22232 ————————————— — . 88 ung fierer Hand in Hand. Freili preeuig ſür den aügemeinen unb Haudelsterl: Chefredakteur fel Soldenbaum; 93 den 8 Grieſer. Auzei ge: Drukerei dr. Haas Rannheimer General⸗ — m. b.., ſämtlich in Mannheim— Draht⸗Adreſſe: 280 er Mannheim.— Fernſprecher: Ur. 7940, 7031, 7942, ¹— Poltſcheek-Konto: kr. 2917 Tubwigshafen a- Kg. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezir K Die verbündeten Truy Immer weiter ſüdwärts. legramm unſeres Kriegsberichterſtatters Kirchlehner. K. u. K. Ariegspreſſequarkier, 15. November. d. Bel unveränderter Lage an der unteren Piave gewinnt Muc Udenatalgrappe ſtändig Raum füdwärts di die Brentaſchlucht. Ihren Flankenſchutz beſorgen ue Kräfte auf der Hochfläche der Siebengemeinden — um Feltre. Der Südrand der Siebengemeinden iſt 10 Gelände, desgleichen die Alpenſtöcke nordöſt⸗ cno. Die Abendberichte. Berlin, 18. Nob., abends.(WTB. Amilich.) Im Weſten und Oſten nichts Beſonderes. huo im Gebiegebeiderſelts des Breuta⸗Tales unſere Truppen kämpfend im Vordringen. Wien, 15. Nov.(WB. Nichtamtlich.) Aus dem Ariegs⸗ ier wird vom 15. November abends gemeldet: 3 Die Heeresgruppe des Feldmarſchalls Courad macht im uganatalweitere Fortſchritte. Italien und der Friede. von Norden her nach Durchbrechung des Feſtungs⸗ in die italieniſche Ebene hineinwirkende Druck ver⸗ leren 603 immer mehr. Was das für die Lage an der mitt⸗ 0 iave bedeuten kann und wahrſcheinlich bedeuten wird, die den wir ſehen. So wächſt die ungeheure Niederlage, die meht ntenteeinheitsfront in Stalien erüitten hat, ſich immer r zu einer der gewaltigſten Kataſtrophen des eren Krieges aus. Abgeſehen davon, daß alle Zukunftspläne Entente für 1518 innerhalb von knappen drei Wochen — vernichtet wurden, iſt der Materialverluſt, den Eng⸗ fang“ Frankreich, Amerika und Italien Ende Oktober und An⸗ nur ovember erleiden mußten, ſo gewaltig, daß der Erſatz Veſor Monaten und nicht ohne ernſteſte Schädigung der derlunung der übrigen Fronten erfolgen kann. Der Rieſen⸗ denglſ an Geſchützen von rund 2500 übertrifft den alten Frie⸗ un eſtand Italiens und bedeutet für die Verbündeten einen 0 geheuren Zuwachs an ſchwerer Artillerie mt Runition. Zur Beſpannung dieſer gewaltigen Ge⸗ enge wären allein über 20 000 Pferde und zur Be⸗ ſont mehr als 30 000 Artilleriſten notwendig. Die Durch⸗ nämtskoſten des verlorenen Geſchützmaterials belaufen ſich W0 geringer Schätzung auf mehr als eine Viertel Milliarde. mtie infolge der Eroberung von den Rieſenmengen an Mu⸗ hatte die Cadorna für die 12. Iſonzooffenſive aufgeſtapelt ſchä an Wetten verloren Sun läßt ſich nicht annähernd uden. Dazu kommen die unüberſehbaren Zahlen an Ma⸗ Katomderrehren. Minenwerfern, Gasmasken, Bagage⸗ und obilkolonnen, Gewehren und ſonſtigem Kriegsmaterial. pol hücht minder wichtig als die gewaltige militäriſche ift die mit itiſche Bedeutung der Kataſtrophe, vielmehr ſie W5. ſt l barſtc— litä⸗ noch nicht ſogleich ſo voll darſtellen, wie die militä⸗ che, ſondern erſt nach und nach in die Erſcheinung treten. die: eine Frage, die uns heute aufs lebhafteſte beſchäftigt, iſt und wie wird ſich nach dieſer Kataſtrophe, für die England Be Frankreich einen großen Teil der Schuld tragen, das rhältnis Staliens zur Entente, mit anderen Linten, die Anſicht Staliens von der Notwen digkeit kutets Friedensſchluſſes geſtalten. In London ver⸗ ete in den Kreiſen der Enientediplomaten, daß Italien die bensfrage als Hauptpunkt der Pariſer Konferenz, Frareichnenderweiſe vertagt iſt, zu behandenn wünſche, Reſe geich und Amerita ſeien dagegen. Wir wiſſen nicht, ob dlse Rachricht den Tatſachen eniſpricht oder nicht vielmehr ſch plichteit aus den Ereigniſſen abgeleitet. Das italie⸗ Regierungsorgan, Giornale dtalia, gebärdet wirtwenigſtens 15 als denke Italien nicht daran, eine Ein⸗ Genoftg auf den unentwegten Kriegswillen ſeiner weſtlichen ſſen auszuüben. Es ſchreibt: der Nalien muß und wird ſeine Pflichten erfünen und der Bahn eruihe ſolgen, ſonſt wäre es einem tragiſchen Zuſammen⸗ lon H. preisgegeben. Das weiß das lalleniſchl Volk. Dem infanen ell Deutſchlands, dem wir, weil es uns für ſchwach und feige chü in ewigem Haß weichen müſſen, wird Italien ſeinen uner⸗ mnetterlichen Widerſtand an der Front wie im Das un entgegenſetzen. Italien läßt ſich weder biegen noch brechen. dieſ iſt die Antwort, die man dem Feinde geben wird, und wenn Iternnach dem Scheitern ſeines Planes den er in Verzweiflung Uirbanbeme hat, ben en hal. and 8 te angenommen ann wird au üen⸗ Mit—— Waffen und dem Herzen widerſtanden zu haben. In einem weiteren Artikel ſchreibt das Blatt: 5 eutſchland weiß, daß, wenn der Verband ſeine militäriſche wirtſchaftliche Blockade und einheitliche politiſche Aktion auf⸗ käun, erhalten vermag, er dem Feinde den Frieden aufswingen mener die Zukunft Curopas ſichert. iſt ein weſentliches eiſch in dieſer Kräftegruppe. Deshalb will Deutſchland es mili⸗ licen wernichien und politiſch entehren, um es zu einem ſchmäh⸗ Wiiſchenaſalentum zu gwingen. Gegen dieſen infamen und dia⸗ LuEr Plan muß ſich jedes richtige Gefühl auflehnen und liſche ſchland ewigen Haß ſchwören, das unſere mora⸗ eine Kraft ſo niedrig einſchätzt und unſerem ruhmreichen Volke Möge ſo niedrige Sielle unter ſeinen Vaſallen einräumen will. ente eriſen Friedensangebote und die erniedrigenden Schmeicheleien nach der geraltſameu MVaſion des bau, Weinbau und eine umfangreiche Alpenviehzucht. Nachrichlen Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. pen kämpfend im Vordringen. 2 Die 1 Kokoneizeite 40 Pig. Rekiamezeile R. 120 —— Mi latt vorm. 8/ Nyr, Kbendblatt nachm./ Uhr. Für Kuzeigen an beümrten Kagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ber⸗ antwortung übernommen. in Naunheim u. Umg monatt. M..70 ent. B. bezogen vierteli. M..52 einſckl. Poſtzuſtellungsgebühr. Bei der Peſt abgeh. M..88. Einzel⸗Ur. 10 Pfe. R. 90 0 9 Die Bolſchewick ſind Kieger.— Ein Kabinett Clemenceau. Der Verlauf unſerer Oſſenſive. Unſere Kartenſtigze gibt unſeren Leſern eine genaue Überſicht über den Verlauf unſerer Offenſive in Italien vom 25. Oktober bis zum 12. Rovember. Sie läßt deutlich erkennen, wie rechts oben bei Flitſch und Tolmein dieſe Offenſive eingeſetzt und wie ſich die Wellen⸗ linien unſerer Front von Tag zu Tag weiter vorſchieben. Man ſieht wie Görz, Cividale, Udine genommen werden und wie faſt gleich⸗ zeitig die öſterreichiſche Front auf dem Karſt und an der Kärntner Front von Pontebba bi⸗ über den Plöcken⸗Paß hinaus zum Vormarſch einſetzt. Die gewundene Linie des 30. und 31. Oktober lehrt uns verſtehen, wie die Gefangen⸗ nahme jener 60 000 Italiener zuſtande kam und der 1. Rovember ſieht unſere Truppen längs des Tagliamento ſtehen, von Tolmezzo über Gemona bis Latiſana. Der 5. November läßt unſere Truppen überall den Tagliamenton überſchreiten und am 6. November beginnt unter ſtändigen Kämpfen mit den italieniſchen Nachhuten der Vormarſch auf die Piave⸗Linie, die am 11. November erreicht wird. Inzwiſchen ſind von der Hauptrichtung auf die Piave ein⸗ zelne Truppenkörper in nordweſtlicher Richtung Front her ſeit Anfang November vordringenden öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Truppen zu gewinnen. Dem Angrif fallen zunächſt die am Monte Simeone in dem Knick des Tagliamento ſüdöſtlich von Tol⸗ mezzo noch Widerſtand leiſtenden Raliener zum Opfer, während am 9. und 10. November Longarone und Bellune an der oberen Piave genommen wurden und damit das Weſtufer der Piave in ihrem Oberlauf erreicht und gieichzeitig die Verbindung mit dem Norbflügel unſerer Armeen hergeſtellt wird. Caprile und Agordo fallen am 7. —————— Haler Aeee e——— abgeſchwenkt, um den noch im Gebirge befind⸗ lichen italieniſchen Heeresteilen den Rückzug zu verlegen und Anſchluß an die von der Tiroler November in die Hände der ſiegreich aus den Doldmiten nachdrän⸗ genden Oeſterreicher und auch zwiſchen Colbricon und Brenta ſetzen die Oeſterreicher zu gewaltigen Varſtößen gegen die wankende Front der Italiener an. Am 9. November fällt Aſiago und beginnen die Kämpfe um den Durchbruch bei Primolano, die endlich am 13. No⸗ vember zum erſtrebten Ziele gelangten, während gleichzeitig Fon⸗ aſo und Feltre in unſere Hände fielen und ſomit die Front ge⸗ ſchloſſen wurde. nen, du i anterieſti und türkiſche 4 ent⸗ 4— eeeee 95 kntieniſch⸗ Volk wird ſie mit verächtlicher Gebärde abweiſen. Goti wird uns die Freude be⸗ reiten, daß wir den Zuſammenbruch Walhallas, d. h. des deutſchen Ehrgeizes, erleben. Die Götterdämmerung hat bereits be⸗ gonnen. Woher nimmt Italien die Kraft, in allem Unglück noch eine ſo ſtolze und unentwegte Sprache zu führen? Es führt ſie, nicht weil ſie ſeiner Lage und ſeinem ungebrochenen Willen entſpricht, ſondern weil es ſie führen muß oder führen zu müſſen glaubt in ſeiner kläglichen von den Weſt⸗ mächten. In ſchonungsloſeſter Weiſe hat der radikale Abge⸗ ordnete Giretti nach einer Meldung des„Journal des Debats“ aus Rom zufolge in einer Rede vor ſeinen Wählern dargelegt, wie ſehr Italien ſich in den Klauen des Ver⸗ bandes befindet. Er ſchilderte die ſchwierige Lage Italiens und die Unmöglichkeit eines Sonderfriedens. bewies er die Abhängigkeit Italiens von ſeinen Bundesgenoſſen bezüglich der Lebensmittel, Kohle, Baum⸗ wolle uſw. An ein Nachlaſſen des Krieges, geſchweige denn einen Sonderfrieden, ſei infolgedeſſen nicht zu denken, ohne daß damit den Verbündeten ſelbſt das Recht gegeben würde, durch Abſchneiden der Zufuhren die nötigen Vor⸗ ſichtsmaßregeln gegen Itallen zu ergreifen. Die Bündnistreue ſei daher nicht nur eine Ehrenpflicht, ſondern eine mate⸗ rielle Notwendigkeit und letzten Endes ein gutes Geſchäft. Wenn man Italien die Seezufuhren durch Sperrung der Straßen von Gibraltar und Suez abſchneiden würde, ſo müſſe es in kurzer Zeit verhungern, weil Deutſchland es trotz ſeiner militäriſchen Siege nicht verproviantieren könne. Der Grund, warum die italieniſche Regierung ſich noch immer an die Entente klammert, wird hier richtig dargelegt. Aber ſo unentrinnbar, wie Herrn Giretti— oder nur dem Journal des Debats, das ja auch einen für durchſichtige Zwecke zugeſtutzten Bericht gebracht haben könnte?— es erſcheint, iſt das Schickſal Italiens doch wohl nicht. Es könnte im Verein mit Rußland die Weſtmächte zu einem beſchleunigten Frieden zwingen, der ihm alsbald die Gefahren des Verhungerns abwehren würde, von denen es ſich jetzt noch be⸗ droht glaubt oder vielmehr mit denen ihm von Paris her ge⸗ droht wird, weil man ſeiner nicht mehr ſicher iſt. Unſere wirtſchaftliche Stärkung durch die Eroberung der Pro⸗ vinzen Udine und Belluno. Mit der Eroberung der Provinzen Udine und Belluno ſind den Mittelmächten Vorteile in die Hände gefallen, die für ihre Kriegsführung und ihre wirtſchaftliche Stärkung von größter Bedeutung ſind. Udine hat eine bedeutende Vieh⸗ zucht. Im Frieden gab es dort 200 000 Rinder, über 60 000 Schweine, rund 50 000 Schafe und dazu erhebliche Mengen an Pferden und Eſeln. Die Provinz Udine allein erzeugt beinahe 125 000 Tonnen Mais. Die Provinz Belluno hat reichen Obſt⸗ or eini⸗ en Jahren betrug der Viehbeſtand unter anderem 70000 Kinder und 20 000 Ziegen. Ferner beſitzen beide Provinzen eine cKu Textilinduſtrie. In Udine gibt es an 16 Orten 26 Textilfabriken mit 336 800 Spindeln und 2000 Webſtühlen für Baumwolle, in Belluno zwei Baum⸗ wollwebereien mit 200 Webſtühlen. Die Städte Udine und Pardenone ſind der Mittelpunkt der Baumwollinduſtrie. In Pardenone hat eine Fabrik 54 000 Spindeln für Spinnerei und 40 400 für Zwirnerei und 303 mechaniſche Webſtühle. Beide Provinzen beſitzen weiter eine umfangreiche Seidenindu⸗ — ſtrie und Bellune außerdem einen bedeutenden Leder⸗, Holz⸗ und Wachshandel und große Lager von Erz, Galwat und Kupferkies. 75 deuiſche und öſierreichiſche Diviſionen in Jtalien? e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Nov.(Priv.⸗Tel., z..) Die„Reue Züricher 1—5 berichtet:„Corriere della Sera“ tritt der Behauptung entgegen, daß die Deutſchen und Oeſterreicher nur mit 9 Dipiſionen am Iſonzo angegriffen hätten. Das Blatt meint, man müſſe die Stoßtrupps und Reſerven auch rechnen und käme — auf mindeſtens 54 Diviſionen. Von anderer Seite wird auch ieſe Anſicht als zu gering bezeichnet, an der Offenſive ſeien min⸗ deſtens 75 deutſche und öſterreichiſche Diviſionen ein⸗ geſetzt. Strenge Hanbhabung ber italieniſchen Grenzſperre. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Nov.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Baſler Nachrichten“ melden aus Chiaſſo: Die Grenz⸗ ſperre wird von Italien für den Perſonenverkehr mit* 4* Strenge geführt, daß nun auch die Kuriere der italieniſchen Geſandtſchaft in Bern die Grenze nicht mehr paſſieren dürfen. Die diplomatiſchen Felleiſen werden von der italieniſchen Sicherungspoligei über die Grenzen gebracht und von den an die Grenze gereiſten Kurieren aus Bern und Rom entgegengenommen. Erbitterung der Jialiener gegen die unkätigen Ruſſen. c. Von der ſchweizer. Grenze, 16. Rov.(Priv.⸗Tel. z..) Der Schweizer Preſſetelegraph meldet aus Mailand: Ob⸗ wohl man in Italien auf Grund der ausführlichen Sonder⸗ berichte der Blätter aus Petersburg auf eine Kriſis vorbereitet war, erregte der überraſchend ſchnelle Erfolg der Maximaliſten, die allem Anſchein nach tatſächlich die Oberhand behalten, in Italien allgemeines Staunen und neue Erbitterung gegen den untätigen ruſſiſchen Verbündeten. Kerenſti in der Schlacht vor Petersburg geſchlagen. Siockholm, 15. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Die letzien Nachrichten der Preſſe ſprechen wieder mehr für den Sieg der Bolſchewicki in Peiersburg. Nach einem Telegramm aus Haparanda hat Oberſtleutnant Murawjew, der Chef des Verteidigungsgebietes von Peiersburg, eine Kundgeb⸗ ung ausgefertigt, in dem die Gerüchte von einem Aebergang der Peiersburger Truppen zu Kerenſki als eine L üge dieſes letzieren bezeichnei werden und erklärt wird, die Truppen de⸗ freien ruſſiſchen Volkes hätten Gatſchina nur geräumt, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden und eine geeignetere Stellung außerhalb Petersburgs einzu⸗ nehmen. In der gleichen Kundgebung heißt es, in Peiersburg herrſche Ruhe. Außer den Kreuzern„Aurora“,„Sarja“, „Swoboda“ und Schulſchiff„Afrika“ ſeien 6 Torpedoboole der Oſiſeeflotte in Petersburg angekommen und hälten ſich bei der Nikolaibrücke verankert, von wo ſie im Noffall ganz Pelers⸗ burg beſchießen könnken. Nach finniſchen Jeitungen hat Kerenſki in der Schlacht von Petersburg den Kürzeren gezogen. Eine beſondere Rolle ſcheinen in dem jetzigen Durchein⸗ ander die Koſaken zu ſpielen. Wie„Djelo Naroda“ mit⸗ leick, wird Kiew von den Koſaken beſetzt. Nach einem Telegramm des„Svensza Dagblad“ aus Haparanda iſt der ——————— ——. — * 2 Seite. Nr. 587. Mannheimer General⸗Anzeiger. Mittags⸗Ausgabe.) Freitag, den 16. November 1911. Koſakengeneral Kaledin in der Nähe von Charkow an⸗ gekommen. Er hal über das Dongebiet den Kriegs⸗ zuſtand verhängt. Don den verſchiedenſten Teilen des Lan⸗ des werden heftige Kämpfe gemeldek. In Moskau Jollen allein am Diensiag 2000 Tote gezähle worden ſein, doch ſoll man ſich in dieſer Stadt ſchließlich geeinigt haben, das Koalitionsminiſterium aus allen ſozialiſtiſchen Parteien zuſammenzuſetzen. Verbürgte Nachrichten kreffen noch nicht ein, da der Telegraphenverkehr von und nach Petersburg völlig geſtört iſt. Blulige Kämpfe zwiſchen den Kereufki⸗ und Revolutions⸗ 0 Truppen. m. Köln, 16. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Stockholm: Ueber die Kämpfe, die ſich am letzten Dienstag zwiſchen den Truppen der vorläufigen Regierung und denen der Revolutionäre abgeſpielt haben ſollen, berichtet die„Prawda“, daß der Brennpunkt der Kämpfe Pulkowa geweſen ſei, wo ein Vorſtoß der Kerenſki'ſchen Koſaken durch Maſchinengewehre aufgehalten worden ſei. Kerenſti habe 1500, die Revolutionäre hätten nur 200 Tote gehabt. Pogrom in Moskau. m. Köln, 16. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ be⸗ richtet aus Stockholm: Ueber die Revolution in der ruſſiſchen. Pro⸗ vinz meldet das Petersburger„Dielo Naroda“, das Organ der So⸗ gialrsvolutionäre, daß in Kiew Straßenkämpfe mit den die Stadt bsherrſchenden Koſaken tobten. Nach einer Mitteilung des Eiſenbahnerausſchuſſes waren es bis Dienstag Mittag in Noßkau 2000 Tote. Der Pöbel dringt dort in Privathäuſer ein. Ein regelrechtes Pogrom ſei im Gange. „Nowoja Schiſſn“ zufolge herrſcht in Woroneſch vollſtändige Anarchie. Alle dieſe Nachrichten, die aus Haparanda kommen, müſſen mit großer Vorſicht aufgenommen werden, da die Nachrichtenſperre nach wie vor beſteht und die Herren von Petersburg das Wenige, was ſie ſchicken, nur unter Berückſichtigung Petersbürger Verhält⸗ niſſe, ohne Kompeteng für das Reich mitteilen. Der Friedenswunſch in Nußland. Kopenhagen, 15. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Der Korre⸗ ſpondent der„Berlingske Tidende“ meldet aus Haparanda, daß geſtern nur einige Engländer und Ruſſen aus Petersburg in Haparanda eingetroffen ſind. Einer der letzteren berichtete, daß Kerenſki auch im Laufe des Montags nicht in Petersburgein 9* rückt ſei. Die allgemeine Auffaſſung ſei, daß er nie wieder dorthin kommen werde. Er ſei nicht mehr volkstümlich in Petersburg, wo alle nur noch einen Gedanten hätten: Frieden! Man wolle ſich in die Herrſchaft Lenins und ſeiner Anhänger finden, wenn es ihnen nur gelänge, wirkliche Friedensausſichten zu chaffen, denn wenn man ein ſozialiſtiſches Koali⸗ ionsminiſterium zuſtande brächte, hätte dieſes Aus⸗ ſicht, bis auf weiteres von der Bevölkerung unterſtützt zu wer⸗ den. Eine ſolche— ſei indeſſen wohl unmöglich, da alle Parteien das Uebergewicht verlangten. Daher müſſe man damit rechnen, daß die große Verwirrung weiter um ſich greiſe und ſchließlich zu einem allgemeinen Bürgerkrieg führe. Die öſterreichiſchen Sozialdemokraten an den Kongreß der Sowjels. J Berlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) An der Spitze des heutigen„Vorwärts“ lieſt man unter der Ueberſchrift „Die Oeſterreicher an die Ruſſen“ folgende Umſchmeichelung der Bolſchewiki:„Der Parteivorſtand der deutſchen Sozial⸗ demokratie in Oeſterreich hat an den Petersburger Kongreß des Sowjets folgendes Telegramm gerichtet:„Die deutſche Sozialdemo⸗ ratie in Oeſterreich begrüßt es, daß die ruſſiſche Demokratie zur Macht gelangt iſt. Sie erklärt ſich völlig einverſtanden mit Euren Borſchlägen auf Waffenſtillſtand und Friedensverhandlungen. Die Arbeiter Wiens haben am Sonntag in einer Friedensdemonſtration Eure Friedensaktion begrüßt und ſofortigen Waffenſtillſtand ge⸗ ordert. Eine parlamentariſche Aktion wird folgen. Das öſterreichiſche Proletariat fühlt ſich mit Euch untrennbar verknüpft im Kampf um einen baldigen demokratiſchen Frieden. Hoch die Internationale.“ Dazu bemerkt der„Vorwärts“ aus ſeinem eigenen: Nüs dem jeſtern an dieſer Stelle veröffentlichten Aufruf für den Frieden geht zervor, daß die deutſche Sozialdemokratie die Beſtrebungen und Auf⸗ aſſungen der öſterreichiſchen Genoſſen vollkommen teilt.“ Ein Kabinett Clemenceau. Paris, 15. Nov.(WTB. Nichtamelich.) Meldung der Agence Havas. Clemenceau hat den Auftrag übernom⸗ men, das Kabinetk zu bilden. * Es iſt hier ſchon geſtern in einer Berliner Depeſche aus⸗ — 5 worden, daß hinter den Kuliſſen mächtige Einflüſſe am Werke ſeien für ein Miniſterium Clemenceau, das Kabinett der Karken Hand. Schon als das Kabinett Painlevé nur erſt wackelte, ſchon während der Verhandlung der Kammer vom 19. Oktober über die allgemeine Politik des Kabinetts ging in den Wandelgängen der Kammer die Rede um, daß— durch Bermittlunng des ehemaligen Miniſters des Auswärtigen Pi⸗ hon, eines Freundes Clemenceaus— eine Ausſöhnung zwiſchen dieſem und Poincars zuſtande gekommen und infolge⸗ deſſen für den Fall des Sturzes Painlevés bereits ein neues Kabinett mit Clemenceau an der Spitze fertig ſei. Es hieß, zaß dieſe Nachricht, der Schrecken vieler Republikaner vor einem Kabinett Clemenceau, nicht wenig dazu beigetragen Habe, den Ausgang dieſer Verhandlung ſo zu beeinfluſſen, daß die Kammer wider Erwarten Painlevé nochmals ihr Ver⸗ trauen ausſprach. Die Berufung Clemenceaus beweiſt, daß die Ausſöhnung zwiſchen Clemenceau und Poincaré tatſächlich er⸗ folgt iſt. Das Kabinett Clemenceau muß natürlich, ſtatt den bexeits zwiſchen dem Kabinett Painlevé und den Sozialiſten klaffenden Riß wieder zur„Union Sacrée“ der Parteien zu verkleiſtern, vielmehr ihn zum vollen Bruch und zu einer ent⸗ ſchloſſenen Feindſchaft der Sozialiſten und eines Teiles der ſozialiſtiſchen Radikalen gegen die Regierung erweitern. Am 9. vereinigten ſich gegen 60 Mitglieder der ſozialiſtiſch⸗parla⸗ mentariſchen Gruppe unter Teilnahme auch des Generalſekre⸗ kärs des Allgemeinen Arbeiterbundes, Jouhaux, und beſchloſſen einſtimmig, einem Miniſterium Clemenceau von vorn⸗ herein jede Unterſtützung zu verſagen. Das be⸗ deutete die förmliche Kriegserklärung der Sozialiſten und Ar⸗ beiterwelt im voraus an ein Miniſterium Clemenceau. Die Todfeindſchaft der Arbeiterwelt gegen Clemenceau iſt bekannt. Sie rührt von den Tagen ſeiner Regierung in den Jahren 1906 bis 1909 her, da er in Draveil, Villeneuve⸗St. Georges und Narbonne die Truppen auf die ausſtändiſchen Arbeiter und die hungernden Winzer ſchießen ließ. Wenn die ſoziali⸗ ſtiſche Fraktion aber jetzt dieſe Kriegserklärung gegen ihn rich⸗ tete, ſo mußte ſie offenbar ein Miniſterium Clemenceau infolge der dem Kabinett Painleve drohenden Kriſe im Bereiche der Möglichkeit oder Wahrſcheinlichkeit halten. Dieſes Kabinett iſt Runmehr aus dem Bereich der Möglichkeit und Wahrſcheinlich⸗ keit in die Wirklichleit übergeführt. Das aber iſt bezeichnender ferenz, geweſen ſein. Am 23. Oktober 1906 wurde Clemenceau enchaine“, die früher„'homme libre“ hieß, einen erbitterten für die ganze Lage der Dinge in Frankreich, als alles andere. Denn die Ausſöhnung Herrn Poincarés mit Clemenceau zu dem Zwecke, ihm die Leitung der Geſchäfte unter den augen⸗ blicklichen Verhältniſſen anzuvertrauen, hat zur Vorausſetzung, daß Herr Poincars heute ſoweit iſt, ſich mit vollem Bewußt⸗ ſein unter das Joch ſeines bisherigen Todfeindes zu begeben, da er weiß, daß die Natur Clemenceaus ſich niemals darin fügen wird, ſeinerſeits als Miniſterpräſident Herrn Poincars noch irgendwelchen beſtimmenden Einfluß nach ſeiner bisheri⸗ gen Art auf den Gang der inneren oder äußeren Politik einzu⸗ räumen. Für Poincäré iſt daher die Berufung Clemenceaus das Bekenntnis eines politiſchen Vabanqueſpiels, in dem er als letzten Einſatz ſeine eigene Perſon auf den Namen Cle⸗ menceau ſetzt. Und für den Republikanismus ſelbſt iſt das Miniſterium Clemenceau als die Ultima ratio ſeiner Verzweif⸗ lung über die Lage der Dinge im Innern des Landes wie über ihr⸗ Wendung draußen anzuſehen. Clemenceau iſt am 28. September 1841 geboren. Bereits in der Kommune trat er politiſch hervor, wenn auch ohne Erfolg. 1876 kam er wieder in die Kammer, wo er ſich der äußerſten Linken anſchloß. Sein eigentliches großes politi⸗ ſches Wirken beginnt in der Zeit der kirchenpolitiſchen Kämpfe (Wiedereintritt in die Kammer 1902). In Fragen der aus⸗ wärtigen Politik ſegelte er immer mehr in das nationaliſtiſch⸗ antideutſche Fahrwaſſer, namentlich in der Zeit Eduards des Siebten, deſſen perſönſicher Freundſchaft ſich Clemenceau rüh⸗ men konnte. Als im März 1906 das Kabinett Rouvier infolge der Unruhen, die ſich bei der Durchführung des Trennungs⸗ geſetzes ergeben hatte, ſtürzte und Clemenceau als Miniſter des Innern in das neugebildete Miniſterium Sarrier eintrat, glaubte man hinter dieſen Vorgängen den Einfluß des eng⸗ liſchen Königs wahrzunehmen, der wenige Tage vor dem Sturz Rouviers in Paris weilte. Rouvier ſoll ihm zu nach⸗ giebig gegen Deutſchland, es war die Zeit der Algeciras⸗Kon⸗ Miniſterpräſident. Er ließ ſich als ſolcher vor allem die Pflege der Beziehungen zu England angelegen ſein, obwohl ſelbſt nicht Miniſter des Auswärtigen, leitete er doch die franzöſiſche auswärtige Politik im Sinne der deutſchfeindlichen Einkrei⸗ ſungspolitik. Am 20. Juli 1909 ſtürzte Clemenceau. Er hielt ſich dann einige Jahre etwas zurück, trat aber bei der Präſi⸗ dentenwahl im Jahre 1912 als Gegner der Kandidatur Poin⸗ cares hervor. Als Verteidiger der dreijährigen Dienſtzeit näherte er ſich wohl eine Zeiklang dem Präſidenten wieder, hat dann aber, wie allbekannt, in ſeiner Zeitung„'homme perſönlichen Kampf gegen Poincare und ſeine wechſelnden Kabinette geführt, wie aus der Tagespreſſe noch in Erinnerung ſein dürfte. Das iſt der Mann, der nunmehr von Poincare an Stelle Painleves mit der Kabinettsbildung beauftragt worden iſt. Bertagung der Pariſer Kouferenz auf unbeſtimmte Jellt. Berlin, 16. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Ueber Amſter⸗ dam wird aus London gemeldet, daß die Pariſer Konferenz, welche am 16. November ſtattfinden ſollte, wegen der Kabinettkriſe in Frank⸗ reich auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden ſei. Sie dürfte vielleicht Ende November oder Anfang Dezember ſtattfinden. Die Folgewirkungen der Rede Lloyd Georges. EBerlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Rotter⸗ dam wird gemeldet: Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus London: Man erfährt, daß Asguith am Montag keinen S. A e gegen die Regier ung wird. Auch ſei es klar, daß der weitere Gang der Ereigniſſe in Italien und die Kabinettkriſe in Frankreich die Umſtände, unter denen die Debatte am Montag ſtattfindet, beeinfluſſen dürfte. Der„Daily Telegraph“ ſagt, daß die Erregung über die Rede Lloyd Georges geſtern in den Wandelgängen des Unterhauſes 5 einigermaßen gelegt habe, aber am Montag wieder aufleben ürfte. Sie wird an den Vertagungsantrag anknüpfen, der die Ab⸗ ſtimmung überflüſſig machen ſoll.— Das Blatt meldet ferner: Das engliſche Kriegskabinett hat das Abkommen bezüglich Italiens ge⸗ nehmigt und man darf annehmen, daß der militäriſche Oberbefehls⸗ er zuſtimmt. Die Zeitung„Globe“ meldet, daß auf Lord Northeliffe ein ſtarker Druck ausgeübt wird, um durch ſeinen Eintritt in das Mi⸗ niſterium die Regierung zu ſtärken. Es ſei in Ausſicht genommen, ihm das Luftſchiffahrisminiſterium zu übertragen; aber wenn er wollte, könnte er ſelbſt das Portefeuille des Auswärtigen erhalten. Die„Times“ iſt befriedigt über Lloyd Georges Antwort an Asquith, bemängelt aber, daß der einzige Miniſter, welcher ihn nach Rapallo begleitet, Churchill war, deſſen ſtrategiſche Fähigkeit das größte Mißtrauen verdient. „Daily News“ ſagt, daß die Antwort Lloyd Georges nur zur Hälfte die Rede von Paris deckte. Weiter befürchtet das Blatt, daß bewährte Führer im Felde dem neuen Kriegsrat unterworfen und eine beſtimmte militäriſche Schule bevorzugt werden ſolle, was zu einer Kataſtrophe führen würde. Die„Morningpoſt“ erklärt, daß der neue Zentralkriegsrat keine Einheitlichkeit bringen könne, wenn er ſich darauf beſchränke, den einzelnen Regierungen nur Vorſchläge zu machen. Es könne in keiner Weiſe die deutſche Einheitlichkeit erreicht werden. Amerika rechnet mit Japans Eintritt in den Krieg c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Nov.(Prio.⸗Tel. z..) Das„Basler Tageblatt“ berichtet: Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ telegraphiert aus Newyork: Ich bin in der Lage zu verſichern, daß die amerikaniſche Behörde von dem guten Willen Japans und ſeinem lebhaftem Wunſche im riege gegen Deutſchland tätig einzugreifen, feſt über⸗ zeugt iſt. Zu dieſem Zweck wurden bereits Abkommen bezüg⸗ lich der Kooperationen Japans mit Amerika zur See im Stillen Ozean abgeſchloſſen, welches für die Alliierten den günſtigſten Rück⸗ ſchlag haben könnte.(2) Die Neutralen. Branting braucht Bettruhe. Stockholm, 15. Nov.(WTB. Nichtamtlich.) Anläßlich einer Blätternachricht aus Linkjöbing, daß Finanzminiſter Branting wegen Krankheit zurückzutreten beabſichtige, erklärt der Miniſter dieſe Meldung als völlig unbegründet, er gedenkt nur einen kurzen Urlaub zu nehmen, weil ihm vor einiger Zeit Bett⸗ ruhe angeordnet worden ſei. Deutſches Keich. Aenderungen in der Reichskanzlei. J Berlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) In unterrichteten Kreiſen glaubt man, daß Herr von Radowiß die Geſchäfte der Reichskanzlei nur vorübergehend verwalten wird. Man erzählt ſich, daß er über kurz oder lang wieder ins Aus⸗ wärtige Amt überſiedeln wird, um dort Herrn Miniſterialdirektor Deutelmoſer zu erſetzen, der ins Hauptquartier berufen werden dürfte. Teuerungszulagen im Baugewerbe. Berlin, 15. Nov.(WTB. Nichtamtl.) Am 14. November haben im Reichswirtſchaftsamt Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Arbeitgeberbund für das Baugewerbe u. den Zen⸗ tralverbänden der Bauarbeiter über die Bewilligung einer weiteren Teuerungszulage und über die Verlängerung des Ende März 1918 ablaufenden Reichstarifvertrages für das Bau, gewerbe ſtattgefunden. Dieſe Verhandlungen, die zu einer bollen Einigung der Parteien noch nicht geführt haben, ſollen Ende vember fortgeſetzt werden. Das preußiſche Abgeordnetenhaus. Berlin, Zweite preußiſche Kammer hat geſtern, wie wir bereits im blatt kurz mitteilten, ihre Herbſttagung begonnen, die durch die h vorſtehende Einbringung der Wahlrechtsvorlage eine 992 ſondere Bedeutung in der Geſchichte Preußens gewinnen wird. Zu⸗ nächſt wird das Haus ſich allerdings Plenum und dann Ausſchuß mit anderen Fragen wirtſchaftlichet und innerpolitiſcher Art zu beſchäftigen haben, da der neue Miniſter⸗ präſident Graf Hertling die Abſicht hegt, die Wahlrechtsvorlaß in den erſten Tagen des Dezember ſelber einzubringen und dabei gleichzeitig dem Hauſe vorzuſtellen. Es ſchweben zurzeit Verhandlungen über den genauen Termin. Geſtern hatte das geordnetenhaus Gelegenheit, den neuen Mann im Finanzminif rium kennen zu lernen. Miniſter Dr. Herght fand durch die 4 Abend⸗ zm 12 n⸗ 16. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die be⸗ 8 1 in den nächſten Wochen erſt im te⸗ ſprechende Art ſeines Auftretens und ſeines Vortrags, der aucß fernerliegende Dinge, wie die Kapitalserhöhung der Seehandlung näherzubringen wußte, mit ſeiner Jungfernrede eine gute Auf nahme. Man ging dann nach Erledigung der Vorlage über di⸗ Schatzungsämter und Staatsgeſellſchaften an den Wohnungsaus ſchuß und eine Reihe von Anträgen auf Gewährung von Teuerun zulagen zur Erörterung des Antrages des bisherigen Abgeordneten und jetzigen ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Dr. Fried berg über, der die Befreiung der Diſſitentenkinder vom Religionsunter lietzlich «Die oft nicht unintereſſante Beſprechung mußte aber ſch ſchien n auf heute vertagt werden. Die neue Erzellenz Friedberg. er zeitweilig im Saal und war der Gegenſtand einer w Gratulationskur. Der neue Vorſitzende der nationalliberalen Landtagsfrakkion. Berlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) des Vorſißenden der nationalliberalen Landtagsfraktion iſt anſtelle— zum Vizepräſidenten des preußiſchen Staatsminiſteriums 8 ten Geheimrat Friedberg, worauf wir ſchon am Mittwoch vo 1 reiten konnten, einſtimmig Amtsgerichtsrat Lohmann, zweite Vizepräſident des Abgeordnetenhauſes, gewählt worden, Großadmiral von Tirpitz und die Vaterlandspartei. Die E Berlin, 16. Nov. 0 „Telegraphenunion“ teilt mit: Der„Vorwärts“ bringt die 19 richt, daß der Großadmiral von Tir pitz während ſeines Aufeze, haltes in München in Unterredungen mit führenden Männern ſtit deutſchen Politik erklärt haben ſoll, gerade auf die innere Po lle komme es an und die Deutſche Vaterlandspartei w vor allem der demokratiſchen Entwicklung entgegenwirken. iſt, wie uns von zuſtändiger Seite gemeldet wird, ſtändig frei erfunden. Vielmehr hat der Großadmiral allen Gelegenheiten in der Oeffentlichkeit wie in privaten haltungen ausdrücklich betont, daß die Vaterlandspartei ſich ihre Programm gemäß unter keinen Umſtänden in die rage der inneren Politik ſich einmiſchen werde. Keine Begegnung zwiſchen dem Reichskanzler und Tpik, J Berlin, 16. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) 5 Nachricht von einer Begegnung zwiſchen dem Großadmir Tirpitz und dem Reichskanzler it, wie die„Tägliche Rundſchau von zuverläſſiger Seite erfährt, nicht zutreffend. Es lag wo Verwechslung mit dem Amtsnachfolger des Grafen Hertling in Bayern vor. Die Verteilung des Nähgarns. ml Berlin, 15. Nov.(WTB) Die Reichsbekleidungsſtelle teiit 900 Auf Grund einer Notiz in der„Deutſchen Konfektion durch die Preſſe die itteilung, daß es den ſei, eine z weckmäßige Verteilung des eik⸗ garns herbeizuführen. Ueber die Form der angeblich both erfolgten Neuregelung wird nähere Angabe gemacht. Die von iſt im vollen Umfang falſch. Die Neuregelung der Verteilung er Nähgarn iſt weder auf das Bemühen des Reichsbundes deutſ 15 Textildetailliſten⸗Verbände zurückzuführen, noch iſt die in der aich⸗ mitgeteilte Regelung richtig. Nichtig allein daß der Reige⸗ bekleidungsſtelle am 1. November 1917 die Bewirtſchaftung Art Nähgarns vom 1. Januar 1918 ab übertrogen iſt. In welcher Oie die Bewirtſchaftung erfolgen ſoll, wird in Bälde ie gchen er Reichsbekleidungsſtelle kann Anfragen, die— 9 en, ung von 2 Zeitungsmeldungen an ſie über die Vertei gerichtet werden, nicht beantworten. Die Volksernährung. Möglichkeiten in der Butler⸗ und Käſeverſorgung. Man ſchreibt uns: Der Kreis Hameln(Provins Hannover) 110 ſeit längerer Zeit eine muſtergültige Milch⸗, Butter⸗ und Kaſebeſen ſchaftung durchgeführt, die zu außerordentlich günſtigen Ergebn geführt hat. Es verdient beſonders hervorgehoben zu werden, 90 dort lediglich die ſelbſtverſtändlichen Maßnahmen zur Auwendune h, langt ſind, die ſeit Beginn unſerer Milch⸗ und Fettnot von den mor, verſtändigen und den Landwirten ſelbſt iumer wieder geſordert ſes den ſind. Die Beſtimmungen, die der Vorſitzende des Kreisausſch für den Kreis Hameln erlaſſen hat, enthalten im weſentlichen fol des: Milchlieferungszwang anu die Molkereien, Verbot der E butterung, Beſchränkung des Selbſtverbrauchs der Biehhalter h Liter für eine Perſon und Tag(ausgenommen Kinder Krauke), Rückgabe von höchſtens 50 9% der Magermilch an die m liefernden Landwirte. Durch dieſe ſtreug durchgeführte und wachte Oroͤnung wurde erreicht, daß z. B. in den letzten dr ge⸗ naten täglich von jeder Kuh 5,10 Liter Milch in die Molkereien wüß⸗ liefert wurde, in der Woche ſomit 85,7 Liter. Von dieſer Menge Kuh den ſodann.2 Liter Vollmilch und 5,2 Liter Magermilch oro am. und Woche als Friſchmilch verkauft. Außerdem wurden 1200 Gr Butter und 700 Gramm Käſe pro Kuh und Woche hergeſtellt. 4 Milchlieferanten gelangten 12,5 Liter Magermilch zur Rückg eitſele Grund ſeiner Erfahrungen berechnet der Leiter der Kreisſen an Hameln, daß unter Zugrundelegung des augenblicklichen Beſtand irt⸗ Milchkühen im deutſchen Reich bei gleicher Organiſation der ttet ſchaftung jede Perſon in der Woche 170 Gra mm Ba gher⸗ und 100 Gramm Käſe erhalten könnte. Daß augenblicklich en all nur 20 bis 30 Gramm Butter und nur ſehr ſelten geringe Me der Käſe zur Verteilung gelangen, liegt nach allgemeinem Urte Sachverſtändigen lediglich an der mangelhaften Organiſation der faſſung der tatſächlichen Produktion. Wachſender Widerſtand der Deulſchen bei Paſchendaele. Berlin, 16. Nov. 1 2 Aus vh (Von unſerem Berliner Büro.) raß Haag wird gemeldet: Der Berichterſtatter des„Daily T hefecheen chendaael, ſchreibt u..: Der Widerſtand der Deutſchen in den letzten war merklich ſtärker, beiſpielsweiſe in der Schlacht bei Pa Feind wurde am Samstag den ganzen Tag ſehr heftig gekämpft, Der hat offenbar ſeine Artillerie umgruppiert; denn ſeine Antwol Aus⸗ Unſer konzentriertes Feuer war heftiger denn je zuvor. Na eit in ſagen unſerer Mannſchaften hat er ſeine Batterien meilen⸗ ſam⸗ der Runde auf den Höhen in der Gegend von Paſchendaele den mengezogen. Er ſetzte die Beſchießung die ganze Nacht 1 6 der nächſten Morgen fort. Darauf machte er Gegenangriffe agungen Richtung von Weſt⸗Roſebeke, wodurch unſere Truppen geör umen. wurden, etwas Gelände und eine Anzahl Blockhäuſer zu n ſeind⸗ Später am Tage mußten auch die Kanadier vor dem heſtigen Ge⸗ lichen Feuer einen Teil des beim erſten Anlauf genommene ländes freigeben. (Von unſerem Berliner Büro.) N 2. Unter, 1 Kriegswirtſchaftliche Maßnahmen. Bemühun•% — SS SK S 0 ————————————2——————— —— —— BFPPF—PPPP S282———— ˖—883 —— —————————— 2 — S— ——————— S 9 SSS * FTTTTTTT0TbTTTT0TTTT Eo Kichenten ſind drei „*.- S KrN 4 e die Kranke oder Gelähmte mitführen, Kuriergepäck Offiziere, Muſterkoffer Geſchhiſseihenden, e n „„ 9 Mannheimer Seneral⸗Anzeiger. Grütags Ausgabe⸗ —. Robentber 1917. BNRus Stadt und Land. Neeeeeeeseeetee αοοοεο””οοοο * Mit dem ausgezeichnet daefteuer Georg Gutfleiſch, Sohn des Wagnermeiſters Nik. 00) in Neckarau. Herrren xt. Wegner, Prokuriſt der Firma Heinrich Straßhurger, Kuntabriken, für tapferes Verhalten in ſchweren Kämpfen. Whaber Hch. Klein, Sohn von Herrn H. Klein, Schiffahrt, er Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille. * Shennnskelier Haſen Scheuermann, Sohn des Herrn Wilhelm ermann. Hafenſtr. 34, für tapferes, unerſchrockenes Verhalte Wdem Feinde fenſtr. 34, für tapferes, unerſchroc halten deu Sonſtige Auszeichnungen. Dbe* Kommandeur des Badiſchen Leib⸗Grenadier⸗Regiments, Weih mmank Frhr. von Forſtner, wurde der Orden Pour le A verliehen. ** Herm. Braunwarth, z. Zt. Oberapotheker an einer — nterſuchungsſtelle, wurde mit dem Heſſiſchen Militär⸗ + am Band der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Sarn Utz. Krankenträger in einem Erſat⸗Inf.⸗Regt., Mitglied echielt* ehem. 111er Mannheim, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, wideige egen beſonderer Tapferkeit die Badiſche ſülberne Verdienſt⸗ Vertehr mit Wild. k5 de Karlsr. Zig.“ ſchreibt halbamtlich. Durch die Verordnung Saniſterum,— Innern vom 29. Oktober 1917(Geſetzes⸗ und enbelneblaft Seite 362) hat der Verkehr mit Wild eine ng erfahren. Die Verſorgung der Städte mit Wild war * N dlich unzulänglich. Um hierin eine zu erzielen, 8 neue Vexordnung den Jagdberechtigten die Verpflichtung Wolben g eines Teils des erlegten Wildes worden. Von Rot⸗, Dam⸗, Schwarz⸗, Rehwild und von utenfängen in der Zeit vom 1. November bis 1. März iertel des Jagpergebniſſes, von den einem Jagdbezirk während des Jagdjahres(im laufenden don let 5. November 1917) erlegten Haſen iſt die Hälſte und Uie des arüber hinaus erlegten Haſen ſind gleichfalls drei Vier⸗ K Rierna dergebniſſes abzuſiefern. Der Jagdberechtigte darf daz Schwarz⸗ und Reh⸗ an verbleibende i5 aſtſchützen abgeben; bei Rot⸗, Dam⸗, 10 nur gegen Abgabe entſprechender Abſchnitte der Rieiſch. nahmeſtelle für das ablieferungspflichtige Wild iſt der and. Dieſer hat Verteilungsſtellen einzurichten, Abnahme und die Verteilung des Wildes an die Ver⸗ durchzuführen haben und in der Regel den zugelaſſenen d ern zu übertragen ſind. Finde Juteilung der Jagdbezirte an die zu nefernden Kommunal⸗ 45 in der Weiſe erfolgen, daß jeder Jagdbezirk in der ur an einen Bedarfsverband zu liefern hat. Zur Ver⸗ 02 9 des ild im eigenen Haushalt verwenden 25 226 6 ganzen Verfahrens wird tunlichſt dafür Sorge ge⸗ Pertenden, daß die Jagdberechtigten das Wild unmittelbar an Unneilungsſtellen liefern und daß dieſe wegen der Art der des Wildes mit den Jagdberechtigten Vereinbarungen Durch die Verordnung 0 auch Vorſorge getroffen, daß Punere Wild möglichſt vielen Verbrau zugute kommt. ſtelle Schwarz⸗ und Rehwild darf deshalb von den Ver⸗ len in der* 7 nur im zerlegten Zuſtand abgegeben Auch können die Kommunalverbände zum Zweck einer Adleichmäßigen Verteilung des Wildes an die Verbraucher lmordnungen—(3. B. die Abgabe in einer beſtimmten W0 anthetund in einer beſtimmten Höchſtmenge). Die neue Rege⸗ erleg einen Eingriff in das Eigentumsrecht des Jägers an kken sten Wild. Dieſer iſt aber im öffemlichen Intereſſe edenſo die zur——— Entnahme des Schlachtviehs Iordene tänden der Viehhalter ſchon ſeit längerer Zeit erforderlich MeMatnahmen. Es darf wohl erwartet werden, daß die Wten durch genaue Beachtung der getroffenen Anord⸗ der durch——— Abſchuß zur Beſſerung der Ver⸗ Städte des Landes mit Wild und damit zur Erteichterung hverſorgung im allgemeinen nach Möglichteit deitegen —— des Reiſegepäcks. Vom 15. November 1917 chen Eiſenbahnen das Gewicht eines ſtückes 50 Kilogramm nicht über⸗ enommen von dieſer Beſchränkung ſind: Fahr⸗ —8. atel u den he W0. Msens — — 2 in erſonenzügen befördert werden ſollen, und der Se e Mihrunge der Handelskammer über die Not⸗ en, er Mitführunge als Gepäck vorweiſt, Muſikinſtrumente Futteralen oder anderen Umſchließungen, ſofern ſie * aum perſönlichen Gebrauche des Aufgebers dienen, ur 05 e von Artiſten und Schauſtellern. Vom 20. Novem⸗ Ius Do pun wird bis auf weiteres für die Beförderung von Gepäck Unkeite der bisherigen Fracht mindeſtens für jede Sen⸗ wert erhoben. Für Fahrräder, die auf Fahrradkarte abge⸗ perden, werden wie bisher 20 Pfg. erhoben. ehung der Vertretung der Allgem. Kath. Kirchenſteuer. 0 burg trat das katholiſche Kirchenſteuer⸗ ment zu ſeiner 7. Tagung zuſammen. Anweſend waren hgeſor Simmel über Goethes Liebe. e degenndreiche Stunde bot geſtern Abend die hieſige Orts⸗ und ereins Frauenbildung⸗Frauenſtudium ihren Mit⸗ Si weiteren Kreiſen durch den Vortrag des bekannten und Set mieen der Straßburger Uniberſilät, Profeſſor Dr. Derf über Goethes Liebe. Es läßt ſich im Rahmen dieſes übehtes nur andeutungsweiſe wiedergehen, was der Vor⸗ er dieſes Thema zu ſagen wußte. Trotz der Fülle der es ebniſſe, führte er aus, wurde die machtvolle Perſönlich⸗ n Rüicht abgebogen. Dieſer Betwpegtheiten gehören in den Gut em hythmus ſeiner Perſönlichkeit. Jeder Menſch höherer 30 3 ber findet einen Zwieſpalt, er will von der Subjektivität Mähenden es treien ihm Forderungen entgegen, die außerhalb des Miden iſt. Goethe iſt eine Eriſtenz, die dieſem Dualismus ent⸗ ſic ſeih Seine Natur war glücklich und ſo harmoniſch, daß er üe ach gl. ſt auszuleben brauchte, nur ſich ſelbſt gehorchen brauchte, Märierhec der Stimme der Dinge zu gehorchen. Er war von rach und nicht von außen gezogen worden, und das Reſul⸗ Wedebene demnach der idealen Forderung. Dem Geſamtſinn ſei⸗ . gemäß ſcheinen ſeine erotiſchen Erlebniſſe entwickelt, ſie lenes als ſeien ſie von ſeinem Innern beſtimmt, und nie ſpürt müſriſſeng ikisgegebenſein durch das Erlebnis. Trotz innerlicher uſſe* bleibt er Herr über ſich ſelbſt, ſeine erotiſchen Er⸗ hem der ou ein iüneres Fatum, obwohl er ſie erlebte, als ſeien Wn Lebe dee beſtimmt. Woethe lebte als Ganzes, und das gibt 5 4 ſſe ſeir hnet hat. Und in dieſe Form ordnen ſich auch die Sber e ner Liebe ein, der ganze Menſch gibt ſich dem Gefühl alb f rliert ſich nicht. Er tat alles aus dem Ganzen heraus Cben Mänmzennt er die Verantwortungsloſigkeit nicht, die man bei 0 läche fiern findet, weil das Gefühl der Liebe bei ihnen an der Art baftet. Im allgemeinen wird die Liebe empfunden als ſelwirkung, in Goethes Erotik finden wir dieſen Zug ni ar bei ihm ein organiſcher Prozeß. Unter all ſeinen awſſen hat er nur einmal eine abſolute Liebe gezeigt, und S biſchen Eduard und Ottilie in den„Wahlverwandtſchaf⸗ an Gretchen lieben im Grunde an dem Individuellſten 9 luß orbei,„das ewig⸗weibliche zieht uns hinein,“ heißt es Meder bei en ihr, alles Perſönliche iſt verwiſcht, ganz im Gegen⸗ asgetdftd und Ottilie; hier iſt abſolute Liehe, alles Gene⸗ w— ng barare Einheit zwiſchen ſubſektivem Trieb und idealer Goethe, ließ das geliebte Weſen nichts an Hingebung Wr wunderbare Temperierung, die man fälſchlich ſchon i 10 —— neben 37 ſtimmberechtigten Mitgliedern als Vertreter des Erzbiſchofs Domkapitular Dr. Brettle, ferner die Damkapitulare Fritz und Dr. Weber, als Vertreter der bad. Regierung Miniſterialdirektor Geh. Rat Dr. Schmidt, der Präſident des kath. Oberſtiftungsrats Geh. Rat Fetzer, ſowie Geh. Finanzrat Stark⸗Karlsruhe von Oberſtiftungsrat. Im Auftrag des Erzbiſchofs begrüßte Domkapi⸗ tular Brettle die Verſammlung und gedachte in ſeiner Schen in anerkennenden Worten der Tätigkeit der katholiſchen Geiſtlichen im Kriege. Geh. Rat Dr. Schmid' ſchloß ſich namens der Staats⸗ regierung dieſen anerkennenden Worten an. Nachdem wie in früheren Jahren Rechtsanwalt Stadtrat Fehrenbach zum Präſidenten und Dekan Steiger⸗Kirchhofen zum Vizepräſidenten gewählt worden waren, etſtattete Rechtsanwalt Kopf namens des geſchäftsführenden Ausſchuſſes den Bericht, in welchem er die finan⸗ ziellen Verhältniſſe und den Eingang der Kirchenſteuern als durchaus befriedigend bezeichnete. Er begründete eingehend die im Vor⸗ anſchlag vorgeſehenen Aufbeſſerungen der Geiſtlichen⸗ gehälter. Die vorgeſehenen Ruhegehälter ſollen vom vollendeten 40. bis zum 45. Lebensjahre von 2400 auf 2800 Mk. und vom 46. Dienſtiahr an auf 3000 Mk. erhöht werden. Desweiteren ſchlug der Ausſchuß vor, zur Neubewilligung oder Erhöhung von Teue⸗ rungszulagen an Pfründeverweſer, Kuraten und Pfründeinhaber, haußtſächlich der vier unteren Einkommenklaſſen, ſowie an Penſio⸗ näre für 1918, 1919 und 1920 je 50000 Mk. über den Voranſchlag einzuſetzen. die Berechnung des Stenerfußes, der ſich eihöht, ſtellt ſich dadurch folgendermaßen: Vermögensſteuer auf je 100 Mk. Steueranſchlag.14 Pfg., Einkommenſteuer auf ſe 1 Mk. Steuerſatz acht Pfennig. In der Bauämterfrage erſucht der Ausſchuß die Kirchenbehörde, der nächſten Tagung der Kirchenſteuervertretung eine Denkſchrift vorzulegen. An dieſe Ausführungen ſchloß ſich eine allgemeine Ausſprache, in welcher das dringende Bedürfnis der finanziellen Beſſerſtellung der Geiſtlichen allgemein anerkannt wurde. Einſtimmig wurde ein Antrag angenommen, in welchem die Erwartung ausgefprochen wird, daß die Kirchenbehörde baldicſt einen Antrag au die Stagtsregierung um Erhöhung des Staats⸗ zuſchuſſes zur Dotierung der Geiſtlichen richten werde. Darauf murde der Voranſchlag einmütig angenommen und die Tagung geſchloſſen. Spende. Dem Badiſchen Heimatdank iſt von Herrn Reichs⸗ und Landtagsabgeorbneten, Fabrikaut E. Auguſt Neu⸗ haus in Schwetzingen der Betrag von 10000 Mark zugewendet worden. Stellungnahme des Deutſchen Städtetages gegen die Lieſerungs⸗ verkräge. Gegenüber der mitgeteilten Aeußerung der Reicheſtelle für Gemüſe und Obfſt in der Oeffentlichkeit muß ſeſtgeſtellt werden, daß der Deutſche Städtetag ſich, wie die Zentralſtelle des Deutſchen Städtetages in Berlin mitteilt, nicht für Bei⸗ behaltung der Lieferungsverträge für Gemüſe ausgeſprochen hat. Vielmehr haben Vertreter des Deutſchen Städtetages letzthin münd⸗ lich und ſchriftlich erklärt, nachdem der Boden allgemeiner Handels⸗ freiheit auch beim Gemüſe verlaſſen ſei, gehe dle orderung auf die es ankommt, dahin, daß das Reich grundſätzlich die geſamte Gemüſeernte erfaßt. Sollten innerhalb ſolchen Syſtemes der Zwangsregulierung aus techniſchen Gründen im einzelnen wieder Lieferungsverträge zugelaſſen werden, ſo müſſe der der unmittel⸗ baren Zwangserfaſſung unterworfene Anteil der Gemüſeernte jedenfalls 1 groß ſein, daß aus ihm mit Beſtimmtheit ein Ausgleich für diejenigen Städte ſichergeſtellt iſt, die ohne ſolchen Ausgleich nicht einigermaßen eniſprechend verſorgt wären. Die Lieferungs⸗ verträge guf die die Städte in dieſem Jahre angewieſen waren, haben das Ziel der geſicherten Verſorgung nicht erreicht. ' Die Steuerpflicht der Juwendungen an eingezogene A ellie hat das preußiſche Oberverwaltungsgericht kürzlich 5 einer 8* werten Entſcheidung bejaht. In der Beſchwerde beſtritt der Steuer⸗ pflichtige, daß die 5130., welche er beziehe, eine Gehaltsfor⸗ derung darſtellten und 45 das Dienſtverhältnis fortbeſtehe. Es ſei vielmehr erloſchen, da die Stellung mit ſeinem Eintritt in das Heer heendet geweſen und Gehalt 0h die nicht mehr gezahlt worden ſei. Das Oberverwaltungsgericht ſah die Beſchwerde für begründet an. Die Annahme, ſo führte es aus, daß das frühere Dienſtverhält⸗ nis fortheſtehe, ſei begründet. Dem Fehlen einer for⸗ mellen Kündigung werde dabei eine Bedeutung beigemeſſen, die nicht bedenkenfrei ſei.— Anderſeits liege es nahe, daß das Dienſtverhältnis nach Maßgabe des früheren Bertrages wieder in Kraft treten ſolle, nachdem der Steuerpflichtige aus dem Heeresdienſt entlaſſen ſein werde. Unter dieſem Geſichtspunkt könne, falls der Steuerpflichtige ſich verpflichte habe, zu dieſem Zeitpunkt in die frühere Stellung zu⸗ rückzukehren, die Zahlung der ſogenannten freiwilligen Zuwendungen als Gegenleiſtung—5 jene Verpfilchtnug angeſehen werden, ſo daß dann ein neuer Vertrag zuſtande gekommen ſein würde, der als eine Quelle ſteuerpflichtigen Einkommens, nämlich eines Rechts auf periodiſche Hebungen, zu würdigen wäre. *Ein Proteſt gegen die Beſteuerung der Teuerungszulagen. Die Beamten der Maſchinenbaugeſellſchaft Karks⸗ ruhe befaßten ſich in einer Werkverſammlung mit der Beſteuexung der Teu erungszulagen. Sie nahmen eine Entſchließung an, in welcher ſie ihr Bedauern ausſprachen über die von der badiſchen Steuerbehörde beabſichtigte Heranziehung der ihnen widerruflich gewährten Teuerungszulage. In der Entſchlie⸗ ßung wird der Landtag um Mithilfe erſucht, und es wird von ihm erwartet, daß er der einſeitigen Ausführung der betr. Geſetzes⸗ beſtimmung ſeine Zuſtimmung berſagt. Ueber Oſtpreußen⸗Streiflichter und Streifzüge. Das Nähere üüber dieſen bereits angekündigten Lichtbildervorſraſ des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Kutzer am Dienstag, 20. November in der Kunſthalle iſt im Anzeigenteil dieſer Nummer veröffentlicht. vermiſſen, aber ſie iſt auch der Grund des häufigen Wechſels. Er war den Frauen untreu, weil er ſich ſelhſt treu war. Es gibt nur wenige Menſchen, die ſo inkonſeguent im Einzelnen waren, um im Ganzen konſe 3 ſein zu können, wie Goethe. Der Liebesprozeß war 5 ihn eine fortwährende Selbſtüberwindung. Treue, die von der Unabhängigkeit komiſit, galt ihni nichts, nur die Treue iſt von Wert, die in der Selbſtüberwindung neu Die Grund⸗ formel ſeiner Exiſtenz galt nicht ganz vorbehaltlos da, wo die Gegenſtände Menſchen waren. Gewiß hät Goethe aus innerſtem Triebe heraus, alle Rücſicht und beglückende Leidenſchaft eingeſetzt und doch hot die Liebe für alle Frauen in Leiden geendet. An dem Selbſtſein der menſchlichen Indiyidualität verſagte die Gunſt, in der er ſich ſelbſt den Liebling der Götter nennen konnte. Goethe teilte das ſchmerzensreiche Schickſal der Frauen mit denen er in Verbin⸗ dung ſtand. Durch das Leiden und die mit Frau von Stein, an die ſich der Wendepunkt ſeines Lebens knüpft, erſtarrte etwas in ihm, der Fall Chriſtiane war eine Art Reſignation, die Flucht in die beſcheidene Sicherheit des Halbglücks. Es iſt eine ſoziale Ironie, daß der Bas ſch gerade an dem Verhältnis Goethes Anſtoß ninmt, das das ſpießbürgerlichſte ſeines Lebens war⸗ Daß die Liebe bei ihm auf ein totes Geleis geſchoben, rächt ſich in dem Erlebnis mit Ulrike von Leyetzow. In der Marienbader Elegie fühlt man das tragiſche Verhältnis zwiſchen dem Ausdruck und dem, was Goethe eigentlich ausdrücken wollte. Die Leiden der von ihm geliebten Weſen ſind nur das antwortende Gegenbild ſeiner eigenen —1— Den gedankentiefen Ausführungen wurde warmen Beifall gezollt. pp. Ein Hermann Burte⸗Abend in Heidelberg. Die im vorigen Monat gegründete hieſige Ortsgeuppe des Verbandes zur Förderung deutſcher Theater⸗ kultur trat am 14. Nobember mtik ihrer erſten Veranſtaltung, einem Hermann Burte⸗Abend, an die Oeffentlichkeit. Nach einer Begrüßung durch Profeſſor Dr. Dibelius trug der Regiſ⸗ ſeur und Dramaturg des Karlsrüher Hofthegters, Dr. Rolf Rpen⸗ necke eine feinſinnige Auswahl von Burtes Sonetten vor und las dann das dritte Hauptſtück aus dem Roman„Wiltfeber, der ewige Deutſche“, dem Werk, das dem Dichter den Kleiſtpreis eintrug. Als Manuſtript geleſen wurde das vom Dichter gur Verfügung geſtellte kraftvolle, aus dem Geiſt unſerer großen Zeit geborene„Leitlied“ zu ſeinem neueſten⸗Drama„Simſon“. Die mit ſeinem Verſtändnis vorgetragenen Ausſchnitte aus dem Werk Burtes offenbarten die von inneren Kämpfen zefriſſene, oft verbitterte, aber immer kraft⸗ voll zum Licht empor ſich ringende Dichterſeele dieſes Gottſuchers, der den heiligen Ruf in ſich bernahm, als ernſter Mahner und kaufszeit nur Samstag, 17. November, gellen ſolgende Marken: Brot: Für 750 Gramm die Brot⸗ und Zuſgtzmarken—4. Butter: Für ein Achtel⸗Pfund die Marke 83 in den Verkaufsſtellen für Butter und Eier 126—500 auf Kundenliſte. Eier: Für ein Ausland⸗Ei(40 Pfg.) die Marke 39 in den Berkaufs⸗ ſtellen 401—714, ferner die Marke 40 in den Verkaufsſtelen 170. Mager⸗ und Buttermilch: Für ½ Liter die Marke 8. Kondenſierte Milch: Eine Doſe kondenſierte gezuckerte (1%) die Haushaltungsmarke 89 in den Verkaufsſtellen 481 bis 714 und die Haushaltungsmarke 41 in den Verkaufsſtellen —999. Kunſthonig(das Pfund zu 55 Pfg.): Für 100 Gramm die Marke B 2 der Allgemeinen Lebenémittelkarte in allen Kolonialwaxen⸗Ver⸗ kaufsſtellen und ſtädtiſchen Läden, außerhalb der Kundenſiſte. Kartoffeln: Zum Einkauf für 8 Pfund der Lieferungsabſchnitt B der Kartoffelmarke 54, ſowie die Wechſelmarken. Kartuffelu. Es wird wiederholt darauf aufmerkſam gemacht, daß die den Haushaltungen in den letzten Wochen zugeteilte Rücklage von 28 Pfund Kartoffeln nicht zur Exhöhung der Tagesration dient, ſpndern einen Teil der Wintereindeckung darſtellt. In allernächſter Zeit wer⸗ den für mehrere Wochen keine Kartoffelmarken in Kraft geſetzt, dafür iſt dann die Rücklage in Gebrauch zu nehmen. B 4 5 **——* Die Marlenverteilungsſtelle im Roſengarten iſt wegen Vorberettung der Ausgabe der neuen Debensmittelkarien täglich bis Mitiwoch, den 21. Norember nur von 11/ bis 4 Uhr für die Bevölkerung zugänglich. Stäbt. Lebensmittelct. Schuhflickſtube P 6. 20, 1II. Jede Frau kann ihre Schuhe ſelbſt ſohlen und leichte Flickarbeit unter Anleitung vornehmen. Sohlen, Gummiabſätze, Sohlenſchoner zum Selbſtkoſtenpreis. Auch Mannheim iſt ſehr knayy an Erſtlings⸗Wäſche, Windeln, Teppichen ete. Hausfrauen Mannheims! Es iſt erſte Bürgerpflicht alles Entbehrliche den hieſigen Fürſorgeſtellen für Minderbemittelte zu erhalten. Wir bitten dringend um Unterſtützung durch Abgabe an Städ Bekleid elle, F 3, 5/ Sntelle 3. 5,/. ekleidungsſtelle, E Stühtiſche Bekleidungsſtelle, Mannheim, F 3, 5/8. Dieſe Woche haben nur die Einwohner des Kommunalverbanbes Mannheim⸗Stadt, keine Auswärligen, Kaufberechtigung und zwar: Montag. 12 Novbr.. Buchſt. G. Dienſtag, 13. Noyhr.. Buchſt. K. Mittwoch, 14, Nopbr.. Buchſt. J. Donnerſtag, 15. Novbr. Buchſt. K. Freitag, 16. Nopbr.. Buchſt. I. Sgmſtag, 17. Nopbr.. Buchſt. M. Anfaugsbuchſtaben des Andere Buchſtaben käunen dieſe Woche nicht zugelaſſen werden⸗ Ohne Bezugsſchein und Fleiſchausweis hat Niemand Zutritt. Ver⸗ nachmittags von 763 bis 5 Uhr. Toröffnung Frühere Anſammlüng ſtreng verboten. * Fortſetßung der Hausſammlung! Dieſe Woche: Quadrate N 1, N 2, N 3, N4 und 02, 03, 04 Man verlange Legitimation der Sammlerin und Abgabe einer Beſcheinigung über alles Abgegebene. Städtiſche Bekleidungsſtelle, F 8, 5/6. 33 Stunde vor Verkäufsbeginn. *Schiffsunfall. Ein im Anhang eines Mathias Stinnes⸗ Schleppdampfers fahrender Schleppzug verunglückte im Binger Loch⸗ Fahrwaſſer. Das zweite von den drei Anhangſchiffen fuhr feſt und ſperrte das Binger Loch. Glücklicherweiſe gelang es den Schleppzug von der Unfallſtelle klar zu bekommen, ſodaß weiter nichts ſich ereignete. Am andern Morgen brachte der Schleppdampfer den Kahn frei und damit konnte die Schiffahrt durch das Binger Loch wieder eröffnet werden. * Todesfall. Im Alter von faſt 70 Fahren iſt in Ruſt dei Ettenheim Pfarrer Andreas Jerger, Definitor des Kapitels Sahr, geſtorben. Von den 43 Jahren ſeiner ſeelſorgeriſchen Tätigkeit wirkte er 31 in der Pfarrei Ruſt. vereinsnachrichten. * Jungdeutſchlandbund Baden, Ortsverein Mannheim. Vor einer gahlreichen Zuhörerſchaft ſprach am vergangenen Sonntag Fräulein Henriette Herbert über:„Bilder aus den vier Jah⸗ reszeiten von Ludwig Richter“ vor Mädchen. Am nächſten Sonn⸗ tag, abends 6 Uhr, ſpricht Herr Direktor Becker aus Frankfurt a. M. über:„Meine Fahrten durch Oſtpreußen nach Vertreibung der Ruſſen“(mit Lichtbildern). Dieſer Vorträg iſt für Knaben. pielpian des Erwük. Rol-U. atonal- Tusaters Mancbeim Hof-Theater Neues Theater Charlotte Stieglitz Anf. 7½ Uhr Maria Magdaleus Anfang 7 Uhr Der Freischütz Anlang 6½ Uhr 16. NovemberſAbonnement B Freitagſ Kielne Preise 17. Novemberſ Abonnement 4 Samstag Mittlere Preise 18. Novemberſ Abonnement D Sonntagſ Hohe Preise Das Extemporaie Anfang 8 Uhr Prediger vor ſein Volt zu treten.— Als Einführung zu dem Ahend würdigte im heutigen„Tageblatt“ der Redakteur Rudolf Karl Goldſchmit das Werk Burtes in einer eingehenden vortrefflichen Beſprechung. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Nach längerer Zeit wird im Schauſpiel wieder einmgl ein mo⸗ dernes Geſellſchaftsſpiel vorbereitet. Am Samstag, den 94. Nopem⸗ ber, ſoll Oskar Wildes einaktige Komödie„Der Fächer“ zur Auf⸗ führung kommen. Gaſtſpiel Riia Sacchetio mit ihren Schülerinnen. Am 21. November findet im Muſenſaale das bereits angezeigte Gaſtſpiel von Rita Sacchetto ſtatt. Das Programm, daͤs Rita Sacchetto diesmal mitbringt, iſt mannigfaltig und auserleſen. Das unbedingt Künſtleriſche als Form und Ausdruck einer friſchen und anmutigen Natur iſt das Spezifikum, das den Tanz Rita Sacchettos und ihrer Schülerinnen auszeichnet. Mannheimer Triv.— Erſter Abend. Heute Freitag Abend, Beginn ½8 Uhr, findet der erſte Trip⸗ Abend der Herren Rehberg, Birfigt und Müller— zu⸗ gleich das erſte Kammermuſik⸗Konzert in dieſem Winter— im Kaſinoſaal ſtatt. An Stelle des angekündigten Trio von Siräſſer, welches im Druck nicht fertiggeſtellt werden konnte und an einem der nächſten Abende zum Vortrag gelangt, ſteht das D⸗moll⸗Trio op. 68 von Rob. Schumann. Akademie für Jedermann! Heute Freitag, den 16, November, abends 8/ Uhr, beginnt Dr. Hartlaub ſeige diesſährige Vokträge. Wie ſchan angekündigt, wird der Redner mit einer allgemeinen Einzeldarbietung beginnen, der dann in den folgenden Stünden eine zuſammenhängende Dar⸗ ſtellung der„Kunſt der Gotik“ folgen ſoll. das Theuig de⸗ heütigen Abends iſt:„Das Erwachen des Geiſtigen in der Kunſt“. An einer großen Reihe auserwählter don der Achipeſchen Zeit his zur agen Gegenwart ſoll peranſchaulicht werden, wie ſich in Maleref Baukunſt und Plaſtik die jeweiligen Auffaſſungen, die ſich die Menſchheit im Laufe ihrer Entwickluͤng vom Ueberſinnlich⸗Geiſtigen gebildet hat, abſpiegeln, Da der erwi lange dauert, iſt pünktlichſtes Erſcheinen erwünſcht. 8. Seite. N. 587, Mannheimer Seneral⸗Anzeiger.(Mittags⸗Ausgade.) Sröbh. of- Und atcnal-TPgaterTEE — Wagner- und Lieder-Abend Freitag, den 16. November 1917 15. Vorſtellung im Abonnement B chariotte Stieglitz * 7 Uhr Auf. 7½ Uhr Ende 9½ uor Kzeine Preiſe. Grosh. Hof- und National-Theater Die Dienſtſtunden der Hoftheaterkaſſen werden wom Montag, 19. November an, wie folgt ſeſtgeſetzt: en Wochentagen vom 10—1 Uhr u.—½5 Uhr * Sonntagen von 11—1 Uhr Die Abendkaſſe wird wie bisher jeweils eine lbe Stunde vor Beginn der Vorſtellung geöffnet 9⁸ Hortheater-Intendanz. Fernruf 1624 RAgelle“ Fergruf 7144. Heute Freitag: Rüstungsvorstellung. Samstag abends%¾ Uhr: Zum ersten Male Srucler Straubinger. * Lutherkirehe. Sonntag, den 18. November, abends 8 Uhr Kirchen-konzert der Sopranistin Betiy Schwarz. hler lecblndet) unter getl.Mitwirkung des Herrn Th. Müller, Violinist des HSrrnL. Tränkleu HerrnK. Leonhardt, Organist Bier. Karten sindabends am Eingang d. Kirohe au Kaben Iſraelitiſche Gemeinde In der Hauptſynagoge. Freitag, den 16. November, abends.30 Uhr Samstag, den 17. November. morgens.30 Uhr B80 für Heex und Vaterland. Nachm. 2½ Uhr mit Schrifterklärung. Abends.25 n den Wochentagen: 7½ Uhr— Abends 4½ Uhr In der Clausſynagoge. Freitag, den 16. November, abends.30 uhr Samstag, den 17. November, morgens.30 Uhr Särbitte für 75 und Paterländ. Abends.25 Uhr An den Wochentagen: 7 55— Abends 4 Ubr üt. Icitan Hassð Batterien stets frisch — Griasch, D 1, 10 22-Kalligrapnen Gander's Lehreib- iud Haxtelskurze. Gegründet 1832.— Diplos 1088. Tages· und Abendkurse =ie säsatitehen Kaukm. 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