Peruntwortlick für den allgemeinen und isteũ Chefredaktem Pr. Fritz Goldenbaum; für den Anzeigentkll. Auten Hrieſer Druck u Verlag: Drucherei br. Saas Mannhetter Generab Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim— Lelegramm Aöreſſe: General⸗Anzeiger Mannbeim. Feruzprech-An⸗ jchluß Auu Mannheim: Ur. 7940 7941. 7% 7044, 7960 und 7940 5 Monior Nr 2817 Sudwicsbafen um Kbein Beilagen: Amtliches Berkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Da Tandung japaniſd Ausrufung eines neuen Jaren. m. Köln, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Jeitung“ meldei aus Kiew: Japaniſche Truppen ſind unter dem Befehl des Generals Kato in Wladiwoſtok gelandet, um dis iſchechiſch · ſlowakiſche und die ukrainiſche Be wegung gegen die Bolſchewiki zu unlerſtützen. Groß⸗ fürſt Michgel Alexandrowitſch wurde zum Jaren ernannt. Er befindei ſich mit Tſchechen und Slowaken auf dem Marſch gegen Moskau. * Wir müſſen abwarten, ob die Nachricht ſich beſtätigt. Die japaniſche Politik arbeitete in letzter Zeit hinter einem dich⸗ ten Schleier, der ſchwer zu durchdringen war. Die Mel⸗ dungen über das Eingreifen Japans gingen dermaßen auf und ab, daß keine klare Vorſtellung von den zu erwartenden Ereigniſſen zu gewinnen war. ie ſibiriſche Aktion des Mikadoreiches wurde bald als bevorſtehend bezeichnet, bald ſchien ſie auf die lange Bank geſchoben. England ſtand angeb⸗ lich dem Unternehmen nicht ſumpathiſch gegenüber, habe aber dem Drängen Japans ſcheinbar nachgegeben, da es wußte, daß Wilſon niemals der Intervention zuſtimmen werde. Noch vor einigen Tagen wurde berichtet, daß in der franzöſiſchen Preſſe nur noch Hervé an eine Intervention Japans glaube. Und nun ſoll ſie Tatſache geworden ſein. Kato iſt mit der ausgeſprochenen Abſicht in Wladiwoſtok gelandet, die engliſche Gegenrevolution in Rußland zu fördern, das Regiment der Bolſchewiki zu ſtürzen. Der vor einiger Zeit aus Perm ge⸗ flohene Großfürſt Michael, der ſich dann in Omsk an die Spitze der Gegenrevolution geſtellt haben ſoll, iſt zum Zaren aus⸗ gerufen und ſoll bereits im Anmarſch auf Moskau ſein. Der Kampf um Rußland zwiſchen den Mächte⸗ gruppen, um den es ſich in Wirklichkeit bei dieſer Gegen⸗ revolution handelt, ſcheint in ſein letztes kritiſches und ent⸗ ſcheidendes Stadium eintreten zu wollen. Von der Murman⸗ küſte her ſuchen engliſche, von Wladiwoſtok her japaniſche, aus dem Innern heraus tſchecho⸗ſlowakiſche Truppen auf die Mit⸗ telpunkte Rußlands loszumarſchieren, um die Machtzent⸗ ren, Petersburg und Moskau in die Hand zu bekommen. Die „Times“ ſchrieb vor einiger Zeit: „Die Macht, die Rußland mit Verſtändnis aus dem gegenwär⸗ tigen Chaos erlöſt, wird es künftig beherrſchen. Die Kräfte, die in den nächſten Dekaden Rußland wirtſchaftli ch wieder werden in 20 Jahren die Welt regieren.“ Man kann nicht ſchärfer und genauer das Problem des neuen Kampfes um Rußland formulieren. England und Ame⸗ rika und Japan wollen die mächtigen Rohſtoff⸗ und Lebens⸗ mittelquellen, die Rußland birgt, an ſich reißen. Der Weg führt über einen neuen Bürgerkrieg. Rußland ſoll noch ſchrecklicher leiden, um ganz willenlos zu werden. Es iſt klar, daß un⸗ ſerer politiſchen Leitung im Augenblick ganz außerordentlich große Aufgaben erwachſen; ſie laſſen ſich kurz dahin zuſammenfaſſen, daß wir Rußland davor bewahren müſſen, Koloniſationsobjekt der Alli⸗ ierten zu werden, ihm helfen müſſen— in welchen Formen immer—, ſeine wirtſchaftliche und politiſche Selbſtändigkeit zu erhalten, ſoweit der Gang des Krieges nicht ſchon ent⸗ ſchieden hat. Es könnte der Zeitpunkt einer weitgehenden So⸗ lidarität zwiſchen Deutſchland und aller Kräfte in Groß⸗ rußland heranrücken, die ihr Land nicht den Krallen der alli⸗ ierten Beutegeier verfallen laſſen wollen. Das nächſte aber wird min ein neuer Bürgerkrieg ſein, deſſen Ausgang das diplomatiſche Spiel der Mächte beſtimmen wird. Berlin, 3. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus dem Haag wird gemeldet: Die Times berichtet in einem Leitartikel über ein Interwiew ihres Tokioſer Vertreters mit dem Herzog von Con⸗ naught. Das Blatt weiſt darauf hin, daß in dieſer Unterredung hauptſächlich das vollkommene Vertrauen, das beide Völker zu ein⸗ ander haben, hervorgehoben wurde. Die Angelegenheit einer mög⸗ lichen Intervention der Alliierten in Rußland wurde bei dieſer Ge⸗ legenheit nur beifäufig erwähnt. Skimmenmehrheil für die Bolſchewiken. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Die Londoner„Tinies“ meldet aus Moskau: Die Sowiet⸗ wahl in ganz Rußland hat den Bolſchewiken 92 Pro⸗ zent aller abgegebenen Stimmen zugeführt. Rückkehr der ruſſiſchen Schwarzmeerflotte nach Sebaſtopol. in. Köln, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Amſterdam: Reuter meldet aus Moskau: Der Kom⸗ miſſar für austwärtige Angelegenheiten ließ den Blättern mitteilen, daß ein Teil der Schwarzmeerflotte nach Sebaſtopol gsurückgekehrt ſei, während ein anderer Teil ver⸗ Richtet ſei. Der Kommiſſar erklärt, daß Rußland der Rückkehr der Flotte unter der Bedingung zugeſtimmt habe, daß Deutſch⸗ land und ſeine Verbündeten die Flotte während des Krie'es nicht gebrauchen und die Flotte nach Be⸗ endigung des Krieges zurückgeben würden. Er fügte hinzu, daß Deutſchland nur unter der Bedingung, daß die Flotte zurück⸗ kehren würde, den Vormarſch nach Noworoſſiisk auf⸗ gegeben habe. Wiedereinführung der Tode„rafe in Rußland. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Juli.(Pr.⸗Tel g.) Die Schweizer Blätter melden aus Moskau, daß in Ruß⸗ land die Todesſtraſe wicder eingeführt wurde. Das aufbauen, revolutionäre Gericht in Moskan hat u. a. die beiden Brüder Tſcherep Beide waren bekannte Sanllsnilten. Der erſte prälidierte den panſlawiſtilchen ep zum Tode verurteilt. daher ein neues Truppen Kongreß in Petersburg im Jahre 1914, der zweite war als ſerbiſcher Generalkonſul in Moskau tätig. Beide wurden er⸗ ſchoſſen. Deulſchland und die Ulraine. Berſin, 2. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Baron Stein⸗ heil, der neue Geſandte der ukrainiſchen Republik, iſt geſtern in Berlin eingetroffen und ſofort einem Ausfrager des Lokal⸗ Anzeigers verfallen. Der Baron führte u. a. aus: Der Het⸗ man und ſeine Regierung verfolgten das Ziel, die guten Beziehungen, welche ſchon jetzt zwiſchen der Ukraine und dem Deutſchen Reich beſtünden, zu verſtärken und zu vertiefen und zu einem für beide Teile er⸗ ſprießlichen Bundesverhältnis fortzuentwickeln. Die Politik der Ukraine ſei deutſchorientiert und an ihrer Weiterführung in dieſem Sinne mitzuarbeiten, würde die vornehmſte Aufgabe des Geſandten ſein. Die inneren Verhältniſſe in der Ukraine beurteilte er äußerſt optimiſtiſch. Ebenſo meinte er, daß die Ukraine mit Rußland bald zu be⸗ ſtimmten Friedensabmachungen kommen werde. Baron Steinheil wird heute zunächſt ſein Beglaubigungs⸗ ſchreiben als außerordentlicher Geſandter und bevollmächtig⸗ ter Miniſter im Auswärtigen Amt überreichen. Außerdem iſt er der Ueberbringer eines Schreibens des Hetmans an den Kaiſer, deſſen Ueberreichung jedoch erſt ſtattfinden könne, nachdem die ratifizierten Friedensverträge zwiſchen den Vier⸗ bundsſtaaten und der Ukraine ausgetauſcht worden ſeien. Anzufriedenheit der ukrainiſchen Bevölkerung mit dem Kabinett. Berlin, 1. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Am 27. Juni emp⸗ fing der Hetman eine Delegation des allukrainiſchen Semſtwo⸗ kongreſſes, die eine Denkſchrift überreichte über die Organi⸗ ſierung der Regierung in der Ukraine. Darin heißt es U.., daß die Politik des jetzigen Kabinetts Un⸗ zufriedenheit und Unruhe im Lande hervorruſe und nationales Kabinett gebildet werden müſſe, das bald eine konſtituierende Ver⸗ ſammlung und einen Szaatsrat, der noch vor der Verſammlung in Tätigkeit treten ſoll, einſetzen müſſe. In ukrainiſchen Regierungskreiſen ſpricht man von einer baldigen Kabinettsänderung. Es werden drei Kandidatenliſten ge⸗ nannt: 1. die des Großgrundbeſitzers Kotſchubei, 2. die des Sozialföderaliſten Miſchnowski und 3. die des Generalſtaats⸗ anwaltes Markowitſch; die dritte Liſte wird für die ausſichts⸗ reichſte gehalten. Eine Gegenoſſenſive Jochs? Nördlich der Lys und ſüdlich der Aisne wurden von Engländern und Franzoſen mit verhältnismäßig ſtarken Kräf⸗ ten Gegenangriffe unternommen. die faſt durchweg ohne Er⸗ gebnis verliefen oder nur geringe örtliche Erfolge aufzuweiſen hatten. Lebhafte Erkundungstätigkeit des Feindes meldete der geſtrige deutſche Heeresbericht ſowohl im Bereich der Armee des Kronprinzen Ruprecht wie zwiſchen Aisne und Marne. In der feindlichen Preſſe wurde in den letzten Tagen viel von einer angeblich bevorſtehenden Gegenoffenſive Fochs geſprochen. Am Samstag ſind Clemenceau und die Armeemiſſion ins Hauptquartier abgereiſt, der„Matin“ ſchrieb, wie geſtern mitgeteilt, aus dem Anlaß, man ſtehe unmittelbar vor wichtigen Ereigniſſen, die geeignet ſeien, den Verlauf des Krieges zu beſtimmen oder doch ihn eniſcheidend zu beeinfluſſen. Man wird ſehen, ob die jüngſten feindlichen Angriffe die Einleitung zu dem großen Unternehmen des Entente⸗Generaliſſimus gebildet haben. Foch iſt mehrfach zart daran erinnert worden, doß der Angriff die beſte Deckung ſei und ermahnt worden, jetzt mit Hilfe der ihm noch zur Verfügung ſtehenden Reſerven gegen das deutſche Heer einen großen Gegenſtoß zu führen. In engliſchen Blät⸗ tern gibt der bekannte General Maurice offen zu, daß die Lage des deutſchen Heeres ſehr vorteilhaft ſei und er täuſcht ſich im Gegenſatz zu den franzöſiſchen Beurteilern durchaus nicht darüber, daß das deutſche Heer in der Blüte ſeiner Voll⸗ kraſt ſei. In Frankreich nimmt man gern an, daß unſere Front durch unſere letzten Siege erheblich geſchwächt wurde, aber General Maurice weiſt den Bundesgenoſſen nach, daß ſie ſich in einem Irrtum befanden. Das deutſche Heer hat demnach ſelbſt nach dem Urteil der Feinde völlig die Freiheit der Entſcheidung und kann an jeder Stelle angreifen, die ihm dazu am geeignetſten erſcheine. Maurice erklärt, daß die engliſch⸗franzöſiſche Front an drei Stellen gefährdet ſei. Dieſe Tatſache wurde ſchon früher von⸗ anderen Beurteilern der Sachlage betont. Daraus ergab ſich der S“ luß, daß Joch nunmehr zui Ent⸗ laſtung dieſer gefährdeten ont den Angreifer ſpielen müſſe. Clemenceau ſoll bei ſeinen eſuch im amerikaniſchen Haupt⸗ quartier zu einem gleicher kntſchluß gekommen ſein. Foch ſoll nun einem Offenſivplo nicht ſonderlich zuneigen da er es für notwendig erachtet, die ſtarken Reſerven gerade zur Verteidigung eines etwa aufs neue bedrohten Frontabſchnitts bereit zu halten. Die jüngſten Gegenſtöße wird man dann als ei Verſuch auffaſſen müſſen, ſich ein wenig Luft 3u die deutſchen Pläne zu terek folgrei 1918.— Nr. 301. eiger Badische ReueſteRachrichlen S einichl Suſtellunasgebühr Bei der Bott cbccb.5. 70 Einrde o s Weltgelchehen im Bilde m moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung, in Diadiwoſiol. Wie dem auch ſein möge: feſt ſteht die Tatſache, daß Foch nöllig in die Defenſive und Abhängigkeit von den Entſchlüſſen der deutſchen Heexeslei⸗ tung adracht worden iſt, die an mehreren Stellen in weit überlegener Stellung daſteht und den Zeitpunkt ſowie den Ort der neuen Kämpfe beſtimmen kann. Selbſt eine etwoige Gegenoffenſive Fochs würde nicht das Zeichen des Selbſtver⸗ trauens und der großen überlegenen Kraft ſein, ſondern nur ein Notbehelf und ein Verſuch, den drohenden deutſchen Stoß durch ein eigenes Unternehmen aufzuhalten. Sie hätte alſo nicht den Selbſtzweck des Angriffes, ſondern nur den ſekun⸗ dären der Verteidigung. Während Foch ſo vorwärts gedrängt wird, aber anſchei⸗ nend nicht gerade ſehr ſelbſtſicher den kommenden Dingen ent⸗ gegengeht, worauf die nervöſe Erkundungstätigkeit an der ganzen Front über die deutſchen Abſichten deutet— erwägt die Ententepreſſe auch die Möglichkeit, daß bald wieder ein großer deutſcher Angriff einſetze. So meint der „Secolo“, daß eine neue Offenſibe der deutſchen Truppen unmittelbar bevorſtehe. Die Deutſchen verſchleier⸗ ten, um eine ins Werk zu ſetzen. ihre Trupenverſchiebungen. Die Anzeichen deuteten jedoch auf den Hauptangriff an der britiſchen Nordfront, aber auch mit einem neuen Stoß gegen Amiens, wegen ſeiner ſtrategiſchen Bedeutung, müſſe gerechnet werden. Die Nervoſikãt der Fochſchen Heeresleitung. Berlin, 1. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Nervoſität der Fochſchen Heeresleitung hält an. An der geſamten Front vom Nieuwportkanal bis nach Mülhauſen am 30. Juni und in der Nacht zum 1. Juli durch Vorſtoße von Patrouillen und Erkundungsabteilungen einen Einblick in die deutſchen Abſichten zu bekommen. An der Amiensfront verſuchten die Engländer und Fran⸗ zoſen bei Albert und Caſtel durch größere Vorſtöße die ien zu berbeſſern. An allen Stellen wurde der Angreifer verluſt⸗ reich im Handgranaten⸗ und Maſchinengewehrfeuer abgewie⸗ ſen oder im Gegenſtoß völlig zurückgeſchlagen Gefangene blie⸗ ben in deutſcher Hand. Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 1. Juli abends.(WTB. Amtlich.) 55 Oertliche Teilkämpfe ſüdlich des Ourcg. Die jeindlichen Heeresberichte. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 1. Juli nachmittags. Zwiſchen Montdidier und Noyon führten die Franzoſem mehrere Handſtreic aus und machten eiwa 20 Gefangene. Südlich der Aisne nahmen unſere Truppen das Zentrum des deutſchen Widerſtandes nördlich Cutry; dabei fielen 26 Gefangene in franzöſiſche Hände. Süd⸗ lich des Qurcg verbeſſerten unſere Truppen ihre Stellungen zwi⸗ ſchen Paſſh⸗en⸗Valois und Vainloup und trugen ihre Linien öſtlich der Eiſenbahnlinie Cazy—Vinly vor. Deutſche Gegenangriffe auf die neuen franzöſiſchen Stellungen ſüdweſtlich Mesly gaben Ver⸗ anlaſſung zu lebhaften Kämpfen, in deren Verlauf unſere Truppen ihren Kiog vom Samstag reſtlos behaupteten. Im Verlauf dieſer Gefechtstätigkeit machten die Franzoſen ungefähr 200 Gefangene 88 Die Nacht verlief ſonſt überall ruhig. Engliſcher Heeresbericht vom 1. Juli morgens. Ein feind⸗ licher Poſten im Aveluy⸗Walde wurde geſtern von unſeren Trup⸗ pen'ſtürmt. Nachts überfielen wir feindliche Gräben nördlich von Dermancourt, wir machten bei dieſen Gefechten einige Go⸗ fangene. Zu Beginn der Nacht führten Truppen aus einer oſt⸗ engliſcher Grafſchaſt eine gelungene kleinere Unternehmung nord⸗ weſtlich von Albert aus, bei der ſie 84 Gefangene machten und einige Maſchinengewehre erbeuteten, ſowie eine Verbeſſerung un⸗ ſerer Linien an dieſem Punkte erzielten. Ein feindlicher Gegen⸗ angriff int ſpäteren Verlauf der Nacht wurde abgewieſen. Die feindliche Artilkerie war nördlich von Albert, ſüdöft⸗ lich von Arras, weſtlich von Robec g, in der Gegend von Mer⸗ i und am Kanal Pveen⸗Comines tätig. Bericht der engliſchen Streitkräfte in Italien. Die Lage bleibt ruhig. Im Laufe der vergangenien Woche machten wir zwei er⸗ che Vorſtöße, wobei wir einige Gefangene machten und dem Feinde große Verluſte zufügten. Unſere Artillerie war tätig. Das Feuer dauert an und richtet große Zerſtörungen an den Batterie⸗ ſtellungen des Feindes an. Das Wetter iſt zum Fliegen ungünſtig. Seit dem letzten Bericht ſind 6 feindliche Flugzeuge vernichtet und eines ſteuerlos zum Niedergehen gezwungen worden. Eine unſerer Maſchinen kehrte nicht zurück. Poincare befreit Elſaß-Loihringen. Geuf, 1. Juli“(WTB. Nichtautlich.) Nach einer Havas⸗ meldung fand heute Vormittag in Anweſenheit Poincares die Uebergabe der Fahne an die tſchechiſch⸗ſlowa⸗ kiſche Armee ſtatt. Poincare hielt bei dieſer Gelegenheit eine Anſprache, in der er den Wunſch ausſprach, daß die junge tſchechiſch⸗flowakiſche Armee bald durch„die heldenhaften tſche⸗ chiſchen Legionen, die ſich durch Sibirien einen Weg bahnten“, verſtärkt werden möge. Poincare ſchloß: Nicht weit von hier wartet eine alte frauzöſiſche Provinz, die uns entriſſen wurde, gleichfalls auf den Sieg für ihre Treue. Der Tag, der über dem befreiten Elſaß⸗Lothringen aufgehen wird, wird alle Märtyrernationen mit einem neuen Lichte beſtrah⸗ len. Bald werden Sie am Horizonte die erſten Schimmer dieſer Morgenröte erblicken.—9 5 EBerlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Deutſchen Tageszeitung war dieſer Tage daran erinnert wor⸗ den, daß, als der Zar ſeinerzeit die Einladung zur erſten Haager Konferenz ergehen ließ, die geſamte——— 2. Seite. Nr. 301. Mannheimer Geueral· Augeiger.(Muttas· Ansgabe⸗ Dienstag, den 2. Juli 1918. erklärte, daß eine Völterverſtändigung nur nach Reviſion des Frankfurter Friedens möglich ſei. Dazu bemerkt die„Nordd. Allgemeine Zeitung“: Dieſe Erinnerung iſt dankenswert und nicht nur für die geſchichtliche Beurteilung des Abrüſtungs⸗ gedankens intereſſant und ausſchlaggebend. Sie beleuchtet auch den heutigen Stand der Angelegenheit, die noch genan ſo liegt wie damals. Auch heute erklärt Frankreich, zuerſt müſſe der Frankfurter Friede beſeitigt werden, dann ſei es zu Entgegen⸗ kammen in Völkerrechtsfragen bereit. Während es ſo eine unmögliche Bedingung ſtellt, beſchuldigt es Deutſchland, den Fortſchritt der Menſchheit, welcher durch die Abrüſtung erzielt werden ſoll, zu verhindern. In Wirklichkeit iſt es die fran⸗ Revyanche geweſen, die alle Verſuche, der Welt * m Frieden zu ſichern, vereitelte. Sie hat dem Weltkrieg nicht den alleinigen, aber den ſtärkſten Impuls gegeben und iſt heute einer der Gründe, weshalb der Krieg immer nochfortdauert. S ſind alle Reden der Gegner über Völkerbund und Abrüſtung ſolange nicht ernſt zunehmen, als ſie ſich nicht dazu verſtehen, den Frieden der Zukunft mit dem unverſehrten Be⸗ tand des Deutſchen Reiches vereinbar zu halten. Die Haltung der franzöſiſchen Sozialiſien. Bern, 1. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Bei der⸗ Erörterung der vrapiſariſchen Budgetzwölftel in der franzöſiſchen Kammer am ver⸗ Sangenen Donnerstag wies der Finaazminſter Klotz darauf hin, daß inſolge des immer ausgedehnteren Eintreffens amerikaniſcher Truppen in Frankreick die von der Regierung dei der Bank vos — Kredite erhöht werden müſſen. Klotz erklärte odann, daß durch die von ihm ergriffenen Maßnahmen bezüglich der Bapierverteilung der kleinen Preſſe das weitere Erſcheinen möglich gemacht wurde. Der Deputierte Laurent führte Beſchwerde Eber die ung der Skrent in ſeinem Departement Biepre, worauf der Ugterſtagtsſekretär Ignace in ſeiner Erwiderung betonte, daß die Zenſur beſonders in den in die Kriegszone ein⸗ nen Departements nicht abgeſchafft oder gemildert werden kömie. Schließlich gab Miſtral ſeitens der Sozialiſten folgende Erktärung ab: Wir wollen die Votierung des Budgets nicht verzögern und werden deswegen eine Debatte über die zußzere Politik nicht aufwerfen. Wir behalten uns dies für ſpäter dor. Miſtral verlas ſodann ein Manifeft der Federation generele du travail und wies nachdrücklich auf die Forderung des Manifeſtes bezüglich der Bekanatgabe der Kriegsziele in. wobei er ſagte, er werde bald die Initiative zur Erörterung de⸗ nifeſtes in der Kammer ergriffen werden, was lebhaften Beifall hei der äußerſten Linken auslöſte. Rechts wurden Proteſtrufe laut. Die proviſoriſchen Zwölftel würden ſodann mit 481 gegen drei Stimmen angenommen. Herr Gerard als Kriegshetzer. E Berlin, 2. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der frühere Botſchaſter Gerard hat neulich auf einer Vortragereiſe in r 7 Newyork erklärt, Admiral Tirpitz beabſichtigte zunächſt die britiſche Flotte zuerobern, um mit ihr nach Ame⸗ rika auszufahren und eine gewaltige Entſchädigung zu ergwingen. Dazu bemerkt die„Norddeutſche Allge⸗ meine Zeitung“: Torheiten, wie die hier mitgeteilte, iſt man von dem ehemaligen Botſchafter der Vereinigten Staaten längſt gewühnt. In Deutſchland nimmt man Herrn Gerards „Enthüllungen“ mit Humor hin, da ſie das Zeichen der Tor⸗ — weit ſichtbar auf der Stirn tragen. Das amerikaniſche ublikum, das über Deutſchland ſo gut wie nichts weiß, fällt der mit großem Geſchick betriebenen Verhetzungstätigkeit des Gerard wehrlos zum Opfer und läßt ſich in ſeiner Kriegsbegeiſterung beſtärken. Das aber iſt gerade der Zweck der Propaganda. Ein abgebrochenes Geſechl. London, 29. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung de⸗ Reuterſchen Bureaus. Die Admiralität teilt mit: Am Abend des 27. Juni ſichteten vier engliſche Zer⸗ ſtörer, während ſie an der engliſchen Küſte patroullierten, acht feindliche Torpedobootszerſtörer. Unſere Zerſtörer fuhren mit öſtlichem Kurſe und voller Geſchwindig⸗ keit und verwickelten den Feind auf großen Abſtand in ein Geſecht. Nach einviertelſtündigem Kampfe ſtießen drei wei⸗ tere Torpedobootszerſtörer zum Feinde, worauf ſich unſer Ge⸗ ſchwader auf die Hauptfront zurückzog. Der Feind folgte nicht unſerer Schiffe —3* und das Geſecht wurde gbgebrochen. Keines wurde beſchädigt. Deulſchland und Holard. Haag, 29. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Korreſpondenz⸗ bureau. Die Mitteilungen des Miniſters des Auswärtigen über den im April entſtandenen Konflikt mit der deut⸗ ſchen* wegen der Ausfuhr, insbeſondere über die Strecke Dalhen⸗Hamont ließen keine Möglichkeit zu Zweifeln über die Frage, welche Folgen die teilweiſe Ein⸗ willigung in die deutſchen Forderungen hinſichtlich der Güter, die zur Durchfuhr gelangen würden, haben würden. Aus⸗ drücklich wurde berichtet, daß die deutſche Regierung urſprüng⸗ lich die Durchfuhr von allen Gütern mit Ausnahme von Waf⸗ ſen, Munition und Flugzeugen forderte. Von Truppendurch⸗ ſuhr iſt niemals die Rede geweſen. Es war deutlich, daß dieſe —— ich nicht auf Güter beſchränkten, die ausſchließ⸗ ich für ſtimmt waren. Die Erklärungen des Miniſters des Auswür⸗ tigen, daß er als vierte Ausnahme von den zur Durchfuhr zugelaſſenen Gütern den für das Heer beſtimmten Proviant ausbedungen habe, ließ übrigens keinen Zweifel darüber. Die Regierung werde keinerlei rund gehabt haben, die Durch⸗ fuhr von Lebensmitteln für den Heeresbedarf ſpeziell auszu⸗ ſondern, wenn die Abſicht geweſen wäre, daß künftig alle für den esbedarf beſtimmten Güter ausgeſchloſſen ſein ſoll⸗ ten. Die Verſicherung der aſſociierten Regierungen, daß der Abſchluß der erwähnten Vereinbarung keinen Anlaß zu neuen Schwierigkeiten von ſeiten der Aſſociierten geben würde, konnte demgemäß ſo verſtanden werden, daß ſie die Durch⸗ ſuhr auf Güter, die allein für die bürgerliche Bevölkerung in Belgien beſtimmt ſeien, beſchränkt wiſſen wollten. Abgeſehen von der Tatſache, daß dieſe Auslegung nicht mit den auch damals den Aſſociierten bekannten Richllinten, denen Holland hinſichtlich der Durchfuhr von Heeresbedarf gefolgt war, zu boreinigen war, kann auch die Frage geſtellt werden, worin denn nach dieſer Auslegung die entgegenkommende Haltung en haben ſoll, die die aſſociierten Regierungen bezüg⸗ lich der Einwilligung in die deutſchen Forderuüngen einnehmen zu wollen erklärten. en die Durchfuhr von Gütern, die ausſchließlich für die— Bevölkerung in Belgien beſtimmt waren, durch Limburg, hätten doch keine Bedenken beſtehen können. Was Die anderen als die vier beſonders erwähntan Kategorien don Gütern betrifft, ſo zum Beiſpiel Holz, ſo läßt die mit der deut⸗ egi ichten U i ſchen Regierung erreichten reinſtimmung keinen Raum 8 on deen Banenen ler heren zu machen. darf der Bürgerbevölkerung in Belgien be⸗g hervorgeht, ſteht die Haltung der holländiſchen Regierung mit dem Geiſt der mit den Alſſoctierlen getroffenen Verein⸗ barung nicht im Widerſpruch. Der Rücktritt des holländiſchen Marineminiſiers. Haag, 1. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Das Korreſpondenz⸗ bureau teilt mit: Der Vorſitzende des Miniſteriumis hat auf eine Anfrage des Abgeordneten Voort van Ziip ſchrift⸗ lich geantwortet, daß der Miniſterrat deshalb beſchloh, die Ausfahrt des Regierungsgeleitzuges nach In⸗ dien zu verſchieben, weil die britiſche Regierung wegen eines kleinen Teiles der Ladung des Dampfers„Noordam“ Schwierigkeiten machte und weil noch einige andere Punkte von geringer Bedeutung unterſucht werden mußten. Der Ma⸗ rineminiſter fand, daß der Beſchluß des Miniſterrates ſich mit ſeiner Verantwortung nicht vereinbaren laſſe und war der Anſicht, daß der Geleitzug trotz der Schwierigkeiten ausfah⸗ ren müſſe. Sein Beſchluß ſeine Entlaſſung anzubie⸗ ten, ſtand unerſchütterlich feſt. Der Miniſterrat fand, als in⸗ Seiſchen das Demiſſionsgeſuch des Marineminiſters in die effentlichkeit gedrungen warx, daß es nicht im Intereſſe de⸗ Landes gelegen war, dem Anſuchen keine Folge zu geben. — Eine neue Arbeiterpariei in Englaud. Rött/rda ui, Juli. Der ⸗eu“ Rotterdamſche Courant“ meldet aus London: Am Samstag Abend fand eine Verſamm⸗ lung von Gewerkſchaftsmitgliedern des äußerſten rechten Flügels ſtatt, in der beſchloſſen wurde, gegen die Kündigung des Burgfriedens durch die Arbeiterpartei und gegen die allge⸗ meine Haltung von Männern wie Henderſon Widerſtand zu leiſten Es wurde eine neue Partei gebildet, die nur aus Mitgliedern van Gewerkſchaften beſteht und keine Nur⸗Politiker aufnehmen wird. Es iſt noch ſchwierig, ſich von der Stärke dieſer neuen Be, wegung und der Zahl ihrer Anhänger ein Bild zu machen oder die Frage zu beantworten, ob ſin unter den Abgeordneten aus der Ar⸗ beiterpartei Anhänger finden wird. Den„Daily News“ zufole konnte man aus der Gründungs⸗ verſammlung über die Abſichten und die Zuſammenſtellung der neuen Partei noch nicht viel eninehmen. Nach ihrem Sekretär hat ſie es offenbar guf die Bekämpfung der Pazifiſten abgeſehen und darauf, guten Patrioten wie Roberts ihre Sitze in der Verſamm⸗ lung zu erhalten. Das Blatt ſtellt ferner die Frage, wie das Ver⸗ haltnis dieſe neuen Partei gegenüber den Fragen von Kapital und Arbeit ſein wird, und ob der Beifall, mit dem ſie von den veaktio⸗ nären Kreiſen und Blättern begrüßt werde, ihr zum Vorteil ge⸗ reichen werde. Der Londoner Kotreſpondent des„Mancheſter Guardian“ mel⸗ det, daß es ihm nicht gelungen ſei, ein maßgebendes Mitglied der Arbeiterpartei zu entdecken, das der neuen Partei ingend welche Be⸗ deutung zuſchreibt In der Leitung der Arbeiterpartei, bei deren Wahl die Gewerkſchaften den Ausſchlag geben, ſeien— um die Ter⸗ minologie der Franzoſen anzuwenden— die Mehrheits⸗ und Min⸗ derheitsſozialiſten jetzt ungefächr gleich ſtark, und in der Partei ſcheine die Ninderheit allmählich die Oberhand zu erlangen. Amerika verlangt von der Schweiz Munition und Kriegs⸗ malerial. m. Köln, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksztg.“ meſdet aus Baſel: Der„Genevois“ ſchreibt: Wie wir aus guter Quelle vernehmen, iſt kürzlich ein Delegierter der amerikaniſchen Regierung in der Schweiz an⸗ gekommen, um die Frage zu prüfen, ob und in welchem Um⸗ fange die Schweiz Amerika Munition und Kriegs⸗ material zu ſiefern imſtande ſei. Die Ablieferung würde nach Frankreich erfolgen, von wo aus das rollende Material zum Rücktransport von Lebensmitteln für die Schweiz verwendet würde. * Bogolg, 1. Juli. Hovas. Der frühere Miniſter des Auswärtigen Maren Sugrez iſt zum Präſidemen der Republik Kolumbien gewählt worden. Er wird ſein Amt am 7. Auguſt antreten. der Hauplansſchuß des Keichslags. Berlin, 1. Zuli.(WB. Nichemtlich.) Der Hauptausſchuß des Keichstags beriet heute zunächſt den Entwurf betr. Erhöhung der Poſt⸗ und Telegraphengebühren in zweiter Inſtanz. Den in erſter Leſung neu eingeführten§ 2a, der die Porto⸗ freiheit der Fürſten, ihrer Gemahlinnen und Witwen aufßebt, ſoweit ſie nicht durch die Staatsverträge des Norddeutſchen Bundes mit den Königreichen Bayern und Württemberg für den inneren Verkehr dieſer Bundesſtaaten zugeſichert iſt, erſuchte Staatsſekretär Püdlin wieder aufzuheben. Die Fürſten haben einhellig einer erheblichen Einſchränkung ihrer Portofreiheit zugeſtimmt. Es iſt auch ein Geſetz⸗ entwurf in Vorbereitung, der alle Sendungen an die Fürſten porto⸗ pflichtig macht, ebenſo den Telephonverkehr. Nur Briefe und Tele⸗ gramme, die von den Fürſten ſelbſt ausgehen, ſollen freibleiben. Nachb dieſer Erklärung wird§ 24 wieder geſtrichen. Es folgt die des Entwurfs zur Anderung des Reichsſtempelgeſetzes. Unter„Kauf⸗ und ſonſtigen Anſchaffungsgeſchäften“ war in erſter Leſung der Steuerſatz für inländiſche, ausländiſche Aktien uſw. von drei vom Tauſend auf eines vom Tauſend ermäßigt worden, während ein Antrag v. Brockhauſen(Konſ.) die Ermäßigung auf zwei vom Tauſend geforbert hatte. Dieſer Antrag Brockhauſen iſt zur zweiten Leſung als gemeinſamer Antrag abermals eingebracht wor⸗ den. Er wurde angenommen. Dadiſcher Laudiag. Fweile Kammer.— 68. öffeutliche Sitzung. J Kartsruhe, 1. Juli. Kopf eröffnete um 4/ Uhr die Sitzung. as Haus trat in die Tagesordnung ein. Abg. Strobel(Soz.) begründete ſeine Interpellation über Kriegsarbeitshilfe. Dieſe Koutete:„Iſt der Gr. Re⸗ gierung bekannt. daß durch Anordnung der Landesverteilungsſtelle der Badiſchen Kriegsarbeitshilfe(Rotes Kreuz) den Nähfrauen, welche für Heeresbedarf arbeiten, in den badiſchen Großſtädten un⸗ gerechtfertigt hohe Nähfadenpreiſe berechnet werden? Was gedenkt ie zu tun, damit den geſchädigten Frauen der zu viel abgenommene etrag wieder zurückerſtattet wird?“ Miniſterialdirektor Geh. Rat Pfiſterer beantwortete die Interpellation; er gab zu, daß den Näherinnen einmal irrtümlicher⸗ weiſe zu viel für den Faden verlangt wuxde. Als der Irrtum dann bemerkt worden war, ſei ſofort mit der Rückzahlung des zu viel er⸗ hobenen Geldes begonnen worden. Die vorgebrachten Beſchwerden ſollen geprüft werden. Abg. Seubert(Zentr.) vertrat ſeine Interpellation über die Einreihung badiſcher S in nicht⸗ badiſche Truppenteile. Dieſe lautete:„Iſt der Großh. Re⸗ gierung bekannt, daß preußiſche Truppenteile den Erlaß des Kriegs⸗ miniſteriums vom 22. März d. Is., der auf Auregung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs badiſche Landeskinder in iſche Garni⸗ ſonen zu verfügt, dadurch hinfällig zu machen, daß ſie auf eingehende Geſuche den zu Verſetzenden anſcheinend einfach zu mo⸗ bilen 8 ſchicken? Was gedenkt die Gr. Regierung hier⸗ gegen zu 7 Wniterioldrettor Piſterer bennbwockele auch dieſe Iuter⸗ 3 und teilte den Erlaß mit, nach dem die badiſchen Landes⸗ inder, die in preutziſchen Regünentern ſtehen, nach badiſchen Gar⸗ niſonen zu verſetzen ſind. Die Regierung, führte 9 E rechtfertigt. von ierung mitgetellte Natertal iſt auch nicht geeignet geweſen, ſetnen du ſtüden. 0 der Redner aus, An der Ausſprache über die Interpellation Seubert beteiligten ſich zunächſt die Abgg. Böttger(Soz.), Seubert(Zentr), Reinhardt(Zentr.), Abg. Geck(U..). Abg.Geck holte ſich bei ſeinen Ausführungen zwei Ordnungs⸗ Abg. Herbſter(Natl.): Es ſind mir Briefe zugegangen, in denen die Freude über den Orlaß ausgeſprochen wurde, nach dem die badiſchen Landeskinder in heimatliche Regimenter verſetzt werden ſollen. Ich hoffe, daß dieſe Freude nicht umſonſt war. Im übrigen ſollte man die mitgeteilten Beſchwerden prüfen, und wir wünſchen, daß die Klagen bald verſchwinden werden. Nach Ausführungen der Abg. Fiſcher(R..), Odenwald (F..) und Muſer(F..) orklärte Miniſterialdirektor Pfiſterer nochmals, daß die Regierung die vorgebrachten Beſchwerden prüfen werde. —** Seubert(Zentr.) ſtellte in ſeinem Schlußworte feſt, daß er von dem Ergebniſſe ſeiner Interpellation befriedigt ſei. Abg. Reinhardt(Zentr.) begründete die Interpellation der 209. Harimann u. Gen.(Zentr.) über die Lage der Arbeiter bei der Firma Auguſt Kötzter in Oberkirch und den Lonza⸗ Werken in Waldshut. Der Interpellant behauptete, die Unter⸗ nehmer in Oberkirch hätten vereinbart, daß ſie einen Arbeiter nicht annehmen, wenn er aus einem anderen Betriebe in Oberkirch komme. Dadurch ſei es verſchiedenen Arbeitern in Oberkirch nicht möglich, Arbeit zu finden. Gegen eine Durchführung der Organiſierung der Arbeiter gehe die Firma mit allen Mitteln vor. Bei den Lonza⸗ ſeien die Verhältniſſe für die deutſchen Arbeiter noch uner⸗ quicklicher. an dem deutſches Kapital beteiligt ſei. Die ſchweizeriſchen Arbeiter würden dort bevorzugt, ſie erhielten ihre Löhne in ſchweizeriſcher Währung, wodurch ſie einen Kursgewinn erzielen. Auch hier ver⸗ ſtehe es die Fabrikleitung, die Arbeiter durch Drohen mit dem Schützengraben von der Berufsorganiſation fernzuhalten. Miniſteriaſdirektor Pfiſterer legte zur Beantwortung der Interpellation u. a. bar: Der Regierung war bisher nicht bekannt, daß zwiſchen den Unternehmern in Oberkirch derartige Abmachungen beſtehen, wie ſie der Abg. Reinhardt geſchildert habe. Eine Anfrage beim Bezirksamt hat ergeben, daß ein ücht über eine ſolche Ab⸗ machung unter den Unternehmern beſtände. Die Unternehmer haben ſich jedoch lediglich darüber geeinigt, daß ſie ſich bei Neueinſtellung von Arbeitern erkundigen, weshalb ſie den anderen Betrieb verlaſſen haben. Dieſer Beſchluß wurde von den Unternehmern——— Die Firma Köhler erkundigt ſich manchmal ob ein Arbeiter ordnungs⸗ mäßig ausgeſchieden ſei. Das Koalitionsrecht ſei den Arbeitern nicht ſtreitig gemacht worden. Das Vezirksamt ſei veranlaßt worden auf die Interpellation hin nochmals Erhebungen zu machen. Dieſe ſeien aber nicht anders ausgefallen, als die früheren. Auch in den Lonza⸗ Werken ſei das Koalitionsrecht nicht ſtreitig gemacht worden. Abg. Röſch(Soz.): Wenn zu niedrige Löhne bezahlt werden. ſind die Arbeiter daran ſchuld, weil ſie ſich nicht organiſieren. In Lörrach werden heute noch 2,60 Mk. als Tageslohn für verheiratete Frauen bezahlt. Das Gewerbeaufſichtsamt ſollte ein größeres Augen⸗ merk auf das badiſche Oberland legen. Abg. Weißhaupt(3Zentr.) vertrat ſeine Interpellation über die Abgabe von an die Heeresverwaltung abgelie⸗ ferte Schlachtrinder an norddeutſche Landwirte zum Zwecke der Weitermäſtung. Der Interpellant forderte, daß das Vieh an eine amtliche Sammelſtelle oder an eine landwirtſchaftliche Organiſation abgeliefert werden ſollte. Geh. Oberregierungsrat Diu Schneider beantwortete die Interpellation und teilte mit, daß die Abgabe von an die Heeres⸗ verwaltung abgelieferte Schlachtrinder an norddeutſcheLandwirte zinn Zwecke der Weitermäſtung nicht erfolgt iſt. Geh. Rat Schneider gab nochmals Auskunft über die Art und Weiſe der Aufbringung des Schlachtviehs für die Heeresverwaltung. Abg. Fiſcher(R..) begründete ſeine Interpellation über die Höchſtpreiſe und die Beſchlagnahme von Schweinen. Geh. Oberregierungsrat Dr. Schneider: Die jetzigen Höchſt⸗ preiſe ſür Schlachtvieh ſind vom Bundesrate ſeſtgeſet worden. Die⸗ Preiſe wurden ſo feſigeſetzt, daß ſie keinen Anreiz bieten. Gerſte oder Kartoffeln zu verfüttern. Die Frage des Handels mit Ferkeln iſt durch Verordnung von heute geregelt worden, die den gewerb⸗⸗ mäßigen Handel mit Läufern uſw. verbietet und ihn nur denen ge⸗ ſtattet, die nachweislich Schweine mäſten. Ebenſo iſt der Verkauf von Ferkeln nur den Züchtern geſtattet. Die Schlachtung von Schweinen unter 80 Kilo ſoll verboten werden. Eine allgemeine Er⸗ höhrmg der Schweinepreiſe iſt nicht beabſichtigt. Dagegen ſoll durch Schweinemaſtnerträge für beſſere Preiſe geſorgt werden. Abg. Spang(Zentr.): Wenn die von dem Regierungsverteter mitgeteilte Verordnung durchgeführt wird, werden die hohen Ferkel⸗ preiſe ſinken. Abg. Hertle(&..) ſtimmte dem Abg. Spaug zu. Nach kurzen Ausführungen des Abg. Albie z(Ztr) teilte Geh, Oberregierungsrat Dr. Schneider wit, daß in dem vom Abg ru Reinhardt getadelten Falle bereiis ein Einſchreiten erfolgt ſei Abg. Weißhaupt(Ztr.) und Abg. Schirmeiſter(Ztr). beſtätigten, daß ſich die Schweinemaſtverträge bewährt hätten. Die Petition des Apothekers Wilkening in Wiesloch un Ermäßigung der Gemeindeſteuern der Apotheker(Bericht⸗ erſtatter Abg. Banſchbach) wurde durch Uebergang zur Tagesord⸗ nung erledigt. „Die Petition der miitleren Verwaltungsbeamten über ihre Anſtellungsverhältniſſe(Berichterſtatter: Abg. Röſch) wurde der Regierung zur Kenntnis überwieſen. Abg. Rebmann(gnatl.) berichtete über die Petition der Be⸗ zirksgeometer, das badiſche Vermeſſungsweſen betr. In der Petition wurde ausgeführt, daß die Ausbildung der Geometer nicht Schritt mit der Entwickelung der geodätiſchen Wiſſenſchaft gehalten haben. Gefordert wurde deshalb die Reifemüfung und kängere Hochſchinſtudium. Weiter wurden Aenderungen in der ani⸗ ſation des Dienſtes verlangt. Endlich wurde die Regelung der Ver⸗ hältniſſe der Pripatgeometer gefordert. Die Kommiſſion erkonnte die Wünſche der Geometer als berechtigt an und überwies die Peti⸗ non der Regierung empfehlend. Abg. 19(F..) erklärte, ſeinen Antrag auf Wieder⸗ holung der Abſtimmung über die Denkſchrift der Regierung zurück⸗ tehen. 8 hier wurde abgebrochen. Rächſte Sitzung: Dienstag vormittag 9 Uhr. Tagesordnung: Verſchiedenes. Schluß 874 Uhr. Verfaſſungsfragen im Ausſchuß der Erſten Kammer. Karlsruhe, 1. Juli. Der Ausſchuß der Erſten Kammer fü⸗ Juftig und Berwaltung behandelte in ſeinen 5 2 an 27, 28. und 29. Juni zunächſt den Geſetzentwurf die Aenderung de⸗ Stiftungsgeſetzes, den er in der Faſſung der Zweiten Kammer an⸗ nahm. Dann befaßte er ſich mit dem Beſchluſſe der Zweiten Kammer auf die in dieſer geitellten Anträge wegen Aenderung der Zuſammen⸗ ſun der Erſten Kammner. Ex billigte die Forderungen nach Zu⸗ laſſung einer Stellve für den Erzbiſchof und den evange⸗ liſchen Prälaten und nach Erweiterung der n Kammer durch ei Arbeitervertreter einſtimmig. dem Gedanken einer mäßigen Verringerung der Vertretung des Adels, ſtand er in ſeiner Mehrheir nicht ablehnend gegenüber Nachdem jedoch zwei ſtandesherrliche Stim:nen ohachin in Megfall kommen, ſprach er ſich für eine weitere Minderung, und zwar bei der Vertretung der Grundherren, nur unter der Norausſetzung aus da ſie notwendig werde, um den Aus⸗ bau der Kammer agach anderer Richtung zu ermöglichen, wobei insbe ſondere in Betracht käme die Vermehrung der Vertreter der Städteordnungsſtädte auf vier(damit Mannheim und Karlsruhe ſtändige Sitze erhalten, und der Vertreter der Handelskammern auf fünf. Weiter behandelte er den Beſchluß der Zweiten Kammer wegen Einföhrung der Verhältniswahl und beſchioß, zu beantragen, die Erte Kammer wolle die Gr. Regierung um einen Geſetzentwurf bitten. durch den bie Verhältniswahl nach dern vorgeſ ein⸗ namigen Syſtem zunächſt für zwei tagsperinden in größeren Städien eingeführt wird, und dann, wenn hiervei die Brauchbarkeit des Syftens ſich ermeiſt, einen weiteren Geſetzentwurf, der die Ver⸗ hältnisvrahl auf da⸗ Weſ Land ausdehnt. Schlietlich wurde noch 0 die Behandlung der Beſchlüſſe der 2. Kammer wegen der Städte⸗ und Gemeinde in Die Lonza⸗Werke ſeien ein ſchweizeriſches Unternehmen, 4 4 liſte— An 11— erſichtnichen lage ——— —— Heverai⸗ 13 r. 301. B 2 8 eie.— 5 des Straßenkancls mit 9400 Mk. ſind in den nächſten 10 Jahren 1 im übrigen die notwendigen Fahrkoſten für die bikligſte F us Stadt und Land du Relehen Iu beſtealen, Pit Portage oan den Reann ber Feeneen Suen f h 0. 0 1. Oktober 1917 erfolgte Neueinteilung des Baugeländes zwiſchen gen Fahrkoſten enthalten ſind und de⸗ oder qus anderen 2 der Mannheimerſtraße und dem Bahnkörper der Nebenbahn beim Sründen neue Pauſchvergütungen fe twerden müſſen, ſiud Mit dem ausgezeichnet 2 Eintritt der erſteren in den Stadtteil Käfertal. Es kann nach Ein⸗ umgehend Anträge auf Aenderung oder Neufeſtſetzung 3 285 5 tritt des Friedens mit Bauten an der Linden⸗ und Rollbühlſtraße Dienſtwege dem Armee⸗Verwallungs⸗Departement im egs⸗ Unteroffizier Julius Nübling, bei einem Inf.⸗Regt. Sohn des Herrn Florian Nübling, Kantine I1, Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne, Inhaber der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille. Poſtſchaffner Chriſtoph Stier, bei einem Landſt.⸗Inf.⸗Regt., wohnhaft Burgſtr. 24. Pionier Markus Scheuermann, Sohn der Witwe Scheuer⸗ mann, Neckarauerſtr. 124, wegen Tapferkeit vor dem Feinde. Kanonier Hermann Huf, Beamter bei den Steinzeugwerken Friedrichsfeld. Sonſtige Auszeichnungen. Die Badiſche Verdienſt⸗Medaille erhielt Gefreiter Guſtav Bremſer, Sohn von Heinrich Bremſer, Mannheim, Lindenhof⸗ ſtraße 80. Der Gefreite Bremſer befindet ſich als aktiver Soldat ſeit Kriegsbeginen im Felde, erhielt bereits die heſſiſche Erinnerungs⸗ medaille an der Weſtfront und im Jahre 1917 das Eiſerne Kreuz durch S. M. den Kaiſer in Konſtantinopel; er befindet ſich jetzt in Palãſtina. Offiz.⸗Stelln. Adolf Fähnle, Werkmeiſter bei einer Flieger⸗ abteilung, wohnhaft Fröhlichſtr. 14, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, wurde mit der Württembergiſchen Verdienſtmedaille ansgezeichnet. Dem Grenadier Karl Scheffel, Schaffner beim ſtädt. Stra⸗ Fenbahnemt hier, wurde für mutiges Verhalten vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz und die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille ver⸗ liehen. 9 Kanonier Hans Rühl, Schwiegerſohn der Witroe Kath. Scheuermann, Neckarauerſtr. 124, hat das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe und die Heſſiſche Verdienſtmedaille wegen Tapferkeit vor dem Feind erhatten Bürgerausſchußvorlagen. Die auf Dienstag, den 16. Jult, nachmittags 4 Uhr, einberufene Sitzung des Burgerausſchuſſes hat ſich zunlichſt mit einer Liegenſchaftserwerbung zu bejaſſen. Es handelr ſich un 6 in Käfertal, Neckarau und Feudenheim gelegene Grundſtücke im Geſamtflächenmaß von 5867 Quodratmeter. Die Kaufpreiſe und Kaufkoſtea bis zur Höhe von 7650 Mk. ſollen aus Grundſtocksmitteln getilgt werden. Der nächſte Veſchluß des Sradtcats zu dem die Zuftimmung erbeten wird, betrifft die Herſtellung von Plätzen und Wegen in der Gewann Vordere Huben im Staditeil Waldhoſ. Für Herſtellung eines öffentlichen Snielplatzes im Innern des zon der Korn-, Altrhein⸗ und Schieneaſtraßze gebildeien Baublocks und für Herſtellung der dieſen Spielplatz aufſchließenden Wege ſowie einer em Zuſemmenfluß der Schienen⸗ und Kornſtraße gebildeten Platzflache werden 29 670 Mk. bewilligt. die in den Voranſchlag der Jahre 1919 und 1020 einzuſtellen ſind. Es handelt ſich um den Bau⸗ biock Waldhof⸗Nord, auf dem durch obige Maßnahme ein ſogenannter „innerer Spielpiatz“ jür die Jugend gewonnen werden ſoll. Mit der erſtellung der Linden⸗ und Rollbühlſtraßze im Stadtieil Käſertal.(Müttelbewilligung und Straßenkoſtenbeizug) beſchäſtigt ſich der 3 Punkt der Tagesordnung. Der Stadtrats⸗ beſchluß lautet: 3) Die Lindenſtraße zwiſchen der Mannheimer⸗ und Rebenſtraße iſt nach Maßgabe des Voranſchlags des Tiefbauamts vom Oktober 1915 herzuſtellen. b) Die Eigentünter der Grundſtücke en dieſer Straße werden nach Maßgabe der„Allgemeinen Grund⸗ ſätze“ der Stadt Mannheim vom 27. Juli 1919 zur Tragung der Straßenkoſten in dem aus der als Anlage beiliegenden Beizugsliſte erſichlüchen Umfang— zu 100 Prozent— beigezogen. 8. Von dem Geſamtaufwand für die Straßenherſtellung zu 20385 Mk. iſt der cuf die Angrenzer entfallende Teilbetrag für Geländeerwerb und eigentliche Strauenherſtellung mit 11 685 Mk vorſchußweiſe bereiten Mitteln zu enmehnien. Der auf die rentierenden Gas⸗ und Waſſer⸗ leitungen entfallende Betrag mit 4300 Me. iſt darkehensweiſe der Kaſſe ber Erneuerungsſonds zu entnehmen, mit 5 Prozent zu ver⸗ zinſen und mit 3 Prozent zuzügſich der erſparten Zinſen zu tilgen. Der Aufwand für den Elraßenkanaf mit 5000 Mk. iſt in den nächſten 0 Jahren als Anlehen zu beſtreiten. 2. a) Die Rollbühlſtraße zwiſchen der Mannheimer⸗ und Re aße iſt nach Maßgabe de⸗ Boranſchlaas des Tiefbauamts vom Oktober 1916 herzuſtellen. b) Die Eigentümer der an der Bauflucht dieſer Steaße liegenden Grund⸗ ſtücke werden nach den„Allgemeinen Grundſätzen“ über die Um⸗ legung der Snaßenkoſten vom 27. 6. 1909 in dem aus der Beizugs⸗ Umfange(100 Prozent) unter Angrenzer erhobenen Einſprache zu den Straßenkoſten— 3 c Von dem Geſamtaufwand für die Straßenherſtellung zu 53 820 Mk. iſt der auf die Angrenzer ene⸗ ſallende Betrag für Geländeerwerb und eigentliche Straßenherſtel⸗ lung mit 29 264 Mk. vorſchußweiſe bereiten Mitteln zu entnehmen. Der auf die rentierenden Gas⸗ und Waſierleitungen entfallende Betrag mit 98000 Mk. iſt darlehensweiſe der Kaſſe der Erneuerungs⸗ fonds zu entnehmen, mit 5 Prozent zu verzinſen und mit 3 Prozent zuzüglich der erſparten Zinſen zu tilgen. Der Aufwand für Baum⸗ Pflonzungen und auf der ſüdlichen Straßenſeite mit 5306 Mk iſt in den Voranſchlag für 1919 einzuſtellen, die Koſten Abweiſung der von einem Teil Deutſch ſein heitzt Menſch ſein: wenigſteus für den Deutſchen, und vielſach auch für andere Bölker. Denn es heißt perſönlich ſein; es heißt eruſt ſein: es heißt fromm ſein: es beißt Gott und dem Göttlichen dienen. Es heißt leben. A. J. Langbehn. Bei deutſchen Bauern in polen. W. M. Im Südoſten von Lodz führt eine holprige Straße zwiſchen endloſen Reihen von klapprigen Taglöhnerhäuſern und häß⸗ lichen Mietkaſernen hindurch ins freie Land, in die polniſche Ebene. Die ragenden Schornſteine werden ſeltener, der Blick ſtößt ſich nicht mehr an ſtumpfen hohen Fabrikfenſtern, ſondern ſchweift frei übers Feld, ruht vielleicht hier und da noch auf ſchmucken Fabrikanten⸗ villen, gleitet aber mit Wohlgefallen über das wogende Aehren⸗ —— des Frühkorns, über ſaftiggrüne Kartoffeläcker und Gemüſe⸗ folder. Zwiſchen ſanften Hügelwellen geht der Weg, ſandig und ſtau⸗ big, ſchwer für die Pferde, wenn nicht die Fahrrinne bereits feſt ausgefahren wäre. Ringsum eine einzige grüne Welt. Da hebt ſich eine hohe Baumallee aus dem Aeckergewirr, ſchlante Pappeln recken ihre zitternden Kronen zum lichtblauen Himmel, und zwiſchendurch ſchimmern leicht rötliche Ziegeldächer. Hunde⸗ gebell kündigt ein nahes Dorf an. Die Kühe koinmen uns entgegen⸗ getrottet, lauter Zuruf aus Mädchenmund treibt ſie zur Seite, dem Entgegenkommenden aus dem Weg:„Hüh, vorwärts, Lieſe!“ Deutſche Worte! 2 8 Zwar zeigt das Ortsſchid ats Namen der Riederlaſſung „Starowa Gora“ an, aber deutſche Bauern ſitzen dort. Landsleute aus Heſſen, aus der Pfalz, vom Rheine her. Vor hundert Jahren etwa ſind ihre Vorfahren hinausgezogen ins polniſche Land, das unter ihrer Arbeit zu fruchtbarer Erde wurde. Ihr Dorf heißt Effinghauſen. Schon am erſten Gehöft iſt der deutſche Stempel unverkennbar. Ein ſchmucker Zaun zieht ſich um das Haus, das ganze Anweſen friedet eine Mauer aus Feldſteinen ein. Aus dem Vorgarten leuchten Stockroſen und Löwenmaul. Tauſendſchön umrahmen die kleinen Zierbeete, in denen Stiefmütterchen und Vergißmeinnicht blühen, auch ein echter Roſenſtrauch ſteht da. An der Hauswand kletiern Reben empor, Reben von echtem Wein „Er wird ſogar reif,“ erklärt der alte Bauer, der aus dem Koſtor tritt, und mit einem kernigen„Grüß Gott“ die deutſchen Brder bewillkommnet. Stolz deigt er ſeinen Beſizz. —— auch aus dieſen beiden aufgeputzten Menſchen! ſofort begonnen werden. Eine finanziell ſehr einſchneidende Vorlage befaßt ſich mit der Erwerbung des Gartengeländes Lauer und v. Seubert in M 6. Das Gartengelände ber Familien Lauer und von Seubert im Quadrat M 6, Lagerbuch 3758, 3759, 8763 und 3764, mit zuſammer 8912 Quadratmeter nebſt Zubehörden wird zum Geſamtpreiſe von 800 000 Mark erworben. Zur Zahlung des Kaufpreiſes und der Koſten werden Grundſtocksmittel in Höhe von 820 000 Mark be⸗ willigt. In der Begründung der Vorlags heißt es u. a. daß die Mög⸗ lichkeiten, große, zuſammenhängende, gebäudefreie Grundftücke innerhalb des Weichbildes der Altſtadt zu erwerben, nicht ſehr zahl⸗ reich ſind. Namentlich gelte dies von der Oberſtadt, und gerade in dieſem Stadtteil bedürfe die Stadtgemeinde in näherer oder fernerer Zukunft ein ſolches Gelände, bedingt durch die mit der Entwicklung der Stadt und der Einbeziehung neuer Gebiete öffentlicher Für⸗ in ihren Aufgabenkreis dauernd fortſchreitende Vergrößerung ſtädtiſchen Verwaltung und weiter bedingt durch die Lage des Rathauſes. Von den vorerwähnten Grundſtücken, die als„Sauer'ſche Gärten“ jedem bekaneit ſind, werden 388 Quadratmeter zur Ber⸗ breiterung der Bahnhofſtraße benötigt. Ein beſtimmter Verwen⸗ dungszweck für die reſtlichen 8579 Quadratmeter liegt nicht un⸗ mitkelbar vor, vorläufig wird die weitere gärtneriſche Verwendung in Frage kommen, vielleicht als Schulkindergarten. Der Geſamt⸗ ſteuerwert des Grundſtückes, das einige kleine, gartenhausähnlichc Hochbauten und Reſte alter Feſtungsmauern(um deren Erhaltung der Altertumsverein die Stadtgemeinde ſchon vor Jahren ange⸗ gangen hat) beträgt 386 200 Nark. Es kam ein Kaufpreis von 800 600 Mark zuſtande, was für den Quadratmeter 91.50 Mark aus⸗ macht. Das Gelände iſt aber als Bauplatzfläche zu bewerten, und der Preis entſpricht den in den letzten Friedensjahren in unmittel⸗ barer Nähe erzielien Preiſen, wenn auch der Preis für die Stadt⸗ gemeinde, die bis zur Verwertung der Grundſtücke mit dem Auf⸗ kaufen erheblicher Jinſen rechnen muß, ein recht hoher iſt. Der Fliegerangruüf auf Mannheim. Aus Anlaß des Flieger⸗ engriffs auf Mannheim am letzten Samstag ſind von Ihren König⸗ lichen Hoheiten Großherzog Friedrich, Großherzogin Hilde und Großherzogin Luiſc ſowie Staatsminiſter und Miniſter des Innern Dr. Freiherrn v. Bodman Beileids⸗ telegramme eingelaufen. Der Oberbürgermeiſter hat für dieſe Kundgebungen warmer Teilnahme im Namen der Stadt Mannheim den herzlichſten Dank ausgeſprochen. 8 Militäriſche Beförderungen. Vizefeldwebel Georg Göckel, in einer Feld⸗Pionier⸗Komp., Bauführer bei der Firma F. u. A. Ludwig, hier, wurde zum Offizier⸗Stellvertreter befördert.— Feld⸗ webel Wolf, wohnhaft Waldhof, Speckweg 53, wurde zum Offizier⸗ Siellvertreter befördert. — Ernannt wurde der Maſchineninſpektor Fritz Kirchen⸗ bauer in Karlsruhe unter Verleihung des Titels Oberſalinen · inſpektor zum Vorſtand des Salinenamtes Dürrheim. 2 Kriegsgefangenen⸗Fürſorge Rotes Kreuz. Es beſteht die Meglichkeit, eine A zahl Pakete mit Eßwaren und Rauchwaren gegen Einzahlung an Kriegsgeſangene in England zu befördern. Beſtellungen werden entgegengenommen: Kriegsgefangenen⸗Für⸗ ſorge. Tiaſtr. 19, vormittags—12 Uhr, nachmittags-—5 Uhr, cusgenommen Mittwoch und Samstag nachmittag. ür erholungsbedürſtige Kinder. Der Großherzog und die 3 auch in dieſem Jahre jeweils 24 Kindern aus Karisruhe, die erholingsbedürftig ſind, Aufnahme und Unterkunft für ſe 6 Wochen. Die Großherzogin Luiſe gewährt vom 1. Juli ab bis zum Herbſt jeweils 12 Kindern auf dem Schlößchen Egg bei der Mainau Sommeraufenthalt. Der Aufenthalt wird für jedes Kind ſechs Wochen betragen. 8 Die Anfuhr an Kohlen und Koks für die Hausbrandverſor⸗ gung hat ſich trotz aller Vorſtellungen bei den zuſtändigen Stellen noch nicht gebeſſert, daß man mit einiger Sicherheit damit rechnen kann, den Haushaltungen für die kommende Heizperiode die unbe⸗ dingt nötigen Hausbrandkohlen zur Verfügung ſtellen zu können. Es wird ſich deshalb empfehlen, daß die Haushaltungen einige Zentmer Brennholz einkellern, um ihre Brennſtoffvorräte auf dieſe Weiſe etwas zu vergrößern. Dies kann ſetzt um ſo eher geſchehen, als die Preiſe für das Brennholz durch die Höchſtpreisverorbnung gegenüber den früheren Sätzen nicht uner⸗ heblich herabgeſetzt wurden. k.—— für Dienſtreiſen während des Krieges. Die Beſtimmungen über Pauſchvergütungen bei Dienſtreiſen—§ uad Beilage 3 der Reiſeordmug, kriegsm. Eclaß vom 5. Februar 1912 (.B. Bl. S. 10) ſowie die für beſondere Fälle ergangenen Beſtim⸗ znungen treien k. Erlaß des Kriegsminifteriums im Heimats⸗ gebiet mit dem Bekanntwerden dieſes(22. 6. 1918) für die Perſonen des Soldatenſtandes mit folgender Maßgabe wieder in raſt: 1. Die Pauſchvergütung dient für alle perſönlichen Auslagen ausſchließlich der reinen Fahrkoſten. 2. Reben der Pauſchvergütung ſind bei Dienſtreiſen auf Eiſenbahnen uſw. Fahrſcheine auszuſtellen, miniſterium vorzulegen. Dies gilt auch für Beilage 3 Ziffer 2 der Reiſeordnung. Für den Bereich der beſetzten Gebiete werden die Generalgouvernements und gegebenenfalls die Armeeober⸗ kommandos— ſoweit nicht im Operations⸗ oder Et Quartier und Verpflegung ſicherzuſtellen iſt. Erlaß vom 18. 1918(A. V. Bl., S. 195 u. ff.) Ziffer 4— ermächtigt, in geeigneten Fällen angemeſſene Pauſchvergütungen in Grenzen Reiſegebühr niſſe feſtzuſetzen. Die Mütterberatungs- und Säuglingsfürſorgeſtelle findet vom 2. ds. Mts. ab nicht mehr im Alten Rathaus in F 1, ſondern in K 2, 32 ſtatt. Bolksbücherei für Muſik der Stadt Mannheim(. 2, 9, rechtes Erdgeſchoß). Im Monat Juni betrug der Beſuch von Abgabe⸗ und Leſeraum 455 Perſonen; theoretiſche und praktiſche Werke wurden insgeſomt 602 entliehen oder im Leſeraum Neuanmeldungen von Mitgliedern(Gönnerkarten zu 3 Mk. oder Erkennungskarten zu 50 Pfg.) werden während der Bibliothekſtunden— von—8 Uhr — entgegengenommen. Proſpekte ſtehen koſtenlos zur Ver⸗ ügung. * Die„ſpaniſche Srippe“, die nun auch in Deutſchland ihren Einzug gehalten hat, wird von den Berſiner Medizinalbehörden als un gefährlich—— Wie das„Berliner* mitteilt, erkſärte der Vorſteher der hakterioiogiſchen Abteilung des ſtädtiſchen Medizinalomtes, Dr. Seligmann, daß es ſich, den bis⸗ herigen Beobachtungen zufolge, um eine Influenza⸗Epidemie handle, wie ſie in den Jahren 1889 bis 1893 ganz Europa überzogen habe. Ein wirkliches Vorbeugemittel gegen die Erkrankung gebe es nicht. Ein Miiglied des Kochſchen Inſtituts hat bereit⸗ der neuen Kronkheit behandelt und in einem Falle den Influenzabazillus einwandfrei nachgewieſen. Seinen Beobachtungen zufolge werden ältere Perſonen weniger als junge Perſonen von der Krankheit befallen, die nach heftigem Fieber mit Schleimhäutzreizung innerhalb zwei bis drei Tagen harmlos verläuft. Die Gefahr für die Zivil⸗ bevölkerung hält er für gering. Bisher ſei bei den Erkrankungen noch kein Todesfall vorgekommen. * Aeber die Höhe der Mietsſteigerungen in Karlsruhe teilt der „Kriegsausſchuß für Konſumentenintereſſen“ in Karlsruhe das vor⸗ läufige Ergebnis ſeiner Erhebungen mit. D murden ihm bis⸗ er aufgrund der in den Tageszeitungen veröffentlichten ſtatiſtiſchen agezettel annähernd 400 Fälle von Mietsſteigerungen gemeldet. Von dieſen betragen die Erhöhungen in mehr als 100 Fällen 10—15 Prozent, in mehr als ſe 30 Fällen 15—20 Prozent Und 20—25 Prozent und dann eine ganze Reihe von Fällen bis 40 Prozent und mehr. Das genaue Ergebnis ſoll ſeinerzeit veröffent⸗ licht werden. « Berkehr mit Geſlügel in Würktemberg. Im württ. Stoats⸗ iger iſt eine Verfügung der Fleiſchverſorgungsſtelle über ver⸗ ſchiedene Aenderungen der Verfügung über Geflügel vom 1. Auguſt 1917 enthalten, die ſich auf die Befriſtung der Abgabe von Schlacht⸗ gänſen und ⸗Enten, ſowie BochRprelſe bezieht. Darnach dürſen geſchlachtete oder zum Schlachten beſtimmte Gänſe und Enten durch den Geflügelhalter, Züchter oder Müſter vom 1. November 1918 ab nicht mehr verkauft werden, da die Maſt von Gänſen zur Scho⸗ nung unſerer Gerreidevorräte nur Jurch Ausnützung der Stoppel⸗ weide geſtattet werden kann und dieſe höchſtens bis Eade Oktober mäglick iſt. Für lebende Gänſe und Enten ſind Höchſtpreiſe auch ſür Juni und Juli in entſprechender Abſtufung eingeführt wor⸗ den.(Gänſe: im Juni 12.50 Mk., im Juli 14 Mk., im Auguſt 15 Mk, nach dem 31 Auguſt 16 Mk. Enten: 6,25 Mk., 7 Mk., 7,50 Mk, 8 Mk.) Die geſteigerten Handelsunkoſten haben die Erhöhung des —— und damit auch eine Erhöhung des Ber⸗ br⸗ eiſes nötig gemacht. Kilogramm. * Einführung des Sparzwanges für Elſaß⸗Lokhringen. Eine Jugendpflege⸗Ordnung des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Herzog Albrecht vom 3. Juni dehnt dos von einzelnen Stellen ſchon erlaſſene Straßen und Rauchverbot für Jugendliche unter 18 Jahren auf ganz Elſaß⸗Lothringen aus. Sie dürſen vom 1. Juli ab nach 16 Uhr abends bis 5 Uhr morgens(noch Aufhebung der Sommerzeit von 8 bis 6 Uhr) öffentliche Straßen, Plätze und ebenſo Vergnügungsſäle, Lichtſpielhäuſer und Wirtſchaften nicht betreten, es ſei denn in Begleitung ihrer Eltern oder Auſſichtsperſonen oder zur Erfüllung eines ausdrück⸗ lichen Auftrags derſelben oder in Ausübung ihres Arbeitsverhält⸗ niſſes. Generell iſt der Ausſchank geiſtiger Getränke on Jugendliche ohne Begleitung der Eltern oder Aufſichtsperſonen und der Verkauf von Rauchmaterialien an ſie verboten Das einſchnei⸗ dendſte aber iſt der Sparzwang. Keinem Jugendlichen darf dom 1. Juli ab und ſchon bei dieſer Zahlung mehr Lohn ausbezahlt wer⸗ den, als 24 Mark die Woche(höchſtens ein überſchießender Betrag bis zu einer Markz. Der hiernach nicht auszuzahlende Teil des — 9 2——— 3 3 1 8 1— Söhnungs⸗ abſchnitt bei einer öffer arkaſſe, die die annehnien muß, auf den Namen des Hugentlichen einzuzahlen Wir Ber Maßgabe. daß dieſe Vetcäge wührend der Dauer des Kriegszuſtandes nur mkt Zuſtimmung des zuſtändigen Bürgermeiſters gehoben werden dürfen(Sperrvermerk). Ueber den an die Sparkaſſe ahgeführten Teil des Lohnes iſt dem Jugendlichen bei der Löhnung eine Beſcheiai⸗ gung zu erieilen. und der Jugendliche iſt berechtigt, monarlich einmal Dieſer beträgt nunmehr 4 Mk. für Das Wohnhaus hat noch Schindeldach, aber feſt gefügt iſt es und ſorgfältig geflickt, wo Spuren von Verwitterung auftraten. „Es iſt vom König von Preußen—— ſagt der Bauer, deſſen Sroßeltern einſt ſeinem Ruf gefolgt waren. Und ſonſt wie da⸗ heim im lieben Vaterlande: zur Seite des Hauſes die Ruhebank, auf der ein Sohn des alten Bauern ſein Pfeiſchen ſchmaucht. Erſt vor einigen Tagen kehrte er aus Rußland heim; hatte mit den Ruſſen fortgeniußt anno 14, Wagen und Pferde dazu und mehr als drei Jahre im Ruſſenheere Traindienſt getan. Nun iſt er wieder daheim, noch halb wie im Märchen kommt ihm alle⸗ vor. Hinter dem Wohnhaus der Wirtſchaftshof. Phylax raſt wie toll an ſeiner Kette, als wir ſichtbar werden. Ein paar Ferkel, hochbeinig und ach, ſo ſchlank, ſchnuppern an der Jauchegrube, auf dem Miſt thront der Hahn und kräht in die Welt hinaus, ale gäbe es nur ſeinen Harem. Aber Futterſorgen hat auch er. Wäre das polniſche Land nicht ſo fett und die Würmer ſo zahlreich, gewiß ſtände es ſchlimmer um das Hühnervolk als ſo. Das große Scheunentor gähnt gegenüber der Einfahrt in den Hof, den rechts und links Kuh⸗ und Pferdeſtälle abſchließen. Eine fremde Note bringt allein der Ziehbrunnen in der Ecke in das Bild, deſſen lange Hebelſtange faſt über das Dach hinausragt. Wir plaudern mit dem alten Bauern und ſeiner Bäuerin. Zehn Kinder hat ſie ihm geboren, alle leben. Er ſelbſt iſt ſchon uͤber 60 Jahre, ſeine Jüngſte eben erſt elf. Es ſteckt noch gutes deutſches Bauernblut in dieſem Menſchenſchlag! Sie ſprechen die Sprache ihrer Eltern noch recht unverfälſcht. Polniſch geht nur notdürftig.„Wie es ihnen ergangen ſei?“ Unter den Ruſſen ganz gut, erzählen die Leutchen, auch jetzt haben ſie keine Klagen. Nur„wenn der Krieg mal aus iſt“ kehrt auch in ihren Erzählungen häufig wieder. Noch während wir plaudern und uns an prächtiger Vollmilch laben, kommt Beſuch: blanke Achſelſtücke, ſtroßende Fangſchnüre, hohe Stulpſtiefel und eine ſchneidige Tellermütze flott auf dem Ohr, ſo ſtolzieren zwei ſehnige Geſtalten in den Hof, deren groben, arbeitsharten Geſichtern man den Bauern unſchwer anſieht. Du liebes Deutſchland mit all deinen Kleinheiten, wie ſchauſt—— 3 euerwehrleute aus Pabianice, ihrer reichen Uniform nach mindeſtens der Oberſt und ſein Adjutant. Steigen nicht Erinnerungen herauf an die Schützengilde und ihre hohen Würden im Ländle daheim? Aber brave Kerls ſind's doch. Wacker bei der Hand, wenn die Not ſie ruft, und Feuer bringt oft böſe Not bei den Holzhäuſern und den Schindeldächern hier. Kein Hilferuf verhallt ungehört; ſie ſtehen zueinander, die deutſchen Bauern hier im Polenland und ſind ſich bewußt, daß ſie eines Stammes ſind. Deutſch iſt ihr Leben geblieben, weil ſie ihr deutſches Herz bewahrt haben. St. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theater⸗Kachrichten. Die heutige Aufführung„Der arme Heinrich'“ beginnt um 7 Uhr.— Morgen gelangt„Der Barbier von Seville“ gur Wiederholung. Die Beſetzung iſt dieſelbe wie das letzte Nal.— In der neueinſtudierten Aufführung von Kleiſts„Zerbroche⸗ nem Krug“ ſind neben Robert Garriſan, der die Hauptrolle ſpielt, die Herren Fritz Alberti(Walter), Franz Everth(Ruprecht,, Hans Godeck(Licht) und Alexander Kökert(Veit Tümpel) beſchäß⸗ tigt. Die Mariha Rull liegt in den Händen Gliſe De Lanks, wäh⸗ rend die Brigitte von Julie Sanden, die Eva von Liſelotte Denere dargeſtellt werden. In Leſſings ⸗Philotas“ treten außer Fritz Odemar in der Titelrolle dic Herren Fritz Alberti(König), Haus Godeck(Parmenio) und Georg Köhler(Strato) auf. Die Spiek⸗ leitung liegt in Händen von Richard Gfell. Hochſchule für Muſtk in Mannheim. Die Reihenfolge der noch ſtattfindenden uß⸗Aufführungen iſt dahin—— als P den.Su————— abend der Kloſſen Direktor Zuſchneid und Kammerſänger Korſt, am Donnerstag, den 4. Juli der Kammermuſikabend mit Blas⸗ inſtrumenten aus der Klaſſe Direktor Rehberg mit Geſangsvor⸗ trägen der Klaſſe Keller ſtattfindet. Das Programm derechtigt zum Eintritt. 3 Von der Handelshochſchule. 1 Ueber Rumänien und die Petroleumfrage hält Geheimer Rat Profeſſor Dr. Gothein(Heidelberg) heute Diens⸗ tag abend 9 Uhr in der Aula der Handels⸗Hochſchule einen weiteren öffentlichen unentgeltlichen Vortrag, auf den hierdurch nochmars beſonders aufmerkſam gemacht wird. 3 Kunſt und Wiſſenſchaſt. Heidelberger Muſik⸗Akademie. Die erſte öffentliche Geſangs⸗Aufführung der Hei⸗ delberger Muſik⸗Akademie(Direktor Otto Voß) ſtellte der Leitung, Frl. Jeane Freund, ein vorzügliches Zeugnis aus. Unter ihren Schülerinnen haben ſich zwei in den Lorbeer qu teilen: Frl. Elſe Höhnes⸗Heidelberg entfaltete in der Szene der Erda aus der Oper Rheingold prachtvolles Stimm⸗Material, ihr tiefer, krafwoller Alt iſt tonrein und ſicher. Die Ausſprache läßt an Deut⸗ lichkeit noch zu wünſchen übrig. Sbenfo vielverſprechend 5. 4. I — 0 0—————————* den 2 über die erfolgte Zahlerng Eniſcheidung des Pürgermeiſters in Sachen der Auszahlung de⸗ habens iſt Berufung an den Kreisdtrektor. in den großen Sledten den Bezirkspräſidenten zuläſſig, die endgüntig entſcheiden. Wo Jugendamter oder Fürſorgeorganiſationen beſtehen, können dieſe vom Miniſterium mit der Entſcheidung betraüt werden, die alsdann endgültig iſt Jugendlichen und ſeine⸗ Jamilie maßgebend ſein. Mit Vollendung des 18. Lebensſahres und Beendigung des Kriegs⸗ erliſchr die Sperre; bei Eintritt des Jugendlichen ine Heer genügt zur über das Guthaben eine ſchriftliche Erklärung Des Trüppenteils. Bei Wegzug von Elſaß⸗Lotheingen kann der Zugendliche vom auswärtigen Heimats⸗ oder Arboitsort aus vom Bürgermeiſter oder Fürſorgeamt in Elſaß Lothringen die Auszahlung verlangen. Endlich werden die üblichen Strafen noch dem Belagerungszuitandsgeſetz angedroht. ——————————.—.——— Spialplan des üroflh. Hoi- u. Nafianal-Theaters Mannhelm Not-Theater Neues Theater 2 Jun Aboemerset C Der arme Helarich Dieustag] Minere Preise Aufang 7 Uur . Juli Abeurerent BDer Barbier vcn Seville Mittwechf Mittzere Preise Aukang? Ule 4 Juli Areem C Nediert: PBU Beunerstag] Deiee Pretee Pe Lg 3, Juli Abennement O Dharaileh- Vertiegelt Frettag] Miere Prelse Artang 7 Uur 4 Juli Kue Abcmrem. Neide Pr die Hobschau⸗ Seg Detee Preie a E. AuI Abernerieui D Gsötterdäamserung Sennteg Hcke Prebze Akang 5 Uur Maunheimer Schwurgericht. Mannheim, A. Juli Unter dem Vorftz von Landgrrichts⸗ Direktor Dr. Beuckiſer trat heute das Schwurgericht für das Britte Bierteljahr 1918 in ſeine Berhandlungen ein. Als erſter Fall gelangte zum Aufruf die Anklage gegen den 0 Bahre alten—— Guſtad Stellderger aus Krorau wegen im Amte. Stellberger war 17 Jahre Ge⸗ r in Kislau. Wegen eines Unfalls wurde er in⸗ re 1910 zur Ruhe geſetzt und erhielt dann den Poſten eines Steuererhebers in Sasbachwalden. 1913 lam er nach St. Leon. Bein und Weiber brachten ihn in Schwierigteiten. Sein Ein⸗ Wmnten betrug 2100 Mark, ſeine She iſt kinderlos. Durch zwei Dandtotrte, die er mit der Auszahlung von Entſchädigungen für eingegangene Kühe im Betrage von 880 Mk. und 800 Mk. hinaus⸗ kam aus Licht, daß er die ihm anvertrauten Gelder angegrifſen Die Bauern führten Beſchwerde beim Finanzamt Schwetzin⸗ wo ſich zeigte, daß der Steuererheber bereits zwei gefälſchie üttungen über die Beträge eingeſandt hatte. Am Amt war mau: Lereits über den allzzu en Vorſchuß Stellbergers ſtutzig ge⸗ worben. Im Ganzen fehlten 3768 Mk. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten ——— ihm die Ehremrechte auf 5 Jahre ab. Vert.:.⸗A. Die folgende Berhandlung wurde hinter verſchloſſenen Türen Seführt. Es hatten ſich wegen Verbrechens nach 8 21 und Mein⸗ Libs zu berantworten die Jahre alte Anna Horch aus Hoffen⸗ heim und die 25 Jahre alte Tängerin Luiſe Schubert aus Karls⸗ ruhe. Die Horch ſoll von einem ruſſiſchen Kriegsgefangenen ver⸗ haben* 10— 6 N——— aben, etwaige zu beſeitigen. Vor dem Kriegsgericht in Breklau, das den Ruſſen zu drei Fahren Zuchthaus derurteilde, hat die H. behauptet, ſie habe ſich nicht in anderen Umſtänden gefühlt, Die Sch., ſie habe an dieſer keinen Eingriff vorgenommen. Die Ge⸗ ſchworenen verneinten ſämtliche zwölf Schulbfragen, worauf die von den Rechtsanwälten Dr. Schottler und Dr. Fürſt(Heidelberg) perteibigten Angatlagten freigeſprochen wurden. — Dr. Seſer leitet die Verhandlung in dem lebien Falle, der heute zum Aufruf kam und in dem die Auklage anf Raub lautete. Zwei dürftige Jungen waren die Räuber, der 18 Jahre alte Hermann Kemptner aus Otterſtadt und der 19 Jahre alte Karl Schmidt aus Ketſch. Beide gehen der Arbeit gerne aus dem Wege. Schmibt iſt im letzten Jahr dreimal wegen Diabſtahls vorbeſtraft worden. Am 4. Mai ſahen die beiden unb roch i andere, jüngere Schlingel in der Wirtſchaft Zur Rheinau in Rheinau, wie der 17jährige Arbeiter Karl Treiber aus Plank⸗ ſtabt Geld— es waren 18 Nark— in eine Kaſſette tat, die er am Zeichen Tage gekauft hatte. Dabei fielen einige Patronen zu Hoben. Das bot den anderen Burſchen Anlaß. mit Treiber an⸗ zuknüpfen. Sie gaben vor, die Patronen um 2 Mark kauſen zu wolleu. Sobold ſie dieſe aber hatten, gaben ſie das Geld nicht her. ſondern Schmidt ſagte höhniſch:„Du bekommſt ſie wieder, wenn Du 3 Mark hergibſt.“ Dies ſpielte ſich bereits vor der Wirtſchaft an. Treiber erwiderte, er ſolle dir Patronen behalten, aber n in Ruhe lkaſſen. Statt deſſen folgten die Bier dem Plandſtadter, der den Pfod einſchlug, der dem Bahndamm entlang führt, und zwei gaben ſich den Anſchein, als ob ſie Treiber beſchützen wollten. Das war aber nur Argliſt, denn mittlerweile hatten ſich die anderen mit Stöcken verſehen, und nun wurde Treiber zu Boden geworfen, Mißhandelk und ihm das Geld aus der Taſche genommen. 6 Mark behielt Schmipt. je 1 Nark gab er den anderen. Nach ſeinen Merk⸗ malen war dieſer echte Lausbubenſtreich Raub, und es mußte der Apparat des Schtyurgerichts in Bewegung geſeizt werben. Die Geſchworenen folgten dem Verteidiger(.⸗A. Dr. Moexel) und ſprachen die Beiden nur des einfachen Raubs(ohne Waffen und Richt en einem öffentlichen Wege) ſchuldig, worauf das Urteil auf 6 und 9 Monate Gefängnis lautete. 2 Bei den Entſcheidungen ſoll das Wohl des Gegen die Rus dem Großherzogtum. * Lahr, 30. Juni. Auf dem hieſigen Friedhof wurden laut „Lahr. Zig.“ geſtern beiden feindlichen Fliege in unſerer Gegend im Lufttau— de ſamen Grabe zur letzten 9 wirki 3 3 enlagers einen würdigen Vi Forbach(Murgtah, 27. Junt⸗ rutes Iſenmaan⸗Brüc verſammlu We ſtatt. Fräſident S Jſenm bericht, der ergab, daß die Handel halhen Jahre eine große Arbdeit b Kananer, Dr. Lorh⸗Karlsruhe, der Kammer für 1918/1 gabe. abſchließt. Die? Wirtſchefts le Genoſſenſchaft guigeheißen ſiher die A * Tauf⸗ 11 2+. aun 5 Mim vechs Schluß der Verſamnuung wurde Oherbaninſpektors S Wrr Wert uler ſeine Beſichtigung Ar 3 Börgenemmen. Pfalz, Heſſen undò Umgebu 411 Saalbou hier ämpfer auf f Fo Naer Der Vor München,. verbandes, Stadtrat Wand⸗Neuſtadt be wies zutächſt darcauf in Bahern dem Hau Am Geldbeutel werde Steuerlaſten nach dem des Einkommans belc gehoben werde. ſhbrach dann Herr aus ſeinem Referat Herausgreifen. So ij berſicherungsilammeren gegahlten Verſicherungsg 1 während alle anderen Gelder für andere Zwecke, wie z. B. den Bau von Waſſerleitungen, die Feuerwehren„ verweyidet wurden. Der Vorſchlag der Regierung, einen Teil diaſer Ueberſchüſſe zur Förderung des privaten Hausbeſitzes zu verwenden, ſei f30—46 Einſparung w iberaus jachku e hateriſche hausbeſt hegahlt hat, Abgeordnetenkammer leider abgelehnt worden. Es we ſehen, daß nur durch die Erleichteru 1en S Wohnungen billiger werden können. Bei Beſprechung der Grund⸗ weriabgabe beſpricht Herr Humar die Stellungnahme des Londtag⸗ abgeorbneten und Bürgermeiſters Dr. Caſſelmann und drüch⸗ dabei den Wunſch aus, es möchte ein Geſetz erlaſſen werden, wonach alle Bürgermeiſter in Bahern ein Haus beſiten müßten. Dann würde vielleicht manches beſſer werden. Herr Humar fordert weiter die Einführung von Hausbeſitzer⸗Kammern und erörtert dann die Beſchlagnahme der Türklinken und Fenſtergriff Der Bemühungen der Hausbeſitzer ſei es gelungen, die Beſtimmungen dahin zu ändern, daß die Wiederherſtellungskoſten durch das Reich vetragen werden. Bezüglich der Mietpreisſteigerung ſtellt ſich der Redner auf den Standpunkt, daß Riete den Saſten entſprechen ſoll, die der Hausbeſitzer zu tragen hat. Zum Schluß beſpricht Herr Humar die Fliegerſchäden und den Hypothekenſchutz dunch die Haus⸗ beſtherbanken. An dieſen beifällig aufgenommenen Vortrag knüpfte ſich eine lebhafte Dabatte, in welcher Herr Körkel aus Kaiſers⸗ lautern den Vorſchlag machte, daß die Schullaſten dem Staat auf⸗ ebürdet werden, um ſo eine Umlagenherabſetzung der Gemeinden erbeigufühven. Herr Kennerknecht⸗Zweibrücken beſprach das Zwangsablretungsgeſetz und wandte ſich gegen dien den Städten zugeſtandene Ermächtigung, daß ſie bis zu 0 Wosent 3 2 Pripat⸗ eigentums enteignen dürfen. ——— Lethte Meldungen. Sngland der Feind des Jriedens.— 4 Beu der ſchwelzeriſchen Grenze, 2. Jall.(Püo- Tel. g. 4) Von einer ausgezeichneten Quelle wird aus dem Haag berichtet, daß das holländiſche Miniſierium Cort ven der Linde erklärte, es denke nichl daran, irgendwelche Irie⸗ deusinitlativen zu ergreiſen und begründer dieſe Mitteilung damit, deß ihm erſt vor kurzem von London aus bedeutel wurde, daß Eugland in ſedem Friedensſchritt eines Vermitt⸗ lers eine unfreundliche handlung erblicken müſſe. Ein neuer Friedensfühler aus Oeſterreich. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 2. Jult.(Priv.⸗Tel. g..) Der Züricher Korreſpondent des„Secolo“ behauptet aus guter Quelle erfahren zu haben, daß eine öſterreichiſche Perſönlichkeit in der Schweiz eingetrofſen ſei mit der Abſicht, die Frie dens⸗ fühler Reverteras wieder aufzunehmen. Die Perſönlich⸗ keit ſoll von der Gruppe Lammarſch und von Perſönlichkeiten aus der Umgebung des Kaiſers beauftragt ſein, Möglichkeiten zur Auf⸗ nahme von Verhandlungen zwiſchen der Entente und Deſterreich aufzuführen. Laut„Secolo“ hätte die Perſönlichkeit von der Möglichkeit einer bundesſtaatlichen Organi⸗ ſation Oeſterreichs geſprochen. Schließlich erklärt der„Se⸗ ——— 5 9 —— Höhne iſt Frl. Marg. Schaubhut⸗Heidelberg; jhre große, weiche Sümme zeigt eine weit vorgeſchrittene Kultur; ihr pianiſſimo iſt nd, ihr Portrag ausdrucksvoll und anſprechend. Auch Frl. Schmid feſſelte durch Beſeelung ihre⸗ ihre ſympathiſche umfangreiche Stimme füllte den Saal mit Leichtigkeit. Frl. Karlhubers glockenklarer beller Sopran i von großem Wohllaut, klingt nur in forte oft ſcharf. Frau Fabenbach ſang Brahms und Schubert mit der ruhigen Sicher⸗ heit einer ſchun zieimlich fertigen Sängerin; ihr Geſang iſt aber nicht frei von Härte. Frl. Sterner⸗Mannheim hat noch viel zu ler⸗ nen. Ihre Altſtimme von dunklem Timbre ſitzt noch nicht feſt, tremoliert zu ſehr und iſt nicht immer rein.— Den Schluß der g biſdete der dreiſtummige Chor Hebe deine—2 auf“ aue dem Gias; er wurde klangſchön und vornehm mit großer und Hingabe etragen. Am Ibach⸗Flügel begleitete Kapellmeiſter Roſenſtein⸗Mannheim feinfühlig und ſicher. Dem Berliner Königlichen Opernhauſe ſchreiht Karl Storck anlätlich einer Beſprechung der Kultus⸗ perhandlungen des Abgeordnetenhauſes im erſten Juliheft des Tũ s“ folgendes ins Stammbuch: Die Theaterſpieldlan⸗Frage iſt im Abgeordnetenhauſc mannigfach geſtreift, aber von keinem Redner ſyſtematiſch be⸗ it worden. Und doch hätte die gerade abgeſchloſſene Spielzeit des Berliner Königlichen Opernhauſes reichlichen Anlaß dazu ge⸗ n. Ich will einmal von der Frage der Neuheiten abſehen Eud nur betonen, daß es unbegreiflich iſt, wenn auch von ſcuen Seiten des Abgeordnebenhauſes, die gern das Auslaud angiehen, Riemals darauf verwieſen wird, Pariſer Oper verpflichtet 8 immte Anzahl neuer muſiialiſcher Werte Dienite des zeitgenöſſiſchen ens ſollte Gegenleiſtung für die reiche Subvention unbedi B für ſcheinen nicht übermäßig feinfühlig zu ſein. iche Piict ene⸗ walten und den Spielplan von höheren Geſichtspunkten aus zu ge⸗ ſtalten. Nun, im lezten Jahrc iſt an der Königlichen Oper in Berlin Verdi 48mal vertreten, und damit öfter als Wägner, Mozart und Weber zuſammengemommen. Ich bin ein leidenſchaftlicher Be⸗ wunderer Verdis, aber für dieſe Zahlen finde —— ich kein anderes Wort als: es iſt ein Skandal! Und beim gleichen Worte muß ich bleiben, wenn unſer köſtlicher Weber überhaupt nur ein iges Mal an die Reihe kommt, von Mozart nur„Figaros Hoc Spiel⸗ plan ſteht, weil die„neueinſtudierte“„Entführung Kritik herausgeſiellt wird, daß ſie nach einer einz verſchwindet. Aber man höre weiter:„Freiſchütz“,„Walk „Triſtan“,„Lohengrin“ und„Hänſel und Gretel“ ſind zuſammen nicht ſo oft aufgeführt worden, wie die unausſtehliche„Mignon“. Um die Ziffer der„Nartha“ aber zu erreichen, muß man noch den „Tannhäuſer“ dazunehmen. Ich meine, dieſe Dinge ſchreien zum Himmel. eine wüſtere Kriegsgewin i getrieben worde ſolchen Spielplan, der den hRlichſten Virtmof durch und durch ungebilde nobs f Ein doppeltes Bücher⸗Jubiläum. Welch großen Leſerkreis Ludwig Finckh, der ſchwäbiſche Dichter, mit ſeinen gemütvollen, im beſten Sinne volkstümlichen Büchern gefunden hat, das bekundet ein doppeltes Jubiläum, das er als Autor in dieſen Tagen begehen kann: gleichzeitig erſcheint non ſeinem Erſtlingswerk in Praſa, dem lyriſch beſeelten Ro⸗ ſendoktor“, das fünfzigſte Tauſend von dem entzückenden Ab⸗ idylk„Rapunzel“ das hundertſte Tauſend der Geſamtauflage. Kunſtmater Nathaugel Schmltt 7. Im 72. Lebensjahr iſt in Karlsruhe Kunſtmaler Nathanagel Schmitt geſtorben. Er ſtammte aus Heidelberg und hatte längere Ss iſt niemals mit einem Zeit in Rom ſtudiert, bis er 1884 hier ſeinen Wohnſitz nahm. Als Portrütmäler genoß der Verſtorbene in weiten Kreiſen einen guten Kunſtſchatz vornehm zu ver⸗ Kuf, 6 cüls“, habe die Perſönlichkeit die Schweiz wieder verlaſſen, ohne daß ſie mit irgend einem Alltierten Fühlung habe nehmen können. er ſchweigeriſchen Greuze, 2. Juli.(Prid⸗Tel. g. K. ſerläſſigen Quelle wird aus dem Haag berichtet, daß en Borgänge in Oeſterreich⸗Ungarn ſehr viel zur iegswillens der Engländer und tzliche Herabſetzung der öſter ⸗ die ſchon verlorene Hoff⸗ vier Jahren ergeb⸗ t. In London und ieder felſenfeſt daran, daß ſe nicht werde über⸗ menbruch von Deutſch⸗ lange auf ſich warten Laſſe, och ein paar Monate fori⸗ Aun In Aus der Akraine. Berlin. 1. Jul.(WeB. Nichtamtlich.) Die neue Rado Der ehemalige Miniſter des auswärtigen Schulden⸗ 5 wurde zum Geſandten in Bulgarien er⸗ nannt. Auf ein Uebereinkommen mit der öſterreichiſch⸗ungariſchen iſt der Poſtverkehr zwiſchen Oeſterreich * Regierung und der Ukraine wieder aufgenommen worden. Die Adreſſen müſſen ukrainiſch oder mit lateiniſchen Buchſtaber lene ſe Dampfergeſellſchaften führen Unterhand hiſchen Kommando zur Wiederherſtel⸗ Odeſſa—Konſtan⸗ ung tinopel⸗ Keine Teilnohme der Meen an den öᷣſſentlichen Gebeten 7 Sraukret ic„Kölniſche Volksgeitung n Wortlaut des Lucon öffentlichen Die⸗ ſpaniſche Kraukheit. EJ Berlin, 2. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die neue ſpaniſche Krankheit gewinnt auch in Berlin Ausdehnung. In den Großber⸗ liner Krankenkaſſen iſt in der letzten Woche die Zahl der krauk Ge meldeten um dreitauſend geſtiegen e Fälle ſind nur ganz vereinzelt vorgekommen, Todesfäll aupt nicht. Zu Beſorg⸗ nis iſt kein Anlaß vorhanden. * JBerlin, 2. Juli.(Von unſeret tag ſind ſoeben die Entwürfe e Legislaturperioden des Reichsta Lothringen zugegangen. Beim Rei zum 1. Januar 1920, beim Lan ember 1919 verlängert. Berſiner Büro.) Dem Reichs Verkängerung der und ſel Berlin, 2(Von unſerem Berl Büro.) Au Baſel wirt er Leiter einer 1 ößten Möbelfabrit in Lond ein Mitarbeite weizer Zeit erklärte, die Lage ini„ f ter, als vor einnem J ch anger Die fe geringſte; 8 6 I. cbenn f einkommen, Prozent ge⸗ 1 1 aum noch Rößel ange⸗ 1 6 2 Amſt(7B. Der ſozialiſtiſchen er London ein von Zeitung Het Volk zufolge ie Branting, Albert Thomas, del, Longuet, Huy⸗ mans und anderen Delegierten der Arbeiterkonſerenz unterzeich netes Telegramm, in dem das Bedauern ausgeſprochen wird, daß Troelſtra der Reiſepaß nach England verweigert wurde und die Delegierten infolgedeſſen außzerſtande waren, mut ihm„Fur Er⸗ reichung des gerechten Friedens, den ſchen, zuſammen⸗ zucrbeiten r 4. f Handel und industrie. Frankturter Wertpapierbörse- Frankfurt a., 1. Ju. Abendberse. Bei stillemm Geschätt Seigen die Kurse den Stand der Mittagsbörse nur geringe Vera 3 mcberungen, doch ist eine gut betraupiete Tendenz vorherr⸗ Schend. Von Einteitswrerten notierten Adleriabrik Keyer, Maschä- Rertabrik Egüngen, Frankiurter Maschinenfzbrie Pokorny und Vittelend, Porzeln Wessel, Metell Bing, Metallbank höbier. Wiener Wertpapierbörse. Wien 1. Juli. 3* Börse verkelute mangels eider Kräftigeren Amegung Stiller Haltung. Zu Begiun Wirketen die Antwort Enghds aul die Rede des deutachen Staatssekæretäre von Kühlmann und das der Erute weuig körderliche Wetter ver⸗ stimend, 80 daß die Eröffuung meist Eicht kerabgesetzte Kurse Verlaue wurden jedoch im Fiablick auf die Zeigte. Im weiteren Einzelne Rückkäufe N Einbußen wieder berein iunerpolitischen La cie aufänglichen Klei gebracht wurden. Die Gesambewegung hielt sich andauernd in engsten Crenzen. In den Schranben waren Elelktrizitäts- und Ver- sicherungsaktien sowie die Werte der chemischen Fabriksunterueh- mingen geiragt, während Flußschiffahrts- und Zemeutalctien an- geboben Waren. Gegen Hafter begehrt. Lezte Mandeisnachrienten. Leipzig, 1. Juli.(WIB.) Die Kammmgarnspinnerei Stochr u. Co.,.-., beruft aut den 27. Jul eine neue Geueralversamm lung Zun Beschlußlassung über die Bilanz für 1917 ein, nochcem in der Generalversammlung im April d. J. aut der Ver⸗ Waltung die Beschlußiassung über die Bilanz und die Oewintwer⸗ teilumg ausgesetzt worden war. Gegenüber einer 1 Aussicht geuonmnenen Dividende von 8 Prozeut schlagen die Ver- Waltungsorgane runmehr Ausschttttung von nur 6 Prozent Divi- dende vor; 18 Soll das—— um 800 000 Mark verstäflet werden, anstalt der ursprünglick vorgesehenen Ex⸗ höhung um 400 000 M. ———....———........——..——..————— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Pogelstetian vom Detum Rheim 27 1 1 4— Möaingenz:)„ 28 30 28 22 2 ee r 5 EEEEAE eohn, 2 Uar Maxan Lee 28 Raanheim„ 4 44 43 47 48 40 442J Korgene 7 Mea2 188 1 18% 8 k 12 Uhe 99 3290290289.8 28 Vorm. 2 Ubr. NC Meotben, 2 Uin, — BE 42f W annhem* 4 8 5 2 Bellüren: e er K. +* Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Vorans Auk Schluß wurden Staatseisenbahnwerte leb 64. 1. Uabefugter Mechdrrok wird geriohtiich vertolgt 8. Juli: Wolkig, viellach bedeckt. ziemlich warm, 9 4. Juli: Sonue, Wolken, warui. 3 5• Juli: Wenig verandert. 9 G Juli: Wenig wudert 5 8 ——————— 7 6 Talliche eröſſentlicungen der Stabtgemeinde für Für—* ML. 9 eee Dienstag, den 2. Jufi 1918. Nr. 301. 5. Seite. Mittwoch, 3. Juli, gelten ſolgende Marken: I. Für die Berbraucher: Butter: Pfund die Buttermarke 82 in den Verkau—— 581—1000, ferner für Pfund die Buttermarke 8 in den Verkaufsſtellen—800. Kondenſierte Milch: Für 4 Pfund kondenſierte, ge⸗ zuckerte Vollmil zu 50 Pfg. die Buttermarke 81 in den Baeee Mager⸗ ud. Buttermilch: Für 56 Liter die Marke 28. In der vorigen Woche geſtatieten die Milchein⸗ gänge die tägliche Ausgabe von 100 ſüber Boll⸗ milch Auch an Mager⸗ und Butterwllch konnten täglich 100 ausgegeben werden mit Ausnahme von Freitag und und 83 verteilt werden konnten. U. Für die Berkaufsſtellen: Bei den Großzändlern ſind zur Abgabe bereit: Für die* 801—580 am Nittwoch, den 3. Juli ds. Eier: Für 881—550 am Mitt woch, den 8. Mts.(1 Inlandei zu 28 Pfg.) Kartoffelmehl: 84128 Gramm): Für die Kolonial⸗ erkaufsſtellen—988. * Saabe ſches Lebensmittelamt C 2, 16/18. Reichskleiberſammlung! Letzte Aufforberung zur Abgabel Infolge des Andrangs und deſen für die nöchſte —0 e zu exwartende Steigexung rufen wir alle rück⸗ Räabisen Ablieferungs pflichtigen hiermit auf für Nittwoch, den 8. Juli F, 6. K für Dounorstag, den 4. Juli* K.. Freitag, den 5. Juli M 4———*+ 9 4 P far ntag, für Dienstag,— 3 8 8. 7 der—— tädt. Bekleibungsſtelle F 8 Kleideräuderſtube(P 6. 20). achgemäbe Anleitung zum W alter Sleider. Einſchreibegebühr 50 Pfg. für ein Kleidungs⸗ fück. Gcöffnet von—12 Uhr und von—6 Uhr.N68 ukaus Cerielbach Sühlertat: Bad. Schwerzwalc empfiehlt sich cum Ferien- Auienthalt. Schöne ruhige Lage direkt im Walde. Gute erpllegung. Pensionspreis von 10 Mark an. 2122 Näheres durch Besitzer E. Vreisger. aller Art.) f 90 gen Fällen. Ohne Berufsstöruns. Z81K ee-Lustat Aünes ⸗ 2 Schnellste Eriolge. Tel 8 auch beihertnäcki- — 12—12 kud 10—8 Ur, Seratagz ua—1., Prime Slaserkitt i Weiss, Lelb und braun, in 25- und 50-ks. Dosen, jederzeit sotort lisferbar. Besto Gualität. Telephon. Auruf 7616. 2552 Gänsslen& Co., Fatben- und Lackfabrik Mannbelm R 1, 12. ————+— ordunus für die Hafen⸗ Orbteriere Bom J. Inli 1018 ab 88 ktreten in der Betriebs⸗ au weinen bekaunt billigen und Gebübrenordnung Freisen 805 einige Aenberungen ein. Rolrsohlen, Sandalenholrer Nähcre Ausku uft er⸗ 2 teitt, das Gr. Oüteramt wit unc ohne Absatz, — 23 4 9 Alle Sorten Karlsrube, 28. 18. Er. 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