Dienstag, 16. Juli. ◻ Berantwortiich den allgemeinen und efredaktem Dr. Fri—— für den—** OGrieſer u m 0 Druck u. 2 Druckerei Dr. Haas Rannheimer General Angeiger 8 annheim— amm 5*—— Maunheim.— 8 1 Am M. Nx. 794 7⁰ 7 ———————————————————— 9 Abend⸗Ausgabe. Badiiſche Neueſte Nachrichlen 1918.— Ar. 326. —N D Ipanig⸗ Bolonelzetle 0 orminags 8¼ Uhr. Abendbiatt aachmtttags 2%* Für a zeigen an*——— Cagen. Stellen und —— uit Bringeriohn.* du onati 2— ug AniGl. JuhekhunGsebflbr. Bel der Polf abeb M 0 10 Beilagen: Amtliches Verkündigungsbiatt für den Amtsbezirk Mamheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung, Die neue de der deutſche Tagesber icht. Großes Hauptquagrtier, 16. Jull.[WTB. Amtll.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. geeresg lfeldmarſchalis Reo —— In einzelnen Abſchnitten lebte die Kampftäligkeit auf. Oeſtlich von Ayette wurde ein nächtlicher Vorſtoß, öſtlich von Hebuterne ein ſtarker Angriff des Feindes abgewieſen. hier haben ſich während der Nacht neue öriliche Aämpfe entwickelt. geeresgruppe des Deuſſchen Arouprinzen. Iwiſchen Aisne und Marne und öſilich von Cha⸗ teau-Thierrylebhafter Artilleriekampi. In kleineren Unternehmungen und im Vorſtoß über die Marne füdweſilich von Jaulgonne brachen wir in die jeindlichen Linien ein und brachten Gefangene zurück. Südweſtlich und öſllich von Reims ſind wir geſtern früh in Teile der frauzöſiſchen Stellungen eingedrungen. An den Vorbereitungen für die arlil · lexiſſiſche Kampfführung hatten Vermeſſungstruppen beſon⸗ deren Anteil. Artillerie, Minenwerſer und Gaswerfer öffneten durch ihre vernichlende Wirkung im vereln mit Panzer⸗ wagen und Flammenwerfern der Jufauterie den Weg in den Feind. Die Arwee des Generaloberſlen don Böhn hat zwiſchen Jaulgonne und öſilich von Dormaus die Marne überſchritten. Pioniere ſetzten im Morgengrauen die Sturmtruppen über den Fluß und ſchufen damit die Grund⸗ lage für den Erfolg des Tages. Jufanterie erſtürmte die ſieilen Hänge auf dem Südufer der Marne. Anter ihrem Schutze vollzog ſich der Brücken · ſchlag. In ſietem Kampfe durchſtießen wir das züh ver ⸗ teidigte Waldgelände der erſlen feindlichen stellung und warſen den Jeind auf ſeine rückwär⸗ tigen Linten bei Conde—La Chapelle—ComblizyMa⸗ reuil zurũck. Auch nördlich der Marne entriſſen wir Franzoſen und Zialienern ihre erſte Stellung zwiſchen Ardre und Marne. Wir ſlanden am Abend im Kampfe öſtlich der Linie Chatillon-Cuchery-Chaumizy. Die Armeen der Generale von Mudra und von Einem griſſen den Jeind in der Champagne von Prunay(öſtlich von Reims) bis Tahure an und nahmen im Kampfe mit dem ſich unſerem Angriſi entziehenden Jeinde die erſte franzöſiſche Stellung. Südlich von Nouroy Moronvillers ſließen wir über die Höhenkette Cornillet—Hochberg—KeilbergGelberg durch das Trichterſeld der vorjährigen Frühjahrsſchlacht bis in die Rö⸗ merſtraße nordweſilich von Prosnes und in das Wald⸗ gelände ſüdlich des Fichtelberges vor. Oeſilich der Suippes entriſſen wir dem Feind das Kampffeld der Champagneſchlachten zwiſchen Auberive und füdöſtlich von Tahure. Auf unſerer Angriffsfront öſtlich von Reims hält der Feind ſeine zweite Stellung nördlich von Prosnes— Soudin— Trotz lieſer Wolken und böigem Winde waren die Luft⸗ ſtreitkräfte tätig. In niederer Höhe griffen Ilieger mit Bomben und Maſchinengewehren in den Kampf auf der Erde ein. Sie ſchoſſen geſtern über dem Kampffelde 31 feind⸗ liche Flngzeuge und vier Feſſelballons ab. Die Leut⸗ nauts Löwenhardi und Renkoff errangen ihren 36., Leutnanl Bolle ſeinen 21. Luftſieg. Die Jahl der bisher eingebrachlen Geſan gen en be⸗ trãgi mehrals 13000. geeresgrupye des Generalſeldmarſchalls herzog Albrecht von Württemberg. In kleineren Anternehmungen in Lolhringen, in den Bo⸗ geſen und im Sundgau machten wir Gefangene. Der Erſte Generatquarliermeiſter: Ludendorff. Joch weicht aus. EI Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Schon am erſten Tage der Reimsoffenſive am 15. Juli iſt der Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz ein ſchöner Erfolg beſchieden geweſen. Beſonders zu bemerten iſt, daß General och verſuchte, an dieſem— 6 um erſtenmale die Er⸗ 3 der letzten Kämpfe Abwehr deutſcher Angriffe eroben. In den eriten großen Kämpfen der deuiſchen Feind teil überraſcht und dann vernichtend geſchlagen. mehr als 13000 Gefangene. Weſtoffenſive—— Frühjahrs und Sommers wurde— n den Kämpfen von Soiſſons verſuchten Engländer und Fran⸗ zoſen ſogar, wie erinnerlich, mit Erbitterung ſtandzuhalten, wodurch ſie freilich unerhörte Verluſte erlitten. Nun bediente ſich Foch in den Kämpfen am 15. Juli zum erſtenmale einer neuen Taktik. Er ließ ſeine vorderſte Linie von vornherein nur ſchwach beſetzen und räumte ſie dann im entſcheidenden Augenblick, ſelbſt unter Aufgabe bedeu⸗ tenden Kriegsmaterials. Beſonders kam dieſe neue Taktit oft in der Champagne und öſtlich Reims zur An⸗ wendung. Zäh und hartnäckig dagegen war der Widerſtand der verbündeten Feinde an der Marne; dennoch über⸗ rannten unſere heldenmütigen Truppen, deren Haltung wieder über alles Lob erhaben war, die erſte Linie und warfen den Feind unter empfindlichen Ver⸗ luſten. In vollſtem Umfange iſt das peinlich vor⸗ bereitete deutſche Unternehmen geglückt. Alle Truppen wetteiferten im Beſtreben, den Erfolg des bedeutſamen Tages zu ſichern. Das große Ergebnis des 15. Juli iſt, abgeſehen von we⸗ ſentlichem Bodengewinn und vom moraliſchen Eindruck, das Ausweichen des Feindes im Bewußtſein, nicht ſtandhalten zu können. Wiederaufnahme der Beſchießung von Paris. Paris, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Reutermeldung. Die Beſchießung durch das weittragende Geſchütz wurde am Montag wieder aufgenommen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Juli.(Pr.⸗Tel g..) „Corriere della Sera“ meldet aus Paris: Im Gemeinderat wurde am Montag mitgeteilt, daß die Zahl der Abwande⸗ rungen aus Paris bis zum 1. Juli 387006 betrug. Nach den Verſicherungen Fochs an den Gemeinderat, er bürge für die Sicherheit der Hauptſtadt, hat die Abwanderung bis auf 25 Prozent der Abwanderung in den Monaten April und Mai abgenommen. die Enlſcheldung des Laudlrlexes. Unſere Feinde beharren nach wie vor auf dem Stand⸗ daß der gegenwärtige Krieg nur mit unſerer völ⸗ igen, dauernden endigen könne. Nach Erreichung dieſes Zieles würden ſie die Bedingungen feſt⸗ ſtellen, unter denen uns noch ein beſchränktes Daſein zu ver⸗ ſtatten ſei. Zuſätzlich verhandeln ſie auch bereits eifrig und laut untereinander über die Mittel und Wege, um nach beendetem Kriege das, was vom Deutſchtum noch übrig geblieben iſt, durch wirtſchaftliche Abſperrung zugrunde zu richten. Wir wollen uns hierüber nicht ereifern, ſondern ge⸗ laſſen in eine Prüfung der anderen Frage, die uns näher zu liegen ſcheint, eintreten: ob wir hoffen können, durch eine ent⸗ Beſiegung der Landmacht unſerer einde unſere Kriegsziele zu erreichen, oder ob danach Englan d ſei es allein, ſei es unter Mithilfe Nord⸗ ——9 den Kampf mit Ausſicht auf Erfolg fortzuſetzen ver⸗ möchte. Eine des Landkrieges zu unſeren Gunſten hoffen wir, ohne die Schwierigkeiten der Aufgabe zu unter⸗ chäten, nach dem Ausſcheiden Rußlands und Rumäniens aus der feindlichen Koalition dadurch zu erzielen, daß wir die Landſtreitkräfte der feindlichen Staaten außerſtandſetzen, uns mit Ausſicht auf Erfolg auf dem Feſtlande ferneren Wider⸗ ſtand zu leiſten. Infolgedeſſen würden die feindlichen Feſt⸗ landsmüchte vor der Frage ſtehen, ob ſie uns ihr Land preis⸗ geben oder ſich unſeren Friedensbedingungen unterwerfen wollen, weil ihre Hilfsmittel und ihr imneres Gefüge zur Organiſierung neuer, für erfolgreichen Widerſtand geeigneter Kräfte nicht ausreichen würden. Näher auf dieſen Teil unſerer Aufgabe einzugehen, muß ich mir aus naheliegenden Gründen verſagen. England iſt gegen ein gleiches Zwangsverfahren durch das Meer geſchützt, wenigſtens ſolange, als ſeine Flotte ſtark genug iſt, die Landung einer zur Exoberung ſeines Staats⸗ gebietes ausreichenden Heeresmacht an deſſen Küſten zu ver⸗ hindern. Ob die Möglichkeit vorliegt, daß darin eine Aende⸗ rung eintritt, mag dahingeſtellt bleiben. Aber den Krieg allein oder auch unter Teilnahme Amerikas gegen uns fortzuſetzen, hätte doch für England nur einen Zweck, wenn Ausſicht be⸗ ſtände, uns zur Unterwerfung zu zwingen. Dafür käme, da wir einen Einfall in unſer Gebiet nicht zu fürchten hätten und ſelbſt etwaige Schädigungen unſerer Küſten dem Ziele nicht näher führen würden, wohl nur die Fortſetzung des Wirtſchaftskrieges in Frage. Es würde uns empfind⸗ liche weitere Entſagungen auferlegen, aber doch geringere als bisher, da uns fortan der Verkehr mit dem Auslande auf allen Land⸗ und Binnenwaſſerwegen, der uns bisher größtenteils verſchloſſen war, offen ſtände und England auch geringere Nachgiebigkeit gegen ſeine Willkürherrſchaft bei den neutralen Staaten finden würde. Dagegen würden die Schäden, die England ſelbſt bisher mit ſeinem Wirtſchaftskrieg in Kauf nehmen mußte, ſich ſteigern, weil die Tätigkeit unſerer ſich be⸗ ſtändig vermehrenden Tauchboote im Weſentlichen in der Um⸗ gebung Großbritanniens konzentriert werden könnte. Es iſt freilich nicht ausgeſchloſſen, wenn auch nach den bisherigen Erfahrungen wenig wahrſcheinlich, daß ſpäter ein⸗ mal wirtſamere Mittel zur Bekämpfung der Tauchbootkrieg⸗ führung erfunden würden. Aber es iſt auch denkbar, daß ulſche Offenſide bei Reims. Umſtände eintreten, die die Anwendbarkeit oder Wirkſamkeit der Hauptmittel, deren ſich die Engländer zur Verhinderung unſeres Seehandels bedienen, der völkerrechtswidrigen See⸗ ſperren und des Kaperkrieges, fortan beeinträchtigen. Selbſt eine verbeſſerte Neuauflage der Napoleoniſchen Kontinental⸗ ſperre erſcheint unter den angenommenen Verhältniſſen als Gegenmittel gegen die engliſche Herrſchſucht nicht unbedingt ausgeſchloſſen. Wenn daher Englands Verſuch, uns durch den Wirt⸗ ſchaftskrieg niederzuzwingen, bisher geſcheitert iſt, ſo hat er nach ſiegreicher Beendigung des Landkrieges noch weniger Ausſicht auf Erfolg. Daran ändert ſich auch nichts, wenn Amerika den Engländern fernerhin Beiſtand leiſten ſollte. Zum Schluß unſerer Betrachtung aber ſei auf das wich⸗ tigſte Bedenken hingewieſen, das den Engländern wohl auf⸗ tauchen wird, wenn ſie ſich entſchließen müſſen, ob ſie den Krieg gegen uns und den Vierbund ohne Mitwirkung ihrer bisherigen Bundesgenoſſen fortſetzen wollen: während unſer Gebiet für ſie unantaſtbar iſt, könnten wir ſie auf dem Land⸗ wege an ihrer empfindlichſten Stelle, am Suezkanal, in Aegypten, in Meſopotamien und ſelbſt in Indien tödlich treffen. Das wäre heute ein durchaus ausführbares Unternehmen, für das wir in Anbetracht der verlockenden Ge⸗ winnausſicht ſo viele bereitwillige Helfer finden würden, als uns angenehm wären. Sich auszumalen, was daraus weiter werden könnte, können wir den Engländern überlaſſen. So ſteht wohl den Hindenburg und Ludendorff mit unſeren braven Feldgrauen die ehrenvolle Aufgabe be⸗ vor, das letzte entſcheidende Wort in dieſem ſchweren Kriege zu ſprechen. Sie werden den ge⸗ eigneten Zeitpunkt dafür mit Freuden wahr⸗ nehmen. v. Blume, General d. Inf. z. D. Der Wiener Bericht. Wien, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlaulbart: Im Raume des Stilfſer⸗Joch, nördlich des Tonale⸗ Paſſes, in den Judicarien und auf der Hochfläche von Aſiago ſteigerte ſich der Artilleriekampf zu beſonderer Hefligkeil. IÄn Raume des Monte Pertica und dem Monke Salo⸗ rolo unternahm der Itäliener nach heftiger, überfall⸗ arkiger Artillerievorbereitung vier gewaltige ſtarke Angriffe. Sie wurden von den braven Truppen der 5öer Diviſion keils durch Feuer, keils im Nahkampf abgeſchla⸗ gen. Die Blutopfer des Feindes ſind außerordent⸗ lich groß. An der Albaniſchen Front nichis von Belang. Der Chef des Generalſtabs. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 14. Juli.(WTB. Richtamtlich.) Amtlicher Bericht des Generalſtabs. Mazedoniſche Front: Weſtlich vom Ochridaſee zer⸗ ſtreuten wir ſeindliche Erkundungsabteilungen durch unſer Feuer. Im Cernabogen kurze Feuerüberfälle, die unſere Artillerie erwiderte; ſie ſchoß zwei feindliche Runi⸗ tionslage in Brand. Oeſtlich der Cerna und ſũd · lich der Huma wurde das beiderſeilige Geſchützſeuer zeit⸗ weilig lebhafter. Weſtlich des War dar ſetzie unſere Artil⸗ lerie ein feindliches Munitionslager in Brand. Die ſeindüchen heeresberichle. Eugliſcher Heeresbericht vom 15. Juli abends. Wir ſchoben von neuem unſere Linie in der Gegend von Villers⸗Bretonneux leicht vor. Die Geſamtzahl der Gefangenen bei dem geſtrigen Unter⸗ nehmen am Waldesrande beträgt 328. 2 Engliſcher Heeresbericht au? Paläſtina vom 15, Juli. Fudeſche Reiterei zerſtreute öſtlich des Fordan angreifende Feinde und tölele —— —— —— —— —————— eine Anzahl von ihnen mit der Lanze. In der Gegend der Abu⸗ 6 tellie⸗Höhen nördlich von Jericho brach der Feind bei einem Angriff in unſer'e Stellungen ein. Auſtraliſche und neuſeeländiſche Truppen machten einen Gegenangriff und ſtellten unſere Linie wieder her, machten 510 Gefangene, darunter 850 Deutſche. Neue-Bool-Erfolge. Berlin. 15. Juli.(WTB. Amtlich.) Im Sperrgebiet des Mittelmeeres wurden durch die Tätigkeit unſerer 1 -Boole 4 Dampfer und ein Segler von insgeſamt 17000 Bruttoregiſtertonnen Der Chef des Admiralſtabes der Marine. * Berlin, 15. Juli(WTB.) Vor einigen Wochen ſchoß„u. im Mittelmeer von drei beladenen Dampfern eines Geleitzuges zwei heraus. Der Kapitän des einen wurde gefangen genommen. Er war nur 27 Jahre alt und hatte mit ſeinem verſenkten Dampfer eine volle Ladung Flugzeuge von Malta nach Milos an Bord. Der andere Dampfer war mit 4000 Tonnen Kohle und 200 T aen Vorräte für denſelben Platz beſtimmt. Wie der Kapitän berichtele, verſenkt. Nr. 326. 2. Seite. Mauuheimer Geueral⸗Auzeiger. Abend· Ausgabe.) Dienstag, den 16. Juli 1918. ſielen Sonntag vorher vor Malta drei belodene Dampfer den Tor⸗ pedos unſerer U⸗Boote zum Opfer. Wenn man ſich den Wert eines einzigen modernen Flugzeuges klar macht, wird man ermeſſen kön⸗ nen, welche koſtbare und wertvolle Ladung mit dem verſenkten Flug⸗ zeugdampfer unſeren Feinden entzogen wurde. Unſeren türkiſchen Bundsgenoſſen wird es angenehm geweſen ſein, zu hören, daß ſo⸗ wohl ein beträchtlicher Kohlentransport für die feindlichen Flotten, wie auch ein großer Flugzeugpark durch ein deutſches U⸗Boot an dexr Verwendung verhindert wurden. Man ſieht auch aus dieſer Mitteilung die Entlaſtung der Landkriegführung durch den U⸗Bootkrieg. Falſche Gerüchte über die Angriffe auf Zeebrügge und Oſtende. Berlin, 16. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Oeffentlich⸗ keit gehen nach wie vor Gerüchte um, der engliſche Angriff auf Zeebrügge und Oſtende ſei bedeutſamer und erfolgreicher geweſen als das von deutſcher Seite zugegeben wird. Auf Grund amtlicher Informationen ſind wir in der Lage dazu folgendes zu bemerken: Die beiden in Frage kommenden Häfen„Baſen der deutſchen U⸗Boot⸗ und Torpedoflotille ſind offen. Auch ſelbſt die Engländer rühmen ſich nicht beide Häfen geſperrt zu haben. Das aber bedeutet viel, da beide Häfen durch einen Kanal verbun⸗ den ſind und in der Folge beide ſelbſt für den Fall gebrauchsfähig wären, daß einer von ihnen geſperrt ſein ſollte. Belgien unler Fraukreichs wirkſchaftlichem Eiuſluß. In ſeiner hochbedeutſamen Rede über Belgien im Haupt⸗ ausſchuß des Reichstages hat der Reichskanzler beſonderen Wert auf den wirtſchaftlichen Einfluß gelegt, den wir künftig⸗ hin auf Belgien gewinnen müſſen, um uns einer ſtrengen Neu⸗ tralität zu verſichern. Wie wichtig gerade dieſe Beeinfluſſung mit wirtſchaftlichen Mitteln iſt, beweiſt das Vorbild Frank⸗ reichs, dem es vor dem Kriege hauptſächlich auf dieſe Weiſe gelungen iſt, Belgien aus dem Gleichgewicht ſeiner Neutralität herauszudrängen. Auch heute ſteht der Gedanke einer neuen wirtſchaftlichen Durchdringung Belgiens mit franzöſiſchem und engliſchem Gelde und Handel im Vordergrund aller Erwägungen, die die ententefreundlichen Miniſter der heutigen belgiſchen Regierung hegen, und es wird die Aufgabe deutſcherſeits beim Friedens⸗ ſchluſſe ſein, ein Gegengewicht gegen dieſe bereits weit gediehe⸗ nen Pläne zu ſchaffen. Seit der Gründung des belgiſchen Staates haben die Franzoſen immer wieder verſucht, Belgien an Frankreich„wirtſchaftlich anzugliedern“. In ſeinem vor kurzem erſchienenen Werk„Belgien als franzöſiſche Oſtmark“ hat Dr. P. Dirr auch über dieſe Tatſache ein erſchöpfendes und überaus reiches Material zuſammengetragen. Zunächſt verſuchte Frankreich einen Zollbund mit Belgien ins Leben zu rufen, aber da die beiden führenden Staatsmänner Europas, der Engländer Palmerſton und der Oeſterreicher Metternich, mit Krieg drohten, mußte die Pariſer Regierung von dieſem Vorhaben ablaſſen. Napoleon 111. wollte dann den gleichen Zweck durch den Ankauf der ſüdbelgi⸗ ſchen Eiſenbahnlinien erreichen und dadurch das Nachbarland zu einer wirtſchaftlichen Zwangsgemeinſchaft mit Frankreich veranlaſſen. Daß hierbei die Freiheit Belgiens auf dem Spiele ſtand, beweiſen die gleichzeitigen geheimen militäriſchen Anweiſungen Napoleons an den Marſchall Niel, die die Wegnahme des Landes bezweckten. Der Pariſer amt⸗ liche Moniteur erklärte am 11. März 1869, nach dem überein⸗ ſtimmenden Urteil aller Sachverſtändigen vertrage ſich der Durchmarſch einer franzöſiſchen Armee durch Belgien ſehr wohl mit der Neutralität des Landes. Die franzöſiſche Republik hat auch ſpäterhin eifrig ver⸗ ſucht, Belgiens Wirtſchaft an franzöſiſche Intereſſen zu knüpfen, und als Nebenbuhler trat nun noch England hin⸗ zu, ſodaß Belgien, als der Weltkrieg ausbrach, materiell von England und Frankreich ganz abhängig war. Die Brü. eler Börſe war nur noch eine Zweig⸗ anſtalt von Paris, und einen nicht minder großen Ein⸗ fluß als die Pariſer Bankiers hatte die engliſche Finanzwelt auf dem belgiſchen Geldmarkt. Das Vorbild bot der König Leopold II. ſelbſt, der alle ſeine Spekulationsgeſchäfte jenſeits des Kanals beſorgen ließ. Der Abfluß des belgiſchen Geldes nach dieſen beiden Staaten war ſo groß, daß das nationale Leben Belgiens ſchwer darunter litt. Die wirtſchaftliche Ver⸗ nachläſſigung und die ſoziale Rückſtändigkeit der flämiſchen Provinzen hängt, wie Lodewijk de Raet nachgewieſen hat, mit dieſer Abwanderung des belgiſchen Kapitals eng zuſammen. Denn auch auf wirtſchaftlichem Gebiet war der Streit zwiſchen den flämiſchen und walloniſchen Intereſſen längſt entbrannt. Die einflußreichen Kreiſe des ſüdbelgiſchen Induſtriegebietes hintertrieben den Bau einer direkten Bahnlinie Aachen⸗Antwerpen über Tongeren. Durch dieſen Widerſtand habe, ſo hat Louis de Villers im„Eelair“ vom 3. Januar 1917 geſagt:„Welſchbelgien hat für Frankreich mehr geleiſtet, als in den heroiſchen Auguſttagen des Jahres 1914“%. Als im Jahre 1901 im Kempenlande, dem vor den Toren Antwerpens gelegenen Landſtrich der Provinzen Limburg und Antwerpen, reiche Kohlenvorkommen entdeckt wurden und die Möglichkeit gegeben war, in dieſem dünn bevölkerten Heideland durch eine großartige flämiſche Koloniſation eine blühende Induſtrie zu ſchaffen, wußten walloniſche und fran⸗ zöſiſche Induſtriemagnaten unter Beihilfe der belgiſchen Re⸗ gierung die Abbaumöglichkeiten an ſich zu bringen.„Nehmen die Dinge ihren Verlauf,“ ſchrieb damals de Raſt,„dann wuchert das Welſchtum binnen 30—40 Jahren vor den Toren „Antwerpens.“ Auch der alte Gedanke einer Verkehrs⸗ und Zoll⸗ — zwiſchen Frankreich und Belgien auchte in den Jahren vor dem Kriege wieder auf: er wurde 1905 in einem Vortrag zu Lüttich von dem Grafen Albert du Bois und zugleich in dem im ſelben Jahr in Paris er⸗ ſchienenen Buch„La Republique impériale“ ausgeſprochen. Dieſer Gedanke wird auch jetzt für einen künftigen franzöſiſch⸗ delgiſchen Wirtſchaftsbund von der belgiſchen Regierung in Le Hapre lebhaft erwogen. Für die wirtſchaftliche Abhängig⸗ keit Belgiens von Frankreich ſorgte auch der wirtſchaſtlüche Nachrichtendienſt, der ganz in den Händen von Havas und Reuter lag, ſorgten die von der franzöſiſchen Regieruna ein⸗ gerichteten Verkehrsbüros und das 1913 entſtandene Schiff⸗ fahrtsbüro, das das franzöſiſche Ausfuhraeſchäft nach und über Belgien förderte. Deutſchland wurde immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Ein Zeichen dafür war die Tat⸗ ſache, daß die deutſche Handelskammer in Brüſſel 1903 ihre Tätigkeit aus Mangel an Mitteln einſtellte, während die fray⸗ abſiſche Handelskammer eifrig bemüht war, Haß gegen Deutſchland zu ſäen und das wirtſchaftliche Vordringen der Deutſchen in Belgien zu verhindern. Unfere Bedingungen für die Räumung Belgiens. m. Köln, 16. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksztg.“ erklärt mit Bezug auf die Deutungen, welche die Reichskanzler⸗ rede im Auslande gefunden: Die Bedingungen, unter denen Belgien wieder herausgegebn werde, ſeien zunächſt die volle Deutſchen Iniegrität des alten Gebietes des —— Reiches. Die deutſchen Kolonien müßten vollſtän⸗ dig zurückgegeben werden. Wenn an irgend einer Stelle eine Grenzberichtigung angebracht erſcheine, ſo werde ſie nur gegen vollgültige Entſchädigun⸗ gen zuelaſſen. eiterhin wird volle Entſchädigung der wirt⸗ ſchaftlichen Verluſte, welche den Deutſchen in feind⸗ lichen Ländern, einſchließlich der Kolonien dieſer Länder— gefügt worden ſind, ſowie Freiheit der Meere, die volle Siche⸗ rung des freien Seeverkehrs nach dem Kriege und des gleich⸗ berechtigten Handels in allen Staaten unter voller Aus⸗ ſchaltung des Wirtſchaftskrieges nach dem Kriege nicht nur durch papierne Zuſagen, ſondern durch reale Garantien ver⸗ langt. Das Schickſal Belgiens iſt in die Hand der Entente gelegt. Nur wenn dieſe unſere Bedingungen erfllt, wird Belgien als unabhängiger Staat wieder erſtehen. Wir denken nicht daran, nachdem der Krieg von uns ſiegreich durchge⸗ führt wurde, unſere Diplomatie in die Defenſive drücken zu laſſen. Die Lage in Außland. c. Von der ſchweizer. Grenze, 16. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Morningpoſt“ meldet: Das engliſche Truppen⸗ detachement an der Murmanküſte wurde um 1500 Mann verſtärkt, die am Donnerstag mit Artillerie aus⸗ geſchifft wurden, Berlin, 16. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„B..“ meldet aus Zürich:„London Daily Expreß“ berichtet, daß infolge der Alliiertenlandungen an der Murmanküſte der Kriegskommiſſar der nordruſſiſchen Gebiete ſeit dem 9. Juli in dieſer Gegend einige Kriegsvorbereitungen angeord⸗ net habe. Petersburg ſteht wieder im Zeichen der Militärzenſur. Die Arbeiter und Bauern, die 1896/97 geboren ſind, wurden für eine mindeſtens ſechsmonatliche Dienſtübung einbe⸗ ruſen. Die Regierung hofft noch immer den Konflikt an der Murmanküſte friedlich beizulegen, iſt aber, falls es notwendig wäre, entſchloſſen, auch Krieg zu führen. c. Von der ſchweizer. Grenze, 16. Juli.(Prin.⸗Tel. g..) Die Neue Korreſpondenz meldet: Nach einer Drahtung des „Telegraph“ wurde der Mörder des Grafen Mirbach in Moskau verhaftet. 98 Seeflieger. Am 24. April ſtarteten wir nachmittags mit unſerem Flugzeug von einer Nordſeeflugſtation zur Aufklärung nach Nordweſten. In⸗ folge höchſt ungünſtiger Einflüſſe und Einwirkungen war es uns nicht mehr möglich geweſen, die Station zu erreichen. Auf hoher See, etwa 80 Km. von Land, mußte Notlandung vorgenommen werden. Trotz Seegang 5 ſetzte mein Flieger das Flugzeug ohge die geringſte Beſchädigung in See. Wir ſuchten den Horizont aß nach Rauchwolken und Fahrzeugen; aber ſoweit das Auge—— konnte, war nichts zu entdecken. ir feuerten Signalſterne. alles erfolglos, ebenſo ſcheiterten die Verſuche der Flugſtation, das überfällige Flug⸗ R9 durch andere aufzufinden. Als am folgenden Tage noch keine usſicht auf Rettung aus unſerer ſchwierigen und hoffnungsloſen Lage war, fingen wir an, den Motor abzubauen und das Wiechſt durch Ueberbordwerfen aller entbehrlichen Gegenſtände möglichſt leicht zu machen, um dadurch eine lange Schwimmfähigkeit zu er⸗ zielen. Wir trieben parallel zur Küſte immer weiter auf die See hinaus. Da kam mein Flieger auf den tollen Gedanken, einen Schwimmer abzubauen und mittelſt Ruder und Segel die Küſte zu erreichen. Alle Einwendungen meinerſeits blieben bei ihm erfolglos; er war ſo ſicher in dem Gelingen ſeines Unternehmens, daß er felſen, feſt überzeugt war, bis zum folgenden Morgen, die Küſte* zu haben; wir hatten immerhin einen ſehr ſtärken Wind aus Rich⸗ tung Oſtnordoſt, ſo daß ſeine Annahme einen Schein von Erfolg hatte. Wohl oder übel mußte ich ſchließlich nachgeben. Wir bauten Ruder und Segel, löſten den Schwimmer und Ueber⸗ winden der größten Schwierigkeiten brachten wir ihn endlich unter dem Flugzeug vor. Bei dieſer ſchwierigen Arbeit konnten wir den Verluſt von Ruder und Segel nicht verhindern, da wir ſelbſt in größter Gefahr ſchwebten. Mein Flieger ſchoß Signalſterne, um etwaige Fahrzeuge auf uns aufmerkſam zu machen, da wir uns in größter Seenot befanden. Bei Handhabung der Piſtole verunglückte mein Führer tödlich, ſo daß eine Rettung für ihn ausſichtslos war. er fand den Tod in den Wellen. Nun trieb ich allein auf hoher See, nichts zu ſehen als Waſſer und über mir der Himmel; die zweite Nacht rückte heran und Rettung nahte noch nicht. Ich machte mich mit meinem Schickſal vertraut, auf Rettung konnte ich nicht rechnen, denn dafür lag ich zu weit von Land ab; alſo blieb mir nur noch übrig, ruhig mit vollem Bewußtſein dem Tode entgegenzuſehen. Die Pittole verſchlang mit meinem Flieger die See, ſo blieb mir kein anderer Ausweg, als der Tod des Ertrinkens, und damit wollte ich nur ſolange warten, bis ich infolge meiner körperlichen Erſchöpfung nur einen kurzen Todes⸗ kampf hatte. So gut es ging, ſuchte ich nach Möglichkeit zu ſchlafen. was mir auch ſehr oft gelang. Zu Eſſen hatte ich während der ganzen Zeit nicht das Geringſte, zum Zeitvertreib kaute ich Holz, wodurch auch der Durſt etwas geſtillt wurde, andernfalls half ich durch Seewaſſer nach. Mit tiefem Bedauern dachte ich an die ſchönen herrlichen Tage, die ich mit meinen Kameraden verlebt hatte; meine lieben Angehörigen werde ich nie wieder ſehen können. Ich ſah den Tod mit ſeinem grinſenden Geſicht, wie er die Uhr hielt, doch meine Zeit ſchien noch nicht gekommen zu ſein: ich zählte mich ſchon zu den Toten. Ueber dieſe bitteren, Wahnſinn erregenden Gedanken half mir meine ruhige und kaltblütige Natur hinweg, die mir ſagte, wer weiß, was du ſonſt noch alles erleben und durchmachen müßteſt. vielleicht iſt dies doch der beſſere Tod. Während dieſer Gedanken bekam ich große Luſt zu einer Zigarette; ich nehme mein Etui heraus, 4 Stück befanden ſich noch darin, doch alle, wie ich, völlig durchnäßt. Leider ließ ſich die heißbegehrte Sonne in der folgenden Zeit auch nicht mehr ſehen, ſo daß an ein Trocknen der Zigaretten nicht zu denken war; zudem war dies auch ausſichtslos, da dauernd die Wellen über mich weg ſchlugen. Mit bitterer Enttäuſchung ließ ich mein Etui wieder in der Taſche verſchwinden; ſo verſchwand der zweite Tag und die dritte Nacht. Am dritten Tog brach ein ſchweres Gewitter aus, nun glaubte ich ſicher, der Tod würde mich erlöſen: trotz Blitz, Donner und Regen legte ich mich hin und ſchlief ein mit dem zuverſichtlichen Gedanken, durch den ſtärker aufkommenden See⸗ gang würde der Schwimmer kentern und ich werde dann im Schlafe raſcher und ohne großen Kampf dem Tode des Ertrinkens erliegen. erwachte, es war heller Tag, nur die Sonne hielt ſich hinter dem dicht bedeckten Himmel verſteckt; in dem Glauben, eine ganze Nacht geſchlafen haben, erwartete ich der weiteren Dinge. e etwas Ummſchan und entdeckte am Horizont Rauchwolken. An⸗ ſangs glaubte ich an eine Fata Morgana. denn nach ſo langer Zeit war ich ziemlich erſchöpft, ſo daß dies leicht ein Trugbild meiner Phantaſie ſein konnte. Doch ich wurde eines andern belehrt, meine Sinne waren der Entbehrungen noch ungetrübt, ich konnte mehrere Boote feſtſtellen, die Kurs auf mich hatten, wenigſten⸗ ſchien dies anfänglich der Fall zu ſein. Je näher jedoch die Boote kamen, umſo weiter ging ihr Kurs an mir ſeitlich vorbei. Ich ſtellte mich unter Aufbietung meiner letzten Kräfte im Schwimmer auf, der Gefahr zu kentern und dann zu ertrinken, denn um mich wieder auf den Schwimmer zu arbeiten, war ich zu ſchwach. Mit einem Stück Leinewand, dem letzten Reſt meines 8 winke ich. Die erſten drei Boote fahren vorüber, erſt das vierte Boot drehte plötzlich auf mich zu; ich war entdeckt worden. Alle Mann ſtanden an Deck, in fieberhafter Spannung in die Richtung ſchauend, die das Boot jetzt einnahm. Daß eine menſchliche Geſtalt auf einem unbeſtimmten„Etwas“ ſich befand, konnte feſtgeſtellt werden; umlo größer war ihr Erſtaunen, als ſie genau erkennen konnten, daß die⸗ ein Schwimmer von einem Flugzeug war und darin ein Menſch ſtand. Ich wurde ſofort an Bord geholt und in die Kommandanten⸗ kajüte Ken erhielt trockene Kleidung und wurde auf das beſte bewirtet. Trotz meinem 75ſtündigen Herumtreiben auf hoher See ohne jede Nahrung und dazu beſtändig durchnäßt von dem kalten Seewaſſer, fühlte ich mich gleich wieder wohl nud munter, doch richtige Freude überkam mich nicht ob dieſer unverhofften Rettung. bafür war ich zu erſchöpft. Das größte Erſtaunen erregte mein Er⸗ ſcheinen auf der Flugſtation, wo ich längſt als vermißt, d. h ertrun⸗ ken galt; denn ſchon nach einem Tag konnte mit dem Untergang von Flugzeug und Beſatzung gerechnet werden bei dem ſtarken See⸗ gang, der in jenen Tagen herrſchte. 3687/18 P, Flugmaat Elſishans. Kriegsgefangenen⸗Julernierle in der Schweiz. Von einem Abonnenten unſeres Blattes wird uns ein Brief ſeines Sohnes zur Verfügung geſtellt, der bereits am 14. Au 0 1914 verwundet aus dem Lazarett in franzöſiſche Senee kam und der jetzt nach nahezu 4 Jahren in der Schweiz interniert wurde. Engelberg, Penſion Trautheim, 25. Juni 1918. Meine lieben Eltern und Geſchwiſter! Es wird Euch wohl überraſchend vorgekommen ſein, Nachricht von mir aus Genf zu erhalten. Euere letzten Briefe zeigten 2 wohl die Spur, daß Euere Hoffnung auf meinen baldigen Austauſch oder Internierung, infolge der gegenſeitigen Abkommen, mehr und mehn geſtärkt worden war. Ich hätte Euch darüber ſchon lange informieren können, aber 8 durfte 5 5 nichts ſchreiben. Seit 18. April, als ich von der chweizer Aerztekommiſſion als krank und internierungsfähig be⸗ nden worden war, wartete ich auf meine baldige, ſo ſehr erſehnte breiſe. Ich wurde am 24. April von meinem Waldkommando in Nancay(Cher) wo ich als Chef mit 24 Mann hauſte, mit 6 Schw. Kandidaten nach dem Depot Vierzon beordert und verbrachte noch 8 Wochen in unbezähmbarer Unruhe, bis am 16. Juni endlich der Abreiſetermin nach Lyon zur Haupt⸗Kommiſſion heranrückte. Nach 6tägigem Aufenthalt daſelbſt erfolgte nun endlich das Ueberſchreiten der in einem Zuge von 800 Mann. Die Begeiſterung, als wir in Genf anlangten, frei von jeder Tyranniſierung der franzöſiſchen Wachtpoſten, die liebevolle Auf⸗ nahme durch Damen und Herren des Schweizer Roten Kreuzes, war eine tieferſchütternde und unbeſchreibliche. Ueberall begegnete man uns mit der größten Freundlichkeit und immerwährendem Tücherſchwenken, bis Luzern erreich twar. Der Empfang daſelbſt geſtaltete ſich noch großartiger; Offiziere und Internierte⸗Gefangene nahmen uns unter ihren kameradſchaftlichen Schutz und unter einem Spalier einer tauſendköpfigen Menſchen⸗ menge, unter den Klängen einer Muſikkapelle geleitete man un⸗ ins Hotel du Lae, am weißgedeckten Tiſch, vom deutſchen Hilfs⸗ verein in Luzern zu einem, für uns glänzenden Feſteſſen eingeladen. Ach hättet Ihr die tiefe Freude ſehen können, die auf den abge⸗ härmten, eingefallenen Geſichtern lag, nach dieſer langen, fürchter⸗ lichen Zeit von Elend und harter Entbehrung; Tränen der Freude habe ich geweint und mit mir noch mancher, endlich, enldich nach 4 Jahren wieder unter lieben, mitfühlenden Menſchen zu ſein!— Die Nacht verbrachte ich in einem guten„wirklichen Bett“ im Hotel Union. Der darauffolgende Sonntag, ein herrlicher Sommer⸗ tag, der den Vierwaldſtatter See in ſeiner ganzen Pracht erſcheinen ließ, führte uns auf einem geſchmückten Dampfer nach Stanz. Beſtimmungsort war Engelberg und ſo fuhr ich mit noch 60 Mann, die anderen waren an verſchiedenen Plätzen unterwegs ſchon ausgeſtiegen, mit der elektr. Bahn mitten ins Gebirge hinein, nach einem der ſchönſten Luftkurorte der Schweiz. Unterbringung und Verpflegung iſt hier großartig, mache jeden Tag Spaziergänge und hoffe bald ein anderer Menſch, die frühere Geſundheit und Kraft wieder erlangen zu können. Einzelheiten aus meiner langen Gefangenſchaft will ich Euch in ſpäteren Briefen berichten und will es für heute genug ſein laſſen. Schreibet mir bitte ebenfalls bald, die Zenſur iſt ja jetzt nicht mehr ſo wie in Frankreich und Poſt werdet Ihr für die Folge nun auch mehr von mir erhalten. Empfanget nunmehr die herzlichſten Grüße und freut Euch mit mir, dem Erlöſten, alle Bitterkeit vergeſſenden, getreuen und dank⸗ baren Fritz. Letzte Meldungen. Ein neuer Berveis für die brulale und völkerrechtswidrige Kriegführung der Entente. m. Köln, 16. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet von der Schweizer Grenze: Vor etwa Jahresfriſt machte der„Temps“ den Vorſchlag, außer Dum⸗Dum⸗ Geſchoſſen auch Schrotflinten an der Front zu verwen⸗ den, denn die deutſchen Barbaren ſeien nicht wert, mit dem Lebelgewehr bekämpft zu werden, ſondern ſie müßten gleich Wildſchweinen zur Strecke gebracht werden. Den Amerikanern war es vorbehalten, dieſen teuflichen Plan zu verwirklichen. Schweizer Blätter verbreiten eine Newyorker Meldung, die wieder ein neues bewegtes Zeugnis iſt für die brutale und völkerrechtswidrige Kriegführung und ein blutiger Hohn auf ihre Trinkſprüche von Recht und Menſchheitsidealen. Den amerikaniſchen Soldaten in der Feuerlinie in Frankreich wurden tauſende von Schrot⸗ flinten auf nahes Ziel geliefert. Das Gewehr hat ſechs Jagdladungen in ſeinem Lauf, außerdem kann das Seitengewehr aufgepflanzt werden. Wenn vollſtändig ausgefeuert beſtreicht eine derartige Flinte einen Raum von vier Fuß Durchmeſſer auf eine Entfernung von 50 Dards. Dieſes Gewehr dient hauptſächlich zum Nahkampf und iſt wirkſamer als das Maſchinengewehr. Beſchränkung des Poſtverkehrs mit dem Ausland. e Berlin, 16. Juſi.(Von unſ. Berl. Büro.) Für den Poſt⸗ verkehr mit dem Ausland und den beſetzten Gebieten tritt, wie uns von amtlicher Seite mitgeteilt wird, vom 1. Auguſt ab einſt⸗ weilen eine Beſchränkung in Kraft. So werden beiſpielsweiſe Sendungen von Druckſachen durch Privatperſonen an Privat⸗ perſonen nicht zuläſſig ſein. Nur in einzelnen Fällen werden ſich die Armeeoberkommandos zu Ausnahmen entſchließen können. Durch die Einſchränkungen dieſer Art wird ſedoch der Zeitungs⸗ verſand nicht berührt werden, desgleichen nicht der* gebrachte Poſtverkehr zwiſchen Inländern und Feldpoſtberechtigten —— verſcher— im—— W Sehr triftige Gründe, die mit verſchärfter Spionageabwehr zuſammenhängen, ſtrengen Militärmaßnahme Veranlaſſung gegeben. Zaurückhaltung von Jeldpoſtſendungen. E Berliu, 16. Juli.(Von unſ, Berl. Büro.) In einem Teil der Preſſe wird Klage darüber geführt, daß durch die Zenſur der Heeresverwaltung zahlreiche Feldpoſtſendungen zurück⸗ gehalten werden. Dazu wird uns von amtlicher poſtaliſcher S mitgeteilt, daß die Feldpoſt, gegen die in 93 Zuſammen⸗ hang auch Vorwürfe erhoben worden ſind, an dieſen Zurückhal⸗ tungen keine Schuld trägt. en zu dieſer c. Von der ſchweizer. Grenze, 16. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Der Pariſer„Temps“ meldet, der Heeresausſchuß der Kam⸗ mer hat einſtimmig der Aushebung von 750 000 Ein⸗ geborenen der franzöſiſchen Kolonien fün Heereszwecke des Mutterlandes zugeſtimmt. ——— Befzte HandelssIlachrickiten. Maunhelmer Efektenbörse. Die Tendenz war ha ch wieder für Industrie-Aktien Ziemlich fest. Es notierten höher: Anilin. Verein chemischer Fs- briken, Emaillierwerke Maikanmer, Karlsruher Maschinenbau, Südcleutsche ie, Unionwerlee Mannheim und Zellstoß- Drahtindustrie, ſahrik Walchoi. In Benz-Aktien sich U gleicir ———————3 ¹ — * Dienstag, den 10. Jull 1918. Maunheimer Genral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Rr. S28. 3. Seita. Nus Stadt und Land. Die ſpaniſche Arankheit und ihre Verhütung. Von Spezialarzt Dr. Wetterer, Mannheim. Nachdem die ſogenannte ſpaniſche Krankheit, die nichts anderes iſt, als die Influenza, von Weſten her vordringend, ſich bei uns ausgebreitet und daber den Charakter einer wohl mild ver⸗ laufenden, aber in Bezug auf die Zahl der Fälle geradezu beiſpiel⸗ los um ſich greifenden Seuche angenommen hat, muß man ſich doch fragen, ob es denn kein Mittel gibt, dieſer Krankheit von vornherein entgegenzuwirken Ueberblicken wir daraufhin unſeren Arznei⸗ ſchatz, ſo fällt uns ein allbewährtes, jedoch in Deutſchland in den Hintergrund getretenes Medikament ein: das Chinin. Früher als Antipyretikum geſchätzt, wurde es zu Gunſten neuerer Arznei⸗ mittel, vor allem des Aſpirins, immer weniger verordnet. Und doch iſt das Chinin ein vorzügliches Medikament, ſpeziell gegem gewiſſe Infektionskrankheiten. i den Naturvöltern des wilden Weſtens als einfaches Rindendekokt, im Süden Europas und in den Tropen hauptſächlich in der Form des Chinin Sulfurikum bei fieberhaften infektiöſer Art viel genommen, dient es auch als Vorbeugungsmittel dieſe. Von dieſen Tatſachen ausgehend, bat der Verfaſſer in hundert Fällen Verſuche mit prophylaktiſcher Chininbehandlung bei ſpaniſcher Krankheit unternommen, mit dem Reſultate, daß ale dieſe Perſonen bis jetzt verſchon geblieben oder doch nur leicht, d. h. nur unter ſubjektiven Symptomen, er⸗ krankt mb. Dabei befanden ſich die meiſten von ihnen in unmittel⸗ barer Nähe von erkrankten Perſonen. Der Verfaſſer, der auch an ſelbſt und an ſeiner Familie, darunter kleinen Kindern, die Chininkur durchgeführt hat, iſt bis jetzt mit ſeinem ganzen Kreiſe verſchont geblieben, troßdem die Epidemie ſich ri um ihn ausgebreitet hat und verſchiedentlich heftiger Form aufgetreten iſt. Nicht unintereſſant iſt, daß bei den m unter den ig im Parallelverſuch mittelſt Eitrophin und Aſpirin proph Lan0 von mir behandelten Individuen die „ſpani Kran beit ſich voll entwickelte. Sollte das bloß ein merk⸗ würdiger U ſein? will hier meine wiſſenſchaftliche An⸗ ſchauung über die Art der Wirkung des Chinins als Prophilactikum ni Das würde zu weit führen, es genügt, wenn ich das Reſultat meiner in kleinem Rahmen durchgeführten Verſuche feſtſtelle und dasſelbe der Allgemeinheit übergebe, von dem Wunſche beſeelt, der Bevd ng, die durch mangelhafte Ernährrung beſon⸗ ders gegen Erkrankungen aller Art als disponiert gelten kann, einen kleinen 2 0 Peaphplen——— Durchprũ rkung es Prophylaktikum bei der Kürze der 955— beſchränkten Zahl der Verſuchsperſonen nicht reden. Doch laſſen dieſe mein e Erfahrungen immerhin den Schluß zu, daß das in gewiſſer Doſis unſchädliche Chinin in täglichen Gaben von etwa dreimal Gramm(kei Kindern entſprechend weniger(0,15 bis.25 Gramm) mehrere Wochen hindurch regelmäßi unter Umſtänden einen Schutz abgeben. i i it der Erkrankung mindernde Wirkung haben kann, Es ſpreche r ein Jeder, der ſich gegen er Ichen Pentäiſcen Bunse laſſe ſen bas Peſtet—— 1 10* ſchreiben FSF An⸗ Omal t Be mommen, gri lle— mittels Salol⸗Spiritus⸗ *—(1— auf eine Trinkgies Waſſer zum Gurgeln). Beide Verfahren, innere und die äußere Me⸗ thode, ergänzen ſich. Nachdruck geſtattet.) Die Rannheimer Röbelwoche, die ſich, wie zu vermuten war, in der weit über eine ausdehnte, nühert„an dem ſie von ihren Reſuliaten, die die gehegten Erwartungen übertroffen 6 endgültige Zahlen über ihre „ ſollen den jetzigen Kreiſen, die Hergabe von Möbeln und Hausrat von den hegeiſterten dern in die Hand gedrückt bekamen— alſo ins⸗ beſondere den kinderloſen und L Fa⸗ milien und den Firmen Gelegenheit gegeben werden, noch ihr Scherflein zur Möbelwoche beizutragen. Jedes Möbel⸗ und Hausratſtück wird dankbarſt in der Geſchäfts⸗ ſtelle P 6. 20 qngenommen, ſofort ert und wenn es nicht ge⸗ ſchenkt werden kann gern und ordentlich bezahlt. Auch nicht mehr gebrauchsfähige Stücke werden vergütet. In der eigenen Werkſtätte aufgefriſcht, werden ſie dem Verkehr wieder übergeben und manchem Kriegsinvaliden, manchen Kriegsgetrauten oder manchem Flüchtling it ſo zu wohnlicher Einrichtung oder lchen ver⸗ kolfen worden. Gerade die kinderloſen Fami n es als ihre 1119 und Bedürfnis empfinden, die bevölkerungs⸗ nolitiſchen Ziele, die mit der Förderung wohnlicher Heim⸗ ſtätten eng verbunden ſind, unterſtützen zu helfen. An ſie ergeht J 0 Lunh her 140é 0 he ber Wir ſind 8 ex Siehe Angeige Militäriſche Beförderung. Unteroffizier Otio Kircher, 3. Zt. in einem hieſigen Reſ Sohn des Kaufmanns Wilh. Kircher, Heinr.—— 34, wurde wegen Auszeichnung vor — zum Vigewachtmeiſter und Sfeters⸗Aspiranten be⸗ or. *Landesherrlich Veurer an der Gewerbeſchule wurden: Gewerbelehrer Emil in Pforzheim, Handelslehrer Jakob Baas an der Gewerbeſchule in Ettlingen, die Bezirksgeometer Emil Kuhn in Meßkirch und Paul Hecker in Sinsheim, die Kataſtergeometer Adolf Bollack in Tauberbiſchofsheim und Jo⸗ ſeph Eckert in Ueberlingen, die Reviſoren Daniel Huber bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden, Fritz Ruprecht beim Bezirks⸗ amt Freiburg und Emil Pfundſtein beim Bezirksamt Engen unter. Ernennung zu Oberreviſoren, die Verwaltungsſekretäre Auguſt Kaiſer beim Miniſterium des Innern, Karl Nilſon beim Oberverſicherungsamt Mannheim, Karl Rheinhardt beim Bezirksamt Bretten, Heinrich Kopp und Friedrich Sexauer beim Bezirksamt Freiburg, Friedrich Seyfried beim Bezirks⸗ amt Eppingen, Guſtap Lankes beim Bezirksamt Raſtatt, Fried⸗ rich Herweh beim Bezirksamt Konſtanz, Wilhelm Neff beim Bezirksamt Karlsruhe und Julius Troéller beim Bezirksamt Mannheim unter Ernennung zu Oberverwaltungsſekretären, Be⸗ öirksbaukontrolleur Joſeph Eirich beim Bezirksamt Heidelberg unter Ernennung zum Oberbaukontrolleur, die Finanzſekretäre Otto Bühler in Freiburg und Auguſt Weltin in Pfosshenm unter Ernennung zu Oberfinanzſekretären, Grenzkontrolleur Karl Maier in Badiſch Rheinfelden unter Ernennung zum Obergrenz⸗ kontrolleur, Zollverwalter Karl Vetter in Lörrach⸗Stetten unter Ernennung zum Oberzollverwalter, Kaſſier Georg Schön in Sin⸗ gen und Steuerkommiſſär Albert Sohn in Gernsbach. * Eine Aendorung der Fremdenanmeldung. Die Tatſache, daß zahlreiche Fremden nach dreiwöchigem Aufenthalt in einem Kammu⸗ nalverband ihren Sommeraufenthalt dadurch verlängern, daß ſie ein⸗ fach einen anderen Kommunalverband auſſuchen, wird demnächſt zu einer Aenderung der oberpolizeilichen Vorſchriften führen. Die Regierung von Oberbayern wird ſchon in den nächſten Tagen eine Vorſchrift erlaſſen, daß die Fremden bei Ausfüllung des Meldezettels anzugeben haben, wo ſie ſich in denletzten zwei onaten aufgehalten haben. Eine ähnliche Beſtimmung wird auch die Regierung von Schwaben treffen. Durch dieſe Angaben in den Meldezetteln ſoll die Ueberwachungstätigkeit der Fremdenkontrolleure erleichtert werden. Man gibt ſich allerdings keiner Täuſchung darüber hin, daß damit der Unſug nicht vollſtändig ausgerottet wird; aber die neue Vorſchrift bietet die Handhabe zu einer ſchörferen Kontrolte. Viele Fremde brüſten ſich, wie an zuſtändiger Stelle hekannt geworden iſt, geradezu damit, der Fremdenverkehrsregelung durch einen Wechſel des Aufenthaltsorte⸗ ein Schnippchen zu ſchlagen und aller Aufenthaltsbeſchrünkung zum Trotz doch den ganzen Sommer im boyeriſchen Gebirge zu verbringen. c Orgekkonzert in der Chriſtuskit Wir verweiſen nochmals auf das heute abend um 8 Uhr beginnende Orgelkonzert in der Chriſtuskirche. + Todesſafl. Der Großh. Muſikdirektor Abert Dietrich, Kommermuſiker und Chorrepetiter am Hoftheaterorcheſter zu Darm⸗ ſtadt, Vorſitzender des Darmſtädter Deutſchen Muſikverbandes, eine in weiten Kreiſen der Muſikerwelt bekannte Perſönlichkeit, iſt im Alter von 56 Jahren nach kurzem Krankenlager in Bad Neuenahr geſtorben. Volſizewbericht vom 16. Juli(Schluß). UEnfatl. Der 326 Jahre alte Sohn einer in der Laurentius⸗ ſtraße wothnenden Witwe wurde geſtern Abend, als er vom Gehweg über die Mittelſtraße—— von einem Straßenbahnwagen der Linie 5 erfaßt, einige Schrilte weit geſchleift und mehrfach verbetzt. Ein ſtrafbares ulden der Wagenführerin liegt nicht vor. Unaufgeklärte Diebſtähle: Vog noch unbekannten Tätern wurden in der Racht vom 14./15. ds. Mts. dahier entwendet: a) aus einem gewaltſam erbrochenen Schankaſten des Warenhauſes Wronker, E 1, 8, elf Perlenbeutel im Werte von 183 Mark, b) ares einem Stallgebãrde bei der alten Pechfabrik(Lindenhof) ein Schwein, etwa 1 Zentner ſchwer, i. W. von 300 Mark, 4 Ganſe i. W. von 120 Mark, 5 Hühner und 2 Stallhaſen. Um ſachdienliche Mitteilung erſucht die Schutzmannſchaft. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 3 wegen Diebſtahls. Rommunales. Lahr, 14. Jull. der Stadtrat hat im Hinblick auf den vorausſichtlich im Spätjahr oder auf den Winter eintretenden Ver⸗ —. in der Zigarreninduſtrie die Vorbereitung zur chführung zu einer Erwerbsloſenfürſorge für Ta⸗ bakarbeiter im Zuſammenwirken mit Reich, Staat, Stadt und Betriebsunternehmer in die Wege geleitet. 8 a.., 13. Juli. Die Eingemeindungsver⸗ handlungen der Stadt znit der Nachbargemeinde Griesheim A. M. ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß. Dagegen ſchwehen die Verhandlungen mit Nied noch und dürften auch vorerſt nicht heendet ſen. Mit Schwanheim ruhen ſie zurzeit. Bingen, 13. Juli. Eine Steigerung des ſteuerpftich⸗ tigen Vermögens um rund 20 Prozent in einem Jahre: dieſen Ruhm darf die Stadt Bingen für ſich in Anſpruch nehmen. 1917 beltef ſich das Vermögen der Bürgerſchaft auf rund 100 Millionen, in dieſem Jahre wurde es auf 122 027 900 Mark feſtgeſtellt. Dem⸗ entſprechend erfuhr auch die Einkommenſteuer eine Erhöhung um 170 030 Mark auf 372 468 Mark. Dieſe wohl einzig daſtehende Bermehrung des Volksvermögens iſt auf das geſegnete Weinjahr 1917 mit ſeinen phantaſtiſchen Weinpreiſen zurückzuführen. Und weſches Finanzbild wird Bingen erſt 1910 darbieten, wenn die in dieſem Jahr getätigten Weinverſteigerungsergebniſſe hinzukommen? * Dortmund, 12. Juli. In der letzten Stadtverordneten⸗ ſitzung gab Stadtrat Tſchackert außerhalb der Tagesordnung einen Ueberblick über die Obſtyerſorgung, in dem er aus⸗ führte, es ſei ſehr bedauerlich, daß in dieſem Jahre ſo gut wie gar kein Frühobſt, beſonders an Kirſchen und Stachelbe⸗ren, in Dort⸗ mund zu haben ſei, Der Grund liege darin, die Stadt mund beim Einkauf die Höchſtpreiſe nie überſchritten habe u auch nicht dulde, daß die Höchſtpreiſe durch den Handel überſchritten werden. Infolge der Preispolitik der zuſtändigen Reichsſtellen und vor allem infolge der unzureichenden Erfaſſung ſei es nicht möglich, Kirſchen oder ſonſtiges Frühobſt zuHöchſtpreiſen hereinzubekommen. Die Stadtverwaltung beſitze kein Mittel, den Zuſtand zu ändern. Eine Beſſerung werde erſt dann eintreten, wenn von der zuſtändi⸗ gen Reichsſtelle Maßnahmen zur Sicherung der Erfaſſung des Frſh⸗ obſtes getroffen würden. Aus dem Großherzogtum. “ Durlach b. Offenburg, 16. Juli. Der 50jährige Holzaekordant Anton Gckenfels, Vater von neun Kindern, wurde von einem Baum⸗ ſtamm ſo unglücklich getroffen, daß der Tod augenblicklich eintrat. )6 Karlsruhe, 15. Juli. Major von Freydorff, der beh Ausbruch des Krieges als Hauptmann und Kompägnieche mit dem Leibdragonerregiment ins Feld rückte, und zuletzt Komm eines Reſerveregiments war, wurde zum Kommandeur eines Landwehr⸗ regiments ernannt. Freiburg, 15. Juli. Uaſer zweiter Bürgermeiſter, Herr Dr. Hofner, der in den Kämpfen bei Mühlhauſen i. E. in der zweiden Auguſthälfte 1914 als Offtzier in franzöſiſche— 4——4 iſt bei den erſten Austauſch⸗Transporten mit mehreren Freiburgern in der Schweiz, am Vierwoldſtätterſee, eingetroſſen, Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Landau, 15. Juli. Ein bedauerlicher Unfall ſich am 13. Juli zwiſchen Arzherm und Ranſchbach. Der Mitelſchüler Alfred Heß beſtieg einen Maſt der dortigen ſpannleitung, kam den Drähten zu nahe und fiel, von einem ſtarken eleltriſchen Schlag getroffen, tot herunter. Sein Kamerad, der erſt die Mitte des Maſtes erklettert hatte, blieb unbeſchädigt. * Wachenheim, 15. Juli. Im Alter von 74 Jahren ſtarb hier Herr Altbürgermeiſter Paul Peipers. Der Verewigte litt ſchwer an einem vom Feldzuge 1870/71 herrührenden Leiden. Seit Jahren war er Verwalter der Bürklin⸗Wolfſchen Güter und as ſolcher in und Wceinfachkreiſen in unſerer Pfalz und weit darüber hinaus hochgeſchätzt. Die Nationalli Partei verliert mit Herrn Peipers ein treu bewährtes Mitglied. SZweibrücken, 16. Juli. Nach längerer S berſ konnte hier der aus Saarbrücken ſtammende, als Einbrecher borüchtigte Fuhr⸗ knecht Kari Hirchenhahn auf der Straße feſtgenommen werden. Nachdem er eine ganze Anzahl Einbruchsdiebſtähle im Sgarbrücken und Umgehung verübt hatte, wandte er ſich einem neuen Tätigkeitsfeld in der Weſtpfalz zu, wo er in verſch en Dörſern bald mehrere tauſend Mark bar, ferner Lebensmitteln u. dergl, erbeutete. Er benutzte die Abweſenheit der Landwolrte während der Arbeitszeit auf den Aeckern, um beiſpielweiſe in Mauſchbach wei Einbrüche, in Wattweiler, Einöd, Dellfeld und Battweiler weitere Diehſtähle zu verüben. In Wattweiler Mar 3400 asblaſe ficlen ihm 550 Mark har in die Hände, in Mauſchb Mark. Davon 320 Mark Silbergeld in einer Schr bewahrt. Damals wäre er bereits der Gendarmerie beinahe in Hände gefallen, doch gelang es ihm bei Irheim den Wald zu erreichen und zu verſchwinden. Bei der Verfolgung warf er die aingblaſe in ein Geſtrüpp und aus dem Umſtand, daß ein verſolgender Gen⸗ darm auf die Blaſe trat, war die Auffindung des S Zn verdanken. Der Feſtgenommene, der von Preußen dus üb wegen —— verſolgt wird, iſt der Taten bereits überfühnt und geſtän Darmſtabt, 18. Juli. Ein gefährlicher Hoteldieh der etwa 47 Fahre alte Gärtner Guſtav Bartels, der auch in zahlreichen anderen Städten in letzter Zeit, wahrſcheinlich in Wies⸗ baden, Offenbach, Frankfurt und anderen Plätzen, ſeine Diebereien ausgeführt hat, würde am Freitag hier feſtgenommen. In Wiesbaden uſw. hat er einen anderen Namen geführt. In ſeinem Befitz fand man einen anſcheinend einem Dienſtmädchen gehörenden Schließkorb mit Damenkleidern und Wäſcheſtücken. Mainz, 15. Fuli. Das vor einigen Jahren mit Aufwand von vielen Rillionen erbaute von Waldthauſenſche Schloß auf dem Lenneberg bei Mainz ſteht mit den umliegenden ausgedehnten Waldungen zum freiwilligen Verkauf. Das Schloß iſt uibewohnt, Die Erbauung, die mit der Entziehung großer, ſeither der meinheit zugänglicher Waldſtrecken, den Ars N in der——. Mainz, verbunden war, hat ſeinerzeit in der inzer Bevõ großen Unwillen hervorgerufen. Es wird nun vorgeſchlagen, S0106 und Wald für ein Soldatenheim nutzbar zu machen. Berichtszeitung. * Wiesſoch, 15. Juli. Vor dem Schöffengericht wuede die Landwirtsehefrau Marie Pfiſter U in Walldorf Milchfälſchung zu 200 Mark. Geldſtrafe verurteilt hatte unter 18 Liter Milch 6 Liter Waſſer gemiſcht. * Karlsruhe, 15. Juli. Der oft und ſchwer vorbeſtraſte Schloſſer Karl Dümmer aus Köln a. Rh. erhrach am 29. Mürz in Durlach einen Zigarrenladen und ſtahl daraus Zigarren und Zigaretten im Werte von 46 Mk., eine Juppe und ein paar Hoſen Schmiere ſtand dabei der ſugendliche Fabrikarbeiter Karl Stadolka aus Taubach bei Weimar, dem Dümmer die en, Juppe und die Zigaretten gab. Die Zigarren behielt er für Die Strafk ammer verurteilte den Dümmer unter Ein⸗ rechnung einer früheren Zuchthausſtrafe von 5 Jahren zu einer Geſamtſtrafe von 6 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehr⸗ verluſt, Stadolka erhielt eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten Die Wanderfreude der Deutſchen. In der R Oskar Myſing ein paar zu⸗ trefſende Beme Kungen über die tieſe Wanderfreude in unſerm Bolk. Er erzählt von einem kleinen Erlebnis, das, er in einer Konditorei im Winter 1916 beobachten konnte. Ein Kommis und ein junges Mädchen, die an demſelben Tiſche ſaßen und auf ihr Eſſen warten mußten, kamen miteinander ins Geſpräch.„So habe ich auch einmal gewartet, als wir die Tour auf den Feldberg machten!“ erklärte das Mädchen, das ausſah wie ein„Scheuß⸗ lich wars, vier Stunden war man mar dann mußte man —— 88 aufs Eſſen—58—— September herrlichem Haren Wetter, m I⸗Verein.“„So? Ich bin auch bei einem Wander⸗ waren wir auch einmal.“„Wann denn? Das müſſen Sie mir erzählen!“ Und das Eis war zwiſchen ihnen gebrochen. Sie wurden lebhaft, ſchwatzten miteinander, behandelten ſich bald als alte Bekannte, bloß, weil ſie gemeinſame Erinnerungen an Wanderungen hatten. Er war dort geweſen in ſeinen paar Wochen Sommerferien, und ſie kannte jenen See und jenes alte Kloſter, und das mußten ſie ſich gegenſeitig mitteilen. Ihre Worte wurden warm und ihre Augen eten. Man ſah, in einem kar⸗ gen b waren e— 49 Pab—+—.—— der einzige an ſah, w 0 te davon ſprachen, den trüben Großſtadtwinter mit ſeimen Entbehrungen vergeſſen hatten. Er beſtand nicht mehr für ſie; das ſchlechte Eſſen, das kalte Lokal, das ungemütliche Warten war vergeſſen. Goldene Sommer · tage tauchten wieder vor ihnen auf, wogende Kornfelder nor ernſten ſchwarzen Tannenwäldern, blaue Berge, die in fernem Dunſt ver⸗ ſchwimmen, die Luſt des Wanderns, wenn man früh morgens auf der Landſtraße geht und Lieder ſingt, während noch die feinen Spinnweben über den Hecken liegen und die Lerche über den Wieſen ſchwebt. Das alles führte die E ihnen wieder herauf und brachte ſie ſich gegenſeitig näher. Sie verließen das Lokal Arm in Arm als gute Berannte, und ich glaube, ſie werden bald noch anderes ausgetauſcht haben, als Erinnerungen. An dieſe kleine Szene denke ich immer, wenn ich mir recht klar machen will, welch eine mächtige, unwiderſtehliche Kraft der Reiſe⸗ und Wandertrieb in unſerm Volke iſt. Es iſt darin nicht mit uns, wie mit andern Völkern Europas. Wandern iſt uns ein körperliches und geiſtiges Bedürfnis, ſo not⸗ wendig wie Atmen und Leben. Beim Wandern entwickein ſich unſere Ideen, das Wandern dient uns dazu, um Seele und Körper im Gleichgewicht zu halten. Man kann es daher nur mit dem tief⸗ ſten Bedauern verfolgen, wie im Lauf der Kriegsſahre dem Wander⸗ Pieh bei uns mer mehr Feſſeln angelegt werden, auch dem harm⸗ einem nogel. Auf dem beſchränkte, nommen. Raie und für die Geſundheit nützlichſten. Von einer allgemeinen Reiſe⸗ und Wanderſperre ſind wir eigentlich noch kaum entfernt. Denn die Lebensmittelverhältniſſe, die Beſchränkung und die Ver⸗ teuerung der Züge machen jedes Reiſen ſchwieriger und immer ſchwieriger. Gewiß ſind die meiſten dieſer Maßnahmen notwendig im Intereſſe unſerer Heeresrüſtung und der Schonung des Eiſen⸗ bahnparks. Aber die Behörden, die für dieſen Sommer neue Ein⸗ ſchränkungen eingeführt haben, ſollten ſich dafür auch jeden Schritt, der nicht wirklich notwendig iſt, dreiſach überlegen. Man möge be⸗ denken, daß es ſich hier um einen tiefinnerlichen Zug unſeres Volks⸗ charakters handelt, daß man von der Stimmung verdroſſener, von der Außenwelt abgeſperrter Menſchen nicht viel erwarten darf, und daß der Deutſche, wenn er nicht wandert, erfahrungsgemäß immer zunächſt ins Wirtzhaus geht. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Inſtitut für höheres Klavierſpiel und Seminar, zugleich Inſtrumemtal⸗ und Geſangſchule in Mannheim. (Schlußkonzert.) Das zweite Schuljahr des jungen Kunſtinſtituts wurde am Montag durch ein gutbeſuchtes, erfolgreiches Konzert im Kafino⸗ ſaale beſchloſſen. Ausführende waren Schüler der Seminar⸗ und Ausbildungsklaſſen des Direktors Friedrich Häckel, und ſämt⸗ liche Vortragenden wieſen eine ſolide techniſche Durchbildung auf, mit der die muſikaliſche Erztehung Hand in Hand geht. Leider war die Vortragsſolge, die ſich ausſchließlich auf pianiſtiſche Gaben viel zu lang. In Beethovens C⸗moll⸗Kanzert und Mendelsſohns Gemoll⸗Konzert hatte für den guf dem Programm verzeichneten Schüler eine Schülerin den Part des 2. Klaviers über⸗ Die raſche Uebernahme entſchuldigt vieles, aber nicht alles. Solche Werke wollen, wenn kein Orcheſter zur Verfügung ſteht, was das Wünſchenswerteſte iſt, vorcheſtral“ begbeitet ſein, und dies erfordert eine wohlerfahrene, kunſtgeübte Hand, die dann und wann etwas mehr Diskretion und Anſchmiegſamkeit walten läßt, als dies geſtern bei der begleitenden Schülerin der Fall Mendelsſohns effektvolles H⸗moll⸗Capriccio, wie das G⸗moll⸗ Klavierkonzert in Stimmung und Technik von Webers F⸗moll⸗ Konzertſtück etwas beeinflußt, ſtand an der Spitze der Vortragsfolge, und ſeine Interpretin bot ſowohl das einleitende H⸗dur⸗Andante wie das Allegro con fuoco in H⸗moll in anerlennenswerter Ganber⸗ keit, wenn auch noch etwas zaghaft und nicht völlig klar. In Webers As⸗dux⸗Sonate, 1. Satz, litt die Klarheit unter gllzu reichlichem Pedalgebrauch und fehlte die ſeinere Differenzierung.— Gewandtheit und Muſikalität ſind aber vorhanden. Eine werte Probe muſikali Begabung und Förderun die Inter⸗ pretin des C⸗moll⸗Kenzertes von Beethoben. S„ daß der Spielerin, die Stilempfinden und wuftkaliſche—— bekundete, die indiskrete Begleitung Einiges verdarb. In der Brahmsſchen Rhapſodie op. 79/1 war der Ausführenden eine recht ſchwer zu ge⸗ ſtaltende Aufgabe zugefallen, die ſie aber mit großer Klarheit und in ſorgſamer dynamiſcher Rusgeſtaltung zu löſen wußte. Mendels⸗ ſohns G⸗moll⸗Konzert erfuhr eine techniſch ſaubere, rhythmiſch prä⸗ iſe und im Andante geſangsreiche, tonſchöne Durchführung. Den Beſchluß des Abends bildeten zwei virtuos gehaltene Sucke 8. Liſzt's, die dieſer ſeiner Tochter Coſima v. Bülon⸗ S Und verfügen die beiden Spieleriunen, denen dieſe ſchwierigen Auß⸗ gaben anvertraut waren, noch nicht ganz ü die Kraft und den birtuoſen Schmiß, den eine reſtloſe Aus ung erheiſcht, ſo wurbe doch die„Franziskus⸗Legende“ recht ſauber in den Paſſagen, der variationsmäßig gehaltene„Totentanz“ in Harer Gliederung und ſauberer Phraſierung höchſt beachtenswert gebolen. Die Klapier⸗ begleitung des Eröffnungs⸗ und Schlußſt wurde von einem begabien Schüler der Oberklaſſe ſehr anerkennenewert durchgeführt. Die dahlreichen Hörer lietzen es an nicht fehlen.* e e E F. M * ——— Niteratur. Ein ſeltener Bucherſolg. Wie wir der letzten Ausgabe des„Vortrupp“ entnehmen, konnte von dem bekannten, vom Dürerbunde herausgegebenen Roman „Helmut Harringa“ von Hermann Popert, dem des „Vortrupp“, ſoeben das 200. eben werden. Das iſt ein feltener Bucherfolg, der um ſo erfr r iſt, da der Roman durch die Einfügung in ſehr viele Leſehallen und Büchereien einen noch außerordentlich weiteren Leſerkreis gefunden hat und ſtändig findet. Da das 20.—210. Tauſend des Buches ebenfalls Ende dieſes Monats ausgegeben wird und zunt großen Teil durch Vorausbeſtel⸗ lungen ſchon beanſprucht iſt, ſo konnten in der erſten Hälſte dieſeg Jahres bereits nahe an 30 000 Bände des„Helmut a“ aus⸗ gegeben werden. Alle Freunde des ſo herzerfaſſend geſ Werkes wiſſen, welche bedeutende volkserzieheriſche Wirkung damit nerbunden iſt. Als eine Dauerfortſetzung des Helmut a“ hat die von Hermann Popert herausgegebene Halbmonatsſch„Der Vortrupp“ zu gelten, in der ſtändig die großen, für unſere Bolks⸗ aufartung bedeutſamen Fragen unſerer Zeit eine tiefgehende Be⸗ —— erfahren. 50 905 4 Satte. Nr. 326. Maunheimer General⸗Unzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 16. Jull 1918. el und idustrie. Sehifis- und Maschinenbau-Aktien- Gesell⸗ Schaft in Mannheim. in der Jahresrechnung am 31. Dezember 1917 stehen 150 36080 M.(1 150 184,58.) Giäubigerforderungen 489 435,25 (165 648,81) M. Ausstände gegenüber. Die Avale im Betrage von 88 000 M.(12 500.) sind beiden Konten zugerechnet. Eſfekten werden mit 2075,75 M.(2317,75.), Beteiligungen mit 2000 M.(), Kasse mit 17 580,58 M.(12 71654.), Kautions-Effekten mit 18 715 M.(18 382,50.) und Kautionen mit 2000 M.(wie i..) ausgewiesen. Der Wert der Materialvorräte hat sich von 70 165,27 Mark auf 121 705,70 Mark erhöht. Bei einem Aktienlkapital von 500 000., 100 000 M. Prioritäten, 270 500 M.(293 500.) Hypo- theken und einem Reservefonds von,60 000 M. stehen Grundstücke mit 500 015,03 M.(wie i..), Gebäude mit 286 648.94 M. 3*.), Betriebsmaschinen mit 50 178,50 M.(60 533,30.), erkzeugmaschinen mit 234 312,46 M.(165 463,05.), Werft mit 6288202 M.(87 682,02.) und Maschinenbau mit 705 505,00 M. 890 578,590 Mk.) zu Buch. In der Gewinn- umnd Verlust⸗ rechnung stchen 525 271,13 M.(228 188,54.) Einnakmen aus Em Maschinenbau, 10 130,81 M.(4007 48.) Einnahmen aus der Gießerei und 4028,30 M.(3961,05.) Mieten, u. a. folgende Aus- ——* 53 308,05 M.(40 138,50.) Reparaturen, 333,65(22 767,26 M) Betriebsunkosten, 40 684.75 M. ———.) Handiungsunkosten, 95 755,71 M.(82 686,02.) Ge⸗ und 52 204,45 M.(36 603,33.) Zinsen gegenüber Nach dein Berickt des Vorstandes brachte das 20. Oeschäftsjahr 1917 für alle Betriebe gute Beschäftigung, fedoch machte sich der Mangel an gelernten Arbeitskräften, die Stei⸗ gerung der Rohmaterialpreise und der Löhne, sowie das An⸗ Wachsen der Generalunkosten in immer stärker fünbarer Weise geltend, besonders aber bei den noch aus den Jahren 1913—14 übernommenen Seebaggerbauten für die preußische Regierung und für eine Baufirma. Dennoch ist es geiungen, ein besseres Resultat Zu erzielen, als im Vorjahre. Das Geschiftsjahr schließt mit einem —9— von 150 803,30 M.(geg. 98 008,70 M. Verl. i..) ab. Nach Abzug der Abschreibungen von 74 632,08 M.(36 651,58.) verbleibt ein Reingewinn von 82 632,08 M. wodurch sich die Unterbilanz aus 1915—16 auf 32 071,80 Mk. ermäßigt. Die Aus- der übernommenen Aufträge machte die Anscha einer gröheren Anzahl neuer Werkzeugmaschinen und auch die Ein- richtung einer neuen Werkstätte nötig, was beträchtliche Aufwen⸗ dungen erforderte. Die sonstigen Neuanschaffungen beziehen sich fast nur auf Exsatz und kleinere Erga Der Zugang an Mo- dellen wunde in bisheriger Weise——— * EE der Generalversammlung, die in der Rheinischen Kreciitanstalt stattfand, waren durch 4 Aktionare 445 Stimmen ver⸗ treben. Die Anträge der Verwaltung wurden einstimmig genehmigt und besciiossen, die aut 32 072 Mk. ermäßigte Unterbilanz auf neue Rechung Die zwei ausscheidenden Kufsichtsrats⸗ witgliecer Dietrich Malzfeldt und Dr. Jurist Siegfried von einstimmig wiedergewählt. Auf führung noch laufen, wurde von der Direktion mitgeteilt. daß diese eine starke Belastung für die Gesellschait darstellen. Von der Einsicht der Auftraggeber, mit denen man in Unterhandlungen stehe, erwarte man ein gewisses Entgegenkommen hinsicht⸗ lich der Preise. Rheinschiftahert. c. Vom Mittelrhein, 14. Iuli. Der Schiffahrtsver⸗ kehr zeigte sich in der letzten Zeit bei einem durchaus günstigen Wasserstande lebhaft. Es waren keine besonderen Einschränkun der Ladungen erfordelich und der Verkehr lonnte meist glatt bis Straßburg durchgeführt werden. Für die erste Zeit ist auch wohl kein Rückgang der Wasserstandsverhältnisse zu erwarten. Der Floßverkelir War nicht besonders rege. Nur vereinzelte Flöße wur⸗ den talwärts geschleppt. Die Frachtsitze haben sick für die Strecke von den Ruhrhäfen nach dem Mittel⸗ und Oberrhein auf 2,50—3,50 M. für die Tonne Ladung gestellt, während der Schle lohn von der Ruhr bis Mannheim sich auf.20—.40 M. für—5 Tonne bezifierte. Der Talverkehr war gleichfalls belebt bei ent- Sprechenden Sa tzen. Mannhelmer Effeltenbörse. Von morgen Mittwoch, den 17. Jul cr. ab, sind nom. M. 1 250 000 neue Aktien der Kostheimer Cellulose- und Papier- fabrilc Act.⸗Ges. in Mainz⸗Kostheim Nr. 2751—4000, gleich den bisher notierten Aktien lieferbar. Fraukturter Wertpapierbörse. Frankfurt a.., 16. Juli.(Priv.-Tel.) An der Börse ent- Wickelte sich bei fester Gesamtheit ein verhältnismäßig lebhaftes Geschäft. Die weiter eingetretene Erleichterung am Geldmarkt so- wie die guten Nachrichten vom Kriegsschauplatz fielen ins Ge- wicht. Es zeigten die ersten Notierungen vieliach erheblich über an der gestrigen Abendbörse getätigten Kursaufbesserungen. Auf dem Montanmarkt beständ Interesse für Phönix-Aktien, Ober- beclarf, Bismarcłhütte und Bochumer. Rüstungswerte lagen rullig bei geringen Veränderungen. Unter den Transportwerten fanden Schantungaktien Beachtung. Schiffahrtsaktien konnten sich mäßig beiestigen. Die Aktien der deutschen Kolonialgesellschaft fanden Käufer. Neu-Guinea, Otavi-Minen und South West wurden besser bezahit. Das in letzier Zeit hervor e lebhafte Interesse für die Aktien unserer Großbanlcen erhielt sich, desgleichen stellte sich auch Kauflust für Mittelbanken ein. Chemische und Elektrizitäts⸗ werte konnten sich ziemlich gut behaupten, teilweise befestigen. Petroleum und Kaliwerte unterlagen Schwankungen. Imn freien Verkehr trat einè Steigerung für die Aktien der L. A. Riedinger Maschinenfabrik Augsburg ein auf Gerüchte bedeuten- der Betriebserweiterung zwecks Beteiligung eines Motors. Nord- deutsche Wolle schwächten sich ab., Zellstolf Augsburg lagen jest. Am Markte der mit Einheitskursen notierten Papiere war die Tendenz vorwiegend fest. Textilaktien stark besonders Trilotweberei——— Gummifabrik Berlin-Frankiurt, Gummi- waren Peter höher. Rentenmarkt war still bei ſester Haltung. Privatdiskont 4 Prozent. Schifferbörse zu Bulsburg-Ruhrort. Duisburg-Ruhrort, 15. Jul. Amtliche Notierungen der Schiflerbörse. Bergfahrt. Frachtsätze von den Rhein-Ruhr⸗Häſen nach Mainz-Gustavsburg 2,50, nach Mannheim 250, nach Karls- ruhe 2,80, nach Lauterburg 3, nach Straßburg i. Els. 3,50 Mk.— Schlepplöhne von den Rhein-Ruhr-Häſen nach 0 Briefkaſten. L. K. Das Gewünſchte werden Sie im Regiments⸗Geſchäfts⸗ zimmer einſehn können; eine Veröffentlichung würde den Rahmen einer Briefkaſtenanfrage überſchreiten.(885) Feldgran 1891. Für Sie kommt nur eine badiſche Kriegs⸗ auszeichnung in Frage.(396)— 60 1 50 Schr. Der.⸗M.⸗Erlaß kommt für Sie nicht in age.( El Capitaine. 1. Ja, denn dafür iſt es ein Technikum.— 2. Frei konſervative und rechtsnationalliberale. Der Genannte ſteht in keiner Beziehung mit dieſem Blatte, im Gegenteil werden ſcharfe Angriffe darin gegen ihn geführt.(378) L. Th. Sie hätten hiergegen bei dem betreffenden Arzt ſoſort Einſpruch erheben ſollen.(408) E. R. 19. Wenden Sie ſich au den Bertrauensmann Herrn Ing. Karl Hamm, Heinrich Lanzſtr. 31, Sprechſtunden Montag und Donnerstag abends von—10 Uhr.(398) M. K. Werden die Marken auf ehrlichem Wege erworben, daun können ſie dieſelben für ſich verwenden.(407) S. H. Da es in Mannheim verſchiedene derartige Anſtalten gibt, empfehlen wir Ihnen, in unſerem Blatte eine Anzeige zu veröffentlichen.(411) C. S. 3 Sie in der Buch⸗ Ein Buch ähnlichen Inhalts handlung Hermann, Breiteſtraße, B 1, 2. Alte Abonnentin. Die Auskunft auf Ihre Anfrage wird Ihnen das Bezirksamt— Polizeidirektion— Zimmer 11, erteilen.(405) Langjähriger Abonnent. Bereiten Sie eine Sodalauge, die ſie nach dem Kochen erkalten laſſen. Dann waſchen Sie das Fenſterleder gründlich in diefer Lauge und ſpülen mit kaltem Waſſer nach.(402) u 6. Wir vermiſſen die Angabe, womit Sie den Fleck behandelt haben. Sollte es Benzin gewefen ſein, ſo müſſen ſie ſolches nochmals anwenden und eine größere Fläche ſchnell damit abreiben, ſo daß die Ränder verſchwinden. Drama. Die Theater, die Anſpruch erheben, Kulturtheater zu ſein, und auf fortſchrittlicher Höhe ſtehen, ſpielen augenblicklich alle die ſogenannten„expreſſioniſtiſchen jungen Dichter“, ausgenommen die Hofbühnen, die höfiſche Rückſichten zu üben haben(Burgtbeater uſw.) und die Bühnen, die mit Zenſurſchwierigkeiten kämpfen.(890) K. E. 1. Die reiſen Blätter werden im Herbſt gepflückt, auf Fäden gereiht und an der Luft(nicht in der Sonne) getrocknet. Die trockenen Blätter ſchichtet man an einem trockenen Ort auf Haufen und be⸗ ſprengt jede Lage ſtaubartig mit Waſſer. Sind die Haufen nun klein, müſſen ſie mit Papier bedeckt werden. So geſchichtet müſſen die Blät⸗ ter ſchwitzen, bis ſie braun werden, aber nicht länger. Dann werden ſie ſchnell getrocknet und geſchnitten, worauf ſie gebrauchsfähig ſind.— 2. Sie müſſen uns mitteilen um was für Oel es ſich handelt. Wettende. Sonntag, 2. Auguſt 1914, war der erſte, Montag, 3. Auguſt 1914, war der zweite Mobilmachungstag uſw. Sollten Sie bei einer nochmaligen Anfrage ihre Bezugsquittung nicht beilegen, müſ⸗ ſen wir von einer Beautwortung abſehen.(401) Frau Mrag. St. 1. Nein, vielmehr muß Ihr Bruder vom Truppen⸗ teil erneut zur Beförderung vorgeſchlagen werden, und wann dies geſchieht, liegt im Ermeſſen des Regiments.— 2. In der nächſten Zeit, ein beſtimmteres Datum können wir Ihnen nicht angeben.— S. Wenn er nach ſeinem Dienſtalter(Seutnantspatent) an der Reihe iſt, die 6 Jahre Dienſtzeit vor der Beförderung zum Leumant haben damit nichts zu tun. G. W. Zunächſt muß das Holzmehl aus den Löchern ausgeblaſen werden. Alsdann ſpritzt man mittels einer feinen Spritze oder eines Käunchens, wie es zum Oelen der Nähmaſchinen benntzt wird,* Läääutacteubecaauununon unnaontaasektksw Ukhisncunseunesauuuahunuuube eine Kirchenheim⸗- Binau Antrage über den Einfluß der Friedensverträge die zur Aus- Tel. Ter Ratnaus. iieeeenmeung, +◻ che Iur von den Schulkindern noch nicht gebeten worden seid, entbehrliche Möbel und Hausrat entgeltlich oder unentgeltlich an uns abzugeben, um bedürftigen Krie- gern, Kriegsinvaliden, Kriegsgetrauten zu Maldet uns, was har spenden Scer verkaufen wollt oder bringt es uns in unsere Geschäftsstelle. Jeden Tag 2,20, nach Mannheim 2,40 M.— 100 fl 280,75 Lurloen! Hr Lelaiaderlosen! Ii Ir Pirgen! —— Tüchtiger agiatratur-Manter-U, in Einrichtung einer neuzeitigen, umfang⸗ reichen Regiſtratur durchaus bewandert, zum möglichſt ſofortigen Eintritt geſucht. Schriftliche Angebote mit Bild, Zeugu.⸗ Abſchr. und Gehalt zu richten an Bauunternehmung Bauwens Hannhein, 0 4, 7. — C01⁴⁶ —4 Läaaadaulaactaesueuauununu — Ausläufer von 3·6 Unr werden die Oegenstinde taxiert gesucht. a121 und sofort in bar oder Gutscheinmarken— bezahit. Vermittlergedühren ausserdem- Stöck& Eischer,( 8, 9. Die Seschäſtsstelle der Semeinndtiigen———— Mödel-Verwertung. bento: Bad. 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