Montag, 22. Juli. 83 Verantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: In Oertre⸗ tung Guſt av Wittig; für den Anzeigentell: Anton Grieſer. Drucd u. Verlag: Druckerei Dr. Haas Nannheimer General⸗ Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Rannheim.— Celegramm⸗ Adreſſe: General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech⸗ Au⸗ ſchluß Amt Mannheim: Mr. 7940, 7941, 7942, 7948, 7944, 7945 und 7946.— Poltſcheck⸗Konto: Ur( 2917 Ludwigshafen am Rhein. Beilagen: Amtliches Berkeündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 21. Juli.(WTB. Amll.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe oes Gener feldmarichalle Aronprinz Ruprecht oon Bauern Heftigem Artilleriekampf an der Ancre folgien zwiſchen Beaumont und Hamel engliſche Infanterie⸗ angriffe, die unter großen Verluſten für den Feind abgewieſen wurden. 332 Ebenſo ſcheiterten am Abend Augriffe der Engländer öſtlich und ſüdöſtlich von Hebuter ne. Die tagsüber meiſt mäßige Gefechtstätigkeit lebte am Abend wie ⸗ der auf. gheeresgruppe des Deulſchen Aronpriazen. Nördlich der Aisne führie der Jeind örtliche Angriffe zwiſchen Nouvron und Fontenoy, die wir im Gegenſtoß ab⸗ wehrten. Iwiſchen Aisne und Mar ne ſuchie der Feind geſtern unter Einſatz neuer Diviſionen die Enkſcheidung der Schlacht zuerzwingen. Der Feind wurde zu⸗ rückgeſchlagen. Er hat große Einbuße erlitten. Hilfsvöl⸗ ker der Franzoſen, Algerier, Tuneſier, Marokkaner und Sene⸗ galneger krugen an den Brennpunkten die Hauptlaſt des Kampfes. Senegalbataillone, als Sturmbock auf franzöſiſche Diviſionen verkeilt, ſtürmlen hinter den Panzerwagen den weißen Franzoſen voran. Amerikaner, auch ſchwarze Ameri⸗ kaner, Engländer und Italiener kämpften zwiſchen den Fran· zoſen. Nach zwei ſchweren Kampfiagen kam geſtern die An⸗ griffskraft unſerer Truppen in Gegenſtößen wie⸗ der voll zur Geltung. Sie hat ſich dem unter Verzicht auf Artillerievorbereitung auf den Maſſeneinſatz von Panzer⸗ wagen gegründeten Angriffsverfahren des Gegners, das im Anfang überraſchie, angepaßt. Der geſtrige Schlachttag reiht ſich in ſeinen Leiſtungen von Führung und Truppe und in ſeinem ſiegreichen Ausgang ebenbürtig den in dieſenn Kampfgelände früher errungenen großen Schlachterfolgen an. An den Höhen ſüdweſllich von Soiſſons brachen die gegen die Siadt nach ſtärkſtem Trommelfeuer gerichteien An⸗ griffe des Feindes zuſammen. Unter Führung von Panzerwagen ſtieß feindliche Infan⸗ ierie bis zu ſiebenmal gegen die Straße Soiſſons Chaleau⸗ Thierry nördlich des Ourcq zum Angriff vor. Nordweſi⸗ lich von Hartennes brach der ſeindliche Anſturm meiſt ſchon vor unſeren Linien völlig zuſammen. Südweſi⸗ lich von Hartennes warfen wir im Gegen angriff den an⸗ ſtürmenden Feind zurück. Seine hier in dichten Haufen zu⸗ rückflutende Infanterie wurde vom Vernichtungsfeuer unſerer Arkillerie, Inſanierie und Maſchinengewehren wirkſam gefaßi und zuſammengeſchoſſen. Auch füdlich des Ourccg brach unſer Gegenangriff den ſeindlichen Anſturm. Nordweſilich von Chate au Thierry haben ſich die in den letzien Wochen immer wieder vergeblich angegriffenen Regimenter auch geſtern gegen mehrfache ſlarke Angriffe der Amerikaner ſiegreich behauplet. Der Amerikaner erlitt hier beſonders hohe Verluſte. In der Nacht legten wir, vom Feind ungeſtört, die Verteidigung in das Ge⸗ lände nördlich und nordöſilich von Chateau Thierry zurück. Auf dem Südufer der Marne führte der Jeind gegen die von uns in vergangener Nacht geräumten Stellun⸗ gen geſtern vormitiag nach vierſtündiger Artillerievorbereitung unter dichtem Feuerſchutz und mit zahlreichen Panzerwagen einheitliche Angriffe, die in leeren Stellungen verpufften. Unſer vom Nordufer teilweiſe flankierend geleitetes Arkillerie ⸗ feuer fügte dem Feind Verluſie zu. Auch ſüdweſtlich von Reims ſetzte der Jeind ſtarke Kräfte zum Angriff gegen die von uns eroberten Stel⸗ lungen zwiſchen Marne und nördlich der Ardre an. Engländer waren hier den Franzoſen und Italienern zu Hilfe gekommen. In unſerem Feuer und in unſeren Gegen ⸗ ſtößen ſind die Angriſſe unter ſchwerſten Verluſten geſcheitert. Schlachtflieger griffen wiederholl mit Maſchinengewehren und Bomben in den Kampf gegen angreifende Infanterie und Verſammlungen von Panzerwagen und Kolonnen erfolg⸗ ein. Wir ſchoſſen geſlern 24 feindliche Flugzeuge und 3 Jeſſel⸗ ballons ab. Hauytmann Berthold errang ſeinen 39., Ober⸗ leutnant Lörzer ſeinen 28. und Leutnant Billik ſeinen 24. Luflſieg. In der Champagne entwickelten ſich zeitweilig örtliche mijcuieriegefechte. 1 Der Ercche Generalcuorkikrmeiſter: Ludendorft 63* Deutſcher Abendbericht. Berlin, 21. Zuli abends.(W7B. Amilich.) A der Schlachtfront zwiſchen Aisne und Mar ne ſind franzöſiſche Angriffe geſcheikert. Am Abend haben ſich zwiſchen Aisne und urcg neue Kãmpfe entwickelt. M Die Schlacht im Weſten hält noch immer die Welt in Atem. Zwar hat ſie— bisher wenigſtens— an räumlicher Ausdehnung nicht gewonnen: es iſt immer noch die Linie Soiſſons-Chateau-— Thierry, gegen die Foch ſeine Diviſionen anrennen läßt. Aber auch dieſe Schlachtfront iſt 45 Kilometer, alſo 6 deutſche Meilen, lang. Der deutſche Kommentar über den 19. Juli ſagt u..: „Der 19. Juli iſt für den Feind einer der blutigſten Tage des Jahres“. Der Tagesbericht über den 20. Juli läßt ahnen, daß an dem vorigen Sametag noch viel mehr feindliches Blut fließen mußte, als am Tage vorher. Menſchen aller Zonen waren es, die gegen unſere feldgrauen Männer anſtürmten, Franzoſen, Italiener, weiße und ſchwarze Amerikaner, Se⸗ negalneger, Marokkaner, Tuneſier uſw.; auch Engländer waren dabei, die bisher an dieſer Schlacht noch nicht beteiligt waren. Und das Ergebnis immer das gleiche: umſonſt! Wohl mag wieder mancher deutſchen Mutter Sohn ſein Leben für die heilige Sache des Vaterlandes ausgehaucht haben, aber das teure deutſche Blut floß auch diesmal nicht vergeblich, der Feind brach nicht durch. Es liegt im Charakter gerade wohl dieſer Schlacht, daß ſie nicht ſtarr an feſtgefügtes ee hin und her wogt das Gefecht, Hügel und Waldſtücke wechſeln ihre Beſitzer. Als noch der Stellungstrieg tobte, mußte der Feind gegen unſere Schützengräben regelmäßig ein oft wochen⸗ lang dauerndes Trommelfeuer einleiten, um ſie„ſturmreif“ zu machen. Hier gegen unſere loſe gefügten Linien(mit wenig Deckung und ohne Unterſtände) konnte er auf ſolche Vor⸗ bereitung—— Dafür eröffnete er den Angriff mit ſtar⸗ ken Panzergeſchwadern, denen gegenüber der Infanteriſt zu⸗ nächſt machtlos ſcheint. So hat alſo der Feind ein neues An⸗ griffsverfahren angewandt und auch da und dort Ueberraſchungserfolge erzielt. Aber nur in den erſten Tagen der Gegenoffenſive. Bald ſind unſere Tapferen hinter die W9 gekommen und haben ſich dieſem neuen Syſtem an⸗ gepaßt.—9* Vor allem iſt es immer wieder der deutſche Gegenſtoß, der nach Aufgabe ſchwer zu haltender Punkte den Feind von der Flanke zu faſſen pflegt und der unſeren wunderbar ge⸗ ſchulten Truppen meiſt gelingt. Seiner Wucht kann ein Feind, der ſtutzig die erſten Kampfſtellungen überſchreitet, ſelten ſtandhalten. Es war und iſt niemals das Ziel unſerer Heeresleitung, eines vorgeſchoͤbenen Punktes willen wertvolle Menſchen zu opfern. So haben wir nach Räumung des Südufers der Marne auch das Nordufer im Winkel von Chateau⸗Thierry preisgegeben. Dadurch iſt unſere Stellungslinie verkürzt, ohne einen Vorteil zu verlieren. Für die Entente iſt es trotz dieſes Gewinnes von wenigen Kilometern immer noch„a long way to germany“(ein weiter Weg nach Deutſchland). Unſer Hindenburg hat es ſteis betont— und unſere ſtra⸗ tegiſchen Lehrmeiſter Clauſewitz und Moltke haben den Satz begründet—, daß das Ziel jeder Schlacht die Abnützung, tun⸗ + 0 die Vernichtung des Feindes iſt. Ob er ſich die Köpfe ſüdlich der Marne einrennt, oder ob er ſich nördlich des Fluſſes verblutet, das iſt für uns gleich. De eher, je gründ⸗ licher er ſeine Kraft verzehrt, deſto ſicherer iſt uns der Aus⸗ gang dieſes Ringens. In den Schlachten, die der deutſchen März⸗Offenſihe folgten, begann die Dezimierung der feindlichen Reſerven, ſie hat ſich fortgeſetz am Kemmel und in den Gegenangriffen nach*.— Mai⸗Offenſive. Es ſcheint, daß General Foch in der Hoffnung, endlich das Glück an ſich zu feſſeln, ſeine letzten Reſerven vollends verbluten läßt. Was dann? Dann bleibt ihm nur noch die Hoffnung auf Amerika. Wir aber bleiben feſt und zuverſichtlich im Vertrauen auf unſere Führer und Helden. Sie haben unſere Sache noch immer gut geführt und haben ſich ſelbſt ein Donkmal in der Seſchichte geſetzt, ewig und unvergänglich. W. Die Schlacht am 20. Juli. Berlin, 21. Juli. Wi B. Nichtamtlich.) Auf dem Schlacht⸗ ſeld zwiſchen Aisne und Marne haben die Deutſchen am 20. Juli gegen einen Feind, der unter rückſichtsloſeſtem Einſatz ſeiner franzöſiſchen, engliſchen, ialieniſchen und amerikaniſchen Truppen im Verein mit ſeinen ſchwarzen Hilfsvölkern hier die Entſcheidung ſuchte, einen neuen Sieg in der Abwehrſchlacht gewonnen. Zu den ungeheuren Opfern, die die Engländer und Franzſoen ſeit dem 21. März durch die wiederholten ſiegreichen deutſchen Durchbruchsſchlachten erlit⸗ ten, treten neue ſchwere Verluſte hinzu, ohne daß es dem Entente⸗Generaliſſimus Foch auch nur im entfernteſten gelang, ſeine weit geſteckten Ziele zu erreichen. Gegen 11 Uhr vormittags wurden ſtarke Bereitſtellungen des Gegners ſüdlich der Straße Villers—Cotterets—Soiſſon⸗ erkannt. Desgleichen wurden feindliche Tankgeſchwader im Anmarſch geſichtet. Mit voller Wirkung ſaßten unſere Bat⸗ terien ihr Feuer gegen dieſe lohnenden ZJiele zuſammen. Gegen 3 Uhr nachmittags ſteigerte ſich das Feuer zu außerordentlicher Heftigkeit. Kurz darauf ſetzte der erwartete Angriff ein. In hartem Kampf wurde der mit Einzel· lir: 10 Pio· moderner Kupfertiefdruck⸗Ausfühtung. einſchl. Zuſtellungsgebühr. Bei der poſt abgeh. M. ö. 70 deſaner Muun in leün tiefgegliederten Kräften anrennende Feind unter hohen Ber⸗ luſten teilweiſe in erfolgreichen Gegenſtößen zurückgewieſen. Erſt gegen 9,30 Uhr abends konnte er ſich nach erneutem Trommelfeuer zu nochmaligem Angriff aufraffen, fand aber nur noch Kraft zu Teilangriffen, die blutig in unſerem Feuer zerſchellten. Weiter ſüdlich begann der Gegner mit ſeinen Maſſen⸗ angriffen bereits in den frühen Morgenſtunden. Bei Be⸗ rizy brach der erſte Anſturm des Feindes in unſerem Feuer, das flankierend mit außerordentlicher Wirkung in die feind⸗ lichen Sturmkolonnen ſchlug, zuſammen. In Gegend nördlich Ville Monteire hatten die ſtarken Durchbruchsverſuche das⸗ ſelbe Schickſal. Hier wiederholte der Feind bereits um 11 Uhr und um 11,30 Uhr vormittags mit friſchen Kräften ſeinen An⸗ griff. Seine zuſammenſchmelzenden Diviſionen füllte er dau⸗ ernd durch neue Reſerven wieder auf und lief den ganzen Nachmittags über zum Sturm gegen unſere Stellungen an⸗ Beſonders blutig brach ein Maſſenſturm des Feindes um 4 Uhr nachmittags in unſerm verheerenden Feuer zuſammen. In den ſpäten Abendſtunden hoffte der Gegner immer noch auf Erfolg. Nach überaus ſtarkem Trommelfeuer rannte er aber⸗ mals an, wieder vergebens. Teilweiſe gewannen wir ſogar im Gegenſtoß Boden. Bis in die ſpäte Nacht hinein ſete der Feind an einzelnen Stellen ſeine Anſtürme fort. Trotz aller Rückſichtsloſigkeit und trotz Einſatzes ſtärkſter Kampfkräfte und Kampfmittel blieb dem Feinde der erſtrebte Erfolg verſagt. Die Größe der nutzlos gebrachten Opfer des Angreifers iſt ge⸗ waltig. Sie läßt ſich mit den Verluſten keiner Schlacht dieſes Krieges vergleichen. Die Fran⸗ zoſen haben wieder die Hauptlaſt dieſer verluſtreichen Angriffe getragen. Abgeſchlagener Angriff. Berlin, 21. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Am Abend des 20. Juli richtete der Feind gegen unſere Stellungen bei Hebu⸗ terne nach ſtarter Artillerievorbereitung einen heftigen An⸗ griff in etwa 5 Kilometer Breite. Der Vorſtoß ſcheiterte ſchon vor unſeren Linien unter ſchweren Feindverluſten. Des⸗ gleichen wurde nordöſtlich Tricot eine in dichten Wellen nach ſchlagartig einſetzendem Artilleriefeuer vorgehende Abteilung des Gegners blutig abgewieſen. der Uferwechſel an der Marne. Berlin, 20. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die in der Nacht vom 19. zum 20. Juli erfolgte Rückverlegung der Süd⸗ marnefront auf das Nordufer, bei der die Deutſchen das geſamte Kampfmaterial über den Fluß zurückführ⸗ ten, vollzog ſich völli 9 unbemerkt vom Gegner. Die ſeinerzeit erſtürmten zahlreichen feindlichen Batterien wurden dem Feinde in völliggeſprengtem Zuſtand überlaſſen. Der unbemerkte Uebergang über den breiten Strom ſtellt den Leiſtungen von Truppen und Führung ein glänzendes Zeugnis aus. Berlin, 21. Juli.(W B. Nichtamtl.) Unſere in der Nacht vom 19. zum 20. Juli erfolgte Truppenzurücknahme von dem ſüdlichen Marneufer war planmäßig und ohne jegliche Feind⸗ ſtörung unbemerkt verlaufen. Sämtliche Pontonbrücken konn⸗ ten abgebaut werden. Seit dem frühen Morgen des 20. Juli richtete ſich gegen unſere ehemaligen Stellungen auf dem ſüd⸗ lichen Uſer heftigſtes, zeitweiſe zu unerhörter Stärke geſteiger⸗ tes Feuer, das bis zur Marne zurückreichte. Die Waldſtücke ſüdlich der Marne und das Marnetal wurden vom Gegner ſtark vergaſt. Gegen 9 Uhr vormittags griff der Feind unter ſtärkſtem Feuerſchutz mit zahlreichen Tankgeſchwadern in ein⸗ Jheitlichem Angriff unſere ehemalige dortige Front an. Am Oſtrand von Oeully geriet er bei ſeinem Luftſtoß in unſer wirkſamſtes flankierendes Maſchinengewehrfeuer. Bei Patis de Troiſſy vorgehende Tankgeſchwader lagen ebenfalls unter unſerem zuſammengefaßten Vernichtungsfeuer. Dir vorgehen⸗ den feindlichen Infanteriekolonnen bluteten unter dem wir⸗ kungsvollen Angriff unſerer Schlachtflieger. Die vorausſchauende Maßnahme der Truppenzurück⸗ nahme auf das nördliche Marneufer hat uns ſo nicht nur jeden Verluſt erſpart, ſondern dem Gegner ſchwere Blutopfer auferlegt. Fochs Abſichten. Amſterdam, 21. Juli.(WT B. Nichtamtlich.) Die„Times“ warnt vor einer Uebertreibung der Folgen, die der Gegen⸗ angriff haben würde, ehe dieſe Folgen nicht vollſtändig ein⸗ getreten ſeien. Die Abſicht Fochs ſei, die Deutſchen in ihrem neuen Sektor womöglich zum Rückzug zu zwingen. Aber es ſei kein Anzeichen vorhanden, daß zu hoffen ſei, ſie zu über⸗ wältigen. Foch habe auf die noch immer ſchwierige Lage zwiſchen der Oiſe und dem Meer noch keinen kräftigen Einfluß ausüben können. Die Armee des Kronprinzen Rupprecht ſei noch vollſtändig intakt, und man habe noch lange nicht ſein letzte Wort vernommen. Dem Kronprinzen habe Foch zwar einen tödlichen Schlag verſetzt, aber man müſſe noch immer mit der Möglichkeit rechnen daß Rupprecht ſich in Bewegung ſetze, und die Engländer würden nicht gern im Norden, wo ſie noch immer kräftigen Widerſtand fänden, Gelände ver⸗ lieren. Erfundene Siege. Berlin, 20. Juli.(W B. Nichtamtl.) Nach dem Funk⸗ ſpruch aus Lyon vom 19. Juli, 5 Uhr 50 vormittags, hat der amtliche franzöſiſche Bericht von dem glänzenden Gegen⸗ angriff berichtet, den die italieniſchen Truppen weſtlich des Dorfes Pouren ausgeführt haben. In tendenziöſer Weiſe haben Pariſer Zeitungen dieſen angeblich erſolgreichen, densd 1918.— Nr. 338. lzeiger 0 0 Angeigenpreiſe: die 1ſpaltige Koloneizeile 40 55 Finanz⸗ anzeigen 50 Pfennig, Reklamen M2—. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormittags 8˙/ Uhr, Kbendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für Ru⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und 83 wird keine Her · antwortung übernommen Sezugspreie in und Umge⸗ bung monati M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertelfl. M. 942 N 97 10 691 9910 9 19 N 11 — —— — 2. Seite. Nr. 335. Mannheimer General⸗Unzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Montag, den 22. Juli 1918. kalieniſche Elitetruppen ausgeführten Angriff verherrlicht. Tatſache iſt, daß die 8. italieniſche Diviſton außer den hohen blutigen Verluſten an unverwundeten Gefangenen 7 Offi⸗ giere, 3602 Mann verloren hat und als aufgerieben gelten ann. Um dieſe Tatſache zu verſchleiern, erfindet die amtliche franzöſiſche Berichterſtattung Erfolge, die Ttalien tröſten ſellen über die Aufopferung der italieniſchen Truppen im Dienſte Frankreichs. Unſere Bombengeſchwader. Berlin, 21 Juli.(WTB. Nichtamtlich.) In der Nacht vom 18. zum 19. Juli griffen die deutſchen Bombengeſchwader militäriſche Ziele weit hinter der franzöſiſchen und engliſchen Front mit 72 840 Kilogramm Bomben an. Die Angriffe rich⸗ teten ſich gegen die ſ beetſtapelprähe, Bahnhöfe und den Bahnverkehr des Feindes. Auf dem Bahnhof von St. Pol ſtog ein Munitionszug in die Luft. Die Lager von Pope⸗ ringhe erhielten 12000 Kilogramm, Chantilly 13000 Kilogramm u. der für die Gegner wichtige Etappenort Eper⸗ nah 15 240 Kilogramm Bomben. Starte Brände und Ex⸗ ploſionen in Epernay, St. Dizier und Chalons kennzeichneten noch ſtundenlang nach dem Angriff die Wirkung der deutſchen Bomben. Auf der Strecke Chalons—Vitry⸗le⸗Francois brach⸗ zen unſere Geſchwader einen Transportzug dürch einen An⸗ geiff aus niedrigſter Höhe zum Stehen inid vernichteten ihn. Die kriegswichtigen Betriebe und Werke von Pom⸗ pey wurden durch Bombenangriff auf lange Zeit lahmgelegt. Sämtliche an den Angriffen beteiligten Flugzeuge ſind trotz ſtärkſter feindlicher Gegenwehr durch Abwehrkanonen, Ma⸗ ſchinengewehre, Scheinwerſer und Jagdflugzeuge unbeſchädigt in ihre Heimathäfen zurückgekehrt. * Stimmungsmache. Bern, 21. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der„Morning Poſt“ zufolge ſand am 14. Juli im Hydepark eine große Völtskundgebung 2 Gunſten der Wiedervereinigung Elſaß⸗Lothringens mit rankreich ſtatt. Veranſtalter waren der Vorſitzende der„Na⸗ kionai⸗Partei“, General Groft, und der Sekretär Vietor ficher der ganz im umperialiſtiſchen Fahrwaſſer ſegelnden britiſchen Arbeiterliga. Dieſe hatten fünf mit Flaggen und dem Motto „Aſaß⸗Lothringen muß Frankreich zurückgegeben werden“ ge⸗ ſchrrückte Tribünen chetgeſchlagen, auf denen auch Elſäſſer ädchen in ihrer Tracht ſtanden. Die feindlichen Heeresberichte. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 20. Juli abends. Das Ergeb⸗ nis unſerer ſiegreichen- Gegenoffenſive hat nicht auf ſich warten laſſen, Die heftig auf ihrer rechten Flanke ſüdlich der Marne an⸗ gegriffenen Deutſchen würden gezwungen, den Rückzug anzutrelen und über den Fluß zurückzugehen. Wir halten das ganze Süd⸗ ufer der Marne.“ Zwiſchen Aiſne und Marne haben die franzöſiſch⸗ amerikaniſchen Truppen, die ihre Fortſchritte fortgeſetzt haben, den Feind zuxückgeworfen, der mit Zähigkeit kämpft. Wir haben Ploiſi und Paroy⸗Tigny erreicht und ſind über St. Remy, Blanzy und Rezet⸗St. Albin hinaus vorgerückt. Weiter ſüdlich halten Unſere Truppen die allgemeine Linie Priez⸗Hochfläche nordöſtlich — Zwiſchen Marne und Reims ſind heftige Kämpfe im Gange. Angriff mit bedeutenden Kräften zuſammengeſtoßen. Trotz des er⸗ bitterten Widerſtandes des Feindes haben wir im Walde von Cor⸗ ton und im Ardretale bei St. Duyhraiſe Gelände gewonnen. Die Zahl der Gefangenen, die wir ſeit dem 18. Juli machten, über⸗ ſteigt 20 000; mehr als 400 Geſchütze ſind in unſere Hände gefallen. Engliſcher Heeresbericht vom 20. Juli abends. Unter unſerem Druck wurde der Feind zum Rückzug aus dem Roſieres⸗Wald zwi⸗ e und Busquoy veranlaßt, der nun in unſerem Be⸗ Der Feind hat durch unſere Verfolgungstruppen Verluſte eklitten. Die Geſamtzahl der non uns in Meteren gemachten Ge⸗ ſangenen heträgt 453; 10 Grabenmörſer und 50 Maſchinengewehre wurden erbeutet. Iliegeraugriff auf Oberndorf. Karlsruhe, 21. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Geſtern Vormittag wurde Oberndorſ! erneut von feindlichen Jliegern mit Bomben angegriffen. Iwei engliſche Ilugzeuge ſind durch unſere Abwehrformationen zum Abſturz gebracht worden. Durch die abgeworſenen Bom⸗ ben wurden nur einige Wohngebäude getroffen; doch iſi der Schaden uich ierheblich. Perſonen ſind dank des einſichts⸗ vollen Verhaltens der Bevöllerung nicht verletzt worden. 60 88 Der Wiener Bericht. Wien, 21. Juli.(WB. Nichtamilich.) Amtlich wird verlautbari: Auf dem Jugna-Rücken wurden ſeindliche Sturm⸗ truppen durch Jeuer, leilweiſe im Handgranatenkampf, zurück⸗ gewieſen. Bei Aſiago ſcheiterten engliſche Vorſtöße. Die Kämpfe in Albanien dehnen ſich allmählich auf dem ganzen Abſchniti zwiſchen dem oberen Devoll⸗Tale und Der Chef des Generalſtabs. deim Meere aus. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 20. Juli.(WB. Richtamilich.) Amtlicher Heeresbericht. Paläſtinaſront: Bei reger Fliegertätigkeit zeilweiſe beiderſeitiges Artilleriefeuer auf Stellungen und Hintergelände. Auf dem Oſt⸗Zordanufer verkrieben wir eine feindliche Kaval⸗ lerie-Aufklärungsableilung. Bei Katrane wurden die Rebellen von uns angegriſfen und unter ſchweren Verluſten in voller Auflöſung geworden. Hierbei fielen Waffen, Munition, Tiere und Lebensmitlel in unſere Hand. Auf den übrigen Fronten nichis Neues. 3 Der Jar und ſein Eude. Der Zar iſt tot— aber niemand iſt, der in den ruſſiſchen Weiten das Echo gibt: es lebe der neue Zar! Nikolaus 1 iſt an die Wand geſtellt und erſchoſſen worden als das Opfer ſeiner eigenen Politik ſeiner perſönlichen Fehler, als Opfer aber auch des ganzen altruſſiſchen Syſtems, deſſen Träger der Zarismus war. Als er am 1. Oktober 1894 den Thron der Romanows beſtieg und ſich einige Monate ſpäter mit der Prinzeſſin cus dem heſſiſchen Hauſe vermählte, da ſchien eine neue Zeix fur das abſolutiſtiſche Rußland anzubrechen Es war eine Ent⸗ täuſchung: nach kurzem Schwanken ſtellte ſich der junge Jar auf den Standpunkt der„alten“ Staatsmänner. nor allem Pobſedonoszews. An Warnungen fehlte es nicht, ſie klangen in iaube Ohren. „Nikolaus war im Grunde nicht deutſchfeindlich, dennach —2 ſeſt an dem franzöſiſchen Bündnis, das 1896 in Cha⸗ und Cherbourg neu bekräftigt wurde. Eine alte Ani⸗ Die franzöſiſch⸗britiſchen Truppen ſind in wuchtigem ſammlun Bild der Tatigkeit des nun in die moſitat gegen den Deutſchen Kaiſer ſoll ihn darin noch beſtärkt haben. 1904 fand der Ausdehnungsdrang des ruſſiſchen Reiches nach dem fernen Oſten ſein Ende in dem unglücklichen japaniſchen Kriege. 1905 folgte die ruſſiſche Revolution. Damals vielt Niko⸗ laus Ausſchau nach den deutſchen Torpedgbooten, die ihn von der Newa aus in Sicherheit bringen könnten. Und er war ſchließlich froh, durch das Verfaſſungsverſprechen vom Oktober 1905 Thron und Land zu retten. Aber als die revolutionäre Welle langſam verebbie, da zeigte ſich die Falſchheit und Hinterhältigkeit dieſes Charakters. Strafkorps zogen durchs Land, es floß das Blut von Tauſen⸗ den. Es iſt glaubwürdig verſichert worden, daß an ſolchem Tun das„Väterchen“ ein reges Intereſſe nahm.„Hängen, hängen“, das war ſeine Entſcheidung in allen Zweifelsfällen. So erwarb er ſich den Beinamen des„blutigen Zaren“. Die Bolksvertretung(Duma) wurde einmal nach dem andern auf⸗ gelöſt und durch neue Wahlordnungen endlich zu einem konſer⸗ vativ⸗altruſſiſchen Kongreß gemacht. Aus dem anfangs nicht ungebildeten und nicht unmodern gerichteten Manne ward nun nach und nach ein Myſtiker, auf den Kreaturen wie jener Mönch Raſputin großen Einfluß ge⸗ wannen. Er ſchwärmte für altruſſiſche Lieder und Religions⸗ gebräuche, für die alte— ach wie grauſame!— Geſchichte ſeines Landes. Aus alledem glaubte er die„Stimme der ruſſi⸗ ſchen Erde“ zu hören. Die Balten und andere„Randvölker“ erlebten ſchlimme Tage. Die Rolle dieſes Zaren bei Kriegsausbruch erman⸗ gelt noch der Höhchichelkchen Klarheit. Aber wir erinnern uns der perſönlichen Wargungen und Beſchwörungen unſeres Kai⸗ ſers, wir wiſſen, daßPauch die Zarin im friedlichen Sinne zu wirken ſuchte. Umſonſt: die Panflawiſten, dann die wind⸗ ler Suchomlinow und Januſchkewitſch, gewiſſe Großfürſten und die Kaiſerin⸗Mutter(geborene Prinzeſſin Dagmar von Däne⸗ mark) wurden Herr über die Schwäche des Kronenträgers. Mit dieſer„Schwäche“ ſucht man ihn heute reinzuwaſchen. Aber auch ſie muß ſchon ein Verbrechen ſein für einen Kaiſer, beſonders wenn ſich einem ſolchen Charakter Feigheit und Graufamkeit zugeſellen. So iſt der Rame des letzten Zaren untrennbar verknüpft als eines Urhebers dieſes entfetzlichen Bluthades, das nun 4 Jahre die Welt erſchüttert Im Kriege ſelbſt ſuchte Nikolaus, wenigſtens am An⸗ fange, die Würde zu wahren. Er war meiſt im Hauptquartier, war einige Zeit lang der Form nach„Oberbefehlshaber“, er⸗ munterte ſeine Soldaten, beſuchte die„eroberten“ Gebiete. Dann zog er ſich langſam zurück, Differenzen mit ſeinem Oheim, dem nervenſtarken, gewalttätigen Nikolat Nikolaje⸗ witſch, blieben nicht aus. Gelegentlich mag ihm auch die Ein⸗ ſicht gekommen ſein, einen Sonderfrieden mit Deutſchland zu ſchließen. Dazu fehlte es ihm aber an Mut. Die Macht ſeiner panſlawiſtiſchen Umgebung war auch jetzt ſtärken. Unter Hindenburgs Schlägen zitterten Thron und Reich. Die Revolution im März 19417 konnte der Zar nicht ver⸗ hindern. Mit gelaſſener Ruhe unterſchrieb er ſeine Abdankung, die ihm der Duma⸗Abgeordnete Schulgin im Eiſenbahnzuge vorlegte. Ein ſchwacher Verſuch, die Krone wenigſtens für den jungen(kranken) Zarewitſch zu retten, ſchlug fehl. Ruß⸗ land wurde Republik, zunächſt unter kadettiſcher Führung, dann unter der Leitung Kerenſkis. Der Zar war politiſch ein toter Mann, perſönlich eine Ruine Die Sowjets(Arbeiter⸗ und Soldatenräte) kamen ur Macht. Das Weltreich zerfiel. Nikolaus war Gefangener, erſt in Zarskoje⸗Sſelo, dann in Tobolſk. Die Volkskommiſſare ließen dem„Bürger Romanow“ Leib und Leben. Aber da kam der romantiſche Tſchechenzug nach Sibirien. Man führte den Gefangenen nach Jekaterinburg. Nun ganz in der Hand ört⸗ licher Revolutionäre, ſtändig der Möglichkeit ausgeſetzt, den Gegenrevolutionären in die Hand zu fallen, wurde ſein Daſein ſtändig ungewiſſer. Wiederholt hieß es, er ſei„totgeſchlagen“ worden. Jetzt liegt die beſtätigte Nachricht vor, daß er am 16. Juli erſchoſſen worden iſt. Ein Urteil der„Uralſowiets“ ſei an ihm vollſtreckt worden. Die Tragödie iſt zu Ende. Ein Reich iſt zerſtört, ein Herr⸗ ſcherhaus von märchenhaftem Glanz hat ausgeſpielt. Das Spiel eines Schwächlings mit Krone und Schwert hat hlutig geendet... Das alte Rußland iſt nicht mehr, eiwas Neues iſt im Halbdunkel des Bürgerkrieges noch 1 5 erkennbar. Ein Urheber der Weltkataſtrophe iſt ſchmöhlich geſtorben. Aber der Krieg geht weiter, der Fluch ſeines Namens wird. Rücktxiii des Kobinells v. Seidler. Wien, 20. Juli.(WB. Nichtamtl.) Die„Wiener All⸗ gemeine Jeitung“ meldet: Wie in gut informierten parlamen⸗ tariſchen Kreiſen verlautet, hat der neue Miniſterrat beſchloſſen, dem Kaiſer ſeine Geſamtdemiſſion zu unterbreiten. 5 55 * Herr von Seidler hat vor Tagen ſein Bekenntnis um Deutſchtum ausgeſprochen. Aus ſeinem Munde ſielen Worte, die bisher für einen öſterreichiſchen Miniſterpräſidenten als unerhört gegolten hätten:„In Oeſterreich läßt ſich nicht gegen die Deutſchen, ebenſowenig ohne die Deutſchen regieren!... Rückgrat dieſes vielgeſtaltigen Staates iſt nun einmal das deutſche Volk und wird es immer bleiben!“ Und Graf Czernin hat dieſe klare Formel noch unter⸗ ſtrichen. Aber mit*— Programm hat ſich Dr. von Seidler die nur noch ſtärkere Feindſchaft der Slawen zugezogen. Die Deutſchen bilden nun einmal im öſterreichiſchen Parlament( ſchwächt durch die Sozialdemokratie) keine Mehrheit. Früher pflegten die Polen zu ihnen zu treten und ſo der Regierung die„Staatsnotwendigkeiten“ durchzubringen. Run wollen aber die Polen das Kabinett Seidler nicht unterſtützen, die Ab⸗ ſicht, Galizien zu teilen und die Cholmer Frage haben ſie er⸗ bittert. Einem anderen Miniſterpräſidenten würden ſie wohl beiſtehen, Seidler nicht. So war ſein Rücktrittsgeſuch unaus⸗ bleiblich. Seidler wird dieſe Entwicklung vorausgeſehen haben, 4 4 e et mit ſeinem Betenntnis zum Deutſchtum hat er ſich einen guten Abgang geſichert. Manche Fehler und Verſäumniſſe ſeiner früheren Politte ſollen deſſenkwillen vergeſſen ſein. Deulſches Reich. Giesberis in Ludwigshaſen. O Ludwigshaſen a. Rh., 21. Juli. Ueber die politiſche Lage im Reiche ſprach in einer von der hieſi 4 i auj abend einberufenen 11126 104 Ver⸗ Réichstagsabgeordneter Gleszgerts. ührungen er in kurzen Umrtſſen ein erien gegangenen Reichstag⸗ dem es dank des Zuſammenhaltens der Reſe 2 derum Mene ſei, verſchiedenee Geſetzesvorlagen, wie die Steuer⸗ vorlage, Verbeſſerung des Reichstagswahlrechts in den Großſtédten, Bewilligung des neuen Kriegskredits uſw. unter Dach und Fach zu In etwa 15 en Aus bringen. Pem Reichstage könne infolgedeſſen nur eine gu te Zen⸗ ſur ausgeſtellt werden. Es ſei 10 0 ein 45 4 unſere inere und chstagsmehrheit wie⸗. längere Zeit habe in die Ferien ſchicken können. Auf den Rück⸗ tritt Kühlmanns zurückkommend, glaubt Redner in der Er⸗ klärung des Staateſekretärs, daß Rußland die Hauptſchuld am Kriege trage, den Stein des Anſtoßes gefunden zu haben, der im weiteren Verfolg die Kühlmannſche Politik erſchütterte. Rußland ätte uns niemals den Krieg erklärt, wenn ihm nicht England im Rücken geſtanden hätte.(Lebhafter Beifall.) Die deutſche Poli⸗ tik müſſe entſchieden darnach ſtreben, mit der Zeit aus der Sſo⸗ lierung herauszukommen. Es ſei ein unmöglicher Zu⸗ ſtand für Deutſchland, dauernd gegen einen Wall von Feinden in der Welt dazuſtehen. Infolgedeſſen müßte die deutſche Politik ihr Augenmerk darauf legen, wie ſie aus dieſer Lage herauskomme. Der Abgang Kühlmanns habe auch am Anfang die Befürchtung aufkommen kaſſen, als ob die Reichstagsmehrheit auseinanderbr wollte. Dies ſei aber verhindert worden dank der ie 6 Reichskanzlers Grafen Hertling, der ſich noch immer auf die Politik der Reichstagsmehrheit ſeſtgelegt habe. Der Abgeordnete hat über⸗ haupt den Eindruck, daß der Kampf gegen die Friedensreſolution des Reichstages ſich erheblich abgeſchwächt habe. Die Friedensreſo⸗ lution ſei kein Zeichen der Schwäche, ſondern ein Zeichen des rich⸗ tigen Augenmaßes für das erreichbar Mögliche geweſen. Die Aus⸗ führungen des Abgeordneten, der übrigens in noch mehreren Städten der Pfalz dieſe Woche ſprechen wird, wurden mit lautem Beifall aufgenommen. Eine Debatte ſchloß ſich nicht an. Der Reichsfinanzhof 3 wird, wie die„Straßb. Poſt“ erfährt, ſeinen Sitz in München erhalten. Nach dem Reichsgericht wird der Reichsfinanzhof die erſte große Reichszentralbehörde ſein, die außerhalb Berline ihren Sitz aufſchlägt. Das Befinden des Reichskanzlers. Berlin, 21. Juli.(WaB. Nichtamtlich.) Wie wir er⸗ fahren, hat ſich der im Großen Hauptquartier weilende Reichs⸗ kanzler Graf von Hertling nach der Rückkehr von einer mehr⸗ tägigen Dienſtreiſe wegen einer Erkältung in ärztliche Be⸗ handlung begeben. Er befindet ſich bereits auf dem Wege der Beſſerung. Aus der Partei⸗ Das Protokoll des 5. Vertretertages der Na⸗ tionalliberalen Partei Preußens(28. April 1918 in Berlin) iſt ſoeben erſchienen und zum Preiſe von 2„ durch die Partei⸗ buchhandlung Berlin⸗Zehlendorf⸗Weſt zu beziehen. Es enthält die ſtenographiſche Aufnahme der Reden über die preußiſche Wahlrechtsfrage, über die ſich jener Parteitag ſchlüſſeg wurde. Kühlmann als Reichskagskandidat? Wie man der„Südd. Ztg.“ aus Verliner politiſchen Kreiſen, die der Reichstagsmehrheit meldet, iſt man dort zunächſt überzeugt, daß Kühlmanns politiſche Tätigkeit nicht in jeder Hin⸗ ſicht beendet iſt. Kühlmann ſoll ſich vielmehr mit dem Gedanken tragen, demnächſt wiedernach Berlin zurückzukehren und ſich einer Partei anzuſchließen, durch die er dann ein Reichstagsmandat er⸗ hält. Es kann ſich hier nur um die Fortſchrittlichen handeln, die ja * Mandat für den erſten Berliner Wahlkreis noch nicht vergeben en. Alldeutſche, Allfranzoſen und Allbriten. Der bekannte ſchwediſche Gelehrte Rudolf Kiellen verteidigt in „Nua Dagligt Allehanda“ das Alldeutſchtum, das er als den rein na⸗ türlichen Ausfluß eines geſunden Nativnalgefühls bezeichnet. ſchreibt darber u. a. ſolgendes: Weshalb hört man nichts von den entſprechenden Richtungen in Frankreich und England? Weil dort die betreffenden Richtungen am Nuder ſtehen und die amtliche Regierungspolitik; beſtimmen. Clemenccau und Lloyd George ſind nichts anderes als das, was in Deutſchland Graf Reventlov barſtellt, und zwar in Diktator⸗ ſtellung, während amtliche deutſche Staatsmänner wie Bethmann oder Hertling einem Caillaux im Gefängnis und einem Nansdowne ohne Einfluß entſprechen. Reichs⸗Eiſenbahnfragen. In der Sitzung der württembergiſchen Erſten Kammer vom 11. Juli gab Miniſterpräſident Freiherr von Weizſäcker intereſſante Aufſchlüſſe über die vor kurzem in Wiesbaden gehaltene Konferenz der deutſchen Eiſenbahnminiſter. Die Konferenz habe einen großen Zukunftsplan umfaßt. Die Verhandlungen ſeien herausgewach⸗ ſen aus den Bedürfniſſen, die der kommende Abſchnitt des Krieges und wohl auch die Uebergangszeit uns auferlegen wer⸗ den. Es habe ſich gehandelt um einheitlich geartete Einrichtungenund Maßnahmen nicht bloß aut dem Gebiet des Betriebes, ſondern auch auf dem Gebiete des Baues, des Verkehrs und der Verwaltung. Es ſoll damit Artitel 42 der Reichsverfaſſung in vollem Maßſe erfüllt werden. Sofor⸗ tige Maßnahmen ſeien geboten geweſen zur Regelung der gegenſeitigen Betriebshilfe in Zeiten größerer Betriebs⸗ ſchwierigkeiten. Die Verhandlungen würden noch in dieſem Monat von höheren Beamten der deutſchen Eiſenbahnverwal⸗ tungen fortgeführt werden. Württemberg habe von ſeher dieſe Richtung verſolgt, die in Wiesbaden als eine gemeinſame Sache aller dentſchen Eiſenbahnverwaltungen erachtet worden ſei. Die Durchſetzungnationaler Intereſſenkomme iedem Einzelſtgate zugute. Es ſei nicht erfreulich. wenn man ſich eiferſüchtig die Wege des Verkehrs abſchneide. In dieſem Zuſammenhang hob der Miniſterpräſident mit Nach⸗ druck hervor, daß Württemberg auf dem Gebiete der inneren deutſchen Verwaltungsangelegenheiten Einigkeit ſuche und ſie auch exreichen werde. Es ſei aber zu wünſchen daß auch ſonſt in öffenilichen Fragen der Gedanke an Sondervorteile rücktrete, denn er könne nicht ohne Gegenwirkung bleiben, zu auch für Württemberg nicht. die Bolksernährung. Guie Ernteausſichlen in Weſideulſchland. Köln, 21. Juli. Nachdem eine längere äußerſt be⸗ fruchtend eingewirkt hat, läßt ſich nunmehr nach** 5— wirte erkenſten, daß die Ernte in Weſideutſchland durchweg —— ausfällt, mit Ausnahme der Frühkartoffeln und einzelner bſtſorten. Der Stand der Halmfrucht iſt durchaus gut. en. „ Korn haben kräftige Aehren entwickelt; namentlich liefert Roggen reichen Ertrag. Ueber das ſchwere Gewicht der Garben iſt man allgemein überraſcht. Das neue Mehl dürfte bald zum Ver⸗ bereit ſtehen, dank dem energiſchen Eingreifen der Kreis⸗ und Kommunalbehörden. Auch der Stand der Spätkartoffelernte iſt günſtig. Desgleichen gedeiht das Gemüſe überall in reicher Fülle. Das Verſahren gegen Neukölln eingeſiellt. Wie Berliner Blötter erfahren, hat der Erſte Staatsanwalt beim Landgericht Berlin II das Noen einzelne Mitglieder der Neuköllner Stadtwerwaltung eingeleitete Verfahren wegen Höchſtpreisüber⸗ En eingeſtelll. Das Verfahren war, wie erinnerlich, im nſchluß an die in der bekannten Neuköllner Ernährungedenkſchrift angeführten Fälle, in benen Neukölln zur Abwehr eines Natſtandes die Höchſtpreiſe überſchreiten mußte, eingeleitet worden. Die Mit⸗ teilung von der Einſtellung des Verfahrens iſt 7˙* +— von Gründen erfalgt. Man geht aber wohl nicht fehl in der Annahme, daß die neue Bunbesratev en Preistreiberei vom 8. Mai d. J. hierbei von Einfluß geweſen iſt, ſich der Käufer unter N ungen Ueberſchreitung der 9 eiſe nicht ſtrafbar ma den auf Grund der Neuköliner Denk⸗ chri—— ten Verfahren bleibt alſo nur noch das Ber⸗ fahren wegen Bermahlung von Saatgut durch die Neuköllner Stadt⸗ verwaltung übrig, in dem der Erſte Staatsanwalt. wie mitgeteilt, bie gegen zwei Stadträte, mehrere ſtädtiſchs Zeamte und e Wr egen Käner Lelebging anf bäte Aeg. wegen ſeiner eidigung e dein ⸗ Montag, den 22. Juli 1918. Mannheimer General-Aneier..(Miag- Musgabe.) Aus Stadt und Land. Das Ende der Stoffnot in Sicht? Die Fachzeitſchrift„Der Konfektionär“ veröffentlicht folgende überraſchende Darlegungen: Gegenwärtig iſt es keine unbegründete Hoffnung mehr und noch viel weniger eine bloße Vermutung, daß in kurzer Friſt mit einer durchgreifenden Verbeſſerung in der Ver⸗ ſorgung mit Stoffen gerechnet werden kann. Bereits in Nr. 29 des„Konfektionär“ vom 11. April 1918 haben wir unſeren Leſern über eine epochemachende Erfindung in der Textilinduſtrie berichten können, die ſich an das Kunſtſeide⸗ verfahren anlehnt. Es war möglich geworden, eine kurze Faſer herzuſtellen, die beliebig verarbeitet werden kann. Unter dem Namen „Zelluloſegarn“ iſt ſie in unterrichteten Kreiſen bekannt geworden. 7 wird dieſes Produkt heute allgemein Garn aus Sta⸗ pelfaſer genannt. Nach dieſem Verfahren iſt es möglich, Kleider⸗ offe jedweder Art, ſowohl für Männer⸗ wie für Frauenkleidung nd vor allem Wirkſtoffe in höchſter Vollkommenheit herzuſtellen. amals hatten wir allerdings mitteilen müſſen, daß vorerſt keine Möglichkeit beſteht, die neue Erfindung für die Verſorgung der hei⸗ miſchen Bevölkerung nutzbar zu machen, weil die geſamte Pro⸗ duktion für Heereszwecke vorbehalten bleiben muß. Dies hat ſich nun erfreulicherweiſe in letzter Zeit geändert. Von vornherein ſind Beſtrebungen im Gange geweſen, die Fabrikation auf möglichſt breite Baſis zu ſtellen und nicht diejenigen Unternehmungen allein, welche das Patent erworben hatten, mit der Anfertigung zu betrauen. Aus volkswirtſchaftlichem Intereſſe ſollte jedem, der hierzu bereit und imſtande war, die Anfertigung der Stapelfaſer geſtattet ſein. Andere Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt, betrafen die Bereitſtellung von gewiſſen Chemi⸗ kalien in genügender Menge, die zur Herſtellung der Stapelfaſer notwendig ſind. Dieſe chemiſchen Produkte werden ebenfalls für die Zwecke der Kriegführung in großem Umfange benötigt. Auch dieſes Hindernis kann als überwunden gelten. Die Kriegs⸗Rohſtoff⸗ Abteilung hat ſich der Angelegenheit in durchgreifender Weiſe ange⸗ nommen und nun ſoll mit der Herſtellung in großem Maßſtab be⸗ gonnen werden. So ſteht in kurzer Freſt eine durchgreifende Ver⸗ beſſerung in der Verſorgung mit Stoffen zu erwarten. Es bedarf keiner näheren Ausführungen darüber, von welcher Wichtigkeit für das geſamte deutſche Wir chaftsleben dieſe Tatſachen ſind. Gerüchte hierüber ſind ſchon ſeit einiger Zeit im Umlauf und haben an den deutſchen Börſenplätzen zu einer Hauſſee für die Aktien von Textil⸗ unternehmungen geführt, wie ſie ſeit langem nicht zu verzeichnen geweſen iſt. * Eine Maſſenauszeichnung verdienter Perſönlichkeiten iſt, wie wir bereits mitteilten, anläßlich des Geburtstages des Großherzogs erfolgt. Die 21 Druckſeiten umfaſſende Liſte liegt nunmehr der letzten Nummer der„Karlsruher Ztg.“ bei. Wir werden einen Auszug, der die ausgezeichneten Mannheimer Perſönlichkeiten um⸗ faßt, im Abendblatt zum Abdruck bringen. Ernannt wurde nach erſolgtem Einverſtändnis mit dem Erz⸗ biſchöflichen Ordinariat Finanzamtmann Dr. Franz Fetzer im Sekretariat des Finanzminiſteriums unter Belaſſung ſeines bis⸗ herigen Titels Finanzamtmann zum Sekretär beim Katholiſchen Oberſtiftungsrat, ferner die nachgenannten Lehramtspraktikanten zu Profeſſoren an den beigeſetzten Höheren Lehranſtalten: Ludwig Schmitt von Herbolgheim am Realprogymnaſium mit Realſchule in Waldshut, Friedrich Stembel von Mannbeim am Realgym⸗ naſium in Mannheim, Dr. Joſeph Aſal von Todtnau und Ernſt Ganter von Breiſach an der Leſſingſchule in Mannheim, Dr. Eugen Müller von Zell i. W. an der Oberrealſchuie in Pforz⸗ beim, Bernhard Ries von Freiburg an der Sberrealſchule in Mannheim, Karl Roßbach von Heidelberg und Oskar Rodrow von Heidelberg an der Goetheſchule in Karlsruhe und Val. Ullrich Lon Klepsau an der Realſchule in Wiesloch. *Verſetzt wurden Finanzſekretär Adolf Burkard in Mann⸗ beim nach Bretten und Obereiſenbahnſekretär Karl Knäble in Radolfzell nach Karlsruhe, ferner in gleicher Eigenſchaft die Pro⸗ feſſoren Otto Arnold vom Realprogymnaſium mit Realſchule in Waldshut an die Oberrealſchule in Pforzheim, Adolf Säger von der Höheren Mädchenſchule mit Seminarkurſen in Konſtanz an die Realſchule in Karlsruhe und Hans Stiewing von der Realſchule in Wiesloch an die Humboldtſchule in Karlsruhe. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Oberbauſekretär Albert Kratttinger in Karlsruhe auf ſein Anſuchen wegen vorgerück⸗ ten Alters. * Liebesgaben an Obſt für die badiſchen Lazarette ſind er⸗ wünſcht. Die dafür erforderlichen Verſandpapiere werden ſeitens der Geſchäftsſtelle der Badiſchen Obſtverſorgung in Karlscuhe (Stephanienſtr. 45) bereitwillig erteilt. * Der neu errichteten„Badiſchen Landeskohlenſtelle“ wurden durch Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 19. Juli 1918 die Aufgaben und Befugniſſe übertragen, welche bisher der dem Landespreisamt angegliederten Abteilung für Kohlenverſorgung gu⸗ geſtanden. damit die Verbindung mit dem Reichskommiſſar für die Kohlen⸗ verteilung in Mannheim, dem bei dieſem beſtellten Vertreter der Großh. Regierung und dem hauptſächlich in Mannheim vorhandenen Großhandel möglichſt erleichtert wird. Jur Allkleiderſammlung. Die„Mitteilungen der Reichs⸗ bekleidungsſtelle“ ſchreiben: Wenn die bislang der Reichebekleidungs⸗ Fur Wiedereröffnung der Univerſität Dorpat. Für die Wiedereröffnung der deutſchen Univerſität Dorpat im bevorſtehenden Winterſemeſter iſt nunmehr die grundſätzliche Zuſtim⸗ mung der Oberſten Heeresleitung eingetroffen. Die Immatrikula⸗ tionen ſollen am 2. September, die Vorleſungen am 16. Sep⸗ tember d. J. beginnen. Es iſt beabſichtigt, den Lehrbetrieb an ſämt⸗ Hiſor 5 Fakultäten, der theologiſchen, juriſtiſchen, mediziniſchen, hiſtoriſch⸗philologiſchen und aufzunehmen, ſo daß die Univerſität wieder in vollem Umfange in die Erſcheinung trilt. Selbſtverſtändlich kann hierbei, ſolange die ſtaatsrechtlichen Berhältniſſe der Oſtſeeprovinzen noch nicht endgültig geregelt ſind nud die geſamte Landesverwaltung in den Händen der Militärbehör⸗ den liegt, die Geſtaltung der Landesuniverſität, insbeſondere die Beſetzung der Lehrſtühle, nur proviſoriſch erfolgen. Im Einvernehmen mit dem preußiſchen Kultusminiſterium ſtellt das zuſtändige Armee⸗ oberkommando den Lehrplan auf und erteilt, einſtweilen auf die Dauer eines Semeſters, Lehraufträge, die gegebenenfalls verlängert werden müſſen. Zur Uebernahme von Lehraufträgen haben ſich 21 Dorpater Dozenten bereit erklärt, während noch 32 Lehrſtellen aus den Reihen der reichsdeutſchen Univerſitätslehrer beſetzt werden müſſen. Es, iſt auf ein außerordentliches Entgegenkommen der preußiſchen Unterrichtsverwaltung zurückzuführen, wenn ſchon jetzt die Hoffnung beſteht, daß ausgeſucht tüchtige und erfahrene Dozenten aus Deutſchland für die Annahme der vorübergehenden Lehraufträge gewonnen werden. „Für den Schluß des Semeſters iſt mit Rückſicht auf die akte Dorpater Einteilung des akademtſchen Jahres der 21. Dezemder in Ausſicht genommen. Da in Preußen das Winterſemeſter am 1. Febr. 1919 ſchließt, kann ſomit in Dorpat der Beginn der Vorleſungen des Sommerſemeſters auf den 15. Februar, der Schluß auf den 15. Juni gelegt werden, ſodaß die dem Landesklima entſprechenden langen Sommerferien erreicht werden. Was die—— zum Univerſitätsſtudium anlangt, ſo wird im Rahmen der bewährten akademiſchen Grundſätze den hieſigen Be⸗ dürfniſſen nach Möglichkeit Rechnung getragen werden. Es unter⸗ liegt wohl keinem Zweifel, daß der ſpätere Staat die Studienſemeſter, die auf Grund der einſtweilen zu erkaſſenden Beſtimmungen abgelegt ſind, als vollgüktig anerkennen wird, wie auch die Anrechnung der Dorpater Semeſter in Deutſchland mit Sicherheit zu erwarten iſt. Für die Zulaſſung von Hörern ohne Anrecht auf ſpätere Prüfungen oder Zeugniſſe beabſichtigt man die Grenzen ſo zu ziehen, daß möglichſt weiten Kreiſen der Gebildeten, insbeſondere auch den Frauen, die Vorteile einer wiſſenſchaftlichen Bildungsanſtalt zu⸗ Vaten Aänen. f Die Landeskohlenſtelle hat ihren Sitz in Mannheim, vierjähriges Univerſi ſtelle angemeldeten der Sammlung getragener Männer⸗ Oberkleidung für die Arbeiter kriegswichtiger Betriebe, der Land⸗ wirtſchaft, des Bergbaues, der Verkehrsbetriebe, zum Teil unbefrie⸗ digend ſind, ſo iſt das vielfach auf eine mißverſtändliche Auffaſſung der Kommunalverbände über die Art der Sammlung zurückzuführen. Viele Kommunalverbände haben geglaubt, nur ſolche Sachen als für die gegenwärtige Sammlung gegeben bezeichnen zu ſollen, die gegen eine Empfangs⸗ beſcheinigung abgegeben wurden. Das iſt unzutreffend: ſämtliche während der Dauer der gegenwärtigen Sammlung ab⸗ gelieferten Kleidungsſtücke ſind ohne Rückſicht darauf, ob eine Empfangs⸗ oder eine Abgabebeſcheinigung erteilt worden iſt, als — die Sammlung abgegeben anzuſehen. Soweit nach Vorſtehen⸗ em ſomit unvollſtändige Meldungen abgegeben ſein ſollten, ſind ſie unverzüglich zu berichtigen und erneut einzureichen. Die Frage einer Wohnungs⸗ oder Raumſteuer. Bürgermeiſter Süddeckens(Erfurt) hielt auf dem Städtetag der Provinz Sachſen einen Vortrag über die Bekämpfuag der Wohnungsnot, wobei er auf die Frage zu ſprechen kam, ob nicht zur Entlaſtung der Gemein⸗ den für ihre Aufwendungen diejenigen Wohnungsinhaber, die eine das Maß des Notwendigen überſteigende Anzahl von Räumen haben, zur Bekämpfung der Wohnungsnot wirkſamer herangezogen werden könnten als durch einen in der Durchführung ſehr ſchwierigen Zwang zur Abgabe von Räumen an Wohnungsbedürftige. Er teilte dabei eine Anregung mit, die Stadtbaumeiſter Glaſer in Kleve in der„Zeitſchriſt für Kommunalwirtſchaft“ gegeben hat. Dieſer 9395 eine Wohnungs⸗ oder Raumſteuer vor. Eine gewiſſe Anzahl von Räumen ſoll je nach der Perſonenzahl der Wohnungs⸗ inhaber ſteuerfrei ſein. Für jeden Mehrrraum ſoll eine ſteigende Steuer von Staat und Gemeinde erhoben werden. Freiwillige Untervermietung ſoll Steuerfreiheit zur Folge haben. Der Ertrag der Steuer ſoll zur Linderung der Wohnungsnot verwendet werden. 3 Verein für Naturkunde. Heute Montag abend 749 Uhr findet in der Kunſthalle der erſte der beiden angekündigten Lichtbilder⸗ vorträge des Herrn Prof. Dr. Klein, Karlsruhe, über„Die Pilzſchätze unſerer Heimait und ihre Verwendung in der Kriegsküche“ ſtatt. Jedermann hat freien Zutritt. 5 Die diesjährige Pilzausſtellung ſollte in den letzten Tagen des Juli ſtattfinden, um für die kommenden Ferienwanderungen und den Ferienaufenthalt zum Sammeln von Pilzen anzuregen. Normalerweiſe hätte der Juli ausreichendes Mäterial zu einer Pilzausſtellung geliefert, wenn auch nicht in dem Maße, wie auf der Herbſtausſtellung. 1916, wo über 100 Pilzarten aus unſeren Wäldern geholt werden konnten. Infolge der anhaltend trockenen Witterung konnte jedoch Herr Haupllehrer Hauck zu dem von Eber⸗ bach gebrachten Material nur ſo ſpärliche Ergänzung in unſerer Umgebung finden, daß die Ausſtellung auf günſtigere Zeit ver⸗ ſchoben werden muß. Dagegen werden die beiden Pilzvorträge des Herrn Prof. Dr. Klein⸗Karlsruhe am heutigen Montag und morgigen Dienstag in der Kunſthalle abgehalten werden. Aus Luòdwigshafen. Oſdie kärzlich gegründeie Aleider⸗Verſorgungs⸗Genoſſenſchaft der Pfalz hielt ihre erſte Generalverſammlung ab, die von nahezu 200 Genoſſen beſucht wurde. Die Ausſprache ergab einmütige Billigung der von den Ludwigshafener Herren getroffenen Maß⸗ nahmen Als Vorſtandsmitglieder wurden die Herren Ludwig Roth⸗ ſchild, Arnold Graff und Julius Ziegler beſtätigt. In den Aufſichtsrat wurden folgende Herren gewählt: Math. Bauer, Emil Dißmann, Bernhard Auerbacher, Ludwigshafen, Heinrich Hammel, Simon Becker 1, David Vendig, Kaiſerslautern, Valentin Detig, Karl Plothe, Neuſtadt a.., Joſef Dreyfuß, Julius Goldſchmidt, Speyer, Adam Meyer, Landſtuhl, Moſes Mayer, Jakob Weil, Frankenthal, Wendel Blattmann, Fritz Weitlauff, Landau, Ernſt Cahn, Germers⸗ heim, Julius Nachmann, Edenkoben, Friedrich Stus, Karl Ruf, Zweibrücken. Die Verſammlung nahm eine von der Handelskammer München vorgeſchlagene Entſchließung an, derzufolge die Reichsbekleidungsſtelle gebein wird, der Genoſſenſchaft den Vertrieb ſämtlicher Alt⸗ und Erſatzkleider zu übertragen. ./ Die Wohnungsnot in der Pfalz lenkt die Aufmerkſamkeit auf die Tätigkeit verſchiedener pfälziſcher Genoſſenſchaften im ab⸗ gelaufenen So ſchloß die Baugenoſſenſchaft mittlerer Verkehrsbeamten in Ludwigshafen mit 20 333 Mk. in Einnahmen und Ausgaben ab, darunter in Aktiva 16 600 Mk. Effekten und in Paſſiva 18 800 Mk. Geſchäftsguthaben; am Ende des Jahres gehörten 115 Genoſſenſchaften mit 23000 Mk. Haftſumme der Vereinigung an. Die Baugenoſſenſchaft des bayer. Verkehrsperſonals in Ludwigshafen hatte 334800 Mk. Aktiva, davon 298 419 Mk. Immobilien, 30 170 Mark Effekten, in der gleich hohen Paſſiva 284 000 Mk. Hypotheken, 25 170 Mk. Geſchäftsguthaben; die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließt mit 19720 M. ab, 251 Genoſſen hatten 25 200 Mk. Anteile. Die Gemeinn ützige Baugeſellſchaft Neuſtadt konnte 118078 Mk. Aktiva und Paſſiva buchen; in den Vermögensſrücken 89 250 Mk. für Häuſer, 20 900 Mk. für Wertpapiere, in⸗den Ver⸗ pflichtungen 80 417 Mk. Hypothekſchulden, 17 900. Mk. Rücklagen, 13 230 Mk. Guthaben; 60 Nitglieder ſind vorhanden. Die Bau⸗ genoſſenſchaft des bayer. Verkehrsperſonals in Neuftadt ſchloß mit 7936 Mk. bei 78 Genoſſen. 'E Badiſche Wohnungskiagung. Karlsruhe, 21. Jaii. Der Badiſche Landeswohnungsverein begann heute vormittag im Sitzungsſaale der Zweiten Kammer des Landiags ſeine 8. Hauptverſammlung, nachdem geſtern Nachmittag eine Prüfungsordnungen für die verſchiedenen Fächer können einſt⸗ weilen noͤch nicht erlaſſen werden. Da die Staatsprüfungen, wie ihre Bezeichnung ſagt, Sache des Staates ſind, muß die Entſcheidung hierüber dem ſpäteren Staate vorbehalten bleiben. Während bei⸗ ſpilesweiſe die i Staatsprüfung in ruſſiſcher Zeit nur ein hſitätsſtudium vorausſetzie, legt der Juriſt in Deutſchland nach mindeſtens dreijährigem Studium zunächſt nur die erſte und nach weiteren vier Vorbereitungsjahren die zweite juri⸗ ſtiſche Staatsprüfung ab. Inwieweit proviſoriſche Prüfungskom⸗ miſſionen eingeſetzt werden können, läßt ſich zur Zeit noch nicht ab⸗ ehen. Auf jeden Foll aber künnen vörbereitende wiſſenſchaftliche Arbeiten zur Erlangung akademiſcher Grade in Angriff genommen werden, zumal für ſpäter mit der Einführung den Doktortitels nach deutſchem Muſter an Stelle des ruſſiſchen„Magtſters“ zu rechnen ſein wird. Gewiſſe Schwierigkeiten werden in der Neuheſchafſung der zum großen Teil von den Ruſſen verſchleppien Lehrmittel und Bücher, ſowie der Hauseinrichtungsgegenſtände der Kliniken zu überwinden ſein. Indeſſen iſt zu hoffen, daß durch freiwillige Spenden aus den baltiſchen Provinzen und aus dem Reich, ſei es zu Eigentum ſei e⸗ als Leihe, ein Teil d hlenden glsbald gedeckt ſein wird. Liſten der fehlenden Gegenſtände können jeberzeit bei der Univerſitätever⸗ waltung eingeſehen und nach auswärts angefordert werden. Geheimrat Schiemann hat ſich im Juni nach zweiwöchigem Aufenthalt in Dorpat nach Berlin begeben, um zum Semeſterbeginn wieder zurückzukehren. Zuſchriften perſönlicher Art, die ihrem Inhalte nach an Ort und Stelle zu erledigen ſind, werden zweckmäßig an den ols Hauptmann d. Reſ. zum Arinee⸗Oberkommando komman⸗ dierten Regierungsrat Helfritz, et, der in Dorpat die Angelegenheiten der Untverſität bearbeilet. 8 neues Theater im Koſengarten. Operelten⸗Gaſtſpiele des Albert Schumann⸗Thealers Frankfurt a. M. 5 4. Der Frauenfreſſer. Dieſelbe Operette, aber zwei grundverſchiedene Zuſchauerkreiſe! Als uns vor ſechs Jahren das Dresdener Reſidenztheater ſeine Gaſt⸗ ſpiele bot, lebten wir im Ueberfluß. In unſerem Glück freuten wir uns an der Komik von Karl Suckfüll und Winnl Grabitz, lachten herzlich über gewiſſe Tanzeinlagen, hatten aber auch ein Ohr für die gefällige Kapellmeiſtermuſik von Edmund Eysler, für ſeine melodiöſen Lieder, ſür ſeine feinere Wirkungen anſtrebende Orchoſtration. ———— Heune ſind wir, der iheaterbeſuchende Mittelſtand, andere geworden. Nr. 385. 4. Seite. Ausſchußfitzung und eine öffentliche Verſammlung im AlAerf bedceen hatte Dort hatte Prof Dr. H. Kraft aus Baden⸗Baden über Bevßlterungzpolktit und Woh⸗ nungsfrage geſprochen. Den Vorſiß führt: der Vorſtand des Verelns, Wirkl. Geheimrat Dr. Lewald, der alle Erſchienenen begrüßte, namentlich die Vertrerer, der Regierung, Miniſteraldirektor Pfiſterer und Geh. Rat W iener, des Generalkommandos, Major Farrentrappa. Di, den Vertreter des Landeswohnungs⸗ vereins in Württemberg, Baurat Bazer, ferner Direktor⸗ B 9 tzner als Vertreter der gemeinnützigen Baubeſtrehungen in Heſſen⸗Naſſau. Dann gedachte Wikl. Geh. Rat Dr. Lewald des im Dezember er⸗ olgten Ablebens des Geh. Rat Dr. Baumeiſter, der ſich große Besdienſte um den Verein erworben hat. Dann wies der Redner darauf hin, daß die Erkenntnis für die Wichtigkeit de⸗ Kleinwoh⸗ nungsbaues in Reich, Staat, Gemeinde und bei den Körperſchaften ewachſen iſt So hat der Reichstag beſchloſſen, 500 Millionen Mark ür den Kleinwohnungsbau zur Verfügung zu ſtellen. in der Voraus⸗ etzung, daß die Bundesſtaaten das gleiche iun. Der Badiſche Land⸗ tag hat die Geſetze über den Wohnugsnachweis und ⸗Meldezwang und das Bürgſcha Pcnc K geſchaffen. Wirkl. Rat Dr. Lewald edachte mit Tank noch der Tatſache, daß die Negierung und die undſtände dent Vereine einen Staatsbeitrag von 5600 Mtt be⸗ willigt haben.— Miniſterialdirektor Pfiaterer⸗ begrüßte die Verſammlung im Namen der Regierung. Landeswohnungsinſpektor Dr. Kampffmeyer erſtattete den Bericht über die Vereinstätigkeit Dieſem entnehmen wir: Infolge der Gründung von Ortsgruppen und einer eifrigen Werbetätigkeit iſt die Zahl der Mitglieder bedeutend geſtiegen. Zu Beginn des Krieges betrug ſie 450, dann giag ſie zurück. Sktober 1917 war ſie wieder auf 460 geſtiegen. Seither iſt es einer intenſiven Werbelätigkeit gelungen, in neun Monaten die Mitglieder ⸗ zahl auf 1263 zu ſteigern. Unter den Mitgliedern befinden ſich zahl⸗ reiche Gemeinden. Auch die Geiſtlichkeit beider Bekenatniſſe hatte den Verein ſehr gefürdert. Mit der Gründung von Ortsgruppen des Landerwohnungsvereins iſt die Gründung von Baugenoſſenſchaften Hand in Hand gegangen; zu den Bauvereinigungen vor dem Kriege iſt jetzt etwa ein Dutzend Baugenoſſenſchaften getreten. Man darf nicht zweifeln, daß die Induſtrie auch in Zukunft der Wohnungsfrage auch weiterhin ein großes Intereſſe entgegenbrin jen wird. Die Schriftentätigkeit des Verein⸗ war ſehr lebhaft. Info e, der lebhaften Vereinstätigkeit mußten 9 1 Vorſtandsſitz ingen abgehcrten werden, als früher. Der Baubund iſt gegründet worden; ſein Kapital beträgt 1300 000 Mark, es wird in der nächſten Zeit vernehrt werden können. Die Landeswohnungsſtiftung iſt auf 800 000 Mark geſtiegen. Die Geſchäftsſtelle mußte vergrößert werden, als ſteliv. Schriftſührer iſt Pr. Bittel eingetreten.— Den Kaſſenbericht erſtattete ebenfalls Dr. Kampffmeyer. Die Einnahmen und Ausgaben betragen 38 957 Mark, das Vermögen 24253 Mark. Der Berich und der Voranſchlag wurden genehmiggg. Oberbaurat Platz⸗Mannheim ſprach über Notſtands⸗ maßnahmen zur Bekämpfung der Bohnungsnot⸗ Der Redner ſorderte eine ſorgfältige Ueberwachung des Wohnungs, marktes durch die Gemeinden. Zur Beſeikigung der Wohnungenot ſollen die beſtehenden Wohngebäude ſtärker ausgenüßt werden. Dachgeſchoßgebäude ſollen zu Wodnungen vereinigt werden. ebenſo Untergeſchoſſe, die keine Kellergeſchoſſe darſtellen; größere Wohnun⸗ gen, die leer ſtehen, ſollen aufgeteilt werden. Gebäude⸗ die bisher anderen Zwecken dienten, ſollen durch Einziehen von Zwiſchen⸗ wänden Wohnzwecken dienſtbar gemacht werden. Fur unvorher⸗ geſehene Fälle(Fliegerſchäden) ſollen Maſſenquartiere Hereit ge⸗ halten werden. Endlich forderte der Redner Maßnahmen für die Zeit der Demobilmachung.— An der Ausſprache boteiligien ſich Stadtrat Klein⸗Baden, Oberbaurat Stürzenatker, Geh, Rat Wiener, der die Beſtrebungen der Stabt Mannheim be⸗ grüßte, die Wohnungsnot zu beſeitigen. Die Regierung halte die. Dachwohnungen für eine bedauerliche ſoziale Erſcheinung⸗ Endgültige Bauten ſollten ſofort in Angriff genommen werden. — lege die Regierung den größten Wert. Bauſtoffe ſeien au erhalten.*3 W Um 1 Uhr wurden die Verhandlungei abgebrochen.— In der Nachmittagsſitzung ſprach Oberbaurat Stürzenacker über die Beſchaffungvon Entwürfen, von Bauſtoffen und Arbeitskräften. Er teilte dabei mit, daß wir vor dem Krieg jährlich einen Zugang von 6000 Wohnungen hatten Irn Jahre 1914 betrug die Zahl der Neuwohnungen noch 5100, 1915 nur noch 611, im folgenden Jahr 64 und 1917 nur 24. Seit 1870 bis 1910 ſeien die Preiſe um 60 Prozent und in den Kriegsjahren um 200 und mehr Prozent geſtiegen. Der Redner gab Ratſchläge über ein möglichſt billiges Bauen, das in der Haupiſache durch die Plan⸗ geſtaltung ermöglicht werde.— Dann verbreitete ſich Stadtban ⸗ inſpektor Ehlgötz aus Mannheim über die Bauerleichte⸗ rungen für das Kleinwohnhaus und das kleine Miethaus und über die Verbilligung der Auf⸗ ſchließungskoſten, die bei der Straßenherſtellung, Kanaliſie⸗ rung uſw. möglich ſei. Schließlich ſprach noch Geſchäftsführer Or. Biktel⸗Karlsruhe über„Wohnungsfrage und Induv⸗ ſtrie“ und über die Aufgaben der gemeinnützigen Bau⸗ tätigkeit. In der Ausſprache über die Vorträge wurde vor allem die Schaffung von Einheitsmaßen für Türen, Fenſter uſw. gewünſcht und ferner eine Verbilligung der Baumate⸗ rialien.— Heute Montag werden die Beratungen fortgeſetzt. BRommunales. * Mainz, 19. Juli. Die Siadtverordneten bewilligten an Kriegsteuerungszulagen für ſtädtiſche Beamte, Lehrer, Arbeiter uſw: 1½ Millionen Mk., für Erhöhung der Löhne der unſtändigen Arbeiter 260000 Mark. Die Geſamtaufwendungen Wir freuen uns nämlich noch der feineren Wirkungen, aber gewiſſe Tanzeinlagen gefallen uns nicht mehr. Kriegszeiten!„Wir“ ſind zurüctgedrängt: ein Kriegspublikum füllt die Schauburgen, ein Publikum von Gaffern. So blieben vorgeſtern gerade die wert⸗ vollen Nummern der Partitur beinahe beifallos, der Geſang der Damen Fiſi Boſt und Marianne Felix(die ihr Beſte⸗ in beſter Ber ⸗ faſſung gaben) verhallten bei mattem Applaus. Aber ſobald die⸗ Publikum tanzen ſieht, ſobald es die allergewöhnlichſten Polka⸗ rhythmen ſpürt, entbrennt die Stimmung, tobt der Beifall, raſt das Dakapoverlangen. 55 Dieſer Tatbeſtand muß darum feſtgehalten werden, weil die Darſteller an ſolchen Abenden den Beifall durch draſtiſche Mitlel zu erzwingen ſuchen. Um nicht mißverſtanden zu werden: ich meine nur die Abbiegung von der feinen Grenzlinie, die bislang zu be⸗ merken war. Denn die Geſamtinſzenierung des Herrn„Direktor Emil Nothmann und die muſikaliſche Ausführung, die Herr Hu Hoefert leitete, waren wieder dürchaus lobenswert. Das Orcheſter — diesmal lauter Hofmuſiker im Ferten⸗ und Opexettenhilfsdienſt— gab der ganzen Aufführung den goldenen Rahmen. Aber davon ſcheint ein ſolches Kriegspublikum wenig zu bemerken, und der Urteilsfähige Mittelſtand war in der ſichtbaren Minderheit Um die Darſteilung machten ſich die Damen Bort, Felig und Kerſebaum(wohl eine Aushülfe), die Hexren Hanſchmann, Kronegg und Schroers. in den Epiſoden auch noch Herr Karl Reul und die beiden Mitglieder des„FF.“(Frauen⸗Feind)⸗Klubbs Fred Fried und Leo Bäldus wohl verdiegt. Literatur. Roſegger und die deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung.—* Wie für ſo vieles Gute, ſo trat Roſegger auch für die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung in Hamburg⸗Großborſtel, die„hervor⸗ ragenden Dichtern durch Verbreitung ihrer Werke ein Denkmal im Herzen des deutſchen Volkes ſetzen“ will, um ſo eifriger ein, als ſie ihre Tätigkeit nicht auf das Deutſche Reich beſchränkt, ſondern tätig iſt, ſo weit die deutſche Zunge klingt. So ſchrieb denn Roſegger 1912, als die Stiftung eine Feſtſchrift über die erſten 10 Jahre ihres Beſtehens herausgab, dafür ein paar ſchüne Zeilen, die heute doppelt beherzigenswert ſind:„Wichtiger als alles, was jetzt die Welt mit Lärm erfüllt, wäre das eine, das Vale wieder zun Guten, Schönen, zül Treue und Töchtigkeit, zu Heingt und Vatexland zu exwecken. In dieſem Siane wirkt die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiſtung. Alles ſchimpft heute über die Schundliteratur. Das hilft nichts. Loben und unterſtützen wir lieber Unternehmungen, die allein imſtande ſein würden, bei entſprechender Verbreitung die Schundliteratur mattzu⸗ legen. arett 4 Selte. Nr. 385. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mitlag⸗Ausgabe.) Montag, den 22. Juli 1918. belaufer ſich jetzt auf jährlich 6,18 Millionen Mark. Die Erwei⸗ terung des Eletteizitätswerkes, für die 17 Mitlionen Mark bewilligt waren, erfordert infolge eingetretener Teuerung 257 000 Mark mehr. * S 19. Zuli. Die bürgerlichen Kollegien Stuttgarts haben für Maßnahmen zur Wohnungsfürſorge 7½ Millio⸗ nen—— Es werden in vier Kolonien am Rande der Stadt 550 Dauerwohnungen errichtet werden. Rus dem Großherzogtum. * Schwetzingen, 20. Juli. Der Gemeinderat veröffentlicht unter Betzugnahme auf die auch von uns erwähnte Angelegenheit unterm 19. do. ſolgende————„Veranlaßt durch die in der Stadt Aherge en Gerüchte üher Unregelmäßigkeiten in der ſtädtiſchen hat der Ge⸗ meinderat heute eine Sondarfitzung abgehalten, um dieſe An⸗ —3 eingehend zu behandeſn. Als Ergebnis der jetzigen Er⸗ ungen wird der Bebölkerung mitgeteilt, daß die finanzielle Seite der gänzen Lebensmittelverſorzung derart iſt, daß ein Unter⸗ [chteif als vollkammen ausgeſchloſſen getten kann. Dafür zeugen die Zahlen. Während der 3 Jahre der ſtädtiſchen Sebensmittelverſorgung wurdo die Stadt mit Waten im Worte von zund 2 Millionen Mark beſiefert, der derzeitige Warenbeſtand be⸗ Segt rund 100 000 Park. Sehr erfreulich iſt, daß bei dem hohen von einem zennenswerten Defizit nicht geſprochen werden kann. 6555 von der Einbuße aus dem Verkauf von Kartoffeln mit rund 18 000 Mark, die in der Natur der Sache begründet iſt, iſt eine Wenigereinnahme von 10000 Mark vorhanden, gegenüber dem Geſamteingang alſo 1 Prozent. Aus dieſem Ergebnis dermag die Bevölkerung zu ihrer Beruh Pune entnehmen, daß alle Gerüchte über Veruntreuungen vollſtändig grund⸗ und halt⸗ los ſind. Im Uebrigen wird dies auch die ſeitens der gerichtlichen Stelle bereits eingeleitete Unterſuchung ergeben.“ Kartsruhe, 17. Juli. In dem alten Landtagsgebäude am Rondellplatz iſt die Ausſtellung von Kleinwohnungs⸗ einrichtungen und Möbel des Badiſchen Baubundes er⸗ ölfnet worden. Etwa zwei Dutzend vollſtändige Wohnzimmer und Küchen ſind dort ausgeſtellt, ſie ſind aus den verſchiedenen Holz⸗ orten einſach, geſchmackvoll und dauerhaft angefertigt und in hüb⸗ ſcher Anordnung aufgeſtellt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Käönigsbach. 21. Mili. Die bisher gepflogene Unterſuchung in des Todes der Bahnverwalterswitwe Anſtadt hat —— haft ergeben, daß die Frau einem Raubmord zum Opfer Men iſt. Die Frau, welche allein in einem abſeiks in einem Weinberg ſtehenden Hauſe wohnte, war gut ſituiert und ſoll auch jetzt etwa 700 Mark zu Hauſe gehabt haben, die offenbar geſtohlen worden ſind. Die Schubladen der Kommode waren durchwühlt. Nahrungsmittel, die reichlich waren, hat der Dieb und Mörder verſchmäht. Die Frau iſt den Erſtickuagstod geſtorben. Hände waren mit einem Mannshemdärmel zuſammengebunden, die Füße mit einem Strick. In den Mund war ein Strumpf geſtopft, ſo daß man annehmen kann, der Dieb habe ſie nur am Schreien Derhinbern wollen Heute früh war das Unterſuchungsgericht von Frankenthal und auch dasjenige von Neuſtadt anmefend. Am Nach⸗ Mittag fand ſodann die Sektion der Leiche ſtatt. Von dem Dieb und Mörder hat man bis jetzt keine Spur. „Kubweiler, 20. Jult. Der rätſelhafte Tod der Bergmanusehefrau Bachelier hat ſich durch die Unterſuchung des außerordentlichen 22 einwandfrei als Mord herausgeſtellt. Die Schläge mrit Hammer, die die Hirnſchale ſo ſtark zertrümmerten, daß Knochenteilchen an verſchiedenen Stellen des Fußbodens herum⸗ ſpritzten, ſind mit furchtbarer Gewalt von fremder Hand geführt, ein — in bie Schläſe mußte ebenfalls tödlich wirken. Auch der Zeit⸗ punkt der Untat wurde aufgeklärt. Als der Mann zur Arbeit ge⸗ gangen war, hatte die Mutter der Frau die Kindbettpflege übernom⸗ men, nach Ordnung des Haushaltes ging dieſe fort und ließ die —— mit dem Reugeborenen allein, wollte aber bald wieder —— In der Zwiſchenzeit drang der Mörder ins Haus, durch⸗ hlte im Nebenzimmer die Schränke und Schubladen und wurde anſcheinend hierbei von der durch das Geräuſch aufmerkſam gewor⸗ denen Frau, die aus dem Bett geſtiegen war, überraſcht; der Mord ſollte die Zeugin beſeitigen. Die Angſt vor weiterer Störung ver⸗ hinderte den Unmenſchen, etwas an ſich zu nehmen. Darmſiadt, 20. Juli. Zum Landeswohnungs⸗In⸗ pektor als Nachfolger des nach Berlin berufenen Regierungsrat Gretzſchel wurde durch den Großherzog der Bauinſpektor des Kreis⸗ amtes Dieburg, Baurat Ludwig Klump ernannt. Regierungs⸗ rat Gretzſch el erhielt durch den Großherzog das Ritterkreuz 2. Klaſſe Philipps des Großmütigen verliehen. Mainz 19. Juki. Profeſſor Mahmund Radſchi Plattner, ein Heſſe und in Weiſenau geboren, iſt in Konſtantinopel, wo er Schriſtleiter des Osmaniſchen Lloyd“ war, im Alter von 71 Jahren geſtorben. Plattner ſindierte in Gießen, machte den Krieg 1870/1 mit, wurde Realſchuldirektor in Berlin, ſiedelte nach Kon⸗ ſtantinopel über, berannte ſich zum Mohamedanismus und gründete 1890 das deutſche Kokalblati—— Nond“. Gerichtszeitung. E Souſtaaz, 21. Juli. Unter der Anxlage des Mordverſuchs und des Totſchlagsverſuchs hatte ſich der ledige 22jährige Tag Bober D. Heckendorn aus Schopfheim vor dem Schwurgericht zu ver⸗ amworten. Er war beſchudigt, am Abend des 23. März der Rähe von Schopfheim verſucht 8 haben, den non der Jagd heim ⸗ kehrenden Kommerzienrat Otio ally zu erſchießen und ſerner den Sendarmen Schapinger, als dieſer ihn verhaſten wollte, mit einem Militärdolch geſtochen und ſchwer verletzt zu haben. Aus der Ver⸗ handlung ging hernor, daß Heckendorn ein Opfer der Schundromane geworden Seine Bihliothet ſte mehr als 100 Bände der be⸗ + en* as Urteil lautete auf 6 Jahre ngnis. Rachtrag zum lokalen Teil. Polizeibericht vom 22. Jull. Unfälle. Auf der Kreuzung der Traitteur⸗ und Schwezin⸗ — ſtießen am 19. ds. Mis. nachmittags ein in der Pahet be⸗ i E Straßenbahnwagen der Linie 7 und ein Einſpänner⸗ rbeſtättereffuhrwerk ſo zuſammen, daß das ſcheu geworden Pferd des Letzteren auf die Seite und der Fuhrmann— ein Sol⸗ 3 2 n ä— Beim Eſpringen von einem beladenen Kohlenwagen—— chen Tage ein mit der des Wagens betrauter ruſſ. Kriegz⸗ ſan er zu wobei er von dem linken Vorderrad am rechten erſchenkel erſaß und ſtark gequetſcht wurde. Er wurde durch die Berufsſenerwehr mit dem Sanitätswagen dem Garnifontazarett ihrt. Brandausbrüche. Durch Selbſtemzündung geriet am 18 ds Mts. in einer Sabeit Waldhot ein Pellesn, in 5 mn glühende Eiſentelle gekühlt und gehärtet wurden, in Braud, welcher von der kfeuerwehr wieder gelöſcht werden konnte. Her Schaden wird als ziemlich erheblich bezeichnet.— Au⸗ leicher Urſache geriet geſtern Rachmittag in der N ein— Quantum Briletts in Brand. r Brand wurde von der fsfeuerwehr nach etwo 1 Stunde wieder gelöſcht. Der Schaden wird ouf 200 big 300 Mork geſchätzt. Der-Bockkrieg. Amerikaniſcher Kreuzer geſunken. 20. Jull.(WB. Nichtamtlich.)(Reuter⸗ Marinedepaxtement meldet, ein 92˖ er der Bereini 2* Staaten iſt heute funken. Dampfer ſinb mit der Bargung der Ueberſebenden beſchäftigt. Anſcheinend ſind keine Menſchenleben zu beklagen. — Verſenkt. 98 E Dae Vorratsſchiff„Weſtover“, 5000 Tonnen, ift amt 11. Juli in den europäiſchen Gewäſſern torpediert worden und geſunken; 82 Perſonen wurden gerettet, zehn werden vermißt, arunter zwei Offiziere.— Am 17. Juli iſt die„Carpo⸗ thia“(13 603 Tonnen) von der Cunardlinie auf der Ausreiſe im Atlantiſchen Ozean verſenkt worden; die Ueberlebenden ſollen morgen an Land kommen.— In einer ergänzenden Meldung Reuters heißt es: Die„Carpathia“ hatte weder Fahrgäſte noch Ladung an Bord. Fünf Mann der Beſatzung wurden im Maſchinenraum durch die Exploſion des Torpedos getötet, die übrigen 50 Mann konnten in die Boote gelangen und wurden zwei Stunden ſpäter von einem andern Fahrzeug aufgenommen.— Reuter meldet: Das britiſche Transportſchiff „Barigan', das kriegsbeſchädigte Auſtralier nach ihrer Hei⸗ mat befördern ſollte, wurde am 15. Juli verſenkt; keine Men⸗ ſchenverluſte. Eine hritiſche Schaluppe wurde am 16. torpe⸗ diert; auch ſie ſank. Von den Inſaſſen konnten nur 12 gerettet werden. Noch ein Waffentrauspori verſeukt. Dem„Matin“ wird aus Newyort gemeldet, daß ein amerikaniſcher Transportdampfer, der mit einem Waffen⸗ transport nach Frankreich unterwegs war, in der Kriegszone torpediert wurde. Zehn Offiziere und Soldaten ſind ver⸗ ſchwunden. Die Frage des lliauiſchen Thrones. Berlin, 21. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Das litauiſche Informationsbürd in der Schwelz hatte dieſer Tage gemeldet, daß „der litauiſche Staatsrat“ den Her zog von Urach zum König von Litauen gewäöhlt und der Herzog auch die Königskrone an⸗ genommen habe. Dozn ſchreibt die Norddeutſche Allgemeine Zei⸗ tung: „Ein Teil des litauiſchen Landrats hat ſich ohne die Zuſtim⸗ mung Deutſchlands nach dem Muſter des polniſchen Staatsrates zu einem litauiſchen Staatsrat konſtituiert und dann den Herzog von Urach ohne Wiſſen der Regierung zum König von Litauen gewählt. Die Unabhängigkeit Litauens wurde ſeinerzeit von Deutſchland nur unter der Bedingung auerkannt, daß die abzu⸗ ſchließenden Konventionen, darunter natürlich auch die Frage der Staatsform und die Thronbeſetzung den deütſchen Intereſſen ent⸗ ſpreche. Daraus folgt, daß alle dieſe Angelegenheiten nur in enger Fühlungnahme mit der deutſchen Regierung endgültig geregelt wer⸗ den können. Es kann alſo Litauen nicht das Recht zugeſprochen werden, in der Thronfolge eine ſelbſtändige Entſcheidung zu treffen, umſo weniger, als in dem eigenmächtig gebildeten Staatsrat keine rechtmäßige Vertretung Litauens erblickt werden kann. Die Nachricht, daß der Herzog von Urach die Krone angenommen habe, iſt infolgedeſſen unrichtig, der eigenmächtige Beſchluß und Antrag dürfte ihn vielmehr peinlich berührt haben. Auch in der Frage der litauiſch⸗ſächſiſchen Perſonalunion iſt eine Entſcheidung bisher nicht geſallen.“ Nach unſerer Kenntnis dürften die Erwägungen von der die Reichsregierung ſich leiten läßt damit zutreffend wiedergegeben ſein. Man ſteht hier eben auf dem Standpunkt, daß dieſer ſogenannte Staatsrat die Legitimation im Namen Litauens und der Litauer zu ſprechen, nicht be 15 und man iſt ferner mit Recht der Meinung, aß das Deutſche Reich, das den unabhängigen Litauiſchen Staat doch erſt geſchaffen hat, zum mindeſten un Rat gefragt werden muß, bevor über deſſen weitere Zukunft endgültig entſchieden wer⸗ den könne. Mit der Perſon des 9905 von Urach haben alle dieſe Erwägungen nichts zu tun. Er iſt ein Mann von kerndeutſcher Ge⸗ ſinnung, dem nichts ferner liegen dürſte, als dem Deutſchen Reich zu ſchaffen oder ſich zur Regierung in Gegenſatz zu tellen. Herzog Wilhelm don Urach befindet ſich z. Zt. in Bad Kreugh bei ſeiner Schwiegermutter, der verwitweten Hertzogin Karl Theo⸗ dor pon Bayern. Er iſt das Oberhaupt des Herzogs⸗ und Fürſten⸗ hauſes von Urach, das aus dem Hauſe der Grafen von Württem⸗ berg, alſo von einem: ihronfolgeberechtigten Hauſe des Würt⸗ tembergiſchen Königshauſes, ſtammt. Herzog Wilheln von[krach iſt württembergiſcher General der Kavallerie, ſein Sommerſitz iſt der Lichtenſtein bei Reutlingen, jenes Felſenneſt, das an der Stelle der Feſte errichtet iſt, welches durch Hauffs vielgenannten Roman eine Berühmtheit erlangt hat. * Slockholm, 20. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Wie„Nya Dagligt Allehanda aus zuverläſſiger finniſcher Quelle erfährt, überbrachte der finniſche Geſandte in Berlin, Staatsrat Hſelt, bei ſeinem letzten Beſuch in der Heimat dem dortigen Senat den Beſcheid, daß Kaiſer Wilhelm keinen ſeiner Söhne als Kandidaten für den finniſchen Thron aufgeſtellt wiſſen wolle. Die Kadelten und Deulſchland. Berlin, 22. Juli.(Von unſ. Verl. Bürd.) Wie verlautet, hat Herr Miljukow, der Führer der ruſſiſchen Kadetten⸗ pariei, ſchon vor etwa 4 Wochen in Kiew unſerem Botſchafter von Mumm einen Beſuch gemacht. Er ſoll bei dieſer Gelegen⸗ heit erklärt haben, daß er und ſeine Freunde ſich gern mit Deutſchland verſtänbigen würden, daß aber eine Reviſion des Breſt⸗Litowſker Friedens notwendig wärc. Herr Miljukow war früher ein überzeugter ruſſiſcher Imperialiſt und ein ebenſo intenſiver Deutſchenhaſſer. Jetzt iſt er einſtweilen ein König ohne Land und wenn ſelbſt Herr Miljukow und ſeine Partei, die Kadetten, an die Herrſchaft kommen ſollten, wird es fraglich ſein, ob ſie ſich ſoweit wandelten, daß ſie ihrem Imperialismus und ihren Deutſchenhaß völlig abſchwören würden. Daß die Kadetten ſich mit der Reviſion des Breſter Friedens bei den ruſſiſchen Maſſen einzuführen wünſchten, iſt verſtändlich, aber ſchlechthin unverſtändlich wäre es, wenn wir darauf eingehen wollten. Letzte Meldungen. Baljour über Heriliugs Bede. London,. Juli.(WeB. Nichtamtl.) Reuter. In einer Ver⸗ ſammlung in London anläßlich des belgiſchen Unabhängigreitstage⸗ ſagte Bälfour: Deutſchland hat viele falſche Rochnungen in dieſem Kriege gemacht. Tatſächlich hat es niemals eine moraliſche Berechmung gemacht. die nicht äußerſt weit am Ziel vorbeigeſchoſſen iſt. Aber die höchſte Beleidigung wurde gegen Belgien durch den Kangler in ſeiner letzten Rede gerichtet. Er eczählt da der Welt, Deutſchland habe nicht vor, Belgien für immer zu behalten, ſon⸗ dern Deutſchland beabſichtige, Belgien als Fauſtpfand zu gebrauchen. Was bedeutet nun Fauſtpfand in dieſem Sinne und wie es vo:n Kanzler gebraucht wird, wirklich? Es bedeutet, daß Deutſchland, nachdem es Belgien ohne Herausforderung es erobert hat und nach der Eroberung ohne Erbarmen mit ihm ungegangen iſt, es alles Materials, Guts und aller moraliſcher Vergütungen für dieſen ff auf ſeine Freiheit beraubt hat,ſich bereit zeigt, es aufzugeben, voxausgeſetzt, daß co irgendwie ein anderes Land⸗ gebict erhalten kann, bei dem dir Deutſchen ihre beſonderc Fähig⸗ Leiten ausuben können. Wenn der Reichs r von einem Fauſt⸗ fand und einem Austauſch Belgiens gegen irgend etwas anderes rcch, ſo mag dies vielleicht nur bedeuten. daß er bereit iſt, der ißverwaltung und Unterbruckung* ein Ende zu nachen unter der Bedingung, die Macht ſchlands die Prlaubnis —— Migverwaltung und Unterdrückung irgemd eines anderen Ge⸗ iets in(urppa adex andersmo erhält. Des bedeutet die Behand⸗ hüng Welgiens als Fauſtpfand, dos und nichts anderg, und Brir icheint, von all den vielen Gewalttärigkeiren, die Belgien nwer ſich ergehen laſſen mußte, mögen viele grauſam geweſer ſoin, aber ſicher war leine jemals beleidigender. iie 44 ————————— Balfour laſſen deutlich erkennen, wie ſehr der Miniſter den en nüchternden Eindruck der Erklärung des deutſchen Reichskanzlen über Belgien auf die engliſche Oeffentlichtenn fürchtet. Er hüter ſich wohl, die Auslegung des Fauſtpfandbegriffes im Siune des deutſchen Reichstanzlers wiederzugeben. Stattdeſſen ſtellt er viel⸗ mehr eine eigene Fauſtpfandtheorie auf, die naturgemäß einen aus⸗ geſprochen britiſchen Charakter trägt. Zur Rede Czeruins. m. Köln, 22. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung ſchreibt zur Rede Czernins:„Man wird Czernin nicht beipflichten können, wenn er den Konflikt in der folgenden Weiſe zu reduzieren verſucht Der Krieg iſt in letzter Inſtanz ein Zweikampf zwiſchen Seuſla und England. Das iſt er zwar auch, das iſt er aber nicht allein. Der Krieg iſt ausgebrochen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien und zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Rußland. Die ruſſiſchen und Balkanprobleme haben den Weltbrand entfacht und wenn das ſchwer herausgeforderte Oeſterreich⸗Ungarn dennoch ver⸗ ſtanden hätte, dieſen Ausbruch zu verhindern, hätten wir vielleicht zſerade keine angenehme Weltlage vielleicht aber auch keinen Kriez. as Deutſchland damals zur Mäßigung der Gegenſätze und zur Hintertreibung eines Krieges tun konnte, hatte es geian, das iſt geſchiehtlich erwieſen. Aber es— auch ohne Zögern, als nicht⸗ mehr zu ändern war, treu ſeine Dienſtpflicht erfüllt. Neben dieſem ſlapiſchen Konflikt und der engliſch⸗deutſchen Handelsri at, neben den Anſprüchen aus franzöſiſcher Eitelkeit(6 belgiſcher Vergrößerungsſucht(die Deutſchen müſſen über den Rhein Ke keſen die, ge, e. Sce, S—— Carſons), qu eg zwi ngarn und Italien und beſtehen die Abſonderungsgelüſte der Tſchechen, der Südſlaven und der Polen. Es—7 alſo nicht an, die ganze Not mit ein paar Worten auf die deutſch⸗engliſchen Schultern ab⸗ zuſchieben; wenn heute Deutſchland geſchlagen würde, wäre die Kaace ſeines Untergangs auch die Zertrümmerung der Donau⸗ Monarchie, das iſt ſo ſicher wie Amen im Gebet.“ Hertlings Erklärung und Amerika. Beru, 21. Jull.(W..)„Daily Mail“ meldet aus Newnork vom 14. Juli: Hertlings Erklärung, daß Belgien nur als Fauſtpfand behalten werde, wird einſtimmig abgelehni. „Newyork Times“ ſagt: Deutſchlands Verſicherung, daß nicht he⸗ abſichtigt ſei, Belgien zu behalten, iſt weder von Intereſſe noch von Wichtigkeit. Die Alliierten werden die Deutſchen aus Belgien heraustreiben, ebenſo aus Frankreich, und nichts Deutſche⸗ dort laſſen, außer den Knochen deutſcher Soldaten.„Newyork Wordd ſchreibt: s immer die Koſten und die Dauer des ſein mögen, das amerikaniſche Volk wird keinen Frieden ſchlie der nicht Frankreich diejenige Sicherheit gewährleiſtet, für die franzö⸗ ſiſches Blut in Strömen gefloſſen iſt. Engliſche Wahlen in Sicht. m. Köln, 22 Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Amſterdam: Das Blatt New Statesman meldet, daß, wenn der Krieg keine überraſchende Wendung bekomme, die Auf⸗ löſung des Unterhauſes gegen Ende Oktober ſtattfinden werde. Lloyd George will ſeinen Entſchluß erſt im letzten Augeablick be⸗ kannt geben, aber es iſt allgemein bekannt, daß die uwahlen nicht ſpäter als in der dritten Woche des November abgehalten werden können. Zum. erſtenmal in der Geſchichte des Vexeinigten Königreichs werden die Wahlen im ganzen Reich an ein und dem⸗ ſelben Tage ſtaitfinden. Das zweideulige Spiel. 1 EJ Berlin, 22. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Au⸗ dem Haag wird gemeldet: Im Februar hat, wie die Newyork Evening Poſt“ behauptet, König Ferdinand von Rumänien dem Vertreter der„Aſſociated⸗Preß“ den Wunſch äußern laſſen, daß ein Interview oder eine Erklärung veröffentlicht werden möchte, welches ſeine +*— Haltung 88 dem Bündis mit der Entente in den Vereinigten Staaten bekannt machen ſoll. Die Audienz fand ſtatt. Der König beſtand dar⸗ auf, engliſche zu ſprechen, obwohl ihm das Engliſche nicht allzu geläufig iſt. Er begründete es damit, daß er ſagte, er lege den größten Wert darauf, daß ſeine Stellung gegenüber dem amerikaniſchen Volke vollkommen unzweideutig ſei und die⸗ glaube er in klarem Engliſch beſſer zu erreichen, als wenn—— Aeußerungen erſt überſetzt würden. Dieſes Interview ſollte über Odeſſa nach Amerika gedrahtet werden, als ein Streik der Bolſchewiki⸗Telegraphiſten ſeine Weiterſendung verhin⸗ derte. In dem Interview ertlärte König Ferdinand, es ſei völlig ausgeſchloſſen, daß Rumänien Frieden ſchliehe, ahne daß ſeine Verbündeten ihre Zuſtimmung dagu gäben. Ein ſolcher Frieben wäre für Rumänien eine Schande. König Ferdinand ſprach damals noch ſeinen unguslöſchlichen Dank Srrie— an Amerika aus. Aber kurz nach dem Interview änderte— die Haltung des Königs und die Kluft zwiſchen ihm und Königin erweiterte FR Aus Rumãninxn. e—————** Aus—— Zeitungsnachrichten geht hervor. isherige Juſttzminiſter —— und durch den Herrn Mitilineu erſetzt worden iit. Mitilineu iſt, wie man in eingeweihten Kreiſen wiſſen will, ein Vertrauensmann der Königin Maria. Er war bis zur Regierung Marghiloman ihr Privatſekretär und ſteht in Verkehr mit ihr Das iſt nun der Mann, der von Amtswegen einen entſcheidenden 8 auf die gerichtliche Unterſuchung gegen Bratiann beſitzen wird Der Khedive. Berlin, 22. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Abbas Hilmi, der frühere Herrſcher von Aegypten, der ſeit ſeiner Vertreibung durch die Engländer in Konſtantinopel gewohnt hat, begibt ſich, wie wir hören, zum Kaiſer ins Große Hauptquartier. Es handelt ſich dabei, wie wir hinzu⸗ fügen möchten, um einen perſönlichen Beſuch, dem eine be⸗ ſondere politiſche Bedeutung wohl kaum zukommt. Abba⸗ Hilmi iſt der rechtmäßige Herrſcher in dem von England ſeit 1882 widerrechtlich beſetzten Lande. Nach Ausbruch des Krie⸗ ges im Dezember 1914 hat die engliſche Regierung bekanntſica den Zuſtand der Okkupation in ein förmliches Protektorat über Aegypten umgewandelt. Sie ſetzte ihr Werkzeug Huſſein Kamil als Sultan ein. Der war jedoch unpopulär und hatte von vornherein eine ſchiefe Stellung. Nach ſeinem Tode er⸗ nannten die Engländer ſeinen Neffen zum Sultan. Bei Au⸗ bruch des Weltkrieges befand ſich Abbas Hilmi in Konſtanti nopel. Später hielt er ſich längere Zeit in der Schweiz auf und kehrte dann nach Konſtantinopel zurück. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Uatem Pegelstation vom Remerknager Rbein 12. L 10. 1 0 2. 2. Humingen“') 420 222022 Apends 6 Ubr Cehll.„„ 10 3oS Nachm, 2 Ub: E„„„„„„ 6 4 Kaohn 2 U⸗ Mannheitmgg.43 366 354/ 483 3911 29 Sorgens 7 Unr Majuan„„„„„„„.18.18 156 108 Fülr SSSo„ 21² Vorm. 2 Uhe. 12³ ⁵ Laste. 1 Uir vom Neckarz 40 4 8 8 ferm. 2 Rellbreas„ 8 8—2 Wetier-Aussichten für mehrere Tage im Vorars ck. 1 Unbetogter Vachdruek wird gertentilck verteigt 23. Juli: Souge, Wolken, strichweise Gewitter. 4 24 Juli: Kaun verã 28. Juli: Sonne, teils woltig, wirm, Strichwwien Oume 5 20. Juli: Heiter warm. I. Iü: Verinderük ſaß⸗Lothringen) und 3 eees ben 22 dun 1166 Wir für ſofort 1 tüchtigen Kontoristen 5 oder Frãulein mit Stenographie und Schreibmaſchine bewandert, Eꝰlef mit guter Praxis, mögl. aus der Maſchinenbranche. naebote mit Gehaltsangaben und Zeugnisab ichriften ſind zu richten an Walther Steiger& Co., Muschinenkabrit ———. in Kohlengroßhandlung und Rhederet ſucht zu baldigem Eintritt ſeriahrenen Kauimann Ausführliche Angebote unter P. C. 168 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten. Sat23 Zum ſofortigen Eintritt tüchtige, möglichſt zelbſtändig arbeitende Ta124 Kraft(lan oder Dame) für allgemeine Bürotätigkeit geſucht. Sköek& Fischer ———— CS. 9. Elekttre-Kenteure die womöglich ſchon auf Telefonanlagen ge⸗ arbeitet haben, geſucht, auch Kriegsbeſchä⸗ digte wollen ſich melden. Na 116 ff Mannhelmer Privat-Telefon- 1 chen 2 Scheft m. b. Ui Wir suchen für unsere 33 Büros einige iaubge Ior U auch Kriegsbeschädigte, zu möglichst bal- digem Eintritt. Tet20 Sulzer, Centralheizungen, G. m. b. 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Karl Lindau Künstlertheater„Apollo.“ Hente und morgen abends 7½ Uhr: Aumliche Veröſſentlichungen der Stadigemeinde Dienstag, 23. Juli gelten folgende Marken: I. Für die Verbraucher: Brot: Für je 750 Gr. die Brot⸗ u. Zufatzmarken—3 Butter: Für Pfd. die Buttermarke 40 in den Ver⸗ kaufsſtellen—400. Fett: Für c Pfd.(das Pfund koſtet 28 Mk.) die Fettmarke 3 in den Verkaufsſtellen 315—619. 3 Eier: Für 1 Inlandei(28 Pfg.) die Eiermarke 15 in den Verkaufsſtellen—81, ferner für 1 Aus landei(54 Pfg.) die Eiermarke 15 in den Ver⸗ kaufsſtellen 85—950. Mager⸗ od. Buttermilch: Für Liter die Marke 15. Trockenmilch: Für 1 Paket gezuckerte Vollmilch(100 Gramm zu 85 Pfg.) die Buttermarke 89 in den (Mittag· Ausgabe.) Heute morgen erhielten wir die uberaus traurige Nach- richt, dass unser lieber herzensguter Sohn und Bruder Richard Apfel Leutnant d. Res. in einem Reserve· Infanterie- Regiment Verkaufsſtellen 181—500. Kondenſierte Milch: Für Pfd. kondenſierte ge⸗ zuckexte Vollmilch zu 60 Pfa. die Buttermarke 31 in den Verkaufsſtellen 686—1000. Inhaber des E. R. II. Rl. und der hadisdien Verdienst-· Medaille nach 46monatlicher treuer Pflichterfüllung und mehrmaliger Ver- wundung, im Alter von, 25 Jahren, am 19. Juli 1913 an den Folgen Unter der blühenden Linde Aee⸗ 5— Emabiend. Lindenhof. Mittwoch, den 24. Jali, abends ½9 Uhr in der Diesterwegschule VoRrRAG des Herra Dramaturgen Petersen: „Die Befreiungskriege in der Dichtung“ verbunden mit Vorträgen aus dem Schriſttum jener grossen Zeit durch Herru Kurt Geber. Schwetzingerstadt-Oststadt: Mittwoch, den 24. Juli, abends ½9 Uhr in der Kunsthalle: VORrRad des Herrn Leutnant Dolland: Kriegserlebnisse an 3 Fronten“ Musikalische Darbietungen. Eintrit frei für Jedermann.— Schul⸗ haben kei Zutritt. Jala6 Kachlaß-Verſieigerungen. b2 Sieiſch: Die Wochenmenge beträgt 250 Gramm. Weißer Käſe: Für 4 Pfd. zu 25 Pfg. die Butter⸗ marke 36 in den Verkaufsſtellen 444—465. Kartoffelſchnitzel(das Pfund 60 Pfg.): Markenfrei in den Kolonialwarenverkaufsſtellen—998. Kartoffelmehl(das Pfund 62 Pfg.): Markenfrei in den Kolonialwarenverkaufsſtellen—998. Graupen: Für 250 Gramm(das Pfund 86 Pfg.) die 61 in den Verkaufsſtellen Marmelade: Für 250 Gr.(das Pfund 92 Pfg.) die Kolonialwarenmarke 62 in den Verkaufsſtellen —800.(Infolge Transportſchwierigkeiten wird ein Teil der Geſchäfte Marmelade und Graupen erſt am Mittwoch zum Verkauf bringen.) Kartoffeln: Für 1 Pfd. die Kartoffelmarke 114 in den Verkaufsſtellen—265, ſowie in den ſtädt. Läden. Dieſe Verkaufsſtellen können ihreg Empfangsbeſcheinigungen Montagnachmittag bei⸗ der Kartoffelſtelle, Zimmer 54, abholen. MANNHEIM, den 21. Juli 1918. Liebigstr. 16. In tiefer Trauer: Frau Richard Apfel Wwe Emilie Apfel Joseph Apſel. einer schweren Lungenentzündung in einem Feldlazarett gestorben ist. Die Beisetzung in der Heimat wird nach erfolgter Veberführung noch bekannt geseben. Bel46 Obſt: Für 1 Pfund die Buttermarke W in den Ver⸗ kaufsſtellen 151—170. Die Marke gilt bis Diens⸗ tagabend 7 Uhr. Das Obſt iſt am Montag ab⸗ zuholen. Lebensmittelkarten. Die Verkaufeſtellen werden angewieſen, darauf zu achten, daß die Stammabſchnitte der Kolonial⸗ waren⸗, Butter⸗, Eier⸗, Fett⸗, Kartoffel⸗ und Haus⸗ haltungskarten mit dem Namen des Kunden ver⸗ ſehen ſind. Es darf keine Ware gegen Karten, die den Namen nicht tragen, verabfolgt werden; ebenſo iſt es nicht zuläſſig, aegen loſe Marken Waren ab⸗“ zugeben. Für verloren gegangene Karten wird kein Todes-Anzeige. Gestern nacht entschlief sanft infolge einer Herzlähmung unser guter, treubesorgter Vater, Schwiegervater, Grohvater, Bruder, Onkel und Vetter I. Dienstag, den 23. Juli 1918, nachmittags 2 Uhr, Erſatz geleiſtet. Städtiſches Lebensmittelamt, 0 2, 16/18. gere ich im Auftrage der Generalvormundſchaft J 5, 10, meiſtbietend gegen Barzahlung: 1 aufgerüſt. Bett, 1 Spiegelſchrank, 1 Waſch⸗ kommode mit Marmorplatte und Spiegelaufſatz, 1 Nachttiſch mit Marmorplatte, 1 Tiſch, 2 Stühle, 1 Handtuchhalter, Bilder und Spiegel, 1 Hand⸗ in Schuhfürſorge(P 6. 20). Kurſe zur Selbſtanfertigung von Haus⸗ und Straßenſchuhen beginnen ieden N66 Anleitung zum Flicken und Soh⸗ len der Schuhe von—12 und von—6 Uhr. Montag. Schuhflickſtube. Georg Adam Rudott im Alter von 70 Jahren und 3 Tagen. MANNHEIM, U 5, 9, 22. Juli 1918. Nähmaſchine, Küchenbüfett. 1 Küchenſchrank, Kü⸗ chentiſch und 2 Stühle, ſchönes Porzellan, Gläſer, Geſchirr zum täglichen Gebrauch u. ſ. m. DAlles in ſehr gutem Zuſtande. II. Mittwoch, den 24. Juli 1918, nachmittags 2 Uhr, in VI. 1 die zum Nachlaß des gefallenen Kriegsteilnehmers Techniker Wilhelm Emil Apfel gehörigen, nachbe⸗ zeichneten Gegenſtände: M127 1 Büfett, 1 Diwan, 1 Salontiſch, 1 Trümeaux, einen Zehntel⸗Anteil der Vollkarte werden: Schlachtviehfleiſch mit eingewachſenen oder Schlachtviehfleſch ohne Knochen, oder Wildpret, ſchließl. des Doſengewichts Auf eine ganze Fleiſchkarte entfallen Dieſelben ſind zu etwa ½ in Wurſt zu entnehmen Die Direktion des ſt In der Fleiſchwoche vom 22.—28. Juli kann Knochen bder Friſchwurſtt Schinken, Dauerwurſt, Zunge od. Speck Fleiſchkonſerven ein⸗ Mannheim, den 20. Juli 191 entnommen 25 Gramm 20 Gramm 50 Gramm 250 Gramm 8. 43 üdt. Schlacht⸗ u. Viehhofes. 5 Die trauernden Hinterbliebenen: Margarete Rudolf Stephanie Straub geb. kudol Johann Friedrich Rudolf Georg Straub Christiane Rudolf Helmut Straub Magdalena Rudolf Regina Rudolf Die Beerdigung findet Dienstag, nachmittags 3½ Uhr, von der Friedhofkapelle aus statt. 1 Spiegelſchrank, 4 Lederſtühle, 1 Blumenſtänder, 2 Linoleumläufer, verſch. Bilder und Sypiegel, 2 pol. Bettſtellen mit Drahtroſt und Schoner, 2 Nachttiſche mit Marmorplatten, 1 Waſchtiſch mit Marmorplatte und Spiegelaufſatz, 1 Handtuch⸗ geſtell, 1 Wanduhr, 1 Chiffonier, gr. u. kl. Bor⸗ hänge, 1 Likörſervice, 2 Bettvorlagen, 2 Lüſter, 2 Küchenſchränke, 1 Küchentiſch und Stühle, 1 Oele und Fette C8⁰ Ablieſerung der Rinderfüße. Der Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche hat mit ſofortiger Wirkung den Preis für friſche Rinderſüße äuf 50 für 100 Kilo⸗ gramm a dorbener Ware bleibt wie bisher/ 18 für 100 Klg. b Verladeſtelle feſtgeſetzt; der Preis Mann heim, den 18. Juli 1918. Bürgermeiſteramt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzuschen. 342a ver⸗ [tosläufer ca. 6 2 Nachlaß⸗ Verſteigerung. Im Auftrag der Frau Anna Schenk Witwe ver⸗ ſteigere ich am Dienstag, 23. Juli d. J. 0 Wüthe⸗ L. 18, 12, 3. Stock gegen ſofortige Barzah⸗ lung: Küchengeſchtrr, Glä⸗ ſer, Porzellan, Nippſachen, nachmittags Ji Stehlampe, 1 Gashänge⸗ lampe, 1 Wandbrett, 1 Re⸗ gulator, Vorhänge, 1 Co⸗ Ia., 1 Pfei⸗ lerſpiegel m. ldrahme 1 Pfeilerſpiegel mit brau⸗ ner Rahme, 1 ovaler Spie⸗ gel 1 Sofa, 1 Sofatiſch, 6 Rohrſtü (Diwan, 1 1 Vertiko hle. 1 Spietzelſchrank, mit Spiegel, 1 Pfeiler⸗ ſchränkchen, 2 einf. Schreib⸗ tiſche, 1 uußb. Kleider⸗ ſchrauk, 2 Waſchkommoden mit Marmorpl., 2 Nacht⸗ liuſſche mit Marmorplatten, 2 vollſtändige Betien mit guten Federbetten, 1 Klei⸗ derſtänder, 1 Anrichte mit Türen, 1 Geſchirrbrett u. Sonſtiges. Theodor Michel Ortsrichter. Holzkaſten, 1 Ablaufbrett, 1 Gasherd mit Tiſch, 1 Schließkorb, 1 Bogelkäfig, 1 Zeichentiſch, Kü⸗ chengeſchirr, Porzellan, Gläſer, 1 gold. 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Dank den Schwestern des Diakonissenhauses für ihre aufopfernde Pflege, sowie den ver- schiedenen Vereinen für ihre Kranzniederlegung und die Be- gleitung zur letzten Ruhestätte. 3422 1 Sofatiſch, 1 Kleidergeſtell, Tiſche, Stühle, Bil⸗ der, Spiegel und ſonſtigen kleinen Hausrat. Georg Landsittel Ortsrichter. „ EE. LeSSrsS8S 7 Laden mit Zwei · Zimmerwohnung gr. Perterre- und Kellerräumen Sowie elektr. Anschluss(bisher Metzgerei) ſofort zu vermieten. Näheres daſ. 3. Stock. 1119 neute letzter Tag:) . Der Uebel großtes aber ist die Schuld. Spannendes Drama in 3 Akten. Ind. Hauptrolle: Hedda Vernon. Komtesse Eise. Heit. Lustspiel in 3 Akten. In de 5 Hauptrolle: Else Eekersberg und) Kurt Vespermann. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: W. Mimmelsbach und Sohn. MANNHHETM, Hafenstrasse, den 22. Juli 1918. Danksagung. Ein Waggon Frisches Birnen OHNE Marken Pflaumen Türkische Kirschen r 8⁰ 3 ScuõnαER O· 50. Für die zahlreichen Beweise wohltuender und warmer Kuteilnahme an dem uns s0 schwer betroffenen Verluste unserer teueren Gattin und Mutter 3424a Frau(Caroline judt hitten wir auf diesem Wege hierfür unsern Dank entsegen⸗ nehmen zu wollen. 0 Im Namen der Hinterbliebenen: Danksagung. Allen denen, die mir durch ihre Teilnahme bei meinem schweren Verlust Trost spendeten, sage ich meinen herzlichsten Dank. 33573 MANNHEIM, Bruckenstrasse 2(Hauptfeuerwache), den 19. Juli 1918. Frau Friederike Heckel Wwe. und Angehörige. Uetert im 2 Stunden Druckerei Dr. Haas Frauerbriefe — Zwangsverſteigerung. Dienstag, den 28. Juli 1918, nachmittags 2 Uhr, werde ich am Pfandort, Meeerſeldſtraße 85, hier gegen bare Zablung ir Volſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: Cal4⁵ 1 Walzmaſchine, 1 Büro⸗ tung. Möbel und Serhne. Bernbtepoläleber lirosse fModel-Versielgerung Am Dienstag, 28. Juli, nachmittags 2 Uhr ver⸗ ſteigere auf dem Waldhof, Hubenſtr. 20, 2. 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