— burch unſere Batterien wirkſam erwidert. Alzeiger den allgemeinen und Faudelstell: In Vertr⸗ ngel iſe: Die Molonelzeile 20 lng Suf ar met far den—— Anten Erleſer. 80—————— 2 Druc u.: Druckerei Dr. Saäs Rannheimer General⸗ Miiragbiatt vorm. 5d¼ Uhr, Abenbblatt Rachm.—3 Au⸗ Angeiger G. m. b.* ſämilich in mannheim.— Lelegramm⸗ zelgen an beſtimmten Tagen, Stellen und ſaben Ber⸗ ſr ae eah⸗ 18 P n Sir W 7046 0———2 poh 2 Kr. 5 9 A 5 ung monätl. M..— m 2 3. M. 6. 48————— Ar. 2917 Ludwigshafen am Rhein.——— Beilagen: Amtliches Verkünd Die Ramy Deutſcher Abenobericht. Berlin, 5. Auguſt, abends.(WB. Amilich.) Hertliche Kämpfe an der Vesle. 3 Der bulgariſche Bericht. Sofic, 5. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Gener absbericht dom 2. und 3. Auguſt. 2* Mazedoniſche Front: Im oberen Skumbi-Tal ver · lagten unſere Poſien durch ihr Feuer eine franzöſiſche Infan⸗ kerieabteilung. Im Cernabogen derſuchten feindliche An⸗ geiffsabteilungen ſich unſeren Grãben nördlich des Dorfes Ma. kovo zu nãhern, wurden jedoch mit Handgranaten abgewieſen. Veſtlich des Dobropolje kurze Feuerangriffe auf beiden Seilen. Südlich von H u m a erreichien mehrere gricchiſche klompagnien unter dem Schutze eines heftigen Artilleriefeuers an mehreren Bunkten die künfilichen Hinderniſſe vor unſeren vorgeſchobenen Gräben, ſie wurden jedoch unter unſer Arkilleriefener genom⸗ men. Gegenangriſfe von unſerer Infanterie zerſtreuten ſie vollſtändig unter fühlbaren Verluſten. Im Südweſten von Doiran lebhaftes Artilleriefeuer auf feindlicher Seite. Rie ſeindlichen Heeresberichte. Franzöſiſcher Bericht vom 5. Auguſt nachmitiags. Keine Einzel⸗ heiten von der Schlachtfront zu berichten. Leichte franzöſiſche Kräfte, die die Vesle überſ⸗ tten, ftießen überall auf deutſchen Widerſtand. Ikalieniſcher Bericht vom 4. Auguſt. Südlich von Hago entriß unſere 29. Sturmabteilung, indem ſie ihren Ruf des Eifers und der Tapferkeit geſtern dem Feind durch einen Ueber⸗ fall die Höhe 703, Daſſo Alto, wo der Gegner am 25. Juni nach einer heftigen Artillerievorbereitung hatte Fuß faſſen und ſich um den Preis hoher Verluſte hatte behaupten können. Die Beſetzung wurde ſofort unter dem wirkſamen Schutz der ſchweren Artillerie geſichert. Zahlreiche Gruppen verſuchten in Joenlen lebhaſten örtlichen Wider⸗ kand zu leiſten, doch wurden— ſchließlich überwunden. Der Feind erlitt erlebliche Verluſte. Vier Offiziere und 172 Mann und ſchätzenswerte Mengen an Waffen und Kriegsgerät wurden einge⸗ bracht. In der Nacht vom 3. Auguſt drang eine franzöſiſche Ab⸗ teilung durch einen wohlgelungenen Handſtreich und nach Ueber⸗ windung der feindlichen Gegenwirkung tief in die feindlichen Linien bei Zoechi, öſtlich von Aſitago, ein und brachte einen höheren Offi⸗ zier und 124 Soldaten ſowie zahlreiches Kriegsgerät, darunter ein und Maſchinengewehre, ein. Weſtlich von Aſiago machten britiſche Abteilungen einen Einbruch in die feindlichen Linien bei Gaiga, wobei ſie dem Gegner Verluſte zufügten und einige Ge⸗ ſangene machten. In der Gegend von Caſa Taſſow in dem Felſen⸗ keſſel von Alano erbeuteten unſere Erkundungspatronillen Material und machten einige Gefangene. Italieniſcher Bericht vom 5. Auguſt. Auf dem Doſſo Alto, füd⸗ lich von Nago, nahmen wir noch zwei Offtziere und einige Mann gefangen. ſuche feindlicher Abteilungen, unſere Stellungen am orno⸗Berge, im Vallarſa und im Rio Freddo⸗Tale anzugreifen, ſcheiterten unter unſerem Feuer. Einige Gefangene blieben in unſeren Händen. Am Cornone wurde ein Angriff bedeutender feindlicher Abteilungen in blutiger Weiſe abgewieſen. An der feindlichen Artillerie DiSS.) Rückblick auf die Offenſive. Berlin, 3. Auguſt. Der deutſche Vorſtoß über die Aisne gegen und über die Marne hat einen glänzenden Anfangserfolg erzielt, aber— das iſt zu verkennen und auch von den berufenſten Ver⸗ tretern unſerer Oberſten Heeresleitung mit dem Freimut, den das Bewußtſein überlegener Kraft erzeugt, bereits öffentlich ausgeſprochen worden— mit einem Mißerfolg geendet. Be⸗ abſichtigt war augenſcheinlich, den Gegnern eine ernſte Ge⸗ lährdung von Paris vorzuſpiegeln, dadurch ſtarke feindliche Kräfte, beſonders der Fochſchen Reſerven, in erreichbare Rähe zu ziehen und dieſen eine Niederlage zu bereiten, die uns das weitere Handeln erleichtern würde. Die Heranziehung beträcht⸗ licher feindlicher Kräfte erreichte, und unſer wuchtiger Vorſtoß bis zur Marne erfüllte auch in vollem Maße den Zweck, die uns entgegentretenden Kräfte des Feindes aufzureiben. Auch der Vorſtoß über die Marne glückte noch, allein der Durch⸗ bruch der feindlichen Champagnefront, zu beiden Seiten von Reims der in Verbindung mit jenem Vorſtoß ausgeführt wer⸗ den ſollte, kam nicht über die Einleitung hinaus, weil nach Erſtürmung der vorderen Verteidigungslinie der Franzoſen ſich herausſtellte, daß ſie dieſe, das von uns neuerdings mit Erfolg angewandte Verfahren nachahmend, mur ſchwach beſetzt hatten, dagegen hinter ihr, außerhalb des Schußbereiches un⸗ ſerer Angriffsbatterien, in ſo ſtarker Stellung ſtanden, daß unteren Piave wurde intenſives Feuer der deren Erſtürmung ganz unverhältnismäßig ſchwere Opfer er⸗ ſordert haben würde. Unſere Heeresleitung befahl deshalb, ſo ſchwer dieſer Entſchluß ihr geworden ſein wird, von der Fort⸗ ſezung des Angriffs Abſtand zu vehmen, was die Nation ihr ank wiſſen wird. Die Vorbereitungen für jenen Angriff und, nach der Ab⸗ ſtandnahme von ihm, die Einordnung in die nicht vorgeſehene neue Lage haben natürlich eine gewiſſe Zeit erfordert, und dieſe hat der feindliche Oberbefehlshaber, General Foch, mit amerkennenswerter Geſchicklichkeit benutzt, um mit Hilfe des ihm zur Verfügung ſtehenden reich entwickelten Eiſenbahn⸗ netzes eine Heeresmacht von weit überlegener Stärke anſchei⸗ nend aus fünf, im ganzen kaum weniger als eine Million Streitbare zählende Armeen für eine Gegenoffenſive zu ver⸗ ſammeln. Als Hauptangriffsfront wählte er die die rechte Flanke unſerer keilförmig gegen die Marne vorgerückten Wmee Bochm bildende, Arta 35 Kllometer longe Linie Soiſ⸗ Babi chMuueſle Rachrichle igungsblatt für den Amtsbezirke Mannheim.— Oas Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. e im Veſien hält an. ſons—Chateau⸗Thierry. Der Raum weſtlich dieſer Linie war nach Lage und Beſchaffenheit beſonders günſtig für die Ver⸗ — und verdeckte die Entwicklung ſeiner Streitmacht, die Angriffsrichtung bedrohlich für den Rückzug unſerer Trup⸗ pen von der Marne nach Norden. Die Stärke ſeiner Streit⸗ kräfte ermöglichte dem feindlichen Führer, an jeder Stelle der Angriffsfront tiefgegliederte Maſſen einzuſetzen. Bei dieſer Sachlage konnte für die deutſche Armee nur der unverzügliche Rückzug in Frage kommen, und dieſer war unter den denkbar ſchwierigſten Verhältniſſen ausszuführen. Die Aufgabe iſt von der Führung wie von den Truppen in hervorragender Weiſe in vierzehn Tagen und Nächten, worunter ſich zahlreiche Großkampftage befanden, gelöſt worden. Während ein Teil der Truppen alle, beſonders gegen die Linie Soiſſons-Har⸗ tennes—Fere⸗en⸗Tardenois gerichteten Maſſenangriffe des Feindes heldenmütig abwies, dem Feinde ſchwerere Verluſte kommenden Truppen, allmählich eine Linksſchwenkung rück⸗ wärts ausführend, in größter Ruhe und Ordnung alles Be⸗ laſtende, das ſich im Rücken einer operierenden Armee, zu ihr gehörig, befindet, vorausſendend und deckend, hinter jenen vorbei. Heute wird der rechte Flügel der Armee Boehn ver⸗ mutlich bei Soiſſons und nahe oberhalb dieſes Ortes die Aisne⸗ übergänge erreicht haben, während die übrigen Teile von ihr ſich im Anſchluß daran noch unweit ſüdlich des genannten Fluſſes befinden. Die Feinde ſind ſeit der ſcharfen Zurück⸗ weiſung, die ſie in heißer Schlacht vorgeſtern erfahren haben, Seite verhältnismäßig 0 0 jedenfalls weit geringer als die, die der Feind bei ſeinen Maſſenangriffen erlitten hat. Hiernach beſchränkt ſich unſer freimütig eingeſtandener Mißerfolg darauf, daß wir einen von uns angeſtrebten Zweck nicht vollſtändig erreicht haben. Immerhin befinden ſich die von uns für den Vorſtoß am 27. Mai und ſpäter eingeſetzten Streitkräfte noch vor ihren Ausgangsſtellungen, während es uns gelungen iſt, einen ſehr ſtarken Teil der feindlichen Ge⸗ ſamtmacht in eine unſeren weiteren Abſichten entſprechende Richtung zu ziehen, ſowie in eine Lage und einen Zuſtand zu verſetzen, die ihrem Oberbefehlshaber bezüglich der Freiheit ſeiner Verfügung über ſie, mindeſtens für eine gewiſſe Zeit, nicht unerhebliche Beſchränkungen auferlegen. Auch unſere Oberſte Heeresleitung wird in ihrem bisherigen Feldzugsplane vielleicht einige Aenderungen vornehmen müſſen. Wer ſich aber erinnert, was Hindenburg und Ludendorff aus kriti⸗ ſchen Lagen heraus geſchaffen haben, wie heiſpielsweiſe die, in der ſie ſich vor der Schlacht bei Tannenberg oder damals befanden, als ſie, vor Warſchau angelangt, von der über die Weichſel ungeahnt hervorbrechenden ruſſiſchen Dampfwalze überraſcht wurden, der wird die weitere Entwicklung der Ver⸗ hältniſſe mit Seelenruhe abwarten. v. Blume, General d. Inf. 3. D. Die Rüumung ſüdweſilich Reims. Berlin, 5. Aug.(WB. Nichtamtlich.) Die Ausführung unſerer Bewegungen in der Nacht zum 2. Auguſt erfolgte wie an der Hauptfront auch ſüdweſtlich Reims, nachdem alles, mas dem Feinde hätte zweckdienlich ſein können, zurück⸗ geſchafft oder zerſtört worden war. Alle vorhandenen Be⸗ ſtände und Munitionsdepots waren beizeiten zurück⸗eführt; auch die Ernte war zum großen Teil eingebracht. Der Ab⸗ marſch der Truppen, die in der vorderſten Linie geſtanden hatten, geſchaeh ohne einen Mann Verluſt in der Nacht. Am Morgen beſchoß der Feind noch mit ſeiner Ar⸗ tillerie ausgiebig die Höhe 240 weſtlich von Vrigny und die Talmulden unſeres alten Kampfgeländes, die längſt von uns geräumt waren, ein Beweis, daß er nichts gemerkt hatte. Am an unſere zurückgelaſſenen Poſtierungen heran und folgte dann in Marſchkolonnen über Merry in der Richtung Ger⸗ migny und Janory und auf Gueux. Dies war der willkom⸗ mene Augenblick für unſere Artillerie. dem Gegner durch, zu⸗ ſammengefaßtes Vernichtungsfeuer ſchwere Verluſte züzu⸗ fügen. Er wurde zur Entwickelung und zum Angriff gegen unſere Nachhutſtellung gezwungen. Oeſtlich Gueux vor⸗ gehende Kapallerie wurde in alle Winde verſtreut. Auf dem linken Flügel kam ein feindlicher Angriff auf die Höhen bei Germigny zum Stehen. Durch das tapfere Aushalten des deutſchen Artilleriebeobachters bei der Rosnay Ferme, welcher das deutſche Feuer auf die nachfolgende franzöſiſche Infan⸗ terie hervorragend leitete, wurde der Feind gegen Abend von den Höhen bei Germigny wieder zur Umkehr gezwungen. Unſere Nachhuten bei Thillois verwehrten dem Gegner dort das Ueberſchreiten der Reimſer Straße. Es endete der Verſuch des Feindes, die Zurücknahme unſerer Nachhuten zu ſtören, am 2. Auguſt abends unter ſchwerſten Verluſten für ihn ſelbſt. Er wagte nicht weiter vorzudringen. Auch unſere Nachhuten löſten ſich nach vollſtändiger, gelungener Durchführung ihrer Auſgabe in der Nacht zum 3. Auguſt unbehelligt vom Feinde los. Unſere noch vor denſelben ausharrenden Pa⸗ trouillen und Maſchinengewehre fügten heute Vormittag dem Feinde bei ſeinem Vorfühlen weitere Verluſte zu. So trug auch dieſe Operation weſentlich dazu bei, den Feind in ſeiner Kampftraft zu ſchwächen. Die großen Opſer der Franzoſen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Der Militärkritiker der„Zürcher Morgenzeitung“ er⸗ klärt, es ſtehe jetzt feſt, daß die Franzoſen zwiſchen Ourcg als ſie ſelbſt erlitten, zufügend, zogen die weiter vom Süden nur zaghaft und 6910 0 gefolgt. Die Verluſte ſind auf unſerer Nachmittag des 2 Auguſt fühlte er vorſichtig mit Patrouillen Ebenſo flutete die bei Moizin vorgehende Infanterie zurück. Lund Vesle jeden Zokl des von ihnen erzielten Ge⸗ ländes bisher mit unverhältnismäßig großen Opfern hätten bezahlen müſſen. 55F5F Englands Einberufungen. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Der„Matin“ meldet aus London: Die neuen eng⸗ liſchen Einberuſungen umfaſſen den Zeitraum von Oktober bis März kommenden Jahres. Das Unterhaus wird im Sep⸗ tember der Einberufung der Jahresklaſſen 1873 bis 84 zu⸗ zuſtimmen haben. Hohe Auszeichnung. Berlin, 5. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Der Reichs⸗ anzeiger veröffentlicht die Verleihung des Ordens Pour le Merite an den bayeriſchen Leutnant d. R. Kiſſenbarth. Das„Zeulralmachtjahr“. Berlin, 5. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Nörregaard ſchreibt in„Dagens Nyheter“: Die deutſche Weſtoffenſive hat große Geländegewinne und eine ungeheure Kriegsbeute er⸗ geben. Die deutſche ſtrategiſche Lage iſt bedeutend günſtiger als vor einem Jahre. Als ich da eine Ueberſicht über das verfloſſene Jahr gab, war der Geſamt⸗ eindruck der, daß das Spiel eine Partie remis ſei. Dasſelbe kann man dieſes Jahr nicht ſagen. Das Jahr war ein aus⸗ geſprochenes Zentralmachtjahr, zum mindeſten auf allen euro⸗ päiſchen Kriegsſchauplätzen: Rußland in Trümmern, Ru⸗ mänien zum Frieden gezwungen, Italiens Offenſiokraft ge⸗ brochen und den Verbündeten an der Weſtfront ernſte Nieder⸗ lagen zugefügt. Der Kyffhäuſerbund an Hindenburg. Beerrlin, 5. Aug.(WT B. Nichtamtlich.) Anläßlich der den Kriegsberichterſtattern ſeitens der Oberſten Heeresleitung ge⸗ machten Aeußerungen hat der Kyffhäuſerbund(Deut⸗ ſcher Kriegerbund) die folgende Kundgebung an Hinden⸗ burg gerichtet: Exzellenz Generalfeldmarſchall von Hindenburg, Großes Haupt⸗ quartier. Der Kyffhäuſerbund der deutſchen Landeskriegerverbände mit ſeinen 32 000 Vereinen fühlt ſich mit Ew. Exzellenz einig in der Zuverſicht an den endgültigen Sieg unſerer Waffen. Der deutſche Soldat, der beſte Soldat der Welt, hat unter Ew. Exzellenz Führung auch im verfloſſenen vierten Kriegsjahre in nie verſagender, wachſen⸗ der Kraft den Feinden eine unerſetzliche Einbuße an Menſchen und Material zugefügt. Die Heimat wird ſich ihres Heldenheeres wert zeigen und in dieſer Einheit Kraft geben und Kraft erhalten. Der Vorſtand des der deutſchen Landeskrieger⸗ verbände. 4 Die Ilugzengverluſie des Jeindes. Berlin, 5. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) In den vier Kriegsjahren verlor der Verband nach den bisherigen Feſtſtellungen 5915 Flugzeuge, während Deutſch⸗ land bisher nur 1927 einbüßte. Allein im letzten Jahr ſind von den Deutſchen 3617 feindliche Flugzeuge vernichtet worden, das heißt faſt das Doppelte der in den geſamten erſten 3 Kriegsjahren abgeſchoſſenen Flugmaſchinen des Verbandes. Neben der raſch ſteigenden Bedeutung der Luftwaffe zeigen dieſe Abſchußzahlen, wer in Wirklichkeit die Luft beherrſcht. 430 abgeſchoſſenen Feſſelballonen der Entente ſtehen 163 ver⸗ nichtete Ballons auf deutſcher Seite gegenüber. Ein neuer Luftangriff auf ein Kriegslazarett. Berlin, 5. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Am 1. Auguſt machte ein aus mehreren feindlichen Flugzeugen beſtehendes Bombengeſchwader einen Angriff auf das deutſche Kriegs⸗ lazarett Labry bei Conflans, dem 2 Tote und 67 Verwundete, darunter 13 Schwerverwundete, zum Opfer fielen. Dieſe ver⸗ abſcheuungswürdige Tat kommt nicht überraſchend, da die Entente ſeit langem ihre Mißerfolge und Niederlagen im of⸗ fenen ehrlichen Kampfe durch heimtückiſche Luftangriffe auf deutſche Lazarette auszugleichen fucht. Der jüngſte„Erfolg“ verdient aber deswegen in aller Welt bekanntgemacht zu wer⸗ den, weil er mit bewußter Abſicht und in voller Ueberlegung ausgeführt wurde. Die örtliche Lage des Lazaretts läßt kei⸗ nerlei Entſchuldigungen oder Ausflüchte zu. Das Lazarett iſt in einer von den Franzoſen kurz vor dem Ausbruch des Krieges neuerbauten Kaſerne untergebracht, die abſeits des Dorfes Labry liegt. In der Umgebung befinden ſich keiner⸗ lei militäriſche Betriebe, von denen der Feind behaupten könnte, daß ſie das Ziel ſeiner Angriffe geweſen ſeien. Zu⸗ dem fand der Abwurf der Bomben am hellichten Tage ſtatt. Rieſengroße Rote Kreuz⸗Abzeichen auf dem Hofe und auf den Dächern kennzeichnen die Gebäude und Baracken und machen ſelbſt aus mehreren Tauſend Meter Höhe erſichtlich, daß ſie unter dem Schutz der Genſer Konvention ſiehen. Dieſer neue Völkerrechtsbruch iſt ein würdiges Seitenſtück zu der ſchmach⸗ vollen Gefangenenbehandlung und den Attentiten und Mord⸗ verſuchen, deren ſich die Entente ſchuldig machte. Gerade in den Tagen, in denen vor vier Jahren die Entente zum Kampfe ſür die gerechte Sache der Humanität und Kultur gegen deutſche Barbarei und Unmoral aufrief, mutet dieſer Akt einer unmenſchlichen Grauſamkeit und einer gemeinen Ge⸗ ſinmung ſeltſom an, beleuchtet aber treffend, was wir von den Phraſen und frömmelnden Reden zu halten aben. Ein öſterreichiſcher Fliegerheld. Wien, 4. Auguſt. Der am 31. Juſi an der italieniſchen Front gefallene Oberleutnant Linke⸗Crawford war einer der erfolgreichſten Jagdflieger Oeſterreich⸗Ungarns. So⸗ 2. Seite. Nr. 361. Maunheimer General⸗Anzeiger. (Mittag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 6. Auguſt 1918. boren 1893 in Krakau, gehörte er dem Dragonerregiment 6 an, hatte während des Krieges zahlreiche Auszeichnungen er⸗ worben und war Meiſter im ritterlichen Luftzweikampf. Die Koſten des Velitrieges. Berlin, 5. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) Die Geſamtkoſten des Weltkrieges für die vergangenen vier Jahre ſind auf 650 bis 700 Milliarden zu veranſchlagen. Von dieſer Rieſenſumme entfällt noch nicht ein Drittel auf die Mittelmächte Am Ende des vierten Kriegsjahres betrugen die monatlichen Kriegskoſten der Entente 15,3 Milliarden/ gegen nur 5,8 Milliarden/ Kriegskoſten der Mittelmächte. Nach dem Aus⸗ ſcheiden Rußlands und Rumäniens erreichen die monatlichen Kriegskoſten der Entente alſo faſt das Dreifache der Vier⸗ bundskoſten. Auch die Anleihepolitik der Mittelmächte iſt viel⸗ ſach erfolgreicher als die der Entente. Bisher hat die Entente von den 500 Milliarden Kriegskoſten nur 125,6 Milliarden fundiert, die Mittelmächte von den 186 Milliarden Kriegs⸗ koſten aber 134,5 Milliarden A1. Deutſchland brachte mit acht Kriegsanleihen 88 Milliarden oder 71 Prozent ſeiner Kriegs⸗ anleihen langfriſtig auf, gegen 32 Prozent in England und 30 Prozent in Frankreich. Die Mittelmächte deckten ihren Anleihebedarf ausſchließlich im eigenen Lande, während Frankreich und England gewaltige Summen im Auslande aufgenommen haben. * Bor größeren Ereigniſſen in Venetien. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Züricher Tagesanzeiger berichtet, daß der Kriegsrat in Rom, an dem General Diaz, ſowie der Kriegsmini⸗ ſter und der Miniſterpräſident teilnahmen, ein Hin⸗ weis auf baldige größere Ereigniſſe ſei. Auch die zu⸗ nehmende Aufelarun stätigkeit an der italieniſchen Front wie auch in der Luft ſpricht für eine ſolche Möglichkeit. Es verlautet, daß General Diaz beabſichtige, einen Vor⸗ ſtoßüber die Piave zu unternehmen, da die Verhältniſſe gegenwärtig dort außerordentlich günſtig ſeien und der Fluß durch die längere Trockenperiode nunmehr kein Hindernis mehr bilde. Die Lage in Tripolis. Von der iialieniſchen Grenze, 5. Auguſt. Die jüngſten Er⸗ eigniſſe in Libyen, die den Italienern ſchwere Verluſte zu⸗ fügten und ſie ganz an die Küſte drängten, haben zu einer Aenderung im Kommando von Tripolitanien und der Kyre⸗ neika geführt. Der bisherige Gouverneur, General Ameglio, wurde ſein Erſuchen von ſeinem Amt enthoben und als ſein Nachſolger General Arioni ernannt. Braſilien will Soldaten ſlellen? Baſel, 6. Aug. Der„Berl. Lokalanzeiger“ berichtet von hier, daß die„Agenzia Americana“ meldet, Braſilien wolle ein Heer von 200 000 Mann bereithalten, um in Meſo⸗ potamien und Paläſtina die engliſchen Truppen zu entlaſten und ihre Verwendung an der Weſtfront zu ermög⸗ lichen. Das Klima Aſiens ſei für die braſilianiſchen Truppen zuträglich. Wilſon will zur Front. Bern, 5. Aug.(WTB. Nichtamtlich.)„Popolo'Italia“ teilt mit, Präſident Wilſon werde in abſehbarer Zeit in Begleitung mehrerer Mitglieder der amerikaniſchen Regierung und des amerikaniſchen Senates die Front der Alliier⸗ ten beſichtigen. die Lage im Oſten. Miljukows Anſichten. EBerlin, 6. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Helſingforſer Blatt veröffentlicht eine Aeußerung Milju⸗ kows, in welcher dieſer ſagt, keine Macht könne Ruß⸗ land zwingen, von neuem den Krieg zu beginnen. Wenn auch die Meinungen über den bo en densſchluß geteilt ſeien, eine Notwendigkeit für Ruß⸗ land, ſich an einem deutſchfeindlichen Bunde zu beteiligen, könne nicht vorliegen. Die Weltkonkurrenz zwiſchen Deutſch⸗ land und England werde durch das Kriegsergebnis nicht ent⸗ ſchieden. Es wäre verfehlt, zu erwarten, daß die Alliierten Rußland Verlorenes ſelbſt dauernd bemühten. Wenn ein Teil des Vertrages von Litowſt von einer ſtärkeren ſchen Regierung, wie der gegenwärtigen, anerkannt würde, könnte man Deutſch⸗ land zu Konzeſſionen veranlaſſen. Die Löſung dieſer inner⸗ politiſchen Frage müſſe ohne fremde Einmiſchung eſchehen. Miljukow fand die Zuhilferufung fremder Truppen, —— gegen die Bolſchewiki, widerlich, aber er meint, die aus⸗ wärtige Intervention, ſowie Nußlands Verfall zwängen ihn und ſeine Partei, die alte Staatsmaſchinerie wieder aufzurich⸗ te. Eine altive Außenpolitik ſei erforderlich. Rußlands Rolle im Welttrieg ſei noch nicht ausgeſpielt. Baron Noſen. Berlin, 5. 4+ 2(WrB. Nichtamtlich.) Der frühere ruſſiſche Botſchafter Baron Roſen bittet das Wolffbureau, mitzuteilen, daß er ſich nicht in ſtaatlichem Auftrage in Berlin aufbalke, ondern daß er lediglich nach Berlin gekommen ſei, um eine kur zu gebrauchen. Metzeleien im Murmangebiet. 5. Aug.(WAB. Zu den Metzeleien, die die engliſ und franzöſiſchen Landtungstruppen im M. ebiet verübt haben, wird aus Petersburg telegraphiert: Die füſi⸗ lierten Arbeiter werden auf Hunderte und Tauſenbe geſchätzt. Die Mitglieder des Vollzugsausſchuſſes in Syzran nennen von den Mitgliedern des Sowſele, die getötet wurden, die folgenden Namen: Der ende des Wirtſchaftsrates Skworzow wurde als Geiſel von den o⸗Slowaken feſtgenommen, der Arbeitskommiſſar Berlinskij, der frühere Kommiſſar für den Krieg Butlygin, der Kommiſſar für Poſt urd Telegraph Amienſkij und Zahlreiche andere. Der Wohnungskommiſſar Krjukow wurde vom Pöbel in Stücke geriſſen. Die roten Gardiſten wurden in großer Zahl erſchoſſen in der für ſie alle getroffenen allgemeinen Maß⸗ nahme. Hinrichtung fand nach der Entlaſſung aus dem Ge⸗ fängnis ſtatt und te in Trupps von dreißig bis vierzig Mann. Die Mitglieder des Vollzu 4 ſes in Syzran berichten über die Greuel im Murmangebiet: Die uln der Alliierten meldeten kürzlich, daß die Nachricht von der Hinrichtung mehrerer Sowjet⸗ mitglieber im Murmangebiet durch die engliſch⸗franzöſiſchen Lan⸗ dungstruppen falſch ſei und daß nichts dergleichen ſtattgefunden habe. Die Zeitung„Archangelſkiſa Izweſtija“ meldet die Rückkehr einer Sonderkommiſſion aus Archangelsk, die nach dem Murman⸗ war, um die Meldung über die Hinrichtun⸗ gebiet andt wo „ Die Komm— die Auflö der Diſtrikts⸗ — und die Rarkn der talleder 3 eae dieſer Sowiets.(H. Archangelſk von den Engländern beſetzt. Baſel, 5. Aug. Aus Archangelſk meldet Havas un⸗ term 4. Auguſt:—.— der mune 8 kung gerichteten Bewegung wur owjet geſtürzt. wee Sehbeden der erbt eben die Hibe ber ütelen geben würden, wenn ſich die Ruſſen Truppen zur Wiederherſtellung der Ordnung angerufen. Die verbündeten Truppen beſetzten Archangelſk ohne Verluſt. Es herrſcht aufs neue Ruhe in der Stadt. Die Tſchecho⸗Slowaken. „c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Laut Baſler Nachrichten meldet die Radioagentur, daß ein tſchecho⸗ſlowakiſches Korps mit 15 000 Koſaken gegen Mos⸗ kau im Anmarſch ſei.— Das wären doch ſehr wenig Leute! c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Schweizer Preßtelegraph berichtet aus Moskau, dort ſeien Nachrichten eingetroffen, daß die bei Penſa ſtehenden Tſchecho⸗Slowaken, die ſich bereits in einer ſchwierigen Lage befanden, aus Sibirien erhebliche Verſtärkungen an Panzerautomobilen, Artillerie und Truppen erhalten haben. (Penſa liegt in Mittelrußland.) Ruſſiſche Berichte. Moskau, 4. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Die hieſige Preſſe meldet: Die Starke der Serben auf Murman wird mit 3000 Mann angegeben.— Wegen der Uebergabe von Simbirſk wurde von Trotzly eine Unterſuchung anbeſohlen.— In Wologda wurde eine gegenrevolutionäre Verſchwörung entdeckt; 40 Offiziere wurden verhaftet.— Trotzky iſt mit Extrazug in Petersburg eingetroffen. Der Rat der Voltskommiſſare genehmigte in einer Sitzung 300 Millionen Rubel zum Kampf gegen die Tſchecho⸗Slowaken und die Entente⸗Truppen auf Murman.— Ruſſiſche Reichsangehörige, die eine andere Untertanſchaft annehmen, müſſen Rußland ſofort verlaſſen.— Die Cholera in Moskau nimnit zuſehends zu. Rußland und ſeine Feinde. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Aug.(Priy.⸗Tel. g..) Laut Schweizer Preßtelegraph meldet Reuter aus Petersburg, daß der Volkskommiſſar Tſchitſcherin eine Note dem ameri⸗ kaniſchen Generalkonſul in Moskau ausgehändigt habe, in der es heißt, es liege Keine Veranlaſſung zu der Annahme vor, daß die allgemeine Lage ſich infolge des Abreiſe der Entente⸗ géſaadten aus Wologda geändert habe. Die diplomatiſchen Ver⸗ treter Englands, ſowie der franzöſiſche und italieniſche General⸗ konſul würden in Moskau bleiben, wenigſtens ſo lange, bis ſie die unmittelbare Verbindung mit ihrer Regierung aufrecht erhalten könnten.(Die Ruſſen zögern alſo immer noch, ſich mit ihren Fein⸗ den als im Kriegszuſtand ſtehend zu betrachten. Schriftl.) Haftbeſehl gegen Maxim Gorki. ec. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 6. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Neue Korreſpondenz“ meldet, daß das Unterſuchungs⸗ komitee der Sowjetregierung einen Haftbefehl gegen Maxim Gorki erlaſſen habe, nachdem deſſen Blatt endgültig ver⸗ boten worden iſt. Gewehr bei Juß. Das Neue Wiener Tagblatt ſchreibt. Die Zentral⸗ mächte haben bisher keine Urſache, anders als mit Ge⸗ wehr bei Fuß die ebenſo upland wie beklagenswerte Entwicklung der Dinge in Großrußland zu betrachten. Zum Mord Mirbachs. Moskau, 4. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Wie mitgeteilt wird, iſt die vor kurzem durch die deutſchen Zeitungen gegan⸗ gene Nachricht, daß die an der Ermordung des Grafen Mir⸗ bach beteiligten Führer der linken Sozialrevolutionäre Kau⸗ kow und Spiridonowa erſchoſſen worden ſeien, nicht zu⸗ treffend. Die Unt ung gegen die Genannten und gegen andere Mitſchuldige iſt noch nicht zum Aoſchluß gekommen, wie ſeitens der ruſſiſchen Regierung erklärt wird. c. Bon der—— Grenze, 6. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Schweizer Preßtelegraph m aus Moskau, auptlich werde bekannt gegeben, daß der ſozialrevolutionäre Führer Alexandrow, der Attentat auf den Grafen Mir⸗ bach verhaftet wurde, in Moskau hingerichtet worden iſt. Alexandrow ſpielte innerhalb der ſozialrevolutionären Partei eine große Rolle und galt als glänzender Redner. Amerila und Japau in LSibirien. m. Köln, 6. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksztg.“ meldet aus Baſel: Reuter meldet aus London: Das ame⸗ rikaniſche Miniſterium des Aeußern hat an den Präſiden⸗ ten eine Erklärung geſchickt über die amerikaniſch⸗japaniſche Aktion in Sibirien. Darin heißt es: Nach dem Urteil der Vereinigten Staaten würde eine mili⸗ täriſche Einmiſchung in Rußland wahrſcheinlich die Verwick⸗ lungen dort verſchlimmern und Rußland hätte mehr Nachteile als Vorteile von einem derartigen Vorgehen. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat deshalb der Regie⸗ rung von Japan vorgeſchlagen, daß die beiden Regierungen eine Streitmacht non einigen Tauſend Mann nach Wladi⸗ woſtok ſchicken würden mit der Abſicht, zuſammen Wladiwoſtok zu beſetzen und ſo viel wie möglich die Tſchecho⸗Slowa⸗ ken zu unterſtützen. Die japaniſche Regierung hat dem zugeſtimmt. Was wir wollen, iſt nur, eine Unterſtützung zu leihen, wie ſie für das ruſſiſche Volk ſelbſt angenehm iſt, um die Macht wieder zu gewinnen über ſeine Angelegenheiten, ſeine Gebiete und ſein Schickſal. Die japaniſche Regierung wird eine gleichlautende Verſicherung abgeben. — Dieſe amerikaniſche„Erklärung“ iſt ſo ſcheinheilig als die⸗ jenige Japans iſt. Nur ſoviel iſt richtig, daß ſich Amerika und Japan gegenſeitig nichts im fernen Oſten gönnen und nichts zutrauen. Wir können es abwarten, wie ſich eines Tages die edle Brüderſchaft um die Beute(die ſie jetzt angeblich gar nicht machen will) herumſtreitet. Dann wird auch Deutſchland ſeine wirtſchaftlichen Intereſſen zur Geltung zu bringen haben. Die Ulraine. Kiew, 5. Auguſt.“(WT B. Nichtamtlich) Der Eiſenbahner⸗ ſtreik nimmt in vielen Bezirken ab. Beſonders im Norden der Ukraine iſt der Verkehr bereits faſt normal kiew, 5. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich) Eine Reihe ukrainiſcher Stadtverwaltungen und ländlicher Selbſtverwalrungskörper haben anläßlich der Ermordung Eichhoras ihrer Empörung und ihrem Abſcheu Ausdruck vexliehen und dieſe Gefühle den örtlichen deutſchen Vertretern ausgeſprochen.— Die Zeitungen veröffentlichen ein vom Migiſterrat 199 und vom Hetman ſanktionkertes Geſetz über die Einſetzung eines für den Fall des Ablebens dder ſchwerer Erkcankung des Hetmans oder Fal Aufenthaltes außerhalb der In einem ſolchen all ſoll die oberſte Leitung des Staates bis zur Geneſung oder Rückkehr des Hetmans oder bis zur Regierungsübernahme durch einen neuen Heiman auf einen aus drei Perſonen gebildeten Regent⸗ ſchaftsrat übergehen von dem der Vorſitzende durch den Hetman er⸗ Rannt, das zweite Migtlied von der oberſten Berlchtsbehörde und dem Senat und das dritte von dem Miniſterrat gewählt werden ſoll. — Die ukrainiſche Telegraphenagentur gibt bekaünt, daß zum Peiſi⸗ denten des Senats, der Pöchſten ukrainiſchen Gerichtsbehörde, der bisherige Miniſter für Bolksaufklärung, Wafſilenko, ernannt worden iſt.—„Goloß Kiewa“ meldet, baß die ierung in der Krim enit der Ausbeutung von Naphtaquellen bei ſch beginnt. Wieder eine Mordtat. Berlin, 6. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Kiew wird gemeldet: In Poltawa wurde auf offener Straße der frühere Unterrichtsminiſter Steſchenko von einem Unbe⸗ iannten ericoſſen. Steſchenko war ein tüchtiger Paͤda⸗ goge Er trat von der politiſchen Schaubühne zurück. als die Sozialrevolutionäre mit Holubowitſch an der Spitze zur Regie⸗ Sriedensſrage. Juſtimmung zu Lansdownes Briej. Berlin, 6. Aug. Aus Baſel melden die Blätter: Lord Lans⸗ downes Brief wurde, wie die„Daily News“ vom 1. Auguft feſt⸗ ſtellt, vor einer ſtark beſuchten Verſammlung ſeiner politiſchen Freunde in der Efſex⸗Hall verleſen. Unter den Anweſenden bo⸗ fanden ſich u. a. Lord Weardale, Lord Farrer, Sir Hughes Bell, Lady Courtney, der Dekan der St. Pauls⸗Kathedrale, Ramſay Mac⸗ donald, Snowden und Treveihan. Arthur Henderſon hatte ſich ent⸗ ſchuldigen laſſen. Lord Beauchamp, Lord Tamore und Lord Bacmaſter hielten Anſprachen. Nuch dieſen Reden wurde fol⸗ gende Entſchließung angenommen:„Der herzlichſte Dauk der Konferenz wird dem Marquis Lansdowne für ſein 9 kemorandum ausgeſprochen. Die Konfereng erachtet daß ſeine Politik die größte Dankbarkeit verdient und mit den höchſten und beſten Traditionen britiſcher Staatskunſt überemſtimmt. Die Berſammlung verpflichtet ſich, dieſe Politik bis zum äußerſten zu unterſtützen.“ Die engliſche Preſſe druckt im allgemeinen den Brief Sord Lansdownes und die Reden, die in der Verſammlung gehalten wur⸗ den, ab, doch zeigen die Kriegsblätter das Beſtreben, die Angelegen ⸗ heit möglichſt zu ignorieren. Churchill und Lloyd George. Winſton Churchill antwortet auf Lansdownes Pro⸗ paganda durch einen Brief„an ſeine Freunde“. Nach ſeiner Anſicht ſind folgende Grundbedingungen für die Einſtellung der Feindſeligkeiten und für die Aufnahme des deutſchen Volkes in den zukünftigen Völkerbund erforderlich: 1. Voll⸗ 5 Sieg über die deutſchen Armeen im Felde. ereitwilligkeit des deutſchen Volkes mit dem letzigen Regierungsſyſtem zu brechen. Churchill verſichert noch, daß die deutſchen Pläne ſchon jetzt endgültig geſcheitert ſeien. Lloyd George hat zum Jahrestage des Krieg⸗ beginns an England und ſeine Kolonien eine„Botſchaft erlaſſen, die den Grundton trögt:„Harret aus. Unſere Ausſicht auf den Sieg war noch nicht ſo groß, als heute Die franzöſiſchen Sozialiſten. ◻ Verſin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Vorwärts“ ſchreibt:„Durch verſchiedene Zeitungen ging die Behauptung, der Nationalrat der franzöſiſchen So⸗ zialiſtenpartei habe die ſozialiſtiſche Kammerfraktion beauftragt, die Kriegskredite künftig abzulehnen. Das iſt nicht richtig. Abgeſehen davon, daß der Beſchluß des Na⸗ tionalrates nur ein vorläufiger, die Fraktion nicht bindender iſt und daß die endgiitige Entſcheidung erſt auf einem binnen zwei Monaten einzuberufenden Parteitag fallen ſoll, hat ſich der Nationalrat ſelbſt keineswegs für eine Kreditverweigerung unter allen Umſtänden entſchieden. Die Reſolution Longuet beauftragt vielmehr die Abgeordneten, für die Erteilung von Päſſen zu einer internationalen Konferenz eine machtvolle Aktion zu führen, welche„bis zur Verweigerung der Kriegs⸗ kredite“ gehen ſoll. Die Ankündigung einer eventuellen Kreditverweigerung ſoll alſo als Drohungs⸗ und Druckmittel benutzt werden, um die Hinderniſſe, welche dem Zuſammen⸗ tritt einer internationalen Soziakiſtenkonferenz entgegen⸗ ſtehen, aus dem Wege zu räumen.“ Der„Vorwärts“ führt dann noch einige Beiſpiele aus der Debatte an, welche ſeine Auffaſſung unterſtützen und er⸗ klärt dann zum Schluß: Für Kreditverweigerung unter allen Umſtänden ſprach ſich nur der Zimmerwalder Loriot aus mit der Begründung, wer für die Kredite ſei, ſei auch für den Krieg. Die von ihm eingebrachte Reſolution erzielte aber nur 152 von 2882 Stimmen. Verbotener Kongre. (WTB. Nichtamtlich.)„Vopulaire Bern, 58. meldet, daß die Regierung den Kongreß der Gewe 5⸗ vereinigung der Lehrer und Lehrerinnen Frankreichs, der geſtern zuſammentreten ſollte, unterſagt hat. Die Con⸗ federation generale du travail und ihre Syndikate haben ſo⸗ fort Einſpruch erhoben und verlangen für die Lehrerverbände vollkommene Freiheit. 5 Wahlen in Luxemburg. Luxemburg, 5. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Bei den Stichwahlen ru Verfaſſungskammer R lt worden: 3 5 Aberale, 4 Sogialiſten, 17 und 2 Una Die Verfaſſungskammer ſeßt nunmehr aus Rechts ern, 12 Sozialiſten, 8 Eiberalen, 5 Volksparteilern und 5 Unabhängigen zu⸗ ſammen. Von dieſen bekennen ſich zwei zu dem der Rechtspartei und drei neigen zur liberalen Fraktion. Dieſe verlor im Induſtriewahlbezirk ihre ſämtlichen neun Sitze an die Sozialiſten und Volksparteiler und im Kanton Luxemburg zwei—9 an die Rechtspartei. Die klerikale Mehrheit iſt auch diesmal cht erreicht der Kampf Letlow⸗Borbedn. Berlin, 5. Au Hollandſch Nieuwsbureau melbet qus London: Das britiſche. veröffentlicht fol⸗ nden Bericht über die Oſtafrika: Die feind⸗ Streitkräfte unter General v. Lettow⸗Vorbeck be⸗ wegten ſich, obwohl ſie unter Verluſten und ſchwer zu leiden hatten, Ende Juni und A Juli in 1 Richtung durch Mozambique, und zwar durch die Ba⸗ raga⸗ und Licungotäler. Sie zerſtörten oder erbeuteten große Vorräte an Gummi, Hanf und anderen Erzeugniſſen aus ortu n Plantagen. 1. Juli erreichte der Komman⸗ dant R eee eF., und Briten auf ſeinem e fand. Ein entſpann ſich, aber dem Kom⸗ gelang es mandanten, im wa Gelände Deckung zu finden und in öſtlicher und ſpäter in nördlicher Richtung abzumarſchieren⸗ Auch bei Ociva Tibe und Ramirroe 8. Pu eine britiſche Abteilung, die am 21. und 23. Juli feſtzu⸗ halten, aber leider ohne Erfolg. Badiſche Poliak. Baden und die Siedelung im Oſten. —Maunheim. 5. Ang. Bekanntlich t ein Lande verein Baden der„Landgeſellſchaft Kurland“, die d Siedelungswerk in der neuen Oſtmark führt und fördert. Vor einiger iſt die Neuland⸗Geſellſchaft gebildet worden, die die Siedelungsarbeit auch auf Eſtland und Liv⸗ land ausdehnen wird. Wie wir hören, iſt auch für dieſe ein badiſcher Landesausſchuß im Entſtehen begriffen, dem maßgebende Perſönlichkeiten beigetreten ſind. Alle dieſe Geſellſchaften tragen gemeinnützigen Charakter. über die Abänderung * 6. Aug. Der Ge bad. heuts im chienen. — die weſentlichen Re aus dem neuen 5 olge der Abänderung des norddeutſchen Brauſteuer eſetzes notwen big geworden iſt, ſchon mitgeteilt. Der der bad. Staatskaſſe 1* —+* Mehrertrag aus den Einnahmen an——* neuen Entwurſs gegenüber en E n⸗ —— n e—444 ————————————90———————— 2KFFF 0 00.CCC( 8* 3 4 47 hiſſe des Nr. 361. 3. Seite. tg, den 6. Auqiſt 7918. Rus Staöt und Land. Mannheimer Pohunngsfürſorge. Bauliche Erſchließzung der 18. Sandgewann. Der Stadtrat hat u. d. beſchloſſen- Im Gebiet der 18. Sand⸗ hewama ſind folgende Straßen und Plätze gemäß den Voranſchlägen des Tieſpauamts herzuſtellen: Johannisbergerſtraße Aßmannshäuſer⸗ kun„Dürkheimerſtraße zwiſchen Rüdesheimerſtruße und Bäckerweg, rſtraße. Wachenheimerſtraße zwiſchen Rüdesheimerſtraße 900 Ruppertsbergerſtraße, Freier Platz zwiſchen Whannisbergerr, Marcobrunner⸗, Ruppertsberger⸗ und Aßmanns⸗ ſerſtraße, Grünanlage zwiſchen Ungſteiner⸗, Ruppertsberger⸗ und nheimerſtraße Folgende beſtehende Wege ſind gemäß den Voran chlägen des Tiefhauamts in Ortsſtraßen umzubauen: Maan⸗ heimterſtra zwiſchen Rüdesheimerſtraße und Bäckerweg, Rüdes⸗ heimerſtraße und—— Mannheimerſtraße und Oſt⸗ grenge des Grundſtücks. Für die Herſtellung und den Ausbau der Gc 1 und 2 genannten Straßen und Plätze wird ein Kredit von 8820 Mr. zur Segene geſtellt. Die Siedelungsgeſellſchaft Marmbeim hal den— für Straßenbau und Getzwege ausgenommen die Koſten Straßengeländes während der Dauer R8 nd mit dem Tage der baupokizeiſilhen ezugserlaubnis erſte, auf dem Erbbaugelände erſtellce Wahaung mit 4 verzinſen. 1 Aus der Begr uLaae iſt folgendes mitteilenswert: Die 18. *—— iſt als eines der für die alsbaldige Ueberbauung durch ie Manaheim beſtimmten Quartiere aus⸗ erſehen. In§ 2 des darüber abgeſchloſſenen Erbbauvertrags, ver⸗ 17 die Stadt, die Straßen und Gehwege, ſoweit ſie auf ktiſches Gelände zu tiegen Tommen, in einſacher Ausführung her⸗ aſtellen. mut Waſſer⸗, Gas- und Clektrizität ſowie Eiarichtung zur und mit unterirdiſcher Entwäſſerüng zu verſehen. Die überkieſt und geteert werden. Die Er⸗ der 18. Sandgewann verlangt einen von 730 870 Mk. Davon entfallen auf den Wert⸗ dtiſcherſeits bereit geſtellten Straßengeländes, wofür ndung nicht erforderlich iſt, 77 230 Mk., und auf die enthaltenen Verwaltungskoſten, die aus laufenden Mitteln entnammen werden 9770 Mk. Nach Abzug dieſer 87 000 Mk. —— ein———— 5 1 75 die Grünanlage un atz erforderlichen 0150 Nk. in den hächſiſährigen Stadttaſſenvoranſchlag eingeſtellt, Mittel für die Fahrbahnpflaſterung dem beſtehenden Pflaſter⸗ knde eumnommen, jene für die Herſtellung der Straßen, Gehwege, te Entwäſſerung, den Erwerb fremden Straßengeländes und dis — Uakoſten(410 40 Mk.) aus Anlehensmitteln mit nor⸗ — ungsdawer beſtritten und das Erfordernts für die Waſſer⸗, 0 und Stromwerſorgung(Enit 212 930 Mk.) von der Kaſſe der Die K Geblet der 18. Sand 9 im et der 18. Sand⸗ ——— n, auch 105——— 5 ſtücken * ungsg nur die Zugänge Dardenben Es ſollen aber mur dieſenſgen en⸗ und—4 Bauten werden, die für die Zugänglich⸗ —— und Gehroege ſoll Ghheßun 050 Ac des ſi eine ung 1 ſer unbedingt erforderlich ſind, das ſind ie— tiſchen Geländes die Marcobrunner⸗, Ruppertz Ungfteiner⸗ und Wachenheimerſtraße, dann Nordſtrecke der Aßmannshäuſerſtraße, die Oſiſtrecke der Johannisber„ſowie die Gehwege an der Nordſeite der Ridesheimerſtruße und der Südſeite des Bäckerwegs. Die hierfür zu erwartenden Ausgaben werden etwa 497 600 Mk. anzunehmen ſein Der die ſtraße(Kreisſtraze 140) und vermögen, abgeſehen von den das Erbbau⸗ e der eren beiden. in ihrem heutigen ei Jahren nügen— brie—3——35 ne von zu ge au e übrigen, fremdes Helunde PerSrenbes Strecken, nämlich der füdliche Teil der Aß⸗ mannshäuſer⸗ und der weſtliche der Johannisbergerſtraße, ſollen erſt Fiitell, werden, nachdem die Ueberbauung einſetzt. Damit jedoch auch ieſe Arbeiten ohne Berzögerung ausgeführt werden können, ſobald ſich eir Anbaubedürfnis geltend macht, werden die Mittel dafür letzt ſ angefordert. Das zur Ueberlaſſung im Erbbau beſtimmte 8— mit——— der Kä———— e verpft e Alknendrente 151—— Vefage bon 1½ Nig, pro qm iud un jährlichen Betrage aus rund 62 000 qm von 930 Mt. zu erſtatten. Aus dem des Vermögensſteuerwertes angenommenen Erbbau⸗ Wert des und Straten⸗) Geländes hat die Geſellſchaft der Stadt einen Bodengins voer 306, Proz. mit jährlich etwa 3906 Me. zu entrichten. Unter chtigeng dieſer Einnahmen, mik welchen die Stadt all.————— der Siedelungs⸗ geſellſchaft in Verluſt gerät, bleibt der ſtädtiſche Haushalt durch die Erſchließung des Siedelungsgeländes der 18. Sandgewann immer noch mit einer jührlichen Ausgabe von 38 500 Mk. für Amortiſation ———————————— Rro 7 0 Mi S f Ss 80 000 Lt mindern wirb.. Wirkſamer Heimalluftſchutz. Seit einem Jahre drohen unſere Gegner, das Heimatgebiet mit Bombengeſchwadern ungeahnter Größe heimzuſuchen, unſere Städte zu zerſtören und in die friedliche Bevölkerung Tod und Verderben zu kragen. Fieberhaft haben ſie die ganze Zeit an der Das Gewitter. 4 Von Max Bittrich. — ren zu ſtecken wagt, ſo beſtaunte Cyriack mit jungen i ilge wuchſen in der Glut des Nachmittags zuſehends aus—.— Wolken Als gewännen ſie erſt allmäßlich Mut bergen reiheit, ſo breiteten ſie ihre Kronen nur gang oben aus. Rauche wuchſen gar in die Herde zierlicher Lämmerwolichen hinein. Mitunter lag die Berg r in ſo fahlem Licht, wie Chriacks Stube, wenn die Jampe in den heilen Morgen leuchtete. Dann wieder lieſen, gleich Vorboten des Schreckens, die Schat⸗ ten der Wolten über das dünne Höhengras, das Lager Cyriacks. Und die ganze Natur ſchien ſich zu ducken oder ängſtlich zu werden vor drohendem Groll. Murrte die Ferne ſchon?⸗ Cyriack richtete ſich auf und horchte in die Runde. Eine große Erwartung lag auf allen Dingen. Es war wie — das bedeutete Eyriack eines der wichtigſten Ereig⸗ Lebensz. Damals war er hinuntergeſtiegen in das Schtwarzwaldſtädtchen, um eine Seiltänzergefelkſchaft zu bewundern. Da war, das erſte Seltſame, ein en geweſen, das auf dem Seil laufen konnte un a und nachher auch zu Cyriack mit einem Teller und aus einem Rahmen ſtrohgelben Haares verführe⸗ riſch lächelle: ⸗Junger Herr, bitte, bitte!“ Und nicht minder un⸗ vergeßlich wie dieſe Begegnung waren ihm die Muſikanten ge⸗ blieben, die immer raſch oder unſäglich rührend geblaſen hatten, aber, ehe das Mädchen auf dem Seil kopfſtand, wie in plötzlicher Erſtarrung ſchwiegen vor dem größten Wunder der Kunſtarerta, um nachher ein um ſo lauteres Getöſe, wie in jubelnder Freude, veran Dieſe ſchweigenden Muſikanten ſtanden in Cyriacks Seele auf in der jebigen unheimlichen Gewitterſchwäle. Und während er ſich der atembeklemmenden Schweigſamkeit Lrinnerte, ſammelte ſich in den Wolken weiter das Heer, das ſchon kor zwei Jahren die elterlichen Aecker verwüſtet und ſo viel Hagel in das Kornfeld geſchickt hatte, daß auf der Tenne nichts mehr ge⸗ droſchen au werden brauchte. Iwar hatten ſich Shriacks Eltern damals in der Stube ihres Nartihofes—— 23 den Gcwitterſegen zu ſprechen. Doch drüben Lindenbuck hatte man einen ge⸗ ge⸗ Mannheimer General-Anzeiger.(Mitag-Ausgabe.) Verwirklichung dieſer, in Wort und Schrift immer wieder be⸗ kannt gegebenen Pläue gearbeitet. Doch war der Heimat⸗ lafoſchutz in der Zwiſchenzeit nicht müßig. Ohne große An⸗ kündigungen wurden in aller Stille Gegenmaßnahmen vorbereitet und ausgebaut, die dem Feind in letzten Zeit wiederholt empfind⸗ liche Verluſte beigebracht haben. So erlitt er am 31. Juli, als er einen größeren Bombenflug auf das Saargebiet unternahm, eine ſchwere Schlappe, die ihm unzweideutig bewies, was ſeiner bei Angriffen auf das Heimatgebiet in Zukunft wartet. Mit mehre⸗ ren Geſchwadern ſtieß er über die Front vor und griff Saarbrücken an. Zwar gelangte er bei der Schnelligkeit ſeiner Flugzeuge ſchon nach wenigen Minuten ans Ziel. Dieſe Zeit hatte aber genügt, ihm einen vernichtenden Empfang zu bereiten. Während ihm die Abwehrgeſchütze ihren Geſchoßhagel entgegenſpieen, griffen ihm die Abwehrgeſchütze ihren Geſthoßhagel entgegenſpien, griffen Der genau und blitzſchnell arbeitende Flugmeldedienſt hatte aber überdies für das rechtzeitige Eintreffen weiterer Verſtärkung ge⸗ ſorgt. Von allen Seiten eilten andere Kampfſtaffeln heran. Fünf Kampffliegerformationen packten den Feind in friſchem Draufgehen und ließen nicht von ihm ab, als er ſich zur Flucht wandte. Einen feindlichen Flieger nach dem anderen erreichte ſein Schickſal. Trotz der eiligen Flucht und trotz der tapferen Gegenwehr verlor der Feind ſieben Flugzeuge, die in unſere Hände fielen. Das zuerſt angefaßte Geſchwader voa ſechs Flugzeugen wurde völlig vernich⸗ tet. So ſchloß das vierte Kriegsſahr auch für den Heimatluftſchutz mit einem ſtolzen Erfolg. J6. K. Angeſtellten⸗Verſicherung. Nachſtehendes wird uns vom hieſigen Ortsausſchuß der Ver⸗ trauensmänner der mitgeteilt(Geſchäfts⸗ ſtelle Heinrich⸗Lanzſtraße 31, Sprechſtunden Montags und Donners⸗ tags abends von—10 Uhr): 6 1. Entſcheidung des Oberſchiedsgerichts. Ein Artiſt, der von Spezialitätentheatern für kürzere Zeit⸗ räume zur Darbietung einer beſtimmten Vorführung angenommen Gr. 246 ſelbſtändiger Unternehmer nicht verſicherungspflichtig. *. 278. Aufſeherinnen in einem ſtädtiſchen Heim für verlaſſene Kinder, die unter der Leitung von Hauseltern die körper⸗ liche Pflege der Kinder beſorgen und häusliche Arbeiten verrichten, ſind nicht verſicherungspflichtig, auch wenn ſie bei ihrer Tätigkeit er⸗ füündig Mechiſpr(Nr 281.) 3 er in der ſtändigen Rechtſprechung des Reichsverſicherungs⸗ amts aufgeſtellte Grundſatz, daß bei der Prüfung der Frage der Verſicherungspflicht nicht ſo ſehr die rechtliche Geſtaltung als die tatſächlichen Verhältniſſe entſcheidend ſind, gilt aüch für die Angeſtelltenverſicherung.(Nr. 282.) Bei Feſtſtellung des Jahresarbéitsverdienſtes im Sinne des§ 1 Abf, 3 des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte iſt ein Ruhegehalt, das der Angeſtellte auf Grund früherer Be⸗ ſchäftigung bezieht, nicht zu berückſichtigen.(Nr. 283.) 2. 21. Verwaltungsratsſitung am 1. Juni 1918. Aus den Verhandlungen iſt Folgendes hervorzuheben: Der Vorſitzende bemerkt über die Beitragseinziehung, daß die⸗ ſelbe ſchon ſeit längerer Zeit ſcharf vorgenommen wird. Rückſicht wird nur dann genommen, wo dies wegen der Zeitverhältniſſe un⸗ vermeidlich iſt. Eine Stundung der Angeſtelltenanteile erfolgt nicht. Der Verwaltungsrat ſprach daraufhin die Erwartung aus, daß die Beitreibung weiter mit allem Rachdruck durchgeführt werde. Der Berichterſtatter über die Hinterbliebenenrente, bemerkte, daß bereits eine große Anzahl von Anträgen auf Hinterblienenrente eingegangen ſei. Im Jahre 1913 ſeit mit einem Eingang von etwa ſechstauſend Anträgen zu rechnen. Ein Angeſtellten⸗Vertreter bemängelt, daß der Rentenaus⸗ ſchu ß die Beiſitzer zu wenig heranziehe, daher ſeien auch die Koſten dafür ſo gering. Er wünſcht Aufklärung, weshalb dies ge⸗ ſchehe, währeiid beim Schiedsgericht u. Oberſchiedsgericht die Beiſißer ſehr häufig herangezogen werden. Der Vorſitzonde erwiderte, daß die verminderte Zuziehung in der Zurückſtellung der meiſten Streit⸗ ſachen bis zum Friedensſchluß infolge des Nangels an höheren Be⸗ amten ihre Erklärung finde. Auf die 8. Kriegsanleihe ſind, wie mitgeteilt wird, 100 Millionen Mark und für alle Kriegsan⸗ leihen zuſammen über ½% Milliarde gezeichnet. der Rechnungs⸗ abſchluß unß die überſchlägliche Bilanz wird darauf von dem Verwaltungsrat einſtimmig angenommen. Der Verwal⸗ tungsrat hat der Vorlage des Direktoriums auf Ergänzung der früheren Beſtimmungne dahin zugeſtimmt, daß die Entſchädi⸗ gung der Vertrauensmänner für ihre Tätigkeit bei der Aufnahme von Rentenanträgen und bei der Ueberwachung von Ruhegeldempfängern, bei Tätigkeit innerhalb des Wohnortes des Vertrauensmannes und eines Umkreiſes von 2 Kilometer, auch Ent⸗ ſchädigung für Zeitverluſt und entgangenen Arbeitsverdienſt ge⸗ währt wird. Dieſelbe beträgt bei einer Tätigkeit bis zu 6 Stunden 8 Mk., bei einer Tätigkeit über 6 Stunden 5 Mk. Der Vorſitzende hatte ausdrücklich betont, daß es ſich nicht um Gebühren, ſondern um Erſatz für entgangenen Arbeitsverdienſt und Zeitperluſt im Sinne des§ 135 handelt, und daß rechtliche Bedenken gegen die Vorlage nicht vorhanden ſeien. ie ehrenamtliche Tätigkeit der Vertrauensmänner wird alſo durch dieſen Beſchluß nicht angetgſtet. * Augzeichnung. Der Großherzog hat dem Weichenwärter Richard Rutſch in Heidelberg die kleine goldene Verdienſtmedaille verliehen. *In den verſetzt wurde Domänenrat Otto Beger in Konſtanz auf ſein Anſuchen wegen leidender Geſundheit unter im Gefängnis. Verleihung des Ritterkreu I. Klaſſe mir Eichenlaub des Ordene vorn Söhrkager Löwen. it Herrn Beger ſcheidet einer der tüchtig⸗ ſten und verdienteſten Beamten der Bad. Domänenverwaltung aus dem Staatsdienſt, dem er ſeit 37 Jahren angehört. Domänenrat Beger, der aus Lahr ſtammt. war in den erſten Jahren ſeiner bahn Hauptamtskontrolleur in Lörrach und Baden, dann Hauptamts⸗ verwalter in Singen und Konſtanz, wurde ſpäter als teuer⸗ inſpektor nach Breiſach eefſeßt und danach 15 Jahre als inſpektor nach Breiſach verſetzt u. war danach 15 Jchre als Oberſteuer⸗ nach Konſtanz. In den letzten Jahren war er auch Mitglied der Landwirtſchaftskammer. * Verſent wurde Eiſenbahnſekretär Wilheim Lutterer ia Weil⸗Leopoldshöhe nach Offenburg. Amneſtie für türkiſche Staatsangehörige. Laut proviſori⸗ ſchem Geſetz vom 15. Juli hat, wie uns das hieſige türkiſche Gene⸗ ralkonſulat mitteilt, der Sultan bei der Beſteigung des Thrones eine Amneſtie an alle Deſerteure(Unteroffgiere und Mann⸗ ſchaften) gewährt, falls ſie ſich innerhalb 15 Tagen mach Veröffent⸗ lichung dieſes proviſoriſchen Geſetzes beim zuſtändigen türkiſchen Konſulat melden. Perſonen, die Verrat geüht haben oder zum Feinde übergetreten ſind, ſind von der Amneſtie ausgeſchloſſen. h. Die Beurkundung der Sterbefülle von Militärperſonen. Die ſtandesamtliche Beurkundung der bei den mobilen Truppenteilen eintretenden Sterbefälle erfolgt jetzt und bereits ſeit längerer Zeit durchweg mit der Beſchleunigung, die die kriegeriſchen Verhältniſſe irgend zulaſſen. In einzelnen Fällen, die länger zurückliegen und noch nicht zur Beurkundung gekommen ſind liegt es im Intereſſe der Angehörigen der auf dem Felde der Ehre verſtorbenen Militär⸗ perſonen, daß ſie ſchon jetzt bei der zuſtändigen Stellee unter genauer An⸗ gabe der leßten Feldadreſſe des Verſtorbenen die Veranlaſſung der Beurkundung beantragen. Dieſe Stelle iſt für die Angehörigen des Preußiſchen Heeres das Zentral⸗Nachweiſebüro in Berlin NW. 7, Dorothenſtr. 48, für die Angehörigen des Bayeriſchen, Sächſiſchen, Württembergiſchen Heeres die Nachweiſebüros des Kriegsminiſteriums in München, Dresden und Stuttgart. Bei Vermißten findet eine ſtandesamtliche Beurkundung nicht ſtatt. Keine Benachleiligung der Landwirkſchaft. Die„Mitteilun⸗ gen der Reichsbekleidungsſtelle“ ſchreiben: In den Kreiſen der Landwirtſchaft iſt mehrfach die Meinung verbreitet, daß bei der Reichs Altkleiderſammlung die Handwirtſchaft⸗ lichen Arbeiter nicht genügend berückſichtigt wür⸗ den und die Landwirtſchaft vielmehr dazu herhalten müſſe, für die Rüſtungsarbeiter Anzüge aufzubringen. Die Anſicht iſt irrig, Die Landwirtſchaft, von der überhaupt die Anregung zur drin⸗ genden Beſchaffung notwendiger Arbeitskleidung ausgegangen iſt, iſt an der geſamten Sammlung mit einem Drittel beteiligt. Ihr fließt alſo nicht nur der dritte Teil der ge⸗ ſamten Altkleider, ſondern auch der gleiche Anteil an neuen An⸗ zügen und an unigeänderten Uniformen zu. Durch die Schaffung der Reichskleiderläger, die eine genaue Sortierung der eingehenden Bekleidungsſtücke vornehmen, iſt Sorge getragen, daß der Landwirt⸗ ſchaft ſolche Bekleidungsſtücke zugeſtellt werden, die ſich für die landwirtſchaftlichen Arbeiter eignen. W. Gasſtrafgelder. Auf Grund der Deſſauer Entſcheidung über die Ungeſetzlichkeit der Gasſtrafgelder hat ſich der Magiſtrat zu Soltau an den Reichskommiſſar für Kohlenverteilung gewandt und folgende Antwort erhalten: „Wie die Zeitungsnachricht erkennen läßt, hat das Gericht ein Ver⸗ ſäumnisurteil gefällt, alſo— in Ablehnung eines geſtellten Ver⸗ tagungsantrages— lediglich formal perhandelt, ohne in der Sache Entſcheidung zu treffen. Es iſt ſofort Einſpruch erhoben. Die Zeitungsnachricht, es ſei ſeitens der beklagten Beſitzerin des Gas⸗ werkes erklärt worden, ich hätte mehrfache Anfragen unbeantwortet gelaſſen, wird von ihrem Vertreetr als unzutreffend bezeichnet. Un⸗ berändert iſt weiterhin durchaus nach den Verordnungen vom vorigen Jahre und den zugehörigen Ausführungsbeſtimmungen zu verfahren. c Enkwicklung der Berufsſparkaſſen. An der allgemeinen Auf⸗ wärtsbewegung der 8 haben auch die Berufsſpar⸗ kaſſen ihren Anteil. o meldet die Sparkaſſe des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen ⸗Verbandes nicht weniger als einen Zuwachs von einer Million Mark im erſten Halb⸗ jahr 1918. Die bisherigen Einzahlungen betrugen 18, die Aus⸗ ahlungen 12 Millionen Mark, ſodaß ein Beſtand von 6 Millionen ark vorhanden iſt, der ſich auf 15 000 Sparer verteilt. Die Kaſſe verdankt ihre glänzende Entwicklung der bis ins Feinſte durch⸗ geführten Anpaſſung ihrer Einrichtungen und Sparbedingungen an die Verhältniſſe des Handlungsgehilfenſtandes und der aus ihm her⸗ vorgegangenen Heeresangehörigen. Spendet Grammophonplatten für unſere Kriegsgefangenenk Nehen Büchern, Spielen uſw. iſt die Muſik vor allem berufen, unſeren Kriegsgefangenen in Feindesland in der troſtloſen Oede des Lagerlebens Unterhaltung, Anregung und Zerſtreuung zu bieten. An die Heimat richtet ſich daher die dringende und herzliche Bitte, durch eine reichliche Spende von gebrauchten Gram mo⸗ phonplatten, die an ſämtliche Gefangenenlager in Frankreich verteilt werden ſollen und daher in großer Zahl benötigt werden, unſeren heldenhaften Brüdern in der Ferne eine kleine Aufmunte⸗ rung und dauernde Freude zu bereiten. Die für unſere Gefange⸗ nen beſtimmten Grammophonplatten werden bei der Kriegsgefan⸗ genen⸗Fürſorge(Ortsausſchuß vom Roten Kreuz) Mannheim, Tullaſtraße 19, entgegengenommen und von hier aus weitergeleitet. Vortrag. Man ſchreibt uns: Chriſtus predigte den Geiſtern Wer ſind die Geiſter wann und wie wurde ihnen wußt: die Glocke der kleinen Hauskapelle hatte unermüdlich ihre ſchrille Stimme gebraucht, bis die in den Lüften ſegelnden ſchwar⸗ gen Mächte flüchleten. Jeder Schlag des Glockenhammers war in die heimtückiſchen Feinde gefahren wie die Senſe ins Korn. Aber der erboſte fliehende Feind war über den nächſten Berg hergeſtürzt, über den Mortihof, um hier ſein Müichen zu kühlen, hatte Feuerſchlangen entfeſſeſt, Eisſtücke dazwiſchen geworfen, das Dach des Martihofes augezundet und crit ſparcr, wie zum Hohn, ſtundenlang Waſſer durch das berbrannte Dach geſchüttet und die Fluten über die Felder gejagt, bis Frucht und Scholle auf der Stroße lagen und eine Sieinſaat den Acker bedeckte. Cyriack rieb die zerſchundenen, ſchrundigen Hände. Er hatte den Eltern wacker geholfen, den Schaden vergeſſen zu machen, Korn willigen neuen Boden, der Ernte und dem Vieh ein friſche Dach zu ſchaffen, von deſſen Giebel jetzt Roß und Stier die Stirn den boſen Geiſtern entgegenſtreckten, deren raſchent nächtlichen Ueberfall die Tiere vor zwei Jahren unterlegen waren. Auch auf die geweihten Palmen, die zu Schutz und Trutz gegen Gewitterſchäden aus dem Fenſterchen ragten, blickte Cyriack. Die Sonne warf ihre Gluthitze wie durch ein freigebliebenes Brennglas aus dem Stück unbewölkten Himmel auf die Erde. Vögel flogen ſonderbar raſch und niedrig davon. Das Korn begann lauter zu rauſchen; der Herrgott trieb ſeine Schäfchen heim. Von den nächſten Höhen drangen Peitſchenknall und Horn⸗ ſignale herüber und die Stimmen der Hirtenbuben, die ihre Herde zuſammentrieben, um zu raſcherer Flucht vorbereitet zu ſein. „Cyriack, Cyriackl“ Seine Mutter rief. Was wollte ſie? Er ſollte heimlaufen und das Herdfeuer löchen, falls er Don⸗ ner höre, befahl ſie Und auf das Jaköble achten. Der Vater weile noch in der Stadt. Sie aber werde auf dem Lindenbuck verſuchen, das Wetterläuten zu verhindern. In der Nähe Sälkingen hätten ich ſogar ein paar Orte bei der Obrigkeit erfoloreich beſchwert gegen as Zutreiben des Hagels mit Glockenkraft. Die Frau lief weiter, und Cyriack ue das Eltennhaus auf und dachte an nichts mehr als an die Glocke auf dem Nachbarhaus und lugte mit brennenden Augen nach der Stätte, die ihm ver⸗ dächtig war, den Lauf des Hagels zu beeinfluſſen. Zeitig kam die Nacht. Auch ſie hatte ſich beeilt, vor dem Ge⸗ witter zur Stelle zu ſein, und war heiß geworden wie der Bauer, der haſtigen Schritts unter ſein Dach trat. Die Bäuerin goß das Feuer aus, um ſich niederzulegen, bis das Gewitter nahe ſein würde, und der Bauer legte ein Stück Brot auf den Tiſch. Wo Brot auf dem Tiſche lag, f ſich ſer Büitt las an Sah er Baer E r Boſe geſucht hatte, um ſpäter im Fall der Not friſcher auf dem Poſten zu ſein, lauſchte Cyriack in ſeinem Kämmerchen nach dem Rauſchen der Tannen und Linden und beobachtete, wie das Feuer immer brüllenber die Freiheit begrüßte. Vom Lindenbuck flimmerte noch ein Lichtchen herüber. Da lahe jetzt die nur auf ihr Wohl bedachten Nachbarsleute und harrten geeigneten Zeit, um den Glockenſtrang zu Perern und, nach altem Abergläuben, den Feind wieder auf des Mattsbauers Aecker zu hetzen. Bald würde der Augenblick gekommen ſein. Cyriack ſchlüpfte aus dem Fenſter. In Nacht geborgen, aber in grelles Licht getaucht, flog er die Pfade hinunter und hinauf, erreichte er zen Lindenbuck und war wie ein Wieſel auf weit herab⸗ hängendem Dach und auf dem Dachreiter mit dem Glöckchen. Er gexſchnitt den Sirick, während er ſich am Hammer der Glocke hielt, und ſah und fühlte mehr, als er exwartet hatte: der Hammer war nur eingehängt und ließ ſich leicht aus der Feſſel heben. Cyriack riß ihn heraus, warf ihn weit über das Dach und gutſchte hinter⸗ her. Der Sturm erhob ſich kräftiger und trieb ſchon Tropfen heran. Dann toieder war eine Pauſe, als überlegten alle Mächte der N nochmals ihren Kriegsplan, und nicht lange, nachdem Cyriack wieder daheim war, öffneten ſich die Dämme vor dem Hi und dem Meer der Höhe. Brüllende Schlangen ſprangen bündelweiſe aus dem Kerker, und Eisſtücke klopten gegen die Wände. „Cyriack!“ Die Mutter rief zitternd. Der Bauer kam geduckt aus dem Stall uiid hatte fürſorglich das Vieh losgekettet. Nun ſaßen die drei Menſchen an den Wänden und fühlten ſich unſäglich klein in dem Wachstum überirdiſcher Gewalten. Der Bauer hob manchmal den Kopf, weun ſich die Mienen nach lauger Ruhe ein bißchen erhellt hatten, und beim knatternden und kniſtern⸗ den Donner huſchte der Ernſt wieder über das Geſicht. Die Mutter blickte über das Geſangbuch auf das in der Wiege ruhende Jaköble und ſog Kraft aus dem Anblick, denn ein hilfloſes ſchlafendes Kind würde allemal verſchont. „Es wird, ſcheints, nit läute!“ ſagte der Bauer. „Er will nit vergichte!“ die Frau. In des Sohnes Stimme lag die meiſte Zuverſicht:„Ich meine, er hat uns nur droht!“ Aber die. Plocke ſtumm blieb, hub einige Auge darnach ein ſtärkkres Trommeln gegen die ſter an, und Luft ſchien erfüllt vom Toſen des Meeres. Die Alten legten die Hände zuſammen und neigten ſich, und die Bäuerin ſann nach, warum die nachbarliche Rückſicht ohne Er⸗ folg geblieben, der Hagel trotzdem gelommen ſei. Der Sohn aber dachté: den Blitz— treiben ſie uns heute nicht zu; das iſt argmacht und ſicherl 4. Seite. Nr. 361. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittaa-ngaba.) Dienstag, den 6. Auguſt 1018. gepredigt Ueber diejes Thema ſpricht Mittwoch den 7. Auguſt im haus Herr Coordes⸗Stuttgart. Der Eintritt zum Vortrag iſt frei(Näheres ſiehe Anzeige.) Polizeibericht vom 6. Auguſt. Leichenländung. Geſtern vormittag wurde am rechten Neckarufer oberhalb der Friedrichsbrücke die Leiche des im Poli⸗ zeibericht vom 3. ds. Mts. als vermißt ausgeſchriebenen 58 Jahre Alten, verheirateten Schuhmachers Wendelin Schmidt, wohnhaft Thoräckerſtr. 10, geländet und auf den Friedhof verbracht. Zuſammenſtoß. Durch Außerachtlaſſung ſeiner Dienſt⸗ vorſchrift verurſachte geſtern abend 7 Uhr ein 63 Jahre alter ver⸗ heirateter Aushilfsſtraßenbahnwagenführer an der Halteſtelle Kron⸗ ——— einen Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen der 15, wodurch an beiden Motorwagen die vordere Platt⸗ form vollſtändig eingedrückt und 3 Perſonen teils er⸗ heblich verletzt wurden. Das Geleiſe konnte erſt nach länge⸗ rex Zeit wieder frei gemacht werden. Unterſuchung iſt eingeleitet. Nus Luòwigshafen. O Das ſtädtiſche Mieteinigungsami wurde in den Monaten Mai, Juni und Juli in 224 Fällen angerufen. Von dieſen Fällen ſtanden Eaſcheidun Bundesratsverordnung vom 26. Juli 1917 93 Fälle zur ntſcheidung. Hiervon fanden 32 Anträge durch Vergleich ihre Er⸗ ledigung, während in 31 Fällen eine Beſchlußfaſſung des Einigungs⸗ amtes notwendig war. In 18 Fällen wurde der Antrag nach der Terminsbeſtimmung zurückgenommen bezw. außerhalb des Amtes verglichen. Bei 2 Anträgen mußte ſich das Amt, weil nicht unver, SSut angerufen, als unzuſtändig erklären. 10 Fälle waren am des Monats Juli noch unentſchieden. Auf Grund der Anord⸗ nung des ſtellv. Generalkommandos des 2. Bayr. Armeekorps vom 10. Kupril 1918 wurde in 113 Fällen Antrag auf Zuſtimmung des Vorſitzenden zur Kündigung bezw. Mietsſteigerung geſtellt. Nach Prüfung der Mietſache wurde die Zuſtimmung zur Kündigung bezw. Mietpreisſteigerung in 49 Fällen erteilt, während ſie in 44 Fällen verweigert wurde. In 6 Fällen wurde die Kündigung bei der Ver⸗ —— zurückgenommen; 14 Fälle waren am Schluß des Monats noch unentſchieden. Außerhalb des Rahmens der obengenann⸗ ten Bundesratsverordnung und der Anordnung des ſtellv. General⸗ kommandos gelangten 18 Fälle zur Verhandlung. Hiervon wurde in 17 Fällen eine en erzielt, in 2 Fällen waren die Beteiligten auf den ordentlichen Rechtsweg zu verweiſen; in 9 Fällen ſcheiterte der Vermittlungsverſuch. V Der Frauenverband Pfalz des Deutſchen Luftfloltenoerbandes worſtand 9000 Mk. abgeliefert wurden Die Geſchäftsſtelle in igshaſen hat 8500 Mk. in Kriegsanleihe angelegt, ebenſo hat die uppe Pirmaſens 4500 Mk. örtliche Spenden als Kriegsanleihe gezeichnet. Aus dem Großherzogtum.“ „Heidelberg, 5. Aug. Geſtern fand im Hauſe Sachſen⸗Weimar die Kriegstrauung des älteſten Sohnes des Prinzen und der Prinzeſſin Wilhelm von Sachſen⸗Weimar, des Oberleutnante Grafen von Oſtheim mit Frau Aagot Sucanne Midling aus Siockholm ſtatt.— Ein verheirateter Buchdrucker hat ſich in ſeiner Wohnung in der Rahmengaſſe mit Leuchtgas vergiftet. In bewußtloſem Zuſtande wurde er aufgefunden und verſtarb bald nach Einlieferung in das Akademiſche Krankenhaus. Der Grund zur Tat iſt in ehelichen Zwiſtigkeiten zu ſuchen. Weinheim, 4. Aug. Wer von hier aus nach Heddes⸗ Ftee abgelaufenen Jahr 23 600 Mk. Einnahmen, wovon an den 9 hei m will, hat die Wahl, entweder mit der Staatsbahn bis Groß⸗ ſachſen⸗Heddesheim oder mit der Kleinbahn nach Großſachſen oder aber mit der Elektriſchen nach Käfertal zu fahren und von dort aus in den direkten Kleinbahnzug Käfertal⸗Heddesheim umzuſteigen. In den erſteren beiden Fällen muß der Fahrgaft das Stück von Großſachſen bis Heddesheim zu Fuß laufen. Deshalb ziehen es die Weinheimer, wenn ſie in Geſchäften nach Heddesheim wollen, vox, die Fahrt über Käfertal zu machen. Die Vorausſetzung dafür iſt aber natürlich der rechtzeitige Anſchluß in Käfertal. Nun iſt am Samstag Nachmittag ein Weinheimer Herr mit der Elektriſchen ab Weinheim nachmittags.02 Uhr nach Käfertal gefahren, um indeſſen bei der Ankunft um ½4 Uhr in Käfertal zu erfahren, daß der Zug nach Heddesheim vor zwei Minuten bereits abgedampft ſei. Dieſer Fall, daß der Anſchluß in Käfertal für Heddesheim nicht mehr zu Erreichen iſt, hat in der letzten Zeit wiederholt ſchon unliebſames Aufſehen erregt. Denn diejenigen Fahrgäſte, die den Anſchluß nicht bekommen, müſſen unverrichteter Weiſe nach Weinheim zurück⸗ jahren und haben ſomit Fahrgeld und Zeit völlig umſonſt geopfert. Die Unwillensäußerungen, die man bei ſolchen Gelegenheiten gegen den Stationsvorſtand in Käfertal fallen hört, ſind gleichwohl nicht berechtigt, denn der Stationsvorſtand iſt gehalten, die Züge ſtreng fahrplanmäßig abfahren zu laſſen, und dementſprechend hält er ſich genau an den Fahrplan. Es wäre ſomit Sache der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft, den Weinheimer und wohl offenbar auch Viernheimer Verkehrswunſch durch zweck⸗ entſprechende Abänderung des Fahrplans zu er⸗ füllen. Dies iſt unſchwer durchzuführen, wenn die Abfahrtszeit des genannten Käfertales Zuges Richtung Heddesheim um einige Mi⸗ nuten ſpäter verlegt wird. rnnmmern Der Domier verlor ſeine Gewalt, und nur in der Ferne blieb ein jähes Leuchten uher den Bercen. Als die Leute oes Matihofes vor die Tür traten, jagten Nebel'chwaden über die Sohen. Vater und Sohn wanderten ſtumm über Matten und Felder. Am Gatter der Viehweide fanden ſie den Bauern vom Lindenbuck. 4„Jept,“ ſagte er,„hat das Wetter auch bei mir wüſcht macht!“ ur igte auf die Eisperlendecke, durch die ſeine Beine ſchlürften. ie drei Menſchen gingen miteinander an der Grenze weiter: Eis und zerfetzte Halme zur Rechtem und zur Linken, doch der Lin⸗ denbuck hatte den ſchlimmſten Schaden. Der Matisbauer fand da⸗ run die ei Not erträglich, richtete die Augen faſt immer auf des Nachbars Seite und ſagie:„'s iſcht fũ m git, ſell Wetterglöckle ſchweige zu laſſe!“ Ja, es ſei vornehm geweſen, durch die Wetter⸗ e das Unwetter nicht zum Nachbarn jagen. Und weil die ahr beſeitigt war, erkundigte er ſich auch gefügig, ob ſolcher Ver⸗ gicht nicht etwas ſchwer geworden ſei. Sewiß doch! geſtand der Beſitzer der Glocke. Allein er habe, nachdem er den erſten Ton der Glocke vernommen, die Hand vom Seil nehmen müſſen. Lieber habe er den Schaden ſelber tragen wollen, als den Nächſten nochmals zu betrüben. Und mun ſei er ſelber— 13 und auf fremde Hilfe angewieſen. „Weiſcht was,“ enigegnete der Matisbauer,„ich hilf Dir!“ „Sell hab ich mir gleich denkt!“ Nachdenklich ſchritt Cyriack neben dem Vater heim und hörte zu, wie er des Nachbars Verhalten lobie. „Gell aber, rief oie Läuerin ihnen entgegen,„3 iſcht heut gut gange bei uns!“ Und ſie ſreute ſich des geringen Verderbens am eigenen Beſitz, weil des Nachbars Gewiſſen rechtzeitig er⸗ ſei. jo,“ geſtand der Bauer bewundernd. 2 ꝛ0,“ wiederholte Cyriack höhnend,„ſeller und ſein Ge⸗ Ein ferner Donner kang herein. „Nit verſündige!“ mahnte der Alte. A hilf ſellem nit, ſell weiß ich bigott!“ trotzte der Sohn. rge 904 ich mehr. Schlofet wohl!“ Und bald ſe ſie alle den Schlaf der Gerechten. Die Bäuerin, weil eine Bitte beim Nachbar das Unheil zurückgehalten, der Bauer, weil der Himmel endlich auch dem Nachbar einen Kuüppel zwiſchen die Beine— habe— der Sohn, weil er als Sieger eingeſchlafen war, als Nützer der Kraft, die dem Menſchen verliehen ſei, ſein Geſchick lenken zu helfen. r der Bauer auf dem Lindenbuck ruhte venig. Er ä ſich gelb und verwünſchte den Zufall, der die alte, ſchadha ocke 8 heute hatte dienſtunfähig werden laſſen. Man hätte die eine Ausgabe nicht ſcheuen ſollen, dann wäre ſie rechtzeitig aus⸗ * worden! Das eigene Flickwerk war eben doch für die Fx. eweſen. Der Sünmel war zu hoch, den konnte er dafür nicht büßen 1 Dafür mußte aber dem Matisbauer gezeigt werden, wis er en den Pflug deſſen zu ſpannen habe, der in uneigennützigem Saaeen die Bett nicht geläutet habe. — * Au a. Rh.(bei Raſtatt), 4. Aug. Einen böſen Hereinfall erlebte, wie die„Raſt. Ztg.“ erfährt, eine Bauersfrau, die einem fremden Herrn zwei Schinken zum Preiſe von zuſammen 600 Mk. verkaufte. Der Fremde bezahlte mit einem Tauſendmarkſchein und bekam 400 Mk. herausbezahlt. Als die Frau aber nach einigen Tagen mit dem Schein an eine Kaſſe kam, ſtellte ſich heraus, daß der Tauſender gefälſcht war.—— ächl, 3. Auguſt. Bei einem Einbruchdiebſtahl in dem Straßburger Modehaus Köppel u. Co. wurden Damenkoſtüme und Damenwäſche im Wert von 20000 Mark geſtohlen. Freiburg, 3. Aug. Ein tragiſches Geſchick hat es gewollt, daß der hieſige Privatdozent Dr. von Berenberg⸗Goßler am Tage vor ſeiner Ernennung zum Profeſſor in einem Feldlaga⸗ rett hinter der Weſtfront während einer Operation durch einen ruch⸗ loſen feindlichen Fliegerangriff auf die deutlich gekennzeichneten Lazarette getötet worden iſt. pfalz, heſſen und Umgebun p. Fraukenchal, 6 Auguſt. In der Schnellpreſſenfabrit von Albert 4 Co überraſchte heute Nacht gegen 1 Uhr der Nachtwärter Kern einen Einbrecher auf friſcher Tat Er e ſich gerade in der Satilerei zu ſchaffen und hatte ſich bereits Leder. Samte, Leinwand und Zwirn für etwa 2060 Mk. beiſeitegelegt. Der Ein⸗ brecher ſetzte ſich energiſch zur Wehr und es gelang erſt nach dem Eingreifen des Nachtwächters Remelius und des Platzmeiſters Werner, ihn feſtzunehmen. Der Täter gibt an, Rudolf Schreiber zu heißen, 26 Jahre alt zu ſein und aus Worms zu ſtammen. Er war mit allen Einpruchswerkzeugen ausgeſtattet und machte von dieſen als Wafſen Gebrauch, ſodaß die drei beteiligten Fabrik⸗ angeſtellten Berletzungen davontrugen und im Krankenhaus verbunden werden mußten. SNeuſiadt a.., 4. Aug. Die Errichtung der Prüfungs⸗ ämter, welche zur Durchführung der Weinſteuer vor⸗ Elehen ſind, haben ſich die Bundesſtaaten vorbehalten. Für cyern ſollen zwei Aemter eingerichtet werden und zwar für das jenſeitige Bayern in Würzburg und für die Pfalz in Reu⸗ ſtadt a. H. Preußen ſoll ebenfalls zwei Prüfungsämter bekom⸗ men, davon eines im Mittelpunkt des Weingebietes in Mainz, das andere in Berlin. p. Landau, 6. Auguſt. Zwei Opfer hat mimmehr das Liebes⸗ drama im Landauer Park gefordert. Der Vizewachtmeiſter Albrecht ſtarb nunmehr ebenfalls. * Straßburg, 5. Aug. In der erſten Liſte der Schwerverletzten bei dem großen Eiſenbahnunglück bei Landsberg an der Warthe befindet ſich der Name eines Straßburgers, Oberarzt Dr. Eduard Roſenſtiel. Vor einigen Tagen war ſeine Gattin an der ſpaniſchen Krankheit geſtorben, da ſie ſich bei einem Flieger⸗ alarm durch Erkältung im Keller eine Lungenentzündung zuge⸗ zogen hatte. Zur Beerdigung, die an dem Unglückstage ſtattfinden ſollte, wurde der etwa 40 Jahre alte Gatte, der als Ober⸗ und Re⸗ gimentsarzt in Kowno ſtand, hier erwartet, verunglückte aber auf der Fahrt, und iſt, wie die„Straßb. Poſt“ hört, inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Er ſtammte aus Saarburg i. Lothr. und hinterläßt zwei Kinder im jugendlichen Alter. Uuſer Verlrauen zum-Bool-Erfolg. Die engliſchen Staatsmänner verfolgen bei ihren Reden in allererſter Linie das Ziel, das Vertrauen des deutſchen Vol⸗ kes zum Enderfolge des U⸗Bootkrieges zu erſchüttern. Auch hier muß man mit großem Bedauern feſtſtellen, daß die feind⸗ liche Propaganda im eigenen Lande ein Echo und dadurch eine weſentliche Unterſtützung findet. Es gibt in Deutſchland Kreiſe, die die Eröffnung des unbeſchränkten B⸗Boot⸗Krieges mit in⸗ nerem Widerſtreben begleitet haben und die es jetzt für ange⸗ bracht halten, ihren Unmut von damals aufgewärmt der Oef⸗ fentlichkeit darzubieten. Herr Theodor Wolff vom Berliner Tageblatt hat dieſer Tage dieſes Schauſpiel geboten. Er hat durchblicken laſſen, daß diejenigen, deren Agitation, wie er ſagt, die Entſcheidung in der Amerikapolitik veranlaßt haben, für das Eingreifen Amerikas verantwortlich ſeien. Wenn er dann weiter die Behauptung aufſtellt, daß nur das Eingreifen Amerikas der Entente die Fortſetzung des Krieges ermöglicht, habe, ſo kann ſich der Leſer ſelbſt die nötigen Schluß⸗ folgerungen ziehen. Ohne unbeſchränkten U⸗Boot⸗Krieg, ſo will Herr Wolff wohl damit ſagen, wäre die Entente inzwiſchen längſt mit ihrer Kriegführung zu Ende. Sogar ein ſo natio⸗ nales Blatt, wie es Naumanns„Hilfe“ iſt, hat ſich dieſen demagogiſchen Kniff geleiſtet. Der Grundirrtum dieſer Beweisführung beſteht in der Anſicht, daß erſt der unbeſchränkte U⸗Boot⸗Krieg das Eingrei⸗ fen Ameikas veranlaßt habe. Es könnte auch Herrn Wolff bekannt ſein, daß Amerika längſt ſchon eingegrifſen hatte, daß ſeine Kriegsinduſtrie und ſeine Finanzquellen der Entente bis zur Erſchöpfung dienten und daß auch ſchon vor dem Kriegseintritt Amerikas ein amerikaniſches Flieger⸗ geſchwader an der Weſtfront operierte. Daß aus dieſer ver⸗ ſchleierten Kriegführung der Vereinigten Staaten im Notfalle der offene Krieg geworden wäre, bezweifeln wir nicht im geringſten. Der U⸗Boot⸗Krieg hat uns alſo gewiß nicht ge⸗ ſchadet, was aber hat er uns genutzt? Wir haben das Zeugnis unſerer Oberſten Heeresleitung für die Tatſache, daß der un⸗ eingeſchränkte U⸗Bootkrieg ihr wertvollſter Bundes⸗ genoſſe bei der Kriegführung im Weſten geweſen iſt. Die U⸗Boote haben in weitem Umfange Kriegsmaterial zerſtört und Munition verſenkt. Sie haben der feindlichen Kriegfüh⸗ rung Schiffe entzogen, weil die Heimat die Verſorgung mit Lebensmitteln gebieteriſch verlangte. Ohne dieſe U⸗Boot⸗ Erfolge wäre nach Anſicht militäriſcher Autoritäten unſere Weſtfront gegen die ungeheure engliſch⸗franzöſiſche Uebermacht an Menſchen⸗ und Kriegsmaterial überhaupt nicht in jahrelanger Verteidigung zu halten geweſen. Gewiß, darin hat Herr Wolff recht, ohne den unbeſchränkten U⸗Bootkrieg wäre das Völkerringen ſchon zu Ende gegangen. Aber ſicherlich wären wir dabei der Entente unterlegen. Das Gleichgewicht wäre zwiſchen uns, die wir von allem abgeſchnitten ſind, und der Entente, die alle Hilfsmittel zu ihrer Verfügung hat, ohne das Eingreifen der U⸗Boote nie und nimmer aufrechtzuerhalten geweſen. Das müßte ſich jeder nach einiger Ueberlegung ſelbſt ſagen. Haben wir aber noch für dieſe Tatſachen die Autorität der Oberſten Heeresleitung, ſo kann uns die Anſicht vom Berliner Tageblatt wirklich ſehr gleichgültig ſein. Wir danken dem uneinge⸗ ſchränkten U⸗Boot⸗Krieg zu einem großen Teil die Erhaltung unſerer vollen Wehrkraft gegenüber einer Rieſenübermacht. Das iſt ſchon heute die Bilanz des uneingeſchränkten U⸗Boot⸗Krieges. Aber das iſt noch nicht das Endergebnis. Die neugeſchärfte U⸗Boot⸗Waffe wird weiter ihre Wirkung tun, ſie wird unſeren Gegnern weiter mit der Vernichtung des Schiffs⸗ raumes die Luft abſchnüren, ohne die ihre Kriegführung nicht leben kann. Wir haben unerſchütterliches Vertrauen zu dieſem Enderfolg. Und wir werden es behalten trotz aller Verſuche, die U⸗Boot⸗Bilanz zu fälſchen. Englands Schiffsraum. Bern, 5. Aug(WrB.)„Daily News“ ſchreibt zu der Rede, die Sir Cdward Geddes am 31. Juli im Unterhaus gehalten hat:„Der ſpringende Punkt war die Behauptung, daß der Schiffsraum der Alliierten und Neutralen jetzt monatlich um 100 000 Tonnen zunimmt. Auf den erſten Blick iſt die Aufwärtsbewegung der Kurve Grund zu tieffter Be⸗ friedigung. Die volle Wahrheit iſt aber, daß die Beſſerung binter dem zurückgeblieben iſt, was hätte geleiltet werden müſſen, denn für die zunehmende Bilanz der Neubauten über die Verſenkungen haben wir Amerika zu danten. Unſere eigene Bautätigkeit macht noch immer nicht un⸗ ſere Verluſte wett. Die letzte vorliegende Statiſtik iſt außerordentlich enttäuſchend.“— „Daily Telegraph“ ſchreibt:„Es iſt jetzt ſicher, daß der Feind uns durch ſeine Piraterei weder aushungern, noch unſere Kampfkraft ſchwer zu lähmen vermag. Wir wünſchten, wir könnten Herrn Geddes ebenſo herzlich zu den Fortichritten im britiſchen Schiffbau gratulieren, aber leider wird unſere Handelsmarine von Monat zu Monat ſchwächer.“ Die„Times“ führt aus, die roſigen Viſionen. in denen Geddes ſich ergangen habe, dürften die Tatſachen über die Schiffbaulage nicht verdunkeln, die äußerſt er u ſt=nd drohend ſeien. Das Reinergebnis ſei jedenfalls, daß der britiſche Schiff⸗ bau keine ſtetige Zunahme aufweiſe, und lolange dies der Fall ſei, ſei es ſchlimmer als töricht, ſelbſtgefällig von einem ſogenannten Weltſchiffbau zu reden. Handel und lndustrie. Reichsbankausweis vom 31. Juli „Bestand an kursfähigem deutschem Geld und an Gold in Barren oder auslãndischen Münzen, das Kilogramm tein z 2784 Mark berechnet. Vermögen(u 1000 Mart)— Metallbestand.o9 ⸗%„%„„%„%„„„„„%1 2467696— 18⁰ darunter GOl 2347282 202 Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 1851526- 107899 Noten ander. Banken 5 3133— 1501 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 15 988 653— 1045 808 Lombarddarlekeeen 6397. 2043 Wertpapierbestanlca 123803 1620 Sonstiges Vermõgen. 1831192— 22412 Verbindlichkeiten. Grundkapitaalal]!1380000(unver.) 56—— 94 828 funver.) Notenumlaull 12704503 320821 Einlagenn 8504876- 753036 Sonst. Verbindlichkeiit. 7901914. 594²9 Bei den Abrechnungsstellen wurden im Monat juli abgerechnet 4 9762652 500 In der letzten Juliwoche traten an die Reichsbank im Zu- sammenhang mit den Erfordernissen des Monatsschlusses starke An 1049,5 Millionen Mark auf 16 120,0 Milſionen Mart; für die die Zunaize 1045,8 Teil ite auf den bankmäßige Deckung allein betru Miltionen Mark. Wie üblich, wurde der des Gegenwertes der in Anspruch genommenen K. 2 Konten der fremden Gelder belassen, die eine Steigerung um 753 Millionen Mark auf 85040 Millionen Mark erfuhren An Banknoten flossen 320,8 Millionen Marke 23,2 Millionen Mark vor einem Jahre) neu in den V.„ 80 daß sich der der Notenumlauf der Reichsbank auf 12 704,5 Millionen Mark er. höhte. Daneben beanspruchte der Verkehr 250,1 Millionen Mark an Darlehenskassenscheinen(gegen 176,3 Millionen Mark in der letzten Juliwoche 1917) Die Summe der auſerhalb der Reichsbank umlaufenden Darlehnskassenscheine Ende Juli 1918 7736,3 Millionen Mark. Der Goldbestand wuchs weiter um 202 000 Mark auf 2347,3 Millionen Mark, während die Bestand der Bank an Scheidemünzen und Reichs- kassenscheinen geringfügige Abnahmen aufwiesen. Den Darlehnskassen brachte der Monatsabschluß Neuausstel- lungen in Höhe von 350 Millionen Mark, wodurch der Darlehnsbestand auf 9002,9 Millionen Mark austieg. Holge dieser Entwickelung stellte sich der Bestand der Reichabank a Darlehnskassenscheinen mit 1836,2 Millionen Mark um 108,9 Millionen Mark höher alis am Ende der Vorwoche, da die Bank, wie oben erwähnt, von den ihr seitens der Darlehmskassen zu- geflossenen 350 Millionen Mark Darlehmskassenscheinen 2501 Millionen Mark in den Verichr abgeben mußte. Ermäüssigeng von Schuh Die Gutachterkommission für Schulwaren sen, den für die Schuhwarenherstellung txul kostensatz von 33 bezw. 20 Prozent herabzusetzen. Der Uberwachungsausschuß der Schuhindustrie wird auch den auf die Gestehungskosten berechneten Sonderzusch nach dem 31. August ermäßigen. Dadurch 1 äch Herab⸗ setzung der Kleinhandelspreise für Schuhwaren um etwa 5½ 6 Prozent, deren baldiges In der Bevölkerung dringend erwünscht ist. Gründung der Deutsch-Oesterreichisch-Ungarischen Woll-Einkautsgesellschait m. b. H. im Interesse Die Gesellschaft ist von einer Anzahl deutscher und öster- reichisch- ungarischer Spinnereien in Verbindung mit einer im Der von der- gierit Orient ansässigen Einkauisgesellschaft cdet worden. Zwecke des Unternehmens ist der kommissionsweise Einlcaut Wollen im Auslande(speziell im Orient) und die selben an die/ Oesellschafter. Die Gesellschaft wird re Id erst nach Eitrtreten geordneter Verhältnisse richtig können, stellt sich jedoch auch schon für die in und vor allen Saber beat, wer ee „wertvo ſungen Bie Gesellschatt befugt, sich— Unternehmungen zu beieiligen, nach Bedari Agenturen oder Zweigniederlassungen im Inlande und Auslande zu errichten, wie überhaupt alle Zur Förderung des vorgesehenen Zwecks nach Ansicht der schaft nützlicher Geschäfte einzugehen. Das ital be⸗ trägt 300 000 Mk.; der Sitz ist Berlin, ist jedoch infolge der vor- Läufigen Ubernahme der Geschäftsführung durch Wilbeln nach Hanau verlegt. Frankfurter Wertpapierborse. Frankfurt a.., 5. Aug. Abendbörse. Die Umeltze blieben auf den meisten Gebieten bescheiden, doch konnten sich die Kurse größtenteils befestigen. Etwas schwächer verehrten Montanpapiere, auch Adlerwerke KNeyer etwas nach. Größeres Interesse bestand für Gummiwerke Peter bei anselm⸗ licher Kurserhöhmmg, ferner zogen Deutscher Vertag, Porzellan Wesel, Gasmotor Deutz im Kurse an. Im freien Verkehr war das Geschäft lebhaft. Sehr ſest schließen u. a. Kunstseide, Nord- deutsche Wolle und Deutsche Maschinen. DD—————————————————————————— Wasserstandsbeobachtungen im Monat August. Pegelstation vom Datum 7 Rhein 1. 2 14 14 Benrhn ε 4 903 2332202.10 182.12 220 Abende 6 Kokt). 1J2/ 27 08. M 6 44.62 49 45 444424 Lachs. 2 öUur Mannhelmdm.64.78 457 389 2383.46 Wergene 7 Uür Halz:z„ 0%%„.97.56.001.02.88.-3 12 Unr Kaud„%„.06.11[ 207202197 Vorm. 2 Uhe. ——— 12.79 188 Bachm. 2 Ur vom Negkar⸗: Mannheim“„„HESMENSelsvera Hellereaa„„ 0 8 8 Ser + 46⁵ Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Vorans. sprüche feran. Die gesamte Anlage vermehrte sich um ise hat beschlos- Assigen Un- Laut (Z..) Undetugter Nachuruok wird geriehtiob vertoigt 7. August: Wolkig, R ille, T. wenig verünckert. August:———5 Bormal mperirt. ———— * Dienstag, den 6. Auguſt 1918. Mannheimer Geueral-Anzeiger. (Minag-Ansgabe.) Todes- Anzeig mein innigstgeliebter Mann, im Alter von 52 Jahren. MANNHEIM, Lameystr. 20, den Im Namen der tieftrauernden nebst Kinder. Die Beerdigung findet Mittwoch, nachmittags 5 Uhr statt. Gestern mittag verschied nach schwerem Leiden Vater, unser Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Herr Sali Maier Charlotte Maier geb. Löb E. guter 6. August 1918. Hinterbliebenen: den 7. August, Na146 Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme an dem schweren Verluste unserer lieben Mutter Frau Clementine Brehm sagen wir innigsten Dank. Ganz besonders sprechen wir dem Rochw. Herrn Stadtpfarrer Börsig für die tröstenden Besuche und den ehrwürdigen Niederbronner Schwestern für die liebe- volle Pflege am Krankenlager unseren innigsten Dank aus, desgleichen für das zahlreiche letzte Geleit und die vielen schönen Kranzspenden. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Mans Brekm, Färbereibesitzer Schwetzingerstrasse 94. Das Seelenamt für die Verstorbene findet am Mittwoch, den 7. August, früh 7 Uhr in der Heiliggeistkirche statt. 4303a Nr. 301. 5. Seite. 7 zeigen Hocherfrent an 150 m Breite philipp Fuhr, Gtatt Rarten- Die giuciliche Geburt aiues rũchtigen Nriegojungen Robert Gahmieg, Bt. oͤ. Reo, unò Frau Maria oeb. c Maunheim, den 4. Angnot 2 C Calttenſallſtraße 6. 1b145 rauxa Bastpaekpäxier in Bogen 75/00 und in Rollen von eingetroffen. G165 Papierindustrte 1 2, 4— Telephon 4303. ortene Steſſey Sielionbesetzungen. Bei der hieſigen Stadtverwaltung ſind folgende Stellen zum möglichſt balbigen Eintritt zu beſetzen: bei der Verwaltungsratsschreiberei eine Gehilfenstelle bei der Stadtkasse eine Gehitenstelle. 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