verantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: In Bertre⸗ tung Guſt av Wittig; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Drück u. Veriag: Druckerei Dr. Haas Rannheimer— egramm ⸗ Anzeiger G. m. b.* Fäümtlich x Rannheim.— 1⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech ⸗ An⸗ Adreſſe: Senera und 7940.— Wittags⸗Ausgabe. 5 B 0 9* anz antwortung übernommen. Sezugspreis in Rannheim und Umge⸗ im: Ur.„ 7942, 7945, 7944, 7945.— ſchluß Kunt———— 75 K et a3— M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Biertell. R. 642 rGenenulAue 1918.— Nr. 333. er ig Anzeigenpreiſe: Die 1ſpaltige Kolonelzeile E i- 4 2 50 Pfennig. Reklamen M. 2—. Annahmeſchluß: Miitragblatt vormittags 8⅜ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für an⸗ zeigen an beſtimmten Cagen, Stellen und kuisgaben wird keine Ber⸗ Suſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh..5. 70. Einzel⸗Nr: 10Pig. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ããã00P0PPPGPPPPPPPPPPPGPPP0PPGPGPPPGGPGPGPGGGPGPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP————————————PPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTTP—PT——PP———P— PPPXZT—ZTZZZZZZ7ZNZZZZZZ7⁊⁊ꝛZ⁊ZZZZTZXZZZ⁊⁊⁊2⁊⁊ ZZZ⁊⁊⁊ Y NN‚‚ PPPPSP ñpp Forigang der Abwehrſchlacht im Veſten. neue Durchbruchsverſuche des Jeindes geſcheilert. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 19. Juli, abends.(WTB. Amilich.) Oertliche Kämpfo nördlich der Lys. Auf dem Schlachtfelde zwiſchen der Aisne und Marne iſt ein erneuter franzö⸗ ſiſcher Durchbruchsverſuch unler ſchwerſten Berluſten für den Feind geſcheitert. Die ſeindlchen Heeresberichle. Franzöſiſcher Bericht vom 19. Juli vormiltags. Nachdem ſie die deutſche Offenſive auf der Champagnefront u. im Reimſer Berg⸗ land gebrochen haben, gingen die franzöſiſchen Truppen gemeinſam mit amerikaniſchen Streitkräften am 18. Juli zum Angriff gegen die deutſchen Stellungen zwiſchen der Aiſne u. der Marne auf einer Ausdehnung von 45 Kilometer zum Angriff vor. Von der Front Ambelny⸗Longpont⸗Trocsnes⸗Boureſches ausgehend, haben wir einen wichtigen Fortſchritt in die feindlichen Linien erzielt. Wir haben die Hochfläche erreicht, welche Soiſſons von Südweſten und die Gegend von Chaudun beherrſchen. Zwiſchen Villers⸗Helong und Noroy⸗ſur⸗Ourcg ſind heftige Kämpfe im Gange. Südlich der Ourcg haben unſere Truppen im großen und ganzen die Linie Marizy⸗Sainte Genecieve⸗HautaVesnes⸗Belleau überſchritten. Mehr als zwanzig Dörfer ſind durch die bewundernswerte Tapferkeit der franzöſiſch⸗ amerikaniſchen Truppen wiedergewonnen worden. Mehrere tauſend Gefangene und bedeutende Beute ſind in unſere Hände gefallen. Auf den anderen Teilen der Front nichts Wichtiges. Amerikaniſcher Heeresbericht vom 19. Jull 9 Uhr abends. Zwiſchen Aiſne und Marne griffen unſere Truppen im engen Zu⸗ ſammenwirken mit franzöſiſchen Streitkräften die Stellungen des Feindes an u. drangenin ſeine Linien auf einer Tiefe von mehreren Meilen ein Wir machten eine große Anzahl Gefangener und brach⸗ ten Geſchütze ein. die Gegenoſfenſive am 18. Juli. Berlin, 19. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Der erfolgreiche deutſche Angriff beiderſeits von Reims hat den Gegner ge⸗ zwungen, nicht nur ſüdlich des Marneſtromes, ſondern auch anderen Stellen zwiſchen der Aisne und Chateau⸗Thierry die zur Entlaſtung der bedrohten Marnefront zurückgehaltenen ſtarken Reſerven zu einem verluſtreichen Angriff einzuſetzen. Dieſer mit den ſtärkſten Kräften und allen Kampfmitteln unternommene Vorſtoß hatte kein geringeres Ziel, als den Durchbruch unſerer dortigen Stellungen, um endlich den eigenen Völkern einen Erfolg im Stile der ſeit dem 21. März mehrfach wiederholten deutſchen Siege melden zu können. Abſicht und Pläne der feindlichen Führung ſchei⸗ terten nach einem geringen Anfangserfolg des Angreifers an dem heldenmütigen Widerſtand der Deut⸗ ſchen, die den wuchtigen feindlichen Stoß auffingen und zum Stehen brachten. Der unter dem Zwang der Lage unternommene unge⸗ wöhnlich verluſtreiche feindliche Angriff mit ſeinen geringen Erfolgen hat lediglich eine weitere Schwächung der Verbands⸗ ſtreitkräfte herbeigeführt und die großen Verluſte, die der Verbänd ſeit dem 21. März buchen mußte, ins Ungeheuere geſteigert. Von Mpern bis Maſſiges ſind ſeit Beginn der deutſchen Offenſive Diviſionen auf Diviſionen aller Kontin⸗ gente immer aufs neue vergeblich geopfert worden. Die Zerſtückelung und Zertrümmerung der feind⸗ lichen Kampfkräfte und Kampfmittel iſt durch die auf der ganzen Front unternommenen, von der deutſchen Initiative erzwungenen feindlichen Gegenangriffe weiterhin erheblich fortgeſchritten. Berlin, 19. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der durch die deutſche Offenſive beiderſeits Reims erzwungene Ent⸗ laſtungsangriff der Entente zwiſchen Aisne und Marne begann am 18. Juli, vormittags 5 Uhr 45 Minuten mit ſtärkſtem feindlichen Feuer. Teilweiſe gleichzeitig mit dem Beginn der Feuereröffnung, teilweiſe erſt eine Viertel⸗ ſtunde ſpäter, griff der Feind mit ſehr ſtarken, tiefgegliederten Kräften, unterſtützt durch tieffliegende Flugzeuge und zahl⸗ reiche Tanksgeſchwader, unſere Stellungen zwiſchen der Aisne und nordweſtlich von Chateau⸗Thierry an. Vor einem ein⸗ zigen Korvpsabſchnitt wurden beim erſten Einſatz allein 80 feindliche Panzerwagen gezählt. Nachdem nördlich der Aisne Teilvorſtöße abgewieſen waren, trat bier eine verhältnis⸗ mäßige Ruhe ein. Auf der übrigen Front gelang es dem Geqner, der hier unter allen Umſtänden einen entſcheidenden Erfola erringen wollte, unter ungebeueren Verluſten nach wechſelvollen Kämpfen an einzelnen Stellen einzubrechen und unſere Linien zurückaudrücken. Durch immer wieder herangeführte franzöſiſche Reſerven und Panzerwagen nährte der Feind die im deutſchen Feuer dezimierten Sturmtrupps. Bereits geaen Mittag waren die feindlichen Anariffe in der Linie ſüdweſtlich Soiſſons⸗Neuilly, nordweſtlich Chateau⸗Thierry zurückgeſchlagen. Trotz dichter Maſſierung aller ſeiner Kampfmittel, trotz der rückſichtsſoſen Blutopfer konnte der Feind ſein Ziel nicht erreichen. Der erſtrebte Durchbruch, der den Deutſchen an der Somme, in Flandern, an der Lys, an der Aisne und ſüdweſt⸗ tich von Noyon jedesmal voll gelungen und ſie in wenigen Tagen bis zu 80 Kilometer Tiefe durch alle feindlichen Stel⸗ lungen und Geländehinderniſſe bindurchführte und die feind⸗ ichen Armeen vor ſich bertrieb, blieb dem Gegner wiederum verſagt. In den Mittagsſtunden wiederholte der Feind vou auch dieſe brachen unter hohen Feindverluſten zuſammen. Die herangeführten Verſtärkungen wurden ſchon beim An⸗ fuß.“ von unſeren weittragenden Batterte vernichtend ge⸗ aßt. Infolge dieſer außerordentlichen ſchweren Verluſte flaute nachmittags die Kampftätigteit ab. Doch noch einmal ver⸗ ſuchte der Feind nach 6 Uhr abends bis in die Nachtſtunden hinein, gegen die deutſche Front gegenüber den Wäldern von Villers⸗Cotterets änzurennen und ſie zu durchbrechen. Auch hier blieben alle Anſtrengungen des Feindes vergeblich. Der für den Feind ſo blutige 18. Juli endete mit ſchweren Ent⸗ täuſchungen unſerer Gegner, die ebenſo wie bei früheren ſo auch in dieſer Abwehrſchlacht, der deutſchen Führung und Truppe unterlegen blieben. Bom Kriegsſchauplate. Die Jermürbung der Feindeskraft. Beerlin, 19. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Wie außerordent⸗ lich ſchwer durch den neuen Angriff beiderſeits Reims die Kampfkraft unſerer Gegner aufs neue geſchwächt wurde, er⸗ weiſen allein nachſtehende Zahlen der Gefangenen, die unverwundet in deutſche Gefangenſchaft fielen. Die 8. fran⸗ Ofie Drviſion verlor an unberwundeten Gefangenen 330 Offiziere und 2241 Mann, die 40. franzöſiſche Diviſion 37 Of⸗ fiziere und 1586 Mann, die 51. franzöſiſche Diviſion 56 Offi⸗ ziere 1768 Mann, die 124. franzöſiſche Diviſion 35 Offiziere 1291 Mann, die 132. franzöſiſche Diviſion 23 Offiziere 1279 Mann, die 8. italieniſche Diviſion 77 Offiziere 3602 Mann. Insgeſamt ſind bis zum 17. Juli abends durch die deutſchen Gefangenenſammelſtellen an franzöſiſchen Gefangenen 320 Offiziere 13 538 Man, an italieniſchen Gefangenen 81 Offiziere 3855 Mann, an amerikaniſchen Gefan⸗ genen 9 Offiziere 224 Mann gegangen, in Summa 410 Offi⸗ ziere 17 617 Mann. fangenen kommen noch die ungeheuren Verlufte des Feindes an Toten, Verwundeten und Vermißten, die ſich infolge der ſpäteren rückſichtsloſen maſſierten Gegenangriffe außerordent⸗ lich geſteigert haben. Inzwiſchen iſt, wie ſchon gemeldet, die Zahl der unver⸗ wundeten Gefangenen auf über 20 000 geſtiegen. Engliſche Vorſicht. Rotterdam, 19. Juli.(W B. Nichtamtlich.) Die„Times“ ſchreibt: Die Berichte von der Marne und aus der Champagne lauten zwar günſtig, aber das Publikum wird gut tun, in ſeinen Erwartungen vorſichtig zu ſein. Einige Stellungen der Alliierten liegen ſo, daß ein geringer Fort⸗ ſchritt den Deutſchen erhebliche Vorteile ſchaffen würde. Die Deutſchen komen zu ſchnell voraus in der Richtung auf Eper⸗ nay und zwar auf beiden Ufern der Marne. Dieſe Fortſchritte bei Epernay ſind bisher die einzigen Gründe zur Beſorgnis und die Beſorgnis iſt ernſthaft. enn die Deutſchen ſich Eper⸗ nays und er Gegend nördlich und ſüdlich der Stadt bemeiſtern, ſo würde das eine Verſtärkung der deutſchen Front bedeuten, die wir nur beklagen müßten, falls ſie dieſe Stellungen ent⸗ weder zur Baſis des Angrifs gegen unſere Stellungen machen würden oder ſich in ihnen behaupten könnten, wenn ſie von uns angegriffen würden. Die Deutſchen verfolgen ſtets das Ziel, uns ſtarke Stellungen wegzunehmen, die uns als An⸗ griffsausgänge dienen könnten und die erſt wieder zurück⸗ erobert werden müßten, ehe wir zu einem ernſtlichen Angriff übergehen könnten. Die Italiener im Weſien. Berlin, 19. Juli. um Chamizy, Beuilly und den zwiſchen dieſen beiden be⸗ feſtigten Orten gebreiteten Wald von Reims nahm eine einzige deutſche Angriffsdiviſion, die zudem zwei vollſtändige Bat⸗ terien erſtürmte, in wenigen Stunden weit über 2000 Italiener gefangen. Es fiel allgemein auf, daß dieſe Italiener auch nach ihrer Gefangennahme noch große Angſt an den Tag legten. Erſt nach Stunden wurden ſie ruhiger. Geſp rüch e mit den Gefangenen brachten die Erklärung ihres Ver⸗ haltens. Uebereinſtimmend bekundeten die italieniſchen Mann⸗ ſchaften, daß ihnen immer von ihren Offizieren dienſtlich be⸗ kannt gegeben worden ſei, daß die deutſchen Angreifer ſtets den Befehl hätten, keine Gefangenen zu machen und alle die Feinde, die ihre Waffen ablegen und ſich ergeben, zu erſtechen. Die italieniſchen Offiziere, über dieſe Angaben befragt, ſchwie⸗ gen und ließen erkennen, daß ſie mit dieſer bewußten Ver⸗ leumdung der deutſchen Kriegsführung nur von höherer Stelle ergangene ſtrenge Befehle befolgten. Das Beiſpiel iſt nicht neu. Es bleibt aber bezeichnend dafür, zu welchen Mitteln die italieniſche Führung und die italieniſchen Offiziere ſich erniedrigen müſſen, um ihre Mannſchaften kampffähig zu erhalten. Die Leute im Hinterland. c. Von der ſchweizer. Grenze, 20. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die Schweizer Depeſcheninformation meldet:„Homme libre“ beklagt, daß die Leute im Hinterland immer noch nicht den Wert der Operationen erfaſſen, welche die Alliierten zwiſchen den deutſchen Offenſiven unternehmen, indem jene ſagen, was eigentlich die Zurückeroberung kleiner Geländeſtreifen zu be⸗ deuten habe gegenüber den auf einen Schlag verlorenen Quadratkilometern.. Das Blatt warnt vor einer ſolchen Auf⸗ faſſung und ſagt: Vergeſſen wir nicht, was dieſe Gelände⸗ ſtreifen 65 Kilometer von Paris u. 18 Kilometer von Amiens eutferut bedeuten. Zu dieſer ſchweren Einbuße an Ge⸗ (WTB. Nichtamtlich.) In den Kämpfen Die Probleme Oeſterreichs. Eine Rede des Grafen Czernin. Der öſterreichiſche Miniſterpräſident Dr. v. Seidler hat mit der Zuſammenberufung des Parlaments ein Wagnis unternommen, das ſeinem Amtsleben gefährlich werden kann. Eine Mehrheit ſteht ihm nicht zur Verfügung, und die ziemlich ſtürmiſche Eröffnungsſitzung des Reichsrates läßt es zum min deſten problematiſch erſcheinen, ob er eine genügende parla⸗ mentariſche Unterſtützung finden wird. In Deutſchland iſt früher mit einer gewiſſen Gleichgültigkeit über den parlamen⸗ tariſchen„Hexenkeſſel“ geredet und geſchrieben worden, in dem die politiſchen Gegenſätze Oeſterreichs brodeln und ziſchen. Der Weltkrieg hat uns auch dieſes Problem in einem weſentlich an⸗ deren Lichie gezeigt. Wie er ſo viele Fragen trügeriſchen Scheines entkleidet und ſie auf ihre natürliche Formel gebracht hat, ſo hat unter ſeinem Einfluß auch die langandauernde öſterreichiſche Kriſis ihr wahres Geſicht angenommen. Dieſe Kriſis hat ihre Wurzeln in dem Beſtreben, das öſterreichiſche Deutſchtum ſeiner Staatsgeltung zu berauben, und die ſla⸗ wiſchen Völkerſchaften der Monarchie zu Herren des Staates zu machen. Ob der geſchichtliche öſterreichiſche Staat dabei zerbricht, iſt für die ſlawiſchen Stürmer und Dränger eine Frage zweiter Ordnung, während den öſterreichiſchen Deui⸗ ſchen das Wohl des Staates immer in erſter Linie und über ihren nationalen Intereſſen geſtanden hat. Die Gefährdung des öſterreichiſchen Deutſchtums iſt heute auch für uns eine natinale Sorgenfrage. So ſteht z. B. das Hauptmoment der augenblicklichen Kriſis in Oeſterreich, die Haltung der gali⸗ ziſchen Polen, im engſten Zuſammenhang mit der Frage der zu⸗ künftigen Geſtaltung Polens. Hier zeigt ſich die enge Ver⸗ knüpfung unſerer politiſchen Intereſſen mit denen unſeres Nachbarſtaates in einem einzelnen Beiſpiel. Den Kern der öſterreichiſchen Kriſis ſehen wir alſo in der Frage, wie ſich das Deutſchtum in Oeſterreich gegen den An⸗ ſturm der vereinigten Slawen behaupten kann. Es geht hart auf hart. Die Tſchechen und Slowaken haben neuerdings unter Führung des landesverräteriſchen Kromarſch in Prag ihren ſelbſtändigen Zukunftsſtaat proklamiert. Die Slowenen machen keinen, Hehl aus ihrer Abſicht, ſich von den Alpen⸗ ländern loszureißen und einen großen ſüdſlawiſchen Staaten⸗ bund zu gründen. Die galiziſchen Polen, die früher zur Re⸗ gierung hielten, ſind ſeit dem Friedensſchluß von Breſt⸗Litowſk aufſäſſig geworden und reichen den Tſchechen die Hand. Ihnen gegenüber bildet die Geſamtpartei der Deutſchen eine Minderheit, da die deutſchen Sozialdemokraten ihre Eigenſucht als Partei nicht ſo weit überwinden können, daß ſie mit den übrigen Deutſchen zuſammengehen. Unter dieſen Umſtänden erſcheint die Löſung der Kriſis ſchwer. Die öſterreichiſche Re⸗ gierung hat ſich von früheren Irrwegen zurückgefunden und bekennt ſich heute tapfer zum Deutſchtum. Mi⸗ niſterpräſident Dr. v. Seidler hat bei der Eröffnung des Par⸗ lamentes das deutſche Volk das Rückgrat des öſterreichiſchen Staates genannt und ertlärt, daß keine öſterreiichſche Regie⸗ rung ohne oder gegen die Deutſchen regieren könne. Das deutſche Volk aber iſt in Oeſterreich aufgeſtanden und hat auf ſturmbewegten Volkstagen in Böhmen, Mähren, Steiermark und Kärnten ſein Recht gefordert und geſchworen, ſich ſelbſt und ſeinen Pflichten gegen alle inneren Feinde treu zu bleiben. Dieſes Zufamenhalten der Regierung und des deutſchen Volks⸗ ergibt einen feſten Grund und Boden, den die Wellen der in⸗ neren Kriſis vielleicht umbranden, den ſie aber nicht verſchlin⸗ gen werden. Im Abgeordnetenhauſe haben die Deutſchen die Rede de⸗ Miniſterpräſidenten mit Jubel aufgenommen, während die Slawen der Regierung eine Kampfanſage nach der andern er⸗ teilen. Dabei geht es auch nicht ohne Angriffe gegen das Deutſche Reich ab, wie die geſtern mitgeteilte Rede des polniſchen So⸗ zialdemokraten Daſzinski beweiſt. Im Herrenhaus, der Vertretung des Hochadels, iſt allerdings Seidlers Pro⸗ gramm weſentlich kühler begrüßt worden. Dort hat ſich auch Graf Czernin von und zu Czudenitz zu Wort gemeldet. Seine Rede hat Aufſehen gemacht, ſowohl hinſichtlich ihres Standpunktes zur inneren wie zur äußeren Politik. Auch dieſer Feudale tſchechiſcher Abkunft, der ehemalige Außenminiſter der Monarchie, ſpricht ſich für ein Zuſammengehen mit dem Deutſchen Reiche aus. Des freuen wir uns, wenn wir den ſonſtigen Inhalt der Rede auch nicht allewege unterſchreiben kännen.— Wir laſſen den Bericht folgen: Wien, 18. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) In der Debatte über die Erklärung der Regierung erklärte der geweſene Mi⸗ niſter des Aeußern Graf Czernin u..: Wenn der Miniſter⸗ präſident den Weg, den er angezeigt hat, wirklich geht, ſo be⸗ ſtehe kein Zweifel, daß wir uns unbedingt hinter ihn ſtellen daß' wir einen anderen Kurs in der äußeren als in der inneren Politik verfolgen. In der äußeren Politik ſteuern wir Gott ſei dank den deutſchen Kurs. Wir arbeiten ſehr intenſiv an dem Ausbau und der Vertiefung des deutſchen Bündniſſes. Im Innern war die Politik ein planloſes Herumlavieren. Eine innere Politik, welche ſich im Einklang ——— i derwahre ſich 2. Seite. Nr. 333. Maunheimer General⸗Anzeiger. (Mittag⸗Ausgabe.) Samstag, den 20. Juſi 1918. mit der äußeren Politit hefindet, kann ſich nur auf eine Ma⸗ jorität ſtützen, die ihrem Weſen nach deutſch iſt. Nur die Aus⸗ ſcheidung Galiziens aus dem öſterreichiſchen Länderkomplex kann uns in der Entſcheidung einen Schritt vorwärts bringen. Eine ſchwankende innere Politik nimmt Oeſterreich ſeine Widerſtandskraft und ermutigt unſere Feinde, welche ganz offen auf eine Revolutionierung des Reiches hinarbeiten. Die Monarchie kann, ſolange dieſer Krieg dauert, nur der Bundesgenoſſe oder der Feind Deutſchlands, aber niemals neutral ſein. Die neu⸗ trale Rolle der Monarchie würde bedingen, daß wir weder deutſche Truppen noch Rohſtoffe nach Deutſchland durchließen. Ohne dieſe Bedingungen bekommen wir keinen Frieden mit der Entente, mit ihr kommen wir in einen Konflikt mit Deutſchland und tauſchen dieſen Krieg für einen anderen aus. Unſere interne Politik hat auch das Bündnisverhältnis ge⸗ ſchädigt. Wie ſoll man dem öſterreichiſchen Miniſter des Aeußern beiſpielsweiſe in Berlin Glauben ſchenken, daß dieſes Oeſterreich ein dauernder Freund Deutſchlands ſein wird, wenn man die tſchechiſche und ſüdſlawiſche Bewegung ſieht, wenn man die haßgeſchwängerten Angriffe der Slawen gegen alles, was deutſch iſt, lieſt und daneben die öſterreichiſche Re⸗ gierung thront, die all dieſe Vorgänge mit der gleichen väter⸗ lichen, unparteiiſchen Liebe umfaßt. Eine innere Politik, die ich nicht auf dem gleichen Kurs wie die äußere bewegt, chädigt auch unſeren europäiſchen Einfluß auf die Erreichung ltfriedens. Der Krieg iſt in letzter Inſtanz ein Duell zwiſchen Deutſchland und England. In dem Augenblick, wo Deutſchland und England ſich verſtän⸗ digen, iſt der Weltkrieg zu Ende. Wir haben keine direkten Reibungen mit England, ſind auch ſonſt weniger unbeliebt als der große Bruder an der Spree. Wir ſind ſchwächer und un⸗ gefährlicher. Wir ſind auch beſcheidener in unſeren Anſprüchen und ziemlich frei von Wünſchen nach Landerwerb. Alles dies zuſammengenommen macht, daß wir zur Vermittlerrolle ge⸗ rabezu prädeſtiniert ſind. Aber nur unter der Bedingung: Wir müſſen das volle, uneingeſchränkte Ver⸗ trauen Berlins beſitzen. Zu einer bedingungsloſen Ehrlichkeit gehört, daß wir eine innere Politik verfolgen, die nicht nur für die Kriegsdauer, ſondern auf lange, lange hinaus einen dauernden Anſchluß der Monarchie an Deutſchland ver⸗ bürgt. Ich hoffe nur von ganzem Herzen, daß der Miniſter des Aeußern die Kriegsziele Deutſchlands kennt, daß ſie nach wie vor rein defenſiver Natur ſind und daß der Charakter des Verteidigungskrieges unverſehrt aufrecht erhalten geblieben iſt. Niemals würden es die Völker Oeſterreichs verſtehen, daß wir dieſen ſchrecklichen Krieg für die Eroberungswünſche eines fremden Staates verlängern ſollten. Die Zumutung allein wäre imſtande, das Bündnis zu gefährden. Ich habe mit großer Befriedigung die letzten Ausführungen des Reichskanzlers über Belgien vernommen. Ich glaube ſicher hoffen zu können, daß der abgeklärte Geiſt des hervorragenden Staatsmannes eine Bürgſchaft dafür auch in Deatſchland bietet, daß der Krieg in dem Augenblick ſein Ende erreicht haben wird, wo der Feind auf ſeine utopiſchen Eroberungsabſichten verzichtet haben wird. Sowohl der Reichskanzler als auch Lloyd George und unſer Miniſter des Aeußern ſind nach ihren Erklärungen geneigt, Vorſchläge zu prüfen. Aber keiner will ſie machen. Aus dieſem Dilemma wäre noch 3 ein Ausweg zu finden, wenn jede der beiden Mächtegruppen ihre Friedens⸗ vorſchläge ſchriftlich einer neutralen Macht übermitteln würde, die ſich durch einen Vergleich der beiderſeitigen Friedensvor⸗ ſchläge ein Bild machen könnte, ob eine Einigung möglich ſei oder nicht. Wenn nur die geringſte Ausſicht auf Verſtändigung vorhanden iſt, ſollte der Verſuch unternommen werden. Ob der Moment jetzt dafür gekommen iſt oder nicht, kann man wohl⸗ nur an kompetenter Stelle beurteilen. Redner kam dann auf die öſierreichiſch⸗ polniſche Löfung hprechen, die nur in Uebereinſtimmung mit Berlin möglich 2 nachdem wir ein Kondominium in Polen haben. Niemals werden die Deutſchen dieſen gewaltigen Machtzuwachs der Monarchie zugeben, wenn ſie nicht die feſte Ueberzeugung 1 5 ß die Monarchie ein dauernder treuer Verbündeter eutſchlands bleiben wird. Die zentrifugalen Tendenzen, welche ein ſolches dauerndes Bündnis ausſchließen, machen auch die öſterreichiſch⸗polniſche Löſung unmöglich, denn nie⸗ mand wird doch glauben oder behaupten wollen, daß der mit⸗ teleuropäiſche Gedanke und die ſlawiſchen Pläne miteinander vereinbarliche Begriffe ſind. Ich bin in letzter Zeit mehr ſkep⸗ tiſch, was die öſterreichiſch⸗polniſche Löſung anbelangt. Ich glaube nicht mehr an dieſelbe, denn ſchließlich entſcheiden dar⸗ über, ob die öſterreichiſch⸗polniſche Löſung zuſtande kommt oder nicht, weder die öſterreichiſchen Polen, noch die öſterreichiſchen Ukrainer. Entſchieden darüber wird nach dem Faktum, ob zwiſchen Wien und Berlin jene Vorbedingungen herzuſtellen ſind, die eben die Baſis des ganzen Gedankenganges bilden. Aber auch, wenn dies der Fall wäre, ſo müſſen unſere Polen noch ſehr viel Waſſer in ihren Wein ſchütten. Die Grenzen, von welchen ſie heute träumen, werden ſie niemals erhalten. Der Tag wird kommen, an welchem die Herren beſcheidener und froh ſein werden, wenn ein einheitliches Polen überhaupt zuſtande kommt. Er, Redner, ſtehe noch immer auf dem Standpunkt, daß die öſterreichiſch⸗polniſche Löſung die beſte für Oeſterreich ſei, daß ein Polen zuſtande komme, welches lebensfähig ſei. Die Interpretation aber, daß ein Polen, welches nicht den ganzen Eholmer Kreis, ſondern nur einen Teil desſelben beſitze, nicht lebensfähig ſei, ſei eine rein willkürliche. In Veſprechung des Breſter Friedensvertrages rte Graf Czernin aus: Der Anſchluß der weſtlichen ruſſiſchen rovinzen an Deutſchland geſchah auf direkten Wunſch und auf das direkte Verlangen von Kurland und Litauen, nicht gegen ihren Willen. Die ruſſiſche Anarchie hat die Randpro⸗ vinzen in die Arme Deutſchlands getrieben. Niemand anders als die ruſſiſche Regierung hatte das freie Beſtimmungsrecht der einzelnen Völker proklamiert. Die Provinzen zogen die etwas ſchwere, aber ſchützende deutſche Fauſt der ruſſiſchen Anarchie vor. Deutſchland ſelbſt wünſchte den Anſchluß. Aus der Debatte. Ueber das Verhältnis zu Deutſchland erklärte Bärenreither, der Kaiſer habe auf die Bemühungen der Entente, Oeſter⸗ reich 9 die richtige Antwort gegeben durch die Ver⸗ tiefung des Bündniſſes mit dem Deutſchen Reiche.(Bravorufe.) Der böhmiſche Großgrundbeſitzer Mannsdorf, der für ſeine Perſon ſprach, erklärte, heute werde an der Piave um den zum Meere gekämpft, auf den auch Böhmen angewieſen ſei. Der ehemalige Botſchafter in Dumba begrüßte die Erklürung des Miniſterpräſidenten über den deutſchen Kurs und über die tiefung und den Ausbau des Bedürfniſſes mit and Forſcht, erklärte Generaloberſt v. Georgi, dagegen, daß Forſcht Zweifel f Mitteilung bezüglich des Verhaltens der Tſchechen während des Feld⸗ uges äußerte. Ein großer Teil der tſchechiſchen Beyölkerung, be⸗ 3 der ländlichen, ſei allerdings durch und durch patriotiſch. Forſcht(Tſcheche) erklärte, wenn tatſächlich Geſchehniſſe vor⸗ gekommen ſeien, die verdammenswert erſchienen ſeien, ſtehe auch er nicht an, ſie zu verurteilen. Preßſtimmen zur Rede Czernins. Köln, 20. Juli.(Priv.⸗Tel.) Zur Erklärung Czernins über den deutſchen Kurs und über die Friedensfrage ſagt die „Köln. Volksztg.“: Was Graf Tzernin üher die Möglichkeit, zu Friedensverhandlungen zu kommen, ſagte, wird obwohl er als Privatmann ſprach, doch immer ſchon von vorn⸗ herein zu bedenken geben, daß jede Friedensoffenſive von Seiten der Mittelmächte, die Friedensoffenſive des Miniſters Grafen Czernin nicht ausgenommen, bisher leider ſchnöde Ab⸗ weiſung erfuhr und ſo den Zugang zum Frieden nicht erleich⸗ tert, ſondern erſchwert hat. Wenn der öſterreichiſche Staats⸗ mann auch wieder ſeinen bekannten Standpunkt, daß Oeſter⸗ reich niemals für Eroberungsabſichten einer fremden Macht kämpfen könne, wiederholte und ſcharf unterſtrich, ſo wird auchdies die Feinde Oeſterreichs, die gerade jetzt mit brutaler Offenheit auf die Zerſtückelung Oeſterreichs ausgehen, ſchwer verhandlungswilliger machen, ſie werden ſolche Wendungen nur ausbeuten, als wenn ſie ein Zeugnis gegen den erobe⸗ rungslüſternen deutſchen Militarismus wären, eine Abſicht, die dem Grafen Czernin ganz fern liegt. Wien, 16. Juli.(WT7B. Nichtamtl.) In Beſprechung der geſtrigen Erklärung des früheren Miniſters des Auswärtigen Czernin be⸗ grüßen die Blätter mit voller Zuſtimmung ſein begeiſtertes Bekennt⸗ nis zu dem Bündnis mit Deutſchland und ſein Feſthalten an dem deutſchen Kurſe in der inneren Politik. Sie heben als bemerkens⸗ werte Kundgebung in der Rede ſeine Anregung hervor, die beiden kriegführenden Teile ſollten ihre Vorſchläge bei einer neutralen Macht hinterlegen, um die Möglichkeit zu prüfen, ob man zu einer Eini⸗ gunz gelangen könne. Die„Neue drgie Preſſe“ ſchreibt: Graf Cgernin bezeich⸗ neie den Frieren weederholt als 9s größze Wert, das ein Minich jetzt vollbringen könute, Er fühlte die Kraft in ſich, es zu verſuchen, aber nicht einmal die Hand läßt ſich anlegen, ohne vertrauensvolle Be⸗ ziehungen zu Deutſchland. Der Gedanke Csernins iſt, daß unſer Ein⸗ fluß auf den(Frieden un ſo ſtärler ſein mird, ie näher wir uns Deutſchland fühlen und je näher ſich Deutſchland uns fühlt. Das Blatt lommt ſodann auf den Vorſchlag Czeruins wegen der Hinterlegung der Vorſchläge der Kriegführenden bei einer neutralen Macht au 7 ſprechen und ſagt: Graf Czernin deukt vermutlich an die Schweiz, welche die Anträge zu vergleichen und dann zu eniſcheiden hätte, oh bereits eine Einigung möglich fei. * Die Italiener zu Burians Rede. Bern, 19. Juli.(Priv.⸗Tel.) Das Expoſé des Grafen Burian wird von den geſtrigen Mailänder Blättern ironiſch und ſchroff ablehnend beſprochen. Der„Secolo“ erklärt, Oeſter⸗ reichs Friedensbereitſchaft unter der von Burian gemachten Bedingung der Integrität des Gebietes Oeſterreichs und ſeiner Verbündeten könne trotz ſeiner Anlehnung an die Wilſonſchen Grundſätze zu keinem praktiſchen poſitiven Ergebnis führen. Der Kampf gehe um Leben und Tod und könne daher nicht unentſchieden bleiben. Der„Corriere della Sera“ findet in dem ganzen Expoſé keine einzige Stelle, die geeignet wäre, nach —— oder außen eine weſentliche politiſche Wirkung auszu⸗ en. die Entente an der Murmanküſie. c. Von der ſchweizer. Grenze, 20. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet: Die Petersburger Tele⸗ graphen⸗Agentur berichtet: Die engliſchen Truppen haben, nachdem ſie Murmansk beſetzt, ſich in Marſch ge⸗ Lab. Nenes K 5 eεα „ He muremmrs,-San, cen leg vom, Ciomees nacn, Fbe, ſetzt gegen Süden und die Stadt Kem am Weißen Meer beſetzt. Die engliſchen Behörden haben ſchon eine Menge Mitglieder des Sowiets in Kemverhaften und erſchießen laſſen. Andere Perſönlichkeiten wurden ins Gefängnis geſetzt. c. Von der ſchweizer. Grenze, 20. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet von der finniſchen Grenze, daß die Entente bereits eine Menge Truppen an der Murmanküſte landete und daß faſt täglichneue Trup⸗ pentransporte ankommen. Es erweckt faſt den An⸗ ſchein, als ob die Entente mit der Murmanküſte als Stütz⸗ punkt von hier aus eine größere Operation vornehmen wollte Auch Artillerie und Munition wurden in großer Menge an der Murmanküſte ausgeladen. Eine Men ge engliſcher Kriegsfahrzeuge patrouillieren außerhalb der Küſte, und die Geleitzüge kommen unter ſtarkem Geleit an. Das Eingreifen in Sibirien. m. Köln, 20. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der„Petit Pariſten“ will wiſſen, die Meldung, daß zwiſchen Amerika und Japan ein Abkominen über das Eingreifen in Rußland abgeſchloſſen wurde, ſcheine verfrüht, doch ſeien Verhandlungen zwi ſchen Tokio und Waſhington zu einer Grundlage im Gang. Die Tſchechen im Oſten. London, 18. Juli. Ein Telegramm aus Charbin be⸗ richtet, daß die Regierung in Wladiwoſtok Horvat als Verräter und die Regierung Horvats als gegenrevolutio⸗ när angeklagt hat. Nur die Extremiſten ſind damit einver ſtanden, während die beſſeren Elemente die Beſchuldigung als unbegründet anſehen. Die ziemlich unfreundliche Haltung, die anfänglich von den, Tſchechen gegenüber Horvat eingenommen wurde, iſt größtenteils der Propaganda der Regierung von Wladiwoſtok zuzuſchreiben. Im jetzigen Augenblick kann er⸗ wartet werden, daß zwiſchen Horvat und den Tſchechen Einig⸗ keit erreicht wird. Die Cholera in Rußland. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Neue Züricher Zeitung“ meldet aus Helſingfors Die finniſche Regierung hat Petersburg und Umgebung als von Cholera verſeucht erklärt und hat ihre medizini⸗ ſchen Behörden beauftragt, alle Maßnahmen zu ergreifen um der Einſchleppung der Krankheit nach Finnland vorzubeugen Die Grenzen ſind überall feſt geſchloſſen und Quarantäne für die Reiſenden eingeführt. Die Enlente und Bulgarien. m. Kölu, 20. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Bern: Der engliſche„Mancheſter Guardian“ ver⸗ langt, daß die Verbündeten eine Verſtändigung mit Bulgarien ſuchen ſollen, um auf dieſem Wege in das Schwarze Meer zu gelangen, um ſo Deutſchlands gefährliche Pläne im Oſten zu vereiteln; hier läge nähere Möglichkeit vor als in dem ſibiriſchen Unternehmen. Die V ligten Staaten könnten dabei wertvalle Hilfe leiſten, da ſie doch im Friedens⸗ zuſtand mit Bulgarien lebten, aber Eile tue not. Die Sühne für den Geſandteumord. Der Schutz der Geſandiſchaft in Moskan. Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Moskau ſind, wie wir hören, bisher 13 an der Ermordung des Grafen Mirbach beteiligte Perſonen, darunter auch de Hauptanſtifter hingerichtet worden. Das ſpricht immer⸗ hin für den guten Willen der Moskauer Regierung, ändert aber nichts daran, daß unter allen Umſtänden auch die eigent lichen Mörder und zwar beide geſtraft“ werden müſſen. Die deutſche Regierung hatte, wie wir erfahren, den Antrag ge⸗ ſtellt, für die Zukunft den Schutz unſerer Geſandtſchaft einem deutſchen Bataillon zu übertragen. Das hat die Sowjetregierung ablehnen zu müſſen geglaubt. Sie hat ge meint, ſo ihren inneren Feinden ihre Stärke erweiſen zu müſſen. Lenin, dem ja von ſeinen rüſſiſchen Gegnern der Vor⸗ wurf der Deutſchfreundlichkeit gemacht wird, erklärte in einer Sitzung des Moskauer Soldaten⸗ und Arbeiterrats, feine Ab⸗ lehnung der deutſchen Forderungen beweiſe, daß von einer Deutſchfreundlichkeit keine Rede 1 könne. Es ſei daher ün ſinnig, ihn nur deshalb für deutſchfreundlich zu erklären, weil er den Friedenswunſch des ruſſiſchen Volkes erfüllte und Ruß land auch nachher noch vor einem neuen deutſch⸗ruſſiſchen Krieg bewahrte. Obwohl man anerkennen müſſen wird, daß Lenin auf die Art ſeine Stellung ganz geſchickt verteidigt und ge⸗ ſtärkt hat, wird wie wir meinen, die ruſſiſche Regierung ihre Stärke am beſten dadurch beweiſen, wenn es ihr gelangt, da⸗ Verbrechen an unſerem Geſandten, durch das das Verlangen nach beſonderen Schutzmaßnahmen ja erſt wach gerufen wurde, in vollem Umfang zu ſühnen. Inzwiſchen iſt zum Schutze der deutſchen Geſandtſchaft in Moskau eine aus mehreren hundert deutſchen Soldaten beſtehende Schutzwache gebildet worden Bei den deutſchen Soldaten handelt es ſich um frühere Krigsgefangene. Bofür wir kämpſen. D. K. E. Gegen die niederträchtige Redewendung, mit der zman die Stimmung der Feldgrauen und des Heimatheere⸗ verſeuchen will:„Wir kämpfen nur für den Geld⸗ ſack“, wendet ſich mit erfriſchender Deutlichkeit die Stimimie eines Feldgrauen in der„Weſtdeutſchen Arbeiterzeitung“ eines Feldſoldaten,„kleines Papierſoldgten, eines wirklichen, der ſeit Kriegsbegim in der Front ſteht“. Er ließ ſie, wie das Blatt ſchreibt, erſt kürzlich einem ſogenannten Miesmacher zu teil werden, der ihm mit dem oberflächlichen Gerede kam. „Was! Für den Geldſack kämpfen wir? Ich hatte bisher immer gedacht, hatte geglaubt, auch ein wenig für Frau und Kinder, auch für mich ein bißchen zu ſtreiten, hatte geglaubt, daß wir hier ſtünden, litten und darbten für die Ruhe und Sicherheit der Heimat; dafür, daß unſere Fluren nicht verwüſtet, unſere Stödte nicht zerſtört, unſere Induſtrie nicht vernichtet werde. Dann auch dafür, daß ſpäter in der glücklichen Zeit des kom menden Friedens deutſcher Fleiß und deutſche Arbeit da draußen in der Welt hochgeachtet und unantaftbar daſtünden daß Kolonien unſeren Bevölkerungsüberſchuß aufnehmen und uns ihre Produkte zuſenden würden. Und hatte dabei immer an Schillers Wort aus der„Jungfrau von Orleans“ gedacht: „Nichtswürdig iſt die Nation, die nicht ihr alles freudig ſetzt an ihre Ehre.“ Hatte man uns nicht mit Hunne, Barbaren ver⸗ glichen?⸗ Schimpf man uns in Frankreich nicht Boſchs? Ein Wort, ſo ſchmierig, daß die deutſche Sprache keinen Ausdruck dafür hat! Und waren und ſind alle dieſe Bezeichnungen nicht nur der Ausdruck ohnmächtiger Wut gegen einen überlegenen Konkurrenten? Und in uns war das Bewußtſein, für die An⸗ erkennung unſerer berechtigten Beſtrebungen zu kämpfen, un⸗ Ellbogenffeiheit im Wettkampf der Völker zu erringen. Ich war der Meinung: für dies alles dröhnen die Tritte deutſcher Soldaten von der Oſtſee bis nach Paläſtina, von der Nordſee zur blauen Adria, ſchleudern deutſche Geſchütze ihre Geſchoſſe rütteln Germanenfäuſte an den Toren von Amiens, Calais, Soiſſons, Reims und Paris. Das Bewußtſein, für ein hohes, edles Ziel zu kämpfen, gab uns Kraft, in der Hölle feindlicher Granaten, in dem Kot und Sumpf der Schützengräben auszu⸗ harren, bis zu der Zeit, wo auch uns die Stunde ſchlug, her⸗ auszutreten zum offenen Kampf, nicht in der Uebermacht der Zahl, aber in der Uebermacht der fortreißenden Idee unſerer Ziele Für den Geldſack wäre nicht dieſes ſchwungvolle Drauf⸗ gehen bis zum letzten Hauch von Mann und Roß erfolgt. Der Geldſack iſt kein Ideal, das vorwärtsſtürmen „Weſtdeutſche Arbeiterzeitung“ hinzu „Es höre und beherzige, wen es angeht!“ fügt die⸗ Samstag, den 20. Juli 1918. Maunheimer General⸗Anzeiger. (Mittag-Ausgabe.) Nr. 388. 3. Seite. Aus Stadt und Land. Aus der Siadtratsſitzung vom 18. Juli 1918. Verſchiedene Kommiſſionen, aus denen Mitglieder infolge Ablebens ausgeſchieden ſind, werden ergänzt. Die Abteilung„Wohnungsnachweis“ des vorgeſehenen Wohnungsamtes wird auf den 1. Auguſt er⸗ 5 Zur Leiſtung von Darlehen und von einmaligen oder lau⸗ fenden Zuſchüſſen an Hausbeſitzer zum Um bau von Dach⸗ räumen oder von bisher gewerblich benuzten Räumen für Wohnzwecke wird vorläufig ein Kredit von 100 000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Nähere Auskunft über die Grundſätze zur Ge⸗ währung von Darlehen und Zuſchüſſen für dieſe Zwecke erteilen das ſtädtiſche Wohnngsamt(Ortsbaukontrolle) und das Bürger⸗ meifteramt. Für die deutſchen Schulen in Kopenhagen wird ein einmaliger Beitrag von 1000 Mk. bewilligt. Vergeben wird: 1, Die Lieferung von 500 Tonnen Gasreinigungsmaſſe an die Firma Friedrich Lux, Ludwigshafen a. Rh. 2 und Aufſtellung von je einer Schulbaracke für die Liſe otteſchule und für die Schulabteilung K äfertal wie folgt? a) für die Liſelotteſchule an die Firma Siebel in Düſſeldorf⸗Rath; b) für die Schulabteilung Käfertal an die Firma Chriſtoph u. Unmack in Niesky; c) die Lieferung der Fundamentplatten hierzu an die Firma Peter Sturm in Neckarau. * Auszeichnung. Der Großherzog hat dem Zollaufſeher Anton Götz in Waghäuſel die kleine goldene 8 Das Badiſche Kriegsverdienſtkreuz wurde nachſtehenden Be⸗ amten der Firma Th. Goldſchmidt.⸗G., Rheinau, anläßlich Großherzogs Geburtstag verliehen: Betriebsdirektor Dr. Knop, Prokuriſt Steuernagel, Lohnbuchhalter Schäfex, Meiſter Huber, Aufſeher Kamptner.— Die gleiche Auszeichnung er⸗ hielten die Herren Direktor Fritz Zimmermann und Ober⸗ ingenieur Friedr Horn von der Maſchinenfabrik Draiswerke G. m. b. H. in Mannheim⸗Waldhof, Oberbuchhalter Peter Doſſen⸗ Bach und der Vorſtand der Markenverteilungsſtelle, Herr Wilhelm Erythropel beim Städt. Lebensmittelamt, Herr Wilh. Weiß, Expeditionsvorſteher der Zellſtoffabrik Waldhof, Apotheker Karl Müller in Neckarau(Storchen⸗Apotheke), Iangſähriges Rorſtands⸗ mitglied der Badiſchen Apotheker⸗Kammer und Vorſtand des Deut⸗ ſchen Apotheker⸗Vereins, und Herr Otto Richter, Emil Heckelſtr 4, Leiter des kaufmänniſchen Büros der Fulminawerke Carl Hofmann, G. m. by H. in Friedrichsfeld. „Verkehrsnachricht. Vom Samstag, den 20. Juli, an bis auf weiteres wird der Hohnt D 175 Konſtanz— Offenburg, Konſtanz ab 8,52 Vorm. wie folgt bis Frankfurt a. M. durchgeführt! Offenburg ab 1,30 Nachm., Appenweier ab 1,42, Baden⸗Oos ab 2,15, Raſtatt ab 2,27, Karlsruhe ab 2,56, Heidelberg ab 4,02, Friedrichsfeld M..B. ab 4,8, Darmſtadt an 5,05, Frankfurt a. M. an 5,38 Nachm.— Vom Sonntag, den 21. Juli, an verkehrt ab Frankfuct a. M. ein Entlaſtungszug zu dem um 7,30 Vorm. daſelbſt abgehenden Schnellzug D 2 bis Offenburg in nachſtehendem Fahrplan: Frank⸗ furt a. M. ab 7,20 Vorm., Darmſtadt⸗ ah 7,55, Friedrichsfeld..B. ab 8,43, Mannheim an 8,56 ab 9,05. Schwetzingen ab 9,21, Karlsruhe ah 10,11, Raſtatt ab 10,34, Baden⸗Oos ab 10,47, Offenburg an 11,32 Vorm. WrB. Der Warenumſahſlempel bei Uebertragung des Eigen⸗ tums an Gegenſtänden für den Kriegsbedarf. Nach einer Bekannt⸗ machung des Reichskanzlers vom 26. Juni 1918 hat der Bundesrat eine Verordnung erlaſſen, nach der bei Uebertragung des Eigentums an Gegenſtänden, die für den Kriegshedarf gebraucht werden, die Stempelabgabe nach§ 83a des Reichsſtempelgeſetzes in der Faſſung des Warenumſatzſtempelgeſetzes vom 26. Juni 1918 nicht erhoben wird Dieſe Verordnung ſcheint in manchen Geſchäftskreiſen falſch aufgefaßt worden zu ſein. Die Ablieferung von Kriegsbedarfsgegen⸗ ſtänden unter die Gewerbebetrieben und die Landwirte unterliegt nach wie vor dem und wird auch nach. Inkrafttreten des neuen Umſatzſteuergeſetzes von der Umſatzſteuer nicht befreit ſein. Die Bundesrgtsverordnung be 1eſe ſich lediglich auf den§ ZzZa des Warenumſatzſtempelgeſetzes ieſe Beſtimmung betrifft nur Verkäufe unter Privatperſonen. Danach ſind alſo z. B. vom Warenumſatzſtempel hefreit die Ablieferungen von Wirtſchafts⸗ und Hausmerallen durch Privatperſonen und Haus⸗ beſitzer, von den Glocken u. Orgelpfeifen durch Kirchengemeinden uſw. 3 Poſtſcheckverkehr. In der Stadt Mannheim(nebſt Vororten) dat im verfloſſenen Vierteljahr die Zahl der Kontoinhaber um 186 zugenommen. 6 Reuregelung des katholiſchen Keligiousuntexrichts uuf den Höheren Lehranſtalien. Das„Anzeigeblatt für die Erzdibzeſe Frei⸗ burg“ enthält eine Verordaung über die religiöſe Unterweiſung an den Gymnaſten, Reolgymnaſien, Oberrealſchülen, Realſchulen und Höheren Bürgerſchulen. Durch dieſe wird die Verordnung vom 10 Auguſt 1883 aufgehoben und die Erteilung des katholiſchen Religionsunterrichtes an den Höheren Lehranſtalten des Landes neu geregelt. Die Verordnung umfaßt allgemeine Anweiſungen und den Lehrplan. Die allgemeinen Anweiſungen gliedern ſich in die Ab⸗ ſchnitte Zweck und Gegenſtand des Unterrichts, methodiſche Grund⸗ ſãtze für den cheoretiſchen Unterricht, die ſittlich religiöſe Gewöhnung, Münchner Trambahngeſchichten. Von Richard Rieß(München). Nichtraucher. Hugos Zigarre war noch ſehr rauchbar, als er in die Trambahn mußte. Sollte ex auf das letzte, nikotinſchwere Drittel verzichten? Bei die Zeiten?! Nicht in die la mäng! In München ſteigen„beſſere“ Menſchen in keine Trambahn⸗ Anhängewagen Nur der obere Teil der blauen Schienenwürmer iſt ihrer würdig. Dieſe Wagen aber ſind Nichtraucher. Sollte er ſeine Zigarre wegwerfen? Sollte er?? Hugo ſaß und paffte. Sehr zu unrecht Aber Unrecht wird Unrecht erſt daun, wenn je⸗ mandes Proteſt das Recht geltend macht. Jemand fuhr nicht mit. Aber ein Herr fuhr mit, ein korpulenter Herr, mit Schnautzbart und Sportmütze. Und mit Augen, die bald ihn, bald ſeine immer kleiner werdende Zigarre anſahen. Und: geſehen, getan, zog auch der Dicke ſein Rauchding hervor und ſteckte es an „gerade fertig und dampfſatt, warf ſein Stümpchen, über —————— durch die offene El auf die Plattform inaus. Der anhere qualmte. Beſah ſich nach jedem Zug den braunen Duftſpender und mickte. Solch ein Flegel! In einem, Nichtraucher⸗ abteil wagt er zu rauchen?! Hugo fühlte ſich als Bürger und In⸗ haber verbürgerter Rechte. Das Kraut roch abſcheulich. Hugo räuſperte ſich, nicht ohne Grund. Und ſagte alsdann: „Mein S iſt Der Herr ſah n entgeiſtert an. (noch drohender):„Nichtraucher, Herr!“ Er(unter weiterem Verzicht auf Geiſt):„Sie. ſagen das?“ Hugo: ⸗Ich muß Sie dringend erſuchen, Ihre Zigarre fort⸗ zulegen!“ Er:„Sie ſind ein aus Er ſagte zu Hugos Glück nicht, was für ein aus Hugo iſt. Hugo denkt, er meine: Ein ausnehmend liebenswürdiger Meuſch, Denkt— Und was tut Hugol Polizeil natürlich. Er ruft dem Rner Der Schaffner kommt. Er ſagt dem Schaffner Der Schaffner gibt ihm recht. Er wendet ſich an den derrn: „Nachdem daß dieſes hier ein Nichtraucherwagen iſt, derfen S' net rauch hia.. Laſſen S' Gahna Zichgar ausgehn!“ Der Herr aber:„J i ſoll mei Zigarn net raacha derfn. Und der Herr da der hat ſcho raacha derf'n„gel? Der Herr da, der derf ſcho raaachal? T111 nur und die Begufſichtigung des Religionsunterrichtes. In den allgemeinen Anweiſungen wird u. a. auegeführt: Der allgemeine Zweck der religiöſen Unterweiſung an den Schulen die ſittliche und religiöſe Bildung des Herzens und Willens und die Anleitung zur Religions⸗ übung durch Unterricht und Gewöhnung. Bei Vermittlung dieſer Erkenntnis, Bildung und Einübung ſoll an den Bildungsgang der Höheren Lehranſtalten Anſchluß genommen, die religiöſe Erkenntnis dem Bildungsgrad der Schüler entſprechend fortgeführt, aber auch die Entwicklung der geiſtigen Kraft der Schüler durch die Beſchäftigung mii der Religion zum Zwecke der geiſtigen und religiöſen Hebung gefördert worden. * Neue Beſtimmungen für die Seeoffizierlaufbahn. Ueber die Einſtellung von Anwärtern für die aktive Seeoffizierlaufbahn ſo⸗ wie von Reſerveoffizieranwärtern des Secoffizierkorps ſind nach⸗ ſtehende neue Kabinettsorders erlaſſen worden: 1. Die Anwärter für die altive Secoffizierlaufbahn ſind fortan wieder als„See⸗ kadetten“ zu bezeichnen. An der hisherigen Art ihrer Einſtellung und Einkleidung ſowie an ihren Gebührniſſen wird während des Krieges dadurch nichts geändert. 2. Für die Dauer des Krieges können junge Leute der Landbevölkerung, welche, die Reife für die Unterprima erworben haben, im Bedarfsfalle auch ſolche mit der Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗Dienſt, zur Ausbildung als Reſerveoffizieranwärter des Secoffizierkorps meiner Marine zugelaſſen werden. Sie ſind als„Kriegs⸗Reſerve⸗Offigier⸗An⸗ wärter“ zu bezeichnen. Sie haben die weiteren Beſtimmungen wegen der Ausbildung zu treffen. Die Einſtellung von Reſerve⸗ oͤffiziranwärtern nach den bisherigen Vorſchriften bleibt daneben beſtehen. Meldungen von Seekadetten⸗Anwärtern ſind wie bisher zu richten an die Seekadetten⸗Annahme⸗Kommiſſion in Flensburg⸗ Mürwick; Meldungen der„Kriegs⸗Reſerve⸗Seeoffizier⸗Anwärter“ gehen an die Inſpektion des Bildungsweſens(Kriegs⸗Reſerve⸗Ser⸗ offizier⸗Anwärter⸗Abteilung) in Kiel, die den Zeitpunkt für die Einſtellung bekannt geben wird. * Eiſenbahnunfall. Amtlich wird gemeldet. In Neckarſtei⸗ nach hat in der Nacht vom 18.19. Juli der Güterzug 34 340 das „Halt“ zeigende Einfahrtsſignal überfahren und iſt auf den Schluß des in der Station haltenden vorausgefahrenen Güterzuges 6740 aufgeſtoßen. Von letzterem ſind 4 Wagen entgleiſt und hierdurch beide durchgehende Gleiſe geſperrt. Verletz. wurde niemand. * Der zulönftige Finanzier. Ein Leſer des Höchſter Kreis⸗ blattes“ ſchreibt: Ich führ dieſer Tage mit einer Vorortbahn nach Mainz, als neben mir ein etwa 10—12jähriger, ärmlich gekleideter Junge Platz nahm, der einige Sträußchen Walderdbeeren in der Hand hielt. Ich fragte ihn, ob er mir ein Sträußchen verkaufen wolle.„Kee Wunner! Die ſig jo zum verkaafel“—„Was koſtet denn eins?“—„E Mark!“—„Donnerwetter!“ ſage ich,„du biſt aber echt! So ein Dutzend Beerchen kaufte man früher für fünf Pfennig.“—„Ja, ſehn'ſe,“ erwiderte der kleine Bengel altklug, in⸗ dem er ſeine Sträußchen ſorglich zurecht zupfte,„do redde ſe von früher un von heut. Wie awer die deitſch Valuta domols geſtanne hot und wie ſe heit ſteht,— gelle, dadevon redde ſe nixl“ Vereinsnachrichten. W Eine Verſanmlung des Bezirksvereins Baden⸗Pfalz des Deutſchen Jleiſcherverbandes ſand am Dienstag in Achern ſtatt. Den Geſchäftsbericht erſtattete Syndikus Dr. Gerard⸗Maanheim. ſerr Koch⸗Heidelberg berichtete über die Iichoerſorgung adens und Herr Ferdinand Lamerg⸗Köln über die Ueber⸗ gangswirtſchaft für das Fleiſchergewerbe. In der lebhaften Aus⸗ ſprache wurde die Konzentrierung aller Bedarfsartikel nach Berlin getadelt und für Süddeutſchland Abzweigſtationen verlangt. Der Bezirksvorſtand der Straßburger Metzgermeiſter legte dar, daß die Badener ſich ihre Selbſtverwaltung erhalten möchten, denn bei ihnen, wo die Stadt die Verſorgung an ſich geriſſen habe, wären die Zuſtände unbeſchreiblich. Aus Luòwigshafen. Entſchädigung der Fliegerſchäden in der Pfalz. Auf Veranlaſſung des Staatsminiſteriums des Innern wurde ſeitens des Regierungspräſidenten der Pfalz am Mittwoch Nachmit⸗ tag im Saalbau zu Neuſtadt a. H. eine Beſprechung über Feſtſtellung und Entſchädigung von Kriegsſchäden anberamt. Zu dieſer hatten ſich eingefunden Vertreter der Staats⸗ miniſterien des Innern und der Finanzen, der Brandverſicherungs⸗ kammer, der Regierung der Pfalz, dann Mitglieder der Ausſchüſſe und des Oberausſchuſſes zur Feſtſtellung der Kriegsſchäden, Ver⸗ treter des Reichsintereſſes bei dieſen Ausſchüſſen, ſowie der durch „Fliegerangriffe beſonders bedrohten und geſchädigten Gemeinden und eine Reihe anderersutereſſenten. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden, Regierungspräſidenten Dr. von Winterſt ein, der hierbei auch mehrere Anregungen für die Behandlung der Ent⸗ ſchädigungsfragen gab, legte Miniſterialrat Dr. Schweyer vom Staatsminiſterium des Innern die dermalige Rechtslage“ und die Gründe dar, die leider zu einer Verzögerung der Angelegenheit ge⸗ führt haben. Aus dieſen Ausführungen möchtem wit beſonders hervorheben, daß die Gewährung bon Vorentſchädigungen für Fliegerſchäden eine freiwillige Leiſtung des Staates darſtellr. volle Schadensbetrag gewährt, Ausnahmen mit einem Abzug bis zu 20 Prozent erfolgen nur in beſonderen Fällen Feſtgeſtellt wird der volle Schaden unter Berückſichtigung der Schwierigteit der Er⸗ ſatzbeſchaffung. Das Verfahren ſoll möglichſt einfach geſtaltet wer⸗ den durch umfaſſenden Gebrauch des Vorbeſcheides und der Feſt⸗ ſtellung auf dem Wege der Einiſſung hei kleineren Schäden bis zu 1500 Mark. Bezüglich einer Anregung des Regierungspräſidenten, etwaige Zweiſel hinſichtlich der Zuläſſigkeit der Feſtſtellung auf Auch nicht durch ein Vergrößerungsglas wäre feſtzuſtellen ge⸗ weſen, daß Hugo rauchte. Der Schaffner hatte aber gar kein Vergrößerungsglas. Er ſagte, während ſein Auge gänzlich unbewaffnet war:„Der Herr tut ja gar net racha!“ „Er hoot aber!“ ſagte der andere und qualmte. „Leg'n S' Eaug Zihgar jetzt weg oder net?“ „Ja, wo doch der andere Herr aa hat raacha derfn. Da waren ſie am Odeonsplatz, und Hugo mußte ausſtenzen. Er Turchmaß, königlich, den Wagen, ganz zwiſchen Freunden. Dewi alle ſtimmten mit ihm im Urteil über jenen Herrn überein. Eine Dame ſaͤgte teilnahmsvoll: „Naa, was die Leut jetzt ausg'ſchamt ſan Der Speckbauer. In Schwabing ſtieg das Bäuerlein in die Trambahn, und noch dazu in den Haupt⸗ und Betriebswagen. „Können denn Sie ſich net in den Anhänger neiſetz'?“ fragte der Schaffner, der wußte, was ſich gehört. „Noch dazu mit'm Korb, dem großen..“ fahrende, der gerade ausſtieg. Das Publitum nahm Stellung zu dieſer Frage; Zwei Damem fragten den Schaffner, ob man denn gar nichts machen könne, und eine andere hielt ihr duftiges Batiſttuch vors Näschen. Und der Herr im Pelz, der in der Reihe hinter dem Bäuerlein ſaß, gwirbelte zornig an ſeinem Schnurrbart und dachte etwas ſehr Böſes. „Ja mei, dö Trambahn, die is für alle Leut' da,“ ſagte einer aus der Mitte. Worauf der Pelzherr Hmi mächte und noch etwas Böſeres dachte. Immerhin, auch er betrachtete das Bäuerlein und war froh in ſeinem Innern, daß er am Odeonsplatz aus⸗ ſteigen mußte, Und wie ſie das Bäuerlein betrachteten: die Damen und der Herr, da ſahen ſie plötzlich, wie der wackere Landmann ein paar Pakete aus ſeinen Taſchen holte. Und aus dem einen Paket ſchälte er ein großes Stück geräuchertes Schweinefleiſch und ein handliches Stück Speck. Das andere harg einen halben Laib Brot, weiß und appetitlich. Die Augen des Herrn im Pelg wur⸗ den immer größer, und die Dame nahm ihr Batiſttüchlein von der Naſe und ſchnupperte nach dem Bäuerlein hin. Und ſagte:„Wie gut er nach Kuhſtall riecht!“ Und die ganze Trambahn wurde zu einem Auge, und dieſes eine Auge hatte nur einen Blick. Und dieſer eine Blick ver⸗ ſchlang geradezu das Bäuerlein, das von alledem nichts merkte und 0 ſagte der Mit⸗ wacker an ſeinem Fleiſch ſäbelte und vom Brol herzhafte Schnitten In der Regel wird als Vorentſchädigung der dem Einigungswege durch Erlaſſung beſonderer landesrechtlicher Vorſchriften zu beheben, wurde Befürwortung beim Staatsminiſte⸗ rium des Innern in Ausſicht geſtelt. Bei natürlichen Perſonen ſoll auch der gute Mittelſtand nach Möglichkeit mit der vollen Vor⸗ entſchädiging bedacht werden. Alle Grundlagen für das Verfahren ſind nun gegeben und e⸗ wird auf mögkichſte Beſchleunigung der Vorent ſchädigungsleiſtungen hingearbeitet werden. Sine große Zahl von Fällen ſind ſchon verbeſchieden, ſodaß in der nächſten Zeit mit der Auszahlung begonnen werden kann. Der Vertreter des Finanzminiſteriums betonte das beſonbere Intereſſe des Herrn Staatsminiſters der Finanzen an der Exfüllung der Wünſche der pfälziſchen Bevölterung durch baldigſte Gewährung möglichſt guter Vorentſchädigungen; die Angelegenheit ſoll auch von dieſer ite tunlichſte Förderung erfahren. Nach weiteren Ausführungen des Vertretexs der Brandverſicherungskammer ſolgte eine lebhafte Dis⸗ kuſſion, an der ſich auch Oberlandesgerichtspräſident von Ziegler, Humar⸗München als Vertreter des Verbandes der bayeriſchen Grund⸗ und Hausbeſitzervereine, Abgeordneter Berichten, meh⸗ rere Burgermeiſter beſonders bedrohter Städte, Sberinſpektor Schorn⸗Zweibrücken und Bankvorſtand Ke ller⸗Pirmaſens be⸗ teiligten. Allgewein wurde der ſchleppende Gang des bisherigen Verfahrens und die große Verzögerunig in der Auszahlung der Vor⸗ entſchädigungen beklagt und möglichſte Beſchleunigng des Ver⸗ fahrens dringend gefordert. Demgegenüber zeigte der Bericht des Vertreters des Kgl. Bezirksamtes Ludwigshafen, daß gerade in dieſem von Fliegerangriffen beſonders betroffenen Bezirke ſchon gute Arbeit geleiſtet iſt, die eine baldige Aussahlung der Vorent⸗ ſchädigungen erwarten läßt. Aus den abſchließenden Worten des Regierungspräſidenten dürfen wir mit Beſtimmtheit entnehmen, daß bei der weiteren Durchführung des Verfahrens jede Kleinlich · keit bezüglich der Schadensfeſtſtellung und jede Verzögerung in der Auszahlung der Vorentſchädigungen vermieden wird. Vor dieſer Verſammlung fand gleichfalls unter dem 8 Regierungspräſidenten eine Beſprechung der pfälziſchen Zivil⸗ behörden, der beſonders beteiligten pfälziſchen Städte und der Ver⸗ treter der zuſtändigen militäriſchen Stellen über die haupt⸗ ſächlichſten Fragen des Flugmeldeweſens, des Fliegeralarms und anderer einſchlägiger Fragen ſtatt, die in allen weſentlichen Punlten vollkommene—— ergab. Rommunales. Weinheim, 17. Juli. Das unter Vorſitz des Bürgermeiſters neu errichtete Wohnungsamt wurde dem ſtädtiſchen Arbeits⸗ amt angegliedert. Laut Beſchluß des Gemeinderats gehört zu den Aufgaben des Wohnungsamtes der unentgeltliche Wohnungsnach⸗ weis, Beſchaffung von Notwohnungen, Beratung in Sachen des Kleinwohnungsbaues, Wohnſtatiſtit und Begutachtung von Fragen auf dem Gebiete der Wohnungsfürſorge. Neuſiadt a. 9dt., 18. Juli. Der Kommunalverband Ludwigs⸗ hofen hatte für Gemüſe und Obſt Kleinh andelshöchſtpreiſe eſtgeſetzt, die durchweg un 10 bis 25 Pfg. höyer waren als die Kleinhandelshöchſtpreiſe, die der Kommunglverband Neuſtadt vor⸗ eſchrieben hat. Die natürliche Folge wak, daß die Gemüſe⸗ und bſtbauern, wie auch die Händler aus der Vorderpfalz den Neuſtadter Wochenmarkt nicht mehr beſuchten, ſondern ihre Produkte auf den Wochenmarkt nach Ludwigshafen verbeachten. Der Kommunalver⸗ band Reuſtadt ſah ſich deshalb veranlaßt, ab heute die Höchſtpreiſe denjenigen von Ludwigshafen gleichzuſtellen. * Schifferſtabt, 18, Juli. Zur Hintanhaltung der in letzter Zeit ſo häufig vorgekommenen Feldfrevel und Diebſt ähle wurde beſchloſſen, daß zu den nächtlichen Feldwachen alle hier anſäſſigen Beſitzer und Pächter von Grundſtücken hexangezogen wer⸗ den ſollen. Im Falle der Verhinderung wegen Dienſtes oder eins anderen Grundes hat ſich der zur Wache Verpflichtete einen Ver⸗ treter zu ſtellen, event. wird ein ſolcher dem Säumigen auf deſſen Koſten von der Gemeinde beſtellt. Zugleich wird das Verbot aus⸗ geſprochen, daß vor morgens 4 Uhr und nach abends 10 Uyr ſich niemand mehr im Felde aufhalten darf. Alle Frevler und Diebe, welche vom Feldhutperſonal betroffen werden, werden im Polizeibericht im Amtsblatt—„Bote vom Rehbach— Veröffent⸗ lichung finden. Das Perſonal, der Feldwache ſoll gegen event. Un⸗ fälle verſichert werden. * Nürnberg, 18. Juli.« Der Magiſtrat bewilligte 2 Millionen Mark aus Kriegsfürſorgemitteln zur Beſchaffung von Hols⸗ häuſern für 200 Notwohnungen, die por Eintritt des Winters noch bereitgeſtellt werden tönnen. Die, Häuſer bekommen maſſiven Untergrund und Unterkellerung und enthalten je 6 Woh⸗ nungen. Außerdem werden in der entſtehenden ſtädtiſchen Woh⸗ mungskolomie vor Eintritt des Winters 510 Wohnungen beziehbar ſein. In Schulhäuſern wurden 60 Notwohnungen eingerichtet. An das Kriegsminiſterium wurde daher das dringende Erſuchen ge⸗ richtet, die zu militäriſchen Zwecken benützten Schulhäuſer möglichſt bald der Stadt zurückzugeben. Der Magiſtrat genehmigte die Satzungen für bie zu errichtende freie Hochſchule. Sie ſoll drei Ableilungen umfaſſen, eine allgemeine Abteilung einſchließlich der Volkshochſchule mit der Aufgabe der Hebung der Volks⸗ bildung und Volkswirtſchaft, eine Handelshochſchule mit den Handelswiſſenſchaften als Mittelpunkt und eine techniſche Fach⸗ hochſchule, vorzugsweiſe für die mechaniſche, elettriſche und chemiſche Induſtrie. Der Studienplan iſt für die Handelshochſchule auf vier, für die techniſche Fachhochſchale auf ſechs Semeſter be⸗ rechnet. Die freie Hochſchule ſoll mit dem Winterſemeſter 1919 er⸗ üffnet werden. Es wird angeſtrebt, der Schule die Berechtigung der Techniſchen Hochſchulee in München zu ekwerben Für Einrichtung und Beſrieb der Anſtalt ſtehen außer der von den ſtädtiſchen Kol⸗ teilte. Und es kaute mnit beiden Backen und ſchnalzte und ſchmeckte und merkte nichts. Nur das eine merkte es, daß plötzlich jemand kam und den Platz neben ihm beſetzte. „Sie geſtatten,“ ſagte der Jemand. „Ja mei... ſagte das Bäuerlein und rückre ein wenig Der Jemand trug einen Pelz und zwirbelte an ſeinem Schnuerbart. Aber er dachte jetzt gar nichts Böſes mehr, ſondern nur: Wie er mit dem Bäuerlein ins Geſpräch lommen könnte.„Woher beziehen Sie denn, wenn ich fragen darf, Ihr Fleiſch, Herr Nachbar?“ ſagte er ſchließlich. Das Bauerlein ſah ihn groß an. Wollte der Stadtfrack ihn derblecken? Er brummte nur:„Von der Sau“ und ſchnabulierte weiter. „Aha, Sie ſind ein Oekonom?“ Da lachte das Bäuerlein:„Na.. a Schuaſta bin i1“ Und nun ſprach der Herr über die Zeit und das Wetter und wollte wiſſen, aus welcher Gegend das Bäuerlein ſei, und bis wo⸗ hin man fahren müſſe, um zu ſeidem Hof zu gelangen. Und ob er es nicht einmal beſuchen dürſe. Ein paar Eier und ein 969* Schmalz und ein Stück guten Fleiſches werde es ihm doch wohl ge⸗ legentlich ablaſien können?“ „Gel, dees Fleiſch is ſei guat?“ ſagte das Bäuerlein lachend. „Meegn's a Stück verkoſt'?“ Und es ſchnitt eine ſaftige Scheibe herunter.* Der Herr hatte auch Handſchuhe an. Aber er nahm das Fleiſch doch. Und ſteckte es in die Taſche. Und notierte dann etwas. Und war auch ſchon am Odeonsplatz. Und als ſein Platz freigeworden war, kam die Dame mit dem Schnupftuch und meinte, auf ihrer Bank da ziehe es unerträglich. Und: ob der Herr geſtatte? „Sie meeg'n wohl aa a'räucherts?“ fragte der Baner. Und die Dame ſtellte bieſelben Fragen wie der Herr. Und ob ſie ihn nicht einmal beſuchen dürfe Da gab es hinten einen Ruck. Und die Freundin der Dame ſtellte die gleiche Frage. Und von allen Seiten kamen ſie herbei und umringten das Bäuerlein und betrachteten die Speckſeite, die er inzwiſchen ausgepackt hatte. Und alle, alle wünſchten ſie, aus reinem Intereſſe an der Landwirtſchaft, zu wiſſen, wo das Bäuer⸗ lein daheim ſei. Und das Bäuerlein fühlte ſich umdrängt und um⸗ engt, und es hakte bald genug von der Unterhaltung mit dene ſpinneten Stadileut, die alle es beſuchen wollten. Und es ſteckte ſeine Packeln in die Taſche und erhob ſich und bahnte ſich einen Weg. Doch bevor es ausſtieg, wandie es ſich noch einmal um und es ſagte:„Von mir aus beſucht's mi allertitanand am.. Aber es nannte nicht den Tag, an dem.es dieſen Beſuch erwartete Oyeretien-Gaſlſpiel des Albert Schumann · Operetten ⸗Theater Frank⸗ furt a. M. — 4, Seite. Nr. 333. Maunheimer General⸗Anzeiger. (Mittag⸗Ausgabe.) Samstag, den 20. Juſi 1918. legien bewilligten Summe von 1 Million Mark 650 000 Mk. der aus geſammelten Mitteln errichteten Königsſpende und 85 000 Mk. Grundſtock für einen Bürgerfonds zur Verfügung. — Nus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 19. Juli. Wie verlautet, haben mehrere hieſige Einwohner wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten im ſtädtiſchen Lebensmittelbetrieb Strafantrag bei der Staatsanwaltſchaft geſtellt. Unterſuchung iſt bereits eingeleitet.— Nach einer vor⸗ läufigen Feſtſtellung des Bürgermeiſteramts ſchließt das bisherige Lebensmittelgeſchäft der Stadt mit einem Verluſt von rund 37 000 Mark ab. Großſachſen, 19. Juli. Die 66 Jahre alte, verwitwete Land⸗ wirtsfrau Margarete Bitzel ſtürzte geſtern beim Pflaumenbrechen aus 3 Meter Höhe ſo unglücklich vom Baume, daß infglge Genick⸗ bruches der Tod in wenigen Augenblicken eintrat. ie Verun⸗ gläckte war noch ſehr rüſtig und iebte in den beſten Vermögens⸗ verhältniſſen. Hohenſachſen, 19. Juli. Im Wohnhauſe des Fabrikarbeiters Nikolaus Bitzel entſtand geſtern ein Brand, der auf die angebau⸗ ten Wohnhäuſer des Fahrikarbeiters Karl Götz und des Polizei⸗ dieners Michael Fath übergriff. Der Gebäudeſchaden beträgt 8000 Mark, der Fahrnisſchaden 3000 Mark. Die Entſtehungsurſache war ein ſchadhafter Schornſtein. * Pforzheim, 20. Juli. Die 32jährige Frau des Munitions⸗ arbeiters Emil Stork ſchloß ſich mit ihren beiden ſieben und vier Jahre alten Kindern in der Küche ihrer Wohnung ein, öffnete die Gashahnen und ſuchte ſich mit ihren zwei Kindern zu vergiften. Verwandte, die Einlaß begehrten und denen nicht geöffnet wurde, riefen die Polizei und die drei Perſonen wurden bewußtlos aufge⸗ funden. Es gelang, ſie wieder ins Leben zurückzurufen.— Die hieſige Firma Kolmar u. Jourdan hat für die Kriegsbe⸗ ſchädigten⸗ u. Kriegshinterbliebenenfürſorge der Stadt 50 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Oiſenburg, 16. Juli. Der hieſige Ortsderein vom Roten Kreuz ſandte ins Feld ſeit Kriegsbeginn 3670 Pakete allgemeiner Liebesgaben im Werte von etwa 14 306 Mk., 6300 Weihnachtsliebesgaben(31 000 Mk.), 785 Liebesgaben an Kriegs⸗ gefangene(6010 Mk.), 436 Geldſendungen an Kriegsgefangene(10 500 Mark); ferner wurden an Liebesgaben abgegeben: an die hieſigen Lazarette für Weihnachten uſw. für etwa 5800 Mk., von 627 Ur⸗ laubern perſönlich in Empfang genommen für etwa 3100 Mk„ an den Bad. Landesverein vom Roten Kreuz in Karlsruhe uſw. Der Geſamtwert der abgegebenen Liebesgaben beträgt ſeit Kriegsbeginn his heute etwa 420210 Mk. * Aus dem Hegau. 18. Juli. Auf dem Bahnhof in Engen werden ſeit einigen Tagen alle Abreiſenden nach„Hamſter⸗ waren“ durchſucht und zwar, wie der„Hegauer Erz.“ zu berichten weiß,„mit beſtem Erfolg“ JBühl, 18 Juli. Eine hieſige Fabrik ließ ihre Abwäſſer in die Büllot gehen und vernichtete dadurch auf einer weiten Strecke den reichen Forellenbeſtand des Baches. X Körrach, 18. Juli. Ein„13jähriger Knabe ſpielte mit einem Handgranatenzünder. Er prachte ihn mittels eines Zündholzes zur Exploſion, wobei der Knabé ſehr erhebliche Berletzungen erltt. Pfalz, heſſen und Umgebung. + Darmſtadt. 18. Juli. Für über 15 000 Mark Kleider, Bluſen und Mäntel wurden in der vergangenen Nacht durch Einbruch in das Mäntelgeſchäft der Firma Berger, Ecke der Ernſt⸗Ludwig⸗ ſtraße und Schuchardpaſſage, geſtohlen. Die Einbrecher ſchnitten aus der Eingangstüre, vor der ſich ein halbhohes Eiſengeſtell be⸗ ſund, die untere Füllung und gelangten in den unteren Ladenraum, aus dem ſie aber wenig mitnahmen, ſie ſtiegen vielmehr in den erſten Stock und packten ſich eine Reihe gerade unter den jetzigen Berhältniſſen ſehr wertvoller Mäntel und Koſtüme ein, mit denen ſie ſpurlos verſchwanden. Allem Anſchein nach iſt die Art der Arbeit identiſch mit einem vor kurzem erfolgten Einbruch in einem Herren⸗ kleidergeſchäft in der Rheinſtraße, der auch noch der Aufklärung harrt.— Zuſdem Fall Schneid,— es handelt ſich zum Nachteil einer hieſigen Firma, anſcheinend aber beſonders zum Schaden der dortigen Arbeiter um bedeutende Lohnbetrügereien— erfahren wir, daß die unterſchlagenen Summen bedeutend höher ſind, als man anfangs annahm. Ein größerer Beſrag, den Sch. in Kriegs⸗ anleihe angelegt hatte, iſt gerettet worden. V Iweibrücken, 19. Juli. Daß Vater und Sohn als Kanoniere an ein und demſelben Geſchütz ſtehen, dürfte ſelten vorkommen. Dieſer Fall iſt aus dem Zweibrücker Vorort Niederauerbach zu melden. Der von dort ſtammende Stein⸗ hauer Jakob Vogel und ſein 19jähriger Sohn Erwin bedienen als Angehörige eines bayeriſchen Fußartillerieregimentes ein und dieſelbe Kanone und teilen ſo als treue Kameraden die Leiden und des Krieges.— Wegen Unregelmäßigkeiten bei dem Brot⸗ kartengeſchäft wurde dem Bäckermeiſter Anton Gall durch den Kommunalverband Zweibrücken⸗Stadt mit ſofortiger Wirkung die Herſtellung von Backwaren jeglicher Art, ſowie der Verkauf von und Mehl unterſagt und der Betrieb geſchloſſen. Die Verfehlungen wurden ſchon längere Zeit betrieben. —————— Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Spielplan vom' Samstag, den 20. bis Samstag, den 27. Juli 1918. Anfang abends 8 Uhr. Samstag, den 20. Juli„Der Frauenfreſſer“— Sonntag, den 21. Juli, nachmitt 3 Uhr, ermäßigte Preiſe„Der liebe Pepi“— Sonntag, den 21. Juli, abends 48 Uhr „Der Frauenfreſſer“— Montag, den 22. Juli„Der Frauenfreſſer“ —Dienstag, den 23. Juli„Der Frauenfreſſer“— Mittwoch, den 24. Juli„Der Frauenfreſſer“— Donnerstag, den 25. Juli„Der Raſtelbinder“— Freitag, den 26. Juli„Der Raſtelbinder“— In Vorbereitung:„Die Förſterchriſt'“. Neues Theater im Roſengarten: Der Frauenfreſſer. Der Major a. D. Hubertus von Murner, iſt abſolut kein Kani⸗ bale, vielmehr reſultiert ſeine Abneigung gegen das weibliche Ge⸗ ſchlecht aus einem Gertenhieb, den die von ihm als Leutnant ver⸗ ehrte Marie von Rußwald zur Abkühlung einer*39 Re⸗ gung ſeiner Leidenſchaft in Anwendung gebracht hat. Sein ver⸗ letzter Mannesſtolz, ſowie der Umſtand, daß das Entſchuldigungs⸗ ſchreiben ſeiner Braut gerade am Tage ſeiner Beförderung eintrifft, und von ſeinem Burſchen in die nicht mehr benutzte Leutnants⸗ uniform praktiziert wird, veranlaſſen ihn, den Club der F. F. (Frauenfeinde) zu gründen. Das Clublokal iſt jedoch unglücklich gelegen, da dem Major nur die eine Hälfte des Schloſſes gehört, ſo findet die Tochter der Mitbeſitzerin des Gutes, Tilly von Roffan Gelegenheit, ſeinen Neffen Kamillo durch Anwendung muſikaliſch rhythmiſcher Bewegung den ſtaatsgefährdenden Tendenzen der Eheloſigkeitsprinzipienreiter zu entziehen. Als nun auch die junge itwe Mary Wilton, die ehemalige Braut des Majors als Käuferin des Schloſſes auf dem Plan erſcheint, iſt es für einen Kenner ähn⸗ licher Verhältniſſe ſelbſtverſtändlich, daß nicht nur von Murner, ſondern auch die übrigen Weiberhaſſer aus dem F. F. ihren Prin⸗ ipien untreu werden müſſen. Zu dieſem Luſtſpielmotiv der Herren Leo Stein und Karl Lindau hat Edmund Eysler eine Muſik ge⸗ ſchrieben, die den grazielen Charme der im Stück vorkommenden Weiblichkeit unterſtreicht, aber auch für die Leichenbitterſtimmung der Frauenfreſſer die richtigen Farben findet. Von der Handels⸗Hochſchule. Profeſſor Dr. Altmann wird am nächſten Montag ſeine Vor⸗ und Nachmittagsvorleſungen halten. die Abendvorleſung wird jedoch verlegt werden. Der Zeitpunkt wird ſpäter bekannt gegeben. Literatur. Die weiche Welle. 8 Ein Roman von Ilda Gräfin Degaſſe⸗Lindheun. Max Heſſes Verlag, Berlin. Mit künſtleriſcher Hand iſt in dem Buche das Schick⸗ ſal einer geiſtig hochſtehenden Frau geſtaltet, die in ſchwerem losbrechen würde und fügte hinzu, daß dies jede Minute ſein Kampfe um ihr Lebensglück trotz all ihrer Willensſtärke dem läh⸗ Sder giben Widerſtand der Paenannten Schtachen erliegt. —— Gerichtszeitung. * Magdeburg, 18. Juli. Der erſte Gasſtrafgeldprbzeß iſt jetzt in Deſſau entſchieden worden. Ein Bürger hat dort gegen die Erhebung der Strafgelder Einſpruch erhoben. Das Amtsgericht erklärte die Erhebung von Aufgeld für nicht berechtigt, und zwar geſchah dies durch Verſäumnisurteil, da von dem Reichskohlen⸗ kommiſſar trotz wiederholter Anfragen keine Mitteilung zu erhalten war. Inzwiſchen iſt ſchon bis auf weiteres in Deſſau die Einziehung der Strafgelder und die Drohung mit der Abſperrung der Leitung aufgehoben worden. Deukſches Reich. Die Aufwärtsbewegung der Gewerkſchaften, die im Jahre 1917 wieder eingeſetzt hat, beſteht auch im Jahre 1918 fort. Aus den Vierteljahrsmeldungen der Fachverbände für die Arbeitsloſenſtatiſtit des Kaiſerl. Statiſt. Amts kann man ſchätzungsweiſe entnehmen, daß bei den chriſtlichen und den Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkſchaften der Wiederaufſchwung in den Mitgliedsbeſtänden andauert. Die jüngſte Erhebung der Generalkommiſſion über den Stand der freien Gewerkſchaften weiſt für dieſe 1 333 519 Mitglieder, darunter 354 786 weib⸗ liche, auf, 59 887 oder 4,7 v. H. mehr als Ende 1917. Gegen die Höchſtzahl von 1914(2 510 585 Mit lieder) iſt das aller⸗ dings noch wenig, aber angeſichts des Tieſſtandes von 949 663 Mitgliedern Ende 1916 iſt der Fortſchritt erheblich. Scheidemann ſprichi. 41 Berlin, 20. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Eſſen wird ge⸗ meldet: Herr Scheidemann war am Donnerstag in Solingen durch den Radau der Unabhängigen gehindert worden zu ſprechen. Geſtern hat er ſich nun, dem„Vorwärts“ zuſolge, doch in einer größeren Ver⸗ ſammlung, die von 7000 Perſonen beſucht war, über das Thema„Krieg und Sozialdemokratie“ verbreitet. Der„Vorwärts“ läßt ſich in einem eigenen Telegramm melden, Herr Scheidemann wäre gleich bei ſeinem Erſcheinen mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt worden und dieſer Beifall hätte ſich während ſeiner Rede noch geſteigert. Der Prozeß gegen Malvy. Meuterei bei den franzöſiſchen Truppen. Paris, 18. April.(WB. Nichtamtlich.) Nach einer Havas⸗ Meldung hielt heute der Staatsanwalt vor dem oberſten Gerichtshof eine heftige Anklagerede, die zu dem Schluß kam, daß die Mitſchuld Malvys an dem Verraft, der die Exiſtenz des Lande⸗ bedroht habe, unzweifelhaft ſei. Malyy habe ſich eines Verbrechens ſchuldig gemacht, das bei Zubilligung mildernder Umſtände mit einer Höchſtſtraſe von fünf Jahren Internierung in einer Feſtung bedroht ſei. Er(der Staatsanwalt) ſei überzeugt, daß der Gerichtshof den Angeklagten ſchuldig ſprechen werde. Bern, 19. Juli(WTB. Nichtamtlich.) Lyoner Blättern zufolge iſt aus dem Bericht des Senators Peres im Prozeß Maloy noch nachzutragen: Peres hob hervor, daß die Frontrevolten im Frühjahr 1917 nicht auf pazifiſtiſche Propaganda zurückzuführen waren Unter lebhaftem Widerſpruch einiger Senatoren, die Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit verlangten, welchem Anſuchen Duboſt nicht nachkommen konnte, da es reglementswidrig ſet, erklärte Peres, es ſeien 75 Infanterieregimenter und 23 Jägerbataillone von der Bewegung ergriffen geweſen. Die meiſten Regimenter ſeien voll⸗ kommen desorganiſiert geweſen und hätten an vielen Stellen den Gehorſam verweigert. Sie hätten beim Defilieren die Inter⸗ nationale geſungen und ſeien für die Front vollkommen unverwendbar geweſen. Das Große Hauptquartier habe er⸗ klärt, daß die Urſachen der Bewegung, die ſich gegen die Regierung richtete, in der pazifiſtiſchen Propaganda durch Flugſchriften, die an ganz Frankreich verteilt wurden, durch Fühlungnahme mit den ruſſiſchen Truppen, durch Lobartikel der Preſſe auf die ruſſiſche Revo⸗ lution und auf Zunahme der Trunkſucht in der franzöſiſchen Armee zurückzuführen waren. Der damalige Generaliſſimus Petain habe verlangt, daß man die Verteilung von Flugſchriften ver⸗ hindere. Maßnahmen gegen mobiliſierte Arbeiter, ſowie Offiziere und Solpaten, die pazifiſtiſcher Neigungen verdächtig waren, ergreife und ſie an die Front ſchicke, feraer, daß man die Preſſe genaueſtens und unverzüglich die Unterdrückung der Bevölkerung anordne, die auf die ganze Front zwiſchen Verdun und der Aisne übergegriffen habe, 35 daß man eine einheitliche Leitung der Bewegung entdecken onnte. Letzte Meldungen. Die Ferngeſchütze. c. Von der ſchweizer. Grenze, 20. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Der Schweizer Preßtelegraph berichtet Lyoner Zeitungen zu⸗ folge, daß die Städte im Bereich von Chalons fortgeſetzt durch die deutſchen Ferngeſchütze beſchoſſen werden. Jalſch yrophezeit. c Bon der Schweizer Grenze, 20. Juli.(Priv.⸗Tel., g..) Die ſchweizeriſche Depeſcheninformation berichtet: Kurz vor dem Losbrechen der Verbandsoffenſive äußerte der Bericht⸗ erſtatter des„Petit Journal“ an der britiſchen Front die Vermutung, daß die deutſche Offenſive an der britiſchen Front könne. Die ungeheueren Vorbereitungen der Deutſchen wären ſicherlich nicht umſonſt, nicht nur um ihre Soldaten im Felde zu halten, bauen ſie hinter der Front Lazarette, bauen Brücken über die Lys und den Kanal von La Baſſee, legen Schienen auf Zweigbahnen, richten Waffenplätze ein und legen Mu⸗ nition und Proviantdepots an. Ilaliens Geldbedarf. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Juli.(Priv.⸗Tel., g. K⸗) Die„Neue Züricher Ztg.“ meldet: Durch einen Erlaß des italie⸗ niſchen Reichsverweſers werden für das laufende Finanzſahr neue Kriegskredite in Höhe von 300 Millionen Lire bewilligt. Der italie⸗ niſche Schatzminiſter Nitti iſt mit mehreren Mitarbeitern nach Paris abgereiſt, um über finanzielle Angelegenheiten zu verhandeln. England und die Kolonien. London, 19. Juli.(Priv.⸗Tel.) Bei einem Frühſtück im Unter⸗ hauſe zu Ehren des ſüdafrikaniſchen Miniſters für Eiſenbahnen und Weſtn wies Asquith darauf hin, daß der Feldzug gegen Deutſchſüd⸗ weſtafrika allein mit den Mitteln von Engliſch⸗Südafrika und Rhode⸗ ſien ohne Hilſe des Mutterlande⸗ durchgeführt wurde und daß auch der Erfolg in Oſtafrika großenteils den füdafrikaniſchen Truppen unter Smuts und Dewenter zu verdanken ſei. Außerdem habe der ſüdafrikaniſche Bundesſtaat noch 60 000 Mann nach den anderen Kriegsſchauplätzen entſandt, alles infolge der Grundſätze: Freiheit und Selbſtregierung. Das Selbſtbeſtimmungsrecht. Konſtantinopel, 18. Juli.(WTB.) Laut„Semon“ ſind bei der auf Grund des Friedensvertrages von Breſt⸗Litowſk in den Bezirken Batum, Kars und Ardahan vorgenommenen Volks⸗ abſtimmung 83000 Stimmen für und nur 2000 gegen die Angliederung an die Tür kei abgegeben worden. E2 EBerlin, 20. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“gab geſtern abend an leitender Stelle eine Er⸗ läuterung der letzten Kanzlererklärungen über Belgien aus der Zentrumskorreſpondenz wieder, in der geſagt wird, det Kanzler habe ſich, namentlich in ſeiner zweiten Erklärung ſo klar und un⸗ mißverſtändlich daß er gar nicht mißzuverſtehen ſei; frei⸗ 99 bilden die beiden Erklärungen ein ganzes:„Dieſe Erklärung beſagt klipp und klar, daß Deutſchland bereit iſt, die volle Selb⸗ ſtändigkeit Belgiens wieder herzuſtellen unter der Vorausſetzung, daß gleichzeitig politiſche und wirtſchaftliche Sicherheiten für das Deutſche Reich geſchaffen werden.“ Weiter heißt es:„Wenn alſo der Reichstaualer Graf Hertling geiordert hat, daß Belgien teinem 1 anderen Staate hörig ſein darf, ſo liegt in dieſer Forderung die militäriſche und wirtſchaftliche Sicherheit begründet. Denn ein wirk⸗ lich ſelbſtändiges Belgien bietet tatſächlich die gebotene Sicherheit. Es ſcheint uns nicht ganz belanglos, daß das halbamtliche Blatt dieſe Erklärung an leitender Stelle abdruckt, von der bei den Be⸗ ziehungen, die doch nun einmal den Kanzler aus ſeiner früheren Zeit mit dem Zentrum verbinden, anzunehmen ſein dürfte, daß ſie nicht ganz ohne Kenntnis der perſönlichen Auffaſſungen des Grafen Hertling geſchrieben worden iſt. Handel und industrie. Vom Tabakmarkt. Mannheim, 18. Juli. Die jüngsten Berichte aus Süddeutsch⸗ land sprechen sich über den Staud der Tabake nicht über⸗ eiustinnnend günstig aus. Vor allem wird über den Rückstand in der Eutwicklung gegenüber regelmäßigen Jahren Mebr Regen und vor allem wärmere Witterung wird als unerläßliche Voraussetzung für weitere vorteilhafte Entwicklung der Pflanzen vezeichnet. In Feldern, wo infolge irũherer allzu großer Trocken- heit Nachsetzungen stattfinden mußten, fallen die großen Uuter- scluede im Wachstum auf. Ueberhaupt läßt der Stand der spät auf das Feld gebrachten Pflanzen gegenii den früh ausgesetzten viel zu Wünschien übrig. An und für sich haben die Pflanzen gesundes Aussehen, doch ist der Blattumfang noch ziemlich klein. Der Ver- kehr am Tabakmarkte war im Hinblick auf die bekannten Verhältnisse sehr eingeengt. Was von 1917er Vorernietabaken noch aufzutreiben war, suchten die Verarbeiter an sich zu ziehen, wobei sie hinsichtlich der Bewertung bis zu unerlaubten Höchstgrenzen gingen. Vor allem beachtets man Grumpen, die allerdings fur ver- einzelt nochi zu 110—115 Mk. der Zentner erhältlich waren. Vor⸗ bruch-Sandblätter letzier Ernte waren überaus rege begehrt, aber nur unzulänglich zu 155.—100 Mark der Zentner käuflich. In 101 7er Gaiztabalen entsprach das Angebot bei weitem nicht den Anforderungen; die Bewertungen hielten sich um etwa 80—85 Mk. herum für den Zentner. Der Begehr nach 1917er Haupttabaken War überaus rege. Insbesondere suchte man fũr Decichlattzwecke geeignete Ware heranzuziehen als Ersatz für das— Auslands- deckblatt. Sodann wurden aber auch Umblätter und Einlagen fort⸗ dauernd zu kaujen gesucht. In den Magazinen war man vollauf mit der Sortierung, Verpackung und Versendung der voriãhrigen Haupttabale beschäftigt, welch letztere bei dem Mangel an Seee. neten Arbeitskräften und Packstoſien langsam vonstatten ging. Was Auslandstabake anlangt, so werden die Verarbeiter all- mühlich nur auf die Mengen Ueberschußtabake angewiesen Sein, die ihnen von den Detag überwiesen werden können. Die Ver⸗ sorgung des Markies ist Sonach also aui eine unsichere und un- günstige Grundlage gestellt. Mit der ständig abnehmenden Ver⸗ arbeitung von Tabaken in der Zigarrenherstelſung nimunt das Ergebuis an Eippen fortdauernd ab. Die Knappheit im Angebot trat in verschärftem Umfang denn auch hervor, sodaß nur ein Teil des Wirklichen Bedaris der Rai. cktabalchersteller befriedigt werden konnte. Der Markt in Ersatztabaken lag im allgemeinen etwas be⸗ Ehter. Kirschblätter waren immer gesucht und wurden bei ſester Preislage gehandelt. Maikräuter zur Aromatisierung gingen gleich⸗ falls ständig ab. Die Nackärage nach Buchemaub war indes schwach. Das hat zumieil seinen Grund darin, daß erhebliche Posten schon in Verarbeitershänden liegen, anderseits aber auch in dem Umstand, daß das Buchenlaub beim Raucherpublikum wenig Anhänger geiunden hat. Mitunter wurde die Ware schon Zu 25 Mü. augeboten, nicht selten lauteten die Offerten aber auch doppelt so hoch und noch darüber. Die großen Preisschwankungen rühren von der unterschiedlichen Beschaflenheit der einzelnen Partien her. Was den Markt in Hopien anlangt, so war dieser in alter Ware für Tabakersatz auch Weiterhin vom neutralen Ausland stark be⸗ gehrt. Der Hopfenmarkt hat unverkennbar weiter an Festigkeit gewonnen, einmal iniolge der gestiegenen Nachfrage, dann aber auch iniolge des im aligemeinen wenig ginstigen Standes der 191Ser der den Ausfall einer beiriedigenden Ernte auszuschließen scheint. Neuerdings waren alte Hopien nicht mehr unter 90 Mark ſür den Zentner zu beschaffen, zumal die meisten Besitzer mit dem Verkauf sehr zurüclchalten. An den holländischen Tabakmärkten sprang die Verordnung über Angebot scharf in die Augen. Neuerdings wurde in Hofland die Verordnung über die Beförderung, Ablieſerung und den Verkau von rohem— S. Riebechsche Montanwerke,.-G. in Hane. Wie der Geschäftsbericht für 1917—18 ausführt, stan- den der im Berichtsjahr erfolgten weitern Preiserhöumg für einen Teil der Erzeugnisse weitere Erhöhungen der Löhne und Gehälter, der Preise für Betriebsstoffe sowie der sonstigen Kriegsaufwe⸗ dungen gegenüber. Wenn trotzdem das Jahresergebnis wiederum helriedligend ist, so sei das auf die in den letzten Jahren vor dem Kriege geschaffenen Neuanlagen und betrieblichen Verbesserungen zurückzuführen. Trotz des zcitweise erheblichen W ngels konnte der Versand wieder etwas gesteigert werden. Pie Selbst⸗ kosten—5 eine 55 daß die——— zum 1. i1 d. Js. beantragte, von ierung abgelehr te Echöhung der Tikettpreiss nunmehr bewilligt werden müsse, Wenn nicht der Erlös zu den Selbstfhosten in ein àrges Miß. Verhältnis kommen soll. Ueberall empfnde man den Druck der Zwangswirtschaft als schweres Hemmmis der gewerblichen Leistungsfähigkeit und des Handels. Es sei daher dringend zu wünschen, daß die Kriegsorganisationen sobald wie irgend mög- lich wieder aufgehoben werden. Das gelte besonders von den Er- Zeugnissen der chemischen Abieilung.— In der außerordentſichen Versammlung vom 10. Oktober 1917 ist die Erhöhung des Aktienkapitals um 10 Millionen Mark Sprozentiger auf den Inhaber hutender Vorzugsaktien beschlossen und von dem Mi- nister genehmigt worden. Die mit 25 Prozent eingezahlten Vor- zugsaktien sind an eine Bankengemeinschaft unter Ausschluß des Bezugsrechts der alten Aktionäre begeben worden. Aui die ein- gezahlten 2,5 Mill. Mark 5proz. Vorzugsaktien kommen für die Zeit vom 1. Juli 1917 bis 31. März 1918 93 750 Mk.(0) und die 15 Proz. Dividende erfordern wieder 4 275 000 Mk. Der Aufsichtsrat erhält 165 000 Mk.(wie i..). In der Vermögensübersicht er- scheinen u. a. Bergwerkseigenium und Kohlenabbaurechte mit 13 360 110 Mk.(11 882 520 Mk.), Beteiligungen mit 504 O28 Mark 227 374 Mk.), Außenstände mit 12 421 523 Mk.(i. V. 7 134 771.), Gewerkschaft Riesser mit 3 042 134 Mk.(3017 151 Ml.), Wareu⸗ lager und Vorräte mit 4012 625 Mk.(4 365 822 Mk.), Wertpapiere mit 12 305 200. Mk.(8 417 320 Mxk.), anderseits Buciischulden mit 11 721 041 Mk.(i. V. 7 102 350 Mk). Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Fegelstation vom elhein 18, 76. 17.] 18. 1 20 erkungen Hunlagen) 280225.202.18 220 220 Abends 6 Unt Kebi“ 20 J0 ece. 2 S 22 55 461/ 76 achm. 2 Uhr Mannheit.03.77.72 4086 49 4 ergeae 1 Uhr Hainzz 11.16 143 112 708 F. 12 Uür S 22¹ Vorm. 2 Ulr. 83 83.5⁸ Kachm, 2 Uar vom Neckar: Maaabeins 28 460 45 40 a8231J Vern. 7 r Helldron 40.35.34.29 028 024 Verm. 7 Br + 10 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Voraus. (Z..) Unbefugter Nachdruok wird gertohtiloh vertolgt 21. Juli: Wolkig, teils Sonne, normal temperiert, stricmveiee 22. ſut Wenig verändert. uli: Sonne, Wolken, strichweise Gewitter. i: Kaum verändert. 5 44 Juli: Sonne, teils wolkig, warm, strichweise Oewitig. Heiter warm. 125 —— 8 33 241* 4— E — — *— Sammstag, den 20. Juli T018 Manuheimer General-Anzeiger. (Miiiag⸗Ausgade.) Nr. 333. 5. Seite. r ldkunnüubmguntkunsgünkiunrantunftärnusuiasnngrncdüngkanuagtgfapngipngunszunmsskinnamnniiüunemangkunmunktuüntnnuubnufluunge Warenhaus Eleganter Seiden-Blusen-Nock Vorteihafte Seiden-lacke aus Taftetseide mit breitet Gürtelschleiſe und 78. aus Taftetseide 8 moderner Taschenform, vetschiedene Farben. 90 ee0 98. 00 ** 85 9 Preiswerte Damen-Blusen —5——— weiß Opal, mit m. hübsch weißem Schwelzer aus weiß Ia. Voile, Hand- n verschieden. b i i mi Mannheim Farben 12. 00 2 16. 90 ue 24. 50 eN 32. 00 8* flet 13 42. 00— ————————————————— U Todes-Anzeige. Felde, Enkel und Neffe Grenadier Johann Friedrich Stahl den Heldentod jur's Vaterland. Mannheim-Neckarau, (Schwetzingerlandstr. 36) den 19. Juli 1916. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Familie Johann Stahl. In treuer Pflichterfüllung starb am 29. Mai im zwei Tage vor seinem 19. Lebensjahre unser lieber unvergeßlicher Sohn, unser berzensguter Bruder, bewubkren. Plötzlichen Ableben unseres Kapitäns einrich Stienen auf Radschleppdampfer Fendel XII., Kenntnis geben. wir ein treues Gedenken bewahren werden. MANNHEIM, den 20. Juli 1918. Rhelnschifrahrt Wengeselischaft vorm. Fendel. Wir eriullen hiermit die traurige Pilicht, von dem 2 Wir betrauern in dem Verstorbenen einen pflicht⸗ getreuen und umsichtigen langjährigen Kapitän, dem Sb126 Angebote unter Volontär für ein hiesiges Exportgeschäft Sofortigen Eintritt gesucht. Geschäftsstelle dieses Blattes. Seit Kriegsbeginn im Felde stehend, mehrſach Verwundet, immer wieder wohlgemut hinausrückend, Leben dem Vaterland unser langjähriger Herr Kurt Sterz Leutnant und Rompagnieführer in einem Reserve Inſanterie-Regiment Inhaber des Eisernen Kreuzes II. und I. Klasse und mehrerer anderer Auszeichnungen. Wir werden ihm das ehrendste Menten über das Grab hinaus Bechtoid& Foerster Seifenfabrik, G. m. b, H. Weinheim, den 18. 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