Dienstag, 9. Juli. an für den allgemeinen und Handelstell: Dr. Fritz Soldenbaum: 5 den Kinzeigentell! Anten Grieſer Druck u. Verlag: Druckerel dr. Saas Raunheimer Generab Anzeiger 6. m. b. Mannheim— 3 1. Honto: Ur. 2917 Lubwigshafen am Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Wittags⸗Ausgabe. 1918.— Nr. 313. vu Rolonetzelle 00 verantwortlich Cetredaltem 6——————————— 0—9 1 oormittags 8½% Uht. Kbendblatt gachmittags 2½ Uhx * ümtlich in Lelegramm zeigen an dehtimmten Cagen. Stellen und aben wird ber ——————————————— c Aaidll Zuelluncsacbübe Bel der poil abceh..30 Cirzel--z6 Amtsbezirk Mamheim.— Das Weltgelchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 55F Die gegenrevolulionäre Erhebung in Moslau unkerdrüct. Die Lage. Die Nachrichten, die wir im geſtrigen Abendblatt ver⸗ öffentlichten, taten dar, daß die gegenrevolutionäre Erhebung von langer Hand, ſorgfältig und umfaſſend vorbereitet war. Es ſollte ein ganz großer gewaltiger Schlag geführt werden. Aber die Durchführung hat wahrſcheinlich der Größe des Planes und des Vorhäbens nicht entſprochen; auch war der Widerſtand der Sowjetregierung wirkſamer, als vielfach an⸗ genommen wurde. Sie konnte ſich der Rädelsführer bemäch⸗ tigen, Artillerie gegen die Quartiere der linten Sozialrevolu⸗ tionäre in Moskau auffahren laſſen. Am 6. Juli war der Bot⸗ ſchaftermord das Signal zur Erhebung geweſen, ſchon am 7. abends konnte eine De 1855 aus Moskau melden, es beſtehe begründete Ausſicht, daß die Bolſchewiki Herren der Lage würden. Soeben trifft hier eine beſtätigende Reutermeldung ein, die gegenrevolutioiäre Bewegung iſt in Moskau unterdrückt. Natürlich kann man noch nicht ſagen, ob die Gegenrevolution damit ſchon überhaupt ihr Ende gefunden hat. Die Entente wird ſich ſelbſtverſtändlich alle Mühe geben, die Bewegung im Gange zu halten. Hält ſie doch ſchon ein neues Kabinett bereit, deſſen Haupt⸗ figuren oder Hauptmarionetten Kerenſki und Iswolſti ſein ſollen. Aber dieſes Kabintt und dieſe Ramen würden — wenn ſie ans Ruder gelangten— unmittelbar neuen Krieg bedeuten. Iswolſki iſt ein Programm und Kerenſki nicht minder, Kerenſti, der erſt vor 8 Tagen in der Verſammlung der Kammerfraktion der unifizierten Sozialiſten in Paris verkündete:„Der Friede von Breſt⸗Litowſk wird von unſerm Lande nicht anerkannt. Rußland betrachtet ſich fortge⸗ ſetzt als mit Deutſchland im Kriegszuſtand befindlich. Die Bande, die uns mit unſern Verbündeten verknüpfen, ſind nicht zerſtört und können es auch nicht werden durch den Akt einer Regierung, die von Rußland nicht anerkannt wird.“ Aller⸗ dings aber haben die Entente und ihre ruſſiſchen Helfershelfer mit dieſer unklugen Enthüllung der letzten Ziele der Erhebung ihren Gegnern ein außerordentlich wirkſames Agitations⸗ mittel in die Hand geſpielt, das dieſe ſehr kräftig ausnützen Ein Aufruf, den das Organ der Sowjetregierung veröffent⸗ licht, legt in eindrucksvollen Worten dar, daß mit dem Siege der Gegenrevolution der verbrecheriſche Wahnſinn neuen Krieges ſiegen würde. Die Sowjetregierung hat gewiß manches auf dem Kerb⸗ holz; mit der Parole: gegen neuen Krieg, wird ſie zweifellos ſtarken Eindruck auf das kriegsmüde, durch Bürgerkrieg er⸗ ſchöpfte Land machen und auch Kreiſe an ſich heranziehen, die mit ihrer radikalen Innenpolitik nicht ſympathiſieren. Es iſt recht 8 daß die Kriegsparole der Gegenrevolu⸗ lution dieſer viele Anhänger abſpenſtig gemacht hat, die an ſich die Sowjetregierung gern los ſein möchten, aber nicht um den Preis einer neuen Kerenſti⸗Offenſivel Die Invaſion der Engländer und Japaner hat der Sowjet⸗Regierung fraglos weiter den Kampf erleich⸗ tert. Die Amerikaner, die mehr Zurückhaltung übten, wenn ſie auch durchaus dieſelben Beuteſäger waren, gingen zwei⸗ felsohne klüger zu Werk. Dieſe Invaſion von Norden und Oſten mußte dem ruſſiſchen Volke die Augen öffnen, wor⸗ auf es mit der Gegenrevolution abgeſehen war, deren Häupt⸗ linge auf engliſchen Schiſfen nach der Murmanküſte unterwegs ſind. Mußte doch Kerenſki ſelbſt dem berechtigten Mißtrauen der Ruſſen in jener Pariſer Erklärung Rechnung tragen, indem er großartig ausrief, er werde nicht die Ver⸗ letzung der nationalen Souveränität durch die alliierten Mächte dulden, ſich nicht einverſtanden erklären mit der Be⸗ ſetzung ruſſiſcher Gebiete. Aber er fährt auf engliſchem Schiff an die Murmanküſte, er treibt auf engliſchem Kiel, der an den ruſſiſchen Strand ſtößt, um ſich dort feſt zu verankern. Das iſt alſo der Proteſt der Ohnmacht oder der Verlogenheit. Das Kabinett würde Werkzeug der engliſch⸗japa⸗ niſch⸗amerikaniſchen Raubpläne gegen die ruſſiſchen Rohſtoff⸗ quellen ſein— mit kleiner Gewinnbeteiligung natürlich:— nichts weiter! Das wiſſen wohl klarblickende Politiker in Rußland auch außerhalb der Sowjet⸗Regierung. Und ſo hat ſie vorläufig ein Uebergewicht über ihre Gegner erlangen können. Doch werden damit, wie geſagt, die Kämpfe wohl kaum ſchon abgeſchloſſen ſein. Immerhin eröffnet ihr bis⸗ heriger Verlauf die Möglichkeit einer verſchiedene Par⸗ teigruppen zuſammenfalſſende Abwehr gegen die Anſchläge der Entente, die Rußland aufs neue in den Krieg treiben und die ruſſiſche Erde wie afrikaniſches Kolo⸗ nialgebiet behandeln will, gerade gut genug, um von eng⸗ liſchen, amerikaniſchen und japaniſchen Geſellſchaften ausge⸗ beutet zu werden. In dem Widerſtand der Sowjet⸗Regierung gegen die ententiſtiſche Gegenrevolution ſammelt ſich letzten Endes die Kraft und der Wille des ruſſiſchen Volkes, Herr ſeines Bodens und Herr ſeines Geſchickes zu bleiben. Deutſchland, das ſeine Rechnung mit dem öſtlichen Nach⸗ bar beglichen hat, hat alles Intereſſe, daß dieſe Kraft und dieſer ⸗Wille ſich ſiegreich behaupten. G. Die mederſchlagung der Erhebung. Moskau, 8. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Kämpfe in Moskau ſind bisher zugunſten der Bolſchewiki ab⸗ gelaufen. London, 8. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Reutermeldung. Eine ruſſiſche drahlloſe Meldung beſagt, daß die gegen⸗ revolutionäre Erhebung der sozialrevolu⸗ tionäre der Linken in Moskau unterdrückt iſt. Mehrere hundert Verhaftungen wurden vorge⸗ nommen. Moskau, S. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Pravda“ veröffentlicht über die Ermordung des Grafen Mir⸗ bach'einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Gegen 3 Uhr nachmittags ſind zwei Agenten des ruſſiſch⸗ engliſch⸗franzöſiſchen Imperialismus zum deutſchen Ge⸗ ſandten, dem Grafen Mirbach, auf Grund einer gefälſchten Unterſchrift des Genoſſen Bſerjiuski mit falſchen Be⸗ glaubigungspapieren vorgedrungen und haben unter dem Schutze dieſes Dekuments den Grafen Mirbach ermordet. Einer dieſer Hallunken, die dieſe provokatoriſche Tat be⸗ gingen, die ſchon ſeit langem und verſchiedentlich in der Sow⸗ jetpreſſe mit der Verſchwörung der Monarchiſten und der Gegenrevolution in Zuſammenhang gebracht worden iſt, iſt nach den vorhandenen Nachrichten ein linker Sozialrevolutionär und ein Mitglied der Miſſion von Bſer⸗ jiuski, der ſich verräteriſcher Weiſe von dem Dienſt der Sow⸗ jetregierung losgeſagt hat und zum Dienſt bei den Leuten übergegangen iſt, die Rußland in einen Krieg zu verwickeln trachten und damit die Wiederherſtel⸗ lung der Regierung der Gutsbeſitzer und Ka⸗ pitaliſten ſichern wollen. Rußland befindet ſich augenblicklich durch die Schuld von Hallunken aus der Reihe der linken Sozialrevolutionäre, die ſich auf den Weg Sawinkows und ſeiner Genoſſen ver⸗ leiten ließen, auf Haaresbreite vor einem Kriege. Schon die erſten Schritte der Sowjetregierung in Moskau zur Ergreifung des Mörders und ſeiner Helfershelfer wurde von den linken Sozialrevolutionären damit beantworett, daß ſie den Aufſtand gegen die Sowjetregierung be⸗ gannen. Sie beſetzten zeitweilig das Kommiſſariat von B. erjiuski, verhafteten den Vorſitzenden Bſerſiuski und das Mitglied Lazies und die hervorragenden Mitglieder der ruſſiſchen kommunſtiſchen Partei der Bolſchewiki. Die linken Sozialrevolutionäre bemächtigten ſich ſodann der Tele, phonſtation und begannen eine Reihe militäriſcher Hand⸗ lungen, indem ſie mit bewaffneten Kräften einen kleinen Teil Moskaus beſetzten und die Sowjetautomobile abzufangen begannen. Die Sowjetregierung hat als Geiſeln alle im großen Theater befindlichen Delegierten des 5. Korps aus den Reihen der linken Sozialrevolutionäre feſtgehalten und alle Maß⸗ regeln getroffen, um die Pläne der Weißen Gar⸗ diſten ſofort zu unterdrücken und zu liquidieren. Alle, die den Wahnſinn und das Verbrechen einſehen, wodurch Rußland jetzt in einen Krieg verwickelt würde, unterſtützen die Sowjetregierung. Daran daß der Aufſtand ſchnell liquidiert wird, beſteht auch nicht der leiſeſte Zweifel. Alle auf ihre Poſten, alle zu den Waffen, nie⸗ der mit den Dienern der Weißen Garde! 8 Weilere Mobiliſierungen. Moskau, 7. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Pe⸗ tersburger Telegraphenagentur. Der Rat der Volkskommiſ⸗ ſare ordnete die Mobilmachung der in den Jahren 1896 zund 1897 geborenen und dauernd oder vorübergehend in Moskau wohnenden Arbeiter an. Durch einen Erlaß der Kriegskommiſſare wird die Löhnung der Soldaten der Roten Armee für Unverheiratete auf 150 und für Verheiratete auf 250 Rubel monatlich erhöht. Die Maßregel wurde veranlaßt durch die Verpflichtungen und die ernſte Arbeit, die den Sol⸗ daten in der letzten Zeit durch den Ka auf der Innen⸗ und Außenfront verurſacht wurden. 555883 *3 Die Finnländer rücken an. oskau, 8. Juli.(WT B. Nichtamtlich.) Die hieſige Preſſe meldet: Am 16. Juni iſt in Kem ein Panzerzug mit engliſchen, franzöſiſchen und ſerbiſchen Trup⸗ pen unter Führung ruſſiſcher Offiziere eingetroffen. Der Füh⸗ rer des Zuges gab an, der Zug ſei eigetroffen, um die Stadt gegen die anrückenden Finnländer zu verteidigen. De Angeſtellten der Murmanbahn haben ſich in einer am 28. Juni in Kem abgehaltenen Verſammlung für ihre bolſchewiſtiſchen Vertreter ausgeſprochen und die Mitglieder der Sogialrevolutionäre und der Menſchewiki⸗ partei aus dem Eiſenbahnerſowjet ausgeſchloſſen. „Der Kongreß aller Militär⸗ und Seeabteilungen des Ab⸗ ſchnitts Weißmeer⸗Murmansk hat die Einberufung eines all⸗ ruſſiſchen Kongreſſes der Seeleute beſchloſſen, um die Aufgaben der Flotte in der jetzigen Lage zu klären. Die im Abſchnitt Syaran gelegenen Stationen Naleika und Nowa⸗Poſakojev ſind von den Rätetruppen einge⸗ nommen worden. In der Richtung auf Shadrinsk zeigen ſich Koſakenpatrouillen zugunſten der Rätetruppen. Auch im Dongebiet wird mit den Koſaken heftig gekämpft. Nach Mitteilungen aus tſchechiſchen Kreiſen in Moskau verſtärkte ſich der Einfluß der tſchechiſchen Kommuniſtenpartei unter den tſchechiſchen Soldaten. Einzelne tſchechiſche Abtei⸗ lungen haben ſich geweigert, geigen die Rote Armee zu kämpfen, und verlangen genaue Angabe der Kriegs⸗ ziele und der ruſſiſchen Friedensbedingungen ſowie Verhand⸗ lungen mit der ruſſiſchen Regierung. Entwaffnung der Bolſchewiki in Wladiwoſtok. London, 7. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Bureau meldet aus Wladiwoſtot vom 30. Juni: Der Kommandant der tſchechiſch⸗ſlowakiſchen Truppen überreichte dem örtlichen Sowjet ein Ultimatum, worin er die Abſicht ankündigt, die örtlichen Bolſchewiki zu entwaff⸗ nen, wegen ihres Widerſtandes gegen den Durchzug der Tſchecho⸗Slowaken aus Weſtſibirien nach Wladiwoſtok. Er ge⸗ währte eine halbe Stunde Friſt für die Antwort. Da er eine ſolche nicht erhielt, ſchritt er zur Entwaffnung, die faſt ohne auf Widerſtand zu ſtoßen, ausgeführt wurde. Nur um einige Gebäude in der Nähe der Eiſenbahnſtation fand ein Kampf ſtatt. Die Tſchechen nahmen es abends ein. Viele Bolſchewiki wurden getötet oder verwundet. Die frühere ört⸗ liche Verwaltung wurde wieder eingeſetzt. Es herrſcht voll⸗ kommene Ordnung. Das Kabinelt der Enlenle. Stockholm, 8. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Spenska Dag⸗ bladet 1 aus Petersburg: Die Entente ſtellt für ihre Einmiſchung in Rußland die Bedingung, daß her⸗ vorragende ruſſiſche Staatsmänner dieſelbe verlangen. Dieſe ſollen eine Regierung bilden, welche das Erbe Kerenſkis übernimmt. Als Mitglieder derſelben werden Kerenſki, Stachovitſch als Mini⸗ ſter des Innern und Iswolfki als Miniſter des Aeußern Sr Die neue Regierung wird auf engliſchen chiffen nach Murman gebracht. Dort ſoll dann die 55 der Bündnispflichten gegen die En⸗ tente und die Aufhebung des Breſter Friedens proklamiert werden. 45 Engliſche Greuelmeldungen. London, 8. Juli.(WTB. Richtamtlich) Die, Times“ erfährt aus Peking vom 3. Juli, daß die ruſſiſchen Konſuln in Chineſiſch⸗ Turkeſtan in ihren telegraphiſchen Berichten nach Peking furchtbare Schilderungen von den Ereigniſſen in dem von den Bolſchewiki be⸗ herrſchten benachbarten ruſſiſchen Gebiet geben. Danach richteten die Bolſchewiki im März ein Ultimatum an die Buchareil, worin der Rücktritt des Emirs und die Einführung der bolſchewiſtiſchen Re⸗ gierungsform verlangt wird. Die Expedition, die ausgeſchickt wird, um dieſem Ultimatum Nachdruck zu geben, ſoll ſich höchſt brutal benommen haben. Die auf dem Lande arbeitenden Bauern ſeien aus Panzerzügen geplündert und die Frauen vergewaltigt worden. Der Staatsbank ſeien 40 Millionen Rubel ge⸗ ſtohlen worden. Im April ſei ein Abkommen getroffen und demzufolge die Be⸗ völkerung entwaffnet und die Armee auf 12 000 Mann, die aus⸗ ſchließlich mit alten Waffen ausgerüſtet ſind, herabgeſetzt worden. Die ruſſiſchen Flüchtlinge ſeien ausgeliefert und den bolſchewiſtiſchen Truppen ſei geſtattet worden, alles, was ſie benötigen, zu requirieren. Weiter melde die„Times“: Der Sowjet von Taſchkent hat ſich der Semirjetſchewsks⸗Provinz unterworfen. Die Koſakenbevölkerung hat ſich gut gehalten, iſt aber nicht imſtande geweſen, Widerſtand zu leiſten. Sie hat ſich jetzt in der nördlichen Ecke der Provinz ver⸗ ſammelt, von wo ſie am 5. Juli einen dringenden Hilferuf an die Alliierten richtete. neues Licht in die Moskauer Mordiat. m. Köln, 9. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Stockholm: Petersburger Berichte über Helſing⸗ fors klären mancherlei in den einſtweilen unklaren Moskauer Ereigniſſen auf. Danach häben ſich die widerſprechendſten Elemente vereinigt, um die Bolſchewiki zu ſtürzen. Die Träger der bolſchewikifeindlichen Strömung unter den ruſſ. Parteien ſind die Sozialrevolutionäre, mit denen die Kampffront der Menſchewiki eng verbündet iſt. Dieſe mieder ſtehen in engſter Fühlung mit den tſchechiſchen Truppen, die ſie als ihre Armee im kommenden Kampf be⸗ trachten. Allgemein herrſchte am 5. noch in Petersburg die Auffaſſung, daß die Bolſchewiki noch nicht alle Sympathien für ihre iſchechiſchen Kampfgenoſſen gegen die Konſtituante vergeſſen hatten, als der energiſche Einſpruch des Grafen Mirbach den Abtransport der Tſchechen über Wladiwoſtok nach der Weſtfront verhindert hätte. Dieſe Vermutung, daß Graf Mirbach den Zuzug dieſer Hilfstruppen für den Verband verhindert habe, macht den Verdacht, daß dieſe hinter dem Mord ſtecken, noch wahrſchein⸗ licher. Zwiſchen Tſchechen und Sozialrevolutionären beſtan⸗ den ſeit längerer Zeit Abmachungen, ebenſo zwiſchen Tſchechen und dem Verbande finanzielle Bedingungen, dagegen ſollen die Sozialrevolutionäre ihr Geld aus ruſſiſchen in Sibirien veranſtalteten Sammlungen bezogen haben. Zu der antibol⸗ ſchewikiſchen Front gehören weiter die rein republikaniſch ge⸗ ſinbten Transbaikal und Uſſuri⸗Koſaken, die mehr oder weniger demokratiſch geſinnten Orenburg⸗ Koſaken unter Dutow, der innerpolitiſch unbeſtimmte Haufe Koltſchaks und die überzeugten Monarchiſten Semenows. Das Ziel der ſozialrevolutionären Führer dieſer Miſchung iſt die Konſtituante, die weit gemäßigter als die erſte ſein ſoll. Die Konſtituante ſoll zunächſt verſuchen, ſich fried⸗ lich mit Deutſchland über die Durchſicht des Breſter Friedens zu einigen. Erſt wenn von deutſcher Seite eine beſtimmte Weigerung erfolge, würde man ſich wieder an die früberen Verbündeten wenden: man glauht auf 100000 Mann früherer Frontſoldaten noch beſtimmt rechnen zu können. Jur Nachſolge des Grafen Mirbach. (Berlin, 9. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Germania behauptet, zum Nachfolger des Grafen Mir⸗ bach in Moskau ſei der bisherige deutſche Geſandte in Chri⸗ ſtiania, Admiral von Hintze in Ausſicht genommen. Er eigne ſich für das Amt, beſonders deswegen, weil er ſchon von 1903—11 Marineattaché und Militärbevollmächtigter in Pe⸗ tersburg war und die ruſſiſche Sprache beherrſche. Um dieſer Ernennung willen ſei Herr von Kühlmann auch ins Große 2. Seite. Nr. 313. maunheimer Geueral⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 9. Juli 1918. Hauptquartier gereiſt, von wo er, nebenbei bemerkt, ſchon geſtern Abend wieder zurückgekehrt iſt. Mit ſeinem bevor⸗ ſtehenden Rücktritt hätte Herrn von Kühlmanns Reiſe nichts zu tun gehabt. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ übernimmt heute früh, freilich nur als Diktat, dieſe Meldung. Demgegenüber hören wir von zuſtändige Stelle, daß von einer Ernennung des Herrn von Hintze zum Geſandten in Moskau dort nichts hekannt ſei. Es handelt ſich alſo wohl nur um ein müßiges Gerücht. * Bern, 8. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Das Berner Intelligenzblatt führt zur Ermordung des Grafen irbach aus: Nun iſt der Funke in das Pulperfaß ge⸗ flogen. Mit Entrüſtung und Abſcheu wird die zidili⸗ ſierte Welt die Kunde von der Untat aufnehmen. Die poli⸗ tiſchen Folgen des Attentats laſſen ſich noch gar nicht abſehen. Eine deutſche Intervention in Rußland ſcheint unausbleiblich. Deutſchland beſitzt das größte Intereſſe daran, unverzüglich zu handeln, um den ententiſtiſchen Einftuß in Rußland vollſtändig zubrechen und das Leben der Deutſchen in den ruſſiſchen Großſtädten gegen die deutſchfeindlichen Elemente zu ſchützen. Wenn das Atten⸗ tat von der Entente beeinflußt war, ſo muß es logiſcherweiſe zum endlichen Bruch zwiſchen den Ententemäch⸗ ten und den Bolſchewiki führen. Ueber deren Köpfe hinweg wird der Endtampf um die Vormachtſtel⸗ lung im Oſten zwiſchen Deutſchland und den Alli⸗ terten toben. Das Blatt erinnert zum Schluß an die Er⸗ mordung des deutſchen Geſandten in Peking und an das Attentat auf den Erzherzog Franz Ferdinand und ſagt, man könne ſich unmöglich des Eindrucks erwehren, daß der Schuß auf den Grafen Mirbach erneut zu ernſten Komplita⸗ tionen im Oſten führen wird. Bemerkung des WTB.: Die Zeitung ſcheint ſich damit zum Sprachrohr der Ententewünſche machen zu wollen. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 8. Juli abends.(WB. Amilich.) Eugtiſche Teilangriſfe beiderſeits des La aſſeekanals ſind unler ſchweren Verluſten ge⸗ cheitert. 24 „Erngliſcher Heeresbericht vom 8. Juli vormittags. Die Auſtralier ſchoben ihre Linie leicht an einer Front ron 9000 Yards von der Somme an vor, wobei ſie berſchiedene Gefangene machten. Schot⸗ tiſche Truppen machten Gefangene und führten einen erfolgreichen Angriff ſüdlich des La Baſſee⸗Kanals aus. Auſtralier drangen in die Gräben öſtlich Hazebrouck ein und brachten Gefangene zurück. Die feindliche Artillerie war tätig zu beiden Seiten der Somme im Anſchluß an unſere Unternehmung, ebenſo weſtlich von Beau⸗ mont⸗Hamel und bei Bethune. Berlin, 8. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Vielfache Pa⸗ trouillenvorſtöße der Verbandstruppen, die zwiſchen Merris und dem La Baſſeekanal ſowie ſüd⸗ Sftlich Hamel mit ſtarken Kräften ausgeführt wurden, ſind ausnahmslos abgewieſen worden. Im Olignabache verſuchte her Gegner die Deutſchen dadurch zu daß ſeine Pa⸗ uillen deutſche Stahl helme aufſetzten. Dieſe Völ⸗ kerrechtswidrigkeit wurde rechtzeitig erkannt und brachte ſeinen Truppen nur Verluſte ein. Compiegne wurde wiederum beſchoſſen. Ein Angriff deutſcher Flieger auf die Dünkirchener Docks hatte beobachtete lang anhaltende Brände zur Folge. 8 3 Dteer drohende deutſche Angriffsſtoß. in Köln, 9, Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Ehriſtiania:„Morgenbladet“ jchreibt in ſeiner Kriegs⸗ chranik zur allgemeinen ſtrategiſchen Lage: Es haben weder die kleinen italieniſchen Siege noch die Erfolge der Ver⸗ Händler an der Weſtfront in der letzten Woche irgendwelchen Ein⸗ fluß. Dieſe ſteht weiter unter dem Zeichen eines drohenden euen deutſchen Angriffsſtoßes, wenigſtens bisher eutet nichts darauf hin, daß die Verbändler verſuchen woleten, hren Gegnern die Handelsfreiheit zu entreißen oder deren Pläne irch eine kräftige Gegenoffenſive großen Stils zu vereiteln. Ir⸗ ndwelche Aenderungen hierin können erſt zu erwarten ſein, wenn Amerikaner ſo viel Truppen nicht nur nach Frankreich hinüber⸗ geführt, ſondern auch ausgebildet haben, daß ihr Eingreifen von entſcheidender ſein kann. Wie lange dies dauern wird, ſt ſchwer zu ſagen, aber kaum weniger als einige Nonate. Für —2 Deutſchen gilt es deshalb, dieſe Friſt auszunützen, um den Streitkräften ihrer Gegner ſo harte Schläge zuzufügen, daß ſie ſelbſt mit Hilfe der Amerikaner nicht vermögen, ſich zu einer großen Gegenoffenſive zu ſammeln.— 8 Berlin, 9. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Genf wird gemeldet: Von der Ausweiſung bedroht ſind einige Pariſer Kor⸗ keſpondenten von Blättern neutraler Staaten wegen an⸗ Parc unrichtiger Mitteilungen über die an amtlichen Gebäuden furch Fliegerbomben verurſachten Sachſchäden. Die Regierung hält es für zweckwidrig, über die im Kriegsminiſte⸗ rium angerichteten Verwüſtungen eine Note auszugeben. Jene ——◻= verſichern, daß im miniſterialen Archiv hiſtoriſche tſtücke aus der Zeit Condés und des erſten Napoleon ein Raub der Flammen geworden ſeien. Einige 09 hätten zwi⸗ chen dem Pglais Bourbon und dem Invalidenpalaſt Treffer erzielt. e. Von der ſchiveizeriſchen Grenze, 9. Juli.(Priv.⸗Tel., g. K) ſer„Züricher Anzeiger“ meldet: Aus der nervöſen Haſt und zunehmenden Heſtigkeit, mit welcher ſich die Vorſtöße der Alli⸗ ierten wiederholen, dürfe man den Schluß ziehen, daß ſie über die Abſicht der Deutſchen noch keinerlei Gewißheit . Die alllierte Heeresleitung ſcheint mit einem Angriff uf Paris mit Beſtimmtheit zu rechnen, doch dürfte ſie noch im Zweifel darüber ſein, ob dieſer in direkter Richtung über Complegne S wird, oder als Umfaſſung in öſtlicher oder weſtlicher eling ing an der Hauptſtadt vorbei gedacht iſt, der im Falle dez eus ebenfalls zur Preisgabe von Paris führen müßte. Veeröfſentlichung der Entenle⸗Kriegsziele. c. Von der Schweizer Grenze, 9. Juli.(Priv.⸗Tel., g..) Der„Matin“ meldet, daß der Verſailer Kriegsrat der Beröffentlichung der Kriegsziele und der Friedensbedingungen der Entente in den Par⸗ menten zugeſtimmt hat Der Angriſſ auf eugliſche U⸗Boote. Berlin, 8. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Wieder hat der amt⸗ liche Bericht von der 83 Leiſtung eines unſerer beſten Seeflieger, Oberleutnante Dr. Ehriſtianſen, Meldung erſtatten — 2 6. 5 hat* er 7 ſeiner vor der Themſe⸗ un ei en an en und beide erheblüch beſ0 5— 10 ädigt, ah ſür Sinten wabeſchehnnch i. Der Kampf zaiſcen ft Boot und Flugzeug, das iſt eine der phantaſti 3 8 en„ ſelb n⸗ r 40—45 Baffen iflankens, Püeg em f. Suf ſch anmutenden neuen aus bei hellem Wetter zur nach der engliſchen Küſte auf. Vor der Themſe⸗Ründung in der Nähe des Sandes von Shipwaſh, ſichteten unſere Flugzeuge ein aufgetaucht fahrendes eng⸗ liſches U⸗Boot. das die Bezeichnung„C 25“ groß am Turm auf⸗ gemalt trug. Bevor es Zeit fand zu tauchen, ſtießen unſere Flieger auf ihre Beute herab und griffen das Boot aus nächſter Nähe mit Maſchinengewehrfeuer an. Binnen kurzem war die an Deck beſindliche Beſatzung des Fahrzeuges getötet; nur der Kom⸗ mandant hielt ſich noch eine Zeitlang auf dem Turm und ſuchte, mit dem Karabiner feuernd, der gefährlichen Gegner Herr zu werden, bis auch er fiel. Der Tauchmechanismus war offenbar ſo beſchädigt, daß ein Unterwaſſerbringen des Bootes nicht mehr möglich war. Aus nächſter Nähe wurde das U⸗Boot immer wieder von den Salven unſerer Maſchinengewehre überſchüttet, bis ihre geſamte Munition verfeuert war. 35 Minuten lang dauerte das Gefecht. Steuer ⸗ und bewegungslos trieb das U⸗Voot im Strome, als unſere Flugzeuge den Rückzug antraten.— Auf ihre Meldung flog ſofort eine zweite Staffel nach dem Orte des Gefechts. Sie traf„.25“ im Schlepp⸗ tau eines anderen U⸗Bootes„E. 51“ und griff ſofort beide Boote an, diesmal auth mit Bomben. Auf„C 25“ wurden zwei Bomben⸗Volltreffer erzielt. Nach einer halben Stunde wurde das Gefecht abgebrochen, nachdem abermals der Munitions⸗ vorrat erſchöpft war. Die Staffel Chriſtianſen, die ſich inzwiſchen erneut auf den Weg gemacht, ſtellte feſt, daß„C 25“ völlig ma⸗ növerierunfähig, anſcheinend in ſinkendem Zuſtande, vor der Themſe trieb, während das andere Boot in offenbar ſchwer beſchä⸗ digtem Zuſtande von hinzugekommenen engliſchen Zerſtörern in Schlepp genommen wurde. Stolz auf ihren Erfolg kehrten unſere Flugzeuge, ohne ſelbſt irgend welchen Schaden erlitten zu haben, in den Hafen zurück. Die Rentralen. Wiſſons Uneigennützigkeit in norwegiſcher Beleuchtung. Kriſtiania, 6. Juli. Siöfartstidende veröffentlicht an ſeitender Stelle eine Zuſchrift eines Schiffahrtsintereſſenten, die ſich in ſchärfſten Worten bitter über Amerikas Beſchlag⸗ nahme norwegiſcher Neubauten in Amerika be⸗ klagt. Immer allgemeiner frage man in norwegiſchen Kreiſen, ob Amerikg tatſächlich, wie Wilſon beteuert, für Gerechtigkeit und Unverletzlichkeit der Verträge kämpfe oder nicht doch aus eigen⸗ nützigen Beweggründen, um ſich die größte Handelsflotte der Welt zu ſichern; denn trotz des Vextrages zwiſchen Amerika und Norwegen, wonach eine ſolche Beſchlagnahme unſtatt⸗ haft ſei, habe Amerika ſich ſeit einem Jahre norwegiſches Eigentum angeeignet, ohne die geringſte Vergütung zu leiſten, feilſche ſogar um jeden Dollar und Cent, was einer größeren Nation unwürdig ſei, zumal dadurch norwegiſche Eigentümer ruiniert würden. Da⸗ gege hätte Deutſchland in mehreren Fällen ganz anders ge⸗ handelt, für unberechtigt verſenkte norwegiſche Schiffe ſofort, ohne zu feilſchen, zum Marktpreis vollen Schadenerſatz bezahlt. Das Blatt pflichtet in einem längeren redaktionellen Artikel dieſen Klagen als völlig berechtigt bei. Nackte Wahrheit ſei, daß Amerika Norwegen ein ganzes Jahr nur mitleeren Redensarten hingebalten habe Das verſtoße gegen das Völkerrecht, da dieſes Bezahlung vor⸗ ſchreibe, und ſei ebenſo im Widerſtreit, mit dem geltenden Vertrag zwiſchen Norwegen und Amerika. Der Vertrag von 1827, habe nicht mehr gegolten als der Papier⸗ fetzen, welcher Belgiens Unverletzlichkeit ſichern ſollte. Die nor⸗ wegiſchen Klagen könnten zwar dagegen kleinlich erſcheinen, aber das Recht kenne keinen Unterſchied, wer die Geſetzes⸗Verträge im kleinen nicht achte, tue es auch nicht im geoßen wenn es nicht mit ſeinen Intereſſen übereinſtimme, Vertragsbruch ſei und bleibe Ver⸗ tragsbruch. Hollands Fettſorgen. Wie dem„Berliner Tageblatt“ aus dem Haag berichtet wird, nehmen in Holland die Fettvorräte bedenklich ab. Die Rationierung iſt um 30 Proz. verringert worden. ** Amſterdam, 8. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Den Blättern zufolge hat das Miniſterium des Auswärtigen die Nachricht er⸗ halten, daß der Dampfer„Nieuws Amſterdam“ am 3. Juli von Newyork abgegangen iſt. Amſterdam, 8. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Times greift in einem Leitartikel die engliſche Regierung wegen ihrer „demütigenden und unbegreiflichen“ Haltung in der Frage des niederländiſchen Konvois an. Dieſe Haltung ſchaffe einen Präzedenzfall für die Preisgabe des Unterſuchungsvechts, der gegen England ausgenutzt werden könne. Das„Algemeen Handelsblad“ ſchreibt dazu: Törichte Bemerkungen wie dieſe können nicht nur auf Dumm⸗ heit, ſie müſſen auch auf Bosheit zurückgeführt werden. Die Lage in Oeſterreich⸗Ungarn. Deulſcher Volkstag für die Oberſteiermark. Bruck an der Mürz.§. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der geſtrige deutſche Volkstag für die Oberſteiermark nahm ein⸗ limmig eine Entſchließung an, in der eine einheitliche deutſche Staatsſprache, die Sicherung einer gebührenden Stellung der Deutſchen im Reiche, die Heſtlegung des engſten wirtſchaft⸗ lichen Anſchluſſes an das Deutſche Reich und die unbedingte Freiheit des Weges zur Adria verlangt wurden. Deulſches Beich. gieine Zertrümmerung der Reichstagsmehrheit. EJ Berlin, 9. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Nord⸗ deutſche Allgemeine Zeitung hatte dieſer Tage gemeint, es läge keine Notwendigkeit vor, wegen der mißglückten Rede des Herrn Scheibemann die bishreige Reichstagsmehrheit und ihr Verhältnis zur Regierung zu zertrümmern. Dieſer Auf⸗ faſſung hat ſich nun auch die Zentrumsfraktion des Reichstags an⸗ geſchlo en. Sie hat ſich am Sonntag mit der Frage beſchäftigt und iſt zu dem Ergebnis gekommen, es liege kein Orund vor, der fur eine Zertrümmerung der Jukimehrheit maßgebend ſein könnte. Die Ablehnung des Etats durch die Sozialdemokratie ſei lediglich ein Zeichen des Proteſtes gegen den Fortbeſtand des Be⸗ lagerungszuſtandes. Anders liege es, wenn die Sozialdemokrarie nunmehr auch die Kriegskredite nicht bewilligen wollte. Das ſei aber nicht zu befürchten. Vielmehr würde die Sozialdemo⸗ kratie wie bisher auch diesmal den Kriegskrediten zu⸗ ſtimmen. Deuiſcher Reichslag. 186. Sitzung. 28 Am Bundesratstiſch v. Payer. Präſident Fehrenbach eröffnete die Sitzung.20 Uhr. Anſtelle der erkrankten bezw. verhinderten Schriftführer Dr. Belzer und Dr. Neumann⸗Hofer werden die Abgeordneten Dr. Pf 0 fer(Ztr.) und Doormann(Bpt.) zu Hilſsſchriftführern ufen. Zunächſt wird über die Verlängerung der Legis⸗ laturperiode beraten. Abg. Scheidemann(Soz.): Wir müſſen notgedrungen die Verlängerung billigen. Neuwahlen und die notwendig vorangehende ſind praktiſch nicht möglich. Wir ſtimmen daher für die Vorlage. 5 45 cht(U. Soz.): Wir können nicht einſehen, wes⸗ halb wir nicht wählen ſollen. Der Belagerungszuſtand muß auf⸗ hören. Die Verlängerung iſt verfaſſungswidrig. Wir lehnen die orlage ab, ebenſo die Verlängerung des elſaß⸗lothringiſchen Land⸗ ————— Es folgt die zweite Leſung des Geſetentwurfes über die Zu⸗ ſammenſetzung des Reichstages und die Verhältn isw ahl in großen Reichstagswiählkreiſen. Abg. Landsberg(Soz.): Wir ſtehen der Vorlage durchaus kühl gegenüber. In kritiſchen Zeiten kana nur derjenige Staat ſich behaupten, der feſt im Herzen der Bürger verankert iſt und deſſen; Bürger auf die Geſtaltung der Vechältniſſe des Staates Einfluß ausüben. Dazu muß er ein Wahlrecht obne Vorrechte Einzelner be⸗ ſitzen. Zu dieſer Erkenntnis hat ſich die Regierung noch nicht durch⸗ gerungen. Dabei iſt noch feierlich erklärt worden, daß in abſehbarer Zeit nicht über dieſe Reform hinausg'gangen werde. Dieſe Er⸗ Härung iſt im Ausſchuß noch verſtärkt orden gegenüber der Er⸗ klärung des Vizekanzlers, daß die Verhältniswahl in den großen Städten die Gelegenheit geben werde, eine Probe auf die Verhält⸗ niswahl überhaupt zu machen. Die Frauen bilden auch die Mehr⸗ zahl der Krankenverſicherten. Kürzlich war eine Frau in einem Ausſchuß ſogar Regierungsvertreterin. Das Wahlrecht bekommt ſie aber nicht. Wir ſchlagen den Proporz ganz allgemein vor. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Ppt.): Die Vorlage iſt gut, denn ſie iſt klar, und das iſt für die Verhältniswahl das Wichtigſte Der Ausſchuß hat mehrere wichtige Verbeſſerungen vorgenommen. Mit Unannehmbar⸗Anträgen ſollte man jetzt nicht lommen. Abg. Bell(Ztr.): Die Verhältniswahl, die für einige Wahl⸗ kreiſe im§ ö feſtgelegt iſt, iſt ein Sprurg ins Dunkle. Die Prüfung muß von Zeit zu Seit erfolgen, und zwar durch den Reichstag, ob neben der Einwohnerzahl auch die ſonſtigen Kriterien, die wirtſchaft⸗ lichen und hiſtoriſchen zutreffen. Auch die viclen nicht wahlberech⸗ tigten Einwohner müßten von der Einwohnerzahl abgesogen wer⸗ den. Die Faſſung des Ausſchuſſes iſt keine Verbeſſerung.— Wir beantragen die Wiederherſtellung der Regierungsvorlage. Abg. Graf Weſtarf(Konſ.): Wir können dem Geſetz als grundſätzliche Gegner der Verhältniswahl und weil es keine end⸗ gültigen Zuſtände ſchaffen will, nicht zuſtimmen. Die Verände⸗ rungen, die der Ausſchuß vorgenommen hat, bedeuten eine weſent⸗ liche Bevorzugung dek großſtädtiſchen Bevöllerung und der orga⸗ miſierten Arbeiterklaſſe. Der Vizekanzler hat die Verhältniswahl in dieſem Geſetz eine Probe genannt. Das tann doch nur bedeuten, daß das Geſetz weiter ausgedehnt werden ſoll, wohl auf das ganze Reich. Das halten wir für völlig ausgeſchloſſen. Auch gegen die gebundenen Liſten haben wir Bedenken. Vizekanzler von Payer: Der Abgeordnete Graf Weſtarp hat geglaubt, auf eine Bemerkung von mir, bei der erſten Leſung die Bermutung begründen zu können, daß die Regierung den Ent⸗ wurf nur als einen vorläufigen Verſuch angeſehen wiſſen wolle. Gegebenenfells ſei die Ausdehnung der Verhältnis⸗ wahl auf das ganze Reich ins Auge zu faſſen. Dieſe Auffaſtung iſt irrtümlich. Ich habe damals auf die unhe⸗ ſtreitbare Tatſache hingewieſen, daß bei der Durchführung des Ge⸗ ſetzes im Laufe der Jahre ſich Erfahrungen anſammeln werden, die auf die Möglichkeit oder Nichtmöglichkeit, auf die Zweckmäßig⸗ keit oder Nichtzweckmäßigkeit eines weiteren Ausbaues der Ver⸗ hältniswahlSchlüſſe zulaſſen werden. Ich habe aber weder geſagt, noch ſagen wollen, daß dieſe Erfahrung einſeitig in dem Sinne einer weiteren Ausdehnung der Verhältniswahl ausfallen werde,, noch weniger, daß dieſer Ausbau beabſichtigt ſei. Ich kann alſo nicht (zugeben, daß ich einer ſpäteren nach Jahrzehnten möglichen Ent⸗ ſcheidung der Regierung vorgegriffen hätte, noch daß ich das Ge⸗ heimnis in⸗ Licht gezogen hätte, daß die Regierung zunächſt eine ſpätere Ausdehnung des Entwurfes ins Auge faſſe. Das trifft we⸗ der für die Regierung noch für meine Perſon zu. Abg. Graf Weſtarp(Konſ.): Die verbündeten Regierungen verwahren ſich gegen den Gedanken einer Ausdehnung der Ver⸗ hältniswahl. Möglichkeit offen. Vizekanzler von Payer: Ich muß durchau⸗ beſtreiten, daß ein Widerſpruch zwiſchen dem Standpunkt der verbündeten Re⸗ gierungen und meiner Auſicht beſteht. Der Standpunkt der ver⸗ bündeten Regierungen iſt nicht der, als ob ſie jetzt im Sinne hät⸗ ten, ſchon für ſpäter eine Ausdehnung in Ausſicht zu nehmen. Ich meinerſeits habe darauf hingewieſen, daß es zweckmäßig ſein wird, daß man Erfahrungen ſammelt. Es iſt mir dabei das Beiſpiel von Württemberg im Gedächtnis geweſen, das auch eine teilweiſe Ver⸗ hältniswahl hat. Auf dieſe objektive Tatſache habe ich hingewieſen und ich muß beſtreiten, daß irgend jemand das Recht hat, die Glaubwürdigkeit und Beſtimmtheit der verbündeten Regierungen in Abrede zu ſtellen. Die Paragraphen 1 bis 5 werden angenommen. Paragr. 5a, den die Kommiſſion hinzugefügt hat, beſagt, daß, wenn die Zahl der auf einen Wahlkreis entfallenden Einwohner nach den letzten allgemeinen Volkszählungen meh als 300 000 beträgt, bei den nächſten allgemeinen Wahlen für jede angefangenen 200 000 Einwohner je ein neuer Abgeordneter hinzu⸗ tritt. Die Abgeordneten dieſer Wahlkreiſe ſind nach den Grund⸗ ſätzen der Verhältniswahl zu wählen. Der Antrag des Zentrums auf Wiederherſtellung der Re⸗ ierungsvorlage zu§ 12 wird abgelehnt. Es bleibt bei den Be⸗ chlüſſen des Ausſchuſſes. Alsdann wird über den§S 5a namentlich abgeſtimmt. Es ſtim⸗ men von 288 Abgeordneten 158 für und 130 gegen den Para⸗ graphen Er iſt ſomit angenommen. Das Geſetz wird auf Antrag des Abg. Müller⸗Meiningen auch in zweiter Leſung angenommen. Darauf werden in längerer Ausſprache die Beamtenor⸗ ganiſationen und die Beamtenfragen in Heer und Marine beſprochen. Abg. Trimborn(Ztr.): Die Beamtenreorganiſation muß ſofort nach dem Kriege verwirklicht werden. Die Beamten beklagen ſich darüber, daß ſie kontrolliert und revidiert werden von Be⸗ amten, die bie zu kontrollierenden Stellen nicht aus eigener Er fahrung kennen. Die höheren techniſchen Beamten wünſchen die Schaffung von mehr Direktorenſtellen in den techniſchen Inſtituten. Namentlich in Siegburg iſt dies notwendig. Dann wünſchen ſie den Titel Baurat und den Rang der Räte vierter Klaſſe. General von Ove: Die Neugeſtaltung der Beamtenorganiſa⸗ tionen iſt nichts neues. Sie iſt ſchon lange geplant, hat ſich aber durch den Krieg etwas verzögert. Abg. Held(Natl.): Wir erwarten, daß auch für die tech⸗ niſchen Beamten der Grundſatz Geltung erlangt: Freie Bahn dem Tüchtigen. Sie dürfen nicht ſofort wieder verſetzt werden. Dem muß durch Bildung eines Verwaltungsbeamtenkorps abgeholfen werden. Die Beamtenſtellvertreter müſſen nach längſtens 10 Jahren zu Hilfsbeamten befördert und beſſer geſtellt werden. 8 Nächſte Sitzung Dienstag 11 Uhr: Anfragen, Kriegs⸗ kreditvorlage, Steuervorlagen. Schluß 410 Uhr. 10 EBerlin, 9. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Von den Abge⸗ ordneten Dr. Müller⸗Meiningen, Held, Stücklen und Dr. Wirth iſt folgende Anfrage eingegangen: In der Sitzung am 12. Juni wurde von der aus⸗ APre en, daß„ein allgemeines Verbot“ im Verkehr zwiſchen ngehörigen des Heeres und den Abgeordneten des Reichstags nicht beſtehe. Trotzdem beſteht die allgemeine Klage im—9555 daß völlige Unklarheit über die ſichere Ge⸗ währleiſtung des im Intereſſe des Durchhaltens abſolut notwendigen loyalen Verkehrs zwiſchen Angehörigen der Armee und den Ver⸗ tretern des ganzen deutſchen Volkes in militäriſchen Angelegenheiten beſteht und daß dieſer Verkehr immer noch von vielen militäriſchen Stellen mit kriminellen und disziplinariſchen Strafen bedroht wird. Was gedenkt der Herr. Reichskanzler zu tun, um dieſes Recht von Ofizieren und Mannſchaften gegen die Uebergriffe kurzſichtiger Vor⸗ 4 geſetzter zu ſichern? 8 6——————————— Japaniſche Heeresvermehrung. 8 London, 8. Juli(WTB. Nichtamtl.) Reuter⸗Meldung. Die „Times“ melder aus Tokio vom 1. Jult: Der Rat der Feldmarſchälle und Admirale hat den das Zuſammenwirken von Armee und Flotte betreffenden Plan angenommen und der Vermehrung der Armee eb noe igende en: 1 mittags von der flandriſchen Küle Die Vorlage wird in allen drei Leſungen angenommen, ebenſo die Verlängerung des elſab⸗lothringiſchen Landtages. 5 3 *0 auf 2 Korps gleich 42 Diviſtonen oder 126 Regimentern zugeſtimum, 3 3 8 ——.—— Das hat der Vizekanzler nicht getan, er hält die Nienstag, den 9. Julf 1918. Maunheimer General-Anzeiger.(Miuag-Ausgabe.) Nr. 318. 4. Seite. Nus Stadt und Land. Großherzogs Geburlkslag. Auch der geſtrigen Vorfeier des Geburtstages des Großherzogs war herrliches Wetter beſchieden. Am Vormittag fanden in ſämt⸗ lichen Schulen ſchlichte Klaſſenfeiern ſtatt. In der ſiebenten Abend⸗ ſtunde läuteten die Glocken und um 9 Uhr lockte der übliche Zapfen⸗ ſtreich vom Waſſerturm ein vielhundertköpfiges Publikum an. Am Sonntag Morgen hatte bereits militäriſches Wecken, ausgeführt von der Kapelle des Erſatzbatls. unſerer 110er und einem Trommler⸗ korps, ſtattgefunden. Der Rathausturm gab ſchon geſtern Abend in ſeiner reichen Beflaggung ein löbliches Vorbild, dem Behörden und Bürger nacheiferten, ſodaß das äußere Bild unſerer Stadt wieder ein recht feſtliches iſt. Der Großherzog hat anläßlich ſeines Geburts⸗ tages hervorragende Heimatverdienſte wieder durch Auszeichnungen belohnt. Wie der„Karlsr. Ztg.“ von beſonderer Seite mitgeteilt wird, wurde einer größeren Anzahl von Perſonen das Kriegs⸗ verdienſtkreuz und das Kriegshilfekreuz verliehen. Außerdem hat das Großherzogspaar dem Karlsruher Stadtrat 3000 Mark zur —— von Kriegerfrauen und deren Familien zur Verfügung geſte Zwei Gnadenerlaſſe des Großherzogs. Der Großherzog hat anläßlich ſeines Geburtstages wie folgt befohlen: Die gegen Teilnehmer an dem gegenwärtigen Kriege gerichteten, noch nicht rechtskräftig erledigten Strafver⸗ fahren, welche zur Zuſtändigkeit der bürgerlichen Strafverfolgungs⸗ behörden oder der an die Stelle badiſcher Gerichte getretenen außer⸗ ordentlichen Kriegsgerichte gehören, werden niedergeſchlagen, ſoweit ſie vor dem 9. Juli d. J. und zugleich vor oder während der Einberufung zu den Fahnen begangene Straftaten nachbezeichneter Art zum Gegenſtand haben. Die Niederſchlagung tritt nicht ein, wenn der Täter wegen einer Straftat wieder aus dem die Kriegs⸗ teilnehmereigenſchaft begründeten Verhältnis ausgeſchieden iſt. Sie erſtreckt ſich nicht auf Perſonen, die Kriegsteilnehmer geworden ſind, obgleich ſie die Fähigkeit zum Dienſte im Deutſchen Heere oder in der Kaiſerlichen Marine gemäߧ§ 31, 34 des Reichs⸗ ſtrafgeſetzbuches, 88 32, 33, 42 des Militärſtrafgeſetzbuches ver⸗ loren hatten. Von der Niederſchlagurig werden folgende Straftaten betroffen: 1. alle Uebertretungen; 2. alle Vergehen mit Ausnahme des Ver⸗ rats militäriſcher Geheimniſſe und der vorſätzlichen Zuwiderhand⸗ lungen gegen§ 6 des Höchſtpreisgeſetzes, gegen§ 5 der Bekannt⸗ machung gegen übermäßige Preisſteigerung, gegen§ 11 der Ver⸗ ordnung über den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln und zur Bekämpfung des Kettenhandels, gegen 88 1 und 4 der Verordnung gegen Preistreiberei und gegen§ 1 der Verordnung gegen den Schleichhandel, ferner der vorſätzlichen Zuwiderhandlungen gegen die aus Anlaß des Krieges ergangenen Ausfuhrverbote, gegen die §8S 33 und 34 des Kriegsſteuergeſetzes, gegen die§§ 76 und 77 des Beſitzſteuergeſetzes, gegen§ 64 des Vermögensſteuergeſetzes und gegen Artikel 23 des Einkommenſteuergeſetzes; die Verbrechen im Sinne der§§ 243, 244, 264 des Reichsſtrafgeſetzbuchs, bei denen der Täter zur Zeit der Tat das 21. Lebensjahr noch nicht voll⸗ endet hatte. Das Juſtizminiſterium und, ſoweit es ſich um Verfehlungen gegen die Zoll⸗ und Steuergeſetze handelt, das Finanzminiſterium wird ermächtigt, auch die Strafverfolgung der Vergehen gegen§ 6 des Höchſtpreisgeſetzes, gegen§ 5 der Bekanntmachung gegen über⸗ mäßige Preisſteigerung,§ 11 der Verordnung über den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln und zur Bekämpfung des Ketten⸗ handels, gegen 88 1 und. 4 der Verordnung gegen Preistreiberei und gegen§ 1 der Verordnung gegen den Schleichhandel, ferner der vörſätzlichen Zuwiderhandlungen gegen die aus Anlaß des Krie⸗ ges ergangenen Ausfuhrverbote, gegen die 88 33 und g4 des Kriegs⸗ ſteuergeſetzes, gegen§ 64 des Vermögensſteuergeſetzes und gegen Artikel 23 des Einkommenſteuergeſetzes niederzuſchlagen, wenn die Straftat micht auf niedriger 8 Soweit die Nieder⸗ ſchlagung von Strafverfahren gegen Kriegsteilnehmer in anderen Fällen angezeigt erſcheint, ſolben Einzelvörſchläge unterbreitet wer⸗ den. Die Miniſterien der Juſtig, des Innern und der Finanzen haben die zur Ausführung dieſes Erlaſſes erforderlichen Anord⸗ nungen zu treffen. Den Witwen von Teilnehmern an dem gegen⸗ wärtigen Kriege werden die bis zum 9. Juli 1918 rechts⸗ kräftig ausgeſprochenen Strafen aus Gnade er⸗ laſſen, ſofern die einzelnen Strafen oder ihr noch nicht voll⸗ treckter Teil nur in Geldſtrafe bis zu 500 Mk., Haft, Gefängnis dis zu 3 Monaten einſchl. oder Feſtungshaft bis zu 3 Monaten einſchl. allein oder in Verbindung mit einander oder mit Neben⸗ ſtrafen beſtehen. Die Begnadigung tritt bei allen von den badiſchen Gerichten oder Verwaltungsbehörden und von den außerordentlichen Kriegsgerichten, welche an die Stelle der badiſchen Gerichte ge⸗ treten ſind, verhängten Strafen ein; ſie greift jedoch nicht Platz, wenn die Strafe wegen Verbrechens oder Vergehens gegen die Sitt⸗ lichkeit, Abtreibung, unerlaubten Verkehrs mit Kriegsgefangenen oder Uebertretung ſittenpolizeilicher Vorſchriften ausgeſprochen iſt. In demſelben Umfange werden die Witwen begnadigt, welche einen Sohn, der Kriegsteilnehmer geweſen iſt, verloren haben. Die Miniſterien der Juſtiz, des Innern und der Finanzen haben die zur Ausführung dieſes Erlaſſes erforderlichen Anordnungen zu treffen. — Münchner Sezeſſions⸗Nusſtellung des Jahres 1918. Wenn auch das Wetter in dieſer erſten Juliwoche keine Sommerſtimmung aufkommen ließ und mehr die Nähe der Winter⸗ ſtürme anzukündigen ſchien als die des Wonnemonds— ſo werden wir doch in München durch allerlei Ereigniſſe daran erinnert, daß wir uns in der ſogenannten„Hochſaiſon“ der Kunſtſtadt befinden. Und wirklich: ein ſichereres Zeichen als die Queckſilberſäule des Ther⸗ mometers iſt, für das Eintreffen des Münchner Sommiers, die Er⸗ Maane der—* Kunſtausſtellungen.— Nachdem die„Neue künchner Sezeſſion“, die Ausſtellung unſerer Jungen und Jüngſten, die, kunſtpolitiſch geſprochen, am weiteſten links ſtehende Gruppe im Parlamente der Künſtlerbünde, bereits vor einigen Wochen zum Beſuche eingeladen hatte, wurde nun auch das. rieſige Glaspalaſt⸗ gebäude den Kunſtfreunden erſchloſſen. Hier hängen und ſtehen über dreitauſend Kunſtwerke: Bilder, Zeichnungen, Aquarelle, Radie⸗ rungen, Plaſtiken und Arbeiten des Kunſtgewerbes. Denn auch der Kunſtgewerbeverein hat ſich, in dieſem Jahre wie im vorigen, bei dieſer allgemeinen Kunſtſchau beteiligt. Iſt dieſes ganze Unter⸗ nehmen doch ebenſo von wirtſchaftlichen wie von künſtleriſch⸗kultu⸗ rellen Geſichtspunkten geleitet. Und, wenn ich ehrlich ſein darf, dem kritiſchen rer der mehr als ſiebzig Säle drängt ſich die Vermu auf, als ſei der wirtſchaftliche Zweck der Hauptzweck Nieſer Ausſtellung. Das ganze Bild iſt bunt, bunter als ſelbſt eine Anhäufung bemalter Leinewände ſein dürfte. Da hängen künſt⸗ —4— Produkte der verſchiedenſten Art, bis zu Imitativem und zu opien. Die vielen Säle ſind diesmal nicht nur der„Münchner Künſtler⸗ genoſſenſchaft“, den„Bayern“, dem„Bund“ und der„Luitpolt⸗ gruppe“ allein vorbehalten worden— den ganzen rechten Flügel des Hauſes nimmt auch in dieſem Jahre die ſeit Jahresfriſt heimat⸗ los gewordene Sezeſſion ein. Hier wollen wir unſere kritiſche Wan⸗ derung beginnen. Der Eindruck iſt leider ſehr niederſtimmend. So⸗ viele erieſene Kunſtwerke ſich auch finden— das Geſamtbild der ſieben⸗ bis achthundert Bilder iſt das bedauerlicher Stagnation. Gewiß, die Meiſter, die hier auszuſtellen pflegen, ſind mit reifen Arbeiten vertreten, aber: die Richtung der ganzen Ausſtellung weiſt nach oben, nicht voran. Wir wiſſen, daß Hugo v. Habermann in der Malerei des weiblichen 3— Virtuoſes leiſtet, daß ſeine in genialen Linien geſtalteten Frauenakte durch ihre aus der leuch⸗ tenden Kraft des Kolorits gewonnenen Plaſtik verblüffen. Und wir freuen uns, daß viele der heurigen Werke des alten und dabei ewig jungen Künſtlers das beſtätigen. Und gleichzeitig tut es uns leid, 1 Verleihung des„Ehrenzeichens für kreue Arbeit“. Auf den 9. Juli ds. Js. iſt den nachgenannten Perſonen das vom Großherzog Friedrich I. unter dem 11. Novmber 1895 für Ar⸗ beiter und männliche Dienſtboten geſtiftete„Ehrenzeichen für treue Arbeit“ im Namen des Großherzogs verliehen worden: I. Durch das Gr. Miniſterium des Innern: den Steinbrechern: Karl Kunkel und Chriſtoph Ries und dem Ob⸗ mann Johann Georg Vogt in Doſſenheim. II. Durch das Gr. Miniſterium der Finanzen: im Dienſte der Gr. Staatseiſenbahnverwaltung: den Bahnhofarbeitern: Joſeph Freierich in Heidelberg, Jakob Marzenell in Secken⸗ heim, Jakob Reutner in Sandhauſen; den Bahnarbeitern: Da⸗ niel Hambrecht in Kirchheim b.., Georg Obermaier in Seckenheim und Ludwig Zimmermann in Wieblingen; den Werkſtättearbeitern: Leonhard Frauenfeld in Rohrbach b.., Johannes Kraft und Joſeph Kühn in Malſch, Adam Pfaff in Plankſtadt; Aug. Renſchler in Mannheim; dem Maſchinen⸗ hausarbeiter: Pet. Schmitt in Heidelberg; dem Magazinsarbeiter Joſeph Deubel in Malſch; im Dienſte der Main⸗Neckar⸗Eiſen⸗ bahnverwaltung beſchäftigte badiſche Arbeiter: dem Hilfsrotten⸗ führer Auguſt Gerſtner in Heddesheim; dem Bahnarbeiter Gg. Hüngerle in Plankſtadt; dem Aushilfsweichenwärter Georg Salbinger in Großſachſen. 8 Poſtkreditbrieſe. Dieſe im Jahre 1914 von der Reichspoſt⸗ verwältung ſowie den Poſtverwaltungen von Bayern und Württem⸗ berg eingeführte Neuerung iſt anſcheinend viel zu wenig bekannt; denn es wird von ihr bisher nur in mäßigem Umfange Gebrauch gemacht. Und doch bietet ſie gerade in der Reiſezeit den großen Vorteil, daß der Reiſende faſt gar kein Bargeld auf die Reiſe mit⸗ zunehmen nötig hat, vielmehr bei jeder Poſtanſtalt aus der Summe, auf die der Kreditbrief lautet, nach Belieben Teilbeträge abheben kann. Auskunft über die Einrichtung erteilt jede Poſtanſtalt. *50 Jahre preußiſches Reſerve⸗Offizierkorys. Nachdem man bis dahin als Offiziere des Beurlaubtenſtandes nur Offiziere der Landwehr gekannt hatte, wurde vor nunmehr 50 Jahren, am 4. Juli 1868, durch die„Verordnung betreffend die Dienſtverhältniſſe der Offiziere des Beurlaubtenſtandes“ ein beſonderes Reſerve⸗ Offizierkorps gebildet. Bald darauf wurden dann auch die erſten Reſerveoffiziere gewählt. Die Reſerveoffiziere legten die Uniform ihrer Regimenter an und traten dadurch zu ihnen in ein innigeres Berhältnis. Sie wurden zunächſt in der Rangliſte unter den da⸗ maligen Landwehrregimentern aufgeführt, bis ſie 1873 regimenter⸗ weiſe nachgewieſen wurden. Hatte das junge Reſerveoffizierkorps bereits ſeine Tüchtigkeit im Kriege 1871⸗71 bewährt, ſo hat es ſich im gegenwärtigen Kriege auch in höheren verantwortungsvollen Stellungen bis zum Regimentsführer hinauf beſonderen Ruhm und hohe Auszeichnungen erworben. 3 Erſparnis von Strümpfen. In verſchiedenen Städten hat man in letzter Zeit die erfreuliche Beobachtung machen künnen, daß Leute beiderlei Geſchlechts ſich keineswegs ſcheuen, Holz⸗ ſandalen ohne Strümpfe zu tragen. Zur Streckung unſerer Vorräte an Textilwaren wäre es dringend zu wünſchen, daß die⸗ ſer Brauch ſich immer mehr und mehr einbürgern würde. Ein jeder weiß, mit welchen Schwierigkeiten heute der Erwerb neuer Strümpfe verknüpft iſt. Leider gibt es immer noch viele, die da⸗ vor zurückſchrecken, ſich mit bloßen Füßen auf der Stroße ſehen zu laſſen, aus Furcht, ſich vor ihren Mitbürgern lächerlich zu machen. Es iſt nur notwendig, daß einzelne, wie es ja ſchon hier und da geſchehen iſt, mit gutem Beiſpiel vorangehen, und der Bann iſt gebrochen. Namentlich die Schuljugend und die Stu⸗ dentenſchaft beidertei Geſchlechts kann hier vorbildlich wirken. 8. Der vaterländiſche Abend des Kckth. Frauenbundes iſt nun endgiltig auf Mittwoch, 10. Juli feſtgeſetzt. Wir erwarten, daß die Frauen und jungen Mädchen durch zahlreiches Erſcheinen ihr vaterländiſches Intereſſe bekunden. Leutnant Dolland iſt ein gewandter, begeiſternder Redner. Lichebilder, Muſik und turne⸗ riſche Vorführungen werden den Abend zu einer erhebenden Feier geſtalten. Auch Herren ſind willkommen.(Räh. ſiehe Anzeige.) 8 Der Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen mahnt zur Vorſicht bei Abfaſſung von Teſtamenten. Zu/den not⸗ wendigen Erforderniſſen eines eigenhändigen Teſtamentes gehört die Angabe des Ortes und Tages der Errichtung, die ebenfalls eigen⸗ händig zu erfolgen hat. Dieſe Angabe hat wie der übrige Textinhalt nicht die rechtliche Bedeutung einer Willenserklärung, ſondern eines Zeugniſſes und muß deshalb auch der Wahrheit entſprechen. Iſt bei einem Teſtament z. B. nur die Wohnung des Erblaſſers und nicht der Wohnort angegeben, ſo hat das Teſtament keine Gültigkeit. Es iſt darum ratſam, man befrage ſich vor der Errichtung eines Teſta⸗ ments an maßgebender Stelle, denn gar häufig hat die Weglaſſung einer onſcheinenden Kleinigteit die größten ſchwerwiegendſten Folgen. Die Sprechſtunden des Vereins Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen finden jeweils Montags, Donnerstags und Freitags von—7 Uhr im alten Rathaus Zimmer 12 ſtatt. Der Leiter der ſtädtiſchen Rechtsauskunftsſtelle hält Freitags von—7 Uhr ſeine Sprechſtunden im Zimmer 11 wieder ab. G Dienſtjubiäen. Bei der Mannheimer Maſchinen⸗ fabrik Mohr& Federhaff konnte in dieſem Jahre Herr Ingenieur Wilhelm Ruch das 25jährige Jubiläum be⸗ gehen, und die Herren: Anton Aulmich, Dreher; Paul Ko⸗ ſchitzty, Monteur, Ludwig Pfiſter, Nachtwächter und Johann Georg Schmidt, Schreiner, auf eine ununterbrochene 30⸗ jährige Tätigkeit in der Fabrik zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wurde den Letzteren vom Großherzog das Ehrenzeichen für daß Albert v. Keller nicht mit treien iſt. Daß ſeine„Judith“ von Schmutzler gemalt ſein könnte; daß ſeine Porträts nichts anderes ſind als niedlich, ohne die Eleganz etwa eines R. Nißl zu erreichen. Wir wiſſen auch, daß Sam⸗ berger ſo trefflich wie kaum ein zweiter das Porträt des alten Herrn zu geſtalten vermag. Und ſehen ein paar ſeiner ſeeliſch er⸗ kannten Köpfe und Halbfiguren, unter denen ſich diesmal ein für fad beſtimmtes Bildnis Bethmann⸗Hollwegs be⸗ indet. Blicken wir uns ſonſt nach Bemerkenswertem um, ſo fällt uns ein Bildnis von Egon Schiele auf, ſehr kapriziöbs, etwas de⸗ kadent, aber treffliche Malerei von höchſter Kultur der Farbe, die merkwürdig ſchön getontes Grau und Gelb gegenüberſtellt. Schärfer im charakteriſtiſchen Profil malte Eber das Bild des Schauſpielers Beneckendorff. Straff gehalten, etwa im Sinne Trüb⸗ ners erſcheinen die mondänen Damenporträts, die Julo Fehr malte, während Schrader⸗Volgen ſeine Bildniſſe als Frei⸗ lichtbilder malt. Er gehört wie Fehr zu den Ausſichtsreichſten von den Jüngeren. Zu dieſen iſt vor allem auch Grieb, ein Talent von hoher Kultur und Eigenart, zu zählen, dem man nicht an⸗ merkt, daß es dem ehrſamen Schneidergewerbe entſtammt. Wie Grieb Licht und Bewegung malt, das iſt durchaus eigene Intuition. Er, geſteigerter Impreſſioniſt, ſcheint den Impreſſionismus(als Schule) überwunden zu haben. Seine Kunſt, die bei aller ſee⸗ liſchen Eigenheit Naturnähe beſitzt— ohne doch mit dem Pinſel zu hotographieren— erſcheint dazu berufen, eine Art Verſöhnung zwiſchen Impreſſionismus und Expreſſionismus fertig zu bringen. Ein guter Landſchafter von ſtarken, aber ein wenig herrkömm⸗ lichen Mitteln, iſt Bürck, der etwa die Klaſſe Reiſer, Bauriedl, Bürgers repräſentiert. Reiſers flächige Schneelandſchaften kennt man nun nachgerade. Warum ſtellt er nicht einmal eines ſeiner farbigen Blumenſtilleben aus? Zwei Landſchaften der älteren Schule ſind mit Ehren⸗Kollektivausſtellungen vertreten. Im Stadlerſaale ſind ein paar Dutzend der ſauberen, in. der ganz ungenialiſchen Art der dem deutſchen Impreſſionismus vorangehenden Jahre gemalten Landſchaften aufgehängt. Land⸗ ſchaften mit breiten Horizonten, Stücke von etwas herber Lyrik. B. Butterſack füllt einen zweiten Saal. Auch er iſt ein Ver⸗ treter gutbürgerlicher, wenn auch niemals philiſtröſer Landſchafts⸗ kunſt. Intereſſant durch ihre Lichtbehandlung ſind die Bilder von Wolff⸗Filſeck und Winternitz, ſowie ein gutes Parkbild von J. v. Brackel. Zügel, der Impreſſioniſt reinſten Geblüte⸗ zeigi ein ſehr feines Schafbild, auch Schramm⸗Zittau, der mit ihm künſtleriſch verwandt iſt, bietet Reifes. Ein Landſchafter, der leuchtende Farben liebt und ſeine Motive koloriſtiſch überbetont, iſt vollwertigen Leiſtungen per⸗ Scher etwas ſehr Gutes gelungen ledigten ſich derſelben in techniſch un 30jährige Dienſtzeit verſiehen. Ferner wurde der Obmann⸗Stell⸗ vertreter der Fabrik⸗Feuerwehr Zuſtan Herrmann durch Ber⸗ leihung der Medaille für 25jährige Dienſtzeit ausgezeichnet. SS——————.—.—.........................—...——..— Spielplan des Groſh. Hoi- u. National-Theaters Mannhelm Hot-Theater Neues Theater 9. Juli Abonnement B Martha Dienstagſ Mittlere Preise Anfang 7 Uur 10. Juli rt. TPommem. PrETreee Mittwochſ Ermäß. Preise 11. Juli Abonnement D Ehilotas Bonnerstag] Kleine Preise PAnkang 90, Curar 12. Juli Abonnement B Wimelm Tell Freitazſ Kleine Preise Anfang 7 Uhr 12 Juli Auß. Abonnem.P It Ficidelberg 5 Samstagſ Kleine Preise Anfang 756 Uur. 14. Juli Abonnement A Lohengrin Sonntagſ Hobe Preise Anfang 6 Uur vergnügungen. 2 Künſilerthealer„Apollo“. Heute geht„Schwarzwaldmädel“ zum letzten Male in Szene. Wegen der ſtattfindenden General⸗ probe zu„Unter der blühenden Linde“ iſt am Mittwoch keine Vorſtellung. Donnerstag iſt die Erſtaufführung des erfolg⸗ reichſten Werkes unſeres heimiſchen Komponiſten Herrn Fr. Gel⸗ lert, das vor einigen Tagen ſeine 100. Aufführung am Thaliatheater mit größtem Erfolg erlebt hat. Herr Gellert leitet zurzeit die Proben ſelbſt und wird auch die Erſtaufführung diri⸗ gieren. Direktor Zacharias hat der Operette in ſeiner Inſzenie⸗ rung, auch in der vollſtändig neu angefertigten Bühnenausſtattung größte Sorgfalt gewidmet. Aus Luòwigshaſen. 2 Der Hauptſchülerwanderausſchuß des Pfälzerwald⸗Bereins kam Ende Juni zu einer Sitzung in Ludwigshafen zuſammen, um über die Errichtung von Jugendherbergen in der Pfalz zu beraten. Nur Neuſtadt und Kaiſerslautern waren be⸗ reits vor dem Kriege im Beſitz von Jugendherbergen. Es ſollen nun ſofort die Arbeiten aufgenommen werden, damit nach Friedens⸗ ſchluß die jungen Wanderer auf ihren Fahrten billige und freund⸗ liche Unterkunftsräume übcrall in der Pfalz finden. Zu dem Zweck wurde die Pfalz in drei Gebiete geteilt: Dürkheim mit Nordpfalz, Neuſtadt mit Südpfalz, Kaiſerslautern mit Weſtpfalz. Je 3 Mitglieder des Haaptſchülerwanderausſchuſſes bearbeiten ein Gebiet und werden ſich zunächſt an die Ortsgruppen und Gemein⸗ den wenden, mit der Bitte, ſich der Errichtung dvon Jugendherbergen widmen. Mit Rat und Hilfe will der Hauptſchülerwander⸗ ausſchuß den Begründern von Jugendherbergen an die Hand gehen. Eine Fülle verwendbarer Einrichtungsſtücke wird das Kriegsende freimachen und die einſchlägigen Stellen werden um deren leber⸗ laſſung angegangen werden. Die trotzalledem noch erforderlichen Geldmittel hofft der Hauptſchülerwanderausſchuß von Freunden der Jugend, an welche demnächſt herangegangen werden ſoll, zu er⸗ langen. Ein Preſſeausſchuß wird die Oeffentlichkeit auf das neue Arbeitsfeld des Pfälzerwald⸗Vereins aufmerkſam machen und dafür zu gewinnen ſuchen. Es iſt zu hoffen, daß viele opferwillige Freunde ſich der Sache der Jugend annehmen, ſo daß auch unſere Pfalz bald von einem Netz von Jugendherbergen überzogen ſein wird, die mit dazu beitragen werden, unſerer Jugend das geſund⸗ heitfördernde Wandern zu ermöglichen und unſere ſchöne Pfalz ouch in weiteren Kreiſen bekannt zu machen. Kommunales. (Karlsruhe, 7. Juli. In der letzten Sitzung des Stadtrats machte Oberbürgermeiſter Siegriſt Mitteilung von einer Eingabe, die der Vorſtand des deutſchen Städtetages an Bundesrat, Reichstag und den Herrn Reichskanzler Reichswirtſchaftsamt) in Bezug auf die Beſchlagnahme von Tür⸗ und Fenſtergriffen auf Grund der Bekanntmachung des Kriegsminiſteriums(Metall⸗Mobil⸗ machungsſtelle) vom 26. März 1918 eingereicht hat. Darin wird u. a. gewünſcht, daß zur Vermeidung erheblicher Schädigung der Haus⸗ beſi die Abnahme der Tür⸗ und Fenſtergriffe möglichſt hinaus⸗ geſchoben, insbeſondere dafür Sorge getragen wird, daß auf Gegen⸗ ſtände der bezeichneten Art erſt zurückgegriffen wird, nachdem insbe⸗ ſondere aus den beſetzten Gebieten alles an Kupfer und Nickel erreich⸗ bare herausgezogen worden iſt. Dabei wird auch darauf hingewieſen, daß ſich noch zahkreiche Ladengeſchäfte und Fabriken im Beſitze von fer⸗ tigen Waren aus beſchlagnahmten Metallen beſinden, die aus der Bevölkerung ſelbſt längſt herausgezogen ſind und daß der amtliche Uebernahmepreis für die fraglichen Gegenſtände für die Entſchä⸗ digung der Hausbeſitzer bei weitem nicht ausreiche, ſo daß eine ent⸗ ſprechende Erhöhung geboten erſcheint. ENeuſtadt a. d.., 7. Juli. In der geheimen Stadt⸗ ratsſiitzung wurden beſchloſſen, ſowohl dem geſamten Feldſchutz⸗ perſonal als auch den Ehrenſchützen für alle ſtrafrechtlich verfolg⸗ baren Protokolle, die ſie errichten, Prämien zu und zwar 5 Mark für Tagesprotokolle und 10 Mark für Nachtprot Rus dem Großherzogtum. (Heidelberg, 7. Juli. Ein 10 Jahre altes Dienſtmädchen von Weinheim, wohnhaft in Neuenheim, hat ſich im Hauſe ſeiner Dienſtherrſchaft auf dem Speicher erhängt. gemäßigteren) Bilde„Waſſerburg“ 15 Unter den Jüngeren fällt auch Julius Hüther auf, der von der Malerei zinnoberroter Akte zu einer geradezu klaſſiſch anmutenden Auffaſſung gekommen iſt. Seine Figurenſtücke ſind eindrucksvoll durch die Ruhe ihres Aus⸗ drucks und die in ihnen enthaltene Stimmungskraft. Dabei 3 ſie edelſten Schwung der Kompoſition. Pröchtiges, wenn auch 5 Neuartiges zeigte Angelo Jank mit ſeinen Reiterbildern, die prachtvoll im Schwunge der Bewegung ſind. Egger⸗Lienz, der Tiroler Maler, ſtrebt auch diesmal wieder Monumentalität an. Ein Kriegsbild: Gefallene im Schützengraben und Granatlöchern, bleibt im Wollen ſtecken, mag es auch tauſend Qualitäten haben. Aber dieſes Bild iſt eigentlich ungeſchloſſen; es wirkt zufällig. Beſſer zuſammengehalten werden die Figuren des Bildes Der Abend“, das Bänke alter Männer zeigt. Aber dieſes Bild iſt doch zu ſtark von Hodler beeinflußt. Den Ehrgeiz des Freskenmalers hat auch Putz, der, nach ſeiner Vergangenheit als Maler eleganter— lichtbilder, nun eine große Leinwand„Panik“ ausſtellt. Aber dieſes Bild zerfällt in die Gruppen, aus denen es beſteht. Im Einzelnen gut gemalt, läßt es den überzeugenden Eindruck vermiſſen.— Ueber die graphiſche Ausſtellung der Sezeſſion, ſowie über die Säle der anderen Künſtlervereinigungen ein andermal. Richard Rieß(München). Sch erer, dem mit ſeinem Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Inſtitut für höheres Klavierſpiel und Seminar zugleich Inſtrumental⸗ und Geſangſchule von F. Häckel. Der vierte Vortragsabend wurde von Schülern der Klavier⸗ klaſſe des Direktors Friedrich Häckel beſtritten und ergab ein erfreuliches Geſamtbild. Sämtlichen Schülern waren ihrer In⸗ dividualität entſprechende Aufgaben zuerteilt, und faſt alle ent⸗ 9 muſikaliſch lobenswerter Weiſe. Haydn's Konzert in D, Satz 1(Kadenz von Mertke) ent⸗ behrte zwar noch der feineren Differenzierung. Doch befleißigte ſich die Schülerin techniſcher Sauberkeit. Anerkennenswerte Klarheit zeigte Bach's Präludio in E und die dreiſätzige Suite in A. Doch muß das Spiel an rhythmiſcher Feſtigkeit gewinnen. Angenehm be⸗ rührte in Mendelsſohns Fantaſie in 4/ Op. 16 neben techniſcher Sorgfalt das Beſtreben nach gefühlsmäßiger Erſchöpfung und ge⸗ ſchmackvoller dynamiſcher Abſtufung. Das gleiche Beſtreben ſchien die Interpretin von ſieben Stücken aus Schumanns Jugendalbun zu leiten. Eine reichlich ſchwierige Aufgabe war dem Interpreten ſchaft beſſer bewerkſtelligen zu können. 5 noch ſehr rückſtändig, denn ſie beſitzt im Ganzen deren erhalten ſich die Gerüchte, daß 4. Seite. Nr. 313. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Otenstag, den B. Jull 1018. * Karlsruhe, 8. Juli, Einen Beitcag zum Wohnungs⸗ mangel ſtellen in den letzten Tagen im„Karlsruher Tabl.“ er⸗ ſchienene Anzeigen dar, in denen jeweils, einmal ſogar von einer Kriegerfrau, Belohnungen bis zu 20 Mk. für die Vermittlung einer Drei⸗ bis Vier⸗Zimmerwohnung verſprochen werden. * Baden⸗Baden, 8. Juli. Wegen Schleichhandels wur⸗ den hier ein Kraftwagenführer und ein Wirt verhaftet. Man faud bei ihnen 9 Zentner Blütenmehl und über 4 Zentner Gerſte, Mais, Erbſen uſw. Verhaftet wurde ferner ein Obſthändler aus Dos, bei welchem man über 2 Zeniner Mehl, Butter und Kleiſch and. Bühl, S. Juli. Die Johannisbeer⸗Ernte iſt in vollem Gange. Das Ergebnis darf als ein gutes bezeichnet werden insbe⸗ ſondere zeigen die Holländer dieſes Jahr einen ſtarken großfrüch⸗ tigen Behang. Der Höchſtpreis iſt 30 Pfennig, doch kommen in; Verhältnis zur reichen Ernte nur wenig Johanisbeeren an die Sroßhändler, welche für die Badiſche Obſtverſorgung aufkaufen. Der größere Teil wandext auf den bekannten Umwegen zu höheren Preiſen in die Hände der Selbſtabholer oder in die Hände des ille⸗ gitimen Handels, der zur Erreichung von Wucherpreiſen bis zu einer Mark das Pfund das Seinige nach Kräften beiträgt. Viele Zohannisbeeren bleiben auch am Erzeugungsort im badiſchen Mittelland und werden zu Wein verarbeitet. Für Johannisbeeren, die zur Bereitung von Beerenwein Verwendung finden. werden an Ort und Stelle 40 Pfennig bezahlt. Da bleibt für die Badiſche Obſt⸗ verſorgung, die nach Anſicht der„Badiſchen Nachrichten“, den Höchſt⸗ preis zu nieder angeſetzt hat, natürlich nicht mehr viel übrig. /Veuſtabt i. Schw., 8. Juli. Der hieſige Kommunalverband veröffentlicht die Namen von drei Kurgäſten aus Köln, Berlin und Barmen, welche Gier, Butter uſw. gehamſtert haben. Die Kurgäſte wurden ſofort ausgewieſen und beſtraft. Die Be⸗ Hhörde fordert die Bevölkerung zum Kampf gegen das Hamſte n der Ku den auf, und bezahlt für jede entſprechende Anzeige mindeſtens 10 Mark. Meßkirch, 8. Juli. Im hieſigen Schlachthaus iſt vergangene Woche ein Zentner Schmuggelfleiſch an Minderbemittelte geben worden, das im hieſigen Bahnhof les ſollte nach Konſtanz befördert werden) der Gendarmerie in die Hände gefallen iſt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Reuſtadt a. d1., 7. Juli. Die Zentralgenoſſeaſchaft der landwirtſchaftlichen Konſum⸗ vereine hielt geſtern im Saalbau ſeine 29. Hauptverſamm⸗ lung ab, die von etwa 150 Vertretern beſucht war. Der Vorſitzende des Auſſichtsrats, Oekonomierat Schmitt(Reichenbach), leitete die Verhandlungen. Zunächſt begrüßte er die Ehrengäſte: Regierungs⸗ rat Bezirksammmann Junker⸗Neuſtadt, Profeſſor Dr. Krug und Dr. Kling von der Kreisverſuchsſtation Speyer und Reichsdank⸗ —— Knabe⸗Neuſtadt. Sodann widmete er dem verſtorbenen irektor der Zentralgenoſſenſchaft, Herrn Lattermann, einen Nachruf. Den Geſchäftsbericht erſtattete Herr Direktor Katoly, welcher im e Meiſ an den gedruckt vorliegenden Jahresbericht in eingehender Weiſe verſchiedene landwirtſchaftliche Fragen, ins⸗ beſondere über die Ernährungsfrage, beſprach und dabei überaus wichtige Mitteilungen machte, die wir jedoch erſt nach Erledigung der Zenſurfrage mitteilen können. Den allgemeinen Reviſionsbericht erſtattete Oberreviſor Heckmann. Die Jahres⸗ rechnung wurde genehmigt und der Gewinn von 31547 Mark nach Abſchreibun von 10 Prozent als Rücklage und nach Zuweiſung von 4 Prozent Zinſen an die Geſchäftsguthaben wie folgt verteilt: Kriegsfürſorge 3000 Mk., Bau⸗ und Erneuerungsfonds 19 974 Mk. Zum Direktor wurde anſtelle Lattermanns Direktor Katoly ge⸗ wählt. Die ſtaturengemäß ausſcheidenden Herrn Handrich⸗Mecken⸗ heim, Schick⸗Duchroth, Hauk⸗Steinweiler, Trieb⸗Hornbach und Scherrer⸗Weitersweiler wurden wiedergewählt. Beſchloſſen wurde ferner die Verlegung der Zentralgenoſſenſchaft der pfälziſchen landwirtſchaftlichen Konſumvereine von Neuſtadt a. Hdr nach Landau. Sie wurde damit begründet, die zukünftige Entwiglung des Verbandes landwirtſchaft⸗ Genoſſenſcha eine räumliche Vereinigung erwünſcht ſei. Der Aufſichtsrat hatte Landau oder Ludwigshafen in Vorſchlag ge⸗ hracht. Nachdem man aber in Landau bereits ein Haus für 135 600 Mark erworben hat, wurde Landau gewählt. Der Name wird ab⸗ geänderr in„Pfälziſche landwirtſchaftliche Zentral⸗ ſſenſchaft mit dem Sitz in Landau“. Auf Vor⸗ eno 8 ſhlag von Vorſtand und Auſſichtsrat wird weiter beſchloſſen in kunft an geeigneten Orten Lagerhäuſer zu errichten, um die rfaſſung der landwirtſchaftlichen Produrte durch die Zentralgenoſſen⸗ Die Pfalz iſt mit ihren 8, während in Bayern 188 exiſtieren. Mit der Mahnung an die Landwirte ihre Produkte reſtios an die Kommunalverbände abzu⸗ liefern, ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung. Pirmaſene, 8. Juli. Der Schühmacher Joſef Schönen⸗ bach, aus Singen i. W. ftammend, iſt zum— K Fefrdert worden. Er hat während des Krieges die Prüfuag als Einjähriger auf Grund des Künſtlerparagraphen abgelegt und zu dieſem Zweck eine ert üdi i — Schönenbach war ſchon viermal verwunde.0. ndet und beſitzt u. a. das Baldenbuch(Württ.), 8. Juni. Geſtern Nacht hat der aus dem Zuchthaus entſprungene 28 Jahre alte Gottlob Ruck von Plattenhardt den 35 Tahre alten auf dem Kontrollgang befindlichen Schutzmann Georg Bauer, der ihn feſtnehmen wollte, auf der Oris⸗ von Grieg's„Hochzeitstag auf Troldhaugen“ 3 llen, die er nicht ganz bewältigte. Mit der klaren—.— 67——9 gahe des brillanten Chopin'ſchen Es⸗dur⸗Walzers op. 18 gab die Inter pretin eine entſchiedene Talentprobe. Noch mehr bekundeten die abenbbeſchlie genden 9 Präludien aus Op. 28 eine ſtarte urſprüng⸗ Begabung. Das Spiel zeigt neben techniſcher Glätte und alität bereits eine perſönliche Note lã ⸗ kunft des Spielers viel Sues elhoffen 8 Der grüne Schrei. Im kleinen Pergola⸗Saal fand am 7. Juli eine Le — Kneh V ende, wein chtung ihrer ganzen d Einfachhei und brachte ſie zu ergreifender Wirkung. 2 Theater. Zur 90 im Wiener Burgtheater.. Eutlaſſungsgeſuch des Burgtheaterdtrektors Hofrat Miklen⸗ kovich iſt, wie aus Wien 8 wird, vom Hofmarſchallamt 5 nehmigt worden. Die künſtleriſche Leitung übernimmt, wie in fru⸗ Fällen, zunächſt ein Regiekollegium, ehend aus den Herren errient, Reimers, Heine und Treßler. ls Nachfolger Millen⸗ kovichs wird vielſach Zeiß bezeichnet, für den Fall, daß er in Frank⸗ fuxt freikommt, aber auch Heine und Treßler gelten als Kan⸗ didaten. Millenkovich begründet ſein Abſchiedsgeſuch damit, daß er bei den maßgebenden Stellen in letzter Zeit nicht mehr enügende Unerſtützung fand und die Generalintendanz den ſelbſtändigen Wir⸗ kungskreis der Direktion*—— 19 daß Wechſe der Hofopern⸗ HDirektion bevorſteht. Als einziger zurzeit in Wi 0 Kr een 99 3 ien auweſender Re e ein ange roviſorium eintreten, während de wahrſcheinlich Heine an der Spitze des Regiekollegiums Wehen—— e ammen“, die neue Oper von Siegfried Wagner, wird ber im r ã Hoſtheater ihre Uraufführung er⸗ Zeitloſe“, das neue Bühnenwerk von Max Halbe iſt vom Biener Burgtheater zur Uraufführung angenommen. Runſt und Wiſſenſchaft. 50. Geburtslag des Porttütmalers Karl Bauer. ——— T. Hu, ſehn⸗ 50. Geburtsta * am 7. 5 en 50. 1 9 i Stutt⸗ 2 Se Kach Sludien in Paris, * 1 8 hat er Ritie der neunziger 0 ehthmiſierten Wieder⸗ eitung des Burgtheaters übernehmen, der weithin betaunte Darſteller gland ich in Müſichen ſtraße mit ſeinem Jagdgewehr blindlings, ohne daß ein Wort⸗ wechſel vorausgegangen wäre, erſchoſſen. Ruck iſt derſelbe, der vor 5 Jahren mit einem Genoſſen den Forſtwart Klingler ums Leben gebracht hat, als er beim Wildern ertappt worden war. Der Mörder, der ſeit über einem Jahr flüchtig iſt, konnte geſtern Rach⸗ mittag feſtgenommen werden. Er hatte in einem Heuſchuppen zwiſchen Waldenbuch und Steinenbronn ein Verſteck, in dem er alles mögliche eingelagert hatte, was er zuſammengeſtohlen hatte. Sportliche Runoͤſchau. Jront, Eiappe und Heimat im Sport⸗Welltampf. Zu Ehren des Geburtstages des Großherzogs veranſtaltete die Etappe am Sonntag leichtathletiſche Wettkämpfe, an welchen ſich Truppen von der Front, der Etappe und der Heimat be⸗ teiligten. Bei günſtigſtem Wetter nahmen die Wettkämpfe einen prächtigen Verlauf. Das Programm war außerordentlich reich⸗ haltig. Die Houptanziehungskraft übte der Armeegepäck⸗ marſch über etwa 10 Kilometer aus, an welchem ſich etwa 15 Sol⸗ daten beteiligten. Als Erſter ging nach etwa 1/ Stunden ein Jäger durchs Ziel. Bei der großen Sonnenhitze war der Marſch eine außer⸗ ordentliche Leiſtung. Auf dem Sportplatz ſelbſt entwickelte ſich ein reges Leben. Nach den Vorläufen zum 100⸗Meter⸗Lauf, an dem 25 Soldaten teilnahmen, kamen Kugelſtoßen, Speer⸗ und Diskuswerfen zum Austrag, wobei ſehr ſchöne Reſultate erzielt wurden, Aus dem Tauſendmeter⸗Schnellauf, an weſchem ſich 6 Leute beteiligten, ging der Gefreite Steuher(Flieger) als Sieger hervor. Im 100 Meter⸗ Entſcheidungslauf zwiſchen den 5 Siegern der Vorläufe, wurde der bekannte Sportsmann Weber(E. 113) Sieger. Beim Hand⸗ granaten⸗Weit⸗ und Zielwerfen erzielte Leutnant Kaiſer(F. 113), glänzende Reſultate. Auch im Hoch⸗ und Weitſprung zeigte ſich Leutnant Kaiſer als der überlegenſte Sportsmann auf dem Platze. (Hochſprung: 1,60 Meter und Weitſprung 5,45 Meter). Eine 4/100 Meter⸗Stafette gewann— gegen 4 Gegner— das Erſatz⸗Ba⸗ taillon 113. Auch der Sieg in der Olympiſchen Stafette(800 Meter, 200 Meter, 400 Meter, 200 Meter), an welcher ſich außer dem E. 113 noch das Jäger⸗Bataillon 9 und ein Kraftwagen⸗Park bteiligten, fiel dieſem Truppenteil zu. Nach dieſen Wettkämpfen er⸗ folgte die Preisverteilung, die Herr Oberſt Eder vom Etappen⸗ kommando vornahm. Es wurden eine Reihe ſehr netter, von der Etappe geſtiftete Preiſe verteilt. Bei dieſer Gelegenheit wies der Adjutant des Etappenkommandos in einer kurzen Anſprache auf die hervorragende Bedeutung des Sportes für die körperliche Ertüch⸗ tigung des Menſchen hin und ſprach ſich über die heutigen Leiſtungen ſehr lobend aus. Mehrere tauſend Zuſchauer, darunter neben zahl⸗ reichen Offizieren Exz. Generalleutn. v. Bock, wohnten den Wett⸗ kämpfen bei. An die leichtathletiſchen Wettkömpfe ſchloß ſich ein Wettſpiel um die Fußballmeiſterſchaft des Etappengebiets an. Nachdem in den Vorſptelen die Fußballmannſchaft einer Flak⸗E.⸗A. gegen die Mannſchaft von Müllheim mit:0 und gegen E. 113 mit 5: 4 Sieger geblieben war. ftand ſie diesmal im Entſcheidungs⸗ kampfe gegen das Jäget⸗Bataillon 9. Das ſehr intereſſante Spiel endete mit einem Sieg der Jäger mit:0. Somit iſt das Jäger⸗ Bataillon 9 nun der Fußballmeiſter des Etappengebietes. S. W. Deulſcher Reichslag. Verlängerung der Legislaturperiode u. a. ſ7 Berlin, 9. Juli. (Von unſerem Berkiner Büro.) Der Reichstag hat geſtern in eigener Sache gearbeitet. Er hat zunächſt gegen den Widerſpruch der Unabhängigen Sozialdemo⸗ kratie den Entwürfen über die Verlängerung der Legis⸗ laturperiode für den Reichstag und den elſaß⸗lothringiſchen Landtag zugeſtimmt. Und er hat ſich dann in zweiter Leſung für die ſogenannte kleine Reichstagsreform entſchieden. Sie vermehrt bekanntlich in einer Anzahl von großen Wahlkreiſen, darunter Berlin, Mannheim, München, Stuttgart, die Zahl der Abgeordneten und führt zugleich in all dieſen Wahlkreiſen die Verhältniswahl ein. Die Ausſprache über das Geſetz ge⸗ ſtaltete ſich im weſentlichen zu einem Duell zwiſchen dem Grafen Weſtarp und dem Vizekanzler v. Payer. Die Konſervativen wünſchten auch bei dieſer Gelegenheit Herrn v Paher zu verſtehen zu geben, wie unbehaglich er ihnen an ſeinem Platze iſt. Und ſo bemühte ſich Graf Weſtarp, den Vizekanzler mit ſich ſelber in Wider⸗ ſpruch zu bringen. Er hätte ſeinerzeit im Ausſchuß erklärt, die keſchrärikte Verhältniswahl, die die Vorlage vorſehe, wäre nur eine Art Probeexerzieren. Ergäben ſich günſtige Neſultate, ſo würde man zur emeinen Einführung der Verhältniswahl ſchreiten. Das beſtritt Herr von Payer nachdrücklich und wiederholt und ſchließlich wurde— die Extremen von hüben und drüben fanden ſich bier wieder zuſammen— die erſten fünf Paragraphen gegen die Stimmen der Konſervativen, eines Teils der Deutſchen Frabtion und der Unabhängigen Sozialdemokratie angenommen. Die Rechte befürchtet für ihre hisherige Alleinherrſchaft in den ländlichen Wahlkreiſen. Die Herren Unabhängigen aber ſind auf die geiſtreiche Idee verfallen, daß die Vorlage die des Wahl⸗ rechts für die Arbeiterklaſſe noch verſchärfe. Im Ausſchuß war dann noch eine neue Beſtimmung eingefügt worden, die bei Erhöhung der Bevölkerungszahl der Rieſenwahltreiſe um weitere 200 000 Köpfe automatiſche Mandatserhöhung vorſchlägt im Widerſpruch mit dem Zentrum, weil es darin einen Sprung ins Dunkle ſiehr, und der Rechten, weil ihr nun einmal die ganze Richtung nicht paßt. Aber niedergelaſſen, wo er mit der Tochter des Gerichtsprüſidenten Roth⸗ müller verheiratet lebt. Bort iſt er als Porträtmaler und einer der erſten Lithographen zu raſchem Anſehen emporgeſtiegen. Seine Bilder von Nietzſche, Goethe, Schiller u. Luther haben ihn weithin berühmt gemacht Auf das Lutherjahr hat er eine Anzahl der ſchönſten Lutherbilder in immer neuen Auffaſſungen gemalt. Die Dreifaltigkeitskirche in Görlitz hat ein überlebensgroßes Luther⸗ 70 von ſeiner Hand. Neue Aufträge ſind in Arbeit für Luther⸗ ilder. Das Ehriſtliche Kunſtblatt hat in letzter Zeit auch zwei hervorragende Chriſtusdarſtellungen von Karl Bauer gebracht, in denen der Künſtler einen verheißungsvollen Anfang macht, auch der religiöſen Kunſt ſein Können zu leihen. Kleine Züge von Gottfried Keller. Schöne Erinnerungen an Gottfried Keller, deren Verfaſſer, ern laugjähriger Freund des großen Schweizer Dichters, dex kürzlich ver⸗ ſtorbene alte Bundesrichter Dr. Haus Weber, iſt, veröffentlicht jetzt die„Neue Büricher Darin finden ſich ein paar hübſche kleine Züge von Meiſter Gotifried: Weber hat an ſeinen Kindern erfahren, daß Gottfried Keller, obwohl Junggeſelle, die Kinder (ührigens auch die Frauen) gründlich kannte. Bei ihm ſcheint die Sehnſucht nach dem, was ex nicht hatte die Zuneigung and den Blick geſchärft zu haben. Er wußte immer Märchen und Späße zu erzählen und die richtigen„Münchener Bilderbogen“ zu kleinen Geſchenken für das ältere Töchterchen auszuwählen, während er für das kleinere mit der Exfahrung einer kindergeſegneten Mutter das geeignetſte hand⸗ ſeſte Spielzeug und die„textilen“ Kinder nie vergeſſen; oft ſind ſie direlt an dieſe adreſſtert und immer in reizendem Ton gehalten. Als die kleine Frieda einmal eine Epiſtel in großen Kinderbuch⸗ ſtaben an den„lieben Goitfried“ geſandt hatte mit der Einkadung zu einem Beſuch nach Lauſanne, ſetzte jener in der umgehenden Ant⸗ wort ſtatt ſeiner Unterſchrift ſein Konterſei in Federzeichnung hin, wie er dtrekt auf ein Wirtshaus zumarſchiert, auf das er mit der Hand hinweiſt,— wahrſcheinlich das einzige Selbſtvorträt Kellers, aber ein ſehr gutes.— Seltſam war es, wie wenig Keller im ganzen von der Schweiz geſehen hat. Er, der einem Freunde ins Stamm⸗ buch ſchrieb: Ueher allen Wundern der Ferne vergiß nie die herrliche Natur, die ſilbernen Gebirge des Vaterkandes“, Keller, dieſer leiden⸗ ſchaftliche Berehrer der Natur und ihr meiſterhafter Schilderer, hat das Berner Oberland nie geſehen, hat nach Weſten Murten nie über⸗ ſchritten und iſt nie über die Alpen gekommen! Nach Glarus reiſte er erſtenmal 1875. Die hauptſächlichſte Quelle für Kellers Natur⸗ dien waren wohl der an die Sladt Zürich anſtoßende Zürichberg ſowie der nahſe Uetliberg mit ſeiner wundervollen Ausſicht.„Des⸗ wegen war ich ganz ſtols darauf(ſchreibt Weber), im Jahre 1878 Keller auf die Rigi gebracht zu haben, die er bis dorthin immer nur von unten herauf angeſehen hatte. Wie wir oben ankamen, trennte ſich Keller von uns und ſchaute ſich ſo allein, und in tiefe Gedanken verfunken, dieſe herrliche Welt an. Er ſprach auch nachher nicht piel, kam aber ſpäter mehrere Mal ichönen Rigi⸗Sonntag au ſyrechen. 7 1 in Pekin e mit Verguügen auf jenen 1 bei der Abſtimmung blieben Konſervative und Zentrum in der Min⸗ derheit. Heute beginnt dann die zweite Leſung der Steuer⸗ vorlage, die man in drei bis vier Monſtreſitzungen zu Ende zu führen gedenkt. Letzte Meldungen. Vorgehen der ruſſiſchen Regierung gegen die Entente. c. Von der Schweizer Grenze, 9. Juli.(Priv.⸗Tel., g. K) „Morning Poſt“ meldet aus Petersburg, die Regierung habe 86 Staatsangehörige der Entente aus Petersburg aus⸗ gewieſen. Der Proteſt der Generalkonſulate war erfolglos. Ein fünfter Kriegswinter? c. Von der Schweizer Grenze, 9. Juli.(Priv.⸗Tel., g..) Der„Bafler Anzeiger“ ſchreibt zur Rede Wilſons, dieſe ſei eine Verteidigung der Wilſonſchen Politik und eine Recht⸗ fertigung für die Teilnahm⸗ am Krieg und vor allem für ſeine Fortſetzung. Das bemerkenswerteſte natürlich ſei, daß die Völker nach dieſer Rede gut tun werden, ſich auf einen neuen fünften Kriegswinter einzurichten. Gegen die Amerikaner. c. Bon der Schtveizer Grenze, 9. Juli(Priv.⸗Tel, g..) Das„Berner Intelligenzblat“ meldtet aus Waſhington: Die Newyorker„Sun“ berichtet: In engliſchen Militärkreiſen hält man es für awhrſcheinlich daß ſich der näch ſte deutſche Angriff gegen dieamerikaniſchen Truppen richten wird, was vorauszuſehen ſei, da man das amerika⸗ niſche Volk dadurch zu entmutigen ſuche. Ohne Zweifel wird der deutſche Anſturm wild ſein und es werden keine An⸗ ſtrengungen geſport werden, um die deutſche Ueberlegenheit zu zeigen. Stegemann zur Kriegsluge. c. Von der Schweizer Grenze, 9. Juli.(Priv.⸗ Tel. g..) Im Berner„Bund“ ſchreibt Stegemann: Die deutſche Offenſive werde ſich erſt nach Ablauf der durch ſie entfeſſelten Schlachtenfolge beurteilen laſſen; man kann beifügen, daß der bevorſtehende vierte große Zuſammenprall dieſer Ofſenſive entſcheidend ſein wird. Man wird im September inſofern klar ſehen, als man dann das Bild der politiſchen Entwicklung in feſten Umriſſen vor ſich haben wird. läßt er ſich weder politiſche noch militäriſch befriſten. Die zuſammengefaßte deutſche Heereskraft wird im bevorſtehenden Entſcheidungskampf den vereinigten franzöſiſchen, engliſchen und amerikaniſchen Kräften begegnen, nachdem ſie Engländer und Franzoſen in drei Offenſiven ſchwere Wunden dei⸗ Kebracht hat. Der neue Kampf wird alſo auf jeden Fall die Entſcheidung näher bringen. Silberhochzeit des engliſchen Königspaares. London, 8. Juli.(WT B. Nichtamtl.) Im Unterhaus ſchlug Lloyd George die Ueberreichung einer Glückwunſchadreſſe zum 25jährigen Hochzeitstag des engliſchen Königs⸗ paares vor. Die ſpaniſche Krankheil auch rin Oſtaſien. Nach einer Meldung des„Berliner Tageblatt“ aus dem Haag herichtet das Hollandſch Nieuvsbureau aus London:„Daily Ex⸗ reß“ veröffentlicht orſchiedene Nachrichten über die Verbreitung — Grippe in Cüropa und Aſien. In Frankreich bleibe ſie nicht auf da⸗ r beſchränkt, ſondern hreite ſich auch unter der bürger⸗ lichen Bevölkerung aus. In China verbreite ſich die Krankheit auch immer mehr. In Tientſin ſeien 20000 Menſchen erkrankt, g viele Tauſende. In England werde die Krankheit jetzt erfolgreich mit Chinin behandelt. * Genf, 8. Juli(WeB. Nichtamtl.) Die franzöfiſche Greuze wurde heute Morgen 7 Uhr auf zwölf Stunden für die Poſt und den Perſonerverkehr geöffuet. „Progres de Lyon“ meldet aus Bourgeß: Vergangenen Mittwoch explodierte nachts ein Munitionszug guf der Fahrt nach der Front im Bahmhof Nonhan⸗le⸗Fuſilier. Der Bahn⸗ körper wurde ſchwer beſchäbigt. Die Züge erleiden große Verſpätung. Im Bahrhof von Saint Denis flog ein Eiſenbahnwagen mit pharmaßeutiſchen Produkten in die Luft. Es gab 10 Verwundete. Es wurde bedeutender Sachſchaden angerichtet. Handel und industrie. PFranlsturter Wertpapierbörse. Fraukfur Schäfts blich die Sti ug fest. Einzelne Papiere wie Metallwerke Bing, Scheiceanstalt und Mietsitbank gingen höher n. Imn freien Verkehr wurden Heldburg und Kunstscide lebmaft umgesetzt. Handeiskammer Lörrach uad Waldahut. Am 4. Juli hielt die Llandelskaummer für die Kreise Lörrack unck Waldshut in Schopfheim eine Vollwersammung ab. Von den zu den einzeinen Punkien der Tagesordnung geiaßten Beschllissen Seien dolgende Ahnt: Für das verstorbene Kammermitgied Fritz Blaubenhorn in Schliengen wurde Weingutsbesitzer und Weinhändier Hans Krafti in Auggen zur Kammer zugewühit.— Iu Interesse enger Füh- lungnalime mit den maßgebenden Berhiner Zentralorganisationen hat die Kanuner zwei Sitze im Aussciuuß des Zentralverbandes Deutscher Industrieller in Beriin erwirlct. Nunmehr entsandte Sie als ihre Vertreter in diesem Ausschuß Kommerziemat Horn-Fahr⸗ nau und Syndſkus Dr. Horster-Schopſheim.— Die Kammer nalum zwei Bericirbe in Angelegenheiten en die vor allen Dingen den bezirkseingesessenen Kleinhandel àußerordenchich interessie- ren. Herr Adoff Meyer-Lörrach berichtete über die gemeiusame Siteung cer Vereinigung südwesiceutscher Handelskammern un⸗ der Vereinigung süchwestdeutscher Preisprüfungsstehen über che Grumdsatze zur Preisiestsetzung und Preisbeurteilung in Stuttgart. Seinen Ausführungen ist zu entnehmen, daß werm die Aussprache auch keineswegs Zu einer Beilegung der Verschiedenbeit der Auf- atssung geführt hat, sie doch den Friolg zceitigte, dag nach Zusage der Preisprbiungsstellen ein Veri-hren nicht mehr anhüngig ge⸗ macht werden soll, bevor e Handelskammer sich gutachtlich geäußert hat.— Synckikus Dr. Horster ewnhute die kürzlich in der Handelskammer unter Leitung nes Kammer⸗ Initglieds Adolf Faller-Zell veranstaltete Sitzung bezirkseingeses sener Webwarenkleinhändler wegen Beitritt zu dem in Fre burg Zu, errichtenden Reichskeleiderlager. Belcanttlich wird sich dieses Reichekleiderlager mit der Veruuferung von für Munitionsarbeiter usw. zu befassen haben. Es ist aber niciit ausgeschlossen, daß der hierfür erforderliche genosseuschaftliche Zusammenschhiß auch noch in anderer Beziehung für den Webwarenkleinhandel unseres Bezirks sein kann. Eite Reihe von Kleinhändiern haben denn auch ihren Beitritt zur Ge⸗ nossensctait erklärt. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Iall. —— Pegolstation vom Datum 0 üheln SLE Hunmnge) 248240 28329 240/ 220 Abeode 6 K31 ece Hakaurr 447.8 49250 41 4 Kachm. 7 Uür Mahnhelin 440 410 40 44.6 401, Kargeas 7 Uur Dae.48.38.32.36.38 FeB 12 ber ——4—** ‚ ˖12.60 249 248 248 250— 2 Ur. Lomeieekar: 8 annheim 4056 29s 32 9 Verm. 9 fellüronn. r r 8³ 4804 IE +** Geht der Krieg dieſes Jahr nicht zu Ende, ſo 8. Jall. Abendbörse. Trotz dee SMuen Ce. Kleiderin —— Dienstag, den 9. Jull 1918. (Miliag-Ausgabe.) Nr. 313. 5. Seite. und Schwager Offizier-Stellvertreter Carl MANNHEIM(Riedfeidstr. 19/21 und S 2, 2) * Statt jeder besonderen Anzeige. Jetzt erst wurde uns die schmerzliche Gewissheit, ſieber treuer Mann, unser guter Sohn und Bruder, Schwiegersohn aufmann ausgezeichnet mit dem E. K l. N. und der Bad. Verd-Med. am 9. Oktober 1917 im Alter von 30 Jahren gefallen ist. Namens der in tiefer Trauer Hinterbliebenen: Frau Sophia Kaufmann geb. Jig nebst Kinder Carlheinz und Ruth. Familie Albert Kaufmaun⸗ Manaheimer General ·Anzeiger. daß mein Ein weiterer Angestellter unserer Firma Willi Jager Musketier in einem Sturm · Infanterie- Regiment fand am 4. ds. Mts, im blühenden Alter von 19 Jahren in treuester Pflichterfullung den Heldentod furs Vaterland. Wir werden dem treuen und bewährten jugend- lichen Mitarbeiter, der zu den schönsten Hoffnungen berechtigte, stets ein ehrendes Andenken bewahren. MANNHERI, den 8. Juli 1918. Nalis M. Marum, G. m. b. H. Todes-Anzeige. Ganz unerwartet starb iniolge schwerer Lungenentzün dung nach nur 4 tägiger Krankheit unser einziger, W voller und unvergesslicher Sohn Walter im Alter von 14 Jahren, 7 Monaten, 14 Tagen. In tieistem Schmerz: Die Eftern Joh, Kawa und Frau geb. Waltet. MANNEEIM, Luisenring 58, 7. Juli 1918. Die Beerdigung ſindet am Mittwoch nachmittag 6/ Uur von der Leichenhalle aus statt. 2593⁴ Statt besonderer Anzeige. Unsere liebe Mutter, Schwieger- und Grossmutter ist nach kurzem, schweren Leiden heute im 65. Lebenszahre sanft entschlafen. 2659a AFEN, Lisztstrasse 172,., 8. Juli 1018. In tiefer Trauer: Elsbeth Baacke geb. Münzner Albert Munzuner im Felde Riehard Baaclre und drei Enkelkinder. Die Binüscherung fndet am Donnerstag, den 11. ds. Mts., vormittags 11 Uhr im Krematorium zu Mannheim in aller Stille statt. Von Kranzspenden bitten wir absehen zu wollen. 3 — ott dem Allmächtigen hat 1 1 Kind und Schwes gen hat es gefallen, unser Iiebes,— Martha wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten im zarten Alter von 12 Jahren nach langem mit grosser Geduld ertragenen Leiden heute Sonntag abend 6 Uhr zu sich in die Sc Engel abzuruf har seiner en. Um stille Teilnahme bitten die tieftrauernden Eltern und Schwester: Sterk und Frau LIna geb. Wolf MANNHETM, Mittelstr. 27, 9 Juli 1918. Die Beerdigung findet Mittwoch mittag ½6 Uhr statt. Uctert in 2 Stunden Oruckerei Or, Haas Nannheimer deneral-Anzeiger...n. Trauerbriefe hörend. ARheinau 8 zu verkauf. Luvw. Baldhornſtr.! Entflogen! 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