— Verantwortlich für den allgeweimen urd 5 tung Guftav Wittig; ſür den—— Auton Grieſer. Druc: Druckerei Dr. Saas Rannheimer General⸗ U. S268 ſämtiich in Mannheim.— Celegramm⸗ 8„Anzeiger An⸗ Handelsteil: In Vertre⸗ dreſſe? General Mannheim.— ſcug St K Nen“ Jn 7946.— Menio: Ur. 2817 Tubwigshafen am Rhein, Abend⸗Ausgabe. che Neueſte Nachrichlen Anzeigenpreiſe: eee eklamen M..—, Teuerungs⸗Suſchlag 500% Mittagblatt vorm. 5½ Uyr, Sbenbblatt— 85 zeigen an—— CTagen, Stellen und Kusgaben wird keine ver⸗ antwortung übernommen. Bezugspreis in unheim und Uunge⸗ bung monäti. R..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Bi. M. 642 einikt. Suſteliungsgebülhr- Bet ber Poſtabgeh...10. Eingel-r- 10 Pf⸗ Beilag en: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbe irb Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. Die Auſlöſung in Rußland. Die Lage im Oſten. Japaus Eingreiſen. Die Tokioter Staatszeitung gibt in ihrer hier mitgeteil⸗ ten Note eine höchſt ſeltſame Begründung des japaniſchen Einmarſches in die Mandſchurei. Es mutet außerordentlich naiv an, wenn in dem Erlaß geſagt wird, daß die Tſchecho⸗ Slowaken von der Gefahr und dem Druck der deutſch⸗ öſterreichiſchen Kriegsgefangenen befreit werden müßten. Die noch der Rückkehr harrenden deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Gefangenentransporte in Nordoſt⸗Aſien ſind vermutlich froh, wenn ſie ſich vor der Beläſtigung durch die ausgebrann⸗ ten tſchecho⸗ſlowakiſchen Soldatenhaufen geſchützt und bei den völlig aufgelöſten Verhältniſſen ihren eigenen Lebensunter⸗ halt geſichert haben. Freilich darf man noch immer ernſtſich zweifeln, ob Ja⸗ pan in der Tat ſeine Truppen zu einem weiter nach Weſten greifenden Unternehmen hergeben wird. Eine„gewiſſe Anzahl“ japaniſcher Soldaten ſoll bereitgeſtellt werden. Dieſe„Anzahl“ müßte aber ſehr groß ſein, wollte Japan etwa ii Sibirien ernſthaft Krieg führen. Denn die Raumverhält⸗ niſſe greiſen ins ungeheure. Das weiß man auf japaniſcher Seite natürlich ebenſo gut, und man wird ſich vermutlich da⸗ mit begnügen, in militäriſcher Hinchſicht mehr demonſtra⸗ tiv zu wirken, jedoch ſo, daß der Schutz der wahrſcheinlich in Geheimakten ſchlummernden wirtſchaftlichen Vier⸗ verbandsabmachungen in Oſtaſien in die Wege geleitet und die Bedrohung der Sowjetrepublik im europäiſchen Rußland aufrecht erhalten wird. 8 Ueber Deutſchlands Intereſſe ſagt die„Köln. Bolkszig.“: Deutſchland iſt an den Verhältniſſen in und um Wladiwoſtok nur inſofern intereſſiert, als wir eine Ab⸗ ſchnürung des deutſchen Handels in Oſtaſien nach er⸗ folgtem Frieden nicht geſtatten dürfen. Im übrigen kön⸗ nen wir zunächſt noch abwarten, welche Maßnahmen die Jowjetrepublik gegen die Gefahr von Sibirien her zu treffen in der Lage iſt. Allzu lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis die Entwickelung zu beſtimmterer Geſtaltung ausreift. Dann wird Deutſchland die Möglichkeit haben, nach Ab⸗ ſchätzung der ſichtbar werdenden Kräfte ſeine Intereſſen, die mit denjenigen eines künftigen geſicherten Friedens zuſam⸗ menfallen, im Bewußtſein ſeines Rechtes und ſeiner Macht wahrzunehmen. Rußland gegen ſeine früheren Verbündelen. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die Züricher Poſt meldet: Das amtliche Rußland gibt nun zu, daß der Kriegszuſtand zwiſchen England und Ruß⸗ land tatſächlich beſteht. Die offiziöſe„Pravda“ gibt in ihrer letzten Ausgabe offen zu, daß die ruſſiſche Sowietrepublik ge⸗ nötigt ſein könne, nunmehr im Bunde mit den Deutſchen den Krieg gegen die früheren Bundesgenoſſen aufzunehmen. Ein neuer Befehl Trotzkys nennt Franzoſen, Engländer zuſammen mit den Tſchecho⸗Slowaken als die Feinde Rußlands. Trotzkys Mobilmachung. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die Züricher Morgenzeitung berichtet aus Moskau: Trotzty hat die Mobiliſation im Omsk und zwar der Jahrgänge 1918 bis 1920, ferner in Murman die Jahrgänge 1917—1919 durchgeführt und ongeordnet, des ſchärfſten Proteſtes der Bauern und Arbeiter.— Baron Roſen. Berlin, 4. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Aus Petersburg wird gemeldet, daß Baron Roſen, der frühere ruſſiſche Ge⸗ ſandte in Japan und in den Vereinigten Staaten nach Ber⸗ lin abgereiſt ſei, um an den in Berlin ſtattfindenden deutſch⸗ ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen teilzunehmen. Volſchewiſliſche Denkmälet. Moskau, 3. Aug. Im Auftrag des Sowjets der Volkskom⸗ miſſare hat der Kommiſſar der Volksaufklärung, Lunatſcharſki, eine Liſte zuſammengeſtellt, nach der 63 Perſonen in Moskau Denkmäler errichtet werden ſollen: 45 Politikern und Schrift⸗ ſtellern, nämlich 31 Ruſſen und 14 Ausländern, darunter Marx, Engels, Bebel, Jaurès, Lafargue, Spartakus, Tiberius Gracchus, Brutus, Baboeuf, Marat, Robespierre. Danton; ferner 18 Künſtlern, darunter zwei ausländiſchen: Beethoven und Chopin. Orenburg. Berſin, 4. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Die B. Z. meldet: Das Berner„Intelligenzblatt“ berichtet aus Kopenhagen, dort ſeien Telegramme eingelaufen, wonach die Tſchecho⸗ lowaken ſich in den Beſitz von Orenburg geſetzt haben. Oren⸗ burg iſt eine wichtige Stadt im füdlichen Ural an der Bahn⸗ linie nach Afghaniſtan. Durcheinander in Sibirien. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die Neue Korreſpondenz meldet aus Char 90 in: In Sibirien beſtehen gegenwärtig nebeneinander drei Regierungen, nämlich dieſenige von Omſk, diejenige von Wladiwoſtok und diejenige des Generals Horvat. Nach den bei den Tſchechen in Wladiwoſtok eingetroffenen Depeſchen hat ſich eine Regierung in Saratow gebildet, welche ſich aus Rod⸗ zyanko und Miljukow zuſammenſetzt. Die Beziehungen Hor⸗ vats zu den Slowaken haben ſich gebeſſert. Im Einklang mit N geeee i See, ee eeeeee e U Tſchechen durch Wladiwoſtok, welche ſich nach der Mandſchurei begeben, verſprochen. Dieſe Tſchechen beabſichtigen den Ko⸗ ſakengeneral Demen ow, der ſich zurückzieht, zu unterſtützen. — Sibirien iſt allerdings groß genug, um noch einem weiteren Dutzend Staatengründern und Glücksrittern Raum zu bieten. Schriftl. Die Entente⸗Botſchafter. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Das Pariſer„Journal“ meldet, daß die von Archangelſk in Kondalaſches eingetroffenen Ententebotſchafter unter dem Schutz engliſcher und amerikaniſcher Truppen ſtehen.(Konda⸗ laſchka liegt am Weißen Meere, an der Halbinſel Kola.) * Der Kriegsſchaden im Kreiſe Gumbinnen. sh. Königsberg, 5. Aug. Aus einem vom Kreisausſchuß Gum⸗ binnen ſoeben herausgegebenen Bericht ergibt ſich, daß aus den vom Kriegshilfsverein Berlin für Gumbinnen überwieſenen Mitteln in Höhe von 400 000 Mk. bisher Beihilfen von 109 126 Ml. bewilligt und 94 126 Mk. darauf gezahlt ſind. Der Vermögens⸗ beſtand betrug Ende März 1917 einſchließlich der Zinseinnahmen 375 905.91 Mk.; davon ſind 298 000 Mk. für den Bau eines Krieger⸗ heimes, einer modernen, geſchloſſenen Badeanſtalt nebſt Dampf⸗ wäſcherei in Gumbinnen und für den Ausbau der ſtädtiſchen Pro⸗ menade⸗Hereitgeſtellt. Mit der Ausführung dieſer Pläne kann natür⸗ lich erſt nach Friedensſchluß begonnen werden. Außer der Spende der Kreiſe des Regierungsbezirks Trier im Betrage von 150 000 Mark, die zur Errichtung einer Muſterſiedlung bei Gumbinnen dienen ſoll, hat auch der Landtag des Fürſtentums Schaumburg⸗ Lippe 10 000 Mk. für das Kirchſpiel Nemmersdorf bewilligt und der Fürſt ſelbſt 50 000 Mk. hinzugefügt, welche für Errichtung eines Gemeindehauſes daſelbſt Verwendung finden ſollen. Die vorläufige Feſtſtellung der Kriegsſchäden durch die vier Kriegs⸗ hilfsausſchüſſe iſt ſo gut wie beendet. Die Zahl der bisherigen Schadenanmeldungen außer Beamten und Militärperſonen beträgt 11.838, die Schadenanmeldungen der Beamten und Militärperſonen rund 700. Die geſamte Kriegsſchadenſuneme im Kreis wird auf 60 Millionen geſchätzt. An Vorentſchädigungen ſind bis März d. J. 3 417 930.04 Mk. gezahlt worden. Die Kriegs⸗ entſchädigung beträgt hierfür 2757 090 Mk.; hierauf ſind bisher 943 979.47 Mk. Vorentſchädigung gewährt. Die Jarenfamilie. Bekanntlich hat die ſpaniſche Regierung auf Veranlaſſung des Königs bei den Kriegführenden angefragt, ob ſie geneigt ſeien, die Witwe und die Töchter des Exzaren nach Spanien überſiedeln zu laſſen. Die ruſſiſche Preſſe veröffentlicht Berichte über die lek⸗ ten Stundendes Zaren, aus denen hervorgeht, daß er der Vollſtreckung des Urteils mit großer Faſſung entgegenging. Unmittelbar vor ſeiner Erſchießung rief er aus:„Schont meine Frau und meine unſchuldigen, unglücklichen Kinder. Möge mein Blut Rußland vor dem Verfall bewahren!“ In Moskauer politiſchen Kreiſen wird erklärt, daß ſich die Zarin in Sicherheit befinde und zwar an einem Ort, der ihr von den Behörden zum Aufenthalt angewieſen worden ſei. Die Regierung ſoll jedoch beabſichtigen, die Zarin wegen ihrer Beziehungen zu Raſputin vor ein Revolutions⸗ gericht zu ſtellen. Das katholiſch⸗demokratiſche Blatt Huisgezin in Amſter⸗ dam vom 30. Juli ſchreibt über den Zarenmord: Die Reuternachricht, daß der engliſche Hof Trauer an⸗ gelegt habe, nötigt ein ſpöttiſches Lächeln ab. Der Eingeweihte weiß, daß der Zarenmord eine mittelbare Folge von Machenſchaften der Entente geweſen iſt, im beſonderen Eng⸗ lands, mit denen Englands König vollkommen übereinſtimmte. Unter Leitung des engliſchen Botſchafters in Petersburg wurde die Revolution vorbereitet und nach deren Ausbruch der Zar gefangen geſetzt. Doch hätte die engliſche Regierungnur ein Wort zu ſagen brauchen, um den Zaren in Sicherheit zu bringen. Der Zar wurde jedoch weggeworfen wie eine aus⸗ gepreßte Zitrone. Unter deulſchem Schutz. ſeJBerlin, 5. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) lieber die Romanows unter deutſcher Obhut wird der B. Z. ge⸗ meldet: Auf ihrem Schloß in der Krim befinden ſich derzeit die Zarin⸗Mutter, der Großfürſt Richael Michailo⸗ witſch und der fruhere allmächtige Großfürſt Nicolai Nicolaijewitſch. Sie bewohnen die Villenkolonie vor Harar. Jetzt ſind die Mitglieder der Zarenfamilie unter deutſche Bewachung geſtellt, die ſie allerdings kaum verſpüren. Es wird ihnen über ihren Aufenthalt keine beſonderen Vorſchrif⸗ ten gemacht. Sie können zu Fuß, zu Pferd und im Wagen Ausflüge unternehmen. Michael Michailowitſch ſcheint ſich am leichteſten in die neue Ordnüng gefügt zu haben. Un⸗ zweifelhaft leidet die Zarin⸗Mutter am ſchwerſten unter dem Druck, den die Romanows erlitten haben. Großfürſt Nicolai Nicolaijewitſch iſt allen Beſuchen bisher unzugänglich geblie⸗ ben. Er verläßt ſein Schloß niemals und man ſieht ihn ruhe⸗ los im Schatten ſeines Parkes umherwandeln. Die Auslieferung der Jarin. c. Von der ſchweizeriſchen Grenge, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Pariſer Temps melbet am Sametag von Moskau, die Bolſchewiken haben der Auslieferung der Zarenwitwe mit ihren Töchtern nach Spanien zugeſtimmt. Ueber die erfor⸗ derlichen Sicherheiten ſind die Verhandlungen mit den krieg⸗ — 0 des gemeldet. eſetzt. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 5. Aug.(WTB. Amilich.) Weſtlich er Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls ſtroupring Auprecht von Bayern An der Front zwiſchen Vpern und Montdidier nahm die Feuertätigkeit am Abend zu und blieb auch die Nacht hindurch lebhaft. In Flandern, nördlich von Albert und beiderſeits der Somme wurden Vorſtöße des Jeindes abgewieſen. Nördlich von Montdidier nahmen wir unſere auf dem Weſtufer der Avre und dem Dom⸗Bache ſiehenden Kompagnien ohne feindliche Einwirkung hinter dieſen Ab⸗ ſchnitt zurück. Bei kleineren Anternehmungen ſüdweſtlich von Monkdidier machien wir Gefangene. Heeresgruppe des Deutſchen Krouprinzen. An der Vesle hat die Jeuertäkigkeit zugenommen. Er⸗ folgreiche Vorfeldkämpfe ſüdlich von Conde und weſilich von Reims. Nach Abwehr ſeindlicher Teilvorſtöße wichen unſere Nachhuten ſtarkem Angriff des Gegners zwiſchen Fis⸗ mes befehlsgemäß auf das nördliche Besleufer aus. Heeresgruppen Gallwitz und Herzog Albrecht. Weſilich der Moſel, in den mittleren und oberen Bo⸗ geſen wurden Vorſtöße des Feindes abgewieſen. Im Sundgau machten wir bei eigener Unternehmung Gefangene. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * Die Weſtfront ſteht weiter im Zeichen der Erkun⸗ dungskämpfe. Beſonders lebhaft war die Taätigkeit in Flandern und an der Somme, aber auch aus Loth⸗ ringen und aus den Vogeſen werden Vorſtöße des Fein⸗ Im Gebiete der letzten großen Schlachten vollzieht ſich die Neubildung der Front nach den Plänen unſerer Heeres⸗ leitung. Bei Fismes(an der Vesle) kam es zu Nachhut⸗ kämpfen, bei denen ſich unſere Truppen ſtarkem Angriff zu erwehren hatten. Auch an dieſer Stelle, etwa dem Zentrum der franzöſiſchen Offenſipfront, ſind unſere Linien auf das Nordufer der Vesle verlegt worden. Schweizer Militärkritiker weiſen darauf hin, daß Foch den Verſuch wird machen müſſen, ſeine Offenſive fortzuſetzen. In den nächſten Tagen werden wir ſehen, ob er dieſes Wagnis unternimmt und wie es ausgeht. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 5. Auguſt.(W7B. Nichtamilich.) Tagesberichl vom 4. Auguſt. Paläſtinafronk: Anſere Stellungen und das Hin⸗· tergelãnde lagen auch geſtern ſiellenweiſe unier heftigem feind · lichen Arkillerieſeuer, das von uns kräflig erwidert wurde. Afrikaniſche Front: Bei Dſchevara öſtlich von Tripolis ſtürzte ein feindliches Flugzeug ins Meer. Die Inſaſſen wurden geſangen genommen, das Flugzeug wurde eingebracht. Am 3. belegten drei ſeindliche Flugzeuge Murata mil Bomben. Iwei feindliche Torpedoboote beſeuerten die Küſte. Es ſind keine Verluſte und keine Schäden zu verzeichnen. Die ſeindlichen Heeresberichle. 4 Enqgiſcher Bericht vom 4. Auguſt. Eine feiadliche Patrouillen⸗ abteilung— ſüdlich von Arras vertrieben Unſere Patrouillen machten am La Baſſse⸗Abſchnitt einige Gefangene. Unſere Flug⸗ zeuge warfen fünf Tonnen Sprengſtoffe zur Tageszeit und brachten 7 feindliche Flugmaſchinen zin Abſturz. Zur Nachtzeit wurden 5 Tonnen Bomben auf die Station Fives und Steenwerk abgew 3 unſerer Maſchinen werden vermißt. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 4. Auguſt abends. Im Lauſe des Tages erreichten wir die Vesle an mehreren Punkten öſtlich ismes. Die feindlichen Nachhuten leiſteten bedeutenden Wider⸗ and. beſonders zwiſchen Muizon und Champagne. Unſeren leichten Truppen gelang es trotzdem, auf dem Nordufer an verſchiedenen Stellen Fuß zu faſſen. Fismes iſt in unſerem Beſitz. Nordweſtlich von Reims gewannen wir Boden bis zum Dorf Reu Bilette welches der Feind nachdrücklich verteidigte. Auf dem linten Ufer der Apke öwiſchen Caſtelle und Mesnil Sain Georges wurden die Deutſchen gezwungen, einen Teil ihrer infolge unſeres Vormarſches vom 23. Jult unhaltbar gewordenen Stellungen aufzugeben. Wir beſetzten Brazhes, drangen in Hargicourt ein und ſchoben unſere Linien an den Weſtrand von Courtemanche vor. Wir machten Gefangene. Amerikaniſcher Be vom 4. Auguſt. Wir liiben Fismes 88 und halten dieſem Abſchnitt das Südufer der Besle Ueue-Book⸗Erſolge. Berlin, 4. Aug.(WB. Amtlich.) In den Gewäſſern um England vernichteien unſere Unterſeeboole 16000 Bruttoregiſtertonnen. 5 Der Chef des Admiralſtabes der Marine. N Berlin, 4. Aug.(WTB.) Würde man es für möglich hal⸗ ten kömen, daß heurzutage Lebensmittel nicht zur Lebens⸗ haltung, ſondern als Brennſtoff benutzt werden? Und doch iſt dies geſchehen, aber nicht etwa aus Ueberfluß. ſondern aus bitterer Notwendigkeit. Die„Times“ meldet aus 2. Seite. Nr. 360. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) * Montag, den B. Auguſt 1918. Buenos Aires: Nachdem über zwei Millionen Tonnen Getreide durch die argentiniſche Kommiſſion nach Europa ver⸗ ſchifft worden ſind, fehlt es auf den Märkten an weiteren Käu⸗ fern. 2½ Millionen Tonnen blieben übrig, und da es gleich⸗ geitig in Argentinien an Brennmaterial fehlt, hat man jetzt einen großen Teil des Maisüberſchuſſes als Kohle ver⸗ brannt mit einem Verluſt von 100 Millionen Dollars an Nationalvermögen. Die Uachhutſchlachten. Der„Abbau“ unſeres„Keils“ über die Marne hinüber iſt in drei Stufen erfolgt. Am 19. Juli räumten wir, vom Feinde unbemerkt, den ſchmalen Geländeſtreifen auf dem Südufer der Marne. In der Nacht vom 26. auf 27. ſtanden unſere Truppen auf der Linie zwiſchen Ourcq und Ardre. Alle feindlichen —— osgeſohre ſetx,ge front, e ngerane rornerige fron, noch de, GM0εεααα⏑Tr ͤdreneue 2 *2 —2 Soſns 8 V KeSle leronie l 8 Cus 4 8 3 Rstob. V—* Me 2722796979999 + 7 ee. 8 8 22 2 Nuem, oue. 2 Angriffe brachen auch hier zuſammen, ſo daß im Rücken der Kämpfer die„Aufräumung“ des Schlachtfelds erfolgen konnte. Am 2. Auguſt konnten die vorgeſehenen Bewegungen glücklich zu Ende geführt werden. Unſere Truppen kämpfen mm an der Aisne und Vesle. Die feindlichen Berichte er⸗ wähnen ſtärkere Kämpfe um Fismes. Die Kartenfkizze erklärt die Tatſachen, wenn auch die neueſte Frontlinie noch nicht ein⸗ gezeichnet iſt. Neutrales Arteil über die Frontverkürzung. „Politiken“(Kopenhagen) vom 30. Juli 1918 ſchreibt: Es iſt den Deutſchen zweifellos geglückt, die ſtets ſchwierige Aufgabe, während eines harten Kampfes ſich vom Feinde loszumachen und einigermaßen ohne Schaden davonzukommen. erfolgreich durchguführen. Man hat auf deutſcher Seite Luden⸗ dorffs letzten Rückzug mit Hindenburgs freiwilliger Zurück⸗ nahme der deutſchen Front im März 1917 verglichen. Der Vergleich paßt inſofern nicht, als der letzte deutſche Rückzug unter einem unmittelbaren Zwang vorgenommen wurde. Es iſt aber nicht bloß möglich, ſondern ſogar höchſt wahrſcheinlich, daß Ludendorff ihn vornahm, um ſich aus einer unhaltbaren Stellung herauszuziehen und ſeine Kräfte an einer anderen Stelle einzuſetzen. Selbſt dem größten Feldherrn kann ein Manöver mißglücken, und die Klugen müſſen in dieſem Fall gu rechter Zeit und mit ſo wenigen Verluſten als möglich loszukommen ſuchen. Ludendorff hat noch ganz bedeutende unverbrauchte Reſerven zur Ver⸗ fügung. Wenn General Haig am engliſchen Frontabſchnitt in den letzten drei Monaten ſich ſo gut wie ganz untätig gehalten hat, ſo geſchah dies wegen der Reſerven der Armee des Kron⸗ pringen Rupprecht. Und wir ſind jetzt erſt in den Monaten des Jahres, in denen der Krieg 1914 erſt begann: in den fol⸗ genden Monaten geſchah aber noch vor vier Jahren ſehr viel Vorſeldkümpfe. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Matin meldet von der engliſchen Front: Im ganzen eng⸗ liſchen Frontgebiet dauern die lebhaften Vorfeldkämpfe an. uch im engliſchen Frontbereich ſeien engliſche Truppen ein⸗ getroffen. Bon der franzöſiſchen Iront. c Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Matin“ berichtet: Die Mitglieder der franzöſiſchen Ar⸗ meekommiſſion ſind am 1. Auguſt abends erneut an die Front abgereiſt, ebenſo Clemence au und der Kriegsminiſter. Die Blätter melden, daß man vor dem zweiten Teil der großen Offenſive Fochs ſtehe. Von allen Frontteilen werde eine zunehmende Beunruhigung gemeldet, die auch auf die noch ruhig verbliebenen Frontteile überzugreifen beginne. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Zürcher Morgenzeitung“ berichtet, daß eine Umgrup⸗ pfierung der Foch'ſchen Streitkräfte angeblich im Gange ſei zum Zweck eines intenſiveren Angriffes gegen die deutſchen Linien bei Soiſſons und Reims. Das Zahlenverhältnis der Streitkräfte. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Das Echo de Paris meldet, im Heeresausſchuß der Kammer wurden über die Verſtärkungen der Ententenarmee an der Weſtfront vertrauliche Mitteilungen gemacht, die be⸗ ſtätigen, daß die Entente die zahlenmäßige Ueberlegen⸗ heit annähernd wieder erreicht hat. General Jliescu an der franzöſiſchen Front. Paris, 4. Aug. WTB. Nichtamtlich.) Havasmeldung. Wie die Zeitungen melden, wird General Iliescu, ehemaliger Befehlshaber der rumäniſchen Armee, an der franzöſiſchen Front das Komman do über die transſylvaniſche Legion übernehmen. Die Schulden Frankreichs. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) „Progreés de Lyon“ meldet aus Pari's: Im Senatsausſchuß und der Kammer wurde vom Finanzminiſter, bekannt gegeben, daß die finanziellen Verpflichtungen gegenüber England und Amerika 14 Milliarden Franken betragen, wo⸗ von 6 auf Amerika entfallen. Befürchtungen in Jtalien. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die Turiner Stampa meldet, daß im Laufe dieſer Woche mili⸗ täriſche Verſtärkungen zwiſchen Italien und Frankreich aus⸗ getauſcht werden. Die Blätter proteſtieren gegen den Abzug italieniſcher Truppen von der italieniſchen Front, da man befürchtet, daß eine neue Offenſive in Italien 1 der erſten Septemberwoche zuſammen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Corriere della Sera meldet aus Rom: Die Kammer tritt in Die Regierung wird einen Kriegskredit zur Fortſetzung des Krieges fordern, der die Kriegskoſten bis Frühjahr 1919 ſicher ſtellt. Die Ueberſchwemmung durch amerikaniſche Arbeiler. m. Köln, 5. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Madrid: Ein hier aus Frankreich eingetroffener Reiſender er⸗ zählte, der Aufſtand in Frankreich wegen des berüchtigten Er⸗ ſatzes der franzöſiſchen Arbeiter durch Amerikaner habe volle zwei Tage gedauert, ohne daß die Behörden einzuſchreiten gewagt häkten. Die Ueberſchwemmung Frankreichs mit Amerikanern habe alle Preiſe unglaublich in die Höhe getrieben. Die Franzoſen be⸗ grüßten zwar öffentlich die Hoffnung auf die amerikaniſche Hilfe, innerlich ſehnten ſie aber das Ende des Krieges herbei, um von der amerikaniſchen Plage erlöſt zu werden. Engliſche Slimmung. Ein Berichterſtatter ſchreibt uns von der Weſtfront:„Aus auf⸗ gefundenen Brieſen und Gefangenenausſagen geht hervor, wie ſehr die Engländer den Frieden wünſchen. Nur wenige erwarten noch Hilfe von Amerika. In Indien, heißt es, hätten alle Engländer den Krieg überſatt. Dort und in Meſopotamien verſchlinge das Klima große Truppeumaſſen. Das Leben ſei ſehr verteuert; hinzu komme die Arbeitsnot, da viele Fabriken infolge von Rohſtoffmangel aus Amerika geſchloſſen ſind. Auch Auſtralien würde keine Leute mehr ſenden, wenigſtens nicht Freioillige. Die letzten deutſchen Flieger⸗ angriffe haben mächtigen Schaden angerichtet. Stark beſchädigt wurden: Paddington, das„Gread Weſtern Hotel“, St. John Road, Whiteſtone, Kilburn, Hampſtead, Totteragelane, St. Johns Nood, Lindhurſt Gardens und Chelſa. St. Pancras Station iſt heute ein Wrack, keine Scheibe iſt mehr in den Glasdächern ganz. Die Ge⸗ fangenen behaupten, daß Nachſchub von Munition und von Ver⸗ pflegung bei den letzten Kämpfen völlig verſagt hätten, z. B. war 3. R. Ir. Fus⸗Batl. 5 Tage ohne Verpflegung. Munition ſei ſeit den erſten beiden Kampftagen nicht mehr nach vorn gekommen. Die Schuld an der Niederlage wird vor allem der Führung zugeſchrieben, die gleich nach Beginn der Offenſive ohne jede Fühlung mit den kämpfenden Truppen geweſen ſei. Befehle ſeien nicht mehr nach vorn gekommen, ſodaß Bataillons⸗ und Kompagnieführer, die ohne⸗ dies ſchon nicht mehr Herren der Lage waren, planlos mit ihren Leuten umherirrten. Die 86. Infanterie⸗Diviſion ſei dem völligen Verſagen der nördlich von ihr ſtehenden 61. Diviſion zum Opfer gefallen. Die 61. Diviſion wäre bekannt wegen ihrer Unfähigkeit. Die Stimmung der Truppe ſei die denkbar ſchlechteſte. Gegen den Führer der 36. Infanterie⸗Diviſion, General Nujent, ſind alle Leute aufgebracht. Er ſoll geäußert haben, er würde den Reſt der Diviſion in einem Fiſcherboot nach Irland fahren laſſen. Das Gefühl der Leute ſpricht ſich folgendermaßen aus:„We poor beggars are being sacriſied, vhile the big pols reep the beneſite.“(„ Wir armen Teufel werden zum Vorteil der hohen Herren aufgeopfert.“) Ueber die Regierung wird in ſtärkſten Kraftausdrücken geſchimpft. Als Kriegsverlängerer gilt allein Lloyd George. Sollte die deutſche Offenſive Erfolg haben, ſo hält man ſeinen Sturz für ſicher. In Irland ſei das Maß zum Ueberlauſen voll. Selbſt Ulſterleute ſehen jetzt ein, daß ſie in jeder Weiſe von den Engländern ge⸗ knechtet werden.“ Em. Köln, 5. Aug.(Priv.⸗Tel.) Ein Reiſender, der in den erſten Apriltagen in England war, erzählt über ſeine Erlebniſſe in der„Köln. Volksztg.“: Die mittleren und unte⸗ ren Bevölkerungsſchichten leiden ſehr unter der Lebens⸗ mittelnot. Für die Reichen wird immer noch etwas zu⸗ rlickgelegt, ſie müſſen aber auch entſprechend hohe Preiſe zah⸗ len. Das Stehen nach Lebensmitteln iſt in London ſchreck⸗ licher als in Berlin und Hamburg, wo die Leute einige Stun⸗ den warten und doch wenigſtens etwas bekommen. Die Stim⸗ mung der Bevölkerung iſt verſchieden. Die Beſitzenden kön⸗ nen die Leiden und Mühſalen noch ertragen. Ein großer Teil der Bevölkerung aber wird auffäſſig, England ſoll ſiegen, wenn es kann, oder es ſoll Frieden ſchließen, die ärme⸗ ren Klaſſen haben nichts vom Krieg und die Reichen hätten nun gerade genug verdient. Für die Reichen ſich tot zu hungern hätten die Armen nicht nötig uſw., und gerade dieſe aufſäſſigen Stimmen ſollen in den letten Tagen ſtark zuge⸗ nommen haben. In den öſtlichen Stadtteilen, die übrigens den Bewohnern vom Weſtend unbekannter ſind als Hinter⸗ indien und Innenafrika, wagen ſich dieſe nicht mehr, wenn einige Tage die—— ausgeblieben ſind, es ſoll dann dort gefährlich für deren Leben ſein.— Das klingt alles anders als die Reden der Balfour, Lloyd Georges, Hughes uſw. Der Krieg in einem Jahre entſchiedent e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) „Petit Journal“ meldet: Lloyd George teilte am Freitag beim Empfang der Liverpooler Hafenarbeiter mit, der Krieg werde innerhalb Jahresfriſt entſchieden ſein. Der kommende Winterfeldzug werde entſcheidend für die leidenden Völker ſein.— Herr George hat der Welt ſchon viel ver⸗ ſprochen! die Murmanküſte. Die Expedition der Entente an der Murmanküſte ſteht jetzt im Mittelpunkt des Intereſſes. Schon zu Friedenszeiten haben die Engländer mit ihrem glänzenden Inſtinkt für alles, wo es was zu holen gibt, verſucht, hier am Nordrande Ruß⸗ lands Vorteile für ſich herauszuſchlagen. In der Tat hat die Murmanküſte, die Küſte der Halbinſel Kola, den außerordent⸗ lichen Vorzug der ſie unſeren Feinden begehrenswert machen muß: die Möglichkeit eisfreier Häfen im hohen Norden! Seit über einem Jahrtauſend iſt die Murmanküſte den ſee⸗ fahrenden Völkern des Weſtens bekannt. Norwegiſche Wikin⸗ ger waren die erſten, die bereits im neunten Jahrhundert dahin gelangten; aber erſt um die Mitte des ſechzehnten Jahrhun⸗ derts hat man das Murmangebiet als wichtige Baſis für die Vermittlung des Handels mit Rußland erkannt. Die Ueber⸗ zeugung, daß Rußland hier einen eisfreien Hafen und damit einen eigenen Zugang zum Atlantiſchen Ozean habe, führte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts zur Anlage des Hafens Alexandrowſk. Dieſer Hafen konnte bei der Abgeſchiedenheit der Gegend von allem regelmäßigen Landverkehr freilich erſt dann nutzbringend werden, wenn er Anſchluß an das ruſſiſche Eiſenbahnnetz fand. Doch erſt der Krieg, der zur Sperrung der ruſſiſchen Häfen im Schwarzen Meer und in der Oſtſee führte, erbrachte die zwingende Notwendig⸗ keit, an den Bau der etwa 1100 Kilometer langen Eiſenbahn heranzugehen. Sie wurde mit unglaublicher Schnelligkeit(von März 1915 bis Ende 1916) fertiggeſtellt unter Zuhilfenahme tauſender deutſcher und öſterreichiſch⸗ungariſcher Kriegsgefan⸗ gener, von denen ein großer Teil den unſäglichen, durch un ⸗ menſchliche Behandlung, ſchlechte klimatiſche Berhältniſſe und mangelnde ärztliche Hilfe verurſachten Leiden erlag. End⸗ ſtation der Bahn im Norden war nicht Alexandrowfk, ſondern der weiter ſüdlich gelegene Hafen Romanow, der 1917 wieder in Murman umgetauft wurde. Von Murman aus geht die Kandelaſchta und 8 an der Weſtküſte des Weißen Meeres, der ſogenannten küſte, entlang bis Soroka; von dort in gerader ſüdlicher Rich⸗ tung nach Petroſavodſk am Weſtufer des Onegaſees, wo 63 in die Olonetzka⸗Eiſenbahn übergeht, die ſüdlich vom Ladoga⸗ ſee bei Spanka die Bahnſtrecke St. Petersburg-Wologda er⸗ reicht. Die ſpärliche Bevölkerung der Murmanküſte bezw. der Halbinſel Kola beſteht in der Hauptſache aus Lappen, die von Renntierzucht, Jagd und Fiſchfang leben; doch haben ſich auch Finnen und Ruſſen dort angeſiedelt. Die ſüdlich ſich an⸗ ſchließende, überaus wald⸗ und ſeenreiche Gegend zwiſchen dem Weißen Meer und Finnland wird zum größten Teil jedoch von Ruſſen bewohnt. 3 Die wirtſchaftliche Zukunft hängt von den künftigen politiſchen Schickſal dieſer Gegenden, wie de⸗ geſamten ehemaligen ruſſiſchen Reiches ab; darum läßt ſich über ſie wenig Sicheres ſagen. Die Fiſchfangmöglichkeiten* Eismeer ſind ſehr groß; beſonders die Murmanküſte ſelbſt iſt außerordentlich reich an Fiſchen. In der Hauptſache ſind 5 Dorſch, Hering, Lachs und Flunder und außerdem eine beljauart, die hier in großen Mengen gefangen werden, und wenn vor dem Kriege die Beteiligung am Fiſchfang im Ver⸗ gleich zu den Fangmöglichkeiten allzu gering war, ſo erwartet man von der neuen Bahn, die Lebensmittel und moderne Fanggeräte heranbringen und vor allem das ganze Jahr hin⸗ durch die Verbindung mit den innerruſſiſchen Märkten aufrecht erhalten kann, eine ſtarke Entwicklung des Fi ſchfangs. Da⸗ gleiche gilt von der Forſtwirtſchaft, die bisher zum größ⸗ ten Teile planlos betrieben wurde. Die Eiſenbahn kann nicht bloß zu einer rationellen Ausnutzung der Wälder, ſondern auch zur Anlage zahlreicher neuer Sägewerke und zu einer bedeutenden Entwicklung der Holzveredlungsinduſtrie führen⸗ Ferner haben bereits oberflächliche Unterſuchungen der Gebiete um die Murmanbahn gezeigt, daß ſie reich an Mineralien aller Art, z. B. an Eiſen, Blei, Schwefelkies, Glimmer uſen. ſind. Schließlich verweiſen viele Waſſerfälle auf die Möglich⸗ beit der Ausnutzung der hier noch ſchlummernden Waſſerkräfte. Alles in allem ſind alſo die wirtſchaftlichen Entwicklungsmög⸗ lichkeiten in dieſem nordweſtlichſten Teile Rußlands ſörgfälti⸗ ger Beachtung wert. Deulſches Reich. faiſerliche Auszeichnung. Der Kaiſer hat dem Dr. ing. h.„ Oberſtleumnant Koeth, dem Leiter der Kriegsrohſtoffabteilüng des Kriegsmiaiſteriums ſein Bildnis mit———— Unterſchrift und Widmung überreichen laſſen Die Widmung lautet: Für vorzügliche Leiſtungen in ſeiner Abteilung. Bayerns Milliarden-Budgei. München, 5. Aug. Nach einer Meldung des„Berl. Tagebl. ſchließt der Geſamtſtaatshaushalt Bayerns für 1917 mit 1,030 Mil⸗ lionen Mark ab. Bayern iſt damit in die Reihe der Staaten mit Milliardenbudgets eingetreten. Die Salzburger Verhandlungen. Wie in unterrichteten Kreiſen verlautet, ſo wird den„Münch⸗ N..“ aus Salzburg gemeldet, haben die wirtſchaftlichen Verhandlungen zwiſchen den Vertretern Deutſchlands und Oeſterreichs⸗Ungarns in Salzburg bisher einen günſtiigen Ver⸗ lauf genommen. Man iſt, ohne ſich in grundſätzliche Erörterua⸗ gen einzulaſſen, unmittelbar in medias res eingetreten und hat die meritoriſchen Verhandlungen auf Grund des Syſtems der gegen⸗ ſeitigen Vorzugszölle begonnen, und dwar handelt es ſich zunächſt darum, an Hand des bisher beſtandenen Zolltarifes zu prüſen, welche Waren im Handelsverkehr zwiſchen dem Deut⸗ ſchen Reiche und Oeſterreich⸗Ungarn von nun an überhaupt Joll⸗ frei werden ſollen. Wie verlautet, iſt eine größere Anzahl von Zollſätzen, die bisher beſtanden haben, auf Grund der Be⸗ ratungen geſtrichen worden. Gleichzeitig handelt es ſich darum, die Zölle derjenigen Waren, welche auf der einen oder andern Seite geſchützt werden ſollen, möglichſt gering Letzte meloungen. Aus det Ukraine. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Aug.(Pr.⸗Tel. g. K) Das Ukrainiſche Preſſebüro meldet aus Kiew: Der ukrainiſche Kriegsminiſter hat die nötigen Maßnahmen getroffen für die ſofortige Eröffnung von acht ukrainiſchen Militärſchulen, wovon vier für die Infanterie, zwei für die Artillerie und je eine für die Kavallerie und Pioniertruppen beſtimmt ſind. Der Prozeß Malon. Paris, 4. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Havasmeldung. Vor dem Obergericht ſetzte der Verteidiger Bourdillon ſein Plaidoyer fort und ſagte, die einzige Beſchuldigung, die der Generalſtaatsanwalt aufrecht erhalte, ſei die behauptete Gleichgültigkeit Malvys bei der Verhinderung der pagifiſtiſchen Propaganda. Malvh habe ihm erklärt, er wäre ein Gegner der gerichtlichen Behelligungen der Arbeiterorganiſationen. Sie werden, fuhr der Verteidiger fort, da⸗ rüber zu urteilen haben, ob ſeine Politik klug oder unklug war, aber merket, man kann ſie nicht gegen den Generalſtaatsanwalt als verbrecheriſch bezeichnen. Es iſt nicht gu leugnen, daß Malvy gegen⸗ über den Organiſationen der Anarchiſten völlig pflichtgemäß ver⸗ fuhr. Zahlreiche Rundſchreiben beweiſen, 55 er fortgeſetzt An⸗ weiſungen gab, um nach Druckſchriften zu fahnden und die Ver⸗ faſſer zu beſtrafen. War dieſe Löſ nicht beſſer, als die An⸗ wendung von Gewalt? 0 das Bewußtſein, dem Vaterland gedient zu haben. Damit ſchließen die Verhandlungen. Ein ſchweres Straßenbahnungkick. Gleiwitz, 5. Aug.(Priv.⸗Tel.) Geſtern Nachmittag 5 Uhr er⸗ eignete ſich auf der Straße Hindenburg⸗Beuthen, wie der„Ober⸗ ſchleſiſche Wanderer“ meldet, ein ſchweres Straßenbahn⸗ unglück. In Rudahammer, zwiſchen dem Knapypſchafts⸗ lagarett und bem Gaſthaus„Karoline“ entgleiſte eine Straßen⸗ bahn. Der Motorwagen ſtieß gegen einen Maſt, der Anhänger gegen einen Baum. Der Anhänger Purücuft totalzer⸗ trümmert. Der Unfall war darauf zurückzuführen, daß dort eine ſehr ſtarke Kurve iſt und die Strecke ſtarkes Gefäll hat. Nebenbei verſagte die Luftdruckbremſe. ie der„Oberſchleſiſche Wanderer“ über das Unglück weiter meldet, wurden nach weiteren Meldungen 4 Perſonen getötet, 2 ſchwer und 50 leicht verletzt. Eiſenbahnunfall. m. Köln, 5. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Volksgtg.“ meldet aus Amſterdam: Bei Nijmwegen ſind geſtern zwei Güterzüge ——— Es wurden drei Perſonen getötet und fünf verwundet. ———— letzte Handeis-Hachrichiten. Hannhelmer EHektenborse. dete Haltung. Zu höheren Kursen wurcen aus dem Markte ge⸗ nemmen: Westeregeln und Beuz. Hcher geiragt blieben: Verein chem Fabriken, Heddernheimer, Südd. Draht, Zellstofffabrik Wald⸗ hof, Zuckerfabrik Frankenthal und Zuckeriabrik Waghäusel. Zu etwas niedrigerem Kurse wurden Unionwerke gehandeit.— Besser anzuſchlagen. Auch Malvy erhob ſich und verſicherte, er habe FFPFC—PPP PVŃ——¶ ·¶ů¶ · ̃Ä B ·¶ ¶ĩ ¶¶¶¶ ¶——¶——————— * 2„* 0 PPPPPPPPPPPPPCCCC PPP—PPPPC CCPPPPPPPPPPPPPP PPPPPPP—»»»»ꝰBꝰꝰꝰ ꝰ—— P»ꝰ”‚ ꝰ*L̃... SS 4 „„F ————————XV—————————————— — den& Auguſt 1918. Mannheiemer Ger eral· Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Seite. Nr. 300. 3. Nus Stadt und Land. mit dem E ausgezeichnet Joſef Hartmann, Bikitnalienhandluag, Q 3, 5. Sonſtige Auszeichnungen. ich Beukert, Inhaber des Eiſernen Kreuzes * und der Badiſchen Verdienſtmedaille, wohnhaft und 1. —— z. Zt. auf Urlaub, wurde nun auch mit dem —.— Baperif nſtkreuz mit Krone und Schwertern 1. Klaſſe Dem hieſigen Königl. Spaniſchen Konſul, Herrn Moritz Nauen, er des Eiſernen—— wurde die Badiſche filherne Verdienſt⸗ Berſonal⸗Berduderungen. Sceneuucen, Deſörderungen und Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorys. ewarden befördert: Zum Leutnant der Reſerve (Raftatt), Vizefeldw., z. Lin. d. R d. Juf., Hofferr(Heidel⸗ „Bigefeldw., zum Etn. d. R. d. Fußart., Kraft Karlsruhe), 6„ zum Lin. d. R. d. Feldaril., Willbrandt Raſtati), elbw., zum Ltn. d. R. d. Inf., Kühnel(Karlsruhe), Bizefeldw., Otn. d. R. d. Fußartl., Schnauber(Mannheim), Disefeldw., Otn. d. R. d. Inf., Braun(Hermann)(Ludwigshafen), Vize⸗ 10 1 7245 .R aum Lin. d. R. d. Marine⸗Jnf., Riek(Marnheim), Vize⸗ Stu. d. R. d. Inf., Kern(Heidelberg), Vizefeldw., zum N. 5. Hartl. Heil(Heidelberg), Bizeſeldw., zum Liei. d. R. „ Reinmuth(Offenburg), Vizewachtmſtr, zum Etn. d. R d. „ Zimmermann(Freiburg), Vizefeldw. ini Inf.⸗Reg. da, in. d. R dſs. Wannemacher(Stockach), Vizeſeldw., Itn. d. R. d. Inf., Mentzel(Raſtatt), Vizewachtmſtr., zum Ltn. d. Feldartl., Iſſel(Mülheim a. Ruhr), Vizefeldw. im Fußartl.⸗ e8. 14, zum Lin. d. R. dſs. Regts., Straßburger(Offenburg), Wefeldww., zum Itn. d. R. d. Inf., Schlic(Karlsruhe), Bizewacht⸗ weiſter, zum Et. d. R. d. Feldartl., Pommerenke(Mülhauſen i), Miewachtmftr. im Feldarkl⸗Reg. 51, zum Ltn. d. R. Ißs, Regts. H(Mülhauſen i..), Vizefeldw., zum Ltn. d. R. d. Inf., Born⸗ in(Nosbach), Vizewachtmſtr., zum Lin. d. Reſ. d. Feldartl., (2 Mülhauſen i..), Vigefeldw., zum Lin. d. R. d. Inf., ü(Srrach, Vigewachtmitr. im Feldartl.⸗Reg. at, zum⸗ d. R. dſs. Regts., Bauer(2 Köln), Vizefeldw. im Fußart.⸗ 14, zum Ltn. d. R. dfs. Regts., Holg(Bruchſal), Vizefeldw., Litn. d. R. d. Inf., Eckert(Heidelberg), Vigewachtmſtr., zum „d. R. d. Feldartl., Sandritter(Heidelberg), Vizefeldw. im Jaf.⸗ Reg. 114. zum Ltn. d. R. dſs. Regts. Raemer(Karlsruhe), Vize⸗ Ltn. d. R. d. Pion., Freiberger(Mannheim), 5 S * * 2 1 22 2— felbh⸗ zum Stn. d. Trains, GWalhen 8 60 5 Ltn. d. R. d. Pion., Kuhn(1 Mülhauſen i..), Vige Pechtmfr, zum Lin. d. R. d. Feldarkl., Lebert(Mosbach), Vige⸗ keldew., zum Ltn. d. 2. Jäger.— Zum Leutnant der Landwehr, Matt Mannheim) Vigefeldw., zum Sin. d. Land⸗ Pehr⸗Inf. 2. Aufgeb., Naviliat(2 Mülbemſen. E0, Jeldw.tn in In Meſ 140, zum Stn. d. Landw.⸗Inf. 1. Aufg., Baumann(Hei⸗ „delberg), Feldw.⸗Eim., gum Sin. d. Lantw.⸗Inf. 2. Auftz., Harl⸗ ſinger(Offenburg), Bigewachtmſtr. im Feldarkl.⸗Reg. 30, zum Ltn. d. Landw.⸗Feldaril. 1. Aufg.— Zum Hauptmannt Sachs ( Frankfurt a..), Oberkin. d. Reſ. d. Feldartl⸗Regts. 14.—— Zum Rittmeiſter: Majer(Lörrach), Zberltn d. Landw. a.., zuletzt der Kavallerie 2. Aufg., Knecht(Mannheim), Oberltn. d. fe a.., zuletzt Etn. d. Reſ. d. Drag.⸗Regts. 21(Mannheim).— Den Charafter als Major hat erhalten: v. Lewinsky, Hauptm. d. Neſ. d L⸗Gren.⸗Regts. 100.— Angeſtellt: Kubl⸗ mann, Oberltn. a. D.(Dresden), früher Iin. im Inf.⸗Reg. 181, als Oberltn. mit einem Patent vom 25. Febrnar 1918 im Juf.⸗Reg. R. 114 wieder angeſtellt.— Der Abſchied bewilligt.: Schultz, Major, un Frieden b. Stabe der Train⸗Abtlg. Nr. 16, jetzt Komm“ d. Erf.⸗Abtlg, der Train⸗Abtlg. Nr. 14, mit der geſetzlichen und der Erlaubnis zum Tragen der Uniform der Train⸗ btig. Nr. 14, Duttenhöfer(Nannheim), Hberlin. d. Reſ. d. Fuf.⸗Regts. 98, mit der geſetzlichen Penſion und der Erlaubnis zum Kagen der Uniform der Reſerbe⸗Offitiere des gen. Regts. h. 24 * Die Einziehung der Nickelmünzen hat, nachdem im Jum 10⸗ M55 eamege— Rickel im Betrahe von nahezu drei Mil⸗ lonen an den öffentlichen Kaſſen eiabehalten worden ſind, im dorigen Monat weitere Fortſchritte Die Nickelmünzen, dis ſich mit einem Beirage von rund 108 Miilionen Mark iem Ichr beſanden, ſonen ſämtlich eingezogen, die Einziehung und Ab⸗ leſerung nach Möglichkeit beſchleimigt werden.— * Ein Derwundelenabzeichen für die Marine. kaiſer⸗ üchen Erlaß vom 24. Juni iſt auch den Angehörigen der Marine u Verwundetenabzeichen verliehen worden. Das Abzeichen beſteht aus Eiſen und 2 auf ſeinem von einer Ankerkette eingefaßten dpalen Schilde einen Anker znit zwei darüber gekreuzten er⸗ tern. Es iſt: ſchwarz bei ein⸗ und zweimaliger, mattweiß bei drei⸗ und viermaliger, mattgelb bei fünf⸗ und mehrmaliger Verwundung. Ein Erlaß vom 8. Juli dehnt die Verleihung des Verwundeten⸗ lbzeichens für Heeresangehörige auf die Angehörigen der Schutz⸗ ruppen aus. von Peter Nanſen, Tod ſoeben aus Kopenhagen berichtet wird, hat Hermann Wng einmal in einer kleinen Skizze, die vor einigen Jahren ver⸗ ntlicht wurde, ſehr hübſch erzählt. Er nannte den Dichter, der 0 bedeutende literariſche Erfolge erzielt und als Leiter des Gylden⸗ dalſchen Verlages eine für die däniſche Literatur ſo wichtige Rolle heſpielt hat, einen„glücklichen Faulpelg“, und er ſchilderte nun, wie ir trotzdem zu ſeinen großen Leiſtungen gekommen iſt.„Nie habe 100 laubt,“ ſo ſchrieb er,„daß aus dem faulſten Menſchen der ide ber fleißioſe Menſch des Erbballs werhen könnte. Ind dosh ann dies geſchehen; mit Peter Nanſen iſt es geſchehen. Er war in einer Jugend der elendſte Faulgelz ſeiner Stadt und ſeines Lan⸗ Wehe war er: er war der Faulheit kebendiges Wunder. Wir Peinten. in demſelben Hauſe. Weun ich nach dem Frühſtück in mein Redaktionsbüro gehen wollte, klingelke ich bei ihm an, um um 12 Uhr mittags ihm„Guten Morgen“ zu ſagen. Der Burſche ſaß 0 Teppiche gehüllt in einem Seſſel, unbeweglich, vor dem Kamin⸗ ſeuer. Er ſprach nicht, er nickte nur— zum Sprechen war er faul. Ich ging ab. Wenn ich um ½7 Uhr wieder nach Hauſe klingelte ich wieder bei Herrn Peter Nanſen au. Er ſaß im eiben ſel, in Teppiche gehüllt, unbeweglich, vor ſeinem Kamin⸗ hatte ſich von der Stelle überhaupt nicht gerührt. Ich K.:„Was haft Du gemacht?“ Er antwortete:„Garnichts. Ich 7 kragte:„Biſt Du krank?“ Er antwortete:„Aber nein.“ Nach dieſer Aaſtrengung ſeines Tages dinierte er mit dem Hunger eines Zwan⸗ ig4 Nach dem Diner aber ſaß er wieder da, im ſelben eſſel, lich, vor ſeinem Kaminfeuer. Das war die Arbeit Nien kineg Tages. Bis ich einez es nach Hauſe kam und ſah, daß er**+ latz geändert. Er ſaß nicht vor dem Kamin, ſondern Neinem Gchre ibtiſch.„Um Gotteswillen,“ fragte ich,„was machſt u denn da?“„Ich ſchreibe ein Luſtſpiel,“ war ſeine Antwort. 168 iſt in einer Stunde fertig.“ In einer Stunde war es fertig. und er las es mir vor. Es war ſehr talentvoll. Nach der An⸗ aber ruhte er wieder ein Jahr vor ſeinem Kaminfeuer ohne Teppiche). Bis er eines Abends zu mir kam und auf Schwelle fiehend ſagte:„Ich habe einen Novellenband ge⸗ *„Ach, und das weiß ich nicht?“ meinte ich.„Nein, das Ning wurde erſt eben fertig. Ich habe drei Nächte geſchrieben.“ ieſe Novellen machten ihn in Däuemark berühmt als den an⸗ ſſutigſten Stiliſten unſerer Sprache. Und ſeitdem war Peter Nanſen ſeeiig.“ Die Werke, die er ſo ſchrieb, haben ſeinen Namen auch uns in Deutſchland weithin belannt gemacht; ſeine Romaue, De chch fein Drama hatten einen Er⸗ 9 feldiv., Vige⸗ —— Sin. d. R. d. Feidartl., Meffert(Karlsruhe), Bige⸗ vieler. Heimat und lieſt da und dort einen grauen Stein auf, an dem * Der Beginn des Gefangenenaustauſches hat eine Flut von Anfragen an die Konſtanzer Austauſchſtation und andere amtliche Stellen veranlaßt, wann der oder jener Gefangene zurückkehrt. Es ſei darauf auſmerkſam gemacht, daß ſolche Fragen nich! leant⸗ wortet werden können, da die betr. Stellen ſelbſt nicht wiſſen, wer kommt und wann der oder jener Gefangene zurückkehrt. Im all⸗ gemeinen werden die Gefangenen genau nach der Dauer ihrer Ge⸗ fangenſchaft ausgetauſcht. Es kommen aber auch Ausnahmen vor. * Die Verſorgung mit Jrühkartoffeln. Daß der Schleich⸗ handel bereits mit Frühkartoffeln arbeitet, geht daraus hervor, daß in der Nähe von Ettlingen auf einem großen Bierkuhrwerk 30, Zentaer Frühkartoffeln beſchlagnahmt wurden, die nach Karls⸗ ruhe kommen ſollten. Im Kommunalverbandsbezirk Konſtanz⸗ Land hat ſich die Verſorgung der Gemeingden mit Frühkartoffeln inſofern ſchwierig geſtaltet, als die Landwirte zu dem Erzeuger⸗ höchſipreis von neun Mark keine Kortoffeln cbgaben, di⸗ſe vielmehr im Schleichhandel zu 40 Pfg. und noch mehr das Pfund derkauft wurden. dem Kommunalverband bleibt daher noch einer Meldung aus Radolfzen nichts anderes übrig, als den Enzengerhöchſt⸗ preis auf 18 Pfg. und den Kleinverkaufspreis auf 22 Pfg. zu eghöhen. Seitdem werden reichlich Kartoffeln abgeliefert. 0 Der Landesausſchuß des Badiſchen Landesſeuerwehrverban⸗ des hat in einer in Pfor zheim abgehaltenen Stitzung beſchloſ⸗ ſen, daß Kriegsbeſchädigte von den Feuerwehren als in⸗ aktive Mitglieder aufgenommen werden können. Sie dür⸗ jen zu Uebungen nur zugelaſſen werden, wean der Korpsarzt ſie für geeignet erachtet und ein diesbezügliches Zeugnis ausſtellt. Eine reiche Buchelernte ſcheink, ſo wird uns aus Heidelberg geſchrieben, dieſes Jahr in Ausſicht zu ſtehen. Die weitäſtigen Buchen hängen dick voll mit den ölhaltigen Früchten, und da die Blütezeit bei gutem Wetter ſtattgefunden hac, ſo iſt anzunehmen, daß die Befruchtung auch tatſächlich ſich vollzogen hat und taube Buücheln nicht ſo häufig auftreten. Im Intereſſe unſerer Oelverſor⸗ ung wäre eine reiche Buchelernte ſehr zu begrüßen; aber die Zentralſtellen ſollten nicht wie vor zwei Jahren die ſcharfen Beſtim⸗ mungen erlaſſen, wodurch die Leute einfach vom Sammeln abge⸗ halten wurden. Hunderte von Zentnern dieſer Oelfrucht gingen damals draußen zugrunde, weil die Sammler zuvlel abliefern mußten und für die abgelieferte Menge einen für die Mühe des Sammlers in keinem Verhältnis ſtehenden geringen Preis ausbezahlt erhielten. Man laſſe doch dieſe Waldfrüchte frei von der Beſchlagnahme, und manche Familie könnte ſich für ihren Haushalt das erförderliche Oel beſchaffen. Durch die zu ſcharfen Maßnahmen werden die Leute abgehälten, die weiten Wege, zum Teil mit der Baha, nach den reichen Buchenbeſtänden zu unternehmen und ſich der großen Mühe des Sammelns zu unterziehen. Bleiben die Früchte frei von der Beſchlagnahme, ſo wird anderes für die allgemeine Bewirtſchaftung frei. Im Intereſſe der Oel⸗ verſorgung der kleinen Haushaltungen ſollten die Behörden und Bolkspertreter in Berlin rechtzeitig vorſtellig werden, damit nicht liche Beſtimmungen getroffen werden wie bei der Leſefrucht. r hinausgeht, Aehren zu leſen, dem iſt das bißchen Mehl, das er von dieſer mühſam geſammelten Leſefrucht erhält, wohl zu gönnen. Die armen Leute ſammeln die Aehren nicht deshalb, um durch deren Berkauf Geld zu erzielen, in der hiefür aufgewandten Zeit würden mit geringerer Mühe an anderen Stellen einen weſentlich höheren glohn herausſchlagen. So aber bleiben die Aehren draußen liegen und verderben, und wenn ſie trotzdem mmelt werden, ſo erhält nich! der Gemeindeverband zur ehlerzeugung, ſondern die er werden verkauſt zu Hühner⸗ und Gänſefütter an Leute, für deren Wohlergehen man nicht zu ſorgen braucht. cDie Bernhard Kahn⸗Volksleſehalle des Vereins für Volks⸗ bildung in der Neckarſtadt(Ecke Mittel, und Lortzingſtraße), deren Benützung jedermann völlig koſtenlos zuſteht, war im Monat Juli von 1283 n und 387 Schülern im Alter von 10 bis 14 Jahren, zuſammen alſo von 1670 Perſonen beſucht. Der über 9000 Bände umfaſſenden Bücherei wurden 2237 Bände entnommen; 29 Perſonen ſind neue Leſer. 2 Parnung! Von einem Fachmann wird uns geſchrieben: Alte Klaviere ſollte man ohne Hinzuziehung eines Fachmannes nicht kaufen. Einesteils halten ſie oft die Stimmung nicht mehr, und andererſeits ſind oft Motten darin, auch roſtige Saiten, die bald erſetzt werden müſſen. Außerdem ſind Reparaturen meiſt ua⸗ möglich oder ſehr teuer. Genehmigte Le.Dem Badiſchen Militärvereinsverband wurde die Erlaubnis Veranſtaltung einer Lotterie unter der Begeichnung 6. Badiſche Krieger⸗Geldlotterie 5. Ziehung—, bei der 3264 Geldgewinne und eine Prämie im Ge⸗ —— von 37 600 Mark ausgeſpielt und 100 000 Laſe, das Stück zu 1 Mark ausgegeben werden, erteilt. Polizeibericht vom 5. Auguſt(Schluß). Unfälle. Die 6 Jahre alte Tochter eines Verlademeiſters ſiel am 2. ds. Mts. iufolge Ausgleitens in der elterlichen Behau⸗ ſuug, Alphornſtr. 30, in einen mit ſiedendem Waſſer gefüllten Topf und zog ſich hierdurch erhebliche Verletzungen zu.— Bei der Vornahme von Reparaturarbeiten fiel am gleichen Tage ein in Laudenbach wohnender, 32 Jahre alter, verheirateter Zimmer⸗ mann in einer Fabrik in Rheinau aus einer Höhe von etwa drei Metern von einem Gerüſt herunter auf den Boden zog ſich Verſtauchungen beider Arme und Verletzungen im Geſicht und an der Bruſt zu. Die beiden Verletzten fanden Aufnahme im Allgem. Krankenhaus. Ein Zuſammenſtoß mit einem Straßenbahnwagen der Lin welches 8 an der Ecke der Mittel⸗ und Gärtnerſtraße das Straßenbahngleiſe kreuzen wollte, erſolgte am 3. ds. Mts. abends, das Buhr⸗ werk beſchädigt, Perſonen und Tiere aber nicht verletzt wurden Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurden: In der Nacht vom 30.—31. Juli nach Einſchlagen einer Schaufenſter⸗ ſcheibe aus dem Hauſe P 6, 20 ein blauſeidenes Damenkoſtüm mit hellblauem Seidenkragen und eine weiße Bluſe, bunt, geſtickt mit Gürtel.— In der Nacht vom 23.—24. Juli aus einem Geſchäfts⸗ lokal in F 6 mittels Einſteigens 200 Pakete Parafinkerzen, 6er und der, von Vollmarſche Stearinwerke in Offenbach a. M. 72 Stück ſchwarze Damenſtrümpfe, verſchiedene Größen, 72 Stück ſchwarze Kinderſtrümpfe, Größe 3 bis 8, 35 Paar ſchwarze Herrenſocken, 80 Paar ſchwarze Füßlinge, 80 Groß ſchwarze Schuhneſtel(Macco), 100 Ztm. lang, eine ſchwarzlederne Muſterkaſche, 2 ſchwarze Reiſe⸗ holzkoffer, 150 Meter Bluſenſeide, marineblau und grün, 200 Stück Seidenband, verſchiedenfarbig, je 12 Meter lang und 5, 9, 12 und 20 Ztm. breit, 50 Dutzend Herrenſtehkragen, leinen, verſchiedene Größen, 20 Dutzend verſchiedenfarbige Kravatten, ferner div, Kurz⸗ waren, wie Kragenknöpfe, Druckknöpfe, Papierhoſentrüger, Zwirn⸗ ſpitzen, Friſier⸗ und Staubkämme und Etuis. Auf die Beibringung der Gegenſtände ſetzt die geſchädigte Firma eine Belohnung von 10 Prozent aus.— In letzter Zeit aus einer verſchloſſenen Man⸗ ſarde des Hauſes Eliſabethſtr. 9: 12 Bettücher, 36 Kiſſenbezüge, 22 Bettbezüge, 11 Tiſchtücher, 10 grobe Bettücher, 21 Damenhoſen mit Stickerei(neu), 6 gebrauchte Damenhoſea, 12 Damenheinden mit Spitzen, 18 ältere Damenhemden, 9 Taſchentücher— wei leinen), 48 Handtücher, teils Damaſt, teils Gerſtenkorn, weiße Unterjäckchen, 3 Piquedamennachthemden, 12 Paar weiße baum, wollene Strümpfe, 6 Paar verſchiedenfarbige Strümpfe, 4 bunte Kaffeedeckchen mit Franſen, 2 farbige Kaffeedeckchen, 2 leinene Umiſchlagtücher, 13 verſchiedenfarbige Handtücher, 4 farbige, kar⸗ rierte Bett⸗ und 8 Kiſſenbezüge, 5 weiße Trägerſchürzen, ferner verſchiedene Deckchen, Tiſchläufer und Servietten. Sämtliche Gegen⸗ ſtände ſind mit A. F. gezeichnet. Um ſachdieniche Mitteilung er⸗ ſucht die Schutzmannſchaft. Verhaftet wurden 27 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 3 wegen Diebſtahls, 2 wegen Unter⸗ ſchlagung, eine wegen Schleichhandels, eine wegen Sacharinſchmug⸗ gels und eine wegen unerlaubten Schlachtens. Mannheimer Strafkammer. Ferienſtrafkammer J. Sitzung vom 1. Auguſt. Vorſ. Landgerichtsdirektor Schmidt. Der Kaufmann Karl Kirchheimer hatte im v. J6. von einer Frau Heinze in Ludwigshafen 101 Stlick Ze ſen Ochſenmaulſalat zu 32 Mk. die Doſe gekauft und zu 33 Mk an Wirt Pfeil in Darmſtadt weiterverkauft. Es war entweder Friedensware oder der Salat war verbotener Weiſe hergeſtellt. Troß des kleinen Gewinns wurde der Vermittler unter Anklage geſtellt, und zwar wegen Kettenhandels, Das Schöffengericht erkannte auf Frei⸗ ſprechung, aber auf die Berufng des Staatsanwaltes ſprach die —*— 5 von 0 aus. Die als Zeugin geladene Frau Heinze war nicht erſchienen, ſie wurde in eine Geldſtrafe von 300 Mk. genommen. Aerk. Reches. anwalt Dr. Seelig. In der Nacht vom 26 zum 27. Juni ds. Is. wurden im Mühlau⸗ 9400 von Schiff„Köln 45“ vier Kiſten Zigarren im Werte von 400 Mk., eine Kiſte Hefe im Werte von 100 Mk. und eine Kiſte Stärke im Werte von 156 Mk. geſtohlen. Drei Matroſen waren als Diebe heute angeklagt, doch wurde nur einer davon, der 18jährige Georg Bechtel aus Nierſtein verurteilt, und zwar zu 2 Monaten Gefängnis, die beiden anderen wurden freigeſprochen. Vert.; Rechts⸗ anwalt Dr. Jordan und Rechtsanwalt Dr. Reis. Zwei Jugendliche, die Schiffsjungen, Otto J. und Heinrich v. B. eutſührten in der. Nacht vom 4. zum 5 v. Mts. aus einem Stalle in der lphornſtraße zwei Haſen in Werte von 20 Mk. und eine Pferde⸗ decke. Der 17ſährige Kutſcher Auguſt S, der die Haſen verkaufte, hat außerdem den Betrag von 40 Mk. den er für eine Fahrt nach eivdelberg eingenommen, ſeinem Arbeitgeber nicht abgeliefert. J. wird 19385 Monaten, v. B zu 6 Wochen, G. zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Vor einigen Wochen verhandelte die Strafkammer gegen zwei Angeklagte wegen eines Zuckerdiebſtahls bei den Maanheimer Honig⸗ werken. Dort waren in der Nacht vom 21. zum 22. März ds, Js. — Sack Zucker im Werte von 1200 Mk. entführt worden. Ein indiger Kriminalbeamter entdeckte aber die begehrte Ware ſchon am darauffolgenden Tage in einem Magazin in der Oberſtadt, in gleichen Hauſe, in dem der Hauptdieb, der Schloſſer Krotz, wohnte. Dieſer awurde dann trotz ſeines Leugnens— er wollte den Zucker von Schiffern gekauft haben— zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Sache des gleichfalls leugnenden mikangeklagten Taglöhners Georg Schittenhelm wurde abgetrennt und zur Erhebung weiterer Beweiſe vertagt. Das gegen Schittenhelm ſprechende Indizien⸗ material wurde heute noch einmal aufgeroelt, neues kam nicht hingu und ſo kennte Schittenhelm mit einem Freiſpruch abziehen. Ju Freiheit kam er allerdings nicht; henn er ſigt wogen anderer Dinge— Eiſenbahndiebſtählen— in Unterſuchungshaft. Vert.; Rechtsanwalt Aug. Müller. Ven 76 Zentnern Gerſte, die der Schmiedmeiſter Chriſtoph Mündel aus Brühl von 200 Ar geerntet hatte, wurden 25 Zentner nicht abgeliefert. Bei liberalſter Zubilligung von Einbuße durch Trocknung— die Frucht war naß eingeb⸗acht worden— blieb immer noch eine Hinterziehung von 17 Zentnern. Mündel wurde gleichwohl vom Schöffengericht Schwetzingen freigeſprochen der Amtsanwalt legte Berufung ein. Mündel beſtritt, von der Gerſte mehr behalten zu haben, als ihm zuſtand, er habe auch nicht ſoviel ſéerntet, als chrieben ſtehe. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Geld⸗ ie 5 und einem unbeladenen Einſpänner⸗Laſtfuhrwerk, in der modernen däniſchen Literatur:„Als Direktor des mächtigen Gyldendal entfaltete er den mächtigſten Fleiß ſeines Lebens; er hilft allen, er ordnet die Geſchäfte für alle Welt, er lieſt die Bücher von allen ſeinen Freunden, er ändert ſie, er gibt Ratſchläge, er be⸗ ſorgt die Korrekturen. Er ſchafft dem einen Geld, dem anderen eine Anſtellung, dem Dritten gibt er Winke für die Börſe. Er iſt der ewige Vermittler und der immer bevorzugte Richter. Es gibt in der Literatur keinen Streit, den er nicht beilegen ſoll, in den Kuliſſen keinen Krach, dem er nicht nachhelfen muß. Peter Nanſen aber findet die Zeit zu allem, während er gutmütig lächelt. Gut⸗ mülig mit einer halb verborgenen Ironie. Denn er hat viel ge⸗ * ſehen Treu auf dem Poſten. Geſchichten aus der Heimat 58 Front von Karl Heſſel⸗ acher. (Verlag Eugen Salzer, Heilbronn.) Karl Heſſelbacher, unſer geſchätzter Mitarbeiter, deſſen„Marien⸗ kind⸗ unſren Leſern noch freudig in friſcher Erinnerung ſteht, gibt ſoeben ein neues Bändchen kurzer Geſchichten heraus. Sein pracht⸗ voll ſtarker Roman„Die Kirchnerin“ lehrte vor wenigen Jahren die literariſche Welt, der Heſſelbacher als feingeſtaltender Literar⸗ hiſtoriker bekannt war— ſeine„Silhouetten badiſcher Dichter“ fanden weite Verbreitung— den Karlsruher Stadtpfarrer auch als Oichter ſchätzen. Was damals an dem Roman beſonders feſſelte— gemüts⸗ ſtarke bilderreiche Schilderungskunſt, die ihre beſten Kräfte aus der Heimatſcholle zieht— hebt auch Heſſelbachers neues Buch aus ber Fülle gleicher Erſcheinungen hervor. Er hat ſeinen eigenen kerndeutſchen Stil, der ſich freihält von aller Wirkungsſchielerei ſo Er geht mit liebevollen Blicken durch die Straßen ſeiner andere achtlos vorüberſchreiten, Er ſchlägt ihn auf und ſiehel in grauer Hülle birgt ſich ein leuchtend Weſen, das wir Seele nennen. Die bietet er uns dar, ſchlicht und anſpruchslos, wie er ſie fand. Wieer gleichgeſtimmt iſt, wird gern ein Fünkchen davon bei ſich beherbergen; gereuen wird es ihm nimmer. 0 Hans Gäfgen. Deutſche Oper in Belgien. Für den Monat Juli hat die Bildungszentrale in dankenswerter Weiſe unternommen in Verbindung mit dem deutſchen Symphonie⸗ orcheſter deutſche Opernaufführungen in der Königlichen chau⸗ burg in Brüſſel zu W Es kamen zur Aufführung Flotows „Martha“, Nicolais„Die luſtigen Weiber von Windſor“, die beiden Spielopern„Zar und Zimmermann“ und„Der Wildſchütz“ und Mil⸗ löckers„Bettelſtudent“. Die Aufführungsreihe, die am 31. Juli ihr Ende nahm, hatte trotz der verſchiedenartigſten Schwierigkeiten, die ſie zu überwinden hatte, einen anerkennenswerten Erfolg gehabt, Wenn man auch in Betracht ziehen muß, daß es ſich um ein En⸗ ſemble handelt, das zu dieſem Zweck erſt zuſammengeſtellt werden mußte und dem nur wenige Proben zur Verfügung geſtanden haben, ſo habeen doch ſowohl Darſteller, Regiſſeur und Orcheſter ihre Auf⸗ gaben in glücklichſter Weiſe gelöſt. Erfreulich war es zu beobachten, daß die deutſche Spieloper noch ſo außerordentlich beliebt iſt, und daß man noch ſo unendlich viel Sinn für den harmloſen Humor hat, den dieſe guten alten deutſchen Schöpfungen aufweiſen. Beſonderes Lob verdient der junge Kapellmeiſter Klaus Bettſtraetter, der ſämt⸗ liche Opern einſtudierte und der ſich als ein hochbegabter Muſiker erwies. Das Enſemble gab auch im Theatre Royal in Lüttich und in der Antwerpener Oper Gaſtſpiele, die wie in Brüſſel mit ſtarkem Beifall aufgenommen wurden, der bewies, welch ſtarken Widerhall dieſe Aufführungen unter den Deutſchen des beſetzten Gebietes gefunden haben. vermiſchtes. Nordiſches Inſtitut an der Aniverſität Greifswald. Nachdem an der Univerſität Greifswald bereits im Sommer 1917 eine beſondere Lehrſtelle für die nordiſche Philologie errichtet war, iſt zu Beginn des Sommerſemeſters 1918 von dem Kultus⸗ miniſterium ein nordiſches Inſtitut gegründet, deſſen Zweck es iſt, durch Forſchung und Lehre die Kenntnis von Land, Volk und Kultur der heutigen nordiſchen Stagten einſchließlich Finn⸗ lands zu fördern. Seine öffentliche Tätigkeit hat das Inſtitut bereits aufgenommen durch einen Vortragsabend, auf dem Proſeſ⸗ ſor Lundſtroem aus Gothenburg über die Verbreitung des ſchwediſchen Volks und der ſchwediſchen Sprache berichtete. Zu Be⸗ ginn des Winterſemeſters 1918.19 folgt ein Vortrag des bekannten ſchwediſchen Archeologen D. Mentelius über die Vorfahren der Germanen. Hochſchulnachrichten. Zum Rektor der Univerſität Marburg wurde für das Amts⸗ jahr 1918—19 der Geheime Medizinalrat Prof. Dr. Friedrich König, Direktor der chirurgiſchen Klinie, gewählt. Zu Dekanen ſind ge⸗ wählt: Theologiſche Fakultät. Konſiſtorialrat Prof. D. K. Born⸗ häuſer, Juriſtiſche Fakultät: Geh. Juſtigrat Prof. Dr. André, Me⸗ 4. Seite. Nr. 360. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Montag, den F. Auguſt 10180. ſtrafe von 500 Mark oder 50 Tagen Gefängnis.„Sie müſſen ſich eben in dieſen Zeiten mit den Vorſchriften abfinden“, riet ihm der Vorſitzende. Nus Ludwigshafen. * Ein-Boolkommandant Militär⸗Max-Joſef-Ordensritter. Der König hat dem Kommandanten eines U⸗Bootes, Kapitänleutnant Karl Siegfried Georg, wegen ſeiner hervorragenden Erfolge in der Verſenkung feindlichen Schiffsraums das Ritterkreuz des Mili⸗ tär⸗Max⸗Joſef⸗Ordens verliehen. Kapitänleutnant Georg iſt der erſte U⸗Bootskommandant aus Bayern, der den höchſten bayeriſchen Kriegsorden erhalten hat; vor ihm wurde dieſer Orden nur einmal an die U⸗Bootwaffe, nämlich an Kapitänleutnant Weddigen, ver⸗ liehen. Der neue Ordensritter wurde lt.„Münch. N..“ am 27. Auguſt 1886 in Oberndorf in Unterfranken als Sohn des Kom⸗ merzienrats W. Georg der Malzfabrik Schweinfurt geboren. 1905 trat er als Seekadett in die trine 1909 zum Oberleutnant zur See befördert, war er zunä⸗ zwei Jahre Wachoffizier in der erſten Torpedobootsflottille in Kiel, dann Adjutant und Wachoffizier auf S. M. S.„Schleswig⸗Holſtein“ im zweiten Geſchwader und auf dem kleinen Kreuzer„Kolberg“. Auf dieſem machte er die Kaiſer⸗ reiſe nach Norwegen mit und wurde wegen erfolgreicher Führung einer Rettungsexpedition zur Bergung von zwei abgeſtürzten Ma⸗ troſen vom Kaiſer perſönlich mit dem Kronenorden 4. Klaſſe aus⸗ —— Im gegenwärtigen Krieg nahm er an der erſten moder⸗ nen Kreuzerſchlacht am 28. Januar 1915 teil; der kleine Kreuzer „Kolberg“, auf dem er ſich befand, eröffnete damals die Schlacht. Im Herbſt 1915 meldete er ſich freiwillig zur U⸗Bootwaffe. Als Kommandant eines U⸗Bootes erzielte er hervorragende 65 Sein Name wurde zuerſt bekannt durch Verſenkung von 22 Fiſch⸗ dampfern an einem Tag, dann eines engliſchen Kreuzers neben vielen großen Handelsdampfern. Seit Erklärung des uneinge⸗ ſchränkten U⸗Bootskrieges hat er ohne Unterbrechung große er⸗ folgreiche Fernfahrten unternommen und insgeſamt an 100 Fahrzeuge mit einem Geſamttonnengehalt von nahezu einer Biertelmillion verſenkt. Im April 1918 zeichnete ihn der Kai⸗ ſer mit dem Orden Pour le mérite aus. Viermal iſt der Name des Kapitänleutnants Georg im Admiralsbericht mit großen Er⸗ folgziffern genannt. Zuletzt ging ſein Name durch die Zeitungen in einem Artikel über die Ritterlichkeit unſerer U⸗Bootbeſatzungen. Kapitänleutnant Georg gab der Beſatzung des von ihm niederge⸗ kämpften engliſchen Bewachers„St. Johns“, von dem Kriegsflagge und Geſchütz erbeutet wurden, ſein eigenes Boot zur Rettung der meiſt ſchwer verwundeien Beſatzung ab. Eins der von ihm er⸗ beuieten Geſchütze iſt im Bayeriſchen Armeemuſeum aufgeſtellt. 2 eutnant Georg iſt der erſte und erfolgreichſte bayeriſche tszemmandant. Kommanales. ˖ Freiburg 3. Auguſt. Der Stadtrat hat beſchloſſen, auch im kommenden Winter wießer an bedürftige Kriegerangehörige und an—* Notleidende für die Monate Dezember, Januar und Februar ſechs Zentner Heizmaterial unentgeltlich abzugeben. *St. Ingbert, 31. Juli. In der letzten Stadtratsſitzung machte Bürgermeiſter Schöneberger davon Mitteilung, daß Herr rikant Kaiſer für den imeren Ausbau des zu errichtenden ronkenhauſes den Betrag von 50 900 Mk. als einmaligen Nelcnb und auf die Dauer von vorläufig 10 Jahren einen jährlichen etrag von 5000 Mk. geſtiftet habe. Nus dem Großherzogtum. — W 4. Aug. Die Gemeinnützige Baugenoſ⸗ 4410 einheim, e. G. m. b.., verfügt zur Zeit über 6 Mitglieder mit 28 400 M. Haftſumme. Die Bilanz für das abge⸗ laufene Geſchäftsjahr ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit je 141 858 M. ab. Inſolge der geſteigerten Nachfrage nach Einfamilien⸗ wohnungen wird die Genoſſenſchaft durch baldmöglichſte Er⸗ ſtellung weiterer Wohnhäuſer dem vorhandenen Bedürf⸗ niſſe Rechnung tragen.— Von insgeſamt 3403 Kriegsteilneh⸗ mern des Weinheimer Seniorenkonvents haben bis zu Beginn des 5. Kriegsjahres 517 das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe und das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe erhalten. * Tauberbiſchofsheim, 2. Auguſt. Ueber Jie Eenteaus⸗ ſichten auf den weſtlichen Tauberhöhen wird dem„Tauberpote“ aus Kundheim geſchrieben, daß man mit dem Einfahren von Korn bercits begonnen hat und die Dreſcharbeiten in Angriff genommen winden. Die Früchte auf den Höhen ſtehen prächtig da. Korn, Spelz. Weizen und Hafer einen guten E Die, Kortoffelfelder ſtehen üppig das Knollen ſchließen. (Bilüngen, 1. A.In der Nacht zum Dienstag iſt das Rannte„Waldhäusle“, oberhalb des in der des„Stöcklewaldturmes“ abgebraant. Beſitzer Konrad Meßmer iſt im Militärdienſt und befindet ſich als Wichmann beim Geſaagenenlager in Vöhrenbach. Es ſind zwei Schweine und . eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeee eeeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeneee, ——2 Fakultät: Prof. Dr. Zangemeiſter. Direktor der Frauen⸗ „ Philoſophiſche Fakultät: Prof. Dr. L. Schultze⸗Jena, Direk⸗ tor des geographiſchen Seminars. Dem ordentlichen Profeſſor der Landwirtſchaft und Direktor 0 Rem, onn⸗Po„ Dr. Charakter als Geheimer Regie Ernannt wurde der Direktor der und Pflegeanſtalt bei Konſtanz, Profeſſor Dr. med. Karl Wilmanns, vom 1. Oktober ds. Js. ab zum ordentlichen Profeſſor der Pſychiatrie und Direk⸗ tor Klinik der Univerſität Heidelberg als Nach⸗ folger von Prof. Nißl. S „Wiſſen —— ittel“ an der Techn Daraſ ſad⸗ iſchen Hochſchule zu Dem i genten für Phoſik und Aſſiſtenten am phyſika⸗ n Inſtitut der Univerſität Berlin, Dr. Wilhelm Weſtphal m geborenen Hamburger), wurde der Profeſſortitel verliehen. Die Techniſche Hochſchule zu Karlsruhe hat Geheimrat Prof. Clemen in Bonn„in Anerkennung ſeiner hervorragenden enſte auf den verſchiedenen Gebieten der kunſtgeſchichtlichen 7 und Lehre ſowie wegen ſeiner erfolgreichen Tötigkeit im bezug auf die Unterſuchung und die Pflege der Kunſtdenkmäler in den zurzeit beſetzten feindlichen Gebieten“ die Würde eines Dokior⸗Ingenieurs ehrenhalber verliehen. D Erlaß des preußiſchen Kultusminiſters iſt der Dozent im der Abteilung für Allgemeine Wiſſenſchaften an der Techniſchen ule in Berlin⸗Charlottenburg, Studienrat Dr. Georg en⸗ zum außerordentlichen Honorarprofeſſor in derſelben Ab⸗ teilung ernannt worden.— Dem Privatdozenten in der Abteilung für allgemeine Wiſſenſchaften, Studienrat Dr. Joſeph Petzold, iſt vom Miniſter das Prädikat„Profeſſor“ verliehen worden. Die Dadaiſten, die für ſich den Ruhm in Anſpruch nehmen, die Poeſie der Zu⸗ kunft geſtalten, verſenden eine Metteilun nach der ſie für— rammdichter Baader alle fünf Robelpreiſe verlangen, da ſein Weltbild, das er in einem Brief an Paul Ernſt entwirft, „ſich am meiſten durch hohe ideale Tendenz auszeichnet“. Zugleich teilt der„Club dada“ mit, daß als dritto Veröfſentlichung(nach dem„Manifeſt dada“ und dem„Proſpekt dada“) das„Album dada imt, der erſte dadaiſtiſche Roman, dadaiſtiſche Kunſt, in einer von 50 Exemplaren zum Preiſe von 50 Mk. Die niedrige An bietet Gewähr dafür, daß die Dadaiſten entſprechend ihrer Tendeng ganz unier ſich bleiben. Neues Theater im Koſengarten. „Die Jledermaus“. Sohaun Strauß' unverwüſtliche Overette errang bei ihrer Auf⸗ — am Sonnabend lebhaften Beifall. Die Darſtellung genũgte mmerlichen Anſprüchen. n den Mitwirkenden ſeien Berta Renzel, Fiſi Bort, Wilma Fiſcher, Elſe Großmann, Hugo Kraus, Emil Schroers und die Herren Hauuchmann, De. Rauch, Fried und Reul lobend erwähn. Herr Höfert diri⸗ ——; Herr Rothmann mochte ſich um die Syich⸗ —————— Kraut läßt auch auf reiche 9 höherem Umfange zu bedenken als im letzten Wirtſchaftsjahre. Ins⸗ 4 Schafe in ben Flammen umgekommen. Das Großvieh konnte gerettet werden von den Fahrniſſen nicht viel X Konſtanz, 3. Aug. Wie den beiden hieſigen Blättern aus zuverläſſiger Quelle mitgeteilt wird, ſollen einige hieſige Haus⸗ beſitzer dazu übergegangen ſein, ihre Wohnungen an Mannhei⸗ mer und Freiburger Familien gegen hohe Miete zu vermieten und ihre bisherigen Mieter kurserhand auf die Straße zu ſetzen. Pfalz, Heſſen uns Umgebung. Königsbach, 4. Auguſt. Zur Ergreifung des Mörders an der Bahnmeiſterswitwe Katarina Anſtatt hat die Staatsanwalt⸗ ſchaft Frankenthal nunmehr eine Belohaung von 500 Mark ausgeſetzt. Als mutmaßlicher Täter kommt ein ſchlecht gekleideter durch eine Brille ſehender Mann in Betracht, der ſich am 13. Juli bei der Anſtatt als armer Kriegsinvalide bezeichnete und in ihrem Obſtland Arbeit verr * Heppenheim, 3. Auguſt. In der Nacht vom letzten Dienstag auf Mittwoch wurden in dem Gebäude der Oberrealſchule dahier au⸗ ſämtlichen Klaſſenzimmern 66 Zugporhänge geſtohlen. Der oder die Diebe öffneten mit einem Nachſchlüſſel die Eingangstüre zu dem Gebäude, holten eine im Keller aufbewahrte Leiter herbei und machten ſich an ihr Handwerk. * Darmſtadt, 3. Aug.(Amtlich.) Der Uebergabezug 9876 er⸗ hielt heute um 2 Uhr 40 vormittags auf dem hieſigen Bahnhof von Stellwerk 1 Ausfahrt D 1 aus Gleis 1, kam aber durch Gleis 91, überfuhr das für dieſen 80 ültige auf Halt ſtehende Signal 0, geriet durch die infolge der Freifahrtſtellung D 1 auf Ablenkung liegenden Weichen 12cd in voller Fahrt in das Stumpf⸗ gleis 100 und zertrümmerte den etwa 270 Meter von dem auf Halt ſtehenden Signal C eingebauten Prellbock. Die Lokomotive mit Packwagen und noch vier Güterwagen ſtürzten auf die dahinter tief liegende Gräfenhäuſerſtraße her ab, wobei vier Wa⸗ gen in Brand gerieten. Führer und Heizer wurden getötet, der Zugführer, zwei Schaffner und drei Schaffnerinnen kburden anſcheinend nicht ſchwer verletzt in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus gebracht. Die Schuldfrage ſteht noch nicht ſeſt. Gerichtszeitung.— sh. Wiesbaden, 3. Aug. Im Mai dieſes Jahres tauchte unter den hieſigen Kurfremden eine vielbeachtete junge Dame auf, die ſich Theres Middendorf nannte und ſich in einer freundlichen kleinen Wohnung einmietete. Es war ein hübſcher, blonder Kraus⸗ kopf in chiker Kleidung und von fabelhaft elegantem Auftreten. Eines Nachts fuhr die junge Dame nach Frankfurt a.., nachdem ſie ſich bei den Gepäckträgern erkundigt hatte. ob man einen Scheck ſelbſt zur Einlöſung bei der Bank vorzeigen müſſe, oder ob man da⸗ durch einen anderen beſorgen laſſen könne. Am anderen Vormittage wurde Theres Middendorf in einem Mainzer Hotel verhaftet unter dem Verdachte. am Abend vorher auf dem Wiesbadener Bahnhof einem Herrn die Brieftaſche mit 500 M. Bargeld und einem Scheck über 2500 M. geſtohlen zu haben. Der Scheck, der auf eine Mainzer Bank lautete, war punkt 9 Uhr, einige Minuten bevor er widerrufen wurde, bei der Bank eingelöſt worden. Theres Middendorf aber ent⸗ puppte ſich im Gefängnis als ein Mann. Es war der dreißig⸗ jährige Artiſt Rudolf Middendorf, der vor der Strafkam⸗ mer behauptete, er trage ſeit ſeinem 15. Lebensjahr Damenkleider, weil er ganz„weiblich“ fühle. Er leugnete den Diebſtahl, das Ge⸗ richt hieit ihn aber, obwohl er nicht derjenige war, der den Scheck bei der Bank vorgezeigt hatte, für überführt und erkannte wegen Funddiebſtahls— der Beſtohlene glaubte, die Taſche beim Löſen von Fahrkarten am Schalter liegen gelaſſen zu haben— auf 18 Mo⸗ nate Gefängnis. 2500 M waren noch bei dem Angeklagten gefunden worden. kriegswirlſchaflliche Naßnahmen. Verfütterung von Haſer und Gerſie. Durch Verordnung des Staatsſekretärs des Kriegsernährungs⸗ amts vom 30. Juli 1918(R. G. Bl. Nr. 103) werden die Mengen an Hartfutter(Hafer, Gerſte-und Gemenge aus beiden) feſtgeſetzt, die im kommenden Wiriſchaftsjahre zur Fütterung der Tiere verwendet werden dürfen. Wie im vergangenen Jahre konnten im weſentlichen nur die Arbeitstiere und Zuchttiere der Landwirtſchaft ſowie die in Gewerbe, Handel und Induſtrie in kriegswirtſchaftlich Weiſe en Arbeitspferde und Maultiere bedacht werden. aber die Ernte au Futtergetreide vorausſichtlich beſſer ausfällt als im Borjahre, ſo iſt es möglich geweſen, einzelne Tiergattungen in beſondere ſind die im Vorjahre an die ſchwerarbeitenden Pferde der Landwirtſchaft nur für die Zeit der Ernie und der Herbſtbeſtellung vorgeſehenen Zulagen auch auf die Zeit der Frühjahrsbeſtellung und der Ernte des nächſten Sommers ausgedehnt worden. Auch für Zugochſen und Zugkühe iſt eine Futtermenge nicht mur für die Zeit der Ernte und Herbſtbeſtellung, ſondern auch für die Frühjahrs⸗ beſtellung vorgeſehen. Im einzelnen darf für landwirtſchaftliche Pferde und Maultiere eine Grundration von 3 Pfund für den Tag und daneben für ſchwer⸗ arbeitende Zugpferde mit Genehmigung des Kommunalverbandes für die Zeit vom 16. Auguſt bis zum 15. November 1918, vom 1. März bis zum 31. Mai 1919 und vom 16. Juli bis zum 15. Auguſt 1919 eine Zulage bis zu 4 Pfund für den Tag gegeben werden. Für die zur Feldarbeit verwendeten Zugochſen ſind 17“ Pfund und für die in Ermangelung anderer Spanntiere zur Feldarbeit verwendeten Zug⸗ kühe unter Veſchränkung auf 2 Kühe für den einzelnen Betrieb 1 Pfund für die Zeit vom 16. Auguſt bis zum 15. November 1918 und vom 1. März bis 31. Mai 1919, für zum Sprunge verwendete Zuchtbullen Pſund für den Tag vorgeſehen. An gedeckte Zucht⸗ ſauen darf 1 Zentner für den Wurf verfüttert werden, an zum Sprunge benutzte Eber Pfund für den Tag. Soweit in der Ver⸗ ordnung Tagesmengen feſtgeſetzt ſind, iſt die Feſtſetzung durchſchnitt⸗ ſich für den Tag erfolgt. Hat der Landwirt an einzelnen Tagen weniger als die durchſchnittliche Tagesmenge verfüttert, ſo darf er an anderen Tagen entſprechend mehr geben. Keinesfalls darf er aber insgeſamt mehr verfüttern als die auf die ganze zugelaſſene Verfütterungszeit entfallende Menge. Wenn ein Landwirt alſo bei⸗ ſpieisweiſe an einen Zugochſen für die Zeit vom 16. Auguſt bis zum 15. November 1918 und vom 1. März bis zum 31. Mai 1919, alſo für 184 Tage, durchſchnittlich 17. Pfund für den Tag geben darf, ſo darf er an den Zugochſen insgeſamt 276 Pfund verfüttern. Die in Gewerbe, Handel und Induſtrie in kriegswirtſchaftlich notwendiger Weiſe tätigen Arbeitspferde und Maultiere werden mit der bisherigen Ration von 3 Pfund für den Tag bedacht; die Ration wird erſt vom 15. September d. Is. ab gewährt werden können. Außerdem erhalten ſie die übliche Beifutterration und, wo dieſe in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. D ber 1918 nicht ein⸗ gehalten werden kann, ſtatt deſſen eine Körnerfutterzulage von 2 Pfund für den Tag.— Alle übrigen Pferde, insbeſondere Luxus⸗ pferde, d. h. ſolche, die zur Bequemlichkeit oder zu Vergnügungs⸗ zwecken gehalten werden, ſind ausdrücklich vom Bezug von Körner⸗ futter ausgeſchloſſen worden. Schließlich ermächtigt die Verordnung. die Reichsfuttermittelſtelle, im Benehmen mit der Reichsgetreideſtelle zu geſtatten, daß an Stelle von Hafer oder von Gemenge aus Hafer und Gerſte, Gerſte verfüttert wird. Von dieſer Befugnis wird die Reichsfuttermittelſtelle vor allem dann Gebrauch machen, wenn Landwirte nicht oder nicht genügend Hafer oder Gemenge aus Hafer und Gerſte, wohl aber Gerſte geerntet haben und der Kommmal⸗ verband nicht im Ausgleichswege Hafer oder Gemenge aus Hafer und Gerſte zuweiſen kann. Die Haferdruſchyrämien. Durch Verordnung vom 30. Juli 1918(.G. Bl. Nr. 103) hat der Staatsſekretär des—— die Druſchprämien für Hafer—* Die Prämie beträgt für die Tonne Hafer, wenn die Ablie erfolgt vor dem 1.: 100 4, vor mber: 80 4, vor dem 16. Oktober: 60&, vor dem Degember 40. Die Friſten und die Staffelung der Prämienſätze nehmen auf die befonderen Verhältniſſe der ſpäter einſetzenden Hafer⸗ — die ſowie den Umſtand Rückſicht, da en aferernte der Ausdruſch des Brotgetreides inhergeht und die—— e Seeeeeee nicht ———— ——— Handel und industrie. Die neuen Kohlenrichtpreise. Die„Köln. Volkszeitung“ gibt die neuen Richtpreise. wie 8c vom 1. September 1018 ab gültig sein werden, wie folgt——— I. Fetltkohlen, Fördergrus NMI. 25.20, Förder.(7 Stücie M. 26.70, melierte Kohlen 40% Stücke) M. 27.60, bestmeli (5095 Stücke) M. 28.20, Förderschmiedelohlen M. 27.60, Schmiede- M. 28.20, Stückohlen I M. 29.40, II M. 28 80, III Mar 28.50, gewaschene Nuß 1 M. 30, II M. 30, III M. 29.10. V. M. 29.10 VM. 27.60, gewaschene Fein- M. 24.80, Koicstohlen M. 2700 I. Gas- Und Gasflammkohlen. Fördergrus- M. 24.90, Flaimiiörder- M. 26.40, Giasflammiörder- M. 27.0, Generator, M. 27.0, Gasfönder- MI. 27.30, Stücikoktten I., 29,40. I Nian 28.80, III M. 29.70, gewaschene Nuß 1 M. 30, I1 M. 20, III Man 29.70, IV M. 20.10, V M. 27.00, ungewaschene Nuß- L M. 29.10, Nu über 30 mm M. 24.60, bis 30 mmn M. 23.40, Fein- M. 21.30, gewaschene Feinkohlen M. 24.30 II. EBEkohlen, Fördergrus(1097 Stücke) M. 25.20, Förder, (mit 25% Stücken) VI. 20.10, desgl. 3595) M. 20.70, Pestmelient (0% Stückce) M. 28.20, Stück- M. 29.10, gewaschene Nuß I M. 51.50. II M..30, II1 M. 30.30, IV FI. 20.10, Feinkohlen M. 23.10 IV. Magerkohien, und zwar a) östlicher Bezirk, Förder, Krus(i0à6 Stiicke) Mi. 24.20, Förderkonlen(in. 25½ Stüchen) Püat 26.10, desgl.(576) M. 20.70, Sodann bestmelierte Kohlen 6⁰ Stücioe) M. 27.60, Stück- Ri. 29.40, Knabbel- M. 30.60, gew⸗ Nuß 1 M. 32.40, II M. 32.40, III M. 30.30, IV M. 20.10, ungen Fein- M. 21.30, gewasciiene M. 22.50; ferner b) westlicher Be Fördergrus(10%5 Stücke) M. 24, Förder- cuit 2525— Mark 28.80, desgl.(3577) M. 20.40, melierte Koften(45 Stücke Mark 27.30, Stücc- M. 30, gewaschene Anthrazit.Nuß I M. 31.80. II Mark 30.60. III für Hausbrand M. 25.10, desgl. für Kessefieuerung Mark 20.70, IV M. 27, 19.80, geweschene Feii kohlen(bis 77 00 V. Lors Hochofeniclks, I. Klasse M. 37, I. M. 25.80, LI. Marke 36.40, Gießereikolcs M. 37.00, Brechkoks 1 G0 mm und dar ülber) M. 40, Ila(40/60, 70 mm) M. 41.20, Ilb(20 mun und darübet M. 40, II(20 mm) M. 306.40, IV(unter 20 mm) RM. 29.20, halh, gesiebter und halbgebrochener Koks I/II M. 37, Knabbeikoes Mack 36.40, 61680 Kieinkoks M. 34, gesiebter Perlicoks M. 28, Kols- grus M. 16.90; VI. Briketts, I. Sorte M. 31, II M. 2980, HI M. 2 Diese Preise stellen aber nur die Richtpreise Ke- dikats dar. Die Verkaufspreise sind selbstverständiich entlit höher. Die Auischläge——— über das vernlinftige Maß weit hün, aus. Daher ergeben sich denn Riesengewinne, die den Zechen in der Form von Ausbeuten ebenfalis wiedler zufallen. So verteilt de Kreinische Kohlenhandels- und Reederei alt Müeim(Kob- lenkontor) an mre Mitglieder füt das Geschäftsjahr 1917—18 eive Dividende von 60 Pfennig für jede Tonne der Beteiligung. RheinschiFahrt. e. Vom Mittelrhein, 4. Aug. Der Wasserstand schweanid in letzter Zeit langsam auf und ab, kält sich aber immer in bestinunten, für die Schiflahrt durchaus noch angemessenen e Ob ein sfirherer Rückgang des Wasserstandes in der nächsten Zeit vorauszisetzen ist, Dleibt abzuwarten, es scheint aber nicht der Fall zu Sein. Bis jetzt vermochte man die Fahrten aut der S von Straßburg bis Basel noch ganz gut durchzufũhren. Schiffsraum und Schleppkrait ist vorhanden, Wirdl aber auch regeimäßig if An Onnmnen. Die Sätze sind* Bezahit wird als Flacit für die Tonne Ladung von den Rurhäſen his zum Mittelrhein, unteren Main und Oberrhein.75—.75., wi rend der von der Ruhr bis Mainz und Mannheim sich au.70—2 M. bezitert. Die Kchlenausfur nach Flohand wurd gegen die Lieterung landwirtschaftficher Erzeugrisse, wenn auch in eingesckrünicem Maße, wieder aufgenommen. 5 Neue G. m. b. H. Mit dem Sitze in Straßburg i. E. wurde unter der Eirm- „Gewerbeileiß Straßburg“ mit einem Stammkapital vou 200 600 M. eine C. m. b. H. gegründet, welche die Förderung des Gewerbe“ in Straßburg und—— namentlich durch Berkitsteſlung von Werkstätten für Handwerker und Gewerbetreibende— zweckt. 2 Grosse Transalction zur Sichernng der rumänlschen Braunkohlenerzeugung für Rumanien. August. WIB) Die Direstion der Discouio Rleichroder Berlin, 5. Gesellschalt in Berlin, das Haus S. Frankturter Wertpapierboörse. Prankfurt, 5. August. Zu Beginn der neuen Woche mach sich eine beschdere Geschäftsbelebung nicht bemerichar. Für d⸗ im allgemeinen vorherrschende jeste Haltung war der Stsnd des Geldmarktes. Iu Kassaverlehr v Wiecer etwas größeres Interesse für einzelne— wie für Auto- und Textilwerte jestzustellen, wobei aum I. Kursbesserungen eintraten. Erwähnenswert sind üher den hohen Beschäſtigungsgrad; Daimier, Rieydt, Rheinmetall, Künstseide, Deuische i bei ſester Tendenz um. Schwanlcende Haltung nahmen Deutsche Wolle, Maschinen ſabrik EſBlingen und Benzaktien ein. Auf montanindustriellem Oe, biete sind Bochumer als Höber zu auch für Buclerus und sich Deutsch-Luxemburger bestand Interesse. Elelctro- und Aktien blieben vernachlässigt. Badische Anilin schwüchten etwas ab. Schifiahrtsaktien upteten den Kursstand. in werte rulrte das Geschäft. Unter den Petroleumaktien fanden Deutsche Petroʒeum Beachtung. Das Geschäft in Bankaktien nabhm leinen größeren Umfang an, doch blieben diese Werte be⸗· 8 Senitterdörse zu Dulsdurg-Ruhrort. Duisburg-Ruhrort, 3. Aug. Amtiche Notierungen. Bergtalrt, Fraclitsätre von den Rliein-Riihr-EHläfen nach Piainz- Oustavsbur .75, uach Mannheini.75, nach Karlsrulie 205 nach Tauterbucg .25, nach Straßburg i. E..75; Schlepplöhne vou den Nhein-Ru Er*⁰ ELEE besonders ——— Zelitol hauptet. Deutsche Anleihen unverändert, österr.- euten etwas dester. Japaner behauptet. Im Verlaufe dieses Verhehrs ertuh das Geschäft eine weitere Einschränkumg, doch blieb die allgemei ſeste Halkung bis Schtuß bestehen. Privaicislout 4 Prosen. Berliner Wertpapierborse. Berlin, 5. August. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 93* Geld Brief Geld Brieiĩ Konstantinopel 21.05 21.15 21.05.15 kiolland 100 Oulden 310.50 311.00 31050 911.00 Dänemark 100 Kronen.. 188.50 180.00 188.50„ 189.00 Schweden 100 Kronen 2212.25 212.75 212.25 212. Norwegen 100 Kronen.. 189.25 189.75 189.25 189.75 Schweiz 100 Franken 151.00 151.25 151.00 151.25 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 61.05 61.15 61.05 61.15 Spanien 113.— 114.— 113.— 114— Bulgarien 100 Leva 8.— 79. 79.— 70. Montag, den 3. Auguſt 1918. anuheimer General-Aagciger. Etbend-Ausgabe.) Nr. 360. 5. Seite. Juſtus, der Kunſtſchmied. Roman ron Walther Schulte vom Brühl. (Nachdruck verboten.) (Tortſetzung.) „Es iſt nit wegen der Katz' allein,“ brummte der andere.„Es iſt nur, daß mir ſo einer, nur weil er der Junge von einem reichen Grobſchmied iſt, vorwerfen kann, ich wär' nichts. Sieh, das wurmt mich, und Dir will ich das ſagen, obgleich Du auch ein Ausgelernrer biſt und auf mich—— herunter ſehen könnteſt. Alles bleibt doch nur halb in meinem Leben. Nichts hab' ich, worauf ich feſt meine Füße ſetzen könntl. Und nun hab' ich trotz meines Bein⸗ ſchadens gehofft, daß ſie mich doch zum Kommiß nahmen, daß ich das wenigſtens ordentlich durchmachte und vielleicht Gefreiter und Unteroffigier würd'. Nun iſt's wieder nix. noch dankbar ſein, daß ich ſo als Mitläufer in der Fabrik dem alten Balzer zur Hand ſein darf und daß ich auch mal den Chauffeur ſpielen kann. Wenn ich mich aber anderswo als Schloſſer anbriggen wollt, da würd' es doch gleich heißen, wie war's mit der Lehrzeit und ſo. Nee, der Lump, der Schorſch, hat im Grund genommen ganz recht. Ich bin ſchließlich nix weiter als ein ungelernter Fabrik⸗ arbeiter. Ich muß verdammt ſtolz ſein, daß ſo ein gelernter Schreiner wie Du, der. gar noch die Gewerbelſchul' in Heidelberg beſucht hat und der einen angeſehenen. Vater und ein eigen Eltern⸗ haus hat, mit ſo einem umgeht, wie ich einer bin.“ „Nun Sa 0 aber mal ſtill, Juſtus,“ erwiderte Gottlieb.„Es hat große gegeben, die lange nicht ſo viel von Haus aus gelernt hatten ais Du. Hauptſach doch, daß Du was kannſt und was weißt Sieh, der Partewuh hats neulich noch zu meinem Bater geſagt, Juſtus war gut in der Schul', und franzöſiſch kamn weil ers von mir hat, und ſeine Sach', die hat er im Eriff. Weun drauf ankäm, könnt' er in Darmſtadt ſein einjährig RE könnt für einen Ge⸗ „Der Parlewuh red't viel, wenn der Tag lang iſt, und er iſt mir Was verſteht der von ſo Sachen, wo er doch ſo lang außer Land's war.“ mehr, als wir all' zuſammen, von wegen der ng. nd hat der Lehrer Helbig nicht immer große und ſich viel mit Dir abgegeben, auch noch, herauswarſt und in die Fabrik er ehrlich getan. Schad', daß er geſtorben iſt. mein Vormund und es hat ihm leid getan, daß er zeine richtige Lehre für mich durchſetzen konnt', weil dein Geld da war und mein Stiefvater, der Schuft, nichts hergeben wokkt'. Ich muß ja wahrhaftig Der mußt alles verſaufen. Wenns dem Hund doch noch einmal recht ſchlecht ging im Leben! Haha, ihm hab ichs ja auch zu ver⸗ danken, daß ſie mich nicht brauchen können beim Kommiß. Du weißt ja, gefallen bin ich und hab das Bein ſchwer gobrochen, als ich davon lief, weil er wegen irgend einer kleinen Urſach' mit einer Latte hinter mir her war. Aber das Eine, daß er meine Mutter ſelig ſo ſchlecht behandelt hat, ſieh, das vergeb ich ihm nie. Ein Glück für ihn, daß er mit der, mit der er meine Mutter betrog, fortgezogen iſt. Totſchlag und Mord täts geben!“ Grim⸗ mig ballte er die Fäuſte. „Gift Dich nit! Den wirds ſchon noch kriegen,“ tröſtete Gott⸗ lieb.„Der hat ſich ja ſchon kaput geärgert, als Du nach dem Tod Deiner Mutter von ihm fortgingſt und er Deinen Fabrikverdienſt tit mehr einſchlucken konnt, und als die Gemeinde entſchied, daß Du trotz Deiner 17 Jahre ſelbſtändig leben durfteſt, und daß er die Möbel, die Deine Mutter in die Ehe brachte, herausrüchen hat müſſen.“ „Ja, darüber hat er ſich dreiviertels kaput geärgert,“ beſtätigte Juſtus mit Befriedigung.„Und es war ja alles gut, daß ich mein Auskommen hatte und bei Euch meinen guten Unterſtand fand und daß Deine Mutter ſo für mich ſorgt, daß alles gut in Ord⸗ nung iſt. Wenn nur ein Weiterkommen wär! Ich werd ewig auf meinen einundzwanzig Mark Wochenlohn ſtehen bleiben, und wollt ich mehr ſo würds heißen: Du haſt ja keine Lehr beſtanden, und einundzwanzig Mark iſt ein ſchöner Lohn für einen ungelernten Fabriker. Ja, ja, ich ſeh' kein Weiterkommen. Es iſt nit nur wogen des Geldes. Das iſt noch das wenigſte.“ Mit einem Seufzer ſetzte er ſich auf einen Baumſtamm, der am Wege lag, und blickte finſter in die liebliche Flußlandſchaft hinaus. Da legte ihm Gottlieb die mit kleinen Wunden, mit „Schreinersflöhen“, bedeckte knochige Rechte aufs Knie und ſagte: „Ich wollt es Dir ja nit ſagen, weil Du ſo ſeltſam biſt und weil Du von der kleinen Eiſentruhe, die Du meiner Mutter zu Weihnach⸗ ten gemacht haſt, nix hälſt und ſie gebeten haſt, ſie keinem zu zei⸗ gen. Aber nun magſt Du's doch wiſſen. Sieh, vorgeſtern war der Profeſſor bei uns wegen eines alten Schränkchens mit Eialegarbeit, das ich ihm wieder zurechtflicken ſollt', weil er mit einer anderen Arbeit von mir ſo zufrieden war. Und da redete er mit dem Vater in der Werkſtatt ſo von dieſem und jenem, denn der Vater hat doch früher oft mit ihm geſpielt, als der Herr noch der Rent⸗ meiſtersjunge vom Schloß war. Dann iſt er weggekommen und iſt Künſtler geworden und man ſagt, was Beſonderes, denk er wurde viele Jahre Direktor der großen Kunſtgewerbeſchute in Ham⸗ burg, bis er denn den Rummel leid wurd' und wieder die Sehn⸗ nach der alten Heimat hier verſpürte und ſich zur Ruhe ſetzte und ſich das alte Gemäuer mit dem Turm am Fluß ausbaute.“ „Er hat recht,“ bemerkte Juſtus.„Er wollt', nachdem er die vielen Jahre andere gelehrt, wohl wieder mehr für ſich ſelber ſchaf⸗ fen, ehe es zu ſpät würd'. So was kann man verſtehen.“ „Ja, aber die Katz kann das Mauſen git laſſen. Die Kunſt⸗ gewerblichkeit liegt in ihm und ſo möchte er in der Beziehung was aus unſerm Neſt herausholen. Der Töpfer Merzenich, der doch all ſein Leben nix als Blumentöpfe und gewöhnliche irdene Waren gemacht hat, dreht jetzt unter ſeiner Leitung allerlei Baſen und nennt ſich ſchon Kunſttöpfer, und wir ſollen ihm Truhen bauen, die er uns vorzeichnen will und die als„Perlbacher Truhen“ in den Handel gebracht werden ſollten. Er iſt gar nit ſtolz und hat mit meinem Vater wie mit ſeinesgleichen und wie mit einem ehe⸗ maligen Jugendgeſpielen geredt, hat ihm auch den Plan entwickelt, in unſerm Neſt ſo'ne Art Kunſtinduſtrie lebendig zu machen.“ „Das wär' was,“ ſagte Juſtus intereſſtert. „Na, und er meinte, es fehlte ihm noch einer, der zu den Truhen ſchöne Eiſenbeſchläge machen könnte und überhaupt geſchickte Händ hätt', Eiſen ſchön zu formen. Da hab' ich's nit laſſen können und hab' den Eiſenkaſten geholt, den du der Mutter gemacht haſt. Und der Vater hat ihm erzählt, wie du den mit wenig Händwerksgeng auf dem Ambos und am Schraubſtock in unſerm Holzſtanl gemacht hätteſt, wo mal der alte Schmied Heuberg geſchafft und ſeine Werk⸗ ſtatt von uns hatte, aus der uns das Krämchen nach ſeinem Tod für die Miete hinterktsb.“ „Der Profeſſor wird'ne Freud' gehabt haben an dem, was ich ſo ohne richtiges Gerät zuſammengenietet hab'. Ihr härtet das dem Herrn, der nur mit Kunſtwerken zu tun hat, nicht zeigen ſollen,“ ſagte Juſtus unmutig. Der Profeſſor hat ſich die Sache gründlich betrachtet und hat gemeint, aus der Form der Beſchläge ſpräche Werſtehſtemich für das Ornamentale. Da hab' ich ihm dean auch geſag,t daß dein verſtorbener Vater Lithographengehilfe zu Mann⸗ heim geweſen war' und 9˙55 ungeheuer feine Weinetiketten zu machen verſtanden hätt', und daß Du ſelber viel Spaß am Zeichnen hätteft und auch gern Lithograph geworden wärſt, wenns dagu gelangt und man dich nit in die Fabrik geſchickt hätt. Das hat ihn recht intereſſiert, den Profeſſor, und du follſt ſehen, er wird dir noch Karen wenn er ſich wegen der Peubacher Truhen erſt im Klaren iſt.“ „Er wird ſich was,“ brummte Juſtus.„Na ja, Freud täts mir ja ſchon machen, wenn ichs mal damit zu tun kriegte, das harte Eiſen ſo in allerlei Formen 80 zwingen. Das macht mehr Spaß, als ſo in der Fabrik, in dem Oelgeſtank, mal'ne neue Schraube in die Maſchine einzuſetzen oder was zu vernieten oder zu ſeilen.— Verſtehſt du, aus dem Nachlaß von dem L hat mir ſeine Frau doch die Paar Bücher geſchenkr. Darunter iſt der alte Band der Gor ube und dadrin ein Paar Seiten über die Stadt Naney mit Bildern dazu. Und da— die kunſtvollen, vergoldeten Eiſengitter am Stanislausplatz. Daran muß ich immer wieder denken. Seſtdem läßt es mich nicht mehr los, daß auch oin Schmied in ſeiner Sache ein großer Künſtler ſein kann und daß man all ſeine Sahnſucht und was man ſo Schönes denkt, in ſchwarzem Gien ausdrüchen kann.“ SRSrr SSSSASSA- E —————————— ee (Fortſetzung folat.) Nachniie und 7 Krafsiche DANSN rrr r r NFrSKGR.2————— + bimaſt. W31a 3 Seinduferferhe 8 * Für die vielen Beweise wobkuen⸗- ne Todes-Anzeige. der Teilnahme an unserem schweren eeg. Se Wre⸗— Leiden Verluste sage ich im Namen aller Se meinę geliebte Frau und treue Lebensgefährtin, rzensgute 5 2* Muttar imrer Kinder, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Angehöõrigen meinen herzlichstenDank. o Sret, dee e Anna Geißmar. Vühtäaschlnen lal. Fabrikate rep. laugi. 9 ar. 5 91 58. ſdu 10 gob. Platz 55 Stesse Ausstellohg in Mannheim, Weinheim, den 4. August 1918. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paul Daus, Königlich Norwegischer Konsul fahe SChüritz N Handelsschuie rel. No0s Gründbiche ühd Praktische Ausbildung in allen Handelsfächern und, Sprachen. Taga und Harmoniums Philipp Baus, Leutnant und Batterieflhrer Neue Kurse begne: 2. September. ei Z. Zt. im Feide= Tages- und Abendkurse. pfancheugl Spiagel& Selln Ennemarie Baus kaspett und Austuft Ptärzet kstenles, auch Seantaus 1un-—Ee bür a Bsriace Baus duroh die Schamehuss. Ludnigshabn, iser Wüh.-SF. 7 Ruth Baus Mustortager Panken E2,1 Phihipp Platz, Kommerzienrat, Weinkeim O GOcPicl, Leutnant d. 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