— * Tatktik unſeres führenden Berantwortlich für den und Dr. Fri 2283—————— r. Haas Drud u. ag: Drucere aundelger General Anzeiger& m. 3 imtlich in mannheim— Celegramm Adreſie? General ⸗Anzelger Mannbein.-— Fernſprech⸗ An · ſchluß Eint Mannheim. Ur. 7940 7941. 7942. 7948, 794, 7843 und 7940— Konto: Ur. 2917 cudwigsbater am Rhein Wittags⸗Ausgabe. onoral9 1 Oie 1 Molonetzeile 40 Pfenng, Fuen K4* S ormkttags 8/, Uhr. Wendblatt nachmittags 2½ Uhn für 5 zetgen an beſtimmten Cagen. Stellen und gusgaben wird deinn Den 4 antwortung—*—— 1— n. 5 ————— del der poltabded..70 Enzel⸗Ar: ioh. 1918.— Nr. 305. „ Minagdlan Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezick Mannheim.— Oos Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. Eugliſche Pühlarbeit, Kühlmnaun und Scheidemann. Die 9oz aldemolratie im vierlen Kriegsjahr. . Im Reichstage hat es geſtern tief bedauerliche und pein⸗ liche Szenen gegeben. Herr Ledebour, der unabhängige Sozialdemokrat, hat das deutſche Proletariat zur Revolution aufgefordert. Herr Scheidemann hat Kühlmann gegen die Oberſte Heeresleitung ausgeſpielt, die Regierung Zegen letztere ſcharf zu machen geſucht; behauptet, daß bei der Heeresleitung die Lüge, bei Herrn von Kühlmann die Wahr⸗ heit ſei— das iſt oſſenkund der Sinn ſeiner Worte nach dem Bericht des WTB. Auch Scheidemann ſagt alſo, es kann keinen entſcheidenden militäriſchen Sieg geben. ekanntlich hat die engliſche Regierung eine Antwort auf Kühlmanns Rede gegeben, die uns ezeigt hat, wie maßlos klug die iſeres iplomaten gegenüber den Alltierten geweſen iſt. Dieſe Antwort lehnt Kühlmanns„offenbares Frie⸗ densangebot“ ſchroff und entſchieden ab: England denkt nicht daran, Deutſchland freie Hand im Oſten zu geben, das würde dann ja aus dem 8 viel ſtärker hervorgehen als es in ihn eingetreten iſt. Den Mut zu dieſer harten Sprache gewinnt die engliſche Regierung, weil ſie in der Kühlmannſchen Rede eine intereſſante Beleuchtung der inneren deutſchen Ver⸗ Bältniſſe“ gefunden hat:„Kühlmann läßt durchblicken, daß die einſichtigſten Köpfe in Deutſchland von großer Beunruhigüng erfüllt ſind“. Wie ſehr hat Herr Scheide⸗ mann mit ſeinem geſtrigen Auftreten dieſe— objektiv falſche —. Auffaſſung von Deutſchlands innerer Kraft und Zunerſicht geſtärkt! Würde England erſt heute Antwort an Kühlmann geben, ſie würde noch ſchroffer, mitleidloſer ausfallen. Die Ablehnung des Etats durch, die Sozialdemokratie würde dieſe Antwort nach übermütiger geſtalten: wir hören es ja jetzt jeden Tag, daß„das engliſche Volk niemals ent⸗ ſchloſſener war als heute, den Krieg zu einem ſiegreichen Ende zu führen“: Bonar Law bei der Eröffnung der interalliierten Larlamentariſchen Konferenz. Herr Kühlmann wie Herr Scheidemann mögen geglaubt haben, der Wahrheit zu dienen, ſie haben aber auch ſehr die Stärkung dieſer Stimmung in England gefördert, die an ſich durchaus nicht leichk zu halten iſt. England leidet ſchwer unter dem Kriege. wir haben es erſt geſtern wieder aus dem engliſchen Unterhauſe gehört, wie ſehr das Land unter der Ausſchöpfung der Ar⸗ beitskräfte für Heereszwecke leidet. Die peſſimiſtiſchen Stim⸗ men, die aus Deutſchland herüberſchallen, die Etatsverwei⸗ gerung Scheidemanns, die Revolutionspredigt Ledebours wer⸗ den zweifelsohne aufſtachelnd in England und Frankreich wirken. Wir wiſſen nicht, ob ſo geſehen, Herrn von Payers und der bürgerlichen Parteien Antwort auf die ſozialdemokratiſchen Herausforderungen entſchieden genug war. Es handelt ſich uns nicht um Polemik. Aber zugleich mit den drohenden Wor⸗ ten Scheidemanns hätten hellere, kräftigere Bekenntniſſe des eiſernen Wollens, der harten Zuverſicht, der auch durch Kühl⸗ manns Skepſis nicht zerſetzten Gewißheit, daß mir den Kampf mit England ſiegreich beſtehen werden, herübertönen müſſen. Herr von Kühlmann und Herr Scheidemann ſind nicht der Ausdruck des deutſchen Volkswillens und des deutſchen Gei⸗ ſtes, wenn man auch das Gewicht der Maſſe mit in die poli⸗ tiſche Rechnung ſtellen muß. Hätten wir einen politiſchen Führer von der Größe und dem Wollen unſerer Heerführer — die Sozialdemokratie würde bald die Grenzen ihrer Macht erkennen und England würde erkennen, daß die Sozialdemo⸗ kratie nicht das Sprachrohr der Mehrheit des deutſchen Volkes iſt. Englands Wühlarbeit in Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland liegt vor aller Augen. Um ſo mehr brauchen wir ſtarke emporreißende Führerperſönlichkei⸗ ten auch in der Politik, die verhinderten, daß die Stimmun⸗ gen und Aeußerungen der Schwachen, der Peſſimiſten und der deutſchen Macht Feindſeligen nicht noch dem ungebrochenen engliſchen Kriegswillen in die Hände arbeiten. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 4. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Die Neue Züricher Zeitung meldet ous Paris: Der Präſident der engliſchen Marineliga Wilſon hat an das Journal des Debats einen Brief gerichtet, in welchem er erklärt, 550 000 Matroſen und 300 000 Maſchininſten der engliſchen Handels⸗ marine hätten beſchloſſen, Deutſchland auf 5 Jahre und acht Monate zu boykottieren. Es dürfte während dieſer Zeit kein Deutſcher und keine deutſche Warc auf engliſchen Schiffen befördert werden. Er hoffe, daß Frankreich ſich dieſem Vor⸗ gehen anſchließen werde. Trotlt gegen die Alſiierlen. Moskan, 28. Juni.(WTB. Nichtamilich.) Trotzky joll geäußert haben, daß der Rat der Volkskommiſſare eine Einmiſchung der ehemaligen Verbündeten in die inneren ruſſiſchen Angelegenheiten als einen feindlichen Akt gegen die Selbſtändigkeit der Sowjelrepublik auſieht. Das bisherige Wahlergebnis in Petersburg iſt das folgende: 406 Bolſchewiki, 30 Bolſchewiki⸗Anhänger, 51 linke Sozialrevolulionäre, 19 rechte Sozial-Revolulionäre und 29 Menſchewiki. „Shisn“ meldet, daß außer Berirelern Frankreichs und der Bereinigten Staaten von Amerika ſich zurzeit in Wo⸗ logda auch eine engliſche Militärmiſſion be⸗ findei. Aus dem Gouvernemeut Oloneh ſind dem Rate der Volks⸗ kemnmiſiare dringende Telegramme über eine Hungers⸗ uot zugegangen, ebenſo von den Kulebaka⸗ und den Inſerfti⸗ Werken. Die ſibiriſche Regierung hat ein Ausfuhrverbot für Gelreide und Vieh erlaſſen. „Prawda“ teilt mit, daß die Reiſe nach der Murman⸗ küſte wegen der Nahrungs⸗ und der Wohnungsnot ver⸗ boten worden iſt. Moskau, 28. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Preſſe⸗Ve⸗ richten zufolge wird die Naphthanot bedrohlich. In den Wolgahäfen liegen ſtatt 105 Millionen Pud Nayhtha wie im Jahre 1917 jetzt nur 12 Millionen. Man hefürchtei auch ein baldiges, gänzliches Skocken der Wolgaſchiffahrt wegen des Mangels an Nayhiha. Die japaniſche Intervenlion. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 4. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Die Schweizer Depeſcheninſormation meldet: Journal des Debats meldet aus Tokio, daß der Beſuch des engliſchen Prin⸗ zen Connaught dort als bedeutungsvolles Er⸗ eignis aufgefaßt wird, mit dem auch in nächſter Zeit er⸗ folgende Aenderungen in der japaniſchen Regie⸗ rung in Verbindung zu bringen ſeien. Der Miniſterpräſident Graf Terauchi wird wahrſcheinlich zurücktreten und durch den Marquis Saloni erſetzt werden. 13 5 8 Die Pühlarbeit der Eutente in Deſierreich⸗Ungarn. Abſcheuliche Gerüchte über das Kaiſerpaar. Wien, 3. Juli.(W7B. Nichtamtlich.) Meldung des Wiener K. K. Jelegraphen⸗Korreſpondenzbüros. Heute Vormittag erſchienen die Abgg. Waldner, Hofrat Schöpfer, Teufel und die Frei⸗ herrn von Penta und Mataja beim Miniſterpräſidenien Dr. Ritter von Seiidler, um ihn auf die ſeit einigen Tagen in Um⸗ lauf beſindlichen Gerüchte aufmerkſam zu machen, welche ſich in einer, die Gefühle der patriotiſchen Bevölkerung tief verletzenden Weiſe mit den allerhöchſten Perſonen des Kaiſers und der Kaiſerin beſchäöftigen. Die Abgeordneten ſtellten an den Mi⸗ niſterpräſidenten die Anfrage, was ſeitens der Regierung geſchehen ſei, um dieſen empörenden Machenſchaften wirkſam zu be⸗ gegnen. Von Seidler erklärte, daß ihm die in Frage ſtehenden Gerüchte wohlbekannt ſeien. Er mache ſich zum Dolmetſch der Ge⸗ fühle aller Bevölkerungskreiſe, indem er ſeine tiefe Entrüſtung über dieſe niederträchtige, geradezu ſinnloſe Ausſtreu⸗ ungen ausſpreche. Beézüglich der Quelle dieſer unerhörten, ſyſte⸗ matiſch betriebenen Verhetzung könnte ein Zweifel nicht heſtehen. Sie gehöre in das Arſenal unſerer Gegner, die kein Mittel ſcheuen, um das Gefüge der Monarchie zu erſchüttern, und die ſelbſt vor dem Verſuch nicht zurückſchrecken, jene feſten Bande inniger Liebe und Verehrung, die das allerhöchſte Kaiſerhaus mit der getreuen Vevölkerung verknüpfen, zur Lockerung zu bringen. Er brauche nicht zu ſagen, daß dieſer Erfolg dieſem ſchamloſen Treiben nicht beſchieden ſein könne. Kein vernünftiger Menſch werde an einen derartigen Unſinn glauben. Jedenfalls verbürge er, der Mi⸗ niſterpräſident, ſich perſönlich dafür, daß alle jene abſcheulichen Ge⸗ rüchte, die in der letzten Zeit über ihre Mojeſtäten verbreitet worden ſeien, nicht einen Schatten von Wahrheit enthalten. Die Ver⸗ breitung derartige Märchen ſei demnach ein höchſt verderbliches Vor⸗ gehen, dem mit aller Strenge des Geſetzes werde entgegengetreten werden, da durch ſie den Manövern unſerer Feinde geradezu Vor⸗ ſchub Kuſeh⸗ und das Baterland ſchwer geſchädigt werde. Es werde ohne Anſehen der Perſon rückſichtslos vorgegangen werden. Es ſei Pflicht eines jeden Staatsbürger, die öffentliche Verwaltung bei der Unterdrückung dieſer ruchloſen Umtriebe zu unterſtützen, wie dies in ſehr erfreulicher Weiſe auch bereits geſchehe. Er verweiſe ins⸗ beſondere auf die impoſante Kundgebung, die der katholiſche Volks⸗ bund kürzlich veranſtaltet habe. An die Heren Abgeordneten wende ſich die Regierung mit der dringenden Bitte. in dem gleichen patrio⸗ tiſchen Sine wirken zu wollen. Die erſchienenen Abgeordneten nahmen die Mitteilung des Miniſterpäſidenten mit Befriedigung zur Kennt⸗ nis und ſicherten ihm ihre und ihrer Parteien loyale und patriotiſche Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 3. Juli abends.(WB. Amilich.) Oertliche Teilkämpfe nördlich der Aisne. Bei erfolgloſen Erkundungen nur ſchwere Verluſte erhalten. Berlin, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die wieder⸗ holten Angriffe nördlich Albert koſteten den Englän⸗ dern hohe blutige Verluſte, das Vorfeld liegt voll von engliſchen Toten. Auch ſonſt bezahlten die Engländer, Amerikaner und Franzoſen die Verſuche, durch Patrouillenunternehmungen und Teilangriffe die deutſchen Linien zu erkunden, mit erheblichen Opfern. Im Kemmelgebiet zwiſchen dem Walde und dem La Baſſeekanal hüßten die Engländer bei mißglückten Un⸗ ternehmungen mehrfach zahlreiche Gefangene ein. Eine ——— Großpatrouille, die öſtlich von Reims nach ſtarker Artillerievorbereitung vorzuſtoßen verſuchte, kam im deut⸗ ſchen Sperrfeuer nicht über das eigene Hindernis hin⸗ aus. Den Amerikanern wurden nördlich von Larpitzen zwei Maſchinengewehre abgenommen. Das ſchwere deutſche Flachfeuer beſchoß franzöſiſche Induſtrieanlagen bei Pom⸗ Mitarbeit zu. pey, Bienlouard und Dimbesle mit beobachteter guter Wirkung. Eine plumpe franzöſiſche Lüge. Berlin. 3. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der Funkſpruch Lyon vom 29. Juni nachmittags behauptet, bei dem deutſchen Flugzeug„Fokker D. 7 Nr 2371“, das kürzlich in die Hand der Franzoſen gefallen ſei, hätte ſich eine beſondere Art Exploſiogeſchoſſe befunden. Dieſe Exploſipgeſchoſſe * Beſtimmungen des Völkerrechtes wider⸗ prechen. Die franzöſiſche Meldung trägt ſchon dadurch den Stem⸗ 81 der Lüge, daß ſie offenſichtlich eine gefälſchte lugzeugnummer angibt. Die Nachforſchungen, die die deutſchen Behörden nach der fraglichen Munition an⸗ ſtellen wollten, ergaben die Feſtſtellung, daß ein Flugzeug „Fokker D. 7 Nr. 2371“ in einer deutſchen Fabrik überhaupt niemals gebaut wurde und von den deutſchen Streit⸗ kräften niemals über den Feind geflogen wurde. Ein weiterer inkerallüerter Kriegsrat in Verſailles. m. Köln, 4. Juli.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung mel⸗ det von der Schweizer Grenze: Wie die Tribuna meldet, ſoll demnächſt in Verfailles ein weiterer interalliierter Kriegsrat ſtattfinden, Aypell an den Heldenmut und die Valerlandsliebe. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 4. Juli(Priv.⸗Tel. g..) Der„Patin“ meldet: Ler Armeekommandant erließ einen Armee⸗ befehl, der das Datum des 30. Jimi trägt, und von den bevor⸗ ſteheuten erhohten Anforderungen an den Heldenmut und die Vaterlandsliebe des Heeres ſpricht Der Wiener Bericht. Wien, 3. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Amllich wird ver⸗ laulbart. Geſtern, am frähen Morgen, ſetzie an der ganzen Piavefront von Saſegana abwärts, heftiges italieniſches Geſchützfeuer ein, das ſich ſüdlich von san Donna in unſeren Abſchnilten bis zum Trommel⸗ feuer ſteigerte. Einige Stunden ſpäter ging im Piave⸗ MRündungsgebiet feindliche Infanterie zum Angriff über. 3 In erbiltertem, den ganzen Tag über währenden Kampfe vermochte der Gegner, abgeſehen von kleinerem Raumgewinn bei Chieſa Nevanirgends einen Erfolg zu erringen. Auch ſein Berſuch, am Südflügel bei Revecoli unter dem Schutz feindücher Seeſtreitkräfte Infanterie an Land zu werſen, ſcheiterie in unſerem Feuer. Ein italieniſcher Aebergangsverſuch bei Zenſon wurde vereitelt. An der veneziauiſchen Gebirgsfront war die Kampftätigkeit gleichfalls außerordentlich re ge. Weſilich des Aſolone wurde ein ſtarker Angriff durch das bewährſe öſterreichiſche Inſankerieregiment Nr. 49 im Gegenſtoß aufgefangen. Auch öſilich des Cal del Roſſo und bei Aſiago wieſen wir italieniſche Borſtöße ab. An der Tiroler Weſifront mäßige Artilleriekämpfe. Wie nachträglich feſtgeſtellt wurde, war es Oberleutnank Barwi mit dem Jugführer Cauer als Piloten, der den viel ⸗ genannten italieniſchen Jagdflieger Major Baros am 19. Juni b hat. a 8 Der Chef des Gereraſſabs. Die ſeirblichen Heeresberichle. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 3. Juli vormittags. Zwiſchen Oiſe und Aisne führten wir einen Teilvorſtoß im Norden von Moulin⸗ſous⸗touvent aus. Unſere Truppen nahmen die Stellungen der Deutſchen in einer Front von drei Kilometern Länge und 800 Metern Tieſe. Die Zähl der bis jetzt gemachtem Gefangenen be⸗ trägt 220. Im Weſten von Chateau⸗Thierry, in der Gegend von Vaux, ſcheiterte ein deutſcher Angriff im franzöſiſchen Feuer. Die Franzoſen behielten Gefangene in ihrer Hand. Andere Vorſtoß⸗ verſuche der Deutſchen im Nordoſten van Moncel und im Oberelſaß blieben ergebnislos. Auf der übrigen Front war die Nacht— Engliſcher Bericht vom 3. Juli vormittags. In der Nacht griff der Feind nach heftiger Beſchießung an und nahm den größten Teil des Geländes wieder, das am Abend des 80.—.— von uns in einer kleinen Unternehmung gewonnen war. Erfolgreiche Vorſtöße wur⸗ den von uns bei Bohelles, Moyenville und Merris auseführk, wobei jedesmal einige Gefangene in unſerer Hand blieben. herr v. Payer gegen Scheidemann. 5 Berlin, 4. Juli. (Von unſerm Berliner Büro.) Die Gegenſätze, die durch die Kühlmannrebe und nach ihr in die Oeffentlichkeit getragen worden waren, ſind geſtern noch einmal aufgebrochen. Man war bei der dritten Leſung des Haushalts und es ſchien ſtillſchweigendes Uever⸗ einkommen, ſie ſo kurz und ſchmerzlos als möglich zu machen Die bürgerlichen Parteien wollten anfangs überhaupt nicht das Wort nehmen. Nach den beiden ſozialdemokratiſchen Rednern ſollte die Ausſprache geſchloſſen werden. Da hat es Herr Scheidemann für ein partei⸗wohlgefälliges Werk gehalten, von neuem an die noch nicht vernarbte Wunde zu rühren und der Regierung zuzurufen: Londrat werde hart!, — zu Deutſch: Zivilregierung wappne dich gegen die Oberſte Heeresleitung. Manches von dem, was der ſozialdemokratiſche Redner ſagte, mochte, wenn man es ſo hörte, leidlich ſcheinen. Man kann in der Tat allgemach zweifeln, ob etwas bei den Fliegerangriffen hüben nud drüben erreicht wird. Was durch das Blut unſchuldiger Frauen und Kinder ſo teuer bezahlt wird, kann nicht für ein erſtrebenswertes, Ziel gelten. Auch in dieſen Stücken ſollte es noch einmal mit dem Weg der Abrede verſucht wer⸗ den, den wir ia bei dem Gefangenenaustauſch ſchon mehrfach geaavoen ſind. 2. Seite. Nr. 305. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Miitag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 4. Jult 1918. Es iſt auch nichts dagegen einzuwenden, wenn einmal über die Gegenſätze zwiſchen Regierung und Heeresleitung geredet wird. bei allen Kriegführenden vorhanden und clſo auch vermutlich bei uns. Wir müßten Halbgötter ſein, nicht fühlende, von Leidenſchaften bewegte und darum bisweilen auch irrende Menſchen, wenn nach einem vierjährigen Krieg hier alles zu⸗ ginge wie in einer Bibelſtunde für Spittelweil lein. Der Ton macht in dieſen Dingen die Muſik. Der Ton aber, deſſen Herr Scheidemann ſich befleißigte, war ganz und gar auf die Agitation, auf die Wirkung draußen vor dem Tor berechnet. Herr Scheidemann erklärte dann freilich in einer Replik, zu der er ſich nach der Zurückweiſung ſeiner An⸗ griffe durch den Vizekanzler, durch den Grafen Weſtarp und den nationalliberalen Abgeordneten Thoma verſtand, daß er nichts weiter gewollt hätte, als gewiſſermaßen der Regierung das Rückgrat zu ſteifen. Wer die Rede unbefangen auf ſich wirken ließ, hörte doch mehr und anderes heraus. Der fand vor allem, daß das auf offenem Markt vorgetragen, mit allen Vergrößerungen und Verzerrungen mehr ſchaden als nützen mußte. Für dergleichen Auseinander⸗ ſetzungen iſt im Krieg die Vollverſammlung des Reichstags nun einmal nicht der rechte Ort. Angenommen ſelbſt, die Regierung fühlt ſich durch die Oberſte Heeresleitung hier und da behindert und beſchwert, was könnte ſie vor den ſpähenden Ohren einer ganzen feindlichen Welt denn anderes erklären, als daß an dem Gerede kein wahres Wort ſei. Nun fühlt ſie ſich aber tatſächlicht gar nicht beſchwert. Herr von Payer, der nach den beiden ſozialdemokrati⸗ ſchen Rednern das Wort nahm, hat nicht beſtritten, daß es gelegentlich Meiungsverſchiedenheiten gegeben hat, hat viel⸗ leicht nicht einmal beſtreiten wollen, daß es unter Umſtänden auch in Zukunft zu ſolchen kommen könnte. Aber er hat zu⸗ gleich das Heilmittel angegeben, ein ſehr einfaches und dennoch das einzig mögliche, man müſſe ſich zu verſtändigen ſuchen. An dieſer Verſtändigung hat es bisher nicht ge⸗ fehlt und wird es auch in Zukunft nicht fehlen. Schema⸗ tiſche Scheidungen zwiſchen dem, was der Oberſten Heeres⸗ leitung an Macht und Einfluß zukommt, und dem, was der Zivilleitung gebührt, ſind in Zeitläuften wie den unſrigen Unerträglich. Die Oberſte Heeresleitung, die uns Sieg und Frieden bringen ſoll, muß den Spielraum haben, auf den ſie nach ihren Leiſtungen Anſpruch hat. Aber es iſt nicht wahr, daß die Reichsregierung irgendwo und irgendwie einfach kapituliert hätte. Die Männer, die heute auf der Regierungs⸗ hank ſitzen, ſehen wirklich danach nicht aus. Man mag gegen den oder jenen von ihnen mehr oder weniger berechtigte Ein⸗ wände erheben, zu dem feigen Geſchlecht der Kleber gehört keiner. So bleibt von Herrn Scheidemanns Extratour nichts anderes zurück, als der unbehagliche Eindruck einer durch⸗ aus unzeitgemäßen agitatoriſchen Leiſtung. Herr Scheidemann hat daneben noch erklärt, daß ſeine Partei in dieſem Jahr den Etat ablehnen werde. Das tut ſie nicht zum erſtenmal im Krieg; es iſt bedauerlich, aber es iſt im Grunde doch auch nur eine agitatoriſche Geſte. Graf Weſtarp hatte ſo unrecht nicht. Wenn man ge⸗ nau weiß, daß eine Mehrheit für den Etat doch vorhanden iſt, ſo iſt demonſtratives Beiſeiteſtehen ein billiges Vergnügen. Immerhin kann es ſein, daß geſtern das Band Reichstagsmehrheit ein wenig gelockert wurde, und auch das wäre ſchließlich zu ertragen. Die gar zu enge Gemeinſchaft mit der Sozialdemo⸗ kratie hat für Zentrum und Fortſchritt und mittelbar auch für die Nationalliberalen mitunter doch auch wenig ange⸗ nehme Begleiterſcheinungen gehabt. Es wäre an ſich kaum zu beklagen, wenn die bürgerlichen Beſtandteile der Mehrheit künftighin etwas mehr freie Hand bekämen. Daß daraus eine völlige Umgruppierung ergeben könnte, etwa nach dem Schema: hier bürgerliche Parteien, dort(womöglich „Baterlandsloſe“) Sozialdemokratie, braucht man nicht zu be⸗ fürchten. Gegen die Maſſen wird nicht regiert werden und kann im vierten Kriegsjahr auch gar nicht regiert werden. Deulſcher Beichslag. Sihungsbericht. Berliu, 3. Juſi. Am Bundesratstiſch v. Payer, v. Capelle, Ballrafi, u. Kühlmann. Vizepräſident Dove + 3 die Sitzung um.18 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die dritte Leſung de⸗ Haushalte in Verbindung mit der zweiten Leſung des Friedensvertrages mit Kumãnien. Abg. Scheidemann(Soz.): eingeine Punkte des Friedensvertrages haben wir Be⸗ denken, ſo gegen die Dobrudſchafrage, die Angelegenheit 14 Riger und gegen die Regelung wirt⸗ E n8 tlicher Dinge. Unſere endgültige Stellung behalten wir vor. Hinſichtlich des Schutzes offener Städte hinter der Kampffront hat die deutſche erung die Initiative en. Wird die deutſche Regierung mit ihrer Anregung von dem Feinde wieſen, ſo haben wir wenigſtens einen moraliſchen Er⸗ Der Krieg muß für Deutſchland den Charakter eines natio⸗ en Berteidigungskrieges behalten. Die Auffaſſung, die Staats⸗ ſekretär von nn ausgeſprochen hat, wird von allen ehe⸗ maligen Reichskanzlern, Stadtsſekrelären und Diplomaten geteilt, wenn es nicht ſagen. Machen wir mit dem ganzen Lügen⸗ kram ein Ende. Wir können es. Laſſen wir an Stelle der Frie⸗ densoffenſive eine Offenſive der Wahrheit treten. Der Weltkrieg kann n durch das Schwert entſchieden werden. Das iſt nur mõglich Umbildung des Geiſtes, durch die Politik der Tat. Wir wünſchen eine Regierung, die auf ihrem Gebiete wie die Heeresleitung auf dem ihrigen es verſteht, ihre Gegner zu beſiegen. Das Volk iſt gegen die Stimmungsmache abgeſtumpft. Was ich ausſpreche, iſt tiefſter Ernſt. Seien wir uns klar er. Es ſteht viel auf dem Spiele, es geht um das Leben von Millionen. Abg. Ledebour(U. Soz.): Bei uns herrſcht noch immer die Hof⸗ und Militärkamarilla. Der Reichskanzler und die Staatsſekretäre haben dieſe Hinter⸗ treppenpolitik nur in der Oeffentlichkeit zu beſchönigen. (Inzwiſchen ſind am Bundesratstiſch noch erſchienen die Staatsſekretäre Graf v. Rödern, Dr. Solf und Freiherr v. Stein.) Kein deutſcher Proletarier darf die Hand dazu bieten, Waffen ſchmieden, der Reaktion in Rußland zum Siege verhelfen ollen. Ich rufe die deutſchen Proletarier von dieſer Stelle zur Revolution auf.(Großer Lärm bei der Mehrheit; Glocke des Präſidenten; Ordnungsruf.) Vizelanzler von Payer: Der Abg. Scheidemann hat erklärt, daß die ſozialdemokratiſche artei den Etat ablehnen werde. Etwas ganz Neues iſt das nicht uns, nur auenahmsweiſe hat ja die Sozialdemokratie einmal für den Etat—.— Wir müſſen das zu extragen ſuchen. Es iſt im Kriege ſchwerer zu ertragen als im Frieden, wenn eine der⸗ artige Demonſtration— wird. Es iſt nur eine Demonſtra⸗ tion, die keine praktiſchen Folgen haben kann. Wenn noch andere Parteien ſich auf denſelben Standpunkt ſtellten, oder wenn heute oder morgen der Etat abgelehnt würde, glauben Sie, daß der—5 des Vaterlandes, des Volkes der Freiheit dam ein Dienſt getan würde? Die Sozialdemokrati Ak. Das mog ſie halten, wie ſie es für richtig bält. *— Solche Gegenſätze ſind innerhalb der bisherigen e dandell aus Tax⸗ Der Abg. Scheidemann iſt dann auf die Friedensfrage zu ſprechen gekommen Ich fühle mich dadurch nicht veranlußt, wiederum eine pro⸗ grammatiſche Erklärung der Regierung über die Friedens⸗ frage abzugeben, denn, ich frage Sie, was ſoll nach den Erfah⸗ rungen, die wir ſchon ſo oft gemacht haben, dabei herauskommen? Was iſt die regelmäßige Folge? Zunächſt eine Aufreizung der Gefühle, ein Aneinanderprallen der Anſchauungen innerhalb des deutſchen Volkes. Das haben wir manchnigl ſchon erlebt, auch letzte Woche. Man ſieht ja hier und da etwas, das ausſieht wie ein zartes Kindlein, das die Hoffnung auf beſſere Einſicht bei unſeren Gegnern erweckt, aber das iſt ſo ſchwach im allgemeinen, vaß die Nachteile, die durch eine ſolche Erklärung im Auslande werden, überwiegen könnten. Die Nachteile ſind, daß die feindlichen Regierungen, um ihre Völker aufzupeitſchen, unſeren Worken, ſo ehrlich ſie auch gemeint ſind, eine falſche Deutung geben. Entweder wird geſagt, daß wir nur darnach ſtreben, zu einem ſiegreichen Frieden, wie wir ihn uns vorſtellen, zu kommen, oder es wird behauptet, daß es ſich bei uns nur darüm handele, die anderen Völker in eine Falle zu locken. Das iſt kein großes Kompliment für die anderen Völker. Aber dieſer Beweisgrund zieht immer noch. Ich enthalte mich daher, auf dieſe Frage näher einzugegen. Die Formulierung unſerer Friedensziele, die Scheide⸗ mann gegeben hat, nämlich: ein Schluß in Ehren und keine Benachteiligung Deutſchlands bei den Friedensbeding⸗ ungen, das können ir ohne weiteres unterſchreiben. Ich glaube, wir ſind über dieſe Formutierung unſererſeits ſchon hinausgegangen.(Sehr richtigl) Nach mieſner Meinung wird der Frieden, ſo wie die Dinge ſich jetzt geſtaltet haben, in dem Augenblick kommen, in dem der Kriegswille und Vernich⸗ tungswille unſerer Gegner gebrochen ſein wird, und ich glaube, ſo ſehr ich das Gegenteil wünſchen möchte, daß alle Ver⸗ ſuche, vorher zum Frieden, den wir alle erſehnen, zu kommen, ſtetsergebnislos bleiben werden. Wir müſſen warten, bis der Zeitpunkt gekommen ſein wird, an dem unſere Gegner ſich innerlich gewandelt haben werden. Zu meinem aufrichtigſten Bedauern hat Scheidemann dann ein Bild von der Art und Weiſe von der Obepſten Heeres⸗ leitung und ihrem Verhältnis zur Reichsleitung ge⸗ geben, das nach meiner Ueberzeugung falſch iſt. Es bekundet ein geringes Maß von Dankbarkeit gegenüber der Oberſten Heeresleitung, wenn man in dieſer Weiſe über ſie ur⸗ teilt.(Sehr richtigl) Alle Meinungsverſchiedenheiten in Ehren. Aber die Oberſte Heeresleitung iſt nicht über Kritikerhaben. Aber, wenn man ſie kritiſieren will, dann ſoll man nicht ver⸗ geſſen, was die Oberſte Heeresleitung und das deutſche Heer unter ihrer Leitung für Deutſchland geleiſtet haben. Wenn man das vergißt, dann verletzt man die Gefühle ſehr großer Teile des deutſchen Volkes, und wenn man das Ver⸗ hältnis zwiſchen Heeresleitung und Reichsleitung ſo falſch ſchildert, dann ruft man Beunruhigung im Volke hervor.(Sehr richtigh) Wie kann man von einem wilitäriſchen Abſolutismus reden, von Herrſchſucht, von politiſcher Demagogie! Wir müſſen auch der Oberſten Heeresleitung, die uns zum Sieg und Frieden bringen will, zugeſtehen, daß ſie ihre Meinung äußert, und zwar ſo deutlich, wie ſie es für richtig hält. Heeresleitung und Zivilleitung dürfen ſich nicht bekämpfen. Es gibt da nur einen Weg: Sie beide müſſen jederzeit beſtrebt ſein, ſiſch zu verſtändigen.(Beifall.) Das iſt doch ein ſo einfacher Satz, daß man dagegen nicht ankämpfen ſollte. Man ſollte in ſolchen Zeiten überhaupt keine ſchematiſche Scheidung machen zwiſchen dem, was der Oberſten Heeresleitung zukommt an Macht und Einfluß, und dem, was der Zivilverwaltung zukonmmt.(Beifall.) Man muß möglichſt zuſammenhalten und alle Hinderniſſe be⸗ ſeitigen. Wie kann man behaupten, daß die zivile Gewalt vor der Oberſten Heeresleitung kapituliert habe? Sie können keine Belege dafür anführen. Wie ſtellen Sie ſich unſer Verhältnis denn vor, wenn Sie uns den Rat geben, wir ſollten uns bemühen, uns diejenige Achtung zu verſchaffen, die wir beanſpruchen können. Glauben Sie denn, daß wir nicht genügend Achtung bei der Oberſten Heeresleitung haben? Wir beſtehen auf unſerer Mei⸗ nung, ſoweit es notwendig iſt, und haben das immer getan. Nach meinem Geſchmack war es nicht 883 daß Herr Scheidemann uns wieder den guten freundſchaftlichen Rat gegeben hat, wir ſollten uns zurückziehen, wenn es ans nicht gelingt, ein Verhältnis zur Oberſten Heeresleitung zu ſchaffen, wie es uns zukommt. Ja glauben Sie denn, daß wir zu unſerem Vergnügen hier ſitzen?(Sehr gut und Heiterkeit.) Wir müſſen unſere Kraſt zuſammenraffen, um die ſchwierigen Fragen za löſen uad ſie zu einem guten Ende zu führen. Es würde für keinen von uns ein perſönliches Opfer ſein, wenn wir dem Rat folgen und uns zurück⸗ ziehen würden. Es handelt ſich aber hier nicht um unſere Perſönlich⸗ keit. Wir ſind dazu da, dem Vaterland zu dienen in ſchwerer Zeit. Da ſind wir verpflichtet, aus zuhalten und nicht auf jeden beliebigen Rat hin die Flinte ins Korn zu werfen. Was ſoll denn dabei herauskommen? Würden Sie vielleicht den Verſuch machen, über den Kopf der Oberſten Heeres⸗ leitung hinweg die äußere und innere Politik zu machen? Eine ſolche Politik würde bald ſcheitern, eine ſolche Probe wäre zum Nachteile des Vaterlandes. Und was würde bezüglich der Friedensverhandlungen herauskommen? Das iſt eine Politik, mit der im beſten Falle nichts erreicht werden kann, nach menſchlichem Ermeſſen aber unſere Situation verſchlechtert würde. Wir haben ein Herz für die Not der Maſſen, nicht bloß für die leibliche Not, ebenſo auch für die geiſtige. Aber die Beſchränkungen in der Bewegungsfrei⸗ heit ſind notwendig. Sie ſind noch erträglich. Die draußen an der Front kennen überhaupt keine perſönliche Freiheit mehr. Wir müſſen uns auch in der Heimat eine gewiſſe Beſchränkung auferlegen, wenn wir das gemein 3 Ziel, den Sieg und den Frieden im Auge behalten wollen. ir ſind in der inneren Politik bemüht, die Gegenſätze zu mildern, die Schroffheit der Gegenſätze zu verringern. Wir kommen ſtückweiſe immer vorwärts. Man ſoll zum Durchhalten auf dem Gebiete der geiſtigen Betätigung mehr auffordern. Es wäre beſſer, wenn wir ſtatt hier gegeneinander zu reden, zu⸗ ſammenarbeiten und ofſenbare Mißſtände beſeitigen würden. Sie ſollten wenigſtens den Verſuch machen, ein ſolches gemein⸗ ſchaftliches Arbeiten zu erreichen und ſollten nicht das Verhältnis zu uns ſich immer ſchroffer geſtalien laſſen. Wir haben auf keinen Einfluß und lehnen die Verantwortung ür ſie ab. Unſere Abſichten können in wenigen Worten geſagt werden: Wir wollen, wie bisher, unſeren Weg gehen und verſuchen es, ſo zu machen, wie es im allgemeinen Intereſſe nötig iſt. Wir wiſſen, daß dieſer Weg nicht zu einem militäriſchen Deſpotismus und nicht zu einem Eroberungsfrieden führt, ſondern daß unſere Arbeit dem Verſtändigungsfrie⸗ den dient, wie ihn, wenn auch nicht alle, ſo doch die weitaus überwiegende Mehrheit des Reichstags und die Re⸗ gierung gemeinſam wünſchen. Wir bitien um Ihren Vei⸗ ſtand. Wir werden nicht aufhören zu arbeiten, bis wir zum Siege und damit zum Frieden gekommen ſind.(Beifall.) Abg. Graf Weſiarp(Konſ.): England allein hat Schuld, wenn unſer Volk Not u. Entbehrung tragen muß Wir führen immer noch einen Verteidigungs⸗ kerieg Wir verteidigen unſer Daſein, wie auch unſere Zukunft. Was uns dem Frieden näher 8 hat, iſt nicht die Politik der Soziardemokraten und die Friedensangebote, ſondern lediglich die ee Erfolge.(Bravo) Nur die Siege zu Land und unter See können England aad die übrige Welt zur Friedensbereitſchaft zwingen. Die Regierung darf nicht angeſehen werden als Bollzugsausſ uh des Parla⸗ ments und beſonders der Sozialbemokratie. eng Scheidemanns Reden längſt vergeſſen ſein werden, werden Hindenburgs Taten noch lauge im deutſchen Volke weiterleben Abg. Dr. Thoma(Natl.): Unſere Feinde wollen keinen Frieden, aus dem „ mit Ehren herv Was deut 8 Seutich bleiben. Sck Engtanz, 833 „ wollen verſtändnisvolles zum Schluß in Ehren. cin zur dem Frieden näher. Wir dürfen dieſen Schluß in Ehren aber nicht ſo verſtehen, daß wir in allem nachgeben und die Feinde dadurch das erreichen, was ihr Schwert nicht erlangen kennte. Bir Zuſammenarbeiten bis Abg. Scheidemann(Soz.): Wer hindert die Auflöſung des Abgeordnetenhauſes? Wer hält den Belagerungszuſtand aufrecht? Wer macht den Schutz der Schutzhäftler illuſoriſch? Wer hat den Wieder⸗ kehr der liitauiſchen Abordnung nach Berlin verboten? Wer hat die Rede Kühlmanns zenſiert? Alles die Oberſte Heeresleitung Zum verſtändnisvollen Zuſammenarbeiten mit der Regierung iſt volle Klarheit in der Friedensfrage notwendig Abg. Ledebour(U. Soz). Wer hat das Anſiedlungswerk in Kurland kommandiert? Lie Oberſte Heeresverwaltung Das iſt ein Eingriff in die Selbſt⸗ verwaltung. Helſen kann allein ein allgemeiner Maſſen⸗ ſtreik. Damit ſchließt die allgemeine Ausſprache. In der Einzel⸗ erörterung wird der Erat des Reichstags ohne Ausſprache genehmigt. Beim Erat des Reichskanzlers fordert Abg. Lazewski Pole) Berückſichtiguag der Wünſche des polniſchen Volkes bei der Neugeſtaltung Rolens. Die Friedenshand drückt, ſolange ſie den Stahlhandſchuh an hat. Die Aufhebung der Sprachenparagraphen nützt ts, ſolange der Belagerungszuſtand öffentliche Verſammlungen verhindert. Damit ſchließt die Generaldebatte In der Svezialdebatte wird der Etat des Reichstags ohne Aus⸗ ſprache bewilligt. Beim Etat des 8 fordert Abg. Dr. v. Laszewski „Pole) Berückſichtigung der Wünſche des polniſchen Volkes bei der Neugeſtaltung Pölens. Die Friedenshand drücke, ſolange ſie einen Stahlhandſchuh anhabe Die Aufhebung des Sprochenparagraphen nütze nichts, ſolange der Belagerungszuſtand die öffentlichen Ver⸗ ſanimlungen verbiete. Beim Etat des Auswärtigen Amts wird der Friedens⸗ vertrag mit Rumänien mitperhandelt Abg Freiherr von Richthofen erſtattet den Bericht de⸗ Ausſchuſſes und emzfiehlt unveränderte Annahme der Vorſchläge. Abg. Graf Praſchmar(Zentr.): Die Abrechnung mit den Kriegshetzern können wir jetzt Rumänien ſelbſt überlaſſen. Für vn⸗ muß jetzt die Wahrung des eigenen Inrereſſes maßgebend ſein. Rumänien muß unter deutſchem. wirtſchaftlichen und polttiſchen Ein⸗ fluß bleiben und ein guter Abnehmer unſerer Produktion ſein. Dem Grafen Czernin wiſſen wir Dank für ſeine Amtsführung Beide Regierungen mögen in Zukunft mit einem feſten Programm in Friedensverhandlungen eintreten. In der Dobrudſcha muß den Wünſchen Bulgariens entſprochen werden Die deutſchen Kolaniſten in Beſſarabien müſſen weitgehende Vorrechte erhalten. Die Frage der umäniſchen Danaſtie müſſen wir lediglich vom praktiſchen Stand⸗ punkt aus beirachten: vielleicht würde ein anderer König auch nicht anders gekoant haben Die rumäniſche Erzeugung allein hat es uns und Oeſterreich⸗Ungorn ermöglicht. im vorigen Jahr durchzu⸗ hallen. Auch in dieſem Jahr kann großer Vorteil aus Rumänien gezogen werden, aber auch dort muß die Ernährung rationiert werden Wir ſtimmen den Verträgen zu. Oberſt Franſecki: Die Verſogung der deutſchen Kriegs⸗ fangenen war infolge des ſchleunigen Rückzugs der rumäniſchen 8 ſehr ſchwer. Jetzt wird die Zahl der geſtorbenen Deutſchen feſtgeſtellt. So hoch, wie man annimmt, iſt ſie nicht. Miniſtrialdirektor Kriege: Beide Forderungen— Sühne und Entſchädigung— werden erreicht. Die Entſchädigung ſteht bevor. Bezüglich der Sühne hatte die rumäniſche Regierung be⸗ reits Schritte unternommen, als wir vorſtellig wurden. Wie gegen Rumänien, ſo werden wir gegebenenfalls auch gegen andere feind⸗ liche Länder vorgehen, eventnell gegen Frankreich.(Beifall.) Darauf wird die Weiterberatung auf Donnerstag 2 Uhr ver⸗ tagt. Schluß gegen /½0 Uhr. der Proleſt der Börſe. Frankfurt a.., 3. Juli.(WB. Nichtamtl.) Die vom Ver⸗ örder umg der Intereſſen der Frauk⸗ furter Vörſe einberufene und von Bankiers und Maklern zahl⸗ reich beſuchte Verſammlung erblickt in dem Beſchluß der zweiten Leſug des Hauptausſchuſſes des Reichstags über die Börſenumſat⸗ ſteuex, insbeſondere über die Erhöhung auf 5 pro Tauſend für Dividendenpapiere, eine Maßnahme, die—— iſt, die— Schädigungen hervorzurufen. Dieſe Maßnahme wendet ſich gegerr das fiskaliſche Intereſſe, weil die Einnahmen aus dieſer Steuer die erwartete Höhe in keiner Weiſe erreichen werden. Sie wendet ſich weiter gegen das Bank⸗ und Pörſengewerbe, und zwar beſonders gegen den darin vertretenen Mittelſtand— Bankiers und M— da die Umſätze derart zuſammenſchrumpfen werden, daß dieſe Kreiſe in ihrer Eriſtenz bedroht find. Sie wendet ſich im beſonde⸗ ren gegen den Frankfurter Platz als Provinzbörſe, da nicht einmal die ſtärkſte Börſe einen ſolchen Schlag aushalten könnte. Lebens⸗ fähige und ſtarke Börſen ſind unbedingt notwendig für das allge⸗ meine Wohl jedes Landes. Die größben internationalen Börſen wie London und Newyork ſind trotz der in dieſen Ländern neu ge⸗ ſchaffenen hohen Steuern aller Arten von jeder neuen Börſenbe⸗ ſteuerung befreit geblieben. Sollen die deutſchen Börſen— Wohl des Vaterlandes ihre Aufgabe erfüllen, io darf der Vorſchlag nie und nimemr Geſetz werden. Fs wird datz der Tarif ſo belaſſen wird, wie er in der erſten Leſung des ptausſchuſfes beſchloßen worden war. Bremen, 3. Juli.(WB. Nichtamtl.) Einklang nrit dem Vorgehen der übrigen— Börſen beſBoſſen heute die am Efektenhandel beteiligten Banken und Bankgeſchäfte Bremens, ſo⸗ ie die Mitlieder des Effektenmakler⸗Bereins, bis auf weiteres zeine Aufträge auszuführen und die erhaltenen Auf⸗ träge zurückzugeben. Der Beſchluß wurde heute bereits inſofern befolgt, als ein Börſenverkehr nicht ſtattfand. Hamburg, 3. Juſi.(WZB. Nichtamtlich.) Entſprechend dem ſtrigen Beſchluß haben an der heutigen Hamburger Fonds⸗ 18 keine Notierungen ſtattgeſunden. Die Abwicklung der Geſchäfte unterblieb demonſtrativ. Auf telephoniſche Anrufe der Börſen in Berlin und Frankfurt wurde nicht wortet. Uin 1 Uhr erklärte der Vorſitzende der Wertpapierbörſe, Herr Hamburg, daß ſich der Vorſtand dem geitrigen Beſchluß der Mitglieder, ſoweit er ſich auf die 8 oegen die d Maßnahmen be⸗ zieht, voll anſchließt. Er habe nachſtehende Tele gramm an den Reichstag, den Hauptausſchuß des Reichstags und an eine Angahl von Reichstagsabgeordneten gerichtet: Die heutige Verſammlung des Vereins der Mitglieder der Wert⸗ papierbörſe in Hamburg erhebt auf das eutſchiedenſte Einſpruch gegen die bei der zweiten Leſung im Hauptausſchuß in Ausſicht genommene Erhöhung des Umſatzſtempels für Aktien und gegen den Kriegs⸗ ſchlag, die eine unerträgliche Belaſtung der iergeſchäfte be⸗ euten. In Würdigung der finanziellen Lage des Reiches erkennt die Berſammlung die Notwendigkeit einer Erhöhung der Börſenſtener an. Die jetzigen Beſchlüſſe überſchreiten jedoch jedes ige Maß und bringen die Exiſtenz der Effektenbörſe, auf deren Bedeutung für das geſamte Wirtſchaftsleben nicht im einzelnen hingewieſen zu wer⸗ den braucht, in die ſchwerſte Gefahr. Die Verſammlung iſt der Ueber⸗ zeugung, daß ſolch hohe Steuern nicht nur vorühergehend, ſondern auch dauernd eine außerordeutliche Einſchränkung des Umſatzes brin⸗ gen, ſo daß dauernd eine Mehreinnahme aus dieſen Steuern nicht au erwarten iſt. Der einzige olg würde— weſentliche Kursſchwenkungen ſein. Die jetzige unnormale Börſenlage iſt eine Folge der allgemeinen Entwertung des Geldes und der allgemeine Maugel an Waren. Sie darf daher nicht als Ausgangspunkt ſür Steuermaßnahmen genommen werden. Die in der erſten Leſung in Ausſicht genemmenen Steuern müſſen als das höchſtzuläſſige Ras bezeichnet werden. Höhere Steuern würden den kleineren und mitt⸗ leren Bankier und Makler verniichen. Die Verſammlung hält aber —5 Börſen 79 im Iu⸗ reile der immung un 8— Krieges. — Bexein warut un chin ber und Pittet dringend ** S— —0 SSSSSereSlSesesss8seesne — Maunheimer General-Anzeiger.(Mietag-Ausgube.) 5 Nr. 305. 3. Selta — den 4. Juſi 1918. BRus Stadt und Land. Mit dem 4 ausgezeichnet ⏑⏑⏑C⏑⏑εεε edese —+ Reith, Jahaber des Reſtaurants zum Wilden wegen tapferen Verhaltens bei den letzten Kämpfen. Berſonal-Beränderungen. Serennungen. Deförderungen und Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. Es wurden beförderl: Zum Fähnrich; die Unteroffiziere Beingart und Nathy im Gren.⸗Regt. 110.— Zum Leut⸗ nant vorl. ohne Patent: Kreuzer, Fähnrich im Inf.⸗Regt. 114.— Seutnaut der Reſerve: Hug(Karlksruhe), Vizewachtm. im eldartl.⸗Regt. 31, z. Lt. d. Reſ. dieſ. Regts., Bantie(Stockach), Vize⸗ eldrw., z. Et. d. Reſ. d. Inf., Neyer(Müthauſen i..), Vizefeldw. im .Fußartl.⸗Regt. 7, z. Et. d. Reſ, dieſes Regts, Steiner(Mann⸗ „Bizewachtm. im Feldartl.⸗Regt. 31, z. Lt. d. Neſ dieſes Regts., aus(Mosbach), Vigefeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Inf., Müller(Fried⸗ nich)(Heidelberg), Vizefeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Fußartl., Schäffer Donaueſchingen), Vizewachtm. im Telegr.⸗Batl. 4, z. Lt. d. R. dieſes 8 Vieſer(Karlsruhe), Vizewachtm., z. Et. d. Reſ. d. Feldartl., Bioch(Ofſenburg), Vizefeldw., z. Lt. d. Neſ. d. Fußartl., Möller(Karh) (reuzna J. Vizewachtm. im Telegr.⸗Batl. 4, z. Lt. dieſes Batls, Loebnitz(Freiburg), Vizeſeldw. im Inf.⸗Regt. 92, z. Lt. d. Reſ. dieſes Regts, Gaßmann(Bruchſal), Vizewachtm., z. Et. d. Reſ. d. Feldartl., Moſer(Stockach), Vizefeldw. im 1. Batl. Fußarti⸗Regts. 24, z. Lt. d. dieſes Regts., Störmer(1 Trier), Schmitt(Hanau), Bicken⸗ dahl(Wetzlar), Schmidt(Bernhord)(Karlsruhe und Haas(Mann⸗ heinh, ſäritl. Vizewachtm. im Tel.⸗Bat. 4, z. Lts. d. Ref ds. Batls.— Zum Leutnant der Landwehr: Graber(Freiburg), Vize⸗ ſeldwebel. z. Lt. d. Land.⸗Inf. 1. Aufgeb.; Huber(Offenburg), Bize⸗ wachtmeiſter, z. Lt. d. Landw. 2, Aufgeb. d. Telegr.⸗Tr.; Ret⸗ witzer(Mannheim), Feldw.⸗Lt., z. Lt. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., Heß Gee Vizefeldw., 3. St. d. Landw. Inf. 2. Aufgeb. Brom⸗ Wer(Pforzheim), Vizewachtm., z. Lt. d. Landw. 2. Aufgeb. der Telegr. Tt.. Träger(Mannheim), Feldw.⸗Et., z. St. d. Landw⸗ Nuf. 1. Aufgeb.; Beuſchel(Karlsruhe), Vizewachtm., J. St. d. Ldro.⸗ Jeldartl. 1. Aufgeb.; Ruder(Freiburg), Grampp(Nannheim), Weber(Julius)(Freiburg), Fink(Mannheim), Schott(Donau⸗ Ichingen) und Greiner(Cörrach), ſämtl. Bizewachtm., z. Ets. der Landw. 1. Aufgeb. d. Telegr.⸗Tr.— Zum Oberleutnant: Hoff⸗ mann. Et. d. Reſ. d. Inf.⸗Regts. 169(Detmold); v. Engelberg und v.*—— Lts. im.⸗Drag.⸗Regt. 20; Burkard, Li. im Inf.⸗ Regt. 114: Walz, St. im Füſ.⸗Regt. 40, v. Senger, Thoene und Ham⸗ mer, ſämtl. Lts. im Feldartl.⸗Regt. 76.— Jum Hauptmann: Rühlmann(J Berlin), Oberlt. d. Reſ. a.., zuletzt Et. d. Reſ. des Pionier⸗Batls. 14, jetzt bei der Fortifikation Straßburg; Lieſer(Rannbeim), Oberit d. Reſ. d. Inf.⸗Regts. 170, jetzt beim „Batl. d. Gren.⸗Regts. 110, Friemel, Oberlt. im Pion.⸗Batl. 14, Ludwigſen(1 Frankfurt a.), Oberlt. d. Reſ. d..-Gren.⸗Regts. 109. DDer Abſchied bewilligt: Göbel, Rittm, im Frieden in der Train⸗Abilg. 14, jetzt bei der Trala-Erf.⸗Ablig. 14, unter Ver⸗ leihung des Charakters als Maſor mit der Erlaubnis zum Tragen ſeiner bisher Uniform und der geſetzl. Benſion, Sncher Hauptm. z. D. und Bez.O deim Landw.⸗Bez. 1 Eſſen mit ſeiner Penſion und der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Inf.⸗Regts. 112.— Beamteder Militärverwaltung; Frey(Lörrach), Unter⸗ Tpoiheker des Beurl. Standes 2 Ober⸗Apotheker befördert. Schwichow, Rechn⸗Rat, Ober⸗Mil.⸗Intend.⸗Sekr. don der ſtello. Intendantur XIV. A⸗K. mit 1. 10. ſtellv. Intendantur VII..-K. berſetzt. 93 5 Mit der Wohnungsfrage. 18 zur beſoßte ſich eine Khern aend in, Ardentteirer ahgehanen, wer. ſammlung, die von den hieſigen gemeinnützigen Bauorganiſationen, vom Kriegsausſchuß der Verbraucher und einer Reihe von Vereinen Waten Eiaſchlags einberuſen worden war. Rachdem Herr Prof. Wendling, der Leiter der Verſammlung, in Kürze auf die Dringlichk der Loſung der Wohnungsfrage hingewieſen, ergriff Herr Dr. Bitte lKartsrude das Wort zu ſeinen Ausführungen. Er wandte ſich zunächſt den Mietpreisſteigerungen zu, die am 1. Juli vielfoch ia Fraft getreten ſeien und betonte die Rotwendigkeit eines Schutzes der ieter gegen dieſe Belaſtung, der in verſchied. andern Städten bereite eingeführt worden ſei Für Baden wird ein Ausfall von 0⁰⁰ Waſenhen beſtehen, 6— Mannheim können es—1000 aus- machen otwohnungen müſſen zur Abwendung der äußerſten Not bereftgeſtellt werden, die Hauptaufgabe muß aber die Erſtellung don Dauerwohnungen bleibeg. Der dieſer Tage in der Verſammiung der Grund⸗ und Hausheſitzer zum Ausdrück gekom⸗ menen Anſicht. daß der Flachbau bedeutend reurer ſei als der Ban mehrſtöckiger Wohnhäuſer, trat der Redaer entgegen. Es könne beim Flochdau an Straßenkoſten, am Unterbau, an den Mauera Pſpart werden. Die Gründbedingung iſt geeigneter billiger Boden. Der Sarten ſit für die Bewohner von hohem Werte. Die Gemeinden müſſen in Umfauge als bisher eingreifen und fur— eamten und Angeſtellten erſtellen Die Hauptträger Bautärigreit aber werden nicht ſie, ſondern die gemeinnützigen Dauor aniſationen ſein. Die Baugenoſſenſchaften ſehen eine (Niſenauſgate dor ſich aber es fehlt ihnen noch an Mitteln Die Jeſamtbevölkerung muß ſich in weit größerem Umfange als bisher an ihnen beteiligen Die gemeinnützigen Bauorganiſationen tragen ſich mit graßen Plänen, die neugegründete große Siedelungsgeſell⸗ ſchaft will in raſchmöglichſter Friſt viertauſend Wohnungen erſtellen. An den Vortrag ſchloſſen ſich Lichtbilder an, die verſchiedene Gartenſtädte und Kleinhaustypen zeigten. In der Ausſprache, die ſich recht lebhaft geſtaltete, trat zunächſt Stvo. Lehmann für die Bebauung der Bauplätze innerhalb der(ladt ein, bei denen nicht erſt Kanäle und Straßen erſtellt werden müſſen. Er exinnert hier an die Straßen gegenüber dem Schlachthot. Uum alte Wohnungen vor Mietpreisſteigerungen zu bewahren, ſolien die Wohnungen nur zum Teil vom Erſteller verzinſt werden, den anderen Teil ſollen Reich, Staat und Gemeinde übernehmen. Wenn dieſer Zuſchuß aber aus Darlehensmitteln genommen wird, ſo muß ſie die Allgemeinheit ver⸗ zinſen. Nicht durch Anleihen, ſondern durch Steuern ſollten die Zu⸗ ſchußmittel aufgebracht werden. Stabtbaurat Platz hält das Wohnen in der Gartenſtadt auch für das ideglſte, aber es ſei vorerſt nicht möglich, das für jeden zu erreichen. Nicht nur an die Wohnungsreform, ſondern vor allem an die Wohnungsbeſchaffung müſſe gedacht werden. Menſchenwürdige Wohnungen müſſen bereit ſein, das kleine Mietshaus iſt auch eine ſolide Bauart. Wichtig iſt die Beſchaffung von Baumaterial und Arbeitskräften. Die Baukoſten ſind bis aufs dreiſache des Friedens⸗ preiſes geſtiegen. Der Unterſchied zwiſchen den Friedens⸗ und den heutigen Preiſen, die verlorenen Baukoſten“ wſe man ſie getauft hat, müſſen irgendwie durch Zuſchüſſe aus öffentlichen Mitteln aus⸗ geglichen werden. Demnächſt wird ein ſehr beachtenswerter Vor⸗ ſchlag unſeres Stadtoberhauptes über die zweckmäßige Verwendung der vom Reich zur Deckung der„verlorenen Baukoſten“ zur Ver⸗ fügung geſtellten 500 Millionen Mark, bekanntgegeben werden. Sto. Baunieiſter Noll bemängelt, daß das Thema des Abends ſich nicht mit dem Vortrag decke, er habe unter dem Titel„Wie können in Mannheim raſch Maſſen von Kleinwohnungen mit Gärten geſchaffen werden“ praktiſche Vorſchläge und keine Theorien erwartet. (Der Titel erſcheint auch uns nicht gerade glücklich gewählt. D..) Billig zu bauen, ſei jetzt überhaupt unmöglich, auch den Genoſſen⸗ ſchaften würden Baumaterialien und Arbeitskräſte mangeln. Erſt ſollte man alle Bauplätze innerhalb der Stadt und den Vororten be⸗ bauen. Der Vorſitzende des Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗ vereins ſtellte feſt, daß ſeine Organiſation keiner unrechtmäßigen Mietpreisſteigerung die Hand reichen werde, daß ſie aber ihren Mit⸗ gliedern zur Pflicht machte, nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten zu rechnen und ſich mit einer mäßigen Rentabilität zufrieden zu geben. Die Frage der Wohnungsbeſchaffung müſſe wohl mit dem Herz, aber auch mit Verſtand bearbeitet werden. Das erſte und wichtigſte ſei, überhaupt Wohmigen zu beſchaffen, die Wohnungsreform müſſe hinter dieſer Aufgabe noch zurücktreten. Die Leute die vom Felde heimkehren würden, ſeien froh, überhaupt zu ihren Familien zurückkehren zu können. Es wäre nötig, daß in Mieterkreiſen das Verſtändnis für die Bedrängnis des Hausbeſitzers wachſe. Darauf erwidert Stadtbaurat Platz. Kein vernünftiger Menſch würde dem Hausbeſitzer das Recht abſprechen, daß er bei Berechnung der Miet⸗ preiſe nach den Grundſätzen der Nentabilität verfährt. Dem Bau⸗ unternehmertum verdanke man viel. aber doch in ſtärkſtem Maße an den gemeinnützigen Baugenoſſen⸗ ſchaften beteiligen. Sbadtpfarrer Lehmann hat das Gefühl, als ob aneinander vorbeigeredet würde. Man dürfe bei Betrachtung der Frage der Wohnungsbeſchaffung nicht vom Standpunkt der Rentabilität, ſon⸗ dern des Bedürfniſſes ausgehen. Es handle ſich nicht darum, den Kriegsteilnehmern irgendeine Wohnung, ſondern ein wirkliches Heim zu beſchaffen. Die Privatunternehmer erklären, daß ſie da⸗ nicht können, alſo muß' in weit höherem Maße als bisher das ge⸗ noſſenſchaftliche Bauen betrieben werden. Daß der Staat mit ſeinen 500 Millionen dahinter ſteht, iſt ſelbſtverſtändlich. Es han⸗ delt ſich hier um eine Pflicht des deutſchen Volkes, die Intereſſen einzelner Hausbeſitzer dürfen da nicht maßgebend ſein. Es iſt Pflicht des Staates und fedes Einzelnen, zum gemeinnüͤtzigen Bauen beizutragen. In einem Schlußwort befaßte ſich Herr Dr. Bittel mit den Ausführungen der Diskuſſionsredner. Die Leitgedanken ſeines Vortrages wurden in einer Entſchließung feſtgelegt, auf die wir noch zurückkommen werden. pp. * Sonderſchuhbedarfsſchein. Die Reichsſtelle für Schuhver⸗ ſorgung hat zugelaſſen daß in der Zeit vom 15. Juni bis 15. Sep⸗ tember 1918 jede Perſon berechtigt iſt, einen Sonderſchuhbedarfs⸗ ſchein, gültig bis 1. Oktober 1918, zu erhalten, der zum Kauf eines Paaves Hausſchuhe, Pantoffeln, Turn⸗, Tennis⸗ und ſonſtiger Leinenſchuhe mit Lederſohle berechtigt. Der Sonderſchuhbedarfs⸗ ſchein iſt auszufertigen, ohne daß die Berechtigung zum Empfang eines Bedarfsſcheines in der ſonſt üblichen Weile geprüft wird. Hausſchuhe, Turnſchuhe uſw. mit andern als Lederſohle ſind nach wie vor bedarfsſcheinfrei. Durch die neue Verodnung kann das eigentliche Straßenſchuhwerk geſchont und für die ungünſtigere Jahreszeit aufgeſpart werden. . Obſtverſorgung. Nach dem amtlichen Ausweis der BDadiſchen Obſtverſorgung betrug die geſamte Kirſchen⸗ lieferung der Obſtverſorgung bisher, d. h. vom 25. Mai bis 30. i 927 085 Kilogramm; davon ſind 4183 Kilogramm nach außerhalb Baden geliefert worden und 922 902 Kilogramm an die badiſchen Abnehmer. Von letztem erhielten die badiſchen Kommunalverbände 889 190 Kilogramm, das übrige badiſche Krankenhäuſer und An⸗ ſtaltent. Die Ausfuhr der kleinen Menge Kirſchen erfolgte als Gegenleiſtung für Gemüſceinfuhr aus Kolmar und Straßburg nach einem beſtehenden Abkommen. — E die Beichte. Novelle von Wilhelm von Scholz 9 Nachdruck verboten.) och kam der Marquiſe ein ſehr frühgeitig entwickelter Hang zu Tadumereien hier für ihre Unterhaltung zuſtakten. Schon als Aud ſie alles, was ihr irgendwie nahe kam oder ſie berührte, Ge⸗ lchichten, die ſie hörte, weit ausſpinnen müſſen. Es war ein Vor⸗ gang, als ob die Wirklichkeit um ſie fortgenommen würde, und das, was ihre erregte Phantaſie erlebte, unmerklich an deren Stelle träte. Dabei miſchte ſich in ihrem Vorſtellen Wahres und Erträumtes ſo völlig, daß ſie es in der Erinnerung oft nicht voneinander ſcheiden Tonnte und ihre Vergangenheit gewiſſermaßen gleich ſtark aus Ge⸗ ſchehenem und Unwirklichem beſtand. Sie wurde oft wegen Lügens beſtraft. Ihre Phantaſie hatte die grenzenloſeſte Fähigkeit, ſich ſelbſt Situalionen aufzuzwingen, in die ſie dann ſo völlig hineinglitt, daß le ſich ſelbſt entführt wurde— und einſchlief. Und ſie ſchlief als Kind gewiß an keinem Abend ein, ohne ſich von innern Bildern leicht machen und forttragen zu laſſen. Stürmte es draußen und der Regen ſchlug an die Scheiben, ſo war ſie, wie ſie das oft in Geſchichten gehört hatte, mit ihrer Mutter und einem treuen Diener in wildem einſamem Walde in einem Räuberwirtshaus. Und der Diener hatte gute, ſichere Waffen und würde ſie ſchützen. Sie kauerte ſich eng zuſammen in wollüſtigem Angſtgefühl und der Freude auf den lieber⸗ — Oft ſchlief zie mit einem imendlichen Gefühl des Gleitens ein. Sie ließ ein dunkles, hochbordiges Boot, in dem ſie unter den Sternen lag, ruderlos über weite, nächtliche Waſſerflächen ziehen und fühlte dabei mit kühlem Schauder Strömung und hinabſinkende Tiefe Unter ſich, dicht unter der dünnen Schale des Bootes, die ihr phan⸗ toſtiſches, freies Raumauge dann auch von außen ſah, wie ſie ins Waſſer eintauchte, an der dunkeln Flut anlag. Das war überhaupt die ſtärkſte Kraft ihrer Phantaſie: ſowohl Vewegung wie undurch⸗ brechbare Abgeſchloſſenheiten zu erſchaffen. Wenn ſie ſich in einen —— Tiſch ſetzte, ſo ſegelte ſie. In der dunkeln, etwas ver⸗ Ecke eines alten Saales konnte ſie bis in die Mitie der Erde ſinken. Und oben auf der Lehne des Großpaterſtuhles, den ſie an die Mauer, und vor den ſie einen Tiſch geſchoben hatle, war ſie hoch in mmerſteiglichem, ſtufenloſem, ſich langſam den Wolken entgegenneigen⸗ dem Turm. Sie hatte als Kind immer das Gefühl, als müſſe ſie ihre erträumte Wirklichteit gegen die andere verteidigen. So will⸗ kürlich wie mit Raum und Bewegung ſprang ihre Phantaſie auch mit Menſchen und Geſchehniſſen um. Ja, noch viel wilder. Dabei 1 ſichtlich die nüchterne Gegenwart der Menſchen, die ihre 28 zu verwandeln ſtrebte und vielleicht ſchon oſt verwandelt hatte, machte ſie mürriſch und einſamkeitshungrig. Der Pfarrer, der ſie unterrichtete und ihr offenbar den Teufel recht draſtiſch geſchildert hatte, wurde zum Satan, ſobald nur die Tür hinter ihm ins Schloß gefallen war: Dann hörte ſie mit Gruſeln den Schritt des Böſen den Flur entlang ſchlurfen. Sie davon wie von etwas Selbſt⸗ verſtändlichem und bekam natütlich oft Schläge. Sie verwandelte ſich laute Geſpräche, die ſie in dem weitläufigen Haus ihrer Kindheit hörte, in abenteuerliche Szenen aus Geſchichten, Morde, Gefangen⸗ nahmen, Ertränkungen, Einmauerungen oder auch in nächtliche Kämpfe und auflodernde Gruppen. Dieſer Hang hatte ſpäter aufgehört, als ſie zu lieben und auf die Wicklichkeit aufmerkſam zu werden anfing. Aber jetzt kam er, durch die äußeren Umſtände beranlaßt, wieder über ſie. Sie fühlte ſich im Gefängniſſe ſeit langem zum erſtenmal von der Wirtlichkeit, die ſie in Luſt und Sorgen wie in Feſſeln gehalten hatte, befreit. Sie erlebte wieder im Innerſten. Wie viele Male hat ſie alle Einzelheiten des Geſchehenen ſchon verändert, und verändert neu und mit ſtarker Kraft durchlebt. Wie oft flüchtete ſie mit Lebuiſſon auf ſchwarzem Pferde durch die Nacht. Wie oft waren ihr Gatte und ihr Schwager mit einer großen Ka⸗ leſche vor das Gefängnis gekommen, um ſie abzuholen, und ſie hatte an ihrem Arm erſtaunten Auges die unendlichen Korridore des Gefängniſſes durchſchritten, die ſie jetzt zum erſtenmal ſah. Wie oft hatte ſie auch— und faſt immer ohne ſonderliche Bewegudg, wie von außen, wie als ein ganz fremdes, gleichgültiges Ich in der Menge, das ſich nachher ein wenig heimatloſer vielleicht, aber lebendig wie jetzt, fortſchleichen würde— ihrer eigenen Hinrich⸗ tung beigewohnt. Mit jemer gedämpften, genießenden Spannung, die der, der ſich ſelbſt eiwas ausdenkt, empfindet, und manchmal der Träumende. uleht hatte ſie beſonders oft ſich porſtellen müſſen, wie n flüchtete, wie er des Nachts aus einem dunkeln Keller kam— wo er ſich ſo lange verſteckt—, wie er unverſtändlich haitig, das war ſeinc Art, hinter ſich abſchloß, ein Stück durch den Park, dann über Feld ging, wie im Dorf, um das er ſich ſchlich, ein paar Hunde anſchlugen, wie er ſich im Pfarrhaus am Morgen als Bettler meldete und nebenbei ein geiſtliches Gewand ſtahl, wie er dann als Pfarrer weiter nach der Küſte wallfahrtete, in Breſt als Hafenarbeiter auftauchte, der eine Gel 3 Frende 9358 27435 5 genheit zu einer Seereiſe fremde Länder ausſyeé 2 lderudes euerleben nen 5, So ihr einmal ge⸗ ſchildert Wenn ſie ihn bis aus Meer begleitet hatte, kehrte ſie mit ihren Gedanken zum Anfang zurück, ſo als ob er noch nicht den erſten Schritt zu dieſer Reiſe unternommen hätte. Und ſie lächelte boshaft vor ſich hin. Die Bevölkerung müſſe ſich 1 ſchtoſſen fei. Flußfiſchverſorgung hat folgende Höchſtpreiſe feſtgeſetzt: .40 Mk., Verbraücherpreis.90 Mk., Schleien.60 M braucherpreis.20 Mk., Hechte.60 Mk., Verbraucherpreis.20 Mk, * Höchſtpreiſe für Fiſche. Die Landesvermittlungsſtelle ſen ., Ver⸗ Eſchen.60 Mk., Verbraucherpreis.20 Mk., Aale 250 Mk., Ver⸗ braucherpreis.50 Mk., Zander.20 Mk., Verbraucherpreis.8⁰ Mark, Lachſe(Salme) nicht ausgeweidet 4 Mk., Verbraucherpreis .40 Mk., Lachſe(Salme) ausgeweidet Verbraucherpreis.60 Mk., Bach⸗ und Regenbogenforellen.50 Mk., Verbraucherpreis.50 Mk., Barſche.10 Mk., Verbraucherpreis.50 Mk., Brachſen.10 Mk., Verbraucherpreis.40 Mk., Alet(Eitel).10 Mk., Verbraucherpreis .40 Mk., Barben.10 Mk., Verbraucherpreis.60 Mk., Naſan.80 Mark, Verbraucherpreis 1 Mk., Rotaugen(große).80 Mk., Ver⸗ braucherpreis 1 Mk., Rotaugen(kleine) und Backfiſche.60 Mk., Verbraucherpreis.80 Mk. Einen ſtimmungsvollen Abend bereitete der Heimatdienſt Schwetzingerſtadt⸗Oſtſtadt vorgeſtern Abend ſeiner Gemeinde in der Kunſthalle, die trotz Fliegergefahr bis aufs letzte Plätzchen beſetzt war. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand der Vortrag des Herrn Dramaturgen Peterſem„Das große Heimweh“. In dem Vortragenden vereinigt ſich wie ſelten je ein Meiſter der Sprache mit dem des Vortrags. Mit den erſten Sätzen ſchon hatte er ſein Publikum im Banne und wußte es bis zum Schluß in hingebungs⸗ koller Aufmerkſamkeit zu halten. Der ſtarke Beifall, den Herr Peterſen fand, kam aus dankbaren Herzen. Das Hohelied der Heimat wurde anſchmiegend umrahmt von Chor⸗ und Sologeſang. Irl. Walburg Emma Schick ſang in ihrer ſchlicht⸗innigen Weiſe Wander⸗ und Volkslieder, von Herrn Muſiklehrer Gaber ver⸗ ſtändnisvoll begleitet. Einen beſonderen Erfolg erſang ſie ſich mit der Soldatenweiſe„Im Feldquartier“. Hauptlehrer Leonhardt erfreute mit dem Chor der Lutherkirche durch den Vortrag von Volksliedern. An Kriegsberhältniſſen gemeſſen, iſt das Stimmen⸗ material gut, die Wiedergabe der Chöre zeugte von tüchtiger Schulung und guter Auffaſſung. Der Abend bot ungetrübten Ge⸗ nuß. Ein Schatten allerdings fiel darauf: es ſoll die letzte Ver⸗ auſtaltung des Bezirks Schwetzingerſtadt⸗Oſtſtadt des Heimatdienſtes geweſen ſein vor Herbſt. Das iſt befremdend. Denn gerade jetzt, wo durch den Theaterſchluß und die gewohnte Pauſe in Veranſtal⸗ tungen jeglicher Art das Verlangen nach Zuſammenkünften ſtärker iſt, ſollte der Heimatdienſt auf dem Plane bleiben. Die Leitung ſcheint die Bedeutung ihrer bisherigen Wirkſamkeit zu unter⸗ ſchätzen. Polizeibericht vom 4. Juſi. Zuſammenſtoß. Auf der Breiten Straße bei E J er⸗ folgte geſtern nachmittag ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Stro⸗ ßenbahnwagen der Linie 6 und einem mit 100 Zentner Koks he⸗ ladenen, die Breite Straße kreuzenden Fuhrwerk einer hieſigen Firma. Perſonen wurden hierbei nicht verletzt. Das Kohlenfuhr⸗ werk wurde umgeworſen, wobei die Hinterräder des Wagene zer⸗ brochen wurden. Am Straßenbahnwagen wurde die vordere Platt⸗ form vollſtändig zertrümmert. Durch den Vorfall entſtand eine Betriebsſtörung von etwa 30 Minuten und ein größerer Men⸗ ſchenzuſammenlauf. Geſtern vormittag ſtürzte auf der Straße zwiſchen Friebrichs⸗ park und B 7 infolge der durch den Regen verurſachten Glätte das vor ein Fuhrwerk einer hieſigen Brotfabrik geſpannte Pferd und brach das linke Hinterbein, ſo daß es getötet werden mußte. DSZ——————————— Spletplan des Grofh. Hof- U. National-Theaters Mannheim Hoi-Theater Neues Theater T 70* Trcun Sudtert: Pſote Donnerstagſ Nleine—* 8 5. Juli Abonnement D] Dhamileh- Vertiegelt Freltagſ Mitti ere Preise Anfang 7 Uur 6. Juli Auss. Abonnem Neine Frau Samstagſ Kcleine Preize S ng 75gRner 7. Juli Abonnement D] Odtterdimmerung Sonntegſ Hoke Preist Anfang 5 Uur vergnügungen. Künſtlertheater„Apollo“ Erkrankungen unter dem Künſtler⸗ theater haben eine Aenderung des Spielplans nötig werden laſſen, und wird morgen Freitag wiederum„Schwarzwaldmädel“ gegeben werden. Auch am Sanistag und Sonntag wird„Schwarzwald⸗ mãdel“ noch Die auf Samstag angeſetzte Erſtaufführung von Gellert's„Unter der blühenden Linde“ iſt auf Mirtwoch, den 10. Juli verſchohen worden. Die bereits gelöſten Eintrittskarten zu der Erſtaufführung wollen bis Samstag Nachmittag zurück⸗ gegeben werden. fus dem Großherzogtum. X Heidelberg, 4. Juli. Auf Anregung aus— iſen iſt die Gründung einer„Heidelberger Bür ſehtung ⸗ in Vorbereitung, die dazu beſtimmt ſein ſoll, den—— Unteroffizieren und Mariſchaften des 2. Bataillons der 110er bei ihrer Rücklehr aus dem Kriege, falls ſie irgendwelche Unterſtützung benötigen, Hilfe zu 97— „JLah, 8 i. In ſeiner elterlichen Wohnung hat ſich ein Liähriges Mabhen aus Liebeskummer mit Leuchtgas vergiftet.— In der Gegend von im iſt am Samstag ein Hagelwetter niedergegangen. Als der Proze man ihr Bacher chb nicht gut. Das Gefangenen und mehr und mehr in die Länge zog, hatte Handarbeiten geſtattet. Aber das tat ihr — Rur das Hindämmern und die Träume der fanger achte andere, ihr jetzt fremde Arten des Daſeins⸗ Gefühls in das, welches ſie jetzt erfüllte und welches nicht hinüber⸗ griff über den unmittelbaren Gegenwartsmoment, der frei im Un⸗ wirklichen phantaſierte. Bis auch das Sticken ay einem ſeinen ſeidenen Muſter wie etwas für ſie wurde, das ſie willenlos vollgog und dem ſie eigentlich nur zuſah. Aus dieſem Dämmern tauchte ſie auf, wenn Perſonen des Ge⸗ richtes zu ihr kamen. Dann erwachte die leidenſchaftliche Frau in ihr, die Unterdrückte ihres Traumdaſeins, die manchmal ganz Wochen Vergeſſene, und lebte kurge Stunden das gefellſchaftkiche Leben ihres Standes: kluge, vorſichtige, ſcharfe, polemiſche Kon⸗ derſation mit Männern, unter der Sinnlichkeit glühte und ſie be⸗ feuerte. Mochten es immerhin Verhöre ſein: ſie kehrte in ihnen zum Gefühl ihres ehemaligen Daſeins zurück. Sie ging bei dieſer Rückkehr aus einem phantaſtiſchen Vorſtellungsleben zur Wirklich⸗ keit nicht ganz mit ihrem Fühlen in die Situation der auf den Tod Angeklagten ein, die ihr, ſeit der Prozeß ſtagnierte, ſchon etwas Gewohntes geworden war. Sie verlor aber auch die Progeßlage nicht etwa aus dem Auge. Der Erüſt der Angelegenheit regte ſie noch tief genug auf, daß auch die ſonjt zum Schlafau verurteilten Kräfte ihres Weſens aufwachten, ſie mit Wärme, mit dem Gefühl ihrer Perſönlichkeit durchſtrömten— und ſie erlebte das Ganze dann doch wieder wie ein Spiel des Intellektes, in dem ſie nicht unter⸗ lag und ganz Frau ſein konnte; jeder Zug ihres Uugen Beſichtes ſpielte mit dem Mann, der dann vor ihr ſaß. e Das war entweder ihr Verteidiger, ein breiter, unterſetter Viergiger mit einem derben, hartknochigen Geſicht, der nie anders als lühl, ſachlich mit ihr ſprach. Wie hatte ſie ſich um ihn bemüht! Er war ihr in der erſten Zeit ihrer Gefangenſchaft als der einzige Troſt erſchienen. Mit anſchmiegender Hilfsbedürſtigleit) mit ſchein⸗ barer Offenheit war ſie ihm entgegengekommen. Aber er hatte kein Gefühl Er ſprach nie von etas anderem als der Rechtslage ihres Prozeſſes, die er mit dem ſchärfſten Blick, dem Blick eines Heerführers, muſterte. Er ſchien ſie für völlig ſchuldig zu halten, und die Art ſeines Verkehrs mit ihr war eine fortwährende ſchwei⸗ gende Verurieilung, die ſie hart traf, in die ſie ſich aber allmählich 800 hatte. Er ſprach nie von der Tat— nur bon dem, ions bewieſen, was nicht bewieſen ſei, und von dom Reſultat. Und jedes⸗ mal noch war das Ende ſeiner Ueberlegungen geweſen, daß eine Verurteilung auf Grund des vorhandenen Materials ausge⸗ Fortſetzung folgt.) 7 —.— — 4. Seite. Nr. 305. Maunheimer Geueral-Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) 25 Donnerstag, den 4. Juſi 191. Die Jliege, eiuer der gefährlichſten Feinde der Bolksgeſundheit. Nachdem die großen Entdeckungen der Bakteriologen in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts beſtimmte Arten von Spaltpilzen als Erreger anſteckender Krankheiten nachgewieſen hatten und in neueſter Zeit noch andere Kleinlebeweſen die Pro⸗ iozoen— als Urheber ſolcher erkannt worden waren, ſetzte ein ener⸗ giſcher Kampf auf der ganzen Linie gegen die als heimtückiſche Feinde der Menſchheit entlaroten Bakterien ein. Staat, Gemeinden, wohltätige Geſellſchaften und opferwillige Volksfreunde ſtellten Un⸗ ſummen in den Dienſt der guten Sache. Zahlreiche große Inſtitute entſtanden, ein Heer von wiſſenſchaftlichen Arbeitern trat auf den Plan, Fürſorgeanſtalten wurden ins Leben gerufen, geſetzliche Vor⸗ ſchriften erlaſſen, alles mit dem Ziel: Kampf den Bakterien, Be⸗ freiung der Menſchheit von den verderblichen Infektionskrankheiten. Wie bedeutend die Erfolge ſind, die durch zielbewußtes, jahre⸗ ſes Arbeiten errungen wurden, lehrt die Statiſtik der In⸗ ſektionskrankheiten, zeigte das Verſchontbleiben des Volkes von Epidemien im Frieden und ihre verhältnismäßig geringe Aus⸗ breitung im Kriege. Nicht wenig hat zu dieſen Erfolgen beigetragen, daß der Gedanke der Gefährlichkeit der Bakterien im Volke tief Wurzel gejaßt hat, datz jedermann wenigſtens in großen Umriſſen weiß, worauf es hierbei ankommt, mögen ſich auch in Einzelnen noch ſo abenteuerliche Vorſtellungen einer Weiterverbreitung er⸗ freuen. Daß das Heranbringen von Schmutz an Wäſche zur Wund⸗ infektion, die Berührung mit an anſteckenden Krankheiten leidender Menſchen und die unvorſichtige Behandlung ihrer Abgänge zur Beiterverbreitung von Inſektionskrankheiten führen kann, das weiß tzutage jedes und ſieht ſich dementſprechend vor. Was in der ſemeinheir darüber hinausgeht, iſt jedoch nur eine ſich oft grotesk äußernde„Vazillenfurcht“, die dem Fachmann nur ein Lächeln ab⸗ ringen kann, dem, der ſie beſtätigt, aber nie Nutzen brinigt. Nicht die bleiche Furcht und die ſtete Fechterſtellung gegen einen unſichtbaren und dabei ſtets umzingelnden Feind führt zur erfolgreichen Abwehr, ſondern allein die Kenntnis, auf welchen Pfaden er an uns heran⸗ ſchleicht, um den Fluch, der ihm anhaftet, am Menſchengeſchlechte zu en. Ein 65 Mann ſtellte vor Jahren an mich einmal die Frage: Herr Doktor, wie machen Sie das eigentlich, daß Ihnen im Laboratorium die Bazillen nicht davon laufen? So naiv dieſe Frage auch ſcheinen mag, ſo offenbart ſie ſich doch bei näherer Be⸗ trachtung als die Bedürfnisfrage des Laien, die aus ſeiner Kennt⸗ nis der Kleinlebewelt als Krankheitsurſache geboren werden muß. Sie ergibt ſich mit Notwendigkeit, wenn ſein geſunder Menſchen⸗ verſtand das Vorhandenſein beſtimmter Bakterien bei den einzel⸗ nen anſteckenden Krankheiten nicht mehr für hinreichend erkennt, das Befallenwerden des Individuums von der betreffenden Krank⸗ heit zu erklären. Wie kommt der Mikroorganismus in den Kör⸗ per? Das iſt die grundlegende Frage. 8 Daß die Bazillen nicht davonlaufen, macht dem Bakteriologen wenig Sorge. Wie die Pflanzen in der Erde, ſo haften ſie feſt auf dem Nährboden, ſie ſind gebunden an die Flüſſigkeit, in die ſie eingeim wurden. Und ebenſo haften ſie an den halbflüſſigen und flüſſigen Abgängen, mit denen ſie den Kranken verlaſſen und können ohne weitere⸗ nicht daraus entweichen. Wenn auch ein Teil der Bakterien über Eigenbeweglichkeit verfügt, ſo iſt dieſe doch nur in dem einmal gegebenen Subſtrat möglich. Eine Tren⸗ nung davon kann nur eintreten, wenn ſich fremde Kräfte in den Dienſt der Fortbewegung ſtellen Bakterien, die die Atmungs⸗ organe bewohnen, können den kleinen Waſſerbläschen des aus⸗ eten Waſſerdampfes anhaften und durch den Atemſtoß der E mitgeteilt werden. Die Abgänge können austrocknen, ver⸗ und durch Wind weitergetragen werden, ſie können ver⸗ — und ſo ſamt den innewohnenden Mikroorganismen einen rtswechſel vornehmen. Daß auf derartigem Weg ſtets nur einzelne Anſteckungen vor ſich gehen können, dürfte ohne weiteres klar ſein. Wie komme es aber zu Maſſenanſteckung, was iſt die Urſache epidemiſcher Aus⸗ breitung anſteckender Kränkheiten? Die Antwort auf dieſe Frage läßt ſich nach dem Vorſtehenden ſehr einfach geben. Die Maſſen⸗ anſteckung erfolgt, wenn ein Bakterium irgend eine Transport⸗ heit findet, die es gleichzeitig oder in raſcher Folge immer wieder an eine größere Zahl oder an alle Menſchen heranbringt. Aber auch zahlreiche Einzelanſteckungen ſind nur dadurch erklär⸗ lich, daß trotz größter Vorſicht in der Pflege und ſtrengſter Iſolie⸗ rung ein heimlicher Transport infektiöſen Materials von Kranken zu Geſunden ſtattfindet. 4 r heimliche Weiterverbreiter der anſtecken⸗ den Krankheiten iſt die Fliege, insbeſondere die„harm⸗ koſe gemeine Stubenfliege, die ſich trotz ihrer auch im übrigen gerodezu ekelhaften Eigenſchaften noch immer einer wohlwollenden, oft ſogar liebevollen Behandlung erfreut. Mit ungeyeuerer Frucht ⸗ barkeit vermehrt ſie ſich aus einzelnen überwinteraden Exemplaren im Beginn der warmen Jahreszeit zu ungezählten Schwärmen und hauſt zu Hunderten, ſa zeitweiſe zu Tauſenden in den Wohnungen der Menſchen und der Tiere. Ihre bekaante Lebhaftigkeit läßt ſie in ſtetem Wechſel ſich niederlaſſen hald auf jeglichen Unrat, foulen⸗ den oder in Zerſetzung befindlichen tieriſchen und pflanzlichen Stoffen, mit Vorliebe auf den eiweißhaltigen Abgängen Kranker, bald auf den menſchlichen Nahrungsmiiteln und den Menſchen ſelbſt. Ihren dicht mit Haaren beſetzten Körper beſchmutzt ſie dabei mit kleinen Kot⸗, Auswurf⸗ und ſonſtigen Schmutzpartikern und ver⸗ ſchleypt dieſe auf die Speiſen und auf ihre menſchlichen Opfer, die ſie mit ihrer Zudringlichkeit und Hartnäckigkeit in unerträglicher Weiſe peinigt. Die an ihrem Körper anhaftenden Teilchen enthalten Bakterien in großer Menge. An einem Fliegenbein wurden ca. 100 000 Bazillen, überwiegend krankheitserregende feſtgeſtellt, an einem ganzen Tier bei Unterſuchung mehrerer Hunderte durch⸗ ſchnittlich 114 Million. Wen ergreift rei dieſer Betrachtung nicht Ekel, wem ſchaudert es nicht bei dem Gedanken, daß das Brot, das Fleiſch. der Zucker und alle ſonſtigen Nahrungsmittel, die er zum Munde führt, durch die Fliegen mit ollen möglichen fauligen Stoffen, mit Tier⸗ und Menſchenkot, mit Jauche, Eiter, Au⸗wurf und dergleichen Dingen keſchmutzt ſind, die unſeren Vorſtellungen von Reinlichkeit und 2 855 er zögert noch, in ampf einzutreten gegen se⸗ fährlichſten Verbreiter ſchwerer Krankheiien, gegen die Fliege, den geflügelten Todesboten? Sie bringt uns Diphtherie, Tuperkuloſe, Typhus, Ruhr, Cholera, Kinderlähmung und infektiöſe Darmkatarrhe. Was nützen uns alle Beſtrebungen zur Eindämmung der Kinderſterblichkeit, was die ſonſt ſo dankenswerten Ein⸗ richtungen zur Vollsgeſundung, was alle Arbeit zur Ergänzung, Erhaltung und Vermehrung unſerer durch den Krieg ſchon ge⸗ ſchädigten Volkskraft, wenn ſie achtlos vorübergehen an dem Haupt⸗ übel, an dem Verbreiter der anſteckenden Krankheiten, denen jähr⸗ lich in Deutſchland Hunderttauſende zum Opfer fallen. Es muß endlich und gründlich gebrochen werden mit dem alten, ſchlechten Herkommen, die Fliege als ein höchſtens einmal unge⸗ mütliches, ſonſt aber ungefährliches Tierchen anzuſehen, es muß gebrochen werden mit der Unwiſſenheit über die ungeheure Schäd⸗ lichteit dieſer kotgeborenen und kotbedeckten Bakterienverbreiter, es muß gebrochen werden mit der Gleichgültigkeit gegen dieſen Meuchelmörder, der alljährlich Tauſende und Abertauſende unſerer Vollsgenoſſen hinwegreißt, der in graziöſem Fiug Tod und Weh⸗ klagen in die Häuſer hineinträgt und ſich jetzt ſchon wieder anſchickt, Hunderte unſerer Mitbürger mit Ruhrbazillen meuchlings umzu⸗ bringen, Tauſende einer der furchtbarſten Krankheiten in die Arme zu treiben. Wem Leben und Geſundheit ſeines Nächſten lieb iſt, wer ſich ſelbſt vor Krankheit und Tod ſchützen will, der ſtelle ſeine Kraft in den Dienſt der Fliegenbekämpfung. die ſpaniſche Kraukheil. h. Karlsruhe, 4. Juli.(Priv.⸗Teld Die ſpaniſche Krancheit hat in den letzten Tagen in den ſüdweſtdeutſchen Städten noch an Auz⸗ dehnung zugenommen. In Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Frei⸗ burg und anderen Städten werden täglich mehrere hundert neue Er⸗ krankungen gemeldet. Auffallend iſt dabei, daß der Prozentſatz der erkrankten männlichen Perſonen etwas größer iſt als der der weib⸗ lichen. Vorwiegend werden Schulkinder und Männer zwiſchen 18 und 50 Jahren befallen, weniger ältere Leute. In den Verkehrs⸗ inſtituten dauern die Maſſenerkrankungen an. In Karlsruhe z. B. mußte deswegen die Zahl der täglichen Poſtzuſtellungen vermindert werden. Die Krankheit nimmt durchwe gnormalen Verlauf. Das Fieber tritt in der Regel je nach der Verfaſſung der einzelnen Er⸗ krankten ſtärker oder ſchwächer auf, erreicht aber meiſt nur an einem oder zwei Tagen einen hohen Grad und nimmt dann raſch ab. Nur in wenigen Fällen traten bisher Komplikationen, meiſt Lungenent⸗ zündungen hinzu, die vereinzelt einen tötlichen Ausgang nahmen. Die einmal von der Grippe befallenen Perſonen bleiben, ſofern dieſe gut ausgeheilt iſt, von einer neuen Anſteckung und Erkrankung verſchont. Auf dem flachen Lande und in Gebirgsgegenden ſind die Erkran⸗ kungen zunächſt geringer. Im badiſchen Schwarzwald ſind beiſpiels⸗ weiſe in einigen Dörfern eine große Zahl von Erkrankungen zu verzeichnen, in anderen Orten dagegen nicht eine einzige. Auch aus dem Elſaß, der Rheinpfalz und Württemberg wird berichtet, daß die Epidemie ſich noch weiter ausgebreitet hat. Hamburg, 3. Juli.(WTB. 8 Nach einer Mit⸗ teilung der Kaiſerlichen Oberpoſtdirektion iſt beim Perſonal des Fernſprechamtes die ſogenannte ſpaniſche Crippe ausgebrochen. In drei Tagen ſind 167 Betriebsbeamtinnen erkrankt. Zur Vermeidung von empfindlichen Betriebseinſchränkungen werden die Teilnehmer aufgefordert, bis auf weiteres nur in den unbedingt notwendigen Fällen von dem Fernſprecher Gebrauch zu machen. Haag, 3. Juli.(WTB. Nichtamtilch.) Nach einer Meldung des „Nieuwe Courant“ aus London greift auch in England die neue ſpaniſche Krankheit ſtark um ſich. Ihr Charakter bleibt bisher gutartig, es beſteht aber die Gefahr, daß bei geringſter Veranlaſſung Komplikationen in Form von Bronchopneumonie und Meningitis eintreten. In London haben die großen City⸗Häuſer und die Weſt⸗ end⸗Magazine ſtark unter der Krankheit zu leiden“ In Dudley ſind 4000 Kinder erkrankt, ſo daß alle Schulen geſchloſſen werden mußten. In der Induſtriegegend von Birmingham beſteht die Gefahr eines ernſten Mangels an Arbeitskräften. Die Zahl der Todesfälle infolge der neuen Krankheit hätte geſtern zugenommen. 8 Letzte Meldungen. Ein Dampfer und ein Kreuzer von einem-Bool korpediert. Im. Köln, 4. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksztg.“ meldet aus Baſel: In der Morgendämmerung vom 23. Juni wurde ein unter dem Schutz mehrerer italieniſcher Kriegsſchiffe fahrender Geleitzug im Mittelmeer von einem Tauchboot angegriffen. Das unſichtbare Tauchboot torpedierte ohne weiteres einen Dampfer. Der Kommandant des Zuges auf dem Kreuzer„Parthenope“, Abwehrfeuer eröffnend, gab den unverſehrten Einheiten Be⸗ fehl zur Weiterfahrt, während er mit ſeinem Kreuzer zur Hilfeleiſtung an der Kampfſtelle verblieb. Als er mit ſeinem Kreuzer und einem herbeigeeilten franzöſiſchen Kriegsſchiff den vom Torpedo getroffenen, aber nicht geſunkenen Dampfer ins Schlepptau nehmen wollte, wurde die„Parthenope“ in der Höhe des linken Maſtbaumes von einem Tor pedo getroffen und ſank innerhalb 2 Stunden. Die Ueberlebenden wurden von den anderen Einheiten gerettet. Eine Audienz Graf Czeruius beim Kaiſer. m. Köln, 4. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Wien: Viel bemerkb wird eine Audienz, die Graf Czer⸗ nin geſtern beim Kaiſer hatte, die 24 Stunden dauerte. Der „Neuen Freien Preſſe“ gibt ſie Anlaß, die verdienſtvolle Amtsführung des Grafen mit warmen Dank zu gedenken und die Befriedigung darüber auszuſprechen, daß das, was im April Graf Czernin zum Abſchied veranlaßte, jetzt verſönlich aus⸗ elinge. Er ſei eine europäiſche Figur geworden durch ſeinen Friedenswillen und ein Beſitz Oeſterreich⸗. Ausbezahlung der ſinniſchen Guthaben in Deulſchland. Kopenhagen, 3. Juli.(WTB. Nichtamtlich.)„Berlingske Ti⸗ dende“ meldet aus Helſingfors: Der Senat hat Schritte nommen, um die bei Kriegsbeginn beſchlagnahmten finniſchen Guthabenin Deutſchland ausbezahlt zu erhalten. Im Februar wurden von Deutſchland 8 Millionen Mark freigegeben. Rückſtändig ſind noch 21 Millionen Mark. Dieſe Transaktion iſt für Finnland don großer wiriſch ꝛfilicher Bedeutung, da das Land da⸗ —— —— Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Hochſchule für Muſik. Der zehnte Vortragsabend im Schuljahr 1917/18 wurde von Schülerinnen der Klavierklaſſe des Direktors N/ofeſſore Karl Zu⸗ ſchneid und je einem Schüler der Geſangskleſſe. Ko⸗ merlanger Robert Korſt, und der Violoncellklaſſe Konzertmeiſters Carl Müller beſtritten. Was die Klavierſpielerinnen betrifft, denen der quantitativeHauptteil in der Bewältigung des überreichenProgramms zugefallen war, ſo darf ihnen faſt ohne Ausnahme eine weitgeförderte Technik und ein hübſch entwickelter Anſchlag nachgerühmt werden. Techniſche Sauberkeit, Muſikalität und Vortragsempfinden ergänzten ſich vielleicht am harmoniſchſten bei der erſten Spielerin, während die zweite ihre Stücke von Zuſchneid, J. Raff und Chopin ohne feinere Differenzierung und Stilgefühl bot. Die Wiedergabe von Zuſchneids Ar⸗bur⸗Präludium ließ eine beträchtliche pianiſtiſche Fertigkel er⸗ kennen. Hingegen blieben in Chopins Etude op. 10 Nr. 5 hinſicht⸗ li und Ausdrucksverinnerlichung noch einige Wünſche offen. Der ächtnisfehler in Schumanns F⸗dur⸗Novelette iſt wohl auf Erregung zurückzuführen und daher verzeihlich. In E. v. Dohnanyi's Konzertſtück op 12 war ſeinem Interpreten eine reichlich ſchwierige Aufgabe zubemeſſen. Zwar ſind die eminen⸗ ten Fortſchritte des Spielers nicht zu verkennen, aber zu völliger Reife iſt immer noch ein ſchöner Weg. An ſeinem Ausdrucksempfin⸗ den ließ es der Spieler, der von Walter Rehberg mit großer An⸗ ſ ungskunſt begleitet wurde, in den getragenen Partien nicht ſehlen. 8 Ein klanggeſättigtes Organ von großem Umfange beſitzt die Mezzoſopraniſtin aus Korſts Geſangsklaſſe Daß ſie es ſchon in einem Maße beherrſcht, um tieſere Wirkungen hervorzubringen, be⸗ wieſen gleich die Schubertlieder„An die Leyer“,„Im Frühling“ und „Gretchen am Spinnrad“, aber auch Brahmſens„Ninelied“ und die beiden Mahlergeſänge. Gelegentlich ſtörten einige flache Ton⸗ gebungen in der lage. Aber die Sängerin beſitzt Seele und Geſchmack, und ſo wurden ihre ſieben Geſänge zu einer Quelle des Genuſſes, zumal Herr Korſt ſeiner Schülerin ein feinfühliger Be⸗ gleiter war. M. 1* TheaterNachricht. Es ſei hingewieſen. daß die Neueinſtudierung des unſerem Zeit⸗ 5 beſonders naheſtehenden Leſſingſchein„Philotas“ und des leiſtſchen Meiſterluſtſpiels„Der zerbrochene Krug“ heute um 7 Uhr ſtattfindet.— Morgen gelangen die beiden Einakter „Diamileh“ von G. Bizet und„Verſiegelt von Leo Blech zur Wieder⸗ holung.— Am Mittwoch, den 10. Juli findet im Hoſtheater eine Prüfungsaufführung der Opernſchule des Hoftheaters ſtait. Inſtitul für höheres Klavierſpiel und Seminar, Inſtrumentkal⸗ und Geſangſchule in Maunheim. Direktion: Friedrich Häckel. Die Reihe der diesjährigen Aufführungen findet Montag, den 8. Juli, abends 48 Uhr, im Vortragsſaal der Anſtalt M 4, 1 mit dem vierten Vortragsabend ihre Fortſeßung. Schüler der Klavier⸗ klaſſe des Direktors ſpielen Werke von Bach, Haydn, Schumann, Chopin, Godard, Grieg. Mittwoch, den 10. Juli, abends 768 Uhr, ebenfalls im Vortragsſaal der Anſtalt M 4, 1 findet der zweite diesjährige Uebungsabend ſtatt. Das Datum des verſchobenen dritten Vortragsabends(Willi Gernsheim) wird noch bekannt ge⸗ 65 Ein Schlußkonzert im Kaſinoſaale k 1, 1, Mon⸗ den 15. Juli wird die Reihe der die⸗jährigen Veranſtaltungen des Inſtituts beendigen. Nähres durch Inſerake. unter⸗ d in den Beſitz de Balute kommt, für die Finnland bei ——— Deutſchland—— en wird. Immer noch Eroberungsgelüſte. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze. 4. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Der Patter Lelebs meidet. Der Ausſchuß für Auswärtigez har mit à gegen 5 Stimmen beſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, bei den Alliierten auf die gemeinſame Bekanntgabe der Friedensbedingungen hinzuwirken. In Vertretung Cle⸗ menceaus ſagte Finanzminiſter Klotz, die Krie gs⸗ und Frie⸗ densziele Frankreichs ſeien unverändert die glei⸗ chen wie im Auguſt 1914. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 4. Juli.(Brio.⸗Tel. g. K) Die Schweizer Blätter berichten aus Paris: Ein Mitarheiter de⸗ Pariſer Blattes Oeuvre hat ſich auf der ruſſiſchen Geſandtſchaft in Paris über das Wiederauftauchen Kerenſkis befragt und erfahrer. daß man ſchon ſeit einigen Tagen wußte, daß Kerenſki in England weile. Er mußte Rußand vor der bolſchewiſtiſchen Gefahr ver⸗ kaſſen. Ein Preis war auf ſeinen Kopf geſetzt und er mußte ſich ſeit ſeinem Sturz verſteckt halten. Seine Flucht war von allerſei gefährlichen Abentenern begleitet und dauerte mebrere Noncte. Schlietzlich gelang es ihm, ſich in Murmansk einzuſchiffen. Er fuhr unmittelbar nach England. Seine politiſche Miſſion beſbeht darin, die Alliierten von der Notwendigkeit einer Intervention in Rußland zu überzeugen.* Der Jar in Europäiſch-Rußland bei gutem Beſinden. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze. 4. Juli.(Priv.-Tel. g..) Eine Reuterdepeſche meldet vom Montag aus Moskau: Die evg⸗ liſche Botſchaft erhielt die offizielle Nachricht. daß ſich der Jar im europätſchen Rußland befinde und daß es ihm geſundheitlich aut gehe. Das geſunkene Hoſpitalſchiff. London, 2. Juli.(WB. Nichtamtl.) Meldung des Reu⸗ terſchen Burzaus. Die Admiralität gibt bekannt: Die Gegend zwi⸗ ſchen der Stelle, wo das Hoſpitalſchiff„Llandovery Caſtie durch ein deutſches Unterſeeboot verſenkt wurde. und dem Südweſtteil der iriſchen Küſte wurde jetzt außer von dem Torpodebootszerſtõrer „Lyſander“ von zwei Gruppen von Kriegsſchiffen aründlich abge⸗ ſucht. Es wurden, aber nur kleine Schiffstrümmer und leeres Boot gefunden. Es wird daher angenommen, daß von dem Hoſpitalſchiff Ueberlebende nicht vorhanden ſind. Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland und Bolland. m. Köln, 4. Zuli.(Priv.⸗Tel.) Die ⸗Kölniſche Bolksgeitung“ meldet aus Amſterdam: Handelsblad ſchreibt, daß vwahrſcheiniich 2500—3000 Eiſenbahnwagen Frühkartoffeln nach Deutſchland geſchickt werden ſollen. Wie ſchon gemeldet wird, liefert Deutſchland dafür 50 000 Tonnen Steinkohlen. Das Blatt meint, daß dieſe vorläufige Regelung günſtige Ausblicke hin⸗ ſichtlich der Endregelung zwiſchen Holland und Deutſchland eröffne. Die fünfte Leſung der Vahlrechtsvorlage. E& Berſin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Im preußiſ Abgeordnetenhaus beginnt, worauf wir ſchon mehrfach hinwi heute die fünfte Leſung der Wahlrechtsvorlage, von der man nur wünſchen kann, daß ſie die unwiderruflich letzte iſt. Was die Kon⸗ ſervativen heute unternehmen werden, weiß außerhalb ihrer Reihen niemand, ebenſowenig was die rechtsnationalliberale Gruppe plant. Das ſind natürlich unerträgliche Zuſtände, und deshalb kann man es verſtehen, wenn die Börſenzeitung, in dieſer wohl der Abg. Richthofen, heute ſchreibt: An einer Auseinanderſetzung vorbei⸗ kommen wird man nicht. Die Gegenſätze, die ia ſchon früder vor⸗ handen waren, haben ſich jetzt ſo ſtark erweitert, daß die national⸗ liberale Partei Geſahr läuft, ihre Exiſtenzberechtigung zu verſieren, wenn ſie ſich auf die Dauer einer zielbewußten Reuorientierung unfähig erweißt. Daß eine ſolche ohne eine Scheidung der Geiſter möglich ſein könnte, erachten wir für unwahrſcheinlich. Der Zen⸗ tralvorſtand wird daher, ſpäteſtens beim Herannahen der Auflöſung zuſamme müſſen, um einen preußiſchen Parteitag in die Wege zu leiten. 4 El Berüa, 4. Sull.(Bon unl. Berl, Büro.) Dem Reichstag iſt nummehr die angekündigte neue Kriegskreditvorlage in Höhe von fünfzehn Milliarden Mark zugegangen. Handel und lndustrie. Frankfurter Wertpapierdörse. Prankfurt, 3.— Abendbörse. Die geschäftliche Tätigkeit beine Belebung, doch war auf den meisten Gebieten gut behauptete zum Leil festere Teudenz zu beob- achten. Von Einteitswerten notierten Zellstoii Dresden, Daimler Motoren höten. 8 Keerte Mandlelsnachrichten- 9 2 Neustadt à. d.., 3. Juli. Die Elektrische Straßenbahn Ne a. d..—Landau(Oberlandbahn) veröffenilicht soeben ikren Geschäſtsbericht 1917. Derselbe eine beträchikiche Verieinsteigerung damit auch einen erhöhien Gewinn be⸗ richten. Die Gesamtzahl der beiörderten Personen betrug 1 051 419 en 1 570 543 im Vorjahr, somit eine Steigerung um 400 000 Dieser erhöhie Verkehr dürite auf die Verkehrseinschrän- kung der Staatsbahn, dann aber auch auf den lebhaiteren Verkehz zwischen Stadt und Land infolge des Kri Atrüctzuführen Sein. Die Gesamteinnalmen betrugen 440 500 M. gegen 289 950 im Vor- jalme, sind also um nahezu 200 000 M. egen. Die Betriebs- ausgaben erforderten 209 682 M. 167 250., sind also nur um etwa 100 000 M. gestiegen. Der ü benuft sich auf 179 964 M. 122 600 M. Nach Abzug einer Rücklage von 27 5⁴3 M. Wblebt ein zu verteilender Neingewiun von 152 421 B aus dem eine Dividende von 61 55 gegen 406 im Vorjahr aur Ausschü Die Zahl der zurücicgeiegten Motor⸗ —— 327 070 im Voriahr. Die Zahl der Zirückgelegten änge- Wagen-Kitometer ist dagegen von 3222 788 gestiegen. Das Anleihekapital beirägt Mark Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrert. Dui Ruhrort, 2. Juli. Amtliche Notierungen. Bergfahrt. Frachtsätze von den Rhein-Ruhr-Häfen nach Mainz-Gustavsburg 8 nach——— 3 a. M..75, nach—— nach Karlsruhe„ na 400, nach i. E. 350, Fracitsätze von————— Mainz-Gusta.00, nach Mainplätzen bis Frankfurt a. M. .B, nach Manuheim.00, nach Kar e 330, nach Lanterburg .50, nach Straßburg i. E..00; Schlepplöhne von den Nhein-Ruhr⸗ 8.20, nach Mannbeim.40 Mark. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Pegeistatlen vom Daton Abein IRS kanlugen“)) 20 20 28.7 248 248 abeade 6 Uer 82 38— 29 0 232 Aacha. 2 U5r Senen e Aachm 2 Uh- Aescheim̃:: 22„0 4 e entees Ur —— 4 3—3*⁰ 8 e E.*. vom Neekar: Maenheisn„ 41 4s 1+414 ·446406 ver. 7 EE 8*. Vew. 7 + 12 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Vorans. (2. 49 Uabetugter Bachsruck wire Gerteee wertet S. Juli: Wenig verändert. 1 6. Juli: Venig verändert. e ee Verwandten und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dass unser liebes, gutes Kind im Alter von 14 Jahren nach kurser Krankheit, versehen mit den Hl. Sterbesakramenten, heute nacht sanft entscklaten ist. In tiefer Trauer: Frau Henny Knzer Gritto Frau Marg. Gritto. MANNHEIXM, U 4, 20, den 8. Juli 1018. Die Beerdigung ündet am Freitag um 4 Uhr statt. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerzliche Mittei- lung, dass unser geliebter Bruder, Schwager u. Onkel ner Auigust Jegel nach längerem Leiden sanft entschlafen ist. MANNIIEBT(O 2, 12) 3. Juli 1918. Ing—— micht mehr in9e oder mindeſtens 50% kriegs⸗ Beſchädigt, mit gut. Erfahrungen a. elektro⸗techn. Gebiet sofort gesucht. ee 1 d. Rh. ——— 2887a Kohlenhaudlung ſucht per ſofort einen tuchiigen Buchhalter und einen Expedienten Borzuſtellen mittags in der Zeit von 2 bis 8 Uhr auf dem Büro der Mann⸗ heimer b. 8 Barkring 33. 2817a⁴ Die trauernden Hinterbliebenen. Danksagung. Für die gütige Teilnahme an unserem schweren Ver⸗ luste unseres lieben und unvergesslichen Gatten, Vater, Schwiegervater und Onkel Ga123 MHerr Franz Jos. Buselmaier sprechen wir allen Verwandten und Bekannten unseren tietgefühlten Dauk aus, insbesondere dem verehrl. Stadt-⸗ rat, dem Lehrerkollegium und den Schülern der 7. und 8. Feuerbestattung Freitag, S. Juli, nachm. 4 Uhr. Schwarze Hüte in auen Preislagen Schleler, Flore gro Trauerhüte auf Wunsch—+ 3 Klasse der Molischule, für die herrlichen Kranzspenden. 7919 0. Die trauernden Hinterbliebenen. 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Für die Verbraucher: Butter: Für Pfd. die Buttermarke 33 in den Berkaufsſtellen—800.— Eier: Für 1 Inlandei(628 Pfennig) die Eiermarke 14 in den Verkaufsſtellen 2 Kondenſierte Milch: In den Butter⸗ verkaufsſtellen 391—515 können die noch vor⸗ handenen Reſtbeſtände martenfrei abgegeben wer⸗ den.— Weißer Käſe: Für 4 Pfd. zu 25 Pfg. die Buttermarke 36 in den Verkaufsſtellen 106—115.— Mager⸗ od. Buttermilch: Für 4 Liter die Marke 24. — Zucker: Für 2 Pfö. die Zuckermarke 6 in den Serkaufsſtellen—998. In dieſer Menge iſt eine Sonderzulage von 600 Gramm enthalten, die teil⸗ weiſe in Kandis⸗Zucker, das Pfund zu 55 Pfg., be⸗ ſtehi.— Kartoffeln: Für 3 Pfd. die Kartoffelmarke 111 ſowie die Wechſelmarken. ilderMaun Zahs des Kaufhauses, N 2, 13 Aufruf. Das Rote Ureuz bittet um Gaben VSI zur Großherzogs · Geburtsiags · Künstler-Konzert. ſpende 1918. Eintritt— Jeder gebe ſoviel er kann, auf daß das Rote Kreuz ſeine Aufgaben in der Kriegs ⸗ Krankenpflege, der Liebesgabenverſorgung der Feld⸗ kruppen, der Arlauber, Gefange⸗ UTilpwierunel 5 äuuuslittsttiisi Königs,. 2.. Ressource- Gesellschaft. Unſere verehrl. Mitglie⸗ der werden höfl. erſucht, die der Bibliother ent⸗ liehenen Bücher Samstag, den 6. oder Dienstag, den 9. Juli gefl. abzu⸗ liefern Sa l08 Der Vorstand. Autpolieren u. Wiehsen aanaer Einrichtungen ſo⸗ wie in Reparaturen em⸗ pfiehlt ſich nach fachge⸗ [mäßer Ausführung 2170a Verteilung von Fliegenpapier. Nachdem bei der vorigen Verſendung der Lebens⸗ mittelmarken ſchon ein Teil der Mannheimer Fa⸗ milien mit einer Muſterpackung Fliegenpapier be⸗ dacht worden iſt, wird bei der jetzigen Ausgabe auch den noch nicht berückſichtigten Familien eine Probe zugehen. Es wird gebeten, dieſe arſenhaltigen Fliegenvapiere genan nach der aufgedͤruckten Vor⸗ ſchrift zu verwenden. Weitere derartige Papiere ſind zum Preiſe von 20 Pfg. für einen Umſchlag mit je 10 Blatt bei den Apotheken und den mit Gift⸗ konzeſſionen ausgeſtatteten Geſchäften(hauptſächlich Drogerien), die durch beſondere Plakate noch nam⸗ haft gemacht werden, käuflich zu haben. Zur Beſeitigung von Bedenken ſei ausdrücklich darauf hingewieſen, daß ein zufälliges Hineinfallen der abſterbenden Fliegen in flüſſige Nahrungsmittel mit Rückſicht auf die Reinlichkeit durch Zudeckung der Gefäße zwar möglichſt vermieten werden ſoll. Jedenfalls aber niemals zu einer Arſenvergiftung Anlaf geben kann. Das Papier wirkt ausgezeichnet, wenn es ſtets mäßig feucht gehalten wird. Ein Uebermaß an Flüſſigkeit wirkt genau ſo nachteilig wie ein Trocken⸗ laſſen des Papieres. Man kann übrigens durch die bekannte Saugwirkung eines angefeuchteten Woll⸗ fadens auf den Teller mit dem Fliegenpapier, deſſen anderes Ende in ein danebenſtehendes Gefäß mit Waſſer reicht, oas Papier dauernd genügend feucht erhalten. Magermilch. Vom 8. Juli ab erhalten alle Perſonen über 70 Jahre täglich einen halben Liter Mager⸗ oder But⸗ iermilch. Die Milchkarten werden den Bezugsbe⸗ rechtigten mit den neuen Brotkarten zugehen. Die Milch iſt bei dem Milchhändler abzuholen, welchem der betreffende Wohnbezirk zur Bedienung zugewie⸗ ſen iſt. Dieſenigen Perſonen über 70 Jahre jedoch, die auf Grund eines ärztlichen Zeugniſſes ſeither Bolmilch bezogen, erhalten ſolche auch künftig und ſind von dem Bezug der Magermilch ausgeſchloſſen. Die Kinder, die vor dem 1. Juli 1911 geboren ſind, erbalten vom 8. Juli ab Mager⸗ oder Buttermilch ſtatt der bisherigen Vollmilch. Die Magermilchkarten werden mit den neuen Brotkarten zugeſandt. Die Magermilch iſt bei den bisherigen Milchhändlern ab⸗ zuholen. U. Für die Verkaufsſtellen: Bei den Großhändlern ſind zur Abgabe bereit: Bulter: Für die Butterverkaufsſtellen 801—1000 am Freitag, den 5. ds. Mts. Städtiſches Lebensmittelamt C 2, 16/18. 5 — Letzie Anffordkrung zur Abgabel Infolge des Andrangs und deſſen für die nächſte Tage zu exwartende Steigerung rufen wir alle rück⸗ Kändigen Abliefernugs pflichtigen hiermit auf für Freitag, den 5. M für Samstag, den 6. Juli N, O, P für Montag, den 8. Juli Q, R für Dienstag, den 9. Juli 8, Sch, St für Mittwoch, den 10. Juli T, 8 4———* Juli—2. nfangsbuchſtaben der Familiennamen. Städt. Bekleidungsſtelle F 3, 6. * Schuhfürſorge(P 6. 20J. Kurſe zur Selbſtanfertigung von Haus⸗ und Straßenſchuhen beginnen jeden Montag. N66 Schuhflickſtube. Anleitung zum Flicken und Soh⸗ len der Schuhe von—12 und von—6 Uhr. 8 Keine Jutternot mehr! Dir ſind in der Lage, in kleinen oder großen Men⸗ gen die Abgabe von Küchenabfällen für Schweine, Kindvieh, Pferde zu vermitteln. Sofortige Aufrage erbeten an die Geſchäftsſtelle Sammel⸗ u. Helfer⸗ dienſt, Mannheimer Abfall⸗Verwertung. P 6, 20, Te⸗ lephon über Rathaus. 8 Die Stelle eines Schwachſtromtechnikers, welchem als zweiten Be⸗ 9 ugsgemäß wer⸗ den häufig Altwapier und Altpapierabfälle in den Haushaltungen dem Müll⸗ eimer übergeben. Bei der herrſchenden Papiernot wird dringend erſucht, ſolches Papier der Sam⸗ melſtelle T 2, Nr. 14 zu⸗ zuführen. E6² Mannheim, 20. Juni 1918. Bürgermeiſteramt. Frühdruſch 1918. Wir verweiſen auf die besirksamtliche Bekauntma⸗ chung im Amtsverkün⸗ diger vom 7. Juni 1018, wonach die Wintergerſte ſofort nach der Ernte, ſ emabteilung Beaufſch⸗ tigung und Entwurf ron Telephon⸗, Uhren⸗ und Signalanlagen obliegt, iſt baldigſt wieder zu beſetzen. Bewerber, welche gute Wertſtattausbildung und mehriährige Bürotätigkeit in obigem Fache nachwei⸗ ſen können, werden er⸗ ſucht, ihre Meldung mit Lebenslauf, Zeugnisab⸗ ſchrift, Gehaltsanſpruch n. Angabe über die Militär⸗ verhältniſſe und das Kün⸗ digungsverhältnis in der .S Darmhadter 2 P 4 Ser Co. und Weingart&— Ein in Licht⸗ u. Kraft⸗ inſtallationen erſabrener Elettroingenienr oder Elektrotechniker für Büro und Montage⸗ auſſicht zu ſofortigem Ein⸗ tritt geſucht. Der Bewer⸗ bung iſt nähere Angabe über achbildung. bis⸗ herige Tätigkeit, Militär⸗ verhältnis ſowie Gehalts⸗ anſpruch beiaufügen. N72 Städt. Maſchinenamt. 100 kräftige Arbeiterinnen für verſchiedene Betriebe Kaufmann abauliefern iſi, gegen Zahlung des Höchſt⸗ Preiſes von 15 Mk. vro Zentner und der Früh⸗ Fruſchyrämie, die bis 16. uli 6 Mk., bis 1. Auguſt Mk., bis 16. Auguſt 4 Mk., bis 1. September 3 Mk., bis 16. September 2 Mk. und bis 1. Oktober 1 Mk. vro Ztr. beträgt. Mannheim, 1. Juli 1918. Sürgermeiſteramt. Beiſentliche Fuhrwerts wagen. Die Wage am Junabuſch iſt wegen vorzunehmender Bauarbeiten am Waghaus lofort geſucht. Meldungen Dis auf weiteres außer beim Städt. Arbeitsamt, Betrieb g N72N 8, 3, 2. Stock, Zim⸗ *3 8 Rer Nr. 5, 8 E amten unſerer Sehwach⸗⸗ „STERNWARTE“ Semstag, 6. Juli 1918, abends 8 Uhr im Saale der Harmonie, D 2, 6/7: Prof. Dr. Arthur Drews:„Die Meta⸗ physik in unserer Zeit“ Vortrag). Einzeichnungslisten liegen auſ bei Heckel O 3, 10. Mann- heimer Musikhaus P T, Ida, Kunsthandlung Gebr. Buck, O 7, 14, Budhandlung August Lauterborn, Ludwigs- haſen, Bismarckstrasse 112, Weiss sche Universitäts- budihandlung in Heidelberg. 14108 Heute letzter Tag! 3 Und die liebe siegt Ergreifendes Lebensbild 6 in 4 Akten. Hauptdarstell.: Egede Nięsen. 20 Min. Aufenthalt, Lustspiel in) 2 Akt. Hauptdarst.: H. Paulmüller. Inter. militäramtl. Kriegsfilm. Die Wacht am Stammtlsch. Satyrischer Schwank in 2 Akten Von Siegtried Dessauer. Ellen Richter Dis Schulc des Dr. Adrian Dorczy. Der Golctiseh aus dem Rinterhaus Lustspiel in 2 Akten mit Anna Müler-Ulnke. Japanische Handwemker. 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