————— 2— ———————————————”Ä ¶·¶·¶¶¶¶ ee P Montag, 17. Dezember. ih0 9 Perantwortiich für den allgemeinen und Handelstell: Chefredakteur Dr. Pritz Goldenbaunz; für den Aazeigenteil Auton Grſeſer. Drus u. Veriag: Oruckerei br. Haa Mannheimer Seneral⸗ Anzeiger Em b.., ſämtlich in Mannheim— Braht⸗Adreſſe; Senerai⸗Anzeiger Miannheim Ur. 7940, 7941, 7942, 7943, 7986, 7945, 7946.— Poftſcheck⸗Kanio: Ur. 2917 cudwigshafen a. Rh. imer Heneml Badiſche Neueſte Nachrichten 1917.— Nr. 590. ſzeiger 2: Die Tipale Nolonelzeile 50 bezw. 40 Bfg., Nertamezerw t 2— Annahmeſchluß: Mittagblati vorm 8¼ Uhr, Abendblatt nachm, ½ Uhr Für Anzeigen an beſammten Tagen, Stellen u Ausgaben keine Ver antwortung übernommen Hezusspreis in Mannhen u Umg. monat! M.70 S Bringerl. Peſtbezug: vierteli R..52 einſchl. Poltzukellungsgebühr. Bei der poſi abgei. M..0. Einzel⸗Na. 10 Pig. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezick Mannheim.— Ous Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Slarke Belebung der Kampflätigleit im 11 eſten. heflige Arlillerielümpfe zwiſchen Breula und Piave.— Erfolgreiche Unternehmungen am Col Caprile. Der deutſche Tagesberſcht. Großes Hauplquartier, 17. Dez.(WB. Amtlich.) Weſilicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalſeidmarſchals Kronprinz Ruprecht von Bayern Auf dem Südufer der Scarpe und in einzelnen Ab⸗ ſchnitten füdweſtlich von Cambrai lebhafte Jeuertäligteit. Starkes Artillerie- und Minenſeuer lag auf der Südfront von 51. Ouentia. Heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls Herzog Aldrecht von Würitemberg. Nördlich von 81. Ouentin und im Sundgau war die franzöſiſche Artillerie kätiger als in den Vortagen. —— Leutnant Müller errang ſeinen 38. Luftſieg. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichis Neues. Mazedoniſche Front. Siolſchen Wardar und Dolranſee ſließ eine eng⸗ liſche gompagnie nach kräftiger Feuerwirkung vor. Im Gefecht mit bulgariſchen Poſten wurde ſie abgewieſen. dtalleniſcher Kriegsſchauplatz. Iwiſchen Breuta und Piave dauern in einzelnen Abſchnitten heftige Artillerlekämpfe an. Zuerfolgreichen Anternehmungen brachten öſterreichiſch ⸗ ungariſche Truppen ſüdlich vom Col Caprile mehrere Hundert Ge⸗ jangene ein. Jtalieniſche Vorſtöße gegen unſere Linten von Monte Jontana Secca ſcheiterlen. Der Erſie Generalquartiermeiſter: udendorfſ. Die Diederaufnahme der Unlernehmungen im Gebirge. Privat⸗Telegramm unſeres Kriegsberichterſtatters Kirchlehner. K. u. K. Ariegspreſſequartler, 17. Dezember. Nach unmſichtigſter Vorbereitung nahmen die Truppen des Generals Auk die Unternehmungen im Gebirge wieder auf, diesmal öſtlich der Brenta. Geſchützſeuer bahnte dem Fußvolk den Weg, das die Randſtellungen des Jeindes vier Kilometer breit wegnahm und im Nordweſien der Grappa⸗ werke Juß faßte. Der Hauptwiderſland des Jeindes liegt in der Linie Col moſchin—Monte Aſolone und Monte Grappa. Die Angreifer ſind gegen den linken Flügel(Moſchin) auf fünf, gegen die Mitte(Aſolone) auf drei Kilometer herange⸗ kommen. der Augriff iſt noch im Gang. Er triſft eine empfindliche Stelle, da die Grappawerke der letzte feindliche Verteldigungsabſchnitt im Gebirge ſind. Das Wiederaufleben des Jeuerkampfes an der Plave bedroht den Jeind, oon Norden und Oſten an⸗ geſaßt zu werden. Noch gibt der Winterkampf im Ge⸗ birge das Tempo an, aber die latente Gefahr des Vorbre⸗ chens über die Piave wird von Enlenteſeite immer eruſter beurteilt. Der bulgariſche Bericht. S0oſice, 17. Dez.(WTB. Nichlamilich.) Amilicher Bericht des Generalſtabs vom 16. Dezember. Mazedoniſche Front: An mehreren Punkten der Froui hiell das Arkilleriefever tagsüber an und war ſädlich von Doiran wenig flark. Im Strumatal ver⸗ jagten unſere Erkundungsabteilungen eine engliſche Zn⸗ fanterieabtellung. Oeſilich des Wardar lebhafte Sliegertätigkeit. Dobeudſchafront: Kuhe. Beue-Boel-Erfolge. Berlin, 17. Dez.(WB. Amtlich.) Neue A⸗Boolserfolge im Sperrgebiet um England: 21900 Bruttoregiſterkonuen. davon wurden ſechs Dampfer und ein engliſches Iiſcherfahr · ſoug mit rund 11 000 Bruttoregiſtertonnen im Aermelkanal 20 ſtärkſier feindlicher Gegenwirkung dernichtel, Anler den Deri verſenkten S Hiffen befanden ſich zwei llef beladene Dampfer und der engliſche Dampfer„Eagle“. Der Cheſ des Admiralſtabs der Marine. * Der Ernſi des-Bootyroblems für England. e. Bon der ſchweizeri Grenze, 17. Dezembe“.(Rriv⸗Tel.) Die Londoner 100 Riae 1655 von t eter Seite, daß die deulſchen U⸗Boote von Mitte Februar bis Mitte November abgeſehen von Fiſchdampfern insgeſamt 1910 britiſche Schifſe, darunter 663 über 1600 Tonnen verſenkten. Wenn man die Durch⸗ ſchmittstonnage dieſer auf nur 2500 Tonnen ſchätzt und durchſchnittlich fünf Reiſen im—1 7 annimmt, ſo hätten dieſe ver⸗ ſenkten Schiffe eiwa 1 Milltonen Tonnen Weizen nach England bringen können. Na recht wenig Leute in England den ganzen Ernſt des U⸗Bootproblems. 77 Uuſer Deg im Veſten iſt far. Berlin, 17. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Der Reichskanzler Graf von Hertling hatte die Freundlichkeit, den Direktor von Wolffs Telegraphenbureau zu einem kurzen Geſpräch zu empfangen. Der Gegenſtand war die letzte Rede Llo d —— rges. Der Herr Reichskanzler äußerte ſich folgender⸗ maßen: Sie fragen mich nach meiner Antwort auf die letzte Rede des engliſchen Premierminiſters Lloyd George? Herr Lloyd George nannte uns in ſeiner Rede Verbrecher und Ban⸗ diten. Wir beabſichtigen, wie ſchon einmal im Reichstag er⸗ klärt wurde, nicht, uns an dieſer Erneuerun gder Sit⸗ ten homeriſcher Helden zu beteiligen. Mit Schimpfworten werden moderne Kriege nicht gewonnenz; vielleicht aber perlängert. Denn das iſt nach jenen Schmähungen des engliſchen Miniſterpräſidenten klar: Für uns iſt ein Verhandeln mit Männern von der⸗ artiger Geſinnung ausgeſchloſſen. Für einen aufmerkſamen Beobachter konnte ſeit geraumer Zeit kein Zweifel mehr beſtehen, daß die engliſche Regierung unter Führung von Lloyd George dem Gedanken eines ge⸗ rechten Verſtändigungsfriedens vollkom⸗ men unzugänglich war. Wenn es in weiten Kreiſen der Deffentlichteit eines ſchlagenden Beweis hierfür bedurfte, ſo iſt er durch die neueſte Rede des engliſchen Staatsleiters geliefert. Sie wiſſen, daß ich erſt ſeit kurzer Zeir an die Spitze der Reichsregierung getreten bin, daß mir aber meine bis⸗ herige Stellung Gelegenheit gab, die auswärtige Politik mei⸗ ner Vorgänger und der verbündeten Staatsmänner von einem beſonders guten Beobachtungspoſten aus zu verfolgen und da kann ich als Staatsmann und Hiſtoriker, der ein langes Leben dem Forſchen nach geſchichtlicher Wahrheit gewidmet hat, erklären: Das deutſche Gewiſſen iſt rein. Nicht wir waren es, die den Mord von Sarajewo inſzenier⸗ ten. Der Prozeß Suchomlinow in Petersburg, er hat das, was wir ſeit Ende Juli 1914 wußten, der Welt mit ab⸗ ſoluter Deutlichteit klargelegt: Die Urſache des Weltkrieges den dem Zaren Nikolaus dem Zweiten von gewiſſenloſen Ratgebern abgenötigten Befehl zur Geſamtmobilmachung, der uns den Kampf nach zwei Fronten aufgwang. Vor menigen Tagen war es ein Jahr, daß wir mit un⸗ ſeren Verbündeten den Feinden die Hand zum Frieden boten. Sie wurde zurückgeſtoßen. Inzwiſchen hat unſere Antwort auf die Papſtnote unſeren Ständpunkt er⸗ neut ausgeſprochen. In dem Augenblick, wo ich die Nachricht erhalte, daß die Waffenruhe, die ſchon zroiſchen unſerem öſtlichen Nachbarn und uns beſtand, in einen förmlichen Waffenſtillſtand über⸗ wie vor begreiſen nur ⸗gegangen iſt, wird mir die Rede des engliſchen Premier⸗ miniſters, von der Sie ſprachen, vorgelegt. Es iſt die Antwort des heutigen engliſchen Kabinetts auf die Papftnote. Unſer Wegim Weſten iſt demnachklar. Nicht Lloyd George iſt der Weltrichter, ſondern die Geſchichte. Ihrem Urteil wollen wir, wie am 2. Auguſt 1914, ſo auch heute mit Ruhe entgegen ⸗ ſehen. 0 Die Rede, auf die Graf Hertling ſich hier bezieht, iſt die, die Lloyd George am 14. Dezember bei einem den Leitern des Luftdienſtes gegebenem Bankett hielt und in der er ſich ſcharf geyen Lansdowne wandte. Er erklärte in ihr bie Liga der Nation, Abrüſtung, Schiedsgericht uſm. und ſo weier für ſchöne große Redensarten. Die Stelien, auf die Hertling ab⸗ hebt, ſind foigende: Wir dürfen uns nicht durch bloße Worte von einer Liga der Nationen, Abrüſtung, Schiedsgericht und Sicherheit müßleiten laſſen Das ſind alles ſchöne große Redensarien, ober ohne die belebende Kraſt des Sieges bleiben ſie nichts als Worte. Wir hätten niemals in den Krieg eintreten ſollen, wenn wir die Aufgabe nicht unter allen Umſtänden durchführen wollten. Ich kann die Haltung der wenigen Leute verſtehen, wenn ich ſie auch nicht billige, die von Anfang an ſagten:„Miſcht Euch unter keinen Umſtänden ein, laßt die Deutſchen Belgien überrennen, laßt unſere Freunde und Nachbarn, die freie Republik Frankreich in den Schmutz treten, laßt jedes mögliche Verbrechen verüben, ſolange es nicht gegen unſer Land und gegen uns ſelbſt verübt wird.“ Aber ich kann den Mann nicht verſtehen, der damale, als er zuerſt die Schändlichkeiten ſah, in einer edlen Seele entflammt mit gerechter Empörung ausrief:„In es Himmels Namen, laßt uns dieſer Schmach ein Ende machen, die Verbrecher beſtrafen“, und der, nachdem er⸗dazu beigetragen hat, die Nation auf dieſen Weg der Ehre zu führen, jetzt, bevor die Aufgabe erſt zur erfüllt iſt, plötzlich ſagt:„Ich habe genug, jetzt iſt es eit, daß ein Ende gemacht wird, laßt uns den Uebeltätern die hände reichen, laßt uns mit ihnen zu unſerem gegenſeitigen Vorteil Handel treiben.“ Lloyd George ſagte noch u..: Der eine Weg führt dahin, einem triumphierenden Verbrecher leichte Be⸗ dingungen zu gewähren, wie man es in Ländern, in denen das Geſetz nicht durch*— werden kann, tun muß, um ſich Sicherheit zu erkaufen. Er de eutet letzten Endes eine Welt, die von erfolg⸗ reichen Banditen in Furcht geſagt wird. Der andere eg iſt, unſere göttliche Auſgabe, der Gerechtigkeit Achtung zu verſchäffen und einen gerechten und immerwährenden Frieden für uns und unſere Kinder zu errichten, zu Ende zu führen. Der Sieg iſt weſent⸗ lich für die Freiheit der Welt. Wenn aber keine Ausſicht be⸗ ſtände, daß die 2157 ſich bei einer Verlängerung des Kampfes beſſert, dann wäre es ſchändlich, den Krieg a verlängern. Weil ich aber feſt überzeugt bin, daß wir uns ſtetig unſerem Ziele nähern, würde 9 Friedensangebote an Preußen in demſelben Augenblick, in dem der preußiſche Militärgeiſt von Prahlerei trunken ſt, als — Verrat an der großen Aufgabe, die uns anvertraut iſt, be⸗ en. Gegen dieſe Schmähungen und ſinnlos hochmütigen Worte des engliſchen Premiers wendet ſich Hertling. Aber ſeine Worte ſind unſtreitig mehr als eine entſchiedene Zurück⸗ weiſung der Demagogie eines Lloyd Georges, ſie verfolgen einen diplomatiſchen Zweck, der ſich aus der beſtimmten Er⸗ klärung ergibt, daß die Reichsregierung mit Männern wie Lloyd George nie verhandeln werde. Solange er alſo Eng⸗ land leitet, wird Deutſchland nicht ans Verhandeln denken, haben die Waffen, nur die Waffen das Wort. Es müßte erſt ein anderer Staatsmann ans Ruder kommen, ehe Ver⸗ ſtändigung zwiſchen den beiden Rivalen geſucht werden kann. Man wird ſehen, ob Lloyd George ſtark genug ſein wird ſich zu halten, auch wenn die Friedensbewegung von außen moraliſche Förderung erfährt. Und Hertlings Antwork an Lloyd George iſt eine Ankündigung: Unſer Weg im Weſten iſt klar, ſagt der Reichskanzler, nachdem er feſtgeſtellt hat, daß England alle Verſuche eines„gerechten Verſtändigungsfriedens“ zurückgeſtoßen hat, mochten ſie von Deutſchland, mochten ſie vom Papſt kommen. Die ſchweren Worte fallen am Tage, nachdem der Wafſenſtillſtand mit Rußland abgeſchloſſen iſt. Wir denken an die Budapeſter Worte Czernins vom 6. Dezember, die ankündigten, daß die Waffenbrüder von der Donau zur Stelle ſein werden, wenn im allgemeinen Kriegsbilde eine andere Konſtellation ein⸗ treten, an anderen Fronten große Ereigniſſe vorgehen ſollten. Hertling ſtellt feſt, daß England gegenüber alle Mittel der Diplomatie erſchöpft ſind. England hat es nicht anders gewollt. Deutſchland hat im „Weſten nur nochl einen Weg. Wir ſpüren es in jedem Nerv auch aus den ruhigen und gemeſſenen Worten des Reichs⸗ kanzlers, daß im Weſten ein furchtbares Gewitter heraufzieht. England hat noch eine Möglichtkeit, dem Un⸗ wetter zu entgehen, wenn ein anderer Staatsmann als Lloyd George das Steuerruder in die Hand nimmt. Aber will es ſie ergreifen? Wir fürchten, nein. Und ſo muß das Verhäng⸗ nis ſeinen Lauf nehmen. Deutſchland kann den gewaltigen Entſcheidungen, die anheben, mit Ruhe entgegenſehen, es hat die Verſtändigung geſucht, mehr als genug geſucht. Aber Eng⸗ land will den Kampf bis aufs Meſſer. Am Tage nach dem Waffenſtillſtand mit Rußland ſpricht Graf Hertling: unſer Weg im Weſten iſt klar! . Köln, 17. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zum Abſchluß des Waffenſtillſtandes: Wir wollen uns von Herzen freuen, daß die Gewalt unſerer Waffen den Feind zum Frieden bereit gemacht hat, der als Dampf⸗ walze gedacht war für unſer Vaterland und die größte Hoff⸗ nung unſerer Feinde geweſen iſt. Es gibt aber nur einen logiſchen Schlußſtein: wirmüſſenweiter ſokämpfen wie bisher und bürſen nicht müde werden in der Zähig⸗ keit und dem Willen zum Siege, bis auch im Weſten die Einſicht dämmert, däß die engliſchen Millionenheere und die ſchwarze Schande Frankreichs mit allen Mitläuſern und hel⸗ fershelfern. großen und kleinen, von Veniſelos bis Wilſog, kein beſſeres Schickſal und nicht mehr Glück haben, als es Rußland beſchieden war. Kurz gefagt, bis der Angriffskrieg des zu un⸗ ſerer Vernichtung geſchloſſenen Pielbundes betrogen iſt um alle ſeine Hoffnungen. Bis dahin iſt noch ein weiter Weg: bleiben wir ſtark an Leib und Seele, damit wir ihn glücklich zu Ende ſchreiten. Aenderung in der Leikung der eugliſchen Regierung? c. Don der ſchweizeciſchen Grenze, 17. Dez.(Pr.⸗Tel.) Einer Baſler Meſpung zufolge ſchreibt der Daily Telegraph, es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß eine Aenderung der Lei⸗ tung der engliſchen Regierung eintreten werde und es ſei ſogar möglich, daß Aenderungen in gewiſſen Mini⸗ ſterien innerhalb der nächſten Wochen früher eintreten wer⸗ 2. Seite. Nr. 590. den, als man heute denke. Die Anfrage im Unterhaus, die eine ſo große Unzufriedenheit mit den Maßnahmen der Regierung bekundete, wäre tauſendmal ſo ſchlimm als je⸗ Friedensoffenſive in England. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Pr.⸗Tel.) Die Schweizer Depeſcheninformation berichtet: Der Secolo ſpricht von einer eigentlichen Friedensoffenſioe in England, gegen welche die Miniſter durch vaterländiſche Kundgebungen ankämpfen. Churchill ſpreche von einer Gefahr für den Vierverband, die nicht in der militäriſchen, ſondern in der volitiſchen Lage ihren Urſprung habe. Die wachſende Friedensbewegung wird natürlich als das Werk der feind⸗ lichen Agitation hingeſtellt. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Priv.⸗Tel.) Einer Baſler Meldung zufolge berichtet die„Morningpoſt“!: Für die Weihnachtswoche berufen die engliſchen Friedensfreunde große Friedenskundgebungen in den vereiniglen Königreichen ein. Die zur Verteilung auf den Straßen und in den Fabriken gelangenden Aufrufe geſtalten ſich nachgerade zu einer Beläſtigung der für die ſiegreiche Beendigung des Krieges eintretenden Ve⸗ völkerungsſchichten. Allein in der Umgebung von Glas gow wurden für die Weihnachtstage 40 Verſammlungen für den Frieden einberufen. Der Fall Caiſlaux. Aufhebung der Immunikäl Caillaux' und Louſtalots. Paris, 16. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Der Ausſchuß der Kammer ſtimmte mit 9 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen der Aufhebung der parlamentariſchen Immunität Cail⸗ laux' und Louſtalots zu und erklärte Paiſant als Bericht⸗ erſtatter. Clemenceau droht mit Rüͤcktriit. Paris, 16. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Vor dem parlamentariſchen Ausſchuß zur Prüfung der An⸗ gelegenheit Caillaux erklärte Clemenceau unter Hinweis auf die diplomatiſchen Schriftſtücke, daß die Anweſenheit Caillaux' in Rom die italieniſche Regierung beunruhigt habe. Sonnino hat dies den Botſchaftern Frankreichs, Englands, Ruß⸗ lands und dem rumäniſchen Geſandten mitgeteilt. Clemenceau ſetzte hinzu, wenn die gegen Caillaux vorgebrachten Vermutungen irgend einen einfachen Bürger betreffen würden, ſo würde es keine Er⸗ örterung geben. Die Regierung hat ihre Verantwortung übernom⸗ men, die Kammer wird die ihrige tragen. Wenn die Kammer die Strafverfolgung Caillaux ablehnen ſollte, ſo würde die Regierung zurücktreten. Der Ausſchuß hörte hierauf Caillaux an. Er ſtimmte ſodann ür die Aufhebung der Immunität Caillaux und be⸗ ſchloß die von der Regierung mitgeteilten Schriftſtücke ſowie den ſtenographiſchen Bericht des Ausſchuſſes zu veröffentlichen. Die Erörterung der Kammer findet am Donnerstag oder früher ſtatt. Das Ergebnis der Anterredung Caillaux mit Clemenceau. c. Von der ſchweizerüichen Grenze, 17. Dez. riv.⸗Tel. g. K) Das Journal de Peuple ſchreibt, daß Caillaux Unterredung mit Elemenceau gezeitigt hätte, daß Clemenceau erklärte, er denke nicht nur daran Caillaux parlamentariſch zu erledigen, ſondern er habe die gleiche Abſicht gegen alle Abgeordneten, die ſich als ſchädlich für die kommenden Friedensverhandlungen erwieſen hätten. Er müſſe nur daran denken, Frankreich einen günſtigen Frietzensſchluß zu ſichern. Das Schreckensregiment Clemenceaus. Einer Genfer Meldung zufolge berichtet das„Journal du Peuple“, daß Clemenceau gegen 67 Abgeordnete in der Kammer das Ver⸗ fahren vor dem Militärgericht vorbereite, um gegen jede Frie⸗ densbeſtrebung in Frankreich mit eiſerner Strenge ein⸗ zuſchreiten. 8 die Lage in Außland. Eugliſche Flolteneinheiten in ruſſiſchen Gewaäſſern. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Priv.⸗Tel., g..) Die„Basler National⸗Zeitung“ meldet aus Petersburg, daß ſich engliſche Flotteneinheiten an der Nordküſte Ruß⸗ lands und an der Murmanküſte konzentrieren. Beſchlagnahme der ruſſiſchen Paläſte und Schlöſſer. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Pr.⸗Tel. g..) Der Berner„Bund“ meldet aus Petersburg: Der Rat der Volkskommiſſare genehmigte eine Geſetzesvorlage betreffend die Beſchlagnahme der ruſſiſchen Paläſte und Schlöſſer. Gemäß der Vorlage werden ſämtliche dem ehe⸗ maligen Hof, den zariſtiſchen Miniſtern und den einzelnen Mitgliedern der Zarenfamilie gehörenden Paläſte zu Gunſten des Staates beſchlagnahmt. Das bekannte Marmorſchloß des Prinzen Alexandrowitſch Romanow, ſowie alle darin befind⸗ lichen Kunſtſchätze werden als nationales Eigentum erklärt. Trennung von Kirche und Staat. Petersburg, 15. Dezbr.(WTB. Nichtamtl.) Neutermeldung. Beim Erſcheinen des neuen maximaliſtiſchen Bürgermeiſters ver⸗ ließen alle Beamten der Petersburger Stadtverwaltung das Rat⸗ haus, indem ſie gegen die Ungeſetzmäßigkeit der maximaliſtiſchen Verwaltung Einſpruch erhoben. 9 Die Voltsbeauftragten gaben einen Erlaß heraus, der die Trennung von Kirche und Staat feſtſetzt und gleich⸗ zeitig die Kirchen⸗ und Klöſtergüter, Gold, Silber und Edelſteine in den Mitren und Kreuzen der Geiſtlichkeit einzieht. Ferner wird Die Geiſtlichkeit verpflichtet, in den nicht zum Kampf verwendeten Teilen des Heeres zu dienen. General Nowtzky, der Oberbefehlshaber der Nordfront, wurde berhaftet und nach der Peter Pauls⸗Feſtung gebracht. Ungiltigkeitserklärung von Wahlen durch Lenin. 6. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Priv.⸗Tel., g..) Die„Basler Nachrichoen“ melden aus Paris: Das maximaliſtiſche Zentralkomitee annulliert die Wahlen in Eliſabeth⸗ grab, wo der jüdiſche Block überwiegend geſiegt hatte. Dieſer Befehl führte zu heftigen Ausſchreitungen, ſodaß die Neu⸗ wahlen verſchoben werden mußten. Auch die Wahlen in einer Reihe anderer Bezirke wurden von Lenin für ungiltig erklärt. Das erſte polniſche Kabinell. .W. Kucharzewſki brauchte zwei Wochen Zeit, um das erſte polniſche Kahinett zu bilden. Die Perhandlungen gingen mühſelig honſtatten. Bei einzelnen hervorragenden Leuten fand der Miniſter⸗ präſident viel guten Willen und viel Opferbereitſchaft. Da zegen wurden ihm von politiſchen Gruppen Bedingungen geſtellt, derca Erfüllung nicht non ihm abhing. Die Linke war bereit, iha um den Preis der Befreiung Pilſudſkis, der in Szezypiorno internierten Legionäre und der in Havelberg internierten P. O..⸗Leute) zu unterſtützen. Einzig die Liga dos polniſchen Staatsweſens erklärte dem Premier, daß ſie ihn bedingungslos und vorbehaltlos unter⸗ ſtützen werden. Die in das Miniſterium eingetretenen Aktiviſten ſind nicht Rirett Parteileute, um ſo weniger Vertreter von Parteien. Bukowiecki, der Juſtizminiſter, und Mikulowſki⸗Pomor⸗ Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) — Montag, den 17. Degember 1917. 1 ſki, der Miniſter für Landwirtſchoft, wurden höchſtens als mit der Liga des polniſchen Staatsweſens„ſympathiſierend“ angeſehen, Staniſzewſeki, der Arbeitsminiſter, war nur kurze Zeit tätige⸗ Mitglied der Gruppe der nationalen Arbeit. Ponikowſki iſt Mitglied der Liga des polniſchen Staatsweſens geweſen. Seit der Zeit, wo dieſe vier Männer zu höheren Würden verufen wu den, haben ſie, wie es ſcheint, Paärteiverſammlurgen gar nicht beſucht. Ihr Aktivismus iſt vor allem dadürch in Erſchelnung getrelen, daß ſie ſich an die Spitze von Arbeitsgebielen ⸗ſtellten, die in erſter Linie dem Aufbau des polniſchen Staatsweſens auf Grund der Alte vom 5. November 1916 und vom 12. September 1917 dienten. Parteiſührern ein, noch wünſchte er ſich dadurch gewiſſerniaßen die Unterſtügung der Parketgruppen zu erkaufen. Der Aktivismus cs Faktor ſpielte hier mehr eine ſymboliſche als eine politiſche Rolle Es handelte ſich um eine Auswahl von Leuten, die imſtande wären, große Arbeitsgehiete zu übernehmen und gewillt wären, in dieſer Richtung ſchon jetzt zu arbeiten. Zieht man ferner in Erwägung, daß von den anderen Miniſtern ürei dem Paſſivismus entriſſen wurden, der ſich oſtentatio von ihnen abwendet, und daß der achte Miniſter ein auf dem Warſch', er Boden völlig neuer Mann iſt, ſo wird es eigleuchtend ſein, daß das erſte polniſche, im weſenlichen und umfaſſenden Sinne des Wortes aktiviſtiſche Kabinett kein politiſches Kabtnett iſt. * Drei Miniſter gehörten noch vor kurzem dem Interparteilichen Klub an. Im Gegenſatze zu den drei aktiviſtiſchen Miniſtern waren ſie mit ihren Parteien eng verbunden. Stecki war ſogar der hervorragendſte und populärſte Leader der Nationaldemokraten nach Dmowfki. Aus der national⸗demokratiſchen Partei und aus dem Interparteilichen Klub iſt er erſt vor einigen Tagen ausge⸗ treten. Am Anfange ſeiner Karriere war er Fournaliſt; durch Heirat wurde er reicher Grundbeſitzer im Lubliner Gebiet; er war Abgeordneter in der erſten und zweiten Duma. Die zwei anderen, dem paſſiviſtiſchen Lager entnommenen Miniſter ſind Techniker, Fabrikdivektoren. Zaglenicazuy, der Miniſter für Handel und Induſtrie, war früher Nationaldemokrat und Abgeordneter in der erſten Duma; zuletzt gehörte er der Gruppe der wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit an. Przanowſki, der Approviſionierungsminiſter, war Mitglied der polniſchen fortſchrittlichen Partei. Der Eintritt dieſer drei Männer in das Kabinett Kuchar⸗ egewſkis iſt zwar noch keineswegs ein Hinüberziehen der paſſiviſti⸗ ſchen Maſſe auf das Feld des Aktivismus. Nichisdeſtoweniger iſt er aber ein Sieg des Aktivismus über den Paſſivismus, da dieſem die tüchtigſten Leute entriſſen werden. Und das Preſtige und die Kraft des Paſſivismus ſind gegenwärtig wieder in ernſtlicher Weiſe erſchüttert. In der polniſchen Volksgemeinſchaft wird es als ein geſchickter Schritt Kucharzewſkis betrachtet, daß er dieſe hervorragenden Paſſi⸗ viſten gewonnen hat. Dadurch ſchwächt er die Angriffskraft des keit des Kabinetts auf die Allgemeinheit einen guten Eindruck, denn ſie geugt davon, daß der Premier ſich weder von perſönlichen Sym⸗ pathien, noch von engen Parteirückſichten leiten ließ, ſondern tüch⸗ tige Männer nahm, wo ſie zu finden waren. Von den acht polniſchen Miniſtern hat nur einer, eben der achte, gar keine politiſche Färbung. Es iſt Steczkowſki, der Finanzminiſter. Er iſt Mitglied des Wiener Herrenhauſes, Direktor der Landesbank in Lemberg, ein Mann von großen Verdienſten. Steczkowſki hat in die galiziſche Induſtrie Leben gebracht und ſie organiſiert; ſein Meiſterſtück iſt der während des Krieges bewerk⸗ ſtelligte Ankauf der Kohlenlager Galiziens für Rechnung des Lan⸗ des. Er bringt ein Opfer, indem er eine ſichere und äußerſt vor⸗ teilhafte Stellung um eines Portefeuilles willen aufgibt, das durch nichts ſichergeſtellt iſt und auf einem dornenvollen Wege liegt. Lellow⸗Borbeck in Portugieſiſch⸗Oſlafrikat Von Dr. Karſtedi(Steglitz). Reuter meldet voller Genugtuung, daß die deutſche Schutz⸗ truppe in Oſtafrika von deutſchem Boden vertrieben und nach Portugieſiſch⸗Oſtafrika abgedrängt ſei. Mit dieſem von Reuter 13 nicht aber offenſichtlichen Durchbruch er engliſch⸗belgiſchen Linien durch die noch vor⸗ handenen deutſchen Truppen unter ihrem Let⸗ tow⸗Vorbeck iſt der ungleiche Kampf, der ſich nun ſchon ſeit über drei Jahren in Oſtafrika abſpielt, in eine neue Phaſe eingetreten, die in mehr als einer Beziehung intereſſant und von der nur ſchwer zu ſagen iſt, wie ſie ſich noch geſtalten kann. Unſerer kleinen Schutztruppe oder dem, was noch von ihr übrig iſt, iſt das neue Kampfgebiet nicht fremd. Vor dreiviertel Jahren mußte auf Geheiß Londons Portugal von ſeiner oſt⸗ afrikaniſchen Kolonie im Süden unſeres Schutzgebietes her in den Kampf eingreifen, um vollenden zu helfen, was zwanzig⸗, dreißigfacher engliſch⸗belgiſcher Uebermacht nicht gelungen war, Anfangs gelang es den Portugieſen, an einigen Stellen etwa 60 Kilometer tief in Deutſch⸗Oſtafrika einzudringen und einige Eingeborenendörfer wegzunehmen, Taten, die in Liſſabon als Leiſtungen echt portugieſiſchen Heldengeiſtes“ gefeiert wur⸗ den, denen aber ſehr bald der Katzenjammer folgte. In kurzem, raſchem Anlauf warfen Lettow⸗Vorbecks Truppen, obgleich ſie zur ſelben Zeit ſich der neuen belgiſch⸗engliſchen Offenſive zu erwehren hatten, die portugieſiſchen Truppen aus unſerer Ko⸗ lonie heraus und verfolgten ſie tief in portugieſiſches Gebiet hinein. Ein nicht unbeträchtlicher Teil ihrer Kolonie wurde von den Portugieſen, die in den Kämpfen mit unſerer Truppe ſchwere Verluſte an Menſchen und Material erlitten hatten, damals geräumt. Ob die deutſche Truppe ſpäter das beſetzte portugieſiſche Gebiet wieder aufgegeben hat, iſt nicht erſichtlich, wenigſtens aus den ſpärlichen engliſchen und portugieſiſchen Meldungen nicht klar zu erkennen. Die Tatſache, daß die Por⸗ tugieſen leine neuen„Siegesmeldungen“ ſchickten, läßt es immerhin nicht unwahrſcheinlich ſein, das Lettow⸗Vorbeck in kluger Vorausſicht ſich rechtzeitig den Rückzug nach Süden durch Beſetzung des Nordens von Portugieſiſch⸗Oſtafrika ge⸗ ſichert hat. Die Portugieſen wären hiergegen umſo machtloſer geweſen, als ſeit Monaten die Eingeborenen weiter Teile ihrer Kolonie ſich in hellem Aufſtand befinden, der nach den letzten vorliegenden amtlichen Nachrichten von Ende Oktober noch weit davon entfernt war, erſtickt zu ſein. Zahlreiche Weiße waren ermordet, eine große Anzahl Orte war von den Auf⸗ ſtändiſchen niedergebrannt worden, ſo daß ſchon mehrfach europäiſche Expeditionskorps von Portugal aus zur Verſtär⸗ kung entſandt werden mußten. Wie übel es für die Portu⸗ gieſen ausſehen mußte, geht aus einer Meldung der in der Hauptſtadt der Kolonie Lourenzo Marquez erſcheinenden eng⸗ liſchen Zeitung hervor, in der es heißt,„der Aufſtand bringe größeres Elend ins Land, als die Deutſchen je 5 bringen können.“ Und die ſüdafrikaniſche Zeitung„De Volksſtem“ ſchrieb vor einigen Wochen:„... Der Aufruhr in Portugie⸗ ſiſch⸗Oſtafrika nimmt immer größere Abmeſſungen an. Die Gründlichkeit, mit der Ueberfälle ausgeführt werden, läßt — ſchließen, daß hier die Deutſchen die Hände im Spiel haben.“ Da es ſich bei den in Betracht kommenden Eingeborenen⸗ ſtämmen um ein ausgezeichnetes kriegeriſches Menſchenmate⸗ rial handelt, das ſchon immer der verfaulten portugieſiſchen Verwaltung tatkräftigen und häufig erfolgreichen Widerſtand entgegengeſetzt hat, wäre es denkbar, daß Lettow⸗Vorbecks klu⸗ ger Taktik es gelingen könnte, geſtützt auf die aufſtändiſchen Eingeborenen, den Kampf in Form eines Guerillakrieges noch Samte die Pilſudſki treu ergebene polniſche militäriſche gan 5 hinzuziehen. Da Portugal gleichzeitig auch auf der anderen Seite Afrikas, in Angola, mit ſchwerem Eingeborenenauſſtand Als Kucharzewſki ſie ins Kabinett berief, holte er weder Ratſchläge von Interparteilichen Klubs. Andererſeits macht die Verſchieden ertig⸗ rat zu kämpfen hat und ſelbſt zu Hauſe eine Revolution die andere ablöſt, ſteht es ſelbſt den Dingen ziemlich machtlos gegenüber. Die Weltgeſchichte macht die beſten Witzel In England wird offen der Plan einer Expropriierung Portugals in Afrika erörtert, ſo offen, daß mehrfach ſchon in der Liſſaboner Abgeordnetenkammer rhetoriſcher Widerſpruch gegen die Annexionsabſichten des„Bundesgenoſſen“ erhoben wurde. Die portugieſiſche Zeitung„Lueta“ ſchrieb kürzlich dazu:„Niemand in Portugal könne geſtatten, daß das Er⸗ gebnis des Krieges eine Beraubung des portugieſiſchen Volkes ſein werde, das weit davon entfernt iſt, aus irgendwelchem Grunde das Recht verloren zu haben, das es an ſeine geſchicht · lichen Beſitzungen, an die Frucht ſeines koloniſatoriſchen Wer⸗ kes, ſowie an die Achtung anderer Völker, beſonders derer, die mit Portugal verbündet ſind, hat. Dieſes in London beſprochene Kolonialreich in Afrika als vorgeſchlagene Löſung der afrikaniſchen Frage ſollte ein Kolo⸗ nialreich werden, das die Kolonien der kriegführenden Mächte im tropiſchen Afrika von Meer zu Meer umſchließen würde, vom Norden Zambeſiens bis zum Süden der Sahara. Es ſolle ein Reich werden, das der Initiative aller Völker offen ſtünde, ein neutraliſiertes Land, eine Art res nullius, weil es ein res omnium ſein würde, zu deſſen Bildung jedoch wenigſtens eine Kolonialmacht ausgeplündert werden müßte, die bis jetzt durch Waffentatnochkeinen Streifen ihres Beſitzes habe hergeben müſſen Und dieſe Nation wäre Portugal. Wenn England nunmehr den Kampf gegen Lettow⸗Vor⸗ beck auf portugieſiſchem Gebiet fortſetzt, dann könnte es aller⸗ dings dazu kommen, daß es portugieſiſchen Boden— erobert. Das korrupte Portugal würde dieſe Entwicklung wohl nicht hindern können, vielleicht aber der oſtafrikaniſche Hin⸗ denburg, wie eine engliſche Preßſtimme ihn neulich nannte, unſer Lettow⸗Vorbeck Das wäre allerdings ein Treppenwitz der Weltgeſchichte! Die Voltsernährung. Maßnahmen zur Lebensmittelverſorgung. Karlsruhe, 16. Dez. Die Regierung iſt beſtrebt, daß dafür geſorgt iſt, daß der Markt ſtets rechtzeitig und mit ausreichenden Mengen von Getreide beliefert wird. Dieſe Aufgabe hat ihre ſchwierigen Seiten, beſonders die, daß wie keine hervorragend große Ernte einbringen konnten. Es iſt darum eine Verordnung er⸗ gangen, wonach der Getreideausdruſch bis zum 31. Januar erfolgt ſein muß und die Ablieferung im Anſchluß an den Ausdruſch zu erfolgen hat. Unmittelbar nach dieſem Termine ſoll eine Aufnahme bei den Landwirten durch eine Kommiſſion erfolgen. wirten darf an Brotgetreide 8½ Kilogramm für den Kopf und Monat bis zum 15. Auguſt, 2 Kilogramm Hafer und Gerſte und ein Kilogramm Hülſenfrüchte, außerdem das Saatgut belaſſen wer⸗ den, ferner in beſchränktem Umfange das Futter. Es ſind noch hinwirken. Der Höchſtpreis von 300 Mk. pro Tonne Weizen ſoll vom 1. März um 100 Mk. ermäßigt werden, der Roggenpreis von 280 auf 180 Mk. Bei Gerſte und Hafer wird dagegen die Druſch⸗ prämie bis zum 31. Januar weiter gewährt. Für Hafer, der knapp iſt, wird eine Lieferprämie von 70 Mk. bis zum 31. Dezember ge⸗ währt, von 30 Mk. von 31. Degember bis 31. Januar. Für Hafer iſt der Preis bis 31. Dezember 400 Mk., vom 1. bis 31. Januar 360 Mk., während des Februar 270 Mk., vom 1. März ab 170 Mk.; für Gerſte bis 81. Dezember 330 Mk., vom 1. Januar bis 28. Feb⸗ ruar 270 Mk. und vom 1. Märg ab 170 Mk. Die Maßnahmen bei Hafer und Gerſte erfolgen deshalb, weil unſere Ernten bei dieſen Getreidearten wenig befriedigend waren. Die Kartoffelverſorgung iſt dagegen befriedigend. Es konnten bereits mehr Kartoffeln in die Städte gebracht werden, als im ganzen Vorjahre, und die Städte haben bereits nahezu ſchon die Kartoffeln, die ſie bis zum 3. Auguſt brauchen. Aus Nord⸗ wir mit großen Schwierigkeiten im Transportweſen zu kämpfen hatten. Die Kartoffelration auf 10 Pfund zu erhöhen, wie es viel⸗ fach gewünſcht wurde, iſt aus Gründen der Vorſicht zur Zeit nicht angängig. Das Bedürfnis beſteht, daß der Biehſtand nach den vorhandenen Futtermitteln gerichtet wird. Da die Futtervorräte nicht übermäßig groß ſind, dürfen nicht zu viel Tiere aufgegogen werden. Es wurde deshalb eine Senkung des Schweine⸗ preiſes vorgenommen. Eine Mäſtung der Schweine über die vorhandenen Futtermittel hinaus ſoll nicht erfolgen. Darum ſoll der Schweinebeſtand reduziert werden, und es ſind Maßnahmen ge⸗ troffen worden, damit die Landwirte die leichten Schweine ab⸗ liefern. Der Landwirt ſoll dafür entſchädigt werden. Bis zum 15. Januar erhält er für die leichten Schweine denſelben Preis, wie für die ſchweren. Außerdem wird noch für die leichten Schweine ein Zuſchlag gegeben. Dieſer beträgt 18 bis 6 Mk., er hört— wenn das Schwein über 150 Pfund ſchwer iſt. Man hofft dadur die nicht notwendig ſind zur Zucht und zu Hausſchlachtungen. Die Milch⸗ und Fettverſorgung iſt, wie wir ſchon mitgeteilt haben, neu geregelt worden; das Umlegungsverfahren wurde verfeinert. Für die Umlegung in den Bezirken und in den Gemeinden ſollen beſondere Ausſchüſſe gebildet werden. Der Land⸗ wirt, der nicht ablieſert, obwohl er es kann, wird durch verſchiedene ſtrenge Maßnahmen bedroht. Bei der Preisregelung wurde der Eräeugerpreis nicht geändert; es wurden aber Zuſchläge vorgeſehen, wenn das Lieferſoll überſchritten wird. Es erhalten alſo die Ge⸗ meinden, die fleißig abliefern, beſſere Preiſe. Die Ermäßigung der Preiſe iſt vorgeſehen, wenn eine Gemeinde unter dem Lieferſoll bleibt. Die Verbraucherpreiſe wurden auf Anſuchen der Stadtver⸗ waltungen erhöht, weil ſich die Aufbringungskoſten für Milch er⸗ höht haben. Die Verbraucherpreiſe dürfen bis zu 4 Pfa. erhöht werden, die Höchſtpreiſe für Magermilch um 2 Pfg. Der Preis für Landbutter iſt auf bis.60 Mark feſtgeſetzt worden. Im letzten halben Monat wurden 23,4 Prozent des Lieferungsſolls abgeliefert. Wir werden in den nächſten Monaten gewiß nicht im Ueberfluß leben können, aber unſere Nahrungsmiltelvorräte ſind ſo, daß wir damit durchhallen können bis zu einem Frieden, der dem deutſchen Volte die friedliche Entfaltung ſeiner Kräfte gewährleiſtet. Abkürzung der dreimonatigen Haltefriſt für Hausſchlachtungs⸗ Schweine. Viele Beſitzer eines zur Hausſchlachtung zugelaſſenen Schweines 96 9 trotz vorliegenden Futtermangels unter allen Umſtände ie Hausſchlachtung erſt nach dreimonatiger Haltung des Tieres vornehmen zu dürfen. Es ſei deshalb darauf hingewieſen, daß die Landeszentralbehörden von dieſer Halte⸗ oder Mäſtungs⸗ riſt Ausnahmen zulaſſen können. Da die ſchleunige Vornahme er Hausſchlachtungen, deren überwiegende Zahl vor Weihnachten ſtattfindet, namentlich beim Mangel oder gar Fehlen erlaubten Schweineftetters unumgänglich notwendig iſt und von den Kommu⸗ nalverbänden gefordert werden muß, ſo hat der Herr Staatsſekretär des Kriegsernährungsamts die Landeszentralbehörden erſucht, von der ihnen übertragenen Befuanis, Ausnahmen von der dreimongt⸗ igen Haltefriſt zuzulaſſen, Gebrauch zu machen und dieſe Befugnis den Kommunalverbänden für alle Haushaltungen zu übertragen, in denen die Schlachtung eines Haus⸗ ſchlachlungsſchweines üblich geweſen iſt. * Wer wird der ſchweizeriſche Geſandte in Berlin? c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Pr.⸗Tel. g..) Dem Berner„Tageblatt“ zufolge wird als Nachfolger de⸗ ſchweizeriſchen Geſandten in Berlin Dr. Haabs der National⸗ Engſter genannt. In höheren politiſchen Kreiſen wir“ ſcheidung iſt noch nicht getroſſen. Den Land⸗ andere Maßnahmen notwendig, die auf eine ſchleunige Ablieferung deutſchland iſt erſt ein kleiner Betrag herbeigeſchafft worden, weil ã— 77ii7 ꝛꝛꝛꝛ7ꝛwꝛꝛ/ P¶P ¶¶¶ ¶¶ ¶¶————= eeSSeesSesees60 GerereegB.KSKsg SesSseS den Schweinebeſtand ſo zu lichten, daß alle Schweine wegkommen, auch von Altbundesrat Hoffmann geſprochen. Eine *+ 298 S 1 ** K„ K2 ** WK e Montag, den 7. Detzember 1917. Mannhelmer Beneral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nr. B9.. Sebe. Nus Staot und Land. Mit dem ausgezeichnet Gefreiter Auguſt Mayer, Inhaber der Badiſchen ſilbernen Berbienſtmedaille, ohn des Weichenwärters Chel tian Mayer, wigsbadſtraße 3 Friſeur Otio R dnſanterie⸗Regiment, wohnhaft G ö, Das Eiſerne Kreuz +. Kta e erhiel r Bheſeldwebel d. Reſ. Karl a8. Sonſtige Auszeichnungen. Der Großherzog hat den Nachgenannten zungen verliehen: Das Rikterkreuz Schwertern des Ordens vom Ralox a. D. Rudolf Freiherr von Türckheim in einem Landſt⸗ Inf.⸗Bat.; das Ritlerkreuz 2. Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern des Ordens vom Zähringer Lö⸗ wpen: dem Hauptmann der Landwehr Max Schenk in einem Landſt.⸗Inf.⸗Bat., dem Kapitänleutnant der Seewehr l1 a. D. Georg Hanſtein in einem ſchweren Art.⸗Regt., dem Leutnant der Se'⸗ wehr 11 der Marine⸗Inf. Karl Boos in einem Marine⸗Inf.⸗Regt., dem Rittmeiſter der Landwehr J des Trains Edwin Robert Bil⸗ ger, Kommandeur einer Munitions⸗Kol., dem Leutnant der Land⸗ wehr 1 8 Walter in einem Landwehr⸗Inf.⸗Regt., dem uptmann der Landwehr I1 Karl von Saint George; das itterkreuz 11. Klaſſe mit Schwertern des Irdens dom Bähringer Löwen: dem Leutnant Friedrich Keſſel, Adſutant eines Landſt.⸗Inf.⸗Bat., dem Leutnant der Reſ. Ernſt euhurger bei einer Maſchinengewehr⸗Scharfſchützen⸗Abteilung, dem Leutnant d. R. Heinrich Leonhard Schickle in einem Ink.⸗ 51 Zt. bei einem Landwehr⸗ folgende Auszeich⸗ Kraſſe 9 Zähringer Löwen:, dem Leutnant Leo Götte in einem Reſ.⸗Fußartl.⸗Regt., eutnant d. L. 1 Artur Hatz bei einer Flieger⸗Abteilung, den Leutnanten Wiühelm Friedrich Riebel und Hans Friedrich Zon Goedecke ſowie dem Leutnant d. R. Karl Heid im Inf⸗ Regt 114, dem Leutnant der Reſ. Wilhelm Hartmann bei einer dem Leutnant der Landwehr Alfred Keſ⸗Eiſenbahnbau⸗Komp, 8 Alcham bei einem Landſt.⸗Inf.⸗Erſ.⸗Batl., dem Leutnant Rein⸗ rd Geiſſe beim Fußartl.⸗Regt. 21, dem Veterinär d. Landw. inrich Kübitz bei einem Pferde⸗Lazarett, dem Leutnant d. R. rl Neſtle bei einer Armee⸗Fernſprech⸗Abteilung, dem Leutnant N. 1 Auguſt Ganter bei einer Arendt⸗Abt., dem Leutnant der Keſ, und Vataillonsadſutanten Friedrich Schade und dem Leut⸗ mant der Landwehr 1 Karl Schmidt in, einem Inf.⸗Regt., den 8 eutnanten d. R. Berthold Jäger, Otto Angſtmann und Albert Haſenma r in einem Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment, den Leuinanten d. R. Ferdinand Bluhm und Withelm Renk, Aſſiſtenzarzt d. R. Dr. Guſtav Adolf Rüſing, den Leut⸗ nanten Kurt Kern und Joſeyh Bonifaz Scheuring, den Leut⸗ nanten d. L. Artur Jakob Lehmann und Karl Löffler, dem Leutnant d. R. Withelm Heinrich Braun, dem Leuinant Eugen Wößner, dem Leutnant d. R. Karl Berner, dem Leutnant . 2. Friedrich Huhn, den Leutnanten Herbert Otto Theodor Belſch und Egon Contouma's im 4. Inf.⸗Regt. 112, dem utnant d. R. Robert Elble, dem Leutnant Fritz Locherer, den Leutnazten d. R. Adolf Lenz, Emil Rumpelhardt, Auguſt öthin, 99 Schreiber, Ludwig Ruf, Hans Max Willi aſch und oert Knoll, dem Leutnant d. L. 1 Albert Schrei⸗ er, dem Leutnant Georg Saeltzer, den Leutnanten d. R. Emil chäck, Alois Huber, Max Weiland, Philiep Müller, Franz altenbach, Hermann Mektel und Helmut Drumm im Inf.⸗ Regt. 113, den Leutnanten d. R. Friedrich Briem und Reinhold Huwe, dem Leutnant Hans Kiſſel, den Leutnanten d. R. Gott⸗ hi Aichele, Paul Mohler und Friedrich Schuler, den Jahl⸗ weiſtern Artur Ring und Guſtav Hoffmann im Inf.⸗Regt. 142, en Leutnanten d. R. Werner Maſſengeil und Otto Hirt ſowie dem Leutnant Otto Braumann im Feldart.⸗Regt. 30, dem Leut⸗ nant b. L. U Hugo Einwächter bei einem Pion.⸗Batl., dem Leut⸗ nant d. N. Wilhelm Friedrich Endlich bei einer Feldbäckerei⸗Kol,, Leutnant d. R. Georg Franz Beuchel bei einer Fußark.⸗Batt., en Leutnanten d. L. 11 und Kompagnieführern Xaver Richard Rüger und Karl Albert Frey ſowie dem Leutnant d. L. II Wil⸗ helm Hinterskirch in einem Landſturm⸗Infanterie⸗Bataiſlon. Friedrich Wir ih, Unteroffizier in einem Flugabwehrkanonen⸗ „ wurde mit dem Bayr. Militär⸗Verdienſtkreuz 3. Klaſſe mit Krone —* 8 ausgezeichnet. Der Genannte wohnte früher Keppler⸗ 40. SG Zur Dienſtbolennot. Wer gegenwärtig ein tüchtiges und zufriedenes Dienſtmädchen bat, iſt zu beneiden. Durch die hohen Löhne und die reiche Arbeits⸗ 8* in der Kriegsinduſtrie geben viele ihre ſeit⸗ ge Stelle als Dienſtmädchen auf und treten als Munitions⸗ arbeiterinnen in irgend eine Fabrik ein. Dagegen iſt nichts ein⸗ wenden, und foll nicht bekrittelt werden. Die Verſorgung unſeres heeres mit allem Notwendigen geht jetzt vor. Durch ⸗dieſen 4 echſel der Beſchäftigung verloren aber viele Haushaltungen ihre Duſe. An ſich auch kein Schaden, wenn Geſundheit und Zeit der Dausſrau die Arbeit allein zu bewältigen geſtatten. Hilſen eht bloß u Repräſentationszwecken in Anſpruch zu nehmen, iſt eine Ver⸗ ndigung am Vaterland und an ſoichen Familien, die ohne fremde ſe nicht auskommen können. Der Sinn des Hilfsdienſtgeſetzes iſt och, daß alle Arbeitskräfte zum Nutzen des Volksganzen verwendet werden. Da will aber ſchlecht dazu paſſen, wenn es noch Familien gibt— was tatſüchlich noch keine Seltenheit iſt—, die—3 dienſt⸗ bare Geiſter behalten, während andere nicht mehr ein Mädchen be⸗ kommen. Ob nun dieſe Mädchen als Dienſtmädchen, Köchin, Kinder⸗ mädchen uſw. aufgeführt ſind, ſpielt leine Rolle. Wenn eine Familie, beſtehend aus Mann, Frau und einem Kind, eine Köchin und zwei Dienſtboten hält, ſo gehört einſach im Volksintereſſe eingegriffen. Wenn alles ſich einſchränken muß, könnten es die Herrſchaften auch. Denn in dieſem Fall iſt es dach nur eine Geldfrage, und von der dürfte das Hilfsdienſtgeſetz nicht Halt machen. Wenn wegen Kohlen⸗ und Lichterſrarnis die bewahnten Räume aufs Mindeſtmaß beſchränkt werden ſollen und müſſen, dann iſt's auch gleichzeitig zur Freimachung von Dienſtperſonal möglich. Fretwilliger Verzicht wäre auch hier dem Zwang vorzuziehen.——. een *Die Ladengeſchäfte Mannheims dürfen, wie der Handels⸗ kammer auf eine an das Miniſterium gerichtete diesbezügliche Eingabe mitgeteilt wurde, in der Zeit vom 17. bis 24. Dezember bis abends 7 Uhr geöffnet bleiben. Ausgenommen iſt der nöchſte Sonntag(23. Dez.) an dem der Ladenſchluß um 6 Uhr erfolgen muß. Aushändigung der Quittungskarten beim Auslrilt der Arbeiter. In Kreiſen der Arbeitgeber begegnet man oft der Anſicht, daß eine arbeitſuchende Perſon nur dann eingeſtellt werden darf, wenn ſie ſich über den Beſitz einer Quittungskarte vor der Siupies f aus⸗ weiſt, andernfalls ſich der Arbeiigeber ſtrafbar mache. Dies iſt nicht gutreffend. Hat der Arbeiter aus irgend einem Grunde bei dem Arbeitſuchen ſeine Quittungskarte nicht zur Hand, ſo kann dielelbe auch noch nach der Aufnahme der Arbeit beigebracht werden. Die erforderlichen Schritte hierzu hat der Verſicherte jedoch ſelbſt 15 unternehmen: er kann vom Verſicherungsamt mit Geloſtrafe bis u 10 Mark angehalten werden, die Quittungskarte bei den Einzugs⸗ ſtellen zu hinterlegen. Dem Arheitgeber ſelbſt iſt in keiner Weiſe eine Strafe angedroht. Dabei wird dem Verſicherten zur Beſchaffung der Quittungskarte erforderlichen Falles polizeiliche Hilfe gewährt. Kein Arbeitgeber darf eine Quittüngskarte wider den Willen dez Inhaders zurückbehakten; er kann ſonſt eventl. zum Schadenerſatz beigezogen werden. Die ſtädt. Amtsſtelle für reichsgeſetzliche Ver⸗ icherung, E 5, 16, ſowie das Verſicherungsamt ſelbſt, ſind ſederzeit ereit, dem Verſicherten in der Beſchaffung der Karte an die Hand zu gehen. *Rechtsauwalt Dr. udwig Marx 7. Aus Landau kommt die betrübende Nachricht, daß dort der Mannheimer Rechtsanwalt Dr. Ludwig Marx(Sozius von Herrn Rechtsanwalt Loeb) als Haupt⸗ ann d. L. an einem ſchweren Herzleiden, das er ſich im Felde zugezogen, verſchieden iſt. Hauptmaan Dr. Marx war bei Begnun des Krleges als Oberleutnant d. L. und Regimentsadjutant mit einem hayeriſchen Landwehr⸗Regiment ins Feld gezogen und ſpäter zum Hauptmann und Kompagniefüßrer befördert worden. is Ende Juli. d J. ſtand er an der Front, wurde dann wegen eines Herz⸗ leidens in die Garniſon verfe t, wo er am Samstag infolge einer Se e geſtorben iſt. Dr. Marx war in Heidelsheim bei Bruchſal geboren und hat ein Alter von nur 41 Jahren erreicht. 15 Jahre gehörte er der hieſigen Anwaltſchaft an. Wegen. der Friſche und Offenheit ſeines Weſens und ſeines glücklichen Temperaments, ganz abgeſehen von ſeiner hervorragenden forenſiſchen Befähgung, erfreute er ſich großer Sympathien. An der Bohre trauert außer der Gattin ein Sühnchen. * Jubiläumsſeler. Im Verwaltungsgebäude der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrit in Neckarau fand am Samstag eine erhebende Feier ſtatt. Galt es doch die Jubilare, welche auf eine Dienſtzeit von 40 und mehr, Jahren bei der Fabrik zurückblicken konnten, in beſonders feierlicher Weiſe zu ehren. Es waren folgende Herren: Johaun May Zimmermann, Johann acker, Johann Georg Gaſt, Jakob Arnold, Georg Stephan, Georg Peter Kolb und Fräulein Barbara Riegel. Zwei Jubilare waren ſchon einige Monate vorher leider geſtorben und zwar die Herren Valentin Getroſt und Ludwig Ziegler. Herr Direktor Kla⸗ vehn widmete den Jubilaren und der Jubilarin herzliche und ehrende Worte der Anerkenmung für die der Fabrik ein Menſchenalter hindurch geleiſteten treuen und erfolgreichen Dienſts⸗ unter Ueber⸗ reichung eines namhaften Geldgeſchenkes. Es. auch der Fabrit zur beſonderen Freude, ſo alle und treue Mitarbeiter zu den ihrigen zählen zu können. Für die verſtorbenen Jubilare würde das zugedachte Ehrengeſchenk der Wltwe bezw. den Erben ausgehändigt. Der Senior der Jubilare, Herr Zimmermann(mit 45ſähriger Dienſtzeit) dankte zugleich im Ramen der ührigen und entwarf da⸗ bei einen recht——— Rücblick auf die Entwicklung der Fabrik unter beſonderer Hervorhebung der ſchwierigen äußeren Verhältniſſe und vielen Widerwärtigkeiten, unter denen das jehige ſtolze Werk aus kleinſten Anfängen ſich emporarbeiten mußte. Beſonders ge⸗ dachte der Jubilar des Gründers der Fabrik, des verſtorbenen Herrn Friedrich Julius Benſinger. Kurz vorher wurden, wie alljähr⸗ lich, gleichfalls Ehrengaben an 140Meiſter und Arbeiter überreicht, die auf eine längere Jahre dieſe Spende der Fabrik die Höhe von 20000 K erreichte. Möge den Jubilaren noch eine lange Reihe von Lebensjahren in voller Friſche des Körpers und Geiſtes beſchieden ſein. *Marktwanderung. Von einem regelrechten Marktverkehr läßt ſich nicht mehr ſprechen. untergeordneter Bedeutung und er fühlt das, nach dem ſchlecht⸗n Beſuch des Marktes zu urteilen, anſcheinend auch. Die Händler ſind Trumpf, ſie ſchnappen alles Verfügbare weg, namentlich aber ſolche Waren, für die kein Höchſt⸗ ſondern nur ein Richtpreis beſteht. Das iſt für ſie ein Freibrief, die Leidtragenden ſind die Konfumenten Denn trotz eines Richtpreiſes von 60—70 Pfg. für Roſenkohl z. B. wird in den Läden 90 bis 110 1 verlangt. Es war heute eiwas Spinat zu kaufen, aber 30 Pfg. für harte, ſtark ve 223 iſt entſchleden teuer. Wenig Baſing und Weißkraut war zu ſeten, dagegen Stadt üben in Mengen. Die t hatte heute auch nur Rüben zu verkaufen. Für Lauch, der das Stuck mit—12 Pſg. bezahlt werden ſollte, werden glättweg 20—30 Pfg. verlangt u bezahlt. Kleine Bündelchen Suppengrünes, das in vorauguſtlichen Zeiten mit—5 Pfg. bezahlt wurde, iſt heute nicht unter 20 Pfe. zu haben. Der für Meerrettich feſtgeſetzte Richigreis hält die Ver⸗ käufer nicht davon ab, ungerechtfertigt hohe Preiſe zu verlangen. Von Blumenkohl iſt überhaupt nicht zu reden, da wird das unmög⸗ lichſte geleiſtet, bis zu 2,50 Mi per Kopf werden verlangt. Kers⸗ bohnen wurden zu 2 Mk. das Pfund angeboten, Stockſiſche zu 1,80 Mk., das ſind Preiſe, die faſt das 10fache des Frledenspreiſes erreichen Der zu einer Art Berühmtheit gewordene Aepfelmann war heute wieder einmal da und natürlich dicht umlagert. pp. Polizeibericht vom 17. Dezember(Schluß). Unfälle. In einem Fabrikanweſen an der Scheibenſtraße brachte am 14. ds. Mts. ein 27 Jahre alter lediger Dreher von hier die rechte Hand in eine Drehbank, die ihm zwei Finger abdrückte und die andern erheblich quetſchte.— Am gleichen Tage vormittags wurde ein 56 Jahre alter verheirateter Schiebebühnenführer von hier · in einem Mühlenwerk im Induſtriehafen von einem herunterfallen⸗ den Mehlſack getroffen, wodurch er von einer etwa 2 Meter hohen Verladerampe herunterfiel und eine Berſtauchung des linken Fuße⸗ erlitt.— Auf der Straße zwiſchen O unb R7 fiel am 14. ds. Mts., früh 5 Uhr, ein 57 Jahre alter Heizer von hier infolge Abrutſchens vom Randſtein des Gehweges zu Boden und zog ſich eine Ver⸗ ſtauchung der rechten Schulter zu.— Im Gazwert Kuzenberg trat in der Nacht zum 15. ds. Mis. ein 61 Jahre alter verheirateter Gas⸗ arbeiter von hier mit dem linken Bein in einen mit heißem Waſſer gefüllten Kokskühlgraben und zog ſich dabei eine Verbrennung des Fußes zu. Sämtliche Verletzten wurden ins Allgemeine Kranken⸗ haus aufgenommen. In vergangener Nacht gegen 12 Uhr rutſchte ein 49 Jahre alter Schuhmachermeiſter von hier auf dem hieſigen Hauptbahnhofe auf der Bahnſteigſperre aus und blieb be⸗ wußtlos liegen. Oberhalb des linken Auges zog er ſich dabei eine größere Wunde zu und wurde von Vahnarbeltern nach der Sanitäts⸗ — wache verbracht, wo ihm ein Notverband angelegt wurde. Hierauf 8 er mittels Droſchke in ſeine Wohnung nach der Mittelſtraße verbracht. Aufgefundene Kleiderſtoffe. Am 12. Dezember, abends 77 Uhr, wurden auf dem Schulylatz der U2 befindlichen Friedrichsſchule folgende Kleiderſtoffe gefunden, die von einem Dieb⸗ iabl herrühren dürften: 4 Meter weißgrauer dunkelgrauer Bluſen⸗ ſtoff, 17 Meter ſchwarzer Seiden⸗Frikot, 876 Meter Seiden⸗Trikot und 7 Meter weiße, mit blauen Roſen geblumte Rohſeide. Die Stoffe können bei der Kriminalvolizei, Schloß, Zimmer 73, angeſehen und vom Eigentümer abgeholt werden. Verhaftet wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Heizer von Ketſch, ein Metzger von Ladenburg, ein Taglöhner von hier, ein ſolcher von Ladenburg und ein weiterer von Ludwigshafen, alle wegen Diebſtahls. Splelpian des Eroſch. Hof- U. Vafional-Theafers Mannheim Hoi-Thester Noues Thester 16. Dezember Abonnement B/. Peterchens Mondfahrt Dienstagſ Hielne Preise Ank. 6 Uhr 19. Dezemberſ Abonοment B Zum eisten Mle: Mittwochſ Hohe Preise 20. Dezemberſ Abonnement C Ockello Donnerstag Mittlere Preise Anfaug 7½ Uhr 21. Dezem ber Freitag Abon nement B Hohe Preise Arisdne auf Naxos Anfang 7 Uhr 22. Desember Samstag Außer Abonn. chne Verkaut außer Abonn. Kleine Preise Peterchens Mondiehrt Aniaug 2 Uhr Peterckeus Mandtahrt Aufang 6 Uhr 2- Vorm.-Auſt. Märchen 8. Vorst Uung für Rüst-⸗ ungsarbeiter; Schneider 20 23. Opne Verpfl.E K. 11½ Ur Wbvel. Aniang 2 Ue⸗ Abonnement A] Hänzel und Gretel der Raub der Sabiner. Hohe Preise Ankang 6 Uhr anen. Anfang 7½ Uur, Auber Kbonn. J Feterchens Mondlfahrt 24. Dezemberſ ohne Verkaut Anfaug 10 Uhr Montag] Außer Abonn. Peterchens Mondfahri Kteine Preise Anfang 3½ Uhr 25. Dezemberl Außer Abonn Tannhäuser— Dienstagſ Hohe Preise Antang 6 Uur bergisch Ei“ Ant 7 Ubr. 26. Dezemberſ Abonnement B Florian Geyer Hänsel und Oretel Mittwochf Hohe Preise Anfang 6 Uhr Ankang 7 Uhr Dienſtzeit zurückblicken konnten, ſodaß in dieſem Der Konſument iſt dort nur von ganz rſchmutzte Ware Aus Ludwigshaſen. *Fleiſchſchmuggel. Auf der Diſtriktsſtraße zwiſchen— und Frieſenheim wurde heute Nacht ein Fuhrwerk angehalten, auf dem ein geſchlachtetes Rind verſteckt war. Es wurde für den Kommunalverband Ludwigshafen beſchlagnahmt. Nus dem Großherzogtum. (Neckarelz, 17. Dez. Der Arbeiter Wilbelm Gaſſert begen ſich während der Fahrt des Zuges auf die Plattform, ſtürzte herab und exlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. 56Kehl, 17. Dez. Im hieſigen Hafen wurde ein Wjähriger Arbeiter durch die Greifer eines Kranes ſo heftig gegen einen Eiſenbahnwagen gedrückt, daß er ſofort tot war. Nordiſche Erzähler. „Die Jungfrau““). Ein Roman von Barbra Ring. Das Buch einer Norwegerin und ein typiſch nordiſches Buch. nbar-von einer Landſchaft voll Großzügigkeit, Vereinfachung und voll harter Kontraſte. Leben wächſt hier legendenhaft ſeinem fil enigegen. Bewußtheit tut weniger als urſprünglicher, auf Der Ziele — Ziele gerichteter Wille, dem Blut entſtammend und darum ind wenige und nie über die Grenzen ſeit Jahrhunderten abge⸗ ſtarken Antriebs durch Geſchlecht und Tradition. ſteckten Daſeins reichend, es ſei denn, dab ſich Sehnſucht rege, dunkel ſehr unbeſtimmt, nach anderem Himmel und anderen Menſchen, die nordiſche Landſchaſt verheißt. Das Leben wird typiſch und großartig zugleich, von einer phantaſtiſchen Realität, ſtarkfarbig, „heldiſch und in weitem Sinne zeitlos. So ſtellt Barhra Riag ihre Menſchen hin, unproblematiſch, obwohl ſich ſelber von Rätſeln unhangen, von herbem Schnitt, obwohl vielfacher Leidenſchaft auf⸗ an, und ganz elementar. Gleichſam nur Verſinnlichungen über⸗ menſchlicher Gewalten und allem Atmoſphäriſchen ſehr nah. Sie undenkbar ohne die reichen Edelſitze, den Schnee und die groſſe⸗ Eiamteit. Undenkbar auch ohne die Haltung alter Geſchlechter. ue diele Schickſale überdauern. Ihr Geiſt iſt langſam und kämpft Is ſchwer von Träumen frei. Nur Blut ſtrömt heiß und unge⸗ 4—9 in ihnen und liebt die Feſte der ſeltenen Feiertage, Gelage ind wicde Nitte. Es liebt den Tod, der als Jüngling kommt, und das Leben, wo es kühn, fremd und vermeſſen iſt. Starklinig wächſt meſes Buch in die Höhe. Ein paar Menſchen nur: in ihrer Mitte: hlicke, die Jungfrau. Ein paar Szenen voll Farbe und Leiden⸗ ſchaft: ihr Schickſal, ausgehend von verſchloſſener Kindlichkeit und mündend im Geſchlecht. Das Buch will geleſen ſein wie alte Ge⸗ chten. Es hat Schönheit, Form und die Unkompliziertheit von 8 enden. Seine Schwäche liegt darin, daß es die Kraft des 64 Imbols beim Einbruch der Wirllichkeit überſchätt. Dunkel der 9 imniſſe verſchattet wohl den Dwieſpalt, aber füllt ihn nicht aus. Manches in der ſelbſtverſtändlichen Art dieſes Geſtaltens er⸗ * Lagerlöf. Vielleicht ſpricht auch nur das Nordiſche Uber Dieſes und alle nachgenannten Werle ſind im Verlag von 0 9 4 * Langen, München, erſchienen daraus und das Frauenhaſte, das beides der Legende zuneigt. Indeſſen ſteht die Lagerlöf verehrungswürdig in 5 ſchöpferiſchen Kraft und lang in den Kreis ihrer Berühmtheit eingegangen. Trotzdem: nicht jeder, der von ihr weiß, hat ihre Werke geleſen. Und nicht jeder, der darin lieſt, wird ſie beſitzen. Seit dem Vorjahr iſt nun ein Auswahlband vorhanden, betltelt „Die ſchönſten Geſchichten der Lagerlöf“ der Super⸗ lativ iſt ziemlich unnötig), der den Vorzug großen Reizes und geringer Koſten hat(ca. 3 Mark). Walter von Molo hat ihn zu⸗ ſammengeſtellt. Die Auswahl bedeutet in Fällen ſo großer Gleich⸗ tvertigkeit des Geſchaffenen mehr oder weniger perſönliche Lieb⸗ haberei. Man freut ſich an dem dennoch ungern. Ein anderer Nordländer des Langenſchen Verlages: Knut Hamſun. Der Größte und Umfaſſendſte unter den heutigen Nor⸗ wegern und den lebenden Großſen der europäiſchen Literatur zuzu⸗ zählen. Dem literariſchen Deutſchland lang vertraut, iſt er weiteren Leſerkreiſen nur ein Name.„Erzählungen von Knut Hamſun“ heißt ein kürzlich erſchienenes Buch, in Ausſtattung und Umfang ähnlich dem erwähnten der Lagerlöf und gleichfalls von Molo ausgewählt und eingeleitet. Es enthält u. a. die unnach⸗ ahmliche, frühlingshafte„Viktoria“. Zu bedauern iſt nur, daß der ⸗Pan“ fortbleiben mußte, dieſe trunlene Schöpfung Hamſunſcher Naturverbundenheit Am wenigſten bekannt in Deutſchland iſt der Schwede Verner von Heidenſtam geworden. Ein Verſäumnis iſt hier gut zu machen. Wahr iſt, Heidenſtam erſchüießt ſich nicht ganz leicht. Er fordert Aufmerkſamkeit und einigen Ernſt. Inhalt ſeines Schaffens iſt zum guten Teil ſchwediſche Hiſtorie, ſind abſeitige und fremde Ge⸗ ſchicke. Er iſt ein Epiker der großen Linie, von Unerſchütterlichkeit und ohne Theatralik; ein Charakteriſtiker von Zucht und Willen und der Kraft der Beſeelung. Man erinnert ſich Karls 12., dieſen ſtrengen und abgründigen Menſchen unter den ſchwediſchen Königen, deſſen Königtum ein ungeheurer Abſturz war, und der der Welt dennoch ein Symbol des Groſſen und des Geheimnisvollen aller Größe wurde. Heidenſtam ſchrieb ein Buch um ihn und nannte es„Karl der Zwölfte unb ſeine Nrieger“. Hiſtoriſche Erzählungen in zwei Bänden. Sie ſind ein Ganzes; groß, klar und bildhaft. Man ſollte ſie leien. Außerdem iſt ſeit kurzem ein eleines Buch zu haben: Kamof und Tod Karls des Zwölften“.(Gangens Markhücher, Band 21). Drei ſich innerlich ergänzende Ge des größeren Werk es ſind darin vereinigt P. Vorhandenen und vermißt Anderes Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Klavierabend Lene Weiller⸗Bruch und hans Bruch Muſizierende Künſtlerehepaare, die ſich die Wiedergabe der in der muſikaliſchen Literatur nicht allgu reichlichen Werke für zwel Kla⸗ viere zur Aufgabe geſetzt, gehören jedenfalls zu den ſeltenen Erſchei⸗ nungen im Konzertſaal.)wenigſtens erinnere mich nur an einen einzigen derartigen Fall aus meinex Konſervatoriſtenzeit: an Louis und Suſanne Ree, die auf einem Blüthner⸗(Diskant) und Bechſtein⸗ flügel(Baß) im Zuſammenklang ganz herrliche Wirkungen hervor⸗ Unſer einheimiſches Künſtlerehepaar Lene Welller⸗ ruch und Hans Bruch bebaute nun am Samstag Abend aufe neue dieſes Feld erfolgreich. Lene Weiller war ja den Beſuchern des Liederkranzkonzertes bom 13. Dezember 1915, in dem ſie Griegs poeſievolles A⸗moll⸗Konzert, ſowie Stücke von Liſzt und Chopin mit blitzblanker Technik und hoher Muſikalität bot, noch in lebhafter Er⸗ innerung. Und Hans Bruch, der erſt kürzlich erfolgreich in der rhei⸗ niſchen Kunſtmetropole Köln konzertierte, der er wie ſeine Gattin die künſtleriſche Ausbildung(bei Friedberg) verdankt, gab ja erſt in einem auberten. eigenen Klavierabend am 28. Ottober Zeugnis ſeines nie raſtenden Fortſchritts. Die Vortragsfolge wies für zwei Klavtere einleitend ein etwas ungleiches Werk des Regerſchülers Hermann Unger(lebt als Redakteur der Rheiniſchen Muſikzeitung in Köln), Mozarts an⸗ mutige D⸗dur⸗Sonate, ſowie M. Regers Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart Op. 132a, die in dieſer Bearbeitung zum erſten Male erſchienen, auf. Alle dieſe Werke wurden in rhythmiſch, agogiſch und dynamiſch feinſtens abgeſtuftem Spiel zu ſchönſter Wir⸗ kung gebracht. Die thematiſche Linienführung hob ſich ſtets plaſtiſch aus dem Stimmengewebe ab. Die Wiedergabe erfreute gleicher⸗ maßen durch techniſche Subtilität wie innige Beſeelung. Schade, daß man nicht in Ungers Werk einige Striche vorgenommen e. Se ſtilvoll und feinflüſſig wurde Mozart geboten. Namentlich das köſt⸗ liche Andante ſchien in ſeinem ganzen Liebreiz erſchloſſen. Regers —— wirkten auch in dieſer Faſſung und in der klar gegliederten Wiedergabe aufs beſte. Vorher gab uns Lene Weiller noch in Schumanns Esdur⸗Rovellette und dem ſelten gehörten E⸗dur⸗ Scherzo von Chopin einen Berpeis ihres und ihres beſonderen Verſtändniſſes für dieſe Gaben der Romantik. Sie ſpielte beide Stücke geradezu brillant in der techniſchen Ausfüh⸗ rung und in grundmuſtkaliſcher Auffaſſung. Die äußerſt zahlreich erſchienenen Hörer ſpendeten unſern trefflichen Künſtlern wohlver⸗ dienten herzlichen Beifal J. M. ———— 5H————— ———— — S8———————————ꝗꝗ— SSS————————————— SSS—————————— —————————— — 4. Seite. Nr. 500. Montag, den 17. Dezember 1017. — Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend- Ausgabe⸗ )6Ettlingen, 16. Dez. In der Nacht zum Samstag wurde der Zugführer Körber aus Karlsruhe auf dem hieſigen Staatsbahn⸗ hofe von einem aus der Richtung von Raſtatt kommenden Schnell⸗ zug erfaßt und getötet. )6Baden⸗Baden, 17.— In der vergangenen Woche iſt hier Hauptmann a. D. Frhr. Ferdinand v. Lüttwitz, Ehrenritter des Johanniterordens, geſtorben. Er war im öffentlichen Leben hier pielfach hervorgetreren, gehörte lange Zeit dem Bürgerausſchuß und der evang. Kirchengemeindeverſammlung an und betätigte ſich ſehr lebhaft im Bad. Frauenverein. M Unterkirnach, 16. Dez. Sägewerksbeſitzer, Auguſt Beha wurde zum Bürgermeiſter unſerer Gemeinde gewählt., Pialz, heſſen und Umgebung. p. Frankental, 16. Dez. In das Sagerhaus der hieſigen Zucker⸗ fabrik wurde nachts eingebrochen und 11 Zentnerkiſten Zucker ent⸗ wendet. Die Diebe wurden bei der Arbeit anſcheinend geſtört, denn auf dem anſtoßenden Bahnkörper wurden morgens noch 3 Kiſten borgefunden. p. Kaiſerslautern, 16. Dez. Zwei 18 jährige Burſchen, Max Lorenz und Karl Hag von Morlautern, balgten ſich aus Mutwillen vor dem Schwerinerſchen Warenhauſe herum. Dabei ſtieß der eine mit ſolcher Wucht in eines der mehrere Meter hohen und breiten Schauſenſter, daß dieſes zertrümmert wurde und der Kopf Durchging. Paſſanten halfen dem Barſchen aus ſeiner gefährlichen Lage Er hatte erhebliche Kopfverletzungen erlitten. X Zweibrücken, 14. Dez. Ein Treibriemendieb worde geſtern Nach mittag von der Arbeitsſtätte in der Dinglerſchen Ma⸗ ſchinenfabrit weg durch die Gendarmerie in der Perſon des Ar⸗ beiters Davbid Schäfer aus Rodalben feſtgenommen. Er iſt beſchuldigt, an dem großen Diebſtahl in den Pfälziſchen Leder⸗ werken beteiligt geweſen zu ſein, wobei für mehrere tauſend Mark Treibriemen geſtohlen wurden. 8 Oppenheim, 11. Dez. Eine ſtrenge Kontrolle der Hausſchlachtungen hat das hieſige Krelsamt für alle Gꝛ⸗ meinden des Kreiſes angeordnet. Wie die Behörde ſelbſt feſtſtellt, wird vielfach eine folgenſchwere Umgehung der geſetzlichen Beſtim⸗ mungen über die Hausſchlachtungen dadurch verſucht, daß Haus⸗ metzger vor dem Wiegen des geſchlachteten Tieres Fleiſchteile bei⸗ ſeite ſchaffen und ſo dazu beitragen, daß nicht alles Fleiſch ver⸗ wogen wird. Auch ſogenannte Schwarzſchlachtungen, für die keine Genehmigung vorliegt, ſollen verſucht werden. Das Kreisamt droht allen Hausmetzgern, die ſich in der angegebenen Weiſe verfehlen, die Unlerſagung des Gewerbebelriebs und unnachſichtliche Straf⸗ verfolgung für die Selbſtverſorger und die Metzger an. Alle Gen⸗ darmerieſtationen ſind zur ſtrengſten Kontrolle aufgefordert worden. *Offenbach, 13. Dez. Eine einzig daſtehende Einrichtung auf dem Gebiete des Schul⸗ und Erziehungsweſens hat man hier ge⸗ troffen. Alle notoriſchen Schulſchwänzer ſämtlicher Schulgruppen der ſtädtiſchen Volksſchule wurden letzthin zu einer beſonderen Klaſſe vereinigt. Auch ſolche Schüler, die infolge mangelhafter, elterlicher Beauſſichtigung ſittlich geſährdet erſcheinen, wurden dieſer Klaſſe zugewieſen. Man hofft dadurch vor allem, das böſe Beiſpiel ſolcher verwahrloſten Kinder von anderen Schulen ſernzubalten und durch ein geeignetes Er⸗ ziehungsverfahren die drohende Zwangserziehung noch im letzlen Augenblick verhüten zu können; und dies umſomehr, als Offenbach ohnehin ſchon eine recht erhebliche Summe für Zwangserziehunas⸗ koſten alljährlich aufbringen muß. Um die Schulſchwänzer möglielſt von der Straße und ihren Gefahren für willensſchwache Menſchen⸗ kinder fernzuhalten, erhalten ſie ihre Verköſtigung um 16 Uhr, 12 Uhr und 4 Uhr nachmittags im Schulhauſe. Gerade der letztere Punkt ſoll bei den Kleinen beſonders ziehen. Auch ſonſt iſt man bis jetzt mit dem Erfolge dieſer intereſſanten Neueinrichtung durch⸗ aus zufrieden. Die Deulſche Valerlandsyartei tritt heute mit einem Aufruf vor die Bürgerſchaft Mann⸗ heims und Ludwigshafens und wirbt um Freunde und Mit⸗ ſtreiter für ihre Sache. Der Aufruf trägt bereits zahlreiche Namen angeſehener Mitbürger aus allen Schichten der Bevölkerung. Die viel geſchmähte und viel angefeindete Vaterlandspartei hat auch in Mannheim und der Pfalz Fuß gefaßt. Das iſt ihr nicht leicht ge⸗ macht worden. Man denke nur an die heftige Beſehdung durch die Blätter der Linken. Die Frankfurter Zeitung z. B. hat doch ſicher viel mehr Geſchütze gegen die Vaterlandspartei aufgefahren, als gegen die Engländer. ſo könnte man faſt ſagen, wenn man faſt täglich in ihren Spalten einen giftigen Erguß gegen die Vaterlands⸗ partei lieſt. Und dennoch! Sie hat ſich durchgeſetzt, auch unter den Kanonen der Frankfurter Zeitung, und dringt vor. Nun will ſie auch in Mannheim und Ludwigshafen ihre Getreuen ſammeln und neue Getreue dazu werben in allen Kreiſen der Bevölkerung, ohne Anſehen der Partei und des Bekenntniſſes. Sie will nicht in den Beſitſtand der alten Parteien eingreifen, die aus den inneren Verhältniſſen vor dem Kriege hervorgegangen ſind, ſie will nur ſammeln und zuſammenhalten, alle Elemente und Kräfte im deutſchen Volke, die ihm eine große Stellung in der Zukunft erhoffen und erſtreiten wollen, die die Kraft des Ausharrens und Durchhaltens beſiten und ſie andern mitteilen wollen, auch dadurch mitteilen wollen, daß ſie den politiſchen und ſoziaten Forderun⸗ gen der Arbeiterklaſſe offenen Sinnes entgegenkommen und der wirtſchaftlichen Notder Minderbemittelten nach Kräften ſteuern. Das iſt auch vaterländiſche Pflicht und in der Hei⸗ mat faſt die vornehmſte vaterländiſche Pflicht und darum auch Sache der Vaterlandspartei. Unter einem guten Stern vollzieht ſich die Gründung einer Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen. In dieſen Tagen des Ab⸗ ſchluſſes eines Waffenſtillſtandes bewährt ſich der Geiſt, den die Vaterlandspartei in die deutſchen Herzen pflanzen wollte, der Geiſt. aus dem heraus Hindenburg in jenen Septembertagen dem deutſchen Volke zurief: Halte aus, glaube nicht den Müden und Mür⸗ hen, den Skeptitern und Internationalen, wir haben die Kraft zum Kampf bis ans Ende und zum Sieg. Das war ja, was die Vater⸗ landspartei vor allem erſtrebte, die deutſche Kraft und den deutſchen Willen ſtählern zu erhalten, bis wir durch ſind. Wehe uns, wenn wir damals zuſammengebrochen wären! Die Deutſche Vaterlands⸗ partei hat mitgeholfen, daß der Wille wach und eiſern blieb, ſie wird ſo auch in Mannheim und Ludwigshafen ſicher einen großen Anhang finden. 1+ 4 Lethte Meldungen. Der Wiener Bericht. Wien, 17. Dez.(WTB. Nichtamilich.) Amtlich wird ver⸗ lautbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Waſſenſtillſtand. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Iwiſchen Brenla und Pia ve wurden ſädlich des Col Caprile neuerlich 400 Gefangene eingebracht. Weiter öſtlich ſcheiterten ſeindliche Angriffe. An der Piave Arlilleriekãmpfe. Hauytmann Brumowsky errang ſeinen 27. Lufiſieg. Der Chej des Generalſtabs. Kriegsernährungsamt Lebensmittelverteilungsſtellen en Kinie, daß Bilbung einer Landesmiliz in Italien. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Pr.⸗Tel., g..) Die Neue Zürcher Zeitung meldet von der ithalieniſchen Grenze: Zahlreiche vaterländiſche Vereinigungen in Ober⸗ italien befürworten die Bildung einer Landesmiliz für die Landesverteidigung und empfehlen in Aufrufen an die Bevölkerung die eifrige Pflege des Scheibenſchießens. Die beſie Antwork Oeſierreichs an Lloyd George. m. Köln, 17. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldei aus Wien: Der Ertrag der ſiebten Kriegsanleihe in Oeſterreich mit 5,8 Milliarden Kronen, der ſich durch den Einlauf weiterer Meldungen noch erheblich ſteigern wird, iſt die beſte Antwort, ice heute Lloyd George auf ſeine neueſte dema⸗ gogiſche Hex⸗ und Schimpfrede aus Oeſterſeich erhält. Gerade er war es doch, der zu Anfang des Krieges ſiegesbewußt und groß⸗ mäulig erklärte, die letzten Hundert Millionen Pfund Sterling würden den Krieg entſcheiden, und der das Schlagwort von den ſilbernen Kugeln hinauspoſaunte. Statt weniger, werden auch in dem mitleidig als zum Verfall verurteilt hingeſtellten Oeſterreich der Milliarden, die es für ſeinen heroiſchen Daſeins⸗ kam f aufbringt, immer mehr. Rund dreiundvierzgig Mil⸗ liarden Kriegsanleihe hat dieſes mißachtete Donaureich in ſei⸗ nen beiden Hälften nun ſchon zuſammengeſteuert. Das ſieht alſo nicht darnach aus, als ob es zu den kriegführenden Parteien ge⸗ hören wird, denen die ſilbernen Kageln zuerſt ausgehen werden. Der Opfermut ſeiner Völker an der Front und daheim iſt noch lange nicht erſchöpft und vollbringt Heldentaten, die noch immer eine Lebenskraft verraten, die den Gegenparteien zum Bewußtſein. bringen wird, daß ſie ſich verrechnet haben, wenn ſie auf ſeine Bau⸗ fälligkeit gerechnet haben. Sehnlicher Wunſch der Ukrainer, Odeſſa ihnen einzuverleiben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Pr.⸗Tel., g..) Der Neuen Zürcher Zeitung zufolge meldet Havas aus Odeſſa, daß die Idee, dieſe Stadt an ſich zu nehmen, in der Ukraine an Boden gewinnt. Alle Proklamationen werden von dem Truppenkommandant unterzeichnet, der von der ukrainiſchen Zentrale ernannt wurde. Die Politik derſelben iſt den Maxi⸗ maliſten feindlich. Veniſelos gegen die Abberufung Sarratla. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Priv.⸗Tel. g..) Aus Paris wird gemeldet: Die Frage der Abberufung Sarralls hat die letzte Nariſer Konferenz, wie ſich jetzt herausſtellt, ſehr ſtark beſchäftigt. Sie beſchäftigte noch weiter den interalliierten Kriegs⸗ rat, an den ſie überwi⸗ſen worden ſei. Man habs Grund gu der Annahme, daß ſowohl Veniſelos wie auch Paſitſch⸗ diejenigen ge⸗ weſen ſeien, die ſich mit aller Entichiedenheit gegen die Abberufung in der Konferenz ausgeſprochen hätten. Veniſelos habe ſogar kate⸗ goriſch erklärt, daß er nicht in der Lage ſei, die allgemeine Robii⸗ ſierung in Griechenland anzuordnen, wenn man der Saſoniki⸗ expedition nicht ganz beſondere Aufmerkſamkeit und zwar im Sinne der von ihm veriretenen Auffaſſung ſchenke. Das ſchwere Eiſenbahnunglück bei Modane. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Prio.⸗Tel.) Zum Eiſenbahnunglück bei Modane erfährt die„Neue Züricher Zeitung“ voch ergänzend aus Genf, daß nicht 900, ſondern nur 600 franzöſiſche Soldaten verletzt würben. Die große Zahl der Opfer erkläre ſich daraus, daß der entgleiſte Zug Feuer fing, von Sabottage könne keine Rede ſein, es handle ſich vielmehr um' ein ſehr bedauerliches Unglück und nicht um ein Verbrechen. Die Havasagentur gibt keine Zahl an Toſen und Verletzten an, ſondern berichtet lediglich, daß die Familien der Opfer ſo raſch wie möglich benachricht'gt und Maß⸗ nahmen getroffen würden, um den Verletzten die nötige Hilfe an⸗ gedeihen zu laſſen. Ein neues Eiſenbahnunglück in Lyon. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Friv.⸗Tel.) Der „Neuen Züricher Zeitung“ zufolge ereignete ſich in Lyon ein neues Eiſenbahnunglück, zwei Züge ſtießen infolge falſcher Weichenſtellung aufeinander, vier Arbeiter wurden getötet, mehrere verletzt. 55 Heflige Schneefälle in Züdfrankreich. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Dez.(Priv Kek.) Aus Genf meldet die„Neue Züricher Deitung“: Infolge heftigen Schneefalles in Südfrankveich ſind dort faßt alle Telr⸗ phon⸗ und Telegraphenverbindungen unterbrochen. Ein demenki der Jirma Gel'ſchmidt, Eſſen. Eſſen, 17. Dez.(WeB. Nichtamtlich.) Die Firmg Th. Coſd⸗ ſchmidt,.⸗G., teill mit, daß die Nachricht Berliner Zeitun zen über die Verwendung von Induſtriegelände dez Gutsbezir's bei Oranien⸗ burg, vollkommen auf Erfindung beruht, Ein Senſationsprozeß wegen Höchſtpreinüberſchrenung. E Berlin, 17. Dez.(Lon unſerem Verliner Bäro.) Aus Krefeld wird gemeldet, daß ein Senſationsprogeß bevorſtehe. Die Stadt hatte Gänſe bezogen und dieſe zum Selbſtkoſtenpreis von 6,30 Mk. für das Pfo. abgegeben. Hierin hat die Preisyrüfungsſtelle in Berlin eine Ueberſchreitung des Hächſtyreiſes erblickt und gegen den Oberbürgermeiſter Strafautrag geſtellt. Was der Herhärger⸗ —— von Krefeld getan hat, daz haben aber all⸗ Oberbürger⸗ meiſter Groß⸗Berlins und vermutlich ganz Deutſchlames, das kaben auch die Lerter aller Gro betriebe und hohen Reichs⸗ u Siaats⸗ ſtellen getan. Man darf wohl annehmen, daß die Verdffen chung des Neuköllner Magiſtrats auf den weiteren Berlauf der ** Affäre nicht ohne Einfluß bleiben wird. Eine ſenſationelle Deukſchriſt des Neuköklner Ma J. Berlin, 17. Dez.(Bon unſerem Berliner Neuköllner Magiſtrat hat eine Denkſch rie gerichtet, deren ſtädtiſchen Verwal ung durch die vorgeſetzte das aeetgabe der 1. Behörbe verboten wurde. Die Schrift, welche ſchwere Ankl ggen gezzen amtliche helt, war aber un) wird je des S E. bereits einigen Stadtverordnete im„Vorwärts“ unter dem Titel„Der Waldow“ mit dem Zuſotz vereff mitſchuldig“. In der Denkſchr munen, ja ſelbſt von Lande Höchſtpreiſe viei gar den, weil zu den Hi Obſt— die ſonſt in nicht mehr erbalten lich zu praktiſch in der Leben N 999 von Kom⸗ hörben die ken wür jewieſen, Reichsbe ſtätten, wachungstommif von denen mimeſtens 4 den Berbrau müſſen. Sämtliche Lebensmittel nahmt werden, Saatgut nur von Ues unter Ueberweiſung genommen und nach Behaꝛ teilt werben. Wie der„Vorwärts“ bei dieſer Gelegenheit: von Waldow, den Neuköllner Magiſtrat we⸗ Sprache mit Disziplinarmaßregeln bebechl. von Waldows Stellung gali ſchon ſeit geraumer Jeit für er üttert. Die Denkſchrift des Neuköllner Magiſtrats wirb ſie weht gerade geſtärkt haben. Kandel und industrie. Vom südceutscken Koklenmark'. Mannheim, 15. Dez. Immer um ckese Zeit ist der Markt am stärksten angespannt, weil sich zu dem grohen Indus'richeclarf die vermehrten Anforderuugen für Hausbrand gesellen. Die Ver⸗ — Sorgung des Varktes dürfie daher wokl auch jetzt in den kritisch- sten Zeitpunkt eingetreten sein. Die aufi den Zechen lagernden stände an Brennstoffen werden wohl auf die ansehnliche Höhe von rund 200 000 Doppelwaggons(zu 10000 kg) geschätzt, 50 d von einer eigentlichen KRohlenknappheit nicht gesprochen W kann. Die Hauptschwierigkeiten liegen vielmehr in der Iranspo. frage. Wenn es nicht verabsäumt worden wäre, den Süddeuteeu Markt zeitig auf dem Wasserweg besser zu belieiern, 50 Stän man heute nicht den Schwierigkeiten gegenüber, die die Zuführung der Brennstofte an den Konsum verursacht. Die Anforderu i von seiten des süddeutschen Großgewerbes waren in jüngster ungewöhnlich groß, die Wagenbereitstellung hingegen ließ viel 2u Wünschen übrig, s0 daß selbst in Fällen, wo am Oberrhein ge nügend W/are greifbar war. die Bedienung der Kunaschal Scht verzögert wurde. Das Dräuigen der Abnefimer nach rascher 5 weisung von Ware mußte ungehört verkallen angesichts der Un möglichkeit, ausreichende Bahnwagen zum Transport zu er halten · Viele Werke mußten sich mit ihren Vorräten behelien oder, wo keine vorhanden waren, vorübergehende Einschränkungen ein, treten lassen. Daß mit dem fallenden Wasser die Beibringum von Brennstoffen mittels Schiff ebenfalls verzögert wird, ert nur noch die Versorgungsschwierigkeiten. Nachdem für Beĩörde· rung landwirtschafllicher Erzeugnisse die Beanspruchung von Bahhwagen jetzt allmählich weiter abnehmen wird erhofit man 1 Kürze eine Besserung im Kohlentransport, ohne freilich in diese“ Hinsicht eine allzu optimistische Auffassung zu haben. Vorderhan ist der Markt freilich noch immer einer starken Belastungspr ausgesetzt. Wie wenig wänlerisch die industriellen Verbrau geworden sind, erhellt am deutlichsten aus der Tatsache, 0 Selbzt die geringwertigsten Sorten vom Verbrauch nicht zurück⸗ gewiesen Werden. Schlanmkohle und Grus sind begehrte Artikel eworden, die aber bei der Transportmisere eben auch nur in 8 Mengen beigebracht werden können. Die stärkste Auswahl wies der Markt in Förderkohlen auf, ohne daß diese kreilich ausreichteu. Ruhriettnüsse und Schmiedenüsse konnten stets nur in kleinerem Umiang beschafft werden. Sehr knapp waren auch Anchrazitnüsse am Markte vertreien, die für Hausbran bedarf dringend angefordert wurden. Die Zufuhren von Fein⸗ kohle waren beschränkt, was besonders die oberrheinischen Bri- kettiabriken empfindlich traf, weil sie in ihrer Erzeugung dadu erheblich eingeengt wurden. Am Brikettmarkt war die Beschaflung von Eiformbriketis angesichts der mäßigen Andienungen schwie rig. Braunkohlenbriketis wurden in bisherigem Rahmen vom Syn⸗ dikat zur Verfügung gestellt. Steinkohlenbriketts wurden haupt⸗ Sächlich den Eisenbahnen usw. überwiesen. Die Andienungen am Kchlenmarkte deckten sich mit dem Bedari auch weiterkin nicht, Brechkoks, war außerordentlich schwer erhältlich, Grobkoles wo etwas besser, aber auch nicht in ausreichendem Mat. Viele sück, deutschen Eisengießgereien klagten über mangelhalle Zuweisung in Koles. GnuHatablwerle Witten. Witten a. d. Ruhr. Düsseldorf 17. Dez.(Pr.-Tei.) Zwischen der Verwal⸗ tung und der Minderfeit der Aktionäre, Welche in der General⸗ versammiung vom 23. Oktober 1917 gegen die Beschlüsse Pro einlegten und im Veriolg dieses Protestes Anfechtungsklage gegen ctie chlüsse einreichten, sind Verhandlungen auf auß ergericht. liche Beilegung der Difterenzen eingeleitet. Voraussichtlich wird in den nächsten Tagen die Klage Zzurückgezogen und die Gültigkeit der Beschlüsse der Generalversammiung dadurch her, beigeführt eo daß die Auszahlung der Dividende von 279 u erlolgen kann. Mannkefmer Vrodaktenbörse. Kleesamen. Ollizielle Höchsteinkauispreise der Händler vom Erzeuger per 50 Kilogramm netio ohne Sack, gute Durchschnittsqualitit“ Rotklee, sedefrei, inländische.% 3250.7 Weißklee, seidefcqqqqd,¶,, 64 152 Schwedisch-Klee, seidefri„ 200. Gelbklee enthülst, seidet eiii„ 900 Geibklee in Kapp:::„ Inkarnatklee, seidefriii„½— Fre—Tf;:;!:!:;!: JJ TTTTTTT0T000PTTTTT0T.TT0TT0TbTb0TT.......TT.. E parseite Frankfurier Wertpap'erbörse. Frankfurt, 17. Dez.(Pr.-Tel.) Die Börsenwoche eröfineie auf den meisten Gebieten in fester Haltung, wozu die günstige Beurteilung der politischan Situation den Anlaß bot. Bei lebhaitem Geschäft setzten Petroleumwerte ein, welche anschnlich im Kursé esteigert wurden. Deutsche Erdöl und Deutsche Petroleum höher- konnten einen größeren Teil ihres Dividendenabschlage einholen. Schiffahrisaktien waren meist etwas höher, 80 besonders Nordd. Lioyd und Paketiahrt. Von Montanwerten, die— im allgemeinen jester tendierten, standen die Aktien des Bochumer Vereins, Harpener, Deulsch-Luxemburger im Vordergrunde des Interesses. Von Elektrower en sind Scliuchert und Sieinens-Halske Schwächer; bei diesen Aktien wirkten die Abschlüsse na Deutsche Kali erzielten weitere Besserung. Wiesteregeln zcgen ehenfalis an. Am Markte der ausländischen Aktien mächte 8i gleichfalls festere Haltung bemerkbar. Türkische Tabak, Orient- Bahnen und Lombarden wurden höher. Russische Werte wu ebenkalls lebhafler Neben Zellstoff Waldhof, die höher amgingen, sind auch Aschaffenburger und Zellulose Kostheim be- aclltet. Chemische Werte hatten eine jestere Tendenz, besonders Th. Goldschmidt, Höchster Farben und Scheideanstalt. Rüstungs“ werte lagen ruhig bei behaupieten Kursen. Am Rentenmarkt entwrickelte sich regerer Verkehr in hei⸗ mischen Anleihen, Russen gebessert. Die Börse schloß aul den meisten Gebieten in ſester Tendenz. Bevorzugt wurden Montan- aktien. Privatdiskont 4% Prozent. BrUner Werepapterberse⸗ Berlin, 17. Dereniber Devisenmarkt.) Auszaklungen für: 17. 15. Geld Brief Oeld Briet Konstantinopel 20.05 20.15 20.05 20 15 Jolland 100 Gulden. 248.75 24925 249.75 250.0 Däneniark 109 Kronen.. 185.50 186.00 186 50 187 00 Scuweden 100 Kronen. 207.75 208.25 2009.73 210 25 Norwgen 1. 189.25 189 75 180.25 1689.75 8⁰— 13⁴4³⁵³0 13⁴75⁵ 135.50 135,75 Bes 1 64 20 64.25 64.20 64.30 — 1301 131.½ 132.½ 133. Büls arien 100 leva 80.— 80.½ 80.— 80.½ Berlin, 17. Dez.(WIB.) Auf den Beginn der Friedensvef- dlungen mit Rußlaud zeigie die Börse aui der ganzen Linie echt festes Aussehen, wenn auch das anfänglich iebhafte Ge, Später ruliger wurde. Begünsligt wurden besonders die Wien ahhängigen Werte, sowie Schifahris- und Petroleum, Cen ersteren waren namentlich Kredit, türkische Tah thalxi hößer; von Schiffahrtsaktien bei lebhaften Um⸗ ansa, Südamerika, Paketfahrt und Lloyd und von Petro, Kaktien Erdöl und Steaua Romana. Von Montanwerten standen oncers Bochumer auf die angeblich geplante Kapitalserhöhung Vordergrunde, die anderen Werte waren weniger veränd eische, Elektro- und Rüstungsaktien hatten stilles Geschäft. on russischen Werten wurden Banken höher umgesetzt. Von hei mischen Anleiken waren wiederum 3. und 3, 5proz. bevorzugt⸗ Wertiger Procshtennsarhn. Berlin, 17. Dez. Frühmarkt. Die Preise sind gegen die des Samstag unverändert. Berlin, 17. Dez.(Warenmarkt.) Der Verkehr im Produkten schäft War zu Beginn der neuen Woche recht still. Ueber Lübengeschäft ist nicht viel zu berichten, auch für Rauhfu bleibt die Situalion unverändert. Von Sämereien sind Ratklee, Kleesaat und Spörgel lebhaft begehrt. Für Seradella erwartet mab baldigst eine Heraufsetzung der Richtpreise, Die Nacliirag nach Saachajer kann nur schwerlich gestillt werden — — ——— S ˖„30 * Sr ereb * SSSSr —— * Rontag, den 7. Dezember 1917. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abens⸗Ausgabe.) Nr. 590. 5. Seite. Im fremden Reich. 3 Roman von Marie Diers. 309 Machdruck verboten.) Schluß.) Beide richteten erſchrockene Blicke auf ihn. Er war rot und — einen Ausdruck, den keines von beiden je an ihm geſehen e. „Trage das Kind fort!“ ſagie er in hartem Ton. Sein Anblick ließ ihre ſchon zu einer Frage geöffneten Lippen arren.„Etwas Schreckliches kommt“, dachte ſie nur erbebend, als ſie das Kind aufnahm und es in ſeinen Wagen trug, der im Hintergrunde ſtand. Ihr Mann ſtand in der Mitte des Zimmers und ließ ſie nicht aus den Augen. „Du belügſt mich alſol“ ſagte er mit einer ganz gleichgültigen Stimme. Käte ſtarrte ihn erſt noch faſſungslos an. Dann aber fiel eine Erinnerung wie ein glühender Tropfen in ihr Gehirn.—„Ich bin Graken geſeſſen und ich habe ihn belogen!“ dachte ſie. Sie dachte nicht darüber nach, ob es dies ſei und was er meine, auch nicht, wie er es jetzt erfahren haben könne. Sie ergab ſich Sie ließ die Hände ſinken, ſah ihn an und ſagte: .“ In dieſem Moment war, als ob ihr der Boden unter den Füßen iche und ſie in einen Wirbel verſänke. Sie meinte, dies dich chon längſt voraus Sewufe u haben, daß an einem Tage alles lück mit einem einzigen lage verſinken würde. Schwer und langſam drehte ſie den Kopf nach dem krakeelenden Jungchen im Wagen um.„Ich weiß nicht, ob das nun noch etwas — dachte ſie leer. Joachim ſah, daß ſie im Umſinken war. Er—— noch nie ein o tötliches Erbleichen in einem Menſchengeſicht geſehen. In dieſem ugenblick wurde es ihm ganz klar, daß er ſie in dieſen ſtillen Tagen lieber gewonnen hatte, als irgend ein Weſen auf Erden. Aber er reckte keine Hand aus, ihr zu helfen, ihr, die wie vertrieben von lte und Zorn zwiſchen den Männern ſtand. Er konnte ſein lebendiges, leidensfähiges Herz, das plötzlich mit ſolcher Gewalt in ihm ſchlug, und ihn beinah übermannte, heraus⸗ reißen und gegen die Wand ſchmettern— aber er konnte ihr nicht helfen, mit keinem Laut, mit keinem Gedanken, dem jungen Weibe, das vor dem andern, ihrem Mann— ihrem Schickſal ſtand. — Ehe— ging es ihm durch den Sinn. Er wandte ſich ab und ging hinaus. Es durchſchnitt ihn ein ſolcher Schmerz, der ihm bis in die Wurzeln ging, daß er für einen Moment die Augen zudrückte, um ſeiner äußerlich Herr zu werden. Da ſah er, daß er, ſtatt ſich nur einen füßen Wohlgefallen hingegeben zu haben, in Tiefen gefahren war, die ihn kaum mehr losließen. Und er verſtand die erſchütternde Gewalt der ſtärkſten menſchlichen Forderung: 8 53 Dich Dein rechtes Auge, ſo reiße es aus und wirf es von Dirl“ Er ging in ſein Hinterſtübchen und warf in bitterem Ringen E jungen, ſtarken Menſchen nieder vor der Heiligkeit des Ge⸗ etzes. „Reiße es aus, und wirf es von Dir!“ Paſtor Dorn ſah ſein Weib an und ſagte: „Du biſt mein. Weißt Du das nicht?“ Sie beſann ſich, das Denken machte ihr Mühe und Schmerzen. So ſchwer, wie ſie vorhin den Kopf nach dem Kinde gedreht hatte, ſchüttelte ſie ihn jetzt. „Ich habe es, glaube ich, nicht gewußt,“ ſagte ſie dann. Er wandte noch immer keinen Blick von ihrer Geſtalt, ſodaß ſie wie in einen Bann geſchlagen vor ihm ſtand. „Ich habe es auch wohl nicht gewußt,“ ſagte er langſam. Käte verwandte den Blick nicht von ſeinem Geſicht. Es war ihr nicht mehr um Hilfe oder Troſt zu tun, noch um die Hoffnung, daß er ſich erbarmen möge. Aber auch Scham und Furcht war vorüber. Es war nun alles, wie es war. Sie hatte gar keine Beziehung mehr zu ihrem Leben, das noch vor einer Viertelſtunde abgelaufen war. Es war alles Träumerei * auch dieſe Art von oben war Träumerei. Das ging alles denter. „Ich bin natürlich Dein,“ ſagte ſie.„Aber als ich das Geld an Max ſchickte, war ich es nicht. Damals hätte ich Dich jeden Tag verlaſſen können, ohne daß es etwas ausgemacht hätte.“ Er ſtreckte die Hand nach ihr aus und rührte an ihre Schulter. „Das war eine verruchte Spielerei!“ rief er mit ſtarker, dröh⸗ nender Stimme. Sie antwortete nicht. Sie fühlte ſeinen harten Griff an ihrer Schulter und dachte dumpf, daß er eine andere ſtrafe, als die vor ihm ſtände. Aber ſie fand keine Worte darüber. Als er ſie ſo blaß und jung unter ſeinen Händen ſah, kam ihm der kurze, wilde Wunſch, ſie zu ſchlagen. Er zog die Hand zurück und fagte ſchroff: „Du biſt nicht ſchuld, ich bin's. Ich habe nie mit Kindern um⸗ gehen können.“ Eine kurze Pauſe trat ein. „Ich bin Dein Weibl“ ſagte ſie mit klarer Stimme. Er ſah mit jählings erbebendem Herzen die Sonne in ſhren Augen aufgehen. In ſauſender Jagd ſtürmte ſein ganzes bisheriges Eheleben an ihm vorüber. Spiel und Qual und Irrtum und Haß und Schein. Er ſtand hüben und drüben, und all ihr Begeanen und Finden war ein Händereichen geweſen vom Ufer zum Boot vom Boot zum Ufer. „Wer biſt Du? Wo biſt Du? Menſchen erſinnen können! Was war denn eben geſchehen, das Erde und Himmel ver⸗ wandelte? Ich bin Dein Weib.“ Oder doch! Oder doch! weiß, daß das Licht da iſt. Er wandte den Blick von ihrem Geſicht und lauſchte nach der Zimmerecke hin.„Unſer Jungel“ ſagte er wie im Traum:„War — 5 der Nacht, als er geboren wurde, als uns das erſte Licht aufging?“ „Daß weiß ich nicht,“ ſagte Käte, ſein Weib⸗ Sie hielt ſich an die Hand und gingen miteinander an den Wagen. Der Junge ſah ſie aus großen blauen Augen an. Es 79 erſte Blick ihres Kindes, den ſie gemeinſam empfangen onnten. Mitten in lauter Wohlſinn und ſchönen Gefühlen gabs eine Entheiligung der Ehe. Hier iſt es, wo der unerbittliche Gott der Wahrheit ſpricht:„Ziehe Deine Schuhe aus, denn der Ort, da Du ſteheſt, iſt ein heiliges Land.“ 3 Ja, das iſt die größte Qual, die Hatte er das nie gewußt? Wie man auch mitten in der Rart den Rechtsanwalt bayr. Landwehr- Infanterie- Regiment bayr. Militärverdienstordens IV. Rlasse im 42. Lebensjahre. 5 10%½ Uhr. Beileidsbesuche und Blumenspenden dankend verbeten. In tiefstem Schmerre: mit ihrem Sohne Erick MANRER. Eheistrabe G. den Er. Desenber 1917. 7 8 GStatt jeder besonderen Anzeige. Am 15. Deaember versdued unerwartet in Landau en Folgen einés Herzleidens, das er sich in Zjährigem Frontdienst zugegogen hat, mein heißgeliebter Gatte, der treubesorgte Vater seines Kindes, unser lieber Sckwiegersohn, Bruder und Schwager Dr. Adolf Mars Hauptmann d. L. und Rompagnieführer in einem Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse und des Nax8s Die Abholung der Leiche von der Leichenhalle des israelitischen Friedhoſes Mannheim erfolgt Mittwoch, den 19. Dezember. vormittags Die Feuerbestattung ſindet vormiitags Ii Uhr in Mannheim statt. Elisabeth Maræ geb. Arnold Verwandten, Freunden und Bekannten die meine innig geliebte Gattin Frau Helene Schl 0 Sebd. Decker von langjährigem einzigen Kinde nach in die Ewigkeit geiolgt Die Beerdigung erfolgt am Dienstag, Statt besonderer Anzeige. liche Mitteilung, dass am Sonntag, den 16. Dez. 1917 bach schweren mit grosser Geduld er⸗ tragenen Leiden, im blühenden Alter von 35 Jahren durch einen sanften Tod erlöst, unserem verstorbenen Im Namen der trauernden Angehörigen: Paul Schiobach, Städt. Betriebsinspektor. MANNHEIM, Helmholtzstr. 2, den 17. Dez. 1917. Dezember, nachm. ½3 Uhr von der Priedhoflcapelle aus. Mertreter—— welche bei Fabriken, iechniſchen Betrieben, Gruben⸗ Verwaltungen ꝛc. beſtens eingeführt ſind, für ein epochemachendes einſchlägiges Fabrikat gegen Pro⸗ viſion ſofort geſucht. Cbgos Offerten mit Aufgabe von Referenzen ze. be⸗ fördert unter Chiffre Be 61209 die Anoncen⸗Expedi⸗ tion Max Berger Verlin W 30. Karl Schraderſtr. 1. SS23 Fyräulein mit tadelloſer Handſchriſt ſucht per ſofort oder 1. Januar Stellung alsKaſſiererin. Empfaugs⸗ dame oder Auſſichtsbeam⸗ tin. Selbige war ſchon längere Zeit in größerem Betrieb tätig. Zeugniſſe vorhandeu. Zuſchrift. unt. D. E. 80 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 2809 Suche per 1 Januar 1018 Kontoristin verſekt in Stenographie Schmerz- 277¹1b Tüchtiger, zuverl. * 9 2 Pianist(in)) zum ſoſortigen Ein⸗ tritt geſucht. Saaſbau Trestet, 7,7 ist. Zu mögl. bald. Eintritt Lehrling mit guter Schulbildung Feſiſetzu 9 Socius Rechtsanwalt Haupimann d. 1. In einem bayr, Landwehr-Int.-Regt, Mitarbeiter. gedenken. MANNTEEIM, 17. Dezember 1917. 8 Rechtsanwalt Dr. Loeb. 2 97 8* 3 Nach I1jährigem, treuen Zusammen⸗ wirken ist mir mein ſieber Kollege und Dr. Adolf Marx durch einen unerwartet raschen Tod entrissen worden. Ich verſiere in dem leider allzu früh Heimge⸗ gangenen einen lieben Freund und fiervorragenden Die Erinnerung an seine hohe Berufs⸗ auffassung und an seinen geraden, offenen und kernigen Charakter wird bei mir alſezeit fortdauern. Ich werde seiner stets in Freundschaſt und in Ehren Ma348 Wir danken allen denen, die dazu beigetragen, die Totenfeier kür unseren geliebten Vater Arlitskt Wilhelm Söhner zu einer würdigen zu gestalten. Mannheim, R7, 30, Trauerhaus im Deabr. 1917. Sönner. vom 20. licher Mannh Swo der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern über die Höchſtpeiſe für Butter und Butterſchmalzſin (Stgatsanzeiger Nr. 329) wird für ſämtliche hier zum Vertauf gelangenden Bu terarten ein einheit⸗ von 2,80 Mk. feſtgeſetzt. Bürgermeiſteramt. Dr. Finter. den 18. gesucht.— raut mitlaufenden Büro⸗ 05 arbeiten. Sb4⁰ 0 Ae Rohtatakhandlung R. Srastorf — Maunheim. ng d. Butterpreiſe F 7, 30. Suche für kl. Haushalt Auſgrund der Biſer ö——————er 1. Januar ein köcht. Tüchtiges, fleißiges Mädchen kleine Familie per 1. Fanuar geſucht. Näheres Kichenſtr. 4, 1 Tr. 2788b Mädcken Heinrich Lanzſtr. 16, L. November 1917 Nerbraucherprei⸗ eim, 6. Dez. 1917 Militärfreier tüchtiger Beamter mit beſten Referenzen und Heugniffen, vertraut mit Dielold. dem Kaſſen⸗ und Berwaltungsweſen, wünſcht ſich Bekanntmachuug Der den Haushaltungen ohne Gasänſchluß zug⸗⸗ gelegt. ſtandene Zentner Küchenbrand⸗Zuſatz kann unter Vorlegung des Kohlenheftes ebenfalls an obigem Schalter beantragt werden. 5 Mannheim, den 18. Dezember 1917. zur Ortskuhlenſtelle. Koks⸗ und Kohlenzufuhr. Nachdem uns Säcke nicht mehr zur Verfügung ſlehen und bei den derzeiligen Berhältniſſen die Be⸗ 9 ſchafſung dieſes Ma“erials unmöglich iſt, weiſen wir Ueber die Bezieher von Koks, Kohlen uſw. barauf hin, daß wir die verſchiedenen Brennſtoffsarten nicht mehr bei dem 93 x0 e e 15 Bodlensrebuc ist erschienen. * ...—-+◻Preis Mé..50. — Erhältich bei allen Suchhendiungen oder direkt beim Verlag. Reuß& Itia- Verlagsanstalt⸗ Konstanz. Sb3d7 in Zentnerſäcke abgefüllt zur Anlieferung bringen können, ſondern loſe verladen zuführen müſſen. Um die Ablieferung der richtigen Gewichtsmengen zu gewährleiſten, iſt das Fuhrperſonel verpiichtet Meßgeſäße zu benützen, die die Aufſchrift der zu liefernden Sorte tragen und voll gefüllt einen Zent⸗ ner faſſen. Swiõ Nachl —— Manuh Bekaunimachung. Vom 16. bis 31. d. Mts Etwaige Einſprachen da⸗ wären gemeinde ⸗Verſammlung einzureichen Mannheim, 12. Dez. 1917. Ev. Kirchengeme noerat: am 15. Oktober 1917 hier geſtorbenen Ferd nand Voege Böckſtraße 9 iſt Nachlaß⸗ verwaltn Ortsrichter Dann hier. Gr. Notariat 5 als alsbald zu verändern Derſelbe nimmt auch Stellung als Expedient oder Regiſtrator an und reflektierk nur aaf guten Poſten in größerem Unternehmen Ang. u C. R. 67 an die Geſchäftsſtelle 57305 75 Die Familien der Wohunngsgruppen A und B mit 3, 3 hier die Rechnung Photoapparat 6 Köpfen. die Anſpruch auf Zuweiſung des evaug Kirchen“ und 95⁰¹2 Be⸗ eines weiteren Zentners Brennſtoff machen wollen, Almoſenfonds für ¹ Techniker 1 haben dies unter Vorzeigung des Kohtenheſtes und mit Leilagen und der He⸗ 9 2 kamera m Doppelanaſtig. Lebensmittelausweiſes en unſerem Schalter D 7, l2 ſſcheidsentwurf— 55 gelernter Schloſſer und Goerz 1I/0, Rollfilm⸗ Zimmer 1 zu beantragen. Swöc ſicht der Beteiligten Erba Dreher, mit Erfahrungen]Filmpack⸗ Kaſſ. Reicka⸗ Adapter f. Platten und Films, Ledertaſche u. groß. Dunke kammerlampe zu verkaufen. Anzuſeh. 12— 3, —9 Uhr. Feudenheim, Scheffelſtraße 19 I. Saz4/ Gute Violine billig zu verkauſen. 5, 4 3. Stock. im allgemeinen Maſchinen⸗ bau, im Auslande tätig geweſen, Technikum beſ. ſucht Stellung als Meiſter, Kontrolleu“ 8 etrievs⸗ techniker. Angebote an Theodor Ziese, Neckarau, Herrlachkraße 10 pt. les⸗ inner alb riſt und ſpäteſtens nächſten Kirchen⸗ Unterzeichneten V. Ronz den Nachlaß des 2635 Glasmalers hier Jüngerer, militärfreier Schlosser Ulistbäuſme der in Schloſſerei, Dre⸗ 1000 Stückzum * 9 Höchſtpreis»b⸗ E9 herei und im Autogen⸗ Döu eben Seitz ſchweißen weitgebende Fr⸗ 5 fahrung beſitzt, ſucht Stel⸗ 8 ing angeordnet. aßverwalter iſt eim, 10. Dez. 1917. werden Mannheim, den 20. Rovember 1917. Die Direktien der ſtüdt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elekirizitätswerke. Pichler. Freiwillige Erundſtücksveräeigerung. Am Samstag. den 22. Tezember 1917, vormittags 10% Uhr. findet in den Dienſträumen des Hrund⸗ zember! handene Sp96 S. Im Intereſſe der Bezieher liegt es, die Anliefe⸗ Nachlaßgericht. tung als Meſſter oder 9rung genau zu überwachen und darauf zu achten, Duugverſteigerun Kontrolleur. Angebote an (daß die Meßgefäße ſtets beuützt und voll gefüllt Duugverſteig 6. Emil Clarbaum, Mittwoch, den 19. De⸗ 9½¼ Uhr verſteigern wir im Hoje der Farrenha tung Neckarau das z. Zt. vor⸗ Mannheim, 17 Der 1917. Stäßt. Gutsverwaltung: ätfit billig zu verkaufen. 7700 S. Steigenberger Arix Lerkix! Laurentiusſtraße 8. 4 Eieganter 97, vormittags Schwetzingerſtrade 20. Düngerergebnis Krebs. 3 buchamts Schrieckeim die Verſteigerung des zum J 2 8 nahe Mannheims ——————— c——————— Nachlaſſe der Georg Leonhard Bühler Witwe Katha⸗., 13 mit Waſſerkraft und ein⸗ 8— On 2¹ vino geb. Kadel in Schriesheim gehörigen Grund⸗ gebanter Turbine. 27746 faſt neu zu verk. 27905 avierioſes Fingerge⸗ 3 ſtücks 5403— er evrl. Wohn⸗ un,* ib 7. aa. yſtemEner⸗ 8 eeeeee. bbecreis aut, Pofratte, ver eiae] Angebote unter O. V. 71 Wespinſtr. 10, 2. St. x. 9(geſetzt geſch) Das ˖ 935 4* 5 aller und Gehäulichkeiten Ortsetter, Bahnhofcheg——fan die Geſchäftsſtelle e⸗ de. Wengei Mähmascnenege SS ee Emil Heckelstr. 3 89 Damenpels 5 9 9. Knudſen,. 8. 2. ſtatt. 9 4 ige? Proſpekt 90 Pfg. Poftkarke genüigt. Lb2a] Die Steigerungsbebinnungen können auf der ſchöne 3 Zimmerwohnungaut eingeſpielt, mit Ueber⸗ marder), gut erhalt und Freitb. Nitte, Verlag ugei, unter. 936 Nekariatstanzlei eingeſehen werden. mit Manſarde, 3 Tr., an ug, neuem Bogen n. Noten breiswert zu verk Wor elburgi/B.⸗Eittenweiter an die Geſchäftsſt. ds Bi RPl eidelberg, den 12 Dezember 1917. EE zu verkauf. Zu erfragenſagt die Geſchäftsſtelle W0 EP Groba. Nolariat III. Näh. Veres, 3. St. 2772b 730b 6, 8. St.dieſes Blattes⸗ 278 —— — —— Seite. Nr. b88. Mannheimer General⸗Ansciger. (Abend⸗Ausgabe.) Samstag, den 18. Degember 1017. 3 EPPP eeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Das Kriegsziel der Reichstagsmehrheit vom 19. Juli heißt„Verſtändigungsfrieden“ und würde ein„Verzichtfrieden“. kein Berſtändnis. Dürfen wir dieſen„Verzichtfrieden“ der Rohſtoffbelieferung, Lahmlegung der Induſtrie, Ortsverein Mannheim⸗eudwigshafen a. Kh. Die„Friedensreſolution“ der Reichstagsmehrheit vom 19. Jull hat das Ziel nicht Kriegsgeiſt neu entſacht, hat in das eigene Unſicherheit, Verwirrung und Zoieſpalt gebracht, Stunde ſind. Und in alle Schichten unſeres Volkes ſchwere Sorge um unſere Zukun um was es geht.— Rußlands Kriegsziel gehört einſtweilen der Vergangenheit an. haterlandspartei. erreicht, das ſte erſtrebte. Aber ſie hat im ſelndlichen Lager den wo Feſtigkeit, Klarhelt und Einhen das Gebot der ſt hineingetragen!— Denn jedem iſt es wohl heute klar, Das Frankreichs heißt Revanche und linkes Rheinuſer; das Englands war unſere wirtſchaſtliche und militärlſch⸗maritime Sch wächung und iſt heute„Zertrümmerung des preußiſchen Militarismus“, zu deutſch: unſere Vernichtung. Das iſt die von ihm erſtrebte„reale Garantie“. ſtandes— bedeutet alſo Vernichtung der Grundlagen unſerer Volkskraft und damit dieſer ſelbſt. Der„Verzichtſrieden“ iſt ſomit für Deutſchland wirtſchaftlich: ein Frieden der Verkümmerung und Verelendung, und Entwehrung, politiſch: nach innen fortſchreitende Zerſetzung, nach außen Ohnmacht, Verluſt der Bündnisfähigkeit, völlige Vereinſamung; Was bedeutet unſer Verzichtfrieden für England⸗Amerika? Er bedentet für dieſen Machtbund da⸗ ſchon teilweiſe zu erreichen, denn er hat unvergleichlich viel weniger gelitten und wird ſich unvergleichlich viel raſcher erholen, dank den„unbegrenzten England wird die Lücken ſeiner Rüſtung ausfüllen, deren Schwächen beſeitigen. Nach dem Kriege iſt es nicht nur die größte See⸗, macht. In wenig Jahren kann es die größte ſein. Aus den unerſchöpflichen farbigen und Offtziere ſind in Fülle vorhanden. In gewaltigen Speichern wird es Rohſtoſſe und Nahrung mieder fruchtbares Ackerland ſein. Der Tunnel Calais⸗Dover und, wenn nötig, Tanger⸗Gibraltar, wird den Anſchluß an das afrikaniſch Augenblick unſerem an den langſam verheilenden Wunden ſiechen Volke den Gnadenſtoß geben. And kein Votum einer Dem Frieden des Verzichts und damit der Selbſtaufgabe ſtellt die Vaterlandspartei einen Frieden der Verteidigung und Selbſt tark, ladet er wenigſtens zu einem zweiten Verſuche ein; nur wer a Verteidigungskampfe geſchwächter als der Angreiſer hervorgeht, iſt ſchon halb verloren; gleichſt ſein. Stürkung unſerer Grenzen in Oſt und Weſt; erhöhte Sicherung ſich mit Erfolg verteidigt. So will der Frieden der Notwehr durch innere Notwendigkeit ein Frieden der Stärkung ver Grundlagen unſerer Wirtſchafts⸗, damit Volks⸗ und Wehrkraft. Können wir dieſen Frleden der Rotwehr erringen?„Rußland iſt erſchöpft“ — vielleicht zum Frieden.„Frankreich verblutet ſich“, tönt immer wieder der Ruf über die Grenze herüber. Menſchenmaſſen ſeines Reiches wird es ein Vielmillionenheer aufſtellen. Seine erreichte Ziel, Doch ſelbſt für dieſen hat man auf der anderen Selte wollen? Und was bedeutet er für Deutſchland?— Er bedeutet für Oeutſchland: eine unerträgliche Steuerlaſt, Unterbindung oder Schmälerung Wegzug des Großkapitals, Verelendung und ſchlietzlich Auswanderung der Arbeiterſchaſt, Verkümmern und Erliegen des Mittel und Bauern“ ein Krieg im Frieden— militäriſch: ein Frieden der Schwächung der Anfang vom Ende. den Anreiz und die Gewißheit, es völlig Möglichkeiten“ dieſer Weltausbeutungs⸗Firma. ſondern auch zum mindeſten zweitgrößte Militär⸗ Brau hbarkeit iſt erwieſen, smittel ſtapeln; eine U⸗Boottransportflotte die Ergänzung ſichern. Der Boden ſeiner Inſel wird peitſchen. Italien büßt auf den lombardiſchen Schlachtſeldern für ſeinen„heiligen Egoismus“ und ſchmachvollen Treubruch. Verbündeten zu bedenken; und ihren wirkſamen Einſatz verbietet allein ſchon dem Mangel an Schiffsraum. Eagland verſteckt ſeine„grandioſe Flotte“ in ſchottiſchen„Rattenlöchern“. Mit verbiſſenem Orimme kämpft es weiter. Indeß bezeugen die raſenden Stürme an der Flandernfront die unaufhaltſam wachſende Bedrängnis. Leibe nagt die„U⸗Bootpeſt“. ruhigen Stimme Hinden⸗ Doch wir brauchen zur Beantwortung jener Frage nicht Tagesbericht, Kriegskarte und Preſſeſtimmen zu ſtudieren. Wir dürſen nur vertrauensvoll der ernſten, burgs lauſchen. Er verbürgt uns im Ramen des Heeres„die Grundlage für einen kraftvollen, dauerverheißenden Frieden“, wenn„das deutſche Volk hinter ihm ſteht, friebfertig aber ſiegeswillig, ſeines Rechtes und ſeiner Kraft bewußt“. Dieſen Worten ruhigen Glauben, dieſem Ziele Zuverſicht und zähen Siegeswillen zu werben, in, zwiſchen oder über den Parteien, ſondern ein freier Bund, eine Sammelſtelle für alle die,— ob Mann oder Frau jedes Standes, Berufs oder Bekenntniſſes, aſtatiſche Bahnnetz herſtellen. Dann wird es im gegebenen Mehrheit wird uns davor ſchützen. behauptung entgegen. Wer aus einem ls der Stärkere daraus ſcheidet, hal „ſchon vor dem Maximaliſtenſieg ſagte dies Kerenski. Heute bietet es die milde Hand zum Waffenſtillſtand Und Clemenceau der„Tiger“ ſoll es ein letztes Mal zum verzweiſelten Kampfe auſ⸗ „Auch Amerikas Hilfsmittel ſind nicht unerſchöpflich“, gibt Lanſing den An ſeinem zäh und zuverſſichtlich⸗ dafür hat ſich die Deutſche Vaterlandspartei eingeſetzt. Keine Partei mit Sonderzielen von der äußerſten Rechten bi⸗ Fur äußerſten Linken—, die in dieſer höchſten ſchwerſten Not, unbeirrt von der„Parteien Haß und Gunſt“ nur das eine erſtreben: die Errettung und Erhaltung des Vaterlandes. Damit nicht ſremde Argliſt, unſelige Parteiverblendung, verſtiegene Weltbürgerei und mattherzige Schwäche die Frucht des heldiſchen Kämpſens, Leidens und Sterbens unſerer Brüͤder und Söhne zertreten und 2 „enes Mindeſtmaß an Stärkung und Sicherung preisgeben, das allein unſer Fortbeſtehen als Voll möglich erſcheinen lüßt. Wir können dieſen Frieden erringen, denn wir müſſen. Auch dieſer Augenblick kehrt nie wieder! Landgerichtsrat. Maanbeim; Friebr. Günther, kgl. Bahnverwalter, Sa 940 Dr. Otto 6 aas. aumeiſter a.., Mannheim; Dr. Mannbeim: Eilenb.⸗Regiſtrator, Mannheim: Friedr. Hameier, Ludwigshaſen; Karl E b. Diyl.⸗Ang., Ludwigshaſen: Ir mooniſt und Schriftſtellex. ends, kaufm. Direltor. Mannheim; Bachmann, Kauſmann, Mannheim: ker, Landgerichtsdirettor. Mannheim: Kal. norweg. Konſul. Mannheim; W Kaufmann, Mannbeim: ebrer. Nannbeim; Dr. Th. Benckiſer, Mannheim: Algis Bender, Fabritant. Karl Bender. Fabrikant, Mannhe Jof. Aug. Beringer, Mannheim: Rich. Böbmler. Regierunas⸗Baumeiſter, Sans Wode. Apotbeler⸗Aſſiſtent, Mannhe Bohm, Chemiker. Mundenheim: ſeketert Manuheim;, Beinr, miedemeiſter. Mannheim. Aug. Bro Richard 7 6 Mannbeim: Dr. Prumm, Arzt. Bupdebers, Kaufmann, Mannheim; Wil Caſpari, Daege, Fabrikant. Mannbeim; wigshaſen: Franz anwalt. Mannheim: Wilh. C. Fiſcher, K Staatsanwalt. Mannteim: Augenarzt. Mannheim: Ludwigsbaſen: Dr. Gerber, Pfarrer miashafen; Karl Heinx. Hlimpf. kauſm. Beitrittserklärungen lius Anbrege, Kaufmann. Mannbeim; Paul anz Appel, Poilto 8 ilipy J. Baumgart⸗ Hans Baumann. Ingenieur. Ludwigshofen; Paul Baus, ilbeim Beſer, f 0 Dr. Leo Beenſch, Che⸗ iler. Mannheim Dr. A. Behaghel, Hofrat und Pee., Mannbeim: Joſ. Beichert, Haupt⸗ abrikant, annheim; im;, Dr. phil. Wilh. Bitter⸗ mann, Rechtsanw Ludwigshaſen; Dr. Blaeß, Arzt, m: H. Blaeß 1. Dekonom. Viernbeim; lümicke, Fabrikdirektor. Mannheim; Emil im; 7 Mannbeim, Karl Bogorinski, Ingenieur, Ludwigshafen: B. mmer, Brohm, Hof⸗Huf⸗ Haupt⸗ lebrer. Manndeim; Karl Beühler, Schulkommiſſar, Mannheim: Kari Im Gymnaſial⸗Direktor. 3 a.—* er Doezner, feſſor. Mann Avotheker⸗Aſſiſtent. Mannheim; Ir. Dörr, Ober⸗ Mannbeim: Karl Drös, Profeſſor, Mannbeim: Wilh. Engelsmann, Fabrikant. Lud⸗ Efchbacher, Großh. 1. Staats⸗ Guſt. ommer⸗ (Sienrat, Mannbeim: Dr. Rich. Fleuchaus. Großh. Or. Robert Fuchs. Jul. Füsen, 5 ubwigs⸗ Hafen: L. Gelbert, Stadtrat. gent, Mannbeim. M. Gött Profeſſor, Mannbeim: Os⸗ ker Graß. Oheramtsrichter Mannheim: Dr. Guſt. Sraff, Chemiker, Mannheim: De. Dskar Grohe, Lichtenberger, Ludwigshafen: Heinr, Landgerichtsrat. Buchdruckereibeſitzer, berling, Diyl.⸗Ing., mann. Ludwigshafen; Mannheim; Dr. med. Wilh. Heuſer, med. h. c. Carl Mannheim: haſen; Guſtav Jof. Hofſmann. mann. Direktox. Hauytlehrer. Bürodiener. hafen; heim: Karl Klingbiel Knodel. Piiektor. Her, Albert Leutner, ſchuch, kal. Bahnvexwalter, Frieb. Hoſſe. Chemiter, Ludwigsbaſen: Aus. Seb⸗ M Mannheim; Apothelenbeſitz, Ludwigsbafen; A. Henzler, Kauf⸗ Mannheim: Mannheim; Landgerichtsdirektor a.., Mannbeim: Ookar Oberlehrer. Knoll, Kommerzienrat. Ludwigshaſen: Dr. Albert Knoll, Chemiker, Ludwigshafen: E, Kobe, Fabrik⸗ Lenufurt a..: kahn. Etemiker. Mannbeim: Emil Eiſenb.⸗Verwaliex a.., Ludwiesgaſen: Kreiter, Mechaniker. Mannheim; Philiyp Laub⸗ ſcher, Steinhauermeiſter, Ludwigshafen: Stadtrat und Hauptſehrer. Poſtinſpektor Juſtizrat. unlich, Diol.⸗Jng., Res.⸗ ilh, Haas, Karl Hammel, Hand⸗ Ludwigshafen: Dr. Friedr. Held, Dr. Heuck, Mediz.⸗Nat, Haus Heuck Ludwigshaſen: Gewerbe ehrer, Haas, Riaaat Mannheim: Frauz Silbia, Selretär, Mannheim; Aug. Hinze, Buchdruckexei„Merkur“, Dr. Chriſti Mannheim: Franz Hofſmann ir., Archilekt. Lud⸗ wigshafen; Jakob Hoffmann, Mannheim; Dr. Geh. Kommer⸗ an v. Loſe, Chemiker, ufſeher. Ludwigs⸗ ermann, Schloſſer. Mannheim: rchitelt. Mannheim: Rich. Hoff⸗ Nichard Holzer, Dr. Karl Hummel, Mannheim: 5. Kaſten, Jänich Bankbevollmächtister, Manaheim; Paul Kaeſtner, Ingenieur. Mannheim: Bhilipp Kaunmann. Pro⸗ im: Dr. Haus Keller, Dr. Hito Klein. Chemiler. Waldbof: Job. Klinemaun, Werkmeiſter, Mann⸗ Ludwigs⸗ Mannßbeim⸗ Cbemiker, Ludwigshafen; Maunheim: Hans Dr. Werner Kotten⸗ Koch, kgl. Franz Lehen⸗ Lubwiashafen: Mannheim; Dr. Ludwigsbafen; Adolf nehmen entgegen: in Mannheim, Profeſſor WMichael hafen, Dr. A. Neimann, Oberes Rheinufer 31. Zwecks Aufnahme in die Liſte des Ortsvereins werden die bisher mur in Berlin angemeldeten Mitglieder der Vaterlandspartei gebeten, ſich auch hier anzumelden. ött, K. 1, 13; in Ludwigs⸗ 7²³⁰ mann, Mannheim: Brch. Schläſer, Kgl. Babuper wal.er, Lubwigsbafen; Dr. Fraas Schiereid, Arit, Mannheim: Paul Schmidt, Geſchäftsſühret, Mannheim: Wilbelm Schmitthenner, Profeſſot, Mannbeim: Fritz Schneider. Pfarxer, Hermers berg: Dr. Otto Schneider, Geh. Hofrgt. Mann⸗ eim; Karl Scholl, Hauptlebrer, ernb. Schütthelm, Profeſſor Mannheim: Seivio, Mannheim Franz Schupp, Kaufmanh Ludwigshafen E.—— Geſchäftsführer. Ma heim; Haus Shukowsky, prakt. Zahnarzt. Lub wigshafen: Wilh. Sohler, Kaufmann, N3, heim; Dr. A. Splittgerber. Ehemiker. Mannheim Adalbert Suckow, Cbemiker, Ludwigsbafen: Wi Staby, Oberregierungsrat. Ludwigsbafen: Stachelhaus Kaufmann. Mananbeim; R. Ste Ingenieur. Mannheim: G. Steigerwald, Mäſche zeibeſther Mannheim: Dr. Hermaun Steinbol Ehemiter. Mannbeim; Jatos Steinel. Stadtral, Bleilöter. Fudwigsbaſen? De. Steinwachs, Skadt⸗ pfarrer. Mannbeim: Dr. F. Stieſel. Fai. Neal⸗ lehrer, Ludwigshafen: Stiefel, Reallebret; Mannheim: Alfred Stod. Kaufmann. Mannbeim; Ludwig Stritter, Kaufmann. Mannbeim: 2 Rudolf Tambach, Chemiker. Ludwigsbaſen; Hein“ rich Vögele. Geh. Kommerzienrat. Mannhei Samnel Voland, Techniker, Ludwigshafen: K Wagisbauſer, Spediteur. Mannbeim Emil Walch, auptlehrer. Mannheim: Ludwig Walter. Eiſen⸗ ahnſekretär Mannheim: Dr. Robert Werner Chemifer. Ludwigshafen: E. R. Wettſtein. Pfar⸗ rer,(Monako) 3. Zt. Mannbeim: Dr. J. Wilms, Chemifer. Mannbeim: Eliſabeth von Winterſeld, Mannbeim: Dr. Fritz Wivpprecht, Proſeſſor. Otte Wirmer. Dipl.⸗Ina. Ludwisshaſen: Jobaune Witte, Oberin Mannheim; Dr. Hans Wolf. Che. miker. Ludwigsbafen: Dr. Hugo Wolff, Mann“ heim:, Karl Würt. Kaufmann. Mannheim; De. N. Zeine, Ebemifer, Ludwigsbaſen: Dr. E. Zett⸗ ler, Hofrat. Profeſſor a.., Mannheim. Lorenz, Hauptlehrer, Mannbeim; Rudolf Lueger, Mannheim; Jakob Luvwig, Gie⸗ zer. Mannbeim: Dr.§. Manz, Medis.⸗Rat und Bezirksarzt. Mannheim; Karl Martin, Haupt⸗ lehrer, Mannheim; A. May, Hauytlehrer, Mann⸗ heim; Olto Mayer, uptlehrer, Mannbeim; Robert Mayer. Prokuriſt. Nannbeim: Friedri Meyer, Vize⸗Poſtdirektor, Mannheim. Dr. Alwin iitaſch, Chemiker, Mannheim: Fritz Moſer, Fabrikdirektor. Mannbeim, Karl Moſthaf, Kauſ⸗ mana Ludwigshafen; Wilb. Mäller, Jaiſerl. Secemefſe a.., Mannheim: Wilh, Müller, kaufmann, Ludwigshafen; Fez. Joſ. Mutcheller, Oberſteuerkontrolleur, Mannheim; Ferd. Naum⸗ burg. Pripatier, Mannbeim: Fr. Nemmich, Buch⸗ händler. Mannheim: Dr. H. Nerlinser, Ardt, Mannheim; A. Niclas, Kaufmaan, Ludwigshafen: Rudolf Rieß. Kgl. Babnverwalter. Ludwigs⸗ haſen: Adam Rivpgen, Kal. Poſtverwalter Luv⸗ wigshaſen: Avolf Niſchwitz, Privatmann, Mann⸗ heim; Kriz Nuß, Jahnarst. Mannheim; Eduard Hfſenbächer, Bankdireltor. Mannbeim: W. Peter⸗ en, Ingenieur. Lengſurt g..: Oskar Pleſſer, Oberlebrer. Mannheim; Adam Blat, Fabrkkant, Ludwiashafen: Dr. U. Reimann. Fabrikant. Lud⸗ wigshaſen; Aug. Neinhardt⸗ Telegraphen⸗Inſpek⸗ tor. Mannheim: Karl Renninger, Fabrikant, Mannbeim: Ernſt Richter, Divl.⸗Ing, Mann⸗ heim: Hermann Rieſterer, Bberlehrer Mannheim: A. Röchling. Geh. Kommerzienrat. Mannheim; Röller, Prokuriſt. Ludwigshafen; Ludwig Ro⸗ gowski, Kaufmann. Mannheim; Heinrich Ruppel, Fabrikant. Lubwigshaſen: Jakob Ruppel. Gie⸗ ßzereibeſitzer, Ludwigshaſen. Wilh. Schaber, Hauptlelrer Mannheim; Dr. W. Scharf, Profeſſor, Mannbeim; Maris Scharnke, ſtud, med. Mann⸗ beim: Wifbelm Fattler. Kaufmann. Mannheim; Eusen Schäſſer, Apotheker, Ludwigshafen: Kaxt Sehall, Liegenſchaftsagent. Mannheim: E. 15 lenberg, Apotheker. Mannheim: Fr. cherer, Kaufmann Mannbeim: Wolter Schieert, kaufm. Direktor Mannbeim; Zacharias Schick, Hafen⸗ 5 meiſter. Mannheim: Philipy Schifferdecker, Kauf, Die Mitglieder, die den Mindeſtbeitrag von Mk..— noch nicht Mannbeine nach Berlin bezahlt haben, werden gebeten, dieſen und etwaige freiwillige Beiträge zu den Koſten des Ortsvereins auf das Poſtſcheckkonto der Vaterlandspartei Nr. 4622 Ludwigshafen a. Rh. einzuzahlen. ſſtüchenschract 2 D. Wirtſchaftäſtühle, 1 Waſchkeſſel i, Dtz. Vorhanggallerie und verſchied mehr. Zu erſragen 2791b R 8. 1, Wirtſchaft. Kasperle-Theater Iu verkauſen. 2810b Berſchaffeltſtraze 2 4. Siock linis. Grammophon heſtes Fabrikat, zart ſpiel., mit 20 Platten, zu verk. 2 Näheres Kleine Merjei⸗ fratze 3, 3. Stock. 2807b Raufladen 1 emgroß, mit Theke eiswert zu verkauſen. emhelm, Schiller⸗ Reaze 30. 27840 1. WfHINZMascne 1 Hollinder, 1 Kr. Borg zu verkaufen. Käfertaler⸗ ſtraße 01, 4. St. 1. 27870 alaga, Vermuth, Muskateker, Ater Botwela, ſeit 1901 in Flaſchen ge⸗ lagert, ſo lange noch Vor⸗ rat, zu verkaufſen 2783b H, 13, Dambach. Pofsſanefstola mit Mulx(iadeſlos) 1 Cylinderhut(58 Kopf⸗ weite), ein faß neues unpen- Wohn- u. Schlafzimmer, 1 aroß. Puppensitzwagen. Friedrichsring 16 vart. Flektr. Bügeleisen u. AStrachanlacke zu verk. M 6, 17, 2 Tr. r. 2915⁰ Phot. Klappkamera 9/%2 m(fäut nicht unter Beſchlagnahme), Dopy. Anaſtigmat, dopp. Auszug, Schlitzverſchluß, 3 Doppel⸗ u. Filmpackkaſſetie, Leder⸗ taſche, in beſtem Zuſtande, billig zu verkaufen. 28040 Wiedervold Luiſeneing 37, Büro. Ein großer Patent⸗ Auszientisch, Bieitig,m. extra zerlegbaren Füßen zu verkauſen. 2782 M 6, 132, parterre. Perser einige kleine 9. ab. verkäufen. Näh. 8 6, 2. Stock links. 27686 Holländer, ſowie ein oßes rundes Firmen⸗ child zu verkaufen. 2740b Weber, J, 5, Laden. Faſt neuer, größerer, eiſ. Kinderschlitten zu verk. Schimperſtr. 19, 280b 4. Stock links Elne Kindergeige Eii. Kinder⸗Sch itten, ein . 1 3 ſi. 2 billig zu verk. A. 9 8. Stod. 2801 1Piano billig abzugeben Neckarau 27760 bKailer Wilbelmeſtr. 78, L. Klavier ſehr gut erh, zu vert. An⸗ zuſehen ⸗wiſch.—9 Uhr. Friedrichsring 20 1 Tr. bVeitungsmaterial, Aaux Läe faſt neu, kür 40 M. zu verkaufen. Kegis äfer, U 6, 16. Tu VrKanlen: Mütze, Seitenzewehr, 1 Kiavierſtuhl, 2 Ineue⸗ tor⸗Telephonſtationen, waſſerbichte elektr. Be⸗ uchtungekörper neon ver⸗ ichtedene Knabenſplei⸗ 4· Anz. zw.—0 Uhr Ledwigskalen a. Rl. Wredeſtr. 8 part. 2770b Familien-Kino sowie 1000 m Film in kleineren Posten Zu ver· kaufen. 2794⁰ Schmic, Langstr. 29 Zu verkauſen: Einen und Kragen, ein Sammet⸗ mantel, Kaufliden, Pup⸗ venſtube, ſowie Puppen⸗ küche. An ꝛeb. unt. U. 0. 97 an die Geſchäftsſtelle öſs. ſeoͤr ſchönen Feh⸗ Muff Blattes erbeten. Gelegenkeitauank: 1 Brillant-Collier abaugeben. 2003⁰ h E F. 6, 2. Stock links. Blane ſo gut wie neu, erſtki. Fabrikat, Grotrian⸗Stein⸗ weg, ſchwarz, wegen Ent⸗ behrlichkeit ſofort zu ver⸗ kaufen. Preis M. 1800.— Angebote unt. D. H 83 6 an die Geſchäftsſtelle dſs Blattes erbeten. 2818b Ditwan od. Chaiſelsugue, 1 Epiegelſchrank, Boden⸗ läufer aus keinen Hauſe zu kauſen geſucht. 2755b L. 44, 18, parterre. Guterheltenes Foll Soankelpferd zu kauf. geſucht. Angebote m Preis Uünter C. U. 70 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. 2757b Ein Piano auſ—12 Mon. zu mieten geſucht. Auch aus Privat⸗ and. 28165 Rudelf Raituer 6 5, 1. Ein Fami jenkino (Ernemaun), 4 Handkar⸗ renräder, 10 Fußwinden E verk. Riedfeloſtr. 50 p. 280⁵⁰ Guterhalt. lüichſofa mit oder ohne Setel zu kaufen geſucht. Angebote unter C. G. 66 au die Ge⸗ blichäftsneike d. Bl. 27480 Geſchäftsdame ſucht möbl. Aimmer per 1. Jan. 1918 bei ruhigen Leuten. An⸗ u. A. 76 a, Geſchſt. 27020 Gutes Zimmer womöglich mit Koſt, im Zentrum der Stadt geſucht. Angebote unt. C. T. 69 an die Geſchältsſtelle. 2766b Beſſere Beamienwitwe ſucht für 1. oder 15. Mai ſchöne 2 Zimmer u. Küche in gutem ſauberen Hauſe. Angebote u. A. X. 28 an die Geſchäffsſtelle. 2508b Schön möbl. und leeres Eimmer ineinandergegend, wird von anſtändigem Herrn auf 1. Januar zu mieten zeſucht. Angeb. unt...72 an die Geſchäftsſt. 27770 Wikiusg grsue l 8 Zimmer, Bad u. Zu⸗ behör, elelt. Licht auf dem Lindenhof ver 1. Aprit geſucht. Augebote m. Preis unter V. P. 193 an die Ge⸗ ſchältskelle bs. Bl..48 Fräulein ſucht elegant ſMöbllertes ZImmer mit ſeparaiem Eingang⸗ Dampfhelzuni und Bad⸗ benützung erwünſcht. für ſofort oder 1. Jonuar. Zuſchr. u, Nr. Wi4b an die Gelchältsl⸗ 8814⁰ hohe Belohng. L 6, 11 Verloren. Um Samstag nachmitta⸗ von D 1, 8 nach Schmolle und von da nach Rumpelmeier eine Ebi Brieſtasche mit zirka 180 Mt. Jubel und verſchiedenen Zettell darunter Rezept ein Wiesbadener Arztes, ve loren. Abjuzeben gehg, — Kasla- Riot am Sonntog Abend 195 loren von H 2 nach K und von nach J 8. Aben geben gegen gute Bele, nung K 2, 17,t Tr. l. Silderne Pamenuht mit Armband v. Feſulter, —— i ee 10 oren. ugeben Seee N bel 205 Grobkinskn, 4 6.—