— Auttwoch, 17. Jull. 0 S den allgemetnen und Handelstenl: Dr.—2— denbaum; den—— Anten Grieſer. Druck u. Verlag: Druckerei Dr. Haas Rannheimer Seneral⸗ Anzeiger——— ſämtlich m Rannheim.— Lelegramm⸗ Adreſſe? General⸗Anzeiger Raunheim.— Fernſprech ⸗An⸗ ſch Runt: Ur. 7940, 7941, 7942, 798, 7944, 7935 — Nonto: Nr. 2917 Cubwigshafen am Abend⸗Ausgabe. Bali cheWeuele Nachrchten 1918.— Nr. 328. 0 50 Anzeigenpreiſe: Die 1ſpaltige Kolonelzeile 40 Fnanz⸗ —̈ 9 50 Pfennig, Reklamen M..—. a vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und— wird keine Ver⸗ antwortung über Bezugspreis in nnheim bung monatl. M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Bierteli. einfchl öuſtellungsgebũhr. Bei der poſt abgeh. M..70. Einze Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Günſliger Jorigang der Schlachlen im Weſten. Die Gefangenenzahl auf mehr als 18000 Maun geſliegen. Ber deutſche Tagesbericht. Großes Haupiduartier, 17. Jull.(WTB. Amtl.) Veſtlicher Kriegsſchauplatz. geeresgruppe des Oener iljeidmorichaũis acouyring Auprecht von Bayern Die Kampflätigkeit lebte erſt in den Abendſtunden auf. In Erkundungsvorſtößen füdweſtlich von Bpern mach⸗ ten wir Gefangene. Südweſtlich von gebuterne hat der Feind ſeine Angriffe ohne Erfolg wiederholt. geeresgruppe des Deutſchen gKronpriazen. Oeriliche Kãmpfe am Savièresgrunde und weſilich von Chateau⸗Thierrg. Südweſtlich von Courtomont ſcho. beu wir unſere Linien bis an den Surmelin⸗ abſchnitt heran. Hefiige Gegenangriffe führte der Feind mit ſiarken Kräften gegen unſere Front auf dem Südufer der Marne. Seine Angriſſe brachen unter ſchwerſlen Verluſten, keilweiſe nach erbittertem Kampfe, vor unſeren Linien zuſammen. Auf dem Nordufer der Marne wurden die Er⸗ folge des erſten Angriffskages erweitert. Nach Abwehr franzöſiſcher Gegenangriffe ſtießen wir dem Jeinde bis auf die 96hen nördlich von Bentonil nach und kämpften uns durch den Rode⸗ zad⸗ und Königswald hindurch. Beiderſeits der Ardre warſen wir den Feind auf das Keimſer Berg⸗ gelände zwiſchen Hantoil und nördlich von Pourey zurück. Oeſtlich von Reims iſt die Lage unverändert, Wir hiel⸗ ten die feindliche Linie unter ſtarkem Feuer und verbeſ⸗ ſerlen an der Römerſiraße und an der Suippes unſere Stellungen. Rordweſilich von Maſſiges nahmen wir einige befeſtigte höhen. Die Gefangenenzahl iſt auf mehr als 18000 ge⸗ ſtiegen. Aeber dem Kampffelde wurden geſtern von neuem 36 feindliche Flugzeuge und 2 Feſſelballone abgeſchoſſen. Leuinant Menkhoff errang ſeinen 37. und 38., Ceuf⸗ nant Löwenhardt ſeinen 37., Oberleutnant Lörzer ſeinen 26., Leutnant Bolle ſeinen 22. und Bizeſeldwebel Thom ſeinen 21. Luftſieg. Der Erſie Generaiquartiermeiſter: Ludendorff. * 75 Der zweite Tag der deutſchen Offenſwe hat neue Fort · ſchritte ſüdlich und nördlich der Marne gebracht. General Foch hat für die Abwehr dieſes neuen deutſchen Anſturmes offenbar eine andere Methode als bisher angewandt: er hat die vorderen Stellungen nur ſchwach beſetzen laſſen und die Hauptkraft ſeiner Armeen in die Reſerven gelegt. Dieſe ſollen durch kräftig zuſammengefaßten Gegenſtoß die deutſchen Angriffswellen Mit anderen Worten: der Entente⸗ Oberbefehlshaber ſucht das zur Geltung zu bringen, was auf unſerer Seite ſchon jahrelang— ſeit den Sommeſchlachten als die„elaſtiſche Verteidigungsmethode“ be⸗ kannt iſt. Er überſieht aber dabei, was die Vorausſetzung für eine ſolche Taktik iſt, nämlich eine vorzüglich geſchulte Truppe und eine raſch entſchlußfähige Führerſchaft von der kleinſten Einheit bis hinauf zur Diviſion. Auf deut⸗ ſcher Seite waren dieſe Eigenſchaften glänzend entwickelt, der Mißerfolg aller franzöſiſch⸗engliſchen Offenſiven hat es bewie⸗ ſen. Ob die Franzoſen in der Lage ſind, auf die gleichen mili⸗ täriſchen Qualitäten ihres Heeres zu bauen, bezweifeln wir, wenn wir die Aufopferung und den Elan unſeres Feindes auch keineswegs beſtreiten. Der linke deutſche Flügel der großen, faſt 80 Kilometer breiten Front hat ſich an der alten Römerſtraße, die von Reims über Prosnes zu den Argonnen zieht, feſtgeſetzt. Bei Maſſiges, alſo am äußerſten Ausläufer der Schlacht, ſind einige befeſtigte Höhen genommen. Die engliſchen Zeitungen glauben, daß der Hauptſtoß Ludendorffs das Vorgehen über die Marne he⸗ deute. Die Aktion in den Champagne ſei mehr oder weniger Täuſchung. Wir ſind in unſerem Urteil nicht ſo voreilig wie unſere Feinde, warten vielmehr den neiteren Verlauf der Schlacht, die ſo glücklich begonnen wurde, daß 18 000 Gefan⸗ gene ſchon jetzt gezählt ſind, mit Ruhe und Vertrauen ab. das Kampfgelände. Das Kampfgelände der neuen großen Schalcht in Frank⸗ reich zerfällt in zwei Hauptabſchftte⸗ die Linie zum MRarnebogen(weſtlich von Reims) und die Cham⸗ pagne(öſtüch von Reims). Hermann Stegemann hat in ſeiner„Geſchichte des Kriegs“ den Charakter dieſer Landſchaften alſo geſchildert: „Südlich der Marne dehnt ſich eine große Hochfläche, die der Fluß einen großen Bogen ſchlägt. Es iſt eine Saee die den Zauber der ſanften franzöſiſchen atnet. Per Kriegsfübrune erichein! die ols reichgegliedertes, wechſelvolles, von kleinen Waſſerläufen durchzogenes, mit Gehölzen und Sümpfen bedecktes Gelände. Zwei Nebenflüſſe der Marne, der Grand Morin und der Petit Morin, ſchneiden tief in das Hügelland und ſtreben in ge⸗ ſchlängeltem Lauf nach Weſten. Dörfer, Höfe und Mühlen liegen zerſtreut in den Talmulden und auf den Hängen, über die die Kriegsgeſchichte ſchon oft hinweggeſchritten iſt. Hier ſchlug Napoleon mit ſeinem zuſammengeſchmolzenen Heere die letzten glänzenden Bewegungsſchlachten gegen die Alliierten. Champaubert, Vauchamps, Montmirail, Chateau Thierry und Vertus zeugen von dem Winter⸗ und Frühlings⸗ feldzug des Jahres 1814, da der alternde Schlachtenkaiſer noch einmal die Armeekorps wie Bataillone vorwärts und rück⸗ wärts ſchwenktee „Weithin dehnt ſich die kreidige Ebene der Cham⸗ pagne. Es iſt ein waſſerarmes Land, das noch zu Napoleons Zeiten dürr und öde lag, kaum ein paar magere Haferfelder trug und nur zahlreiche Schafherden nährte, die auf der ein⸗ ſamen Steppe ein Wanderdaſein führten. Erſt im Laufe des 19 Jahrhunderts ſchritt man zur künſtlichen Vewäſſerung und zur Aufforſtung dieſes ſtiefmütterlich behandelten Landſtriches, doch blieb die„Laufechampagne“ ein mit Unfruchtbarkeit ge⸗ ſchlagener Boden und ihre Bevölkerung an die Waſſerläufe ge⸗ bunden, an denen ſich die Ortſchaften in ſchmalen Zeilen auf⸗ reihen. An vielen Stellen tritt die Kreide zutage und ver⸗ leiht dem Bode eine bleiche Färbung. Wird die Kreide auf⸗ gewühlt, ſo vertieft ſich dieſer ſeltſame Eindruck. Die Granattrichter erſcheinen weiß ausgeſchlagen und die Schützengräben ziehen ſich als helle Striche durch das Gelände, das Fliegern und Feſſelballonen keine Geheimniſſe verbergen kann. Unabſehbar ſetzten ſich die flachen und weichen Wellen gegen Süden abfallenden Erhebungen, die ſchwarzen Kiefern weichen und der weitgeſpannte Horizont voneinander ab. Die breiten Heerſtraßen, die ſchnurgerade vom befeſtig⸗ ten Lager von Chalons nach Norden und von Reims nach Oſten ausſtrahlen, zerlegen die Champagne ſinnfällig in große Abſchnitte. Darunter ſind alte, wohlerhaltene Römer⸗ ſtraßen, die einſt vom Tritt der Legionen widerhallten. In dieſer ſchwermütigen, den Heeresbewegungen gün⸗ ſtigen Landſchaft lagen ſich die Armeen tief eingegraben gegen⸗ über.“— Eine„Ebene“ wie Stegemann ſchreibt, iſt die Cham⸗ pagne nun allerdings nicht. Die ſanften Höhenzüge, die ihre Landſchaft durchziehen, begünſtigen den Widerſtand eines Heeres außerordentlich, zumal der Feind ſeine Stellungen mit Umſicht und Eifer jahrelang ausgebaut. Auch in dieſem Kriege iſt viel Blut auf den Kreideboden der Champagne gefloſſen. Im März 1915 griff Joffre vergebens an(Winterſchlacht in der Champagne), mit noch größeren Kräften verſuchte er es im Herbſt 1915(Champagne⸗Herbſtſchlacht). Dann blieb es ziem⸗ lich ruhig zwiſchen Reims und den Argonnen, bis— es war im April 1917 General Nivelle ſeine große Schlacht verlor, die ihm Stellung und Namen koſtete. Die Franzoſen nicht überraſcht? m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Zürich: Dex Vertreter des„Secolo“ glaubt, das Ueberraſchungsmment habe bei dieſem neuen An⸗ griff nur eine geringe Rolle geſpielt. Seit einigen Tagen hätten die Verbündeten ſtärkere Truppenmaſſen und Offenſiv⸗ bewegungen in der Champagne gemeldet. So habe die fran⸗ zöſiſche Artillerie bereits um Mitternacht ein wirkſames Gegen⸗ ſeuer eröffnen können. Paris erwarte die Entwicklung mit Ruhe. Aehnlich ſchreibt der Berichterſtatter des„Corriere della Sera“. Die franzöſiſche Heeresleitung ſei ſchon vor einiger Zeit auf die Neubildung zweier deutſcher Armeen in der Nähe von Verdun aufmerkſam geworden. Neutrale Stimmen. m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Stockholm: Die neue deutſche Offenſive wird von „Stockholm Tidningen“ mit dem erſten Stoß ver⸗ glichen, dem ſie in Bezug auf Ausdehnung, militäriſche Vor⸗ bereitung und Ueberraſchung ähnele.„Spenska Dag⸗ bladet“ hebt ironiſch hervor, daß die Franzoſen in den leß⸗ ten Tagen eifrig aufgeklärt hätten, jedoch an anderen Front⸗ teilen.„Svenska Tidningen“ ſagt, man kann die An⸗ nahme wagen, daß der neue Offenſivſtoß ebenſo wie der An⸗ griff vor einem Monat weſtlich der Aisne hauptſächlich die Er⸗ weiterung der Grundlage für den Keil zum Ziel hat, der durch die Offenſive an der Aisne und Marne gegen Paris vorge⸗ ſchoben iſt. Drohung mit Frankkireurkrieg. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Neue Zürcher Zeitung“ meldet: Das Pariſer„Journal“ erklärt: Wenn die Deutſchen den Frevel wirklich begehen wür⸗ den, Paris anzugreifen, ſo würden ſie dort 200 006 oder 300.000 echte und zähe Pariſer antreffen, die nicht auswandern wollten, ſondern mit Gewehren und Geſchützen umzugehen ver⸗ ſtänden und die jedes Haus und ſeden Weg kennen würden. Es würde aus den Kellern und Ruinen der Stadt ein Kugel⸗ regen über die Eindringlinge ergehen. Das Züricher Blatt bemerkt dazu: Das Journal ſcheint vergeſſen zu haben, daß das, was es hier ankündigt, nichts anderes als ein Franktireurkrieg iſt und daß dieſer völlig außerhalb aller völkerrechtswidrigen Gebräuche ſteht. 21000 Räumungsbefehle für Vororte von Paris. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 17. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) „Corriere della Sera“ meldet aus Paris: Die Regierung hat vom.—10. Julſi insgeſamt 21000 Einwohnern der öſt⸗ lichen Vororte im Feſtungsbereich von Paris Räu⸗ mungsbefehle zugeſtellt. Franzöſiſcher Notſchrei. c. Von der Schweizer Grenze, 17. Juli.(Priv.⸗Tel., g.). Die ſchweizeriſche Depeſchen⸗Information meldet aus Baris⸗ „Echo de Paris“ bringt einen Notſchrei an Japan und ſchreibt: Wir haben noch 14 kritiſche Tage durchzumachen. Wenn Waſhington in dieſer kurzen Periode über die Inter⸗ vention Japans in Rußland eniſcheidet, ſo wird in zwei Monaten Japan in voller Bereitſchaft ſein. Wenn Waſhington balanziert und zaudert, ſo wird die Sommer⸗ ſaiſon verloren ſein und eine Verlängerung des Krieges wird dann unxvermeidlich. Die deutſche Sache wird dann wiederum den Kopf erheben. Die Freiheit der Welt ſteht auf dem Spiel. Beginn der Beſchießung von Bpern und Arras. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) „Daily Mail“ meldet von der Front: Die Beſchießung von Ypern und Arras hat wieder begonnen. Starke feindliche Anſammlungen ſind von uns an der ganzen Front feſtzuſtellen. der-Beolkrieg. Berlin, 16. Juli.(WTB. Amtl.) Von unſeren Unterſee· booten ſind imweſtlichen Teildes Kanals drei Damp⸗ fer und ein Segler von zuſammen äber 31000 Bruttoregiſtertonnen vernichtet worden, darunter befand ſich der amerikaniſche Truppentransporker„Cincinnati'(16 339 Bri.), der aus einem großen Transporter⸗Geleitzug unter ſiarker Sicherung herausgeſchoſſen wurde. 1 Dex Chef des Admiralſtabes der Armee. E Berlin, 16. Juli.(WTB. Nichtamtl.) In eine recht heikle Lage geriet das von Oberleutnant v. L. geführt U⸗Boot vor einiger Zeit im Aegäiſchen Meere. Es ſichtete nachmittags gegn vier Uhr einen kleinen Segler, der einen durchaus harm⸗ loſen Eindruck machte, dennoch ging das U⸗Boot vorſichtig mit der Abſicht, ihn durch Sprengpatronen zu verſenken, heran, denn einige Granaten ſchien der ziemlich hoch aus dem Waſſer herausliegende Zweimaſtſchoner nicht wert. Aus nächſter Nähe forderte ein Piſtolenſchuß die Leute zum Verlaſſen des Fahrzeuges auf. Der Segler drehte darauf in Wind und die Mannſchaft mühte ſich offenſichtlich um das Ausſetzen des Ret⸗ tungsbootes. Plötzlich fiel das vermeintliche Rettungsboot in ſich zuſammen und erwies ſich als Verkleidung eines Schnell⸗ feuergeſchützes, welches wenige Sekunden darauf den erſten Schuß abgab. Die Leute der U⸗Bootfalle hatten alſo das Ausſetzen des Botes nur markiert, während deſſen aber ihr Geſchütz klar gemacht. Die Rettung des U⸗Bootes hing von Sekunden ab. Dank dem hervorragenden Zuſammenwirken des U⸗Bootes und der Maſchinenleitung gelang es, das U⸗Boot in kürzeſter Zeit unter Waſſer in die ſchützende Tiefe zu bringen. Steuermann d. R. Martens und Marine⸗Ingenieur⸗ Aſpirant Heinze konnten beide den Erfolg des glänzend durch⸗ geführten Manövers teilen, wodurch die Rettung des Bootes aus gefährlicher Lage gelang. Exploſion auf einem japaniſchen Linienſchiff. Paris, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Eine Depeſche aus Tokio meldet, daß am 12. Juli in der Bucht von Tokuſama auf dem japaniſchen Linienſchiff„äKawatſcht“ (21 860.) eine Exploſion ſiatigefunden hat. Das Schiff iſt gänzlich gekentert. Man zählt mehr als 500 Tote. Eröffnung des öſterreichiſchen Abgkocbnetenhehe Das Programm des Herrn von Seidler. Wien, 16. Juli(WTB. Nichtamtl.) Nach viermonatiger Pauſe nahm heute des Abgeordnetenhaus ſeine Tätigkeit wideer auf. Saal und Galerien waren dicht gefüllt. In der Herrenhaus⸗ loge war unter anderem der frühere Miniſter des Auswärtigen Graf Cözernin anweſend. Präſident Groß begrüßte die Abgeordneten in einer An⸗ ſprache, in der er unrer einem Hinweis auf die bedauerlichen Unterbrechungen der Tätigkeit des Hauſes der Hoffnung Ausdruck gab, daß die bevorſtehende Tagung des Hauſes dazu diene, die ver⸗ faſſngsmäßigen Zuſtände zu feſtigen. Der Präſident entbot dann unter lebhaftem Beifall des Hauſes die herzlichſten Grüße und Wünſche den Helden an der Front, für die alle von unbegrenzter Bewunderung und ankbarkeit er⸗ füllt ſeien. Der Präſident drückte das Beileid des Hauſes an⸗ läßlich des Ablebens des Sultans aus, wobei er die Hoff⸗ nung ausſprach, daß auch unter ſeinem Nachjolger das Bündais zwiſchen beiden Reichen zum Vorteil und Ruhm der beiden Reiche aufrecht erhalten wird. Der Präſident gedachte ferner des Ablebeng des Präſidenten des deutſchen Reichstages, Dr. Kämpf. Das Haus beſchloß mit Mehrheit, ſofort die erſte Leſung des Budgetproviſoriums zu beginnen in Verbindung mit der Ver⸗ handlung dringlicher Anfragen verſchiedener Vorkommiſſe der letzten Zeit in der inneren und äußeren Politik, ſowie über die Ernäh⸗ rungsangelegenheiten. „Miniſterpräſident Dr. Ritter von Seibler, von den Tſchechen mit lärmenden Zurufen, von den Deutſchen mit lebhaftem Beifall und Händeklatſchen empfangen, verweiſt zu Begint“ ſeiner Rn. ————————————— jolgen. ———————— maundeimer General⸗Auzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Nittwoch, den 17. Juli 1018. hinſichtlich der auswärtigen Lage auf die heute veroffentlichten Dar⸗ legungen des Miniſters des Aeußern und erklärte in Beſprechung der Kampfmethode unſerer Feinde: Die Erfolge der verbündeten Armeen ſind eine Gewähr dafür, daß unſere Gegner ihre Ziele mit den Waffen nicht durchſetzen wer⸗ den. Auch durch die Blockade werden ſie unſeren Willen nicht beugen. Was die innere Propaganda anbelangt, ſo ſind die diesbezüglichen Mittel unſerer Gegner ſo abſurd, daß ſie nur von einer Mchen Ver⸗ kennung unſerer Verhältniſſe zeugen. An der unerſchütterlichen Anhänglichkeit gegenüber der Dynaſtie, an der ſtaatstreuen Ge⸗ ſinnung der Bürger und an der inneren Feſtigkeit unſeres Staats⸗ weſens im Rahmen der Monarchie werden auch dieſe Ziele ab⸗ prallen.(Beifall und Händetlatſchen links.) Unbeſchadet der un⸗ bengſamen Cnergie, mit der wir an der erfolgreichen Fortführung des Krieges ſeſthalten, werden wir es nicht berabſäumen, wie bisher, ſo auch künftighin, alle uns bietenden Möglichkeiten zur Anbahnung des Friedens eifrig zu ver⸗ (Lebhafte Zuſtimmung.) Unentwegt halten wir an dem Friedensangebot dor verbündeten Mächte vont Dezember 1916 und an dem in der Thronrede und der Antworr auf die 00 note niedergelegten Gedanken feſt. Getroſt dürfen wir in die Zu⸗ kunft blicken. Vereint mit unſeren treuen Bundesgenoſſen(Bei⸗ fall links) werden wir das Ende des Weltkrieges zu erzwingen vermögen. Die innige Gemeinſchaft mit ihnen, die wir in der Zukunft noch zu feſtigen und auszubauen hoffen, insbeſondere das altbewährte Vündnis mit* Deutſchen Reiche (Heilrufe links) iſt für uns wie für unſere Verbündeten di e feſte Gewähr, daß wir für alle Zeit unſeren Platz unter den Staaten der Welt behaupten, die unſeren Völkern die Bedingungen einer freien, ſegensreichen Entwicklung ſichern kann. Wir ſind auch weit ent⸗ fernt davon, eine Bedrohung für die anderen Staaten bilden gu wollen, ſie ſollen ſich vielmehr als nützliches, werttätiges Glied für die Geſtaltung der künftigen Friedensbeziehungen der verſöhnten Welt erweiſen. Der Miniſterpräſident beſprach ſodann eingehend die Er⸗ nährungsberhältniſſe, wobei er die bekannten Urſachen der gegenwärtigen Zuſtände darlegte und erklärte: Die Durch⸗ führung der Ernte wird mit allen Mitteln beſchleunigt; allerdings hat das regneriſche Wetter der letzten Wochen, ſo günſtig es im allgemeinen auf den Stand der Saat eingewirkt hat, die Frühernte verzögert. Nichtsdeſtoweniger iſt in Ungarn und in einzelnen Ge⸗ genden Oeſterreichs die Druſchermte in vollem Gange. Die unga⸗ riſche Regierung wird ſoweit als möglich das Ergebnis des Früh⸗ druſchs der Armee ſowie Oeſterreich zur Verfögung ſtellen. Die uns hierdurch zukommenden Mengen werden ausreichen, um die Verſorgung bis Ende Julrin dem bisherigen Aus⸗ maße zu ermöglichen. Das volle Ergebnis der neuen Ernte wird vor Anfang Auguſt den großen Schichten der Bevölkerung nicht zugeführt werden können. Bis Ende Juli wird die Regierung ſich bemühen, durch Bexeitſtellung aller erreichbaren Erſatzmittel über die unzureichende Verſorgung mit Mahlprodukten hinwegzuhelfen. Für die Zeit von der zweiten Woche des Auguſt wird es der Re⸗ gierung möglich ſein, die Brotration in ver normierten Höhe aus⸗ zugeben. Von einem völligen Wechſel des inländiſchen Auf⸗ bringungsſyſtems iſt eine radikale Abhilfe zu erwarten. Wir müſſen vor allem danach trachten, unſer Verſorgungsverhältnis zu Ungarn möglichſt gut zu geſtalten. Wir— die Fehler unſeres Aufbringungs⸗ und Verteilungsſyſtems korrigieren. Jedenfalls muß der legitime Handel in das Syſtem ausgiebiger eingeſchaltet werden als bisher. Die Lebensmittelzentren werden demnächſt in die ſtaatliche Verwaltung übergeleitet wer⸗ den. Gerade in der Ernährungsfrage iſt die Mitarbeit des Parla⸗ ments von höchſter Bedeutung. In Beſprechung der inneren Politik erinnert der Miniſter⸗ Praſident an ſein urſprüngliches Progremm, welches den politiſchen Waffenſtillſtand anſtrebe. Je länger die völlige Klärung der aus⸗ wärtigen Situation ſich hinausſchiebe, deſto ſchwieriger geſtalte ſich das Feſthalten an dieſer Methode. In der Hoffnung auf große nationale Vorteile, die ſich aus den Friedensbedingungen ergeben könnten, verſagten 8 Parteien konſequent ihre Mitwirkung am Werke der Verſtändigung. Der Miniſterpräſident erinnerte an die Weigerung des Tſchechenſiubs on der Verfaſſungsreviſion teilzu⸗ nehmen und erklärte, wenn die Regierung iich nicht dem Vorwurf der politiſchen Paſſivität ausſetzen wolle, müßte ſie dasjenige tun, was ſie tun könnte, 3+. das Programm der nationalen Autonomie zur— bringen. Wenn in dem Umſtand. daß die Regierung von dem ſo lange geduldig angeſtrebten Einver⸗ nehmen der Nation endlich abſah, eine Anlehnung an den deutſchen Kurs erblickt wird, ſo liegt es mir ferne, dem—+ au wollen. Denn wenn es einen—— Kurs in Oeſterreich gibt, o kann es nur ein ſolcher ſein, der den berechtigten Intereſſen des olkes Schutz gewährt.(Lebhafter Beifall, Händeklatſchen links.) Es iſt ein kaum verſtändlicher Jrrtum, wena vielfach angenom⸗ men wird, der Zuſammenſchluß der nichtdeutſchen Parteien könne an ſich zur Majoritärsbildung führen. as Rückgrat dieſes viel⸗ ge laltigen Staates iſt nun einmal das deutſche Volk und wird es immer bleiben Die Regierung iſt entſchloſſen, an dem eingeſchla⸗ —5 Kurs feſtzuhalten und ſich in ſeiner weiteren Verfolgung nicht eirren zu laſſen. Für ſene Partelen, die heute abſeits ſtehen, bleibt die Tür der Seſen ſtets weit geöffnet. Ueber dieſer Tür aber 957 ge⸗ ſchrieben:„Willkommen alle, die treu zur Dynaſtie und iren zum Staate halten!(Anhaltender ſtürmiſcher Beifall und Händeklatſchen links.) In— Stellungnahme liegt—— gicht die geringſte aſſs eit gegen ändere Volksſtämme. Frivo und töricht wäre die Regiexung, welche ſich einer ſolchen Gehäſſigkeit ſchuldig machen würde, umſo körichter, als eine Geſinnung ganz und gar undeutſch wäre,(Stürmiſcher Beifall.) Die Deutſchen Heſterreichs verlangen mit vollem Recht lediglich die Anerkennung des Grundſatzes, daß unter den im Krieg gleichberech⸗ tigten Natſonalitäten dem deutſchen Volk die ihm nach ſeiner Ge⸗ chichte und Kultur gebührende Stellung gewährt wird.(Beifall) ie Deutſchen fordern für 110 nichts mehr, als in Ruhe leben und in Ruhe ſich entwickeln zu können. 8—— der Verhältniſſe in Galizien trat der Miniſter⸗ —* r 3— entgegen, daß die gegenwärtige Regierung den Lebensbedingungen des polniſchen Volkes ohne Jatereſſe gegen⸗ überſtehe und die dem Polenklub S 80 gemachten Zuſagen nicht erfülle. Die Regierung werde ſich beſtreben, auch in Gallzien den Gerechtigkeit angedeihen zu laſſen. Der Miniſterpräſident erkannte die deſondere Wichtigkeit der age Politik an und hob als einer der wichtigſten oziälen Pflichten der Regierung und des Parlaments die Erhallunng und e ee 8 gefährdeten Mittelſtandes hervor, der durch entſprechende Vorkehrungen vor dem Zuſammenbeuch bewahrt werden müſſe. Beſonders die Lage der Feſtbeſoldeten liege der Regierung am Herzen: ſie werde nicht unterlaſſen, durch Geldaus⸗ Ralhen und durch Organiſation von Naturalzuwetſungen ihnen zu elfen. 5 Der Miniſterpräſident bat ſchließlich um——* des Budget⸗ —— und die Ermächtigung zur Kriegsanleihe, wobei er feſt⸗ Üte, die dem Staate heute die Mittel un des Krieges verweigere ſich gegen den Staat ſelbſt und bedeutende Staatsleiſtungen verhindere, durch deren Entziehung gerade im Kriege Millionen von Staatsbürgern dem Elnd preisgegeben wörben. Das Haus werde beweiſen, daß das Parlanient noch immer der feſte Boden ſei für die Treue zum Staate und zur Verfaſſung. Der Miniſterpräſident wies ſchließlich die Behauptung zurück, daß er ein Feind des Parlaments ſei und auf ein—*—9˖— 14• Regime hinſteuere. Er ſtellte feſt, daß er gerade durch die letzte— + einen Niederbruch des Parlaments vermeiden wöllte und damit dem Verfaſſungsgedanken zu dienen glaubte. Er wünſche nur das eine, daß das Haus allen Zweiflern zum 73 den vollen Beweis für ſeine Fähigkeit erbringe und ſich ſelbſt er⸗ halten möge.(Lebhafter Beifall links. Der Miniſterprädent wird beglückwünſcht.) Die Debatte. e ü eu r Win erpräſident vorgeſtellt habe, Ken nationglen Bedürfniſſen der dort wohnenden Volksſtämme volle nur geeignet neue nationale Konflikte hervorzurufen. Der Redner bezeichnete die Verleumdungen der kaiſerlichen Familie als Niedertracht. „Der Deutſch⸗Nationale Waldner betonte, der Miniſterpräſi⸗ dent wäre erſt durch das Verhalten der flaviſchen Parteien zum deutſchen Miniſterpräſidenten geworden, als der er ſich heute in Sätzen erklärte, wie ſie monumentaler und erquickender noch nle aus dem Munde des öſterreichiſchen Miniſterpräſidenten gekommen ſeien. Da wir die Ueberzeugung haben, daß in ſeiner Perſönlich⸗ keit und in ſeinem Charakter die Gewähr für die Beibehaltung des jetzigen Kurſes liegt, halten wir zu ihm. In Beſprechung der ge⸗ planten Verfaſſungsreform erklärte der Redner, jede werde die Gewähr in ſich tragen müſſen daß das deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Bündnis, welches/ ein Element des Friedens ge⸗ worden ſei, ewigen Beſtand erhalte. Der Chriſtlich⸗Soziale Jerzabek erörterte das deutſch⸗böhmi⸗ ſche Verhältnis. Der deutſche Sozialdemokrat Ellenbogen beſprach das Ver⸗ hãlinis der Monarchie zu Deutſchland. wobei er das Ueberwuchern des annexioniſtiſchen Fanatismus in Deutſch land bedauerte. Die Sozialdemokraten verlangten von der Regierung, daß ſie ihren ganzen Einfluß bei der deutſchen Reichsleitung gelrend mache. Bezüglich der öſterreich⸗polniſchen L— ng erklärte der Redner, daß die Sozialbemokraten gegen jede Löſuag ſeien, die die Gefahr künftiger Kriege im Lande hervorrufen könne. Die öſter⸗ reichiſch⸗polniſche Löſung berge eine ſolche Gefahr in ſich. Die Sozial⸗ demokraten ſeien für die Einberufung eines polniſch⸗demokratiſchen Parlaments. Der Redner vertritt die Notwendigkeit der Umwand⸗ lung Oeſterreichs in einen Bundesſtaat freier Nationen. Nächſte Sitzung morgen. Eingegangen iſt ein tſchechiſther An⸗ trag betreffend die Kreisordnung. die Lage Rußlaud. Spaltung der lünken Sozialrevolulionäre. Moskau, 16. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Mel⸗ dung der„Isweſtia“ hat am 12. Juli eine ſtürmiſche Fraktionsſitzung der linken Sozialrevolu⸗ tionäre ſtattgefunden, bei der zwei ſcharf geſchiedene Strö⸗ mungen hervortraten. An der Spitze der einen Gruppe ſteht Kalegajew, der die Taktik des alten Zentralkomitees bil⸗ ligt. Die andere Strömung verwirft die Politik des früheren Zentralkomitees, die zu Abenteuern geführt habe. Kalegajew ließ die Vertreter der Oppoſitionellen nicht zu Wort kommen. Das Ergebnis der Sitzung war die Bildung eines neuen Zentralkomitees, in deſſen Reihen ſich Spirido⸗ nowa, Kamkew und Karelin befinden. Am 12. und 13. Juli wurde eine Reihe verhafteter Sozialrevolutionäre, gegn die keine Veweiſe vorlagen, am Aufſtand beteiligt ge⸗ weſen zu ſein, darunter Kalegaſew, in Freiheit geſeßt. Nach einer weiteren Meldung des gleichen Blattes aus Archan⸗ gelsk ſind dort neuerdings allein und gruppenweiſe ſer⸗ biſche und italieniſche Offiziere und Soldaten ein⸗ getroffen. Dieſe bilden unter dem Schutz der dortigen eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Konſulate eine ſich beſtändig ver⸗ größernde Abteilung von bisher über 300 Mann. Der Zweck der Abteilung war nach der engliſchen Murmanlandung außer Frage. Das Gouvernements⸗Exekutivkomites hat deshalb ungeachtet der Proteſte der verbündeten Konſulate beſchloſſen, die ſerbiſchen und italieniſchen Trup⸗ pen zu entwaffnen und aus Archangelsk zu ent⸗ fernen, was angeblich inzwiſchen geſchehen ſein ſoll. Deutſchfreundliche Sirömungen. m. Köln, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Stockholm:„Spenska Dagbladet“ meldet aus Hel⸗ ſingfors, daß auf dem Kadettenkongreß in Moskau ſich deutſchfreundliche Strömungen bemerkbar gemacht hätten. Miljukow und Protopopow ſeien jetzt An⸗ hänger einer Annäherung an Deutſchland. Die Ermordung des Grafen Mirbach habe dieſe Stellungnahme begünſtigt. Die Japaner in Wladiwoſtok. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Der ruſſiſche Mitarbeiter des Berner„Bund“ meldet: Der Befehlshaber der in Wladiwoſtok gelandeten ſapaniſchen Trup⸗ en, Admiral Kato, wandte ſich an ſeine mit dem ringlichen Erſuchen, neue Streitkräfte nach der mandſchuri⸗ ſchen Küſte zu entſenden. Die belgiſche Jrage. Die Deutſche Vaterlandspartei verbeitet fol⸗ gende Entſchließung: Die Reichsleitung hat auf paxlamentariſches Drängen Erklärungen über die belgiſche Frage abgegeben. Die Deutſche Vaterlands⸗Partei lehnt es ab, ſich an Verſuchen zu beteiligen, dieſen Exklärungen dieſen oder jenen Sinn herauszuleſen. Für ſie iſt Belgien nicht nur ein Fanſtpfand. Zur Sicherung eines dauerhaften Friedens muß wirkliche deutſche Macht in Belgien die Wirtſchaft des Landes vor anglo⸗amerikaniſcher Ausbeutung, die Flamen zur Fran⸗ zöſierung, deutſches Land und deutſchen Gewerbefleiß vor ben Ber⸗⸗ wüſtungen eineß zukünftigen Krieges und nicht zuletzt die Meere vpor engliſcher Tyrannei bewahren. Wir wollen keine Ann⸗vion! Wir wollen ein freies Flandern und eine wirkliche Sicherſtellung der Le⸗ bensnotwendigkeiten des deutſchen Volkes. Die Deutſche Vaterlands⸗ Partei wird mit verdoppelter Kraft für dieſe Ziele eintreten und ſordert ihre Freunde zu nachdrücklicher Mitarbeit auf. Badiſche Poliſik. Aꝛis der Sozialdemokratie. * Mannheim, 17. Jull. Der Landesvorſtand der ſozd. Partei Badens hat für den am kommenden Samstag und nntag in Offenburg Landesparteitag einen Bericht erſcheinen laſſen, der die Zeit vom 1. April 1914 bis 31. März 1918, darunter 44 Kriegsmonate Die Mitgliederbewegung zeigt die ſtarken Eingriſſe des Krieges in das äußere Gefüge der Partei: 9 5 18 000 von den 25000 zu Kriegsbeginn organiſierten Parteimit⸗ liedern ſtehen unter den Fahnen. Nur etwa 5800 Mitglieder, — 1800 weibliche, ſind heute in den 106 Mitgliedſchaften noch vorhanden, die von den 226 des Lutiohr 1914 übriggeblieben ſind. Der Bericht hebt dann hervor, daß der tiefſte Stand der zahlen · mäßigen Bewegung in Baden überwunden ſcheint. Nur wenige Orte im Land ſeien es, wo die Unabhängigen Fuß Sles konnten. Der Bericht gedenkt dann der Toten und bemerkt 7 lich noch, daß in der badiſchen Parteipreſſe im Berichtsſahr 1917/18 gegen · über den beiden vorhergegangenen Kriegsſahren eine Beſſerung feſtzuſtellen iſt. Letzte Meloungen. Der Augriff in der Chaupague. 40 Eigener Drabtbericht. Von unſerem zum weſtli iegsſchauplaß entſandten ——+— nun K 4 tich. Haupiquartier Aronprinz, 16. Juli. Der nom 15. Juli führt in das Land zwiſchen den Argonnen den Waldbergen von Reimz, eine Mitle von Wäldern durchzogene Londſchaft, m deren Mitte das bekannte befeſtigte Lager Chalons in einer weiten Ebene 24 Im Jahre 1914 burchſchritt die 3. und 4. Armee die Hochfläche lediglich unter Nachhutkämpfen. Nur ſächſiſche Reiter hatten e des La 9 Chalous ein gers von größeres Gefecht. Im Weſten des neuen Angriffsabſchnittes erheben ſich die dunklen Waldberge von Reims, im Oſten ſteigt das Gelände allmählich zu dem Höhenzuge der Argonnen an, an deren Abhang die Aisne und die Aire ſüdnördlich fließen⸗ Eine Linie, etwa pon der Somme bis zur Suippes ſüdöſtlich gezogen, zeichnet die Waſſerſcheide der Hochfläche. Links ziehen Sulppes, Vesle und Marne in nordöſtlicher Richtung. In den feſten Kalkboden ſind gute und zahlreiche Straßen von denen ſich zwei aus den Römerzeiten erhalten haben, die eine von Reims öſtlich nach den Argonnen führend, die andere, in der Nähe von Prosnes abbiegend, zieht ſüdöſtlich ins Land. Von Chalons führen Straßen nach Sedan und nach Reims, letztere in der Senke öſtlich der Waldberge von Reime⸗ begleitet vom Aisne⸗Marnekanal. Ein Netz zahlreicher kleine⸗ rer Straßen und Wege führt kreuz und quer durch das gut⸗ beſiedelte Land. Chalons und Reims ſind durch Eiſenbahnen mit dem Oſten, alſo mit Verdun verbunden. Südlich der Wald⸗ berge im Weſten fließt die Marne und an ihr entlang zieht ſich die große Straße, die Route de Pakis von Chateau⸗ Thierry über Epernay nach Chalons. Das Waldgebirge ſelbſt durchquert die Route Nationale Reims-Orleans. Unſer Angriffin dies ungemein wichtige Gebiet, das eine weite Einbuchtung in unſerer Front bildet mit Verdun und Reims als Eckpfeilern und St. Mihiel und Chateau⸗Thierry als den ſüdlichſten Punkten erfolgte in der Breitevonnichtganzhundert Kilo⸗ metern. Der mittlere Raum um Reims blieb vom Angriff frei. Ganz außerordentlich ſchwer war der Marneüber⸗ gang zu erkämpfen, wie überhaupt der neue Vorſtoß mit den drei vorhergehenden ſchon deswegen nicht verglichen werden kann, weil der Moment der Ueberraſchung vollkommen fortfiel. Als einen Erfolg unſerer bis⸗ herigen Großangriffe kann man es wohl bezeichnen, daß der Gegner in dem Gefühl, unſerem unwiderſtehlichen Angriffe wahrſcheinlich nicht ſtandhalten zu können, ſich auf dem öſt⸗ lichen Kampfabſchnitt mit ſeinen Hauptkräften auf eine vor⸗ bereitete zweite Stellung zurückzog, die ſeine Hauptwiderſtandslinie bildet. Es iſt, wenn man dieſen Um⸗ ſtand erwägt, ein außerordentlich erfreuliches Reſultat, daß das Berggelände des Cornilett⸗, Keil⸗ und Poehlberges, das im vorigen Jahr nach monatelangen Kämpfen aufgegeben wurde, im erſten Anlauf zurückgenommen werden konnte. Auffallend iſt das verhältnismäüßig raſche Vordringen unſerer Truppen in den Waldbergen ſüdweſtlich von Reims. Die Gegenwirkung des Feindes iſt beſonders am rechten Angriffsflügel ſehr zähe. Hier machte er im Laufe des Tages ſtarke Gegenangriffe, teilweiſe mit Panzerwagen. Unſere Gegner ſind Franzoſen, Italiener und Amerikaner. Verſchiebung der Lage an der italieniſchen Front in Ausſicht. c. Von der Schweizer Grenze, 17. Juli.(Priv.⸗Tel., g..) Der„Corriere della Sera“ ſchreibt, daß in den letzten Tagen an der italieniſchen Front Verſtärkungen aus den Ko⸗ lonien eintrafen und daß man mit einer Verſchärfung der Lage in den nächſten Tagen rechnen können. * c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Zürcher Anzeiger“ berichtet eine weitere Zunahme der Aufklärungstätigkeit ſowie des Artilleriefeuers an der ganzen Champagnefront, in den Argonnen und den Vogeſen. e Die ſeindlichen geeresberichle. Engliſcher Heeresbericht vom 16, Juli. Neuſeeländer machten einen ekfolgreichen Vorſtoß in der Nähe von Hebuterne, wobei ſie mehr als 30 Mann gefangen nahmen und 12 Maſchinengewehr⸗ erbeuteten. Wir verbeſſerten ein wenig unſere Linie im Abſchnitt Villers Bretonneux; in der Nähe von Locer machten wir einige Gefangene. Bericht der Orieniarmee vom 14. Juli. An der Struma ver⸗ liefen Patrouillen K5 Gunſten griechiſcher Abteilungen Weſtlich des Wardar und nördlich von Monaſtir ſtarke feindliche Artillerie⸗ tätigkeit. In der Seengegend und weſtlich Pogradek verhinderten wir einen bulgariſchen Handſtreich. In Albanien ließ unſere Verfolgungsabteilung im Devolitale Granſi hinter ſich und erreichte die Zügänge des Cekini und der Cruja, wo ſie mit der ſtellung der Oeſterreicher Fühlung hat. Die Zahl unſerer Ge⸗ angenen beträgt ungefähr 50. Zwiſchen unſerem linken Flügel ſtehen wir in Verbindung mit dem rechten Flügel der Italiener, die ſich die Höhen von Cafa Darza bemächtigten. der bulgariſche Gericht. Soſia, 16. Jull.(WTB. Nichtamil.) Mazedoniſche Front. In der Gegend von Bitolia und au mehreren Punkten im Cer⸗ nabogen ſowie ſüdlich der Huma war die Jeuertätigkeit zeul⸗ weilig ziemlich heflig. Weſtlich des Wardar verjagten wir durch unſer Feuer eine ſtarke ſeindliche Infanterleabteilung. Südlich der Belaſitza machten unſere Erkundungsabteilungen mehrere Eng⸗ länder zu Gefangenen. Die„ſpaniſche Arankheit“ in Norwegen. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 17. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Neuen Zürcher Nachr.“ melden aus Chriſtianic: Die ſpaniſche Nrankheit hauſt ſchwer in Norwegen und nimmt immer größeren Umfang an, beſonders in den größeren Städten. Im Poſtgebäude in Chriſtiania iſt beinahe das ge⸗ — Perſonal erkrankt und man ſieht voraus, daß der ge⸗ amte Poſtdienſt eingeſtellt werden muß. Auch das Eiſenbahn⸗ erſonal iſt bis über 50 Prozent erkrankt, ſodaß bei gewiſſen iſenbahnen der Güterverſand bis auf ein Minimum einge⸗ ſchränkt werden mußte. Die Tſchecho⸗Stowaken auf dem Macſche. Lonbon, 16. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Die„Times“ erfährt aus Peking vom 13. Juli: General Horvad ſandte an den General Diederichs, den ruſſiſchen fizier, der die Tſchecho⸗Slowaken anführt, einen Botſchafter. Das Ergebnis war, daß geſtern beide Offi⸗ ziere eine freundliche Zuſammenkunft hatten. Horvab erklärte ſich bereit, den Tſchecho⸗Slowaken alle möglichen Erleichterungen bei ihrem Auſmarſch nach Transbaikalien auf ber chinſſiſchen Oſtbahn zu ge⸗ währen, ba ſie beabſichtigen, ſofort einen Verſuch zu machen, Ir⸗ kutsk zu erreichen, um eine Verbindung mit denjenigen ihrer Landsgenoſſen herzuſtellen, welche beabſichtigen, an die chineſiſche Re⸗ erung das formelle Erſuchen zu ſtellen, den Durchzug durch die anbſchurei au geſtatten. ——— uetzte Handeis⸗Ildchrichten. 4 Mannheimer Effektenböree. Sehr ſeste Teudenz bekundeten heute Bank⸗ und Brauerei- Aktien und erwähnen an Banlcaktien höher: Pfälzische Bank, Rhein. Creditbank und Sudd. Disconto-Gesellschalt, ferner von Braverei- Aktien Messerschmitt, Homburg, Lucdwigshafener Actienbrauerei und Werger. Worms. Von Industrie-Aktien sind Karisruher Ma⸗ schinenbau und Aktien der Unionwerbe, Mannheim erheblich ge-, —— — d b 7 X ¶ ¶¶ ˖¶¶¶ — —— ebenſowenig gefährdet ſind, wie Daher kann den Müttern garnicht eindringlich genug —— die Mahnung zugerufen werden: der. eit die Bruſt! Ohne dringendſten Grund ſollte kein Säugling im Sommer abgeſtillt werden. ſchon um einiges herabdrücken. Nichts aber führt Mittwoch, den 17. Juſi 1918. Maunheimer Ger rral-Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Nr. 888. 3. Seite. Nus Stadt und Land. Mit dem 4 ausgezeichnet Gefreiter Reinhard Baumann, bei einer Fernſprech⸗Abig., Sohn von Frau Ludwig Baumann, Tatterfallſtraße —*—— U—9 e—— ment„ wohn octhorn„ E Babiſchen ſübernen Veidterſtnnullle Sonſlige Auszeichnungen. Ot. Gerach, Adjutant einen Fußartl.⸗Batls, im Felde, Diplom⸗ Ingenieur beim ſtädtiſchen Hochbauamt hier, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, wurde mit dem Bayr. Militär⸗Verdienſtorden 4. Klaſſe mit Schweriern ausgezeichnet. Die Gefahren der heißen Jahreszeil far die Säug ſiuge. Der Bad. Landesausſchutz für Säuglings und Kleinkinderfürſorge hier ſchreibt uns: In keiner Jahres⸗ der Säugling der ſorgenden Aufmerkſamkeit der Mutter E und wie im Sommer. ſt doch die Zahl der Erkrankungs⸗ odesfülle im Säuglingsalter nie ſo hoch als an heißen Tagen. Durch Ueberhitzun gehen weit mehr Säuglinge zugrunde als durch„Erkältung“. t dieſe Erfahrung aber ein unabwend⸗ bares Ereignis, dem wir mit verſchränkten Armen gegenüber⸗ ſtehen müſſen? Keineswegs. Das lehrt ſchon die immer wieder be⸗ ſtätigte Tatſache, daß Kinder, die geſtillt werden, im Sommer n allen übrigen Jahreszeiten. immer Stillt euere Kin⸗ Zum mindeſten erhaltet ihnen während der heißen Jahres⸗ Flaſchenkinder ſind den Gefahren der Hitze ſehr viel mehr aus⸗ geſetzt. Mancherlei kann aber doch geſchehen, um dieſe wenigſtens etwas zu vermindern: Die Milch, die am heißen Tagen beſonders ſeicht verdirbt, muß ſofort nach dem Eintreffen im Haushalt ab⸗ gekocht, darauf in fließendem Waſſer abgekühlt und an einem kühlen Ort(wenn möglich in einem Eisſchrauk oder einer Kühl⸗ 1 e) aufbewahrt werden. Ueber die zweckmäßigſte Art der Ver⸗ dünnung der Milch, wie über die befrage man ſich beim Arzt. Davon hängt das Gedeihen des Kindes ebenſoſehr ab, als von ihrer guten Beſchaffenheit. Da wo eine Milchküche be⸗ ſteht, bezieht man eine trinkfertige Säuglingsnahrung mit xteil aus dieſer. Wie ſeder Erwachſene ſchon an ſich ſelbſt erfahren haben wird, ſind die Verdauungsorgane an heißen Tagen gegen ein Zuviel an Nahrung empfindlicher als ſonſt. Für die Säug⸗ linge gilt dies in erhöhtem Maße. Daher darf der Durſt der Kinder nie durch Milchzulagen, ſondern nur durch abgekochtes Waſſer oder einem ſchwachen Teeaufguß gelöſcht werden. Mit Vorteil wird man ſoga“ die eigentliche Flaſchennahrung gleichzeitig bis zu ein Viertel der Geamtmenge verringera In hohem Maße kann man den Gefahren der Leberhitzung auch— eine geeignete Wohaung und Kleidung be⸗ genen. as ſchattigſte und kühlſte Zimmer iſt in dieſen Tagen für den Aufenthalt des Säuglings zu wählen. Durch reichliches Niſien, nameytlich morgens und abends, durch häufiges Aufzichen und Beſpiengung des Bodens läßt ſich die hohe Innentemperatur Bed— gefürchteten Ueberhitung, als das ecken mit dicken liſſen, das Einhüllen in dicke Tücher und Tragkiſſen oder gar das jede freie Bewegung hindernde Wickeln. Am wohlſten die Säuglinge an heißen Orten, wenn man ſie halbbekle er ſtundenweiſe auch ganz nact an ſchattigem Ort liegen und frei ſtrampeln läßt. Alle Krankheitszeichen, beſonders auch die erſten Hinweiſe einer Verdaungsſtörung, verdienen im Sommer erhöhte Beachtung. warte nicht, bis die Erkrankung ſoweit fortgeſchritten, daß vielfach eine Rettung dann nicht mehr möglich Ordensauszei Staatsminiſter Frhr. v. Bodman, der Zur en zu Beſprechungen in Stuttgart iſt, wurde vom—.— von 86 emberg das Grußkreuz des Ordens der württembergiſchen Krone verliehen. * Neuer Titel. Nach einer Staatsminiſterialentſa ebune haben die erſten den botaniſchen Inſtituten der 177 Hochſchulen künftig die Amtsbezeichnung Gartenver⸗ walter ſtatt Obergärtner zu führen. — für Obſt. Die Badiſche Obſtverſorgung hat fol⸗ gende Hö eiſe— t: Walderdbeeren Erzeugerpreis.20., Kleinhandelshöchſtpreis(Verbraucherpr.).50., Johannisbeeren 30 reſp. 48 Pig., ebenſo Stachelbeeren, Himbeeren 60 Pfg. reſp. 75 Pig., Heidelbeeren 40 reſp. 55 Pfg., Bromberen 40 reſp. 55 Pſ Preißelbeeren 55 reſp 75 Pfg., große grüne Reineclauden 45 reſp. 88 Pfg., ebenſo Mirabellen, gro flaumen und Frühzwetſchgen 35 Leſp. 48 Pfg., Erntepflaumen 20 Pfg., Weinbergpfirſiche 40 reſp. 58 Pfennig, gro tige Edelpfirſiche 1 M. reſp..20., Aprikoſen 80 reſp. 95 5 85 Frühbirnen 35 reſp. 45 Pfa, kein⸗ früchtige Frühbirnen 25 reſp. 35 Pfg., Frühäpfel 35 reſp. 45 Pfg. und Fallobſt 10 reſp. 13 Pfg. In den Städien mit über 20 000 Ein⸗ wohnern kann der Verbraucherhöchſtpreis erhöht werden bei Wald⸗ erdbeeren auf.55 M von der Schönheit alter Friedhöfe. Die Menſchen lieben oder meiden die Friedhöfe, und man kann aus ihrer Stellung zu den gewerbter Stätten wi igre Vorfahren ruhen, Schlüſſe auf ihre geiſtige und ſeeliſche Verfaſſung ziehen. Die Menſchen, die in den Tag hineinleben, die nichts kennen, als ihres Leibes und ihrer Begierden Wünſche und deren Erfüllung, gedenken nicht gern derer, die ausruhen von der irbiſchen Wander⸗ fahrt, denn ſie werden erinnert an kommende Tage, da auch ihnen eim ſtilles Lager bereitet wird, ſern von ihren Vergnügungen und ihres Lebene Inhalt. Die wahrhaft Wertvollen aber unier denen, die mit uns üher die Erde ſchreiten, die ſeeliſch tiefen Charakiere, denen Sinnen und möglichſt gerundetes Erfaſſen der höchtten Dinge und Fragen Lebensnotwendigkeit bedeutet, pflegen und hegen den Platz, wo ihre Lieben ruhen; ſie raſten in ſtillen Dämmerſtunden an den Hügeln der Entſchlafenen, und laſſen dort in ſich einſtrömen die Gewißheit von der Schönheit des Sterbens, jene Gewißheit, die den Tod Freund nennt. Aber auch die Friedhöfe, welche die irdiſchen Reſte fremder, nicht gelannter Menſchen bergen, ſind geweihte Stätten für den, der ihre Schönheit fühlt und gu verſtehen verraag was ihre ſtille Heiligteit kündet. Alte Friebhöfel Ein hehrer Schauer fließt durch unſere Seele. Wir fühlen uns, oft mitten im Geiriebe der Großſtadt, auf eixer Inſel, die nur des Verſtorbenen Fuß betritt. Vurch leichtbewegte, dunkelſtämmige Bäume rieſelt der Sonne letzter Schein. Uralte, verwitterte Kreuge umgürten des Epheus grüne Rauken, ein Spinn⸗ lein hat ein Silbernetz gelegt über das letzte Wort auf zerbrochenen Grabestafeln. Nichts ſoll ſprechen von den einzelnen, die bier ruhen; der Tod hat ausgelöſcht Raug und Stand, Alter und Ge⸗ ſchlecht: Menſchen ſind es, die hier ſchlafen, Menſchen, bon denen genommen iſt all das, was ſie trennte auf Erden. Und was blieb, in Friede, göttlicher Friede. und Frühzwetſchgen auf 50 Pfg., ühiee e Daher ziehe man rechtzeitig den Arzt zu Rate und „ bei Johannisbeeren auf 45 Pfg., ebenſo Stachelbeern, Himbeeren auf 80 Pfg., Heidelbeeren auf 60 Pfg., ebenſo Brombeeren, Preißelbeeren auf 80 Pfg., Reineelauden auf 60 Pfg., ebenſo Mirabellen und Welnbergpfirſſe„ große Pflaumen delpfirſiche auf.25 Mark, Aprikoſen auf 1 M. großfrüchtige Frühbirnen auf 50 Pfg., S auf 40 Pfg., Frühäpfel auf 50 Pfg. uud Fallobſt auf g. * Das Giockengeläute, das heute mittag von den Türmen ver⸗ ſchiedener Kirchen ertönte, hat zu Mißdeutungen Veranlaſſung ge⸗ eben. Wir möchten feſtſtellen, daß es ſich lediglich um eine Prü⸗ 85 der Glocken auf ihren muſikaliſchen Wert handelte, von der e Beſchlagnahme und Verwendung bes Metalls zu militäriſchen Zwecken abhängt. pp. Das geſtrige— im Friedrichspark ſtand in ungetrübt ſchöner end hatte unter einem günſtigen Stern. nahezu 4000 Perſonen aus den engen Häuſern in den Park gelockt. Muſikdirektor Hanſen hatte ein wertvolles und doch abwechs⸗ lungsreiches Programm zuſammengeſtellt, das unter ſeiner Leitung vom Chor der annheimer Liedertafel und dem Ver⸗ ein für klaſſiſche Kirchenmuſik glänzend durchgeführt wurde. Schon gleich der Eingang brachte vollen Genuß: Schuberts 23. Pſalm(vorzüglich inſtrumentiert durch Herrn Homann) für Frauenchor und Orcheſter, Prächtig klang auch„Landerkennung“ (Männerchor, Baritonſolo und Orcheſter) von Grieg. Beide Chor⸗ körper haben hervorragendes Stimmenmaterial und die Wieder⸗ gabe der einzelnen Werke bezeugten nicht nur die vorzügliche Eig⸗ nung des Leiters, ſondern auch fleißiges Studium und Vertiefung. Herr Hanſen trat in dem„Deutſchen Flaggenlied“ auch als Kompo⸗ niſt wirkſam hervor. Einen Glanzpunkt bedeutete die„Helden⸗ feier“ von Max Bruch. Beide Chöre vereinigten ſich hier mit dem Orcheſter zu machtvoller Wiedergabe des ſchönen Werkes. Die ge⸗ ſanglichen Darbietungen wurden durch Orcheſtervorträge unter Lei⸗ tung des Herrn Kapellmeiſter Schulze(Kapelle des.⸗B. Gren.⸗ Regt. 110) paſſend umrahmt. Der künſtleriſche Erfolg des Abend⸗ war lückenlos. Da der Beſuch überaus ſtark war und die Direktion der den Park koſtenlos zur— e geſtellt hatte, füehen den Volksbildungshelmen ein ganz hübſches Sümmchen zu⸗ fließßen. Heimatdienſt.— Bezirke Unkerſkadt⸗Weſt(—e) und Jungbuſch Hafenſeiſe. Den 8. Vortrag am Donnerstag den 4. Juli hielt Herr Dramaturg Peterſen über das Thema„Dichtungen der Freiheitskriege“. Der ſehr gut beſuchte Abend brachte eine Fülle genußreicher Darbietungen. Herr Peterſen verſtand es, ſein Publikum in außergewöhnlicher Weiſe zu feſſeln und die Dichtungen der Freiheitskriege, ſowie deren Entſtehen in lebendiger Weiſe vor Augen zu führen as Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“ und Frau Scheyer hatten den künſtleriſchen Teil in freundlicher Weiſe übernommen. Spielleiter Ludwig Puſchacher trug einige Frei⸗ geitsgedichte in packender Weiſe dor. Die muſtkaliſche Leitung lag in den Händen des Herrn— Herzer. Reicher Belkall lohnte alle Darbietungen. Dle Leitung des Abends hatte diesmal Herr Stadtpfarrer Biehler, der in kerniger Anſprache die Anweſen⸗ den begrüßte und ſpeziell betonte, daß wir alle noch unter dem fri⸗ ſchen Eindruck des ruchloſen Fliegerangriffes vom 29. Juni auf die friedliche Stadt Mannheim ſtehen. Gleichzeitig drückte er den Opfern und deren Angehörigen die innigſte Teilnahme im Ramen der Verſammlnug aus. Der Redner wies beſonders auf die Groß⸗ herzogs⸗Geburtstagsſpende zugunſten des Roten Kreuzes hin und forderte die Anweſenden auf, ihre Liebe zum Landesfürſten durch reichliche Beteiligung zu bezeugen. Mit einem herzlichen Dank an die Mitwirkenden wurde der Abend beſchloſſen.— n ã ch ſt e Unterhaltungsgbend findet morgen Donnerstag, 18. d. Mts., wiederum in der„Liedertafel“ ſtatt. Ein Lichtbildervortrag des Herrn Andr. König über„Licht⸗ und Schattenbilder aus der Geſchichte der Kurpfalz und der Stadt Mann⸗ heim“ ſieht im Mittelpunkt der Darbietungen. Fräulein Marianne Keiler vom Stadttheater in Breslau(ein Mannheimer Kind) wird ſich in liebenswürdiger Weiſe in den Dienſt der Sache ſtellen. Ferner wird Herr Hofopernſänger Hans Bahling und das Jugendorcheſter der Vereinigung Mannheimer Muſikfreunde unter Leitung des Herrn Muſikdirektor Hanſen mitwirken. loſung des Reſtes der Gewinne aus der Ludendorff⸗Lotterie ſei noch ſpeziell hingewieſen. Der Berkehr mit Stroh und Häckſel. Nach einer Verordnun des Ninſfkeriums des Innern wurde in Baden die Aufhringung— Strohs der beim— Landesamt eingerichteten Heuverſor⸗ gungsſtelle übertragen, die auch in dieſer Hinſicht den Lieferungs⸗ und Kommunalverbänden übergeordnet iſt. Durch Verfügung des Bezirksamtes kann für den Bezirk des Lieſerungsverbandeß und durch Vorfügung des Kommunalverbandes kann für ſeinen Bezirk beſtimmt werden: daß die Ausfuhr von Stroh aus dem Bezirk nur nach vorgängiger Erlaubnis des Bezicksamts oder Kommunalver⸗ bandes zuläſſig iſt und** die Verſorgung mit Stroh unter Aus⸗ ſchluß des Handels durch den Sieferungsverband oder Kommunal⸗ verbänd ſelbſt übernommen wird. Soweir die Beſtimmung für den Bezirk des Lieferungsverbandes getroffen wird, ruhen die Befugniſſe der zum Lieferungsderband gehörenden Kommunalverbäade. Poli cht vom 17. Jun(Schluß). Unfall. Auf der Jund U1 wurde geſtern Vormitiag eine 62 Jahre alte Schloſſerswirwe von hier von einem Straßenbehnwagen der Linie 3 angefahren, zu Voden geworfen und mehrfach ſo verletzt, daß ſie nach dem Allgemeinen Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußie. Geſucht wird nachbeſchriebener Mann, der am Sonntag, den 7. Juli do. Is., nachmittags zwiſchen 1 und 2 Uhr, in Fried⸗ Und ein klein wenig von dieſem heiligen Frieden ſtrömt ein in unſer ſehnend Herz, wenn wir wandeln auf alten Grabſtätten. Und darum lieben wir die alten Friebhöfe und verehren ihre ſtille Schönheit. Haus Gäfgen. Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Viertes Orgelkonzert Arno Landmann. (Reger⸗Abend.) Sein viertes Orgelkonzert wibmete Arno Landmann dem tiefſton und fruchtbarſten modernen Orgeleomponiſten: Max Reger Die Organiſtenwelt beklagl tief den allzufrühen Tod dieſes Meiſters, deſſen in gleicher Weiſe angeregt ind, durch die unſterblichen Meiſterwerke J. S. Bach's, befruchtet urch die Farbenkunſt eines Liſzt und Guilmant wie den ſeine Grund⸗ lagen umwählenden modernen Orgelbau aus dem primitiven Inſtru⸗ ment mit dem ſtacren Klang zur ausbrucksreichen modernen„Königin der Jnſtrumegte“. Reger hat gerade für dieſes Inſtrument unſterb⸗ liche Schöpſungen inſerlaſſen und Herr Landmaan ſtellte es ſich ſeit langem zur Aufgabe, das hieſige muſtkliebende Publikum damit bekannt zu machen. Auch die geſtrige trug den Ver⸗ merk⸗„Alie Werke zum erſten Male.“ Sie euthie— er Spitze) das Präludium d⸗moll Op. 65 Nr. 7(Aus 2 85„Zwölf Stücke für und pier intereſſante Stimmungsbilber. Größere Gefühlswerte ergen ja Regers Werke nicht, und darin unterſcheiden ſich nen Bach's Meiſterſchöpfungen Aber gerade dieſe kleinen erke feſſeln durch ihce neuartige Harmonik, durch Klangzauber und melobiſche 8 So namentlich die ſchwermütige Gemolt⸗ Roman ze. die Landmann ſo zart, verhallend ausklingen ließ, das mi. ranrtelchen Soloregiſtern geſpielte F⸗dur⸗Paſtorale, wie die klangprächtige Lonfolatin in E⸗dur Op. 65 Nr. 4. Das Haupiwerk des Abends aber bildeten die Fis⸗moll⸗ Vatigtionen und Fuge üder ein Orgelthema op. 78. Mit dieſen betrite Reger zum erſten Male ſeeliſch einen dang neuen Weg. „Er bleibt der Beſeneart des Inſtrumenles treu, findet jedoch in ſeiner Lechnik neue Klänge, neue Farben, die ihm das kirchliche Ge⸗ präge nehmen, ohne es— orcheſtralen Effekten zu mißbrauchen. Damit iſt dem deutſchen Meiſter gelungen, was der arſen fran⸗ Phen Organiſtenſchule nicht Slücktes: eine Entwickelung des rg elſpiels herbeizuführen, das der hiſtoriſchen Kunſt des 17. und hrhunderts modern und im höchſten Sinne differenziert erſcheint“ Dieſes op. 78 iſt ein Werk in größten Di⸗ menſionen Paach höchſt kunſtvoll in der thematiſchen und kunſt⸗ iechniſchen Durchführung. Seine ſchwermutsvolle Sprache iſt Be⸗ — Auf die Gratis⸗Ver⸗ 1 richsfeld ſich aufhielt und am Dienstag, den 9 Juli, nochmittags eger 3 Uhr(Großherzogs Geburtstag), vor dem Hauptbahnhof (Haupteingang) hier ſtand. Sachdienliche Mitteilungen ſind au die Krüninalpoligei hier zu richten Für Angaben, welche zur Ermit⸗ telung des nochbeſchriebenen Mannes führen, wird eine Belo nung in Ausſicht geſtellt. Beſchreibung: Etwa 40—* über mittelgroß, rce„ſchwarze Haare, ſchwarzes nurrbärtchen, pockiges Geſicht,— große Brille mit dunkler Einf iſſung und meißen Gläſern 716 dunklen Anzug,(Sonntags langer Roch), dünklen großen, weichen Filahut mit 2 Dallen vorne— nicht der Länge eingedrückt— maächt den Eindruck eines Bürobeamten. Verhaftet wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener ſtraß barer Handlungen, darunter 3 wegen Diebſtahls. 9 vergnügungen. Friedrichepark. Auch für den* Don Abend hat die Parkdirektion wiederum eine Bereicherung des azert⸗ programmes vorgeſehen. Ein Sextett(vier Damen und ſwes Herten) wird neben den Darbierungen der Kapelle Peter⸗ mann eine Auswahl beliebter Volkslieder zum Vortrage bringen, von denen wir nur erwähnen möchten:„Die drei Linden“— Spinn— 8 Wörtle„Du“. Die Frankfurter Sänger ernteten durch ihr gutes Stimmaterial und durch große Tonſchönheil des Voytrages überall großen Beifall. 43 Landesverband badiſcher Redakleure. Karlscuhe, 17. Juli. Am Sonntag, den 14. Juli, fand im „Konkordienſaal des Moninger“ in Karlsru eine außer⸗ ordentliche Hauptverſammlung ſtatt. Nach grüßungsworten des Vorſitzenden und Protokolle der letzten Freiburger Hauptoerſammlung durch den Schriftführer, Georg Haller, gab der Vorſitzende Alfred Scheel einen kurzen Ueberblick über die Arbeiten des Landesderbandes und des Reichsverbandes. Bei Erwähnung des für die a. verhältniſſe recht befriedigenden Mitgliederſtandes g der Redner in herzlichen Worten der verſtorbenen Mitglieder G. W. Peters(Neue Badiſche Landeszeitung; im Felde geſallen), F. Montua Heidelberger Zeitung); A. Brunner(Ortenauer Bote) Offenburg: Wilhelm Kolb(Volksfreund) Karlsruhe, deren Andenken die Verſammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte. Die in mehreren Fällen gewünſchte Schlichtungstätig⸗ keit des Verbandes bei Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Mitgliedern und zwiſchen ſolchen und Außenſtehenden, hatte, bis auf einen Fall, einen günſtigen Erfolg. Die Tätigkeit der Ortsgruppen kann als beſriedigend betrachtet werden, da ins⸗ beſondere die neugegründeten Orisgruppen Karlsruhe und 0 0 in der letzten Zeit eine lebhaftere Tätigkeit entfalteten. Da ſich Veranlaſſung des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes eine größere An⸗ zahl elſaß⸗lothringiſcher Kollegen bereit erklärt/ hat, in einem ge⸗ meinſamen Verband mit den badiſchen Kollegen zuſammenzuarbei⸗ ten, werde vorgeſchlagen, den Verband auf Elſaß⸗Voth⸗ ringen auszudehnen und nach Zuſammenſchluß als Südweſtdeutſchen Verband weiter zu führen. Der Redner legte den Kollegen dringend ans Herz, zu den Preſſekonferenzen, die im Miniſterium des Innern ſtattfinden, jeweils er⸗ ſcheinen, da die Anregungen des Landesverbandes bei etee großes Entgegenkommen finden. In Verbindung mit der allge⸗ meinen Beurteilung der Preſſearbeit in der Oeffenttichkeit, ſtreiſte der Redner die Zenſurfrage in Baden und den jüngſten Fall von Zeugniszwangshaft, mit dem ſich, auf Veranlaſſung und im Sinne des Landesverbandes, auch der Landtag beſchäftigt hat. Inbezug auf die Tätigkeit des Reichsverbandes verwies der Redner u a. auf die Eingabe, betref⸗ ſend Ergänzung des§ 193.⸗Sir.⸗G.⸗B., wonach dem Redakteur allgemein die Wahrung öffentlicher Intereſſen als ein beruf⸗ liches Recht zuerkannt werden 1860 und auf die weitere Eingabe, die verlangt, daß bei der Neugeſtaltung des deutſchen Ausländs⸗ Nachrichtendienſtes der Reichsverband als Organiſation der Sach⸗ verſtändigen zur Beratung und Mitentſcheidung herangezogen wer⸗ den ſoll. Der Redner erörterte zum Schluß eine Anzahl von Maß⸗ —— die geeignet ſind, die Finanzen des Landesverbandes zu rken. Es fand eine ſehr lebhafte und anregende Ausſprache ſtatt, die ſich zu einem ſehr— Teil mit inneren Angelegenheiten des Berbandes und dem Verhältnis der Redaklion zum Berlag beſchäftigte. Von allen Seiten wurde beiont, daß die bisherige, in der Geſchichte des deutſchen Zeitungsweſens erproble Siellung der Rebaktion gewahrt werden muß. In der Zenſur⸗ — ſprach ſich dis Verſammlung dahin aus, daß die Auſhe⸗ ung der politiſchen Zenſur mehr und mehr zu einer Notwenbigkeit wird, u. duß ſie zum wenigſten bis zu ihrer völligen Beſeitigung in der allermildeſten Weiſe gehand werden ſollte. Es wurde dabei betont, daß in Baden die Ausübung der 3—— von der jetzigen ebenſo wie von der früheren Leitung ſich in durch⸗ aus angenehmer Form vollzieht. Die vom Geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuß vorgeſchlagenen finanziellen Maßnahmen wurden durchweg gutgeheißen. Anſtelle des bisherigen Kaſſenworts, Kollege Dr. Gol⸗ denbaum, der zum Bedauern der Verſammlung ſein Amt nie⸗ dergelegt hat, wurde Kollege Georg Haller, der die Kaſſenge⸗ ſchäfte in Stellveriretung führte, zum Kaſſenwart gewählt. Er lette damit ſein Amt als Schriftführer, das er ſeit der 1909 erfolqten Gründung des Verbandes verſehen hat, nieder. Zum Schri wurde nünmehr Kollege Oskar Geck(Mannheim) und zu ſeinem Stellvertreter Kollege Friß Droop(Mannheim) gewählt. Kollege Herzog dankte zum Schluß dem Vorſitzenden für die Leitung der Verhandlungen. kenntnis der Münchener Erfahrungen. Und die Art wie Herr Land⸗ mann die eminenten techniſchen Schwierigkeiten bewältigte, wie er die Gegenſätze in orcheſtralen Farben zu beleuchten und das Werk inhaltlich zu erſchöpfen wußte, verdiente das Prädikat„meiſterhaſt“, Der Beſuch des Konzerts entſprach leider nicht der desſelben. er eine elne, verſtändnisvolle auende r unſerm trefflichen Orgelmeiſter für den erwählten Kunſtgeng 94 Hochſchule für Muſik. Abſchiebsfeier für Herrn Direktor Profeſſor Karl Zuſchnein Am Montag, den 18. ds. Nts. abends ½8 Uhr, hatte ſich das Lehrerkollegium der Hochſchule für Muſik un Bankettſaal er Loge„Wilhelm zur Dankbarkeit“ verſammelt, um ſhrem ſchei⸗ denden Direktor, Profeſſor Zuſchneid, der von der Leitung der Hochſchule zurücktritt und ſich ins Privatleben zurücksieht, eine kleien Abſchiedsfeier zu bereiten und ihm Lebewoht zu f Aks Säſte waren erſchienen vom Kuratorium der Hochſchule 8 Geh. Regierungsrat Dr. Clemm, Frau Kommerzienrat Berta Röchling, Herr Gr. Landgerichtsrat Dr. Grohe und— gleichgeitig als Ben⸗ treter der Stadt— Herr Stadtrat Dr. Stern. 55 Eröffnung der Feier vereinigten ſich die Herren Direkion W. Rehberg(Klavier), Konzertmeiſter H. 36(Violine) und Konzertmeiſter Karl Müller(Violoncell) zur fadelioſen Aufführung vom Beethoven's Trio in B⸗dur. Hierauf richtete Herr Hofſchau⸗ ſpieler Tietſch herzliche— oft von Humor durchle— Worte der Verehrung und des Dankes der Lehrerſchaft an den Scheidenden und überreichte am Schluſſe ſeiner Anſprache Frau — Zuſchneit Blumen und als bleibende Erinnerung Herrn Profeſſor Zuſchneid ein vom Lehrerkollegium geſtiftetes, die Photo⸗ graphien der Lehrerinnen und Lehrer enthaltendes Alhum mit Widmung, ſowie zwei prachtvolle Radierungen des kürzlich verſtor⸗ benen Frankfurter Malers Boehle. Dann ſpendete Herr Geſangsmeiſter Kelier, von Herrn Di⸗ rektor Welker ſehr degent begleitet, drei Lieter: An 5 Muſtk“ von Schubert,„Geſang las“ von Hugo Wolf und„Der Kunſt ghört mein Leben“ von H. Zumpe, womit Meiſter Keller, der vorzüglich disponiert war, ſtürmiſchen Beifall erntete. Den Ab⸗ ſchluß der muſitaliſchen Vortragsfolge bildete ſodann das—— Bebur⸗Trio von Schubert, das von den obengenannten Herren m hinreißendem Schwung geſpielt wurde. An dieſen offigiellen Teil der Feier ſchioß ſich ſodaun eine mütliche, zwangloſe Unterhaltung an. —————————————— ——— ———— — 2——— ————.—— —— —— 2. Seite. Nr. 329. * ———— * Donnerstag, den 18. Juli 1918. Anklagen gegen Malvy zu bringen, nämlich erſtens den Feind über militäriſche Pläne unterrichtet zu hahen und zweitens den Feind begünſtigt zu haben durch Hervorrufung von Meu⸗ tereien. Der Bericht bemüht ſich, die Haltloſigkeit der beiden hauptſächlichſten Anklagepunkte zu beweiſen. Die militöriſche Meuterei vom Mai und Juni 1917, die eine gewiſſe Zahl von Regimentern ergriffen hatte, ſei nicht gegen das Hberkom⸗ mando, ſondern gegen die Regierung gerichtet geweſen. Die Meutereien wären verurſacht worden durch pazifiſtiſche Flug⸗ blätter, die in der Armee wie im Lande verbreitet worden ſeien. Ic Paris, 17. Juli.(WB. Nichtamtlich) Habas⸗Meldung Duval iſt heute früh hingerichtet worden. die heimtehr der verſchlepplen Elſäſſer. — Konſtanz, 17. Juli. In Ausführung des Berner Abkommens über Zivilgefangene traf am Montag Nachmittag der erſte Trans⸗ port mit gegen 800 Elſaß⸗Lothringern in Konſtanz ein, von dem großherzoglichen Hofe, dem Prinzen Max von Baden, dem kaiſer⸗ lichen Statthalter v. Dalwitz, Miniſter Düringer und den Sitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden empfangen und vom Publikum und den Angehörigen jubelnd begrüßt. Bei dem gemeinſchaftlichen Frühſtück im Konzilſaal, an dem auch Prinz Max teilnahm, wur⸗ den die Heimgekehrten in herzlichen Worten von Miniſter Dü⸗ ringer, der auf die Stammesverwandtſchaft und die nachbar⸗ lichen Beziehungen Badens hinwies, im Namen des Großherzogs, der Zroßherzogin Luiſe und der badiſchen Regierung begrüßt, ſodann vom kaiſerlichen Statthalter, der ihrer völkerrechtswidrigen Verſchleppung und Behandlung und ihrer Treue und Anhänglich⸗ keit in ſchwerer Leidenszeit gedachte. Im Namen Elſaß⸗Lothringens das an ihrer endlichen Befreiung wärmſten Anteil nehme. Nach dem begeiſtert aufgenommenen Kaiſerhoch gab der Statthalter noch eine an ihn gerichtete Depeſche bekannt, worin die Kaiſerin herz⸗ liche Willkommengrüße und warme Wünſche an die Heimgekehrten richtete. Nach dem kaiſerlichen Statthalter von Dallwitz trat Bürger⸗ meiſter Coßman aus Mühlhauſen hervor, von ſeiner langen Leidenszeit geſchwächt, aber in freudiger Bewegung, um dem Dank der Heimgekehrten Worte zu leihen, dem Dank an die Kaiſerin, den Großherzog von Baden und an die Großherzogin Luiſe für die übermittelten hudvollen Grüße, an den Prinzen Max von Baden, an den Kaiſerlichen Statthalter und an die Vertreter der badiſchen Behörden ſowie an alle zum Empfang Erſchienenen. Er gedachte der langihrigen Verhandlungen, und der tiefen Nieder⸗ —— welche die Gefangenen bei allen Enttäuſchungen er⸗ en habe, aber auch der großen, jetzt glücklich überwundenen Sc wierigkeiten Er da kte der nachbarlichen Schweiz für ihre ſtete Hilfsbereitſchaft und dem Kaiſerlichen Statthalter dafür, daß kraft ſeiner Bemühungen die Elſaß⸗Lothringer als Erſte die Vor⸗ teile der neuen Vereinbarung hatten genießen dürfen. Er ſchil⸗ derte die Bedeutung des Abkommens. Noch wagten ſie kaum zu glauben, daß ſie das koſtbare Gut der Freiheit genießen ſollten! Vorbei die Vergangenheit, aber über die Gegenwart hindus wollten ſie in die Zukunft denken! Was ſie in den verlorenen Jahren ohne ihre eigene Schuld verſäumt hätten, das wollten ſie nun in doppelter Arbeit für ihr deutſches Vaterland nachholen. Mancher habe in der Gefangenſchaft gelernt, in ſeinem Innern zu leſen, mancher, der vielleicht vorher anderen Sinnes war, komme geläutert und gefeſtigt zurück. Sie hätten mitten in dem Giftdunſt der Verleumdung geſtanden, und wüßten, was hinter dieſem Lügengewimmel ſtecke.„Was Du ererbt von deinen Vätern hoſt, erwirb es um es zu beſitzen.“ Was das heißt, könnten am eheſten die heimgekehrten Elſaß⸗Lothringer ſagen: Heute gäbe es keine alten und neuen Elſaß⸗Lothringer mehr— alle, alle ſeien nur Deutſche!„Deutſchland, Deutſchland über alles“, das herrliche Lied ſei heute ſchon einmal geſungen worden. Unſere Feinde wollten uns dies ſchöne Lied vorwerfen; wir antworten heute noch einmal, um es zum Trutz erklingen zu laſſen:„Deutſch⸗ land Deutſchland über alles!“ Das Schichſal der Chiua⸗Deulſchen. Berlin, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Norddeutſche 3— Zeitung“ ſchreibt über das Schickſal der Deutſchen in deutſch⸗engliſchen Verhandlungen über den Gefangenenaus⸗ tauſch erſichtlich iſt, hatte der deutſche Vertreter gefordert, daß die chen in China nicht geben ihren Willen nach anderen Sändern abtransportiert würden. Die Nachricht beſtätigte er⸗ die vor einigen Wochen von uns veröſſentlichte g⸗ allem von verlangte Abtransport der China⸗Deut⸗ ſchen nach Auf ralien noch in der letzten Stunde verhindert wurde, und zwar infolge der Androhung von Vergeltungs⸗ maßnahmen, vor allem uſammenhanges dieſer —2 mit den Haager Verhandlungen, an denen Eng⸗ land ein ferr großes Intereſſe hat und die jetzt auch glücklich chloſſen wurden. Von dem Schickſal der Ausweiſung und der waren ens nicht nur die Deutſchen in China bedroht, ſon⸗ dern auch die Oeſterreicher und Ungarn, insgeſamt— die Jaht iſt nicht Kerſon feſtzuſtellen— etwa ſiebentauſend bis zehn⸗ ſend Perſonen, die in dem Wirtſchaftsleben des Reiches der eine ziemlich wichtige Rolle ſpielten. Der letztere Um⸗ ſtand gerade war es, der den Engländern keine Ruhe ließ. ——.— bereitet ſich darauf vor, bei der Aufnahme des Welt⸗ erkehrs nach dem Friedensſchluß den Handel in China an 169 zu reißen. Es handelt dabei nach dem alten honorigen ſatz, daß man eine Sache am wohlfeilſten erwirbt, wenn der derzeitige Beſitzer nicht anweſend iſt. Daher ſtammt die von England und Frankreich mit dem Verlangen der Aus⸗ verbundene Forderung, daß gleichzeitig ſämtliche — der Abgeſchobenen zwangsweiſe aufgelöſt und ſo der iſche Handel in China auf unabſehbare Zeit lahmgelegt werden ſolle. Die Angelegenheit wurde von den europäiſchen Weſtmächten mit einer höchſt verdächtigen Eile betrieben. Da ſt keinen Schiffsraum dafür zur Verfügung hatten, ſollte apan Schiffe hergeben. Es wurden ihm als Gegenleiſtung Konzeſſionen zugebilligt, die den Wert des Objektes weit über⸗ ſteigen und Verdacht erregt hätten, wenn man nicht von An⸗ ſang an Englands Spiel babei durchſchaut hätte. Die Sache war, als in der Reichstagsſitzung vom 15. Juni Miniſterial⸗ Direktor Dr. Kriege aufgrund einer Meldung des holländiſchen Geſandten in Peking mitteilte, daß die Gefahr vorläufig ab⸗ 9 5 ſei, ſchon ſehr weit gediehen war. Man hatte, im nach einem anderen Erdteil Zuſtimmung Japans betreffend die Stellung des aumes, ein Komitee gebildet; und der Setretär des Ko⸗ mitees, Dr. Yfur, war gerade im Begriff, nach Auſtralien ab⸗ Zureiſen, um dort die„Empfangsvorbereitungen“ zu treffen, die nun für den Augenblick R ſind.—Ganz — + von den wirtſchaftlichen Werten, die dabei auf dem Spiele ſtehen, darf man aus rein menſchlichem Intereſſe für die von der Ausweiſung Bedrohten hoffen, daß mit dem Ab⸗ ſchluß der deutſch⸗engliſchen Verhandlungen auch in dieſer An⸗ Helegenheit endlich das„letzte Wort“ geſprochen worden iſt. ina: Wie aus den Meldungen über den Abſchluß der daß der von den europäiſchen Weſtmächten, vor Mannheimer General⸗Anzeiger.(Rittag⸗Ausgabe.) Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantingpel, 16. Jult.(WeB. Nichtamiſich.) Heeresbericht. Paläſtinafrant: Im Küſienabſchnitt nahm unſere Artiſlerie feindliche Unterkünfte wirkſam unter Jeuer. Zu beiden Seiten des Jordan krieb der Feind Aufklärungs⸗ ableilungen gegen unſere Slellungen vor; ſie wurden überall leicht abgewieſen. Von den übrigen Fronlen nichis von Be⸗ deutung. Die Erſien an der Marne. Von zum weſtlichen Kriegsſchauplap entſandten riegsberichterſtatter Hermann Katſ Kr.⸗Pr.⸗Au. Weſt, den 4. Juli 1918. Wer war der Erſte an der Marne? Welche Kompagnie welchen Regimentes? Aus den bei der..L. vorliegenden Meldungen ließe ſich das ja leicht feſtſtellen, wenn man ſie mit ſolchen Fragen beläſti⸗ gend ürfte. Der Zufall muß helfen. Dieſer Tage führte mich der Weg zu einer Diviſion, die in verhältnismäßig ruhiger Stellung eingeſetzt iſt. Man fragte natürlich nach ihrer Teilnahme an den letzten Groß⸗ angriffen. Und da ergab ſich, daß die Diviſion das Regiment zu den ihren zählt, das in dieſem Jahre die Marne zuerſt erreichle. Eine ſehr junge Truppe iſt die Diviſion, erſt vor 1½ Jahren aufgeſtellt, aber dem. Feinde als glänzende Angriffsdiviſion ſchon recht bekannt. „Ich habe beſten Gardeerſatz“, ſagte der General. Die drei Regimen⸗ ter haben im Gegenſatz zu ihrer Jugend Ziffern erhalten, die faſt der Hälfte eines Methuſalemalters entſprechen. Teile alſer deutſchen Stämme ſind darin vertreten, die Altpreußen überwiegen natürlich Ein wahres Wettrennen begann, als die Aisne und damit das eigentliche Angriffsziel überſchritten war. Denn wenn die Geg⸗ ner auch einmal wieder unſern Halt an der Marne als einen Sieg ausſchreien, ſo ſei ihnen geſagt, daß nur bis zur Aisne Angriffszeiten und Atempauſen angeſetzt waren, was darüher hinausging, war ein Plus. Von der Aisne über die Nesle bis an die Marne iſt aber ein ganz nettes Plus gegenüber dem neueſten Marneſieg. Die März⸗ offenſive ſah die drei Regimenter im Abſchnitt Quentin—Montdidier Had—Roye-—Aſſainvillers in ihren heißen Tagen. Dann kamen auch ſie in die„ruhige“ Front und wie die Engländer, die ſie ge⸗ ſchlagen hatten, an den Chemin de Dames. Und von hier ging ihr Siegeszug über den Vauclerker Rücken über Fismes, Fere Tardenois, am 30. Mai um 2 Uhr nachmittags an die Marne ſüdlich Chateau⸗ Thierry. Einzelnes aus dieſem Vormarſch erzählen Teilnehmer der großen Tage. Der eine und andere holt einen Zettel mit ſtark ver⸗ wiſchten Bleiſtiftzeichen aus der Bruſttaſche, um ſein Gedächtnis zu unterſtützen,„man vergißt ſo vieles, weil man ſo viel erlebt.“ Auf die Frage, wo zuerſt die Marne erblickt wurde, hieß es: bei dem Dorfe Mont St. Perel Vizefeldwebel Jüges berichtet: Wir lagen in dem Walde, ehe man an das Dorf kommt, dann kam der Angriff über eine breite Wieſe; wir gingen in weiten Zwiſchenräumen vor, am Ende der Wieſe wieder ein Wald, in der Mitte eine Ferme, die wahrſcheinlich gut befeſtigt war. Alſo rum, an beiden Seiten vorbei. Im Walde ſtoßen wir auf Reiter, ſie—4— lange gerade Pallaſche, alſo franzöſiſche Küraſſiere. Sie werden umgangen, müſſen ſich er⸗ geben.„Halt,“ ruft einer dazwiſchen„fünfe ſind uns ausgebüxt!“— Richtig, ja, fünfe entwiſchten, aber die anderen ergaben ſich, voran ein franzöſiſcher General(Tornadre mit Namen), er ſprach ganz gut deutſch, und hob die Hände hoch. Na, der mußte die anderen, die wir noch nicht geſehen hatten— es war ein Haufen Pferde da— auch rufen. Es waren im ganzen 16 Offiziere mit allen Burſchen und Pferden. Grenadier Züpfle fügte hinzu:„Der General hatte ein verrücktes Monokel, das war an einem Stiel befeſtigt, der durch den Stahlhelm ging; das fiel mir am meiſten auf.“ Na, dann gings weiter, über die Chauſſee und noch einen Hügel und da ſahen wir die Marne. Im Dorf Mont St. Pere war viel Leben, aber nicht ſehr freudiges, zwei Züge fahren eilig über die Marnebrücke, ein Güter⸗ zug und einer mit 12 Geſchützen, dann liefen—300 Franzoſen von dem Berge runter über die Brücke, dann eine ganze Kette von Laſt⸗ autos. In dem Dorf konnten wir aber noch nicht herein, der An⸗ marſch lag zu ſtark unter Feuer und die Flieger! Bis auf Haushöhe kamen ſie herunter und befunkten uns mit ihren.G. Und vier Panzerautos fuhren vor der Brücke auf, die Flieger lenkten das Feuer, wir mußten alſo warten, bis unſere Artillerie herankam. In⸗ zwiſchen gingen wir auf die Höhe zurück und bekamen dann Befehl, nach Chateau⸗Thierry zu marſchieren; das wer in der Hauptſache ſchon genommen, aber wir halſen beim Räumen der Stadt noch mit. Alſo Chateau⸗Thierry hat eine andere Truppe genommen, die iſt dann alſo die erſte an der Marne geweſen? Nein, das war unſer 2. Bataillon! Unſer Regiment war das erſte an der Marne! Das war ſo: Vier Bataillons waren nörd⸗ lich und nordweſtlich Chateau⸗Thierry in einem Wäldchen aufge⸗ ſtellt(von Oſten war die Stadt nicht zu nehmen. weil ſie durch den Braslegrund zu gut gedeckt war, der in ungehindertem Feuer der feindlichen Artillerie jenſeits der Marne lag). Wir marſchierten beiderſeits der Straße, die hinunter führte in die hübſche Stadt und die dann mittendurch weiter geht. Zuerſt nahmen wir einen ſtarken Anlauf, erhielten.⸗G.⸗Feuer, die erſte Welle löſt ſich auf in drei, wie auf den Exerzierplatz, das.⸗G.⸗Feuer wird ſtärker, der An⸗ ariff muß gruppenweiſe fortgeſetzt werden unter denkbar beſter Ausnutzung des Geländes, je näher wir der Stadt kamen, iunſo ſtärkeres Feuer erhielten wir, namentlich aus den Flanken, aus den Straßen und Häuſern, die linke Flanke wurde ſtärker aufgehalten, ganze Gruppen waren verwundet, z. B. die des Feldwebel Henche, der kam dann allein unverwundet zu uns, brachte ein ſchweres.⸗ G. in Stellung und ſchoß ſo gut, daß der rechte Flügel Luft bekam, wir kamen in die erſten Häuſer und ſäuberten ſie bis zum Bahn⸗ damm. Der Franzmann hatte hier mehrere Bataillons, der 10. Kolonial⸗Diviſion, lauter Schwarze und Braune mit vielen.⸗ Gewehrs eingeſetzt, die Barrikaden errichtet hatten und ſich von Haus zu Haus wütend verteidigten. An einer Straße, die auf die Kirche zuführt, ſehen wiß 2 Kompagnien eines anderen Regimen⸗ tes, die wurden durch ſo eine Barrikade und ſtarkes Feuer feſtge⸗ halten. Wir alſo um die Kirche herum und ſchon kommen wir an die Brücke. Die Brücke war ſtark verteidigt. Unteroffizier Lam⸗ mertz beſchoß ſie aber ſo ſchneidig mit ſeinem leichten.⸗G. und der Schütze Züpfle aus ſeinem umgehängten.⸗G., daß die Franzoſen ausriſſen und die Brücke räumten. Da ſprang Leutnant Pietſch (aus Illmenau) mit vier Mann vor, er dachte wohl, daß es nötig ſei, die Brücke zu ſichern, ehe der Feind ſie ſprengte. Der Kom⸗ vagnie⸗Führer, Leutnant Schmellenkamp, renni hinterher mit den übrigen Leuten, aber er ſah ſo verdächtige Stellen im Pflaſter, daß er laut rief: Kehrtl Kehrt! Kaum hielten wir im Laufen ein und waren wieder am Ufer, da flog die Brücke auch in die Luft. Von Leutnant Pietſch und den vier Kameraden haben wir noch nichts gehört. Das waren die erſten an der Marne. Ja aber da waren noch viele Sachen vorher, ſagt Gren. Lorenz (Meiningen) wie die zwei Gruppen vorgeſchoben wurden und dann die um uns herumſchlichen und uns von beſchoſſen. „Auf zehn Schritt, ſagr Gefr. Kielbaſſer, ein Oberſchleſier, haben wir ſie mit Handgranten“ zugedeckt!“„Und dann das, wie Gefreiter Hanuſchke und Kamlowski die Franzoſen, die unſere beiden ſchweren MG eingekreiſt hatten, erledigten und drei Schnelladegewehre er⸗ beuteten und wie unſere Minenwerfer auf die frechen Flieger ſchoſſen.“ Ja aber wir, die Infanterie hat ihn heruntergeholt! Und noch eins, das muß auch aufgeſchrieben werden, ſagt wieder ein anderer, daß unſer General v. H. immer in vorderſter Front war, ja und dann noch, wie der Neureuther aus Mannheim die Schützen einer ganzen MG.⸗Kompagnie wegraſierte auf dreißig Meterl Bizefeldwevel Jüges, der neben mir in ſeinem Notizbuch ge⸗ blättert hatte, ſoß die Erzählungen mit einem eigenartigen Berichte. „Als wir auf den Vormarſch von Fismes kamen, habe ich etwas erlebt, das werde ich nicht vergeſſen Der Weg war vollſtändig von Kolonnen aller Art verſperrr, wir kamen noch dazu. Alles drängte voll Ungeduld, aber keiner konnte einen Schritt vorwärts tun. Da kangen auf einnal die vielen hundert Leute an zu ſingen, alle Unſere liebſten Lieder, es war ſo ſchön, wie beim Ausmarſch. Iſt das nicht ein ergreifendes Bild? Alle die Männer, viele ſchon jahrelong ink Kriege, ſo weit weg von Heim ugd Haus, ſchwere Kämpfe, ermüdende Gewoltmärſche hinter ſich, die Schlacht vor ſich — ſingen! Dies brauſende Lied von Fismes ſpricht beſſer, als alles Aadere von der Seelenverfaſſung unſerec Kämpfer, die in ihrer Sehnſucht nach der Heimat und ihren trotzigen Drang, den Feind zu hefiegen, nichts beſſeres wußten, als das deutſche Lied. „Und dann wäre noch anzuführenn ja ich ſäße jahrelang bei den Braven die nicht müde werden, von ihren Kameraden zu crzählen. Aber der mir zuſtehende Platz geſtattet leider keine größere Ausführlichkeik gelegenklich ſoll alles, was mir Schmitz, Riepert, Lahme und Prittel berichtet haben, auch in die Kriegsberichte ein⸗ gereiht werden. Die Stenern im Beichstage. Von Dr. Junck, M. d. R. Die große Sieuerſchlacht iſt vorüher und diehenigen ſind Sieger geblieben, die von vorneherein entſchloſſen waren, dem Reiche oder beſſer: dem Vaterlande, zu geben, was ihm not tat. Damit ſoll natürlich nicht geſagt ſein, daß man wie mit Scheuklappen verſehen und aller Einwände ungeachtet darauf losgeſtürmt wäre, um nur recht bald ans Ziel zu kommen. O nein! Es iſt gar gründlich gear⸗ heitet worden und mehr als einer iſt dabei bis an die Grenzen ſeiner Leiſtungsfähigkeit gegangen. Selbſtverſtändlich ertönt auch jetzt der gewohnte Ruf, die Steuern ſeien„durchgepeitſcht“ worden. Aber darauf darf man nichts geben. Die ſo reden, ſind entweder grund⸗ ſätzliche Gegner oder gerade ſolche, die ſich nicht even zur Mitarbeit drängen— und auch im Reichstage ſoll es deren geden!— und dann ganz erſtaunt tun, wenn das Ding plötzlich ohne ſie fertig iſt. Menſchlich, allzumenſchlich! Das Wort„noxum premarur in annum“ mag für Bücher gelten; für die Steuergeſetzgebung während eines Welikrieges gewiß nicht. Hier taugt nur die Farbe der Entſchließung. Ob er Ja! oder Nein! ſagen will, mag der Einzelne vorher erwägen und mit ſich abmachen. Keinem Menſchen ſoll es verdacht werden, wenn er ſich zu ſchwierigen Problemen wie zu dem Spiritusmonopol oder zur Umſatzſteuer oder zum Steuerfluchtgeſetz nicht durchringen konnte. Wer ſich aber einmal gundſätzlich zur Beſayung entſchloſſen hatte, für den gab es auch nur eines: vurchl Es iſt auch bei Steuern ſelbſtverſtändlich leichter, Bedenken aufzudecken(worin manche gerade⸗ zu Meiſter ſind), als ſie zu überwinden. Manche Leute ertrinken geradezu im Meere ihrer eigenen Zweifel. Dankbar iſt ja das Geſchüft, Steuern zu machen, gerade nicht und gewiſſe Einwände muß man richtig einzuſchätzen verſtehen, wie etwa den: ſelbſtverſtändlich braucht das Vaterland Geld und ich laſſe mich an Opferfreudigkeit von Niemand übertreffen, aber ge⸗ rade dieſe Steuer uſw. uſw. Bei der Umſatzſteuer und hier wieder beſonders bei der Sonderbeſteuerung der ſog. Luxusgegenſtände, wurde Sankt Florian etwas reichlich oft angerufen. Luxus! Viel⸗ leicht wäre es beſſer geweſen, wenn dieſes Wort nicht ausgeſprochen worden wäre, Unklare Köpfe haben dahinter noch bis zuletzt eine Art von Tadel erblickt. Oder wenigſtens die Kennzeichnung der Entbehrlichkeit des betreffenden Gegenſtandes, z. B. auf dem Ge⸗ biete der Kunſt. Sie verwechſeln eben Entbehrlichkeit mit der Fähigkeit, eine Steuer zu tragen. Nur um letzteres handelt es ſich. Im übrigen iſt es nicht Zweck dieſer Zeilen, auf einzelne Ein⸗ wände zu antworten. Auch von dem gewaltigen Steuerſoll, dem⸗ gegenüber noch das der letzten„großen“ Reichsfinanzreform etwas beinahe rührendes hat, ſei hier nicht die Rede. Und endlich ſoll Niemand damit erſchreckt werden, daß auch die jetzt bewilligten Milliarden immerhin nur einen Teil des wirklichen Endbedarfs⸗ darſtellen, wobei wir ſogar davon ausgehen, daß der Weltkrieg wenigſtens in„abſehborer“ Zeit— ein Modewortl— endigt. Nur einige große Linien mögen hier gezogen werden. Die Beſtenerung der Getränke und des Geld⸗ und Börſen⸗ verkehrs bewegen ſich ſchließlich in bereits begangenen Bahnen. Dagegen iſt grundſätzlich neu der Bruch mit dem Vor⸗ urteilen ggen Staatsmonopole: die landläufigen Ein⸗ wände dagegen„ziehen“ in ſo ſchwerer Zeit nicht mehr und es könnte ſein, daß bis Herbſt oder Winter andere und noch größere Monopolgedanken ausreiften. Grundſätzlich neu iſt auch die Aus⸗ bildung der Umſatzſteuer, die bisher etwas ſchamhaft in das Ge⸗ wand eines Stempels gekleidet war, zu einer ſelbſtändigen Steuer⸗ form: zweifellos das ſchwierigſte, aber auch bedeutungsvollſte Werk der verfloſſenen Tagung. Hier wurde der Grund gelegt zu der großen allgemeinen Verbrauchsſteuer der Zukunft. Aber gerade ſie forderte den Ausgleich durch ſtärkere Belaſtung der tragfähigeren Scheltern heraus und dies führt dann weiter zu dem ſo viel be⸗ ſprochenen Einbruche des Reichs in das Gebiet der direkten Ab⸗ gaben. Zunächſt zum Schmerze der bundesſtaatlichen Finanz⸗ miniſter, die für ihr vorbehaltenes Steuergärtlein bangten, dam aber in ihrer überwiegenden Mehrheit(wir hoffen freilich immer noch auf Einſtimmigleitl) ſich nicht länger verſagten, was ihnen hoch angerechnet ſei. So kam es zur außerordentlichen Kriegabgabe nicht nur der Geſellſchaften, ſondern auch der phyſiſchen Per⸗ ſonen, und zwar vom Mehreinkommen und Vermögen. Auf dieſe Weiſe zog ein Glied das andere nach ſich. Aber da⸗ mit nicht genug! Die leider nicht zu ferne Möglichkeit, daß ſich juſt der ſog. Kriegsgewinnler, alſo der Deutſche, für den der Krieg eine günſtige Konjunktur bildete, dereinſt dem Steuerdienſte beim Vater⸗ lande entziehen und in das mildere Neutralien flüchten könne,— führte dazu, den Begriff der„Steuerflucht“ aufzuſtellen. Der Welt⸗ krieg hat den Kreis der ſteuerlichen Pflichten gegenüber dem Vater⸗ lande, deſſen ſtarker Arm auch das Vermögen ſchützte, erhöht. Sich ihnen entziehen, bedeutet ſchimpfliche Steuerflucht. Von Aus⸗ nahmen, wo die Auswanderung gerade im deutſchen Intereſſe liegt, natürlich abgeſehen. Darin, ſolche Ausnahmen richtig zu faſſen, lag die Hauptſchwierigkeit dieſes Geſetzgebungswerks. Aber der Gedanke ſelbſt iſt von unbeſtreitbarer Tiefe. Niemand wagte, ihn abzulehnen und das Steuerfluchtgeſetz, dem wir glückliche Fahrt wünſchen, wurde in der ihm vom Hauptausſchuß gegebenen Form ſchließlich im Reichstage einſtimmig angenommen. Einſtimmigkeit war denn auch dem Reichsfinanzhof be⸗ ſchieden. Wenigſtens im Reichstage. Möge der Bundesrat, deſſen Mehrheit längſt gewonnen iſt, ſich zur gleichen Höhe der Entſchloſſen⸗ heit erheben. Der Reichswagen geyt eben ſeinen Gang und ihn aufhalten wollen, dünkt uns wenig erhaben. Seltſam, wie ſich hier im Reichstage plötzlich alle zuſammenfanden. Nicht nur die von jeher des Unitarismus dringend verdächtigen Liberalen! Gerade dieſe Steuerreform macht es unabweisbar, auch dem Reiche eine oberſte, reichseigene richterliche Spitze zu geben. Möchte der Reichs⸗ finanzhof den Weg zum Herzen der Nation finden, wie das Leip⸗ ziger Reichsgericht. Wir halten ihn für die Krönung des ganzen Steuergebäudes und glauben uns keiner Uebertreibung ſchuldig zu machen, wenn wir— in ſinngemäßer Umgeſtaltung eines Goethe⸗ ſchen Wortes— denen, die hier mit Hand anlegten, zurufen: von hier geht eine neue Epoche der— Reichsgeſchichte aus und Ihr (o ——————————— „„ — 8993 9228&R2 232 0„„„r—— ( 7 Donmerstag, den 18. Juli 1918. Maunheimer General- Anzeiger.(mimaog-ñbe.) Nr. 329. 3. Seite⸗ Aus Staoòt und Land. Die Verbreitung der„ſpaniſchen Krankheit“ in Baden. Die„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt halbamtlich: Gegenüber in badiſche Zeitungen aufgenommenen Nachricht der „Boſſiſchen Zeitung“ über die in Süddeutſchland und beſonders auch in den Städten Karlsruhe und Mannheim beobachteten Maſſen⸗ erkrangungen an der ſogenannten„ſpaniſchen Krankheit“ wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß die Nachricht ſtarke Ueber⸗ treibungen enthält, denen im Intereſſe der Verhütung un⸗ nötiger Beunruhigung entgegenzutreten iſt. Zutreffend an der Mit⸗ teilung iſt nur, daß die angeblich ganz neue Krankbeit, die in Wirk⸗ lichkeit nichts anderes iſt, als die altbekannte Influenza, in letzter Zeit, insbeſondere in der zweiten Junihälfte, auch in Süd⸗ deutſchland ſtärker aufgetreten iſt, aber keineswegs in irgendwie bösartiger und beängſtigender Form. Von Maſſenerkrankungen bis zu einem Drittel der Bevölkerung und noch mehr, wie in der Zeitungsnachricht angegeben wird, kann keine Rede ſein. Wenn auch beim Mangel einer Arzneipflicht für die Krankheit beſtimmte über die Zahl der Erkrankungs⸗ fälle nicht gemacht werden können, ſo dürfte doch die ſtarke Ueber⸗ treibung der Nachricht ſchon daraus herborgehen, daß beiſpielsweiſe eine in den letzten Tagen gemachte Erhebung in den Karlsruher Volksſchulen ergeben hat, daß von etwa 16 000 Schülern nicht mehr als 2600, und zwar nicht etwa allein wegen Influeaza, ſondern auch wegen ſonſtiger Krankheiten, die Schule verſäumten und daß in einer der größten Karlsruher Fabrikanlagen die Zahl der als krank gemeldeten Arbeiter des Arbeiterbeſtandes nicht überſteigt. Fügen wir noch bei, daß nach allgemeinen ärztlichen Beobachtungen die Krankheit nicht nur Kaft ſondern auch in verhältnismäßig Zeit abläuft, ſo dürfte das genügen, um die etwa da und dork entſtandenen Befürchtungen als unberechtigt erſcheinen zu laſſen. 6* *BVerſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Friedrich Bauer in Mann⸗ heim nach Heidelberg. * Ernaunk wurden die Ingenieure Reinhold Lichtenauer in Schwe und Adolf Kurz in Kehl die Ingenieure Wilhelm Schumann ia Villingen und Karl Erles in Karlsruhe und nieur Karl Köhler in Karksruhe zu Eiſenbahningenieuren. Kirchenkollekte. Nach einem Erlaß des Erzbiſchöflichen Ordi⸗ nariats findet am Jugendpflegeſonnteg(Feſt des heiligen Bernhard von Baden) in der katholiſchen Kirche eine Kollekte für die Ju⸗ gendpflege ſtatt. BO. Neuer Ritter des Pour le meriie. Dem Fliegerleurnant Emil Thuy, Soha des Fabrikanten Thuy in Hagen, iſt der Orden Pour le merite verliehen worden. * 70. Geburtstag. Am nächſten Sonntag feiert in Sigma⸗ 41 der Königl. preußiſche Generalmajor z. D. Ferdinant Frhr. Röder v. Diersburg ſeinen 70. Geburtstag. Geboren am 21. Juli 1848 zu Karlsruhe i.., ſtudierte er von 1866—70 auf den Univerſitäten Heidelberg, Berlin und Freiburg die Rechte und trat am 17. Juli 1870 als Kriegsfreiwilliger im Badiſchen Feld⸗ artillerieregiment ein. Als Teilnehmer an der Belagerung und Be⸗ 0 ſchießung von Straßburg ſowie an 10 Gefechten und der Schlacht an der Liſaine, erhielt er das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Am 6. März 1871 zum Sekondeleutnant befördert, wurde er 1877 Abteilungs⸗ und 1878 Regimentsadjutant. 1880 zum Premierleutnant vorge⸗ rückt und im folgenden Jahre als Adjutant der damaligen 10. ſan artilleriebrigade nach Hannover verſetzt, wurde er unter Belaſſung in dieſer Stelle am 11. Juni 1881 in das 1. und 3 Jahre ſpäter in das 2. Garde⸗Feldartillerieregiment verſetzt. Nach Enthebung als Adjutant 1885 wurde er am 13. November 1886 als Hauptmann und Batteriechef in das 1. Garde⸗Feldartillerieregiment zurückverſetzt und nach 7 Jahren unter Verleihung des Charakters als Major wiederum dem 2. Garde⸗Feldartillerieregiment überwieſen, woſelbſt er am 23. März 1895 eine Abteilung erhielt. Ein Mnoat darauf erfolgte ſeine Verſetzung in gleicher Eigenſchaft zum dritten Mal in das 1. Garde⸗Feldartillerieregiment, von wo er am 1. Oktober 1899 zum Kommandeur des neu zu bildenden 3. Badiſchen Feld⸗ artillerieregiments Nr. 50 berufen wurde. Am 14. September 1900 zum, Oberſtleutnant, am 2. März 1903 zum Oberſt und am 19. Okto⸗ ber 1904 zum Kommandeur der 7. Feldartilleriebrigade ernannt, er⸗ folgte am 24. April 1906 ſeine Verſetzung in gleicher Eigenſchaft zur 28. Feldartilleriebrigade. Zum Generalmajor am 14. April 1907 befördert, wurde er am 1. Juli desſelben Jahres in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches zur Dispoſition geſtellt. Seit 1908 gehört er als Präſidialmitglied dem Badiſchen Militär⸗Vereinsverbande und ſeit dem 3. d. M. als deſſen 2. Vizepräſident an. h. Beſtellung zu Jahlmeiſterſtellvertretern, Beauftragung mit ſenehmung von Anterzahlmeiſterſtellen. Das Kriegsminiſterium hat wie folgt verfügt: 1. Der Erlaß vom 5. Mai 1918(.⸗V.⸗Bl. S. 286), betreffend Beſtellung zu Beamtenſtellvertretern, wird dahin ergänzt, daß mit der nachträglichen ſchriftlichen Beſtätigung einer Beſtellung zum Zahlmeiſterſtellvertreter gemäß Erlaß vom 21. 8 19918(.⸗V.⸗Bl. S. 44) auch die Beförderung zum Unterzahlmeiſter mit rückwirkender Kraft ni cht verbunden iſt. 2. Die gemäß Wf vom 25. Oktober 1915(.⸗V.⸗Bl. S. 492) in Unterzahlme erſtellen zu verwendenden Perſonen ſind von dem zuſtändigen Kommandeur durch ſhriftlichen Befehl mit Wahrnehmung der— beſtimmt zu bezeichnenden— Stelle zu beauf⸗ tragen, womit die Verleihung von Rang, Gebührniſſen und Uniform Das häuslermäochen. Ballade von J. L. Runeberg.“) Ueberſetzt von Johann Oehquiſt. Die Sonne ſank, der Abend kam, der Sommerabend milde, ein von mattem Purpur floß rings über die Gefilde. Von ſeiner Arbeit froh und müd ein Häuflein Bauern kehrt' zurück nach wohlvollbrachtem Wert zum heimatlichen Herd. Sie hatten eine Ernte heut“ gar koſtbar heimzutragen: den frechen Feind in blut'ger Schlacht gefangen und geſchlagen. Hinausgezogen waren ſie beim erſten Frührotſchein, als ſie den Sieg errungen, brach der Abend ſchon herein. Ganz nah am Felde, wo der Kampf am heißeſten gewütet, da ſtand ein kleiner Häuslerhof, faſt leer und unbehütet. Auf ſeinen Treppenſtufen ſaß ein Mädchen und ſah zu, wie ſie vorüberzog, die Schar, nach ſchwerem Kampf zur Ruh. Ihr Blick war forſchend u. geſpannt; wem galt wohl ihr Verlangen? tiefer als das Abendrot erglühten ihre Wangen. ſo ſtill und doch ſo warm in Schau'n gerſunken da; ihr Herz gehört, wenn ſie gelauſcht, ſo wie ſie ſah. Die Truppe zog, ſie aber ſah in wortlos ſtummer Klage nach jedem Zug, nach jedem Mann hinüber eine Frage, ein Fragen bebend und voll Scheu, ein Fragen ſtumm und baug, das ſtummer als der Seufger ſelb, der ſtill ſich ihr entrang. Doch als der letzte Mann vom Trupp an ihr vorbeigegangen, da ſank ihr Mut, da ward ihr Herz von Traurigkeit umfangen; ſie ſchluchzte nicht, ſie ſentte nur die Stirne ſtumm und ſchlicht und ſtille Tränen netzten ihr das holde Angeſicht. „Warum willſt du mit Weinen dir das arme Herg verwunden?⸗ O Tochter, glaub mir, noch iſt uns die Hoffnung nicht entſchwunden⸗ Er, den dein Auge jüngſt geſucht und nirgends wiederſah, er lebt noch und hat dein gedacht und darum lebt er ja. Er folgte meinem leiſen Rat, Gefahren klug zu meiden, als er ins Feld mit jenen zog, wär dies mein Wort beim Scheiden. Nicht kämpfen wollt er; mit dem Trupp ging er aus Zwang u. Not, Aoch Sie ſee h er wollte leben, glaube mir, und ſuchte nicht den Tod.“ ) J. L. Runcberg, einer der bedeutendſten Dichter Finnlauds, neht daut ſeinem geſundkräſtigen Realismus über Teaner. Er lebte — gußerdem eine rungen für beſondere Zwecke(Ausgleich von Härten, Verſcegung von der Unierzahlmeiſte! für die Dauer ihrer Verwendung im Zahl⸗ meiſterdienſt während des Krieges für ſie verbunden iſt. Soweit früher eine ſchriftliche Beauftragung nicht ſtattgefunden hat, findet Abſatz 2 des Erlaſſes vom 21. Januar 1918(A..⸗Bl. S. 44) ent⸗ ſprechende Anwendung 3. Vor Bekanntgabe des Erlaſſes voin 25. Oktober 1915(.⸗B.⸗Bl S. 492) waren die in Unterzahl⸗ meiſterſtellen verwendeten Perſonen gemäß Erlaß vom 14. Auguſt 1914(.⸗V.⸗Bl S. 316) von dem zuſtändigen Kommandeur durch beſonderen— ſchriftlichen— Befehl(Kriegsbeſoldungsvor⸗ ſchrift§ 4 Zifſer 3) zu Unterzahlmeiſtern zu befördern. Soweit ein ſolcher Beſehl unterblieben iſt, können die betreffenden Perſonen nicht ale zu Unterzahlmeiſtern ernannt angeſehen werden. Auch in dieſen Fällen findet Abſatz 2 des Erlaſſes vom 21. Januar 1918 (.⸗B.⸗Bl. S. 44) ſinngemäße Anwendung, und zwar mit der Maß⸗ gabe, daß den betreffenden Perſonen lediglich Rang, Gebührniſſe und Uniſorm der Unterzahlmeiſter für die Sauer ihrer Verwendung in der Unterzahlmeiſterſtelle nachträglich verliehen werden darf. Die nachträgliche Beförderung zum Unterzahlmeiſter iſt ausgeſchloſſen. G. Erhöhung der Zuckerzuweiſung. Durch den Erwerb von Zucker in der Ukraine, von dem eine gewiſſe Menge ia Deutſchland bereits eingetroffen iſt, wird es möglich. nicht nur die Süßigkeiteninduſtrie in dem zu Anfang des Wirtſchaftsjahres vor⸗ N Umfang weiter mit Zucker zu beliefern, ſondern auch die hisher aufgeteilte Einmachezuckermenge von 600 000 Doppelzentner auf die 10 Menge von 900 000 Doppelzentner zu erhöhen und enge von 150 000 Doppelzentger den Byndesregie⸗ Krankenanſtalten, gegebenenfalls auch zum Erſatz für die ausfallende Brotmenge) zuzuteilen. Die Reichszuckerſtelle wird die Bezugsſcheine ſofort gach Beendigung der Verteilungsarbeiten herausgeheg. Durch dieſe Sonderzuteilungen erledigt ſich auch die vielfach aufgeworfene Frage, was mit dem Ukrainezucker wird. Es iſt bei dem geſamten Stand der Ernährungs⸗ und Zuckerwirtſchaft ausgeſchloſſen, dieſen Zucker in den freien Verkehr zu bringen, weil die öffentliche Zucker⸗ wirtſchaft ihn nicht enthehren kann. Er iſt, wie der inländiſche Zucker, der Reichszuckerſtelle für ihre Verteilungszwecko zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Eine gewiſſe Schwierigkelt macht dabei die Aufbringung der ſehr hohen Koſten des Ükrainezuckers. Um nicht den allgemeinen Verbrauch der Bevölkerung damit zu belaſten, werden von beſtimmten Gruppen von Zuckerempfängern, in erſter Linie von der Süßigkeiteninduſtrie, erhebliche Zuſchläge erhoben. (WTB. Nichtamtlich.) Die Ernleſchätzung im Jahre 1918. Das Miniſterium hat beſtimmt, daß ſich die Ernteſchätzung auf Körnermais(Welſch⸗ korn) erſtreckt. Die Ernteſchätzung für Körnermais iſt während de⸗ Monats Auguſt zuſammen mit den Ernteſchätzungen der übrigen Früchte vorzunehmen. Beſitzwechſel. Das Gebäude in C(Ecke Kunſtſtraße), in dem die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G während der Erbauung ihres jetzigen Heims untergebracht war, iſt in den Beſitz der Mann⸗ heimer Gewerbebank übergegangen. Die Verlegung der Gewerbe⸗ bank in das nunmehrige eigene Heim erfolgt im Sommer 1919. Da das Gebäude ein früheres Palais aus der Karl Theodorzeit, modern baukmäß'ig eingerichtet iſt, ſind keine durchgreifenden Umbauten er⸗ forderlich. Man darf ſich darüber freuen, daß der Beſtand des ehr⸗ würdigen Baudenkmals aus der Blütezeit Mannheims während ſeiner Zugehörigkeit zur Ehurpfalz durch den Beſitzwechſel gewähr⸗ leiſtet iſt. Die Mannheimer Gewerbebank ſiedelt aus gemieteten ſtädtiſchen Räumen in ein Gebäude über, das ihr die notwendige Ausdehnung geſtattet. Vorerſt werden nur die Parterreräume bean⸗ ſprucht, in denen gegenwärtig noch die Hypotheken⸗Abteilung der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft untergebracht iſt. Die General⸗ verſammilung der Mannheimer Gewerbebank hat die Erwerbung des Gebändes, das bereits früher zwei Bankgeſcheifte, die Deutſche Union⸗ bank Mannheim.⸗G. und die Firma Weil u. Benſamin beherbergte, genehmigt. Das Feſt der ſülbernen Hochzeit begehen heute die Eheleute Johann und Clara Gremm, Buchdruckereibeſitzer und Verleger des„Neuen Mannheimer Volksblattes“. Den zahlreichen Freunden des Jubelpaares iſt dieſer Feſttag ein willkomwener Anlaß, die Ge⸗ fühle der Freude und Wertſchätzung zum Ausdruck zu bringen, die ſie am heutigen Tage beſeelen. Der noch immer tobende Krieg ver⸗ bietet laute Feſtlichkeiten und groß Feiern; wie wir das Jubelpaar zu kennen glauben, wird ihm auch kaum der Sinn danach ſtehen. So mögen ihm die an dieſer Stelle dargebrachten Glück⸗ u. Segens⸗ wünſche Erſatz dafür bieten und ihm zeigen, daß es verſtanden hat, ſich die Liebe und Verehrung weiter Kreiſe zu erwerben. Diie Hundstage haben ſich mit kalendermäßiger Pünktlichkeit eingeſtellt. Wer den kochenden Mauern unſerer Stadt entfliehen kann, iſt zu beneiden. Geſtern Nachmittag zeigte das Thermometer 33 Grab C im Schatten an. Die Schilien ſchloſſen infolgedeſſen vorzeitig den Nachmittagsbetrieb. Die tropiſche Hitze begünſtigte die Gewitterbildung. In der verfloſſenen Nacht ſchien der ſehnlichſt herbeigewünſchte Regen nahe zu ſein. Leider erreichten uns nur die Ausläufer des Gewitters, die in einem unheimlichen Sturm mit außergewöhnlich heftigen Böjen beſtanden. Eine Abkühlung iſt nicht eingetreten. Dafür aber hat ſich der geſtrige wolkenloſe Himmel überzogen, eine Erſcheinung, die bei dem zunehmenden Mond nicht ungern geſehen wird. Das Aehrenleſen. Im Gemeindeverband Heidelberg⸗Land war ſeither den Sammlern von Leſefrucht geſtattet, dieſe zu behalten und ohne Anrechnung auf die Brotkarten oder den Verſorgungsanſpruch mit einem auf Leſefrucht lautenden Mahlſchein vermahlen zu laſſen. Nachdem die Neichsgetreideſtelle dies beanſtandet hat, Punſen nun⸗ mehr von den Bürgermeiſterämtern Mahlſcheine auf Leſefrucht nicht Und bebend ſah das Mädchen auf, von dunklem Traum befangen, als drängte ſich in ihren Schmerz ein Ahnen voller Bangen. Noch etumal blickte ſie dorthin, wo jüngſt der Kampf entbrannt, dann ſchlich ſie leiſe auf den Weg und huſchte und verſchwand. Und Stund' auf Stunde rann dahin, ſchon ſchien es Nacht zu werden, die Wolken glänzten ſilberweiß, doch Dänmrung lag auf Erden. „O Tochter, komm, vergebens machſt du Angſt und Sorge dir, eh' morgen früh die Sonne ſcheint, iſt dein Verlobter hier.“ Die Tochter kam, zur Mutier ging ſie ſtillen Angeſichtes; nun trübten keine Tränen mehr den Glanz des Alggenlichtes. Die Hand, die ſie zum Gruße bot, war aber kalt wie Schnee, und ihre Bangen weißer als die Wolke in der Höh'. „Bereitet, Mutter, mir ein Grab, ich mag nicht läuger leben; der Mann, dem ich mein Herz geweiht, hat ſich der Schmach ergeben. Er dacht' an mich und dacht' an ſich und folgte eurem Rat, er, floh vor'm Feind und übte feig am Vaterland Verrat. Als er nicht kam, weint' ich um ihn, den von Gefahr Bedrohten, ich glaubt' ihn auf dem Schlachtfeld dort als Toten unter Toten; wohl trug ich Trauer, doch mein Schmerz nur ſüß, nicht bitter war, um ihn zu trauern, lebte ich wohl gerne tauſend Jahr. Ich hab' geſucht, bis Tag und Licht in Dunkelheit verlohten, doch des Geliebten Züge trug kein einz'ger von den Toten. Nun will ich fort von dieſer Welt, voll Trug und voll Verderben; er iſt dem Tode ſeig entfloh'n, drum will ich ſelber ſterben.“ Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Jnſtitut für höheres Klavierſpiei und Seminar zugleich Inſtrumenkal⸗ und Geſangſchule. von Friedrich Häckel.* Iin Vortragsſaale der Auſtalt fand nachträglich der wegen Er⸗ kankung des Schülers verlegte 3. Vortragsabend des Schul⸗ iahres 1917/18 fiatt, in welchem ſiceh Wilhelm Gernsheim, Stüdierender der Ober⸗ und Kontrapunktklaſſe des Direktors, als Interpret und angehender Worttonlyriker mit beſtem Erfolg vor⸗ ſtellle. Eine eigenperſönliche Note lann man von dem jungen Kom⸗ poniſten billigerweiſe noch nicht erwarten. Aber die n deutſchon Lyriker ſcheinen ihm als Vorbild zu gelten. Die Muſik ſchmiegt ſich dem poetiſchen Worte ſtets innig an und erwächſt aus der jeweiligen Stimmung. Angenehm berührt das Streben nach klarer melodiſcher mehr ausgeſtellt werden. Die Sammler von Leſefrucht hahen dieſe gegen Bezahlung an die Kommiſſionäre abzuliefern.— Die 9 dieſer wieder recht bureaukratiſchen Verordnung dürfte ſein, daß das Aehrenleſen entweder ganz eingeftellt wird oder daß die Körner al⸗ Hühnerfutter verwendet werden. Warum muß denn nun auch noch das Aehrenleſen den armen Leuten verekelt werden Die Brotver⸗ ſorgung der Allgemeinheit wäre nicht gefährdet worden, wenn man den Aehrenleſern die mühſam geſammelte Frucht belaſſen hätte. Mit der Bezahlung iſt den Leuten garnicht gedient, denn Geldſcheine kann man bekanatlich bis jetzt noch nicht eſſen. Am„grünen Tiſch“ ſcheint wieder die Einſchätzung der verbitternden Folgen dieſes„fürſorg⸗ lichen“ Erlaſſes gefehlt zu haben. * Das Rauchen von Waldmeiſter iſt nichl ſchädlich. Kürzlich wurde von verſchiedenen Zeitungen die Nachricht verbreitet, daß das Rauchen von Waldmeiſter ſchädlich ſei, da dieſer ein ſtarkes Herzgift enthalte, das leicht Herzſchlag verurſachen könne. Das pharmatologiſche Inſtitut der Univerſität Würzburg hat nun auf eine Anfrage geantwortet:„Soweit hier bekannt, enthält der Wald⸗ meiſter kein Herzgift. Ein ſolches müßte ja unzerſetzt flüchtig ſein, um beim Rauchen zur Wirkung kommen zu können. Das iſt an und für ſich ſchon unwahrſcheinlich. Denkbar wäre es, daß das Cumarin des Waldmeiſters, das ja auch die Kopfſchmerzen nach reichlichem Bowlengenuß(natürlich neben dem Alkoholgehalt des Weines) zum Teil verurſacht, auf das Herz indirekt wirken könnte. Deshalb darf man aber das Cumarin doch noch nicht als Herzgift bezeichnen.“ Die Raucher können alſo ihren Tabak ruhig weiter mit Waldmeiſter ſtrecken— wenn ſie welchen haben. Mannheimer Strafkammer. Strafkammer J. Sitzung vom 13. Juli. Vorſ.: Landgerichts⸗ direktor Dr. Benkiſer. Vor vierzehn Tagen hat das Schwurgericht zwei junge Bur⸗ ſchen, die im Wald bei Rheinau einen Altersgenoſſen überfallen und ſeiner Barſchaft im Betrage von 18 Mk. beraubt hatten, zu Ge⸗ fängnisſtrafen von 9 und 6 Monaten verurteilt. Drei weitere Jungen, die an dem Lausbubenſtreich beteiligt waren, konnten nicht vor das Schwurgericht verwieſen werden, weil ſie noch nicht 18 Jahre alt waren. Mit ihnen befaßte ſich heute die Strafkammer. Der 17 Jahre alte Taglöhner Nikolaus Zeilfelder aus Schwetzingen wurde zu 5 Monaten, der 16 Jahre alte Taglöhner Franz Wolf aus Brühl zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, der 16jährige Philipp Schwab aus Ketſch wurde freigeſprochen. Der 19 Jahre alte Taglöhner Nikolaus Huckele aus Plank⸗ ſtadt beſtahl im März und April ds. Is. zu verſchiedenen Malen die Lanz'ſchen Gutsverwaltungen auf Straßenheim und Sandtorf, wobei er Treibriemen, Lederdecken, Schuhe Gamaſchen und dergl. mitnahm. Nach ſeiner Verhaftung riß er, als er am Amtsgericht zum Verhör vorgeführt weden ſollte, wiede aus. Als man ihn wieder feſtgeſetzt hatte, gelang es ihm abermals, zu entkommen, worauf er ſich eine Zeitlang mit den geſtohlenen Papieren eines ge⸗ wiſſen Wiegandt durchſchlug. Der ſeiner Jugend ungeachtet ſchon häufig vorbeſtrafte Angeklagte wird heute zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Eine ſchlimme Ueberraſchung wartete kürzlich einer in J 7 wohnenden Frau Liebler, als ſie von einer plötzlichen Erkrankung geneſen aus dem Krankenhaus zurückkehrte. Die Alleinſtehende fand ihre Wohnung geöffnet und völlig ausgeplündert vor. U. a. waren die Erſparniſſe der Frau fort, 90 Mark in bar und 250 Mark auf ein Sparkaſſenbuch. Als die Diebin wurde eine Hausgenoſſin, die 24 Jahre alte Arbeiterin Emma Kramm, in Unterſuchungshaft genommen, die jedoch beharrlich leugnete, bis ſie keinen Ausweg mehr fand. Heute gab ſie wenigſtens die Entwendung des Sparkaſſenbuches zu. Neben ihr ſaß als Ange⸗ klagter ihr 18 Jahre alter Bruder, der Taglöhner Auguſt Kramm Er ſoll auf dem Bahnhof der Nebenbahn beim Straßenbahndepot aus einem Wagen 8 Sack Hafer geſtohlen haben, gab aber nach langem Leugnen nur zwei Sack zu. Ein bei dieſem Haferdiebſtahl Beteiligter, der Heizer E. F. iſt inzwiſchen Soldat und dadurch der Wohltat des kürzlichen Gnadenerlaſſes des Groß⸗ herzogs teilhaftig geworden, ſo daß er von der Anklagebank zur Zeugenbank wandert und frei ausgeht. Emma Kramm aber, als rückfällige Diebin, wird zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten verurteilt und erhält wegen ihres ſtarr⸗ köpfigen Leugnens von ihrer 14 wöchigen Unterſuchungshaft keine Stunde angexechnet; gegen Auguſt Kramm wird eine Gefängnis⸗ ſtrafe von fünf Monaten ausgeſprochen, abzüglich 1 Monat Unter⸗ ſuchungshaft. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Hirſchler. Aus Luòwigshafen. Der Bedürfnisnachweis für das Wirtsgewerbe. Die pfäl⸗ ziſch⸗bayeriſchen Gaſtwirte⸗Organiſationen haben ſich in letzter Zeit u. a. mit der Bedürfnisfrage für neue Wirtſchaften beſchäftigt. Dazu ſtellte der Kreisverband Pfalz den Antrag, daß bis fünf Jahre nach dem Krieg überhaupt keine Neukonzeſſionen er⸗ teilt werden ſollen, der Kreisverband Mittelfranken verlangte den Befähigungsnachweis für Städte über 5000 Einwohner⸗ Die Anträge drangen jedoch nicht durch, dafür wurde beſchloſſen, in Bayern die Einführung des allgemeinen Bedürfais⸗ nachweiſes anzuſtreben. Es wurde nunmehr eine entſprechende Eingabe an das Staatsminiſterium des K. Hauſes und des Aeußeren gerichtet, auf die das Miniſterium antwortete, daß nur durch ein Reichsgeſetz, nicht durch ein Landesgeſetz, der allgemeine Bedürfnisnachweis eingeführt werden kann. Das Staatsmini⸗ ſterium hat bereits beim Reichsamt des Innern angeregt, der reichsgeſelichen allgemeinen Einführung näher zu treten, wobei auch die Wirtevereinigungen gutachtlich zu hören ſind. Linienführung und die gewählte harmoniſche Einkleidung, die im „Herbſtgefühl“ auch eines gewiſſen aparten Reizes nicht entbehrt. In ſeiner Mutter, der Konzertſängerin Frau Martha Gerns⸗ heim, fanden die ſechs Geſänge die denkbar beſte Interpretin. Mit ihrem wohlgebildeten Sopran und ihrer hervorragenden Geſangs⸗ kunſt wußte ſie, vom Komponiſten begleitet, die einzelnen Geſänge beſtens zur Geltung zu bringen. Zu einem hoffnungsvollen, vielverſprechenden Talente hat ſich auch der Pianiſt Gernsheim entwickelt. In Bachs Ehromatiſcher Fantaſie und Fuge“, Beethovens Rondo op. 129(„Die Wut über den verlorenen Groſchen“), ſowie in einer Etude und einer Polo⸗ naiſe von Chopin hatte er ſich Aufgaben geſtellt, mit denen ſich auch ein fertiger Pianiſt nicht zu ſchämen braucht. Und in der Durch⸗ führung dieſer ſchwierigen Aufgaben bewies Wilhelm Gernsheim neben techniſcher Klarbeit, neben Phraſierungs⸗ und plaſtiſcher Ge⸗ ſtaltungskunſt ein reſpektables Maß von Stilgeföhl, das ihn be⸗ fähigte, die Polyphonie Bachs ebenſo ſicher zu erſchöpfen, wie das kapriziöſe Rondo von Beethoven und die poeſievolle Etude Chopins, ſowie deſſen glanzvolle As⸗dur⸗Polomaiſe. Zwar vermißte man dann und wann noch die feinere Differenzierung, ins Beethoven⸗ ſchen Rondo auch die ſtählerne Rhythmik und den rechten Humor. Doch ſind das kleine Ausſtellungen, die an dem erfreulichen Ge⸗ ſamtbilde nichts ändern. Es war ein ſchöner Erfolg, gleich ehrend für Lehrer wie Schiller und des Beifalls durchaus würdig. E. 8 Lteratur. Das goldene Buch vom deutſchen Geiſte. Warum Deutſchland ſelbſt einer Welt von Feinden nicht unter⸗ liegt, das iſt in der geſunden Voltskraft, im deutſchen Geiſte he⸗ gründet. Es war deutſcher Geiſt, der das alte römiſche Reich ſtürzte und die Neugeſtaltung Europas in Staat, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft vollzog. Die Einheit des deutſchen Volkes vom Aufang ſeiner Geſchichte bis auf den heutigen Tag und ſein Einfluß auf die an⸗ grenzende Völker. Das ganze innere Weſen wird in„Das gol⸗ dene Buch vom deutſchen Geiſte“ von Univ.⸗Prof. R. von Raumer und Dir. E. Abigt, Wiesbaden 1918, für alle Welt, Freund und Feind, Heimat und Front in packender und überzeugender Weiſe dargeſtellt, es ſei jedermann als ein bebeutſames Buch der Zeit empfohlen. Es iſt ein Dokument des deutſchen Geiſtes für Volk und Heer. 4. Seite. Nr. 329. Mannheimer General⸗Anzeiger. * (Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 18. Juli 1918. O Tödlicher Uuglücksfaſl. Infolge eines Ohnmachtanfalle⸗ ſtürzte in der Hartmannſtraße vom zweiten Stock ſeiner Wohnung ein Wirt die Treppe herab. Der Mann fiel ſo unglücklich, daß er im Krankenhaus, wohin man ihn verbracht hatte, an den erlittenen Verletzungen verſtarb OEiſerſuchtsiragödie. Ein Landſturmmann, der geſtern ſeine im ſtädtiſchen Krankenhaus untergebrachte Frau in Begleitung ſeiner Tochter beſuchte, übenfiel infolge plötzlicher Eiferſucht ſeine rau und verſetzte ihr mehrere Meſſerſtiche: Die Frau wurde chwer verletzt. Die Tochter, die abwehren wollte, erhielt ebenfalls einen Meſſerſtich. Der Täter wurde feſtgenommen. 2 Nachtrag zum lokalen Teil. 9 Polizeibericht vom 18. Juli 1918. Totſchlag. Vor dem Hauſe Dalbergſtraße 4 wurde in ver⸗ —9 Nacht die 42 Jahre alte, verwitwete Kellnerin Thereſe eff von Erlangen, zuletzt wohnhaft Dalbergſtraße 18, von dem zur Zeit zu einem Landſturmhatl. eingezogenen 39 Jahre alten, ledigen Heizer Ernſt Hofſtätter von hier nach vorausgegangenem Wortſtreit erſtochen.„Der Täter ſtellte ſich freiwillig guf der Wache des 6. Polizeireviers und iſt verhaftet. Leichenländung. Geſtern mittag wurde im Neckar ge⸗ genüber der Otto Beckſtraße am rechten Ufer die Leiche des am 16. ds. Mts. abends unterhalb der Seckenheimer Fähre beim Baden ertrunkenen 11 Jahre alten Arthur Guſtao Heidt, Sohn des Guſtav Heidt von Seckenheim geländet und in die Leichenhalle des Friedhofs hier verbracht. Ertrunken beim Baden im Binnenhafen iſt geſtern nach⸗ mittag 374 Uhr der 26. Jahre alte, verheiratete Taglöhner Johann Jakob Rupp aus Neulußheim, wohnhaft J 7, 27. Seine Leiche wurde ebenfalls nach dem Friedhof verbracht. Nus dem Großherzogtum. Frieſenheim bei Lahr, 17. Juli. Am Sonniag fand in der Brauerei Neff hier eine Verſammlung ſtatt, zu welcher zahl⸗ reiche Landwirte aus dem Bezirk Lahr, Ettenheim und Offenburg erſchienen waren. Direktor Dr. Aengenheiſter ſprach üher wirtſchaftliche Tagesfragen und über die zommende Friedenswirt⸗ ſchaft. Anſchließend erläuterte Verbandsrepiſor Scholb aus Frei⸗ burg den praktiſchen Betrieb landw. Lagerhäuſer und beſprach ein⸗ ehend die mit der verbundenen Pflichten und Rechte. Hicrauf erfolgte einſtimmig die Gründung des„Landwirt⸗ ſchaftlichen Lagerhauſes Risd und Tale. G. m. b..“ mit dem Sitz zu Lahr In den Vorſtand wurden gewählt die Herren Landwirt Franz Kiefer in Frieſenheim, Landtagsabg. Rudolf Seubert in Kippenheim und Landwirt Franz Anton Nautaſcher in Ichenheim. Bonndorf, 16. Juli. Die Ortskrankenkaſſe Göppingen(Würt⸗ kemberg) erwarb als Erholungsheim für ihre Mitglieder das Bad Boll bei Bönndorf im badiſchen Schworzwald im Wutachtal um den äutzerſt billigen Preis von 120 000 Mark. Die Koſten für Umbauten und Neueinrichtungen werden ſich auf etwa 40 600 Mark belaufen. Das Bad enthält außer Parkanlagen auch einen Land⸗ Wirtſchaftsbetrieb mit 24 Morgen Gütern, durch welche die not⸗ wendige Viehhaltung geſichert ift Die Schwefelquelle hat ſich ſchon ſeither beſonders bei Magen⸗ und Darmkrankheiten bewährt. Die —— erfolgt auf 1. September, doch werden ſchon von 1. Auguſt an Erholungsbedürftige Aufnahme finden. Radolfzell, 18. Juli. Der Mörder des Polizeidieners Sontheimer in Ueberlingen a. R. der Maſchiniſt Joſef Bieder⸗ mann, hatzſich in dem Augenblick als er auf der Landſtraße Steh⸗ ringen—Göttingen von einem Landſturmmann angehalten wurde, erſchoſſen. Der Polizeidiener Sontheimer iſt vorgeſtern unter Beteiligung der geſamten Gemeinde Ueberlingen a. R. zur letzten Kuhe beſtattet worden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. XPirmaſens, 17. Juli. Belohnungen für Nachweis leerſtehender Wohnungen werden nun auch in Pirma⸗ 32 Zeitungen öffentlich ausgeſchrieben. In der Pfalz rührt ſich Kriegsinduſtrie als Hauptintereſſentin der Wohnungsfrage, von einzelnen Ausnahmen abgeſehen, leider gar nicht, auch einzelne Ge⸗ meindeverwaltungen zeigen ſich recht rückſtändig. * Aus der Pfalz, 16. Juli. In Ludweiler wurde der Berg⸗ mannsehefrau Bachelier, die in der Nacht einem Kinde das Le⸗ ben gegeben hatte nur mit einem Hemde bekleidet blutüberſtrömt tot aufgefunden. Der Mann, der zur Schicht war, fand die Schränke durchwühlt, und das neugeborene Kind lebend in ſeinem Bettchen. Ein Hammer mit Blut und Menſchenhaaren beſudelt lag am Tatort. Die Unterſuchung hat noch nicht mit Beſtimmtheit er⸗ geben, ob Mord oder Selbſtmord vorliegt. Nicht ausgeſchloſſen iſt daß die Wöchnerin in Geiſtesverwirrung und Uebermaß der Schmerzen Hand an ſich gelegt hat. Die Wunden am Hinterkopf können von Hammerſchlägen, aber auch von einem ſchweren Fall herrühren. Das Haus war durch einen ſcharfen Hund bewacht. I+ Darmſiadt, 16. Juli. Zu einer erhebenden Trauerkundgebung geſtaltete ſich heute in dem Krematorium auf dem hieſigen Waldfried⸗ 99. die ſtattgehabte Einäſcherungsfeier für den plötzlich nach kurzem ankſein verſtorbenen Gr. Kammermuſiker Albert Diedrich, zu Der ſich zahlreiche Leidtragende von hier und auswärts eingefunden halten. An dem über und über mit Kranzſpenden und Blumen be⸗ deckten Sarg hielt zunächſt Stadtpfarerr Vogel die von inniger Liebe getragene Gedächtnisrede. Unter den Segensworten des Geiſt⸗ lichen, begleitet von Harmoniumklängen mit Violinſolo, verſchwanden die ſterblichen Ueberreſte in die Tiefe. Im Namen und Auftrag der Hofthegterleitung und des neuen Generalintendanten Dr. Kraetzer ſprach Hofrat Ottenheimer dem hochverdienten Mitgliede des Hoſchealers, der eine Zierde ſeines Standes war, anerkennende Worte unter Widmung eines Kranzes. Kammermuſiker Mehmel gedachte der ganz hervorragenden Verdienſte des Verſtorbenen um die Muſik im allgemeinen, wie insbeſondere un die Gr. Hofkapelle und deren Angehörigen, für die er mit allen Kräften eintrat, ſodaß man ſagen darf, daß D. für ſeinen Stand geſtorben iſt. Eine weitere Kranz⸗ ſpende wibmete er im Namen des Darmſtädter Streichorcheſters, deſſen Mitbegründer und eifriges Mitglied er war. Im Auftrag de⸗ Deutſchen Orcheſterbundes fprach Herold⸗Frankfurt ſein tiefes Bedauern über den ſchweren Verluſt aus, den der Verband durch das Hinſcheiden ſeines treueſten Beraters und allzeit hilfberciten Freunde⸗ erlitten habe. In gleicher Weiſe widmete Prof. Kordz, der Vor⸗ ſitzende des Allgemeinen deutſchen Muſikerverbandes, Berlin, dem utſchlafenen einen herzlichen Nachruf, wobei er beſonders darauf inwies, wie erſt durch D. der deutſche Muſikerſtand zu Würde und ſehen gekommen ſei und wie ihm hierfür unauslöſchlicher Dank gebühre. Ebenſo gedachte noch Prof. Winderſtein im Namen des Deutſchen Orcheſter⸗ und Chorleiterverbandes in ehrenden Aus⸗ führungen dewgroßen aufopfernden Tätigkeit des Entſchlafenen. Wei⸗ tere Kranzſpenden widmeten noch die Kgl. Kapelle in Wiesbaden, das Städt. Orcheſter in Mainz, das Kurorcheſter Bad Nauheim Zum Schluß gedachte Zahnarzt Gehrke⸗Bensheim in herzlichen Ab⸗ ſchiedsworten im Namen der„Schlaraffia“ des treuen Freundes und Bruders, dem es leider nicht mehr vergönnt war, die in allernächſter Zeit in Ausſicht ſtehende Feier ſeiger 25jährigen Mitgliedſchaft zu be⸗ 95 ſen. Auch er ſpendete, wie alle Vorredner, einen prachtvollen nz mit Schleife.— Der jetzt aus dem heſſiſchen Staatsdienſt aus⸗ eſchiedene Landeswohnungsinſpektor Gretzſchel, der ſich um die ohnungs⸗ und Wohnungsbaufrage in Heſſen große Verdienſte er⸗ worben, iſt als Regierungsrat in das Reichswohnungsamt berufen worden. Hherr Bernſtein und Fütſt Lichnowstu. „E! Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) paar Tagen teilten wir hier den Wortlaut eines Briefes mit, den Fürſt Lichnowsky, wie wir einem Wiener Blattt entnahmen, einem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten geſandt hahen ſollte. Im„Ber⸗ ler Tageblatt“ meldet ſich nun heute Herr Eduard Bernſtein als Empfänger dieſes Lichnowsky⸗Briefes. Herr Bernſtein erzählt, daß er mit dem Fürſten im Herbſt 1912 im Hauſe eines Berliner Gelehrten bekannt geworden ſel, daß er ihm dann ſm Frühjahr 1915 einen Aufſatz aus der Neuen Zeit geſandt hätte, in dem Bernſtein eine ihm im Gedächtnis gebliebene Aeußerung des Fürſten Lich⸗ 23— Vor ein nowsky zitiert hatte und die Folge war ein Beſuch beim Fürſten Lichnowsky, der inzwiſchen nach Berlin übergeſiedelt war, in ſeiner Berliner Wohnung. Bei der Gelegenheit hätte ſich Fürft Lichnowsky jeder Bemerkung über Jaterna der deütſchen Regierung und Politik enthalten. Dann folgte der inzwiſchen durch das Wiener Blatt bekanntgewordene Brief vom 21. Mal 1915. Van der Denkſchrift des Fürſten Lichnowsdy hat Bernſtein, wie er weiter berichtet, nur indirekt erfahren. Als er den Fürſten im Spätjahr 1916 auſſuchte und die Sprache auf ſie brachte, bat Fürſt Lichnomsky Herrn Bernſtein, es nicht als einen Beweis mangelnden Vertrauens anzuſehen, wenn er ihm die Denkſchrift nicht zu leſen gebe. Dagegen wandte ſich Lichnowsky im Sommer 1917 mit der Bitte an Bernſtein, doch auf ſeine politiſchen Freunde dringend einzuwirken, daß man davon abſehe, die inzwiſchen durch die bekannte Vervielfältiggung einem größeren Perſonenkreis zugängig gemachte Denkſchriſt, behufs allgemeiner Bekanntgabe ins Ausland gelangen zu laſſen. Das hätte Bernſtein Lichnowsky auch verſprochen und die unab⸗ hängige Sozialdemokratie hätte mit der Drucklegung der Deukſchrift nicht das geringſte zu tun gehabt. In ähnlicher Weiſe hat ſich daun Herr Bernſtein auf Bitten Lichnowskys noch ein paar mal im Inland und Ausland verwandt. Aus alledem zieht Herr Bernſtein den Schluß. daß Fürſt Lichnowsky ſein Möglichſtes getan hätte, die Denkſchrift nicht über den Kreis ſeiner intimſten Freunde hinaus⸗ gelangen zu laſſen. Herr Bernſtein hat denn auch, wie er weiter be⸗ richtete, dem Herrenhausausſchuß zur Unterſuchung des Falles gich⸗ nowsky ein Material und ſen: Beobachtungen mitgeteilt und beibes hat wie Herr Bernſtein dann erſahren hat, neuerdings auch in der gehein en bung des Hereenhenſer vorgelegen Der Wiener Gericht. Wien, 17. Juli.(WB. Nichtamitlich.) Amllich wird ver · lautbart: Südlich von Aſiago vermochten zwei engliſche ſtom ⸗ pagnien vorübergehend in unſere Gräben einzudringen. Sie wurden nach kurzem Kampfe zurückgeworfen. Zm Breuta⸗ Tal brachte ein Patronillenunternehmen 30 Gefangene und 2 Maſchinengewehre ein. Die Berluſte des Feindes in den letzien Kämpfen auf dem Monte Solarolo erwieſen ſich als außerordeni⸗ lich ſchwer. In ſchmalem Frontabſchnitt wurden über 500 ilalieniſche Leichen gezählt. In Albanſen iſt die Lage unverändert. Der Chef des Generalſiabs. Letzte Melòungen. Die neue Oſſenſive. Fronzöſiſche und deuiſche Taktik. Berlin, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der Kampf tobt in derſelben Gegend, in der dieſelbe Armee des Generals von Einem in mehreren Champagne⸗Herbſtſchlachten dem Sturm⸗ heer Joffres den Durchbruch verwehrte. Damals ſtanden fünf deutſche Diviſionen gegen 30 franzöſiſche im Kampfe. Die deut⸗ ſchen Maſchinengewehre mähten die Reihen der franzöſiſchen Stürmer nieder. Berge von Leichen häuſten ſich überein⸗ ander. Jetzt kämpfen dort mit Ueberlegenheit u. Liſt deutſche Infanteriſten, ohne einen Mann zu verlieren. Die deutſche Artillerie fährt im offenen Felde auf, während die franzöſiſche nur mit wenigen Batterien antwortet, deren matte Schüſſe un⸗ beachtet bleiben. Eine neue Faſſung der Kriegsziele.——— c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Auf Wunſch Wilſons hat der Verſailler Kriegsrat die neue Faſſung der Kriegsziele in Angriff genom⸗ men, auch die ſtrategiſche Lage des kommenden Jahres auf Wunſch Wilſons einer Prüfung unterzogen, um den Krieg ſchneller und erfolgreicher zu Ende zu bringen und die Leiden der Menſchheit abzukürzen. 4 Pariſer Stimmungen. c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die Schweizer Blätter berichten: Im Pariſer Rathaus wurde im Saal der Bibliothet des Gemeinderates an der Wand ein Plakat angebracht, auf dem zu leſen iſt:„Es iſt ſtrengſtens verboten, irgendwelche Worte der Entmutigung oder der Kritik auszuſprechen oder Aeußerungen fallen zu laſſen, die die patriotiſche Energie oder das unbegrenzte Vertrauen der Soldaten zu ihren Führern und Verbündeten ſchwächen.“— Die„Opinion“ fragt ſich mit Bangen, ob dieſe Warnung am Ende für die Pariſer Gemeinderäte beſtimmt iſt, da ſie die einzigen ſeien, die den Bibliothekſaal betreten. c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Der Pariſer„Temps“ und der„Matin“ ſchreiben, der Vor⸗ ſtoß des Feindes ſei mit Ruhe und Vertrauen aufzunehmen. General Foch ſelbſt habe für die Sicherheit von Reims und des Seinedepartements gebürgt.„Petit Journal“ berichtet, daß der Heeresausſchuß der Kammer ſich auf Wunſch Elemen⸗ ceaus ins Hauptquartier begeben habe, um ſich von dem günſtigen Stand der Fochſchen Gegenmaßnahmen zu über⸗ zeugen. der Ausban des Fieges. Berlin, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Der neue deutſche Sieg an der Marne und in der Chanmpagne wurde am 16. Juli er⸗ weitert. Heftige Gegenangriffe, die der Feind mit ſtärkſten Kräften und unter Einſatz zahlreicher Panzerkraftwagen unternahm, ſteiger⸗ ten lediglich ſeine Blutopfer ſowie ſeine Enbuße an Gefangenen. Ueberall brachen die feindlichen Maſſenangriffe blutig zuſammen. Dagegen konnten dmie Deutſchen den Reſt des Bois de Conde ſäu⸗ bern, hierbei mehrere Geſchütze erbeuten, und 5 Offiziere und 125 Mann gefangen nehmen. Um 2 Uhr nachmittags griff der Feind abermals die deutſche Front ſüdlich der Marne unter Einſatz aller Kampfmittel an. Wiederum ſcheiterten hier wie an der Straße von Epernay—Dermans ſämtliche Anſtürme unter außerordentlich hohen Feindverluſten. Auch während der Nacht fanden hier ſchwere Kämpfe ſtatt, in denen der geſamte Geländegewinn des 15. Juli behauptet und teilweiſe erweitert wurde. In der Champagne, wo. der deutſche Angriffsſtoß an einem einzigen Tage den Franzoſen faſt den geſamten Gelände⸗ gewinn jahreslanger, mit blutigſten Opfern erkaufter Kämpfe ent⸗ riß, wurden ebenſalls drei feindliche Vorſtöße abgewieſen und auch hier unſere Stellungen verbeſſert. Gerade in der C ne, wo Hunderttauſende franzöſiſcher Soldaten im Winter und Herbſt 1915 und im April 1917 klägliche Anfangsgewinne mit ihrem Blute bezahlenmußten, tritt die Bedeutung des großen deutſchen Erfolges im Vergleich mit den damaligen Maſſenangriffen der drei Franzoſenſchlachten deutlich hervor. * Amerikaniſchet Heereshericht vom 16. Juti. Im Laufe der Schlacht bei Reims unternahmen unſere Truppen geſtern zuſammen mit den fronzöſiſchen Truppen Gegenaagriffe gegen den Feind. Sie hielten ihre Stellungen an allen Punkten, machten eine gewiſſe Anzahl Gefangene und erbeuteten Maſchinengewehre. Heute früh verſuchte der Feind in den Vogeſen, nach Feuervorbereitung unſere Linien auf einer Front von 1000 Hards anzugreifen. Der Angeiff wurde durch Artilleriefeuer abgewieſen Keine Friedensbeſprechungen. c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Baſler Nachrichten“ melden: Die engliſche Geſandiächan sollen, gegen in Bern iſt zu der Erklärung ermächtigt, daß die gen über angeblichel engliſch⸗öſterreichiſche Frie⸗ densbeſprechungen jeder Begründung ent⸗ behren. Laut dieſen Behauptungen ſollte der öſterreichiſch⸗ ungariſche Geſandte im Haag ſich neulich nach Wien begeben und beſtimmte Vorſchläge mit ſich geführt haben, die ihm ſowohl von franzöſiſcher wie von engliſcher Seite gemach worden ſeien. Amerikaniſche Luftpoſt. —Berlin, 18. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus dem Haag wird gemeldet: Aus Newyork meldet das Holland Rieuwe Büro, daß der gelungene Verſuch eines Luftpoſtdienſtes zwiſchen Waſhington und Newyork den Generalpoſtmeiſter ver⸗ anlaßt habe, einen ähnlichen Dienſt zwiſchen Newyork und Bo⸗ ſton zu organiſieren. Dieſer Verſuch iſt aber vollkommen ge⸗ ſcheitert, da die Probefahrt nicht gelungen iſt und der Flie⸗ ger nur bis zu einer Entfernung von einigen Meilen von Boſton vorwärtsgekommen iſt und dann abſtürzte. Der Umſchwung in Kußland. t. Köln, 18. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölni Volkszeitung“ nieldet au⸗ In Helſingfors 1 80 aus Moskau gemeldet, daß auf dem dortigen Kadettenkongreß ein vollſtändiger Stimmungsumſchwung zu Gunſten Deutſchlands ſtattgefunden bor, den ſelbſt ausgeprägte Ententefreunde unterſtützen. Mehrere Kadetten⸗ —.— ſollen wie verlautet nach Kiew gereiß ſein, um mit den rtigen deutſchen Militärbehörden Fühlung— wegen gemeinſamen Vorgehens mit den bürgerlichen euſiſchen eiſen gegen die Sowjetregierung. * Handel und industrie. Vom süddeutschen Hänte- und Fellmarkt. Man berickiet uns: Nach dem vorliegenden Jalrresberichit für 1917—18 hat der Verband Süddeutscher Häutever⸗ wertungs-Vereinigungen im Kalenderjahr 1917 an⸗ eckient: an Großviehhäuten aus Baden 89 634, Bayern 113522, Ps 28 332, Hessen 27 814, Preußen 108 902, Württemberg 75 402. sammen 443 750 Stück im Werte von 21 926 527 M. mit 148 000 Mark für al e Schäden; an Kalbieſlen aus Baden 92183, Bayern 127 833, Elsaß 17 018, Hiessen 20 436, Preußen 88 608, Würt temberg 00 922, zusammen 445 100 Stück im Werte von 4841 638 Mark mit 42 408 Mark für— Schäclen; an Schaflellen aus Baden 7350, Bayern 6380, EEaB 5780, Hessen 2071, Preußen 17 101. Wütte 7680, zusammen 46 376 Stück im Werte oun 687 730 Mark mit 915 Mk. für ahgezogene Schäden; an Ziegenfällen aus Baden 6260, Bayeru 1860, EIsaß 230, Hſessen 1194, Preußen 4104, Württemberg 858, zusammen 14 506 Stück im Gesamtbettage von 64 807 Mk.— Bemerkenswert ist, daß die der Häut⸗ in leichtere Gewichtsklassen nach der aufgemachten Statistik für Sückcleutschland erheblich eingesetzt hat. Von Stahlwerks-Verband. r. Düsseldorf, 18. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Miglieder wer⸗ den zu einer Versammlung auf Donnerstag, den B. ds. Mts. nach Düsseldorf eingeladen. Auf der T. anung steht neben der Erstattung des Markctberichtes sowie geschäftlichen Angelegen⸗ heiten die Wahl des Vorsitzenden und seines Stellvertreters für das neue Geschäftsjahr. Deutsche Schiflskreditbank in Duisburg⸗ Veber die Auigaben dieses mit einem Kapital von 7 Mil- liouen Martk ründ Unternehmens an dem eine Reihe von Banken, Reecdern und Industriellen beteiligt ist, erfährt die„Köln. Zig.“: Der Gegenstand des Unterneluneus ist die För derung des Schiffskredits, insbesondere zugunsten der deutschen Sclkiffahrt. Zu diesem Zwecke gewührt die Bank Darlehen, die durch Forderungen aus Schifispfandrechten gesichert sind. Sie be- treibt auch den Erwerb, die Veräußerung und die Beleihung von Solchen Darlehen, ferner gibt sie nach Maßgabe ihrer Satzungen Verzinsliche Schuldverschreibungen aus, übernimmt die kommis⸗ Sarische Vermitilung des Erwerbs, der Beschanung und der Ver- äuber von Schiflispiandrechten für Rech des Schuldners gegen Sichierstellung. Die Beteiligung an Schiffsversicherungs- Unteruclimuugen sowie die Vermittlung von Schiffsverkäulen und Schiffbauten ist ebenfalls vo Auf die Aktien sind bei Er- lichtung der Geseltsckaft 25 Prozent und das Aufgeld von 10 Prozent in har eingezahlt. Die Einforderung der übrigen 75 Proz. Wird auf Beschluß des Aufsichtsrats durch den Vorstand vor genommen. Bei der Beleihung von Sctiffen darf der angenon:- mene Wert des Schiſles den durch Sorgfältige Ernüttiung ſesi⸗ gestelllen Verkehrswert nicht übersteigen, bei dessen Aufnach nur die dauernden Eigenschatten des Schiſies und Sein bei orc⸗ nungsmäßiger Wirtschaft zu erwartender Ertrag berücksichtigt Werchen. Ebenso miüssen Sclriſie, die von der Bank belichen werden Verlust oder Schaden versichert sein der durch Un- fall oder höhere Gewalt dem Schifte erwückst, oder den der Ver- sicherte wegen 2 nstoß des Schifies durch Anfahren mit einem andern zu Die Versicherung muß derart erfolgen, daß die Auszahlung Anes etwaigen——— von der Ver⸗ sicherungsgesellschait unmittelbar an die Bank ieirt. Diese —— regeimäßig Ablösungsdarlehen, von 3 Viertel innen Uängstens 12 ſahren zu tilgen sind. Die Bantc gibt bis zur Höhe ihrer durch Schiffspfandrechit gesicherten Forderungen, insc- weit Sie den Vorschriſten ihrer Satzungen cutsprechen, innerhalb der ihr gezogenen Grenzen verzineli Schhuldverschreibungen aus, deren im Umlauf befindlicher Gesamtbetrag in der Höhe des Nennwertes der Handdartehensforderungen von mindestens gleicher Höhe und mindestens gleichem Zinsertrag uch gececket Sein muß. Die Künftige Rohholaabgabe in Preusen. Wie es heißt, schweben jetzt Erwügungen icher die Abschaf- jung des im letzten Winter in den preußischen Staatsforsten üblick gewesenen Veriahrens der freihändigen Holzabgabe. Es wird u. a. die Wiedereinführung des Meistgebotsverfahrens umter Zulassung einer bestimmien Anzahi von Bietern erwogen. Vrankturter Wertpapiervörse. Fraukfurt a.., 17. Juli. Bei ziemlich belebtem Geschün Standen wiederum Einheitswerte im Vordergrund des Interesses. Textilwerte lagen ſest. Höher gingen Esäß.-Bad. Wolltabrik, Tränkner und Würker. Fest lagen ferner Emaille Ulrich, Ma⸗ Schinenfabrik EBlingen, Rütgerswerke, Filt u. Brauer, Euzinger dagegen niederiger Siegener Eisenkonstruktion. Bankaltien schwächer, besonders Deutsche Bank, Montanaktien schwächten sich ab, desgleichen Norddeutscher Lioyd. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Iuli. Pegeistation vom Datum Rhein 14. 16.] 16. J16. 1. 6 ees KHdningen)i 22524320 225 22 2erde 8 Uur i 422J9i 210 2 esbe. 2 P Mensg 4480 4754½% 4½ 41 Lahe. 2 Ur Mannheifmmm 4353383327 273*8 Lerveas 7 Uür Maiar 4149 1214187 F Kad 2 2351228522% 283 Vorm. 2 NRSN.88 Teebm, 2 Ul ——— a 2REa 27 290 Vosn 7 Ilmgm Rollbronnn EEEE— + 8 5 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Veran (Z..) Undefugter Becborvok Wird geeciebtek vertelgt 19. Juti: Wenig verändert. e n Jali: Soune, Wolkenzug, orml tenperiert, Srkäkm e N W rerrrrr — 1 9 Donnerstog, den 18. Juſi 1918. besorgter Bruder, Schwager und Onkel im Alter von nur 92 Jahren. gerissen wurde. den 18. Juii 1618. Rrno Fetaold Am 7. Juli starb in Castelnuovo mein innigstge⸗ liebter, unvergesslicher Mann, meines Jungen treu⸗ Vater, unser braver Soh Unterseeboots-Obermaschinisten-Mant d. R. Arno Petzold mn. des Eie. Kreuzes I. u. U. Kl., der dsterr. Tapfer- Keits- Medanie 1. Kl. und des türkischen Halbmondes Nahezu 4 Jahre trug er alle Strapazen dieses schrecklichen Krieges, bis er durch einen Unglücksfall für immer von uns Wer ihn kannte, weiss, was wir in ihm verloren. MANNHEIM, Waldhofstr. 12, Duisburg W.., Die trauernd Hinterbliebenen Frau Emilie Petzold Familie Hermann Petzold Frau Ida Stein. n, Schwiegersohn, unser liebes Töcht 3243a Statt jeder besonderen Anzeige. Heute früh entschlief nach Kurzer schwerer Krankheit erchen im Alter von 31½ Jahren. In tiefer Trauer: Hauptlehrer Mien, Mouinger z. Zt. im Felde und Frau Amalie geb. Meier. MANNHEIM, den 17. Juli 1018. Max-Josephstr. 29. Die Beerdigung findet Samstag, den 20. J ubi nachmittags E Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. 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Kaffee⸗Erxſatzmittel: Für 250 Gr. der Stammabſchnitt der Kolonialwarenkarte(Mai-—Juli) in den Ber⸗ kaufsſtellen—998. Zur Ausgabe kommt Kaffee⸗ Erſatz, offen, das Pfund 80 Pfig, in Paketen das Pfund 84 Pfa., Zichorie das Pfund 81 Pig., ſowie Eſſenzen zu aufgedruckten Preiſen. 5 Einen Anſpruch auf Lieferung je zur Hälfte in Kaffee⸗Erſatz und Zichorie oder Zuſatz kann nicht gemacht werden, da bei der diesmaligen Ber⸗ teilung nur ein kleiner Teil Zuſatzmittel zur Verfügung ſtand. Gramm 85 Pfg.) die Buttermarke 30 in den Verkaufsſtellen 181—300 Sbſk: Für 1 Pfd. die Buttermarke 35 in den Ver⸗ kaufsſtellen 26—89. Die Marke ailt bis Freitag⸗ abend 7 Uhr. Ackerbohnen: Für 250 Gr.(das Pfund 70 Pfg.) die Kolonialwarenmarke 60 in den Verkaufsſtellen —988. Fleiſch: Die Wochenmenge iſt auf 250 Gr. feſtgeſetzt. —— Für 500 Gramm die Zuckermarke K in den Verkaufsſtellen—998. In dieſer Menge iſt der Reſt der Sonderzulage mitenthalten. Kinderzucker: Für 400 Gr. die Marke 8 der Kinder⸗ nährmittelkarte in den Verkaufsſtellen 1908. Der Stammabſchnitt dieſer Karte iſt, da auf denſelben eine Verteilung vorgenommen wird, aufzubewahren. II. Für die Verkaufsſtellen: Bei den Großhändlern ſind zur Abgabe bereit: Graupen(250 Gramm): Für die Kolonialwaren⸗Bev⸗ kaufsſtellen—998. Marmelade(250 Gramm): Für die Kolonialwaren⸗ Verkaufsſtellen—500, ab Freitag gültig. Feit: Für die Fettverkauſenellen 468—619 bei der Freibankkaſſe, Biehhofſtr., am Freitag, den 1g9. ds. Mts., nachmittags von—5 Uhr. Das Geld iſt abgezählt mitzubringen; ohne Ausweis wird kein Feit abgegeben. Der Abgabeyreis für die Kleinhändler beträgt 2,0% für das Pfund. Kondenſierte gezuckerte Vollmilch: Für die Butter⸗ verkaufsſtellen 686—830 bei der Milchgentrale am Freitag, den 19. ds. Mts., vormittags von—12 Uhr, Kopfmenge 4 Pfd. Der Abgabeyreis für die Kleinhändler beträgt 4,42 für das Kilo. ſoweit die Milchzentrale auswiegt; bei Abaabe von Original⸗Kübeln.20 Mark für das Kilo. Für Mengen unter und über 50 Kilo ſind Ge⸗ fäße mitzubringen.(Für die Kübel mit 50 Kilo Inhalt wird ein Pfand von 6„/ erhoben.) Eier: Für die Eierverkaufsſtellen 85—550 am Frei⸗ tag, den 19. ds. Mts.(1 Auslandsei zu 54 Pfa.) Auslanbseier⸗Verteilung betr. 6 In den nächſten Tagen trifft ein Waggon Aus⸗ landseier ein, welcher die Verteilung von einem Ei an den größten Teil der Bevölkerung geſtattet. Dieſe Eier ſind zum Preiſe von 54 Pfg. für das Stück abzugeben. Es handelt ſich hier um Eier, welche die Zentral⸗Einkaufs⸗Geſellſchaft vom Auslaud nur dadurch bekommen konnte, daß ſie auch einen ſehr hohen Einſtandspreis bezahlte. Es iſt immerbin beſ⸗ ſer, dieſe Zwiſchenverteilung zu einem hohen Rreiſe 555—38* als 27 den Nährwert,, welchen dieſes Ei darſtellt, zu verzichten Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Schuhfürſorge P 6, 20). Kurſe zur Selbſtanfertigung von Haus⸗ und Straßenſchuhen beginnen jeden Montag. N66 Schuhflickſinbe. Anleitung zum Flicken und Sob⸗ ken der Schuhe von—12 und von—6 Uhr. Verbot des unbefugten Betretens der Feldwege und der Feldgemarkung betr. Zum Zwecke der Verhütung von Feldfrevel und Felddiebſtahl und zur Ordnung in der Feldgemar⸗ kung wird auf Grund der 88 28, 145, P. Str.⸗G.., für die Gemarkung der Stadt Mannheim ortsvoli⸗ zeilich vorgeſchrieben: §S 1. Das Betreten der Feldwege iſt Unbefugten verboten. Als befugt gelten nur: a) die Beſitzer der im Bereiche der einzelnen Feld⸗ wege gelegenen Aecker und Felder; b) deren Angehörige und Angeſtellte; eh die zur Ausübung der Jagd berechtigten Per⸗ ſonen und deren Angeſtellte. § 2. Das Betreten der Feldgemarkung zur Nacht⸗ zeit iſt vor wie nach erfolgter Ernte, iedermann, auch den Beſitzern von Grundſtücken. verboten. Als Nachtzeit gilt die Zeit von abends 10 Uhr bis morgens 4 Uhr. § 3. Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis —— tel und Koſtümen uſw. Bekanntmachung. Die Ausloſung ſtädtiſcher Schuldverſchrei⸗ bungen betr. Nachlaß⸗Verſteigerung. loſung ſind die nachverzeichneten Schuldverſchrei⸗ bungen des 1907er Anlehens der Stadtgemeinde Hei⸗ delberg zur Heimzahlung gezogen worden: Freitag, den 19. Juli d. J. ————— PPPCTPT——————— Im Auftrage der Erben verſteigere ich aus dem Bei der am 4. Juli d. Js. ſtattgehabten Aus⸗ Nachlaß der Frau Kath. Rupp Wwe. und anderen am zu 20 Mark beſtraft. § 4. Die Vorſchriften treten ſofort in Kraſt und am 30. November 1018 wieder außer Kraft. C6² Mannheim, den 15. Juli 1918. Das Bürgermeiſteramt. E. Marz D 3, 8 Lit. A zu je 2000&: Nr. 1, 21, 52, 70, 351, 381, 469, 484, 515, 729. 8 Lit. B zu je 1000: Nr. 889, 849, 857, 920, 1013, 1133, 1237, 1259, 1417, 1524, 1573, 1616, 1727, 1846. Lit. C zu je 500 /: Nr. 1934, 1942, 1951, 2154, 2228, 2276, 2278, 2311, 2540, 2625, 2847, 2855, 2884, 2954, 3098, 3164, 3201, 3221. Lit. D zu je 20 /: Nr. 3283, 3331, 3434, 3581, 3720, 3767, 4076, 4240 und 4249. Die Heimzahlung der ausgeloſten Schuldverſchrei⸗ bungen erfolgt vom 1. November d. Is. an bei der Stadtkaſſe Heidelberg, bei der Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt, Berlin, Frankfurt a.., Mannheim und deren ſonſtigen Niederlaſſungen, bei der Nationalbank für Deutſchland in Berlin und bei der Firma Veit L. Homburger in Karlsruhe gegen Rückgabe der betreffenden Schuldverſchreibungen und der noch nicht verfallenen Zinsſcheine nebſt Er⸗ neuerungsſchein. Für die etwa fehlenden Zinsſcheine wird der entſprechende Betrag am Kapital in Abzug gebracht. 2b1⁴ Die Verzinſung der ausgeloſten Schuldverſchrei⸗ bungen hört mit dem 81. Oktober d. J. auf, für nicht richtzeitig eingelsſte Schuldverſchreibungen wird eine Zinseniſchädigung in keinem Falle bezahlt. Bon den in früheren Jahren gekündieten Schuld⸗ verſchreibungen ſind z. Zt. nicht eingelbſt: Lit. E Nr. 971; Lit. C Nr. 2878; Lit. D Nr. 2777. Heidelberg, den 5. Juli 1918. Der Stadtrat. Umpressen vonDamenhüten nach neuen Formen. Auf Wunſch wiedergarnieren bei Verwendung gebrauchter u. neuer Zutaten. Beoa Hercn-Filzhut u. Panama-Wäsche. A. PFAFF, Modistin. früher H 8, 21 jetat P 3, 3, 1 Treppe Caleron 5457 Planken Leipziger Messe. Ich ſtelle auf der Baumeſſe und techn. Meſſe aus und bin bereit, noch die Vertretung einiger weiteren leiſtungsfähigen Fabriken zu übernehmen. Beſonders intereſſiert Bau⸗ und Wohnungsbedarf. Acdolf Lucdwig E 4, 12/16(Börse), Telephou 7664. Suſfernun9 ven, Mixen,, Haaren, uHand: u. Pörſlehe HpermasA9e im u. außer d. Nause. Guſ osbexꝙe Ganantio Hereehwiegenril⸗ Dleiaancl, Bis. 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