Samstag, 13. Juli. 1918.— Nr. 321. Verantwortlich für den allgemeinen und Handerstell: Chekredaktem Dr.— den—— Anten Grieſer Druc u. Verlag: Druckerei Dr. Saas Rannheimer General Angeiger G. m. fämtlich in Manndeim— Lelegramm Adreſſe: General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech ⸗ An ⸗ ſchluß Amt Mannheim: Nr. 790, 7941. 7943. 7944, 7946 und 794%— check⸗konio Rr. 2917 Cubwigsbafen am Rbein Baliche kugfeRachrchee —— eeiſez Die iwaltige Roionetzeile 40 enzeigen 50 Pfennig. Retlamen M 2— Amnahm 5 oormittags /, Uhr. äbendblatt gachmtttags 2½ Uhr zeigen an beſtimmten Cagen. Stellen und— wird geine Der⸗ antwortung über Sezugspreis in heim und Umge dung monati M 2— ui Bringerlohn. Poſtbezug Viertell. ui. einſchl. Suhellunasqebũhr Bei der Boit abgeh M..70 Einzel⸗Ur:io Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung, —— Der Reichslanzler und die belgiſche Irage. Belgien als Jauſtpfand. Berlin, 12. Juli.(WTB. Amtlich.) Ueber die Ausfüh⸗ rungen, die der Reichskanzler heute vor dem Haupt⸗ ausſchuß über die belgiſche Frage gemacht hat, ſind in der Oeffentlichkeit Darſtellungen verbreitet worden, die Miß⸗ verſtändniſſe hervorrufen könnten. Wir geben daher nachſtehend den in Betracht kommenden Teil der Kanzlerrede ausführlich wieder. Anknüpfend an ſeine geſtrigen Dar⸗ legungen hat der Reichskanzler folgendes ausgeführt: Was die Zukunft Belgiens betrifft, ſo bedeutet, wie ich geſtern ſchon ſagte, die Okkupation und der gegenwärtige Beſitz Belgiens nur, daß wir ein Fauſtpfand für die künftigen Verhandlungen haben. Im Begriff des Fauſtpfandes liegt es, daß man das, was man als Fauſtpfand in der Hand hat. nicht behalten will, wenn die Verhandlungen zu einem günſtigen Reſultat geführt haben. Wir beabſichtigen nicht, Belgien in irgend einer Form zu behal⸗ ten. Wir wünſchen, genau, ſo wie ich ſchon am 24. Februar geſagt habe, daß das nach dem Kriege wiedererſtandene Bel⸗ gien als ſelbſtändiges Staatsweſen, keinem als Vaſall unter⸗ worfen, mit uns in guten, freundſchaftlichen Verhültniſſen lebe. Das iſt der Standpunkt, den ich zu dem belgiſchen Problem von Anfang an eingenommen habe und auch heute noch einnehme. Meine Herren! Dieſe Seite meiner Politik ſteht durchaus im Zuſammenhang mit den allgemeinen Richtlinien, die ich Ihnen ſelbſt dargelegt habe. Wir führen den Krieg als Ver⸗ teidigungskrieg. Weil wir ihn als Verteidigungskrieg führen, weil uns von Anfang anjede imperialiſtiſche, jede auf die Weltherrſchaft gerichtete Ten⸗ denz ferngelegen hat, darum werden auch unſere Friedensziele dem entſprechen. Was wir wollen, das iſt die Unverſehrtheit unſeres Territo⸗ riums, das iſt freie Luft für die Entwicklung unſeres Volkes, insbeſondere auf dem wirtſchaft⸗ lichen Gebiete, das iſt natürlich auch die nötige Sicherung für künftige ſchwierige Verhält⸗ niſſe. den ich Belgien gegenüber einnehme. Wie ſich dieſer Standpunkt aber im einzelnen feſtlegen läßt, das hängt von den künftigen Verhandlungen ab. Ich muß mich damit begnügen, dieſe allgemein maßgebenden Richtlinien hier ausdrücklich feſtgelegt zu haben und ſo glaube ich doch an Sie die Bitte richten zu dürfen, helfen auch Sie mit, daß wir im Innern die Einheitsfront halten, die ſo überaus wichtig iſt für unſere Brüder im Felde, helfen Sie alle zu⸗ ſammen mit, daß wir die ſchwere Zeit des Krieges, den wir zu führen gezwungen ſind, ſolange wir ihn führen müſſen, bis zum ehrenvolle Ende beſtehen. * Wir haben alſo abermals eine Erklärung über Belgien. Sie wird in Deutſchland vielerorts befriedigen. Aber nicht in England. Der engliſche Standpunkt in der belgiſchen Frage iſt bekanntlich der, daß Deutſchland Belgien vor⸗ wegräumen muß, vor allen weiteren Verhandlungen. Belgien fällt nach engliſcher Auffaſſung nicht unter die Aus⸗ tauſchobjekte, und es muß voll entſchädigt werden. Nach der Rede Kühlmanns hat die engliſche Preſſe noch wie⸗ der mit aller Beſtimmtheit erklärt, die Betrachtung Belgiens als Fauſtpfand, das man nur aufgebe im Austauſch mit etwas anderem, ſei„vom Standpunkt des Völkerrechts aus durch⸗ aus unhaltbar“: Der Angriff auf Belgien, der Ueberfall auf einen friedlichen und harmloſen Nachbar war ein Verbrechen, das auf die Völ⸗ kergemeinſchaft zerſtörend wirkt. Es muß beding⸗ ungslos ungeſchehen gemacht und gebüßt werden. Wir können über alles andere verhandeln, aber darüber zu verhandeln, heißt einfach einem Verbrechen die Weihe zu geben. Solange Deutſchland dies nicht einſieht, hat es keinen Zweck, ſich auf irgend eine Erörterung mit ihm einzulaſſen. Der Standpunkt des Reichskanzlers und der Standpunkt Englands in der belgiſchen Frage ſind alſo noch ganz außer⸗ ordentlich weit von einander entfernt. Sowohl in der Be⸗ handlung der Frage, wie in dem Umfang und der Art der. Wiederherſtellung Belgiens. Wiederherſtellen wollen beide, England wie Deutſchland. Aber England will das alte Belgien wiederherſtellen mit ſeiner Vergewaltigung der Flamen, ſeiner ganzen wirtſchaftlichen und politiſchen Ein⸗ ſtellung auf die Weſtmächte, es will dieſes alte Belgien ſogar noch enger an ſich knüpfen. Auch Deutſchland will, daß Belgien als ſelbſtändiges Staatsweſen wiedererſtehen ſoll, aber es ſoll ein neues Belgien ſein. Wie wir es uns den⸗ ken, das hat unſere Regierung am 24. Juni dargetan in ihrer Antwort auf die Kundgebung des Rates von Flandern an das deutſche Volk. Wir wollen auf belgiſchem Boden ein freies, ſelbſtändiges Flandern. Zum Heile der Flamen wie der Wallonen muß eine über den Rahmen einer bloßen Verwaltungstrennung hinausgehende Scheidung erwogen werden. Eine ſolche Verſelbſtändigung Flanderns Das trifft vollkommen auch für den Standpunkt zu, wie Walloniens braucht natürlich eine gemeinſame Geſetz⸗ ebung nicht zu hindern, vor allen Dingen auf wirtſchaftlichem ebiet, etwa nach dem Beiſpiel von Oeſterreich und Ungarn. In ſolcher Ordnung ſieht Deutſchland eine„reale Garantie“, daß der franzöſiſche Einfluß in Belgien zurückgedrängt wird, eine der Sicherheiten, daß dieſes Land nicht wieder Aufmarſch⸗ gebiet unſeres Feindes wird. Ein freies, auf germaniſcher Grundlage aufgebautes Flandern hat dasſelbe Intereſſe, ein Lebensintereſſe daran, franzöſiſche und engliſche Heere von ſeinen Grenzen fernzuhalten. Dieſes ſelbſtändige Flandern aber muß ſich wirtſchaftlich an Deutſchland anlehnen. Feſt⸗ umſchriebene Beſtimmungen des Friedensvertrages müſſen dieſe Anlehnung ſicherſtellen. Sie müſſen auch Wallonien umfaſſen. Gerade in Hinſicht auf einen etwa drohenden Wirt⸗ iſt dieſe feſte wirtſchaftliche Regelung erforderlich. Deutſchland will keine Annexion, keine Zwangsverdeutſchung Flanderns, aber ein Flandern, frei flämiſch, in enger wirt⸗ ſchaftlicher Beziehung zu ſeinem natſrlichen Hinterland. Dieſes deutſche Kriegsziel in Belgien ſticht noch immer gewaltig ab von der bedingungsloſen Herausgabe und Buße⸗ Ailuſiog die England fordert. Und wir möchten nur vor der uòſion warnen, als ob die neue Erklärung des Reiechskanz⸗ lers vor dem Hauptausſchuß, die im Sinne der Antwort an den Rat von Flandern„die notwendige Sicherung für künf⸗ tige ſchwierige Verhältniſſe“ auch für Belgien fordert, uns England irgendwie näher gebracht habe. Auch noch für dieſes nicht⸗annexioniſtiſche Kriegsziel in Belgien werden wir mit England kämpfen müſſen, militäriſch wie diplomatiſch, bis wir es dazu zwingen können, davon* daß Bel⸗ gien wiederhergeſtellt werde, England als Vaſall unter⸗ worfen. Denn das iſt es, was England mit der bedingungs⸗ loſen Wiedergutmachung des Unrechts fordert. Der Nutzen der neuen Erklärung des Reichskanzlers über Belgien liegt wohl mehr im Innern. Sie hat beruhigend auf nutzlos beunruhigte Gemüter gewirkt, die fürchteten, wir wollten erneut eine Annexionspolitik in Belgien aufnehmen, über die die Akten doch wohl geſchloſſen ſein dürften. Was wir in Belgien erſtreben, ſteht in der Antwort an den Rat von Flandern vom 24. Juni. Der Reichskanzler hat dem Hauptausſchuß beſtätigt, daß wir über Siandpunkt nicht hinausgehen wollen, aber es ſteht auch kein Wort in ſeiner Erklärung, daß wir hinter ihn zurückzugehen beabſichtigen. Wir können hoffen, daß wir von ihm aus die belgiſche Frage ein gut Stück weiter fördern können, damit wird ſich zufrieden geben, wer ſich das Augenmaß für die Kräfte⸗ verteilung und Möglichkeiten bewahrt hat. Der„Erfolg“ der Aktion der Reichstagsmehrheit beſteht alſo auch in der Hinſicht nur darin, daß ſie ſich ſelbſt von einem Angſtgebilde befreit hat, als werde mit Herrn Hintze nun auf einmal eine reine und nackte Eroberungspolitik in Belgien inauguriert. G. Die einheilliche Front. ◻Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Die Kriſe iſt nun vollends beglichen. Im Hauptausſchuß iſt geſtern vom Reiechskanzler die Lücke ausgefüllt worden. die am Tage zuvor am meiſten fühlbar geworden war. Graf Hertling hat ſich jetzt auch über Belgien ausgeſprochen und was er dabei geſagt hat, hat, wennſchon Graf Weſtarp da⸗ egen proteſtierte, den großen Teil der Verſammlung ſo be⸗ friebigt daß die Ausſprache nach zwei weiteren Diskuſſions⸗ reden geſchloſſen wurde. Der über die Verhandlungen im Ausſchuß zunächſt herausgegebene Bericht glitt gerade über dieſe entſcheidende Stelle mit ein paar nichtsſagenden Wen⸗ dungen hinweg. Aber die Aeußerungen des Kanzlers gingen inzwiſchen von Mund zu Mund. Hie und da hielt manches Blatt ſich auch nicht an die angekündigte Vertraulichkeit und ſo war ſie nachgerade das Geheimnis des Polichinell. Cs war auch nicht recht einzuſehen, warum gerade dieſe des Kanzlers der Oeffentlichkeit vorenthalten ſein ſollen Unſere Staatsmänner haben bislang, wenn es ſich um Bel⸗ ien handelte, ſich immer in vieldeutigen Sätzen gefallen, auf die ſich die Zumptſche Genußregel anwenden ließ: Kommune iſt, was ein Mann und eine Frau bedeuten kann. So oft aber von ihnen und auch ſonſt von der deutſchen Oeffentlichkeit un⸗ ſere ehrliche Friedensbereitſchaft betont wurde, ward uns dieſe Vieldeutigkeit von den Feinden immer wieder entgegengehal⸗ ten. Dieſe Einwände hat Graf Hertling geſtern zu Boden ge⸗ ſchlagen. Was er über das belgiſche Problem erklärt hat, iſt völlig unmißverſtändlich. Belgien ſoll zu ſeiner Friſt ſeine Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit wieder erhalten und dann werden wir, ſo hofft Graf Hertling, mit dem neuerſtandenen Staat dauernd in freundſchaftlichen Beziehungen leben. Für den Kanzler iſt das von uns beſetzte und verwaltete Belgien lediglich ein Fauſtpfand. Aus den Grundſätzen des Fauſt⸗ pfandrechts aber folgt ſelbſtverſtändlich, daß eine Wieder⸗ herſtellung Belgiens erſt dann möglich iſt, wenn die Forderungen, die wir aus dieſem Krieg zu er⸗ heben haben, beglichen ſind, mit anderen Worten: im Augenblick des Friedensſchluſſes. Im Erunde war das alles ja nicht mehr neu. Wer über die Stim⸗ mungen in unſereen regierenden Kreiſen einigermaßen unter⸗ richtet war, wer aus ſolcher Kenntnis heraus an die Reden des Grafen Hertling herangetreten war, hatte am letzten Ende nie etwas anderes herausgehört. Aber es muß wohl ſo ſein, daß in der hiſtoriſch⸗politiſchen Welt das Mephiſtowort gilt: „Du mußt es dreimal ſagen.“ Nun liegt eine Erklärung des für die Reichspolitik allein verantwortlichen Mannes vor, an der überhaupt nicht zu rütteln iſt. Mit aller wünſchenswerten Klarheit iſt es vor aller Welt von neuem ſtabiliſiert, daß wir einen Berteidigungstrieg, nur einen Verteidigungs⸗ ktrieg führen und an unſeren Gegnern wird es ſein, aus dieſer Erklärung die ihnen richtig ſcheinenden Folgerungen zu ziehen. Wir können nach der Richtung nichts mehr tun. Wir ſind zum Frieden nach wie vor bereit, zu einem über jeden Zweifel erhabenen Verſtändigungsfrieden. Sollte es dem — Nachbarn wirklich nicht gefallen: Wir können auch anders. So haben dieſe zwei letzten Wochen der Verwirrungen und Erſchütterungen doch noch zu einem poſitiven Ergebnis geführt. Mißverſtändniſſe im Innern ſind ausgeräumt, Klar⸗ heit nach außen iſt geſchaffen worden, und vor allem die einheitliche Front, die bei einem ſo langen Krieg naturnotwendig von Zeit zu Zeit immer wieder zu ſchwanken und zu zittern beginnt, iſt wieder hergeſtellt worden, ſo er⸗ freulich wieder hergeſtellt, daß unter dem Eindruck dieſer Aus⸗ ſprache im Ausſchuß auf lange Erörterungen im Plenum ver⸗ zichtet werden wird. Heute wird der Reichstag vorausſichtlich den letzten Tag dieſer ergebnisvollen und arbeitsreichen Tagung begehen. Das Hauptſtück wird in ihm die dritte Leſung des Steuer⸗ geſetzes darſtellen, die geſtern ſpät abends noch begonnen wurde und die Geſamtabſtimmung über den Etat. Die Kreditvorlage wird in zweiter und dritter Labung wohl debattelos genehmigt werden. Nur die Unabhängigen Sozialdemokraten werden da⸗ gegen ſtimmen und ihr nachgerade müßiges Sprüchlein dazu herſagen. Aber darüber regt ſich niemond mehr auf, ſintemal niemand etwas anderes noch von ihnen erwartet. Unveränderte Grundlinien der deuiſchen Politik. m. Köln, 13. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitg.“ meldet aus Wien: In hieſigen amtlichen Kreiſen wird der Verſuch gewiſſer Blätter, den Wechſel im deutſchen Staats⸗ ſekretariat des Auswärtigen als eine Wendung in der Außenpolitik des Deutſchen Reiches darzuſtellen, leb⸗ haft mißbilliat. Man bedauert dies, weil dadurch im Widerſpruch zur Wahrheit beunruhigende Vorſtellungen üher die politiſchen Ziele des verbündeten Reiches in der Bepöl⸗ kerung Oeſterreichs verbreitet werden können, während tat⸗ ſächlich die Grundlagen der deutſchen Politik unver⸗ ändert bleiben. m. Köln, 13. Juli.(Priv.⸗Tel.) Zu der Rede Hertlings ſchreibt die„Kölniſche Volkszeitung“: Schon aus dem, was Graf Hertling nicht geſagt hat und als feſtſtehend voraus⸗ geſetzt hat, geht deutlich und untäuſchbar hervor, daß er ſeine Reden von heute und geſtern nur als Antworten auf be⸗ ſtimmte Fragen, nicht als ein von ſeinen früheren Ausfüh⸗ rungen über Belgien losgelöſtes und in ſich abgeſchloſſenes neues Geſamturteil über die deutſchen Kriegsziele aufgefaßt wiſſen will. En neues Kriegszielprogramm kann unmöglich aus der Rede des Grafen Hertling heraus⸗ gehört werden. auch kein neues Kriegszielprogramm für Belgien. Die Politik des Reichskanzlers bleibt eben auch nach der Entlaſſung die gleiche, gleich bleibt auch die Kriegs⸗ zielpolitik. Bulgariſche Preſſeſtimmen. Sofia, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Bul⸗ gariſchen Telegraphenagentur. Die bulgariſchen Blätter beſprechen den Rücktritt des Staatsſekretärs v Kühlman. Sie geben nochmals einen Ueberblick über ſeine Laufbahn, ſeine Verſöhnlich⸗ keitsbeſtrebungen und ſeine unermüdliche Arbeit für den Frieden und betonen, daß ſein Verſchwinden lediglich die Folge ſeiner Er⸗ klärungen ſei, keineswegs aber die Zeichen für eine Aenderung der deutſchen Politik Deiter kämpfen und weiler ſiegen. München, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Im Hof der Prinz Arnulf⸗Kaſerne fand heute Vormittag eine Truppen⸗ vereidigung ſtatt, welcher der König und die Generalität bei⸗ wohnten. Nach einer markigen Anſprache des Majors Stury, die mit Hurrarufen auf den König ſchloß, und der Vereidi⸗ Kung der Truppen richtete der König eine Anſprache an die ruppen, in der er darauf hinwies, daß es in der gegenwär⸗ tigen Zeit, wo es heiße, das Wohlergehen und die Entwick⸗ lung des eigenen Volkes, des eigenen Vaterlandes gegen eine Welt von Feinden zu ſchützen, eine doppelte Ehre ſei, Soldat zu ſein. Wir alle haben den Krieg nicht gewollt und waren jederzeit bereit zu einem ehrenvollen Frieden. Unſere Feinde aber haben die wahrhaftig ſehr beſcheidenen Anträge mit Hohn zurückgewieſen. Es bleibt uns daher nichts anderes übrig, als weiter zu kämpfen und weiter zu ſiegen, bis unſere Feinde zur Einſicht kommen. Wir wollen einen Frieden, der unſere Zukunft ſichert, der verhindert, daß wir wieder von der ganzen Welt über⸗ fallen werden, und der uns freie Bähn ſchafft zu Waſſer und zu Lande, ſo daß jeder Deutſche, wo er ſich befindet, ſich ſicher fühlt. Zum Schluß ſprach der König den Truppen die beſten Wünſche und die Hoffnung aus, daß ſie gleich ihren heldenhaft kämpfenden Kameraden neuen Ruhm in ihre Fahnen winden werden. Ilämiſches Nafionalſeſt. Brüſſel, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Flamen feierten geſtern das goldene Sporafeſt, den Erinne⸗ rungstag an die Befreiung Flanderns vom fran⸗ zöſiſchen Joch. In allen Städten fanden gutbeſuchte Ver⸗ ſammlungen ſtatt, die zum Ausdruck brachten, daß das flä⸗ miſche Volk hoffnungsvoll in die Zukunft blickt. Aus allen Tei⸗ len Flanderns liefen Huldigungstelegramme an den Rat von Flandern ein. * 2. Seite. Nr. 321. Mannheimer Geueral⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe) Samskag, den 14. Jult 1914 Deutſcher Abendbericht. Berlin, 12. Juli abends.(WeB. Amilich) Dertliche Kämpfe füdweſtlich Bailleul und auf dem der Avre. e Schlacht bei Armentidres. Aus dem Großen Hauptquartiet wird uns geſchrieben: Am 9. April war die„große Schlacht in Frankreich“ mit der wohlgeglückten Frontverbeſſerung im Bogen non Chauny zum Stillſtand gekommen. Am gleichen Tage ſchon entflammte auf dem nördlichen Teile der Weſtfront überraſchend ein neuer Kampf, dem die Stadt Armentières den Namen gibt. Die teilweiſe Verſchiebung der engliſchen Flandernreſer⸗ ven nach dem ſüdlichen Kampffelde ſchien günſtige Vorbeding⸗ ung, die portugieſiſch⸗engliſche Front einzudrücken, ihre Be⸗ ſatzung ſo lange als möglich von der Teilnahme am Kampfe auszuſchließen und unſere eigene Linie den Zufahrtswegen der engliſchen Flandernfront näherzurücken Die Schlacht von Armentidres zerfällt in drei Teile, die ſich örtlich und zeitlich voneinander abheben 1. Den erſten Stoß am 9. April führte die Armee„von Quaſt“ mit der Hauptmaſſe der eingeſetzten Angriffskräfte auf der Linie Feſtubert—Armentieres allein. 2. Am 10. April nahm die Armee„Sixt von Armin“ zwi⸗ ſjchen Armentieres und Hollebeke in ſchwächerem Ausmaß der Kräfte den Angriff auf und vereinigte ſich einen Tag ſpäter mit der ſüdlichen Gruppe zu gemeinſchafklichem Vorgehen. 3. In der Zeit vom 16—18. April begann in Auswirkung unſerer Erfolge die Abbröckelung des Ppernbogens, die durch unſeren Rachſtoß ausgebeutet wurde. Gleichzeitig ergänzten ſich unſere Geländevorteile auf dem nördlichen Teile der bis⸗ herigen Kampffront zur Grundſtellung für neuen plan⸗ mäßigen Angriff. Die Ausgangslage für unſeren erſten Stoß am 9. April hildete unſere Grabenlinie zwiſchen Armentieres und Feſtu⸗ bert, die von Südweſt nach Nordoſt verlaufend die Lysniebe⸗ rung in der Weiſe überbrückte, daß ein ſtirnwärts geführter Angriff nach Richtung und Breitenausdehnung etwa dem Teil der flandriſchen Ebene entſprach, der zwiſchen dem Kem⸗ melzuge und den Ausläufern der Kreidehochfläche des Artois nach Nordweſten ſtreicht. Das Angriffsgelände war naſſes Marſchland, das durch Hecken und Gebüſch unüberſichtlich gemacht wurde und durch eine reiche Bewäſſerung verſchlammt war. Die feindlichen Stellungsbauten waren auf dem Boden, der tiefere Grabenarbeiten nicht zuließ, lediglich aufgeſetzt und daher wenig widerſtandsfähig. Dagegen bot die Pn riſche Bereinödung in den zahlreichen übers Land geſtreuten Ge⸗ höften einer beweglichen Verteidigung reichlichen Erſaß an Stützpunkten, die im Gebiet der Stellungen überdies in jahre⸗ langer Arbeit ausgebaut waren. Ein natürliches Hindernis von ausſchlaggebenber Bedeu⸗ tung bildeten für unſer Vordringen die Fluͤßläufe der Lawe und Lys, die, in durchſchnittlicher Entfernung von 6 Kilometer mit dem Hauptteile der Angriffsfront gleichlaufend, bei Eſtai⸗ res ihre Waſſer vereinigten und unter dem Namen der Lys nordöſtlich von Armentiéres in zwei großen Schleifen ſchnell uufs eigentliche Stellungsgebiet und zu uns überteiteten. Jenſeits von Lawe und Lys hob ſich das Gelände all⸗ mählich in einer Weiſe, daß es die Niederung, die unſere Truppen zu durcheilen hatten, beherrſchte. Die Spanntraft unſeres erſten Angriffes mußte daher ſo bemeſſen ſein, daß ſie am erſten Tage den Raum der Tiefe nach überwand und wenigſtens mit Teilen unſerer Streitträfte Boden an den jenſeitigen Ufern der Flüſſe ge⸗ wann, ehe der Gegner Zeit fand, ſich dort zu neuem Wider⸗ ſtand einzurichten. Graben und Hürde waren in einem Sprung zu nehmen, andernfalls liefen unſere Diviſionen Ge⸗ fahr, in der haltloſen Lysniederung abzugleiten. Regengüſſe hatten in den letzten Tagen vor dem Angtiff alle Schwierigkeiten des unwegſamen Landſtriches beſonders deutlich werden laſſen. Trichter, Gräben und freies Feld ſtan⸗ den vielfach unter Waſſer und die wenigen feſten Straßen⸗ körper waren, ſoweit ſie im Stellungsgebiet lagen, zerſchoſſen. Der neubewährte, glänzende Geiſt unſerer Truppen und die gründliche Vorbereitung des Angriffs gaben unſerer Füh⸗ rung gleichwohl die berechtigte Zuverſicht, ein Unternehmen zu wagen, das im Hinblick auf die Schiwierigkeiten des Ge⸗ ländes den Leiſtungen dieſes Jahres gegenüber eine Steige⸗ rung bedeutete. Die Bereitſtellung unſerre Sturmregimeſiter wurde vom Gegner wenig geſtört. Früh 4 Uhr 15 ſetzte unſer Vorberei⸗ tungsfeuer ein. Bei dichtem Nebel ergoß ſich 8 Uhr 45 vor⸗ mittags die Sturmflut unſerer Infanterie auf den überraſch⸗ ten Feind. Fünf Heerſäulen waren aufgeſtellt, die man nach 0 Anordnung den fünf geſchloſſenen Fingern einer ausgeſtreckten Hand vergleichen kann. Der kleine Finger als der ſchwächſte, hatte während der ganzen Unternehmung am linken Flügel außerhalb des eigentlichen Angriffsraumes zu verhalten. Die drei mittleren Finger ſollten, ſich fächerförmig ſpreizend, vor⸗ wärts rücken, während der Daumen zunächſt an den Zeige⸗ finger herangezogen werden ſollte, um hernach deſto kräftiger den Gegner in die Flanke zu ſtoßen, ohne jedoch Armentiéres, das im Angriffsplane ausgeſpart war, anzugreiſen. Die Abſicht gelang vollkommen. Das ſüdlich La Baſſee ſtehende Korps beſchäftigte den Gegner, ohne ſelbſt vom Platze u rücken, durch ſeine lebhafte Feuertätigkeit, und erleichterte 0 dem Korps„v. Kraevel“ den Abſtoß in weſtlicher Richtung auf Givenchy les⸗la Baſſee, Feſtubert und'Avoue. Die beiden mittleren Korps„v. Bernhardi“ und„v. Carlowitz“ wendeten ſich, ihr Ziel Lawe und Lys im Auge, in ſtraffem Zuge mehr und mehr nach Nordweſt, während das rechte Flü⸗ gelkorps„v. Stetten“ links ausholend hinter„v. Carlowitz“ dreinzog, um in kurzem Bogen mehr nördliche Hauptrichtung nach Bailleuil zu gewinnen. Die feindichen Stellungsdiviſionen wurden im erſten An⸗ ſo 4 wie aufgerieben. Vormittags 10 Uhr hatte unſere nfanterie die dritte feindliche Linie überall überſchritten. Aber nun begann die Schwierigkeit, die der Schlacht von Armentieres für alle Zeit das Gepräge leihen wird: es galt mit Fahrzeugen und Geſchützen unſeren Sturm⸗ wellen über das völlig verſchlammte Trichtergelände zu folgen. Die auf den Karten verzeichneten Straßen erwieſen ſich mit vereinzelten Ausnahmen als unbenutzbar; das Trichterfeld war Eumpf. Andererſeits war jedes Geſchütz für die Ueber⸗ windung der feindlichen Widerſtände Infanterie von 410 arem Werte. Das Bewu hierpon ſpornte die ns zur äußerſten Kraftlei 9 ein hohes Ber⸗ antwortungsgefühl bemächtigte ſich jedes einzelnen Mannes, der als Helfer in Betracht kommen konnte, und ſo gelang ben gemeinſchaftlichen Bemühungen non Menſch und Tier, was 4 d. J. einen heftigen Ausfallverſuch unternommen hal. nach den Regeln der Erfahrung unmöglich ſcheinen mußte: der zertrichterte Sumpf wurde angeſichts des Gegners zunächſt von den leichten Batterien überwunden, die planmäßige Her⸗ * brauchbarer Berkehrswege von den Pionieren und rmierungstruppen mit aller Tatkraft und größter Auſopfe⸗ rung gefördert, ſo daß noch am erſten Tago einzelne ſchwerere Geſchütze das Stellungsgelände überſchreiten konnten. Ander⸗ wärts kraten unſere Geſchütbedienungen raſch entſchloſſen an die Beutebatterien und beſchoſſen den weichenden Feind mit ſeiner eigenen Munition. Die feindliche Gegenwirkung war gegen die beiden Flügel erheblich, da hier die Sorge um den Beſitz von Armentiere⸗ und die Erzgruben von Bethune heſonders ſcharſe Wache hielt. Dies hatte auf dem äußerſten Nordflügel weniger zu beſagen, da Armentieres ohnedies zunächſt nicht unſerem Angriffs⸗ millen unterlag. Das ſüdliche Korps„v. Kraevel“ vermochte zwar mit ſeiner rechten Diviſion Richebyurg(Avoue im Sturm zu nehmen, blieb aber weiter ſüdlich an dem überaus emp⸗ findlichen feindlichen Widerſtande aus den ſtark befeſtigten Dorfſtätten Givenchy und Feſtubert hängen. Gegenüber der Mitte unſerer Front war die Tätigkeit der feindlichen Artiſſerie geringer. Mit um ſo größerm Kampf⸗ eiſer trugen unſere Regimenter den Augriff gegen die ſeindliche Infanterie weiter, bei deren Erledigung ihnen die nachgezoge⸗ nen Batierien und Minenwerfer weſemlichen Beiſtand leiſteten. Die Truppen des Gencrals o. Bernhardi ſtürmten Riche⸗ bourg⸗St. Vaaſt und Lacouture und erreichten gegen Abend bexeits an mehreren Stellen die Lawe. In Wettlauf mit ihnen gelangten die Sturmdiviſionen des Generals von Carlowitz über Laventie bis an die Lys, 2— Uebergänge ſie zwiſchen Sailly und Eſtaires geſprengt anden. Das rechte Flügelkorps„v. Stetten“ endlich nahm nach Ueberſchreiten des Trichterfeldes im Flankenſtoße nach rechts Bots⸗Grenier, drang in Fleurbaix ein und erſtritt, indem es ich der allgemeinen Angriffsrichtung anſchloß, bei Bee St. aur den San zur Lhs. Hinter den jenſeitigen Uferrändern von Lawe und Lys lagen abwehrbereit die Notreſerven der Engländer, die in aller Eile aus allen verfügbaren Truppenteilen zuſammenge⸗ ſtellt und ins Gefecht geworfen waren und den Vorteil des natürlichen Hinderniſſes entſchloſſen ausnützten. Aufmerkſame Maſchinengewehre bewachten überall die geſprengten Flußübergänge und beſtrichen die Kühee Ufer mit ihrem Feuer. Dank der Entſchloſſenheit ihres Führers gelang es der Brigade„Höfer“ noch am Abend, den Uebergang über die Lys an der Schleuſe öſtlich Sailly durch Handſtreich zu erzwingen und durch einen bis Croix du Bac vorgeſchobenen Brückenkopf zu ſichern. Weitere örtliche Brlickentöpfe wurden im Laufe der Nacht erkämpft, ſo öſtlich von Eſtaires über die Lys, weſtlich Le Ma⸗ taisferme und ſüdlich Vieille Chapelle über die Lawe. Damit war die Vorausſetzung für unſer weiteres Vor⸗ dringen und das Eingreifen des Südflügels der Armee„Sixt v. Armin“ gegeben. (Fortſetzung ſolgt.) 0 Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 11. Jull.(W. Nichtamllich) Amtlicher Heetesbericht. Paläſtinafronk: In der Nacht vom 9. zum 10. Juli war im Küſtenabſchnitt und öſilich der Küſtenbahn die beider⸗ ſeitige Palrouillentätigkeit ſehr rege. Während die ſeindlichen Patrouillen ſchon vor unſeren Slellungen ab⸗ gewieſen wurden, gelang es einer unſerer Erkundungsabtei⸗ longen nach Ueberwindung des ſeindlichen Drahthinderniſſes in die feindlichen Stellungen einzudringen und nach Erfüllung ihres Auftrages mit Beule zurückzukehren. Oeſtlich des Jordaus fließ am frühen Morgen des 10. Jull eine eigene ſtärkere Etkundungsableilung zu beiden Sei⸗ ten der Straße Tellnkurin—Jerichse nach dem feind⸗ lichen Brückenkopf vor. Der Feind warf unſerer Abteilung eine Eskadron enigegen, die ſich unter Jurücklaſſung von 30 Toten und 40 Pferden zurückziehen mußle. Der Jührer der ſeindlichen Eskadron und ein Mann wurden als Geſangene eingebracht. Afrika: Nachttäglich wird gemeldet, daß in Tripolis der durch unſere Truppen eingeſchloſſene Feind am 7. Mai Der Augriff wurde verluſtreich zurückgeſchlagen. Am 18. Mai wurden die mililäriſchen Anlagen der Stadt Homs durch unſere Artillerie ſtark beſchoſſen. Am 19. Mal wurde ein aus der Gegend von Suwara vorgehender Kavalleriezug durch unſere Truppen vertrieben. Sonſt keine beſonderen Ereigniſſe. der Kalſer an die Mutter des Grafen Mirbach. Berlin, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Seine Majeſtät⸗ der Kaiſer hat geſternd an die Gräfin Mirbach nach⸗ ſtehendes Telegramm gerichtet: Tief ergriſſen von der Nach⸗ richt von dem fluchwürdigen Verbrechen. dem Ihr Sohn zum Opfer gefallen, nehme Ich den wärmſten Anteil an dem Schmerz, den Sie als Mutter über den ſchweren Verluſt emp⸗ finden. In ſchwerer Zeit auf einen verantwortungsvollen Poſten geſtellt, hat er nach beſten Kräften Mir und ſeinem Vaterlande treu gedient und in dieſem Dienſt ſein Leben hin⸗ gegeben. Mit Mir wird das Vaterland dem Verewigten ein dankbares Andenken bewahren. Cottes Beiſtand ſei mit Ihnen. Wilhelm l. R. Rumäniſches Beileid. Bukareſt, 11. Juli.(WrB. Nichtamtlich.) Die rumäniſche Regierung hat an die deutſche Reglerung eine Depeſche geſandt, in der ſie ihr Mitgefühl an der Ermordung des deutſchen Geſandten in Meskau ausſpricht Das Ende der Gegenrevolulion. Stockholm, 8. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Folgende, von der kommuniſtiſchen Fraktion beantragte Ent⸗ ſchließung iſt vom Sowſetkongreß mit erdrückender Mehrheit angenommen worden: Die fünſte Landesverſammlung der Arbeiter und Sol⸗ daten billigt die innere und äußere Politik des Rates der Volkskommiſſare und bekräftigt uon neuem den unerſchütterlichen Willen der Arbeiter und Solbaten, das Lanb nicht in einen neuen Krieg hineinziehen zu laſſen. Das Rußland der Sowſets wird jeden An⸗ grüffsverſuch gegen das ruſſiſche Gebiet von ſeiten jed⸗ Deder imperlälſſichen Regierung kalkrktkte Wiber. ſtand leiſten. Das Rußland der Sowiets wird unerbittlich gegen die Feinde des Volkes verfahren, welche das Vaterland zugunſten der Nationaliſten der einen oder der anderen Koa⸗ lition verraten. Die Landesverſammlung bicligt in der glei⸗ chen Weiſe die Ernäyrungspolitik und die Schaffung von mitees armer Bauern, welche nicht die Arbeit der anderen ausbeuten. Der Zeitraum, der ſich bis zur neuen Ernte er ſtreckt, iſt der härteſte für die Arbeitsbevölkerung der Städte⸗ Die kräftigſten Maßnahmen werden zur Bekämpfung der bürgerlichen Gegenrevolutionäre und ihrer Agenten ergriffen, welche aus der augenblicklichen Lage Nutzen zu ziehen ver⸗ ſuchen. Die Landesverſammlung ruft alle Arbeiter und Bauern auf, einmütig für die Sowjets einzuſtehen. 8 Joffe beim Kanzler. Berlin, 13. Inli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kanzler hat geſtern den Herrn Joffe empfangen, den die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ mit folgendem Titel der deutſchen Oeffentlichkeit vorſtellt: Bevollmächtigter Vertreter der ruſſiſchen, ſozialiſtiſchen, fö⸗ dergtiven Sowfetrepublik. Soviel wir wiſſen, iſt es das erſtemal, daß der Kanzler und Herr Joffe einander begegnet ſind. SEin Krieg⸗Revolukions⸗Komilee in Petersburg. Moskau, 10. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Preſſe meldet, daß in Petersburg ein Kriegs⸗Revolutions⸗Komitee unter Uritzey die Obliegenheiten des bisherigen Sowiets der Kommiſſare für die nördliche Kommune des Petersburger Berzirks übe nommen und die zich bolſchewiſtiſchen Kommif⸗ ſare abgeſetzt hat. Das Revolutions⸗Komitee hat eine ſtrenge Kontrolle des Verkehrs in den Straßen befohlen und das Woffentragen und Anſammeln des Publikums verboten, ſo⸗ wie die Entwaffnung aller Kampf⸗Druſchinen der Sozial⸗ revolutionäre angeordnet. Die Lage in Moskau. erlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In den letzten Tagen war in Berlin das Gerücht verbreitet, nach dem von der Regierung an die deutſche diplomatiſche Ver⸗ treiung in Moskau die Weiſung ergangen ſei, wie die in Moskau anweſenden Miiglteder dieſer Vertretung ſich im Falle eims Sturzes der ruſſiſchen Regierung zu verhalten hätten. Wie wir hören, iſt keinerlei Weiſung der erwähnten Art ergangen. Die augenblicklichen Verhältniſſe in Moskau ſeien ſo, daß zu ſolchen An⸗ ordnungen kein Grund beſtehe. Die undurchſichtige Diplomalie in Japan. Tokio, 12. Juli.(WTB. Nichamtlich.) Reutermeldung, Der Bericht aus Waſhington, daß Japan beſchloſſen habe, das Erſuchen der Ententemächte, unter allen Umſtänden in Sibirien vorzugehen, zurückzuweiſen, wird amtlich für un⸗ richtig erklärt. In Japans Haltung iſt keine Aenderung eingetreten. Amerikas Antwort über die An⸗ gelegenheit wird abgewartet. Außerhalb der amtlichen Kreiſe iſt man ſich in Japan jetzt ziemlich einig, daß es augen⸗ blicklich nicht notwendig iſt, Truppen nach Si⸗ birien zu ſchicken. 8 4— deuiſcher Reichslag. Schluß.) Am Schluß der heutigen Sitzung ſteht die drilte Leſung der Steuervorlagen und zwar mit der außerordentlichen Kriegsabgabe von Mehreinkom⸗ men und von Vermögen für das Rechnungsjähr 1918. Abg. Keil(Soz.): Mit dieſen Steuervorlagen bekommt das Reich weit mehr al⸗ es urſprünglich haben wollte. Der Reichstag iſt damit ein größerer Hüter der Reichsfinanzen als das Reich ſelbſt. Trotz der Mängel dieſes außerordentlichen Kriegsgeſetzes ſtim⸗ men wir der Kriegsabgabe zu, ferner dem Aeceaer weglpe⸗ dem Reichsſtempelgeſetz, dem Geſe über die Steuerflucht und der Er⸗ richtung eines Reichsfinanzhofes. Auch der Schaumweinſteuer ſtim⸗ men wir zu. Die übrigen Verbrauchsſteuern lehnen wir ab. Staatsſekretär Graf Rödern: Mit dem Ergebnis der Verhandlungen iſt die Reichsregi zufrieden. Der Reichsfinanzhof iſt eine dringend erwünſchte Einrichtung. Er wird nicht nach Berlin, ſondern nach Süd⸗ deutſchland verlegt werden(Lebhaftes Bravo im Zentrum) Wenn darüber geklagt wird, daß die Arbeit zu ſchnell gemacht wor⸗ den ſei, ſo kann ich dem nicht ganz zuſtimmen. Die Vorlagen haben dem Reichstag drei Monate vorgelegen. Sie hätten bei der großen Finanzreform unbedingt mit vorgelegt werden müſſen. Der Bedarf des Reiches wird derart ſein, daß er durch direkte Steuern allein— ch rechne dazu auch die Erbſchaftsſteuer— nicht aufgebracht werden i kann 9 6a, der der Regierung die Ermächtigung gibt, die Aktenſtener auf 2 Prozent zu oder auf 4 Prozent zu erhöhen, wird erſt im ſpäteren Stadium befolgt werden. Jedenfalls wird von dem Ermäßigungsrecht in umfangreichem Maße Gebrauch gemacht wer⸗ den.(Bravo.) Abg. Bernſtein(U..): der§ 6a bleibt ein Mittelſtandsretterei zu üben. Wenn man direkte und indirekte Steuern einführen muß, 90 verſtehe ich nicht, daß man die indirekten zuerſt vornehmen muß. Die lehnen wir ab. Von der Umſatzſteuer ſtim⸗ men wir der Lurusſteuer zu. Damit ſchlietzt die Generaldebatte. Der Präſident ruft die einzelnen Geſetze im ganzen auf und er⸗ klärt die des 90 erſteuer eſetzes und des Bierzolls, des Weinſtenergeſetzes, des Schaumweinſteuer⸗ K04 es, der Migeralwaſſer⸗ und Limonadenſteuer und der Zölle für affee und der Poſt⸗ und Telegraphen⸗Reichsabgape. Es ſtimmten gegen die Geſetze die beiden ſozialdemokratiſchen Parteien. Die Mehrheitspartei ſtimmte auch für die Schaumweinſteuer. Beim Reichgſtempelgeſetz beantragten die Sozialdemokraten, die 9410 des fideikommiſſariſch gebundenen Beſitz mit 10 Prozent zu elaſten. Ueber dieſen 9190 wird namentlich abgeſtimmt, nachdem Staatsſekretär Graf Röbern um deſſen lehnung aus—3 Gründen gebeten hatte. Die Regierung könne einem ſolchen Beſchluß, der nicht in den Rahmen dieſes Steuergeſetzes hineinpaſſe, nicht zu⸗ ſtimmen.(Unruhe.) Von— 151 bin Antrag, 154 do⸗ gegen, zwe eordnete enthalten ſich der mung. Der trag iſt ſomit 95 8 8 Das Reichsſtempelgeſetz wird darauf angenommen, ebenſo die R die Umſatzſteuer, das Steuer 916 und das Geſetz Berlin, 12. Juli. etreſfend Errich eines Reichsfinanzhofes. Bis auf das Brannt⸗ ſucd die Steuergeſetze in Felkter Se⸗ Hern it iſt bie Tagesord erſchöpft. Nächſte Sonnabend 10 Uhr: Petitionen, Branntwein⸗ ſteurrmonopol, Kr wort e e. 92 999252 Samstag. den 13. Juli 1918. mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-ersgdbe.) Nr. 321. 3. Seite. * Nus Stadt und Land. Aus der Stadtratsſitzung vom 11. Juli 1918. Stadtverordneter Wirt Adolf Beierle iſt am 30. Juni 1918 ge⸗ ſtorben. An ſeiner Stelle tritt Unternehmer Friedrich Muckle, Pumpwerkſtr. 8, in den Bürgerausſchuß ein. Wahlvorſchlagsliſte ir Fortſchrittlichen Volkspartei vom Jahre 1911 für die Wahl der 1. Wählerklaſſe auf 6 Jahre.) Die Vorlagen zur Bürgerausſchußſitzung am 1. Au⸗ guſt 1918, die hauptſächlich die Maßnahmen der Stadt auf dem Ge⸗ biete des Wohnun gsweſens behandeln, werden genehmigt. Die Firma Gebr. Reuling G. m. b. H. hat der Berufsfeuer⸗ wehr ein Geldgeſchenk von 20 Mark überwieſen, wofür ge⸗ dankt wird. Für Frühkartoffeln wird beim Kleiſwerkauf bis auf weiteres der Höchſtpreis auf 18 Pfg. für das Pfund feſtgeſetzt, das Ernten der Kartoffeln darf auf der Gemarkung Mannheim erſt bom 29. Juli 1918 ab vorgenommen werden. Berſonal⸗Beränderungen. Erwennungen, Beförderungen und Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorvs. Es wurden befördert. Zum Fähnrich: Wirz, Unteroffizier im Füſ.⸗Regt. 40, Groh, Unteroffizier im Inf.⸗Regt. 111, Gerweck, Sprietmann, Kerkerinck, ſämtl. Unteroffiziere im Inſ.⸗Regt. 169, Broſe, Blum, Brückner, ſämtlich Unterofſiziere im Inf.⸗Regt. 170, Vogt u. Mallebrein, Unteroffiziere im Inf.Regt. 113. Zum eutnant vorl. ohne Patent: die Fähnriche: Flad im Inf.⸗Regt. 113, Roos und Seifharl im Pion.⸗Batl. 14, Gerhard im Feldartl.⸗ Regt. 14.— Zum Leutnant der Reſerve Danzeiſen(Karls⸗ tuhe), Vizefeldw. z. Lt. d. Reſ. d. Inf., Wittig(Liegnitz), Vizefeldw. b. Erſ.⸗Batl. d. Füſ.⸗Regts. 40, z. Lt. d. Reſ. dieſ. Regts, v. Krohn (Freiburg), Vizeſeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Inf, Becht(Mannheim), Vizefeldw., z. Et. d. Reſ. d. Fußartl., Wickert(Kartsruhe), Vize⸗ wachtmeiſter, z. Lt. d. Reſ. d. Feldartl., Knicke(Hildesheim), Vize⸗ leldwebel im Inf.⸗Regt. 13, z. Lt. d. Reſ dieſ. Regts., Kragl(Stutt⸗ Hart, Nebenkontrolle Karlsruhe), Vizefeldw., z. Lt. d. Reſ. d. Fuß⸗ artillerie, Bitterich(Mannheim), Vizefeldw. im II./ Fußartl. Regt. Nr. 3, z. Li. d. Reſ. dieſes Regts., Schnabel(Deutz), Vize⸗ feldwebel im I/Fußartl.⸗Regt. 14, z. Lt. d. Reſ. dieſes Regts,, Gruſy (Donaueſchingen), Vizeſeldw., z. Ot. d. Reſ. d. Inf., Arnold(Frei⸗ burg, Vigeſeldwebel,. Leutn. d. Reſerve d. Inf., Berthold(Frei⸗ burg), Vizefeldw., z. Et. d. Reſ. d. Fußartl.— Zum Leutnant er Landwehr: Schulz(Hugo)(Freiburg), Vizefeldw. im Inf.⸗ Regt. 113, 3. Lt. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., Jäger(Freiburg), Vize⸗ ſeldw., z. Lt. d. Landw.⸗Fußartl. 1. Aufgeb., Bizefeldw., z. Lt. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb, Schwer(Lörrach), Vizefeldw, ö. Leutn. d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb., Zwick(Stockach), Fizewachtm. im Feldartl.⸗Regt. 76, z. Lt. d. Landw.⸗Feldartl. 1. Aufgeb., Stern(Tiosbach), Vizefeldw., z. St. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb., Wackerlkapp(Rannheim), Vizefeldw., z. Bt. d. Landw.⸗ nf. 2. Aufgeb, Sünner(Mannheim), Vizefeldw. im.⸗Gren.⸗ Regt. 100, z. Et. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb“, Gieſer(Mannheim), Walter(Friedrich)(Stockach), ſämtl. Vize⸗ feldwebel, 3. Lts. d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb., Dux(Freiburg), Vize⸗ ldw., z. Et. d. Landw. Inf. 1. Aufg.— Zum Sberleuknant: Schultze(Kiel), Lt. d. Neſ. d. Train⸗Abtig, 14, Arnd(Lörrach), Lt. d. Ref. d. Jäger⸗Regts. z. Pf. 3, Heß, Lt. im Jäger⸗Regt. z. Pf. 5, Adamezewsky(Ninden), Et. d. Reſ d. Gren.⸗Regt. 110, jetzt b. Erſ.⸗Batl. dieſes Regts., Chrismann(Straßburg i..), Lt. d. Reſ. d. Feldartl.⸗Regts. 51, jetzt bei der Erſ.⸗Abtlg. d. Feldartl.⸗Regts 76. Zum Rittmei ſter: Pfeiffer(Heidelberg), Oberti. d. Reſ. d. Train⸗Abtig. 14.— Angeſtellt: Meyer(Erich), Lt. d. Reſ. d. Feldartl.⸗Regts 66(Celle), jetzt bei dieſem Regt., als Lt. mit einem Patent vom 18. Oktober 1917 in dieſem Regt., Schröder(Hans) (Raſtatt), Lt. d. Reſ. als Lt. mit einem Patent vom 11. September 1913 im Inf.⸗Regt. 29.— Verſetzt: Ley, Fähnrich im Inf.⸗Regt. 142, in das Reſerveverhältnis übergeführt, Hanhart und Krauſe, Lts. im Inf.⸗Regt. 113, jetzt b. Erſ.⸗Batl. dieſes Regts., auf ihr ſuch zu den Reſ. Offizieren des gen. Regts. übergeführt.— Der Abſchied bewilligt: Tavernier. Lt. im Füſ.⸗Regt. 40, jetzt beim Erſ.⸗Batl. dieſes Regts., mit der geſetzl. Penſion unter Ver⸗ leihung eines Patents ſeines Dienſtgrades vom 26. Februar 1917 Gund mit der Erlaubnis z. Tragen d. Uniform des gen. Regts., Ebbecke(Karlsruhe), St. d. Reſ. d..⸗Gren.⸗Regts. 109 mit der beſetzl. Penſion und der Erlaubnis zum Tragen d. Uniform d. Reſ.⸗ ffiz. des gen. Regts, Hermanns(Raſtatt), Feldw.⸗Lt. a. D. die Erlaubnis z. Tragen d. Armee⸗Uniform erteilt, Glisczinsky(Raſtatt), Major d. Reſ. d. Flieger⸗Batls. 4, auptm. im Inf.⸗Regt. 111, Süwiidenſt und der Erlaubnis aitaillons 4. zuletzt mit der Ausſicht auf Anſtellung im zum Tragen der Uniform d. Flieger⸗ 3. Militäriſche Beförderung. Eiſenbahnſekretär Jakob Heid von hier, ſeit 3 Jahren Foldwebel bei einer militäriſchen Eiſenbahn⸗ irektion, wurde zum Leutnant der L. 1 befördert. „ Berſetzt wurde Juſtizaktuar Karl Trill beim Amtsgericht Weinheim zum Amtsgericht Lörrachh. *Fahrplanänderungen. Nach einer halbamtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ verkehren vom Montag, 15. Juli an bis auf weiteres zum Anſchluß an die gegenwärtig zwiſchen Berlin und Jad⸗Kiſſingen verkehrenden Schnellzüge 0 35, Ebenhauſen ab.40, Werlin Anh. Bf. an 11.49 nachm. und D 36, Berlin Anh. Bf. ab.05 rm., Stelg(Karisruhe), Eußlen(Pforzheim), v. Chamier⸗ Ebenhauſen an.03 nachm. die neuen Schnüzüge 533/D 32 Kieſel und Wolf in der Induſtrieſtraße und ihr Wert war auf das 55——————————— eee FSKSSSCCCC SSSS Ludwigshafen a. Rh.) Stuttgart-—Oſterburken—Würzburg.—Schwein⸗ furt—Ebenhauſen mit durchlaufenden Wagen.,., 3. Klaſſe, Lud⸗ wigshafen a. Rh./Stuttgart—Berlin Anh. Bf. und umgekehrt in nachſtehendem Fahrplan: a) Zug D 33/ 35: Ludwigshafen a. Rh. .00 vorm., Mannheim ab.15, Heidelberg, ab.40, Neckarelz ab 10.43, Oſterburken ab 11.52, Lauda ab 12.44 nachm., Würzburg ab .35, Schweinfurt ab.35, Ebenhauſen ab.05, Meiningen ab.31, Erfurt ab.51, Halle ab.09, Berlin Anh. Bf. an 11.49 nachm.; b) Zug D 36/D 32: Berlin Anh. Bf. ab.05 vorm., Halle ab 11.01, Erfurt ab.16 nachm., Meiningen ah.46, Ebenhauſen ab.10, Schweinfurt ab.29, Würzburg ab.23, Lauda ab.23, Oſterburken ab.21, Neckarelz ab.03, Heidelberg ab 10.05(Anſchluß an Schnell⸗ zug D 162 nach Karlsruhe, Heidelberg ab 10.02 nachmittags), Mann⸗ heim ab 10.31, Ludwigshafen a. Rh. an 10.40 nachmittags. Vom gleichen Tag an wird der Fahrplan des Zuges 388, bisher Lauda ab.00 nachm. bis Neckargemünd wie folgt geändert: Lauda ab.28 nachm., Oſterburken ab.55, Adelsheim Bad. Stb. ab.00, Neckar⸗ burken ab.47. Mosbach ab.55, Neckarelz ab 10.06, Eberbach ab 10.43, Neckargemünd ab 11,21 und weiter wie vorgeſehen. Bon der Handels⸗Hochſchule. Direktor Dr. Bartſch iſt am nächſten Dienstag verhindert zu leſen. Seine Vorleſung über Binnenſchiffahrtsweſen findet deshalb ausnahmsſpeiſe am darauf⸗ folgenden Mittwoch, den 17. Juli, von 11 bis 12 Uhr ſtatt. Ludendorſf⸗Spende. Ein Bezieher unſeres Blattes teilt uns mit, daß er den Betrag von.40 Mk., den er als Inhaber einer Wohnung der Gruppe A von der Ortskohlenſtelle zurückerhielt— es handelt ſich um die kürzlich bekanntgegebene Rückvergütung der Hälfte der auf die Kohlenbezüge entfallenden Stener— der Samm⸗ lung unſerer Geſchäftsſtelle für die Ludendorff⸗Spende überwieſen hat. Wir teilen die Anſicht des Spenders, daß viele Familien, die nichts zeichnen künnen, von dieſer Gelegenheit Ge⸗ brauch machen werden, wenn ſie hören, daß man auf dieſe Weiſe in der Lage iſt, ſich an der Spende zu beteiligen. Alle diejenigen, die den Teil der Koſtenſteuer, der zurückerſtattet wird, unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle überweiſen wollen, werden erſucht, eine diesbezügliche Mitteilung an uns gelangen zu laſſen. Die Geſchäftsſtelle wird dann das Weitere veranlaſſen. 5 ch Gedenkel der Tiere. In der heißen Jahreszeit möge be⸗ ſonders dafür Sorge getragen getragen werden, daß die Tiere tagsüber öfters friſches Waſſer erhalten. Je mehr für Vermehrung der Tränke⸗Stellen geſorgt wird, deſto mehr erfüllen wir unſere Pflicht gegen die nicht ſprechenden Geſchöpfe, ganz ab⸗ geſehen davon, daß von Durſt oder Hunger gequälte Tiere bös⸗ artig werden können. k. Sind Dokumenimappen Gegenſtände des käglichen Be⸗ darfs? Das Reichsgericht hat ein Urteil des Landgerichts Kiel auf⸗ gehoben, welches einen Buchbindermeiſter freigeſprochen hat, weil er den Preis für Dokumentenmappen von.20 Mk. auf 10,80 Mk. und von 14 Mk. auf 21 Mk. geſteigert hatte. Aus den Ausführungen des Reichsanwalts, welcher die Aufhebung beantragte, iſt die Be⸗ merkung von 8 die reichsgerichtliche Rechtſprechung gehe dahin, den Begriff„Gegenſtände des täglichen Bedarfs“ möglichſt weit auszudehnen. Darnach fielen darunter nicht bloß Gegen⸗ ſtände, die zum Leben unhedingt notwendig ſind und für die ein Bedürfnis in der Geſamtheit der Bevölkerung beſteht, ſondern ſchon in einzelnen Kreiſen, wenn dieſe fortgeſetzt Bedarf an ſolchen Gegenſtänden haben. Es könne nur dann nicht von einem Gegen⸗ ſtand des täglichen Bedarfs die Rede ſein, wenn es ſich um einen eigentlichen Luxusgegenſtand handele. Von dieſem Geſichtspunkt aus ſei die Frage zu prüfen geweſen, ob Dokumenten⸗ mappen Gegenſtände des täglichen Bedarfs ſeien oder nicht. Da⸗ für, daß der Preis zu hoch geweſen, daß die Mappen als aus⸗ geſprochene Luxusgegenſtände änzuſehen ſeien, dafür liege nichts por. Der Angeklagte habe auch billige Mappen zu 5,20 Mk. ge⸗ habt, die er nachher für 10,80 Mk. angeboten habe. Polizeibericht vom 13. Juli. Selbſtmordverſuch. Aus noch unbekannter Urſache ber⸗ ſuchte ſich am 11. d.., nachmittags, eine 46 Jahre alte Hafen⸗ arbeitersehefrau in ihrer Wohnung in S 5 durch Einatmen von Leuchtgas zu vergiften. Sie mußte mit dem Sanitätswagen ins Allg. Krankenhaus verbracht werden. Mannheimer Strafkammer. Strafkammer 11. Sitzung vom 11. Juli. Vorſ. Landgerichts⸗ direktor Dr. Benckiſer. Wegen Verbrechens nach§ 176, Ziff 3, wird der Taglöhner Martin Rehberger zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Ja einer Herberge in T 6 ſtahl der 43 Jahre alte Schneider Karl Haak aus Haardt am 18. Januar d. Is. Kleider und eine Uhr im Werte von 60 Mk. Der Angeklagte will durch einen Sturz aus 1100 Meter Höhe, den er im Felde aus einem Feſſelballon mit einem Fallſchirm tat, einen Schaden an ſeinen Nerven davon⸗ getragen haben, allein ſeine Strafliſte, die 22 Einträge, meiſt wegen Diebſtahls, aufweiſt ſpricht dagegen, daß er erſt auf dieſem Umwege zu der Neigung gelangte, Mein und Dein zu verwechſeln. Das Urteil lautete in Rückſicht darauf, daß er von abnormer Willensſchwäche iſt, auf 3 Monate Gefängnis. Auf friſcher Tat erwiſcht wurde am 16. v. Mts. in Waldhof der 18jährige Arbeiter N. aus Karlsruhe, als er bei Schreiner Schenk in Waldhof eingeſtiegeen war und ſich bereits in den Beſitz von 920 Mark bar, zwei Uhren und mehrere Stücken Stoff geſetzt. Der Junge wird zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Eine gute Schreibmaſchine kaufte am 9. Mai ds. Is. der Kino⸗ vorführer Johann H. um 100 Mark. Das war in anbetracht der Marktlage für eine ſolche Maſchine ein Spottpreis und H. kam des⸗ halb auch wegen Hehlerei unter Anklage; denn die Schreibmaſchine war in der Tat geſtohlen, ſie ſtammte aus dem Kontor der Firma Unſer herr Oberſt. Von Kurt Palm. Et iſt ietzt zum Brigadekommandeur aufgerückt. Die Olſiziere des Regiments haben ihn an einem Bierabend mit klingenden meden fortgefeiert; ich widme ihm dieſe ſchlichten Zeilen der Er⸗ nerung. Er verdient ſie. Er war das Muſter eines Soldaten. Ener⸗ giſch, ſtreng, bärbeißig. Seinem Dienſte lebend, dem Dienſt allein und auch nicht einer einzigen außerdienſtlichen! Schwäche. Den Uebereifer in allem Militäriſchen, den er ſelbſt beſaß, for⸗ derte er von jedem Untergebenen. Von Offizier und Mann. Einmal, es war im bittren Winter befand ſich der Regiments⸗ ſtab in Ruhe zwanzig Kilometer hinter der Front Der Herr Oberſt inſpizirte die Baracken. In der Revierſtube ließ er die dort unter⸗ gebrachten Leichtkranken antreten. „Was fehlt Ihnen?“ „Geſchwür am Fuß, Herr Oberſt.“ „Ach was, häb' ich auch! Deshalb krank!— Sie?“ *„Rheumatismus im rechten Bein, Herr Oberſt.“ „Ach wos, hab' ich auch! Da können Sie doch Dienſt tun!“ „Bruſtſchmerzen, Herr Oberſt.“— Der Herr Hberſt grollte. „Was Ihr habt, hab, ich alles auch! Aber ich drücke mich nicht von meiner Pflicht!“ Da kam er an einen gewitzigten Schwarzwälder Jungen, der die Lage durchſchaute. 55 „Ich habe ſo was Dummes im Kopf, Herr Hberſtl“ Er ſagte nichts. Ex fragte nicht weiter. Er ging, die nächſte Baracke inſpizieren. Wir lagen im Graben. Auch vorne gehört es zu den Freuden des Kompagnieführers, daß allabendlich ein Gefechtsläufer mit einer Lommode voll Unterſchriften kommt. Beſehle des Kriegsminiſte⸗ Fiums, des Armeeoberkommandos, der Diviſien, des Regiments, der Abfallverwertungs⸗ und Rattenfellſammelſtelle; ſie ſind zu leſen und durch Unterſchrift als kapiert zu beglaubigen. Heute fordert ein Schriftſtück Mitteilung von den Kompagnien, gendwo ein Mann eingeſtellt iſt, der im autogenen Schweiß⸗ Beicheid weiß. Der Armeeltah wünkt einen wbchen meldet man ſich doch nicht P0⁰6 überhitzte Stuben. hinah irgendwohin zu kommandieren. Ganz gut; ſoll es aber ein Betriebs⸗ leiter ſein oder ein techniſcher Arbeiter? Ich telephoniere das Regiment um Auskunft an. „Hier Oberſt.“ „Verzeihung, Herr Oberſt, ich wollte den Adjutanten—“ „Ach was, jetzt bin ich am Apparat. Was gibt'?“ „Wir ſollen da einen Mann ſtellen, der das autogene Schweiß⸗ verfahren kennt. Wiſſen Herr Oberſt vielleicht“ „Nee, ich weiß doch nicht; habe mir ſchon den Kopf drüber zerbrochen. Wird wohl ſo eine neue Erfindung bei der Sanität ſein. Fragen Sie den Arzt..“ * Der Führer unſerer Bauabteilung iſt Lehrer und liebt drum Jüngſt kommt der Herr Oberſt, ihn beſuchen. (Der Burſche legt gerade neue Kohlen auf.) Der Herr Obetſt trägt den Stahlhelm. Er bittet, ihn aufbeh alten zu dürfen. Den Leutnant ärgert ſolche Unhöflichkeit. Der Burſche handelt. Er ſetzt dem Kommandeur einen Stuhl vor den Ofen und ſchürt das Feuer. 28 Man ſpricht von neuem Borackenbau. Die Diviſion hat befoh⸗ len, daß da und da ein Lager errichtet werden ſoll. Wieviel Mann die Bauabteilung dazu ſtellen kann? Es wird heiß. Reichlich heiß. ſichtlich ungemütlich. Nun, ſo dreißig, vierzig Mann, wenn's denn ſein muß Die Hitze ſteigt. Der Burſche grinſt.— „Sagen Sie einmal“— der Herr Oberſt muß ſich erleichtern— der Herr Oberſt fühlt ſich „heizen Sie immer ſo tolls“ „Jawohl, Herr Oberſt. Ich bin ſtark erlältet.“ Was nun das Material betrifft An den Vorgeſetztenwangen perlt Schweiß. Der Stahlhelm brückt unerträglich. Wäre nur die Bude nicht ſo winzid klein. wäre einem der Tiſch mit den Plänen nicht ſo nache vor den Bauch gerückt!!? 8 Nun, guch das Material wird ſich beiſchaffen laſſen. Der Schweiß rinnt. Tropfen unt Tropfen kügelt, die Backen und verſchwindet, näſſend zwiſchen Hals und Kragen. Unterm Stahlhelm herrſcht Bruttemperatur. Endlich iſt alles beredet. Seufzend erhebt ſich der Herr Oberſt⸗ und verabſckiedet ſich. Er hat den Slalllbelm nicht mehr abnehmen — 4— Das Lichtſpiel im Dienſte der Bildungspfleze. ſie namentlich vom„Deutſchen Ausſchuß fär Lichtlpielreorm Sechsfache zu veranſchlagen. Außer der Schreibmaſchine waren auf Pen Kontor noch 1400 Stück Zigarren im Werte von 200 Mark geſtohlen worden. Der Dieb war der 22 Jahre alte Monteur Emil aus Ludwiagshafen, ein Kriegsinvalßde. Gegen ihn wurde eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten ausgéſprochen. Vor⸗ führer H. ſtreifte gerade noch mit dem Rockärmel das Gefängnis, er wurde freigeſprochen. Die ſchärfere Tonart gegen Schleichhändler pfiff in dem Uxteil gegen den 43 Jahre alten Metzger Joſef Arm bruſte Faus Ober⸗ kirch, der vom Schöffengericht zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt worden war, weil er ohne Erlaubnis mit Lebensmitteln aller Art (Fleiſch, Butter, Geflügel, Mehl u. a) gehandelt und ſich dabei den Kuckuck um die Höchſtpreiſe bekümmert hatte. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft legte Berufung ein und beantragte eine höhere Beſtrafung. Das Gericht gab dieſem Antrag insbeſondere wegen der Gewerbs⸗ mäßigkeit des Treibens des Angeklagten und ſeiner hohen Vorſtrafen ſtatt und erhöhte die Straſe auf 4 Monate Gefängnis. Die 26 Jahre alte Anna Z. durchſuchte unlängſt die Stube einer anderen im gleichen Hauſe wohnenden Arbeiterin, zu der ihr eige⸗ ner Schlüſſel paßte, und fand ein Hertenhemd des Mitnehmens wert, das ſie für ſich abänderte. Sie ſagte heute, ihr ſelbſt ſei alles geſtohlen worden und ſie habe ſich deshalb in Verlegenheit befunden. Da ihr dieſe Angabe nicht widerlegt verden kann, ſo kommt ſie trotz ihrer Vorſtrafen wegen Notdiebſtahls mit 4 Wochen Gefängnis davon. 3 Im Gefangenenwagen zwiſchen Bruchſal und Mannheim hatie der 17jährige Adam N. aus Lorſch die Bekanntſchaft eines gewiſſen L. gemacht, der ihn beauftragte zu ſeiner in der Langſtraße wohnen⸗ den Mutter zu gehen und ihr zu ſagen, ſie ſolle ihm etwas zu eſſen beſorgen. Dadurch gelangte. in die L. ſche Wohnung und benützte dann ſeine Ortskenntnis, um bei Gelegenheit einzuſteigen und Schuhe und Kleider von beträchtlichem Werte zu ſtehlen. Heute gibt es dafür 2 Monate Gefängnis. Aus Ludwigshaſen. * Ausſchankpreis für Apfelwein in der Pfalz. Der bayeriſche Gaſtwirteverband hatte eine neuerliche Eingabe an die Verwaltungs⸗ abteilung der Bayeriſchen Lebensmittelſtelle gemacht und hauptſäch⸗ lich um eine anderweitige Regelung des Ausſchank⸗ preiſes für Apfelwein in der Pfal z erſucht. Darauf iſt die Antwort eingegangen, daß es nach der Bekantmachung vom 5. Februar 1918 für Erhöhung des Ausſchankpreiſes den zuſtändigen Kreisſtellen und Kommunalverbänden überlaſſen bleiben muß, die Ausſchankpreiſe in den einzelnen Bezirken zu erhöhen. Die Landes⸗ ſtelle kann den Preis für Ausſchank im Gaſthaus nicht nach Belieben der Wirte ſtellen. Gegenüber den geſetzlichen Beſtimmungen darf ſie den Ausſchankpreis nicht von der Höchſtpreisfeſtſetzung ausnehmen. Dem Verhand wird ſchließlich anheimgeſtellr, ſich an die Kreisſtelle der Pfalz in Speyer oder an den betreffenden Kommunalverband zu wenden. Nus dem Großherzogtum. 2 Singen⸗Hohentwiel, 13. Juli. Eine ſchwere Bluttat hat ſich in dem eine Stunde von hier entfernten Landort Ucber⸗ lingen am Ried zugetragen. Der ſchon wegen einer Reihe ſchwerer Diebſtähle und Einbrüche vorheſtrafte, in Singen wohn⸗ hafte Joſef Bieder mann ſollte in Ueberlingen a. R. verhaftet werden. Dabei gab Biedermann auf den Polizeidiener Sontheimer einen Schuß ab, der dieſen ſo ſchwer verletzte, daß er alsbald ſtarb. Der Täter entfloh in der Richtung gegen Singen. Bei ſeiner Ver⸗ ſolgung ſchoß er auf den Gendarmeriewachtmeiſter Hirz oon Radolf⸗ zell, jedoch ohne zu treffen. * Konſlanz, 12. Juli. Zu einer Kirſchenwallfahrt iſt es Ende letzter Woche und Anfang dieſer Woche nach einigen Boden⸗ ſeeorten gelommen. Vor allem nach Hagnau ſind viele Tauſende über den See gefahren, um ein Körbchen Kirſchen zu erhaſchen. Am Dienstag war der Zudrang zu dem von hier mittags 2 Uhr abgehen⸗ den derart, daß gegen 200 Perſonen nicht mitgenom⸗ men werden konziten. Die meiſten kamen aber ohne Kirſchon zurück, da die Orte, wie Hagnau und Stetten, völlig ausverkauft waren. Am Montag abend mußte noch ein beſonderes Schiff nach Meers⸗ burg fahren, um die dort Zurückgebliebenen nach Konſtanz abzuholen. Infolge dieſes großen Kirſchenauͤfkgufs hat, wie mitgeteilt, die hieſige ſtädliſche Kirſchenverſorgung vollſtändig verſagt. Für ſie war es überhaupt nicht mehr möglich, Kirſchen zu bekommen. 85 * Inſel Reichenan, 12. Juli. In dem jenſeits des Rheins ge⸗ legenen Ermakingen ſtürzte eine im Bau begeiffene Scheune ein, wobei drei Zimmerleute, darunter ein deutſcher Internierter, in die Tiefe geriſſen und verletzt wurden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. V/, Auſel, 13 Juli. In der Frühe des 11. ds. Mts. gegen 9 Uhr wurde in dem Grasgarten des Ackerers Rübel in Theisberg⸗ ſtegen die völlig entkleidete Leiche des 14 Jahre alien Heinrich Korb aus Rammelsbach vorgefunden. Die Lelche wies 6 von einem harten Gegenſtand herrührende Verletzungen am Kopf und mehrere Wunden am Körper auf. Die ſofort benachrichtigte Gen⸗ darmerie Kuſel leitete alsbaldd.., umfangreiche Ermitte⸗ lungen an. Es wurde u. g. feſtgeſtellt, daß der Gerötete, Sohn einer Witwe in Rammelsbach, ſchon etwa 5 Tage von zuhauſe abweſend war und ſich in den Steinbrüchen der Umgebung herumgetrieben hatte. Anhaltspunkte für den Täter ergaben ſich anfänglich nicht, trotdem drei Beamte der Gendarmerieſtation die gänze Gegend ab⸗ ſtreiften, Hausſuchungen vornahmen uſw. Es ergab ſich lodiglich, — der Knabe am Dienstag abend gegen 5 Uhr zum letzten Mal fe ehen wurde. Da lenkte gegen abend eine Frau aus Theisberg⸗ 2 7 tegen die Aufmerkſamkeit eines Gendarmen auf das verſtörte Be⸗ nehmen des 37 Jahre alten, ledigen Steinklopfers Jakob Schwarz von dort; daraufhin wurde in deſſen Wohnung unverzüglich eine Hausſuchung vorgenommen. Bereits im Hausgang ergeden ſich Blutſpuren und im Bett kongten ſämtliche Kleider des Ermordeten dürfen: ſonſt hätte er mit dem engſitenden Helm auch die Perücke abgehoben! 63 — Der Burſche erntet einen Rüffel und fünf Mark. Kunſt uns wiſſenſchaſt. Die künſtleriſchen Operetten⸗Aufführungen auf der neuen Kurhausbühne in Baden Baden heginnen am 7. Auguft und dauern vorausſichtlich bis zum 15. September. Zur Darſtellung gelangen„Der Hpernball“ von Heuberger, „Orpheus in 93 Unterwelt“ von Offenbach und„Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß, die beiden letzten Werke textlich und muſikaliſch in neuer Bearbeitung. Die Regie der Aufführungen hat Hoftheaterintendant Dr. Carl Hagemann (Mannheim), die muſikaliſche Leitung Kapellmeiſter Franz Schön⸗ baümsfeld(Wien), die Geſtaltung der Bühnenbilder Ludwig Siever i,(Mannheim). Alle drei Werke werden dekorativ und koſtümlich neu ausgeſtattet. 25 Hans am Ende 5. 855 In einem Stettiner Lazarett ſtarh der Hauptntaun Hans am Ende, der bekannte Worpsweder Maler, an einer bei einem Sturmangriff erhaltenen Verwundung. „Aus Finnlands Versdichtung“. 823 In der Sammlung„Oſtſee und Oſtland“(Felix Lehmann Ver⸗ lag G. m. b.., Charlottenburg), deren bältiſche Abteilung ſeit Jahresfriſt abgeſchloſſen vorliegt, beginnt demnächſt als zweite Ab⸗ teilung eine Reihe fiunländiſcher Bücher zu erſcheinen, u. zwar zuerſt ein Band„Aus Finnlands Versdichtun für den Profeſſor Johannes Oehquiſt als Herausgeber zeichnet und der auch eine Reihe neue Original⸗Ueberſetzungen aus ſeiner bewährten Feder enthalten wird. 3 * Im Weidmannſchen Verlage iſt ein vam„Berliner Zeutral⸗ Inſtitut für Erziehung und Unterricht“ herausgegebenes Büchlein von Dr. Erwin Ackerknecht:„Das Lſchtſpiel im Dienſte der Bil⸗ dungspflege“, ein Handbuch für Lichtſpielreformer, erſchienen, das die Ziele und Wege der neueſten Cichtſpiel⸗Reformbewegung. 6— 4. Seite. Nr. 321. Matinheimer General⸗Anzeiger. (Mittag⸗Ausgabe.) Samstag, den 18. Jult 1018. nor gefunden werden Schwarz legte alsbald ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Darnach erfolgte die Tat am Tage vor der Auffindung der Leiche in der Wohnung des Mörders. Ia der ſchleppte ſie Schwarz fort und warf ſie in den erwähnten Barten. Es handelt ſich allem Anſchein nach um einen Luſtmord. Mainz, 12. Juli. Die Unter ſchlagungen des Kaſſie⸗ rers Hugo Kirchheim bei der ſtädtiſchen Hafenverwaltung in Mainz, die anfänglich auf 14000 Mf. geſchätzt wurden, haben ſich auf 28 000 Mk. erhöht Davon hat Kirchheim 20 000 Pek. in Krieys⸗ anleihe angelegt. 2000 Mk. hatte er noch in bar. fehlten eiwa 6000 Mk., die der Stadt verloren ſein dürften. 5 Sportliche Kundſchau. „ Sportverein 07 Waldhof iſt es gelungen, für Sonntag, den 14. Juli die ſpielſtarke Mannſchaft des Fägerbatl. 8 Schlett⸗ ſtadt zu verpflichten. Die Gäſte verfügen über ſehr gute Krüfte und ſetzen ſich zuſammen auz rheiniſchen Ligaſpielern. Um friſch zu ſein, treffen die Jäger bereits Samstag abend ein. Sportverein wird ebenfalls mit neuer Mannſchaft auf dem Plan ſein und iſt ein ſpan⸗ nender Kampf zu erworten. Die 2. Maanſchaft ſpielt gegen Kraft⸗ Erſ.⸗Abilg. 2 um 12 Uhr, während die 3. Mannſchaft nach der J. antritt.(Siehe Anzeige.) Kriegswiriſchaftliche Raßuahmen. Hanf⸗ und Flachsernte 1918. Die Werbetätigkeit der Badiſchen zur Förderung des Geſpinnſtpflanzenbaues für militäriſchen, Bolks⸗ und hauswirtſchaftlichen Bedarf hatte die erfreuliche Folge, daß in Baden tauſende von einſichtigen Landwirten zum Hanf⸗ und Flachsbau zurückkehrten. Dank dem noch rechtzeitig einge⸗ tretenen notwendigen Regen iſt auch der Hoffnung auf eine gute, ertragreiche Hanf⸗ und Flachsernte vorhanden. Die Kenntnis des Hanf, und Flachsbaues iſt durch das Jahr⸗ Zehnte lange Darniederliegen des Faſerbaues bis auf einige wenige Gemeinden nur noch den ülteren Leuten bekannt, weshalb im Hin⸗ weis auf die für Kriegsverhältniſſe zweckmäßigſte Erntemethode notwendig iſt, weil von einer rechtzeitigen Stengelernte und deren guiter Einbringung und Behandlung, die Güte und Haltbarkeit — die Bewertung der Faſer durch die amtlichen Aufkäufer ab⸗ gr. Der Zeitpunkt der Ernte iſt beim Flachs gekommen, wenn nahezu ſämtliche Blätter abgeſtorben ſind und die Samenkapſeln gelb zu werden beginnen, wenn beim Hauf das Gelbwerden auch der weiblichen Stengel und das Abſterben der unteren Blätter ein⸗ getreten iſt. Der Flachs wird durch Ausziehen mit der Hand gerguft, der Hanf dagegen mit Sichel, Senſe oder Ablegemäh⸗ maſchine geſchnitten. Da die zu erbauende bad. Röſtanſtalt voraus⸗ ſichtlich erſt mit Beginn des kommenden Jahres ungeröſteten Stroh⸗ hanf und Strohflachs abnehmen kann, anderſeit⸗ die Durchführung der Tauröſte dem Anbauer mit verhältnismäßig wenig Arbelt guten Gewinn bringt, muß im Intereſſe ſchneller Faſergewinnung der Röſtprozeß durch den Lardwirt vorgenommen werden. Wo Baſſerröſte nicht möglich oder unbekannt iſt, wird die ſogenannte Tauröſte durch auslegen des Hanſes und Flachſes in dünnen Bagen auf Stopelfeldern oder Wieſen mit mehrmaligem Wenden durch Stäbe oder Rechenſtiel innerhalb einiger Wochen je nach Wit⸗ terung vorgenommen. Abgeſehen von dem zu erzielenden Mehr⸗ gewinn iſt die Gefahr des Verberbens beim Lagern ausgeröſteter aſernſtengeln geringer, die Arbeit des nochmaligen Einbringens in cheuern oder Mieten, beim Flachs auch die mühevolle Arbeit des Auftrepelns geſpart. Der Röſtprozeß iſt beendet, wenn ſich beim Flachs die Holz⸗ und Baſtteile durch Reiben und Knicken der Stengel zwiſchen den Fingern leicht entfernen laſſen, und beim Hanf das Mark aus den Stengeln 9 iſt und die Hanf⸗ faſer anfängt ſich ſelbſt vom Stengel loszulöſen. Die Samenkapſeln des Flachſes müſſen vor dem Auslegen zur Tauxöſte durch Abriffeln mittels Riffelkämmen, niemals durch Dreſchen, von den Stegeln getrennt werden. Zwecks Gewinnung von Samenhanf werden an den Enden oder Seiten der 3 8 eine genügende Anzahl weiblicher Honfpflanzen mit en ſprechendem Schutz gegen Vogelfraß(Scheuchen) ausreifen laſſen. Gegebenenfalls kann man zur Hanfſamengewinnung das Schneiden des Hanfes auch bis zur annähernden Samenreife verſchieben, wo⸗ durch aſlerdings die(malität des mittlerweile überreif gewordenen männlichen Femelhanfes beeinträchtigt wird. 7 Zu bemerken iſt, daß die Hanf⸗ und Flachsernté, roh oder aus⸗ gearbeitet durch die Militärverwaltung beſchlagnahmt iſt, und daß die Erfaſſung aufgrund der diesjährigen Anbau⸗ und Ernteflächen⸗ erhebung geſchieht. Die Vertragsmäßigen Anbauer haben gegen⸗ über den freien Anbauern den Vorteil, daß denſelben aufgrund Saſe Ablieferung auf Antrag Freigabe oder Rücklieferungen von Faſer, Garn, Leinmand, Seilerwaren, Drillich, oder Bindegarn zum Selbſtkoſtenpreiſe für den eigenen Gebrauch gewährt werden. Die Durchführng aller mit dem Hanf⸗ und Flachsbau ver⸗ bundenen behörblichen Maßnahmen, welche bis ſetzt im Aüftrage der zuſtändigen Reichsſtellen durch die 60 Landwirtſchaftskammer vorgerommen wurden, werden in der Folge durch die Kriegs⸗ flachshau⸗Geſellſchaft m. b.., Bad. Flachs⸗ und Hanfbauſtelle in Karlsruhe, Stefänienſtraße 43, melche als Landesſtelle den badiſchen Berhältniſſen gebührend „Rechnung tragen kann, wahrgenommen. Letzte Meldungen. Vor neuen Kämpfen. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 13. Juli.(Pr.⸗Tel, g..) Die„Baſler Nationalzeitung“ meldet ein fortgeſetzte Zu⸗ nahme der ital deniſchen Kampfhandlungen und Aufklärungen und ſtellt A vom„Bilderbühnenbund deutſcher Städte E..“ vertreten wird, überſichtlich zuſammenfaßt und namentlich auch ein vollſtändiges Literaturverzeichnis für das ganze Kinoweſen enthält. Dr. h. e. Die rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftliche Fakultät der Univerſität Freiburg hat dem Generalmajor Friedrich, Departementsdirektor des Unterkunftsdepartements im Kriegs⸗ miniſterium in Berlin in Anerkennung ſeiſter perſonlichen Ver⸗ dienſte um die rechtliche Sicherheit der deutſchen Gefangenen im feindlichen Ausland die Würde eines Ehrendoktors der Rechtswiſſenſchaften verliehen. Die Weltbühne, der Schaubühne XIV. Jahr, Wochenſchrift für Politik, Kunſt, Wirtſchaft, herausgegeben von Zacobſohn, enthält in der Nummer 28: Die Schlacht geht weiter— von Germanicus, Adolph Hoffmaan— von Johannes Fiſchart; Weltkrieg— von Erich Er⸗ fried Truck; Sokrates der Idiot— von Egon Friedell; Der Tſcheinik — von Peter Panter; Ergebniſſe— von Alſred Grünewald; König Oedipus— von Alfred Polgar; Die— von Ulrich Rauſcher; An Peter Panter— von Theobald Ti Alfons Goldſchmidt; Antworten. Aus dem Maanheimer Runſtleben. Theater⸗Nachricht. Die am Mittwoch, den 17. d. M. ſtattfindende Borſtellung von „Wilhelm Tel!“ wird außer, Abonnement zu ermäßigten Preiſen gegeben. Beginn 6 Uhr. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Am Samstag, den 18. Juli, abenbs 7½ Uhr, findet im Saale des Ballhauſes das Schlußlonzert der Hochſchule für Muſik ſtat. Das aee ee heſtet aus liebern der Hoftheaterkapelle, ſowie Rehrern und Schülern der Anſtalt. Bortrag gelanger. Klabierkongerte hon Beethoden(C⸗moll,, elsſohm(D⸗moll), Reineckc 1. Bk Schumann(A⸗moll), Siſzt(Gs-dur), ferner die Romauge für ine in F⸗ dur—— nzeichen dafür zuſammen, daß ger; Ein Schulfall— von lot, Wiesbaden. im Weſte n wiederum große Operationen im Ent⸗ ſtehen begriffen ſind. Luflangriff auf La Panne. C. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 13. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Baſler Blättern zufolge meldet Havas aus London: Deutſche Flieger bewarſen La Panne bei Dünkirchen mit Bomben und trafen einzelne Häuſer. Es wurden ins⸗ geſamt 50 Perſonen, meiſt Frauen, getötet. Exploſion in Frankreich. Bern, 12. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der„Matin“ meldet aus Coulomieres: Durch die Exploſion einer Eiſenbahnloko⸗ motive wurden ungefähr 20 Urlauber ſchwer verletzt. Geſunken. Bern, 12. Juli.(W B. Nichtamtlich.) Der„Matin“ mel⸗ det aus Boulogne⸗ſur⸗Mer: Der franzöſiſche Kutter„Aly⸗ can“ ſtieß mit einem ſchwediſchen Dampfer zuſammen und ſank. 11 Matroſen ertranken. Der Reſt der Beſatzung iſt gerettet. Todesſturz eines italieniſchen Fliegers. Rom, 12. Juli.(WeB. Nichtamtlich.) Italieniſche Blätter melden den Todesſturz eines der erfolgreichſten italieniſchen Erkundungsflieger, des Hauptmanns Luigi Bourlot. Griechiſche Offiziere flandrechtlich erſchoſſen. Bern, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.)„Petit Pariſien“ meldet aus Saloniki: In Coccani wurden ſieben griechiſche Offiziere und Unterofftziere, welche angeklagt waren, eine militäriſche Meuterei in Cervia angezettelt zu haben, ſtand⸗ rechtlich erſchoſſen. Sie ſollen ſich gefülſchter Doku⸗ mente bedient haben, um eine Rebellion hervorzurufen Die holländiſche Miniſterkriſe. m. Köln, 13. Juli.(Prio.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet aus Amſterdam: Der„Telegraph“ teilt mit, daß in gut informierten Kreiſen verſichert wird, der über⸗ eilte Abgang des Miniſteriums Koch van der Linden müſſe in JZuſammenhang mit neuen internationalen Schwierigkeiten gehracht werden. Die Alliierten würden gegen den Eiſenbahnverkehr in holländiſch Lunhurg Schwirigkeiten erheben, oder richtig ſie wünſchen eine genügende Aufſicht der durch⸗ deutſchen Güter. Dieſe gut informierten Kreiſe des elegraph ſind jelbſtverſtändlich engliſch und die Aufſicht ſoll wohl in engliſche Hände kommen müſſen. England gegen die ſeindlichen Ausländer. Amſterdam, 12. Juli.(WeB. Nichtamtl.) Aus einem Tele⸗ gramm des Londoner Berichterſtatters des„Allgemeen Handels⸗ blad“ geht hervor, daß George außer den bereits gemeldeten Maß⸗ regeln gegen die feindlichen Untertanen auch noch mitteilte, daß die Abſicht beſtehe, die Perſonen feindlicher Abſtam⸗ mung aus dem öffentlichen Dienſt zulentfernen, wobei mit Perſonen, deren weiteres Verweilen aus nationalen Gründen wünſchenswert iſt, eine Austiahme gemacht werden ſoll. Außerdem will man ſo raſch wie möglich zur allgemeinen Deportation unerwünſchter Ausländer übergehen. Ueber die angekündigte neue Politik der Regierung herrſchte allgemeine Befriedigung, obwohl Sir Henry Datziel, einer der Hauptagitatoren in dieſer Angelegenheit, einige Zweifel über die Durchführbarkeit äußerte. Im ganzen herrſchte wenig Intereſſe für dieſe Sache. Nach der Erklärung des Staatsſekretärs für innere Angelegenheiten verließen zahlreiche Abgordnete ſofort das Haus, darunter auch Aſquith und die Mehrheit ſeiner Kollegen, von denen nur einige zurücktehrten, um die Rede des Premier⸗ miniſters anzuhören. Rotterdam, 12. Juſi.(WB. Nichtamtl.) Rotterdamſche Courant“ aus London meldet, ſchreibt die liberäle „Daily Chronicle“ anläßlich der Debatte über die Fremdenfrage im Unterhaus über die Haltung, die die Regierung dabei einnahm: Die Regierung hat den von ihr erwarteten Kurs eingeſchlagen. Sie hat die Vorſchläge der Kommiſſion angenommen. Cave, der die Haltung der Regierung gekannt hat, tat dies in rühiger und wür⸗ diger Weiſe. Dagegen war die Rede des Premierminiſters nicht ſehr würdig, Man muß aber ſchließlich doch damit zufrieden ſein, baß 8 wilden Agitation gegen die Fremden ein Ende gemacht wurde. London, 12. Juli.(WeB. Nichlamtl.) Reutermeldung Unter⸗ haus. Die Bill, die dem Innenamt das Recht gibt, Neutraliſierungs⸗ zertifikate in Fällen illoyalen Verhaltens und ernſter Bergehen gegen das Strafgeſetz und in Fällen, in denen das Zertifikat durch Bettu⸗ erlangt wurde oder der Inhaber ein notoriſch ſchlechter Menſch iſt, rückgängig zu machen, wurde in zweiter Leſung ange⸗ nommen. In der Bill wird dem Innenamt auch das Recht erteilt, alle Neutraliſierungszertifikate, die ſeit Beginn des Krieges aus⸗ gegeben wurden, einer Reviſion zu unterzrehen. Veröffentlichung des Briefwechſels zwiſchen Kaiſer und Jar. c, Von der ſchweizeriſchen Grenze, 18. Juli.(Prih.⸗Tel, g..) Die Berner Blätter melden: Die Ruſſiſche Korreſpandenz berichtet aus Potersburg, daß in den nächſten Tagkn der Kommiſſär für Auswärtiges, Tſchitſcherin, den Briefwechſel zwi⸗ ſchen dem Zaren und Kaiſer Wilhelm veröffentlichen werde, Soziale Maßnahmen in Finnland. Skockhalm, 1. Juli.(WJ7 B. Nichtamtl)„Spenka Dagblodet“ berichtet aus Finnland, daß jetzt dort umfaſſende Maßnahmen ge⸗ troffen werden zur Erziehung der vielen tauſende von Kindern, die während der Revolution elrernloc geworden ſind. Es werden Kinder⸗ PPPPPPPPPPPPPGPP0P0PPPPPöPPPPPPPPCcccCcCccc——— hoven, ſowie die Arie der Agathe aus„Freiſchütz“ und Lieder von Schubert. Das Orcheſter ſteht unter Leitung Direktor Rehbergs. Karten und Programme ſind in den Muſikalienhandlungen, im Sekretariat der Hochſchule für Muſik und an der Abendkaſſe zu haben. Inſtitut für höheren Klavierſpiel und Seminar, Juſtrumental⸗ und Geſangſchule in Mannheim. Dircktion: Friedrich Häckel. Montag, den 15. Juli, abends%8 Uhr. findet im Kaſinoſaale, R 1. 1, das Schlußkonzert ſtatt. Schon ſehr vorgeſchrittene Stubierende der Ausbildungs⸗ und Seminarklaſſe des Direktors Friedrich Häckel(Joh. Römer, Minng Weiß, Roſa Wöllner, Milly Seſt, Irmgard Gutehus, Frieda Buſch und Paula Steinbrenner) werden Werte von Mendelsſohn(Konzert in G und Capriccio bril⸗ lant), Weber(Sonate in As), Beethe„Konzart in), Brahms (Rhapſodie in). und Liſgt(Franzistus⸗Legende und Totentanz) zu Gehör bringen. Der Beſitz des Programms berechtigt zuin Eintritt, Mannheimer Kunſiverein E. B. Neu ausgeſtellt: Eine Serie Kreidezeichnungen von W. Mu⸗ Auf die Bilder von Karl Schäker, Berlin⸗ Halenſee, Willy Weber, Ludwigshafen, J. Beringer, Nann⸗ heim, Karl Wolfsberger, Karlsruhe, Roſa Paul, Schlvein⸗ furt, Guſtav Meyer⸗Buchwald, Dresden, Profeſſor Willy Hamacher 1, Meimar, Paul Dahlen, Wiesbaden, Otto Dill, Neuſtadt a..⸗München, L. Waldſchmidt, Kaiſerslautern und Franz Reinhardt, München, ſoi nochmals verwicſen.— Ver⸗ kauft wurde: 1 Oelgemälde von Karl Wolfsberger, Karisruhe. ** Deytſche Kunſt in Schweden. Wie man uns mitteilt, hat Dr. Hartlaub von der Mann⸗ heimer Städtiſchen Kunſthalle von ſchwebiſchen Muſeumsdirex⸗ toren und Kunſtfraunden den Auftrag erhalten, eine Heine Aus⸗ ſtellung nener beutſcher Malerei und Gray hik fur Schweden vorzubereiten. Die Ausſtellung ſoll auf Grund einer baſchräuſten Auswahl von Gemälden und h10 Arbeiten einen Querſchnitt jũ Künſtler geben.———— durch das Schaffen jüngerer deutſ Wie der„Nieuwe der hayerischen und württembergischen Neineisen- und Werkzeug heime und Arbeitskolonien errichtet. Mehrere Hilfsausſchüſſe haben ihre Arbeit bereitz begonnen. Bedeutende Beträge ſind für dieſen Zweck bereiis geſpendet Vor dem Wiederzuſammentritt des Reichstates. Wien, 12. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Anläßlich de⸗ bevorſtehenden Wiederzuſammentritts des Reichsrates wird der Miniſterpräſident Freiherr v. Seidler eine ihm ſeitens des Miniſters des Aeußern Grafen Burian zu⸗ gekommene Darlegung verſchiedener attueller Probleme der Außenpolitik zur Kenntnis des Parlaments bringen. Eine bulgariſche Meinung. Sofia, 12. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Das Blatt„Kam⸗ bana“ beſpricht die Möglichkeiten eines allgemeinen Friedens, der einzig vom Verband abhänge. Ein geeinig⸗ tes Bulgarien zwiſchen Mitteleuropa und dein nahen Oſten werde nicht nur ſeine Bedeutung nicht verſieren, ſondern eine noch größere erlangen. Keine politiſche und techniſche Kunſt könne Bulgarien nehmen, was ihm von der Natur geſchenkt ſei. Nur auf die Klugheit Bulgariens komme es an, das Ge⸗ wonnene zu erhalten. Die erſte Bedingung hierfür ſei die Feſtigung und Erweiterung des Bundes Bul⸗ gariens mit den Mittelmächten. Der Krieg werde ſich zwiſchen Deutſchland und England entſcheiden. Bulgarien⸗ Rolle dabei ſei begrenzt. Zur Beendigung des Krieges helfe es am beſten, wenn Bulgarien dem Feinde nicht den kleinſten Anlaß zu irgendwelcher Ermutigung an der Balkanfront gebe⸗ Das Herrenhaus und der Jall Lichnowsky. E Berlin, 13. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Herrep, haus hat geſtern in vertraulicher Sitzung über den Fall Lichnowsky verhandelt. Die 8 10 hat recht lange gedauort, worcus ſich eraibt, daß es nicht an Widerſprüchen und Eta⸗ wänden gegen den Antrag des Ausſchuſſes gefehlt hat. Das Er⸗ gebnis det Beratung ſoll amtlich bekännt gegeben werden a Berlin, 12. Juli.(WTB. Amtlich.) Heute ſind im Aus, wärtigen Amt in Berlin zwiſchen dem türkiſchen Botſchafter Hakki Paſcha und dem bevollmächtigten Vertreter der ruſſiſchen ſozialiſtiſchen föderativen Sowjetrepublik, Herrn Joffe, die Ratifitationsurkunden zu dem Frie⸗ densvertrag von Breſt⸗Litowſk vom 3. März 1918 und zu dem türkiſch⸗ruſſiſchen Zuſatzvertrag zu dieſem Ver⸗ trage ausgetauſcht worden. Rom, 12. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Der Appellations⸗ gerichtshof beſtätigte die über Deputierten de Giovanni wegen defaitiſtiſcher Aeußerungen verhängte Gefängnisſtrafe von 3 Monaten. — Handel und Industrie. Süddentschland und die Erschliessuug des östlichen Marktes. Der Wirtschaftliche und politische hat bechutende, heute in ihrem Umang und in ihrer Wichtigkeit noch nicht zu Uberschende Moglichleiten für einen Warenaustausch mit jenen Gebieten eröftnet. Süiddeutscklands Hlandel und Industrie i8t an der Auswertung dieser Warenaustauschmöglichkeiten im höch- sten Grade interessiert. Bisher hat es noch au einem deutschen Markt ſür das neuerschlossene Wirtschattsgebiet gefehlt, Die Möglichleit, neue unc wertvolle Geschältsverbindungen mit den osteuropäischen Interessenten anzulcnüpfen, will die Breslauer Herbstmesse bieten, die aus dem Geclanken der alten, im Osten seht bekannien Breslauer Rohstoffimärkte herausgewachsen ist und in der Zeit vom 22. August bis 5. Sepiember d. J. ins Leben treien wird. Der Erfolg dieser Ostmesse kann schon heute als gesi betrachtet werden. Das gesamte zur Verfügung stehende Gelände ist bereits von der deutschen Incłustrie und dem Großhandel aus allen Teilen des Reiches für Ausstellungszwecke ſest belegt worden. Auch die süddeutsche Industrie ist auf der Breslauer Messe in bedeutendem Umfange“ vertreten. Hierunter sind besonders die Ausstellergruppen der Nürnberger, Münchener,—— Pfäl- zer, Württembergischen und Badischen Großmaschinenindustrie, 4 kabriken, der Würtbembergischen Bauindustrie, der Nürnberger In⸗ henausstatiungsfabriken, der Münchener Textilwarenindustrie, der bayerischen chemischen Industrie, der württemhergischen Nah⸗ rungsmittel⸗ und Transportiudustrie besonders bemerlenswert. Auch für die Rohstoffbeschafiung aus dem Osten und dem Sldosten wird die Breslauer Herbstmesse sehr wertvoll sein, denn je eine türkische, bulgarische, ukrainische, polnische und baltische Sonder⸗ abteilung wird die für die Ausfuhr verfügbaren Landesprodulkt, der betreſfenden Länder umfassen. Die firkische und bulgarische Regierung haben sich bereit erklärt, die Messe dadurch zu fördern, daß sie entsprechende Reiseerleichterungen zum Besuch der Bres⸗ lauer Herbstmesse gewähren werden, Auch die zuständigen Be- hörden der besetzten Gebiete im Osten haben weitestgehende Un, terstlitzung der Breslauer Messe zugesagt. Da Oesterreich und Ungarn durch Veranstaltung von verschiecenen Musterausstellun⸗ gen und Messen in Konstantinopel, Sofa, Budapest, Kiew, Lublin Usw'. starke Anstrengungen machen, um chen östlichen Markt zu er⸗ oberu, und hierbei bereits unzweifelhafte Erfolge errungen haben, wird es für die deutsche Ausfuhrindustrie die höchste Zeit, sich ebenfalls energisch um den wertvollen Zukunftsmarkt, der ja der Osten für die nächsten Jahrzehute sein wird, zu bemühen. HKeine Verschmelzuug in der Elektrizitäts-LIadustrie r. Düsseldorh, 13. Juli.(Pr.-Tel.) Wie die Verwaltung von Felten u. Guilleaume mitteilt, treffen die in der Presse aulge“ tauchten Gerüchte üher eine Verschmelzung mit der AEG. Akiien · gesellschaſt n ĩ cht zu. Kürcher Dewisenkurne. zUBien, den 12. Juil. Weobselkerse, Dertschland. 66.0(,200 . 12. 1¹ 12. 11. Wn 40.78 40 2EParis 89 ED.Polkrtetlania. 188.—24.20 Rollenc 204.— 20 7öſitallenn.. 44. 0 Petersburv 570 53 Kopenhagen. 128.7 128.[Madricd.. 110. 10.— Me Vork. 38/ 380 Tondon 16.80 18.6SoKaim. 148.78ʃf 178.—f17& Zuende Alree ———— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Pegeletation vom Datum Rhele 4 0. 1 1 L Lerkaten Uaniagone) 424820 430 2˙ 23 2 Apegde 6 Uhr Nehll 425 322.6.16 320 822/ Nachm. 2 Uhr Baleun 44%ͤ% ½% aohm. 2 Uhe Bannb‚iim 4446 401.½.67 381 88 Borgens 2 Ubr Sainn 22 18 1% 1477 Fs 12 Uür Naud„ 4250 24824127281 Varm. 2 Uhx. .18 22% 220.424 Machm. 2 Urr vom Neckar: Hannbeim.45 8911 383aN IVvera. 7 Bur Hellbrenn: 2 7 7 7 05 0 8/ d0 Lecm. 7 Vür .ꝗ150 Wetter-Aussichten für mebrere Tage im Voraus. (*,.0 Unbefugter Nachdruck wirc gerloktob vertolgt 14. Juli: Sonne, warm. 15. Juli: Wenig verändlert. 16. ſuli: Wenig veränclert. 17. Juli: Kaum verändert. 18. 5 Soune, teils Wolbeu, warm. 19. Juß: Wenig verändert —0 en en Samstag, den 13. Juli 1918. Mannheimer eree. e(Mittag ⸗Ausgabe.) Nr. 321. 3. Seite. 9 0** 9 Almtliche Beröſſeumichungen der Stabtgemeinde Raufmann 5 Für 1 Pfund die— Läden] Für einen Betrieb auf es Konſum⸗Bereins in der Neckarſta deur Laude— Dampfzie⸗ * Städtiſches Kebensmittelamt, C 2, 16/13. gelei— in der Näher von Wegzugshalver U⸗ Verwandten, Freunden und Bekaunten die traurige Mittollung,———————— been pir en*3⁰* ne dass meln innigstseliebter, 88 77 Un 67 ann 83 7 7 uns. iber S0 Schwiegersochn Bruder, Schwäser und Oukel M elberg, g 8 8— Glau Rarten- J 9 Handſch eine Buchhandlung, 7 2 3 mit guf. Haudſchriſt zum bunden mit Zigarren⸗ un Luftschiffer K, Juli ioss. ſofoxtigen Eintritt ge⸗Zigaxetten⸗Geſchäft, preis⸗ m⸗—0 0 ſucht. B⸗ wert zu 5 5ÄFÄX 0 vorzugt. Angeb. mit Le⸗ Angeb. unt. F. W. 47 an n Heinrich Anme Die Geburt einos Gohnes enslauf u. Gehaltsanſpr. die Geſchäftstne, 29230 g HGauptmaun DMa⸗ Unt. G. A. 51 an die Ge 90 Haus Wichelm Mathy ſchäftsfielle deſes Blattes. 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Badewanne zu teil wurden, sagen wir Ailen unseren innigsten Montag, 15. Jult 1918, an enne er bis.Jzn verkauſen. 29440 Dank. Besonders danken wir llertn Stadtpfarrer 10 Hrrihen o 10 er K0 Mittels 18 3 el 6513. Augufs neſuchtne 207] Macoſekl, Sebeitr 1711. 1 ch in der Ha züter⸗ 8 Achtnich für seine trostreichen Worte und Allen denen, Wleun; 19, bier gemäß Sei, Aitlelstrabe 3, Tei. 1Gckardt, Goetheſtr. 16a Einc gnte 20190 die uns nahe standen, für die zahlreichen Blumenspenden. 973.⸗G. B. gegen bare Suce Aahrug öffe r Bettstelſe mit Rost * MANNHEIM E 1 235 Juli 1918. 10 T118 5 65 95 0 z. v. Klausmann, 6, 1. 5 74 Korbflaſchen à 25 Lir. 1 at Im Namen der trauetnden Hinterbliebenen: Tafelklavier 0 faſt alkohohlfrei) Oito Michel sen. Meer tigs. 90 Scheuber, Gerichtsvollz. gut erhalten, zu verkaufen Werkſtätt eeeeee Näheres hei 2920⁴ · 4 75 32 er——— 45 7 7 1 Santint, 0 à,. von —1 m orgaörk v. 27720 6 5— 72 22 7 Uhr abends. 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Sommer Heidelberg, Hauytstr.80 555 t. zu Iggx Samstag. 13. Zuli 1918 2333a Bei aufgeh Abonnement Alt Heidelberg Schauſpiel in 5 Akten von W. Meyer⸗Förſter Anf. 7½, Ende 10½ Uhr. Kleine Preiſe. Rosengarten Mannheim Neues Tkeater. Geſamtgaſtſpiel des Albert Schnmann Operetten⸗ Theaters Frankfurt a. M. Sonutag, den 14. Juli, nachmittags 3 Uhr Nüſtungsarbeiter⸗Vo ſtellung Auf Befehl cler Kaiserin Ein Operetten⸗Idyll aus alten Zeiten in 3 Akten Abend-Verstellung Abends ½8 Uhr Abends ½8 Uhr Der Rastelbinder Operette in einem Vorſpiel und zwei Akten von Viktor Léon. O⁴8 S . 5 Rosengarten Mannheim Neues Theater Samstag, den 13. Juli 1918, anends 8 uhr Der Rastelbinder Operette in einem Vorſpiel und zwei Akten von Vietor Léon. Heute Samstag abends 7½ Uhr Morgen Sonntaz nachmittag 3 Uhr und abends 7½ Uhr: Lal35 e eer. Friedrichs-Park Sonntag, 14. Juli, nachm. ½4 und abends 9 Uhr Konzerte der Kapelle Petermaun Swoh Eintrittspreis 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Militär 20 Pfg. Abonnenten gegen Vorzeigen der Fahreskarten frei. Bei Fliegergefahr ſtehen den Parkbefuchern zur Verfügun?: 1. Der große Keller der Firma Eiſele& Hoſfmann im Hauſe B 7, 17a. 2. Der Kirchenkeller des Herrn Architekt Blumhardt im Hauſe R 7, 19. Parkausgünge: hinteres Tor und Seitentüre. Friedrichspark. Dienstag, den 16. Juli 1918, abends 8 Uhr Bei aufgehobenem Abonnement: Garten-Konzert Mitwirkende: Verein für klassische Kirchen⸗ musik. Chor der Mannheimer Liedertafel. Ver⸗ stärkte Kapelle Ersatz-Bataillon Grenadier-Regi- went 110.— Eintrittspreise: Abounenten gegen Vorzeige der Jahreskarte 50. Pfg., Nicht⸗ Abounenten 1., Militär 50 Pfg.— Vorverkauf: Tageskasse des Friedrichspark; Hofmusikalien⸗ haudlung Heckel, O 3, 10; Maunheimer Musik⸗ haus, E 7, 14a; Verkehrsverein Mannheim, Rat⸗ haus: Zigarrenhaus Kremer, D 1, 5/6. Jd136 Der Reinerlös ist für die Mannheimer Volksbildungsheime bestimmt. Heimat-Dienst, Es wird aufmerksam gemacht auf den von! Verband Deutscher Handlungsgehilin 26 Leipzig veranstalteten Vaterländischen Abend Künstlertheater„Apollo.“ am Samstag, den 13. Juli ds. Js., abends ½8 Uhr im Saale der Liedertatel, K 2, 32. Eintritt 30 Pfg. zur Deckuug der Unkosten. Für Angchörige von Kriegsteilnehmer frei. Tägch asixkalsche Abendunterhattung „Friedens-Abende“ „Caſé Frieden“ 0 5, 941. Konservengläser u. Gummiringe in hester Qualität, sowie der Praktische Glasöffiner„Butz“ heschädigt weder Glas noch Gummi. 9135 Vimer, Kammerer& Cie. R 1, 15/16 Tel. 7518 gegenüber d. Concordienkirche. Jali9 Christuskirche Mannheim. Dieustag, 16. Juli, abends 8 Uhr IV. Orgel-Konzert von Arno Landmann Max-Reger-Abend Programm: Präl. Romanze. Intermezzo. Consolation. Variationen aus Fuge op 7. Eintrittskarten zu 2 Mk und 1 Mk in den Musikalienhaudlungen und an der Abendkasse T136 PR. 500 von Dame gegen gute Sicherheit, Ratenrückzahlung ſcheinen. und hohen Zinſen zu leihen geſucht. Nur von Selbſt⸗ geber. Zuſchr. unt D. W. 97 an die Geſchäftsſt. 2690a III. Mannſchaft vom Sportverein noch an. Jugendwehr Mannheim. Sonntag, den 14. Juli 1918,.30 Uhr uach⸗ mittags auf dem Waldſpielplatz deim Staatsbahn⸗ hof Seckenheim Endkämpfe im Wehrturnen. Sämtliche Jungmannen haben vollzählig zu er⸗ Antreten: 1· Uhr Nachmittags beim 80 Militäriſche Leitung. ———————————————— Sportplatz Mannheim-Waldhof Endſtation der Straßenbahnlinie 3. Sonntag, den 14. Juli 1913 treffen ſich: hahnhof. Militärmannſchaſt Schlettttadt(Jäger⸗Bataillon 8) Sportverein 07 Waldhof. Spielbeginn ½4 Uhr nachm. Unterſtand direkt am Platze. Vor und nach dieſem Spiel treten die Tal17 bſ Breitestrasse 41, 6 Ab Samstag bis Freitag, den 19. luli blosses bästspiel der Süddeutschen Lichtspiel Opern Cesellschaft München In ganz Deutschland Kolossaler Exiolg! oder: Der Markt zu Richmond Romantische Oper in 4 Aufzügen von Friedrich von Flotow. Soli und Chöre werden von Künstlern erster Bühnen in voller Uebereinstimmung mit den --H gesungen. Die Vorstellungen dauern zirka 2 Stunden und ist der Eintritt während der Vorstellung nicht gestattet. Beginn der Vorstellungen: Wochentags 6 und 8½ Unr. Sonntags 4, 6 und 8% Unr. Kkassen-Eröffnung 1 Stunde vorher. 3 Da die Abendvorstellungen aller Voraussicht nach ausverkauft sein werden, empfiehlt sich der Besuch der Machmittagsvorstellungen. Sechenn a. d. Bergstraße Gasthaus und Penslon„zum Löwen“ Schöner Garten— 5 Minuten vom Walde Gute und reelle Bedienung. Telephon 228 Amt Jügenheim Bes.: Gg. Heldmann Wwe. 2004 Tineg-anſseſer il rgeren Erstklassige Ondulation in und ausser dem Hause zu billigen Preisen. 29214 Gesleht-, Hand- und Fusspflege Verkauf sämtlicher Haararbeiton. Gute Bedienung. B. Keller, N 3, 15. ——— Wrmoopr E cluceedtadhahakuskadungugkuakadludhugunstsgnnabusnhugdpriualngaue flils -KIINIK beschw. 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