4* WMontag, 15. Juli. 9* 0 den allgemeinen und Handelstell: Chefredaktem Dr. Pritz 60——————3 den—— Anten Grieſer Druck u. Verlag: Druckerei Dr. Saas Rannhetmer General Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim— legramm ⸗ — eck-Ronior Nr 2917 Lubwigsbafen am Rhein Her Abend⸗Ausgabe. 1918.— Nr. 324. oneral Auzoiger 91 N Anichl Zultellunasaebũbr. Bei der poſt abgeh. M..70 Einze 10 2 0 9 EBze Benl bie iwaltte⸗ Moionetzeſle 40 —————————————————— Ce—3 Veniamben— aben wird— Der⸗ ntwortun mmen u Umge e 8———————————. 8 und 7946 Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. Jeindliche Angriffe ſüdweſtlich von Bpern. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptauartier, 15. Juli.(WB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Gener iljeidmarichalls arouprinz Auprecht von Bayern Südweſtlich von Vpern griff der Feind geſtern früh nach ſtarker Feuervorbereitung an und drang in geringer Breite in unſer Kampfgelände ein. Beiderſeits der Lys lags⸗ über Artillerietätigkeit; ſie lebte am Abend auch an der üͤbrigen Front auf. Heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen. zIwiſchen Aisne und Marne blieb die Gefechts⸗ tätigkeit lebhaft. Oertliche Infanteriegefechte füdlich von St. Pierre⸗Aigle und im Savieres⸗Grund. Leuinant L öwenhardt errang ſeinen 35. Luftſieg. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Höchſte Spannung. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Juli. (Pr.⸗Tel. g..) Echo de Pris meldet: Die militäriſche Lage an allen Fronten iſt die der höchſten Span⸗ nung. Die augenblickliche Lage kann von beiden Parleien lãnger nicht mehr ertragen werden. Die Alliierten ſind auf den Haupiſchlag, den die deutſchen Heerführer ſühren wollen, voll⸗ kommen vorbereitet, es wird kein Schritt franzöſiſchen Bodens mehr verloren. die Schlacht bei Armenlidres. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns seſchrieben: 9 Indem die Streitmacht des Flandernverteidigers Sixt v. Armin zwiſchen Armentieres und Hollebeke auf etwa gleich großem Raume mit unvergleichlich weniger Kräften angriff als die ſüdliche Hauptgruppe, erfüllte ſie das Geſetz der Stei⸗ gerung, das die Leiſtungen unſerer bewundernswerten Truppe von Schlacht zu Schlacht, ja von Gefechtsabſchnitt zu Gefechts⸗ — 5 zu beherrſchen ſcheint, auch im Rahmen ihrer Teil⸗ handlung. Die Ueberwindung von Trichterfeld und Lys fiel in der ſüdlichen Hälfte des neuen Angriffsſtreifens räumlich zuſam⸗ men, da hier die Lys teils vor, teils knapp hinter unſerer Linie zu überſchreiten war. Nördlich befand ſan das Gebiet vor Wytſchaete in unſerer Stoßrichtung, deſſen Beſitz dem Englänber ſeit dem Vorjahre durch blutige Anſtrengungen teuer geworden war und das er mit den Batterien des Kem⸗ mels und der Jeperenfront argwöhniſch deckte. In der Nacht vom 9. zum 10. April ſetzten Teile der be⸗ reitgeſtellten Angriffstruppen unter dem Schutze der Nacht über die Lys. Nach ausgiebiger Artillerievorbereitung brach ſodann früh 5 Uhr 15 Minuten der Infanterieangriff auf die feindlichen Stellungen herein. Unmittelbar hinter unſeren Sturmwellen wurden dem feindſeligen Fluſſe im Feuer des Gegners zwei Pontonbrücken aufgezwungen und ſo der Ueber⸗ gang unſeres Nachſchubs ins Werk geſetzt. Die Kampfver⸗ hältniſſe waren außerordentlich erſchwert. Die Mittags⸗ und Nachmittagsſtunden mußten vor allem dazu verwandt werden, die leichte und ſchwere Artillerie über Lys und Trichterfeld zu bringen; dazu kam, daß diesmal der Geſichtspunkt der Ueberraſchung wegfiel, und die Engländer auch von der Reich⸗ weite ihrer entfernter ſtehenden Geſchütze rückſichtsloſen Ge⸗ brauch machten, den Aufenthalt unſres Vorſtoßes zu vergrößern. Der in der Flandernarmee ſteckende ſtarke Wille brach jedoch unter unſäglichen Mühen alle Hinderniſſe und vermochte gleich am erſten Tage Erfolg zu erzielen, die angeſichts der beſon⸗ deren Verhältniſſe hinter denen von geſtern keineswegs zurück⸗ ſtanden und, vollends an den vorigjährigen Leiſtungen des Gegners im gleichen Raume gemeſſen, bewundernswert ge⸗ nannt werden müſſen. Der hochgelegene feſtungsartige Ort Meeſen wurde früh⸗ zeitig durch Umfaſſung genommen. Dann brachen die bereit⸗ geſtellten engliſchen Reſerven zu ſchwerſten Gegenangriffen vor. Gleichwohl gelang es den Unſerigen nicht nur, die Linie zu halten, ſondern ſogar den Angriff bis an den Wald ſüd⸗ weſtlich von Hollebete und im Anſchluß daran 800 Meter nor dem Ort Wytſchaete heranzutragen und gegen wiederholt vorbrechende Gegenſtöße zu verteidigen. Südlich von Meeſen erwies ſich der Ploegſteertwald als ein Hindernis, das in zähem Widerſtande unſere Front zu beiderſeitiger Um⸗ gehung zwang. Dagegen waren Ploegſteert⸗Ort und Le Biget ſchon am Nachmittage in unſrer Hand. In Richtung auf Armentieres wurde Houplines erreicht. Die Stadt ſelbſt blieb außerhalb unſerer Bewegungen, die Verbindung mit der Armee v. Quaſt wurde noch nicht erreicht. Südlich Armentidres erweiterte ſich am zweiten Tage der Schlacht die Einbruchſtelle nach allen Seiten ſtrahlen⸗ förmig, wobei ſich der zunehmende Druck der neu in den Kampf — engliſchen Reſerven in verzweifelten Gegenangrif⸗ en äußerte. Abwehr und tatkräftigem Nachſtoß führte Höfer nach wechſelnden Kämpfen um Croix du Bac ſeine inzwiſchen verſtärkten Kräfte bis Steenwerck vor, nahm das Dorf und ermöglichte dadurch auch den bei Erauinghem kämpfenden Truppen den Uebergang über die Lys. Bei Pont Mortier lagen andere Teile des„o. Stetten“ und Trup⸗ pen des Generals v. Carlowitz mit dem dauernd ſich verſtär⸗ kenden Gegner in ſchwerem Kampf. Das Korps„v. Carlowitz“ fand ferner auf dem nördlichen Ufer der Lys bei Sailly ſtarken Widerſtand. Oeſtlich Eſtaires ließ ſich ſchon am frühen Morgen angriffsluſtige Infanterie durch wagemutige Pioniere über⸗ raſchend über die Lys ſetzen und behauptete ſich, das Waſſer im Rücken, gegen ſofort einſetzenden Gegenſtoß. In dem Ort Eſtaires wogte ſtundenlang der Häuſerkampf, bis er nach teil⸗ weiſer Umfaſſung von Norden her ſiel. Während der rechte Flügel des Generals v. Bernhardi den Uebergang über die Lys bei La Gorgue erzwang, wehrten Mitte und linker Flügel kräftige Angriffe der Engländer aus den Widerſtandsneſtern Leſtrem und Vieille Chapelle ab. Ein Angriff mit der Abſicht, zwiſchen beiden Orten durchzubrechen, kam noch am Abend in Gang und öffnete unſeren Truppen neue Brücken über die Lawe. Die ſtärkſte Gegenwehr fanden wir auf unſerem ſüdlichen Flügel, wo der Brite in den Erzgruben von Bethune einen weſentlichen Bruchteil der franzöſiſchen Erzförderung vertei⸗ digte. Die hier fechtenden Diviſionen des Generals v. Kraevel hielten den feindlichen Anſturm tapfer aus, mußten ſich aber ſchließlich unter Verzicht auf eine Erweiterung der Einbruchs⸗ ſtelle mit dem Ergebniſſe begnügen, die Taganlagen der be⸗ drohten Bergwerke in den Bereich unſeres Artilleriefeuers ge⸗ bracht zu haben. Am 11. April kam Wytſchaete in unſeren Beſitz, mußte aber wieder geräumt werden. Unſere Linie hielt ſich ſtandhaft am Oſtrand des Ortes und verlief tauſend Meter öſtlich Wulvergem vorbei weiter nach Süden. Zwiſchen Douvebach und Nordrand des Ploegſteertwaldes folgte General v. Eberhardt dem weichenden Feind, durchbrach mit ſeinem linken Flügel bei Romarin eine neue engliſche Stellung und reichte bei Pont de Nieppe der ſüdlichen An⸗ griffsgruppe die Hand. Das Korps„v. Stetten“ hatte ſchon tags zuvor ſeine Poſtenkette bis La Chapelle d' Armentiéres herangeſchoben und in der Nacht zum 11. April einen weiteren Angriffsbogen um den Oſtrand von Armentidres nach Houplines geſchlagen. Wei⸗ tere Kräfte waren zwiſchen Weſtrand von Armentieres und Lys eingedrungen, hatten den Fluß überſchritten und Nieppe genommen. Das Schickſal der Stadt war durch allgemeine Umzinge⸗ lung beſiegelt. Ihre Beſatzung ergab ſich nach zäher Gegen⸗ wehr am ſpäten Nachmittage des 11. April. Inzwiſchen hatten unſere im ſpitzen Winkel nach Nord⸗ weſt vorgeſchobenen Kräfte im wechſelvollen Kampfe den Bahnhof von Steenwerk behauptet und den Anſchluß nach rechts geſichert. Hierdurch ergab ſich eine Linie, die als Grund⸗ ſtellung für den weiteren Angriff auf die Front Bailleul— Nieuwekerke und das von ihr gedeckte Hügelland der Kemmel⸗ kette dienen konnte. Weiter ſüdlich drang der rechte Flügel des Generals von Carlowitz in erbitterten Gefechten bis Boulieu vor, während der linke nach Ueberwindung feindlichen Wider⸗ —— bei Maurianne⸗Ferme den Südteil des Dorfes Neuf⸗ erquin bis zur Kirche wegnahm. General von Bernhardi kämpfte ſich, nachdem der Uebergang ſeiner rechten Flügel⸗ diviſion über die Lawe bei La Gorgue gelungen war, bis nach Merville durch. Seine links nachſchließenden Truppen nahmen Leſtrem, erreichten zunächſt in weſtlicher Richtung Le Gd. Pacaut und ſchwenkten dann gleichfalls auf Merville ein, das nach ungemein zäher Verteidigung nachts zwiſchen 10 und 11 Uhr von einem unſerer Regimenter mit lautem Hurra geſtürmt wurde. Der Durchbruch zwiſchen Leſtrem und Vieille Chapelle gedieh in erheblicher Staffelung der durchführenden Kräfte bis zu der Linie Bouzeteux—La Tombe Willot. Das Korps„v. Kraevel“ erſtritt trotz der geſchloſſenen Gegenwirkung feindlicher Maſchinengewehre an drei Stellen den geſahrt über die Lawe, wehrte verſchiedene, von Schot⸗ ten ausgeführte Gegenangriffe ab und eroberte ſchließlich nach erbittertem Ringen den Ort Les Lobes. Der 12. April brachte uns geringe Fortſchritte. In ört⸗ lichen Kämpfen um Wulvergem und nördlich Romarin wuchs unſere Abſicht auf die Linie Bailleul—Sebaſtia—Nieuwekerke — Bedrohung des Gegners von vorne und aus der Flanke eran. Der rechte Flügel der Armee„v. Quaſt“ nahm Les Trois Pipes. Die Truppen des Generals v. Carlowitz ſetzten ſich nach wütendem Häuſerkampf in den Beſitz von Doulieu, brachen heftige feindliche Widerſtände und gelangten in lebhaftem Ver⸗ folgungsgefecht bis Vieux Berquin Süd. Das Korps„v. Bern⸗ hardi“ erweiterte ſeine geſtrigen geräumigen Erfolge durch die Eroberung des Nordteils von Calonne, während die Trupps des Generals v. Kraevel in tatkräftigem Vorſtoß Le Cornet Malo und Locon, das Ziel ihrer Aufgabe, erreichten. In den folgenden Tagen verlegte ſich der Schwerpunkt un⸗ ſeres Angriffs gegen die Linie Bailleul—Sebaſtia-—Nieuwe⸗ kerke, da es für uns darauf ankommen mußte, möglichſt tief in das Höhengelände um den Kemmelſtock einzudringen und ſo die Einwirkung auf unſere in der Niederung ſtehenden —— möglichſt zu beſchränken. er linke Flügel der Armee„Sixt v. Armin“ vermochte am 13. April, verſtärkt durch die rechte Flügeldiviſion der Armee„v. Quaſt“, das Dorf Nieuwekerke und die Höhen weſt⸗ lich davon im Angriff zu nehmen und zu halten. Der 14. April änderte an der Gefechtslage nur wenig. Der 15. April beſcherte uns wieder ſchöne Sturmerfolge. Am frühen Morgen entriſſen Teile des Korps„Sieger“ nach kurzer Feuervorbereitung dem Gegner ſein Grabennetz öſtlich Wul⸗ vergem, dann den Ort ſelbſt, überſchritten die Straße Wyt⸗ ſchaete—Wulvergem und beſetzten dort im Handgranatenkampf drei große Sprengtrichter aus der vorjährigen Wytſchaete⸗ ſchlacht. Die Truppen der Generale v. Eberhardt und Freih. Marſchall erſtiegen am Spätnachmittage die beherrſchenden Höhen weſtlich Wulvergem und öſtlich Bailleul. An der übrigen Front feſtigten wir die errungenen Vor⸗ teile. General v. Carlowitz nahm am 13. April Merris, Vieux Berquin, ſowie die Ortſchaft Verte⸗Rue und ſicherte den Er⸗ werb teils durch Abweiſung ſtarker Gegenangriffe, teils durch weitere eigene Vorſtöße, die uns reichlich Gefangene ein⸗ brachten.(Schluß folgt.) neue-Beot-Erfolge. Berlin, 14. Juli.(WB. Amtlich.) Im Sperrgebiet um England wurden durch die Tätigkeit unſerer A⸗Boote 16500 Bruftoregiſtertonnen feindlichen Handelsſchiffraums vernichtet. Der Chef des Admirglſtabes der Marine. Während des am 16. 5. an der Nordküſte Schottlands herrſchenden Sturmes ſchlug ſich U„—“ auf nahe Entfernung mit einem kleinen Segler herum, der auf die erſten Schüiſſe hin das Feuer erwiderte. Das Unterſeeboot drehte daraufhin ab, um eine günſtigere Entfernung einzunehmen. Noch im Drehen begriffen, wurde U„—“ plötzlich von einer hohen See gefaßt, die den Geſchützführer und einen Obermaaten über Bord riß. In dem hohen Seegang dauerte es etwa 5 Minu⸗ ten, bis das U⸗Boot gedreht hatte und wieder zur Unfallſtelle zurückgelangt war. Der Verunglückte trieb anſcheinend leblos in der ſchweren See. Kurz entſchloſſen ſprang der Obermatroſe Göhrke trotz ſeines ſchweren Lederanzuges über Bord und brachte den 50 Meter entfernten Geſchützführer, den bereit⸗ die Kräfte verlaſſen hatten, an die über Bord geworfene Boſe mit einer Wurfleine, worauf beide auf U„—“ geholt wurden Der Geſchützführer war ohnmächtig, erholte ſich aber nach eini⸗ ger Zeit wieder. Der Obermatroſe Göhrke hatte ſomit unter erheblicher eigener Lebensgefahr ſeinen Vorgeſetzten vom Tode des Ertrinkens gerettet, ein Beweis für den unter un⸗ ſeren U⸗Bootsbeſatzungen herrſchenden prächtigen Geiſt. Und da reden die Engländer und beſonders ihre Miniſter von der ſinkenden Moral und der immer ſchlechter werdenden Diſziplin auf unſeren U⸗Booten! Ein franzöſiſcher Torpedojäger geſunken. Bern, 14. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Wie der„Temps“ mitteilt, iſt kürzlich vor Brin diſi der franzöſiſche Torpedo⸗ jäger„Faux“ mit dem franzöſiſchen Torpedojäger„Man⸗ cini“ zuſammengeſtoßen und geſunken. Die Verluſte dürfen nicht bekanntgegeben werden. Englands Niederlage der Veg zum allgemeinen Irieden. Aeußerungen des kürkiſchen Bolſchafters in Berlin. Wien, 15. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Die„Neue Freie Preſſe“ veröffentlicht in einem Berliner Telegramm Aeuße⸗ rungen des dortigen türkiſchen Botſchafters Hakki Paſcha, die dieſer gegenüber dem in Berlin weilenden Chefredakteur des„Hial“, Nehmed Ali Tewfik Bey, gemacht hat. Hakki Paſcha ſagte: Ich bin feſt überzeugt, daß wir mit Bulgarien zu einer vollſtändigen Ueberein⸗ kunft über alle auf der Tagesordnung ſtehenden Fragen kommen werden. Was das politiſche Verhältnis zwiſchen den Mittelmächten betrifft, ſo kann ich nur ſagen, daß dieſe Beziehungen den höchſten Gipfel der Herzlichkeit erreicht haben, da ja dieſe drei Mächte ge⸗ einigt ſind durch einen feſten Vertrag, der die Probe ſeiner Kraft geliefert har. Ich bin feſt überzeugt, daß dieſes Bündnis nach dem Krieg ſich nicht auflöſt, ſon⸗ dern von langer Dauer ſein wird. Bezüglich der wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen iſt zu wünſchen, daß ſie lich immer inniger geſtalten. Ich bin überzeugt, daß Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn weit davon entfernt ſind, vas türkiſche Reich als einen Gegenſtand der Ausbeutung zu betrachten, daß ſie vielmehr dazu beitragen werden, die Türkei wirtſchaftlich in die Höhe zu bringen. Hinſichtlich der Schlachten in Frankreich ſagte Hakki Paſcha: Einer der beiden Feinde, nämlich Frauk⸗ reich, kann eine vollſtändige und endgültige Niederlage erleiden. Aber man muß zugeſtehen, daß, wenn Frankreich auch außer Gefecht geſetzt wäre, Großbritan⸗ nien wahrſcheinlich noch den Krieg fortſetzen würde. Um nun den furchtbarſten und verbiſſenſten unſerer Feinde zu beſiegen, wird es notwendig ſein, ihn in ſeinem aſiatiſchen Reich zu treffen, wo die engliſche Herrſchaft auf dem Preſtige Eng⸗ lands beruht. Wenn die jetzigen großen Schlachten von einem vollen Erfolg gekrönt werden, ſo glaube ich. daß dieſer zu un⸗ ſerer Koalition ermöglichen würde, alle Maßnahmen zu tref⸗ fen, um Englandim Orient zu beſiegen. Es wird kein allgemeiner Friede ſein, ſolange England nicht wird Frieden machen wollen. Wenn aber dieſe Macht ſich ent⸗ ſchließt, den Kampf zu beenden, ſo glaube ich nicht, daß die Vereinigten Staaten von Amerika darauf beſtehen werden, 2————————ů—————————— ————————————— 2———————————————————— 8—— ——————— 8——————————————— —— —— — —— 2. Seite. Nr. 324. Maunheimer General⸗Anzeiger. AMbend⸗Ausgabe.) Montag, den 15. Jull 1918 den Kampf fortzuſetzen. Es gilt ſomit der Abſchlut des allgemeinen Friedens für gefichert, wenn der Krieg im Orient eine Niedertage Großbritanniens herbeiführen würde. Uach der Kriſe. Geheimnisvolle Deutungen über die Rücktehr des Kanzler⸗ ins Hauptquartier. Berlin, 15. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber die Gründe der Rückreiſe des Kanzlers ins Große Hauptquartier it in der Preſſe allerlei Geheimnisvolles zu leſen. Man hat in mißrerſtändlicher Auslegung einer Bemerkung des Schatzſekretärs vom letzten Samsſag von bevorſtehenden wichtigen Entſcheidungen gefaſelt. Andere wieder haben die Dinge ſo dargeſtellt, als ob der Kreislauf der letzten Kriſe Damit geſchloſſen ſei, daß Graf Hertling von der Oberſten Heeresleitung gekommen und nun wieder zu ihr zurück⸗ gekehrt wäre. Das alles iſt, wie wir unterrichtet zu ſein glauben. ein 2 falſches Bild der wirklichen Vorgänge. Zunächſt iſt es nicht richtig, daß zur Zeit im Hauptquartier bedeutſame Entſcheidungen bevorſtehen Eraf Hertling hat ſich. wie wir das ſchon hier ſchilderten, vor 14 Togen mit ſeiner Fa⸗ milie ins Große Hauptquartier begeben, um dort oder in der Nähe ſeinen Sommeraufenthalt zu verbringen. Er iſt dann, gewiß nicht übermäßig entzückt, am Donnerstag wieder nach Berlin zurückgekommen, iſt dann aber, ſohald die wichtigſten Geſchäfte erledigt waren, zurückgefahren. Wenn man ſchon will. kann man ſagen, der Kanzler iſt vom Kaiſer gekommen und wieder zum Kaiſer gefahren. Von der Ober⸗ ſten Heeresleitung in dieſem Sinne unter beſonderer Betonung zu reden, iſt ſchon um deswillen unangebracht, weil, ſoviel wir wiſſen, die Vertreter der Oberſten Heeresleitung zu der fraglichen Zeit garnicht im Großen Hauptquartier weilten. Herr von Hintze wird jeden Tag erwartet. Berlin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt noch nicht ſicher, wann Admiral von Hintze in Verlin eintrifft, um die Geſchäfte zu übernehmen. Im Auswärtigen Amt erwartet man ihn jeden Tag. Der Eindruck in Paris. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Juli(Pr.⸗Tel g..) Die„Bafler Nachrichten“ melden aus Paris: Die franzö⸗ ſiſche Preſſe in ihrer Geſamtheit erblickt in der Rede Hert⸗ lings ein Manöver, das bezwecken ſoll, die Entente zu einem Frieden ähnlich Breſt⸗Litowſk zu zwingen. Dieſer Per⸗ ſuch kann nicht ernſt genommen werden und wird durch die Tatſache gerichtet, daß der Kanzler Anſpielungen auf ge⸗ heime Verhandlungen machte. In der Hauptſache bezweckt die Rede Hertlings eine Beeinfluſſung der inneren Politik. Einheitlich verweiſt die Preſſe auf die bedeutſame Stelle, wo der Kanzler von der Aufrecht⸗ erhaltung des ruſſiſchen Friedens um jeden Preis ſpricht. Ein Uachwort. Die Nationalliberale Korreſpondenz ſchreibt: Die„Berliner Börſenzeitung“ hringt auf unſere Feſt⸗ ſtellung eine Erwiderung, der wir noch ein kurzes Nachwort wid⸗ men müſſen. Unſere Zweifel, daß bei der Berufung des Grafen Hertling zum Reichskanzler der Abgeordnete Erzberger zuſammen mit dem Staatsſekretär von Kühlmann für den Er⸗ ſolg der Berufung gewirkt habe, führt die„Berliner Börſenzeitung“ auf einen Mangel an Kenntnis der tatſächlichen politiſchen Vor⸗ gänge zurück. Sie ſtellt uns dabei eine Belehrung in Ausſicht, die demnächſt durch eine„hiſtoriſche und chronologlſche Darſtellung“ der damaligen Vorgänge erfolgen ſoll. Wir ſind auf dieſe Veröffent⸗ lichung ſehr geſpannt. Daß Herr von Kühlmann damals mitbemüht geweſen iſt, Schwierigtelten aus dem e zu räumen, iſt bekannt und von uns auch nicht beſtritten worden. Die Rolle des Abgeord⸗ neten Erzberger aber hat nach unſerer Kenntnis der Dinge durchaus nicht darin beſtanden, dem Grafen Hertling den Weg in das Reichskanzleramt zu erleichtern. Ob die in Ausſicht geſtellte, wahr⸗ ſcheinlich ſehr einſeitige Darſtellung jener Vorgänge den Beweis für das Gegenteil erbringen wird, warten wir zunächſt ab. Die Berliner Börſenzeitung gibt im übrigen zu, daß ihre aus⸗ wärtige Politik, wie ſie ſagt, nicht der nationalliberalen„Mehrheit“ entſpricht. Sie ſcheint alſo immer noch eine Fraltions⸗ oder Partei⸗ minderheit für ſich in Anſpruch zu nehmen. Wir wiſſen nicht, was ſie darunter verſteht. Soweit wir unterrichtet ſind, hat die Reichs⸗ iagsfraktion alle Beſchluſſe, die für das vorliegende Thema in Frage kommen, einmütig gefaßt. Wir ſehen alſo auch nichts von einer Minderheit. Trotzdem laſſen ſich Blätter, wie das Berliner Tageblatt und die Germania, die Gelegenheit nicht entgeben— wie ſich auch diesmal wieder gezeigt hat—, die Artikel der Berliner Börſenzeitung als nationalliberale Preſſeäußerungen zu zitieren. Daraus ergibt ſich ein vollkommen falſches Bild über die Auffaſſung, die tatſächlich in der nationalliberalen Reichstags⸗ fraktion und in der Partei berrſcht. Die Verliner Vörſenzeitung wird uns ſchon geſtatten müſſen, daß wir dem Irrtum, der ſich da⸗ 8 leicht einſchleichen könnte, entgegentreten, ſo oft die Gelegen⸗ heit es erfordert., Die Landung der Engländer an der Murmanküſte. Eiligſie Kriegsvorbereitungen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Die Schweider Blätter berichten: Daily Expreß erfährt, daß infolge der alllierten Landungen an der Murmanküſte der Kriegskommiſſar der nordruſſiſchen Gebiete ſeit 9. Juli die eiligſten Kriegsvorbereitungen angeordnet hat. Petereburg ſieht wieder unter dem Zeichen der Militärzenſur, ebenſo der geſamte Norden. Die Arbeiter und Bauern. die 1896 und 1897 geboren ſind, ſind für einen mindeſten ſechs⸗ monatigen Militärdienſt einberufen worden. Die Regierung hofft noch immer den Konflikt an der Murmanküſte gütlich beizulegen, iſt aber entſchloſſen, falls es nötig wäre, auch Krieg zu führen. m. Aeln, 15. Juli.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet aus Chiaſſo: Die Landung von Entente⸗ truppen an der Nurmanküſte wird in der italieniſchen Preſſe als Qinleitung zur Intervention in Ruß⸗ land be Auch Japans und Amerikas Vorgehen werde nun folgen. Corriere verlangt ein raſches entſchloſſe⸗ nes Hanideln, da ſich Deutſchland mit gewohnter raſcher Tat⸗ kraft gegen die nen Gefahr wenden werde. Archemgein in den Händen der Bolſchewikl. der„ 15. Juli.(Priv. Tel. g. Die er K—1 berichtet von der ſigen chen Grenze: B haben die Mitglleber der Sropligiel. —* in Be verhaftet und die Dun im Wolodga m n —— e. beſtdel ſec lutionãre in den 9 olſchewi m. Köln, 18. Zull.(Prin. Ta) Die Kslniſche Zei⸗ tung meldet: Seit eintenn Taom ien e ieeeg ein, die non neuen Fortſchritten der Gegenre⸗ volution in Rußland berichten. Dieſe durch das WB verhreiteten und meiſt einige Tage alten Meldungen ſtützen ſich nach den faſt ſtets gleichlauſenden Anfang⸗worten auf Berichte der örtlichen Preſſe. Sie ſind olſo nicht als amtliche Auslaſſungen der Sowietregie⸗ rung zu bewerten, haben aher trotzdem nach Lage der Sache einige Bedeytung. Denn wenn die Moskover Regie⸗ rung dieſe Berichte für unwahr oder doch ühertrieben hielte, würde ſie gewiß nicht zögern, die betreffenden Zeitungen zu maßregeln. Dadurch, daß ſie dieſe Art der Berichterſtattung über die Lage auch im Ausland zuläßt, entzieht ſie ſich der Notwendigkeit, ſelbſt amtliche Meldungen über die Lage zu geben, die für ſie in manchen Teilen des Landes immer ſchwieriger zu werden ſcheint. Das Vordringen der Verbandsmächte an der Murmanbahn, das nach den letzten Meldungen feſte Form angenommen hat, iſt von einer noch gar nicht zu überſehenden Bedeutung. Denn dieſer ofſene Bruch der früheren Verbündeten mit: der gegenwärtigen Regierung in Rußland muß alle gegenrevo⸗ lutionäre Eſeinente im Lande zum Kampf gegen die Bolſche⸗ miki herausfordern. Sohr ernſt iſt die Lage in Jaroslaw. Der Veſitz der Stadt iſt deshaſh wichtig, weil dort die eingleiſige Bahn Moskau⸗Archanzelsk die einzige Bomwperbindung der gegen· märtigen Hauytſtadt mit dem Weißen Meer iſt. Auch der Verluſt Ufas iſt für die Bolſchewiki ſchmerzlich. Denn die in einer mohlgebauten Gegend liegende Stadt iſt der Haupt⸗ ort des Higellandes, das ſich zu heiden Seiten der weiter nach Sibirien führenden großen Bahn ſenſeits der Wolga bis zum Ural hinzieht. Freilaiung der nerhafleten Reichsangelhürigen der Entente. c. Ron der Schweizer Grenze, 15. Juli.(Priv. Tel..) Corrierr della Sera meldet aus Petersburg, nach fünftägiger Abſyerrung von jedem Verkehr mit dem Aus⸗ land, iſt am Mittwoch abend den Kanſilaten in Petersburg der Drohtperkehr mit Moskau und allan anderen Ländern wieder freigegeben worden. Auf Antrag der Konſulate ſind die verhafteten Reichsangebörigen der Extente in Petersburg freiaelaſſen mworden. Nach allen aus dem Innern vorliegenden Nachrichten iſt der allgemeine Aufſtandgegen die bolſchewiſtiſchen Soyſet geſcheitert. Aus Pe⸗ tersburg gehen noch Truppen nach dem Norden ab. Die holländiſche Kabineilkriſe. Rolſerdam. 15. Juli. W7 B. Nichtamtlich.) Zu der Mel⸗ dung des Korreſpondenzhuregus, daß die Königin den Abgeordneten Prof. Dr. W. Noleus mit der Bildung des neuen Miniſteriums beauftragt hat, ſchreibt Naasbode:„Umſtände politiſcher Art werden nach dieſem Angebot, das um ſeiner Bedeuimig willen uns Katholiken ſehr befriedigen kann, wahrſcheinlich zu einem Kabinett der Rechten führen, Jedoch wird es durch die führende Mehrheit einer anderen Partei gebildet werden. Wir können kinzufügen, daß nach unſerer Bewertung dieſer Verlauf der Angelegenheit ſih auf die Tatſache gründet, daß die rechts⸗ ſtehenden Parteien nicht mehr als 50 Sitze erobert haben, ſo daß alle Folgerungen einer konſervativen Mehrheit in dieſem Falle nicht vollſtändig gezogen werden können. Damit iſt kei⸗ neswegs geſagt, daß nicht ein Kabinett der Rechten die Löſung dieſer Kriſe bilden werde. Trotzdem wird wohl die 3— der Kabinettsbildung nicht dem Monſignore Nolens, ſondern einem anderen Staatsmanne übertragen werden. Die Volksernährung. Brolſtreckung im neuen Wiriſchaftsjahr. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, haben wir auf eine gute Kartoffelernte zu rechnen. Dafür ſpricht der gute Stand der Kartoffelfelder. Außerdem haben die gehabt, daß ſich die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr ver⸗ größert hat. Es iſt alſo zu hoffen, daß uns der rbſt eine ähnlich gute Kartoffelernte bringen wird wie im Vorjahr. Dagegen iſt beim Brotgetreide jedenfalls nur mit einer Mittelernte — rechnen, da die Niederſchläge der letzten Wochen den— —— der voraufgegangenen Trockenheit nur teilwe ſe aus⸗ geglichen haben. Unter dieſen Umſtänden muß jetzt Vorſorge ge⸗ troffen werden, daß ausreichende Brotſtreckungsmittel vorhanden— damit nicht, wie in dieſem Zahr, in den letzten Mo⸗ naten vor der neuen Ernte eine Herabſetzung der Brotration not⸗ wendig wird. Als Brotſtreckungsmittel kommen in erſter Linie die Erzeugniſſe der Kartoffeltrocnun g in Betracht. rofeſſor Dr. Parow hat bei ſeinen Arbeiten zur Her tellung des K⸗Brotes e daß bis zur Höhe von 20 Prozent die Kartoffel⸗ fabrikate ohne Bedenken zur Brotſtreckung verwendet werden können. Eine Streckung mit 10 Prozent artoffelwalzmehl oder Stärkemehl ergibt jedenfalls, wie auch von der zuſtändigen amtlichen Stelle anerkannt iſt, ein nicht nur einwandfreies, ſondern auch gut Brot. In dem jetzt zu Ende gehenden Wirtſchaftsjahr ſt eine Brotſtreckung durch Trockenkartoffeln nur in beſchränktem Umfang durchgeführt, ſodaß die Herabſetzung derBrotration er⸗ ſorderlich wurde. Profeſſor Parow ſchlägt nun vor, um im nächſten Jahr ähiliche Schwierigkeiten zu vermeiden, daß ſchon jetzt im Wirt⸗ ſchaftsjahr 1918/10 die für Brotſtreckung mit 20 70 Kartoffelfabrikgte nötigen Kartoffelmengen vorgeſehen. Er dieſe Mengen mit 88 Millionen Doppelzentner. Schon vor dem! arbeitungsfähigkeit der Stärke⸗ und Trocknungsinduſtrie etwa 30 Millionen Doppelzeniner. Während des Krieges hat ſich die Zahl der Betriebe, die Kartofſelfabrikate herſtellen, ganz bedeutend ver⸗ mehrt. Es iſt mithin ohne Schwierigkeit zu erreichen, daß die erfor⸗ lichen Mengen von Kartoffeln für die Brotſtreckung verarbeitet wer⸗ den, wenn den Trocknereien und Stärkefabriken die erforderlichen Kartoffeln überwieſen und ihnen die für die Verarbeitung notwen⸗ digen Arbeitskräfte, Kohlen und Betriebsmaterialien belaſſen bezw. zur Verfügung geſtellt werden. Profeſſor Parow erklärt dies für eine dringende Notwendigteit, da die Unterlaſſung dieſer Vorſorge die größten Gefahren für unſere Volksernährung Folge haben könnte. Die Kartoffeltrocknerei hat bekanntlich auch den großen Vor⸗ teil, daß ſie die großen Verluſte an Nährſtoffmengen infolge der ge⸗ ringen Haltbarkeit der Kartoffel vermeidet. Gerade die letzten Wochen haben uns wieder die Bedeutung dieſer Verluſte vor Augen eführt. Von allen Seiten wird geklagt, daß ein erheblicher Prozent⸗ atz der noch dazu beſchränkten Kartoffelration durch Fäulnis wert⸗ los geworden war. Ukrainiſcher Juckerpreis und Süßigkeiten⸗Induſtrie. Aus der ukrainiſchen Zucker⸗Einfuhr wird noch Entſchließung des Kriegsernährungsamtes die Sützigkeiten⸗Induſtrie beliefert, die 8 ihren Hauptrohſtoff, den Zucker, im Rahmen der Ein⸗ Anbauprämien die Wirkung auf 25 Prozemt der früheren Verbrauchamengen zum e des ukrainiſchen Zuckers von.25 Mk. pro Kilogramm be⸗ zahlen muß. Auch die iſe der weiteren Rohſtoffe Kandisſiruyp und Stärkeſirup werden dhſe hohen Zuclerprelſe angeglichen. Infolge der bedeutenden Rohſtoffpreisſteigerung mußten auch die behördlich Richtpreiſe für Säßigleiten ſtaxk erböht werden, nämlich beim Kleinverlauf von Karamelbonbons auf.72 bis.20 Mk., je nach Quglitätsgruppon, auf.50 bis.92 Mk., Jondanis und Deſſertbonbons auf.92—.12 Mark und komprimierte Waren(Paſtillen) auf.02 bis.10 Mk. ro Pfund. Die Süßigkeiteninduſtrie, die ſchon bisher durch Son⸗ läge auf den ſtriegucer zur Verbilligung des Haus⸗ beitragen mußte, hat durch die neuen Aufſchläge der iege betrug die Ver⸗ Rohſtoffpreiſe künftighin ſehr bedeutende Laſten zu Guaſten der allgemeinen E tragen. Auch die Aufbringung der erforderlichen ſehr bedeutenden Vetriebsmittel wird bei den außerordentlich hohen Rohſtofſpreiſen künftig eine beſonders ſchwie⸗ rige Aufgabe der Induſtrie bilden.— Die letzte Rohſtoffbelieferung der Süßigkeiten⸗Induſtrie mit deutſchem Zucker erfolgte Anfang Mai; ſeitdem war die Zuckerzuteilung von der Verteilungsſtelle in Würzburg nach Verfügung des Kriegsernährungsamtes geſperrt, ſodaß die Fabriken ſchon meiſt ſeit Monatsfriſt ſtille ſtanden. Hieraus erklärt ſich der Mangel an inländiſchen Süßwaren im Handel. Auch die neue Freigabe ukrainiſchen Zuckers ermöglicht angeſichts des Fehlens faſt ſämtlicher übriger Rohſtoffe nur noch eine Herſtellung von etwa 15 Prozent der Friedensproduktion an Süßwaren.“(W2.) Letzte Meldungen. Die Beiſetung des Graſen Mirbach. Harff, 15. Juli.(BSB. Nichtamtlich.) Heute mo 10% Uhr fand in der Ahnengruft des alten ehrwürdigen echtes von Mirbach die Beiſetzung der Leiche des in Moskau ermordeten kaiſer⸗ lichen Geſandten Grafen Wilhelm von Mirbach in einfacher, aber würdiger Weiſe ſtatt. Die im Schloß aufgebahrte Leiche wor mit einem Tuch in den deutſchen Farben bedeckt. Zahlreiche Kränze waren am Sarge niedergelegt, darunter von S. M. dem Kaiſer und J. M. der Kaiſerin, vom Reichskanzler Grafen Hertling, vom Aus⸗ wärtigen Amt, von der ruſſſiſchen Sawjetregierung, von der bulgari⸗ ſchen und türkiſchen Geſandtſchaft in Moskau, von den deutſchen Offizieren in Rußland, ſowie von den deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland. Al⸗ Vertreter des Kaiſers war Oberpräſident Freiherr von Groote⸗Koblenz anweſend, als Vertreter des Auswärtigen Amtes Unterſtaatsſekretär Freiherr von Stumm und Geh. Lega⸗ tionsrat v. Baſſewitz. Ferner war eine Abordnung der Sowjet⸗ regierung, an der Spitze Generalleutnant Sergei Odinßow, erſchienen, eine Vertretung des rheiniſchen Adels, eine Abordnung der Münſterſchen Küraſſiere, denen der Verſtorbene als Reſerveoffi⸗ zier angehörte, und Regierungspröſident von Dalwigk⸗Aachen. Nach der Einſegnung im Schloß ſetzte ſich der Leichenzug nach der Kapelle in Bewegung. Der Pfarrer von Harff hielt die Beiſetzung⸗ anſprache, in der er des erſchütternden Ereigniſſes der Moskaner Mordtat gedachte und die Verdienſte des Verſtorbenen würdigte. Hünkirchen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Nach dem„Petit Pariſien“ erlitt Dünkirchen 159 Flie⸗ gerangriffe und 25 Bombardements dis zum 1. Juli. Außerdem wurde die Stadt 211 mal infolge deut ſcher Flugſtreifen in Nordfrankreich alarmiert. Engliſche Heeresergãnzung. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Lloyd George empfing am Dienstag die Führer der Parteien, ausgenommen die der Jrenpartei und des linken Flügels. der Arbeiterpartei und erklärte, daß England noch zu einer weitergreifenden Ergänzung des Heeres ſchreiten müſſe, wenn es entſchloſſen ſei, im kom⸗ menden Jahr 1919 den Krieg Zu gewinnen. Erkenntnis der Geſahr für Paris. c. Bon der ſchweizeriſcheen Grenze, 15. Juli(Pr.⸗Tel. g..) Der Züricher Anzeiger berichtet: Man verkennt im Heerlager der Entente die Gefahr für Paris nicht mehr. Naris iſt die Seele der franzöſiſchen Kriegsinduſtrie und damit die Seele des Widerſtands. plötzlich lehhaft gewordene Kampf⸗ tätigkeit in Albanien und Mazedonien bezweckt ledig⸗ lich, die Gefahr für Paris durch Anziehung deutſcher Truppen zu vermindern. Dem gleichen Zweck dienen die ruſſiſch⸗ſibiri⸗ ſchen Umtriebe. An der Salonikifront werden mehr und mehr griechiſche Truppen eingereiht, ſo daß dort die Möglich⸗ keit des Wiederauflebens größerer Aktionen beſteht. Amerikaniſche„Kriegführung“. Waſhington, 14. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Reutermeldung Der Betrieb von 19 feindlichen Verſicherungs⸗ geſellſchaften iſt geſchloſſen worden, ihr Eigentum wurde in behördliche Verwaltung genommen. Wilſon an Frankreich. Waſhington, 15. Juli.(W7B. Nichtamtl) Reuter meldung. Anläßlich des franzöſiſchen National⸗ feſtes ſandte Präſident Wilſon dem franzöſiſchen Volke eine Botſchaft, daß die Vereinigten Staaten ſtolz ſeien, mit Frankreich kameradſchaftlich vereint zu ſein. Telephon und Telegraph in Amerika unter Auſſichl. Waſhington, 14. Juli.(WZB.) Nichtamil.) Reuter⸗ meldung. Der Senat hat die bereits vom Repräſentanten⸗ haus bewilligte gemeinſame Reſolution angenommen, die den Präſidenten ermächtigt, Telegraph und Telephon unter ſtaatliche Aufſicht zu ſtellen. Amerikaniſch⸗lalieniſches Abkommen. Rom, 15. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Meldung der 95 0 Stefani. Auf Grund der Verhandlungen über ern vorläufige⸗ bkommen zwiſchen den ereinigten Stagten und Italien teilte der amerikaniſche Schatzſetretär dem italie⸗ niſchen Schatzminiſter mit, daß Meßregeln zur Verhinderung der Spekulation auf den italieniſchen Wechſe 10 Staaten getroffen ſeien, außerdem ſei alles, was mit den Ankäufen taliens zuſammenhänge, geregelt. Für den in Betracht kommenden eitraum würden ihm Kredite zur Verfügung geſtellt werden, um das Angebot in italieniſchen Lire oewäß de ge Heinſam feſtgeſetzten Bedingungen aufzunebmen. Das Akkommen iſt das Ergebnis von Verhandlungen zwiſchen beiden Regierungen, die durch den Präſidenten Wilſon u. ſeine Regierung im Geiſte guter Freundſchaft für Italien geführt wurden. Gs anzu⸗ nehmen, daß dank dieſes Abkommens der italieniſche ſich ſtändig beſſern wird. ——— Letzte Handels⸗Hackrichten. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 15. Juk. WIB) Auch zu Beginn der neuen erlin, Juli. W ——————— Si weise einzelnen etwas Eebhalter. Von Montanwerten waren Bochumer, Bismarck⸗ hütte und Fohenlohe höher. Soust sind noch Elelctrizititsaktien, Hirsch 8—— höher zu nennen, wogegen si leraktien niedriger en. waren vernachlässigt, Kolonialwerte zeitweise lebhafter. Starlre Nachirage zu iecdenen K K 1 unter Bevorzugung 3 Bhankaktien· Gesellschaft. Von Inckustriewerten Wurden im freien Verkehr Stöhr— nerei zu starh schwankenden Kursen und Nordceutsche Wollspin- market war Manrheimer Efehtenbörse. Für B.— machte 10— Für uereien Si Auflus zu hõ ursen Ab n———— en— 4 Ern. 1 ſest* Anilin, Benz, Emaillierwerke—— kabrik Fuchs, Zementwerke Heidelberg und Lnionwerke. Siudl als höler zu hezeichnen: Heilbrouuer tae VoAktien und Maunäime Veruichermg-ABEn in den Vereinigten elkurs zu wesentlich höheren Kursen ungesetzt. Der Renten⸗ unveründert. — 2 7 — SBg9SrSS S3229532S2323 2 Meee er **FFE C — —— 2829— 2—— — 22 82282 2 SS5S38SSSS SGSSSS8 Montag, den 18. Jun 1018. U gendwehr Mannheim, 4. Komp., 19: Schmid, auch wuſikoliſch der wertvollſte it Aauuheimer Ger ral-Anzeiger.(Adend · Ausgabe.) Nr. 884. 3. Seii. Nus Stadt und Lond. Die Endkämpfe der Jugendwehr des Kreiſes Maunheim die geſtern Nachmittag auf dem Waldſpielplatz des Turnvereins von 1848 bei der Station Seckenheim ausgefochten wurden, waren vom Wetter außerordentlich begünſtigt. 350 Jungmannen mit 50 Führern und eine zahlreiche—2 auermenge halten ſich auf dem wunderbar gelegenen Platz eingefunden. Die Endkämpfe ſelbſt, an denen ſic über 120 Mann, darunter eine ſtattliche Anzahl Feld⸗ grauer, eteiligten, nahmen einen guten und raſchen Verlauf und zeitigten ſehr gute Ergebniſſe. Je 25 Jungmannen konnten im Dreikampf und im Entfernungsſchätzen und den Meldeübungen mit Auszeichnungen bedacht werden. Kurz nach 6 Uhr wurde nach über dreiſtündiger harter Arbeit — Vertrauensmann der Badiſchen Jugendwehr für den Be⸗ 8t IV, Se. Exzellenz Neuber, die Sieger⸗ vorgenommen. In ſeiner zu Herzen gehenden An⸗ +2* an—— wies er darauf hin, welche Bedeutung und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Sro der leider wegen anderer Verpflichtunge Augenblick verhindert worden ſei, die Jungmannen des Kreiſe⸗ emndeim perfönlich zu begrüßen. Auch Exzellenz Graf von Kageneck der Vorſizende des badiſchen Zugendwehrausſchuſſes, als Vertreter des Sroßherzogs erſchienen war, gab dem Be⸗ des Großherzogs über ſein Nichterſcheinen Ausdruck. Ein — auf den deutſchen Kaiſer, den oberſten Kriegsherrn, bildete den n im letzten 4 der würdig verlaufenen Veranſtaltung. Richt merwähnt wollen wir laſſen, daß Sprünge am Sprung⸗ tiſch der Turner des Turnvereins Man* von 1848, unker her Seitung ihres bemährten Turnwarts Hermannh die Pauſe iſchen den Endkämpfen und der Fertigſtellung der Berechwince der Wettkampfergeb in wunderborer Weiſe ausfüllten. Reicher Beifall lohrite die ſtaunenswerten Leiſtungen. Bon den bei den Wettkämpfen Erſchienenen nennen wir noch den Konunandeur des Standortkommandos, Herrn Oberſt Bock, den Kornmandeur des.⸗B. 110, Hauptmann Boeker, als Vertreter des Herrn Naior Fritſcht vom.⸗B. 40 Herrn Adſutont Hofmann, viele der hieſigen Garniſon Herrn Gr. Landeskommiſſär Sch. Etemm, Herrn Polizeidirektor Geh. Nat Gräſer, Herrn Oberamtmann Hartmann von Weinheim, die Direktoren Der bieſigen Mittelſchulen, Herrn Geh. Rat Caſpari, Herrn Geh. Nat Dr. Roſe, Stadeſchulrat Geh. Rat Dr. Sicinger, den Vorſtand des Turnpereins von 1846, an ſeiner Spitze Herr Direiior Kermas. Sieger im Dreikampf: MRez. Paul, mit 97 Punken, Chriſtophel, Georg 86, Fanz. Heinrich 85, ſämtlich vom Turnverein Mannheim von 1846; [Schwebel, Fans, von der Jugendwehr Leutershauſen, 82: Schmidt, Ullfred, 73. Voigt, Willi, 73, beide vom Turnverein von 1846; Maier, Eugen, von der Jugendwehr 72: Kolt, Herbert, von d. Jugendwehr Weinheim 71; 8 15 Eruſt 70, Rumſtadt, Kurt 70, Schwarz, Hans, 70, itsergahn, Walter, 69, Schröder, Richard, 50, Freff, Sew ſämtlich vom Turnverein onbes, Adam, Jugendwehr Mannheim, 5. Komp., 68: Beck, Franz, Jugendwehr Weinheim 68; Kippenhahn, Jugendwehr Heddesheim 68; Erb, Ludwig, Jugendwehr Hemsbach 68; Kreis, Franz, Turnverein Mannheim von 1846 68: Häfner, Emil, Mannheim von 1846; ehr Mannheim, 5. Kompagnie 683; Lehmann, Friedrich, 8 Weinheim 67; Erny, Wilhelm, Turnverein Secken⸗ 8093 85:— ge 2— +24——* Se—— ann, Jugendwehr Hockenheim 65; nch, Ludw en* Bleſtadt mit 64 Pimkten. Steger im Entſernungsſchätzen und den Melbeübungen: Hauck Artur, von Jugendwehr Mannheim, 5. Komp., mit 2 Punkten; Zinkgräf., don Jugendwehr Weinheim, 22; Beck Franz, von Jugendwehr Weinheim, 28; Siegel Fritz, von Jugandtwehr Schwetzingen, 28; Metz, 21; Schwarz Hans, ; Freff Franz.); Schmidt Alfred, 20; Hiller Karl, ſämilech vom Turnverein Mannzeim von 1846, 20; Lehma nn, von Jugendwehr Weinheim, 20; Silberzahn Walter, 20; Schröder R. 20 Kreis Frz,, ſär H. v. Turnd. Nöm. d. 1846, 20; Zimmern, Jugendwehr Mannheim, 1. Komp.,— Hoppe, Ju⸗ ax, ndwe Mannheim, 5. Komp., 19: Burger, Karl, Jugendwehr——— 19: Köhler, Auguſt, Jugendroehe Mannheim,§. Komp, 19; Fanz, Heinrich, Georg, beide vom Turnverein Mannheim von 1846, je 19: Oppenheimer, Jugendwehr Mann⸗ heim, 1. Komp., 19; Schwebel, Hans, Jugendwehr Leutershauſen, 19; Rabeneick, Johann, Jugendwehr Mann 5. Komp., 18; Bondes, Adam, Jugendwehr M 8.., 18; Voigt, Wick, Turnverein Mannheim von 1846, mit 18 Bunkten. 7. „ Bom Badiſchen Militärvereinsverbande. Dem Geſchäfts⸗ bexicht des Badiſchen Militärvereinsverhandes für 1917 entnehmen wir folgende Am 31. D 1917 betrug die Stärke des Berbandes: 5 Ehrenmitglieder, 182 Einzelmitglieder, 55 Ga.⸗ verbände mit 1572 Bereinen in der Stärke von 112151 ordentlichen, 8415 entlichen, 2902 Ehrenmitgliedern, ſomit Geſamtſtärke 128 656 Miiglieder. Von dieſen Wd 451 zum Heeresdienſt ein ⸗ gezogen. Die Geſamtzahl der ieder hat ſich in 1917 wieder um 5088 verringert. Das Vermögen des Verbandes betrug am 1. Jauuar 1917: 1886 725 Mark(gegen 1916 eine Vermehrung von 188 400.50 Mark). 8 Ausgeichnung von Jubilaren. Bei Gelegenheit des Geburts · tages des Groß konnten aus dem Betriebe der Spiegel⸗ manufaitur Waldhof folgende 88 Beamten und Arbeiter Ertüchligung die Jugendwehr gabe Hurra den für mehr als Wjährige ununterbrochene Tötigkeit mit der ſilbernen hrenmedaille und dem Ehrendiplom des Verbandes Südweſi⸗ deutſcher Induſtrieller ausgezeichnet werden: Abka Joh. Bapt., Annemeier Peter, Veckenbach Adam, Bitz Hermann, Diehl Valentin, Dubail Joſef, Gebhardt Jalob, Hackmaier Friede., Hermann Peter, Kretzler Albert, Krug Johann, Mayer Michel, Remmele Friedrich, Siffling Ludwig, Straub Joſef, Wagenmaun Karl, Weick Leopold, Weickgenannt Jakob, Wilſer Anton, Wöllner Johann, Wormer Iyſef, Zink Joſef, Baumbuſch Otto, Beauſſencourt Wilhelm, Beck Georg, Beckenbach Theobald, Betting Joſef, Birfenmayer Peter, Bitz Karl, Brauch Karl, Bugert Andreas, Büttner Seb., Cawein Georg Decker Johann, Dennhard Chriſtian, Dennharb Wilhelm, Emmert Ferd., Fink Wilhelm, Frankhauſer Eugen, Gabler Adam, Gallier Andreas, Gerard Ludwig Graſſel Stefan, Groyp Joſef, Hamm Johann, Haut Hermann, Haut Johann, Heck Karl, Herzog Anton, Hörner Aug., Hörner Johann, Hornſper⸗ Karl, Ingold Heinrich, Jutz Joh. Bayt., Kempf Hch., Kempf Johann, Klein Jakob, Klemmer Val., Knopf Phal., Koch Johann, Krämer Ebuard, Kraus Karl, Kretzler Jaſob, Lang Anton, Leippe Wilhelm, Machauer Andr., Mackemull Andreas, Mauer Bernhard, Mayer Phil., Muller Frz, Oehl Markus, Rarh Franz. Kapp Edmund, Rieg Joſef, Rihm Hch., Samsiag Johann, Schweigkaffer Phil el noman. Simon J. Bapt., Sommer Ad., Sponnagel Albert, hall Adam., Schlayer Fricbr., Schmoll Gcorg, Theilmann Friehr., Vatter Johann, Win⸗ gerter Fakob, Zahnleiter Abam. 8 Der Fürſorgeverein ſür geiſtig zurückgeblicbene Kinder hieh am 7. Juni ſeine MNitgliederberſammlung ab. Der Berein bezweckt die Sürſeeh für die in den Hilfsklaſſen der Volks⸗ ſchule untergebrachten Schwachbefähigten in Bezug auf Pflege, Kleibung und Nahrung, Vermittlung von Lehr⸗ und Arbeitsſtellen, Schutz und Hilfe über Schul⸗ und Lehrzeit hinaus und ſchließlich die Unterbringung Erwerbsunfähiger in geeigneten Erziehungs⸗ und Verſorgungsanſtalten. Jedem Klaſſenlehrer ſtehl eine Vor⸗ ſtandsdame zur Seite, die ſich mit dem Klaſſenlehrer der Unter⸗ ſtützungsbedürftigen annimmt, Aus dem Jahreshericht ſei hervor ⸗ gehoben, daß ſich der Verein mit der Bitie an den Herrn Ober⸗ bürgermeiſter getwandt hat, die Frage zu prüſen, ob ſich nicht ein anbwirkfchaftficher Betrieb der Stadtgemeinde ſo ein⸗ richten laſſe, daß nach dem Vorgang anderer Städte, wie Frankfurt, Höln, Breslau, darin ſchulentlaſſene Schwachbegabte zu nützlichen Landarbeitern ausgebildet werden fönnten. Erfreulicher⸗ weiſe erhielt der Vereinsvorſtand den Beſcheid, daß die ſtädtiſche Behörde dem Vorſchlag anläßlich der Uebernahme des Bronnacker⸗ unb des Dörnishofes näher treten werde. Keimatbienſt— Ortscusſchuß Lindenhoſ. In der letzten, mäßig beſuchten Verſammlung lentte Herr Gefr. Neher die Auf⸗ ſeiner Zuhörer auf das von ihm gewählte, in gegen⸗ wärtiger Zeit beachtenswerte und inſtruktiv behandelte Thema: „Amerika als Feind“, während Fräulein Lotte Bernauer unter Begleitung von Herrn Fritz Lehmann einige Lieder vor⸗ trug. Am kommenden Miitwoch(17. Juli) wird Herr Oberarzt Dr. med. W. Horber von Sandhofen ſyrechen über: Krieg und Nervoſität“. Fräulein Minſia Karl⸗Huber, Herr Hauptlehrer Ludwig Gaber und Herr Hauptlehrer Oskar Schlageter von hier werden den künftleriſchen Teil des Abends beſtreiten. w. Marktwanderung. Mit dem heutigen Tage traten neue Höchſtpreiſe in Kraft. Von der Preisbeſtimmung friſch erfaßt wur⸗ den Hohnen(grüne— 60 und* 70 Pfg), Heidelbeeren Heeheen 60 Pfg.), Pſirſiche(.60.) und Frühbirnen(1.). Die beiden letzteren ſind lediglich Richtpreiſe. Für Gelberüben ohne Kraut iſt der Preis von 40 auf 30 Pfg. herabgeſetzt und ſtatt den bisherigen Richtpreisbeſtimmun treten hier die der Höchſtpreis⸗ verordnung in Geltung. Bei Wirſin jetzt der Richtpreis 50—40 Pfg., in Ludwigshafen 25 Wic ei Rhabarber iſt man hier bei einem Richtyreis von 25 Pfg. geblieben, Ludwigshaſen hat kürzlich den Höchſtyreis hierfür um 5 Pfg. auf 80 Pfg. heraufgeſett. Diſe aßnahme würde ſich vielleicht auch für hier empfehlen, denn, wie der Erfolg lehrte wurde drüben das Wachstum durch die Preis⸗ erhöhung ſehr günſtig beeinflußt. Abgeſehen von den ſtädtiſchen Stönden iſt Ren. 8 Uhr Rhabarber auch ſonſt auf dem Markte pielfach zu ſehen, fragt man darnach, ſo iſt er eben„verkgaft“. Die Bohnenzufuhr hat etwas nachgelaſſen, dagegen war das Angebot in Gelberüben heute geſteigert, namentlich die Zeiskämer Weſiger kamen mit großen Mengen angefahren. An Weißkraut, Wirſing, beſtand kein Mangel, auch Mangold ſieht man ſeht wieder des öfteren. Die Salatanlieferung läßt ſich etwas gülnſtiger an. Rettich und Radieschen dagegen werden ſeltener und teurer. An Doſt ſah man ziemlich viel Pfirſiche, während die Frühbixnenlieſe⸗ ranten mit dem Richtpreis anſcheinend noch auf dem Kriegsfuß ſtehen. Bei der Stadt herrſchte geſtern eiß überaus ſtarker S kehr. Es gab markenlos: Pfirſiche zu.60., Frühbirnen, Früh⸗ äpfel, Türk Kirſchen und blaue Pflaumen zu 80 Pfg. das Pfund. Der Abſatz ging flott vonſtatten, im ganzen wurden eiwas über 50 Zentner ausgewogen. Poſtzeibericht vom 15. Juſi(Schluß). Zuſammenſtoß, Am 18. d.., nachntittags, erfolgte auf der in der Nähe des Bahnüberganges der Preuß.⸗ Heſſ. Bahn ein Zuſammenfloß zwiſchen einem Kraftwagen und dem Einſpänner⸗Milchwagen eines Milchhändlers von Käſectal Per⸗ ſonen wurden hierbei nicht verletzt, auch wurden beide Fahrzeuge mur leicht Unfälle. Beim Verladen von Kiſten auf einen Laſtwwagen in einem Fabrikhoſe auf dem Lindenhof ſtürzte am 12. d. M. ein 25 Jahre alter lediger Taglöhner von Frieſenheim rücklings vom Wagen herunter und zog ſich dabei am Koyfe und Arme erheb⸗ liche Verletzungen zu.— Am glei Tage, nachmiktags, brachte eine 21 Jahre alte, ledige Fahrikarbekterin von hier in einem Fabrikbetriebe an der Friedrichsfelderſtraße die rechte Hand in eine Kreisſäge und erlitt dabei bedeutende SSgen—— Auf der Straße vor E 3. 20 wollte am 13, d.., nachmittags, der 11 Jahre alte Sohn eines im Rangierbahnhof wohnenden Weichen⸗ ee, wärters auf einen in der Fahrt befindlichen Rollwagen 8 Hierbei geriet er mit dem rechten Fuß unter ein Wagenrad, ihm die große Zehe abquetſchte.— Eine 33 Jahre alte ehefrau ſtürzte am 48. d.., nachmittags, beim Fen folge cines Schwindelanfalles aus ihrer im 3. Stock des Hauſes Waldhofſtr. 12 gelegenen Wohnung hinab in den Hof. Sie hierbei erhebliche Verletzungen an Koypf, Brüſt un Kücken zu.— In dem Fabrikanweſen Induſtrieſtr. 43 geriet am gleichen Tage, vormittags eine 17 Jahre alte Fabrikarbeſterin vom Edingen mit der rechten Hand in eine— welche ihr den Daumen quetſchte. Sämtliche Verletzten mußten ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Treibriemendiebſtahl. In der Nacht zum 18. Jus pürde aus einer Fabrik auf dem Lindenhof eine 21 Meter 18 Zentimeter breiter und doppelt liegender, zuſammeng Ledertreibriemen von unbelanntem Täter entwendet. Ertrunken iſt der ledige, 21 Jahre alte Schiffsheiger Albin Zeng aus Oberborlar beim Baden im Rhein hier. Seine Lei iſt noch nicht geländet. Er iſt nur mit Badehoſe bekleidet. Nähere Beſchreibung iſt unbekannt. Verhaftet wurden 24 Perſonen wegen verſchiedener f barer Handlungen, darunter 5 wegen Diebſtahls, 2 wegen handels und eine wegen Geheimſchlachtung. Berbandslag pfälziſcher Erwerbs· und Wiriſchaſts⸗ genoſſenſchaſten. Neuſtodt a.., 18. Juli. Hür den 6“ e die 4. Kriegstagung, ſind wieberum zwei Tage vorgeſ wordeu. Am erſten, dem Samstag, wurden die Angelegerheiten der Hanbwerkergenoſſenſchaften keſprochen. Es waren über 100 Genoſſenſchaften antveſend, aln in zem mit Blattpflanzen geſchmückten Saale des Saalbaus um 8 Uhr nachmittags der Berbandsdirektor, Herr Geh. Juſtigrat Schuken (Zweibrücken), die Beratungen eröffnete und beſonders die Ehren, gäſte begrüßte, u. a. den Vertreter des Kgl. Staatsminiſtertums und dr Kgl. Regierung der Pfalz, Neg.⸗Rot Riederer Auf Vorſchlag des Bankdirektors Saul(Neuſtadt) wurde das gebildet mit Juſtizrat Schuler al⸗ Vorſigenden. Dieſer erſtatten ausführlichen Bericht über die Entwiklung der 83 werkergenoſſenſchaften in der Pfalz. Der zählt jetzt 12 Handwerkergenoſſenſchaften unt einem über die gange Pfalz verbreiteten Wirkungskreiſe, 4 Einkaufsgenoſſenſchaften der Bäckermeiſter in Grünſtadt, Kaiſerslautern, Neuſtadt und Pirma, ſens, für die betr. Städte und deren Umgebung, und die ſchon 1009 gegründete Häutererwertungsgenoſſenſchaft in Saarbrücken, die im laufenden Jahre dem Verbande beigetreten ist. Das Jahr 19 hat bei den Einkaufs⸗ und Lieferungsgenoſſenſchaften in der Mii⸗ gliederzahl, im Umſatz und im Reingewinn einen er⸗ reicht, weil erſt in dieſem Jahre die an die Genoſſen überr tragenen Heereslieferungen voll zur Geltung kamen. Die Friedens⸗ it wird zwar an Heereslieferungen weniger, dafür aber wieder ufträge von andern öffentlichen Stellen(Staat, Diſtrikt, Gemeinde bringen. Außerdem aber werden dieſe Genoſſenſchaften mit guten Erfolg ihre Haupttätigkeit auf einen gemeinſauien günſtigen Ein⸗ kauf verlegen. In ſeinen weiteren Ausführungen hob der Redne die Vorteile hervor, welche die Provinzialgenoſſenſchaften kleinen örtlichen Genoſſenſchaften beſißen. Ganz ae ins Gwicht, daß der Konkurrenzneid unter den Borſtands⸗ und 154 an würe ſichtsratsmitgliedern in Wegfall komme, wenn dieſe nicht und demſelben Ort anſäſſig ſind. Die Bäckereigenoſſenſ den ſich erſt bei Wiederkehr normaler Verhältniſſe entfalben ünnen, Die Kreditgenoſſenſchaften könnten den Sonen auf Grund ihrer Erfahrungoen auf genoſſenſchaftlichem und ſchäftlichem Gebiete mit Rat und Tar an die Hand gehen. Die— ziſche Handwerkskammer hat durch ihr—— Sur mittlung zwiſchen Heeresverwaltung und Handwerkskammer recht anſehnliche Arbeitsaufträge für das pfälziſche Handwerk herein · gebracht. An Stelle dieſes Verdingungsamtes ſoll jezi eine geeig⸗ nete Wirtſchaftsſtelle geſchaffen werden durch Gründ einer G⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung unter dem Namen wirtſchaftsverband“, der aus der Handwerkskammer, dem Verhau der Gewerbevereine und Handwerlervereinigungen, dem Gewerhe⸗ muſeum und dem Verband der Kreditgenoffenſchaften—9— Zum Schluſſe ſeines 8 empfahl der Herr Geheimr fallſige Streiligkeiten durch den Aufſichtsrat und im Falle des Riß, lingens durch ein Schiedsgericht entſcheiden zu laſſen. Nachdem noch Herr Lorenzen⸗St. Jngbert den Bericht über die— bei den———— erſtatdet hatte, hielt Herr Lerſchert(Wiesbaden) einen über„Erfahrungen mit Hanbwerkergendſſenſche ten“, wobei er beherzigenswecte Ratſchläge für die Weiterentwicklung der beſtehenden Handwerkergenoſſenſchaſten An der ſich Debatte beteiligten ſich Geh. Rat Uk⸗ berti, Geh E g.., Ban⸗ direktor Saul⸗Neuſtadt, Reg.⸗Rat Riederer, welcher wirkung der für die Hebung des gewerblichen eichen⸗Unterrichts in der Pfalz erbat, Lame i⸗Swei⸗ ——.— keut der ſeuschet 8 ſchen o 8. 9 deutſchen Ze einkaufsgenoſſenſchaft anſchnitt, Obermeiſter Müller⸗Neuſtadt, Sekretür ernard von ber—— kammer u. der Vorſitzende des württembergiſchen Laudesverbandes, Herr Fiſcher aus Stuttgart, welcher einer ung ber als ew ur kapitaliſtiſchen Ind das ——— 0803 die Serband eiträge ie folg eſetzt: für zu 1000 erlös 0 5 10 eh von 25 Mark und Höchſtgebühr von 150 Mark. Handel und Industrie. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Schlußkonzert der Hochſchule für Muſik. (Abſchied des Direktors Prof. Zuſchneid.) Die günſtigen Eindrücke, die wir von den diesjährigen Schluß⸗ produktionen unſerer Hochſchule für Muſtt 2 ᷓ 35—— ſich in dem S das am Samstag Abend im vollbeſetzten Sdale des Ballhauſes fand, zu einem hocherfreulichen Geſamt⸗ bilde. Die überreiche ˖—— nete nicht weyiger als fünf Konzertwerke, darunter vollſtändige Konzerte, ein Konzert⸗ 9 ,eine Arie und einige Schubertlieder, ſowie Beethovens.dur⸗ manze. Sn Werke mit Ausnahme der Schubertlieder, die Herr avier üete, wurden mit Begleitung des Orcheſters itgliedern der Hoftheaterkapelle, aus Lehr⸗ kräſten und— der Anſtalt beſtand. Daß mit einem aus ſo verſchiedenen Elementen beſtehenden Enſemble nicht der höchſte Srad von mheit, Anſchmiegſamkeit und Dezenz erreicht werden kann, i und ändert nichts an dem Verdienſte des Herrn Direktor Rehberg, der erfolgreich bemüht war, ſeine Intentionen dem unterſtellten Or zu übert⸗agen und zwiſchen Soliſt und Begleitung ſtets den innigſten Kontakt zu wahren. Glef mit Beethoven's Cmoll⸗Ko Op. 87 1. Satz gab ſeine erp eine vollgültige Probe ihres pianiſtiſchen Talente, ihrer —9— Reife 2 823—— Nicht ganz 0 r— 8 ringt für Mendels⸗ Eaber dam ſie eig e von i und techniſche Reife mit. fehlern wiederholt aus dem Konzept. Warum ließ man die len? Am beſten da⸗ nicht beſſer von Noten ſpie⸗ elang ihr— 50 ndo, das flüſſig ge · boten wurde. In 2 Reinecke's formſchönen, nicht ſehr inhalts⸗ Fis⸗moll⸗Konzert Op. 72 ſand die Ausführende Gelegenheit, reiſe Spielſertigkeit,—11 2 und—.—.—9 baren. Namenilich zeigte ate, Rer Der Ausführende von Schu⸗ mann's A⸗moll⸗Konzert Op. 54 iſt unter dem jungen Pianiſtennach⸗ der Hochſchuie ohne Zweifel einer der begabteſten und fleißig · ſten Eleven. Schon jotzt kennzeichnet das Spiel eine überraſchende Reiſe der Auffaſſung und ſichexre Beherrſchung des Techniſchen. Und wenn der Vortrag ſich noch etwas verinnerlicht hat, darf ſeinen Darbietungen getroſt das Prädikat„künſtleriſch“ geſpendet werden. Liſzt's Es⸗dur⸗Konzert bildete den krönenden Abſchluß des Abends und ſeine Interpretin bewies, ſoweit ich der Wiedergabe onwohnen konnte, geſchmackvolle Phraſierungs⸗ und ſichere e Mit erſtaunlicher Sicherheit und ungewöhnlichem Feuer wurden die techniſchen und muſikaliſchen Schwierigkeiten bewältigt. Die Leiſtung berechtigt zu den ſchänſten Hoffnungen. Aus der Geſangsklaſſe Keller ſang eine Schülerin mit ſchön ausgeglichener, metalliſch kräftiger Stimme die Arie der Agathe„Wie nahie mir der Schlummer“ aus„Freiſchütz“. Die Arie zeigie ein hübſches Legato, die rezitativiſchen Teile erfreuliche Texiklarheit. Und dieſe Vorzüge eröffnen der Sängerin eine günſtige Perſpektive, namentlich wenn es ihr gelingt, den Stimmklang noch eiwas zu veredeln und zu verfeinern. Für eine erkrankte Schülerin ſang eine andere aus der Geſangoklaſſe Korſt und unter deſſen pianiſtiſcher Aſſiſtenz einige Schubert'ſche Geſänge. Die Tonbildung ifk noch nicht abgeſchloſſen und die Ausdrucksfähigkeit darf ſich vertſeſen, aber Ein⸗ füßlungskunſt, Vortragsgeſchmack und eine ungewöhnliche Muſika⸗ lität ſchufen ſchan jetzt im und„Wiegenlied“ höchſt beachtenswerie Leiſtungen. Die Beethoven'ſche Fedur⸗Romanze war eine Wiederholung aus dem 12. Vortragsabend(vom 6. Juli). Und wenn dem begabten und ſtrebſamen Schüſer der Violinklaſſe Ru py geſtern der frühere Erfolg nicht ganz ireu blieb, ſo lag dies wohl daran daß er ſich an die Orcheſterbegleitung eiſt gewähnen muß. Die Schlußproduktion bildete zugleich das Abſchiedskonzert für Herrn Direktor Zuſchneid, der das Kunſtinſlitut elf Jahre mit weitſichtigem Blick, unermüdlichem Fleiß und großer Hingabe geleitet hat und ſich minmehr nach der wohlverdienten Ruhe ſehnt. Als Sprecherin der dankbaren Schiülerſchar erſchien während einer Pauſe Paule Levi auf dem Podium und gab den Gefühlen der Dank⸗ harkeit, Treue und Verehrung gegen den ſcheidenden Direktor in ſchönen Verſen und duftigen ngebinden ſichtbaren Ausdruck. Herr Juſchneid donkte ſichtlich hewegt Und wünſchſe ſeinen Schülern Glück und Segen. Auch wir wünſchen dem verdienſtvollen, Muſiſpädaoogen nach Tagen raſtloſer Täligkeit einen ſchönen Lebensabend. F. Al. Deutsche Emaillewaren nuch der Ukraine. 1 Wirch, Warenfabriken und der Regierung Verhandlungen rur Se Gebicten. Während Oesterreich-Ungarn hervits echebliche von Emaillwaren austführen konute, war dies dem deutschen werbe aus Mangel an Rohstofien micht der besonderen V. cher und für den erwei Warenaustzusch mit dem Osten. i von Rohstoflen, namentlick von Blechen, au den Ver⸗ baud deutscher Emaillierwerke, dem die Verteilung obüiegt, cie Herstellung von zur Ausfuhr bestimmten Waren ertcigen. Frnnlturter Wertpapierbörse⸗ 18. Juli.(Pr.⸗Tel. chn.— bei Ba, inu neuten Börsenwoche an 80 zeigt sich wiederum Kl ds Anlagehedtirinis dea Publikums auhält. Die Hel c5 Gesambmarktes kennzeichnete sich daher ak und aul einzelnen Markigebieten war das Geschäft zuns halter. Das zeigte sich vor allem in Speziabwerten. Deutsche W. Kaen bei erhehlicher Steigerung um, nahmen allerdings im Ver⸗ auf eine schwanbende Ilaſtung ein. Schr ſeste Tendenz*— auch die anderen Wollaktien und Spintereien, erheblich Waten Elsässisch-Badische Wolliabrik, ferner Tri Besig· heim, Von Montanakiien erzielen Phönix Bergbau—— sonst waren diese Werte rithig bei behaupteter Tendenz. Eleltrig⸗ tätsaktien und die Werte der chemischen ludustrie fanden größten⸗ teils bei unveräncerten Kursen Aufnahme. Etwas reger Badische Anilin umgesetzt, Kaliaktien schwächten sick ah. Holeumaktien verkehrten in ſester Heltrig. Schiflahrtsaktien katten leine erheblichen Ahweichungen ru verzeichner.——— bager ruhig. Fahrzeug Eisenach wurcen zu böheren Kureen geira ul dem Rentenmarkt hlieb die Stimmung iest. Am Nonuten⸗ humten 4 markt fanden Japaner, Chinesen Sicli beiestigen. Am Einlieitsmarkt war ſeste runcsfmmuein. herrschend. Maschinenfabrik EfBlingen ehr ſest, Gebr. Junghans nubig besser. Die Börte schloß Kst. Privatdiskont 4 Klrveben zwischen den deutechen Erie. N N rN 3 0 NN 9 * 3 0 * 19 39 1 ———— ** ——— 4. Seite. Nr. 324. Milchhändler zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Neckarau. Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die überaus schmerz- Rche Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen geiallen hat, am abend um 10 Uhr meinen innigst geliebten Mann, unsern Ueben, rreubesorgten Vater, Großvater, Schwiegervater u. Bruder, Herrn Peter Zieg nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren u. 6— Mannhcim-Neckarau(Katharinenstr. 20), 15. Juli 1918. In tiefstem Schmerz: Frau Christina Ziegler Emil Ziegler 2. Zt. im Felde Greichen und Julius Fritz Koch z. Zt. im Felde u. Familie Martin Hock z. Zt. i. Felde u. Familie Philipp Rinklef und Kinder PaulBcier z. Zt. i. Garnison u. Familie. Beerdigung Mittwoch, nachmittag ½5 Uhr, von der 1 ler Monaten daß unsere gute Mutter, Frau rasch von uns geschieden ist. Die Beerdigung Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, Helene Fendrich nach kurzem aber schwerem Leiden unerwartet Mannheim(U 6,), 15. Juli 1918. In tiefer Trauer: Elsa Weiß Walter Weiß Irma Mang Willi Fendrich ſindet Dienstag, 4 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. mittag um 3041 a Pafé, Konditorei Hohenzollern R N◻.. PSLMmerer acbmittan- Aud Aherdkonzarte ab 1. Juli 1918, mit neuer Besetzung. 9to Martin Oswald 0 4, 13. Siattes. 3 7 Verkäuferinnen oder 0 Verkäufer 9 (evtl. auch Kriegsbeſchädigte) 9 9 möglichſt aus der Eiſenwarenbrauche, für ſſofort oder ſpäter geſucht. Handſchriftl. An⸗ 4 gebote mit Gehaltsanſprüchen, Zeugnisabſchr. ꝛc. unter 3. M. 455 an Rudolf Moſſe, Mann⸗ 6. heim. GS—————— SSS———————— C7 —— Wir suchen zum sofortigen Eintsitt auf Kriegsdauer eine geübte a10 Kageineuschreiberis Gr. Notariat—V. B 4, 1. Handlungsgehilfe(in) kür sofort oder später von elektrot. Grosshandlung ge⸗ sucht. Stenographie und Maschinenschreiben ver⸗ langt. Angebote von Be⸗ werbern, welche mit den Büroarbeiten vertraut und an flottes, selbständiges Arbeiten gewöhnt sind unt. Angabe von Gehaltsan⸗ sprüchen und Eintrittster- min erbeten unter H. H. 83 an die Geschäftsstelle ds. 3063a gesucht Gu19 Pfalz-Werke, Speyer a, Rh. *— und Cousine im Alter von 18 Jahren. Die tieftrauernden Famiie Joser Die Beerdigung fndet am Dienstag, Zus statt. ziskuskirche in Mannheim-Waldhof. Am Samstag entschlief sanft, wohlversehen mit den kl. Sterbesakramenten, unsere liebe Tochter, Schwester, Nichte Fräulein Wilhelmine Wonka MANN HEIM-WALDHOF, Zenstott 11. Karolina Wonka Woe. Wilhelmine Flscher Wwe. Rachmittags 4½ Unr, von der Mannheimer Friedhofskapelle Das Seelenamt am Dienstag früh? Uhr in der St. Fran⸗ Hinterbliebenen: Ostermann den 16. Juli 1918. 3077 7 WMarga Poulet Eruſt Benſinger — Berlobte Diasõaben Maunßeim — Prieariehs-Ring 0 G 8 Bei Fliegerangriffen wende man sich an die Mannheimer Rolladen- U. Jalousien-Reparaturwerkstätte von Fritz Kkraushaar, Schlossermeister Telephonruf 678s. Wohnuns: Alphornstrasse 25. Werkstätte: Pflügersgrundstrasse 16. Schnellste u. prompte Erledigung. Lasda leli bin ünter 10189 Nr. 6798 —3— Velephonnetz—— Fritz Kraushaar Hammheimer Rolladen- und Jalousien⸗ Reparaturwerkstätte. Prima Glaserkitt in weiss, gelb und braun, in 25- und 50-kg. Dosen, jederzeit sofort lieferbar. Beste Qualität. Telephon. Anruf 7616. 21554 Gänsslen& Co., Farben- und Lackfabrik Mannheim R 1, 12. Gecleckter Liuspauner. Liennag U len eE8,2 billig zu 44 9 N60 nach der Finanzminiſterialverord⸗ nung vom 3. Jan. 1907 öffentlich zu vergeben. Pläne und Bedingnisheft auf unſerem Dienſtgim⸗ * 16, Tunnelſtraße Nr. 5 zur Einſicht. Kein BVer⸗ ſand nach—— An⸗ gebote⸗Vordrucke dazu auf unſerem Dienſtzimmer— mit Aufſchrift„Beton⸗ 1. Entwäſſerungsarbeiten im Mannheimer Ber⸗ ſchiebebahnhof“ ſpäteſtens bis 25. Juli d.., vorm. 10 Uhr, verſchloſſen und ei bei uns ein⸗ Zuſchlagsfriſt 14 C13⁴ Mannheim, 8. Juli 1918. Gr. Bahnbaninſpektion 1. Hausverſteigerung. Aus dem Nachlaß des Gerichtsvollziehers a. D. Ambros Fellhauer in Wiesloch wird auf An⸗ * der Erben am Mittwoch, 24. Zuli 1918, vormittags 11 Uhr im Notariat öffentlich—— H Lab. Nr. 458: 1 Ar 79 Qm. Hofraite mit drei⸗ ſtöckigem Wohnhaus mit gewölbtem Keller und 3 Ar 52 Qm Hausgarten: das Haus eignet ſich we⸗ gen ſeiner günſtigen Lage auch zum Geſchäftshaus. Wiesloch, 10. Kuli 1918. — Gr. Notariat J. Heirat. Witwer, 52 Jahre alt, kath., mit 3 erwachſ. Töch⸗ tern, wünſcht ſich bald wie⸗ der zu 3009a Verhelraten. Anonym zwecklos. Zuſchr. unt. G. V. 71 an die Ge⸗ ſchäftsftelle dieſes Blattes. Bilanzen und Steuererklärungen fertigt an 2894a Wilh. Rabeneick, G 7, 20, „Bücherreviſor. 2 Tüchtiger Fachmann mit reichſichen Erfahrungen gesucht als Meister für unsere Genau⸗Rund⸗- u. Pianschſeiferei. Leicht Kriegsbeschãdigter nicht ausge⸗ schlossen. Schriftliches Angebot mit Le⸗ benslauf, Angabe der seitherigen Tätigteit, des Militãrverhãſtnisses und der Gehaits- ansprũche erwũascht. Persõnliche Vor⸗ stellung bevorzugt. Gal39 Foſtuna-Werke, Spezialmaschinenfabrik G. m. b. H. Stuttgart Cannstatt. * Zwei Lehrlinge aus achtbarer Familie für unſere Dekorations⸗Ab⸗ teilung ſofort geſucht. 8139 Fischer- Riegel, E 1,—4 Damen- und Kinder-Konfektion. Ein Ki. kechn. Geschätt mit Eiſenhandlung in rhein. Großſtadt, ſucht Persönlichkeit welche bei Bewährung das Geſchäſt über⸗ nehmen kann. Da5f Angebote unter D 7694 an D. Freuz, Ann.⸗Exp., Mainz. Zur Bedlenung der Telephonzentrale wird eine àusserst tũchtige Telephonistin zu möõglichst baldigem Eintritt gesucht. Im Telephondienst erfahrene Damen, nicht unter 18 Jahren, welche durch Zeug- nisse ihre Befähigung nachweisen können, wollen ihre Bewerbung mit Zeugnisab- schriften, Lebenslauf und Gehaltsansprüche richten an Josof Hoffmann& Söhne 6. m. b. H. Ludwigshafen a. Rh. 3¹³9 Für ein hiesiges Engros-Geschäft Wird eine mit sãmtlichen Büroarbeiten er- fahrene Dame zum sofortigen Eintritt gesucht. 1119 Gefl. Angebote mit Gehaltsangabe u. Zeugnisabschriften unter O. G. 132 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Spedition. In Expedetion erfahre⸗ ner, ſelbſtänd. arbeitender Beamter oder Beamtin geſucht. Angebote unter H. G. 82 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 3061a Tüchtiger„ mit der Maſchinenbrauche ver⸗ trauter M119 Werkstaltxckxeiber ſofort geſucht. Fr. Aug. Neidig. Suchen 10Per Sofort liu Mäschen das in der Hausarbeit Se be andert ist. Wasch. frau vorhanden. Zu erfragen bei L. Hirsch& Cie. G 7, 37. Fais9 Mädchen für den Haushalt ſofort geſucht. Tei19 Epecht, Stefanteuufer 16. Jüngeres ordentliches Mäclchen für Hausarb. geſ. 3058a Näheres E 1, 15, Laden Junges Mädchen zum baldigen Eintritt in kinderl. 8 Tgeſucht. Mollſtr. 32 III, links. Zuverläſſige 30570 Monatsfrau geſucht. — +— W, Saden! auch zu anderen Zwecken Zu——— Scharfer Wächterhund Tüchtiges Mädchen für kleinen Haush. per ſofort gefucht. 8049a Eliſabethſtr. 5, 1 Tr., l. Wegzugshalber. In einem Vorort von Heidelberg, gute Lage, iſt eine Buchbandlung, ver⸗ bunden mit Zigarren⸗ und Zigaretten⸗ Geſchäft, preis⸗ wert zu verkaufen. Angeb. unt. F. W. 47 an die Geſchäftsſtelle. 2023a Schreibmaschine gut erh. zu verk. 2942a Guſt. Walter, Neckarau, Friedhofſtr. 1, 3. St. Gelb lack. Schrank, gelbe große Kommode, 3 gelbe Rohrſtühle, Regulator, gr. arüner Plüſchſeſſel zu verkaufen. Anzuſ.—4 Uhr. Schey, Q 5, 14 Ul. 8048a Piano gebr., ſchöner Ton, ſehr preiswert zu verkaufen. Händler 8053a Näheres G 4, 2, 1. St. Grammophon —.—5 u. gebrauchte, mit urf zu verk. Schille, Gutemannſtr. 10. 8045a Umaugshalber 8048a Wohnzimmer Kücheneinrichtung u. Kiu⸗ derwagen zu verkaufen. Leutſchitztv. U 5, Nr. 28. Brautpaare! 8060a Wohn- u. Schlatzimmer komplett, bill. zu verk. Rehm, Meerfeldſtr. 48. Aktenschrank ., zu verkaufen. Fleiſcher, K 1, 10. 30 Borerhindin ſcharſer, wachſamer Hoſ⸗ mannfeſt,— u 200 K, Sirtenfunb eee Rüde, 7 Monate, zu 88& im verkau 1 Ratteniänger Deutsche Petroleum-Verkaufs-Gesellschaft Aulage Industrieha fen. E189 Zwei guterhaltene Aelteres und beſſeres Betten Pianino u. 2 Nachttiſche od. kompl. ſowie Stutzflügel u. Piauo Schlafzimmer zu kaufen mit ein gebautem Kunſt⸗ gelucht. Angeb. m. Preis⸗ſpielapparrat 3. kauf. gef. angabe an Emil Dorner, Ang. m. Preis unt. L. B. Dilleueſtr. 152 a. d. Geſchäftsſt. B103 Wir kauf. ausgekämmte Ffauen-Haare für Kriegszwecke von Alteiſen, Flaſchen u. Papier, wie auch Keller⸗ u. Speichergerümpel ſoweit 3 keine Beſchlagn. vorliegt. J. S A. Iacobi, L 3,.)/S. Geabelstt, n 6, 12. Telephon 7725 2⁰⁰a — A ESUT Erstkl. Piano von gcbr, Mobeln, Di⸗ wans, Matratzen, Nähma⸗ ſchinen, Bettdecken uſw., ſowie ganze Einrichtungen Zahle den herrſchenden gut erhalten, geſ. Tasia Fabrikat u. Preis u. T. H. 108 an die Geſchäftsſt. Ankauf Tagespreis. P84a von gebrauchten A25a Kiſſin, 8 3, 10, Tel. 7521. Flaschen jeder Art, Einſtampfpapier unter Garantie des Ein⸗ ſtampfens, Eiſen, ſow. beſchlagnahmefrei, zu den —3— Preiſen. Bei Be⸗ tellungen bitte ich, ſich direkt an mich zu wenden. S. Zwiekler Wwe. 8 7, 10* Zimmer und— zn Trevven. G 7, 48. Tel. 5463. Hverm. Näh. 3 Ankaufſü — den 15. Juli 1918. K 1. 11 8— 67* u. Küche ſof. zu vermieten durch Bander, P 5,—3. C28 0 7 22 3 St. 7 Zim. 7 σ m. reichl. Zub. elektr. S. p. 1. Aug. z. v. Näh, daſelbſt. 254⁵5⁰ § 6, 18 2. St. links, 5 Zimmer, Küche, Bad zu verm. An⸗ zuſehen von 10—12½ Uhr. Näheres U 6, 11. C6123 P 8, 11 3 leere part. Zimm. pr. ſof. 3u. 544a Näh. O 7, 22 3. St. Rheinaustf. 20 gegenüber der Johannis⸗ Sürche, ſchöne 5⸗Zimmer⸗ wohnung zum 1. Oktober d. Js. zu vermieten. Näh. 1. Stock. Rheindammstrage 34 Schöne 2⸗Zimmerwohnung mit Balkon(3. Stock) zu vexmieten. 2848a Laer uu Hc an ruhige Leute zu ver⸗ mieten. Zu erfr. 3042a Stembel, M 5, Nr. 10. 28574 5 7, 172 4. Stock, mobl. Zim., ſep. Eingang zu verm. 2932a T 2, 1 3 Tr., ſchön mööl. Zim. ſofort zu verm. 29790 Wohn- und Schlafzimmer aut möbl., elektr. Licht, Kochgelegenbeit und eige⸗ nen Eingaug an*— Ehepaar auf 1. Auguf vermieten. —— Tuur in gut. Hauſe von gebild. Herrn per ſofort geſucht Augebote unt. H. F. 81 an die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes. Werkstatt mit elektr. geſucht.— Angeb. unter§. D. 79 au die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes. Von einem Kind wurde eine kleine rote 8082a Geldbörse 5 n Friebrichsoias Kr. 10, 5 Papierladen. Einz. Brillantstein Stad —— Bel—— Gegen mung abzug. auf dem Fundbüro Schwarzſeidenes. leichtes läckchen am Samstagnachmittag 57 Uhr von Bachſtraße bis Luftbab verloren. Wieder⸗ bringer Belohug. 3066a Krüpe, Bachſtr. 9, 8. St. Vermischtes Lumpensammler gesucht! Derienige, welcher ver⸗ gangenen Mittwoch bei Kraftanſchluß mir Papier und alte Bü⸗ cher kaufte, wolle ſich we⸗ gen Rückerwerb Bücher melden. Gute Eut⸗ 804a D 2. 12. 1 Treppe. Wer liefert täglich 1 KRer Tiegenmilch? Angebote au Wirth P 5, 18a. 3033a Fräulein 8 gründl. Geſ Näheres Gontaröſtr. 6. 5. Stock. 280Ba Privathand gewährt kl. Schreibbüro Smith Premier liefert erstklassige Schreibarbeiten. P 5, S. Tel. 7658. einiger