—— Dienstag, 30. Juli. Berantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: In Dertre⸗ tung Guſt av Wittig; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Druc u. Verlag: Druckerei Dr. Hads Mannheimer General⸗ Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim.— Lelegramm ⸗ Adreſſe? General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech⸗ An⸗ ſchluß amt Mannheim: Ur. 7940, 7941, 7942, 7945, 7944, 7945 und 7946.— Doit Konto: Ur. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Abend⸗Ausgabe. 1918.— Nr. 350. 8. 4 Maunheimor Heneml Aweiger Rugeigenpreiſe: Oie 1ſpaltige Kolonelzeile 40 4—4 50 Pieunig. Reklamen R. 2—. Annahmeſchluß: vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. — zeigen an beſtimmten Cagen, Stellen und wird keine Ber⸗ Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ————————+TP—PP—TZPfPZPfZfPZ—PZ1Z12ZÄZ121Z1Z1Z1Z1Z1Z1Z1Z2j2j2Z1ZZ7Zj77j717ZZZ17ZjjjZj1Z1ZZZZZ⁊⁊7ZZZZZZZZZZZZZ7ZZ⁊⁊⁊Z⁊ZZZ⁊ZZZZ⁊2⁊⁊2⁊2Z⁊— yꝓꝓꝓꝓꝓ———ꝓZZZZZZZZ7PZZjffJjfZZZZZZZZZZZZ————y—— ͤ————————— Bergebliche Auſlürme des JFeindes. Franzoſen, Engläuder und Amerikauer unter ſchweren Verluſten vor unſerer Angriffsfront zurückgeworſen. Der deutſche Tagesbericht. Großes Haupiquartier, 30. Juli.(WTB. Amil.) Weſtlich er Kriegsſchauplatz. geeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprechi von Bayern Rege nächtliche Erkundungstätigkeit. Teilangriffe der Engländer in Gegend Merris(nördlich der Lys) und beiderſeits von Ayette(füdlich von Arras) wurden a b⸗ gewieſen. Heeresgruppe des Deuiſchen Kronprinzen. An der Kampffront griff der Jeind unſere neuen Linien nördlich des Ourcq und unſere Stellungen auf den Waldhöhen füdweſtlich von Reims mit ſtarken Kräften au. Franzoſen, Engländer und Ameri⸗ kaner wurden unter ſchwerſten Verluſten für den Feind auf ihrer ganzen Angriffsfront zurück⸗ geworfen. Der Schwerpunkt des feindlichen Angriffes war gegen die Froni Hartennes—Fere-en-Tardenois gerich⸗ tet. Hier ſtürmien dichte Angeiffswellen des Gegners am Vor⸗ und Nachmittage immer wieder von neuem an. Vor und an unſeren Linien, leilweiſe in unſeren Gegenſtößen, brach der Anſturm zuſammen. Am Nachmittage dehnte der Feind ſeine Angriffe über Jere ⸗ en⸗Tardenois nach Oſten bis zum Walde von Meuniere aus. Sie hatten ebenſowenig Erfolg wie Teilangriffe, die er am Morgen am Walde von Meuniere, in den Abend⸗ ſtunden in breiter Front weſtlich von Ville · en⸗Tardenois führie. Südweſtlich von Reims wiederholte der Feind zwiſche Chambrecy und Briguy an einzelnen Stellen bis zu fünfmalen ſeine Angriffe und ſetzte ſie bis zum ſpälen Abend in heftigen Teilangriffen fort. Er wurde überall blutig abgewieſen. Zu der Cham pagne vertrieben wir ſüdlich vom Fich⸗ ielberg den Feind aus Gräben, die er ſeit ſeinem Vorſtoß am 27. Juli noch beſetzt hielt und nahmen einen feind⸗ lichen Stützpunkt nordöſtlich von Perthes. Leuinant L öwenhardt errang ſeinen 46. Luftſieg. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 5. Oie Schlacht auf dem Rande der Hochebene von Fere⸗en⸗Tardenois, die uns von den franzöſiſchen Militärkrititern angekündigt wurde, iſt im Gange. Foch glaubt die deutſche Armee im vollen Weichen, er wähnt ſie zermürbt und geſchwächt, in ihrem Siegesbewußtſein gebrochen. Des⸗ halb will er die Gunſt der Stunde nützen und dieſer Armee, dieſer noch in der Neuordnung begriffenen Front an der Klinge bleiben, um ſeinen„Sieg“ zu vollenden. Er hat einen durchſchlagenden Erfolg nötig. Was er bis jetzt melden konnte, waren bei Licht beſehen, nur taktiſche Vorteile, aber keine Siege. Und er möchte den vollen und großen Sieg melden können, bevor das wankelmütige Volk der Pariſer dahinter kommt, daß alles, was bisher erreicht wurde, doch ſo wenig war und ach ſo teuer bezahlt werden mußte. So ließ ber franzöſiſche Generaliſſimus ſeine Diviſionen am 8 Tage gegen unſere neuen Linien nördlich des Oureq unſere Stellungen ſüdweſtlich von Reims— man beachte die Unterſcheidung— anrennen. Es war wieder eine gewaltige Schlacht. Hartennes liegt/ etwa 10 Kilo⸗ meter ſüdlich von Soiſſons, Fere⸗en⸗Tardenois etwa 15 Kilometer ſüdöſtlich von Hartennes. Der Wald von Meu⸗ nier lieſt wieder noch 10 Kilometer öſtlich Fere. Das Schlachtfeld gewann alſo hier eine Ausdehnung von 25 Kilo⸗ meter. Südweſtlich Reims iſt auf den Waldhöhen zwiſchen Chambrecy und Vrigny, alſo auf einer Front von 10 Kilometer gerungen worden. Und überall brach der wilde Sturm der Franzoſen, Engländer und Amerikaner— die Italiener ſind anſcheinend ausgeſchieden— unter ſchwerſten „BVerluſten feſer wurg teils vor, teils an unſeren Linien. Wo er etwas tiefer vorſtieß, da traf ihn der deutſche Gegenſtoß, der unſere Front wieder herſtellte.— Foch ſpricht viel davon, daß er die Entſcheidung des ganzen Feldzuges erzwingen will. Das wird ihm nur im negativen Sinne gelingen, inſofern, als er durch ſolche Blut⸗ —— Frantreich unrettbar verbluten läßt. Auch der geſtrige Tag iſt eine Etappe auf dieſem Wege. W. Die feindlichen Heeresberichte. Heeresbericht vom 29. Juli abends. Bei erfolgreichen kleineren Unternehmungen in der Nacht vom 29. Juli im Abſchnitt von Morlancourt machten wir 143 Gefangene, erbeuteten 36 Ma⸗ ſchineugewehre und erreichten alle Ziele. Drei Gegenangriffe wurden unter ſchweren Verluſten für den Feind abgeſchlagen. Jalieniſcher Heeresbericht vom 29. Juli. Starke Tätigkeit E eindIge Artiklexle in Sellin, im Srentatet und ——— an der Piave. Am Monte di ſan Doma und in der Gegend öſtlich von Grappa machten unſere Erkundungspatrouillen einige Gefangene. In Pib anien wurden geſtern am Semino und bei der Kucibrücke neue Verſuche des Feindes, vorzuſtoßen, blutig abgewieſen. Die Kriegslage. 56 feindliche Diviſione im Angriff. Berlin, 30. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Durch die Zurücknahme der deutſchen Marnefront hat die deutſche Führung nicht nur die Kampfbedingungen zu ihren Gunſten weſentlich verbeſſert, ſondern auch die Zufuhren jeder Art an die verkürzte Front erleichtert. Auch geſtattet es uns die Verkürzung der Front fortan, Verluſte an Mannſchaften und Material mit weit größerer, Sicherheit zu vermeiden, als das in den keilartig gegen den Feind vorſpringenden Stellungen möglich war. Nach⸗ dem Franzoſen und Engländer tagelang im Unklaren über unſeren taktiſchen Rückzug waren, ſind ſie uns mittlerweile gefolgt und haben die erſten Angriffe gegen unſere neuen Linien unternommen. Unter blutigen Verluſten ſind dieſe Angriffe ſämtlich geſcheitert, obgleich der Feind im Ab⸗ ſchnitt der neuen großen Weſtſchlacht neuerdings über 56 Di⸗ viſionen verſügt, da zu den 52 hier eingeſetzten Diviſionen 4 neue hinzugekommen zu ſein ſcheinen, und zwar zwei fran⸗ zöſiſche und zwei engliſche. Die feindliche Preſſe hat behauptet, ihren Diviſionen ſtänden 80 deutſche Diviſionen gegenüber. Dieſe Zahl ent⸗ ſpricht den Tatſachen natürlich nicht im entfernteſten und ſtellt eine tendenziöſe Uebertreibung dar. Aus nahe⸗ liegenden Gründen kann deutſcherſeits nicht genau angegeben werden, wieviel Truppen wir in den Kampf geworfen haben. Bezeichnend für das Kräfteverhältnis im Weſten dürfte es jedoch ſein, daß in unſeren Heeresberichten ſtets die Rede von einer feindlichen Uebermacht iſt. Franzöſiſche Stimmen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Morning Poſt meldet aus Paris, am Mittwoch 930 der Miniſterpräſident im Heeresausſchuß der Kammer Erklä⸗ rungen zur Zurückdrängung des Feindes von der Marne ab⸗ geben. Die franzöſiſchen Militärkritiker fordern die Rück⸗Er⸗ oberung von Soiſſons, da Paris ſolange als bedroht an⸗ zuſehen ſei, als Soiſſons im Beſitz des Feindes bleibe. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Der Secolo berichtet aus Paris, daß nach Anſicht der fran⸗ zöſiſchen Militärkritiker die Allüierten außerordentliche Vor⸗ bereitungen treffen, um die Schlacht im Weſten unterallen Umſtänden zur Entſcheidung zu bringen. In der letzten Zeit ſeien ſehr beträchtliche neue Kontingente auf franzöſiſchem Boden eingetroffen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Corriere della Sera meldet aus Paris: Der Kriegsminiſter teitle dem Heeresausſchuß am Freitag mit, die franzöſiſche Heeresleitung ſei auf einen neuen Winterfeldzug ror⸗ bereitet und rechne mit der Möglichkeit eines ſolchen. Die amerikaniſchen Verluſie. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 39. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Das—— Intelligenzblatt meldet aus Newyork: Gemäß den veröffentlichten Angaben belaufen ſich die amerikaniſchen Verluſte bis Mitte Juli auf 12 716 Mann. Nach einer Mel⸗ dung der„Morning Poſt“ betrugen ſie in der Zeit von Mitte Juli bis 25. Juli, wo zum erſtenmale große amerikaniſche Einheiten an den Operationen teilnahmen, 32 762 Mann, ins⸗ geſamt ſtiegen ſie alſo auf 45 478 Mann. Der amerikaniſche Bericht betont, die Verluſte ſeien verhältnismäßig gering, ſoll⸗ ten ſie jedoch den gleichen Umfang erreichen wie diejenigen Englands und Frankreichs, ſo würden dadurch die Vereinigten Staaten in ihrem Entſchluß nur geſtärkt, den Krieg bis zum endgültigen Siege fortzuſetzen. Fliegerleutnant Menkhoff. Köln, 30. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Die Köln. Ztg. meldet aus Bielefeld: Der Fliegerleutnant Menkhoff aus Herford iſt ſeit Donnerstag nicht von ſeinem Fluge zurückgekehrt. Das Flugzeug landete nach dem Herforder Kreisblatt hinter den feindlichen Linien. Das Schickſal Menkhoffs iſt ungewiß. Deulſchlands Lage. m. Köln, 30. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ mel⸗ det aus Stockholm: Der bekannte ſchwediſche Gelehrte Rudolf Kiel⸗ len ſchreibt in„Nea Daglight Allehanda“: Die Heeresleitungen in Deutſchland wie in andern Lndern müſſen darüber wachen, daß nichts an den Fronteg oder in der Heimat ge⸗ ſchieht, was die Ausſichten für den Sieg verhindern kann. Des⸗ wegen muß ſie ernſthaft auf alles reagieren, was die eigene Zu⸗ verſicht mindern, die des Feindes aber mehren kann. Da das deutſche Volk mit ſeinem weniger ausgesildeten politiſchen Verſtändnis größere Luſt zeigt, ſeine ſchmutzige Wäſche vor der Oeffentlichkeit zu waſchen und da die Heeresleitung die ſchädlichen Folgen davon bei den Feinden beſſer ſieht, als die Parteileitungen, ſo hat ſie in Deutſchland mehr Gelegenheit, dagegen einzugreifen, als in England. Kjellen erklärt dann, daß Deutſchland gezwungen ſei zu annek⸗ tieren. Dann ſchreiht er: Es iſt ungereimt, wenn Deutſchland, das mit einem Armie Rußland in Stücke zerſchlug, in Zukunft weniger als ein Siebtel des ruſſiſchen Reiches darſtellen ſoll und es kann auch nicht richtig ſein, daß Deutſchland, das jetzt allein Frankreichs, Englands und Amerikas vereinten Kräften die Stirn bietet, nur ein Drittel ſoviel Land wie Frankreich mit ſeinen Kolonien haben ſoll. Der Gedanke eines Verſtändigungsfriedens birgt vor allem in ſich, daß Deutſchland durch den Krieg ſtärker gemacht werden ſoll, als es vorher war, denn es hat im Kriege bewieſen, daß es ſtärker iſt. als daß es ſich mit der beſcheidenen Rolle, die es früher bei der Verteilung der Welt geſpielt hat, begnügen könnte. Iliegerangriff auf Lahr und Oſſenburg. Ein Flugzeug abgeſchoſſen. Karlsruhe, 30. Juli.(WTB. Amtlich.) Durch Flie⸗ gerangriff auf Lahr und Offenburg wurde heute vormiitag einiger Sach⸗ und Gebäudeſchaden verurſacht. In Lahr wurden zwei Perſonen leicht verletzt. Ein feind⸗ liches Flugzeug wurde abgeſchoſſen. Der Wiener Gericht. Wien, 30. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Auf dem ilalieniſchen Kriegsſchauplatz wir⸗ kungsloſe ſeindliche Feuerüberfälle und Störungsfeuer gegen rückwärtige Räume. Oberleulnant Linke⸗Crawford erzielte ſeinen 2. Luftſieg. An der albaniſchen Fronk erneuerte der Jeind ſeine ſtarken Angriffe gegen unſere Stellungen auf dem ſüdlichen Semeniufer und auf den Höhenrücken Mali Silewas. Von unſeren Truppen, die teils durch zähen Widerſtand, keils durch kapfere Gegenangriffe alle Anſtrengungen der Angreifer zunichte machten, verdienen das Budapeſter Landſturm⸗ bataillon Nr. 329 und das oberungariſche(Kaſſaer) Grenz⸗ jägerbataillon Nr. 3 beſonders hervorgehoben zu werden. 8 Der Chef des Generalſiabs. 0 8 Ernſte Lage der Italiener in Tripolis. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Corriere della Sera“ berichtet: Die italieniſche Regierung gab am Samstag in Rom den Preſſevertretern Informationen über die Lage in Lybien und Tripolis, wo die Lage ſehr ernſt ſei und die Kolonien in vollem Auf⸗ ſtand gegen Italien ſtänden. Die Lage werde nur als vorübergehend erachtet. Der„Secolo“ berichtet allerdings hinzu, die Regierung treffe Vorbereitungen zu militäri⸗ ſchen Maßnahmen gegen Lybien und Tripolis, um den früheren Zuſtand wieder herzuſtellen. neue-Bool-Erfolge. Berlin, 29. Juli.(WTB. Amtlich.) Im Sperrgebiel um England wurden 15000 Bruktoregiſtertonnen Der Chef des Admiralſtabes der Marine. * Das Newyorker„Journal of Commerce“ weiſt darauf hin, daß die ſeitens der Verbandsmächte veröffentlichten Angaben über Schiffsverluſte und Schiffsneubauten vielfach weit aus⸗ einandergehen. Erſtens: Mr. Lloyd George erklärte Ende Mai in Edinburgh, daß im April mehr Schiffsraum gebaut als verloren wor⸗ den ſei. Zweitens: Zu derſelben Zeit erklärte der franzöſiſche Marine⸗ miniſter vor dem Senatsausſchuß, daß Er glands und Amerikas Schiffbau im Monat April um 40000 Tonnen den Schiffsverluſt durch Unterſeeboote übertroffen habe. Drittens: Am 13. Mai erklärte derſelbe Miniſter, daß im April 268 704 Tonnen vernichtet worden ſeien; der Waſhingtoner Bericht gab als amtliche franzöſiſche Mel⸗ dung einen Verluſt von 381631 Tonnen an. Endlich bezifferte die engliſche Admiralität den Aprilverluſt auf 305 102 Brt. Viertens Der engliſche Schiffsneubau im Monat April wird amtlich mit 111 533 Brt. angegeben. Amerika lieferte 108 537 Tonnen ab und ließ 160 000 Tonnen vom Stapel. Nach dem Sprachgebrauch der engliſchen Preſſe bezieht ſich die engliſche Angabe auf„Fertigſtellung“ womit aber gleichzeitig wohl auch„Ablieferung“ gemeint t. Woher Lloyd George ſeine Zahlen genommen hat. iſt unklar. Der franzö⸗ ſiſche Miniſter hat oſfenbar die engliſchen Bruttoregiſter⸗Tonnen und die amerikaniſchen Ladegewichtstonnnen zuſammengezogen In den beteiligten Kreiſen wächſt daher der Wunſch, daß hei der Berechnung des Schiffraums Uebereinſtimmung herrſchen möge. Kriliſche Lage in Rußland. E1 Berlin, 30. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die militär⸗ politiſche Lage im Oſten hat ſich in letzter Zeit, wenn auch nicht bedrohlich, ſo doch immerhin etwas bedenklich geſtal⸗ tet. Der Verfall der Maximaliſtenherrſchaft im großruſſiſchen Teil des ehemaligen Zarenreiches ſchreitet unaufhaltſam fort. Die Anweſenheit der Tſchecho⸗ Slowaken, der Vormarſch der Engländer im nördlichen Gebiet, die Flucht des Großfürſten Michael aus Tomſk, Bauernunruhen auf dem flachen Lande, Hungerkra⸗ walle in den Städten und die wachſende Unzuverläſſigkeit der roten Armee beſchleunigen den Auflöſungsprozeß im maxima⸗ liſtiſchen Rußland. Nach der Ermordung des deutſchen Geſandten, des Gra⸗ fen Mirbach, gelang es den Maximaliſten freilich noch einmal, dank der Entſchloſſenheit ihrer Führer, den ſozialrevblu⸗ tionären Aufruhr blutig zu unterdrücken. Aber die Wühlereien der Entente und der innerruſſiſchen verſenkt. Nr. 350. Seite. 4 Mannheimer Geueral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 30. Juli 1918. Feinde der Regierung Lenins dauern fort und gewinnen im⸗ mer mehr an Bedeutung, je ernſter die äußeren Feinde an den Fronten im Norden und Oſten das Maximaliſtenſyſtem be⸗ drohen. Um den Widerſtand gegen dieſe feindliche Phalanx möglich zu machen, hat Trotzky, der Kriegskommiſſar der Räteregierung, die ſechsmonatige Dienſtpflicht ein⸗ geführt. Tatſächlich ſind bereits Mobiliſationen vorgenommen worden: in den bedrohten Gebieten des Südoſtens und in Weſtſibirien und in den nördlichen Provinzen Olonez, Wo⸗ logda und Archangelfk ſind für den Kampf gegen die Tſchecho⸗ Slowaken bezw. Engländer die Arbeiter und Bauern der Jahresklaſſen 93—97 und in Moskau die Arbeiter der Jahres⸗ klaſſen 96 und 97 zu den muiſſen gerufen worden. In den Städten müfſen ſich ſelbſt die fungen Leute der bürgerlichen Kreiſe der roten Fahne zur Verfügung ſtellen, freiilch als Etappentrupps und unbewaffnete Hilfsmannſchaf⸗ ten. Der praktiſche Erfolg dieſer Mobilmachung hat ſich jedoch als wenig erfreulich erwieſen. Nahezu 509 der Rekruten haben ſich bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit der Heerespflicht wieder entzogen Von Diſziplin iſt keine Rede und es iſt wohl nicht zu viel geſagt, wenn man behauptet, einem Angriff regulärer Truppen engliſcher oder tſchecho⸗ſlowakiſcher Armeen ſei die rote Garde keineswegs gewachſen. Aus dieſer Tatſache erklären ſich denn auch die un⸗ geheuren Erfolge der äußeren Feinde der Räterepublik. Die* verfügen über etwa 60 000 Mann wohldiſziplinierter Truppen, denen ſich 15000 Uralkoſaken angeſchloſſen haben. Sie ſind ernſte Gegner, die ſich der werk⸗ tätigen Hilfe der Entente erfreuen. Es iſt Tatſache, daß Mos⸗ kau von ihnen ernſtlich bedroht iſt. Ein ebenſo gefährlicher Gegner ſind die Ententetruppen im Norden. Ihre Landungen dauern in den Häfen der Murmanküſte noch heute an. Bisher haben etwa 20000 Mann das Land betreten, hauptſächlich Engländer, nur ſehr wenig Franzoſen, denen ſich in jüngſter Zeit keine a me⸗ rikaniſchen Truppenformationen haben. Der Bormarſch der Verbündeten hat bereits begonnen. Die Engländer beſetzten die Murmanbahn van Kola bis Ken und ihre Fahrtruppen drangen 50 Kilometer über Ken hinaus nach Süden vor. Der Vormarſch ſetzt die Engländer in den Beſitz des nordruſſiſchen Waldreichtums und der unermeßlichen, zum 175 noch gar nicht erſchloſſenen Bodenſchätze des weiten Ge⸗ ietes. Was die Lage in der Ukraine betrifft, ſo iſt es dem Hetman Skoropadſki bisher offenbar nicht gelungen, das Land völlig zu beruhigen. Agenten der großruſſiſchen Maximaliſten und der Entente ſchüren fortgeſetzt in revolutionärem Sinne. In der Krim hat ſich ein neues Kabinett gebildet, dem Vertreter der ruſſiſchen, griechiſchen, deutſchen und tatariſchen Bevölkerung angehören. Die neue proviſoriſche Regierung handelt im engen Einvernehmen mit den deutſchen Militär⸗ behörden in der Krim. Ueberäus unſicher iſt die Lage der Maximaliſten in Sibirien. Ueber die Mauern der Stadt Irkutſk hinaus ſcheint ihre Macht nicht zu reichen. Schwer bedroht ſie im Oſten die ernſte ſapaniſche Gefahr. Angeblich haben die Japaner in der Mandſchurei Küſtentruppen konzentriert, um von dort aus den Vormarſch gegen Oſtſibirien zu beginnen. In Weſtſibirien ſind die letzten Maximaliſtenorganiſationen verſchwunden. An ihre Stelle ſind proviſoriſche bürger⸗ liche Regierungen getreten, die ſämtliche Reformen der Maximaliſten aufheben und ſich bemühen, dem öſſentlichen Leben den bürgerlichen Charakter wiederzugeben. Mächtig iſt in letzter Zeit der engliſche Einfluß in Tur⸗ keſtan angewachſen. Von den eingeborenen Mohameda⸗ nern zum Schutze gegen maximaliſtiſche Uebergriffe ins Land exufen, haben die Briten ihre Kavallerie bis zum Kaſpiſchen eer vorgeſchoben und die wichtigſten Hafenplätze an der Oſtküſte dieſer See beſetzt. Die Meldung. daß die Gouvernementshauptſtadt Sim⸗ birsk von den Tſchecho⸗Slowaken erobert wurde, iſt eine Hiobspoſt für die Regierung in Moskau, denn die Eroberung der auf dem rechten Wolgaufer liegenden, heute etwa 60 000 loaon, Seclvin Einwohner zählenden Handelsſtadt läßt erkennen, daß die Tſchechen ihre Macht auch diesſeits der Wolga weiter nach Norden ausdehnen. Die Lage in Moskau. Helſingfors, 29. Juli.(„K..“) Ueber die Lage in Moskau liegen hier Berichte vor, aus denen hervorgeht, daß dort das Leben wieder kräftiger pulſiert als in St. Pe⸗ tersburg. Der Moskauer Intelligenz geht es nach dieſen Meldungen beſſer als den gebildeten Kreiſen von St. Petersburg. Auf den Straßen Moskaus ſieht man ſie nicht als verlumpie Hauſierer ein kümmerliches Leben friſten, ſie betätigen ſich„höchſtens“ als Zeitungsverkäufer und finden mit ihren Kenntniſſen in immer größerem Maße Beſchäfti⸗ ung in den Moskauer bolſchewiſtiſchen Organiſationen und mrichtungen. Die Zuſammenarbeit zwiſchen den bürger⸗ lichen und den bolſchewiſtiſchen Elementen iſt dort in vollem Gange. Es macht ſich alſo eine gewiſſe„geſellſchaftliche Aus⸗ ein ſtillſchweigendes„Sichabſinden“ gelte Die Macht des Sowjet ſcheint ſich in Moskau immer mehr ge⸗ ſeſtigt zu haben. Sie ſtützt ſich in erſter Linie natürlich auf die Staats⸗ und Fabrikarbeitermaſſen und weiter auf das dem Staate dienende Perſonal, das jetzt rieſige Löhne erhält. Die Kontrolle der Fabriken durch die Arbeiter, die ſtändige Fürſorge der jetzigen Macht um ihre Anhänger machen das Leben der Arbeiter immer behaglicher. Intelligenz und Bour⸗ geoiſie haben ſich gleichſam mit der herrſchenden Ordnun verſöhnt. Sie glauben, daß keine andere Macht innerha Rußlands die Dinge für ſie wieder zum Beſſeren wenden kann, ſie erwarten Rettung von außerhalb. Einige orientieren ſich nach Deutſchland, doch die meiſten glauben nach wie vor, daß allein England ihr Retter ſein kann und wird Der Parteikampf beſchränkt ſich auf inneren Zwiſt und Zank unter den Sowjetleitern und auf die Polemik in der ihnen naheſtehenden Preſſe, wenn man von den ter⸗ roriſtiſchen Ausfällen der Sozialrevolutionäre abſieht. Die Machthaber von heute ſind überzeugt, daß einzig und allein Hungersnot ſie ſtürzen könnte. Gelingt es ihnen, ſich bis zur Herbſternte zu halten, ſo wird ihre Stellung ihrer Meinung nach ſehr ſtark ſein. Die meiſten Fabriken von Moskau und Umgegend ſind in Betrieb, aber die Zahl der Arbeiter iſt be⸗ ſchränkt. Von Baumwollgarn und Baumwollmanufaktur⸗ waren gibt es einen unerhörten Ueberfluß, aber es iſt unmöglich, von dieſem Ueberfluß nach dem übrigen Ruß⸗ land, das daran, wie in vielem anderen, furchtbaren Mangel leidet, auch nur ein Geringes auszuführen. Wolle gibt es nicht. Ganze Bahnnetze von vielen tauſend Kilometern liegen tot, weil es an Lokomotiven, Wagen, und Feuerung fehlt. Die Eiſenbahn verwahrloſt unbeſchreiblich. Die Arbeit auf dem großen Flußſyſtem der Wolga ruht ſo gut wie ganz. Es fehlt einfach am Nötigſten. Nur ein verſchwindend ge⸗ ringer Bruchteil des Bedarfes an Naphtha für Dampfer iſt aufzutreiben. Ausweifung Miljukows. Berlin, 30. Juli.(Von unſ. Berl. Bürg.) Aus Baſel wird gemeldet: Das Ukrainiſche Büro berichtet aus Kiew: Der utrainiſche Miniſterrat beſchloß nach lebhaften De⸗ batten, des ruſſiſchen Kadettenführer Miljukow und ſeine Parteigänger unter Polizeiaufſicht zu ſtellen und ſie aus der Ukraine auszuweiſen. Heiman Skoropadfki. E Berlin, 30. Juli.(Von unſerem Berliner Büco.) Die Meldung der Ullſteinpreſſe von einem bevorſtehenden Ver⸗ zicht des Hetmans Skoropadſki zugunſten des Erzher⸗ zogs Wilhelm von Oeſterreich wird an unterrichteten Stellen als abſolut haltlos und töricht bezeichnet. Mitglieder des Jarenhauſes unter Anklage. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Juli.(Pr.⸗Tel, g..) „Morning Poſt“ zufolge melden Petersburger Blätter, daß die Sowjetregierung in Moskau die Einleitung von Verhand⸗ lungen gegen eine Anzahl Mitglieber des früheren Zarenhauſes, darunter auch gegen die Groß⸗ fürſtinnen, beſchloſſen habe. Der Name der Exzarin ſtehe noch nicht auf der Liſte der durch das Revolutionsgericht abzu⸗ urteilenden Perſonen. Die Leiſtung des Millelſlaudes. Friedrich Naumann hat in einer Broſchüre in ſeiner bil⸗ derreichen Sprache folgenden Satz geprägt:„Die ſoziali⸗ ſtiſche Diſziplin iſt zur ſtaatserhaltenden Kraft gewor⸗ den, und kein König und kein General wird je wieder in aller Zukunft auf ſie verzichten wollen.“ Darauf antwortet die Mo⸗ natsſchrift„Deutſchlands Erneuerung“(F. F. Lehmanns Ver⸗ lag, München) u. a. folgendes: „Nein,— wenn man etwas tiefer ſieht, ſo ſind es ganz andere Schichten, vor deren Diſziplin man immer 7— Ehrfurcht bekommt, Schichten, die allerdings kaum jemand erwähnt, die der angebliche„Schützer“ und„Vater“ Staat ſeelenruhig ihrem bitteren Schickſal überläßt: wir meinen den geiſtigen Mittelſtandl Was er in ieſem Kriege geleiſtet, ertragen und geduldet hat, iſt ſchwer in Worte zu faſſen. Dieſe Schichten, die ſtill und unerſchüttert nicht dem Erwerb, ſondern ihrem Amte, ihrem Berufe, ihrer Berufung mit treuer Hingabe weiterleben, welche Preisſteige⸗ rung, Mißwirtſchaft, Wucher, Geldverſchlechterung, Woh⸗ nungselend, Kleiderwegnahme, Not und Tod der liebſten An⸗ —— Vermögensverfall, Steuerlaſt, ach, ſo häufig ohne euerungszulage, ohne Koſtzulage für Schwerarbeiter, ohne Schiebergewinn, ohne Verdienſt in der Munitions⸗ fabrik und ohne Entſchädigung und Rente für Siechtum und Elend, mit der Ausſicht, ins Proletariat zu ſinken, 9010 er⸗ tragen: ſie beweiſen Diſziplinl Und dieſe Diſziplin entſpringt ihrer Weltanſchauung, an der ſich die Arbeiter⸗ maſſen, deren Führer vom Staate alle erdenkbaren Sonder⸗ vorrechte erpreſſe— der 99„Sondervorrecht“ iſt ſehr relativ— wahrhaftig ein Beiſpiel nehmen könnten. Und das ſonderbarſte: in dieſem geiſtigen Mittelſtand, der ſchwei⸗ gend darbt und weiterarbeitet, in deſſen Zeitungen nicht, wie im„Vorwärts“ täglich Koſtüme zu zwei⸗ bis dreihundert Mark angezeigt werden, lebt, leuchtet und wirkt der völkiſche, der alldeutſche Gedanke am ſtärkſten und reinſten. Aber trotz Elend und Anfeindung gehen ſie ſtolz, unbeugſam und freudig ihren Weg. Ihre Weltanſchauung verbürgt es ihnen, daß nicht hohe Löhne, nicht Wohlleben und große politiſche Rechte ſo ufrieden und freudig machen, wie ſie es ſind, ſondern nur der felbſtloſe Dienſt, die treue Pflichterfüllung, die Hingabe an die große völkiſche Sache. Freiheit, innere Freiheit entſprießt der Pflichterfüllung, und—— bedeutet Ueberwin⸗ dung der Trägheit, Ueberwindung des Körpers, der Materie durch den Geiſt. In dieſer inneren Freiheit allein wurzelt aber auch die wahre Diſziplin. Die vollsernährung. Erhöhung der Mehlration. E! Berſin, 30. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir hören, wird vom 19. Auguſt ab die Mehlration auf 200 Gramm er⸗ höht. Vom 19. Auguſt an ſoll auch die erſte fleiſchloſe Woche beginnen. Es wird wie uns verſichert wird, wegen der Erntever⸗ 8 0 leider nicht möglich ſein, anſtelle des fortfallenden Flei⸗ ches mehr Mehl ſ0 geben, jedoch ſoll das Mehl durch eine Zugabe von Kartoffeln erſetzt werden. Ernieverbot für herbſigemüſe und Rüben in heſſen. Das heſſiſche Miniſterium des Innern hat für das Gebiet des Großherzogtums Heſſen angeordnet, daß Herbſtweißkohl und Dauer⸗ weißkohl(Weißkraut), Herbſtrotkohl und Dauerrotkohl Herbſtwirſingkohl und Bauerwirſingtohl, Runkelrüben(Dickwurz), Kohlrüben, Möhren aller Art mit Ausnahme der Karotten vor dem 10. Oktober 1918 außer der Verwendung in der eigenen Wirtſchaft, nicht geerntet werden dürfen. Ausnahmen können auf Antrag von dem zuſtändigen Kreisamt in beſonderen Fällen geſtattet werden. Der Deutſche Städteiag zur Brotverſorgung. Der Vorſtand des Deutſchen Städtetages hat an den 7 75 Staatsſekretär des Kriegsernährungsamts eine Eingabe gerichtet, worin für das Wirtſchafts ahr 1918⸗19 die unverkürzte Bei⸗ behaltung der im vorigen Wirtſchaftsj gewährten Mehl⸗ menge für die verſorgungsberechtigte Bevölkerung dringend be⸗ fürwortet wird. Etwa von Mitte Auguſt ab ſoll eine esmehl⸗ Der Aoſiard des ration von 200 Gramm ausgegeben werden. gehen der Gefahr kann nicht geſprochen werden. Deutſchen Städtetages wünſcht aber im Intereſſe der Bevälkerung die Gewährung einer Ration von 220 Gramm unter Hinzurechnung der zur Mehlſtreckung ausgegebenen Streckungsmittel(Karioſſe n und Kartoffelpräparate), alſo di⸗ſelbe Tagesration, wie ſie vor der Pesanswin beſtehenden Kürzung der Ration geweſen iſt. Es wird arauf daß die im Vorjahre gewährte Tagesration das Minde ſtmaß darſtelle, das für die Ernährung not⸗ wendig iſt. Ferner wird in der Eingabe an den Herrn Staatsſekretär de⸗ Kriegsernährungsamts die Bitte gerichtet, dahin zu wirken, daß der für die menſchliche Ernährung zur Verfügung ſtehende Teil der Kartoffelernte auch wirklich voll erfaßt werde und daß nicht ein erheblicher Teil entweder durch Verfütterung oder durch Verderb verloren gehe. Ein wirkſamer Schutz gegen den nach den bisherigen Erfahrungen drohenden Verluſt kann nach An⸗ ſicht des Vorſtandes des Deutſchen Städtetages nur dadurch ge⸗ ſchaffen werden, daß umfaſſende Maßnahmen für die Trochnung der Kartoffeln vorbereitet und durchgeführt werden. Gelingt es, in größerem Maßſtabe als bisher—— und Kartoffelſtäpkemehl bereitzüſtellen, daun dürfte dies auch für die Strecküng des Brotmehls und für die Beibehal⸗ tung der bisherigen Mehlration von günſtigem Einfluß ſein. Die Anträge des Vorſtandes des Deutſchen Städtetages gehen deshalb dahin, für die Beibehaltung der im Vorjahre gewährten Tagesmehlration Sorge tragen zu wollen und die Herſtellung von Kaxtoffelwalzmehl und Kartoffelſtärkemehl in umfaſſender Weiſe anzuordnen, bis zur Herſtellung aber mit Mehl auszuhelfen. Letzte Meldungen. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 28. Juli.(WB. Nichtamtlich.) Heeresbericht. Mazedoniſche Frout: Zwiſchen Ochrida⸗ und Preſpaſee zerſtreulen unſere Poſten durch Feuer eine ver⸗ ſtärkte franzöſſſche Abteilung. Die feindliche Arkillerie beſchoß unſere Stellungen im Süden von Huma heflig. Bei Siran war die beiderſeitige Jeuertätigkeit zeitweiſe lebhafter. In der Gegend vor den Siellungen nördlich des Tachinoſees ver⸗ nichtete eine unſerer Jufanteriengruppen eine grie⸗ chiſche Erkundungsabteilung. In der Gegend von Bitolia wurde nach Luftkampf ein ſeindliches Flugzeug brennend hinier unſeren Linien abgeſchoſſen. * Fleiſch⸗ und Kartoffelknappheit in Paris. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Juli. Schweizeriſche Blät⸗ ter hatten dieſer ge die Havasmeldung wiedergegeben, wonach Frankreich allen Ernährungsſchwierigkeiten zum Trotz nun doch in der Lage ſei, die fleiſchloſen Tage aufheben zu können. Demgegen⸗ über ſ1 eine Mitteilung im Petit Pariſien vom 27. unter der Ueberſchrift:„Das Fleiſch wird rarer in Paris“ feſt, 9 trotz der Aufhebung der Einſchränkungen faſt kein Fleiſch und Geflügel in Paris ankomme. In den Tagen von Mittwoch bis Samstag der letzten Woche ſeien die Zufuhren ſogar ſo gering geweſen, daß man über die Lebensmittelvderſorgung von Paris ernſtlich beun⸗ ruhigt geweſen ſei. Eine weitere Nachricht des Blattes trägt die Ueberſchrift:„Die Kartoffeln werden unauffindbar.“ Dieſe beiden ———— allein beſagen mehr als alle Täuſchungsverſuche der Havasagenum. 9 1 Die Irenfrage im Unkerhuns. Lotidon. 29. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Reutermeldung. Unter⸗ haus. Die Entſchließung Dillons, die die iriſche Politik der Verwaltung mißbilligt, wurde mit 245 gegen 106 Stimmen abgelehnt. Dillon beantragte, die Angelegenheit ſoll dem Präſidenten Wilſon un Regelung vorgelegt werden. Asquith machte darauf aufmerk⸗ am, daß der Premierminiſter der Dominions es ablehnte, ſich mit einer derartigen Sache zu befaſſen. So zweifle er, ob Wiſſon, der mit ſeinen eigenen Angelegenheiten raſtlos eſcheſ ſei, ſich bieſer 2 unter K97 werde, die ſchon vorher ſo viele Leute in die Irre geführt habe. Asquith erinnerte an die wiederholten Vaſuche einen Ausgleich zu erzielen und regte an, es ſollten weitere Verſuche gemacht werden. Bonar Law betonte, daß wenn die Nationgliſten das Recht der Selbſtändigkeit für ſich forderten, ſo möge Ulſter das Recht gewährt werden. Schwierigkeiten beſtänden nicht zwiſchen Engländer und Iren, ſondern zwiſchen Jren und Iren. Die Erörterung verlief ohne Zwiſchenfall. Der Malvyprozeß.— Paris, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. In ſeiner kurzen, aber beſtimmten Ausſage vor dem Oberſten Gerichtshof verteidigte Ribot die Politik ſeiner Regierung. Er erklärte, daß er während der drei Jahre, in denen er mit Malvy zuſammengearbeitet habe, dieſem als Kollegen und Mitarbeiter nichts vorzuwerfen habe, Das Verhör wurde auf Donnerstag vertagt. Graf Czernin und der Käaiſerbrief. EU Berlin, 30. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) An hieſigen unterrichteten Stellen findet man in den Erklärungen des Grafen Czernin im öſterreichiſchen Herrenhauſe über den Brief Kaiſer Karls an König Ferdinand keinen Wider⸗ ſpruch zu der in den letzten Tagen von hier gegebenen Dar⸗ ſtellung. Es iſt richtig, daß Graf Czernin ſeinerzeit eine Ver⸗ mittelungsaktion des Kaiſers bei König Ferdinand als immer⸗ hin erwägenswert angeregt und von ſeiner Unterredung auch Herrn von Kühlmann Mitteilung gemacht hat. Von der Art aber, wie die Anregung dann ausgeführt wurde, ſcheint er ebenſowenig gewußt zu haben, wie Herr von Kühlmann. Herr von Kühlmann. E Berlin, 30. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Nachricht von einem Fortſchrittlichen Reichstagsmandat des Herrn von Kühlmann ſcheint ſich nicht zu beſtätigen. Herr von Kühlmann, ſo verſichern uns Leute, die ihn kennen, würde bei ſeiner rechtsliberalen Auffaſſung, von allem andern abgeſehen, gar nicht in der Lage ſein, ein fortſchrittliches Man⸗ dat anzunehmen. Gefährliches Auftreten der/ Grippe in der Schweiz. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Juli.(Priv.⸗Tel. g. K) Die Züricher meldet, die Grippeepidemie hat der Schweiz bis zum letzten 3 Todesfälle verurſacht, davon entfallen auf die Armee 305, auf die Stadt Bern allein 128. Die Bundesſtadt hatte am Montag, Dienstag und Mittwoch nicht weniger als 44 Todesfälle aufzuweiſen. Von einem Zurück⸗ ———— Ketzte Handeis⸗Hachrichten. (Mannheimer Eflektenbörse. Auch die heutige Börse zeigte ziemlich ſeste Haltung, docli Wär das Geschäft etwas ruhiger. Gehandelt wurden Anilin-Aktien, Benz- und Oberrhein. Elelctrizitätsaktien. Sehr ſest lagen Emaillier- werke Maikammer, Waggonfabrik Fuchs, Zementwerke Heidelberg, Sücldeutsche Draht und Zuckerfabrik Waghäusel. Dinglersche Ma- schinenfabrik notierten ab heute ex Div. Sonst waren noch höher: Brauerei Eichbaum- und Bad. Assekuranz-Aktien. Schittervörse zu Duisdurg-Ruhrert. Duisburg-Ruhrort, 20. Iuli. Amtliche Notierungen. Bergichrt. Schlepplöhne von den Rhein-Ruhr-Flaſen nach Mainz-Gustavsburg 150, nach Manaheim—, 100 fl 30075 M. — Dienstag, den 30. Juſi 1918. Mannheimer Ger ral⸗Auzeiger. ¶Abend⸗ Ausgaba.) Nr. 350. 3. Seite. Aus Stadt und Land. Rechtsanwalt Leopold Geißmar 5. Rechtsanwalt Leopold Geißmar iſt nach kurzem ſchweren Leiden im Alter von 55 Jahren verſchieden. Der Verblichene, der in unſerer Stadt eine hochgeachtete Stellung einnahm, war in Kon⸗ ſtanz geboren. Die Jugend verlebte er bereits in Mannheim, da ſein Vater, ſelbſt Rechtsanwalt, bald nach der Geburt des Sohnes ſeine Praxis hierher verlegte. Nach vollendetem Studium übte der Heimgegangene den Anwaltsberuf gemeinſam mit dem Vater aus. Er war vornehmlich im Zivilprozeß tätig. Frühzeitig erhielt er Fühlung mit dem wirtſchaftlichen Leben Mann⸗ heims und des engeren Vaterlandes. Dieſe rege Fühlungnahme kam im Laufe der Jahre zum Ausdruck durch den Eintritt in den Aufſichtsrat verſchiedener Geſellſchaften. So war er Mitglied des Aufſichtsrats der Badiſchen Aſſecuranz⸗Geſellſchaft.⸗G., der Ba⸗ diſchen Bank, der Mannheimer Aktienbrauerei Löwenkeller, der Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, der Mannheimer Dampfſchiff ⸗ fahrts⸗Geſellſchaft, der Badiſchen Ledexwerke Mühlburg und Baye⸗ riſche Brauhaus Pforzheim.⸗G. Nach dem Tode des Vaters führte der Verblichene die ausgedehnte Praxis allein weiter. In der Oeffentlichkeit iſt der mit reichen Gaben des Geiſtes und Her⸗ zens ausgeſtattete Mann wenig hervorgetreten. Der Beruf nahm ſeine Zeit völlig in Anſpruch. Die verbleibenden Stunden der Muße widmete er der Familie und der geliebten Kunſt. Selbſt ein vorzüglicher Violiniſt, förderte er mit großem Verſtändnis und viel Eifer alle muſtkaliſchen Beſtrebungen. Seine beſondere Für⸗ ſorge galt dem Mannheimer Konzertverein, der dem Heimgegange⸗ nen ſeinen jetzigen hohen künſtleriſchen Stand in der Haupt⸗ ſache zu verdanken hat. Mit der Witwe und der erwachſenen Toch⸗ ter, die Leopold Geißmar zurückläßt, empfindet ein großer Kreis von Freunden und Bekannten den viel zu frühen Verluſt des an⸗ geſehenen und beliebten Mitbürgers auf das ſchmerzlichſte. Ein dauerndes ehrendes Andenken iſt ihm geſichert. Jahresberichte der Mannheimer höheren Lehranſtallen. Großh. Realgymnaſium Mannheim. Dem 49. Jahresbericht entnehmen wir folgende Einzelheiten: Das Schuljahr 1917/18 brachte für die Schule die durch die Zeit⸗ lage Schwierigleiten, mit denen ſie ſchon in den ver⸗ gangenen Kriegsjahren zu kämpfen hatte, in erhöhtem Naße. Die ſtarke Verkürzung des Unterrichts mußte beibehalten werden, da uns auch dieſes Jahr eine genügende Zahl von Lehrträften nicht zur Verfügung geſtellt werden konnte; die Stunden erkrankter Mit⸗ glieder des Lehrkörpers, für die keine Vertreter zugewieſen wurden, konnten vielfach nicht verſehen werden; Kriegsmaßnahmen mannig⸗ facher Art, ſo notwendig ſie auch ſind, bei denen die Mitarbeit der Schule verlangt wurde, griffen ſtörend in das Leben der Schule ein, ſodaß die Aufrechterhaltung eines geregelten Unterrichtsbetriebs trotz äußerſter Inanſpruchnahme des Lehrkörpers mitunter K ſchwer war. Dabei hatten mir eine Zunahme der Zahl der Schüler und der Klaſſenabteilungen zu verzeichnen; für 22 Klaſſen waxen 21 Lehrkräfte vorhanden. Bei Erwähnung der Verluſte durch Tod wird dem am 28. April 1918 verſchiedenen Direktor, Geh. Hofrat Wilhelm Höhler, ein längerer ehrender Nachruf gewidmet. Nach jchwerer Krankheit ſtarb im Anfang des Schuljahres Stadtpfarrer Hermann Bujard, der ſeit 1914 als evangeliſcher Religionslehrer an der Anſtalt gewirkt hatte; ferner ſtarben die Beiratsmitglieder Kommerzienrat Auguſt Imhoff und Stadtverordneter Rudolf Kramer. Zum Vertreter des Direktors war von Beginn des Schuljahres bis zum 14. Januar 1918 und vom 23. März 1918 bis Ende des Schuljahres 1917/18 Profeſſor Karl Joſt ernannt. Lehramts⸗ praktikant Emil Rotbfritz wurde zum Profeſſor am Realghm⸗ naſium ernannt. Profeſſor Georg Treiber und Lehramtsprak⸗ tilant Wendelin Ueckert traten nach Entlaſſung aus dem Heeres⸗ dienſt mit Beginn des Schuljahres den Dienſt wieder an. An das Realgymnaſium wurden—9 Berichtsjahre verſetzt: Die Lehramts⸗ praktitanten Dr. Hans Eberleé vom Lehrerſeminar in Meersburg, Htto Baumann vom Karl Friedrichs⸗Gymnaſium in Mannheim und Hermann Siegwarth, vorher im Felde. Aus dem Lehr⸗ körper ſchieden aus: die Lehramtspraktikanten Dr. Julius Wid⸗ maier, verſetzt an das Ghmnaſium in Donaueſchingen, und Otto Baumann zur Uebernahme einer Erzieherſtelle bei dem Prinzen Nax von Baden. Lehramtspraktikant Edtwin Brachat wurde wieder zum Heere eingezogen. Zur Exteilung von evangeliſchem Religionsunterricht wurden 8 die Stadtvikare Reinhard Groß und Karl Gänger und Stadtpfarrer Gerhard Knobloch zur endgültigen Uebernahme des Unterrichts des verſtorbenen Stadtpfarrers Hermann Bujard. Oberlehrer H. Kabus konnte am 18. Oktober 1917 ſein 50jähniges Dienſtjubiläum feiern. Der Lehrkörper ſprach ihm durch eine Abordnung herzliche Glückwünſche aus und veranſtaltete zu Ehren des' Jubilacs eine Feier im Kollegenkreiſe. Herrn Muſiklehrer F. Mack konnten wir zum Jubiläum ſeiner 25ſährigen Tätigkeit in Mannheim gratu⸗ lieren. Der Anfang des Schuljahres war infolge der Ruhrepidemie auf 21. September 1917 verſchoben worden; die Weihnachtsferien mußten zwecks Kohlenerſparnis bis 14. Januar 1918 verlängert werden. Profeſſor Georg Treiber wurde zum Studienrat, Real⸗ lehrer Chriſtoph Bentzinger zum Oberreallehrer ernannt. Es wurden ausgezeichnet: Vizefeldwebel Profeſſor Ph. Haeffner mit dem Eiſernen Kreuz und der Badiſchen Verdienſtmedaille; Vize⸗ wachtmeiſter Lehramtspraktikant E. Vrachat mit dem Eiſernen Kreuz; Leutnant und Regimentsadjutant, Lehramtspraktikaat K. Großkinsky mit dem Ritterkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern; Leutnant Lehramtspraktikant Dr. O. Dannen⸗ vergermit dem Eiſernen Kreuz. Dem Profeſſor A. Albecker wurde vom Reichsbank⸗Direktorium in Berlin als Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Goldſammlung das Vild„Gold gab ich für Eiſen, Volksopfer 1913“ überreicht. 5 8 Im Laufe des Schuljahres hatten wir den Tod von 5 Schülern zu beklagen. Operprimaner Alfred Gamp ſtarb an einer ſchweren inneren Verletzung, die er durch den Schlag eines Pferdes bei der landwirtſchaftlichen Hilfsarbeit erlitten hatte; Obertertianer Fritz Wolf verlor durch einen Unglücksfall ſein Leben. Ferner ſtarben der Untertertianer Ferdinand Löb, der Quintaner Alb. Seeger und der Oberprimaner Kurt Jordan. Zum Heeresdienſt wurden eingezogen: 17 Oberprimaner, 19 Unterprimaner, 7 Oberſekun⸗ daner, 2 Unterſekundaner. Durch die freundliche Vermittlung des Bürgermeiſteramts wurde einer Anzahl bedürftiger Schüler wäh⸗ rend der Ferien ein Landaufenkhalt gewährt, davon einigen in dem Erziehungsheim des Profeſſors Camenzind in Lang⸗ nau(Schweiz). Die ſchriftliche Reifeprüfung des Schuljahrs 1917/18 fand am.—8. Mai 1918, die mündliche unter dem Vorſitz des Großh. Prüfungskommiſſärs, Herrn Geh. Regierungsrat Karl Steiner, am 10. und 11. Mai 1918 ſtatt. 22 Oberprimaner, darunter 5 Schülerinnen, erhielten das Zeugnis der Reife. Wäh⸗ rend des Berichtsjahres mußten für 5 Hberprimaner und für 21 Unterprimaner ſieben fürſorgliche Reifeprüfungen abgehalten wer⸗ den. Außerdem fanden zwei beſondere Reifevrüfangen und acht Ergänzungsreifeprüfungen im Lateiniſchen für Schulfremde ſtatt. Eine größere Anzahl Schüler gehören der Jugendwehr und der des Roten Kreuzes an und beteiligen ſich als Hilfsarbeiter der Mannheimer Abfallverwertung. Die von dieſer Stelle organiſierte Möbelſammlung brachte durch unſere Schüler eiwa 100 Stück ein. Die vor drei Jahren begonnene Goldgeldſammlung erreichte im laufenden Jahr die Geſamt⸗ ſumme von 100000 Mk. Die 7. Kriegsanleihe brachte 72 000 Mk., die 8. Kriegsanleihe 60 000 Ml. ein, ſodaß die Geſamtſumme der durch unſere Schule caedeegtencen 418 6½% Mk.“ be⸗ trägt. Die Organiſation und Werbetätigkeit für die Goldſammlung und die Kriegsanleihen hatte auch im Berichtsjahre Profeſſor A. die ſi Albecker wieder übernommen. Im Auguſt 1917 wurden zehn Schüler vom Kriegswirtſchaftsamt in Karlsruhe zur landwirt⸗ ſchaftlichen Hilfsarbeit nach Gut Rineck gewieſen, Zahl⸗ reiche Schüler waren zu demſelben Zweck während der Erntezeit für den Betrieb der Eltern oder naher Verwandten beurlaubt. Der Gemüſegarten wurde unter Aufſicht des Oberreallehrers A. Edel⸗ mann weiter bewirtſchaftet. Der Chor und das Schülerorcheſter unter Leitung des Muſiklehrers F. Mack wirkten während des Winters bei mebreren Veranſtaltungen in hieſigen Lazaretten und außerdem bei einem Unterhaltungsabend für die Geneſenden⸗Kom⸗ vagnie des Grenadier⸗Regiments 110 in unſerer Aula mit. Zur Vorbereitung für die Hilfsarbeit in der Landwirtſchaft hörten die Schüler von U11—01 im Laufe des Winters vier Vorträge, die Herr Ockonomierat Kuhn im Auftrage des Kriegswirtſchafts⸗ amts hielt. Nach der Ueberſicht über die Schüler zahl wurde die Anſtalt von 704 Knaben und 31 Mädchen beſucht. Die Schluß⸗ feier iſt in dieſem Jahre ausgefallen. Das neue Schuljahr beginnt am 12. September mit der Entgegennahme der Anmeldun⸗ em neu eintretender Schüler. Der Unterricht wird am Samstag, 8 den 14. September wieder aufgenommen. Juſtitut Schwarz, Vorſchule und Höhere Lehrauſtalt. Das Inititut Schwarg ſchloß das Schuljahr 1917%/8 am Sams⸗ tag, den N. Juli. Die Schlußfeier fiel mit Rückſicht auf die be⸗ ſonderen Zeitverhältniſſe in dieſem Jahre aus. Wie die erſten drei Kriegsjahre, ſo iſt auch das vierte, trotz mancher und Sorgen, für die Anſtalt günſtig verlaufen. Die Schülergahl hielt ſich auf recht befriedigender Höhe. Die Prüfungen des der⸗ floſſenen Schuljahres fielen für die Auſtalt günſtig aus. So be⸗ ſtanden 64 Schüler ihre Schulprüfungen, darunter erwarben ſich 20 Schüler den Berechtigungsſchein bezw. die wiſſenſchaftliche Be⸗ fähigung für den Einjährig⸗Freiwilligen⸗Dienſt, 3 Schüler die Vrimareife und eine Schülerin die Abiturienten⸗Prüfung. Das Sehrerkollegium der Anſtalt ſetzt ſich zuſammen aus nean voll⸗ beſchäftigten Anſtaltslehrern, drei Nebentehrern und 11 Lehvern auderer hieſiger und Ludwigshafener Mittelſchulen. K. Wird die Kriegsdienſtzeit auf die Friedens⸗Wehrpflicht an⸗ gerechnet? Ueber die Dienſtverpflichtung jüngerer Kriegsteilnehmer nach der Demobiliſation beſtanden Zweifel, ⸗wie viele Anfragen aus dem Kreiſe dieſer bewerſen. ie Frage iſt auch in der Reichstagsſitzung vom 28. April 1918 zur Sprache gekommen. Der ſtellvertretende Vevollmächtigte im Bundesrate für das Königreich Preußen, Oberſt von Braun, gab dabei folgende Erklärung ab, die dem ſtenograpbiſchen Bericht über die entnommen iſt: „Die angebliche Beunruhigung jüngerer Kriegsteilnehmer über ihre Dienſtverpflichtung iſt nicht berechtigt. Die Kriegsdienſtzeit wird auf die geſetzliche aktive Friedensdienſtzeit angerechnet. er alſo — gleichgültig, ob freiwillig eingetreten oder ausgehoben— eine ei⸗ oder dreijährige Kriegsdienſtzeit— einfach gerechnet— hinter ich hat, hat damit ſeiner geſetzlichen aktiven Friedensdienſtzeit ge⸗ nügt und tritt zum Beurlaubtenſtand über. Für die Wehrpflichtigen, die noch nicht eine Kriegsdienſtzeit in Höhe der geſetzlichen aktiven Friedensdienſtzeit abgeleiſtet haben, gilt folgendes: Sandſturm⸗ en die im Frieden noch keine endgültige Entſcheidung er⸗ halten Alter befinden, vollenden zunächſt ihre Salkeate aktive Dienſtzeit, vorausgeſetzt, daß nicht eine vorzeitige Entlaſſung aus bürgerlichen Verhältniſſen nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen in Be⸗ tracht kommt. Soweit ſie noch nicht im militärpflichtigen Alter ſtehen, müſſen ſie nach den geſetzlichen Beſtimmungen mit Auf⸗ löſung des Landſturms entlaſſen werden, dürfen jedoch im Einzel⸗ fall mit Zuſtimmung ihrer geſetzlichen Vertreter im Dienſt zur Er⸗ füllung des Reſtes ihrer aktiven Dienſtzeit verbleiben. Entlaſſene Sandſturmpflichtige unterliegen mit Eintritt in das militärpflichtige Alter der Aushebung durch die Erſatzbehörden im geregelten Ver⸗ fahren. Im Falle der Aushebung werden dieſe Leute zur Erfül⸗ lung des Reſtes ihrer aktiven— herangezogen. Zurück⸗ behaltung von Perſonen des Beurlaubtenſtandes, die ihnen als Uebung rechnet, kommt lediglich nach Maßgabe des militäriſchen Bedürfniſſes auf Grund der Beſtimmungen des Geſetzes vom April 1905 Axtikel II§ 1 in Betracht. Durch dieſe Erklärung dürften alle Zweifel und Vedenken der jüngeren Kriegsteilnehmer beſeitigt ſein. Kommunales. * Karlsruhe, 20 Juli. In letzter Zeit wird den Kommunal⸗ verbänden Gerſtenmehl, das teuerer iſt als Roggen⸗ und Weizenmehl in größerem Umfonge als ſeither zur Brotbereitung gellefert. Eine Erhöhung der Brotpreiſe iſt infolgedeſſen nicht zu um⸗ ehen Sie wurden in der letzten Stadtratsſitzung mit 8 Wirkung feſtgeſetzt auf; 36 Pig für einen kleinen Laib 750), 72 Pfg. für eine großen LKaib(1500),— Nach Mitteilung des Glrtenamie eigt ſich eine zunehmende Verwüſtung der öffentlichen Anlagen man ſcheue nicht, armdicke Bäume und Sträucher in der Nacht abzuſägen. So haben beſonders gelitten die Anlagen auf dem Stephan⸗Platz und bei der Bernhardus⸗Kirche. Der Simdtrat ſetzte auf die Ermittlung ſolcher Täter Velohnungen aus. * Köln, 27. Juli. In der letzten Sitzung der Stadtverord⸗ neten kam die Umgeſtaltung des Kölner Schulweſens zur die in erſter Linie die Hebung der geſamten Volksſchulen und d Vereinigung aller Kölner Kinder in der Volksſchule anſtrebt. Eine 8 berechnet die einmaligen Ausgaben für die Umgeſtaltung auf.425 Millionen Mark, die laufenden auf 150 000 Mark. Die Vorlage wurde nach längerer Beratung einſtimmig angenommen. *Mörg, 27. Juli. Hier wird zur Zeit die Frage viel beſprochen: ob es ſich verwirklichen ließe, nach der Anregung des Großherzog⸗ lichen Wohnungsinſpektors Dr. Kgampffmeyer ein ſogenanntes Volkshaus zu bauen, und zwar für die geſamte Grafſchaft Mörs. Es R um ein großzügiges Werk, das für den linken Nieder⸗ rhein vorbildlich werden könnte. Das Gebäude ſoll allen Konfeſſionen und ⸗Parteien gleicherweiſe dienen mit einem Feſtſaal für vater⸗ ländiſche Tagungen und einem Vortragsſaal, mit gemeinſamer Bibliothek und Leſehalle. Aus dem Großherzogtum. )0 Pforzheim, 29. Juli. Am Samstag boging die Firma Fr. Spetvon hrkettenfabrik, das Feſt des 50JäFrt en Beſte⸗ ens Der Gründer der Firma, Friedrich Speidel, iſt vor einigen onaten geſtorhen. Er war der Erfinder des Doubledrahtes und damit der der Doubleketteninduſtrie, durch deren Ent⸗ wickelung der Aufſchwung der Stadt Pforzheim em weſentlichen ge⸗ 07 wurde. Die Fabrik wurde im Jahre 1880 gegründet, nach⸗ em ihr Schöpfer, der aus Eßlingen ſtammte, zunächſt als Heim⸗ arbeiter tätig geweſen war. Im Jahre 1874 ſiedelte der Betrieb nach Pforzheim über. Im Jahre 1805 übertrug Friedrich Speidel ſen. das ac auf ſeine Söhne Fritz und Eugen. Zweiggeſchäfte ſind ingwiſchen in Nagold und in Langenſteinbach entſtanden. Mit Rück⸗ ſicht auf die Kriegszeit ſahen die Inhaber der Fabrix von einer größeren Feier ab, ſie beſtimmten indeſſen größere Beträge zu S ſo 100 000 Mk. zur Unterſtützung der Arbelterſchaft. 50 000 Mk. für die Ferienkolonien der Stidt Pforz⸗ heim, 20 000 M. für den Kunftgewerbeverein und 10000 Mk. für die Stadt Nagold. Das Perſonal ſtattete den Inyabern der Firma in einem der großen Arbeitsräume ſeine Gückwünſche ab. Die Be⸗ —— der Firma durch die Vertreter der Behs'den und örperſchaſten erfolgte in den Kontorräumen. „Meßfkirch, 29. Juli. Ein ſchrecklicher Unglücksfall ereignete ſich Donnerstag vormittag im hieſigen Elektrizitätswerk. Schloſſer⸗ meiſter Köberlin geriel beim Holzſägen mit dem Unterleib in die Bloitſäge Dem Unglücklichen wurde der Leib völlig aufgeſägt, ſodaß die Gedärme zerriſſen wurden. Köberlin iſt geſtorben. * Triberg, 28. Juli. Die während des Krieges ausgebaute Schwarzwälder Meiſterwerkſtatt des Triberger Meiſterſchnitzers, gen. „Schnitzerſepp“, veranſtaltet augenblicklich, um der Oeffentlichkeit ein Bild ihres Schaffens zu geben, hier eine kleine Ausſtellung, Töpferarbe 8 er nitzerſepp 8. involiden in ſeine Kunſt eingeführt und ſie ausgebildet* )((Reichenbach bei Lahr, 24. Juli. Der 13jährige Sohn des Hof⸗ bauern Karl Beck aus Gereuth brachte ſeinen linken Arm in das Getriebe der Dreſchmaſchine. Dieſer wurde ſo fürchterlich zuge⸗ richtet, daß er am Ellbogen abgenommen werden mußte. * aben und ſich bei der Demobilmachung im militärpflichtigen Wolle, Maschinenfabrik Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Mainz, 29. Kuli. Am Freitag Nachmittag ging das Güter⸗ boot der Vereinigten Reedereien Frankfurt(Peain),„M. 20% an der Ingelheimer Aue vor Anker. Der Schiffsführer G59— ſeiner Frau den Auftrag, die Lebensmittel in Biebrich einzukau Die Frau begab ſich nach Biebrich, wurde aber von dort nach verwieſen. In der Zwiſchenzeit wurde das Boot von der J heimer Aue nach dem Fiſchlor abgeſchleppt. Die äuterſt nerpöſe Frau begab ſich nun nach dem Fiſchtor und wurde dort an Bord geholt. Auf dem Schiffe kam es nun zwiſchen Mann und Frau zu einem erregten Auftritt, in deſſen Verlauf der Götz tätlich gegen ſeine Frau wurbe. In dieſer Zeit wurde Götz abgerufen, um einen Schiffsjungen an Bord zu holen. Dieſe Gelegenhert benutzte die Frau, um ſich mit ihren beiden Kindern, zwei Knaben von 54 und 4 Jahren, in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein zu ſtürgen. Auf den benachbarten Schiffen und vom Ufer aus wurde der Vorfall bemerkt und ſofort mehrere Boote ins Waſſer gelaſſen. Auch der Ehemann war aufmerkſam geworden, und ſämt⸗ liche Boote ſteuerten der Unfallſtelle zu. Zwei Schiffern Kee es,. die Frau und den vierjährigen Knaben zu retten. Das a Len konnte nicht mehr gefunden werden. Sportliche Runoſchau. mwßie bas N11 6 piel SerRrN burg, das am 21. d ſtattfinden ſollte, verſchoben werden und wird vorausſichtlich erſt im September zum trag kommen. bereitet ſich die ſogenannte badiſche indenburg⸗B.„ die am 4. Auguſt dieſes Jahres anläßlich des Hindenburg⸗Sportfeſtes in Berlin gegen eine ausgewählte Berliner Militär⸗Mannſ haft im Wettkampf ſtehen wird, küchtig auf dieſen Sportwetikampf vor. Die Hindenburg⸗Elf iſt zuſammengeſtellt aus den 11 beſten Spielern der 8 Militärmannſchaften von Freiburg, Karlsruhe und Mann⸗ eim. — Handel und industrie. — Vom Tabakmarkt. Mannheim, 29. Juli.(Wochenbericht.) Die jüngsten Berichte sprechen sich durchweg günstiger über die Weiterent⸗ wicklung der Pflanzen aus. Bei den frühe ausgesetzten Tabaken konnte man neuerdings zumteil schon großen Blattunu kest⸗ stellen, der Stand der spät auf das Feld gebrachten anzen aber ist noch etwas Zurück, so daß Ungleichmäßigkeit unter den eizelnen Feldern beobachtet wird. Um · die Eutwicdung noch mehr zu fördern, wäre N Regen bei heißer Tem⸗ peratur erforderlich. Alles in allem genommen, sind die Aus⸗ sichten auf die neue Tabakernte, soweit heute überhaupt schog ein Urteil möglich ist, durchaus hefriedigend. In den Magazinen der Tabakhändler herrscht zurzeit rege Lätigkeit. Es gilt jetrt, die 1917er—— so schnell als uur möglich der Ver⸗ arbeitung zuzuführen. Es ist deshalb nicht nur die Sorti in vollem Gang, sondern es werden auch für die Verpackung Versendung alle nur irgendwie erreichbaren Arbeitskräfte in An⸗ spruch genommen. Soweit die Verarbeiter mit Bezu einen ausgestattet sind, haben sie sämtlich über Ware verfügi. Vor allem gilt es für sie, das dringend notwendige Deckblatt anstelle von Auslandsware in inländischen Tabaken heranzubekommen. Aber auch über Umblatt und Einlage wurde ständig verfügt. Je nach dem Verwehdungszweck bezw. der Beschafienheit der Ware, schwankten die Preise für Haupttabake der 1917er Erute zwischen 180 und 220 Mark für den Zentner. · Nicht minder rege wie für Haupttabake war das Interesse für Vorerntetabake der letzten Ernte. Bei stark zusanimengeschmolzenen Lägern war das An⸗ — darin aber nur mäßig, so daß stets nur ein kleiner Teil des arfs darin gedeckt werden konnte. Sehr selten kamen noch 1917er— 33* zum Vorschein, für die die Rauchtabak herstellung lebhaftes Interesse bekundete und etwa 110—115 M. für den Zentner bewilligte. Gaiztabake der letzten Erute wurden aut zu erwerben cht, aber nur sehr lich noch zu 80—85 Mark für den 88 angedient. Die KReer in 1917er. Vorbruchsandblatt sind fast ganz geräum; iges, das noch im Handel war, wurde mit 155160 Mark der a beweriet. Von 191er Pfälzer Tabaken war kaum noch ein greif⸗ barer Posten zu erlangen. Kleinigkeiten gingen zu 170 Rrt ab.— Der Markt in Auslandstabaken hat sich weiter zugespitzt und zwar in einer für die Verbraucher sehr ungünstigen Weise. Die Deutsche Tabakhandels-Gesellschaft wird zurzeit Ab- — von Bezugsscheinen für alle Sorten Tabake geradezu bestürmi. Am Markte in Rippen werden die Verhiältuisse für die Rauchtabakhersteller auch init jedem* EsS leuchtet ein, daß bei dem Überaus ruhigen Geschäftsgang in der Zigarrenherstellung das Ergebuis an 25 geringfügig ist und die Spannung zwischen und Nachi immer schärfer werden muß. Am Markte Tabakersatzstoſſe herrsciite mittel mäßiger Verkehr. Erhöhung der Kohlenpreise. Die Versammlung der Zechenbesitzer des Rlieinisch-West fälischen Kohlen-Syndikats in Essen hat beschlossen, die Rickt preise für die letzten vier Monate dieses Jahres für Kohlen um 2,40 Mk., für Koks um 3,40 Mk., für Brechkoks um 4 M. ung für Briketts um 2,40 Mä. für die Tonne zu erhöhen. Die Preis⸗ erhöhungen verstehen sich einschließlich der Kohlensteuer. Sie er folgten unter dem Vorbehalt, daß die Lasten, die das neue Umsatzsteuergesetz dem Kohlen-Syndikat bringen wird, zu den heutigen Preiserhöhungen hinzugeschlagen werden. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt a.., 30. Juli. Soweit die bestimmungen zum Umsatzsteuergesetz vorliegen, s0 sind sich Bunkiers und Banken jetzt schon klar, über die Weiterbelastung des Stempels. Das Geschäft vollzog sich namentlich auf deni freien Markt in engeren Grenzen bei teilweise schwacher Kurs⸗ entwicklung. Zellstoft Waldhoi konnien ihre an der gestrigen Abendbörsé erzielte Steigerung nicht behaupten. N0 Blingen sowie auch I. A. Riedinger Augsburg gingen etwas zurück. Petroleumwerie unterlagen ringfügigen Schwankungen, während Kaliwerte besser Pnle⸗ ontan · Waren. Schiffahrtsaktien zeigten eine ruhige Haltung. werte konnten sich nicht behaupten und es traten in Phönkz Bergbau Abschwächungen ein, welche sich auf die übrigen Pa⸗ piere dieses Gebietes übertrug. Kursabschwächungen erfuhren auch Daimler und Benz, während Kleyer sich behaupten kounten⸗ Von Elektrizitätswerten sind Bergmanuwerke, Browu Boveri ge· fragter. Chemische Werte lagen Von Aaiſin· werten Badische Anlin schwächer. Hoöchster beflauptet. im Ver⸗ kehr der Eisenbahnwerte fanden Lombarden festere Haltung. Am Markte der mit Einheitskursen notierten Papiere war die Teudenz ungleichmäßig. Zu erhöhten Kursen wurden Elsässisch-Badische Wolfabrik gesucht. Am Rentenmarkt erhielt sich— nach au Chinesen und Japanern. Heimische Staaisanleihen Die Börses chloß ruhig bei schwächerer Tendenz. Priratäiakant 4 Prozent. Berliner Wertpaplerbörse. Berlin, 30. Juli.(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: a 30. ſelc Briet Geid Briet Konstantinopel..05 21.18 28s 21.15 Holland 100 Qulden. 310.50 311.00 303.50 306.00 Däuemark 100 Kronen.. 188.50 180.00 188.50 189.00 Schweden 100 Kronen 21225 21275 2122 21275 Norwegen 100 Kronen. 189.25 189./5 189.25 189.75 Schweiz 100 Franken 151.00 151.25 151.00 151.25 Oest.: Ungarn 100 Kronen 61.55 61.65 62.05 5215 Spaniien 113.— 114.— 113.— 114 en 100 Leva 8S85 70.— 79. 79.— 70. General⸗Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 30. Juſi 1918. 4. Seite. Nr. 350. Mannheim Karisruhe Gestern verschied in Heidelberg Herr Rechtsanwalt Leopold Geißmar. Der Entschlafene gehörte seit langen Jahren dem Aufsichtsrat unserer Gesellschaft an und hat unserer Bank durch sein Interesse und seine reichen Kennt⸗ nisse und Erfahrungen fördernd zur Seite gestanden Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. den 30. Juli 1918. Aufsichtsrat und Vorstand der Badischen Bank. Gtate Narten. Erna Niai Dr. nhil. Ceo Janlio Derloõte. MNanußheim O 2, 2 30. Juli 1016. In Hauſe: den 71. Auguſt. Charlottenburg Gaviguy· Vlag ⁊ Peste Türdrucker —2 Eleven können auf einem erſt⸗ klaſſ. Schloß— Rittergut in Unterfrank. Aufnahme finden. Anfrag. bef. unt. F. L. E. 766 Rudolf Frankfurt a. M. Kochherde Waschkessel Waschmaschinen s0f. ab Lager lieferbar. Ph. J. Schmitt B5, 17 und U 1, 16. Reparaturen Sliageleitungen u. Elektr. wig Ganz Aktiengeſellſchaft in Mainz vom 22. Juni lden Inhaber lautende Aktien über je 1000, die den Bedingungen auszuüben: BVermeidung des Barmer Bank⸗Berein Hinsberg, Fiſcher& Düſſeldorf, oder bei der Nationalbauk für Deutſch⸗ deren das Bezugsrecht ausgeübt werden Lubw. JSanz Aätlengeſelfcaf Die außerordentliche Generalverſammlung der Lud⸗ 1918 hat beſchloſſen, das Aktienkapital von σ 2000 000 auf Ca155 3000 000 zu erhöhen, durch Ausgabe von St. 2000 neue auf für das Geſchäftsjahr 1918 zur Hälfte dividendenbe⸗ rechtigt ſind. „Nachdem der Kapitalerhöhungsbeſchluß und die Durchſühr ung desſelben in das Handelsregiſter ein⸗ getragen ſind. fordern wir auſ Gruad der mit der Ludwig Ganz Aktiengeſellſchaft getroffenen Verein⸗ barung die Aktionäre derſelben auf, das Bezugsrecht auf„, 2000 000 junge Aktien unter den nachſtehen⸗ 1. Die Weee des Bezugsrechtes hat bei Ausſchluſſes in der Zeit vom 29. Juli bis 14. Anguſt 1918 einſchließlich zu erfolgen. Das Bezugsrecht kann ausgeübt werden. dem omy., land, Berlin, und zwar proviſionsfrei, ſofern die Aktien am Schalter während der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden eingereicht werden. Soweit die Ausübung des Bezugsrechts auf Grund ſchriftlich oder mündlich erteilten Auftrags erfolgt, werden die Bezugsſtellen die übliche Bezugsyroviſion in Anrechnung bringen. 2. Auf eine alte Aktie kann eine neue Aktie im Nennwerte von 1000% zum Preiſe von 160 Prozent zuzüglich Schlußſcheinſtempel bezogen werden. Der Kauſpreis iſt bei der Anmeldung des Bezugsrechts bei der Bezugsſtelle einzuzahlen. 3. Die Zahlung des Bezugspreiſes wird auf dem Anmeldeſchein beſcheinigt. Gegen deſſen Rückgabe werden die neuen Aktien nach Fertigſtellung ausge⸗ händigt. 4. Bei der Anmeldung ſind die Aktien, auf Grund ſoll, mit einem doppelten Nummernverzeichnis, ohne Hinzu⸗ fügung von Gewinnanteil⸗ und Erneuerungsſcheinen einzureichen. Die Aktien, auf welche das Bezugsrecht ausgeübt iſt, werden aboenempelt und zurückgegeben. 5. Vordrucke für die Anmeldung ſind bei den Be⸗ zugsſtellen koſtenfrei⸗ erhältlich. Düſſeldorf, Berlin, im Juli 1918. Einladung. Sämtliche Schweinehändler Badens werden hier⸗ mit in ihrem eigenen Intereſſe zu einer wichtigen Beſprechung von einſchneidender Bedeutung auf Sonntag, den 4. Auguſt 1918, mittags 3 Uhr, in den Saal„zur Eintracht“ in Karlsruhe, Karl⸗ Friedrichſtraße, eingeladen. T87 Reihen(Amt Sinsheim), 29. Juli 1918. Im Auftrage vexſchiedener Schweinehändler Badens: August Karolus Schweinehandlung. Zur Messe: Leipzig, Hansa⸗Haus I. Stock, Stand 71½5 Zahnpasta Waschkrem Rasierkrem FHautkrem Parfüm Rose u. Köin. Wasser Brillantine Auch in größten Mengen prompt lieierbar Fertreter iur Mannheim und Ludnigsbafen 2. Iein: Emil Löwenbaum, Mannheim Keine zerrissene Strümpie mehr!l Gebrauchsmuſterſchutz Nr. 67 135. alle alten Strümpfe und Socken werden tadellos inſtandgeſetzt. Annahme⸗ 3896a ſtelle bei Frau Weil, T 5, 7, III. 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