. Montag, 24. Dezember. Derantwortlich für den allgemeinen und Haudelstell: Chefredakteur Dr. Frit Coldenbaum; 1* den Knzeigenteil: Katon Grieſer. Prua u. Veriag: Druckerel br. Haas Mannheimer General⸗ Angeiger& m. b,., ſämilich in Mannheim— Draht⸗Adreſſe: Heneral⸗finzeiger Mannheim Fernſprecher: Ur. 7940, 7031, 7942, 708, 7944, 7945, 7946.— Po ck⸗Konto: Ur. 2917 cudwigshafen a Rh. Badi Mittags⸗Ausgabe. 1917.— Nr. 601. elgenpreis: Die iſpalt Noloneizeile 50 bezw. 40 Pfa., Reklamegeile 1 2—0— meſchluß: Mittagblati vorm 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. /½s Ugr Für Knzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u Kusgaben wird keine Ver antwortung übernommen OSezusspreis in Mannheimu Umg. monat! mM.70 einſchl Bringerl. Poſtbezug: Vierteii M..52 einichl. Hoſtzuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M. 4. 80. Einzel⸗Nr. 10 Peg. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗ Ausführung. Der Kaiſer bei den Truppen vor Cambrai und Verdun. Rei engliſche Jerſlörer lorpedierl. Hoek van Holland, 23. Dez.(Wry. Nichlamtlich.) Meldung der Niederländiſchen Telegraphenagentur. Drei engliſche Torpedozerſtörer ſind in der Höhe des Maas-Leuchtſchiffes torpedlert worden. Einzel⸗ heiten fehlen. Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 23. Dezember, abends.(WB. Amilich.) Von den Kriegsſchauplätzen nichls Neues, Wiener Abendbericht. Wien, 23. Dez.(WTB. Richtamtlich.) Aus dem Ariegs⸗ preſſequartier wird gemeldel: 5 Geſiern wurden mehrere ltalieniſcheörtliche vor⸗ ſt ö ß e, ſo bei Pedescala und gegen die zwiſchen Aſo⸗ loue und der Oſterla di Legre gelegenen und von uns genommenen Siellungen abgewieſen. Für den durch nichts zu lähmenden Anternehmungsgeiſl der Truppen ſpricht die Talſache, daß es ihnen gelang, ein in der Gegend des Monte Tomba zwiſchen den beiderſeiligen Stellungen verbllebenes Geſchütz glücklich einzubringen. Weiter ſüdöſtlich davon wurde der erſie Franzoſe geſangen genommen. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 23. Dezember.(WrB. Amtlich) Waſilicher Rriegsſchauplat. Reeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprech von Bayern Vom Blankgartſee bis zur Deule hiell lebhaftes Artilleriefener bis zur Dunkelheit an. Von einem an der Bahn Boeſinghe—staaden durchgeführten Unter⸗ nehmen wurden 30 Engländer gefangen eingebracht. Beiderſelis der Sscarpe und ſüdlich von St. Ouentin entwickelle ſich am Nachmiktag rege Feuertätigkeit. Jahlreiche erfolgreiche Erkundungsgeſechte zwiſchen Arras und St. Quentin. heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen Zu beiden Selien der Maas nahm in den Abendſtunden das Artilleriefeuver zu. Die lagsüber in vielen Ab⸗ ſchnitten ſehr ſtarke Iliegerläligkelt blieb auch bei mondheiler Racht rege. Sheerneß, Dover, Dünkirchen, ſowie Bahnanlagen und Muniklonslager hinter der engliſchen und franzöſiſchen Fronk wurden kräftig mil Vomben belegt. Oeſtlicher Kriegsſchauplag. Nichts Neues. Mazedoniſche Kront. Die Gefechtstätigkeil blieb gering. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Ein Vorſtoß der Jtaliener gegen die höhen weſtlch vom Monle Aſolone ſceiterte. Der Erſte Generalquartlermeiſter: Ludendorſf. Der Kaiſer bei den Cambralkämpfern. Privattelegramm unſeres Kriegsberichterſtatters Kaiſch. Aus dem Felde. 22. Dezember. Bald von leichten Nebeln verſchleiert, bald von heller Winterſonne beleuchtet, lag die rauhreifgeſchmückte Landſchaft, in der Seine Maſeſtät heute die Kämpfer aus den beiden Cambraiſchlachten beſichtigte. Schlicht, ſich ſtets gleichbleibend iſt das Bild eines ſolchen Vorganges, er gehört zum„Dienſt“ und die Stetigkeit in allem iſt die Stärke umſeres Heeres. In offenem Viereck aufgeſtellt, empfingen Abordnungen der Cambraikämpfer Seine Majeſtät mit dreifachem Hurra. Mit dem Oberkommandierenden an der weſtlichen Front, S. K. Hoheit Kronprinz Ruprecht und den höchſten Vorgeſeßzten der Abordnungen ſchritt Se. Maſeſtät die drei Viereckſeiten ab. Es folgte eine ſehr bemerkenswerte Anſprachedes oberſten Kriegsherrn, über die anderweitig ausführ⸗ lich berichtet wird, und die Erwiderung von ſeiten des Ober⸗ kommandierenden, wieder dreimallges Hurra, Vorbeimarſchie⸗ ren in Gruppenkolonnen, Verteilung von Auszeichnungen und dann noch eine Anſprache Sr. Maſeſtät an die höheren Führer. Aber etwas anders war es heute doch als ſonſt. Ein eigenartig ſeiſe auſſteigendes Gefühl durchzieht alle hier an der Weſt⸗ front, ein faſt bis zur Gewißheit ſich ſteigerndes Bewußtſein, daß das ſchwere Werk unſeres Krieges gegen die Waffen der ganzen Welt im ſchwerſten Teil vollbracht, daß das den Fremden und den Verzagten daheim unmöglich Scheinende doch noch Wirklichkeit geworden iſt. Das im Oſten ſchwach aufdämmernde Friedenslicht und die prachtvolle Leiſtung der Offenſioſchlacht vom 30. November bei Cambrai bewirken dieſe Stimmung. Nach der Parade beſichtigte Se. Mafſeſtät die unverſehr⸗ ten 117 engliſchen Geſchütze, die mit zahlreichen an⸗ deren Beuteſtücken einen weiten, weiten Platz füllen. Auch ein Tank wurde Sr. Majeſtät„in allen Gangarten“ hergauf und bergab, über Drahthinderniſſe, Baumſtämme etc. fort vor⸗ geführt. Eine eigenartige Szenerie: die buntbemalten eng⸗ liſchen Rieſengeſchütze, davor der oberſte Kriegsherr des deut⸗ ſchen Heerbannes, darüber weltverloren die Büſte Fenelons, deſſen Grab in Cambrai deutſche Sandſäcke gegen engliſche Granaten ſchützen. Die Sonne war durchgebrochen, ſie hatte den Rauhreif aufgeſogen. Die Winterſonnenwende nehmen wir als Symbol für das ſiegreiche Aufſteigen des Friedens⸗ gedankens auf unſerer Erde. der Ralſer bei den Truypen der nordfront vor verdun Berlin, 23. Dez.(W4 B. Nichtamtlich.) Der Kaiſer be⸗ —3 9 am 21. Dezember die Nordfront von Verdun. Er kam nicht wie ſo oft im Kriege, um friſch aus der Schlacht kom⸗ mende Diviſionen zu begrüßen, ſondern um der geſamten Ver⸗ dun⸗Armee den Dank des Vateriands für die ſchweren Kämpfe im Sommer und Herbſt zu bringen. Von einer allgemeinen Aufſtellung war abgeſehen, um den die wohlver⸗ diente Ruhezeit nicht durch einen weiten nmarſch zu ver⸗ kürzen. Der Kaiſer wurde zunächſt durch den Kronprin⸗ zen auf dem Gebiet der alten Kronprinzenarmee empfangen. Er heftete dem Oberbefehlshaber General von Gallwitz den Schwarzen Adlerorden an und überreichte dem Chef des Generalſtabs der Armee den Orden Pour le Merite. Sodan trat der Kaiſer eine dreiſtündige Rundfahrt öſtlich der Maas an. Abordnungen der zu beiden Seiten der Bahn liegenden Truppenrerbände waren an verſchiedenen Punkten der langen Strecke aufgeſtellt. Die in Ortsunterkünf⸗ ten liegenden Truppen harrten innerhalb ihrer Quartiere des Kaiſers. Sämtliche Waffengattungen, Infanterie, Feld⸗ und Fußartillerie, Flieger, Feldeiſenbahner, Kraftfahrer, Sanitäts⸗ truppen, Telegraphentruppen und Kolonnen waren angetre⸗ ten. Die Dörfer hatten ſich mit Weihnachtsbäumen und Gir⸗ landen feſtlich geſchmückt. Die Kompagnien traten zwanglos vor ihren Quartieren an. Manchmal dampfte die Feldküche hinter den ſalutierenden Kriegern. Der Kaiſer begrüßte die Kommandeure und fuhr jedesmal trotz der grimmigen Kälte im offenen Wagen. An zwei Stellen der Rue Nationale waren geſchloſſene Verbände zur Beſichtigung aufgeſtellt. Hier beglückwünſchte der Kaiſer beſonders die ausgezeichneten Offiziere und ſchaften und richtete an die verſammelten Offiziere warme Worte des Dankes. Ohne die heldenmütigen Kämpfer an der Weſtfront, führte der Kaiſer aus, wäre niemals die ungeheure Entfaltung der deutſchen Strelt⸗ kräfte im Oſten und in Italien möglich geworden. Der Krieger im Weſten hat entſagungsvoll ſeinen Leib hin⸗ gehalten, damit die Kampfesbrüder an der Düng und am Iſonzo ron Sieg zu Sieg ſtürmen konnten. Die furchtharen Kämpfe auf den blutigen Höhen 304 und 344 und am Baur⸗Kreuz ſind nicht umſonſt geweſen. Eine neue Grundlage für die Kriegführung iſt geſchaffen. Der Kaiſer frühſtückte beim Oberbefehlshaher und be⸗ ſuchte anſchließend ein Armeelazarett. Jeder der verwundeten Armeekämpfer wurde von dem von Bett zu Bett ſchreitenden Monarchen mit unermüdlicher Güte befragt, mit dem Eiſernen Kreuz oder einem Erinnerungsblatt bedacht. Der Kaiſer, der den anſtrengenden Tag ohne das geringſte Zeichen von Ab⸗ ſpannung durchführte, begab ſich um 4 Uhr ins Hauptquartier des Kronprinzen. der osmaniſche Thronfolger bei den Truppen im Elfaß. Berlin, 28, Dezember.(WIB. Amtlich.) Auf Einladung des Kaiſers beſuchte am Freitag der osmaniſche Thronſolger Prinz Mehid Ebbim Effendi den ſüdlichen Abſchnitt der deutſchen Weſtfront, um den deutſchen Truppen, die dort treue Wacht halten, Grüße des tapferen, zum ſlegreichen Kampfverbünde⸗ ten türkiſchen Volkes zu übermitteln. Nach Vorſtellung der gegenſeitigen Begleitung am Bahnhof des Armeehauptquartiers fuhr der Thronſolger mit dem Oberbeſehlshaber im Kraftwagen an die Front, um ſeinem Wunſche entſprechend, deutſche Truppen in ihren Stellungen zu beſuchen. Nach der Entgegennahme militärlſcher Mel⸗ dungen wurde die vorderſte Stellung einer bayriſchen Diviſion beſucht und die Gräben, auf denen noch am Tage vor⸗ her ſchweres feindliches Feuer lag. Der Prinz trat in die Unter⸗ ſtänd und freute ſich über die ſtrammen Meldungen und vorzüͤgliche Haltung der hraven Landwehr leute deutſchen Kaiſer. Bei ſeinem Abſchied von den Truppen gab er in herzlichen Worten der Hoffnung Ausdruck, daß der Tag bald kommen möge, daß ſie ſieggekrönt heimkehren mit dem ſtolzen Be⸗ wußtſein, das ſchöne Elſaß dem deutſchen Vaterland erhalten zu haben. Nach ſeiner Rückkehr aus der Siellung folgie ein Beſuch der Hohkönigsburg. Mit großem Intereſſe beſichtigte der Thronfolger alle Einzelheiten. Eine beſondere Freude war ihm der ungewohnte Anblick einer Winterlandſchaft im glitzerndne Rauhreif. Von hier aus richtete der Prinz ein Begrüßungstelegramm an den Vor ſeiner Rückreiſe nach Straßburg ver⸗ abſchiedete ſich der Thronfolger huldvollſt von dem Oberbefehlshaber der Armee, die er beſucht hatte. Ueberall, das hat er tief empfunden, war der Empfang von der aufrichtigen Freude getragen geweſen, den Thronfolger unſeres verbündeten Volkes, das unter den ſchwie⸗ rigſten Verhältniſſen heldenmütig gegen unſeren gemeinſamen Feind gekämpft, begrößen zu dürfen. Er war getragen von der Befrie⸗ digung, den eimnütigen Willen der Treue und engem Zuſammen⸗ ſtehen betonen zu können, eines Zuſammenſtehens für jetzt und immerdar. Gleichzeitig nahm aber auch der Prinz die Ueberzeugung mit, daß das deutſche Heer ſtark und unentwegt wie am erſten Tage ſtreitet für den gemeinſamen Sieg. der glede von Breſi-Lilowſt. Wie wir bereits geſtern durch Sonderausgabe mitgeteilt aben, ſind am Samstag Nachmittag in Breſt⸗Litowſt die riedensverhandlungen zwiſchen dem Vierbund und Rußland eröffnet worden. Nicht mehr nur Friedenswünſche der leiden⸗ den Menſchheit dringen in dieſes Weihnachtsfeſt. Wirkliche, ernſte, ausſichtspolle Arbeit am Frieden wird um dieſe vierte Kriegsweihnacht geleiſtet. Freilich erſt im Oſten. Wäh⸗ rend in Breſt⸗Litowſt Menſchen, die eines guten Willens ſind, daran werken, die Welt wieder friedlich zu machen, herrſcht ſtarke kriegeriſche Lebendigkeit an der Weſtfront: zu⸗ nehmende Artillerietätigkeit wird von mehreren Frontabſchnit⸗ ten gemeldet,—1 Erkundungsvorſtöße, rege Fliegertätigkeit, die vor allem ſucht den militäriſchen Verkehr zwiſchen und dem Feſtland zu ſtören. Das iſt das Bild der Lage.— 9 rend aus dem Oſten das Licht des Friedens auſſteigen will, flammt im Weſten die Welt noch blutigrot. Der Kriegswille der engliſchen Gewalthaber iſt noch nicht gebrochen und zerbrochen, ſie wollen den Raub nicht fahren laſſen, den ſie in frika und Aſien und auf dem Balkan an fremdem Gut machten, während Deutſchland und ſeine Verbündeten in ſchwerem Kampf lagen. Rur dem Druck werden ſie nachgeben, militäriſchem oder diplomatiſchem, oder dem Verlangen ihrer Völker, die die Ausſichtsloſigkeit dieſes allgemach mit Schrecken und Grauen vor den nutzloſen Menſchenopfern ein⸗ zuſehen beginnen. Auch in England, Frankreich und Italien macht die Abkehr vom Kriege fraglos ſtarke Fortſchritte, freilich wird ſie noch gehemmt von den Staatsleitern, die die Rechen⸗ ſchaftsablage ſcheuen. Dieſe Hemmungen zu beſeitigen iſt die uns noch verbleibende ſchwere Aufgabe. Wir müſſen bewirken, daß der Druck der müden und enttäuſchten Völker Englands, Frankreichs und Italiens auf ihre Regierungen ſo ſtark wirkt, daß dieſe entweder einlenken oder weggefegt werden; wir müſſen die Revolte gegen den Krieg, deren Spuren wir in England, wie in Frankreich, wie in Italien ſehen, zum offenen Ausbruch bringen. Von uns aus fördern, was in Italien die parlamentariſche Union, in Frankreich Caillaux, in England Lord Lansdomne anſtreben. Unſere Heeresleitung und unſere Diplomatie teilen ſich in die Aufgabe. Der Friede, der in Breſt⸗Litoroſk jetzt geſchaffen 27 werden beginnt, kann und muß ein mächtiges Werkgeug hrer Pläne und Vorhaben gegen die weſtlichen Feinde wer⸗ den. Wir verhandeln mit Rußland auf der Grundlage, daß der Sieger dem Gegner, der ſeine Kriegsziele nicht erreichen konnte und aus freiem Entſchluß ſeinen imperialiſtiſchen An⸗ ſchlägen entſagte, die Hand zur Verſtändigung reichen. Er wird uns ein ſtärkeres Maß militäriſcher Sicherung gegen Oſten zugeſtehen, aber er wird zugleich wiſſen, daß wir ihn nicht demütigen und ſeine Steillung als Großmacht nicht ſchwächen wollen. Wir ſtehen einem neuen Rußland gegenüber, das keine Schuld trägt und tragen will an den Blut⸗ 0 des Panſlavismus, einem neuen Rußland, das keine Eroberungen machen will. Lange bevor in Breſt⸗Litowfk ver⸗ handelt wurde, haben die Freunde einer Verſtändigung mit Rußland gefordert, daß wir mit unſerem öſtlichen Rachbarn einen Frieden von Nikolsburg ſchließen, um die weſtlichen Feinde zu einem Frankfurter Frieden nötigen zu können, wenn anders ſie in ihrer Verblendung, ihrer Land⸗ und Machtgier es nicht anders wollen. Der Friede, den wir in Breſt⸗Litowſk mit Rußland ſchließen, wird der Grundſtein des neuen europäiſchen Frie⸗ denggebäudes ſein, er wird auch den übrigen Friedensſchlüſſen die Richtung geben oder ſie doch entſcheidend beeinfluſſen. Der Plan der Feinde, der wunderlicherweiſe auch bei den pazifiſti⸗ ſchen Demokraten der deutſchen Heimat Eingang ſand, uns auf einen Weltfriedenskongreß zu bringen, auf dem wir dann durch Ueberzahl der Feinde maſoriſierk werden ſollten, muß ſcheitern, in Breſt⸗Litowſk endgültig ſcheitern. Wir müſſen ſuchen, den gewaltigen 88 öſtlicher, vorderaſiatiſcher und Balkan⸗ fragen, in dem ſich die Intereſſen des Vierbundes und Ruß⸗ lands ſchneiden, im voraus durch bindende Sonderabmachun⸗ gen zu bereinigen. Fragen zwiſchen dem Vierbund und Ruß⸗ land dürſen nicht mehr Verhandlungsgegenſtand mit England famor Weiger che Neueſie Nachrichten ——— ————————3 ———— ————————— ——— ————— —— —— ——— 8. Seite. Nr. 601. Mannheimer General⸗Anzseiger. (Vulags⸗Ausgabe.) Montag, den 24. Dezember 7017. werden. Wenn wir mit England zu verhandeln beginnen, müſſen wir den Vertrag mit Rußland geſchloſſen haben. Die Friedensverhandlungen mit Amerika und den Weſtmächten werden für Europa, deſſen Stimme Deutſchland und ſeine Verbündeten führen, um ſo erſprießlicher verlaufen, je klarer und feſter ſich das Verhältnis zwiſchen den Mittelmächten und Rußland im voraus geſtaltet hat. Die feierliche Ersſſuung der Verhaudlungen. Dreſt⸗Citowoſt, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Staatsſekretär von Kühlmann iſt mit ſeiner Begleitung geſtern Abend hier eingetroffen. Gleichzeitig traf die bulgariſche Delegation ein. Der Staatsſekretär hatte Gelegenheit, noch am Abend mit den Vertretern des Vierdundes und der ruſſiſchen Delegation zuſammen⸗ zutreffen. Heute um 4 Uhr nachmittag ſind in Breſt⸗Litowſk die Frie⸗ dengverhandlungen in feierlicher Sitzung eröff⸗ net worden. Es hatten ſich hierzu folgende Vertreter eingefunden: Bon deutſcher Seite: Staatsſekretär von Kühlmann, Geſandter von Noſenberg, Legationsſekretär von Höſen, Seneral Hoffmann und Major Brinckmann. Bon söſterreichicheungariſcher Seite: Miniſter des Aeußern Braf Cgernin, Botſchaſter von Rerey, Geſandiſchafter von Wiesner, Legatienerat OZraf Collorede, Legations⸗ ſeketär Oraf Czakz, Feldmarſchalleutnant von Eſichricz, Ober⸗ leutnant Pokrny und Majer von Slaiſe. Von bulgariſcher Seite: Juſtizminiſter Popo w, Geſandter Koſſew, Geſandter Stejenowitſch, Oberſt Gantſchew und Legationsrat Dr. Anaſtaſſoff. Bon türkiſcher Seite: Miniſter des Aeußern Achmed Neſſimy Bey, Botſchafter Seine Hoheit Ibrahim Hakki Paſcha und Staatsſekretär Reſchad Hikmet Bey und Ge⸗ neral der Kavallerie Zekki Paſcha. Bon rufſiſcher Seite: A. A. Jeſe, L. O. Kemenow, Frau M. A. Bizeko, M. MN. Pokrowft, L. R. Karachan, N. M. Zubinski, M. Weltmann, Pawlowitſch, Admiral W. M. Altvater, General Samoilo, Oberſt Fokke, Oberſt Zeplit, Hauptmann Lipsky. Seine Königliche Hoheit Pring Leopold von Bayern be⸗ grüßte in ſeiner Eigenſchaſt als Oberbefehlshaber des Oberkom⸗ mandos Oſt die in ſeinem Hauptquartler erſchienenen Vertreter der Mächte des Vierbundes und Rußlands mit einer Anſprache, in welcher er unter Hinweis auf den günſtigen und erfolg⸗ reichen Verlauf der Waffenſtillſtandsverhandlun⸗ gen der zuverſichtlichen Hoffnung Ausdruck gab, daß auch die nun de⸗ gonnenen Berhandlungen möglichſt bald zu einem die Völker beglückenden Frieden führen möchten. Hierauf lud Seine Königliche Hoheit den erſten türkiſchen Ver⸗ kreier, Seine Hoheit Obrahim Hakki Paſchaein, als Alters⸗ präſident den Vorſitz zu übernehmen. Hakki Paſcha, der ſo⸗ dann den Präſidentenſtuhl einnahm, dankte für die ihm erwieſene Ehre, begrüßte die Delegierten und eröffnete die Verhandlungen mit den beſten Wünſchen für deren gedeihllchen Verlauf. Er ſchlug hier⸗ auf vor, den Staatsſekretär von Kühlmann zu erſuchen, den Vorſitz bei den Verhandlungen zu übernehmen, welchem Antrag all⸗ ſeitig zugeſtimmt wurde. Staatsſekretür von Kühlmann übernahm nunmehr den „Borſitz und hielt folgende Anſprache: Es iſt für das Land, das ich zu vertreten habe und für mich eine große Ehre, gemäß dem Beſchluß der Verſammlung bel der heutigen erſten Beratung den Vorſitz führen zu dürfen, bei der Vertreter der verbündeten Mächte mit den Delegierten des ruſſiſchen Volkes zu⸗ ſammentreffen, um dem Krieg ein Ende zu machen und den Zu⸗ ſtand von Frieden und Freundſchaft zwiſchen Ruß⸗ land und den vier vertretenen Mächten wieder her⸗ zuſtellen. Nach der Lage der Verhältniſſe kann nicht die Rede davon ſein, ein bis in die kleinſten Einzelheiten ausgearbeitetes Friedensinſtrument bei den jetzt begonnenen Beratungen herzuſtellen. Was mir vorſchwebt iſt vie Feſtſetzung der wichtigſten Orundſätze und Beſtimmungen, unter denen ein friedlicher und freundnachbarlicher Verkehr, insbeſondere auch auf kulturellem und wirtſchaftlichem Ge⸗ biet möglichſt bald wieder in Gang gebracht werden kann und die Beratung der beſten Mittel, durch die die durch den Krieg ge⸗ ſchlagenen Wunden wieder zu heilen wären. Unſere Verhandlungen werden erfüllt ſein von dem Geiſt verſöhnlicher Menſchenfreundlich⸗ keit und gegenſeitiger Achtung. Sie müſſen Rechnung tragen dem hiſtoriſch Gewordenen, um nicht den feſten Boben der Tat⸗ ſachen unter den Füßen zu verlieren, andererſeits aber auch getragen ſein von jenen neuen grozen Leitgedanken, auf deren Boden die hier Verſammelten zuſammengetroffen ſind. Ich barf es als glückverhelbenden Umſtand anſehen, daß unſere Berhandlungen im Zeichen jones Feſtes beginnen, welches ſchon ſeit langen Jahrhunderten der Menſchheit die Verhelßung „Frieden auf Erden denen, die guten Willens ſind“, gegeben hat und ich darf in die Verhandlungen mit dem aufrichtigen Bunſche ein⸗ treten, daß unſere Arbeiten einen raſchen und gedeihlichen Fortgang nehmen möchten.“ Auf Grund von Vorſchlägen des Vorſitzenden wurden gierauf ſolgende Beſchlüſſe gefaßt: Rangordnungsfragen werden nach der alphabeuſchen Liſte der vertretenen Mächte gelöſt werden. Im Präſidium der Vollverſammlungen alterieren die erſten Be⸗ vollmächtigten der fünf Mächte. Als Verhandlungsſprachen ſind zugelaſſen: die deutſche, die hul⸗ Bariſche, die ruſſiſche, die türkiſche und die franzöſiſche Sprache. Fragen, die nur einzelne der beteiligten Nächte iniereſſieren, können den Segenſtand von Sonderverhandlungen zwiſchen dieſen bilden. Dis offiziellen Sitzungsberichte werden gemeinſau feſtgeſtellt werden. Auf Einlabung des Vorſitzenden entwickelte hierauf der er ſte tuſſiſche Bertreter in langer Rede die Orundlagen des rufſiſchen Friedensprogramms, die ſich im weſentlichen mit den bekannten Beſchlüſſen des Arbeiter⸗ und Soldatenrats und der allruſſiſchen Bauern⸗Ver⸗ kammlung decken. Die Vertreter der vier verbündeten Mächte orklärten ihre Bereitwilligkeit, in eine Prüfung der ruſſiſchen Aus⸗ führungen einzutreten. Das Ergebnis dieſer Prüfung wird den Segenſtand der nächſten Sttzung bilden Die Wüaſche der Polen. E Verila, 24. Dezember.(Bon unferem Verſiner ürs.) Her polniſche Miniſterpräſident von Kucharzewſki weilte Sa ann Ealnala0 in Beain. An Liuer Saglähug be. findet ſich der Chef des polniſchen Departements Graf Roſt⸗ worowſki. Graf Roſtworowſki empfing einen Mitarbeiter des Berliner Tageblatt, dem er u. a. das Folgende ſagte: Herr von Kucharzewſki hätte eine Stunde allein mit Herrn von Kühlmann auf deſſen Fahrt nach Breſt⸗Litowſtk konferiert. Die polniſche Regierung hofft noch immer, daß ihre Wünſche nach einer unmittelbaren Vertretung bei den deutſch⸗ruſſiſchen Friedensverhandlungen von den Mittel⸗ mächten erfüllt werden würden. Man nehme an, daß die Erenzen des Königreichs Polen nach Oſten ungefähr mit den jetzigen Schützengrabenlinien zuſammenfallen würden. Bei der Regelung der litauiſchen Frage dürfe man nicht ganz außer acht laſſen, daß nicht alles, was man politiſch und geographiſch zu Litauen rechne, auch ethnographiſch dazu zähle, ſo der Wilnaer Bezirk, wo die Litauer nur eine Minderheit der Bevölkerung ausmachten. Die hronfolge würde wohl ſchneller gelöſt werden, als man gemeinhin annehme. Ein Mitglied des polniſchen Hochadels käme nicht in Betracht. Es bleiben in der Hauptſache nur zwei Möglichkeiten: entweder Perſonalunion mit Oeſter⸗ reich⸗Ungarn oder ein ſelbſtändiges Königreich Polen mit einem öſterreichiſchen Erzherzog an der Spitze. Aber die Polen würden die Thronfalge nur in eng⸗ ſtem Einvernehmen mit den Mittelmächten und insbeſondere mit Deutſchland löſen. Der erſte Schritt zum weiteren ſtaat⸗ lichen Aufbau Polens werde die Bildung des Staats⸗ rates ſein. Der Staatsrat würde unter Umſtänden ſchon im Januar zuſammentreten können. Er würde ſich aus den Ver⸗ tretern der Kreisorganiſationen zuſammenſetzen und etwa 140 Perſönlichkeiten 3 8 832 Das eigentliche Parlament ſolle aus gleichen und geheimen Wahlen hervorgehen. In bezug auf die innerpolitiſchen Probleme kußerte ſich Graf Roſt⸗ worowſki ungemein optimiſtiſch. Die national⸗demokra⸗ tiſche Bewegung, die bekanntlich zu Rußland hinneigt, ſei im Schwinden. Berlin, 22. Dez. Ver polniſche Miniſterpräſident Dr. Jan v. Kucharzewſki iſt, begleitet vom Chef des politiſchen Departements Grafen v. Roſtworowſki und dem Unterſtaats⸗ ſekretär im Finanzminiſterium v. Wieniwoſki heute früh hier eingetroffen. Er wurde im Laufe des Vormittags vom Reichskanzler empfangen. Der Miniſterpräſident hatte dabei Gelegenheit, dem Reichskanzler die Wünſche der polniſchen Regierung in bezug auf die Friedens⸗ verhandlungen mit Rußland vorzutragen. Mittags nahmen die Vertreter der polniſchen Regierung beim Reichs⸗ kanzler das Frühſtück. Hierbei waren zugegen Generalgouver⸗ neur v. Beſeler, Staatsſekretär Graf ödern, der den Vizekanzler vertritt, Unterſtaatsſekretär von dem Busſche⸗ Haddenhauſen, Unterſtaatsſekretär Lewald und der bayeriſche Miniſter des Innern v. Brettreich. Heute Abend gibt Unterſtaatsſekretüär von dem Busſche zu Ehren der pol⸗ niſchen Gäſte ein Eſſen, zu dem eine große Anzahl Ein⸗ ladungen ergangen ſind. Die Vertreter der polniſchen Regie⸗ rung reiſen morgen abend wieder ab. Herbien und Montenegro in Verbiudung mil Rußland? EBerlin, 24. Dezember.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie das Berner Tageblatt aus Genf meldet, iſt in der dor⸗ tigen ſerbiſchen Kolonie, welcher auch mehrere ſerbiſche Ab⸗ geordnete angehören, die Anſicht verbreitet, daß die Könige von Montenegro und Serbien nach Eintritt der Waf⸗ fenruhe an der Oſtfront in direkten Verkehr mit Pe⸗ tersburg treten wollen, um gleichzeitig in Friedens⸗ verhanblungen mit den Mittelmächten einzu⸗ treten. Die franzöſiſche Regierung habe ſich geweigert, die Zuſtimmung zu direkten Verhandlungen zwiſchen König Peter und Rußland zu erteilen. Man habe dem Kurier des Königs die Erlaubnis zu einer Reiſe nach Petersburg verſagt. Amerilaner in eine Berſchwörnngkaledins verwickell Peterbburg, 28. Dez.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der Peters⸗ burger Telegraphenagentur. Bahlreiche Angehörige der Vereinigten Staaten ſind in eine Verſchwörung Kaledins verwickelt. Unter der Deckung eines Roten Kreuz⸗Zuges mit der Be⸗ ſtimmung nach der Gübweſtfront verſuchten d ie amerikaniſchen Offiziere Iſſa Anberſon, Pecins, ſowie die mitſchuldigen ruſſiſchen Offigiere Kolpochnikow und Terblunski etwa 80 Automobile und gahlreiche andere Gegenſtände nach dem Don zur Verſügung Kalebins zu ſchaffen. Oberft Kolpochnilow, Ter lunski und ſeine Helfershelfer wurden verhaftet und Papiere von beſonderer Wichtigkeit beſchlagnahmt. Ein Telegramm des Ghefs der amerikaniſchen Roten Kreug⸗Niſſion für Rumänien, Oberſt UAnderſon, wurde aufgefangen, worin er den Auftrag gegeben haite, Oberſt Kolpochnikow von Seiten bes amerikaniſchen Botſchafters 100 000 Rubel auszugahlen für die Expedition des Zuges nach Roſtow. Ferner wurde ein Brief des Oberſten Kolpochnikow aufgefangen, worin er Anderſon mel⸗ dete, daß 85 Giſenbahnwagen bereits vollſtändig für die Reiſe be⸗ laden ſeien, jedoch augenblicklich durch den Oberſten Rabinſſo an der Reiſe verhindert würden. Odeſſa von der Folte der Bolſchewili genommen. EBerlin, 24. Deg.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Genf wird berichtet: Der„Matin“ meldet: Nach zuverläſſigen Berichten iſt Odeſſa von der Flotte der Bolſchewiki genommen worden. Die Hanbelshäuſer in Odeſſa und in der Krim beginnen mit der Biedersinſtellung ihres deutſchen Perſonals. Scharſe Drohungen der ruſſiſchen Regierung gegen England. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24.(Briv.⸗Tel. g..) Die ruſſiſche Preſſekorreſpondeng in der weig meldet: Der „Times“ wird berichtet, daß die bolſchewikiſchen Patrer öffentlich bekanntgaben, Rußlanb ſei den japaniſchen Drohungen gegen⸗ über nicht als 70 und ſchutzlos gu betrachten. Als Gegenmaß⸗ nahme könne die Verbindung der ruſſiſchen Truppen mit den türliſchen in Kleinaſien und im Irak ange⸗ ordnet werden, was Eugland Perſien und Meſopota⸗ mien koſten würde. Jreigabe amerlkanſſchen Getreides für Fiunland. Waſbington, 28. Degbr.(W. Nichtamtl.) Reutermeldung. Die Verwaltung der Lebensmittel und das Kriegshandelsamt haben 40 000 Tonnen oder ungefähr gehn Schiffsladungen Hafer und Korn für das notleidende finniſche Voll freigegeben. Sobald Dr. Haarls Penenius, dar Benberboanſtrcchte Finnlands, dis Werlabung der Borräte beendet hat, werhen die Schäſte Reor Bhweden nach Siunland aboechen. 5— daher die äſſge in ſich, daß auf Koſten unſerer Caillaux vor der Kammer. Paris, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Vor dicht gefülltem Hauſe legte Paiſant als Berichi⸗ erſtatter den Beſchluß der Kommiſſion dar und ſagte:„Wir wollen Gerechtigkeit und Beſlrafung, aber nicht Rache.“ Louſtalot verlas eine kurze Erklärung, in der er ſeiner Ent⸗ rüſtung Ausdruck gab, eines ſolchen Verbrechens beſchuldigt zu ſein. Caillaux beſtieg hierauf die Tribüne und verwahrte ſich gegen die Anklage, eine Annäherung an die Feinde verſucht zu haben Er habe ſtets dem Lande gedient. Er ging dann auf ſeine Be⸗ Rieneeen zu Bolo und dem„Bonnet Rouge“ ein. Seine leußerungen wurden ſchweigend angehört. Paris, 22. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Kammer. Vormittags⸗ ſitzung. Caillaux beklagte ſich weiter über die kühle Haltung de⸗ Botſchafters in Rom Barrern, der ihm gegenüber ſagte, der Feldzug der Preſſe in Italien habe begonnen wegen ſeiner Beziehungen und infolge der veröffentlichten Aeußerungen der diplomatiſchen Ver⸗ treter Frankreichs. dne Lebeucque durch den franzöſiſchen Botſchafter von der in Italien verurſachten Erregung verſtändigt worden zu ſein und fragte, warum denn die italieniſche Regierung keine Maßnahmen gegen ihn getroffen hätte, als die franzöſiſche Regierung erklärt habe, daß ſte ihn als einen einfachen Bürger anſehe. Er ſchloß, vielleicht ibt es geheime Aktenſtücke. Aber die Dokumente jenes Berichtes ſind ſchon acht Monate alt und ſchon vor acht Monaten hätte man mich auffordern ſollen, mich zu rechtfertigen. Darauf kam Caillaux ur Rechtfertigung ſeiner Politik vor dem Kriege. Bedeute denn in Reih und Glied ſtehen alle geiſtige Unabhängigkeit aufgeben? Er verwahrte ſich gegen den Vorwurf, daß er ein Bündnis Frankreichs zerſtören oder das Zuſammengehen mit Eng⸗ land hätte brechen wollen und ſagte: Alle Anklagen beruhen auf falſchen Dokumenten. Wenn ich verfolgt werde, ſo geſchieht es nur, um der öffentlichen Meinung genug zu tun. Zum Schlutz verlangte er ſelbſt Aufhebung ſeiner Unverletlichkeit als Abgeordneter, um alle Verleumdungen vor den Richter bringen zu können. Die Sitzung wurde auf den Nachmittag vertagt. Paris, 28. Deg.(WXSB. Nichtamtl.) Die Kammer beſchloß mit 417 gegen 2 Stimmen die Aufhebung der Unverletz⸗ lichkeit Caillaux' als Abgeordneter und faßte ſodann den⸗ ſelben Beſchluß bezüglich Louſtelots durch Handaufheben. die Bolksernährung. Die landwirtſchaftlichen Hausfrauenvereine gegen den Lebens⸗ millelwucher. Man ſchreibt untz: Zur Zeit wird auf dem Lande eine um⸗ kaſſende Werbetätigkeit entfaltet, die die Unterſtützung des Kriegs⸗ ernährungsamts findet und die darauf gerichtet iſt, die Landfrauen, ſowohl die Bewirtſchafterinnen der größeren Güter als auch Ver⸗ treterinnen des Mittel⸗ und Kleinbetriebs, zu organiſieren nach dem Vorbild der ſog, landwirtſchaftlichen Hausfrauenvereine. Dieſe Vereinigungen, denen ſtädtiſche Hausfrauen in größerer Zahl als Mitglieder beitreten ſollen, werden in den Städten eigene Ber⸗ kaufsſtellen einrichten, in denen die Erzeugniſſe der Guts⸗ wirtſchaften, wie Obſt, Gemüſe, Räucherwaren, Eier, Käſe, Kar⸗ toffein, unter Umgehung aller Zwiſchenglieder direkt an die ſtädti⸗ ſchen Hausfrauen verkauft werden. Da es auf dieſe Weiſe nach den bisherigen Erfahrungen möglich iſt, den Landfrauen für ihre Erzeugniſſe beſſere Preiſe zu verſchaffen, als ihnen vom aufkaufen⸗ den Händler geboten werden, ohne daß dadurch den Verbrauchern die Waren verteuert werden, ſieht man in dieſer Tätigkeit der Vereinigungen einen Weg, dem Schleichhandel wirkſam begegnen zu können. Nach einer Mitteilung des Reichsverbandes der land⸗ wirtſchaftlichen Hausfrauenvereine beſtanden am 1. Oktober 1917 im deutſchen Reich insgeſamt 303 ſolcher Vereinigungen mit einem Mitgliederſtand von 42 054 ländlichen und ſtädtiſchen Hausfrauen, die in unmittelbarem Verlehr miteinander ſtanden. Davon ſind 166 Vereine erſt in den Jahren 1915 bis 1917 gegründet worden. Man hofft, ihre Bahl bis Ende 1917 auf etwa 350 zu bringe.n Die wirtſchaftlichen Leiſtungen dieſer Vereinigungen werden ihre eigentliche Tätigkeit in größerem Umfang erſt in der Uebergangs⸗ wirtſchaft entfalten könnien, wenn auch eine Anzahl derſelben ſchon jetzt, u. a. von der Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt, zu amtlichen Verteilungsaufgaben herangegogen worden iſt. Ihr erzieheriſcher Einfluß wird ſich bei der Ausſöhnung der Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land in günſtiger Weiſe fühlbar machen. Kartoffel-, Brotverſorgung und Schweinehaltung. Bei der allgemeinen Futterknappheit in dieſem Jahr iſt es nicht möglich, die zurzeit noch vorhandenen Schweinebeſtände den Winter über durchzuhallen, geſchweige denn ſie in einen ſchlacht⸗ reifen Zuſtand zu bringen Die Kartoffelernte wird zur menſchlichen Ernährung, zur Deckung des notwendigen Breanereibedarfs und zur Anlegung der dringend rötigen Reſergen reſtlos Verwendung finden. Was den Landwirten zur wird, muß ur Erhaltung der unbedingt erforderlichen Arbeitstiere(Pferde, Zugochſen) beſtimmt werden. Dabei iſt auch zu berückſichtigen, daß Schweine allein mit Kartoffeln ohne Zuſatz von eiweißhaltigem Kraftfutter nicht gemäſtet werden können. Die Weitererhaltung unſerer Schweinebeſtände auf der am 15. Oktober ogheeien Höhe rotgetreide⸗ orgung unzuläſſige Verfütterungen erfolgen. Es bieibt daher nur übrig, eine beſchleunigte Vermin⸗ derung unſeres Schweinebeſtandes herbelzuführen. Und zwar müſſen alle nicht zur alsbaldigen Hausſchlachtung oder zur Zucht benötigten Schweine ſoort abgeſtoßen werden. Um dieſe⸗ ſofortige bſtoßen den Landwirten zu erleichtern, ſiad erhebliche Zuſchläge zum Höchſtpreis für mindergewichtige Schweine feſtgeſetzt worden. Die Zuſchlöge werden jedoch nur bis zum 18. Januar 1918 gezahlt. Von dem voterländiſchen Sinn der deutſchen Landwirtſchaft darf erwartet werden, daß ſie den vom Kriegsernährungsamt für des ganze Reich an-cordneten Maßnahmen, die eine Ver⸗ ringerung des Schweinebeſtandes bezwecken. keinen Widerſtand entgegenſetzt, ſie vielmebr kräftig und überzeugt mitfördert in der Erkenninis, daß dieſer Eingriff in die gewohnte Wirtſchaftsführung für die ſiegreiche Beendigung des Krieges unbedingt notwendig iſt. Die Zuchtſchweine werden durchgehalten und im Frühiahr zum Wiederaufbau der Schweinehaltung benutzt werden, wenn die Weidegong und die Grünfütterung die Haltung der Schweine ohne Körnerfutter und Kartoffeln ermöglichen. Deutſches Reich. Ergebniſſe der Wohnungsſtafiſtit. Eme Vorſtellung von dem in Sroßſtädten nach dem Krieg zu erwartenden Wohnungselend vermittelt die mit amtlicher Unter⸗ ſtützung hergeſtellte Wohnungsſtatiſtik, deren Ergebniſſe Profeſſor Dr. Schmittmann in ſeiner Denkſchrift über eine Reichswohn⸗ verſicherung in folgende Sätze zuſammenfaßt: 9— einer die Wohnung, deſto überfüllter iſt ſie. 2. Je kleiner die Wohnung, deſto mehr familienfremde Per⸗ ſonen N3 in ihr und deſto häufiger tritt der Schlaf⸗ änger auf. 8. kleiner die Wohnung, umſo teuer iſt ſie. 4. Je kleiaer das Einkommen, deſto größer iſt der Prozent⸗ ſatz, der vom Einkommen für die Wohnung zu verwenden iſt. &. Je kleiner die Wohnung iſt, deſto größer und häufiger ſind die Mietſteigerungen, da die Nachfrage nach kleinen Woh⸗ nungen am grögßten iſt. 6. Ze kleiner und ſchlechter die Wohnung, deſto häufiger der ver Umzug. In der ausführlichen Begründung zu der Denkſchrift erwähnt Dr. Schmittmann z.., daß r Zeit in Berlin mehr als 0⁰ Menſchen ſo wohnen, daß ſie nur einem einzigen helz⸗ baren Zimmer mit mehr als dier Perſonen zuſammenhauſen. Aus der Denkſchrift ergipt ſich die Netwendlgkeit ſar die Gemeinden, in Berbindung mit dem Staat und mit weitreichender Unterſtützung des Reichs für 8— 9* Wohngelegenheit in erſter Linis für die gge zu tragen. Ant. Er beklagte ſich, nicht wie der Abgeordnete 7 Montag, den 24. Dezember Lotr. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiags⸗Ausqabo.) Nr. 601. 8. Seite. Nus Staot und Land. Höchſtpreiſe. ber Handelshochſchule hielt am 18. dſs. der Vorſtand des a Amtsrat Dr. Hofmann, mit Lroßem Beifall aufgenommenen zweiſtündigen Vortrag über die Beſetestechnik, das Weſen, die Bedeutung und die Wirkung der Höchſtpreiſe. Am Schluſſe des Vortrags ſtellte der Redner folgende Leitſätze auf: 1. In Zeiten der Warenknappheil müſſen zum Schutze der Ver⸗ braucher für die Bedarfsgegenſtände Höchſtpreiſe ſeſtgeſetzt werden. 2. Oertliche Höchſtpreiſe ohne Beſchlagnahme vertreiben bei Warenmangel meiſt die Ware; ſie ſind deshalb im allgemeinen abzulehnen. 5 8. Die Höchſtpreiſe müſſen grundſätzlich für ein ßes Wirt⸗ ſchaftsgebiet feſtgeſetzt werden, wobei den Gemeinden mit den höheren Geſtehungskoſten entſprechend höhere Preisgrengen zuzu⸗ Billigen ſind. 4 3 Werben örtliche Höchſtpreiſe feſtgeſetzt, ſo hat eine Zentral⸗ behörde dafür gu ſor daß ſich die lokalen Unterſchiede in an⸗ eſſenen Grenzen halten. 5 Die Höchſtpreiſe müſſen ſowohl für Erzeuger wie für Groß⸗ und Kleinhändler einen angemeſſenen Gewinn enthalten; ſie dürfen nicht nur dem Intereſſe der konſumierenden Bevölkerung Rechnung tragen, ſondern müſſen auch die ſchwierige Lage der Erzeuger und Händler gebührend berückſichtigen. 6. Hohe Höchſtpreiſe zum Zwecke der Verbrauchseinſchränkung ſind prinzipiell zu verwerfen. 7. Die Geſetzestechnik muß ſo geſtaltet werden, daß eine raſchere Anpaſſung der Höchſtpreiſe an die tatſächlichen Verhältniſſe lich iſt. 55 8. Bindet eine Höchſtpreisänderung ſtatt, ſo muß einerſeits ver⸗ laugt, anderſeits zugeſtanden werden, daß die alten Beſtände ent⸗ ſprechend den bisherigen Geſtehungskoſten verkauft werden. 9. Höchſtpreiſe— ſotvohl für die Erzeuger, wie für Groß⸗ und Kleinhändler feſtzuſetzen: Kleinhandelshöchſtpreiſe allein führe zu Ungerechtigkeiten gegenüber dem Kleinhandel. 10. Mit ſolchen Höchſtpreiſen für alle Handelsſtufen kann gleich⸗ zeitig der Kettenhandel wirkſam bekämpft werden 11. Nicht nur für die friſchen Waren, wie Gemüſe, Obſt uſw., ſondern auch für die verarbeiteten, wie Konſerven, Dörrgemüſe, Börrobſt uſw, ſind Höchſtpreiſe einzuführe. 12. Zur Vermeidung von Preisverſchiebungeg durch ausländiſche Waren iſt die Einfuhr zu zentraliſieren; dieſe Waren ſind aledann in erſter Linie dem Heer, den Lazaretten Krankenanſtalten und der⸗ eichen zuzuführen. —33 Die Keiche. und Landeszentralbehörden haben darüber zu wachen, daß die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe auch von den Wilitär⸗ und Zivilbehörden und von der Rüſtungsinduſtrie eingehalten werden, Es ſei denn, daß beſondere Befugniſſe ausdrücklich erleilt worde ꝛ ſind. 14. Es iſt weiterhin daran feſtzuhalten, daß ſich auch die Ver⸗ braucher bei Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe ſtrafbar machen; bei Selbſtanzeigen dagegen ſollten die Verbraucher ſtraffrei bleiben. 15. Die Gemeinden, und zwar ſowohl die Land⸗ wie die Stadt⸗ gemeinden ſind verpflichtet, die Einhaltung der Höchſtyreiſe ſtreng zu überwachen. Stellen ſich Unzuträglichkeiten ein, ſo ſind die zu⸗ ſtöndigen Stellen zwecks Abſtellung oder Aenderung ſofort zu benachrichtigen. 16. Ueberſchreitungen angemeſſener Höchſtpreiſe müſſen ſchärfer Wie bisher geſtraft werde 1: geringe Geldſtrafen ſind nicht wirkungs⸗ vull genug. 17. Hank des bisweilen gaghaften Vorgehens der zuſtündigen Stellen gegen Köchſtyreisüberſchreltungen ſind Schleichhandel und Schiebertum zu hoher Blüte gelangt. 18. So ſiegt es alſo auch im Intereſſe der allgemeinen geordaeten Lebensmittelverſorgung, wenn Höchſtprelsüberſchreſtungen aus⸗ nahmslos im ganzen Deutſchen Reiche aufs ſchärfſte bekämpft werden. „Stoßſeufzer eines Säuglings.“ 88 unſer leiſes Weinen, ebt entbehrlich weißes Leinen Denn uns armen Winterkindeln Fehlen jetzt die Kinderwindeln. Wenn wir möglichſt trocken lagen Und dann ſpäter Locken tragen, 4 ſich die Kindermädchen, ene und nicht minder Kätchen. Möchten auch um Wagen flehen Und daß bald die Flaggen wehen, Sich der Krieg zum Siege wende, Chriſtkind uns ne Wiege ſende.. E. wurde dem Gymnaſtumsdirektor Geh. Hofrat Or. inand Haue in Stuttgart der Charakter als Geh. Ra: II. Klaſſe. Herr Haug hat, wie mitgeteilt, dieſer Tage ſeinen 80. Geburtstag——* 0 aßig ange en die nicht eiatmäßigen Juſtiz⸗ 99 0 ug aus Emmendingen beim Amtsgericht Emmen⸗ dingen und Andreas Bſell aue Prüchſal beim Amksgericht Pforz⸗ heim unter Velaſſung ihrer derzeitlgen Amtsbezeichaung. e Ernannt wurde der etatmäſſige Zuſtiſaktuar Karl Spind⸗ ler beim Rotariat Donaueſchingen zum Suſtizſekretär. Herli —— ——————. „ Hohe Auszeichnung. Herrn Geh. Kommerzienrat Augu ſt Röchling wurde das Ritterkreug des Verdienſtordens der Baye⸗ riſchen Krone, womit der perſönliche Adel verbunden iſt, verliehen. Wir freuen uns, von dieſer hohen Ausgeichnung eines unſerer opferwilligſten Pürger Mitteilung machen zu önnen. *Militäriſche Befürderung. Flieger ⸗Unteroffigier Willibald Pohle, wohnhaft Jungbuſchſtr. J1, bei einer teilung, wurde zum Werkmeiſter⸗Stellvertreter(Offizier tellver⸗ treter) befördert. Herr Pohle war zu Krieges bei der Firnza A. Stotz u. Cie. als Elektro⸗Monteur beſchäftigt. “ Zur Vereinfachung der Verwaltung. Der Karlsruher Stadt⸗ rat hat bei dem Miniſterium des Innern anzgeregt, entſprechend einem Vorgehe i deg preuß. Miniſterium des Innern auch für Baden Maßnahmen zur Vereinfachung der Verwaltung, namentlich ſoweit Geſchäfte der Demeindeverwaltung mit in kommen, in Aus⸗ ſicht zu nebmen. Einige andere badiſche Städre haben ſich mit dem Vorgehen des Stadtrats einverſtanden erklärt. Keichsmiltel für Hausbrand. Wie berichtet, hat der Bundes⸗ rat einen Geſetzentwurf genehmigt, betreffend die Gewährung von Reichsmitteln zur Unterſtötzu ig der minderbemittelten Bevölkerung bei der Beſchaffung von Kohlen. Es handelt ſich um den am 12. Oktober im Reichstag eingebrachten Initiativ⸗ antrag Lieſching, betreffend Abänderung de⸗ Kohlenſteuergeſetze⸗ vom 8. April 1917, zu dem folgende Entſchließung hinzugekommen war:„Oen Reichskanzler zu erſuchen, aus Mitteln des Reiche⸗ über die Dauer des Krieges und des dem Friedens— folgenden Jahres den Betrag von 90 Millionen Mark jährlich den Kommunal⸗ verbänden uind Semeinden zue Verfügung der minderbemittelten Bevölkerung zwecks Beſchaffung der für ihren Hausbrand erforder⸗ lichen Kohlen zur Verfügung zu ſtellen.“ Dieſer Antrag war von Abgeordneten ſämtlicher Reichstagsfraktionen unterzeichnet. Der Bundesrat hat nun beſchloſſen, daß dieſe Reichsbethelfe den einzelnen Bundesſtaaten nach Maßgabe ihrer Matrikularbeiträge zu gewähren iſt. Die Bundesſtaaten iehmen dann die Verteilung der Beihilfen an die Kommunalverbände und die Gemeinden vor⸗ Die Neuregelung des prioalen gewerblichen und kaufm. Jachunkerrichts. Das Miniſterium des Innera hat eine Verordnung erlaſſen, die den privaten gewerblichen und kaufmänniſchen Fach⸗ unterricht neu regelt In der Verordnung wird beſtimmt, daß Geſuche um Genehmigung zum Betrieb oder zur Leitung einer privaten Fachſchule, in welcher Unterricht in gewerblichen oder kaufm. Fächern erteilt werden ſoll, durch Vermittlung des Bezirks⸗ amts beim Landesgewerbeamt, Abt. 2, einzureichen ſind. In den Geſuchen iſt u. a. anzugeben, welche Ziele die Anſtalt verfolgt, ſerner ſind die Nachteiſe über die Befähigung des Leiters und ſämtlicher Lehrer zur Unterrichtserteiluns deizubringen. Dem Dezirksamt wird das Recht eingeräumt, die Schulräume durch einen Sachverſtändigen einſehen zu laſſe r. Der gleichzeitige Betri⸗h des Gewerhes eines Stellenvermittlers iſt in dieſen Lehranſtaſten unzuläſſig, die den Zuſatz„Privat“ führen müſſen. Den Titel Direktor“ oder„Rektor“ darf der Unternehmer oder Leiter nicht führen. Die Lehrer der betr. Anſtalt dürfen ſich nur dann Gewerbe⸗ oder Handelslehrer nennen, wenn ſie die ſtacrliche Berechtigung dazu haben. Markiſchreieriſche oder auf Täuſchung der Oeffenk⸗ lichfeit berechnete Anpreiſung ſowohl in Ausſchreiben, als in Werbe⸗ ſchrifte n iſt unterſagt. 9 0 und Inwelenderkauf. Es ſind von verſchiebenen Seiten Be dahin ehend geüußert worden, daß der durch ben Verkauf von oder Juwelen an die Goldankauf⸗ ſtellen erzielte Betrag kriegsſteuerpflichtig werden könnte. Dieſe Auffaſſung iſt im allgrmeinen nicht zutreffend. Nach dem Kriegsſieuergeſetz vom 21. Juni 1016 unterllegt der Vermögens⸗ uwachs, der alis der Veräußerung von Schmuckſachen uſw. eni⸗ 685 der Kriegsſteuer nicht. Eine Ausnahme findet nur dann ſtatt, wenn der betreffende Veräußerer die Sachen nach dem 1. Dez. 1913 erworhen hatte, und zwar deswegen, weil anzunehmen it, daß dieſer Erwerb aus Kriegsgewinnen, vielleicht ſogar zur Umgehung der Kriegsſteuer er olgte. Der Betrag hingegen, den jemand aus dem Verkauf ſchon vor dem 1. Januar 1914 erwor⸗ bener Schmuckſachen bleibt, ebenſo wie die Schmuck achen ſelbſt, nach E 3. Abſ. 1 Rr. 4 des Kriegsſteuergeſetzes ausdrücklich ſteuerfrei. Es darf. wie wir mitſeilen können, mit Sicherheit an⸗ genommen werden, daß eine weitere Kriegsſteuer den Grundſatz des Geſetzes vom 21. Juni 1916 deibehalten wird, daß mithin auch künftig aus der Veräußerung von Goldſachen oder Schmuck her⸗ rührende Geldbeträge der Steuerpflicht nicht unterliegen. WB. „ Das Halien von Luxuspferden, d. h. Pferden, welche nicht ausſchließlich in kriegs⸗ oder volkswirtſchaftlichen Daarichen Hag —5 iſt vom Generalkommando des 14. Armeekorps verboten wor⸗ en und zwar auch dann, wenn die Pferde ſich nicht oder noch nicht ehen Pferd der— Verordnung des General⸗ wird den ferdehändlern 0 händ eine genaue Buchführungs⸗ .“ Jur Sründung einer Mannheimer Siebelungsgeiellſchaft. Die bisherigen Verhandlungen über die Bründung 55 65 heimer Siedelungsgeſellſchaft haben dargetan, daß auch in hieſiger Stadt wie anderorts mit einer empfindlichen Unzulänglichkeit des Vorrats an Familienwohnungen gegenüber der nach dem Friedens⸗ lchluß ei degenden Nochſrage zu rechnen ſein wird, daß die Be⸗ kämpfung der hieraus zu befürchtenden Uebelſtände erhebliche Geld⸗ mittel beanſprucht, und daß für SBewinnung letzterer freiwellige Gaben unſerer bemittelten Kreiſe nicht entbehrt werben künnen. Kriegsweihnacht im deutſchen hauſe. Von Ida Boy-O, Lübeck. ört man klagen: in dieſem Jahre werden wir kein We können. An ſo vielem fehlt es, was von ſche unſerer Anvacht und unſerer Freude ganz einzigartigen, ganz deut⸗ ſchen Ausdruck gab. Es liegt uns nun einmal tief im Gemüt, dies Verlangen, uns an die ſichtbaren und greifbaren Symbole eines feſt⸗ lichen Geſchehens zu halten. Wenn die Menſchen, Kinder und Er⸗ wachſenen in die wiedererwachte Natur hinauswandern, bringen ſie die Hände voll Blumen heim; keineswegs nur aus ſinnloſem Zer⸗ ſtörungstrieb pflücken ſie ab, mas exreichbar iſt: in ihnen iſt der ſtarke, wenngleich undeutliche Wunſch, den Frühling zu faſſen, zu halten, ſeines Geiommenſeins froher und gewiſſer zu bleiben, indem ſie ſeine Symbole nach Hauſe tragen. Von allen Gebräuchen haben die meiſten den Sinn, daß ſſie Freude oder Leid ausdrucksvoller, begrifflicher, undergeßlicher go⸗ ſtalten wollen. Als zu Beginn des Krieges eine Bewegung entſtand, die den Angehörigen eines Gefallenen Trauertracht verbieten wollte, konnte ſich dies Beſtreben nicht durchſetzen. Das kummervolle Herz verlangte auch nach dem gewohnten Ausdruck— nach dem ſchwarzen Gewand. Eine Braut ohne Schleier und Kranz erſchiene nicht weihe⸗ voll und nicht von ſener ernſten Freudigkeit umſtrahlt, die der Stunde eines ſolchen Bündniſſes innewohnt. So könnte man dem Leben des deutſchen Volkes in unzäbligen Einzelzügen nachgehen und fände immer wieber, wie wi hiige eſchehniſſe ihm nicht volloilltia er⸗ ſcheinen, wenn die damit verknürften Gebräuche nicht zu erfüllen ſind. Run ſoll in der deutſchen Häuslichkeit das Weihnachtsfeſt be⸗ gangen werden, an vielen Orten ohne Tannenbaum, überall ohne Lichter, ohne Süßigkeiten und Küchenaufwand? Und die Famimze, durch die Koblennot in einen Ramn zuſammengedrängt, ſoll freudig und muivoll Stimmung dewahren— unter ſolchen Bedingungen? Im meine doch: wenn wir es recht bedenken, kann es in ſedem Hauſe, reich oder qrm, gerode durch dieſe Schmuckſoſtakeit, durch all den erzwungenen Berzicht, ein Weihnachtsfeſt der erhebendſten Art Werden! iſſen wer nicht, daß unſer Mut don gwei ſtarten Quellen un⸗ ſchspſlie neu K8 ward? Die eine iſt die Liebe zum Vaterland, deg tolr kicht verberben laſſen wollten; bie andere iſt die Llebe gu Ulkſerer Nachkommenſchaft, Um(hrer geſicherten Zukunft willen blieben unſere blutenden Herzen ſtark. Sie, die Kinder, die Enkel, ſollen ſicher im blühenden Deutſchland wohnen. Aber damit ſie es SBamen, it es nötig, daß ſie es mit dem Bewußtſein tun, welche Ein dehingehender Aufruf wird demnächſt erlaſſen werden. Der bewährte Gemeinſinn der Mannheimer Bevölkerung wird auch innerung bleiben, damit ſie in Würde genießen, was wir ihnen errangen. Und in der geiſtigen, in der Gemützenhoicklung aller Kinder muß ferede dieſes Weihnachtsfeſt wie ein unvergeßlicher Markſtein ſtehen! In ihrem Gedächtnis wird ein geheimnisvoll geheiligter Schauer ſein, wenn ſie an dieſen 24. Dezember 1917 denken, wo kein Jubel um den Tiſch ging und kein blendendes Lichtgeflimmer den Alltag vergeſſen ließ, die häusliche, gewohnte Stube zu unbegreiflich herrlichem Feſtraum umzaubernd. Und wenn dieſe Kinder, die heute mehr ahnungsvoll als klar verſtehend das Feſt ohne ſtrahlende Farben begehen müſſen, wenn dieſe Kinder einſt alte Leute ſind, wer⸗ den ſie es ſtolz und mit ehrfurchtsvoller Stimme ihren Enkeln er⸗ zählen, wie es damals war, als die Not des großen Krieges uns die Lichter und die Süßigkeiten und allen Ueberfluß aus der Hand nahm. „Damals,“ werden ſie berichten,„damals hatte der echte Deutſche den Luxus verachten gelernt und begriffen, daß wir nur ſtark blei⸗ ben, wenn wir Selbſtzucht üben und alle undeutſchen Einflüſſe von uns fernhalten. Damals wWaren wir ſo ganz dem Vaterlande hin⸗ gegeben, daß es uns ein geringes ſchien, einmal ein Weihnachtsfeſt ohne die gewohnten Gebräuche und ohne Feſtüppigkeit zu begehen.“ So trägt den einen Segen dies Feſt ſchon von vornherein in ſich, daz die Kunde davon hinüberwirkt auf künftige Geſchlechter, 812 999 Wirkung kann ſtark genug, deutlich genug ſein für die ukun Biel, vielleicht alles, kommt aber auf die Eltern an! In ihre Hand iſt bei dem diesjährigen Feſt mehr als je eine große ſilt⸗ liche Veranfwortung zelegt, ihren Kindern gegenſber. Wenn der Vater nicht die rechten Worte weihevollen Ernſt“s findet, die Mutter nicht die frohe Bärtſichkeit, den Kindern über Enttäuſchungen hin⸗ wegzuhelfen. dann iſt es um die ernſte und nachhaltige Wirkung ge⸗ ſchehen. Und anſtatt ſich ſchon als Mitträcer der ingehenren Zeit zu empfinden, werden die Kinder klagen über das ihnen Entgansene. An Geſchenken wirh es ja nicht fehlen— oher hie gidt es auch an Gehurtstagen. Underes fehlt. Unp dies kninft an das eindanas me⸗ ſagte an: es fehlt wohl in den meilten Hüuſern das poenevoſſe Feſt⸗ gewand, das deutſcher Brauch der heſſſaen Reier frmerßalh der Fa⸗ milſe zu geben gewohnt war. Den kleinen Herzen wird es vor⸗ kommen, als ſet en dieswal doch etwas Wunderſchönes, vlelleicht das Mflerbeſte nicht geworden. Hie Wiebe und dag vaterimiiche eee der n ihnen aber dafür anderes ſchenken: die Erinnerung an ein lehr großes erhebendes ſeeliſches Erkebnis! Kühr iub es verdleicht mt beus dienlöbrigen, Loſfen ſich der Badiſchen Fütterverſorgung ernannt. Wenn man zurückdenkt an das Weihnachtsfeſt im erſten Kriegs⸗ 3 Donnerslag, 27. dezember, gellen folgende Marten: Butter: Für ein Achtel⸗Pfund die Rarke 2 in den Berkaufsſellen kür Butter und Eier 481—680 auf Kundenliſte. Eier: Für ein Ei(40 Pfg.) die Marke 41 in den Berkaufsſtellen 696—714, die Marke 42 in den Verkaufsſtellen—178 auf Kunden⸗ liſte. Kartofſeln: Zum Einkauf für 3 Pfund der Lieferunssabſchuttt B ber Kartoffelmarke 59 ſowie die Wechſelmarken. Trockenmilch: Für Haushaltungen von—3 Perſenen(graue, braune und vivlette Haushaltungskarten) ein Vaket Trockenmilch, für Haushaltungen von 8 und mehr Perſonen(grüne Haushaltungs⸗ karten) zwei Pakete Treckenmilch gegen die Haushaltungsmarke S8 in den Berkaufsſtellen für Butter und Eier 811—870; der Preis für ein Paket Trockenmilch(200 Gramm! beträgt 80 Pfg. Kondenſierte Milch: Gegen die Haushaltungsmarke 2d9 der Haus⸗ ltungskarte(Jannar 19181 eine Flaſche kondenſterte gezuckerte Vollmilch(2,20%) oder eine Doſe kondenſterte sezuckerte Boll⸗ milch(2,10„) oder eine große Doſe kondenſterte ungezuckerte Vollrrilch(2,25*) oder eine große Doſe kondenſterte un⸗ gezuckerte Magermilch(1,30 4) in den Berkausſtelen für Butter und Eter—286 auf Kundenliſte. Es muß die Art konbenſterte Milch genommen werden, die jeweils in den einzelnen Berkauks⸗ ſtellen vorhanden iſt. Mager⸗ unb Buttermilch: Für 37 Liter die Marken 18 und 11. Pubdingpulver:(1 Paket 14 Pig.) für 2 Paketchen bie Haushaltungs⸗ marke 40 in den Kolonialwaren⸗Geſchäſten 880—746 auf Kunden⸗ liſte. Dasſelbe gilt als Erſatz für Schokslade⸗Miſcheulver. Zum Umtauſch von Reiſebrotmarken ict aut erſten Weihnachtsfeiertage im Kaſſenraum bes Roſengartens ein Schalter von 11—1 Uhr geöſſnet. 703 Stäbtiſches Sebensutittelaut. 9 Aubgnahmsweiſe ſind die Annahmeſtellen Uhlandſchule und Linden⸗ hof am Donnerstag, den 27. Dezember von—553 Uhr geöffnet. laſſen. bebeutungsvollen Unternehmen werktetige Hilfe angedeihen laſſen. * Spende. Dem Badiſchen Heimatdank iſt von der Süd⸗ deutſchen Drahtinduſtrie Aktiengeſellſchaft in Mannheim⸗Waldhof der 8 von 20 000 Mark Zuge wendet worden, der dem Wunſche der Spenderin entſprechend z. T. den Mannheimer Bezirtsausſchüſſen, z. T. den Landesausſchüſſen des Vereins zugeroieſen wurde. Die Anabenhorle, ſechzehn an der Zahl, veranſtalteten in der vergangenen Woche ihre Weihnachtsfeiern, die einen ſchönen Verlauf nahmen. Die Hortleiter hatten ihren Zöglingen Lieder und Vorträge, die dem Charakter des Feſtes aber auch unſerer Zeit im allgemeinen angepaßt waren, einſtrdiert. Den Mittelpunkt der Veranſtaltungen bot eine Anſprache und den Beſchluß bildete die eigentliche Beſcheerung. Es gab noch immer überraſchend große Düten mit leckerem aber auch praktiſchem Inhalt. Warme Mützen oder Konfirmandenhüte waren hochwillkommen und der Lichter⸗ baum ſah in dankbar glänzende Kinderaugen. Es iſt natürlich nicht möglich, über jede Feier zu berichten, milſſen wir uns auf dieſe zuſammenfaſſenden Zeilen beſchränken müſſen.— der Verein für Kinderpflege bereitete ſeinen kleinen Zöglingen auch dieſes Jahr wieder eine ſchöne Weihnachtsſtund⸗ und beſchenkte ſie mit allerlei Tingen zum Eſſen, Spielen und Anziehen.— Durch alle Veranſtaltungen klang der heiße Wunſch, daß das nächſte Chriſtfeſt wieder Unter dem Sterne des Friedens begangen werden könne. pp. Der geſirige„geldene Senntag“ brachte der Mannheimer Geſchäftswelt wieber gute Einnahmen. Das trockene Froſtwetter begünſtigte nicht nur den Zuſtrom auswärtiger Kauſtuſtiger, ſondern verlockte auch viele Einheimiſche zum Ausgang und damit zum Er⸗ werb ſo mancher Artikel, die bei weniger günſtiger Witterung viel⸗ leicht erſt heute im letzten Augenblick erſtanden worden wären. Ein ſtarker Arm des Hauptſtromes der Spaziergänger wurde durch die Saalbauſtraße gelenkt. Gar mancher mag in wehmütiger Betrachtung vor der ausgebrannten Ruine geſtunde und ſich in die Stunden zurückverſetzt haben, in denen er ſelbſt teilnahm an dem ſorgenbefreienden Frohünn, der ſo oft dieſe Räume durchſträmte. Wie wir erfahren, war da⸗s Weihnachtsgeſchäft 9 ztoar nicht ſo gut, wie am„ſilbernen Sonntag“, dagegen darf die Geſchaftswelt mit den geſamten Weihnachtseinnahmen ſehr zufrieden ſein. Bevor⸗ zugt wurden beim Einkauf diejenigen Artikel, die ohne Bezugsſchein abgegeben werden können, vor allem Spielwaren, Bücher und Luxusgegenſtände. Wir freuen uns, daß nach Bü⸗hern, die in Friedenszeiten im allgemeinen nur als Beigabe auf den Weihnochts⸗ tiſch gelegt wurden, eine ſo außergewöhnliche Nachſrage herrſchte, die wir den Buchhändlern wie Verlegern im gleichen Maße gönnen⸗ * Marktwanberung. Der heutige Wochenmarkt war läglich be⸗ ſchickt. Von Rot⸗ und Weißkraut, Blumen⸗ und Roſenkohl war Gar nichts vorhanden, Krauskohl auch weniger als ſeither, Spinat und Schwarzwurzel nur ganz vereinzelt. Das einzige Gemüſe, das der Nachfrage genügen konnte, waren Rüben. Feldſalat und En⸗ divienſalat konnte man allenfalls noch erſtehen. Rit dem Höchſt⸗ preis wurde es dabei ebenſowenig genau genommen, wie bei den baar Stangen Meerrettich, die zu kaufen waren, und Sellerie, der wieder teuer bezahlt werden mußte. Um Fiſche wurde Zeit und Geduld aufgewandt und Püffe ertragen, um Aepfel desgleichen. Kienholz und Weihnachtsſträuße wurden viel gekauft. vv. * Ernennung. Anſtelle des vor kurzem verſtorbenen Berbands⸗ birekters Riehm wurde der bisherige Geerg Felbmann in Karlsrußhe zum geſchäfteführenden Direktor der Geſchäftsabwilung Opfer es koſtetel Sie ſollen nicht ohne Verſtändnis, nicht ohne Er⸗ Gegenſätze erkennen. 1914 hatte ſich in den äußeren ermen des Feſtes gar nichts geändert. Man lebte in gewohnter Fülle. Rur daß jeder ſich kaum genug iun konnte, mit offenen Händen den Ver⸗ wundeten und dem Heer wie der Marine zu ſchenken, faſt über die Mahen. Es gab noch keine Teuerung, die zu unfreiwilliger Be⸗ grenzung auch im Geben zwang; es fehlte an keinerlei Waren. Viele Herzen zwar weinten ſchon ſtill für ſich. Sonſt aber war alles Slanz und Genuß. Und doch hätte uns gerade damals das Bewußtſein bedrängen müſſen, daß alle Urſache gegeben ſei, enthaltſam und ſchwerſtem Ernſte zugewendet zu leben. Denn furchtbar änderte ſich das Angeſicht des Krieges. Es war nicht mehr nur überflammt von jäh ausbrechendem Mut und Siegesbewußtſein— auf ſeiner eiſernen Stirn ſtand der grauenvolle Vorſatz geſchrieben, eine lange Herrſchaft zu behaupten. Und wie 1914 iſt nun auch bei unſerm diesjährigen Weihnachts⸗ feſt ein tiefer Widerſpruch zwiſchen dem äußeren Kleide, in dem e⸗ einherſchreitet, und der Stimmung, die uns heſeelen darf. Gerade umgekehrt aber iſt die Urſache dieſer eindrucksvollen Gegenſätzlichkeit! Das Gewand iſt beſcheiden geworden. Keine Lichtſterne glänzen. Keine Feſträume öffnen ſich warm und hell, um an üppig beſeßter Tafel die Familie zu vereinen. Entſagung heißt die Loſung. Aber unſere Herzen dürfen ſich erheben in der ſtolzen Gewißheit, daß unſer Volk ſich bewährt hat in ſchwerſter Not, wie noch nie ein Volk der Weltgeſchichte. Sie dürfen voll feſtlicher Freude ſein in der Erwartung des merklich herankommenden Friedens. Sie brauchen nicht zu verzweifeln, daß teure Opfer vergebens gebracht ſeien. Ste wiſſen, Deutſchland wird leben und weit und frei leben. Und die aus Verleumdung geborene Verachtung deutſcher Art wird ſich in Ehr⸗ furcht vor ihr wandeln. Und ſolchem Willen wohnt Zauberkraft inne! Sie wird in ſedem deutſchen Hauſe das Feſt glanzvoll machen, trok ſchmoler Koſt und mangelndem Kicht. So wollen wir es denn feiern, Donk, Demut und Zuki⸗denheit im Gemüt. Karg im Hauſe, reich durch unſer Vaterlandlͤ! Großh. Hof⸗ nnd Notionalthoater Mannheim. II. Dormiftagscufführung Mäͤrchen. Doer Vothang eing auseinander, und Prl. von Rühlen ſtelde ſich, amfattert un garten, roſenfarbenen Gemündern, abz Phantaſie vor, ſprach ein prar dahintzielende Raimundſche Berſe unb entglitt vor wenigen Takten Ruſtk. Der weichende zweite Vorhang enthüllte daraufhin Herrn Schmitz im Narrenhabit, vor brächtig ornamentiertem Behang. Das machte ſich ſehr hübſch und ———— S—— 8S————— —————— ———————————— ——— — — —— ———— ————————— 4. Seite. Nr. 601. Mannheimer Serer l⸗Anzeiger. (Mit'ags⸗Ausgabe.) Montag, den 24. Dezgember 1917. 2 2 Amtlich wird gemeldet: Am Freitag abend 6 Uhr iſt in Durlach der Perſonenzug Nr. 1 von Pforz⸗ K infolge Freigabe der unrichtigen Fahrſtraße auf ein mit gen beſetztes Gieis eingefahren und auf dieſe aufgeſtoßen. Der Jugführer und einige Reiſende wurden leicht verletzt. Der Berkehr war nicht geſtört. Polizeibericht vom 24. Dezember 1917. Selb Aus noch unbekannter Urſache hat ſich am 23 de. Mis früh in der Küche ihrer Dienſtherrſchaft im Hauſe O 6, 2 ein 16 Jihre altes Mädche aus Nietleben durch Einat nen von Leuchtgas vergiftet. Die Leiche wurde in die Leichen halle des hieſigen Friedhofs verbracht. Brandausbrüche. Im Keller des Hauſes Bürgermeiſter uchsſtraße 31 brach an 22. ds. Mts. nachmittags aus noch unbe annter Urſache Feuer aus, dürch melche Lattenverſchläge im Wert von 30 Mark verfichtet wurden. Der Brand wurde von der Berufs⸗ 3 wieder gelöſcht.— Am gleichen Tage vocmittags entſtand dem Anweſen Neckarguerſtr 37 in Neckarau eim Brand dapurch, daß aus der offenen Feuerung eines Keſſels pormutlich gl. hende ——— auf die am Boden liegenden Feltabtälle fielen. Letzlere erieten in Brand. Das Feuer, das ſich auch dem im Keſſel befind⸗ hen Oel mitteilte, wurde von der Berufsfeuerwehr wieder gelöſcht Der Geſamtſchaden beträgt etwo 2000 Mark.— Geſtern Nachmittag gegen 3½ Uhr brach in einer Bretterhütte im Gewann Brunnen⸗ pfad, Gemarkung Feudenheim, Feuer aus, durch welches diele tört wurde und ein Teil der Gartenumzäumung anbrannte. Schaden beträgt etwa 150 Mark. Das Feuer wurde von Vorübergehenden wleder gelöſcht. veegnugungen. * Weihnachtskonzerte im Roſengart.n. An den beiden Weih⸗ nachtsfeiertagen finden jeweils abends 7 Uhr Veranſtaltungen im Nibelungenſaal ſtatt und zwar am erſten— ein volkstüm⸗ liches Weihnachtskonzert unter Mitwirkung Frankfurter und Mannheimer Künſtler und am 2. Feiertag ein heiterer volkstümlichen bend, zu dem Künſtter von Frantfurt Darmſtadt und Mannheim verpflichtet ſind. An beiden Abenden kommt u. a. ein in zwei Abteilungen von unſerer oftheater⸗Ballettmeiſterin Frl. Aenni Häns unter Mitwirkung von —*3 der e zur Vorführung. Der muſikaliſche eil liegt bei beiden Veranſtaltungen in Händen der Kapelle des Aa des hieſigen Grenabier⸗Regiments.(Näheres ſiehe nzekge. * Konzerte an den beiden Weihnachtsſeiertagen im Feiedrichs⸗ vark. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, gibt am Dienstag und Mittwoch Nachmittag von 8 bis 6 Uhr die Kapelle Petermann Konzerte für Streichorcheſter. Die Vortragsfolgen, den — + gemäß zuſammengeſtellt, euthalten u. a. Erläuterungen r das Lied„Stille Nacht, heilige Nacht“ und„Fröhliche Weih⸗ nachten“, ferner Auswahlſtücke aus Freiſchütz, Martha, Traviata, Mignon und Lohengrin. Letzte Melöͤungen. Die Anſprache des Kaiſers bei der 2. Armee. Berlin, 23. Dez.(WTB. Nichtamtlich.) Tie Anſprache des Kaiſers bei der 2. Armee am 22. Dez hatte folgenden Wortlaut: Kameraden! Das Jahr 1917 neigt ſich ſeinem Ende zu und da war es mir Bedürfnis, wieder einmal die Weſtfront und ihre heldenhaften Kämpfer zu beſuchen. Ein ereignisvolles Jahr iſt es für das deutſche Heer und das deutſche Vaterland geweſen. Gewaltige Schläge ſind gefallen und große Entſcheidungen haben Eure Kameraden im Oſten herbeiführen können. Es iſt aber kein Mann, kein Oiſizier und kein Führer auf der genzen Oſtfront, wo ich ſie auch geſprochen habe, der nicht rückhalrslos erklärt, we in unſere Kameraden im Weſten nicht ſtandgehalten hätten, könnten wir das hier nicht tun. Der taktiſche und ſtrategiſche Zuſammenhang zwiſchen den Schlachten an der Aicne, in der Champagne, im Artois, in Flandern und bei Canchrai und den Vorgängen im Oſien und Italien iſt ſo klar, daß es ſich erübrigt, ein Wort darüber zu verlieren. Einheitlich geführt, ſchlägt das deutſche Heer auch einheitlich. Um dieſe Offenſipſchläge führen zu können, mußte ein Teil des Heeres in der Defenſive verharren, ſo hart es auch einem deutſchen Soldaten ankommt. Eine ſolche Verteidigungsſchlacht, wie ſie im Jahre 1917 geführt worden iſt, ſucht aber ihres⸗ gleichen, Ein Bruchteil des deutſchen Heeres hat die ſchwere Auf⸗ gabe auf ſich genommen, ſeinen Kameraden im Oſten den Rücken unbedingt zu decken und freizuhalten und hat das geſamte engliſche Heer gegen ſich gehabt. Eine große Vorbereitungszeit, unerhörte Mittel der Technil und Maſſen an Munition und Geſchützen hat der Gegner zufammen⸗ getragen, um über Eure Front hinweg den ſo ſtolz von ihm ver⸗ kündeten Einzug in Brüſſel halten zu können. Nichts hat der Feinderreicht. Das gewaltigſte, das je von einem Heere geleiſtet worden iſt, was in der Kriegsgeſchichte noch nicht dageweſen iſt, das hat das deutſche Heer vollbracht. Das iſt kein überhebendes Lob, das iſt eine Tatſache, weiter nichts. Dieſes gewaltige Werk haben auch die Truppenteile durchgeführt, deren Abordnungen heute vor mir ſtehen und der Dank, den ich ihnen ausſpreche, gebührt allein ihnen. Aber auch denen, die ich hier nicht ſehen kann, denen, die im Lazarett liegen und denen auch, die der grüne Raſen deckt. Ich ſchließe an den Dank des Generalfeldmarſchalls Hindenburg, der mich beſonders gebeten hat, den Kämpfern im Weſten ſeinen Dank auszuſprechen, da er ſein beſtes Vertrauen auf ihr Durchhalten beſtätigt geſehen hat und es ihm ermöglicht wurde, die großen ſtrategiſchen Folgen daraus zu ziehen. Bei jeder neuen Nachricht iſt mir immer wieder von Eingeweih⸗ ten und Uneingeweihten, von jedem Menſchen das Wort geſprochen worben: Wie iſt es gemacht worden? Dieſe Verwunderung ſoll Euch ein Lohn und zu gleicher Zelt eine Freude ſein. Weder noch ſo Großes, noch ſo Ueberwältigendes vermag das, was wir geleiſtet haben, irgendwie in den Schatten zu ſtellen oder zu übertreffen. Das hat das Jahr 1917 mit ſeinen großen Schlachten gezeigt, daß das deutſche Volk einen unbedingt ſicheren Verbündeten in dem Herrn der Heerſcharen dort oben hat. Auf den kann es ſich bombenfeſt ver⸗ laſſen. Ohne ihn wäre es nicht gegangen. Jeder von Euch mußte ſeine Kraft auf das äußerſte hergeben. Ich weiß, daß jeder von Euch im unerhörten Trommelfeuer Ueber⸗ menſchliches geleiſtet hat. Es mag oft ein Gefühl dageweſen ſein: wäre doch noch etwas hinter uns, wäre doch Ablöſung da. Sie iſt gekommen. Der Schlag im Oſten hat dazu geführt, daß dort augen⸗ blicklich die Kriegführung ſchweigt, vielleicht, ſo Gott will, für immer. Schon geſtern habe ich in der Umgebung von Verdun Eure Kameraden geſprochen und geſehen. Und da war es wie eine Wit⸗ terung von Morgenluft, die durch die Gemüter ging. Wir haben nicht mehr das Gefühl, allein zu ſein. Auf das ganze Vaterland und bis hinüber zum Feind wirkt der große Erfolg der Siege der letzten Zeit, der großen Kampftage in Flandern und von Cambrai, wo der erſte vernichtende Offenſtoſtoß den übermütigen Briten traf, der ihm zeigte, daß noch der alte Offenſivgeiſt in unſeren Truppen trotz dreijähriger Kriegsleiden lebt. Was noch vor uns ſteht, wiſſen wir nicht. Wie aber in dieſen letzten vier Jahren Gottes Hand ſichtbar regiert hat, der Rat ver⸗ ſprach und tapferes Ausharren belohnte, das haben wir alle geſehen und daraus können wir die feſte Zuverſicht ſchöpfen, daß auch fernerhin der Herr der Heerſcharen mit uns i ſt. Will der Feind den Frieden nicht, dann müſſen wir der Well den Frieden bringen dadurch, daß wir miteiſerner Jauſt und mitblitzendem Schwert die pforten einſchlagen bei denen, die den Frieden nicht wollen. Handel und lndustrie. Der Aleesaathandel an 1 0 RMaunheimer Prodalten⸗ Börse. Der Vorstand der Mannheimer Produkten-Börse teilt uns mit: in einer am 21. Lezember im Großherzoglichen Ministerium des Iunern statigefundenen Besprechung der Verireter der Mann- heimer Produktenbörse ist eine Einigung erzielt worden, der- zulolge nunmehr der Handel unter glelchen Bedingungen wie die jandwirtschaftlichen Genossenschafen zum Ankaui von Rotkklee, Luzerne, Esparsette und Inkarnatklee im Großherzogtum Baden Zugelassen ist. verheißungsvoll. Und da Herr Schmitz die Laune und Nonchalance hat, ſeine geräumten Schnurren ergotzlich hinzupflanzen, geriet das Bildchen Bauernfeld⸗Kopiſch nach Wunſch. Nach neuerlichem muſtkatiſchem Intermezzo lee begleitete jede Verwandlung) hob Herr Neumann⸗Hoditz an. Er ſaß, ein Großpapa mit Schlaf⸗ mütze und Pfeiſe, im Polſterſtuhl, ein Buch auf den Knien, und Las im Schein der Hängelampe bedachlſam und recht ſehnſuchtsvoll Hans Sachſens Beſchreibung vom Schlaraffenland. Dauach wurde es grauslich auf der Sgene. Schwarze Behänge, ein Pult im Mit⸗ telgrund mit einem geſpenſtig beleuchteten und friſterten Mann daran. Das war Herr Maur, der aug G. T. A. 9 „Nachtſtücken“ eine phantaſtiſch ſchauerliche Groteske in das er⸗ wartungsvolle Behagen des Vorweihnachtstages warf und es ſehr wenig menſchenfreundlich damit meinte. Das nächſte Bild ſchmei⸗ chelte umſo lieblicher. Die dunkeln Behänge ſtießen im Hinter⸗ grund nicht mehr in ſchwarzes Nichts. Eine Landſchaft war hin⸗ gesaubert mit einem großen grünen Baum, und davor ſpanute ſich ein— Juſt wie im Märchen. Und noch weiter vorn atz Frau Liſſo, in ſchöne, kokett geraffte Seide gekleidet, Bänder m Haar und zu ihren Füßen auf einem Roſenlager ein Jüngling, emdärmelig und mit reichen Locken. Kunſt und Natur. Beinahe chäferliches Rokoko. Und Frau Liſſo ergählte ſpieleriſch und ſehr iebenswürdig Anderſens Märchen von der Prinzeſſin und dem Schweinehirten. Dann verſchwanden Gitter und Roſen wieder und in grauer Luft ſtand der Brüder Grimm Sterntalernädchen(Frl. Lehdeniuc) im 3 und erzählte ſchlicht und hübſch ſeine eigene Geſchichte. Als des an die Stelle kam, zu berichten, daß Sterntaler auf es vom Himmel regneten, fingen die Glühbirr en in ſeinem Haar gar noch zu leuchten an. Bu allerletzt ſah der Kopf der Frl. von Mühlen mit kunſtvoll getollter Friſur aus den Vorhangfalten und ſprach des Shateſpeareſchen Puck Epilog⸗ Kalte 23* Das Spiel zu enden, begrüßt uns mit gewognen n. Nun kam eine kleige Unhoflichkeit. Die Hände hielten ſich recht ſtin und die luſtige Kette der f das Pilkum(Märchen)⸗Figuren paßte nicht mehr ganz hin, weil das Publikum nicht geſonnen war mitzuſpielen. us einem. 101 und verſtändlichen 00 her⸗ aus. Das Menſchliche zuerſt: lädt man ſchon ausdrücklich Kinder ins Haus, dann gibt man ihnen, was der Kinder iſt. Aber ſicher keine Hoffmannſche Hölle, die zuweilen auch an den Rerven Er⸗ wachſener reißen ſoll. Auch das„Schlaraffenland“ iſt für Kinder in der Form wenig gut gewählt. Künſtleriſch war dieſe Matinee ein genaues Beiſpiel daſür, wie ſie nicht ſein ſoll. Nämlich: nicht nach„lebender Bilder“ Art, nicht arrangiert, nicht Augenſchmaus, ſondern Ohrenweide, kein Vielerlei, ſondern Ausdruck einer Idee. Ein Märchen gehört nun einmal erzählt, 160 ſchlichter, deſto beſſer. Und außerdem: ein Unterſchied 0 zroiſchen einem Volks⸗ und einem Kunſtmärchen. Das erſtere(Grimm) verlangt bei der Wiedergabe etwas anderes als das zweite(Anderſen). Will man ſchon Märchen im Koſtüme erzühlen, dann geſtalte man aus rem Geiſt und ihrer menſchlichen Atmoſphäre heraus. Ein rimmſches Märchen— zeillos und ewig menſchlich wie es iſt— von der handelnden Mär ſelber erzählen zu laſſen und ihre Geſchichte ich zu exläutern(die Glühbirne) iſt noch ſozuſagen bi wenig geſchmackvoll und noch weniger künſtleriſch⸗ Zu Grinunſchen Märchen gehört bei Koſtümzwang ein unauffälliger, ruhiger und ſehr ſchlichter Erzähler; die Kindermuhme etwa. Anderſon aber, bieſer kindliche und freundliche Geiſt iſt Biedermeier: Biedermeier von einer köſtlichen und graziöſen Art. Aber nichts Schäferliches, Kokeites, Die den Beifall ſche Euſt Flgurenkette — ein hübſches Schlußglied für Shakeſpeariſche Luſtſpiele— würde typiſch für das Eanze. Ein feiner und erleſener Reig fürs Auge, aber ohne innere Notwendigkeit. Man wollte allzureichlich geben, feſtlich, prächtig, und gah zu gefliſſentlich. Verantwortlich als Schöpfer dieſer Stunde zeichnele erſtmals Richard Gſe 5 l. 0 0 Runſt und Wiſſenſchaft. 5 Hindenburg und Hodler Wie kommen die beiden zuſammen? In der„Frankfurter Zeitung“ Nr. 271 wird es fertiggebracht. Am Ende ſeines Schwärmberichtes über die Hodler⸗Ausſtellung in Zürich ſchreibt Ed. v. Bendemann:„Daß Spinoza nicht von Rembrand gemalt wurde, Luther nicht von Dürer, iſt aus den äußeren Umſtänden be⸗ greiflich; aber daß Hindenburg nicht von Hodler gemalt wurde, das könnte der Nachwelt mit Recht als unverzeihliches Verſäumnis zum. Bewußtſein kommen.“ Der„Türmer“ verſieht dieſen Schmerz mit folgenden Rand⸗ bemerkungen: Es iſt doch, als ob das Uſthetiſieren manche Leute um das letzte Fünkchen geſunden Menſchenverſtandes bringe. Der Kunſtberichtler der„Frankfurter Zeitung“ begreift zwar das Nichtzuſammenkommen von Rembrandt und Spinoza, Dürer und Luther. Aber der un⸗ geheuerliche Gedanke, unſeren kerndeutſchen Hindenburg von dem Manne gemalt zu wiſſen, der die erſte Gelegenheit im Kriege be⸗ nutzte, um Deutſchland zu verunglimpfen und die deutſche Ark aufs gröblichſte zu verleumden, geht ihm nicht nur glatt ein, er findet es ſogar unverzeihlich, wenn ſeine Verwirklichung ausbleibt. Nun, man kann ſich vorſtellen, was Hindenburg/ zu einem ſolchen Vorſchlage ſagen würde. Aber Herr Bendemann ſelbſt ſchreibt fünfzig Zeilen vorher, daß Hodlers für Deutſchland geſchaffene groze Hiſtorienbilder der Jenenſer Studenten und des Rathausbildes für Hannover ſo ſehr der kühlen Abſtraktion verfallen ſeien, und daß die Marignanobilder vielleicht deshlab wärmer, lebensnäher und in der Homroſition und der Farbe reicher ſeien, weil die Geſtolten der Geſchichte dem Herzblute des Künſtlers näher verwandt ſind. Soll etwa das Herzblut des Genfer Malers, der ſein welſches Herz ſo ſchnell entdeckte und die Neutſchen, die zu ſeinen beſten Kunden zählten. ols zerſtörun⸗swiſtiae Barbaren brandmarkte, beſonders warm für den großen Heerfürſten dieſes Barbarenvolles ſchlagen? Allerdinigs, daß den Kunſthändlern das Herz bei einem ſolchen Gedanken höher ſchlägt, kann ich ſchon begreifen. Solch eine Hodlerſche Hindenburgfabrit wäre wohl zu brauchen, denn im weiten Hundert werden die Wiederholungen des Mähders und ällers allmählich ſchwer zu verkaufen ſein. 4. Diejenigen Firmen, welche sich daran zu heſeiligen wünschen, müssen dies bis spätestens Donnerstag, den 27. Dezember dem Vorstand der Manüheimer Produktenbörse anzeigen und ihre be- zirksamtliche Genehmigung lür die Zulassung zum Saatenhandel miteinsenden. Es werden nur solche Firmen zugelassen, welche vor dem 1. August 1914 sich im Saatengroßhandel betätigt haben und welche die bezirksamtliche Zulassung dazu besitzen. Die Börse Wird eine Liste aufstellen und solche dem Ministerium einreichen. Die Badische Futtervermittlung übersendet nach Erhalt der ihr von der Börse eingereichten Liste jeder einzelnen Firma einen Vertrag, der unterschrieben an sie zurückzusenden ist. Dieser Vertrag ist gleichlautend mit demjenigen, den die Futtervermiitlung bereits mit den Genosseuschaſten abgeschlossen hat. s0 daß det᷑ Handel die gleichen Rechte und Pflichlen wie die Geuossenschaften besitzt. Die zugelassenen Firmen haben ihre Unterkäufer alsbald der Badischen Futtervermitilung in Karlsruhe zu benennen und diese gibt ihnen die zum Ankauf erſorderlichen, aui den Namen der Aufkäufer ausgestellten Ausweiskarten. Der Käufer hat das Risiko des Einkaufs zu übernehmen. Uruppe der Rein- and gee-scnidzhte-eesellsenatt⸗ in der am 22. d. M. unter dem Vorsitz des Bankiers C. Th. Deichmann abgehaltenen auherordentiichen Oeneralversamm lung der Mannheimer Dampischleppschiflahris-Gesellschaft(Mann- schlepp) waren vier Aktionare mit einem Aktieubesitz von Mark 1002 000 vertreten. Zwecks Vereinfachung und des Schleppschifiahrts- betriebes der Gruppe und in teilweise Ausführung der Bestim- mungen des in der Generalversamunlung vom 28. Juni 1912 ge⸗ nehmigten, zwischen den Gesellschaiten der Gruppe abgeschlos- senen Interessengemeinschaftsvertrages beantragie die Verwaltung, daſß der Schifispark der an die Rhein- und S0. Schif⸗ kahrtsgesellschait(Rhenania) zum Preise von M. 2074 600 ver⸗ kauft werde. Die Verzinsung und Tilgung eines auf dem Schiffs. park ruhenden Darlehens von i 500 000 holländischer Währung „Soll die Rheinsee ühernehmen und dafür den entsprechenden Gegenwert in deutscher Reichswährung erhalten. Der Kaulpreis sol unklündbar gestundet und vom 1. Januar 1917 ab mit 57 verzinst werden. Die im Schleppschiflahrtsgeschäft eutstandenen Unkosten, sowie ein angemessener Teil der allgemeinen Unkosten des laufenden— sollen der Mannschlepp vergütet werden und dagegen der Käulerin die entsprechende Betriebseinnahme zu- llisBen. Die durch den besagten nen Rechte und Püichlen der Mannschlepp sollen a ie heinsee übergehen. Im Zusammenhang hiermit hatte die Verwaltung unter Punkt 1 der Tagesordnung zunächst Abänderung des 5 2 cer Statuten der Mannschlepp beantragt dahingehend, daß derselbe künftig lauten Soll:„Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung und geld- liche Unterstützung von Unternehmungen aller Art, welchie sich beiassen mit der Eetreibung der Schiflahrt mittels aller dazu 85 eigneten Transportmittel, ſerner der Spedition, Lagerung und Be- lehnuung von Gütern und damit in Verbindung stehender Ge- schäftszweige, sowie der eigene Betrieb solcher oder verwandter und einschlägiger Hilisunternehmungen und die Beteiligung an solchen in jeder Form.“ Diese Anträge der Verwaltung wurden Die Verwallung gab alsdana noch ſolgende Erklärung ab: Um den Aktionären der Mannchlepp inſo.ge der durch die neutigen Beschlüsse veränderten Grundlage ihres Aktienbesitzes die Möglichkeit zu geben, auch ſernerhin ihre Anlage in gleicher Art uie bisher in der Rheinsee-Gruppe zu erhalten, wird die Rheinsee den Aktionäaren der Mannschlepp den Umtausch ihrer Aktien in solche der Rheinsee in beiristeter Zeit dergestalt an- bieten, daß gegen eine Aktie der Mannsch pp im Neauwert von M. 1000 eine Aktie der Rlieinsee im gleichen Nenuwert gewährt wird. Die hierzu erſorderlichen Alklien sind voa Aktionären der Rheinsee zur Verfügung gestellt. Für den Fall, daß Aktionäre der Mannschlepp vorziehen soll- ten, ihre Aktien zu veräußern, wird sich die Wieinsce bereit er- Klären, diese Aktien zum Kurse von 110 Prozent innerhalb der erwälnten beiristeten Zeit zu übernehmen. Lanz⸗Wery Mahaschinentabrin,.-., BZwelbrücken (ütsheiupfal⸗). Nach ihrem Geschäitsbericht für das am 30. Septeruber be⸗ endete Geschäfisjahr 1910/17 war diese Gesellschaft, deren Haupt · aktionär die Maschinenfabrik Heinrich Lanz in Mannheim ist, außerordentlich stark beschäitigt. Inſolge der durch die Fortdauer des Krieges entstandenen Schwierigkeiten verschiedener Art konnte sie ihre Kundschaft nicht in vollem Maße zufriedenstellen. Die in Angriff genommene neue Fabrikanlage in Ernstweiler konnte der Kriegsverhältnisse wegen nicht in der erwünschten Weise geför⸗ dert werden und es ist aut einer Ungeren Bauzeit und wesentlich erhöhtem Kostenaulwand zu rechnen. Der Ueberschuß aui dem Fabrikationskonto belief sich auf M. 780 707(i. V. M. 562 533). Die allgemeinen Unkosten erforderten M. 409 536(311 419), ab- Schrieben werden M. 113 755(67 264). Da aus dem Vorjahr Mk. K 062 Vortrag zur Verfügung stehen. ergibt sich einschließlick dieser ein Gewinn von M. 318 478(242 334), über dessen Ver- wendung mitgeteilt wird, daß nach Absetzung der vertrags- und Satzungsmüßigen Gewinnanteile, Sowie der Zuwendungen an die Beamten M. 120 000 mit Rücksicht auf die vorgesehenen umiang⸗ reichen Bauplane einer Neubaurücklage überv/iesen, 5%(i. V. 825) Dividende auf M. 1 300 000 Aktienkapital ausgeschüitet und der verbleibende Rest von M. 61 630(M. 61 052) auf neue Reck· nung vorgetragen werden. Für das kommende Jahr hat die Gesell. schakt bereits einen hohen Auftragsbestand vorliegen, doch hängt dessen Ausführung und damit die Aussichten ſür das nächste Jahir ganz davon ab, wie sich die Beschaffung der Rohmalerialien und Arbeitskräfte gestaltet. Nach der Vermögensübersicht hat die Inunobilienrechnung einen weiteren Sen, erfahren; sie erscheint jetzt mit M. 763 803 nach M. 32 162 Abschreibungen(i. V. Mark 668 000), Maschinen und Einrichtungen stehen nach M. 52 016 Ab- Schreibung mit M. 136 267(112 040) zu Buch, sonstige Aniagen sind abgeschrieben, Vorräte mit M. 1 156 207(707 870 bewertet. Debitoren schuldeten M. 858 140(825 840), Kassa und Wechsel betragen M. 37 086(53 960), Kreditoren haben M. 737 340(244 220) zu fordern. In der in Maunheim abgehaltenen ordentlichen Geueralver sammlung wurden die Vorschläge der Verwaltung einstinunig ge⸗ nehmigt und das satzungsgemäß ausscheidende Mitglied des Auf⸗ Sichtsrats, Kommerzienrat Dr. Karl La uz, wiedergewählt. O Senifterbörse zu Duisderg-annrer. Duisburg-Ruhrort, 22, Dez.(Amiliche Notierungen.) Bergfahrt. Schlepplöhne von den Rhein-Ruhr-Häten nach Mannheim 320 bis.40. 100 f 231 M. ——————— Wasserstandsbeohachtungen im Monat Dezember. 19 120.1 Kualngen') 10107 10208.9.3 Sbends c Unr l„„„„„„„„4.05.62.901.96.93.81 Racem 2 Un. NBGäu.55 363.49.43 341 337 naen Ulnr. Mannhelts.612.57—9 2462.40.3, or gens Uhr FFP 644% 641 049.33 Fs 12 Uhr Kauuud.52 121.0 144 Voem 2 Ukr. KGlls„„0„.73 171.651.55 Nachm. 2 Uh: vom Neckar: Rannhelc 2 4266 232 256 25245 240 vocn/ Ube Heiorona„„„„„07607%.5⁵ Vorm.„ Unr Bed.— 89 Wetter-Aussichten kür mehrere Tage im Vorans. 2..0 Undefugter Rachdruck wird gerichillch vertcigt 23. Dezember: Wolkig, teils heiter, kalt. 20. Dezember: Vieliach Niederschläge, naßkalt. 27. Dezember: Veränderlich, normal temperiert. 28. Dezember: Wolkig, teils klar, ziemlich kalt. 27 Wenig verändert. . Dezember: — Montag, den 2u. Dezember 1017. Kr. 501. 5. Seite Mannheimer GeneralAnzeiger. Mittaas⸗Ausaabe.) Todes-Anzeige. Tieferschtttert briangen wir Verwandten, Rreunden und Beienten auur Kenntnis, dass unser innigstgeſiebter, unvergesslicher und 880 Vates, Sohn, Bruder, Schwager,§chwiegersohn 19 Onkel 93 95 Malermeister nach schwerem Leiden im Alter von 16 Jahren heute ganft entschlafen ict. MANNHEIM, Hch. Lanastrasse 26, den 21. Dezember 191. Im Namen der Hinterbliebenent Die schmerzgebeugte Gattin nebst Kindes Die Beerdigung findet Mietwoch, den 26. Desember(rweiten Welb⸗ nachtsfeiertagꝰ, vormittags 11½ Ubr von der Leichenhaſſe aus Von bitte man Abstand au nehmen. Krankheit, unser lieber Kamerad den Heldentod. er In fremder Erde friedlich ruhen. Nachruf. Am 8. ds NHka. erlitt, weggerallt dureh cie buckische 138⁴ Nans Birkenseher Wir alle, die Inn Rannten, Hebten und achtsten, werden iun nis Für die Offizlere, Dnterofflziere u. Masnschaften ener ee Kconae: Bebehzert, Leutnant d. I. und Kommané Am 10 Monate altes Kind Vex. Beerdigung heute nachmittag 3 Uhr. Todes-Anzeige. 21. Dezember haben wir unser liebes, gutes 7 Jahre durch Voberfahrenwerden von einem Aee n In ungeheurem Schmers: Landwirtschaftalehrer Josef Herbee mit Frau Tony und Klara Buhl, Grossmutter. Trauerhüte Schwarze Hüte in auen Prelslagen Schleier, Flore in grosser Auswahl auf Wunsch Auswahl ins Haus. A0125. Teleph. 1605. ——— Hugo Zimmern. N 2, 9, Püigerſches Prab iaulaus Fonl. 18. Dezemher 1917 vorgenomme⸗ unserer Schuldverschreibungen wurden folgende Stacke Sezogen: Bu. hstabe à zu 1000 Mark! Kr. 109 152 197 276 386 426 7 46( 490 59 856 550 61 625 9 ustabe B zu 300 Kark: Nr. 86. 386 016 1019 1009 1188 1065 1187 1357 1578 1 des Kapitals erfolgt gegen Röoek- * eneldverschreibungen mit Zins- und Erneuerungsschelnen 7 5 64 Deutschen Bank, Zweigstelle Bonn in 55 Rhein! ischen Cred tbank vom 1. Outober 1918 ab. Mit diesem Tage hört die Verzinsung der 2 losten Stücke aul. 95 Auslosungen sind noch nicht aurückgegeben die Nrn.. 309 686 701 704 998 und 1201. Bona, den 21. Dezember 1917. 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Desember, dene unser geschktztes Mitglied er Maletmelstsu Peier filen Wir verlleren in demso früh Dahin⸗ geschiedenen einen der besten und hervorragendsten Kollegen uuseres Gewerbes, ain allzeit treues Mitglied unserer Genessensehaft. Bein An⸗ denken wird bei une stets in Ehren gehalten. Maler- und Tbsehermeister-Elnkaufs- genossenschaftE. G. M. b. H. Mannhelm. Die Beerdicuns findet Mittwoch, den 26. Dezember, vormittags 11, Uhr, statt und ersuchen wir, dem Dahin⸗ Beschiedenen die lotate Ehre au er⸗ Woisen. NbS54 Sehen hocherfreut Leeeeersse 14 — Statt Karten! Di giückſiche Geburt eines strammen Jungen .-Beudenbeim, 22. Dezember 1917 Gustav Witig u. Frau Hanna 2. Zt. Uakckr. 8 *2884 geb. Ehret — * Anna Hecker Wilhelm Krämer Veerlobte Mannheim- Weihnachten 1917 Feudenheim Set. arken Gertruòe Se PNgd. Frih Blocmanu- Verlobte Weihnachten 79. Nohnen⸗ Warriheitn * Ir. Cam a. Ag. * Wieblingen b. H. Necharhem 8. 4 Heinz Goldammer Frau Sophie geb. Gippert e- Vermählung Weihnackten 191)/. 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Hoftheater Kaiſer Wilhelm Nr 110. meiſter Schulze. Herr aütetter, Friedrich Gellert. Geſänge und Muſikſtücke. Weihnachts-Tanzspiel in 2 Abteilungen von Aenni Häus, Hoftheater⸗ Ballettmeiſterin und Zö lingen der 0 Maunheim. 1. Abtellung: Beim Nitolaus teilung: Beim Chriſtkind Muſik von Joſel Bayer. II Weltenachestfeie tas. Mittwoch, den 26. Dezember 1917, abends 7 Uhe. Heiterer Volkstümlicher Abend. Fran Gretel Krüger⸗Ulrich Konzert⸗ Kapelle des 1. Erſ⸗Batl. des Gren ⸗Rgt. Leitung: Herr Kapell⸗ Dirigent der Geſänge und Tänze: Zum Vortrage von Ernſt von Wildenbruch, Ferner: Weihnacht“ Hoftheater⸗ Joh Strauß und Joſef Bayer. 2. Ab⸗ voRMEHUSTES LUcHrtSPHELHAUs -THEATER Au den beiden Weihnachtsfe ertagen Setermann, Leitung: Herr Kapellmeiſter Becker, Sintrittspreis: Erwachſene 50 Pfg., Kinder 20 Pfg., Militär 20 Pig. greuten Legen Vorz et den—— 358 Hofthegter Darmſtadt theater Mannheim; Kaffee Stern aln Koftheater B 2, 14 Eintrittspreiſe 80 Pig. 38 Mitwirkende: Frl. Hedwig Weismann vom Großh Frau Eliſe De Lank, Hof⸗ ſchauſplelerin vom Großh. Frl. Aenui Häns, Ballettneiſterin vom Großh. Hof⸗ err Robert vou Scheidt, Opern⸗ ſän jer vom Opernhaus Albert Walter. Humoriſt Mannheim; Kapelle des 1. Erſ.⸗Batl. des Gren.⸗Regis. Kaiſer Wilhelm Nr. 110. Leitung: err Kapellmeiſter Schulze. Dirigent der Geſangsnummern und Tänze: Muſikdirektor F. Gellert. Heiiere Lieder— Humoriſtiſche Vorträge— Line gemütliche Unterhaltung— Muſikſtücke. Wiederholung des Weihnachtstanzſpiels in 2 Ubteilungen von Aenni Häus, Ballettmeiſterin und Zöglingen der Hofthegtertanzſchule Mannheim. Die Veranſtaltun en ſinden bei Wertſchaftsbetrieb ſtatt. Kaſſenerö, nung 6 Uhr. geſtattet Hoft eater Mannheim; Frankfurt a.; Herr Herr Zum Vortrage lommen: Rauchen nicht Vorbehaltene Plätze im Parkett, Säulengang u. Empore Mk..50 u. Mk..— Duvendkarten und Militärkarten haben keine Gültig⸗ keit. Die Karten für die vorbehaltenen Plätze ſind nur im Roſengarten beim Pförtner und an der Jel 177⁸ Togeskaſſe von 11—1 Uhr und von—6 Uhr erhält⸗ lich. Karien für die übrigen Plätze ſind zu haben in den durch Plakate keuntlich gemachten Vorverkauſs⸗ Perſon über 14 Jahren die vorſchriftsmätige—4 Syhs Breitestrasse laßkarte von 10 Pg. zu löſen. Tägiich Kunstler- Musik Hehreſe. Abe der aiarte un eneer * 0 ieeeeeeeeeeeee 9999 l J 1, 6 Programm von Montag bis IBKl. MDI Der Werdegang einer 100 A Der Lebensweg eines armen Mädchens * Akte Großes Filmschauspiel 1 Akte PERSONE!N: Graf Wendelin Geldereern Viktor Senger Erwin, sein Sohn Paul Bild Franke, ehemaliger Musiker. Karl Dilbern Maja, seine Pſlegetochter, Tünzerin.. Melly Lagarst 16 Käl Mibsrsciick Ludisches Gaukelspiel Luntin Srstätten Zur Vierhunderijahrfeier der Reformation WEIHMACHTS-FEST-PHOGRAMM! ZWEITER TElU. DRAMA IN 4 AKTEN MACK DEM ROMAN VON RUDOTLFE JTTRATZ SSCINN AM EEUDOEN FEIZERTAGEx: ATERBRoctEn oskellbs E HAUPTROLLE: PUNKT 2 UHR= E15 10 UR — Platz jür 800 Personen Grösstes und sehönstes Theater der Neckarstadt. LU Messplale K. Akter Maria Orska und Bruno Ziener. ———— WHrosses Fest-Programm e am Dlenstag, Miktwoch und Bonnerstag:: 2 Kist-Auffokrungen!— Maria Orska- Drama 4 Akter. Dramatlaches Lebenabild aus der Grosstadt. In den Mauptrollen: Neueste Rriegsberidue. 9—— Femili lie Streusane 5 44 Heitere Erlebnisse eines Nachtschwärmers. Lustspiel Akter E 20 40 5 bis 1 r e ee. N 8 Josef Ber⸗ Fünnun, Vergordere. M 4, 1 Kunstgewerb iche Werkstellen M 4, 1 Geschmackvolle Einrahmungen, Ankertigung von Gemälde-Rahmen in al en Stilarten und Farben.— Prompte Bedienung. —————— 7 Pon Sie 99„ bei mir Ihre Schreib⸗ maſchinen⸗ und Kontroll⸗ faſſen⸗Reyar turen J. Ehrenfeld, Spezial⸗ werkſtätte, C3, 8. Schriftl. Aufträge erbeten Kba Neuſahrglückwünsch- Briefbeilagen 1008t. 1M. 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