nicht viel entgeaus⸗ zuſetzen. Das Wenige läßt ſich in dem Wort„Skagerr ad, 6 3¹¹ drücken. Es ſcheint für die engliſche Flotte genugend Anla 10 bilden, ſich den deuiſchen Küſten fernzuhalten. Asquith s und wünſchte den erſten Lord der Admiralität zu der Klcrhe geiden Reichhaltigkeit ſeiner Ausführungen. Man iſt in England beg Geworden. über den Wert der Auslaſſungen Sir Geddes zu be e — — ͤPP0ã 0PPPPPPPPPPPPP——————PPP——— ä S SNSKN ——3 ————— ———————— ———————————— — —— 2— —— 9 — e Kobenber 10rt. 4 Nannheimer Gener-l. Angelger.(Mittags⸗Ausgabe.) Kr. 585. 3. Seite. Aus Stadt und Land. R Beſteuerung der ZTeuerungszulagen Naatte P. auts Angeſtelltenkreiſen geſchrieben: Die in Ihrem geſch. Joll⸗ und düch zur Veröffentlichung gelangte Verfügung Grobh. er Te Steuerdirektion über die ſteuerliche Behandlun 9 eltte uerungszulagen der Beamten und Ange⸗ u hat viel böſes Blut erregt. Unglücklicher hätte die Behörde wird können. Woe Entſcheidung in dieſer wichtigen Frage nicht treffen arum muß denn gewaltſam ein Unterſchied zwiſchen dem munleunn und Arbeiter konſtruiert werden? Iſt denn 3 Teue⸗ age des Angeſtellten mehr wert, als diejenige des Arbeiters? ud f onſtie Angeſtellte für den gleichen Geldwert mehr Lebensmittel, Fragen ge unentbehrliche Artikel, als der Arbeiter? Wer ſich bieſe Es drauchlegt, wird ſie in verneinendem Sinne beantwortet finden. eſe t nicht erſt hervorgehoben zu werden, daß der Angeſtellte — ſozialen Schichtung an ſich ſchon ungünſtiger geſtellt iſt, der A beit rbeiter. Es treten Anforderungen an ihn heran, denen Mitteln er nicht zu genügen braucht oder denen er mit geringeren Ir ˖r* der Angeſtellte entſprechen kann. Es iſt im höchſten die Pri unſozial, dem Staatsbürger auf der einen Seite durch und vatinittative eine wirtſchaftliche Beſſerſtellung zu verſchaffen ſtteu der andern Seite durch eine behördliche Maßnahme dieſe diejeni gung teilweiſe wieder zu nehmen. Warum werden nicht den f Kreiſe, die durch den Krieg wohlhabend und reich gewor⸗ iren, und infolgedeſſen die Teuerung wenig oder garnicht ver⸗ ſchärfer zur Beſteuerung herangezogen? Wir ſind der feſten daß dann ganz andere Summen herausgeholt werden Venm male bei den Angeſtellten, die jede Mark notwendig brauchen. Mätte. Ean wenigſtens die kleinen Einkommen ſteuerfrei gelaſſen die Heſt Lift doch klar, daß der kleine Beamte und Angeſtellte durch ber ˖ n ung der Zulage viel ſchärfer betroffen wird, als derſenige, Achmen ſeither ſein Einkommen nicht unbedingt völlig in Anſpruch mußte. Man hätte weiter den Familien mit Kindern mehr 00 leenkommen erweiſen ſollen. Wo bleibt die Berückſichtigung des un Fbeg Polttlten Problems, das bei der angekündigten Beſſer⸗ Ir r Mannheimer ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten in ſo der B eſt eiſe hervortritt? Wir meinen, die Regierung ſollte bei und—* ung der Teuerungszulagen den Bogen nicht überſpannen unter⸗; ſden er. Bei einigermaßen gutem Willen muß ſich ein Ausweg 8 aſſen, der den berechtigten Wünſchen Rechnung trägt. Reſte,. übrigens bezeichnend, daß ſelbſt die ſozialdemokratiſche Wgen 51 e doch ſonſt für die Arbeiter durch dick und dünn geht, h einſeitige Bevorzugung der Arbeiter Stellung nimmt. Vor der Müͤte eine P berung des Karlsruher„Volksfreund“, der nach ſieb Eilung det ron der Großh. Zoll⸗ und Steuerdirektion be⸗ lheldun, onderbehandlung der Angeſtellten ſchreibt:„Solche Unter⸗ Awuſehe zu machen, iſt geradezu hahnebüchen. Es iſt wirklich nicht ſteuerli en, warum die Teuerungszulagen bei den Angeſtellten mal die hundere behandelt werden ſollen. wie bei den Arbeitern, zu⸗ Teueru Ingeſtellten wenigſtens in den Privatbetrieben ohnehin mit elbérdrlagen in erheblich geringerem Umfange bedacht wurden. — unter der Teuerung ebenſo wie die Arbeiter. Eine 10⸗ — Teuerungszulage macht nicht entfernt aus, um den Rück⸗ * Geldwertes auch nur einigermaßen auszugleichen. Es iſt 0 eine ſchreiende Ungerechtigkeit, alle öber 10 Prozent hin⸗ hichen den Teuerungszulagen der Angeſtellten zur Steuer heran⸗ ſhäſtigen Der Landtag wird ſich mit dieſer Angelegenheit be⸗ Peinz n und, wie wir wohl hoffen dürfen, dafür ſorgen, daß das den A der Gerechtigkeit ſeilens der Steuerdirektion auch gegenüber Landtan⸗ftellten zur Geltung kommt.“ Wir erwarten, daß im Fialte ſich auch die bürgerlichen Abgeordneten dem Proteſt der hhrer Wokraten anſchließen und auf dieſe Weiſe die Intereſſen 91 ˖ Sowent er energiſch vertreten werden. ſen Es die Zuſchrift, der wir uns in allen Punkten anſchließen. ont in den Kreiſen der Angeſtellten, die von der——.— der Eute und Steuerdirektion betroffen werden, nur eine Stimme in bor rüſtung über die ungerechte Löſung der Beſteuerungsfrage, ſein dürſte wir auch hoffen, das letzte Wort noch nicht geſprochen * Sür ein dauerndes Nachtbechverbot im Bäder⸗ und Der Konditorgewerbe. 10 Zentralverband der Bäcker und Konditoren Deutſchlands ingerei chreibt man uns, erneut an den Reichstag eine Petition die Na t, noch während des Krieges ein Geſetz zu erlaſſen, wonach Nauenchtarbeit im Bäcker⸗ u Konditorengewerbe Maberud verboten wird. Um dieſer Petition den nötigen Rätziſch zu berleihen, fanden auch in einer Reihe badiſcher und att. De⸗ Orte Bäcker⸗ und Konditorengehilfen⸗Verſammlungen des, Koller, ſtellv. Bezirksleiter des Bäcker⸗ und Konditoren⸗Verban⸗ Reibt das“e Strobel⸗Mannheim, behandelte das Thema:„Wo 18 dauernde Nachtbackverbot im Bäcker⸗ und, Konditorge⸗ Ludwigs in Verſammlungen zu Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, ungen hafen, Frankental und Kaiſerslautern. In allen Verſamm⸗ das ſich die Gehilfenſchaft einig, daß durch Geſetz baldigſt denbe Rerpde Nachtbackverbot ausgeſprochen werden müßte. eſolution wurde einſtimmig angenommen: —— Verſammelten erklären, daß ſie von der Reichsregierung Pacberzo daß das wiederholt in Ausſicht geſtellte dauernde Nacht⸗ Kchgebe ot baldigſt erlaſſen, oder ein endgültiger Entwurf den ge⸗ Ebenden Körperſchaften zur ſchleunigen Verabſchiedung zugeht, Fol⸗ angeblich endgültigen Beſchluß nachträglich einer Reviſion Der Luftſchacht. Eine kleine Schulgeſchichte. Von Felix Frhr. von Stenglin. (Nachdruck verboten.) und Richt immer werden die guten Taten der Menſchen belohnt di* böſen beſtraft. So ſehr das—— ſich gegen A atſache empört— es iſt ſo, und wir müſſen uns mit der unnd begnügen laſſen, daß früher oder ſpäter eine Nach⸗ Bel eintritt, ſei es auch nur in der eigenen Bruſt. luchund ſolcher Sachlage iſt es natürlich nicht zu verwundern, daß Meren ige zu ſeiden haben, und zu dieſen gehörte leider des flände unſer guter Proſeſſor Nietemeyer. war voſelldem—— geworden, ich weiß es nicht. Nietemeyer den inde den edelſten Abſichten beſeelt. Seine Beſtrebungen wur⸗ da wareſen von der Hberſekunda nicht durchweg anerkannt, und Raß er zes für die billig Denkenden wenigſtens ein leiſer Troſt, Un kriehe oft gar nicht merkie, wenn man ſein böſes Splel mit dur Eine willkommene Gelegenheit, Unfug zu treiben, bot der ichen Klaſſenraum führende Luftſchacht. Selbſt eine ſolche 5 ung, die nur im Intereſſe der Geſundheit der Schiller exi⸗ Eähene man dem Ulkbedürfnis dienen. War die Klappe geöffnet, 0 Klantan, daß es zog; war ſie geſchloſſen, ſo erhoben ſich als⸗ Erlaubusgen wegen ſchlechter Luft. Nachdem dann des Profeſſors nen mit eingeholt worden war, wurde das Schließen oder Oeff⸗ Minuten großer Umſtändlichkeit vollzogen. worüber immer einige dos Schliertloſſen, und man hatte eine Abwechſelung gehabt. eſonderelieften gab außerdem mehrmals Anlaß zu einem ganz Iodulbüch ergnügen, wenn nämlich vorher eine Anzahl von Wauerabſcen— und zwar ausgerechnet recht ſchwere— auf den chnitt des Schachtes niedergelegt worden waren. eine Mar Profeſſor, es zieht ſo furchtbar, ich habe erſt kürzlich Lenꝰ⸗ ndelentzündrng überſtanden, darf ich die Klappe ſchlie⸗ f ung. wildes P ſümemeper, ſteis auf das Wohl der Schüler bebacht, gab ſeine Ein Ruck— und in großen Bogen flogen die Stüt cher mit Donnergepolter in die Klaſſe hinein. Ein ndetl“den und Schreien—„Au, mein Kopf!“—„Ich bin Fa Arm„„Darf ich herausbehen? Ich glaube, ich habe mir Weile, bis verſtaucht)..— Es dauerte natürlich eine ganze 0 n und die Wogen ſich gelegt hatten, die Bücher aufgeſammelt Laa* Unterricht forigeſetzt werden konnte. ulliichelte geichab aber einmal von Seiten unſeres weil dies ein dringendes Erfordernis iſt, daß ſowohl die Groß⸗ als die Mittel⸗ und Kleinbetriebe ſich ſchon jetzt auf die Friedens⸗ wirtſchaft einrichten und ihre ganze Betriebsführung auf die dauernde Beſeitigung der Nachtarbeit einſtellen können, weil die Bäckereiarbeiter, zu denen jetzt wieder Tauſende ältere Berufs⸗ kollegen gekommen ſind, die früher von der Bäckerei abgeſtoßen wurden, da ſie ſich infolge der dauernden Nachtbackarbeit keine Familie gründen komiten, wiſſen wollen und das Recht haben, es nun bald zu erfahren, ob ſie nach dem Kriege wieder zu einem Berufswechſel gezwungen werden ſollen; weil die Bäckereiarbeiter nicht gewillt ſind, ſich allen, von jedem einſichtigen Sozialpolititer und von jedem Arzte ohne weiteres zugegebenen ſchweren Schädi⸗ gungen der Geſundheit wieder auszuſetzen. Sie haben den Unter⸗ ſchied zwiſchen Tag⸗ und Nachtarbeit kennen gelernt und wollen deshalb die für das Gewerbe durchaus nicht notwendige Nacht⸗ arbeit unter keinen Umſtänden wieder auf ſich nehmen. Die im Lande ſchaffenden Bäckereiarbeiter wiſſen ſich in ihrem Verlangen nach dem ſchleunigen Erlaß eines dauernden Nachtback⸗ verbotes aber auch einig mit den heute für das Vaterland käm⸗ pfenden Berufsgenoſſen. Sie erinnern daran, daß eine Abſtim⸗ mung im Felde über das Nachtbackverbot das Ergebnis hatte, daß 11 150 Gehilfen und 3826 Meiſter, zuſammen 14976, ihre Mei⸗ nung kund gaben, daß von dieſen nur 88 gegen ein dauerndes Nachtbackverbot ſtimmten und nur 167 dagegen waren, daß ein ſolches Verbot ſofort kommen ſollte. Die Bäckereiarbeiter wiſſen aber auch, daß unter den Meiſtern und Unternehmern heute auf der ganzen Linie jeber Widerſpruch gegen das Nachtbackverbot verſtummte und nur noch über Einzelheiten einige Meinungs⸗ verſchiedenheiten zutage treten. Wenn die Arbeitsfreudigkeit der Angehörigen des Bäckereiberufes aufrecht erhalten werden ſoll, iſt es nur recht und billig, daß man dem Getberbe auch ſo bald wie möglich zeigt, wie ſeine Zukunft ſich geſtaltet.“ 13 * Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Guſtav Jäger in Mannheim nach Neckarelz, * Gerichtsvollzieherdienſt. Gerichtsvollzieher Ludwig Frei Pforcheim iſt z beim Amtsgericht um Amtsgericht Heidelberg verſetzt worden. *„LIuther und Goethe“. 1 rach geſtern abend Herr Lic. Pfarrer Dr. Rittelmeyer⸗Beelin ber„Luther und Goethe“. Er gab eine intereſſante Gegen⸗ überſtellung dieſer beiden großen Deutſchen, die manches Gemein⸗ ſame, manches Ergänzende haben. Ausgehend von Goethes Reformationswort aus Anlaß der Jubelfeier vor nunmehr 100 Jahren, ſeinem Entwur 9 einem Reformationsdenkmal und dem Plane, 8 mit Zelter eine Reformationskantate zu ſchaffen, findet Dr. Nittelmeyer bei Goethe neben einer humanen auch eine proteſtantiſche und evangeliſche Stimmung. Luther iſt Goethe, wie er ſich einmal äußerte, zu dogmatiſch⸗praktiſch. Und doch hat keiner am Geiſte des jungen Goethe mehr mitgewirkt als Luther durch ſeine Bibel. Es waren weniger die Lehren der Bibel die beim jungen Goethe Eingang fanden, als die Worte, Ausdrücke, Gleichniſſe. In dieſen war Goethe bibelfeſt. Er iſt das Im⸗ Kaufmänniſchen Verein Beiſpiel für den unberechenbar großen Einfluß der Lutherbibel auf das Volk. Daß Goethe ſo 5 in der Bibel leſen konnte, iſt der Tat Luthers zu verdanken. Goethe verkörpert die Freiheit des Geiſtes, Luther die Freihelt des Gewiſſens in Gott, beide zuſammen erfällen das Wort, das von einem Franzoſen.—98 Die Germanen brachten uns die Idee der perſönlichen Freiheit. Und follen wir Germanen der Welt die wahre, innere Freiheit bringen, dann muß die Goethe'ſche Geiſtesfreiheit verbunden bleiben mit dem Gewiſſens⸗ ernſt Luthers. Goethe iſt gewiſſermaßen der Prophet für eine neue Art der Gottesverehrung. In ſeinem Fauſt finden wir den Weg vom Genuß zum Werk, in Luthers Lebensarbeit den Weg vom Werk zum Glauben. Goethe hat durch die Natur zum geheinmisvollen Chriſtusreich geſtrebt, das Luther ols Erbe der Geſchichte in ſich getragen hat. Wir Deutſche ſollten künſtig durch beide Welten, die Goethes und die Luthers, hindurchgehen zu dem Himmel, der ſich über beiden gemeinſam wölbt. Die Ausführungen begegneten leb⸗ haftem Beifall. pp. * Neue Beſtimmungen für Kinos. Die Einſchränkung des Elektrizitätsverbrauchs hat beſondere Beſtimmungen für die Kinos notwendig gemacht; dieſe ſind in den beſonderen Inſtruktionen ent⸗ halten. Danach iſt der Kinobetrieb in der Zeit von 6 bis 7 Uhr nachmittags im ganzen Deutſchen Reich im allgemeinen verboten, weil das die Zeit der höchſten Belaſtung der Elektrizitätswerke iſt. Dieſe Einſchränkung der Spielzeit findet nicht ſtatt an Samstagen und Sonnicgen und ferner nicht an denjenigen Orten, deren Elektrizitätswerke mit Waſſerkraft, Braunkohlen oder mit Abſall⸗ produkten betrieben werden. Es ſoll den Kinos für die ihnen ver⸗ loren gehenden wertvollen zwei Nachmittagsſtunden ein Ausgleich durch Verlängerung der Spielzeit über 10 Uhr abends gewährt werden, wie das von ihnen lebhaft erſtrebt wird. Die Einſchränkung der Spielzeit beſchränkt ſich auf die Monate November, Dezember, Januar und Februar. * Monatsbericht der Mannheimer Bolksbücherei U 3(herſchel⸗ bad). Die im Oktober geführte Statiſtik ergibt folgende Zahlen: Neu eingetretene Leſer: 172(91 männliche und 81 weibliche). Glie⸗ dernug nach Beruſen: gelernte Arbeiter 24, Kaufleute 14, Beamte 5, Lehrer 5, akabemiſche Berufe 4, laufmänniſches Hilfsperſonal 4, Mili⸗ tärperſonen 3, Techniker 3, ungelernte Arbeiter 3, Bankbeamte 2, Dienſtperſonal 2, Geſchäftsinhaber 1, Privatleute 1, Studenten 1, Jugendliche(16—18 Jahre) 19. Berufsloſe Frauen und Mädchen 18, gewerbstätige ſelbſtändige Frauen und Mädchen 51, Jugendliche(16 bis 18 Jahre) 12.— Die Buchſtatiſtik: Es wurden ausgeliehen insgeſamt an 23 vollen Ausleihetagen Mitſchülers Sanftmüller, der es ausgezeichnet verſtand, ſeine durchtriebene Geſinnung unter*3* zu ver⸗ bergen. So oſt ſein Verhalten auch zu Tadel Anlaß gegeben hatte, er wußte ſtets bei Nietemeyer den Anſchein zu erwecken, als ob er ſich„in letzter Zeit“ gebeſſert habe. Vielleicht ſind die Zu⸗ Wir waren eben bei einer ſchwierigen griechiſchen Ueber⸗ ſetzung, als Sanſtmüller ſich beſcheiden erhob und aſſe verließ— ohne um Erlaubnis zu bitten, wie ſich das in dieſer höheren Klaſſe bei Nietemeyer ſo eingebürgert hatte. Man durfte nach ſeiner Meinung jungen Leuten, die doch ſchließlich keime Kinder mehr waren, in dieſem Pumkte Vertrauen ſchenken. Sanft⸗ (müller konnte ſich alſo ungehindert entfernen, und nur ein flüch⸗ tiger Vlick des Profeſſors folgte ihm, ein Blick, der da zu ſagen ſchien: Sollte er im Griechiſchen ſchlecht präpariert haben? Dann ging der Unterricht fort. Inzwiſchen erging ſich Sanftmöller draußen eine Weile auf Fluren und Treppen, in dem Beſtreben, ſein Fernbleiben ſo lange wie möglich auszudehnen. werk, wo der bewußte Luktſchacht ſich fortſetzte und durch ein Gitter nach dem Flur abgeſchloſſen war. Er trat heran, horchte und lächelte, denn er konnte durch die geöffnete Klappe beutlich Rietemehers Stimme hören. Dann näherte er ſich mit dem Munde dem Gitter und ließ dreimal hintereinander den Klaſſen⸗ pfiff erſchallen, mit dem die Oberſekundaner einander bei vaſſen⸗ gen und unpaſſenden Gelegenheiten ein Zeichen zu geben pflegten. Da der Luftſchacht geöffnet war, hörte es ſich unten ſo an, als ob der Pfiff aus der Klaſſe komme. Beim erſten Male ſah Niete⸗ meyer auf, er mußte noch nücht recht, was er aus der Sache machen ſollte. Beim zweiten Male ſchſug er mit der Hand auf den Tiſch und ließ ſeine Augen drohend durch die Klaſſe ſchweiſen. Beim dritten Male erſt fand er ſeine Syrache wieder. „Wer iſt das geweſen?“ fragte er erregt. Keiner meldete ſich. Nietemeyer war diesmal wirklich empört. Eine ſolche freche Störung des Unterrichts burfte ſelbſt er, ſo milde er auch ſonſt zu urteilen pflegte, nicht ungeſühnt laſſen. Als ſich auf ſeine wiederholten, immer erregter werdenden Aufforderungen meldete, ſchritt er zur Verkündung einer drakoniſchen trafe: „Die ganze Klaſſe hleibt eine Stunde nach.“ Er ſchnaufte vor Aufregung, blickte unruhig hin und her und rückte an ſeiner Brille. blieb upbewegt. 4 Erſt nach einer geraunen Zeit hatten ſich die Wellen in der Klaſſe und in Nietemeyers Gemüt ſo weit gelegt, daß im Unter⸗ richt forigefahren werden konnte⸗ und 4 Vormittagen: 10 522 9 So kam er auch in das obere Stock⸗ wie um nicht zu ſtören, ie Klaſſe leiſe Eruge Minuten vergingen, und Sanftmüller PPPPP TTPT0TTTTPTTTTTTTTTTTTTTTTT———— Kamstag, 10. November, gelten folgende Rarken: Brot: Für je 750 Gramm die Brot⸗ und Zuſatzmarken—8. Butter: Für ein Achtel⸗Pfund die Marke 82 in den Verkaufsſtellen für Butter und Eier 531—714, ferner die Marke 8s in den Ver⸗ kaufsſtellen—50 auf Kundenliſte. Eier: Für ein Ausland⸗Ei(40 Pfg.) die Marke 39 in den Verkaufs⸗ ſtellen 271—714 auf Kundenliſte. Mehl: Für 200 Gramm Brotmehl die Mehlmarke 2. Mater⸗ und Buttermilch: Für ½ Liter die Narte 4 der neuen Magermilchkarte. Kondenſierte Milch: Für eine Doſe kondenſierte gezuckerte Vollmilch (180 Mk.) die Haushaltungsmarke 89 in den Verkgufsſtellen für Butter und Eier 156—270, und eine Doſe gezuckerte Magermilch (1 Mk.) in den Verkaufsſtellen für Butter und Eier 271—450. Zucker(1 Pfd. 44 Pfg.): Für 400 Gramm die Zuckermarke 64 in den olonialwaren⸗Verkaufsſtellen—746 auf Kundenſiſte. Teigwaren:(II. Sorte 60 Pfg. und J. Sorte 84 Pfg. das Pfund) für 150 Gramm die Marke B1 der allgemeinen Lebensmittelkarte vom November in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—746 auf Kundenliſte. Schokolade⸗Miſchpulver:(125 Gramm 55 Pig.) für ein Beutel 125 Gramm die Marke 40 der Haushaltungskarte in den Kolonial⸗ waren⸗Geſchäften—250 auf Kundenliſte. Kartoffel: Zum Einkauf für 8 Pfund der Lieferungsabſchnitt B der Kartoffelmarke 58 ſowie die Wechſelmarken.“ Weichkäſe: Für Pfund zu 1,20 Mk. der Lieferungsabſchnitt 2 ber Allgkmeinen Lebensmittelkarte vom Oktober in den Verkauſs⸗ ſtellen für Butter und Eier—714. Kartoffeln. Mit der in dieſer Woche erfolgten Zuteilung von weiteren 8 Pfd. Kartoffeln auf den Abſchnitt B der Marke 53 iſt die Sonderxücklage auf 28 Pfund geſtiegen. Hierin liegt der Bedarf für weitere 4 Wochen, der nicht zur Erhöhung der Tagesration verwendet werden darf. Dieſelbe betrügt nach wie vor 1 Pfund pro Tag. Wir machen wieder⸗ holt darauf aufmerkſam, daß die Rücklage einen Teil der Winter⸗ eindeckung Harſtellt, welcher unter keinen Umſtäuden ohne beſondere 8* des Kommunalverbandes in Angriff genommen werden arf. Eier. Es kommt hin und wieder vor, daß ſich unter den zum Verkauf gebrachten Eiern ein ſchlechtes befindet. Die Eier⸗Verkaufsſtellen ſind daher angewieſen, faule Eier zurückzunehmen. Krankenbrot. In den letzien Tagen gab das Krankenbrot wiederholt zu Klagen Anlaß. Dies kam daher, daß das feine Auszugsmehl nicht recht⸗ zeitig eintraf und darum nicht in genügender Menge zur Ver⸗ fügung ſtand. Inzwiſchen iſt dieſer Zuſtand behoben und es wird bei ſämtlichen Bäckern, die Beißbrot herſtellen, wieder tadelloſe Ware abgeben. Städt. Lebensmittelamt. EEEE eieeeeeeeeeeeeeeeeee Auch Maunheim iſt ſehr knayp an Erſtlings⸗Wäſche, Windeln, Teppichen ete. Hausfrauen Mannheims! Es iſt erſte Bürgerpflicht alles Entbehrliche den hieſigen Fürſorgeſtellen für Minderbemittelte zu erhalten. Wir bitten dringend um Unterſtützung durch Abgabe an die hieſige Städtiſche Bekleidungsſtelle, F 3, 5/. eieeee Stäbtiſche Bekleidungsſtelle, F 8, 5/6, Mannheim. Dieſe Woche haben nur die Einwohner des Kommunal⸗Verbandes Mannheim Stadt, keine Auswärtigen, Kaufberechtigung und zwar; Anfangsbuchſtabe d. Samstag, den 10. November Buchſtabe F Familiennamens Andere Buchſtaben können dieſe Woche nicht zugelaſſen werden. Ohne Bezuosſchein und Fleiſchausweis hat Niemand Zutritt, Berkaufszeit nur nachmittags von 48—/5 Uhr. Toröfſnung 4.* vor Verkaufsbeginn. Frühere Anſammlungen —* Fortſetzung der Hausſammlung! Dieſe Woche: Quadrate N 1, N 2, N 8, N 4 und 0, 0 8, 04 Man verlange Legitimation der Sammlerin und Abgabe einer Beſcheinigung über alles Abgegebene. Städtiſche Bekleidungsſielle, F g, 5/6. Bände. Davon entfielen auf die Schöne Literatur 9404 Bände, auf die belehrenden Gebiete 1118 Bände. Die Gliederung nach einzelnen Abteilungen ergibt folgende Zahlen: Deutſche Schöne Literatur(Ro⸗ mane und Novellen) 7918 Bände; Klaſſiker und Dramen 154 Bände; außerdeutſche Schöne Litergtur 1189 Bände; Klaſſiker und Dramen 12 Bände; Zeitſchriften 131 Bände. Die belehrenden Gebiete: Lebensbeſchreibungen, Tagebücher und Briefwechſel 123 Bände; Ge⸗ Geſchichte 189 Rände; Kunſt 113 Bände; Literaturaeſchichte 62 Bände: Philoſophie 122 Bände; Völkerkunde und Reiſeſchilderungen 182 Bände; Technik 193 Vände; Naturwiſſenſchaft 105 Vände; Staats⸗ wiſſenſchaft 29 Bände. Im Leſeſaal wurden 2963 Beſucher gezählt. SPlolpian des Crobl. Lol-. cfianal- Tucaters NMoanneim Hof-Theater Neues Theater 9. Novomberſ Abonnement A Schahrazade Freitag] Hohe Preise Ankang 7 Uhr 10. Novemb 1 Auer Ait Hieidelberg Samstagf Kehe Prette Ant ing 7 Unr 11. Novemberſ Abonnement C Florau Oeyer Hänsel und Grerel Sonntagſ Hohe Preise Anfang 7 Uhr Ankaug 8 Uhr kam zurück. Leiſe trat er ein und ging auf den Fußſpitzen an ſeinen Plag, ganz milde Gelaſſenheit. Die Stunde neigte ſich ihrem Ende zu, er durfte hoffen, nicht mehr heranzu⸗ kommen. Nur noch fünf Minuten. Sanftmüller erhebt ſich. „Was gibt es?“ fragt Profeſſor Nietemeyer. „Herr Profeſſor, ich höre eben, daß die ganze Klaſſe nach⸗ bleiben ſoll, weil einer genfiffen hat. Ich war doch aber gar nicht —— es iſt alſo doch wohl ſelbſtverſtändlich, daß ich nicht von der trafe betroffen werden kann.“ Er ſagt das mit einer milden Ruhe, durch die indeſſen ver⸗ haltene Entrüſtung hindurchuttert. Nietemeyer haßt die Ungerechtigkeit. Er winkt dem Schüler — ütigend zu. Nimmermehr würde er einen Unſchuldigen leiden aſſen. „Selbſtverſtändlich, Sanftmüller, Sie dürfen nach Hauſe gehen.“ Ob und wie den Uebeltäter ſpäter die waltende Gerechtiakeit ereilt hat, weiß ich nicht. In dieſem Punkte— das ſagte ich ſchon zu Anfang— tappen wir im Dunkeln. Runſt und Wiſſenſchaſt. Der Schriftbund Deuiſcher Hochſchullehrer läßt uns eine Erklärung zugunſten der deutſchen Schriſt zu⸗ Jehen und bittet um Aufnahme folgenden Aufrufs: Wer in dem Sofort ſehten die Bitten ein, aber nichts half, Nietemeyer Bätergut der deutſchen Schrift ein auch für Gegenwart und Zukunft koſtbares, künſtleriſches und nationales Erbe der Dürer⸗ und Luther⸗ zeit erblickt, wer ſich gleich uns aus den wiſſenſchaftlichen Unter⸗ ſuchungen des letzten Jahrgehnts überzeugt, daß die deutſche Schrift infolge ihrer deutlicher geprägten Wortbilder die Augenkraft um ztwa 30 Prozent mehr ſchont als Lateinſchrift, wer auf Grund der ünſche des Anslandodeutſchtums dafür eintritt, daß die deutſche Schriſt für die Volkskraft des deutſchen Schrifttums in der Welt unenthehrlich iſt, der ſende uns unverzüglich ſeine Anſchrift ein: wer ſich über die vorſtehenden Tatſachen ein eigenes Urteil bilden wlill, der verlange koſtenlos die Erklärung der 12˙0 deutſchen Hoch⸗ ſchullehrer und die miſſenſchaftſichen Flugblätter des Schriftbundes Deutſcher Hochſchullehrer, Berlin⸗Steglitz, Belfortſtraße 13. „Marc“, Schauſpiel in drei Akten von Oskar Maurus Fontana, wurde im Manuſkript von der Direktion der Neuen Wiener Bühne EFE ——— — neuen Anlage. 4 Seite. Nr. 528. Man iheimer General⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 9. Nopencher Polizeibericht vom 9. November. Selbſtmord. Geſtern Vormittag 94 Uhr wurde auf einer Bank im neuen Luiſenpark bei den Rennwieſen ein 52 Jahre alter verheirateter Geſchäftsmann von hier aufgefunden, welcher ſich einen ſcharfen Revolverſchuß in die rechte Stirnſeite beigebracht hatte. Der Lebensmüde wurde mit dem Sanitätswagen ins Allzemeine Kronkenhaus verbracht, woſelbſt er geſtern Nacht 91. Uhr geſtorben iſt. Rommunales EWeinheim, 7. Nov. Der hieſige Gemeinderat beſchloß behufs Einſparung von Kohlen die Verkaufszeit in allen hie⸗ ſigen Ladengeſchäften abzukürzen. Dementſprechend ordnete das Bürgermeiſteramt an, daß vom 12. d. Mts⸗ ab die Geſchäftsläden werktäglich nur noch von vormittags 9 bis nachmittags 5 Uhr geöff⸗ net ſein dürfen. An Samstagen iſt das Offenhalten bis 7 Uhr abends geſtattet. An den Sonntagen müſſen die Kolonialwarengeſchäfte ganz geſchloſſen halten. Bis 2 Uhr offen halten. Ji Raſtatt, 7. Nov. Der Bürgerausſchuß genehmigte in ſeiner geſtrigen Sitzung mit allen gegen 11 Stimmen den Berkauf von ungefähr 125 Hektar Ackerland und 22 Hektar Wieſen an die Bad. Landwirtſchaftskammer, die das Gelände zur Errichtung eines landwirtſchaftlichen Verſuchsgutes benützen will. Der Direktor der Lanbwirtſchaftskammer, Oekonomierat Dr. Müller, machte einige erläuternde Ausführungen über Art und Zweck der Danach ſoll auf dem Lehrgut auch ein Internat mit einer landwirtſchaſtlichen Schule erſtellt werden, in welchem junge Seute in der landw. Praxis herangezogen werden ſollen. Die nötigen Gebäulichkeiten werden einen Koſtenaufwand von 3 bis 400 000 Mark verurſachen. Der Kaufpreis für das Gelände beträgt für den badiſchen Morgen(86 Ar) 975 Mark. Ferner ſtimmte der Bürgerausſchuß der Neuregelung der Kriegs⸗ und Teuerungszulagen für die ſtädt. Be⸗ amten, Angeſtellten und Arbeiter zu. Pfalz, heſſen und Umgebung. Deidesheim, 7. Nov. Das ſeltene Jubiläum 200jäh⸗ rigen Weinbergbeſitzes in der heutigen Rheinpfalz begeht denmächſt dahier das Weingut Jordan(Dr. Baſſermann⸗Jordan), deſſen Name mit der Entſtehung und Entwicklung der pfälziſchen Qualitätsweinkultur eng verknüpft iſt. 21 Zweibrücken, 5. Nov. Eine auch in der Kriegszeit beachtens⸗ werte künſtleriſche Abſchiedskundgebung, die von der Zurückſetzung wieler Provinzſtädte gegenüber den Großſtädten ſpricht, wurde am Sonntag im ſtädtiſchen Fruchthallſaal hier gefeiert, der Abſchied vom öffentlichen Kunſtleben. Auf Anordnung des Bür⸗ germeiſteramts wurde der letzte verfügbare Saal der Stadt wegen der Kohlennot nunmehr der öffentlichen Benützung entzogen und nur noch ein Soliſtenkonzert des Männergeſangver⸗ eins zum Beſten der Kriegsfürſorge als letzte Veranſtaltung dieſer Saiſon genehmigt. Hofopernſängerin Jane Freund aus Mann⸗ heim und Violiniſt Walter Daviſſon aus Frankfurt waren ge⸗ wonnen die von dem dankbaren Publikum, das den Saal bis zum letzten Plätzchen füllte, lebhaft gefeiert wurden. Mit der nun voll⸗ genen Schließung werden in Zukunft unſere glücklicheren Nach⸗ barſlädte Kaiſerslautern und Saarbrücken, die allein über drei ſtän⸗ dige Theater und Vortrags⸗ ſowie Konzertſäle nach Belieben ver⸗ fügen, noch häufigeren Beſuch von hier erhalten als bisher, bis andere Zeiten dem einheimiſchen Kunſtleben wiederum zu ſeiner gebührenden Stellung in der Oeffentlichkeit verhelfen, OZweibrücken, 8. Nov. Unſere Stadt beherbergte am Diens⸗ tag und Mittwoch einen ſeltenen Gaſt, den berühmten ſchwediſchen Forſchungsreiſenden Spen Hedin. Dieſer beſchäftigt ſich zur eit als Mitglied der ſchwediſchen akademiſchen Geſellſchaft mit eſchichtsſtudien. Im Zuſammenhang damit beſuchte Spen Hedin die Zweibrücker Gymnaſial⸗Bibliothek, um wegen einer verſcholle⸗ nen wertvollen Urkunde, die auf eine bekannte ſchwediſche Familie Bezug nahm, ſich zu orientieren. In dem Stadthaus beſichtigte Spen Hedin die dort aufbewahrten Bilder der ſchwediſchen Könige, die zugleich Herzöge von Zweibrücken waren. Im Laufe der beiden Tage ſtattete Spen Hedin den Amtsvorſtänden der Stadt Beſuche ab. Von Zweibrücken begab ſich Spen Hedin nach dem Großen Hauptquartier. Sein nächſtes Reiſeziel wird Karlsruhe ſein, wo er der Großherzogin Luiſe einen Brief ihrer Tochter, der Königin von Schweden, übermittelt. Aus der Pfalz, 7. Nov. Die Höchſtpreiſe für Butter und Butterſchmalz in der Pfalz ſind ab 1. November wie ſolgt feſtgeſetzt. Beim Verkauf im Anweſen des Herſtellers für Butter 2,20 Mk., für Butterſchmalz 2,50 Mk. per Pfund. Der Aufkäufer des Kommunalverbandes erhält für Butter 20 Pfg. und für Butter⸗ ſchmalz 25 Pfg. Entſchädigung. Beim Kleinhandel darf für Putter der Preis von 2,60 Mk., für Butterſchmalz von 3 Mk. für das Pfund nicht überſchritten werden. Die Höchſtpreiſe für Verbrauchs⸗ milch in der Pfalz ſind ab 1. November wie folgt feſtgeſetzt: Er⸗ eugerpreis im Anweſen 32 Pfg. für das Liter, nach einem anderen jemeindebezirk 2 Pfg. höher, an einen Wiederverkäufer 4 Pfg. höher. Der Kleinhandelspreis darf 6 Pfg. höher ſein, als der Er⸗ deugerpreis. * Worms, 7. Nov. In Kaufhaus wurde Montag Abend dem 1878 in Dillingen(Bayern) geborenen, bei der Kleiderfabrik Gebr. Laufer als Gruppenführer beſchäftigten Friedr. Schlumörecht mittels Brotmeſſers durch den 71 Jahre alten Taglöhner Adam Zehmann von hier ein Stich in die rechte Bruſtgegend deige⸗ bracht, was den alsbaldigen Tod des Verletzten zur Folge hatte. Lehmann will in Noiwehr gehandelt haben. Aſchafſenburg, 7. Nov. Oberſt Joſ. Auer von hier und ſein eingiger Sohn, der Erſatzreſerviſt Arthur Auer, erlitten unter erſchütternden Umſtänden von höchſter Tragik den Heldentod. Der Sohn war gefallen. Als ſein Vater dia Leiche perſönlich aus — in Wien zur Uraufführung angenommen. Für Frankfurt/ Main hat ſich General⸗Intendant Zeiß das Werk geſichert, deſſen Vertrieb in Händen der Vereinigten Bühnenvertriebe des Drei Masken, Georg Müller und Kurt Wolff⸗Verlages, Berlün, liegt. Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Die heutige Aufführung von„Schahrazade“, Dichtung von Gert v. Baſſewitz, Muſik von Bernhard Sekles, iſt die erſte Wieder⸗ holung der in voriger Woche ſtattgefundenen erfolgreichen Urauf⸗ führung des Werkes. Die Vorſtellung beginnt um 7 Uhr. Sonntag wird Humperdincks„Hänſel und Gretel“ wieder neu in den Spielplan aufgenommen. „Florian Geyer“, deſſen Erſtaufführung wie bekannt am Sonntag ſtattfindet, gehört zu den am geſpieſten Dramen Gerhart Hauptmanns und hat die ſeltſamſten Bühnenſchickſale. Die Uraufführung in der urſprünglichen Faſſung fand am 4. Januar 1896 am Berliner Leſſingtheater ſtatt, mit Emanuel Reicher als Titelheden, erfuhr damals faſt eine Ablehnung und zehn Jahre ſpäter, mit Rudolf Rittner als Darſteller des Geyer, in einer Neueinſtudierung und gekürzten Faſſung gab es einen großen dau⸗ ernden Erfolg. Dieſer zweite Erfolg iſt dann dem Werke auch in der Provinz, wo ja nur größere Bühnen ſich an das Werk wagen konnten, treu geblieben, zuletzt in Frankfurt a. M. Für dieſen Winter verkündet auch die Reinhardt'ſche Bühne eine Neueinſtu⸗ dierung. In der hieſigen Aufführung, die Nichard Weichert leitet, ſpielt Franz Everth die Titelrolle, ſonſt iſt das ganze Herren⸗ Perſonal beſchäftigt, auch einige Kräfte der Oper. Riia Sacchetto, die geſeierte Schönheit, wird bekanntlich mit den aus ihrer Tanzſchule hervorgegangenen Meiſterſchülerinnen am 21. November im Muſenſaal einen Tanzabend veranſtalten. Das eigentlichſte Weſen der Kunſt Rita Sacchetto's liegt in der tiefeindringenden Kraft, den innerſten Nerv des Seelenlebene, insbeſondere der weib⸗ lichen Pſyche bloszulegen. In dieſem Sinne nimmt Rita Sacchetto unter den modernen Tanzkünſtlerinnen eine Sonderſtellung ein und der aus ihrer Schule a enne Nachwuchs hat bereits große EFriolge aufzuweiſen gehabt. Ber eigentümliche Chararter der Kunſt Rila Sacchettos bermag ſich nicht nur in einem dramatiſchen Solo⸗ tanz allein zu erſchöpfen, er treibt zu einer neuen Art der Panto⸗ Eine. Dieſe neue Art wird Rita Sacchetto mit Unterſtützung ihrer Schülerinnen Edith Maria und Silva Mann anläßlich ihres hieſigen Gaſtlytels verarlchaulichen. Die übrigen Branchen dürfen Sonntags von 11 der Kampflinie bringen wollte, raffte auch ihn eine feindliche Kugel dachin. Die Leichen der beiden Helden werden nach hier gebracht und beigeſetzt. Oberſt Auer ſtand kurz vor der Beförderung zum Generalmajor. * Mainz, 5. Nov. Dr. Erich Michaelis aus Mainz, der während des Krieges zwei Jahre lang die Bürgermeiſterei Gonſen⸗ heim in Vertretung des im Felde ſtehenden Bürgermeiſters leitete und der ſeit Beginn dieſes Jahres bei dem gemeinſchaftlichen Lebens⸗ mittelamt der Städte Bremerhaven, Geeſtemünde, Lehe tätig iſt, wurde vom Magiſtrate und Stadtverordnetenverſammlung der Stadt Bremerhörde(Provinz Hannover) zum Bürgermeiſter dieſer Stadt gewählt und zwar auf Lebenszeit. Die Wahl erfolgte einſtimmig unter mehr als 60 Mitbewerbern. ——— Gerichtszeitung. sk. Leipzig, 6. Nov. Der an einem Sonntag im Juli 1916 auf der Dahme(„wendiſchen Spree“) bei Berlin erfolgte Zuſammenſtoß des Dampfers„Hindenburg“ mit dem Motorboot„Annal, bei dem 22 Inſaſſen des letzteren ertranten, fand ſeine gerichtliche Erledi⸗ gung vor dem Reichsgericht. Wie erinnerlich ſein dürfte, hé⸗ ſtrafte das Landgericht Berlin II am 5. Januar 1917 den Führer des Dampfers„Hindenburg“, Gottlieb Kanwiſcher in Berlin, wegen fahrläſſiger Tötung und zugleich fahrläſſigen Bewirkens des Sinkens eines Schiffes mit einem Jahre Gefängnis. Er hatte, von der Jannowitzbrücke aus kommend, dem ſeine Fahrtrichtung kreu⸗ zenden Motorboot zwar auf je 80 und 40 Meter Entfernung ein lockenzeichen gegeben, aber erſt in 15 Meter Entfernung geſtoppt, ſodaß der Zuſammenſtoß mit dem plötzlich beidrehenden Boot un⸗ vermeidlich wurde. Letzteres, das bereits zu dreiviertel am Bug des Dampfers vorbei war, wurde gerammt und verſenkt. Das Reichs⸗ gericht verwarf die Reviſion des Angeklagten als unbe⸗ gründet. Der Reichsanwalt äußerte u.., es ſtelle einen Unſug dar, wenn die Führer der großen Dampfer gewohnheitsmäßig erwar⸗ teten, daß die kleineren Fahrzeuge ihnen auswichen.(Aktenzeichen: 5 D. 479/17.)(Nachdruck verb.) Sportliche Runoſchau. *BV. ſ. R. Manuheim gegen Vereinigung Neckarau. Zu einem hartnäckigen Kampfe geſtaltete ſich das Treffen obiger Mannſchaften am vergangenen Sonntag auf dem Sportplatze bei den Brauereien. Dank der bewährten Leitung des Schiedsrichters, Herrn Profeſſor Winkler⸗Offenburg, nahm das Spiel einen glatten Verlauf. Es zeichnet ſich in großen Ganzen durch Ausgeglichenheit aus, nur ganz ſelten war die eine oder andere Mannſchaft etwas mehr im Vorteil. Nach dem Anſtoß ſieht man zunächſt Neckarau in Front, während überraſchenderweiſe ein plötzlicher Durchbruch in der 3. Minute V. f. R. bereits das erſte Tor einbringt. Geraume Zeit danach ge⸗ lingt es B. f. R. ſogar, einen zweiten Treffer zu erzielen: jetzt erſt legt ſich Neckarau energiſch ins Zeug, um jeden weiteren Erfolg zu⸗ nichte zu machen, ja es gelingt ihm alsbald, die erlittene Scharte wieder auszuwetzen und ſogar bis Halbzeit die Führung an 0 zu reißen.:2 für Neckarau bei Halbzeit. Nach Seitenwechſel wird der ebenbürtige Kampf in ſcharfem Tempo weitergeführt, er wogt auf und ab, beiderſeits müſſen die Torwöchter des öfteren eingreifen. Längere Zeit iſt es ihnen vergönnt, den feindlichen Anſtürmen ſtand zu halten, bis ein ſchneller Einzelvorſtoß des Mittelſtürmers von Neckarau den Stand um eins zugunſten von Neckarau erhöht. Doch auch V. f. R. geht in dieſer Hälfte nicht leer aus, auch er kann noch kurz vor Schluß ein weiteres Tor buchen, doch zum Ausgleich langt es ihm nicht mehr. Mit dem knappen Reſultat von:3 Toren muß ſich V. f. R. von Neckarau geſchlagen bekennen. *Hocken. Der vergangene Donnerstag,(LAllerheiligen), führte die 1. Mannſchaft der Hockey⸗Abteilung des Turnverein Mannheim 1846 zum Wetiſpiel gegen O. R. H. nach Heidelberg. Nach ſcharfem Kampf wurde das Spiel mit:5 Toren für Heidelberg entſchieden. —Sonntag Vormittag trafen ſich die 1. Mannſchaften der Hockey⸗ Abteilung des V. 6 R. und.⸗V. M. 1846 zum Rückſpiel für ein vor 14 Tagen zu Gunſten von V. f. R.(:3) ausgetragenes Wett⸗ ſpiel auf dem Tennisplatz..⸗V. M. 1846 konnte erfolgreich mit dem Reſultat 0: 3 vom Platze gehen. Letzte Meldungen. Der bulgariſche Bericht. Soſic, 8. Nod.(WTB. Nichtamtlich.) Generalſtabsbericht. Mazedoniſche Front. Im Cernabogen lebhaftere Artillerietätigkeit. Einige feind⸗ liche Kompagnien, die gegen die Dörſer Proſſenik und Kupri im Strumatal vorgingen, wurden durch Jeuer verjagl. Dobrudſcha⸗Front. Schzvache Kampftätigkei öſilich Galat. Der türkiſche Tagesbericht. Kouſtaulinopel, 8. Noobr.(WTB. Nichtamtlich.) Amilicher Heeresbericht. Kaukaſusfront: Eine ruſſiſche Patrouille geriet im linken Flügelabſchnitt in unſeren Hinkerhall und wurde nie⸗ dergemacht. Iwei ruſſiſche Soldaten ſielen underwundel in unſere Hãnde. Singifrout: Am rechlen Flügelabſchnitt Artillerie ⸗ feuer. In der Miile und am linten Flügel dauern die Jn⸗ fanieriekämpfe an. die neue Umwälzung in Rußland. m. Köln, 9. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung mel⸗ det aus Stockholm: Die Menſchewicki, die gegen den Leninſchen Staatsſtreich opponierten, ſind durch Ge⸗ rüchte von zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich auf Koſten Rußlands trotz aller Dementis derartigmißtrauiſch gegen die Verbündeten ge⸗ worden, daß ſie als die Hauptaufgabe der ruſſiſchen Demo⸗ kratie eine ſtändige Kontrolle der Verbündeten verlangen, daß dieſe nicht den für Rußland kataſtrophalen Schritt einer Verſtändigung mit Deutſchland wa⸗ gen. Von der engliſchen Bourgeoiſie wird dieſe, wie es heißt, Frechheit und Gemeinheit ohne weiteres als erwieſen angenommen. Berückſichtigt man alle dieſe ſcharf zugeſpitzten Stellungen zu der Friedensfrage, die die zugkräftigſte Parole beim Staatsſtreich der Bolſche wicki iſt, ſo wird man nicht mit einer kampfloſen Räumung des Feldes durch die andere Seite rechnen, es ſei denn, daß die Boſchewicki bald in der Lage wären, der Front die willkommene Botſchaft von amtlichen deutſchen Friedensbedingungen zu verkünden. Köln, 9. Noy.(Prip.⸗Tel.) General Tſcheremiſſow er⸗ klärte der Petersburger Preſſe als Kommandeur der Nordfront, die Truppen der Nordſront verfolgten mit Spannung die Ereigniſſt in Der Ausbruch des Bürgerkrieges dort, ſei der Beginn von Rußlands Ende⸗ die Oſſenſide gegen Italien, Cadorna in den interallſierten milltäriſchen Rat verſetzt. Kom, 8. Noy.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Agencia Stefani. Nachdem auf der Konferenz in Rapallo die Entſchließung gefaßt worden iſt, einen interalliierten oberſten militäriſchen Rat für die geſamte Weſt⸗ front zu ſchaffen, dein ein ſtändiger militäriſcher Zen⸗ tralausſchuß zur Seite ſtehen ſoll, wurde zur Teilnahm an dieſem militäriſchen Komitee ernannt: General§o 0• Frankreich, General Wilſon für England und General 01 dorna für Italien. Um General Cadorna im italieniſ eut Kommando zu erſetzen, ernannte ein königlicher Erlaß 19 zum Chef des Generalſtabs der Armee den General* und zu Unterchefs die Generäle Badiglio und G dino. Die Angſt um Veuedig. 31 .1 Berlin, 9. Nob.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus daß wird gemeldet: Von der italieniſchen Grenze wird gemeldet, die meiſten Kirchen Venedigs bereits ſeit Montag Rote Kreuzflagge tragen und Lazarette in die Ge der Kirchen gelegt worden ſind. Nach einer Pariſer Melg dir Bellung geräumt. Ein Tagesbefehl Cadornas erklä 115 Provinz Livenza, Treviſo, Belluna, Padua, Rovigo, Verona ein Teil der Provinz Mantua zum Sperationsgebiet⸗ Ialieniſcher Heeresbericht vom 8. November. Während des geſtrigen Tages wurde der Rückzug ue Linie fortgeſetzt. Die Bewegung der Hauptmacht unſerer bel⸗ pen konnte ſich ohne Störung vollziehen. Die Decküngstruppez urch zögerten den Vormarſch des Gegners durch zahlreiche tapfer und gefochtene Kämpfe zwiſchen dem Hügelland von Piktorten dem Zuſammenfluß des Montiocus mit der Livenza. ſichen Flieger bewältigten den erbitterten Widerſtand der feind ell⸗ Flieger. Sie bewarfen erneut feindliche Truppen am Tagliam Fünf feindliche Flieger wurden zum Abſturz gebracht. Raiſer Karl und der Sultan. ſet Konſtantinopel, 9. Nov.(BTB. Nichtamtt) Der Kainn und König Karl hat an den Sultan ein Telegane gerichtet, in welchem er ihm aus ganzen Herzen dafür dankt, die er den Prinzen Osman Fuad beſtimmt habe, dem Kaiſſharen ihm verliehene hohe Auszeichnung als Zeichen der koſtl 0 Freundſchaft und Waffenbrüderſchaft zu überreichen.„Es ingen mir“, fuhr Seine Majeſtät fort, beſonders angenehm, den Pr enhel in 5 Hauptquartier zu empfangen und ihm—9 11. bieten zu können, den Kämpfen der tapferen Truppen zu Gac; die mit beſonderem Erfolg für unſere große und gerechte Pnen ſtreiten. Ich bewahre das beſte Andenken an dieſen angeneh, Beſuch und ich würde mich ſehr glücklich ſchätzen, ſobald es meen Umſtände geſtatten, perſönlich meinen wärmſten Dank in Hauptſtadt wiederholen zu können. igen Der Sultan erwiderte:„Ich war über den gnädiſ Empfang ſehr gerührt, den Eure Majeſtät meinem Neffen zu ⸗ reiten geruht haben. Ich danke Ihnen aufrichtig für die ſreme ſchaftlichen Worte, die Sie an mich gerichtet haben, ſowie für n⸗ Wunſch, den Sie auszuſprechen die Güte hatten, nach Konſtan tinopel zu kommen. Ich wäre überaus glücklich, Eure Ma in meiner Hauptſtadt zu emfangen und Ihnen mündlich den druck herzlicher Freundſchaft zu wiederholen, die ich für Sie ſien, Bei dieſer Gelegenheit liegt es mir am Herzen, meine wärg Glückwünſche zu der Reihe von Siegen zu erneuern, die Ihre ren Heere weiter über den Feind erringen.“ Die Angſt vor den Luftangriffen. den EBerlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Haag wird gemeldet: Die amtliche Londoner„Gazette“ veröffen en eine neue Beſtimmung über dmie Landesverteidigung geh Luftangriffe. Jedermann wird dadurch verpflichtet, ihn ache hörende Gebäulichteiten dem Publikum als Schutz gegen feind 5 Kuftangriffe zur Verfügung zu ſtellen, wenn der 261 de Wohnbezirks den Beſitzer dazu auffordert. Es ſind Unter 6 beſonders im Oſtende von London feriiggeſtellt und vom Kon, beſichtigt worden. 8 8 Bern, 8. Nov.(WTB. Nichtamtlich.)„Progres de Lyon“ g cuts Athen: Die ürkiſchen Küſtenbatterien aſiens beſchoſſen Mytilene. Handel und industrie. 0 Berliaer Wertpapierbörse. Berlin, 8. Nov. An der Börse setzten im Suemer mit den starken Rückguüngen an der Sestrigen Wiener Pain, Ssterreichische Werte und türkische Tabakaktien niedriget f im übrigen kam aber eine entschieden festere Stimmung m Durciibruch. Es zeigte sich dies hauptsächlich am Industri“ M- WO Buderus, Th. Goldschmidt, Scheidemantel und Deutsche n schinen bei iebhaften Unisätzen höher bezahit Wurden. Petrorn werte wurden gleichfalls ziemlich rege umgesetzt, der Kur ale War gurt beua Auf dem Gebiet der Montanpapiere Srune Sich das ärt ruhig, ohne nenmenswerte Kursbesserut Eine freundlichere Stimmung führte im Verlauf zu einer Se der Tabakakctien. Am Anlagemarkt behauptete sich der K gut. Russäsche Prioritäten lagen ziemlick ſest. Saaürertsrse zu Bulserg-reet. Duisburg-Ruhrort, S. Nov.(Amtliche Notierungen)— Frachtsätze von den Rhein-Ruhr-Tiafen nach Miarr custeffer .80, nach Mannheim.80; Frachisätze von Hiäfen des Rhein M Canals nach Mainz-Gustarsburg.20, nach Mannheim 3430 1 Schlepplöhne von den Rhein-Rulirhäfen nach Mannbeim 220 100 L 307.50 M. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Novembe⸗ Pegeistation vom Datum 00 erkunbe⸗ Abein E LXKLLK— Uüningen“) 1.96.50 10.78.5 Sbese 2 0 Lemhi 0 27 2% 276 2/ Lach. 2 Ranauu 4 4½ 750 4 247 4 Kaem Mannheld.20 402 486.72 361 3351 0% 9 Baige 14547% 1•* 1 6 Kausdsd Vorm, 2 U Kölln 4953438 303 236 224 Kachm. vom Neckar: 7 Gal Hannheliinsn 636 35 2 346 Lerm./ lhr Heikorongn 090f.83 00 e2 0e5 Vorm. heiter ze, Wetter-Aussichten für mekrere Tage im Vorans. (Z..) Enbefugter Nachdruck wird geriehulch verielgt 10. November: Wenig verändert. 11. November: Wolkig, strichweise Niecberschlag, milde. 12. November: Sonne, Wolken, nachis kalt. 13. Noveriber: Veränd'erlich, mild. 14. November: Wenig verändert. 15, November: Wolkig, naßkühl, später Kar. 16. Noveimber: Vielfach bedeckt, milde, strichweise Nserscll, 17. November: Bedeckt, milde, Niederschlag. eee, S. 0 RaE 92 E 38 anerkannt beste etallerchHHuree Neichialiges lager in allen gangbaren Dpenj 4 für Fngros-Uu. Detaiwerkauf SOWNSCVERIeCTE J Abt-Astclcenen womStNCeSe 9 658/9 ſeleon 652,980.2032 4 2298 Waumimiecdericge der OT˖i ˖m 0 — —— —— 2. Se S — 22 * S. S ——————————————— S S St Pensmtel en gros en ergiſche, umſichtige Perſönlichteit, zur Führung agers, der Lagerbücher und Staptexpedition ort geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften kautionsfähiger, Bewerber befördert unter V. K. 10 die Häf— dieſes— 22 wefger ſetoſtändiger Arbeiter zum bald. S30⁷ der ſof milit tritt Bfeite Strasss — 55————— J1, 6 Sreite Strasse Ersi-Aufführungen! in& Akten! Von Freitag, den 9. bis Oonnerstag, 15. 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