J d bwie Donnerstag, 6. Dezember. Rererpich ſur ben ellgemetnen unb Hanbelstell: Chefredalteur Na Goldenbaum; för den 88 Anton Grieſer. An u. lag: Druckerel Dr. Haas Rannheimer General⸗ Saeeer m. b.., lämiuich Mannheim— Draht⸗Adreſſe: N. EHinzeiger Mannheim.— Fernſprecher: Ur. 7040, 7041, 7942, 14 7946.— Polichec⸗Ronto: Hr. 2917 Cubwigshaſen a. Rü. Beilagen: Amtliches Verkeü Badiſche Neueſte Nachrichten ndigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 1917.— Nr. 572. 5 iger Anzeigenpreis: Die Iſpalt Kolonelzeile 40 9925 Reklamezeile N 120 Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm 8¼ Uhr, Abendblatt nachm ½3 Uhr Für kinzeigen an beſtimmten Lagen, Stellen u Kusgabe wird keine Ver⸗ antwortung übernommen Sezugop eis in Mannheim u Umg monatl, M.70 einſchl Bringerl. Durch die Poſt bezogen vierteli M 5,52 einſchl. Hoſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſi abgeh. K.80. Einzel⸗Ur 10 Pfg. neue gewallige Erfolge vor Cambrai und in Oberilallen. 9000 Engländer und 11000 Jtaliener gefangen. Der deutſche Tagesbericht. Großes hauptqugrtiet, 6. Dez.(WB. Amllich.) Weſilicher Kriegsſchauplatg. des Generatſeidmarſchalle Kronprinz Ruprecht von Banern 9 In dem flandriſchen Kampfgebiei nahm die rtilierietätigkeit am Abend wieder erheblich an ärke zu. Südlich und ſüdweſtlich von Moevre ſtürmten e Truppen engliſche Gräben und ſließen bis die von Bapaume auf Cambrai führende Straße vor. Unter der Einwirkung der letzten Angriffserſolge und 3 dem ſtarken Druck von Norden und Oſten e ũ umte der eind zwiſchen Moevre und Marcoing ſeine vorderſten Uungen und zog ſich auf die Höhen nördlich und öſtlich Flesquieres zurüc. In ſcharfem Nachdrän⸗ gen wurden die Dörfer Grandcourt, Anneux, Can⸗ alng, Meyelles; ſowie die Waldhöhen nördlich don Marcoing genommen. Auf zehn ällometet Breite haben wir unſere Anlen bis zu vier Kilometer Tiefe vorgeſchoben. Auf ſeinem Rückzug hat der Jeind, ſoweit es die Jeil zuließ, die Oriſchaften durch Brände und Spreng⸗ 5 en zerſtött. Die Trümmer dieſer Dörſer und das zweck⸗ begonnene Zerſtörungswerk an der nunmehr dem Feinde der weit enirückten Stadt Cambrat ſind die Ppuren, die der Eugländer von ſeiner mit ſo großen Hoff⸗ lungen begonnenen, mit einer ſchweren Niederlage heendeten Durchbruchsſchlacht bei Cambrai für lange Zeiten Frankreichs Boden hinterlietz. Die Verluſle, die der Feind in den letzten Tagen, be⸗ onders 1990 im Bourlonwalde erllit, ſind außergewöhnlich ketresgruppe 8 Die Jahl der aus den Kämpfen beſ Cambrai eingebrach⸗ 3 Gefangenen hat ſich auf mehr als 9000, die eute an Geſchützen auf 148, an Maſchinenge⸗ Hehren auf 7 16 erhöht. Heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen 60 An der Allette, in einzelnen Abichnitten der Champagne und A dem Oſtufer der Maas zeltweilig verflärtte Jeuertäligkeit. Rördtich von Juvincourl brachten Sturmtrupps von ſchneidigem W f06 gegen franzöſiſche Gräben eine große Anzahl Gefangener 16 Geſtern wurden im Suftkompf und von der Erde aus 64 leindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Anſere Flieger haben die Khnnanlagen von Calais, ſowie London, Sherneg, Graveſend, am, Dover und Margate mit Bomben augegriſſen. Große und zahlreiche Brände kennzeichneten ihre Wirkung. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. W Die bevollmächtigten Vertreter der Oberſten Heere⸗lel⸗ kücken Deutſchland, Oeſterreich-Ungarns, Bulgariens und der Fürkei haben mit den bevollmächtigten Verkretern Rußlands ie Fronten von der Oſtſee bis zum Schwarzen Meere, wie auf den kürkiſch-ruſſiſchen Kriegsſchauplätzen in Aſien affentuhe ſüt die Zeit vom 7. Dezember 1917 12 Uhr kiags bis zum 17, Dezember 12 Uhr mittags abge⸗ Hloſſen. Die Verhandlungen zur Herbeiführung des Waffen ftill⸗ 9 werden in einigen Tagen forlgeſetzt werden. Mazedoniſche Front. Kelne größeren Kampfhandlungen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. le am 4. Dezember in den Siebengemeinden eingeleiteten agri ije der Heeresgruppe des Jeldmarſchalls Conrad blen großen Erfolg. 110 Delterreichiſ ungariſche Truppen haben die ſtarken erſt leniſchen Stellungen im Melettagebirge ürmi und gegen mehrere Gegenangriſſe behauptel. kſche Artillerie hal in den Kämpfen mitgewirkt. isher wurden 11000 Otaliener gefangen und eſchütze erbeutet. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * Der engliſche Bericht, u, 8. Dez.(WrB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht. Ver⸗ 60 6 Manen, 00 0 Geſtern Abend wurden feindliche Angrif* tellungen nahe Moeupres nach ſcharfem Kampfe a agen. Erfolgreiche kleinere Zuſammenſtöhe rechts und don Bourlon führten zur Wegnahme von 12 deutſchen Ma⸗ meldet; Der daß er in ſeiner Eigenſchaft als ſchinengewehren und einer Anzahl von Gefangenen. Außer beträcht⸗ licher beiderſeitiger Artillerietätigkeit auf der ſüdlichen Schlachtfront iſt nichts weiter zu berichten. Keine„eigentliche“ Näumung Venedigs. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Dez.(Priv.⸗Tel.„..) Laut„Neuer Züricher Zeitung“ erklären die italieniſchen Blätter, die Nachricht, Venedig— geräumt worden, ſei fälſch⸗ licherweiſe von dem Korreſpondenten der„Aſſociated⸗Preß“ übermittelt worden, der, obgleich er nicht optimiſtiſch ſei, große ſreiheit in der Uebermittelung von Nachrichten von den Krieas, chauplätzen genieße. Von einer eigentlichen Räumung könne nicht geſprochen werden, da nur die Notabilitäten und Geſchäſtsleute Venedig verließen. Plünderung deutſchen Beſitztums. m. Köln, 6. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus der Schweiz: Aus dem Genueſer Blatt„Il La⸗ voro“ geht hervor, daß in der Hauptſtadt Liguriens vanda⸗ liſche Plünderungen in deutſchen und deutſchſchwei⸗ zeriſchen bewohnten Häuſern und Geſchäftslokalen ſtattſanden. So kann es nicht weiter gehen, klagt das Blatt, welches die Vevölkerung ermahnt, im Gefühl der eigenen Würde derlei zu unterlaſſen. Keine ftlärung der polltiſchen Lage in Jalien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Dez.(Pr.⸗Tel., g..) Einer Eenfer Meldung zufolge berichtet der Matin aus Rom, daß die politiſche Lage in Itglien ungeklärt bliebe, weil die neue Kammergruppe der 126 Abgeordneten ihre Unterſtützung der Regierung von deren Verzicht auf einen Eroberungskrieg abhängig mochen. Mit Rück⸗ ſicht darauf, daß die feindlichen Truppen italieniſchen Boden beſetzt hätten, ſei eine formelle Verzichterklärung in der Kam⸗ mer auf die Anſprüche vom Mai 1915 noch nicht gefordert worden. Die letzten Beſprechungen mit den in Rom zurückge⸗ bliebenen Miniſtern hätten eine ſolche Abſicht für die kom⸗ mende Tagung der Kammer der Regierung zur Kenntnis gebracht.——— c. Von der ſchwelzeriſchen Grenze, 6. Dez.(Pr.⸗Tel., g..) Der Schweizer Preßtelegraph meldet aus Rom: Auf Befehl der Oberſten Heeresleitung werden keine Zeitungen mehr nach der italieniſchen Kriegszone zugelaſſen. Jehulälige Paffeuruhe an der Oſtfront. Berlin 6. Dez.(W7 B. Amtlich.) Die bevollmächtigten Vertreter der Oberſten Heeresleſtungen von Deutſchland, Oeſterreich⸗Angarn, der Türkei und Bulgariens haben am 5. Dezember init den bevollmächkigten Vertretern der ruſſiſchen Oberſten Heeresleſtung eine Waffenruhe von zehn Tagen für ſämtliche gemeinſamen Fronten ſchriftlich ver ⸗ einbart. Der Beginn iſt auf den 7. Dezember 1917 12 uhr miltags feſigeſetzt. Die zehntägige Friſi ſoll dazu benutzt werden, die Ver⸗ handlungen über den Waffenſtillſtand zu Ende zu führen. Iwecks mündlicher Berichterſiattung über die bisherigen Ergebniſſe hal ſich ein Teil der Mitglieder der ruſſiſchen Abordnung auf einige Tage in die Heimal be⸗ geben. die Kommiſſionsſitzungen dauern fort. 4 e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Deg.(Pr.⸗Tel. g..) Der Stockholmer Korreſpondent der„Neuen Züricher Zeitung“ wediſche Geſandte in Petersburg war der erſte, welchem die ruſſiſche Note über Einleitung des Wafſenſtiliſtandes übermittelt wurde mit der Bitte um Weiterbeförderung nach Berlin. Der ſchwe⸗ diſche Geſandte in Petersburg teilte ſeiner Regierung in Stock⸗ holm mit, daß er die Note von Trotzky empfangen habe und ertreter der Intereſſen Deutſchlands in Rußland den vollſtändigen Text der Note nach Berlin überſandte. 3 m. Köln, 6. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die Volkszeitung“ meldet aus Genf: Der in Paris aus Rußland eingetroffene Vizepräſident der rumaniſchen Kammer fordert laut„Exzel⸗ ſior“, daß die Entente Rumänien die Vollmacht geben müſſe, die Gegner der Maximaliſten in Südrußland zum Sturzederſetzigen Regierung zu organiſieren, worin auch die einzige Rettung Rumäniens beſtehe. Die„Kölniſche bemerkt hierzu: In Rumä⸗ nien ſcheint man, wie die Einleitung von Waffenſtillſtandsver⸗ handlungen zeigt, anderer Anſicht über den zur Rettung führenden Weg zu ſein. Freiloſſung der Kriegsgefangenen. m. Köln, 6. Dez(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Amſterdam: Aus Petersburg meldet unterm 5. De⸗ zeinher Reuter: Hier verbreiteten Gerüchten zufolge werden die Maximaliſten Maßnahmen treffen, um die Kiriegs⸗ gefangenen in Freiheit zu ſetzen. Trotzky hat wiſſen laſſen, daß die von der Front zurückgekehrten Sol⸗ daten die Waffen behalten dürfen, um gegebenenfalls 70 Klaſſenintereſſen gegenüber der Bourgeoiſie verteidigen zu önnen. Die ruſſiſche Friedensaufforderung an die Alllierken. c. Von der ſchweizerlſchen Grenze, 6. Dez.(Pr.⸗Tel., g..) Wie aus Stockholm berichtet wird, richtete der Petersburger Arbeiter⸗ und Solbatenrat Funtſprüche an die verbündeten Heere, in denen er den Beginn von Waffenſtill⸗ ſtandsverhandlungen bekannt gibt, Einleitung von Friedensverhandlungen ankündigt und die verbündeten Heere auffordert, ſich der allgemeinen Waffen⸗ ſtillſtands⸗ und Friedensbewegung unverzüglich anzu⸗ ſchließen. Anerkennung der maximaliſtiſchen Regierung durch Wilſon? c. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 6. Dez.(Pr.⸗Tel. g..) Einer Genfer Meldung zufolge berichtet der Pariſer„Herald“ aus Newyork: Die neueſten Erklärungen Wilſons laſſen den Schluß zu, daß der Präſident die maximali⸗ ſtiſche ruſſiſche Regierung nach ihrer Beſtätigung durch die nationale Verſammlung anerkennen wird. Die engliſche Arbeiterpartei und die ruſſiſche Friedensformel. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Dez.(Pr.⸗Tel. 9. K. Einer Bafler Meldung zufolge berichtet die„Morningpoſt“, d die Arbeiterpartei des Unterhauſes beſchloß, zur Frage des Verſtändigungsfriedens ohne Gebietserwerb auf Grundlage der ruſſiſchen Friedensformel eine Erklä⸗ rung abzugeben. Ungeheure Wickung des Lansdowne⸗Brieſes in Amerika. Berlin, 6. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„. 8 meldet aus Bern: Die Pariſer Ausgabe der Chicagoer„Tribüne“ meldet aus Waſhington: Der Brief Lord Lansdownes hat hier Senſation erregt. Er wurde in einer beſonderen Sitzung des Kabinetts unter dem Vorſitz des Präſidenten Wilſon behondelt, und man hat angekündigt, daß Präſident Wilſon infolge des Briefes Lansdoawnes die Kriegsziele der Vereinigten Staaten noch einmal vor dem 0 auseinanderſetzen werde, ebenſo wie ſeine Anſichten über die ruſſiſche Lage und die Haltung der Vereinigten Staaten Oeſterreichellngarns gegenüber. Aus ſonſtigen Meldungen der amerikaniſchen Blätter in Paris geht hervor, daß der Brief Lord Lansdownes auf die ganze öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten eine ganz ungeheure Wirkung ausgeübt hat. Eiu Work an Frankxeich. Berkln, 6. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Ein Funkſpruch aus Lyon vom 30. November beſchäftigt ſich mit der Haltung Deutſch⸗ lands zur Veröffentlichung der Petersburger Geheim⸗ dokumente. Er behauptet, unſere Preſſe 1 3 mit dieſen rkunden großes zu erregen. Das ſei indeſſen ver⸗ geblich, denn die Dokumente ſtellten Frankreich nicht bloß. So erkläre es ſich auch, daß die deutſchen Zei⸗ tungen ihre Enttäuſchung nicht verbergen könnten. Dem„Journal de Geneve“ wird im Anſchluß daran fol⸗ gende Aeußerung zugeſchrieben: Es ſteht noch nicht feſt, ob die Deutſchen ſich mit den bis jetzt veröffentlichten Stücken zufrieden geben. Ihr Inhalt iſt ziemlich belanglos und wird das deutſche Volk enttäuſchen, das auf Enthüllungen allererſten Ranges rechnet. Betreffs der Feſtlegung der Gren⸗ zen des beſiegten Deutſchland, fährt der franzöſiſche Funkſpruch fort, beruhten die Abmachungen zwiſchen Rüßland und Frank⸗ reich auf dem Prinzip der gegenſeitigen Des⸗ intereſſierung. Rußland ſtellte es Frankreich frei, nach ſeinem Belieben() die Weſtgrenze de⸗ deutſchen Reiches feſtzulegen unter der Bedingung, daß es ihm auch ermöglicht werde, ſeine eigenen Grenzen gegen Deutſchland nachſeinem Bedürfnis() zu regeln Im Prinzip war dieſe Löſung auch die natürlichſte, weil die Alli⸗ ierten für das europäiſche Gleichgewicht kämpfen. Ueberdies verſprachen ſich Rußland und Frankreich nicht gegenſeltig deutſches Gebiet; ſie verpflichteten ſich nur, einander kein Hin⸗ dernis in den Weg zu legen, was ein großer Unter⸗ ſchied() iſt. Die Deutſchen vergeſſen, daß die Formel: „Keine Annexionen, eine Entſchädigungen“ niemals von den Alliierten gebilligt wurde, weil dies im Widerſpruch zu ihrem ſtets bekannten Kriegsziel ſteht, das die Wieder⸗ herſtellung, Europas auf der Baſis der Gerechtigkeit zum Inhalt hat. Wenn man in Frankreich eine Enttäuſchung der Preſſe wahrzunehmen glaubt, ſo ſteht das ſchlecht mit der Be⸗ hauptung im Einklang, unſere Zeitungen ſeien bemüht, mit Hilfe der Geheimdokumente Aufſehen zu erregen. Enttäu⸗ ſchend wirkende Dinge eignen ſich dazu wohl ſchlecht. Wir ſind deshalb wohl zu dem Schluß berechtigt, daß aus dem franzö⸗ ſiſchen Funkſpruch weniger die Annahme ſpricht, man ſei in Deutſchland enttäuſcht, als eine gewiſſe Herzenserleichterung darüber, daß die in Rußland veröffentlichten Dokumente noch gar nicht das Schlimmſte deſſen enthalten, wus in den Geheimſchränken der Entente zu finden iſt. Daher auch wohl der bange Seufzer des neutralen„Journal de Geneve“, es ſtehe nicht feſt, ob etwa noch mehr veröffent⸗ licht werden würde. Die Franzoſen halten den Inhalt der be⸗ kannt gewordenen Urkunden für belanglos und fühlen ſich durch ihn nicht bloßgeſtellt. Man könnte ſie um das robuſte Gewiſſen, das ſich in dieſer Auffaſſung kundgibt, beneiden, wären wir nicht gewohnt, es mit ernſten Dingen ernſter zu nehmen als Frankreich. Im ührigen ſcheint uns, daß die Franzoſen, wenn ſie durch die Geheimdokumente nicht ſchon bloßgeſtellt wären, dies in ihrem Funkſpruch gründlich nach⸗ geholt hätten, nicht etwa nur durch die Aumaßung, womit ſie trotz der uns allenthalben günſtigen Kriegslage von einem beſiegten Deutſchland zu reden wagen, vor allem vielmehr durch ihr in der Faſſung des Funkſpruchs 2 Seite. Nr. 673. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 6. Degember 1011. beſonders zyniſch wirkendes Bekenntnis zu einer Politik des brutalſten, jedes fremde Recht mißachtenden Raubes. Die nahe Zukunft wird uns wohl lehren, ob auch das neue Rußland der Anſicht iſt, es ſei ein großer Unterſchied zwi⸗ chen einer franzöſiſch⸗ruſſiſchen Zuſicherung von deutſchem bietserwerb und bloßen gegenſeitigen Verſprechens, ein⸗ ander in der Eroberungspolitik die Bewegungefreiheit zu ge⸗ währen. Wir können dieſen Unterſchied nicht entdecken, ſon⸗ dern ſehen ſowohl in der einen wie in der andern Lesart eine unwiderlegliche Bekundung des ungehemmten Eroberungs⸗ dranges. Rußland hat ſich von den Trägern dieſer Gewalt⸗ politik befreit. Auch Frankreich wird das einmal tun. Es hat mur die Wahl, ob es ſich rechtzeitigoder zuſpät zu dieſem Entſchluß aufraffen will. Herlling zur Friedensfrage. Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe hatte geſtern Herr von Heydebrand die folgende Aeußerung geian: SDer Friede darf nicht durch die Schwächung der Grenzen und nicht auf Koſten der aufſtrebenden deutſchen und preußiſchen Zu⸗ kunſt, ſondern auf Grund der militäriſchen Erfolge und der Opfer ruid entſprechend den deutſchen Intereſſen geſchloſſen werden. Die Erwiderung des Reichskanzlers verdient feſtgehalten zu werden. Er ſagte: Was die auswärtige Politik betrifft,— möchte ich ledig⸗ lich auf meine Aeußerung im Reichstag mich berafen und namentlich in dem jetzigen Moment— die Herren bitte ich, mir das nachzuſehen — weiteren Aeußerungen dazu nicht machen.(Sehr guth) ings, ich werde keinem Frieden zuſtimmen, der e 5 SS deut⸗ en Grenzen bringt, der eine Gefährdun preutziſchen Siaates mit ſich brächte. GBeifaä) 9 85 Ein billiges Berlangen: die IJurücknahme der Julieuiſchließung. Von Theobald Ziegler, Frankfurt a. M. Die Reichstagsmehrheit hat ihren Willen durchgeſetzt, ſie hat ihren Reichskonzler. Aber nun iſt es Zeit, daß ſie auch etwas dafür nuu und leiſtet. Und was kann dieſes„Etwas anderes und beſſeres ſein, als die Auſhebung und Zurücknahme der verfehlten Friedens⸗ ion vom 19. Juli? Dabei braucht ſie ihre Anſicht über den Verzichtfrieden ohne Annexionen und Kriegsentſchädigungen gar einmal zu ändern: ſie kann nach wie vor glauben, daß das die Löſung ſei, obgleich zwei Drittel der Mehrheit, trum und Fortſchrittspartei, tatſächlich längſt t mehr daran glauben. Doch nicht darum handelt es das sacriſicio del intelletto ſoll ihr nicht zugemutet werden. Aber Mann ihres Vertrauens kann ſie doch unmöglich in dieſer Weiſe und knebeln, daß ſie ihm ſagt: ſo und nur ſo darfſt du bei Friedensverhandlungen reden, das und nur das darfſt du for⸗ Denn daß das den deutſchen Unterhändlern namentlich den ſen und den Engländern gegenüber in eine ganz ſchiefe Lage würde, iſt klar. Dieſe frechen Geſellen würden ihn ſozuſagen Reichstagsxeſolution in der Hand kontrollieren und pochend nur imimer frecher werden, hohnlachend jeden Augenblick : das darfſt du ja gar nicht verlangen! Dieſe Reſolution be⸗ ſtehen zu laſſen wäre daher nicht bloß eine große Dummheit, ſondern dem gegenüber auch eine große Rückſichtsloſigkeit, gerudezu ein Mangel an Vertrauen, den ſie ihm doch nicht zeigen woſlen. Und iſt es denn eine Schande, etwas, das unter ganz an⸗ deren Borausſetzungen beſchloſſen worden iſt, zuruückzunehmen? Die andere Vorausſetzung aber war unſere miti⸗ äriſch⸗politiſche Lage im Juli, die durch unſere Siege Italien und den Umſchwung in Rußland eine völlig andere iſt: für die Erzberger'ſche Flaumacherei iſt heute kein und kein Schatten eines Grundez mehr Und zweiten ls trat ein— wie ſie ſagte: der Mehrhelt cufgedrungener der Reichskanzler die traurige Erbſ Bethmann⸗Hollwegs heute ſteht ein Rann ihrer eigenen Farbe und ihres Ver⸗ trauens an der Spie der Geſchäfte. Aber auch aus Selbſt⸗ achtung müßte ſie die Reſolution zurückziehen: ſie hat damit den einden die Hand zur Verſtändigung entgegengeſtreckt, und dieſe ſie mit Hohn und mit Trotz zurückgewieſen. Parum mutz ſie gen: unſere glimpflichen Bedingungen haben natürlich nur ge⸗ lien für den Fall, daß ihr ſie als bald angenommen hättet. ſind inzwiſchen wieder—5 Monate ins Land gegangen, in denen uns— ohne alle Not, durch eure Schuld— weitere gruße Opfer an Gut und Blut auferlegt worden ſind Nun iſt es mit unſerer Geduld zu Ende; da ihr nicht hören wollt, ſo ſollt ihr fühlen: alſo emtbinden wir unſeren Reichskanzler und unſeren Staatsſekretär des Aeußern von aller ihnen durch jene Peſoiution aufgezwungenen Feſſel⸗ euch gegen⸗ über haben ſie, zunächt einmal Und daß dieſes Verlangen an die Reichstagsmehrheit, ihre törichte Reſolmion zurückzunehmen keine„alldeutſche“ oder„ichwer⸗ induſtrielle“ Verſtiegenbeit und Utopie iſt(Utopiſten ſind vielmehr die, die ſich nach einem ſolchen Krieg etwas von Abrüſtung und Schiedsgerichten verſnrechonh, das zeigen die ſich ehrenden Seimmen aus den Reihen des Zentrums und namentlich auch der Volk apartei ſelber, die— dasſelbe fordern. Neue-Bool-Erfolge. Berlin, 5. Dez.(WrB. Amtlich.) Durch die Täligkeit unſerer Unterſeeboote wurden auf dem nördlichen Kriegsſchau; platze wiederum 12000 Bruttoregiſtertoauen verſenkl. Unter den vernichleten Schiſſen befindet ſich ein beladener bewaffneter engliſcher Dampfer, ferner ein Segler, der mit einem Unterſeeboot zuſammen arbeitete. Der Chef des Admiralſlabes der Marine. 20 72 72* 9 2 f a5 43 45 0 Berlin, 3. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Zu dem Berichte vom 24. November über die Verſenkung des engliſchen Dampfers Zillah“(3788 Br.⸗R.⸗T.) iſt nach der Meldung des inzwi⸗ ſchen vom nördlichen Eismeer zurückgekehrten U⸗Bootskom⸗ mandanten noch nachzutragen, daß ſofort beim Sichten des Sehrohrs der Vampfer das Feuer eröffnete. Der bald darauf trotz ringsum einſchlagender Granaten von dem U⸗Boot abge⸗ et Torpedo riß die Schiffsſeite des Engländers auf und ſetzte die Holzladung in Brand. Trotzdem 2 der Dampfer noch mehrere Male auf das Sehrohr. Die Beſatzung verließ aber dann mit dem Weiterumſichgreifen des Feuers in größter Haſt das brennende Schiff, auf dem die bei dem Geſchütz lie⸗ Munition explodierte.— Ein anderes, im engliſchen Kanal arbeitendes U⸗Boot hatte in den letzten Tagen einen ſtark geſicherten Dampfer von 4000 Tonnen verſenkt, der nach wenigen en in die Tiefe ſank. Durch ſofort einſetzende 70 Gegenwehr der Bewacher wurde das U⸗Boot zum ſeen gezwungen und bald darauf mit mehreren Waſſer⸗ bomben belegt. Beim Wiederauftauchen wurde das oben über Waſſer hinausragende Sehrohr von einem Zerſtörer ge⸗ rammt und 1415 eklemmt. Wieder auf die Tieſe gegangen, pürte das ot weitere Exploſionen zum Teil in nächſter Rähe des Bootes explodierender Waſſerbomben, die aber alle 6. 2 a e Petit iſien 6. i u Sewent:—— Jeanne cerkeirk geſunken, völlig freie Hand. wobei 14 Perſonen ertrunken ſind. Der Segler„Notre Dame de Roſterenen“ zerſchellte. London, 4. Dez.(WTB. Nichtamtlich) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros.„Daily Chronicle“ meldet, daß der Poſtdampſer „Apapa“ der Dempſterlinie verſenkt wurde. Das Schiff er⸗ hielt zwei Torpedoſchüſſe. 80 Mitglieder der Beſatzung werden vermißt. 120 Paſſagiere wurden gerettet. Lebensmittelverſorgung und Frachtraumnot in Frankreich. Paris, 5. Dezbr.(WTB. Nichtamtl.) Die vereinigten Aus⸗ ſchüſſe für die Einfuhr, die Seetransporte und die Ernährung haben angeſichts der Tatſache, daß die Seetransportmittel, die Frankreich zur Verfügung ſtehen, ſowie die Verproviantierung, die ihnen zu Gebote ſteht, gemeinſam zur Fortführung des Krieges ausgenutzt werden müſſen, beſchloſſen, eine inter⸗ alliierte Organiſation zu ſchaffen, um zu dieſem Zweck ihr Vorgehen zuſammenzufaſſen und ein gemeinſames Pro⸗ gramm aufzuſtellen, das immer auf dem Laufenden gehalten werden und es ermöglichen ſoll, alle Hilfsquellen möglichſt ausgu⸗ nützen und die Einfuhr möglichſt einzuſchränken, um dadurch möglichſt viel Schiffsraum zum Transport von amerikaniſchen Soldaten frei zu machen. Der Unterausſchuß für Blockade unterſucht an erſter Stelle die Uebereinkommen der Alliier'en mit der Schweig über die Blok⸗ kade, wie ſie bei der in Paris zwiſchen dem 23. und 30. November abgehaltenen Zuſammenkunft abgeſchloſſen wurden. Ferner unter⸗ ſucht der Unterausſchuß die Maßnahmen, die ergriffen werden müſſen, um die Ernährung der beſetzten Länder ſicher⸗ zuſtellen. Er beſchloß, daß derartige Maßnahmen ergriffen wür⸗ Nordfrankreichs die Durchführung ſeines Programms zu erleichtern. Der Unterausſchuß für Verproviantierung und Transporte hält es für angezeigt, einer Konferenz folgende allgemeine Erklärungen vorzulegen: Da die lange Kriegsdauer dem Verbrauche Produkte aller Art und in ganz unverhältnismäßiger Menge entzogen hat, leuchtet es ein, daß die verfügbaren Hilfs⸗ quelſen, ſei es in alliierten Ländern, ſei es in den verſchiedenen neutralen Ländern, den jetzigen Ernährungsbedürfniſſen nicht mehr Genüge leiſten. Infolgedeſſen iſt es notwendig, allgemein die Grundſätze, die ſeit Ende Juli dieſes Jahres von der ameri⸗ kaniſchen Regierung feſtgelegt worden ſind, auszu⸗ geſtalten. die Vahlreſorm im preußiſchen Abgeordnelenhaus. Eine Rede des Dizepräſidenten Dr. Friedberg. Berlin, 6. Detzember. Der zweite Tag der Generalausſprache über die preußiſchen Reformgeſetze hat auf die Zuhörer nicht mehr die gleiche An⸗⸗ ziehungskraft ausgeübt, wie der geſtrige erſte. Im Hauſe ſelber iſt dafür der Andrang ſo ziemlich der gleiche, und auch das Intereſſe iſt gegen geſtern nicht erlahmt. Der erſte Reduner, der nationalliberale Abgeordnete Loh⸗ mann, hat für ſeine Ausführungen durchaus das Ohr des Hauſes. Er erklärte, nur einzelne ſeiner Freunde würden für die Wahl⸗ rechtsvorlage ſtimmen, aber auch ſie hätten noch allerhand Vor⸗ behalte. Dr. Lohmann wird dann von dem Sprecher der Unabhängigen Sozialdemokratie, Herrn Ströbel, abgelöſt. Die Rede des neuen Vigepräſidendten im Staatsminiſterium, Dr. Friedberg, wurde dann das Ereignis des Tages. Dr. Friedberg begann zunächſt mit einer Polemik gegen Herrn Ströbel, den er clängend abführte. Dann wandte er ſich den Konſer⸗ dativen im allgemeinen und Heydebrandi im beſonderen zu und verwies barauf, daß Bismarck noch im Jahre 1878, alſo ſchon zu einer Zeit, wo er ſich über die Wirkungen des allgemeinen Wahl⸗ rechis ein Urteil hatte bilden können, erklärt hätte, daß er lieber in den Kreiſen des allgemeinen Wahlrechis verkehre. Dr. Fried⸗ berg berwies dann noch auf andere berühmte Konſervative, die ſich gleichfalls für das allgemeine Wahlrecht ausgeſprochen hätten, wie auf Hermann Wagener und Moritz von Blankenburg. Auf ſeine eigene frühere Stellung übergehend, meinte dann Miniſter Friedberg: Er hätte immer erklärt, ein abgeſtuftes Wahlrecht ſei nur ſolange zu ertragen, als es die Regierung trägt. Entſchied die Regierung ſich für ein freies Wahlrecht, ſo könnten wenigſtens die Liberalen gar nicht mehr zurückweichen. Wenn man der Krone borwerfe, daß ſie plötzlich und unvermittelt ihre Auffaſſung in der Wahlrechtsfrage geändert hätie, ſo könne er darauf nur erwidern: Wir alle haben uns im Krieg weiter entwickelt. Auch die Anſichten der Krone haben ſich eben geändert. Im übrigen beſtände tatſäch⸗ lich der Wille der Krone, das gleiche Wahlrecht unter allen Umſtänden durchzuführen, und die Regierung hätte den ganz beſtimmten Auftrag datzu von der Krone erhalten, bahin zu: irken, datz die Vorlage, wenn auch mit Veränderungen, ſelbſtverſta.⸗dlich nur im Rahmen der Vorlage, Geſetz werde. Es ſei ſo viel von einem Schutz der Kronrechte die Rede. Wer die Rechte der Krone zu ſchützen vorhabe, der müſſe ihr auch helfen, ihr Wort einzulöſen. 7 Des weiteren legte der Miniſter dar, daß für das Pluralwahl⸗ recht keine ſtatiſtiſchen Grundlagen beſtänden, daß ein Pluralwahl⸗ recht nur möglich wäre in Anknüpfung an die robe Tatſache des Beſitze“ Unter dieſen Umſtänden würde ein Pluralwahlrecht ein⸗ fach auf dasſelbe hinauslaufen, wie das Dreiklaſſenwahlrecht. Zum Schluß wandte ſich Dr. Friedberg mit ernſten, mahnen⸗ den Worten an alle bürgerlichen Parteien. Parteien, die ſich den Bedürfniſſen der Zeit nicht anzupaſſen verſtänden, würden vom Volke verlacht werden. Die Krone nicht, ſie würde ſich ſo nur tiefer in die Herzen der Menge eingraben. Aber für die bürgerlichen Parteien ſehe er große Gefahren heraufziehen. Man dürfe ſich da nicht leiten laſſen allein von der Rückſicht auf die Zuſammenſetzung der Fraktionen in dieſem Hauſe. Im Reichs⸗ tag würden die bürgerlichen Parieien die Quittung erhalten dafür, wenn ſie dieſe Vorlage ablehnten. Im übrigen ſei die Regierung durchaus bereit, innerhalb des Rahmens des allgemeinen Wahl⸗ rechts den Andersdenkenden nach Möglichkeit ent⸗ gegenzukommen. Die Rede des Miniſters weckte einen ſtarken, nachhaltigen Ein⸗ druck auf allen Bänken des Hauſes. Deutſche Frömmigkeil. In Dezemberheft der Zeitſchrift„Deutſchlands Erneuerung“( F. Lehmanns Verlag, München) führt Direktor Dr. E. Neuen⸗ dorff, zurzeit im Felde, über dieſes Thema folgende Gedanken aus. Sicheren Berichten zufolge iſt das kirchliche Leben der Heimat, das im Anfang des Krieges einen ſtarken Auſſchwung genommen hatte, längſt wieder urückgeebbt. Anders ſteht es bei den aten. Aus perſönlicher Kenntnis einer Reihe von Truppenteilen und nach Einſicht in rund 30 000 Soldatenbriefe, kann der Verfaſſer nur ſagen, daß im Heere eine tieſe und echte Frömmigkeit herrſcht. In dieſen Brieſen finden die Empfindungen ihren einſachen, zarien merdet und rührenden Ausdruck. Die Evangeliſchen ſind in der Darſtellung ihrer Hater die Katholiken haben Gefühle larjamer und ungel den, um dem Ausſchuß für die Verſorgung Belgiens und reichlicher Formeln für ſie bereit, aber an innerlichem Bedürfnis 55 Frömmigkeit geben ſie ſich beide nichts nach. Unzählige ſolcher B 0 atmen Gottesfurcht, ſie weiſen auf Bibel⸗ und Geſangbuchſtellen hin, ſie ſind in aller Not voll Mut, Zuverſicht und Ergebung. Wie kamm nun dieſe im beſten Teil unſeres Volkes neuerwachte, ſchöne Fröm⸗ migkeit ihm erhalten werden? Gewiß iſt, daß die ſtändige Lebens gefahr die Leute zum Gebete führt, und ſo ſagen viele„Not kenn beien, ſolange ſie dauert.“ Aber das iſt doch nicht der einzige Gru dieſer neuen Frömmigkeit. Im Anfang aller Religion war Einſan keit und Stille.„Darum erieben die modernen Menſchen ſo Religion, weil ſie ſo wenig allein ſind“ hat einmal Naumann geſagt. Die wilde Haſt der Gegenwart, die Gier nach Erwerb läßt keinen Raum für tiefere relgiöſe Gefühle. Das hat der Krieg gewandelt⸗ Für jeden Soldaten folgen auf unruhige Kämpfe Wochen uyd Mo⸗ nate, die nur mit Wachen und Schanzen ausgefüllt ſind. Das Zeiten der Einſamkeit und Stille, der Sammlung, des Nachdenkens, der ſinnigen Betrachtungen ſowohl der umgebenden Natur wie al er Lebensfragen. Da erwacht die deutſche Seele und die deutſche Fröm migkeit. Und damit dieſe nach dem Kriege nicht wieder einſchlummere, Liſt nichts weiter nötig, als daß man den deutſchen Menſchen der Zu⸗ kunft mehr als bisher Gelegenheit zur Einſamkeit, Zeit zur ſchaulichkeit, lebendige Beziehungen zur Natur verſchafft. Die Schule ſollte beginnen und ihre Lehrpläne vereinfachen und den Schülern lieber weniger Materien, aber dieſe gründlicher beibringen. Da⸗ Wirtſchaftsleben ſollte folgen und vor allem durch verkürzte Arbeits zeit die Menſchen entlaſten. Wenn ſich zu ſolchen Aenderungen eine weitſchauende Siedlungspolitik, eine geſunde Bodenreform geſellt, werden wir einmal anders daſtehen als heute und wir werden unſere Volksgenoſſen zu innerlich ſtarken, vaterlandsliebenden, frommen Menſchen machen und ſo einmal die Früchte ernten, die in Stürmen dieſer Kriegsjahre gereift ſind. Badiſche Politik. Karlsruhe, 5. Dez. Die Budgetkommiſſion beriet K den Voranſchlag des Snanzmtniſteriums ie Gründung einer ſtaatlichen Spar⸗ und Darlehnskaſſe wurde billigt. Die Domänenverwaltung will am Syſtem der Oberförſte feſthalten, daß ſich in Baden wohl bewährt habe. Der Krieg 2 auch durch an Arbeitskräften den Holzertrag gemindert, 5 in dieſem Jahre nur 75 Prozent des früheren Ertrages chlagen worden. Die Umwandlung von Wald in Ackerland, onders in der Rheinebene und im Vorlande, wird empfohlen; egierung hat uit den Vorarbeiten dazu ſchon begonnen. Regierung machte Mitteilungen über die——— die dafür ausgeſprochenen Strafen und Nachläſſe von ſolchen. der Nachmittagsſitzung wurde über die Veranlagung von la 1 ſchaftlichen Grundſtücken in der Nähe der großen Städte verhande und über die weitere Durchforſchung des Landes nach minercliſchs⸗ Schätzen. Der Anteil Badens an der preußiſch⸗ſüddeutſchen Klaſſen lotierie iſt zurückgegangen. Schließlich wurde noch der Voranſchlag des Staatsminiſteriums erledigt. Letzte Meldungen. Italieniſcher Bericht vom 5. Dezember. (TB. Nichtamtl.) Auf der Schlegener Hochfläche begann det Gegner einen Angriff auf unſere Stellungen. Der erſte Stoß erfolgte geſtern. Unſere Truppen leiſteten heftigen Wider ſtand. Der einzige von den Oeſterreichern und Deutſchen um den Preis außerordentlich ſchwerer Verluſte erreichte Vorteil beſtand in der Eroberung einiger Stellungen. Nach einem ſchon in der begonnenen und weiter mit ſehr großer Heftigkeit fortgeſetzten Siõ· rungsfeuer mit mächtigen Sperr⸗ und Trommelfeuerwellen m die feindlichen Maſſen einen doppelten Angriff auf unſere Siellungen auf dem Meletta. Der erſte von Nordweſten kommende Angriff brach am Kach⸗ mittag endgültig in dem Abſchnitt am Monte Siſemol zuſammen. Un den ſüdweſtlichen Hängen des Meletta und Gellie, wo der Au greifer nach heftigen Nahkämpfen mit großen Verluſten abgeſch. gen wurde, wurden einige Hundert Gefangene verloren. Gi sweiter von Nordweſten angeſetzter Angriff wurde zwiſchen dem Monte Tonbareer und Mamie Babenſche(7) durchgeführt. Noch einem heftigen Kampf gelang es dem Gegner, einige S cräben zu beſetzen. Gegen die tſchechiſchen Umtriebe. Wien, 6. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Die Abgeordneten Schür 0 Langenhan und Genoſſen brachten eine von den Abgeordne unterzeichnete Anfrage an den Miniſterpräſidenten und der Miniſter für Landesverteidigung über das Verhalten Die In Tſchechen im Weltkrieg ein. Die Anfrage, welche 640 Seite, Maſchinenſchrift ſtark iſt, enthält das geſamte(ber dieſe geſammelte Material. Reue Berhaffungen von Friedenspropagandiſten. mus Gerfe Sreb Gar Lndre Fegce, nat erſ,— det aus Genf: Der„Matin“ meldet, die Regierung habe 15 70 Verhaftungen 22 welche die Friedensproh ganda bis ins Mark en ſollen. Die Abmachungen der Pariſer ſonſerenz voc dem italieniſchen Miniſterrat. a c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. ib.⸗Tel. g. Dez. Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet von der italieniſchen Grenge, ⸗Giornale d Italia“ berichtet: In den nächſten Tagen wervege Abmachungen der Pariſer Konferenz in einem ſich niſterrat zur Erörterung gelangen. Außerdem wird man ung über die Notwendigkeit der Mibhaltung einer gemeinſamen ſchlüſſig werden. Senator Humbert. Parte, 5, De.(Wr. Nichtamtlich) Mecung der Maeng Havas. Die Regierung wird morgen vom Senat die Ermächtig zum Vorgehen gegen Senator Humbert verlangen. Ein lateiniſch⸗amerikaniſcher Kongreß. 90 e. Von der ſchweizeriſ Grenze, 6. Dez.(Priv.⸗Lel., 8. Der ſchweizeriſche——— Preſſedienſt“ meldet aus Waſdngae, Der Präſident von Argentinien hat ſich endgültig entſchloſſen, enan lateiniſch⸗amerikaniſchen Kongreß einguberufe welchem nur diejenigen Staaten teilnehmen dürfen, die tak 18• lichneutral ſind, das heißt, Argentinien, Chile, Pa guay, Venezuela und Megiko. 4 Wien, 6. Dez.(WB. Nichtamil.) Sine aus yier neten beſtehende Stapinski⸗Gruppe der polniſchen vo den Wiedereintritt in den Polenklub. K. c. Von ſchweizeriſchen Grenze, 6. Dez.(Priv. Telſ 1 Der ſchweizeriſche Preßtelegraph meldet aus Rom: Bisher ſi rr Perſonen⸗ und Schnellzüge eingeſtellt worden. Neue Ginſ die kungen im Zugverkehr ſiehen bevor. Seit Sonnta verkehren ——— der angliſch⸗franzöſiſchen Transporte ausge ——— Hetzte Hundels⸗Hachrichten · Neuer Verbaad im Feithandel. Wie man uns mitteilt, wurde mit dem Sitz in Leipaig dem Namen Groſthandelsverband für Kanin- und Hasenfellen neue Vereinigung gegründet, welche den Zusammenschluß tiger Handelsfirmen bezweckt, welche vom königlich preußi Kriegsministerium für die Beschlagnahme und an die Aktiengesellschaft Leipzig auszufüihnenclen Kanin-, Hasen⸗ Katzemelle ernann worden eind, X * * —— EEFEFE e breſſen „Derstag den 6. Dezember 1917. Mannheimer Heneral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgade.) Nr. Nrz. 6. Serte. Nus Stadt und Land. Mit dem 20 ausgezeichnet M Gcsraphiſt Hans Haag, Sohn des Kellner⸗ Wii Hönſch, Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt Leutnant der Lundwehr Ph. Herbſt, Archlickt. Sonſtige Auszeichnungen. 0 Musketier Karl Fiſcher, bei einem Reſ.⸗Inf⸗Regt., Inhaber es Eiſernen Kreuzes. Sohn des Werkführers Joh. Fiſcher, wurde der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille ausgezeichnet⸗ 9 Kaufmann Hans Lorbeer, C 3, 16, Inhaber des Eiſernen keuzes, erhielt die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille. Höchſtpreiſe für Chriſtbäume. Der Chriſtbaum gehört zum deutſchen Weihnachtsfeſt. Sein Narter Lichterglanz gibt dieſem Feſt der Liebe erſt die eigenartige 0 ihe. Wer es irgend machen kann, ſchmückt wentgſtens ein kleines indemchen, Leider wurde dies ſchon im letzten Jahr vielen erſchwert, Sdem auch für die Taanenbäumchen Kriegspreiſe verlangt wurden. Rieſes Jahr iſt ein weiteres Hinaufſchrauben der Preiſe ſicher zu lſwarten, wenn nicht gebremſt wird. a zu 1 es aber die höchſte Zeit. Denn der übermäßigen reisſteigerung muß ſchon im Wald geſteuert werden. enn die Händler 05 teuer eingekauft haben, können ſie nimmer —5 verkaufen. Am wirkſamſten wären fürs ganze Laad von der egierung feſtgeſetzte Höchſtpreiſe, die dann unter Einrechnung der ransportkoſten mit mäßigem Aufſchlag in den Städten gelten Nüen. Frankfurt hat z. B. feſtqgeſetzt, daß Bäumchen bis zu Meter Höhe 60 Pfg., von—3 Meter Höhe 1 Mk., noch höhre Mk. koſten dürſen. Was geſchieht in Baden und Mannheim?—1. » Der Feldpoſtvertehr zu Weihnachten. Es beſtehen noch immer Unklarheiten über die Möglichkeit der Verſendung von Weihnachts⸗ paketen und ⸗Päckchen ins Feld. Zur Aufklärung mag daher fol⸗ gende Zuſammenſtellung dienen. Es werden nicht angenom⸗ men und befördert: Vom.—22. Dezember: Pakete un“ Päckchen an deutſche Kriegsgefangene im Ausland. Vom.—25. Dezember: Rioatpakere ins Feld von 7% bis 10 Kilo. Vom 15.—24. Degember: kivatbriefſendungen im Gewicht von 50—500 Gramm(Feldpoſt⸗ en) an Heeresangehörige und zwar ohne Unterſchied, ob die Hildungen an Heeresangehörige im Felde oder an Angehörige im lande beſindlicher Truppen gerichtet ſind. Die gleiche Verkehrs⸗ inſ hrinkung tritt mit Rückſicht auf den Reujahrsbriefperkehr wie 2 Vorſahr für die Zeit vom 20. Dezember bis einſchließlich Januar ein. Ringkragen für Peſizeteeſter. Um die Polizeiunter⸗ Mfiziere— en Urlauberzügen, die Militärzug⸗ uillen und die auf Bahnhäfen mit der Aufrechterhaltung Ordnung betrauten Unteroffiziere den reiſenden Militärperſonen Reraber als Polizeiorgane zu kennzeichnen, werden dieſe Ugter⸗ 0 siere mit Ringkragen ausgeſtattet. Die Ringkragen entſprechen er Nrobe der Mngtragen füe Pene und tragen in der Mitte eine innerhalb der Armee fortlaufende Rummer in deutlichen Biffern, die den Träger ausweiſen ſoll n. “ Teuerungszulagen verſicherungspflichtig. Das Reichsverſiche Tungsamt hat er Eniſche dung ſolgenden für die Kranken⸗ und e wichtigen Grundſatz in Ueber⸗ timmung mit dem für Angeſtellenverſicherung auſgeſtellt. Unter Entgelt im Sinne der Reichs⸗Verſicherungs⸗ Voſung fallen alle vermögenswerten Vorteile, die dem Beſchäftigten als Bergiütung für ſeine Arbeit tatſöchlich gewährt Teiden. Dies trifft auch hinſichtlich der Kriegsbeihilfen oder ** szulagen zu; denn dieſe Zuwendungen fließen Beſchäftigten nichi außerhalb ſeines Beſchäftigungsderhältniſſes „ſondern ſie erfolgen aus Anlaß der Tätigkeit im Betriehe des unbeitgebere und als Gegenleiſtung für ſeine Tätigkeit. Auf Form nd Maßſtab der Leiſtungen kommt es nicht an, ebenſowenig iſt es Belang, daß die Teuerungszulagen nur auf unbeſtimmte Zeit⸗ Surer berw, 1191 und gegebenenfalls widerrufen werden können. Dieſe wuwendungen können ſomit nicht lediglich als Ausfluß des Wohl⸗ Gollens des Arbeitgebers oder als ein den Beſchäftigten gewährtes zeſchenk angeſehen werden. Sie ſind wie alle Lohnerhöhungen, Nac bei der Verechnung des durchſchnittlichen Tagesentgelts des rſicherten zu berüͤckſichligen. ſch* Unſere Jugend und die Kriegskoſt. Noch im vorigen Jahr ſpien es, als ſei die Jugend gegen die Wirkungen der Kriegskoſt, e für manchen Erwachſenen zu recht erheblichem Gewichtsverluſt feahrt hat, ſo gut wie gefeit; die Feſtſtellungen der Schulärgte in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands ergaben immer wieder, 5 der Krieg in dieſer Hinſicht an unſerer Jugend im allgemeinen Wurkos vorübergegangen ſei. Neuere Unterſuchungen oahen aller⸗ ungs, daß hierin eine Aenderung eingetreten iſt: der Mangel an kebensmitteln macht nun auch der Jugend in den Großſtädten und ſ den dichtbevölferten Landgemeinden unſerer Induſtriegebiete zu Haffen. Die umfaſſenden Unterſuchungen, die der Schularzt von 8 mitz, Prof. Dr. Thiele, ſeit längerer Zeit an Chemnitzer 18 und Fortbildungsſchülern angeſtellt hat, haben zu dem Er⸗ — geführt: von 1916 zu 1917 iſt trotz der Zulagen, die für Pendliche gewährt werden konnten, eine Verſchlechterung — Ernährungszuſtandes eingetreten. Bei den Kin⸗ der von leinen Beamten, von Lehrern und Feſtbeſoldeten war uur, Rücgang beſonders auffallend, während die Kinder aus Kreiſen uit höheren Einnahmen oder aus Familien von Schwer⸗ und Siwecſtarheitern weſentlich günſtiger abſchnitten. Der Verzicht Spoct, Wanderungen und Leibesübungen, den Prof. Dr. Thiele hechemein empfiehlt, iſt unter dieſen Verhältniſſen allerdings drin⸗ End geboten; ein ausreichendes Gegengewicht iſt er aber nicht. Den heute ſteht feſt, daß im lommenden Jahr die Bewegung üstadtkinber aufs Land“ mit gang beſonderem Nachdruck U50 in noch größerem Umfange einſetzen muß. Die Einrichtung, ſ0 70 Frühjahr 1917 in aller Schnelligkeit cus dem Nichts ge⸗ bi fen werden mußte, iſt da; ſie iſt erprobt und wird nach den waber geſammelten Erfahrungen berbeſſert werden; ſo ſieht zu er⸗ ſührten, daß ſie im kommenden Jahre zu noch ſchöneren Erfolgen führ Für unſere geſamte Kriegswirtſchaft aber muß die Rot, die en auch unter den Jugendlichen um ſich zu greifen broht, erneut Landnlaſſung zu dem Verſuche ſein, die Lebensmittel auf dem 5* möglichſt lückenlos zu erfaſſen. Strenger Winler im Schwarzwald. Bon unſerem h⸗Mii⸗ mbeiter wird uns geſchrieben: Pünktlich, mit Beginn des Ehriſt⸗ aunats, hal ſich der Winter im Schwarztald Der harte, Kalte Schy aran aldwinter mit dickem Schneeſell und beißender Ber⸗ Am Sonntag und Montag tobten die Weter über den beſonders ſchwer. Gewaltige Schneeſtürme fegten über alle ene des Gebirges und häu mit einemmale große Schnee⸗ luengen an. Schon in der Frühe des Montags hat man in Mittel⸗ den des Schtwarzwaldes gegen 50 Zentimeter Schneehöhe ge⸗ urd den Tag über ſchneite es no“ weiter. Ueber den Feld⸗ ſälle und das Belchengebiet gingen 48 Stunden lang heftige Schnoe⸗ bei 6 bis 7 Grad' Kälte nieder. 60 bis 70 Jenlimeter Schnee im en durchſchnittlich von dieſen Höhen gemeldet und ſelbſt Ze Höllental, in Tiliſee und Hinterzarten mißt man 30. bis 5 Eyümeter Schneelage. Die Jugend widmet ſich eifrig dem mit leeſport und huldigt dem Eislauf; alle Weiher ſind der Liner nicht mehr zu durchſtoßenden Eiskruſte überzogen; auch lune Iltiſee bildel bereits eine(piegelglatte Elskfäche. 10 k doch in den deiden letzten Nächten das Thermometer bis auf mucherd herab. In der Gegend von Triberg, Furtwangen, Schö⸗ Perdeund Schönwald mußte wiederholt der Bahnſchlitten geführt n, ebenſo über zahlreiche Paßhöhen des ſüdlichen Schwarz⸗ Shs bei Tabe St. Blaſien, um den Verkehr aufrecht 0 F Die Schneeverwehungen woren ſehr beträchtlich: eleatweiſe wurde der Schnee bis zu 1½ Meter angeweht: auch die den draphenmaſten haben unter den Schneeſtürmen mehrfg—ga- enommen, die Drähte waren ſtreckenweiſe weggeriſſen. Im Schwarzwald ſchnelte es aleichfalls ſehr ſtart. Von der wo über ein halber Meter Schnee liegt, ebenſo vom niebis, von der Zuflucht und von Ruheſtein beſteht eine gute Schlitten⸗ und Skibahn bis in die Täler, die ſelbſt mit einer 5 bis 10 Zentimeter hohen Schneedecke überzogen ſind. Bei hellem Wetter und Nordwind ſteigerte ſich der Froſt am Mittwoch erheb⸗ lich; in den Frühſtunden gab es in der Ebene 9 Grad, im Gebirge bis 13 Grad Kälte. Erwiſchte Einbrecher. Mehreren Beamten des 3. Polizei⸗ reviers(R 1, 14) iſt in der Nacht von geſtern auf heute ein guter Fang gelungen. Sie verhafteten zwei Einbrecher, die im Warenhaus Schmoller Waren im Geſamtwerte von mehreren tauſend Mark ent⸗ wendet hatten. Die Diebe hatten ſich abends kurz vor Geſchäfts⸗ ſchluß im Abort des Geſchäftshauſes verſteckt und dann im Laufe der Nacht ihre Tätigkeit aufgenommen. Als ſie ſich mit ihrer Beute durch ein Nachbarhaus zu entfernen ſuchten, wurde die dort wöhnende Wirtin aufmerkſam und unterrichtete die Polizei, worauf die Verhaftung erſolgen konnte. 8 Sperre der Gänſeausfuhr aus Bayern. Durch die Reichs⸗ kanzler⸗Beroironung vour 3. Juli 1917 iſt eine Neuregelung des Verkehrs mit Gänſen notwendig geworden. Zur Durchführung der notwendigen Maßnahmen hat die Bayeriſche Fleiſchverſorgungs⸗ ſtelle angeordnet, daß bis auf weiteres die Ausfuhr von Gänſen aus Bayern geſperrt wird. Mannheimer Künſtlertheater„Rpollo.“ Wer kennt ſie nicht, die beiden böſen Buben, die immer ſchlimme Streiche ausheckten und ſchließlich ein ſo jämmerliches Ende fanden! Max und Moritz, dieſe Schlingel, denen nichts heilig war, nicht die Witwe Bolte mit ihrem Herg voll Liebe für ihre Hühner, nicht der fleißige Schneider Böck mit ſeiner großen Schere und dem noch größeren Bügeleiſen, nicht der ehrwürdige Lehrer Lämpel, für den Zufriedenheit die größte Freud iſt, nicht der gute Onkel Fritze mit der ſpitzen Zipfelmütze. Dieſes Mal brauchten ſich die Kleinen nicht mit dem„hören oder leſen“ zu begnügen, ſie konnten im Mannheimer Künſtlertheater alles mit erleben. Nur der eigentliche ſechſte Streich, der in der Bäckerei, blieb aus. Wo ſollie man auch das viele Mehl und den Kuchenteig ernehmen, die böſen Jungens zu backen? Dafür ward denn der ſiebte zum letzten Streich, aber er ging nicht ſo traurig aus, wie es uns Onkel Buſch in ſolch köſtlichen Verſen und ebenſo köſtlichen Bildern ſchildert. Max und Moritz kamen noch einmal davon, ſie kamen heil und geſund wieder aus der Mühle heraus und ver⸗ ſprachen nun, ganz artig zu werden. Die bekannten Figuren wur⸗ den dargeſtellt von den Damen König und Fernau(Max und Moritz), Brenken(Witwe Bolte), Körner(Frau Schneider Böck) und den Herven Bertram(Schneider Böck), Fricke (Lehrer Lämpel), Pieau(Onkel Fritze), Heldt(Bauer Mecke) und Hoppe(Müller). Für die Spielleitung zeichnete Robert Scheyer. Die Aufführung vermochte nicht, manche Unvollkom⸗ menheiten zu verwiſchen. Das Haus war ausverkauft, und die kleinen Zuhörer hatten ihre helle Freude an den Vorgängen auf ne. pp. Rommunales N. Heidelberg, 6. Dez. Den Bürgerausſchußmitgliebern ſind eute 5 ſlabtrülliche Vorlagen zugegangen. Sie betreffen 1. die inrichtung einer ſtädtiſchen Gutsverwaltung. Für die 4— Güter: Speyerershof, Kohlhof, Bierhelderhof und Neidelsbach(Bezirk Boxberg) die zuſammen 325 Hektaxr um⸗ ein Gutsverwalter— werden, für deſſen Gehalt ie Tarifklaſſe Ib des Gehaltstarifs maßgebend ſein ſoll(Anfangs⸗ gehalt 3 Mark, Höchſtgehalt 6000 Mark). Außerdem ſoll ihm ein von 1000 Mark und 10 Prozent des Rein“de⸗ winnes(mindeſtens 1000 Mark) zugebilligt werden. 2. Das geſamte ſtädtiſche Kaſſenweſen ſoll zuſammengefaßt und eine Hauptbuch⸗ altung eingerichtet werden,— die Rechnungsführung aller ädtiſchen Kaſſen übertragen wird. Das Ortsſtatut wird ent⸗ prechend abgeändert. 3. Für Einrichtung von Gasautomaten wird ein weiterer Betrag von 150 000 Mark angefordert; die bisher für dieſen Zweck bewilligte Summe von 330 000 Mark iſt bereil⸗ erheblich überſchritten, die Ausgaben für die Herſtellung von Auto⸗ matenanlagen belaufen ſich ſchon auf 443 000 Mark. Die ange⸗ forderten 150 000 Mark ſollen aus Rücklagen der ſtädtiſchen Werke gedeckt werden. 4. Der Stadtrat beantragt, Herrn Direktor Dr. oſch⸗ Ludwigshafen ein Grundſtück von 110 a am Wolfsbrunnen⸗ weg 775 Preis von 3,50 Mk. für den Quadratmeter zu verkaufen. 5. ie am 31. Dezember 1916 vorhanden geweſenen Ueber⸗ chüſſe der ſtädt. Sparkakſe in Höhe von 60 000 Mark ollen verwendet werden wie folgt: 20 000 Mark für die Oberreal⸗ 36 16000 Mark fur die Höhere Mädchenſchule, 7 000 Mark für ie Gewerbeſchule, 17 000 Mark für die Volksſchule. * Karlsruhe, 4. Dez. Der Bürgerausſchuß genehmigte geſtern Nachmittag einſtimmig die Vorlage des Stadtrats über die NReuregelung der Teuerungsbeihilfen und Kriegs⸗ zulagen, deren Inhalt bereits beſprochen wurde. Von zwei wei⸗ teren wiriſchaftlich bedeutſamen Vorlagen wurde die erſte: Errichtung einer ſtädtiſchen Häuſerkaſſe, ebenfalls einſtimmig an⸗ ommen, die zweite, betr. die Errichtung eines ſtädtiſchen andwirtſchaftsamtes, über die wir gleichfalls berichteten, wegen der vorgeſchrittenen Zeit und mit Rückſicht auf die dabei zu erwartende längere Nahrungsmitteldebatte von der Tagesordnung abgeſetzt. 50 Rus dem Großherzogtum. 2 Heddesheim, 4. Dez. Eine Enttäuſchung erlebten am Samstag diejenigen hieſigen 9 und Köchinnen, die auf den Sonn⸗ tags⸗Küchenzeitel Haſenbraten“ geſetzt hatten. Durch die Orts⸗ küingel war nämlich am Freitag zur großen Freude bekannt gemacht worden, daß Samstag nachmittag 4 Uhr Feldhaſen, aus der Treib⸗ iagd herrührend, an die Bezugsberechtigten zu 6 M. das Stück ab⸗ gegeben würden. Eine ſtattliche Anzahl Abnehmerinnen war ſchon vor der beſtimmten Stunde um das Rathaus verſammelt. Nach längerem Warten wurde mitgeteilt, daß die Haſen nicht abgegeben werden dürften, weil ſie der Kommunalverband an ſich gezogen habe. Daß die Wartenden aufgebracht waren, iſt nicht zu verwundern, wenn man bedenkt, daß man ſich neben dem Verluſt des Haſenbratens auch recht kalte Füße zugezogen hatte. Wie man weiter erfährt, waren, nachdem jeder Schütze für ſich einen Haſen beanſprucht und der Jagd⸗ pächter ſeinen Anteil genommen hatte, nur noch etwa 40 Stück übrig geblieben, die für die Kaufluſtigen nicht halb ausgereicht hätten. IWeiunheim, 5. Dez. Der Leiter der Bauabteilung der Leder⸗ werke Carl Freudenberg G. m. b.., Bauingenieur Guſtav Schnur, iſt im Alter von 62 Jahren geſtor ben.— Die hieſige Ortsgruppe des Flottenbundes deutſcher Frauen be⸗ ſchloß 4 5 der Marinelazarette einen Weihnachtsbazar in den„Vier Jahreszeiten“ abzuhalten. )20 Durlach, 5. Dez. Durch ein aus einem geheizten Ofen heraus⸗ 0 Rohr drangen Kohlengaſe in das Schlafzimmer der Witwe arl Kurz. An den Folgen der Kohlengasvergiftung ſtarb die 29jährige Tochter der Frau, die ſelbſt ſchwer erkrankte. .C. Raſtaft, 29. Nov. Die Vereinsbank Raſtatt, eine auf den Grundſätzen von Schulze⸗Delitzſch gegründete Genoſſenſchaft, konnie heute das Jubiläum ihres 50jährigen Beſtehens 83 Aus dieſem Anlaß hat die Vereinsbank 10000 Mark dem oten Kreuze, dem Heimatdank, der Handwerkerfürſorge und andern wohltätigen überwieſen. Pforzheim, 5. Dez. Der bei dem Eiſenbahnunfall zwiſchen Eutingen und Hilfsarbeiter Guſtab Schwarz, wohnhaft in Karlsruhe⸗Mühlburg, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „ Bad Dürkheim, 5. Dez. Am Samstag waren es 25 Jahre, das K. Wirkl. Rat Rudolf Bart die Leitung der Geſchäfte als Bürgermeiſter übernommen hat. Aus dieſem Anlaß fand am Sonntag im Stadthausſaale eine Feier ſtatt, die aus der Bürgerſchaft zahlreich beſucht war. Für die unbeſtrittenen Ver⸗ dienſte, die ſich der Jubilar um ſeine Vaterſtadt als Kurort er⸗ worben und die u. 4. in der Rhein⸗Haardt⸗Bahn ſichtbar zum Aus⸗ druck kommen, wurde er zum Ehrenbürger ernannt. * Germersheim, 5. Dez. Zu der Blutkat, der, wie berichtet, in Bellheim die 21 Jahre alte Kätchen Volandt zum Opfer fiel, wird noch ſolgendes mitgeteilt: Die Verhaftung des Vaters unter dem Verdacht der Täterſchaft erfolgte deshalb, weil er ſich erſt einige Stunden nach Bekanntwerden der Tat, da der Schrecken ihn überwältigt hatte, an den Tatort begab. Andere Verdachts⸗ gründe liegen nicht vor. Das Mädchen eütfernte ſich gegen ½8 Uhr abends aus dem Wohnzimmer und wurde dann nicht mehr geſehen, Der Vater und die Mutter erfuhren erſt morgens beim Erwachen durch die im Oberzimmer ſchlafende ältere Schweſter der Ermor⸗ deten, die mit ihr ein gemeinſames Schlafgimmer inne hatte, von dem Verſchwinden der Tochter. Der Bahnwart, der die Leiche fand, höcte nachts in der Nähe ſeines Häuschens ein Mädchen längere Zeit jammern. Die Volandt war auch nicht erſchlagen, ſondern erſtochen worden, das beweiſt ein Stich oberhalb des Genichs Bad Homburg v. d.., 5. Dez. Geſtern iſt die„Aktien⸗ geſellſchaft Bad Homburg“ begründet worden, deren Zweck die Uebernahme des geſamten Kur⸗ und Badeweſens in Bad Hom⸗ burg iſt. Zum Leiter der Geſellſchaft wurde der bisherige Kur⸗ direktor Feldſchieper gewählt. Aus dem Maunheimer Runſtleben. Märchen⸗ und Buſch⸗Nachmittag— Annie Arden⸗Maur. Uebermorgen, Samstag, den 8. Dezember, 3½ Uhr, findet im Kaſinoſaal ein äußerſt genußentſprechender heiterer Kinder⸗Nachmittag für Klein und Groß ſtatt. Annie Arden, die mit ihren Märchen⸗Erzählungen und Buſch⸗Vorträgen in auswärtigen Städten viel Erfolg erzielt hat und von ihrer Mit⸗ wirkung in— Veranſtaltungen auch beim Mannheimer Publikum in beſter Erinnerung iſt, erzählt einige der ſchönſten heiteren Märchen von Anderſen und Grimm und trägt Verſchiedenes ron Wilh. Buſch vor. Den Abſchluß des Programms bilden luſtige Kindergedichte. Die Veranſtaltung dürfte im Hinolick auf die ſchönen Darbietungen und bei der Beliebtheit der Künſtlerin großen Zuſpruch aden. Handel und industrie. Pfälzische Nanmaschinen- uud Fahrrädertabrik, vorm Gebr. läryser in Kaiserstantern. Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 1916—17 einschließ- lich 90 512 M.(i. V. 49 335.) Vortrag und nach Abschreihungen von 123 511(102 177) einen Reingewinn von 1020 411 Mark(877 200 Mͤ.) zu folgender Verwendung: Sonderabschreib- ung 150 000 M.(Wie i..), Sonderrücklage für Umsiellung in die Friedenserzeugung 100 000 M.(wie i..), Sicherheitsbestand Mle. 25000(35 000.), Beichnungen und Gewinnbeteiligungen Mark 93 888 M.(70 277.), Wohliahrtszuweisungen 75 000(88 000)., wie bereits mitgeteilt, wieder 15 Prozent Dividende gleich 337 500 M. und eine besondere Ausschüttung von 50 M. auf die Akctie(0) gleich 112 500 M. und Vortrag 122 522 M. Das Unternelnmen war nach dem Geschäfitsbericht fortiaufend gut beschäftigt und mußte sogar in verschiedenen Abteilungen Während des Jahres mit Nachtschicht arbeiten. Durch Neueinrichtungen wurde hesonders die Werkzeugabteilung stark belastet. Da für einige Monate noch Aufträge vorhanden sind, sei die Foridauer der Beschäftigung einstweilen gesichert. Man an geeigneten Arbeitskräften lieb die Herstellung von Nähmaschi- nen nur in ganz beschränktem Umfange auirechterhalten, doch blieb der Absatz bei außerordentlich großer Nachfrage er das Vorjahr nicht zurück. In Fahrrädern war der Bedari nur gering, die Erze mußte beinahe ganz eingestellt werden, besonders weil diè Werlezeugmaschinen für andere Arbeiten be⸗ nötigt wurden. Die laufenden Schulden sind in dem Vermögens⸗ ausweis auf 1 050 089 M. stark angewachsen(i. V. 150 215.). Anderseits erhöhten sich die Außenstände einschließlich Bankgut⸗ haben auf 2 350 730 M.(1 505 921), Wertpapiere aui 1 527 698 M. (710 670). Die Vorräte sind mit 604 130 M.(800 885) bewertet, dar. unter 330 775 M. 615653) Waren und 363 303 M.(294 231 M) mautepreise. Wie die Deutsche Rohhaut-.-G. ilwen Auliefern mitteilt, zahlt sie für die im Januar anzudienenden Dezemberansammlungen von beschlagnahnmen Häuten und Fellen die gleichen Preise vie im Vormonat. Franlurter Wertpopterbörse. Frankfurt, 6. Dez.(Pr.-Tel.) Der amtliche Börsenverkehr Volkzog sich für die variablen Papiere glatter, als in den letzten Tagen. Die Tendenz war unregelmäßig. Die Geschäftslosigkeeit, die auf den meisten Gebieten herrschte, wurde nock durch Ab⸗ gabelust vermehrt, da zu den angebotenen Kursen sich nur Wenige Käufer einstellten. Was die einzelnen Marktgebiete betrifft, 50 Seien an erster Stelle Rüstungsaktien bei schwacher Tendenz erwähut, Benz, Neckarsulmer, Daimier Deutsche Wafen und Rliein- metall standen im Angebot. Adlerwerke Kleyer besser gehandelt. Unter den Zellstoſiaktien gingen Zellstofſt Waldhof zurück. Schwü⸗ cher gestaltete sich die Tendenz auch in Kallalctien und Petroleum- Werten. In Schifiahrisaktien ist das Geschäft wesentlick ruhiger ge⸗ worden. Norddeutscher Lloyd und Paketfahrt gaben im Kurse nach. Auf dem Eisenbahnmarkt waren russische Prioritäten und Schiantungaktien als ſest hervorzuheben. Mäßige Besserung erziel- ten ferner noch von chemischen Aktien Badische Anilin. Holzwer- Eohkung und Höchister Parben. Scheideanstalt konnten die gestrige Steigerung nicht voll behaupten. Th. Goldschmidt standen im An- Gute Meinung bestand für Elektrizitätsaltien, besonders ür AEG. und Bergmann. Zementakiien ianden Beachtung. Loth- ringer Zement gingen zu wesentlich höheren Kursen um, Augs- burg-Nürnberger fanden ebenfalls gute Käufer. Der Montanmarlket war ruhiger bei gut behaupteter Lendenz. Iu russischen Banlen kanden bei erhöhtem Kursniveau Käufe stati. Am Rentenmakt haben die Friedenshoffinungen zu einer Bele- bung des Geschläftes geſührt. Deutsche Anleihen fest. Oesterrei- chisch-ungarische Nenten fanden weitere Beachiung. Auf den Vor- Schlag der rumänischen Truppen, einen Waffenstilistand einzulei⸗ ten, fanden rege Umsütze in rumänischen Renten stalt. Japaner, Chinesen abgeschwächt. Gegen Schluß trat auf Rückäufe Beie⸗ stigung auf den meisten Gebieien ein. Privatdiskont 4% Progent. 0 lesische Werte schlossen schwächer. Serer Wertpanterbörss, Berlin, 6. Dezember(Devisenmarxt.) 6. Auszahlungen für: Geld Briet Geld Brief Konstantinopeel 20.25 2035 20.25 20.35 Hokand 100 Oulden 271.75 272.23 276.75 277.2 Dänemark 100 Kronen. 2000 00 209.50 12.00 212.50 Schweden 100 Kronen. 237.75 238.25 240.75 241.25 Norwegen 100 Kronen. 210.75 211.25 213.75 214 25 Schweiz 100 Franken 148.00 148.25 149,50 149.75 Oest.-Ungarn 100 Kronen· 64.20 64.30 64.20 64.30 Spanien 83 136.5 137.% 136½ 137.½ Bulgarien 100 Leva 80.— 81.00 80.— 31.— HLondener Wertpasferbörse, EoD0R(. bezember. 4. 20. 4 4. 38. Konsel 55%½ 56— Erlo——— ſde Seers. 18½ 18% 5 Argenin.——— at R. Hen.——— Goſdfideie. 1% 1½ 4 Brasliian. 55/ 56¼ Peneyvaniag——— Randminges 2½% 3 4 Japaner. 71— 74½ Soutü Pace.——% noueKrgsnl.— Skortuglesen—— Union..—% Kriegei... SRussem——[Steele. 97— 102.— 3½%% Kriogsl.——— 4½Ruse, 1900—— Auaoondac.—— Fe. biskon. Baltim.& Ob.—. fte Tinto 66% 64—Sihber Canad. Pao.169 159 JChactereg 14— 6 14—8 Letzte Mandelsnachrichten. r. Düsseldorf, 6. Dez. Pr-Tel) Der Aufsichtsrat der Waggoniabrik Uerdingen beantragte bei reichlichen Abeclweib- ungen wieder 15 Prozent Dividende. ————————————— 2—.— —————————— 8 5———————— 5———— 2——— 5————————————— ————— 4. Seite. Nr. 572. Narnhein. er General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 6. Degember WI. Cambrai. Von Kriegsberichterſtatter Hermann Katſch. Cambrai, 1. Dezember 1917. Lange Zeit lag Cambrai, abfeits der durchgehenden Züge, unbequem erreichbar, eine ſtill emſig arbeitende Etappe fern der Gefahr das Schickſal von Quentin zu teilen. Der Tankangriff der Engländer im künſtlich geſteigerten Novembernebel rückte dieſe Ge⸗ fahr plöglich näher, vorgeſtern krachten allein in die Stadt ſelbſt 400 Grangten mittlerer Kaliber, während die drum herumgelegenen Vorſtädte ſchon längere Zeit und mehr zu leiden hatten. Nur ein⸗ mal, während der Sommeofſenſive, war ich hier zu flüchtigem Be⸗ ſuch, als es galt, engliſche Gefangene in der Zitadella zu ſprechen. In den wenigen Stubnden hatte ich den Eindruck einer etwas ſtillen, mehr vornehmen als tätigen Stabt, heute— iſt es eine tote. Alle Läben ſind geſchloſſen, der größere Teil der Fenſter, die den Explo⸗ ſionen zum Opfer fielen, mit rohen Brettern vernagelt, Schutthaufen, die von Glasſcherben ſtarren, allenthalben vor den Häuſern als Folgen der Wirkungen der Erſchütterungen, der Einſchläge und Splitter; aus den mehr oder weniger verſtopften Kellerfenſtern ragen die Röhren, die die improoizierte Heizung der Keller, des jetzigen Aufenthalts der Einwöhner, nach Außen entſendet. Der Qualm zieht in Knie⸗ oder Kopfhöhe an dem Vorüberſchreitenden vorbei. Die Furcht vor den engliſchen Granaten läßt die, die irgend etwa einzuholen haben, über die Straße huſchen und jeder wähnt ſein Leben nur in Sicherheit, wenn irgend etwas, und ſei es die dünnſte Scheidewand, ſich zwiſchen ihm und dem gefürchteten„Obus“ befindet. Rührend iſt die Einfalt, mit der die Leutchen ſich ge⸗ borgen wähnen. So ſah ich gegenüber dem Seiteneingang zur Kathedrale in einem zu ebener Erde gelegenen Kellerfenſter ein paar Holzpantoffel erſcheinen, die bedächtig die Sproſſen einer ſicht⸗ bar werdenden Hühnerſtiege hinabſtiegen, ein Rock erſchien und ſchließlich das Geſicht einer Alten, die auflachte, als ſie mein er⸗ ſtauntes Geſicht gewahrte. Aus der Situation war erkennbar, daß die Frau um nicht von dem 50 Zentimeter links gelegenen Haus⸗ eingang den halben Schritt bis zum Kellereingang über die Straße zu gehen müſſen, ſich innerhalb des Hauſes dieſe Hühnerleiter ange⸗ legt hatte, wo ſie jeder Steinwurf durch den Kellerhals treffen konnte, abgeſehen davon, daß die Mauern des Hauſes ſelbſt keiner Feldgrangte Widerſtand geleiſtet hätten. Ich fragte ſie, ob ſie ſich —— ſo 3 fühle, worauf ſie erwiderte: Bloß nichts ſehen! Nichts ehen! werdend, auf ihren Spuren nach und nach an den! Loche vorber, ein Jedes hatte irgend einen Gegenſtand aus der Wohnung in der Hand, der den ſchnell bezogenen Keller behaglicher geſtalten ſollte. Zum Abzug, der noch nicht beſohlen iſt, kann ſich die große Mehr⸗ zahl der beſſer Geſtellten nicht entſchließen. Die Möglichkeiten, ihr Eigentum zu erhalten, gibt es nach ihrer Anſicht zwei: entweder die Deutſchen zjehen ab— der immer näher dröhnende Lärm läßt ſie das wohl hoffen— oder der Befreier kommt, der Engländer, ſo raſch, daß ſie nichts im Stiche zu laſſen brauchen, und auch für dieſen Fall ſcheint es rätlicher als Hüter des Eigentums zur Stelle zu ſein. Das erwägt wohl keiner, wie Cambrai ausſehen würde, wenn es unmittelbar in den Kampf einbezogen würde, der jetzt nur das dicht davorgelegene Fontaine Notre Dame und Proville ergriffen hat. In einem tiefen Keller hauſt auch der Bürgermeiſter der Stadt, eine elektriſche Belelichtung wird von Mannſchaften überall ein⸗e⸗ richtet, inzwiſchen ſitzt das Stadthaupt beim Schimmer einer Kerze in einem noidürflig ausgeſtattaten Raume, ſein ſorgenſchweres Haupt nach Franzoſenart dick umwickelt, im Ueberzieher, den ſteiſen Hut auf dem Kopfe an einer Schreibmaſchine und tippt die an die Bevölkerung erlaſſenen Befehle der Ortskommandantur für die Maueranſchläge. Um ihn herum lungern die ſattſam bekannten Geſtalten niederer Angeſtellter. Nicht weit davon die eutſche Ortskommandantur. Der Chef ſelbſt wenig anweſend, be⸗ ſtändig unterwegs, da bei der Neuordnung überall nach dem Rechten 91 ſehen iſt. Der Kommandanturpfarrer, einer der ſtattlichſten känner, die mir begegnet ſind, ein alter Bekannter aus der Gegend von St. Mihiel, wo ich ihn noch in der Kutte aber mit dem Eiſernen Kreuz geſchmückt im Anfang des Krieges kennen gelernt habe. Jetzt hat er das traurige Amt die Opfer der Beſchießung zur letzten Ruhe zu geleiten. Wie doch trotz der ſo ſehr veränderten Lage der gewöhnli“e Dienſt ruhig ſeinen Lauf nimmt. Der Kriegsgerichtsrat der Kom⸗ mandantur erhält, an einem beſcheidenen Tiſchchen ſitzend von einem Unteroffigier ein Aktenſtück; es handelt ſich darum aus den Perſo⸗ nalakten eines Einwohners feſizuſtellen, ob er vertrauenswürdig genug iſt, bei der Beerdigung der Toten mitzuwirken. Aus den Ein Teil ihrer Familie kletterte ſo, für kurze Zeit ſichtbar Akten geht hervor, daß er wegen„Mehlſchwindels“ orbeſraß, Die Einwilligung wird erteilt. Er iſt ja kein Verbrecher.— die Not ihrer Mitbürger auszunützen, iſt ja jetzt in allen Lãnd ein anerkannter Beruf geworden. der Unheinilich iſt die Beſchicklichkeit des Verpflegungsoffiziers, 5 auch hier, in dem unwirillchen Keller, den Herten der omme dantur zur gewohnten Stunde den Tiſch bereitet, auf dem 19 einmal die Zahnſtocher fehlen. Es wurde beim beſchleunigten ller zug eben alles mitgenommen. Während ich mich in dem 0 umſehe, heißt es plötzlich, in dem nahen Rathaus ſeien engliſche Gefangene aus Fontaine eingebracht. Richtig, fünf lange, Kerle, die flachen Stahlhelme wie die ganze müllfarbene Meie noch über und über mit dicken Lehmpatzen bedeckt ſtehen, ſich 0 dem heräbſtrömenden Regen etwas deckend, in einem Seiteneingarg es Rathauſes, zwei ganz junge friſche Burſchen, die ſie gefange genommen haben und ablransportieren, daneben, Kamphauſen u Lieatke heißen ſie. Sie ſind von dem Regiment, das lags dune in ſchneibigem Gegenſtoß Fontaine zurückgenommen hat. Die 9 länder— Verzeihung!— mit Stolz ſagt der 190 ſie ſeien Schotlen, keine Engländer— alſo die Schotten beſtätigen, 190 Fontaine wieder„german“ iſt. Der junge Kamphauſen, ein Kna an Erſcheinung, friſch trotz Kampf und ermüdenden Marſch, be richtet auf meine Frage nach Tanks, daß die Tommys natürlich wieder mit Tanks in Fontaine waren,„aber wir haben ſie gekriegt Zu ſiebem gingen ſie ſo einem Untier zuleibe und durchſiebten e mit ihrer guten.⸗M.⸗K.⸗Munition, ein zweiter Tank wurde neg anderen Kameraden erledigt und die fünf übrigen krochen ſo ſchne es nur ging, davon. Ich hatte nur zwei Zigarren bei mir, die K. gab. Er nahm ſie mit heller Freude an, um— die eine ſeinen Kameraden zu geben, obgleich der in dem Augenblick abſeits ſtan und nicht geſehen haben konnte, daß es zwei Klimmſtengel waren. Habe ich nicht iecht, wenn ich trotz allem traurigen und ſchrecklichen, was mir hiei vor Augen kommmt, bei den Leuten, die die wirkliche Front ſind, mich am wohlſten fühle? Der ungebrochene Mut, die reſtloſe Pflichterfüllung, die Selbſtbeſcheldung, die dieſe Mänme und Jünglinge zu einer unlöslichen Kameradſchaft verbindet, ber breiten um ſie den leuchtenden Schimmer des Beſten, was Deutſch⸗ land birgt. Ich fragte., was er in Cambrai zu tun habe.„ geben die Gefangenen ab, dann ſuchen wir irgendwo Verpflegung und, wenn unſre Stiefel wieder etwas trocken ſind, dann los— 3 Kampagnie! Zu verkauſen: Belkauntmachung. Die Inhaber von Pfand⸗ ſcheinen über die jetzt ver⸗ fallenen Pfänder vom Monat November 1916 und zwar vom Leihamt 1: über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. A 1 Nr. 31501 bie mit Nr. 38742 über Klei⸗ der⸗undweißzeugpfänder (weiße Scheine) Lit. B 1 Nr. 107551 bis mit Nr. 112971 und (grüne Scheine) Lit. O 1 Nr. 6641 bis mit Nr. 11060, ferner dom Monat Mai 1917 über Spartaſſenbücher (blaue Scheine) Lit. D Nr. 383 bis mit Nr. 864 7 werben aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Monats Dezbr. 1917 auszulßſen, andern⸗ falls bie Goldpfänder zur Verneigerung gebracht. und die Kleiber⸗ und Weiß⸗ an die Städt. ekleidungsſtelle vertauft werden. Maunheim, 4. Dez. 1917. Städtiſches Leihamt Ber fleigerung. Im Verſteigerungslokal detz hieſigen ſtäßdtiſchen Lethamts, Lit. C5 Nr. 1— Eingang gegenüber dem Schulgebäude— wird die öffentl. Verſteigerung verfallener Pfänder für Gold, Silber, Uhren, Nähmaſchinen, Fahr⸗ räder, Muſikinſtrumente und dergl. Donnerstag, 13. Deg. 1917 abgehalten und wenn er⸗ ſorderlich Sp Freitag, 14. Dezbr. 1917 fortgeſetzt. Die Verſteigerung ſindet nux gegen Barzahlung ſtatt und beginnt mittags 2 Uhr. Das Verſteigerungslokal wird um ½2 Uhr geöffnet. Kin er dürſen in das Verſteigerungs okal nicht mitgebracht werden. Mannheim, 4. Dez 1917. Stäptiſches Leihamt. Beiuntmachung. Die Brückenwa ze an der Neckarbrüce iſt von Frei⸗ tag, den 14. ds Mis. au wegen Reinigung und Prüſung auf ungefähr 5 Tage für den Fuhewerks⸗ verkehr geſperrt. Spbõ Mannheim, 5 Dez. 1917. züdt. Maſchinenamt: Bolckmar. nach⸗ Juuge, intelligeute Dame, Sportfreundin, ſucht für die Dauer von 8 Tagen über die Weihnachtszert, zur Ausübung von Winter⸗ ſport in Triberg o ander⸗ wärts, ebenſolche Geſell⸗ ſchafterin. Zuſchriften unt. FU. V. i4 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d. Blattes. 2104b Baden Baderier Pasfillen gegen * Katerrin- Flusten Heiserkell. Werschleimung Influenza Sckucuelpreis⸗H⸗ WatentekräkBoden Baden 5 B8⁰ Vollauszahlung im Kriegssterbefalle durch die Filial-Direktion: 0 K. Th. Balz, Mannkeim, Friedrichsring U 3, 17. Tel. 3640. Ischias, Neuralgien, Cicht, fhe behandeit mit nachweisbarem Erfolg Radium-Heilanstalt K. Distler, KNMannhaim 6 6, 16 Em R —— 2 ing. malismus eic.] * 40 K Kasimosagl. Frelag, 7. Dezbr., abends 8 Uhr Vortragsabend Hofschauspieler Max Grünberg Aus den Werkeu von Anton Wiidgaus und Rainer Maria Rikkte. Preise der Plätze:.—..—,.—, Gallerie und Stehpl. 1 Mk. Voryverkauf: K, Ferd. Heckel, 0 3 und Mannheimer Musikhaus am Wasserturm Von der Reise zurück Zahnärztin Ilse Glaser- Sklarek D 4, 8 Teleſon 4884. uders-lebraustalt Merku Leitung: Or. ohil. Knoke, 0 Saih Veprokt lur est Lohramt in 4e6 MunBlaWI zaurcüafls 4, 2 Mannheim Neue begianen: 3. Jan. Prospekte und Auskuntt kostenlos Msee der Oeirserſtut und Münüetz⸗üchrahuls teiptlg. Tel. 5070 Kurse J1a Zu gemeinſamen Spa⸗ ziergüngen wünſchen zwei junge Damen, anfangs 20er, zwei Herren kenyen zu lernen zwecks ſpäterer Heirat. Buſchr. unt. U. R. 7 an bie Geſchäftsſt. d. Bl. 2085b aklxen 1. 000 f. gegen gute Sicherheit u. gute Verz. für ſehr ren⸗ tabl. Unternehmen geſucht Angebote unter U. U. 10 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 2095 Musitchau“ F. Schwan., K 1 35 B Tuhardushof. Grosse Auswahl in Mundharnionikas, Zieh- harmonkas, Platien für Sprecu⸗ Ahparate, Gram⸗ mophone, die neuesten Schlager, sowie grosse Auswahl in Taschen⸗ lampen u. stets frische Batterien am Lager au Uulligst. Lageshreise, Ub.183⸗ Gute Badewanne u Wn. 2081 Schmidt, N 2, 14. Pü0 Poicor ◻ frei Heidelberg Akademieatrasse 6 Zimnier 11. Xas38 oflahe Stellen; 5 DVauber kladen Beschänigung e1 Nbꝛ68 0. Mossersehſnifk Urdustriehafen. Lkkarber gesucht. Saßss H. S. K. W. P 7, 19 Laufjunge Oder Lauimädchen geſucht Sbsus R. S. 8. V. P 7, 19. ſtelle d. Bl abzugeb. 21090 In einem erſten Groß⸗ handlungshauſe d. Drogen⸗ Branche iſt eine Lehrlingsstelle durch einen jun ſen Mann. aus guter Familie zu be⸗ 62 Gefl. Angebote unt. „Z. 15 in der Geſchäfts⸗ 5FFFF Zesοοαο. ore Keriess-Versicherungen% Tacee mit günstigen Phönix“ Monatsraten 0 K ö ohne Zuschlage⸗ mit Unidd ohne Untersuchung.— Soortige— 4 ab II geſchäft zum ſo ortig Eintritt geſucht. An⸗ gebote mit Gehalts⸗ Sanſprüch. u. Zeugnis⸗ 6 abſchriſten.“T. 2 90 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2042b 6 8 8 ⁰ 68 9 für 4 3 eesessessee 2⁰ ekulentl. Mädeken zur Hilfe in Operations⸗ zimmer geſucht. Angeb. mit Gehaltsanſorüchen u. UV. 11 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes. 2097 Junges Mädchen für nachmittag zu? kleinen Kindern geſucht. 19720 Wespiustt. 15, 2. St, Is. Ph. Lenz, Rheinau 200, 3em La tten 30 Rahmenschenkel einige Zentner Dickrüben 20906 Caſterfeldſtr. 33. Sohöne rote Coldfische ein etroffen. 9400 4, 7. C. N. Greulich, Brennholz Buche, Giche u. Tannen, klein geſchnitten, zentner⸗ u. wagenweiſe abzugeben 24000 Latten ſtückweiſe abzugeben Frauz Kempermenn Dalbergſtr. 10. 19490 Pelze und Muffe 2 enorm billig N 7, 2 1 Etage. 1005b Tüahigs Toiuter sucht Stellung in Se kalktur-Abteilung. handen. 9SU iden- oder Manu⸗ la. Zeugnisse vor- 1991b Angebote u. T. F. 81 an die Oeschälts- stelle dieses Blattes. Zu verkaufen: 1 Bil Lard Spielfläche 1,10 m& 218 m und 1 Hera, 1,95 X 0,90 m. Anfragen an Tuchfabrile d. J. Lambrecht 1 Pfalz. Marx, 1388 Grundſtück, ca. 3000 qm groß, in der Nähe des Schlacht ofes zu verkaufen Angeb. unt P. C. 78 an die Geſchäftsſtelle. 17250 Mustkhaus Markus 49 Schwetzingerſiraße 49 An⸗ und Verkahf aller Muſik⸗ inſteumente, éelzgenheitelölhe. Erſtklaſſ. Piano, rammop one u.. w. bellign. Kroge u. k eine Kiſten abingehen. 671¹ Elegeinter Sehreſbuisch mit Aufſatz und Vertico in Nußbaum zu ver⸗ kaufen 2044b F 5, 4, III. Ein ſchöner großer Kassenschrank und ein 2068b Chaiselongue zu verk Nih..x d. Geſch⸗ Porse teppich .äufer,.80 m lang, Selten schönes Stück, zu verkaufen. Zu erfrag. in d. Geschäftsstelle T6336 Piane ſehr ut erhatten, umzugs⸗ halber zu verkauſen. Angebote unter 6.. 6 .d Geſchäftsſt d Bl. 083b Eine Zither Photographen-Appa⸗ rat 912 Hätlt nicht unter Beſchlagnahme) zu vert. 2070 Bolz, H 5, 21, 8. St. Lftkissen Gummireng für Schwer⸗ krauke zu verk. Reichel, Langſtraſſe 396 pt. 20940 Eleg. Saom(Sofa, 6 Seſſel, ſchwarzes Holz, Olivenplüſch und vier Seſſel. zu verk. 2082b D, 4, 3. Stock. Urager Teppich 4 m 90 8 m S verk. 1060 M, 3, II. Wegen Auflöſung einer Privatklinik zu verkaufen: 1 Operationstisch 1 Tregbahre 1 Uütersuchungssofa mit Pegamridbezug, ver⸗ ſtellbar, ſowie Kranken⸗ pflegeartikel auer Art. Zu erfragen in der Ge⸗ ſchäftsttelle d. Bl. Tesss Pol. u. lack. Bettſtellen, Keider⸗u. Küchenſchränke Waſchto imoden, Berti⸗ kowe, Diwans, Zimmer⸗, Schrein⸗ d. Küchentiſche, Büro⸗, Zimmer⸗ und [Küchenſtühle, Flurgarde⸗ roben ꝛc. preiswert zu verkgufen. 2099b H. Freinkel. 8 1, 12. Doppeibelstelle (franzöſ. Art) Maha ont, mit Meſfing eingelegt und Bronze⸗Kavitälen zu ver⸗ kaufen. Näheres tu der. Geſchäftsht. ds. Bt. 2088b Billiger (Cagen. Telephog 7521 Welhnachts-Geschenk. Großer Schmetterlings⸗ Kaſten mit Inhalt zu verkaufen. 1825b H, 6 2. Stock. Möbelverkauf! örbsse Auswahf in Schiaf- U. Wohnzimmer, Küchenein⸗ Tietungen, Ladsnelnrlex⸗ kungen, Badeelartehtongen U, Speissschranke sore elnzeine Mödeistücke alter Art, geu und gobraucht Kissin, 8 3, 10 Laſa 1 Sofa, 1 S68861 (Souis XVI.), prachtvolle Stücke für Mk. 1600 zu verkaufen. 19000 Laden I. 2, 8. Brautpaar ſucht aus Brivathanb Wohnungseinrichtg. zu kaufen, auch Ein zel⸗ ſtücke. Händler verbeten. Angebote unt. V 3065 an D. Frenz, G. in. b. H. Maanpeim. 31 Faverolles- Hühner ſchweres Feiſchhuhn und Winterleger Zuchtſtämme abzugeben 2108b Lagerſtraße 2 Induſtriehafen Tel. 973 2 juſige Ziegen zu vertaufen. 1390b Draiswerke 10, Waldhof. Jagahund d. Kurtzh. braun, Moncte alt, zu verkauſen. i8öb Gr. Merzelſtr. 27a Hof. Umſtänbehalber ſofort zu verkaufen: Ziegen, 3 Stück, ſchöne weiße, hornloſe, davon 2 trächtig Läuferschwelne 2 Stück Pellugenten, 7 Std RNäh. Walduot, Huben⸗ ſtratze 20. 2041b Gut erhaltene 2 Angebote unter cchäftsſtelle dieſes Blatte 0 8 Schlazimmer u. Küche 6s oder neues T. O. 188 an die Ge⸗ 8. Sag7 * Gebrauater Puüppenwagen zu kanſen geſucht. 20780 Angebote unter U. P. 5 an die Geſchäftsſt ds Bl. Kesistrierkzsss Totaladdierer Nationgl geſucht. 289 Nummern und Preis erbeten unter. N. 111 an die Geſchäftsſtelle. Guterhalt. gebr Piano gegen baar geſ. Preisan⸗ gebote unt. V. O. 113 an die Geſchäftsſtelle. Tbi4sa Jede Art von Möbel wird geſucht und gekauſt, Poſtkarte genügt. 1835b satat, 1 2, 10. FVaufe gebrauehte Möbel sowie gauze Einrichtungen Zahle höchste Preise Mmorgenstern 8 4, 20 Na ba0 Telephon 2593 Packmaterial Stroh, Heu, Holz⸗ Wolle, neu od. gebraucht. ebenſo große ſtarke Vack⸗ küsten(beſchlagnahmefr.) kauft jebes Quantum Hermana Cemgross klas, Forrellaasaron on gess Rheinſtr 12. 9361 Kassenschrank ſof. geg, Kaſſe zu kauf, geſ. Augeb, u. T. G. 181 an die Geſchältsſtelle Tas? Rüferwagen od. ſonſtiger zweirädriger Handwagen iu kauf geſ. W. Sckrauth& Co. 0 7, 22. 20200 Zu kaufen geſucht eine Klavierlampe und eine Hängelampe mit Augabe des Durch'⸗ meſſers und Gewindes. Angebote erbeten unter S. N. 162 an die Geſchüfts⸗ ſtelle ds. Bl. Manss Boraꝑ à kg 24 Mk. kauft jede Menge. Erbitte Eiloff. an Erieh Ezuling Beriin C. 54 6885 Linienſtraße 68. eine frol Manſ⸗ 7, 33 Wohng.—9 50 u. Kuͤche an ruh Fam 9 vm. Näh. Konkor i. Hol⸗ 2069b 2 Limmer u. Kche mit Bad u. elektr. L auf l. Januar 1018 zu verm, Näh. Frau Weles, talerſtt. u1, 2 St. Elisabeihstr. 5 .St, ſchone 4 im.⸗Won auf 1. II M verm. Gut möbl. Simmer ſey. Eingang, ſof 10 Herrn zu verm. 2 Trepp. F 3, 7 ſinké/ möbl, 20630 1 Tr. 0 5, 18 ſchön Zimmer mit guter ſion zu vermieten. .5, 20 4, St. möbl. Zimmer 0¹9 eiuf. Fri. zu derm 22 Schön möbliertes Wohn- u. Soſakziumet mit elektr. Licht und der in prachtvoller Laſe in 10 ———— 3 per 1. Jauuar zu ve Näberes in der Geſcheh ſtelle d8. Blattes. Beamter⸗(Dauermieter/ ſucht 28chön möblmmwer ntt Bab in gutem Hau Mittegstiſch erwünſcht⸗ 1 Angeb. n. U. X. 186 die Geſchättsſtelle⸗ 20019 Moderne 7 Zimmet“ Wohnung mit Damhfhelzung in Oſtſtadt ſür 1. April 1918 eh, auch früber zu⸗ mietes gesucht Angebote unt. P. M.* 4. U. Geſchäſteſt Boure Möel, Betten, Sofas. Diwan kauft zu hohen Preiſen S50a Frau Roſenberg Lepplerſtraße Nr. 40. DOung für ſofort oder ſpäter zu kauſen geſucht. 2104b G. Huiasel, Käfertalerſtr. 69, part. Kindertoſe⸗ Barl Ghepaar ſucht auf! 1918 irgundliche 7 — 44 K I o mit Bad, elektr, oichter nur gutem Hauſe, 404 od. 115. IL.—N bevorzuat 6 unter U. S. 8 an bie 95 ichäftsſtelle d. Bl. — —— CCC 8SSS——8KAK————————(— SSS2S S SSSS L e SS SS SSSS S SS3