— Wittwoch, 31. Juli. Verantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: In vertre⸗ tung Guſt av Wittig; für den Knzeigenteil: Anton Grieſer. Druck u. Verlag: Druckeret Dr. Haas Mannheimer General,⸗ Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannbeim.— Celegramm⸗ Adreſſe: General⸗Anzeiger Rannheim.— fernſprech⸗An⸗ ſchluß Amt Mannheim: Mr. 7940, 7941, 7942, 7945, 7944, 7945 und 7946.— Poſtſcheck⸗Konto: Nr. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Wittags⸗Ausgabe. Auzeigenpreiſe: Die 1hwaltige Nolonelzeile 40 8 50 oeee, 5⁰ Reklamen M..—.—— M vormittags 8¼ Uhr, Abendblatt nachmittags 2½ Uhr. Für Au⸗ zeigen an beſtimmten Cagen, Stellen und Kusgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen Sezugspreie in Mannheim und Umge⸗ — monati M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Biertell. R. 842 Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in ornl Aweiger 1918.— Nr. 351. einſchl. vuſtellungsgebũhr. Bei der poſt abgeh. M. d. 70. Ein 10 pis. moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Jeldmar Eine Tal der Sozialrevolulionäre.— Auhe an der Mord als Waſſe der Entente. Berlin, 31. Juli(12 Ahr 25 nachts),(WB. Amtl.) Aus Kiew, 30. ds. Mis., wird gemeldet: Gegen Feld⸗ marſchall von Eichhorn und ſeinen perſönlichen Adju⸗ kanten Haupimann von Dreßler wurde um 2 Uhr nachmittags auf dem Wege vom Kaſino zur Wohnung in deren unmittelbarer Nähe durch einen in einer Droſchke fahrenden Rann ein Bombenattenkat verübt. Beide ſind ſehr ſchwer verletzt. Der Attentäter und ſein Kulſcher wurden verhaftet. Die bisherigen Feſi⸗ ſtellungen deuten auf die Arheberſchaſt der Sozialrevo⸗ lutionären Partei in Moskan, hinler der erfahrungs⸗ gemäß die Enkenke ſieht. * Mit tiefer Abſcheu wird man in Deutſchland und allen wirklichen Kulturländern die Nachricht von dieſem neuen Bubenſtück der Entente⸗Schützlinge aufnehmen. Es ſchließt ſich in jeder Beziehung dem Morde des Grafen Mirbach„würdig“ an. Dort in Moskau waren es Sozialrevolutionäre, die in Verbindung mit den Weſtmächten ſtehen, die die Untat verübten. Auch hier in Kiew ſind die Mörder als Sendlinge der altruſſiſchen Terroriſten feſtgeſtellt. Daß ſich die Tat ſogar in der von deutſchen Truppen be⸗ ſetzten Ukraine ereignen konnte, wirft ein grelles Schlag⸗ licht auf die Unſicherheit der Verhältniſſe in allen Oſtgebieten. Vielleicht ſehen nun auch die unverbeſſerlichen„Volksbeglücker“ in Deutſchland ein, daß auch in den beſetzten Gebieten mit feſter Hand regiert werden muß. Wir müſſen aber daran erinnern, wie heftig gewiſſe Parteien gegen die Militärverchaltung in der Ukraine im Reichstage Sturm liefen, als dieſe ſich vor einigen Monaten zu energiſchen Maßnahmen veranlaßt ſah. Gerade gegen den hochverdienten Generglfeldmarſchall von Eichhorn fielen damals ganz ungerechte Porwürfe. Die Sozialrevolutionäre ſind die Vertreter der „intellektuellen“ Sozialiſten in Rußland, im Gegenſatz zu den „proletariſchen“ Bolſchewiki. Sie üben noch immer die alten Methoden des Kampfes wider den Zarismus: Terrorismus, Attentate. Der Hang gewiſſer ſlawiſcher Elemente zu Geheim⸗ bündelei, zu Putſchen und Revolten kommt ihnen dabei zu⸗ ſtatten. Mit den Bolſchewiki ſtehen ſie ſeit einiger Zeit in ſchärfſtem Streit. Um dieſe zu ſtürzen und die verhaßten Deutſchen aus Rußland zu treiben, haben ſich die Sozialrevo⸗ lutionäre nun in den Arm der Entente geworfen, die beſonders durch engliſche Agenten überall Verbindungen unter⸗ hält. So fällt auch die Schandtat von Kiew letzten Endes auf diejenige Nation, die ſich durch die„Baralong“⸗Mörder und den Fall Roger Caſement ſelbſt für ewige Zeiten entehrt hat. Jeldmarſchall von Eichhorn. Kiew, 30. Juli(WB. Nichtamtlich.) Jeldmarſchall non Eichhorn iſt heuie 10 Ahr abends ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Kurz vor ihm desgleichen Haupt⸗ mann von Dreßler. 1* Ein alter, hochverdienter Soldat, ein treuer Degen ſeines Kaiſers und Königs iſt vor dem Feinde gefallen. Generalfeld⸗ marſchall von Gichhorn entſtammt einer alten preußiſchen Familie. Er iſt am 13. Februar 1848 in Breslau geboren, wo ſein Vater Regierungspräſident war. Seine Großväter waren der Staatsminiſter v. Eichhorn und der Philoſoph Schelling. Er be⸗ ſuchte das Maria Magdalenen⸗Gymnaſium zu Kreslau, jenes in Oppeln und trat dann 1866 als Junker ins 2. Garde⸗Regt. z. F. ein, wo er den Feldzug mitmachte. Wie Generaloberſt v. Bulolo, machte er im 2. Garde⸗Landwehr⸗Regiment als Sekondeleuinant den Feldzug in Frankreich mit und erwarb ſich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Vom Jahre 1872 ab beſuchte er dann die Kriegsatademie, wurde dort 1873 als Premierleutnant und 1876 zum Gr. General⸗ tab kommandiert. Dieſem Kommando folgte 1878 ein ſolches zur 60. Infanterie⸗Brigade, damals in Metz, wo er auch Hauptmann wurde. 1889 wurde er als Generalſtabsoffizier zur 2. Diviſion nach Danzig verſetzt, war 1890 zur Dienſtleiſtung beim General⸗ ſtab des 1. Armeekorps in Königsberg kommaudiert und kehrte noch im gleichen Jahre nach Danzig zurück, als Generalſtabsoffizier bei dem neugebildeten 17. Armeekorps. 1891 wurde er unter Beförde⸗ rung zum Oberſtleutnant Chef der 2. Abteilung in: Großen Gene⸗ ralſtab und 1892 Chef des Stabes beim 14. Armeekorps in Karls⸗ ruhe. In dieſer Stellung wurde er am 14. Mai 1894 Oberſt und erhielt ſodann das Kommando über das Grenadier⸗Regintent Nr. 8 in Frankfurt a. O. 1896 wurde er als Chef des Stabes des 6. Ar⸗ meetorps nach Breslau verſetzt und erhielt den Riaug eines Brigade⸗ kommandeurs. Seine Beförderung zum Generalmajor erfolgte aen 20. Juli 1897, jedoch blieb er Chef des Stabes, bis er 1800 Kom⸗ mandeur der 18 Brigade in Liegnitz wurde. Als Generalleutnant und Konmmandeur der 9. Diviſion kam er am 18. Mai 1901 nach Glogau. Kommandierender General des 18. Armeckorps in Frank⸗ furt a. M. wurde er 1904 und am 24. Dezember 1905 General der Infanterie. Am 1. Januar 1913 wurde er zum Generaloberſt und eneralinſpekteur der neugebildeten 7. Armeeinſpektion(16., 18 und 21. Armeekorps) in Saarbrücken ernannt. Ber Ausbruch des Krieges erhielt v. E. zunächſt kein Kommardo, da ſein Beſu heitszuſtand dies damals nicht zuließ. Als jedoch auch von Ofk⸗ breußen aus der Vormarſch gegen die Ruſſen angetreter: wurde, trat v. G. an die Spihe der 10. Armee, nahm mit ihr Kowno ein und ſpäter Wilna. Iin der Winterſchlacht in Maſuren erwarb er ſich Anſterblichen Ruhm. Die Armee Eichhorn hatte in der Folge, nach⸗ der Kuſſen, namentlich am Naroez⸗See, 8 dem ſie ſüdlich Dünaburg, in dem Seengebiet, Halt gemacht hatte, auszuhalten, die ſie ſtets reſtlos abſchlun. Im Dezember 1917 er⸗ folgte die Beförderung Cichhorns zum Generalfeldmarſchall. Im Februar 1918 erwarb er ſich große Verdienſte durch den Vormarſch nach Livland, Eſtland und Weißrußland, der unter ſeiner Teitung erfolgte. Im März 1918 ging er als Oberbefehlshaber der deutſchen Truppen in der Ukraine nach Kiew. Generalfeldmarſchall v. Eichhorn iſt Ritter des Schwarzen Adlerordens und ſteht à la ſuite des Erenadierregiments Nr. 8. Seit 1880 war er mit Jenny geb. Jordan verheiratet. Er hat eine Tochter und zwei Söhne, von denen etner Regierungsaſſeſſor, der andere Oberleutnant z. S. iſt. Nicht in offener Schlacht, ſondern auf dem Straßenpflaſter von Kiew hat dieſer prächtige Soldat die tödliche Wunde er⸗ halten. Das deutſche Volk wird ſeinen Namen nie vergeſſen, ſondern ihn ewig in Ehren halten. Der letzte Gruß ſeines Königs. Berlin, 30. Juli.(WTB. Amtlich.) Seine Majeſtät der S ſandte an Feldmarſchall v. Eichhorn folgende epeſche: Mein lieber Generalfeldmarſchall! Mit Entrüſtung und tiefem Bedauern erhalte ich die Meldung von dem verab⸗ ſcheuungswürdigen Verbrechen, das gegen Sie und Ihren Adjutanten begangen wurde. Seien Sie meiner aufrichtigen. herzlichen Teilnahme verſichert. Ich hoffe und wünſche mit Gott, daß Ihnen baldige Wiederherſtellung beſchieden ſein möge. Er erhalte Sie uns und dem Vaterlande. Mit herzlichem Gruß Ihr wohlgeneigter König Wilhelm. Der Kampf der Lowjels gegen die Feinde. Zwei Mitglieder des Petersburger Gouvernement⸗Exeku⸗ tiv⸗Komitees ſind von Murman zurückgekehrt und berichten, daß die Engländer Murman bis Soroki beſetzt haben und dort im Namen des Murman⸗Gebiet⸗Sowjets regieren. Die engliſchen Militärbehörden haben mehrere rüſſiſche Dampfer requiriert.— An der Küſte des Weißen Meeres bei Bogorodſk wurden 2 engliſche Spione mit Karten der Küſte von Archangelsk bis Onega verhaftet.— Die Eiſen⸗ bahnbrücke zwiſchen Kem und Borcki iſt von den Rätetruppen geſprengt worden. Angeſichts der Feſtnahme ruſſiſcher, polniſcher und ſer⸗ biſcher Offiziere, die nach ihren Ausſagen von franzöſiſchen Werbern für die Tſchechen oder das Murmangebiet gewonnen und dorthin unterwegs waren, warnt Trotzky in einer Bekanntmachung vor der Reiſe nach Murman, Archangelsk oder dem von den Tſchechen beſetzten Gebiet. Moskau, 28. Juli. Im Abſchnitt Nordkaukaſus in der Richtung Oſt⸗Medwedizk gingen 300 Eingeborene zu den Rätetruppen über. Dieſe nahmen 11 Gehöfte.— In der Rich⸗ tung Bugulma ſprengten die Tſchechen die Bahn bei Brjan⸗ dino im Rücken der Rätetruppen, die zum Weichen gezwungen wurden und zwei Geſchütze und mehrere Maſchinengewehre zurückließen. Am Weſturalabſchnitt mußten die Räte⸗ lruppen überlegenem Druck weichen. Nach einer Prawda⸗Drahtung aus— haben ſich dort gegen 2000 aus der Ukraine kommende Polen ange⸗ ſammelt, die nach dem Murmangebiet wollen. Unter ihnen ſind viele politiſch Verdächtige, alle leben auf Koſten der franzöſiſchen Geſandtſchaft. Die deutſchen Koloniſten an der Wolga. Moskau, 28. Juli. Laut Verfügung des Rats der Volks⸗ kommiſſare ſind von nun an jede Art Kontributionen, Kon⸗ fiskationen und Requiſitionen von Getreide unter den deut⸗ ſchen Wolgakoloniſten nur mit dem Einvernehmen des Kommiſſariats für deutſche Angelegenheiten in Saratow zuläſſig. Vom Standpunkt allgemeiner ſtaatlicher Intereſſen können eigenmächtige Handlungen der örtlichen Räte gegen⸗ über den deutſchen Koloniſten zu ſehr traurigen Fol⸗ gen führen. Daher wird zum Kampf mit Großbauern und Konterrevolutionären in deutſchen Kolonien das Rätekom⸗ miſſariat für Angelegenheiten der deutſchen Wolgakoloniſten berufen, an deſſen Spitze die erprobten Kommuniſtengenoſſen Petin und Reuter ſtehen. Anläßlich der bevorſtehenden Eröff⸗ nung der Meſſe in Niſhuy bereitet der Verpflegungskommiſſar die Zufuhr aller Art Ware vor, welche den Vertretern der Getreideproduktionsgebiete gegen Brot u. a. Lebensmittel ge⸗ liefert werden ſollen. Das deutſche Generalkonſulat entſendet zwei mit den Verhältniſſen wohlbekannte Herren zur Meſſe. Beſtätigung unſerer Meldung. J Berlin, 31. Juli.(Von unſerem Berliner Büro) Unſere neuerliche Meldung, daß die Sowjetregierung bei den Berliner Verhandlungen bereits auf Liv⸗ und Eſtland ver⸗ zichtet hätte, wird auch vom„Lokalanzeiger“ beſtätigt. die Enlente und der Jarenmord. Wien, 30. Juli.(WTB Nichtamtlich.) Die„Neue Freie Preſſe“ bringt heute unter dieſer Ueberſchrift eine Meldung vom 29. Juli folgenden Inhalts: In grellem Widerſpruch zu den ſcheinheiligen Beteuerungen, welche die Vertreter der Entente nach der Ermordung des Zaren abgegeben haben, ſteht ihr Verhalten vor dem Ereignis. Die Entente, un⸗ geachtet des Wunſches des ruſſiſchen Volkes, den Krieg für beendet anzuſehen und ſich gleichfalls innerer Beruhigung zu⸗ zuwenden, hat alles getan, um die Leidenſchaften auf⸗ zuſtacheln, An allen Ecken und Enden Rußlands zetteln chall von Eichhorn ermordet. der Veſifront. ſie Aufſtände an. Ihr militäriſches Eingreifen an der Mur⸗ manküſte, der Kampf der tſchecho⸗ſlovakiſchen Brigaden unter ihrer Leitung, ihre Bemühungen, die Japaner zum Ein⸗ greifen zu bewegen, haben eine Stimmung in Rußland ge⸗ ſchaffen, die verantwortlich für die Ermordung des Zaren wurde. Die Entente hatte es lange in der Hand, den Zaren und ſeine Familie aus den Gefahren zu befreien; ſie hatte es aber unterlaſſen. Im Augenblick des Sturzes des Zaren hatte ſie das Intereſſe an ſeiner Perſon verloren. Sein perſönliches Schickſal ließ die Staatsmänner der Entente gleichgültig. Als die Macht Kerenſkis in vollem Glanze ſtand, hätte es nur des ernſthaften Wunſches der Entente bedurft, um den Zaren und ſeine Familie ins neutrale Ausland zu ſchaffen. Durch den von ihr geleiteten Vorſtoß der Gegenrevolutionäre hat ſie vielmehr den äußeren Anlaß zur Ermordung des Zaren gegeben. Zu demſelben Thema wird im heutigen Leitartikel der „Neuen Freien Preſſe“ geſagt, daß der Beginn des fünften Kriegsjahres die rechte Gelegenheit ſei daran zu erinnern, daß der Zar vor ſeiner Ermordung 16 Monate Gefangener war, ohne daß ſeine früheren Verbündeten ſich die Mühe ge⸗ nommen hätten, den Mann, vor dem ſie ſich früher knechtig gebeugt haben, zu retten. Im Anſchluß hieran weiſt die„Neue Freie Preſſe“ dar⸗ auf hin, daß jetzt ein anderer Zar einen großen Teil der Welt regiere, nämlich Zar Wilſon, der im Namen der Pe Krieg führe und daneben ſeine Kerkermeiſter habe, ie jeden einſperren, der den Blutgeruch dieſer Politik nicht verträgt. Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 30. Juli abends.(WTB. Amilich.) Nach ſeiner an geſtrigen Tage verhielt ſich der Jeind heute ruhig. Die Schlacht am 29. Juli. Berlin, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Mit ſtarken Kräf⸗ ten iſt am 29. Juli der Feind aufs neue gegen die ſetzige deutſche Front angerannt und hat ſich wiederum eine ſchweke blutige Schlappe geholt. Wie ſeinerzeit Marſchall Haig in Flandern und General Nivelle an der Aisne ſetzt auch an der Kampffronk zwiſchen Soiſſons und Reims Foch die alte ſtarre Kampfmethode der Entente fort, die lediglich dazu führt, ſeine an und für ſich ungeheuren Blutopfer ins Un⸗ gemeſſene zu ſteigern. Naach einer 5 Uhr vormittags begonnenen ſtarken Artille⸗ rievorbereitung griff der Feind in dichten Wellen und mit —— Kräften unſere Front ſüdlich Hartennes an. Sein ngriff brach hier völlig und unter ſchweren Verluſten zu⸗ ſammen. Am Nachmittag wiederholte er mit friſchen Kräflen ſeinen Vorſtoß, der ebenſo erfolglos blieb. Gleichzeitige eng⸗ liſche Angriffe nordöſtlich Oul 50 h⸗le⸗Chateau wurden glatt abgewieſen. Gegen 10 Uhr abends nochmals vorgehende feindliche Infanterie mußte bereits vor unſerem Maſchinen⸗ gewehrfeuer zurückgehen. Bei dem vergeblichen Anrennen beiderſeits Fere⸗en⸗ Tardenois, das ſich bis in die Abendſtunden hinein wie⸗ derholte, brachten wir im Gegenſtoß 2 Offiziere und 70 Mann an Gefangenen ein. Beerlin, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der am Oſtrande des Meuniere⸗Waldes nach einſtündiger Artillerievor⸗ bereitung am 29. Juli, 7 Uhr vormittags, unternommene feindliche Angriff endete mit einem vollen Erfolg für unſere dort kämpfenden Truppen. Weiter öſtlich bis in die Gegend von Ville⸗en⸗Tardenois gingen Franzoſen und Eng⸗ länder gegen 7 Uhr abends zum Angriff vor. Auch dieſer An⸗ griff brach unter ſchweren Verluſten für den Feind teils ſchon in unſerem Vernichtungsfeuer, teils im Gegenſtoß zuſammen. Berlin, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Bei dem gemelde⸗ ten Vorſtoß ſüdlich des Fichtelberges, der uns in den Beſitz der vom Gegner ſeit dem 27. Juli noch beſetzten Stel⸗ lungen brachte, fielen den Deutſchen über 150 gefangene Fran⸗ zoſen in die Hände. Verbeſſerung unſerer Fronl. m. Köln, 31. Juli.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Volksztg.“ niel⸗ det aus Berlin: Von zuſtändiger Stelle der militärjſchen Lei⸗ tung werden die Meinungsäußerungen gutgeheißen, in denen die Frontbewegung im Weſten als eine bedeutende Verbeſſerung unſerer Kampflage geſchildert wird. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die Zufuhr von Muni⸗ tion und Verpflegung und der Erſatz an Mannſchaften weit leichter vor ſich gehen kann, als wenn wir die Marnefront gehalten hätten. Es iſt auch bis jetzt ſchon erwieſen, daß die Verluſte der Gegner ganzgewaltigſteigen. Der Gegner hat auf der ganzen Kampffront erbitterte Angriffe geführt, die jedoch geſcheitert ſind. Auch dieſe Verluſte hat er zu tragen, während unſere militäriſchen Operationen, beſonders die Auf⸗ gabe der Marnelinie, ſehr gut verlaufen ſind. Die deutſchen Reſerven. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Juli.(Pr.⸗Tel. g. K) Die Times ſtellen feſt, daß die Deutſchen anſcheinend unor⸗ ſchöpfliche Reſer ven beſitzen. Ihre Hauptaufgahe be⸗ ſtehe darin, ihre Vorräte an Menſchen inſtand zu halten. Der 3 4 2. Seite. Nr. 351. Maunheimer General⸗Anzeiger. (Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 31. Juli 1918. Verband ſolle daher nur unter der einzigen Vorausſetzung, daß mehrere Millionen Amerikaner zu ihm ſtoßen, darauf rechnen, das zahlenmäßige Uebergewicht zu erlangen. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Coxriere della Sera berichtet, daß man mit der Möglichkeit kechnen müſſe, daß auch mit dem bevorſtehenden zweiten Teil der Fochſchen Offenſive eine Entſcheidung noch nicht erreicht werde, obwohl ſich die Kämpfe bereits auf einer 100 Kilometer Frontbreite erſtreckten. Der Feind werfe ſtarke Reſerven fortgeſetzt in die Kampffront, der Ausgang ſei augenblicklich noch gar nicht abzuſehen. Eine bald erledigte Großaktion. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Juli.(Pr.⸗Tel g..) Die„Zürcher Morgenzeitung“ prophezeit in ihrer geſtrigen Ausgabe dem franzöſiſchen Unternehmen, daß es in den aller⸗ nächſten Wochen in das Stadium der erledigten Groß⸗ aktionen eintreten werde, deren Endziel, der Durchbruch durch die Flanke, nicht erreicht wurde, abwohl es ungeheure Opfer gekoſtet habe und nun in Teilaktionen zerfalle. Das Blatt beſchäftigt ſich mit der eigentümlichen Untätigkeit des engliſchen Heeres, die wohl tiefere Gründe haben werde. Meinungen und Slrömungen. e. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 13. Juli.(Priv.⸗Tel., g..) Wie das Berner„Intelligenzblatl“ berichtet, ſind an⸗ geſichts der franzöſiſchen Erfolge ſeit 15. Juli in Verbindung mit innerpolitiſchen Vorgängen in Frankreich Strömungen vorhanden, welche auf einen Syſtemübergang der gegenwär⸗ tigen Kriegführung von Foch zu Nivelle beziehungsweiſe vom Syſten der Defenſwe zur Offenſive hindeuten. Das Berner Blatt meint, der Erſolg wäre lediglich eine Angelegenheit der Reſerven. Sie glauben nicht mehr an Jortſchritle! c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Der Pariſer Temps meldet von der Front: Unſer Vorpoſten⸗ gelände bei Reims liegt wieder unter deutſchem Feuer. Alle Anzeichen laſſen erwarten, daß wir nicht mehr weit vom Gegenangriff des Feindes entfernt ſind. Aus den Auslaſſungen der engliſchen Militärkrititer geht hervor, daß ſie mit einem weiteren Vorwärtskommen der Verbündeten nicht rechnen, da ſich die engliſchen Truppen angeklich bexeits auf den Stellungskrieg einzurichten beginnen. Das Rätſel iſt die engliſche Armee. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 31. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die Züricher„Toſt“ berichtet, das große Rärſel der augenblick⸗ lichen Lage ſei die engliſche Armee. Zwerfellos hätten die Engländer in den früheren Schlachten ganz außerordent⸗ lich ſchwere Verluſte gehabt, ebenſo ſicher ſei aber auch an⸗ zunehmen, daß die Beſtände inzwiſchen wieder aufgefüllt ſind und der engliſchen Heeresleitung eine ſtarke und kampfkräftige Reſerve zur Verfügung ſteht. Nach dem geſchickten Einſatz der Franzoſen und Amerikaner ſei damit zu rechnen, daß Foch die Reſerven der Engländer zu einem ähnlichen Gegenſtoß bereithalte und nur den deutſchen Angriff abwartet, um dann bieſe Reſerven in den Kampf au werfen. Die Höhe der Keſervebeſtände laſſe ſich nicht abſchätzen. Luftangriffe auf Douai. Berlin, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Erneute feindliche Bombenabwürfe auf Douai fügten wiederum der franzöſi⸗ ſchen Bevölkerung ſchwere Verluſte zu. Ne Leiſtungen unſeres heeres im 4. Kriegsjahr. E Berlin, 31. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Leiſtungen des deutſchen Heeres während des vierten Kriegsjahres kommen in folgenden Dem Feinde wurde entriſſen und von deutſchen Truppen beſetzt: Im Oſten 198 256 Quadratkilometer; in Italien 14428 Quadratkilometer; an der Weſtfront 5323 Quadratkilometer; im ganzen 218 007 Quadratkilometer. Ferner halſen unſere Truppen vom Feinde bzw. von räuberiſchen Banden ſäubern: In Finnland 373 602 Qua⸗ dratkilometer, in der Ukraine 452033, in der Krim 25 727 Quadratkilometer. An Beute wurden eingebracht: 7000 Geſchütze, 24 600 Maſchinengewehre, 751 972 Gewehre, 2867 500 Schuß Artilleriemunition, 102 250 900 Schuß Infanteriemunition, 2000 Flugzeuge, 200 Feſſelballone, 1705 Feldtüchen, 300 Tanks, 3000 Lokomotiven, 28 000 Eiſenbahnwagen, 65 000 Fahrzeuge. Die Zahl der im vierten Kriegsjahr gemachten Gefan⸗ genen beläuft ſich auf 838 500. Somit hat die Gefangenen⸗ dahl die Höhe von nahezu 2½ Millionen erreicht. Der kürkiſche Tagesbericht. Konſtüutinopel, 30. Juli.(weB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Heeresbecichll Paläſinefront. Der geſtrige Tag ſtand unter dem Zei⸗ chen geſteigerter Gefechtstätigkeit an der ganzen Fron. Im Küſtenabſchnitt griff der Engländer nachts nach hef⸗ kiger Arkillerievorbereitung unſere Vorpoſienſiellungen an; er wurde übexall blutig abgewieſen. Vorübergehend eingedrungene Teile des Gegners wurden im Nahkampf erledigt. Unſere Stellun⸗ gen ſind unveränderk in unſerer Hand. Beiderſeits der Straße Jerufalem⸗Naplus entwickelten ſich Artilleriekämpfe in wechſelnder Stärke. Oeſtlich der Straße bis zum Jordan ſtleßen unſere Patrouillen in die ſeindlichen Stellungen und holten Ge⸗ ſangene heraus. Auf dem Oſtjordanufer beſchoſſen wir wirkſam ſchanzende Truppen des Gegners und vertrieben feindliche Aufklä⸗ rungsabteilungen. Eine unſerer Offtzierspatrouillen führte ein käugeres erfolgreiches Geſecht mit ſtarken feindlichen Erkundungs⸗ ablellungen und brachte Beute ein. Auf der übrigen Front iſt die Soge unverändert. Die Ftiedensftage. Die Arbeiterpartei in England. m. Köln, 31. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Aachen: Nach einer Mitteilung, die die Berg⸗ arbeiterzeitung holländiſchen Blättern entnimmt, hat der friedensfreundliche Bergarbeiterführer Rob. Smil⸗ lie bei der Tagung des britiſchen Bergarbeiterbundes, dem Rückgrat des Staates gefeiert. Nach all dem, was im Welt⸗ Zahlen zum Ausdruck: nehmlich von ſachlichen Rückſichten beſtimmen ließ. Es war er präſidiert, eine Rede gehalten, die eine ſtarke Beteiligung der Arbeiter an den vorausſichtlich im Herpſt ſtattfindenden Parlamentswahlen in Ausſicht ſtellt. Smillie ſagte, es würden 350 bis 400 Arbeiterkandidaten aufgeſtellt werden. Die Arbeiter ſeien beruſen, das Land zuregieren. Der Augenblick ſei nahe, wo ſie im Parlament die Mehrheit haben würden. Smillie gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß es in den letzten drei Jahren ein oder zweimal möglich geweſen wäre, den Krieg zu einem ehrenvollen Ende zu bringen. Troelſtra an die franzöſiſchen Sozaliſten. m. Köln, 31. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Volkszig.“ mel⸗ det aus Amſterdam: Nach dem„Temps ſollen die franzö⸗ ſiſchen Sozialiſten einen Brief von Troelſtra, der jetzt in der Schweiz weilt, bekommen haben, in dem er ſie zu einer Zuſammenkunft einlädt, um die Friedensmöglich⸗ keiten zu beſprechen. Die franzöſiſchen Sozialdemokraten antworteten, daß ſie dieſer Bitte keine Folge leiſten könnten. Die Polift der Ueberraſchung. Man ſchreibt uns aus Wien: 62. Dr. von Seidler iſt nun Chef der Kabinettskanzlei des Kaiſers und damit der Nachfolger eines Barons Braun und Schießl. Man kann ſich vorſtellen, welcher Einfluß von dem Träger dieſes Amtes ausgeht und man wird deshalh über das Glück ſtaunen müſſen, das den vor zwei Jahren noch wenig heachteten Sektionschef im Ackerbauminiſterlum Stufe für Stuſe emportrug. Nicht immer entſpricht der Lohn dem Er⸗ folge. Dr. von Seidler hat als Miniſterpräſident mit Aufgaben gerungen, die weder ſeinen Begabungen noch ſeinen Kräften entſprachen. Ahmingslos kam er in die Politik, ahnungslos blieb er während der zwölf Monate ſeiner Regierung den Er⸗ eigniſſen gegenüber. Wohl hielt er einmal eine ellenlange Programmrede mit hundert Verſprechungen, in Wirklichkeit jedoch gab es für ihn keinen anderen Wunſch und kein anderes Ziel, als den jeweiligen Strömungen bei Hofe Rechnung zu tragen, ohne ſelbſt einen eigenen Willen zu entwickeln. Un⸗ mittelbar nach ſeiner Ernennung zum Miniſterpräſidenten ſagte er im vertrauten Kreiſe, ſein Programm heiße Kaiſer Karl, und er erklärte ſpäter öffentlich, daß er ſich ganz als treuer Diener ſeines Herrn fühle. Doch dieſe Art des unperſön⸗ lichen Aufgehens in den Abſichten anderer, dieſes Sichbeugen und Fügen hat weder der Krone noch dem Staate Natzen ge⸗ bracht. Von der Anmeſtie der Tſchechen zum„deutſchen Kurs“! Wie viele verſchiedene Hoffnungen wurden erweckt, wie viele verſchiedene Gruppen angezogen und aͤbgeſtoßen! Statt der Gradlinigkeit trat ein foltwährendes Schwanken hervor, das immer neuen Mißmut ſchuf, weil es die Enttäuſchungen vermehrte. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß Dr. von Seidler ſich in ſeinem jetzigen Amte von aller Politik fern hielte, daß er es nicht verſuche, auf die Wahl der leitenden Perſönlich⸗ keiten einzuwirken. Niemand kann über die Grenzen ſeiner Begabung hinaus und es nützt nichts, ihrer zu ſpotten. Oeſter⸗ reich hat während des letzten Jahres innerpolitiſch gewiß nicht gewonnen, ſondern im Gegenteil: die Schwierigkeiten haben ſich vermehrt, die Gegenſätze verſchärft. Dr. von Seidler, der perſönlich ein ſehr liebenswürdiger und gutmütiger Menſch iſt, ſollte ſich nun darauf beſchränken, Gutes zu ſtiften und dadurch ſeinem Weſen mehr zu entſprechen als bisher. Der Mann, der für die Amneſtiepolitik die Verantwortung trug, hat in ſeiner letzten Rede ganz plötzlich den deutſchen Kurs“ in Oeſterreich verkündet und die Deutſchen als das krieg offenbar wurde, konnte man in dieſen Auslaſſungen nichts anderes als einen Zoll der gerechten Anerkennung er⸗ blicken. Wäre es dem ehemaligen Miniſterpräſidenten aber nicht bloß um einen guten Abgang zu tun geweſen, dann hätte er die Wahrheit nicht erſt in ſeinem Schwanengeſang zum Ausdruck bringen dürfen und wenigſtens dafur ſorgen müſſen, daß die von ihm als notwendig erkannte Richtung der Politik aufrechterhalten bleibe. In HOeſterreich gehört es zu den alten Gepflogenheiten, daß der ſcheidende Miniſterpräſident drei Kandidaten für die Nachfolgerſchaft vorſchlägt, unter denen der Herrſcher ſeine Auswahl trifft. Mit dem Erbe des Dr. von Seidler wurde Freiherr von Huſſarek betraut, der jahre⸗ lang Unterrichtsminiſter war. Der Profeſſor für Kirchenrecht an der Wiener Univerſität bezeichnete ſich ſtets als Klerikaler, wenngleich er ſich bei der Leitung des Unterrichtsweſens vor⸗ nun ſehr lehrreich, zu beobachten, wie ſich der Nachfolger des Dr. von Seidler mit deſſen geiſtiger Hinterlaſſenſchaft, d. h. mit deſſen letzter Meinungserklärung, abfand Die Programm⸗ rede des Freiherrn von Huſſarek brachte keinen Hinweis auf den deutſchen Kurs, auf das deutſche Volk als Stütze Oeſter⸗ reichs. Und dennoch war die eine Darlegung am 16. Juli und die andere am 26. Juli vorgebracht worden. So raſch dreht ſich eben der Wind in Oeſterreich um, ohne daß man weiß, weshalb und für wie lange. Freiherr von Huſſarek ſagte zum Unterſchiede von ſeinem Vergänger, daß er„eine Atmoſphäre des Vertrauens“ verbreiten wolle, daß er Gerech⸗ tigkeit gegen alle, gegen jeden Volksſtamm und gegen jede ſoziale Schicht zu üben beabſichtige. Zunächſt wandte er ſich— man beachte die Verſchwommenheit—„an jene Gruppen, die nach ihrer grundſätzlichen Stellung ſchon früher an der Seite des Staates geſtanden ſind“; ihnen gegenüber wolle er ſich„die Pflichten des erprobten Verhältniſſes auch ſeinerſeits gegen⸗ wärtig“ halten. Aber Freiherr von Huſſarek betonte, daß er auch jene, die eine ablehnende Haltung einnehmen, mii Ver⸗ trauen durchdringen möchte. Indes, Programme ſind nur An⸗ fänge. Man wird abwarten müſſen, was Freiherr von Huſſa⸗ rek weiter vor hat und wie er die wenigen den deutſchen Ab⸗ geordneten privat gemachten Zuſagen einhalten will. Vor⸗ läufig gelang es ihm, wenngleich nicht ganz leicht, das Budget⸗ unter Dach und Fach zu bringen. Da nun der eichsrat ſeine Sommerferien antritt, ſtehen ruhige Wochen bevor, und die Politik des Freiherr von Huſſarek wird ſich erſt im Herbſte enthüllen. Der neue Miniſterpräſident hat hei keiner Partei eine warme, herzliche Aufnahme gefunden. Immerhin ſind die Po⸗ len, die Dr. von Seidler geſtürzt haben, zur Regierung in ein etwas freundlicheres Verhältnis getreten. Gehören doch dem jetzigen Kabinette abermals zwei ihrer Landsleute an, dar⸗ unter Ritter von Madayski als Unterrichtsminiſter. Dagegen ſpielen jetzt die Ukrainer die Unzufriedenen. Ablehnend ver⸗ halten ſich auch die Deutſchradikalen, die von Dr. von Seidler beſonders bevorzugt wurden. Es ſind dies nicht ganz zwei Dutzend Abgeordnete, an deren Spitze Teufel und Hummer tehen. Ihnen geſellt ſich Freiherr von Pantz zu, einer der Berater des früheren Miniſterpräſidenten in ſeiner letzten Zeit. Aber der Beginn iſt nicht entſcheidend; alles ſiegt bei der Fortſetzung. Freiherr von Huſſarek leitet zum erſtenmal eine Regierung ſelbſtändig, und die Vergangenheit gibt kein Recht, über die Zukunft ſchon jetzt ein Urteil zu fällen. Allenfalls war die Berufung eine Ueberraſchung. Deulſches Reich. Abdolf von Balocki feiert heute ſeinen 50. Geburtstag. Ehemals Landrat in Königsberg in Preußen, war er bei Kriegsausbruch als Rittmeiſter beim Heer. Als Oberpräſident leitet er den Wiederaufbau des von Ruſſen zer⸗ ſtorten Pfipreußen und erwirbt ſich große Verdienſte Im Auguſt 1916 erhält er die berühmte Berufung zum„Lebensmittel⸗Diktator“. Er muß ſcharf und ſchärfer zufaſſen und macht ſich dadurch nicht béliebt. Heute wird man geneigt ſein, ſeine Tätigkeit beſſer zu würdigen, als damals, da Herr v. Batocki noch im Berliner Amt war. Herr b. Waldow ward dort ſein Nachfolger und Batocki iſt wieder in Oſipreußen Oberpräſident. 1 Das Verhältuiswahlrecht im Induſtriegebiel. 8 In den ſieben rheiniſch⸗weſtfäliſchen Jaduſtrie⸗Wahl⸗ kreiſen Düſſeldorf, Elberfeld, Eſſen, Duisburg, Recklünghauſen, Bochum, Dortmund wurden bisher 3 Sozialdemokraten, 2 Zentrums⸗ leute und 2 Nationalliberale gewählt. Das Ergebats der Wahl nach dem neuen Geſetz: über die Vermehrung der Reichotagswahlkreiſe wäre unter Zugrundelegung der Wahlziffern von 1912: 7 Sozial⸗ demokraten, 7 Zemrum, 5 Liberale. Ueber die vorausſichtliche Entwicklung bei den künftigen Wahlen äußert ſich Reichstagsabge⸗ ordneter Kuckhoff in der„Eſſener Volkszeitung“ dahin, daß die Sozialdemokraten den meiſten Nutzen ziehen dürften, da ſie eine ſchnell wachſende Partei ſind Zentrum und Nationalliberale haben daher alle Veranlaſſung, ihre Organiſationen gut auszubauen, vor allem auch Arbeiter als Kandidaten aufſiellen. Der Anregung zur Aufſtellung von Arbeiter⸗Kandidaren möchten wir auch für die liberalen Parteien nachbrücklich zuftimmen. Die Acheilsgemeinſchaft kaufmänniſcher Verbände, die faſt alle Angeſtelltenverbände Deutſchlands umfaßt, hat am 10. März ihre erſtée Reichstagung abgehalten. Die Preſſe hat damals darüber berichtet. Jetzt iſt das Stenogramm der Verhandlungen erſchienen. Wer die wertvollen Vorträge aber ausführlich nachleſen will, der beziehe das ſtattliche Heft(Preis 60 Pfg.) durch den Verlag der Arbeitsgemeſnſchaft der kaufm. Verbände in Berlin. Sic haben nichts gelerut. Berkiu, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro,) Sozialdemo⸗! kratiſche Blätter geben einen törichien Aufruf weiter, den der ſo⸗ genannte„Bund der Kaiſertreuen“ dieſer Tage an die Anhänger und noch zu werbende verſandt hat. In dieſem Aufruf wird in einer bemerkenswert ungepflegten, äußerſt burſchikoſen Sprache zum Kampf gegen die Sozialdemokratie aufgefordert. In dem Aufruf, der ſich großſprecheriſch aller möglichen Verdienſte des Bundes rühmt. heißt es u..;„Wir ſtreiten für die Rechte der Krone, wo es ſein muß, auch gegen die Regierung“. *3 ———— Reims. H. Q. Kronprinz, 27. Juli. Von unſerem zum weſtlichen Kriegsſchauplatz entſandten Kriegs⸗ berichterſtatter Hermann Katſch. Am Südhang eines alten Forts, ein Wäldchen im Rücken, ſtehe ich vor einer ſanft ſich ſenkenden Ebene. Ueber alles Gewirr der⸗ großen Straßen, Gehöfte, Vaumgruppen, Felder und Wieſen hin⸗ weg ſucht der Blick eine Stelle. Aus der großen Stadt da vor mir, deren Häuſer bald die Stirnſeite, bald die Flanken zu mir kehren, erhebt ſich hochragend, dunkel⸗grauviolett ein Gemäuer mit zwei ſtümpfen Türmen— die Kathedrale von⸗ Reims. Das Zach fehlt, es iſt verbrannt; an dem Schiffe kann ich von meinem Platze aus nicht die geringſte Beſchädigung entdecken, mit dem Glaſe glaube ich an dem Nordturm einen„Kratzer“ zu ſehen. Jeden⸗ falls nicht die geringſte Aehnlichkeit mit der von Franzoſen und Engländern zerſchoſſenen Kath⸗drale von St. Quentin. Wer kennt nicht aus den Aufführungen von Schillers„Jungfrau“ die wunder⸗ ſchönen Dekoration mit dem Portale der Kathedralel So nahe dem Original regt ſich natürlich dem Beſchauer der heiße Wunſch, dorthin zu eilen, um den ſchönen alten Bau in ſeiner ganzen Pracht einmal zu beſtaunen. Aber— es iſt ja Krieg! Und der Feind ſitzt in der Stadt und hat wohl in der ſtillen, friedlichen Ebene vor mir Gräben hinter Gräben und Drahthinderniſſe gezogen, Bat⸗ terien eingebaut und all das fürchterliche Kriegsgerät zur Verteidi⸗ gung bereit. Doch fällt hier kein Schuß. Ein ſtillſchweigende⸗ Uebereinkommen ſcheint zu herrſchen. Da uns an der weiteren Zerſtörung der Stadt gar nichts gelegen iſt. reizt uns der Feind auch nicht durch Schüſſe von dorther, wenigſtens jetzt nicht, denn ſie würden ſofort ihre Vergeltung finden. Jedes Haus könnte man von hier aus einzeln aufs Korn nehmen. Etwas links mündet eine Bahn in die Stadt, rechts davon häß⸗ liche weitläufige Bauten, dem Plane nach die Caſernes Neufchätel, ein breiter Raum zwiſchen den Bauten ganz links muß der Anfang der Rue Jacquard ſein, eine der erſten Straßen, die ſich nach links hinziehen, trägt den bekannten Namen Rue Mumm. So unverſehrt ſcheinen alle Häuſer, gradilinig verlaufen die Dächer, nirgends erblickt des Auge die zackisen Kuliſſen des Krieges, wie ſie in grauenhafter Eintöniakeit uns ſonſt auf Schritt und Tritt be⸗ gleiten. Schornſteine, Spizen, Türmchen ragen luſtig in die Luft, hohe Fabrikſchlote in den Vorſtädten ſcheinen der Arbeit zu har⸗ ren— aber keiner Eſſe entſtrömt auch nur ein dünnes Rauch⸗ fähnchen, keine Eiſenbahn fährt geſchäftig zur Stadt heraus oder hinein, keine Straßenbahn kreuzt die breiten Straßen, kein Bauern⸗ wagen zieht vor den Toren des Weges, keiner der 110 000 Ein⸗ wohner eilt vorüber, nicht eine Spur von Leben in dem ganzen großen Bezirk. Und doch keine tote Stadt. Eig Friedenswort— und bald rauchen wieder alle Eſſen, ſurren alle Räder in den gro⸗ ßen Fabriken, den Wollwebereien, die Eiſenbahnen entführen au⸗ den Rieſenlagern des berühmten Weines die Frachten in die ganze Welt. oder— es ſteht auf Meſſers Schneide!l— Kanonendonner, Krachen einſchlagender Granaten, ſchwarzer, dicker, aufſteigender Qualm, ſtürzende Trümmer. hell loderndes Feuer aus allen Be⸗ hauſungen, wiſde Straßenkämpfe von Haus zu Haus, Geſchrei der Kämpfenden, Aechzen der Verwundeten, der Fleiß von Generatio⸗ nen vernichtet. die Hoffnung der Lebenden dahin! Ihr habt zu wählen! Nicht die Zerſtörung liegt uns im Sinne, aber, ehe ein deutſches Dörſchen, ein Städichen am Rhein der Zerſtörungs⸗ wut der Feinde des deutſchen Volees zum Oyfer fällt, mag auch die ſchöne große Stadt da vor mir das Schickſal St. Quentins, Soiſſons, Noyons teilen. Der Blick wandert weiter, ſanft anſteigende Hügel umgeben die Stadt, auf ihnen wächſt die Rebe, der Urſtoff, mit deſſen Ver⸗ arbeitung ſich die Einwohner die ganze Welt tributpflichtig gemacht haben. Ich erzählte neulich von eig nartigen Gefangenen, die die Sektkellereien von Reims mit beſonders ſtarken Mauern zu befeſtigen hatten, um den wertvollen Inhalt vor den Plünde⸗ rungsverſuchen der Beſatzung ſicher zu ſtellen. Es ſollen geradezu Straßenkämpfe um den Sekt ſtattgefunden haben. Weiter rings um die Stadt ein Kranz von Ortſchaften, die ſich hier und da in ſchattenden Waldſtückchen bergen, einzelne Beſitzun⸗ gen maleriſch an die Höhen geſchmiegt. Weiter öſtlich habe ich im vorigen Jahre ſo einen Beſitz geſehen, es war die dem bekannten Fabrikanten Reederer gehörige Ferme Les Commelles. Viel war von dem Luſtſchlößchen nicht mehr vorhanden, es lag an eine lieb⸗ liche Anhöhe geſchmiegt, kleine Kavalierhäuschen, wohl für die Jagdgäſte des reichen Mannes, umgaben das Hauptgebäude, fröh⸗ liche Abende nach ihren Kaninchenjagden mögen hier manche luſtige Geſellſchaft aus Paris und Reims vereinigt haben. Aber die Ferme hatte einen Brunnen, der das beſte Waſſer weit und breit ſpendete. Und da der Feind annahm, daß wie das Wafſer des Herrn Reederer in Ermangelung ſeines Sektes gut gebrauchen konnten, feuerte er Schuß auf Schuß auf alle Teile der Beſitzung, ſo daß ſie vollſtändig in Trümmer ging. Sie lag in unſerer vor⸗ derſten Linie, dicht binter dem erſten Graben; die uns hier gegen⸗ über liegende feindliche Stellung hieß bei den Leuten die Peſtbeule. Jenſeits der Rebenhügel ein ſchmaler Waldſtrich, dahinter ein heller ſteiler Hang, und darüber die dunklen Waldberge, die das Tal der Vesle vom Marnetal ſcheiden, und in einem nach Nord⸗ oſten offenen Bogen Reims umkränzen. Dort in den dunkeln, dichten Wäldern kämpfen unſere Regz⸗ ——5 — 322 — 1 Nitwoch, den 31. Juli 1918. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Nr. 351. 3. Seite. Rus Stadt und Land. Mit dem ausgezeichnet 8 eeteeeeeteeeeeeeeeeeteee Unteroffizier Guido Moch, Sohn des Buchdruckereibeſitzers Albert Moch in Schwetzingen, bis zu ſeinem Eintritt zum Heere in unſerer Druckerei als Volontär tätig. Musketier Richard Sinn, Sohn des Väckers Heinrich Sinn, Pflügersgrundſtr. 89. Schütze Wilhelm Hafner, bei einem Füſiſier⸗Regiment, Sohn des Buchhalters Wilhelm Hafner, Tatterſallſtraße 22, für Tapferkeit nor dem Feinde. Kanonier Theodor Kraft, Waldhofſtr. 43. — Sonſtige Auszeichnungen. Armierungsſoldat Friedrich Kiſt, bei einem Armierungs⸗ bataillon, Sohn des Büroaſſiſtenten Chr. Kiſt, Augartenſtr. 70, er⸗ hielt die Badiſch⸗ filberne Verdienſtmedaille. bee e Maunheimer Wohnungsfürſorge. Bautätigkeit der Siedelungsgeſellſchaft. Stadtratsbeſchluß: 1. Die Stadtgemeinde beſtellt zu Gunſten der Siedelungsgeſell ſchaft Mannheim m. b. H. an ihrem Grundſtück Lgb.⸗Nr. 706 in der 18. Sandgewann ein Erbbaurecht. 2. Die Stadtgemeinde verpflichtet ſich, ſofern der Erwerb eines Teils des domänenärariſchen Gheländes in der Unteren Mühlau und der zwiſchen liegenden privaten Grundſtücke zuſtande kommt, der Keubeeſchen Wean aft an dieſem Gelände und den angrenzenden ſtädtiſchen Grundſtücken ein Erbbaurecht zu beſtellen. 3. Die Stadigemeinde ſchließt mit der Siedelungsgeſellſchaft einen Vertrag über die Uebernahme der Bürgſchaft und der Aus⸗ bietungsgarantie ſowie über die Gewährung von Zuſchüſſen. 4. Die Barzuſchüſſe an die———— zur Deckung der Betriebsausfälle ſind aus laufenden Wirtſchaſtsmitteln zu ent⸗ nehmen. Der von der Siedelungsgeſellſchaft zu zahlende Bodenzin⸗ fließt dem Reſerveſonds für Hypothekenbürgſchaften zu. Muß er zur teilweiſen Deckung von Betriebsausfällen der Geſeüſchaft nach⸗ gelaſſen werden, ſo hat ihn der Teilvoranſchlag„Wohnungsfürſorge“ Zu erſtatten. Der Begründung entnehmen wir folgende Einzelheiten: Die Siedelungsgeſellſchaft Mannheim m. b. H. verdankt ihre Grün⸗ dung der Tatkraft zweier im Wirtſchaftsleben wie in der Wohlfahrts⸗ pflege unſerer Stadt hervorragend kätiger Männer, der Herren Geh. Kommerzienrat Dr. H. C. Broſien und Diektor Bühring. In klarer Erkenntnis der Bedeutung des Wohnungsweſens auch für die Induſtrie im allgemeinen und insbeſondere der Notwendigkeit Ler Verhinderung der Wohnungsnot in Mannheim als Vorausſetzung für die gedeihliche Entwicklung unſerer einheimiſchen induſtriellen Betriebe haben 8. ſich, nachdem die während des letzten Winters an⸗ geſtellten Unterſuchungen und Beſprechungen zu dem Ergebnis ge⸗ führt hatten, daß nur eine umfaſſende Neubautätigkeit durchgreifende Hilfe bringen kann, bemüht, die Induſtrie für eine Mitwirkung an einem genzeinnützigen Unternehmen zur Erſtellung von Kleinwohnungsbauten im großen Maßſtabe zu gewinnen. Dank der Einſicht und der altbewährten Opferwilligkeit der beteiligten Kreiſe hatten die Bemühungen Erfolg. Ihr Ergebnis iſt die in Gründung begriffene Siedelungsgeſellſchaft. In der Form der Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, geſtützt auf ein Stammkapital non 2 Millionen Mark. das unter Beteiſigng einiger Banken mehrere hieſige induſtrielle Werke zuſammenbringen, ſtellt ſie ſich die Aufgabe, ſobald dazu die rechtliche und tatſächliche Möglichkeit Iegeben iſt, im Rahmen des ſich jeweils ergebenden Bedarfs mit einem Geſamiaufwand von 20 Millionen Mark eine möglichſt große Anzahl Kleinwohnungen in der Hauptſache in der Form der Garten⸗ ſtadtſiedelungen auf der Gemarkung Wannheim zu erſtellen. Die Wohnungen ſollen von der Geſellſchaft verwaltet und an Einzel⸗ perſonen vermietet werden. Die Geſellſchaft arbeitet gemeinnützig. Dieſer Charakter kommt in den Beſtimmungen der Satzungen dadurch zum Auedruck, daß nur eine Dividende von 4 Prozent ausgeſchüttet werden darf, und daß das Vermögen, das bei Auflöſung der Ge⸗ ſellſchaft nach Rückzahlung deg Stammkapitals vorhanden iſt, in⸗ nerhaſh der Stadt Mannheim für gemeinnüitzige Zwecke, die dem Oberbürgermeiſter genehm ſein müſſen, zu verwenden iſt. Das Unternehmen will der Allgemeinheit zugute kommen; die Wohnun⸗ gen ſind zur Deckung des Wohnungsbedürfniſſes in der Stadt Mann⸗ beim beſtimmt: ſedermann ſoll die Wohnungenmieten können, es ſoll aber dabei auf die zweckmäßige Unterbringung Finderreicher Famiſien beſondere Rückſicht genommen werden. Die Geſellſchafter haben ein Vorrecht nur in der Form, daß im Ver⸗ hältnis der Stammeinlage bei der erſten Vermietung und ſpäterhin beim Freiwerden von Wohnungen Angeſtellte und Arbeiter eines Geſellſchafters unter den Bewerbern den Vorzug erhalten. Wohl⸗ gemerki ſoll aber irgend eine Verquickung des Mietverhältniſſes mit dem Arbeitsverhältnis ſtreng vermieden werden. Auch innerhalb des Vorrechts der Geſellſchafter werden die Wohnungen von der Ge⸗ ſellſchaft unmittelbar an die Angeſtellten und Arbeiter vermietet. Auf die Dauer des einmal eingegangenen Mietverhältniſſes iſt eine etwaige Beendigung des Arbeitsverhältniſſes ohne jeden Einfluß. Es iſt klar, daß dieſes großzügige Unternehmen für das Woh⸗ nungsweſen der Stadt Mannheim von der allergrößten Bedeutung 2 Engliſch⸗Amerikaniſches. Ein„Skandal“ im engliſchen Unterhaus. Die engliſchen Blätter beſchäftigen ſich ſehr aufgeregt mit einer! „Skandal“ im engliſ Unterhaus: ein Mitglied, der Abgeordnete Pemberton Billing, iſt vom„ſpeaker“ mit ſeinem Namen angeredet worden! In allen anderen Parlamenten erteilt der Präſident eintm Abgeordneten das Wort, indem er einfach ſagt:„Das Wort hat der Herr Abgeordnete Soundſo.“ In England iſt dieſe Ang abe des Namens aber ſeit alter Zeit ſtreng verpönt. Der ſpeaker darf mur ſagen:„Das Wort hat der ehrenwerte Abgeordgete von..., wobei er ſeinen Wahlkreis angibt. Die Perſönlichkeit des Abge⸗ ordneien iſt für die engliſche Anſchauung vom parlamentariſchen Leben nicht vorhanden. Er ſpricht zwar, aber ſeine Zuhörer ſehen in ihm nur ſeine Wähler. Von dieſer Regel wird nur in einem Falle abgewichen, wenn nämlich der ehrenwerte Abgeordgete ſich „unparlamentariſch“ benimmt und daher eine Rüge des Préſidenten zuzieht. Dann verſchwinden ſeine Wähler mit einem Mele, denn ſie ſollen für ſeinen Fehler ja nicht verantwortlich gemach werden, und die Perſönlichkeit des Abgeordmeten erſcheint. So kam es, daß der„ſpeaker“ in einer der letzten Sitzungen erklärte:„Verlaſſen Sie den Saal, Mr. Pemberton Billing!“ Mr. Billing hatte den Schatz⸗ kanzler mit den Worten angegriffen:„Sie wiſſen nicht, was Sie ſagen! Sie wiſſen nicht, was geſchiehti Sie ſind un vürdig Ihre⸗ Amies!“ Der„ſpeaker“ rief das„ehrenwerte Mitglied“ auf, ſich zie mäßigen, dann riet er dem„ehrenwerten Mitglied“ zu 0 gen, ſchließlich befahl er dem„ehrenwerten Mitglied“, ſich zu ſetzen. Aber das„ehrenwerte Mitglied“ wollte auf alle dieſe Auf⸗ forderungen nicht hören, und ſo wurde es„Mr. Pemberton Billing“ und mußte als ſolcher nach parlamentariſchem Brauch unverzüg⸗ lich den Sitzungsſaal verlaſſen. Der widerſpenſtige Mr. Billing fügte ſich jedoch auch darein nicht, und ſo ließ man den Parlaments⸗ diener mit vier Poliziſten kommen, um ihn hinaus zu führen. Mr. Billing widerſetzte ſich hieſer Gewalt, er teilte Fauſtſchläge und Fußtritte aus, und es bedurfte großer Kraftanſtrengung venſeiten der fünf Männer, bis ſie ihn endlich aus dem Sitzengsſagal be⸗ förderten. Wie die Amerikaner„Ardeil ſparen“. Mit einem ungeheuren Aufwand von Reklame ſind die Ameri⸗ koner auch in den Krieg eingetreten. Sie ſollen. wie ſie ihren Bundesgenoſſen mit der ihnen eigenen liebenswürdigen Ofſenheit erklären. dem alien Europa eimnal zeigen, wie das Kriegs⸗ ift. Gelingt es, ſo iſt dem befürchteten Neiſtand zunz weſentlichen Teil vorgebeugt. Es iſt deshalb wohl verſtändlich, daß die Geſell⸗ ſchaft auch die Mithilfe der Stadigemeinde in weitgehendſtem Maße in Anſpruch nimmt. Nac dreierlei Nichtung wird dieſe Mithilfe in der Hauptſache gefordert. 1. Zunächſt ſoll die Gemeinde das erforder⸗ liche Baugelände baureif im Wege des Erbbaurechts zur Verfügung ſtellen. 2. Dann ſoll ſie für die aufzunehmenden fremden Gelder die Bürgſchaft und Ausbietungsgarantie bis zu 90 Prozent des Bau⸗ aufwandes, alſo bis zum Geſamtbetrag von 18 Millionen Mark übernehmen. 3. Endlich ſoll die Stadtgemeinde den gedeihlichen Fort⸗ beſtand des Unternehmens gewährleiſten, indem ſie für die Verluſt⸗ jahre auf jegliche Vergütung für die Ueberlaſſung und Baureif⸗ machung des Geländes verzichtet und außerdem den auch dann noch verbleibenden Verluſt zu decken verſpricht, letzteres allerdings unter dem Vorbehalt der Rückzahlung aus ſpäteren bereiten Mitteln der Geſellſchaft, letzten Endes aus dem bei der Auflöſung der Geſellſchaft vorhandenen Vermögen. Zu 1: Das Ziel der Geſellſchaft, gartenſtadiähnliche Siedelungen zu bauen, erheiſcht zuſammenhängende Bauflächen. Dabei iſt es er⸗ wünſcht, daß die Siedelungen zu den Arbeitsſtätten ihrer Bewohner möglichſt günſtig liegen. Dieſe heiden Bedingungen ſind maßgebend für die Wahl der zunächſt in Betracht kommenden Baugebiete in der 18. Sandgewann und der Unteren Mühlau. In der achtzehnten Sandgewann beſitzt die Gemeinde eine vom eingemeindeten Käfer⸗ tal ererbte über 6 Hektar große Fläche, die durch einen zur Zeit in Behandlung befindlichen Umlegungsvertrag mit dem Angrenzer Pri⸗ vatmann Karl Sinner noch mehr abgerundet wird. Nach Aus⸗ ſcheidung des Straßengeländes verbleibt Baugelände im Umfange von 43 900 Quadratmeter, auf dem ſich etwa 400 Wohwingen er⸗ ſtellen laſſen. Es liegt günſtig zu dem un die Firma Brown, Boverie u. Cie. gruppierten Induſtriegebiet. Daneben iſt ein Teil der Un⸗ teren Mühlau zwiſchen der Preußiſch⸗Heſſiſchen Bahn und der Wald⸗ hofſtraße in Ausſicht genommen Die Vorzüge ſeiner Lage in der Nähe des Induſtriehafens, mit dem es durch die Bahnunterführung der Waldhofſtraße. der Hanſa⸗ und Pyramidenſtraße verbunden iſt, leuchten ohne weiteres ein. Weitaus der größte Teil dieſes Gelände⸗ gehört dem Gr. Domänenärar. Dazwiſchen liegen einige kleinere private Grundſtücke: außerdem ſchließt ſich längs des Eiſenbahn⸗ damms ein ſchmaler Streifen ſtädtiſchen Eigentums an. Die Do⸗ mäne iſt gewillt, der Stadtgemeinde einen Teil ihres Geländes (etwa ein Drittel) für Zwecke der Siedelungsgeſellſchaft zu verkaufen. Die Verhandlungen, die möglichſt gefördert werden, laſſen einen günſtigen Abſchluß erwarten. Ueber den Kauf, ſowie über die Be⸗ reitſtellung der Mittel zur Erſchließung wird dem Bürgerausſchuß eine beſondere Vorlage zugehen. Kommt der Weer ſo wird hier bei Hinzunahme der zwiſchenliegenden fremden Grundſtücke, wegen deren Erwerbung ebenfalls ſchon Verhandlungen eingeleitet ſind, und des ſtädtiſchen Beſitzes ein zuſammenhängendes Gebiet mit 112 000 Quadratmeter Baugelände zur Verfügung ſtehen, auf dem ſich auch bei weitläufiger Bauweiſe bis zu 1200 Wohnungen erſtellen laſſen. Beide Gebiete ſind nun freilich noch nicht baureif; es müſſen erſt die Kanäle, Gas⸗ und Waſſerrohre verlegt und die Straßen hergeſtellt werden. Die Erſchließungskoſten für die 18. Sandgewann ſind auf rund Million Mark— diejenigen der Unteren Mühlau ſind auf 1 Millionen anzurechnen. Der nicht zu unterſchätzende Vorzug der gewählten Gebiete iſt, daß die Er⸗ ſchließungskoſten der günſtigen Höhenlage und der damit verbun⸗ denen Erſparung hoher Aufſüllungen wegen verhältnismäßig nieder ſind, ſodaß die Gebiete auch für den ſogenannten Flachbau noch ge⸗ eignet ſind. Die Rechtsform nun anlangend, in der die beiden auserwählten Gebiete überlaſſen werden ſollen, ſo ſehen die Verträge das Erbbaurecht vor. Entſprechend der von der Stadtgemeinde bei Beſtellung von Erbbaurechten geübten Gepflogenheit iſt der Erbbauzins zu.1 Prozent des Steuerwertes bezw. Kaufpreiſes des Grundſtückes feſigeſetzt. Dazu treten noch 4 Prozent Zins der Straßen⸗ und Gehwegherſtellunaskoſten und bei der 18. Sand⸗ gewann, an der ein Almendgenuß beſteht, die Ablöſungsrente. Der Lebenedauer der einfachen Häuſer entſprechend, die die Siedelungs⸗ geſellſchaft zu erſtellen beabſichtigt, iſt die Dauer des Erbbaurechtes auf 60 Jahre angenommen.(Schluß folgt.) Verwundetenabzeichen. Das Kriegsminiſterium gibt wie folgt bekannt: Die Gründe, weshalb bei Verleihung der verſchiedenen Klaſſen des Verwundeten⸗ abzeichens nicht die Schwere der Verwundung oder der Grad der Erwerbsbeſchränkung maßgebend iſt, ſind folgende: Das Verwunde⸗ tenabzeichen iſt keine Auszeichnung, ſondern ein Abzeichen. Es wird nicht für Tapferkeit vor dem Feinde verliehen; dafür ſind Or⸗ den und Ehrenzeichen da. Es ſoll auch kein Abzeichen für Kriegs⸗ beſchädigte ſein oder lediglich die Frontkämpfer kennzeichnen. Ver⸗ wundung— ſelbſt ſchwere— iſt an ſich kein Verdienſt, ſie braucht auch nicht immer ein Beweis von Tapferkeit zu ſein. Einmalige Verwundung braucht nur ein Zeichen zu ſein, daß der Verwundete ſich in gefährlicher Lage befunden hat. Eine mehrmalige Ver⸗ wundung läßt aber meiſt auf Unerſchrockenheit und Nichtachtung der Gefahr ſchließen. Deshalb ſollte die unentwegte Rückkehr zur Truppe trotz Verwundung oder mehrfacher Verwundung durch die Möglichkeit der Erlangung eines höheren Grades des Abzeichens anerkannt werden. Schwerverwundete, die infolge ihrer einmaligen ſchwexen Verwundung oder Erkrankung aus dem Heere ausſcheiden und ſomit keine Gelegenheit mehr haben, einen höheren Grad des Abzeichens zu erwerben, müſſen ſich daher mit dem ihnen etwa zuerkannten ſchwarzen Abzeichen begnügen. Eine Abſtufung der Klaſſen nach der Schwere der Verwundung iſt unmöglich, weil es keine Grenze gibt zwiſchen ſchwerer und leichter Verwundung, vorgeſcheitten iſt. Maſchine und automatiſche Regelung ſollen die menſchliche Arbeit erſparen... Wie dieſe amerikaniſche Methode der Arbeitserſparais nun in Wirklichkeit ausſieht, lehrt ein Blick hinter die Kuliſſen, den ein doth zweifellos ſehr wohlmeinender Be⸗ obachter, der Engländer Wilſon, in einem Newyorker Brief in den Daily News uns tun läßt.„In dem Pullmanwagen,“ ſchreibt er, ſind zwei gutbezahlte Beamte nötig, wir meine Fahrkarten zu ver⸗ keufen. Ein dritter prüft ſie nach. Zwei andere in Uaiformen wie Feldmarſchälle ſammeln ſie ein. Die Fahrkarten ſelhft ſind in ein halb Dutzend Abſchnitte geteilt. Von Montreol bis Palm Beach iſt die Fahrkarte zwei Fuß lang. Anſtatt nämlich, wie es ſonſt ühlich iſt, einen Fahrkartenſchalter zu exöffnen, wird die Fahrgeld⸗ erhebung auf den Zügen ſelbſt vorgenommen. In dem Expreß⸗ zug verbringt ein wohlgeſtalteter amerikaniſcher Bürger ſeige ganze Zeit damit, mir„windige Geſchichten“ anzubieten. Ein anderer Jüngling lädt mich auf jeder Station dringend ein, ein Telegramm abzugeben, ein dritter kommt mit Schokolade uſw. Es iſt nicht der leiſeſte Grund, einzuſehen, weshalb ich nicht von ſelbſt Zeitſchriften, Schokolade kaufen oder ein Telegramm aufgeben ſollte, indem ich an die Verkaufsſtellen oder Schalter, die es überall gibt, gehe. In der Zeitungsverkaufsſtelle nahe meinem Hauſe kann ich Zeitungen für einen ganzen Monat bekommen. Aber jeden zweiten Tag ſchickt mir ein Unternehmer einen Abonnentenſammler, der dem Lande Tauſende von Dollars für Erziehung und Ernährung gekoſtet hat und jetzt keinen andern Zweck erfüllt, als daß er Schuhſohlen ab⸗ nützt. Es heißt, daß man in eigem guten Hotel für 1000 Gäſte 1000 Leute zur Aufwartung braucht. Es iſt ja auch ganz hübſch, daß das Hotel einen ernährt, raſiert, manicürt, wenn mans wünſcht, das Teſtament macht, die Zähne zieht, den Puls fühlt, Wiegen beſorgt und ebenſo Särge mit Blumen, Hochzeitsringe, Geiſtliche, ſimfte Muſtk, leichte Lektüre und was man ſonſt zum gewöhnlichen Leben braucht. Eines Abonds ſah, ich ia meinem Schlafzimmer ein geheimnisvolles Ding an der Wand. Ich fragte den gefällig lüchelnden rabenſchwarzen Burſchen, der mir Eiswaſſer brachte, wozu das wäre. Er wurde noch eine Nuance ſchwärzer und ſaute endlich:„Dus iſt zum Warmmachen Ihres Haarkräuslers, Hecr.“ Auch ein ganz kleines Hobinett war da, in dem man eine Münze eimwarf und alles Rögliche wie Zahnpaſta ader Pulver cer was man ſonſt in der, Eile der Abraſe vergeſſen daben kennte, erhielt. Ob diefe Arbeitserſparnis Arbeit hervorruft oder nicht, iſt noch die Frage. In Europa braucht mar einen Mann, ſich in fünf Ni⸗ nuten raſieren zu laſſen. Hier iſt iſt es eine Ker monie. die vier Mann eine Wiertelſtunde beſchäſtigt und 1,50 M. koſtet, wobei gleich⸗ iſt. Sie belä intfiutt zeitig die Stiefel mit Hochglanz verſehen werden können. Viel⸗ T. ————PPPPPPPPP——PPPPGG——PPPPPGGPGGGGGG PPPPCPPPPCPPP0P0 namentlich bei inneren Verletzungen. Geſundheitsbeſchädigungen— Ziffer 4 der Ausführungsbeſt:— den Verwundungen überhaunt gleichzuſtellen, entſchloß ſich das Krieg⸗miniſterium lediglich aus dem Brunde, um den vielen wegen Krankheit ohne Orden und Ehrenzeichen entlaſſenen Kriegsteilgehmern ihr Fortkommen da⸗ durch zu erleichtern, daß ſie durch das Abzeichen ſich als Kriegs⸗ teilnehmer ausweiſen und ſo der Verdacht der Drückebergerei von ihnen ferngehalten wird. Infolgedeſſen mußte die Entlaſſung au⸗ dem Heere Bedingung ſein, da ſonſt jeder Angehörige des mobiſen Heeres das Abzeichen erhalten hätte, der infolge der beſonderen Ge⸗ fahren des Kriegsdienſtes erkraakt iſt.. Metallabgabe der Ladenbeſitzer und Fabrikanten. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim ſchreibt uns hierzu: Durch die Bekanntmachungen M. 325. 7. 15 und M. 8..18 K. R. A ſind eine große Reihe von Haushaltungs⸗ und Einrichtungsgegenſtänden, Dekorationsartikela. Galanterie⸗ waren, Türklinken, Fenſtergriſſe und dergl. beſchlagnahmt worden. Soweit ſich dieſe Gegenſtände in Haushaltungen, Geſchäftsräumen und Betrieben in Gebrauch befanden, ſind ſie zum Teil ſchon in dem Jahre 1915 worden und mußten bezw. müſſen an die kommunglen Sammelſtellen abgeliefert werden. Die gleichartige, bei Ladenbeſitzern, Händlern und Fabrikanten vorhandene Han⸗ delsware, die nach erfolgter Beſchlagnahme durch freihändigen Verkauf an die Kriegsmetall⸗Aktiengeſellſchaft der Kriegswirtſchaft zugeführt werden ſollte, iſt nicht annähernd in dem erwarteten und erforderlichen Umfange abgegeben worden. Durch die Anfor⸗ derungen der Heeresleitung hat ſich eine vollſtändige, zwangsweiſe Einziehung der oben erwähnten Gebrauchsgegenſtände, Türklinken eic., trotz ſchwerwiegender Gegengründe und lebhafter Proteſte der Beſitzer nicht vermeiden laſſen. Im Hinblick hierauf wird auch die endgültige vollſtändige Erfaſſung der gleichartigen Handelsware, deren Weiterveräußerung oder ⸗verarbeitung ohnehin durch die Be⸗ ſchlagnahme unterbunden worden iſt, zur unabweisbaren Notwen⸗ digkeit. Entſprechende Zwangsmaßnahmen ſind bereits eingeleitet und werden auf das Schnellſte und Energiſchſte zur Durchführung gelangen. Bei dieſer Lage der Verhältniſſe werden die Beſitzer der zum Verkauf beſtimmten Türklinken, Fenſtergriffe, Einrichtungs⸗, Haus⸗ haltungs⸗ und Dekorationsgegenſtände. Galanteriewaren und dergl. in letzter Stunde nochmals auf die Möglichkeit eines freih än di⸗ en Verkaufs dieſer Metallgegenſtände an die Kriegsmetall⸗ ktiengeſellſchaft Berlin hingewieſen. Wie bei früheren Abgaben bedienen ſich die betreffenden Metallbeſitzer am beſten der Vermitt⸗ lung der im hieſigen Bezirk errichteten„Vertrauensſtelle für frei⸗ willige Sparmetallabgabe(Herr Max Erlanger, Hafenſtr. 21— Fernſprechanſchluß 7000, 7002). Die ehrenamtlich tätigen Ver⸗ trauensſtellen, welche die Abgeber hei den Preisverhandlunges und allen einſchlägigen Fragen in uneigennütziger Weiſe beraten werden, dürften in de⸗ nächſten Zeit ihrerſeits mit ſchriftlichen und münd⸗ lichen Aufforderungen dieſerhalb an die beteiligten Kreiſe heran⸗ treten. Ihrea Aufforderungen ſollte im eigenſten Intereſſe der Metallbeſitzer weitgehendſt nachgekommen werden. * Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat den Inhabern der Firma Friedrich Speidel in Pforzheim, Friedrich Spordel und Eugen Speidel daſelbſt, das Ritterkrenz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Die Firma Speidel hat, wie mit⸗ geteilt, dieſer Tage ihr 50jähriges Beſtehen gefeiert. *Landesherrlich angeſtellt wurden Verwaltungsſekretär Joſeph Scholler bei der Bibliothek der Techniſchen Hochſchule in Karls⸗ ruhe unter Verleihung des Titels Oberverwaltungsſekretär und die Reallehrer Karl Auguſt Maier am Lehrerſeminar Ettlingen, Richard Hörth an der Realſchüle in Neuſtadt, Chriſtian Reitter an der Oberrealſchule in Heidelberg und Jakob Stieſel an der Oberrealſchule in Mannheim. * Ernannt wurde Zeichenlehrkandidat Emil Ebner an der Oberrealſchule in Bruchſal, zurzeit im Heere, zum Zeichenlehver an der Realſchule in Eppingen. * Verſetzt wurde Amtsakiuar Bernhard Heng beim Bezirks⸗ amt Lörrach zum Bezirksamt Mannheim und Amtsaktuar Buſtay Eichhorn in Mannheim zum Vezirksamt Lörrach. )6 Die Beſtellung von Verteidigern für franzöſiſche Zivil⸗ gefangene. Infolge einer mit der franzöſiſchen Regierung ge⸗ troffenen Vereinbarung, die hinſichtlich der deutſchen Zivilgefange⸗ nen in Frankreich die Gegenſeitigkeit gewährt, hat das Juſtig⸗ miniſterium beſtimmt: In allen Fällen, in denen gegen einen frau⸗ Löſiſchen Zivilgefangenen, der ſelbſt einen Verteidiger noch nicht gewählt hat, wegen einer während ſeiner begangenen Straftat ein Strafverfahren anhängig geworden iſt, hat der Vor⸗ ſitzende des Gerichts— in antsgerichllihen Strafſachen der Amts⸗ richter— der Königlich Spaniſchen Botſchaft in Berlin(W 10, Regentenſtr. 15) hierbon ſchriftliche Nitteilung zu machen mit dem Anheimſtellen, für den Beſchuldigten einen Verteidiger zu wählen und dem Gericht zu benennen. Dem Kinder-Jerienheim des Vereins für Erholungsurlaub und Jerienanfenthalt(E..) in Mannheim, welches am 16. Juli wiederum in Lautenbach im Murgtal eröffnet worden iſt und in welchem ſich nach eingegangenen Nachrichten alle Kinder ſehr wohl fühlen, ſind erneute Zuwendungen gemacht worden, u. a. durch die Herren Max Erlanger, Emil Neter, Baurat Schöberl, ſowie die Firmen Arthur Haendler, Hoeber u. Mandelbaum, Suberit⸗Fabrik Rheinau, Stahlwerk Mannheim. Des weitern hat Se Exzellenz Herr Staatsminiſter Freiherr gon Schönheit, anſtatt nur eine Beeinträchtigung fortzunehmen. Aber es bleibt ein ungeheures Stück Arbeit von auswärtigen Bühnen. Das Heimatfronitheater Mannheim gab kürzlich vor einer großen Gemeinde, die aus gelatenen Gäſten— zumeiſt Vertretern der Zivil⸗ und Militär⸗ ehörden— und aus Verwundeten der hieſigen Lazaretten beſtand, im Hoftheater zu Karlsruhe die Kleinſtadtkomödie„Das Alter von Paul Quenſel. Das Stück behandelt die Theſe, daß der Menſch bereita zu einer Zeit von ſeiner Mitwelt als dem Alter ver⸗ fallen erkannt werden kann, wenn er ſich ſelbſt noch für durchau⸗ tatkräftig und die Zeit verſtehend halten kann. Er ſollte deshalb derſtehen, zur rechten Zeit von ſeinem Amte freiwillig zurückzutreten. Das Stück beſitzt eine ſpannende friſchen homurvollen Dialog und iſt techniſch gut gearbeitet. echt gelungen iſt die Schilderung des Lebens und Treibens in einer thüringiſchen Klein⸗ ſtabt. Die Aufführung war in allen Teilen lobenswert. Ihr voran ging ein von Fritz Droo p⸗Mannheim verfaßter Prolog, er pon dent künſtleriſchen Leiter der Bühne, dem Gefreiten Dr Max Krüger(in Zipil Dramaturg am Hoftheater in Mannheim), ge⸗ —85 00 wurde. Das Theater hat hisher zahlreiche Vorſtellungen in en Städten und Dörfern Unter⸗ und Mittelbadens gegeben. Die Karleruher Aufführung war die zweihundertſte. Aus den Münchener Thealern. Unſer Münchener Mitarbeiter ſchreibt uns: In den Münchener Theatern herrſchen in dieſem Juli die Gaſtſpiele. Während im Volkstheater Liſa Weiſe aus Berlin allabendlich als„tolle Komteß“ und als„modernes Räbel“ das Entzücken all derer ſucht und findet, die in der Bühne nicht die„moraliſche Anſtalt“, ſondern eine Ver⸗ gnügungsangelegenheit ſehen, bringt Hermine Körner im„Schau⸗ ſpielhauſe“ ernſtere Kunſt. Dieſe Darſtellerin iſt ſicher wie kaum eine zweite Zeitgenoſſin in der Beherrſchung darſtelleriſchen Mit⸗ tel. Eine letzte Sicherheit in der Bewegung, die ſelbſt den Nagel des kleinen Bee als Ausbrucksmittel verwendet, wundervolle, tiefüberzeugende mimiſche Kraft und ein Organ, das jeder Stim⸗ iung gehorcht und dem Tone die entſcheidende Nuance zu geben verſteht, laſſen dieſe Künſtlerin zu einer Meiſterin der Komödie werden. Der Komödie. Denn, was ihr oft fehlt, das iſt die von innen fommende Glut Darin lag auch der Mangel ihrer Wſſiliſſa Petromma in Andrejews Drama„Du ſollſt nicht töten“, das am 26. Juli ſeine Uraufführung erlebte. Das Stück iſt echt kuſſiſch in der flächenhoften Art ſeiner Anlage und gibt ein mabk⸗ annemann 4 Sette. Nr. 351. Maunheimer Geueral-Anzeiger. (Atittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 81. Jut IS. und zu Bodman unter gleichzeitiger Ueberweiſung einer Spende ſeinem beſonderen Intereſſe an dieſen Beſtrebungen Ausdruck ver⸗ lehen. Das Heim ſteht wie im Vorfſahre unter der Leitung der ftaatl. gepr Hilfsſchweſter Herta. weiche ſich mit den Damen Frl. Sliſabei Herrdegen dezw. Frl. Margarete Bender aus Mannheim und Irl Hilde Hugo aus Ludwigshafen in die ſchwierig⸗ aber dankbare Aufgabe teilt. Reue Maßnahmen zur Bekämpfung der Kuhr. käwpfung der Ruhr ha: der preußiſche Miniſter des Innern neue Maßnahmen in einer ifögung an die Regierungspräſidenten und den Volizeip:äſidonten in Berlin angeordnet. Sie ſind durch die wärmere Jahreszeit bebingt. Im vorigen Jahre wurde eine gemeinverſtändliche Belehrung darüber ausgearbeitet. Dieſe ſoll in öffeutlichen Anſtalten, Volksſpeiſehäuſern, Fabrikräumon, Kran⸗ kenkaſſenrãumen ausgehüngt und ſonſt verbreitet werden. In Sffentlichen und ſonſtigen Anſtalten, die vielen Perſonen zugänglich ſünd, in Schulen, Fabriten uſw. ſoll der Griff am Waſſerzug und die Türklüten mit Werg oder Stofflappen umwickelt werden, die dauernd mit Sublimalöſung feuchtzuhalten ſind. Es ſollen dort guck Schüſſeln mit Sublimatlöſung aufgeſtellt werden, damit die Beſuche: die Hände dariy abſpöten können. Ein Handtuch zum Abtrocknen der Hände iſt nicht Körſg. Auf den Zweck der Löſung ſoll durch einen Anſchlag über der Schüſſel hingewieſen werden. G. Vom Lande wird uns geſchriehen: Das Getreide iſt in der ganzen Rheinebene noch vor dem Regenwetrer zum größten Teil gut trocken unter Dach und§ gebracht worden, während im g auch das Korn noch draußen ſteht. In der Ebene iſt auch epe die Hälfte der Stoppeläcker bereits umgepflügt und mit Weiß⸗ rüben heſät. Es iſt wichtig, deß man ſenen Dorfleuten, denen es Geſpann oder an einem Pftüger ſehlt, aushilft, ſo daß kein . Stoppelacker brach liegen bleiben muß. Das Wettor iſt ſür die zweite Ausſaot ſehr günſtig und nützt auch den Wurzel⸗ ächſen, den Kartoffeln, Bohnen uſw. ſehr.— Bei Bühl werden n da und dort Frühzwetſchgen gepflückt. Die Haupternte beginm in etwa acht Tagen. Ein Teil der Bäume hängt „geruddelt“ voll. * Todesfall. Im 67. Lebensjahr iſt in Buchen Forſtmeiſter Friedr. Rangler geſtorben. Er ſtammte aus Spielberg bei Ettlingen und war im Jahre 1873 in den hadiſchen Staatsdienſt ein ten. Seit 1884 war er Oberförſter, ſeit 1903 Forſtmeiſter in Buchen. Der Berſtorbene gehörte auch der Landwirtſchaftskam⸗ mor an. Dereinsnachrichten. Sojähriges Beſichen des Kaufmänniſchen Lerrins von 1858. Dieſe angeſehene Organiſation von Handlungsgehilfen, die bis vor kurzem den Namen Verein für Handlungs⸗Commis von 1858 führte, wurde au 25. Juli 1858 gegründet. Ueber den urſprünglichen Auf⸗ abenkreis, die koſtenfreie Stellenvermittlung zurn Zwecke der Er⸗ parung der damals ſehr hohen Vermittlungsgebühren, iſt der Ver⸗ Ein in ſechs Jahrzehrten weit hinausgewachſen. Heute zählt er faſt 120 000 Mitglieder, von denen gegenwärtig rund 30 000 im Felde ſtehen. Mehr als 7000 haben bereits ihr Leben für das Vaterland Selaſſen. Allein während der Kriegszeit haben der Verein und ſeine Bohlfahrtseinrichtungen 6 Millionen Mark den Mitgliedern und Hren Angehörigen zugewendet. Davon entfallen rund 800 000 Mk. auf die durch freiwillige Beiträge unterhaltene Kriegs⸗Unter⸗ ſtützungskaſſe, aus der nicht weniger als 17 000 Perſonen Hilfs⸗ gelder empfingen. Wegen des Ernſtes der Zeit wird ſeitens der Leitung des Vereins von Feſtlichkeiten Abſtand genommen werden. In einer größeren Anzahl von Bezirken finden indeſſen Gebenkfeiern ſtatt. Tagung der pfälziſchen Metzgermeiſter. RNeuſtabt a.., 80. Juli. Der Beziresverein Rhein⸗ Pfalz im Deutſchen Fleiſcherverband hielt am Non⸗ dag im Saalbau ſeinen 6. Begirkstasg ab, der von etwa 0 Mit⸗ —— keſucht war. Als Gäſte hatien ſich eingefunden: der erſte ſitzende des Deutſchen Fleiſcherverbandes, Herr Lamertz⸗ Köln, der Vertreter des badiſchen Bezirksvereins, Herr Koch⸗Hei⸗ delberg und der Vertreter des elſäſſiſchen Bezirksvereins, Herr Decker⸗Straßburg. Dem von dem Vorſitzenden des Bezirks⸗ vereins Rheinpfals. Herrn Jean Riehm⸗Neuſtadt, erſtatteten Sahresbericht enmehmen wir, daß mit der pfälgiſchen Hand⸗ Werkskammer Unterhandlungen gepflogen wurden bezüglich der Lehrlingsfrage. Während im Jahre 1913 die Geſarntzgahl der neu angemeldeten Handwerkerlehrlinge 2059 betrug, ging dieſe im Jahre 1915 auf 848 zurück. Die Urſache liegt in den hohen SHönen der Rüſtungsinduſtrie. Die Handwerkskammer beabſichtigt, im Einvernehmen mit den Schulen die Eltern auf die Vorzüge der Meiſterlehre hinzuweiſen und die Lehrlingsemlohnung einer Revi⸗ ſion zu Akerglehen Laut Kaſſenbericht verfügt der Bezirks⸗ vorein über einen Kaſſenbeſtand von 2483 Mk. Den erſten Vortrag hielt der Verbandsborſitzende, Herr La⸗ mertz, über das Thema:„Die Uebergangswirtſchaft im Netzgergewerbe“. Er führte aus, daß nach dem Krieg dem Metzgergewerbe eine ſchwere Konkurrenz erſtehen würde durch die genoſſenſchaftlichen Schlächtereien einerſeits und die Rerſorgung der Arbeiter mit Fleiſch durch die großen induſtriellen Werke. Da müſſe ſich auch das Metzgergewerbe rüſten durch große Handels⸗ eſellſchaften einerſeits und durch keine e im Rahmen der Innungen andererſeiis. Da der Gewien im Ver⸗ Zur Be⸗ kauf nur ganz minimal ſein werde, müſſe man durch billigen Ein⸗ kauf ſich zu zelfen ſuchen und ganz beſonders die im Kciege ein⸗ geführte Karzahlung aufrecht erhalten. Den aus dem Felde zurük⸗ gekehrten Kollegen ſollten bie Innungen nach Möglichteit unter die Arme greifen. Vor allem aber gelte es, das Sewerbe feſt zuſam⸗ menzuſchließen.(Lebhafter Beifall.) Ueber Häute⸗, Fell⸗ und Fetiangelegenheiten, ſawie die Ablie ferung der Rinderfüße reforierte Ober⸗ meiſter Bork⸗Pirmaſens. Er wies auf den Widerſpruch hin, daß der Metzger Häute und Felle in der Kriegszeit billiger verkaufen ſoll als in der Friedensgeit, während doch ſonſt alle Artitel des Lebensunterhalts im Kriege teurer geworden ſind. Nebenbei ſei der Einkauf bon Schlachtvich um 140—150 Pruzent geſtiegen. Nun werde dem Metzger wieder ein Teil ſeines Verdienſtes genommen durch die Pflicht der Ablieferung der Rinderfüße für Zwecke der Oelgewinnung zu einem Preiſe, der hinter der Verwertung der Ninberfüße als Suppenknochen weit zurückſtehe. Desgleichen ſtän⸗ den die Fettpreiſe in gar keinem Verhältnis zu den Vichpreiſen. Im Einverſtändnis mit dieſen Ausführungen nahm die Verſamm⸗ lung einmütig eine Entſchließung an, in welcher die Kom⸗ munalverbände der Pfalz gebeten erden, dafür wirken zu wollen, daß für Häute, Felle, Jett und Rinderfüße höhere Preiſe genommen werden dürfen. Zu den fleiſchloſen Vochen nahm Metzger⸗ meiſter Lupper Annweiler in einem längeren Vortrag Stellung. Angeſichts des Eingriffes in die Ju ngviehbeſtände und im Hinblick auf die Unreife des augelieferten Schlachtviehes müßten ſich auch die Metzger mit der Einführung fleiſchloſer Wochen einverſtanden erklären. Die im Anſchluß au dieſes Reſerat angenommene Ent⸗ ſchließung beſagt, daß die Verſammlung die Einführung der fleiſchloſen Wochen für nötig hält, um unſeren Viehbeſtand wieder auf eine beſſere Stufe zu bringen. Es ſei zu hoffen, daß dadurch nicht nur ein größeres Quantum, ſandern auch ein Mehr an Qua⸗ lität erzielt wird. Nach einem weiteren Vortrag, den der 2. Vor⸗ ſitzende Gotthold⸗Kaiſerslauters hielt, wurde beſchloſſen, an die Süddeutſche Fettſchmelze und die Auktionen dic Bitte zu vichten, die Zahlung der Häute und Felle jeweils innerhalb vier Wochen zu leiſten, um auf dieſe Weiſe eine einheitliche, den heutigen Verhältniſſen eniſprechende Zahlfriſt einzuführen. In überaus ſachtundiger Weiſe jbrach der 1. Vorſitzende Riehm⸗ Neuſtabt a. H. über die Ausnüßung der Weidepfätze zur Förderung der Viehzucht. Die zum Beſchluß erhobene Entſchließung beſagt, daß für die Zukunft Jungpieh angekauft werden ſoll, um es auf den in der Pfalz ſo zahlreich vorhandenen Weideplätzen und Wäldern großzuziehen. Der Sezirkstag gibt der Anſicht Ausdruck, doß dieſe Urt Viehzucht den Gemeinden zur Pflicht gemacht werden ſoll, unbekümmert darum, ob ſich dabei eine Ren⸗ kabilität berauswirtſchaften läßt oder nicht Desgleichen ſollten die Beſitzer größerer Wieſenkomplexe angehalten werden, dieſe in be⸗ ſtimmten Zeiten für die Viehweide zur Verfügung zu ſtellen. Der Berbandstag erhofft hiervon die ſo notwendige Steigerung der Fleiſchproduktion. Auf Antrag des Verbandsvorſitzenden Lamertz wurde zu der Entſchließung über die fleiſchloſen Wachen ein Zuſatz angenommen, wonach die Fleiſchpreiſe ſo erhöht werden ſollen, daß die Spannung zwiſchen Ein⸗ und Verkauf größer wird, damit die Metzger für die entgangene Verdienſtmöglichkeit eine Entſchädigung haben. Als Ort des nächſten Verbandstages wurde Grünſtadt ge⸗ wählt. Buſch⸗Ludwigshafen ſtellte den Antrag auf Abtren⸗ nung der Innungen Lubwigshafen und Franken⸗ tal vom badiſchen Verband und deren Anſchluß an den pfälziſchen Verband. Die Entſcheidung hierüber wird auf dem nächſten Ver⸗ bandstag getroffen. An den König von Vayern wurde ein Hul⸗ digungstelegramm abgeſandt. Mit dem Liede„Deutſch⸗ land über alles“ wurde die Verſammlung geſchloſſen. Rommunoles. * Freiburg, 29. Juli. In der letzten Stadtratsſitzung wurde beſchloſſen, beim Großh. Bezirksamt die Grlaſſung einer ortspolizeilichen Vorſchrift auf Grund des Geſetzes vom 4. Fuli 1918 über die Ergänzungen des Poliz.⸗Strafgeſetzb. zu beantragen, welche die Vermieter von Wohnungen bis zu vier Zimmern und Küche verpflichtet, neuerſtellte oder freigewordene Mietwohnungen beim fläbliſchen Wohnungsamt anzumelden, ſowie vermietete oder nicht mehr vermietbare Wohnungen dort abzumelden.— Nach⸗ dem regierungsſeitig wie ebenſo durch die Geſchäftsſtölle der Badiſchen Obſtverſorgung der Wunſch, die Städte mögen die Obſtyertei⸗ lung durch Karten regeln, wiederholt und dringend geäußert worden iſt, genehmigte der Stadtrat, daß die Verteilung von Zwetſchgen auf Karten vorgenommen werden ſell. Für die —.— Verteilung von Kernobſt wird weitere e ie Wrſe vor⸗ ehalten.— Das ſtädtiſche Schuhlager(für die Verſorgung der Kriegerangehörigen) ſoll auf Antrag der Schuhkommiſſion durch 10 000 Paar Schuhe ergänzt werden. Das Lager wird ſodann über 30 000 Paar enthalten. Der Aufwand für die Ergänzung wird ſich auf etma 150 000 Mk. belaufen.— Der Stadtrat erklärte ſich mit dem vom Ausſchuß des Berbands badiſcher Arbeitsnachweiſe ansgearbei⸗ teten Vorſchlägen für eine Regelung der Arbeitskoſen⸗ fürſorge während der Uebergangswirtſchaft grundſätzlich einver⸗ ſtanden.— Nach einer Mitteilung des Volksſchulrektörats haben 8192 Kinder von dem Anerbieten der. Stadtverwaltung Gebrauch ——2 und je zwei Pfund Kirſchen zuſammen alſo 16 384 Pfund gekauft. nes Myſterium; ein Myſterium, das die auf den Menſchen ein⸗ wirkenden Elemente der überſinnlichen Welt vergeiſtigt und als Hewiſſensdämone in die(nur ahnbare) Erſcheinung treten läßt. Andreſew formie aus licht⸗(oder melancholiſch⸗Ayriſchen und gro⸗ tesk⸗Karrikaturiſtiſchen Elementen das große Memento: Wehe den Schuldigen! Seine Waſſlliſſa iſt des Mordes an ihrem Hausherrn ſchuldig, weil ſie den Knecht Jakow zum Norde veranlaßte. Nun erbte 15 das ar ögen des Geizhalſes und nimmt ihren Aufſtieg. Fürſtin wird ſie ſogar, durch die Scheinheirat mit einem verſumpften und vertrotteſten Gatten. Aber, wenn ſie auch den ihr hündiſch ergebenen Jakow vor Gott ſchwören läßt, daß er Sllein der Schuldige ſei— ihr Gewiſſen weiß es beſſer. Als Fürſtin tut ſie Buße: in Wohltaten, durch innere Einkehr. Aber: Ruhe findet ſie nicht. Es bedarf bloß eines Anſtoßes von außen her, um ſie umzuwerfen. Der kommt, als Jakow ihr die Kunde bringt, ein Freund von ihm habe die Tat entdeckt und die Polizei alar⸗ miert. In einem Anfalle von Irrſinn beſchuldigt Waſſiliſſa den Getreuen, er, der Mörder, habe bei ihr Geld erpreſſen wollen, aber bald kommt ſie zur Beſinnung, um nun, innerlich zuſammen⸗ brechend, ſich ſelber der Tat anzuklagen.— Im Schauſpielhauſe wurde das Stück ganz bray geſpielt, aber 2 Geſamteindruck der Leiſtung war doch der provinzieller Schau⸗ elerei.— Hat dieſe Bühne wie das Dolkstheater nur einzelne Künſtler — ſo werden die Kammerſpiele zur Zeit von einem ganzen ſemble fremder Herkunft mit Beſchlag gelegt. Eugen Robert, der erſte Direktor dieſer Bühne ſpielt dort mit ſeinen Leuten vom „Berliner Reſidenztheater“ Stücke von Shaw, Birin⸗ki, der Za⸗ lska und Földes. Wenn wir hier auch famoſe Darſteller zu ehen bekommen, wie Frau Valetti, die in München noch unver⸗ ſſene, ſo den viel zu unbekannten Falkenſtein. einen Darſteller m⸗komiſcher Rollen von allererſtem Range, ſo bleibt doch der Eindruck, daß wir das, was die Berliner uns zeigen, in München Fur Not auch leiſten können. Richard Rieß. Theater. Die darſtellende Kunſt hat augenblicklich in Frankfurt a. Main ſtille Zeiten. Schauſpielhaus und Oper ſind bis zum 4. Auguſt chloſſen, und nur das„Albert Schu er und das„Neue “ſpielen. In dem Rieſenhaus am Bahnhef ſind kölniſche Gaſte eingezogen, die uns den rheiniſchen derben Huumor meitge⸗ bracht haben, bis i———— dem arg Sen„Seemannzſiebchen“ einen 9 Das„Reue er —— 27 ſen eine Reihe non gen und hrachte am Samstag einen neuen Schwank der heiden ter Map Otta Schwartz Familie r, munter bewegter Auf⸗ nskomik, die ihre Wirkungen Reimanx u. in durchauz Es iſt reine aus allerſei—* Verwirungen und Täuſchungen ſchöpft, be⸗ währte Schwankmetipe nicht ängſtlich meidet, die aber auf irgend welche tieſere Auffeſſung der Perſonen verzichtet. Eine„Familie Hannemann“ hat der junge lebensfrohe Rechtsanwalt ſeiner Tante Jutta in Kalkutta brieflich vorgettuſcht, weil ſie ihm den Rat Zur Heirat gegeben hatte und wm ſeinen Hausſtand ſtänbig unterſtützt. Nun kommt aber die ferne, reiche Tante in aller Wirklichkeit, und da muß das Spiel kecklich fortgeſetzt werden. Ein Hans befreun⸗ deter Schauſpieler probiert dabei zugleich ſeine Rolle als Ehefrau, der alte Taugenichts Bollerkepp wird zum ehrſamen Großvater und alten Schiffskapitän erhoben, und das Wickelkind des Dieners Ferdinand, der in aller Heimlichkeit wirklich verheiratet iſt, muß als Sohn dieſer Ehe„Parſifal“ herhalten.— Nachdem der 1. Akt bereits eine Fülle von derbluſtiger Komik erreicht hat, iſt es den beiden Verfaſſern gelungen, auch den 2. Akt noch auf der Höhe zu halten und neue ergötzliche Situationen zu geſtalten, bis ſchließlich der Schauſpieler das Spiel ſprengt. Der 8. Akt bringt dann, in merklicher Schwächung, die übliche gute Löſung: Hans wird nun wirklich heiraten, nachdem er ſich in die mitgebrachte reizende Pflegetochter ſeiner Erbtante nach— Schwankbeſtimmungen— pflichtſchuldigſt verliebt hat. Die„Familie Hannemann“ hatte Hauſe ſtürmiſchen Lacherfolg, zumal in den beiden erſten Akten: die beiden in Frankfurt ſehr beliebten Verfaſſer(Max Neimann iſt Ritdirektor des„Neuen Theaters“ und leitete auch die Auf⸗ führung) wurden wiederholt gerufen. G. Sch. bei einem ausverkauften Rus dem Mannheimer Kunſtleben. 72. Orgelandacht von Arno Candmann. HDie nächſte Orgelandacht findet als Gedächt⸗ nis feier zur Vollendung deis vierten Krie gs⸗ jahres dieſen Sonntag, den 4. Auguſt, obends 8 Ehr in der Chriſtuskirche ſtatt. Vortragsfolge: Bach, Choralphantaſien über„Aus tiefer Not“,„An Waſſerflüſſen Babylon“,„Jeſu meine Freude“, Gemeinſamer Geſang und Anſprache(H. Pfarrer Klein), Max Reger: dem Gedächtnis der im Kriege Gefallenen: Trauerode und Fernchoral aus der Höhe„Was Gott tut, das iſt wohlgetan,“ Siegesfeier, Phantaſie über„Nun danket glle Gott“ und„Deurſchlaud über alles“. Eude 7410 Uhr. Eintritt frei. Zum Schluß Kollekte für die Kriegezilfe. Bereiuigung Marheimet Nruſiif reunde. Einen ſchönen Abend veranſtaltete die Vereimigung vergangenen Freitag im Vereinslagarett Thereſienhaus. Es wurden orcheſtrale Und ſoliſtiſche Darbietungen zu Gehör gebracht. Den humoriſtiſchen Teil des Abends beſtrütt Herr Albert Walter mit gewahntem Erfolg, während Frl. Gundersheimer die Zuhörer durch ein Violinſolo und Herr Netiler durch ein belangſchönes Cellololo exireute. * Bweibrücken, 24. Juli. Die Stadtverwaltuns, die mit ihren Lehrergehältern(2800 Mk. bis 5400 Mk.) an ber Spitze der Städte der Pfalz marſchiert, hat ihren Lehrern, trotzdem erſt im Voriahr den geſamten Lehrperſonen der Volksſchulen unter Würdigung der Teuerungsverhältniſſe namhafte Gehaltserhöhungen zugebilligt wur⸗ den, nunmehr auch noch die Srigesulagen gewährt, die der Stäat durch Min.⸗Bek. vom 18. April dſs. ſeinen Beamten zuge⸗ ſprochen hat. Die Anregung, bei der Gewährung der Zulagen die Gehallserhöhung in Anrechnung zu bringen, wurde zurückgezogen— An Klein⸗Notgeld wird die Stadt demnächſt weitere 200 000 Stück 25 Pfg.⸗Scheine als Erſatz für die bisher laufenden aus⸗ eben.— Durch den Krieg hat ſich der Zuſpruch bei der Stadt⸗ 5 parkaſſe ſo gehoben, daß Umbau⸗ und—— nölig ſind, für die 15 500 Mk. bewilligt wurden.— Auf Wunſch der Dinglerſchen Maſchinenfabrik.⸗G., ſtellt die Stadt, als e te der Pfalz, einen eigenen Fabrikſchutzmann für das Werk an: die Firma—— Sa a 4. 5 genehmigte ferner 21000 Mk. ſtädt. Zuſchuß an die K. Realſchule. 4⁰⁰ Wiesbaben 20. Juli. Der Magiſtrat hat der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft, die faſt alle Strecken der electriſchen Bahn. auch die nach Moinz betreibt, die gewünſchte Tariferhöhung mangels genügender Degründun abgelehnt.„Daraufhin hat die Geſellſchaft ſämliche Bergünſtigungen wie Zeit⸗, Arbei⸗ ter⸗, Badelarten, zurückgezogen, ausgenommen für die Strer⸗ ken auf heſſiſchemm Gebiet. Nus dem Großherzogtum. 3 Schwetzingen, 29. Juli. Die Or. Realſchule mit watl⸗ freiem Latein vollendete mit dem abgelaufenen Schulſahr das 50. ihres Beſtehens. Der Verhältniſſe wogen wurde dieſes Jubiläura⸗ nur im engern Schulkreiſe beim Schlußakte am 27. Juli gebacht: eine größere öffentliche Feier iſt auf eine günſtigere Zeit zurückgaſtellt. Die Anſtolt war im letzten Schuljahre in 6 Klaſſen von 192 Knaben und 33 Mädchen beſucht: 17 Unterſekundaner, darunter 3 Mäbchen, erhielten das Schlußzeugnis. In den verfloſſenen 50 Jahren beſuchten 2033 Schüler die Anſtalt, 220 Unterſerundaner, dar unter 9 Mäschen. und 28 Schulfremde beſtarben ſeit 1005 die Einjährigen⸗Prüfung. Der Unterricht erlitt duch des Fehlen im Felde ſtehender Lohrkräfte, durch den Tod des Profeſſors Pr. Schneider und ſchwere Erkronkung eines anderen Profeſſors im letzten Jahre mannigfache Siörungen An der Kriegsarbeit der Heimat beteiligten ſich Sehrer und Schüler auch im 4. Kriegsjahre mit ſchönen Erfolgen. Das Krlegsteilnohner⸗ verzeichnis nenut vorläufig 288 ehemalige Schüler, von denen 10 das Eiſerne Kreuz erſter, 101 jenes zweiter Klaſſe erhielten. Eine Reihe von Schenkungen, auch in Kriegsanleihe, wurden der Schule zugewandt. Das neue Schuljahr beginnt am 12. September. * Brühl, 30. Jult. Beir⸗ Baden im Altryein ertrank geſtern nachmidag ein Soldat des Füſtlier⸗Regiments Nr. 40. Der Soldat benutzte ſeine Mittagspauſe mit mehreren Kameraden ohne Exlaub⸗ nis zum Baden im Rhein und fand dabei den Tod. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Albersweiler, 29. Juli. Ein lödlicher Unglücksfall ereignet⸗ ſich auf der Eiſenbahnſtrecke gwiſchen Annweiſer und hier. Der Abendzug erfaßte einen etwa 50 Jahre alten Mann, der des Gleis überſchreiten wollte. Der Verunglückte erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daßz der Tod bald darauf eintrat. Hoheneten Pfalz), 29. Fuli. Auf ſchreckliche Weiſe um⸗ Leben gekommen iſt die 14 Jahre alte Tochter Helene des hier wohnhaften Steinhauerpoliers J. Adler. Das Mäbchen wollte am Donnerstag Abend in Abweſenheit ſeiner Mutter mit Petroleun Feuer anmachen. Die Kanne fing Feuer und explodierte unter kautem Knall; im Nu ſtand das bedauernswerte Mäochen in hellen Flammen. Da raſcheſte Hilfe nicht zur Stelle war. erlitt es berark gräßliche BDrandwunden, baß es noch am gleichen Abend im Diſtrikts⸗ krankenhaus Kaiſerslautern verſtarb. * Kaiſerslautern, 29. Juli. Dic. Unterſuchung gegen die Ge⸗ ſchäfteführerin Giſe Merlon bei der Firma Jul. Nonweiler hier, die kürzlich wegen Diebſtahls verhaftet wurde, ergibt, daß di⸗ Genannte ſich in überaus umfangreichem Maße an dem Eigentund ihres Geſchäfts, deſſen Inhaber vor etlichen Monaten ſtarb, ver⸗ griffl. Man ſchätzt, daß ſie mindeſtens für 50 000 Mark Waren, eher mehr noch, im Lauſe der Zeit geſtohlen hat, jedenfalls, um ſich mit den ſo zuſammengebrachlen Waren ein Geſchäft zu grün⸗ den. Ein ganzer Möbelwagen voll Ware iſt auus Darmſtadt, wo die Merlon beheimatet iſt, hierher verbracht worden. Gerichtszeitung. * Konſlanz, 26, Juli. Vor der Strafkammer ſtand die Dienſtmagd Monika Leibold aus—* welche ihrer Oienſt⸗ herrſchaft hier in vier Monaten ein ganzes Vermögen neben einem anſehnlichen Warenlager entwendet hatte. Sie hatte u. a. üher 1000 Bargeld und Kleidungsſtücke, Stoffe und Eßwaren im Geſamt⸗ wert von über 2500 Mk. geſtohlen. Da das Mäbchen nach nicht vor⸗ beſtraft iſt, ließ das Gericht Milde walten und verurteilte es zu vier Monaten Gefängais.— Wegen Verheimlichung von beſchlagnahmten Getreide und zwar von über 10 Zenmner Weizen, war der Landwirt Eugen Bertſche von Mahlſpüren vom Amtsgericht Stockach mit 15 Tagen Gefängnis beſtraft worden. Auf die Berufung des Ange⸗ klagten hatte das Schöffengericht die Strafe in 150 Mk. umgewandelt. Begen dieſes Urteil legte nun die Stagtsanwaltſchaft Berufung ein und die Sraſtemmer erhöhte die Geldſtrafe auf 478 Mark. P. Ftankenthal, 30. Juli. Wegen ſchweren Einbruchs hatten ſich die Straſgefangenen Wolf Noth aus Sontheim und Ludwig Mitterleidner aus Stein, vor der hieſigen Strafkammer zu verantworten. Sie waren vom Zuchthaus Kaisheim der Anilin⸗ fabrik zur Arbeitsleiſtung überwieſen worden uad von dort am 10, Nopember verduſtet. Auf dem Limburger Hof brachen ſie in der Wahnug des Lehrers Meier an, ſtatuten ſich dort vollſtändig neu aus, hießen auch noch Schmuckſachen und Held mitgehen, ſodaß der⸗ Beſtohlenen einen aden von etwa 2000 Mk. entſtand. 37 di⸗ Strafanſtalt eingeliefert, demolierten ſie dort, was ihnen unter die Hände kam. Noth iſt inzwiſchen wieder ausgebrochen, er konate de zhalb nicht verurteilt werden. Mitterleidner erhielt zwei Jahre 10 Tage Zuchthaus.— Gelegentlich eines Flieger⸗ angriffs am 22. Mai entwendeten die Fabrikarbelter Luitpold und Matin Rieder dem Kaufmann Hauimann in Haßlach 4 Zentner Zucker und 26 Pfund Bienenwachs Die Täter erhielten je vier onate Gefängnis.— Wegen Mißhandlung ſeiner Eltern verurteilte das Schöffengericht den Taglöhner Hch. Daub aus Oppau zu 15 Tagen Gefängnis. Er legie gegen das Urteil Berufung ein, die Strafkammer beließ es aber bei der erwähnten Strafe. Xweibrücken, 25. Juli. Wegen Richtbefolgung eines bezirks⸗ erteilten Nuftrages zu Führleiſtungen hatte der Mühlen⸗ u. Fuhrmerksbeſitzer Karl Jſemann aus Rodalben vom Schöffen⸗ gericht Remaſens am 5. Juni eine Geldſtrafe von 400 Mk. erhalten. Er ſtand em Juli v. Is. mit der Firma N. Eckel in Kaiſerslautern wegen Abfehr von Holz aus der mit Fuhrwerk ſchwer erreichbaren Waldabteilung Meißenbörnchen in Unterhandlung, ohne daß wegen des Fuhrlohnes eine Einigun—9 werden konnte. Auf Grund einſchlägiger Berordnung des Peell. 2..⸗K. erließ das Bezirksamt Pirmaſens am 7. Oktober eine Verfügung an den Angeklagten, das Holz für die mit Heereslieferungen betraute Firma alsbald abzu⸗ fahren, vorbehaltlich der nachträglichen Regelung der Lohnfrage. Der Fuhrunternehmer weigerte ſich entſchieden, der Verpflichtung Rachzukommen, weshalb er am 28. Februar vor. Is. vom Amts⸗ ericht Pirmaſens einen Strafbefehl über 300 Me. erhieſt, der auf — Veranlaſſung hin durch richterliche Entſcheidung in der Sitzung des Schöffengerichts Pi ens vom 18. Juni auf 400 Mk. hinauf⸗ geſetzt wurde. Auf Barufung des Verurteilten zur Strafkammer Zwe—5 8 0 a* 5— Güc u ige Verord⸗ nung beſage, daß derar eiſtungen ſchen Früh⸗ iuchrsbofrelkang und Ernte durchguführen ſeien. Sportliche Runoͤſcham. Militr · 4— Auf dem Sportp Berein; für Keiaee e den—— ⏑ u. 15 ireften ſich am nächſten Sonntag, nachmittag 4 Uhr die Militär mannſchaft der aus dem Felde heurlaubten Jägerbataillons B, der Zei-.erſic' eies Etoppenkonauendos, und die Militã-mch Mannbeir⸗ Bürgeritijtung rn — e: Neinern ag R —— — — — *. 9 Miltwoch, den 91. Juſf 1918. Manaheimer Genera· Augeiger. (Mitzag-Ausgebe.) Nr. 351. B. Seite. 1 8 Elſaß-Lolhringen. Die„Deutſch⸗Lothringiſche Korreſpondenz“ ſchreibt: Die rage hat in den letzten Monaten wiederholt deutſche Voltsvertretungen beſchäftigt. Seltſamer⸗ weiſe iſt in dieſen Verhandlungen nirgends die doch nicht bo⸗ langloſe Tatſache erwähnt worden, daß von den fünf loth⸗ ringiſ Parteien zwei, nämlich die Lothringiſche Fort⸗ ſchrittspartei und die Lothringer Mittelpartei ſich für Lothringens an erklärt haben. Soll etwa die Oeffentlichkeit darüber im unklaren gelaſſen werden, wie wenig von einer einheitlichen Schlachtordnung Der elſaß⸗lothringiſchen Parteien für die Autonomie die Rede ſein kann? Faſt ſcheint Syſtem in der Sache zu ſein. Auffällig genug bleibt es, daß man zwar große Töne hört von dem angeblich ſo lebhaften Verlangen der überwiegenden Volks⸗ mehrhelt nach der auch von Männern wie Blumenthal, Wet⸗ terle und Collin geforderten Autonomie, aber totzuſchweigen oder als bedenkliche Machenſchaften Einzelner zu verdächtigen jucht, was ſich in Elſaß⸗Lothringen 8 regt an Widerſtand gegen die geplante Kleinſtaatgründung. Wenn man die ſchwer⸗ wiegenden Gründe, die wider die Autonomie geltend gemacht —— ſind, widerlegen könnte, ließe man ſich doch auf eine ſachliche Auseinanderſetzung ein. Davon iſt aber nichts zu ſpüren. Von einer ſolchen führt auch weit ab der neuerdings von dem Abg. Erzberger unternommene Verſuch die elſaß⸗ lothringiſche Verfaſſungsfrage mit den Beſtrebungen der Landgeſellſchaft Weſtmark in Verbindung zu ——— Erzberger begeichnete den vom Reich mit dieſer Ge⸗ ſellſchaft geſchloſſenen Vertrag als einen Verſuch, Elſaß⸗Loth⸗ ringen an Preußen anzugliedern. Das iſt grundfalſch. Die Siedelung im Weſten iſt eine dringende Notwen⸗ digkelt, einerlei, zu welcher Löſung der elſaß⸗lothringiſchen 450 es kommt, und die hier angeſtrebte Siedelungspolitit gens unabhän von der Frage, welchem Staate oder welchen Staaten Elſaß⸗Lothringen nach dem Kriege zufallen wird. Fär das Für oder Wider der preußiſchen Löſung der Alſaß⸗-lothringiſchen Frage ergibt eine kritiſche Unterſuchung jenes Vertrags reinweg nichis. Auch dieſe gewaltſame Ver⸗ zoppelung von Fragen, die nichts miteinander zu tun haben, kteht lediglich im Dienſte der Stimmungsmache. Dem Ernſte der Aufgabe, die dem deutſchen Volke mit der Neuregelung der Wrhälkuſſe Elſaß⸗Lothringens zufällt, entſpricht eine ſolche Behandlung des Gegenſtands jedenfalls in keiner Weiſe. Badiſche Poſik. Kleine Aufrage. X Offenburg, 31. Juli. r die am Donnerstag, den 1. Auguſt Raltfindende Bürgerausſchußſitzung haben drei Mitglieder der Unabhängigen Sozialdemokratie Geck. Hanſert und Haberer folgende ⸗Kleine Anfrage“ eingereicht:„Welche Zuſicherungen hat der verehrl. Stadtrat erhalten hinſichtlich einer wirkſamen Verteibi⸗ gung der Stadt Offenburg gegen Fliegerangriffe?“ Der „Karlsruher Volksfr.“ bemerkt dazu, eine ſolche wirkſume Verteidi⸗ gung koſte Geld, das den Kriegskrediten entnommen werden müſſe. Die Anfrager ſeien aber Gegner der Kriegskredite und er richte des⸗ halb folgende Anfrage an die drei Bürgerausſchußmitgli⸗der:„Aus welchen Mitteln gedenken Sie die Koſten zu decken, die dem Reiche durch die von Ihnen gewünſchte„wirkſame Verteidigung der Stadt Offenburg gegen Fliegerangriffe“ erwachſen?“ Letzte Meldungen. Fliegerangriff auf den Schwarzwald. Karlsruhe, 30. Juli.(WTB.) In vergangener Nacht warf ein ſeindlicher Flieger einige Bomben auſ ein Dorf im würtiembergiſchen Schwarzwald. Die Bomben ſielen ſänetliche in die angrenzenden Waldungen. Berletzt wurde niemand. 6) Rilkor des Pour le merie. Berlin, 30. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Staats⸗ angeiger“ veröfſentlicht die Verleihung des Ordens Pour le meriete an die Oberleutnants v. Troil und Ludwig, an die Majore v. Frankenberg und Ludwigsdorf, v. Kietzell und v. das Eichenlaub zum Orden Pour le merite an den General der Infanterie Hofmann. Die Koſten des Krieges. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 31. Juli.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Köln. Volksztg.“ meldet aus Amſterdam:„Handelsblad“ meldet aus London: Am D onnerstag wird Bonar Law im Unterhaus einen Kredit von 700 Millionen Pfund(14 Milliarden Mark) beantragen, den größten Kredit ſeit Aus⸗ bruch des Krieges. Die Regierung kann den Krieg dann bis Ende Oktober fortſetzen. Lloyd Geor ge ſpricht erſt in der nächſten Woche über die letzten Ereigniſſe an der Front. Wiriſchaftliche Verhandlungen mit Hölland. Berlin, 31. Juli.(Von unſerem Berliger Büro.) Amſterdamer„Telegraph“ meldet, daß die Verhandlungen mit Deutſchland vorläufig darauf hinausgehen, für Holland noch 100 000 Tonnen Steinkohlen im Monat zu erhalten. Für dieſe Kohlen wer⸗ den 80 bis 90 fl. bezahlt werden, während Holland außerdem einen Kredit von 30 bis 40 fl. pro Tonne verlangt. Dieſer Lorſchlag wird jetzt in Berlin geprüft. Weitere Beſprechungen ſind aufgehoben, bis das neue holländiſche Kabinett gebildet iſt. Graf Herilings Geburtstag. Berlin, 31. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichs⸗ kanzler begeht heute ſeinen 75. Geburtstag. Die„Norddeutſche“ ——9 ihm aus dieſem Anlaß einen ſchwungvollen Begrüßungs⸗ artikel. Fo* Ser Nochmals Kühlmann. EBetlin, 30. Juli.(Von unſerem Berliner Bürd.) Zu der voa uns ſchon dementierten Meldung von der freiſinnigen Kandidatur Kühlmanns bemerkt die parteioffiziöſe freiſmnige Zeituͤng kategoriſch: Herr von Kühlmann 15 nicht Mirglied der Forlſchrittlichen Volks⸗ partei und es iſt ſelbſtoerſtändlich, daß die Vertrauensmänner in zerlin nicht jemand aufſtellen werden, welcher der Partei bisher nicht angehört hat. Schwerer Eiſenbahnunfall. Berlin, 30. Juli.(WTB. Amtlich.) Heute Morgen 9 Uhr 14 Minuten brach zwiſchen Zantoch und Gurko in der Nähe von Landsberg die Kolbenſtange an der Lokomotive des P⸗ Zuges 22, ſtemmte ſich gegen die Schiene des Gleiſes Schneidmühl⸗ Berlin und brachte dadurch die.Zug⸗Lokomotive zur Entgleiſung. Die Lokomotwe entgleiſte nach der Innenſeite und hob die letzten vier Wagen des auf dem Nachbargleis fahrenden Güterzuges 6641 aus dem Gleiſe. Vom-Zug ſind verbrannt vier Wagen, vom Güterzuge drei Wagen. Bisher find feſtgeſtellt: 16 Tote, 27 e⸗ 80 verletzte, 2 Leichtverletzte; Lokomotivführer und Heiger des D⸗Zu ſind unverletzt. Beide Gleiſe wurden geſperrt; es wirg botaüsſi. lich ein Gleis heute Racht um 3 Uhr wieder befahrbar ſein. Der Zugverkehr wird durch Umßeigen aufcecht erhalten. Handel und ndustrie. Atien-Gesellschatt für Spinnerel und Weberei, Mannheim. Nachcea die Geschäfte der allen Firma Sarsein, Stähelin u. Co. in Haagen(bei Lörrach) auf die Gesellschaft über sind, hat letztere ihren Sitz nach Haagen verlegt und gleichzeftig ihre Firma geundert in Spinnereien Haagen und Nöttein Aktien⸗ Gesellschait. 4 Tictbau- und Kalterdustrie.⸗G. vormale Gebhardt& König in Nordhausem a. H. Die Gesellschaft schließi für das am 31. Januar beendete Ge- Schäftsſahr 1917/18 mit einem Verlust von 2170527 Mark (i. V. 1 682 466 Mk.) ab, zu dessen Deckung der Rest der gesetz- Uchen Rücklage von 482 752 M. verwandt wird, so daß 1 C87 776 Mark Verlust bei 4 500 000 Mk. Grundkapital aui neue Rechuung Vorzutragen bieiben. Der Gewinn aus der Herstellung und aus Material7erkäuien vetrug 670 068 Mk.(278 621 Mu.), auderseits waren für Abschreibungen 251 489 Mk.(304 673 Mk.), für Un- kosten 698 600 Mk.(726 889 Mk.), für Löhne 304 245 Mark (233 906 Mie) und für Zinsen 956 757 Mu.(279 266 Mk.) abzu- Setzen. Für Verluste aui Schachtbauten sind nicht weniger als 1 219 400 Mk. in die Rechnung eingestellt, wäurend im vorigen 55 416 384 Mk. Minderergebnisse und Rückestellungen auf chachtbauten belastet wurden. Der Geschäftsbericht erwühnt, daß sich die ungünstigen Verhältnisse für die Gesellschaft in einem nicht vorausgesehenen Umfange verschärft haben. Gleich- zeitig haben sich die nicht zu vermeidenden Aufwendungen für unloſmende Arbeiten erhöht. Für die weitere Kriegsdauer misee mit weitern Verlusten aus der Fertigstellung der vor Kriegsaus- bruch übernommenen Gefrierschächte gerechnet werden. Die Betriebsergebnisse werden wesentlich davon abhängen, wann es möglich sein wird, neue Aufträge zu Preisen und Bedingungen, die den veründerten Verhältnissen Rechnung tragen, herein⸗ Zuholen, und wieweit sich die Auftraggeber bereitfinden, ihre Gegenleistungen entsprechend den neuen Verhältnissen zu er- höhen. Die Nordhäuser Werkstätten waren in steigendem Maße mit Heeresaufträgen versehen, ihre Uberschüsse konnten jedoch die bei den Schachthaubetrieben entstandenen Mehrkosten nicht ausgleichen. Die belgische Tochtergesellschaft hat mit einem Verlust abgeschlossen. Die in Ausführung begriffenen Arbeiten sind mit 1 649 708 Mk.(2 942 852 Mk.) beweriet, während sich die Außenstände durch Eingang von Zalllungen von 2 473 192 Mark auf 817 160 Mk. ermäßigt haben. Die früher von einigen Juſtus, der Kunſiſchmied. Roman don Walther Schulie vom Brütl. (Nachdruck verboten.) Erſtes Buch. K. Es war Ziehung im Städtchen, und die Frühlingsſonne machte ihr freundlichſtes Geſicht dazu. Im Saal des Gaſthofs„Zum Oden⸗ wald“, wo ſonſt im Sonntagsſtaat die Burſchen ihre Mädel im Tanze ſchwenkten, waltete die Aushebungs⸗Kommiſſion ihres Amtes und die Geſtellungspflichtigen mußten ſich im unverhüllten Glanz ihrer Leiblichkeit den kritiſchen Augen präſentieren. Der Vor⸗ ſitzende der Kommiſſion, ein kleiner dicker General, kam aus dem Schmunzeln nicht heraus.„Guter Schlag!“ brummte er öfter ver⸗ guügt und freute ſich über das Anſchwellen der Tauglichkeitsliſte. Die Ausgemuſterten brachten ihren bloßen Erdenmenſchen in einem Nebenſälchen wieder in ſeine Kleiderhülle, ſammelten ſich außen auf dem Hofe des Gaſthofs, prüften ihre Muſterungsſcheine und erzählten, was ihnen vor der Kommiſſion widerfahren ſei. Die rlbacher, die aus einem zwei Stunden unterhalb am Fluſſe ge⸗ nen Städichen zum Muſterungsgeſchäft nach Rehkron gekom⸗ men waren, ſtanden unter der alten Kaſtanie im Hof beiſammen. Der Kreisgendarm, der überall herumkommandierte und Ord⸗ nung unter die Geſtellungspflichtigen brachte, trat zu ihnen heran, ch den breiten, roten Schnauzbart und meinte:„Na, Ihr Perlbacher, habt ja wohl wieder gut abgeſchnitten. Faſt alles tauglich, wie?— Und Sie,“ wandte er ſich an einen langen Bur⸗ ſchen mit frech⸗hochmütigem Geſichtsausdruck,„an Ihnen wird der Herr General wohl ſein beſonderes Pläſiervergaügen gehabt haben. Gardeflügelmann⸗ moß! Der„der Aelteſte des wohlhabenden Hufſchmieds Dill⸗ mann von Perlbach, warf ſich in die Bruſt.„Als ich ſo unter dem Meßbalken geſtanden bin, hat einer der Herren geſagt:„Es ſteht eln Baum im Odenwald,“ entgegnete er ſtolz. „Dddder hat viel grüne Ae⸗äkääſt,“ höhnte der Franken⸗ bachs Gottlieb, ein Perlbacher Schreinersſohn, der ſeines Stotterns wegen ſonſt ein wenig ſchen war, der aber den Schorſch wegen — Anmatzung„nicht riechen“ lonnte und deshalb die Belegen⸗ — vorüber gehen laſſen mochte, dem Verhaßten eins aus⸗ zuwiſchen. 4 „Den grünen Jungen ließ ich mir nit gefallen,“ hetzte einer, zber der Dilmanns Schorſch warf nur einen hochütigen Blick auf den Spötten und höhmier„Stnatsfrüppel haben heut hier nir zu melden. Geh, Gottlieb, rag Doine krumme Zzzözung und Deine Deiner Mutter einen „Eine ſchwere Zunge iſt immer noch beſſer als eine große Schnute und ein ſeinem ſtotternden Freunde, bei deſſen Eltern er auch ſeine Schlaf⸗ ſtelle und ſeine Koſt hatte, zu Hilfe. Es ſah ganz ſo aus, als könnte ſich aus dem Hin und Her eine der üblichen Keilereien entwickeln, da ſich unter der Verl⸗ bacher Burſchenſchaft ſchon ſeit langem allerhand Gegenſätze geltend machten. Aber jetzt drängte ſich eine ſeliſame Geſtalt zwiſchen die Schar der Burſchen, ein ſchon etwas angejahrter Mann mit einem martialiſchen offenbar ſchwarz gefärbten Henri⸗quatre⸗Bart und mit einem fraͤnzöſiſchen Käppi auf dem glattraſierten Schädel. Er hinkte merklich mit dem rechten Bein und trug an einem breiten Lederriemen vor ſeinem Magen einen Kaſten, ganz gefüllt mit Anſichtspoſtkarten und bunten Roſetten, an denen farbige Bän⸗ der flatterten. „Hurra, der Franzos!“—„Der Broslers Daniel!“—„Der Porlewuh!“ riefen die Burſchen durcheinander, den ehemaligen Fremdenlegionär begrüßend, der ſich, durch eine Araberkugel zum Krüppel geworden, vor mehreren Jahren in ſeine Heimat zurück⸗ gezogen hatte und ſeine erbärmliche Penſion der franzöſiſchen Re⸗ publik durch einen kleinen fliegenden Handel aufzumuntern ſuchte. ückengehirn,“ kam der Hamdersdorfs Juſtus Man wollte wiſſen, daß er ein geriſſener Kunde ſei und vielleicht nicht viel weniger Geld verdiene als der vermögliche Simon Flörs⸗ heimer, der in dem kleinen Städichen mit Lotterieloſen, alten Klei⸗ dern, Kälbern, Alteiſen und Getreide handelte und obendrein noch als Vorbeter in der winzigen Perbacher Filial⸗Synagoge ein Pro⸗ ſitchen machte. „Attention, mes ſeunes héros de Perlbach!“ rief der Parlewuh. Und mit theatraliſchem Pathos, das er bei den Franzoſen gelernt haben mochte, fuhr er fort: Kommiß zu werden macht Pläſiere. Schmückt euch, künft'ge Kanoniere! Schleiſchen gibts zu kaufen für Pionier und Füſilier, Für die ſtolzen, bunten Reiter, Für Trainiſten und ſo weiter. Schmückt euch ſtolz für eure Mädchen Die Eiſetten, Gretchen, Kätchen. Schon von weitem ſeh'n die dann, Daß man euch gebrauchen kann. Schnufftuch mit dem Zaren drauf, Und ein Anſichtskartenhauf, Und Zigarren, Zigaretten, — Daß ſie breunen, möcht' ich weiten, Rillig, billig, wie noch nic! Mort be ma vie! alles lachte, aber der pankrutt, meſſioursl“ Ich geh' pankrutt! „Millijonähr wirſchte!“ ſpottete einer, Invalide——* Aochmals:„Pankrutt, Nichtsdeſtoweniger waren im Handumdrehen faſt alle Bänder, Kaligewerleschaiten ais Sicherheit hinterlegten Schuldverschrei- bungen, die am 31. Januar 1917 nock mit 1 840 500 Mk. zu Buch standen, sind nach Verständigung mit den Gewerkachaften bis aut einen Betrag von 302 500 Mark verkauft worden; der Exi8e diente zur Vernünderung der Verbindlichkeiten. Die Bankschulden und sonstigen Verbindlichkeiten verminderten sich xusammen um 1 273 902 Mk. auf 4 601 734 Mk.(5 711 191 Mk.) bezw. 250 72 Mark(481 173 Rik.). Die ausländischen Beteiligungen steben unverändert mit 1 888 717 Mk. zu Bucſi. Baroper Walzverk,.⸗G., Dortmund. r. Düsseldorf, 31. 93(Pr.-Tel.) In der Aufesschtsrats⸗ sitzung wurde der Abschluß für 1917—18 vorgelegt. Nach Ab⸗ — und einer Rücictage für Kri innsteuer von „(i. V. 287 664) verbleibt einschließlich des vorj 757 228 M 8 Vortrages von 13 690 M.(11927) ein Reingewinn von 900 988 S dem wieder 20 Prozent Dividende verteik er. den 30 PFraulcturter Wertpapierbörse. Frankfurt, 30. Juli. Abendbörse. Bei ruhiger Geschütte⸗ entwicklung bewahrte der Abendverlechr eine gut behaupete Grundstimimung. Eine Ausnahme machten Montanpapiere, Welche Schwecher lagen. Von Werien mit Einheitskursen steliten 8 Westccutsche Juſe, Els-Bad. Wolle, Daimier, Scheichcauisbak bolrr. Im Freiverkehr lagen Nordd. Hütie ſesier. Briefkaſten. ⸗Heſerve. Zu einem ſolchen Handel müſſen Sic eime behlnh⸗ K. Di Aee Militärrente cn ceranwer — 2 Zeit ſchon auf der Poſt, Varadeplat. Dortſelbit en Sie dleſerhe auch abholen.(419) W. B. Wir ſend lerder nicht in der Boge, dieſe Aufcage au Pochnh worten.(420) H. K. B. Frage 1 und 8: Sie wollen ſich hierüber bei der Sektiog Mannheim, des Schwarzwaldvereins, Auskunſttele C 1,0, erkun⸗ digen. Frage 2: Außer dem Paß iſt die Bureiſecrlaubnis den G⸗ neralkommandos erforderlich(444) E. 1000. Papier⸗ und Schreibwaren-Heliung, Verlag Mariha Warſchauer, Berlin.. J. A. Wenden Sie ſich au das Rote Kreug. Abelg. Geiansenen⸗ fürſorge.(427) K. X. 100. Rein.(482 Frau H. Sch. Die ſtaatkdchen Wohefahrtsetherichrungen ſu uus in einzelnen nicht bekannt. Wir empfeblen, ſich an die detr. ſorgeſtelle in Heidelberg zn wenden: dieſe wir dafür ſor Rie ſür Kriehs0interbklebene Pchenben Wirrtse Berwandten zugut kommten.(442) Fritz B. 1. Der genannte General beſtuvet hich noch am Peben. — 2. Sie können Ihre Handſchrift durch fleiziges Neben verbeſſern. Zu dieſem Zwecke finden Sie in iedem Buch⸗ unb Schreibwaren Schreibvorlagen, deren Schriftzüge Sie nacheffern müſſen.(6879 M. S. 14. Wird in dieſem Falle groß geſchrieben.(459) L. Es überſchreitet den Rahmen des Briefkaſtens, Angaben über Kerzte zu machen. In dieſen Fragen wenden Sie ſich am an die Geſellſchaft der Aerzte. Mannheim, N 5, 7. Tel. 1K.— F. W. Wir können Ihnen eine ſolche Stelle nicht angeben. Des⸗ gen Sie einmal in einem Konſektions⸗ oder Gummigeſchäſt mach eventnell veruchen Sie es mit einer Anzeige in der Zeitung,(6480) Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli. Pogetetaton von Ve tun Bbein 8 24. 1 20.( 0.. KHuniagen) 4246206 E 2 2% Abende 6 Ear Kehl. 20293 2 PSae2 MANLanun 44 449 464 ee4 aens. 28. MHannbeim 3 255 Anere 78 N.60 190 1860095 F i ubr SSR 207 208.07 200 Vorm. 2 Gar, —— 17⁵.78 92 Aasben. 2 Vone Neckar: N I2 4346348s48 2824 Voren. 7 5* Helkrenn: 2 2: 92 d1e N—— + 10⁰ Wettet-Aussiehten fär mehrere Tage im Vorans. Z..) Unherugior Rashäruck wien goriebeich veertelgt 1. August: Sonne, teils wolkig, warm, strichweise Gewisn 2. August: Kaum verändert. 3. August: Schön, warm. * Die Opferpflicht für das Vaterland verlangt von allen die Abgabe entbehrlicher Anzüge für die keiegswichlige Heimarmee und Landwiriſchaſt. mit denen ſich die Stellungspflichtigen je nach der Waffe, zu der ſie aus⸗ gehoben, zu ſchmücken pflegten, vergriſſen. Auch in den Stoß ſeiner Anſichtskarten, die ſteife, grellbunte Soldaten mit kecken bärten und himmelblauen Augen zeigten, war bedeutend che eſchlagen, und er ſchickte ſich an, ins Haus zu humpeln und aus ſelker Heinen Niederlage, die er ſich dort vorſichtig errichtet, den Vorrat zu ergänzen. Da ſah er Frankenbachs Gottlieb und Ham⸗ mersdorfs Juſtus etwas zur Seite ſtehen. Seit Jahren hatie auch er, wie der Juſtus, ſeinen Unterſtand im Elternhauſe Ootiſiehg, hauſte droben in einem engen Giebelzimmerchen. . Ja Bruch un Aber „Na, Juſtus, wie iſt's? Biſt freigekommen ich hab' Dirs ja Pelc wegen dem ſchlecht geheilten war's nix mit dem Kommiß. Wärſt ja gerne dabei gew nimms hin. Mach Dir nix draus“, redete er den Nachbar aus dem Dachkämmerchen auf franzöſiſch an, und Juſtus erwiderte ihm ge⸗ läufig in der gleichen Sprache:„Ich hab's verhennlſchen und dann beſchönigen wollen, Daniel, der Doktor hats doch herausge und hat geſagt: Könnt' Ihnen ſchon ſo paſſen meim Lieber. Invalide werden und Penſion einſtreichen. Dauerad untaug— Lrepieren hätt ich mögen vor Zorn.“ „Red't deutſch, Ihr verfluchten Parlewuhs!“ ſchrie der Dillmanns Schorſch.„Es kommt doch nur auf das eine heraus, daß— den Soz beim Kommiß nit haben wolle. Für Sozen und iſt tein Platz unter den Barerlandsverteidigern.“ „Oib ihm eins druff, Juſtus!“ hetzten einige von denen, die mit Juſtus in ber großen Perlbacher Papp⸗ und Kartonnagefabrik be⸗ ſchäftigt waren und als„ungelernte Arbeiter“ an ſich ſchon einen Haß gegen die Handwerkersſöhne hatten. Juſtus aber würdigte den Widerſacher keines Blicka. Er reichte dem Invaliden ſeinen Ausmuſterungsſchein hin und ſagte mit kaum unterdrückter Wehmut:„Da Daniel, da ſiehſt du's ſchwarz auf weiß. Jals iſt nix mit dem Kommiß.“ Der lange Schorſch blickte über Juſtus' Schulter dreiſt in dag Papier und rief:„Hoha da ſteht was von einem Maſchinenſchloſſer Karl Juſtus Hammersdorf. Seit waag biſt Du denn Schloſſer Wa ift Dein Geſellenbrief, he? Der Schein ſtimmt nit, das berichtigt werden. Wo Du denn eine Lehre durchgemacht Du biſt nur ein Fabriter, ein ungelernter Fabrikorbeiter und weiter nix. „Was biſt Du benn?“ e einer der Burſchen aus der Fabrik. „Weil Du, wenn Dir W0 dabei hilft, ein Hufeiſen ſchmieden kanaſt und einen Gaul heſchlagen, daß er hinkr, deshalb brauchſt Du Dir aix einzutilden. Der Juſtus hat ſein Examen als Chouffenr gemiacht und hält die Maſchinen der Fabrik mit in Schwung ſe gut als der alte Balzer. Er ſteckt Dich noch dreimat in den Sack.“ Gortletzung folat.) * 6. Seite. Nr. 351. 0⁰ Maunheimer General-Anzeiger. (Mitlag⸗—— 2 Mittwoch, den 31. Juli 1918. ——◻⁰9˙Cᷓ9C⏑ gewandter Zeichner auch Kriegs- invalide sucht sofort: W139 Joseph Vögele, A8t. Memagwelk, Mannheim. ein 8 9 2 e u 4 4* e r in der Kahe nheims wird eine mit den einſchlägigen Ver⸗ iſſen vertraute Perſönlichkeit als N199 Verwal iucht. Genaue Keuntniſſe der Zechenprodukte und ontine im Berkehrsweſen Bediugung. 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Mollstrasse 7 Mitag- und Abendiisch parterre, möbl. Zimmer Penſion Kullmann zu vermieten. 8974a 6, 20, 2 Tr. 9050a Amiliche Veröſſeutlichungen der Stabtgemeinde Donnerstag, 1. Auguſt gelten ſolgende Marken: I. Für die Berbraucher: Brot: Fur 20 Gr. die Kolonialwaxenmarke 64 in den Bäckereien und Brotverkauſßſtellen.— Das Brot muß auf Berlangen zu dem den Marken entſprechenden Gewicht ausgewogen werden. Brot: Für 260 Gr. die Kolonialwarenmarke 67 in den Bäckereien und Brotverkaufsſtellen zum Ausgleich für ſehlende Frühkartoffeln. Mehl: Für 100 Gramm die Rehlmarke 2 Eier: Für 1 Julaudei(28 Pſg.) die Mermarke 16 in den Perkanfsſtellen—860. Teigwaren: I. Sorte: Für 125 Gramm(das Pfund 2 Pig.) die Kolonialwarenmarke 63 in den Ver⸗ kaufsſtelen—998. Butter; Für ½% Pfd. die Buttermarke 41 in den Ver⸗ Mufsſtellen—280. Mager⸗ od. Butiermilch: Für Liter die Marke 23. Manmelade: Für 20 Gramm(das Piund 92 Pig.) die Kolonialwarenmarke de in den Verkaufs⸗ follen Pes. Teigwaren(1. u. 2. Gorte): Für 125 Gramm die Ko⸗ warenmeke e in den Berkanfsſtellen 1 s.— Die Preiſe agen für 1. Sorte 8²—. und 2. 8 0⁰ 2 bats 8 iuswen: Fur 50 Gr, ofſen, oder 1 Kleg,———— 89 im den Verkaufsſtellen—998.— Der Preis beträgt für 50 Gramm offene Suppen 11 Pfg. und für 1 Würfel 10 Pfg. 3 Für 1 Paket Trockenmilch(200 Gramm Kartoffeln: Für 1 Pfö. die Kartoffelmarke 114 in den Verkaufoſtellen 561—779. Dieſe Berkaufs⸗ ſtellen können ihre Empfangsbeſcheinigungen Mittwoch nachmittag bei der Kartoffelſtelle, Zim⸗ mer 54 abholen. Obi: Für 1 Pfdö. die Buttermarke 35 in den Ver⸗ kaufsſtellen 501—650.— Das Obft iſt von den Verkaufsſtellen 501—600 Mittwochnachmittag und von den Verkaufsſtellen 691—650 Donnerstagfrüh abzuholen. Die Marke gilt bis Donnerstagabend 7 Uhr.— Als Obſtverkaufsſtelle 376 iſt jetzt Fran Nick, Gartenfeldſtraße 41(bisher Lautenſchlüger, Riedſelöſrraße 16), zalé Obftverkaufsſtelle 550 iſt Eliſe Profv. G 4, 3(bisher Ehrfeld, Dalbergſtr. Nr. 27) zugelaſſen. Seiſe: Für 50 Gr. Feinſeiſe(Toilette⸗ und.⸗A.⸗ Seife) und 125 Gramm Seifenpulver die Auguſt⸗ marken der Seifenkarte. Neugeſtaltung der Reichsreiſebrotmarken. Zufolge techniſcher Schwierigkejſten werden die Reichsreiſebrotmarken über 50 Gr. eine Aenderung dergeſtallt erleiden, daß die 10 Gr.⸗Abſchnitte weg⸗ fallen und die Wertangabe unter dem Wort Reichs⸗ reiſebrotmarke anſtatt„40 Gr. Gebäck“ künftig„50 Gr. Gebäck“ lantet. Die Giltigkeitsbauer der kis⸗ *— mit 10 Gr.⸗Abſchnitten verſehenen 30 Gr.⸗ arken wird nicht berührt. Die bleiben alſo noben den Marken ohne 10 Gr,⸗Abſchuniten dauernd gültig. Milchverſorgung. In der vorigen Woche konnten am Montag, Don⸗ nerstag und Sonntag 100 Proz. ſüße Vollmilch ver⸗ teilt werden, während am Dienstag und Mittwoch 75 Proz. ſüße und 25 Proz. ſaure Vollmilch und am Freitag und Samstag 8⁰ Proz. ſüße und 20 Proz. — 2 die Buttermarke 29 in den iaure Bollmilch ausgegeben wurden. II. Für die Verkanfsſtellen? Bei den Sroßhänblern ſind zur Abgabe bereit: Butter: Für die Butterverkaufsſtellen 281—450 am Donnerstag, den 1. Auguſt. Trockenmilch: Für die Butterverkauſsſtellen 84—250 bei A. Böhmer, Binnenhafenſtraße 8, am Don⸗ nerstag, den 1. Auguſt, von—12 und von—5 Uhr.(Koyfmenge 1 Paket ungezucerte Trocken⸗ milch ⸗ 200 Gramm zu—⁰ Pfg.) Lebensmittelverſorgung des Fremdenverkehrs betr. In Beginn der Reiſezeit ſeien hier die für die Lebensmittelverſorgung des Fremdenverkehrs gel⸗ tenden Beſtimmungen kurz dargeſtelt: Bei einer Abweſenheit bis zu 14 Tagen iſt ledig⸗ lich der Umtanſch der Kommunalverbandsbrotmarken in Meiſebrotmarken nötig(Abmeldung für dieſe Zeit unſtatthaft). Der Umtauſch geſchieht bei unſerer Kartenſtelle Moutags bis Freitags von—12 Uhr und von 48—6 Uhr, Samstags von—12 Uhr und von 43—5 Uhr, außerdem auf den Gemeindeſekre⸗ kariaten und unſerer Zweigſtelle Waldhof, Sandhofer⸗ ſtraße 22, und im Verkehrsverein zu den üblichen Geſchäſtsſtunden. Die Fleiſchkarte iſt mitzunehmen, da ſie im ganzen deutſchen Reiche gilt. Bei einer Müweleabeit von mehr als 14 Tagen iſt die Abrreldaug ans der Mannheimer Lebensmit⸗ det änſerer Kartenſtelle nötig. Daboi die Kolonisswarenkarten, die Butterkaute, die Bierkaue, di Feitharte, die Kartoffelkarte, die Kin⸗ dernährmittelkarte, dei Reiſerrten außerhalb Badens 59 die Rilchkarte, zurückzugeben und die Brotmarke Reiſebrotmarken umzutanſchen. Die Reichsfleiſch⸗ N wird dem Abmeldenden belaſſen und iſt mit⸗ zunehmen, desgleichen die Scifenkarten, Reiſebrot⸗ marken müſſen bis zur Dauer von 3 Monaten nach⸗ geſandt werden. Die Neiſchkarteg mülſen von der! nächſten neuen Periode ab bei dem Kommunalver⸗ band des vorübergehenden Aufenthaltsortes entnom⸗ men werden. Bei längerer Abweſenheit als 1 Monat wird für jeden Kalendermonat der Abweſenheit eine Zuckerumtauſchkarte ausgeſtellt, die der Kommunal⸗ verband des vorübergehenden Auſenthaltsorts in eine dort gültige Zuckerkarte eintauſchen muß. Für die verbleibende Zeit wird dem Abmeldenden eine Anweiſung zum Zuckerbezug behänbigt. Der Bezug von Rilch auf Karten von Richtanweſenden iſt nicht ſtatthaft. Einmachzucker iſt von dem Kommunalverband zu beziehen, an dem man am 10. Juni ſeinen Wohnſitz hatte Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Reichskleiderſammlung. Der Termin der freiwilligen Mbgabe iſt ſeitens der Reichsbekleidungsſtelle bis 15. Auguſt 1918 ver⸗ längert. C1 Städt. Bekleidungsſtelle F 3. 6, Annahmezeit:—12 und ½3—85 Uhr. Samstags Nachmittag geſchloſſen. Beratungsſtelle in allen hauswirtſchaftlichen Fra⸗ gen und Kochkiſtenverkauf in 0 4, 2. Kochkiſten von 10 Mk. an. N66ũ Arbeits⸗Bergebung. Krauben enban. Dieierang und Außfüh⸗ runa der Gas⸗ 1*—— ſowie Gefettſpal⸗ kaſſen für die Aeußere Abteilung und Ha Gey⸗ tiſche Erweiterung.— 3 Stermin: Douuerstag, den 8. Anguſt 1918, vorm. 10 Uhr Rathaus(N j, 3. Stock, Zimmer 125). mulare— Auskunft Baubüro Krankenhaus, 3 mer Nr. Juli 1918. den 25. *.— „Nittwoch, den 81. Juli 1918. Maunheimer General-Auzeiger.(Riktag⸗Ausgabe.) Nr. 852. 7. Sa.— Einladung. Sämiliche Schweinehändler Badens werden hier⸗ mit in ihrem eigenen Jntereſſe zu einer wichtigen Beſprechung von einſchneidender Bedentung auf Sonntag, den 4. Auguſt 1918, mittags 8 Uhr, in den Saal„zur Eintracht“ in Karlsruhe, Kark⸗ Friedrichſtraße, eingeloden. T187 Neihen(Amt Sinsheim), 29. Juli 19t8. Im Auftrage verſchiedener Schweinchéndler Badens Aisgust Karolus 3 4 Mit behördlicher Genehmigung ich am Donnerstag, den 1. Auguſt, nach⸗ Inittags 2 Uhr, im Saale des „Cyriſtl. Hoſpizes“ in U 3, 28 5 8 2 meiſtbietend gegen Barzahlung: M136 Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag 6 Uhr auf dem B aufgerüſtete Betten, 1 eiſ. Bett, cingel 5 hiesigen Priedbof statt. 5 Bettſtellen, Kleiderſchrauk, Nachttiſche, Waſch⸗ e ee————————— 33 5 SSS S ä„Zteil. Matratze, Handt der Badischen Assechanz-Cesellschaft—— EEBE. Itien-Gesellschaft. Statt besonderer Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekaunten die schmerzliche Mitieilung, dass mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffe 4000a Offiziersstelltortroter Gestern verschied nach schwerer Er- krankung das geschätzte Mitglied unseres Aufsichtsrats Cb157 Herr Rechtsanwalt Loopold Ceigmar Wir beklagen tief den Verlust dieses hoch begabten Mannes, dessen Mitwirkung wir uns leider nur ⁊u kurze Zeit ertreuen durſten. inhaber des Eisernen 8 J. und II. Klasse und mohrerer Auszeichnungen nach 4jähriger treuester Pflichterfüllung im Alter von 31 Jahren im Laxarett in Neunkirchen für sein Vaterland gestorben ist. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Johanna Busch geb. Ehret nebst Kindern Liselotte und Marianne. Mannheim, Monsheim, Wiesbaden, den 31. Jul 1918 Startitzstrusse 5 MANNHEIM, den 30. Juli 1918. Sonſtiges. Georg Laudſittel Ortsrichter. Nace 8 Am 26. Juli verschied plötzlich und unerwartet, während der Ausübune ihres Dienstes, unsere liebe, unvergessliche Oberschwester Maria Leuthner in 8B. Lebeuszahre. ———————— + Einladung zu der am Samstag, den 3. Auguſt d. Js., 11 Uhr im Sitzungsſaal der Handelskammer Ran heim ſtattfindenden 8¹⁰⁵⁸ Beneral-Versammlung. — Das Mitglied unseres Aufsichtsrates Herr Rechtsanwalt Sopold Ceismar ist gestern abend aus dem Leben geschieden. Wir hetrauern aufrichtig das frũhe Hin- scheiden dieses von uns hochgeschätzten Mannes, welcher an der Entwicklung unserer Gesellschaft stets regen Anteil genommen und ihre Interessen durch seinen wertvollen Rat * 64 535 90 550 4— durch nicht + 88 auf- Tagesorduung: ichtige und herzensgute Freundin, sondern auch eine ebenso 8 pflichteitrige, allezeit hilfsbereite Mitschwester, der wir stets 1. 8 225 Anſtellungsverträge der ein chrendes Gedenken bewahren werden. 59752 Borſtandsmitglieder 2. Verſchiedenes. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Kleiderversorgungsgenossenschaft für dio Handelskammerbezirke Mannheim und Heidelberg e. G. m. b. H. Der Aufsichtarat. MANNHEIM, den 28. Juli 1918. Die Schwestern dos 1—— + Vorteilhaſtes Tucehon Kor S etts S Hannel Heckmann Alfred Härle ————— getördert hat. E 2 Wir werden dem Verblichenen, der seit„Rita“ Verlobte 1906 unserem Aufsichtsrat angehörte, ein 4 lange Form, acs Ptean hei Stulicart dauerndes dankbares Gedenken bewahren. 8 3* Rir. 25.— 2 8 Juli 1918. 3002• MANNHEIM, den 30. Juli 1918. 40——* 3 Aufsichtsrat und Vorstand der 45„Sirene“ Eür Brauſleute! Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft. 4 75———————————— 8 S08 8 R 3 Schlafzimmer 7 4 2—— mit Steil.——— verkanfen. E 42 Anzusehen—8 Uhr Werkstätte. 8987 * 8 28920 7 33„Luise Hundert Mark Belohnungl 5 5 Br. 38.— wer mir über den Berblelb meiner 2 Lun 2(1 brauner Rohrplattenkoſſer uud 1 lederne hraune Hlerr Rechtsanwalt 5 Sonotsicheh, oeteicheet W.., Auskunft Grben kann, oder dieſelben mir wieder derſchafft. Die N araturen ellstens billigst. Koſſer wurden vermutlich in Heidelberg aus dem — Ner 00 12 Uhr Nacht⸗Schnellzug entwendet. 3971 Betty VogelE Ko rS ette P K heim, D 7, 17. 88TTTTbTX—X— FF Klingel- Grögte Auswahl in kurzen, halblangen und langen Leitungen Tabak⸗ 2 Geid repärtert fachmänniſch 9 erhält man* 2 P—9 Armbruster, E 1, 13 EEPR—— S40 itein unt. Nr. 61 am 22. Juni 1018 zum Handel im 06 ganzen deutſchen Reich genehmlat. 9* n nehme alle Vorten grünez Gemüſr und arünesn öbel-— Gartengewächſe(ie nachdem, wie die Jahreszeit es 8 lbietet). Diefelben werden mit einer Hackmaſchine Ausstellung loder mit dem Hackmeſfer ſo fein wie möalich zer⸗“ Laobod Sübma Der Entschlafene gehörte seit vielen Jahren dem Aufsichtsrat unserer Gesellschaft 0 Butes wohlſchmeckendes Mitlageſſen an und war uns durch seine reichen Kennt-———— nisse und Erfahrungen nicht nur ein de⸗- E wenige⸗ währter Berater, sondern auch durch seine hervorragenden Charaktereigenschaften ein treuer Freund. Wir werden ihm stets ein dankbares Andenken bewahren. 1 Heinert und d uber— MANNrIEIM, den 30, juli 1918. UKerteftet 1 Perſos, ebenfals ſeir Gerteen, zgeſeht Fr, Roener aller Preislagen und alsdann mit Salz und Waſſer zu Feuer gebracht 5, 1—4 0.. Aus Moix, Porzellan, Meer- in einem zugedeckten Geſäß. Wenn bie 23 65 Schaum,——— LSN lund ſeimig iſt, wird à Verſon ca. 20 Gr. 0 Sietſer, 00— 4— oeſchma oll ſie n a arſpeiſe, ſon⸗ dern alg Mittegeſſen bienen, mird die Suxee etwas Sümil.* hicher eingekocht burch mehr Zuſen von Korfaffeln und fein arhecktem crünen und— und Installation- Srrah u Geſchrack. Auf dieſe Weiſe ereyftndet Arb 1880 nicht dag Fehl ats 8 Su 25 werd 4 en von Kle ondern alle vven nell illi durch„Oüſena“ einen kräftigen Fleiſchge⸗ 86——— 4——————————— ſchmack.—„Ohſeng“ iſt in den meiſten Geſchäften der Abbecken von Kupfer, 0 H 1,-2 Breitestrasse Tel. 7388 9 7 8 käuflich zu folgenden Preiſen: wie Neueinbecken. 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April 1916 das„Saalbau-Theater“ hier abgegeben, haben wir in dem Abschieds-Inserat unsere ver- ehrten Kinofreunde und Freundinnen ersucht, uns ein wohlwollendes Angedenken zu bewahren und dabei die Erwartung ausgesprochen, daß wenn wir in hoffentlich nicht gar zu langer Zeit ein neues Lichtbildtheater hier eröffnen würden, uns dann das seitherige Wohlwollen wieder entgegenzubringen. Wir haben nunmehr das Vergnügen, unsern frũheren verehrl. Besuchern die Mitteilung machen zu können, daß wir die seitherigen Lokalitäten des„Bernhardushof“ in K 1, Sa auf 10 Jahre gepachtet und zu einem erstlclassigen, ange- nehm luftigen, mit bequemen Sitzplãtzen versehenen Kinematographen-Theater umgewandelt haben, welches wir unter der Firma „Schauhurg“ emrroeirrnniiiinenneeeeeeeeeeeeieoee aln Samstag, den 3. August 1918, nackmittags 5 Uhr eröffnen werden. Wenn wir auch die Inneneinrichtung infolge der Kriegsverhältnisse nicht ganz unsern Wünscnen ent⸗ sprechend gestalten konnten, so haben wir dennoch die feste Ueberzeugung, daß unsere verehrten Gäste sich wohl bei uns fühlen werden. Stets werden wir bestrebt sein, das Beste vom Besten zu bringen und haben wir an erster Linie die gesamte Produktion der„Wiener Kunstfilme“, der Lotte Neumann-Serie 1918/19, der„Deutschen Kolonial-Gesellschaft“, die Romanfilme der Schriftstellerinnen E. Marlitt und der Heimburg etc. erworben und werden wir alle amtlichen Filme des„Bild- und Filmamts“ in Berlin in„Erstauffũhrung“ bringen. Wir sind der festen Ueberzeugung, daß wir unsere Besucher voll und ganz befriedigen werden. Alktiengesellschaſt für Kinematographie und Filmverleih in Mannheim (trüher Strabburg). Muununuunanuafinxransamnwnannn—————— ͤ ſ—— LLLLLneeteneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ſüadlan anasaaagaöanaaaaanaüuaunuuanunwnüänͤmuͤäanaaanaaaaahraggagg —— PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGGGGPPPGGoQPGPGPGGGGGGGPBSGPSS* Halüätünkäatüsnudusdutsataniututa Exöfinung Rosengartendiannheim Neues Theater Mittwoch, den 31. Juli 1913, avends ½8 uUhr Der Frauenfresser Overette in 3 Atten von Leo Stein u. Karl Lindau Künstlertheater„APorro⸗ Heute und morgen, abends 7½/, Uhr: Die tolle Komtess. Bat54 F riedrichspark Hente Mittwoch von—6 Uhr Nachmittags-Konzert Eintrittapreis 20 Pf. Abonnenten frei. —11 nhr. Abend-Konzerte 8— 11 Uhr gausgenommen Dienstag und Freitag. fal Aaaksel Aaümlbaunt „Friedens-Abende“ Palast Theater J1, 6 Sreitestrasse J1I, 6 ———————————————————————————⏑⏑ererre—— Aiemeeeeneeeeeeeeeeeeee“ Nur noch 2 Tage! Die Rose von Dschiandur. pfſcl. NA, 17 Handelsschule Schüritz 8 Gründliche und praktische in allen Handelefächern und Sprachen. Tasa Neue Kurse beglinen: 1. August. 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