Berantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: In Vertre⸗ kung Guſt av Wittig; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Druck u. Berlag: Druckerei Dr. Haas Mannheimer General⸗ Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim.— Celegramm⸗ K: General⸗Anzeiger Mannheim.— Fernſprech⸗ Kn⸗ ſchluß Amt Mannheim: Ur. 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7945 und 7946.— Ponmeds Koonior Ur. 2917 Sudwigshafen am Rhein. Beilag en: Amtliches Berkündigungsblatt für den Amtsbezirkk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in Abend⸗Ausgabe. oual Nachrichten 1918.— Nr. 366. I550 Angeigenpreiſe: Die 1ſpalt. Kolonelzeile 40 Pis., Fimanzangeigen 50 Pfa, Nellamen..—, Teuerungs⸗Suſchlag 300½,. mahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt nahhm. 2½ Uhr. Für an⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kus gaben wird beine Ver⸗ antwertung übernommen. Bezugspesis in 8 und Umge⸗ menatl. M..— mit Pringerlehn. Poſtcbezug: Diertell. M. 642 einſdfl. Subelluugsgebũhr. Bei der Poſt abgek. M..70. Einzal⸗Ur: 10 Pfg. moderner Kupfertiefdruck-Ausführung. 2 Das engliſche Unterhaus über Krieg und Völlerbund. Der deutſche Tagesbericht. Großes Haupiquartier, 8. Aug.(WTB. Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. geeresgruppe des Geueralſeldmarſchals Krouprinz Ruprecht von Bayern Beiderſeiis der Lys ſchlugen wir engliſche Teil⸗ vorſtöße zurück. Nördlich der§ omme führie der Feind heftige Gegegangriffe gegen unſere neuen Linien beiderſeiis der Straße Braye⸗Corbiez; ſie wurden abge · wieſen. Während der Nacht zeitweilig auflebende Ariillerie⸗ täkigkeit und Erkundungsgefechte. Weſilich von Mont⸗ didier ſcheiterte ein Teilangriff der Franzoſen. Heeresgruppe des Deulſchen Krouprinzen. Iwiſchen Soiſſons und Reims lebie der Feuer⸗ kampf nur vorübergehend auf. Kleinere Infankerie⸗ kämpfe an der Aisne und Besle und nördlich von Reims. Heeresgruppe des Geueralſeidmarſchaſis herzog Albrecht ven Börtemberg. In den Vogeſen erfolgreicher Vorſtoß in die ſeindlichen Linien am Schratzmänncle. Leutnaut Freiherr v. Börigk errang ſeinen 20. Luftſieg. Der Erſie Generalquartiermeiſier: Ludendorff. * Geſtern war die Kampftätigkeit auf unſerer neuen Front zwiſchen Soiſſons und Reims gering, nur vorüber⸗ gehend lebte der Feuerkampf auf. An Aisne und Vesle kam es zu kleinen Infanteriekämpfen. Foch hat alſo ſeine An⸗ ſtürme wieder einſtellen laſſen. Lebhafter war der Kampf auf der nördlichen Weſtfront. Bei Montdidier und an der Lys ſcheiterten ſeindliche Teilangriffe. Gegen die von Württembergern am 5. Auguſt eroberten Linien an der Straße Braye⸗Corbie wurden heftige Gegenangriffe geführt, ein Zeichen, daß dem Feinde der Verluſt an jener Steile ſehr unangenehm iſt. Sie wurden aber völlig abgewieſen. In Albanien haben öſterreichiſch⸗ungariſche Flieger den italieniſchen Flugplatz von Valona erfolgreich* Im übrigen ſcheint auch auf dieſem Kriegsſchauplatz der Zu⸗ ſtand der Beharrung wieder eingetreten zu ſein. Unſer U⸗Bootbericht iſt heute beſonders erfreulich. Wir erſehen aus ihm, daß der vor einiger Zeit verſenkte große Dampfer talſächlich die„Juſticia“ war. Der Wiener Bericht. Wien, 8. Aug.(WTB. Nichtamilich.) Amklich wird ver ⸗ lautbari: An der italieniſchen Front keine größeren gtamyfhandlungen. In Albanien griff ein aus Land⸗ und Seefliegern zu⸗ ſammengeſetztes Bombengeſchwader den ikalieniſchen Flugplatz öſilich von Balona an. Reiche Feuer · und g zeuglen für den Erfolg des Unternehmens. Der Chef des Generalſtabes. neue U⸗Bocl-Erjolge. Berlin, 7. Aug.(WTB. Amtl.) Eines unſerer UA-Boote, Kommandant Kapitänleutnant v. Schrader, beſchädigte an der Nordküſte Irlands den ſtark geſicherien Dampfer„Juſti⸗ cia“ von 32 120 Brutloregiſtertonnen durch mehrere Torpedo· treſſer ſo ſtark, daß das Schiff am folgenden Tage durch das von Oberleutnant z. 5. v. Ruckteſchell befehligte U⸗Boot trotz Bedeckung durch 18 Zerſtörer und 16 Fiſchdgmypfer end gültig verſenkt werden konnie. Infolge ſehr ähnlicher Bau · art wurde das Schiff zunächſt irrtümlich für den früheren deut · ſchen Dampfer„Vaterland“ gehalten. Das-Boot ſchoß außerdem noch zwei große Dampfer, davon einen vom Typ„Franconia“(18 000 Bruttoregiſter⸗ tonnen) aus ſtark geſicherten Geleitzügen an der Weſtküſte Englands heraus, rund insgeſamt 3 57000 Bruttoregiſtertonnen. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. * „Franconia“ iſt ein Dampfer der Liverpooler Cunard⸗ Linie aus dem Jahre 1911, mit allen Einrichtungen der Neu⸗ zeit ausgerüſtet, mit drahtloſer Telegraphie, Unterwaſſerſignal⸗ Apparat, Kühlanlage uſw. und mit Maſchinen von über 40 000 Pferdekräften.„Juſticia“ iſt der 1915 in Belfaſt bei Harland und Wolff für die Holland⸗Amerika⸗Linie gebaute Turbinen⸗ dampfer„Statendam“, der von der engliſchen Regierung übernommen wurde. Er war beſtimmt, der Stolz der nieder⸗ ländiſchen Flotte zu werden, war alſo mit allen techniſchen — und Feinheiten ausgerüſtet, die überhaupt mög⸗ lich 5 die Beſchießung von Paris. m. Köln, 8. Aug.(Priy.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Genf: Die neueſte Beſchießung von Paris kam unerwartet, da man alle großen Geſchütze entfernt glaubte. Mehrere Zenſurlücken in den Blättern verraten, daß die unbedeutend geweſen iſt. & nicht dem Völkerbunde näher bringen. Reden! Man kann wirklich nicht ſagen, daß Lloyd George der aufhorchenden Welt etwas Neues, geſchweige etwas Gutes geſagt hötte. Es gehört zu den Regiekunſtſtückchen der En⸗ tente, ſolche Reden mit großem Geſchrei anzukündigen:„Wil⸗ ſon wird der Welt..„ Lloyd George hält demnächſt eine große Rede..„ Balfour kündigt neue Erklärungen an Betrachtet man dann die mit ſoviel Aufwand in die Welt geworſenen oratoriſchen Leiſtungen näher, ſo findet man nur, daß einer der Hochedlen ſo ziemlich dasſelbe geſagt hat, wie der andere, Redensarten, Beſchimpfungen, Drohungen oder Phraſen. Nur im Tone unterſcheiden ſie ſich, der eine iſt etwas feiner, der andere um etliche Noten gröber. Lloyd George hat ſich im Unterhauſe in die Poſe des großen Diktators geworfen, der es herrlich weit mit ſeiner Sache gebracht haben will. Auf dem Lande hat England — nach ſeiner Meinung— die Front aufrechterhalten, auf der See— ja was wären die andern ohne Englands See⸗ herrſchaft? Für Frankreich und den Mann des Tages, Foch, fallen einige freundliche Redensarten ab, desgleichen für Amerika. Dieſes aber bekommt gleich einen ſanften Rippenſtoß: wenn Ihr, Amerikaner, den Kries ſo führt, wie wir Engländer, dann könnt Jhr gut und gern 15 Millionen Deſcher ins Feld ſtellen. Run wiſſen Wilſon und die Seinen Vom Frieden hält Herr George noch nicht viel. Erſt müſſen die Männer fort ſein, die den Krieg„gemacht“ haben. Wenn Deutſchland dieſe ſeine Männer(damit meint/ er unſere Fürſten und Feldherrn) fortjage, dann wolle er, Lloyd George, uns in„ſeinen“ Völkerbund aufnehmen. Na⸗ fürlich zu Bedingungen, die er uns ſelber ſtellen werde.— Man hält den Deutſchen immer noch für den ochten Michel. Der Gedanke des Völkerbundes iſt von den Red⸗ nern des Unterhauſes in der Sitzuna vom 1. Auguſt weiter beſprochen worden. Wir geben gerne zu, daß ſich die Abgeordneten Thomas und Nord in teilweiſe ganz ver⸗ nünftigen Bahnen bewegt haben. Thomas hält einen Völ⸗ kerbund ohne Deutſchland für unmöglich, er ſieht in einem Wirtſchaftskriege den Anfang zu ſpäteren Kämpfen.— Nord warnt vor allzu großen Erwartungen. Der Gedanke des Völkerbundes ſei ganz gut, aber man dürfe von ihm nichts Unmögliches verlangen. Aber Balfour hat dafür die Antwort gehabt, nur ein ſiegreicher Krieg könne uns Das heißt, nur ein von England gedemütigtes Deutſchland kann in die er⸗ lauchte„Geſellſchaft der Nationen“, zuſammen mit England, Wilſon, Montenegro und einigen Indianerſtämmen aufge⸗ nommen werden Dem will der eine gemäßigte Mann in Eng⸗ land, Lord Lansdowne, um den ſich noch etliche Leute der alten engliſchen Schule ſcharen, nicht viel beſagen. Für jetzt wenigſtens noch nicht. Wenn einmal Englands Be⸗ drängnis ärger ſein wird, als zur Stunde, dann wird man Lord Lansdowne gebrauchen. Aber auch er ſteht heute auf dem Standpunkte, die Deutſchen hätten mit dem Ein⸗ marſch in Belgien wohl ein Unrecht begangen, aber man wolle es ihnen verzeihen, es wird ihnen ſelber leid tun. Eine ſolche Auffaſſung mag nach Bethmanns traurig⸗be⸗ rühmten Worte verſtändlich ſein, wir aber lehnen ſie ob. Was Deutſchland tat, war nötig und gerechtfertigt. In furchtbarer Not mußte unſer Volk gegen eine Weltverſchwö⸗ rung um Licht und Luft ringen. Wir haben es gewagt. 3 bereuen haben wir nichts. W. Llyod George über Englands Leiſtungen im Kriege. m. Köln, 8. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die Köln. Ztg. meldet aus Amſterdam: Lloyd George gab geſtern im Unterhaus die angekündigte Darſtellung der Lage: Er begann mit der breiten Behauptung, England ſei zum Schutz des inter⸗ nationalen Rechtes in den Krieg gezogen. Mit Frank⸗ reich habe eine Vereinbarung beſtanden, wonach Großbritan⸗ nien dieſem Lande zu Hilfe komme, wenn es willkürlich angegriſſen würde. Das iſt ein Geſtändnis, es muß jedoch noch vollſtändig werden. Es habe keine Abmachung über das Maß dieſer Hilfeleiſtung beſtanden, fuhr er fort, und es ſei viel die Rede von mehr als ſechs Diviſionen 96 0 Dann verblüffte der Redner die Welt mit Zahlen nach amerikaniſcher Weiſe. Er führte an, daß die Flotte, die den entſcheidenden Kampf führe, weil nach einer Niederlage der Krieg zugunſten Deutſchlands entſchieden wäre, ihr Tonnen⸗ maß während des Krieges von 2,5 Millionen Tonnen auf 8 Millionen Tonnen gehracht hat, womit die Meere für den Welthandel hätten abgeſchnitten werden können. Der Redner prahlte, die britiſche Flotte habe nicht weniger als 150 Unterſeeboote vernichtet. Wenn die Tauchboote hätten mit Erfolg tätig ſein können, meinte er weiter, wären die Amerikaner nicht herüber gekommen und Frankreich und Italien wären nicht mit Kohlen verſorgt. Er zollte auch der britiſchen Kauffahrteiflotte Lob und erwähnte, daß dieſe und die Kriegsflotte zuſammen mit wenigſtens 1,5 Mil⸗ lionen Mann beſetzt ſeien, und daß Großbritannen für Heer und Flotte zuſammen 6,25 Millionen aufgebracht habe, noch größtenteils durch freiwilligen Eintritt. Indien habe ſeit Kriegsbeginn 1,25 Millionen Mannſchaften geſtellt. Auf dieſe Zahlenparade folgte eine prunkhafte Schilderung der Kriegs⸗ lage. Die Gefahr iſt jetzt zwar noch nicht gewichen, aber der Plan des deutſchen Generalſtabs, der jetzt noch an die Mög⸗ lichkeit der Verwirklichung der Abſichten Ludendorffs glaubt, eine militäriſche Entſcheidung in dieſem Jahre herbeizuführen, iſt mißglückt. Durch die Einheit des Oberbefehls ſind die Verluſte ſehr ſchnell wieder erſetzt worden. Von dem Augenblick an, wo Foch das Kommando übernahm, war der Erfolg wieder auf ſeiten der Alliierten. Eine günſtige Wendung, wie der Feind ſie am 21. März hatte, wird er nie⸗ mals wieder erleben. Amerika hat bereits eine ſtarke und erfolgreich kämpfende Armee in Frankreich, die den beſten Truppen gleichkommt. Es wird keine Unterbrechung in der Zufuhr ſtattſinden, bis ſie ſo ſtart iſt, wie die deutſche Armee ſelbſt. Die wirtſchaftliche Lage der Zentralmächte iſt ver⸗ zweifelt. Wir haben nicht die geringſte Sehnſucht, uns in ihre inneren politiſchen Angelegenheiten zu mengen, aber wir wer⸗ den nicht zögern, das Bolk bei ſeiner Aktion, ſich zu befreien, qu unterſtützen. 8 Der eingige Wunſch der Tſchecho⸗Slowaken war, Rufland zu verlaſſen, un ſich den Alliierten an der Weſtfront zur Verfügung zu ſtellen. Unſer einziger Wunſch iſt, ihnen dabei zu helfen. Die Frage des Völkerbundes im Unkerhauſe. (Aus der Debatte vom 1. Auguſt.) Bern, 8. Aug.(T. Kichtamtlich.) Die Unterhausdebatte vom 1. Au über den Völkerbundgedanken, wovon Reuter nur die Rede Balfours moldete, fand bei der Bewilligung, der neuen Kriegs⸗ kredite ſtatt. Der Liberale Sir W. Dickinſon wies darauf him, daß Englands Kriegsausgaben nahezu 8 Milliarden Pfund Sterling (160 Milliarden Rark) erreicht hätten. Aber das Land trage die Bürde willig, da es ſich bewußt ſei, für ein hohes Ziel zu kämpfen. Der Redner deutete an, daß dieſes eine Ideal der Völker bund ſei und beklagte, daß die Regierung keine Anſtalten treſſe, einen ge⸗ nauen Plan für dieſes Projekt auszuarbeiten oder wie die franzöſiſche Regierung durch eine beſondere Kommiſſion von Richtbeamten aus⸗ arbeiten laſſe. Seines Erachtens umfaſſe der Völkerbund vier Dinge: erſtens müſſe er imſtande ſein, die Heiligkeit der Verträge zu ſichern; zweitens dürſe keine Ration zu Gewalttätigkeiten ſchreiten, ohne zuvor an den Bölkerbund appelltert zu haben, drittens müſſe zur Schlichtung von Streitigkeiten ein Tribungl analog dem amerikaniſchen Supreme⸗Pourt geſchaffen werden; viertens müßten die Rationen des Völkerbundes das gufrichtige und ernſte Beſtreben haben, die Liga zu einer lebendigen Organiſation zu machzn. Dieſe Zuſammenarheit der Völker werde, zumal wenn man anfänglich eine allzu komplizierte Struktur vermeide, das gegen⸗ ſeitige Vertrauen fördern. Der liberale Parteiler Thomas erklärte, er halte es für kein Verbrechen, vom Frieden zu ſprechen. Freilich wäre es ein Ver⸗ brochen, von einem Frieden, der kein Ende macht, oder einem deur⸗ ſchen Frieden, der die Keime eines künftigen Krieges enthalte zu redan. Aber die Sehnſucht nach einem ehrervollen Frieden beſtehe heute in allen Geſellſchaftsſchichten und es ſei ein ſchwerer Fehler, zu behaupten, daß dieienigen, die vom Frieden ſprächen, Feinde des Landes ſeien. Der Krieg ſei heute keine territoriale Frage mehr, kein britiſcher Soldot wolle den Kampf um eine einzige Stunde fortſetzen um Boden und reichen Landbeſitz zu erkämpfen. Daber ſei es Pflicht der Resierung, alle Wege ausfindig zu machen, von denen zu hoffen ſei, daß ſie zum Frieden und zum Völkerbund führen würden. Er ſei gegen den Wirtſchaftskrisg. Er halte den Boykott für eine der wirkſamſten Waffen, welche der Völkerbund anwenden könnte. Er ſei aher davon überzenst, daß der Wirtſchaftskrieg nach dem Friedens⸗ ſchluß einen weiteren Krieg in naher Zukunft bedeuten würde. Der Unioniſt Najor Nord führte aus, ein Völkerbund, der nicht ſchließlich Deutſchland einſchlöße, wäre ein trauriger Erſatz für das Ideal, andererſeits ſcheine eine derzeitige Einbeziehung Deutſch⸗ lands den meiſten Leuten undenkbar. Der einzige Weg, die deutſche Mentalität zu ändern, ſei eine militäriſche Riederlage, und das einzige Ziel, nach dem man derzeit ſtreben könnte, ſei der Krieg, Es wäre eine verbrecheriſche Torheit, den Völkerbund als Erſatz für den Sieg anzuſehen. Seiner Anſicht nach ſetze der Völkerbund drei Dinge voraus: die allgemeine Abrüſtung, die wirtſchaftliche Freiheit und ein univerſelles Schiedsgerichtsverfahren. Aber ehe ſich dieſer Plan durchführen laſſe, müſſe der Erfolg garantiert ſein, ſelbſt wenn ein Land ſeine bewaffnete Macht aufgebe, auf der ſeine Sicherheit deruhe. Der einzige praktiſche Weg ſei daher, von dem Völkerbund anfänglich nicht zu viel zu erwarten. Erſt wenn er ſich nach Jahren bewährt habe, könnten die Natignen ſagen, wir hielten unſere Armee und Flotte, um unſere Streitigkeiten zu ſchlich⸗ ten, haben aber jetzt einen beſſeren Weg kennen gelernt und ſind bereit, ihn weiter zu gehen. Man laufe aber Gefahr die hohen Ideale des Völkerbundes zu kompromittieren und zu ruinieren, wenn man dem Völkerbund im erſten Stadium ſeines Beſtehens Unmög⸗ liches zumute. Was die Behauptung angehe. daß die Einrichtung von Vorzugszöllen das Ende des Völkerliga⸗Gedankens bedeute, ſo können wir ihr nicht beipflichten. Der liberale Dberſt Wedgwood wies darauf hin, daß der Völkerbund jeder beitretenden Nation gewiſſe Opfer auferlegen würde, beiſpielsweiſe würde die Nation außerhalb des britiſchen Reiches in rein britiſchen Angelegenheiten mitzuſprechen haben. Das ſei eine bittere Medizin, aber ſeines Erachtens ſei es der einzige Ausweg für die Welt. Nach der von uns ſ. Zt. wiedergegebenen Rede Balfours ſprach der Liberale Mac Cour dy und bemerkte, die„Times“ habe die Rolle, welcher der Völkerbundsgedanke im britiſchen Volk ſpiele, zutreffend dadurch gekennzeichnet, daß ſie ſchrieb, bei den künftigen allgemeinen Wahlen werde in jedem Wahlkreis der Völkerbund auf dem Wahlprogramm ſtehen. Seines Erachtens ſollte der Völkerbund aus Völkern beſiehen, die die Ueberzeugung hätten, daß der Krieg an ſich als ein Mittel zur Durchſetzung diplomatiſcher Forderungen verwerſſich ſei. Racdonald(Arbeiterpartei) führte aus: Alle Geſellſchafts⸗ ſchichten besännen einzuſehen, daß der Völkerbund ein praktiſches Problem ſei, das irgendwie ſelöſt werden müſſe. Man könne natür⸗ lich nicht ſofort eine perfekte Maſchinerie ſchaffen, ſondern müſſe erpe⸗ rimentieren. Jedenkalls dürfe der Völkerbund aber nicht eine Liga von Regierungen, Diplomaten und Auswärtigen Aemtern ſein, ſon⸗ dern eine Liga von Parlamenten als ein Teil des allgemeinen politi⸗ ſchen Lebens der Nationen. Der Unioniſt Oberſt Sukes wies auf das allgemeine Streben der arbeitenden Klaſſe hin, zünftig dem Militärdienſt zu en⸗ Nr. 366. 2. Seite. Maunheimer General-Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 8. Auguſt 1918. gehen und auf das allgemeine Friedensverlangen aller Kaufleute und Fabrikanten nach der furchtbaren Periode der Zerſtörung. Die Wirkung dieſer Einflüſſe verbürge zweifellos einen dauerhaften Frieden. Der Liberale Robertſon ſührte aus, die Hauptſchwierigkeit für die Verwirklichung des Völkerbundgedankens liege darin, dem Bölkerbund notwendig die Macht zu geben, ſeine Entſcheidungen zu erzwingen. Seines Erachtens müßten zunächſt alle Nationen übereinkommen, die Nüſtungen in weitgehendem Maße zu vermin⸗ dern. Der Bund müſſe eine juriſtiſche Maſchinerie beſitzen, um Streitigkeiten zwiſchen den Nationen zu ſchlichten, und die Nationen müßten ſich verpflichten, Kontingente zu ſtellen, um eine Nation, die ſich der Entſcheidung des Bundes nicht füge, zu zwingen. Der Ein⸗ tritt in den Völkerbund werde ſomit für die beitretende Nation eine Verſicherung gegen Kriegsgefahr. Der Oberſt Tyron betonte, daß der Völkerbundgedanke hoff⸗ nungslos ſei, ſolange Deutſchland nicht geſchlagen ſei. Unterſtaatsſekretär Cecil ſchloß die Debatte mit dem Hinweis, daß die vorgebrachten abſtrakten Erörterungen zu keinemprak⸗ tiſchen Ergebnis führten. Er deutete aber an, daß die Regie⸗ rung einen eingehenden Plan ausarbeite, indem er die Hoffnung ausſprach, daß ſich in naher Zukunft eine Gelegenheit für eingehende konkrete Erörterungen bieten werde. Cecil ſchloß: Die Schwierig⸗ keiten zur Verwirklichung des Völkerbundgedankens ſeien ſo groß und ernſt, daß dieſes Problem, von dem die Zukunft der Menſchheit abhänge, nur durch gemeinſame Bemühungen aller Männer, die auf⸗ richtig willens ſind, durchgeführt werden könne. in neuer Prief Lansdownes. Amſterdam, 7. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Dem„Alge⸗ meen Handelsblad“ zufolge hat Lord Lansdowne einen Brief an die„Times“ geſchrieben, in dem er auf einen in demſelben Blatt veröffentlichten Brief von Sir William Tilden— worüber iſt mir nicht bekannt— antwortet. Lans⸗ downe fragt in dieſem Schreiben:„Bin ich der Anſicht, daß dieſenigen, die in Belgien eingedrungen ſind und von Verträ⸗ gen wie von einent„Fetzen Papier“ die Auffaſſung haben, ein Abkommen ehrlich einhalten würden? Ebenſo wie Sir William Tilden würde ich es vorziehen, keine Verträge mit Menſchen zu ſchließen, die früher Verträge gebrochen haben. Aber die Annahme von für uns befriedigender Bedingungen durch Deutſchland würde an und für ſich ſchon beweiſen, daß die Vertragsbrüchigen ihr Ziel nicht erreichen konnten und eine unvergeßliche Lektion erhalten haben. Außerdem wür⸗ den die andern Mächte, falls Deutſchland nicht Mitalied des vorgeſchlagenen Völkerbundes werden würde, über Mithelfer verfügen und es dazu zwingen, ſich an ſeine Verpflichtungen zu halten. Der Teufel Militarismus würde, um Sir Wil⸗ liam Tildens Worte zu gebrauchen, vollſtändig ausgetrieben, auf jeden Fall aber in ſichere Feſſeln gehalten ſein.“ Sir William Tilden ſtellte die Frage, ob Lord Lans⸗ downes glaube, daß die britiſche Regierung ſich von ihren Alliierten lostrenne und ohne Rückſicht auf deren Gefühle und Abſichten Verhandlungen mit dem Feinde beginnen werde. Lord Lansdownes erwiderte darauf:„Ich will nichts Derartiges ſagen und habe auch nie an eine derartige Mög⸗ lichkeit gedacht. Ich habe ſtets auf die Notwendigkeit eines gemeinſamen Auftretens der Verbündeten mit den großen überſeeiſchen Domminions hingewieſen.“ Auf den Einwand Sir William Tildens, daß es nicht darnach ausſehe, als ob Deutſchland bereit ſei, auf Vorſtel⸗ lungen zu hören, antwortete Lord Lansdownes:„Wie kön⸗ nen wir das ohne Beſprechungen wiſſen? Wenn es ſich bei den Beſprechungen herausſtellt, daß Deutſchland heute zu einer Regneration bereit ſei, wäre es dann nicht töricht zu hehaupten, daß wir dieſen Prozeß nicht zur Entſcheidung ge⸗ lengen laſſen dürfen, ehe Deutſchland durch eine Niederlage im Felde zu Boden geſchlagen iſt?“ Lansdowue ſoll vor Arbeitern ſprechen. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) „Morningpoſt“ meldet: Lord Lansdownes erhielt von den Gewerkſchaften in Glasgow die Einladung, in öffentlicher Berſammlung über den in ſeinen beiden Briefen befürworte⸗ ten Verſtändigungsfrieden vor den Gewerkſchaften zu ſpre⸗ chen. Die„Morningpoſt“ fordert die Arbeiterſchaft Glas⸗ gows auf, die ſchädlichen Agitationsreden Lansdownes noch zu verhindern. * 7 Friedensdemonſtraſſonen in Schweden. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die Vafler Nationalzeitung meldet aus Stockholm: In vielen Städten Schwedens, darunter auch in der Hauptſtadt ſelbſt, fanden große Arbeiterverſammlungen ſtatt, in denen für bal⸗ digen Frieden demonſtriert wurde. In den Entſchließungen werden die Friedensfreunde in beiden Kriegslagern und in den neutralen Staaten dringend aufgefordert, alle Kräfte einzuſeten, damit eine Friedensbeſprechung aufgenommen werde, die möglichſt ſchnell zu einem allgemeinen Verſtändi⸗ gungs Frieben führen müßte. f die Kriegslage. Die ungebrochene Kraft des deutſchen Heeres. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Pariſer Temps meldet, die Frontlage ſei in den letzten heiden Tagen beeinträchtigt durch die zunehmende Tä⸗ tigkeit der neuen feindlichen Linie. Die Wiederaufnahme der deutſchen Fernbeſchießung auf Paris läßt den Schluß zu, daß man vor Gegenangriffen des Feindes ſtehe. c. Bon der ſchrweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Militärkritker des Pariſer Temps ſchreibt, der deutſche Rückzug iſt zweifellos ſtrategiſch hervorragend durchgeführt und widerlegt das Märchen von einer De⸗ preſſion der Deutſchen. Die Deutſchen werden in den näch⸗ ſten Monaten ohne Zweifel uns mit ihrer alten Kraft gegen⸗ üherſtehen. Schweres ſteht uns noch bevor und dieſes können wir am beſten würdigen, wenn wir uns keinen Illuſionen hingeben und auch das ausſprechen, was wir nicht gern hören. Die Pläue der Alliierten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) Dex„Zürcher Tagesanzeiger“ berichtet, man dürfe nicht daran gweifeln, daß ſich die beiden Gegner im Weſten jetzt möglichſt be⸗ eilen werden, noch entſcheidende Ergebniſſe herbeiguführn, da die Zeit der früh einſetzenden Herbſtregen dem Bewegungs⸗ Fvieg ſonſt ein voreiliges En de bereiten könnie. Die Alliier⸗ ten ſcheinen nach neueren Berichten allerdings den Feldzug dieſes Fahr mehr hinhaltend führen zu wollen, da ſie in mit dem Umſchwung im Sſten erſt im Frühjahr 1919 ihre volle Stärke zur Erzwingung der Entſcheidung erhoffen. Clemenceaus Liegesgeſchrei. Rotterdam, 8. Aug. Nach einer Depeſche des„Nieuwen Rot⸗ terdamſchen Courant“ aus Paris hat Clemeneeau an Poin⸗ gars eim Schreiben gerichtet, worin er zur Ernennung Fochs zum Marſchall von Frantreich folgendes ausführt: Durch Erlaß bom 24. Dezember 1916 wurde die Marſchallwürde von Frankreich er⸗ rorzulegen, demzufolge Foch dieſe hohe nationale Belohnung über⸗ tragen werden ſoll. In der Stunde des furchtbaren feindlichen An⸗ griffes auf einer Front von 100 Kilometer, wobei der Feind ent⸗ ſchloſſen war, eine Entſcheidung zu erzielen und Frankreich zur Annahme des deutſchen Friedens zu zwingen, wodurch die ganze Welt der Knechtſchaft unterworfen worden wäre, hat Foch und ſeine bewundernswerten Truppen den Feind beſiegt(2) und Paris vor der drohenden Gefahr gerettet. Soiſſons und Chateau⸗Thierry wurden zurückerobert, mehr als 200 Törfer wurden befreit, 35 000 Gefangene gemacht und 700 Geſchütze erbeutet. Die vom Feinde laut angekündigten Hoffnungen wurden vereitelt. Die ruhmreichan Armeen der Verbündeten haben den Feind von den Ufern der Marne an die Ufer der Aisne zurückgeworfen. Das iſt das Ergebnis des von dem Oberkommande in bewundernswerter Weiſe entworfenen Manövers, das durch einen unvergleichlichen Führer geleitet wurde. Das Vertrauen, das die Republik und alle Ver⸗ bundeten auf den Sieger von Saint Cloud, der Iſer und der Somme ſetzten, wurde vollkommen gerechtfertigt. Die Würde eines Marſchalls von Frankreich, die Foch verliehen iſt, iſt nicht nur eine Belohnung für das, was er bisher geleiſtet heu, ſondern iſt auch ein Mittel, die Autorität des großen Mann es in der Zukunft zu ſichern, der dazu berufen iſt, die Heere der Verbündeten zum Endſieg zu führen. 242 Korvellenkapilän Slraſſer. Mit Korvettenkapitän Peter Straſſer iſt wenn die Ver⸗ mutung ſeines Todes zutrifft, einer unſrer erfolgreichſten Luftſchiff⸗ führer gefallen, deſſen hervorragende Leiſtungen mit dem Pour le Merite ausgezeichnet worden waren. Straſſer iſt am 16. April 1894 ir: die Marine eingetreten und am 14. April 1911 Korvettenkapitän geworden Er war bei Ausbruch des Krieges Kommandeur der Marine⸗Buftſchiffabteilung Fuhlsbüttel bei Hamburg Vordem war er im Reichsmarineamt tätig, und zwor in der Abteilung für Auf⸗ ſtellung und Behandlung des Artilleriematerials an Bord. Als Kapitänleutnant, zu welcher Charge er am 21. März 1905 aufgerückt war, bekleidete er die Stelle eines Urtillerieoffiziers auf dem Linien⸗ ſchiff Weſtfalen. Vorher finden wir ihn ebenfalls als Artillerie⸗ offizier auf dem Linienſchiff Mecklenburg. Unter audern Auszeich⸗ nungen beſaß Korvettonkcpitän Straſſer vor dem Kriege die Rettungs⸗ medaille am Band; den Pour le Merite erhielt er im September 1917. Straſſer war immer bemüht, den Angriffsgeiſt bei ſeiner Truppe hochzuhalten und die Luftſchiffwafſe trot aller geſteigerter Abwehrmaßnahmen ſo zu geſtalten, daß ſie auch weitere Angriffe unternehmen konnte. die Lage im Oſien. Generaloberſt von Kirchbach. Berlin, 8. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Nachfolger Eichhorns als Oberbefehlshaber in Kiew, der frühere Oberbefehlshaber der achten Armee, Generaloberſt Graf Kirchbach, hat ſich der Dorpater Zeitung zufolge mit einem Erlaß von der Bevölkerung Liplands und Eſtlands verabſchiedet, dem wir folgenden Schlußſatz entnehmen: „Leider iſt es mir nun nicht mehr möglich, das begonnene Werk auch weiterhin in Livland und Eſtland zu fördern. Um ſo mehr liegt es mir aber am Herzen, dem ſchönen Liv⸗ und Eſtland eine glückliche Zukunft zu wünſchen. Möge es ſich von den ſchweren Schäden des Krieges und der ſtaatlichen Unord⸗ nung unter den Fittichen des deutſchen Ars recht bald erholen zum Segen des Landes und aller ſeiner Bewohner.“ Aus der Akraine. Kiew, 7. Auguſt.(W Nichtanmtlich.) Die Zeitungen melden. daß die rumäniſche Regieruag der ukrainiſchen Regierung eine Note überreichen ließ, in der ſie ihre Zuſtimmung zur Errichtung diplomatiſcher Vertretungen in Bukareſt und Kiew ausſpricht. Zwecks Löſung einiger wirtſchaftlicher Fragen werde die rumäniſche Regie⸗ rung außerdem demnächſt eine beſondere Aborbnung nach Kiew ſenden.— Der Zeitung„Galos Kiewa“ zufolge iſt zum Bertreter der Ükraine beim öſterreichiſchen Kömmando in Odeſſa General von Rauch, früherer Kommandeur des Gardekorps und Großgrund⸗ beſitzer, ernannt worden.— Der Hetman beſuchte geſtern den neuernannten Oberbefehlshaber der deutſchen Truppen in der Ukraine, Generaloberſt von Kirchbach. Die imeigennützigen Engländer! Berlin, 8. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Im Gegenſatz zu den bisherigen offiziellen gemeinſamen Erklä⸗ tungen der Alliierten, es handele ſich bei der ſibiriſchen In⸗ tervention lediglich um eine freundliche Unterſtützung gegen die Deutſchen, ſchlagt, wie die B. J. meldet, die Northeliff⸗ Preſſe anläßlich der Beſetzung von Archangelsk eine ſcharfe Tonart an und läßt durch ihren Wladiwoſtoker Vertreter redaktionell erklären, die Rettung Rußlands hänge von der Diſziplin ab. Dieſe ſei nur durch eine ſtarke Hand und nicht durch ſchöne Worte erreichbar. Northcliffe erinnert Rußland an die vielen Millionen, welche ihnen die Alliierten geliehen, an die amerikaniſchen Schiffsſendungen und betont, daß die unglückliche Dardanellenaktion auf Bitten Rußlands ausgeführt wurde. Archangelſk. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die Morningpoſt meldet aus Archangelſk, daß eine unmittel⸗ bare Drahtverbindung von Archangelſk nach England errichtet wurde. Die Bauern aus den Dörfern in der Nähe von Ar⸗ changelſt bringen rote Gardiſten nach der Stadt, die ſich ver⸗ ſteckt gehalten hätten. Feſigenommene Agenken. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die Times meldet aus Petersburg, daß etwa 300 Staats⸗ angehörige des Vierverbandes feſtgenommen worden ſeien. Natürlich— die böſen Deutſchen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Bafler Nachrichten“ melden aus London:„Daily Mail“ be⸗ richtet aus Tientſin, daß laut amtlichen Mitteilungen von der chineſiſchen Weſtgrenze die Tibetaner in ihrem Aufſtande gegen Ehina von den Deutſchen unterſtützt würden. Eine neutrale Schilderung aus Beigien. Kopenhagen, 7. Auguſt.(W4B. Nichtamtlich.) Eine Norwegerin die nach fünfſährigem Aufenthalt in verſchiedenen Städten Belgiens nun in die Heimat zurückgekehrt iſt, gab einem Vertreter des Blattes „Politiken“ über die Verhältuiſſe Belgiens unter der deut⸗ ſchen Beſetzung eine Reihe bemerkenswerter Schilderungen, die in hohem Maße geeignet ſind, gegenüber den von der Entente verbreiteten Nachrichten über die Lage der Belgier aufklärend zu wirken. Die Norwegerin, Fräulein Marie Joergenſen, führte u. a. aus: Sie dürfen nicht glauben, daß die beiciſche Bevölkerung in beſtändiger Trauer lebt. Die Vergnügungsſucht iſt nie⸗ mals ſo berpalk geweſen wie jetzt. Kaffees, Theater ſiad an jedem Abend überfüllt, während die breiteren Schichten der Bevölkerung die Kinos aufſuchen, die den ganzen Tag geöffnet ſind. Der 8 iſt nicht das Tagesgeſpräch. Nur in einem Punkte iſt er deutlich 8 an den Preiſen. Es iſt alles furchtbar teuer. Fleiſch koſtet 30 bis 40 Franken, Fett und Butter 30 bis 32 Franken das Kilo. Die Bauern ſind bei der übrigen Bevölkerung nicht beliebt. Sie nutzen den vorhondenen Geldüberfluß aus und halten die Preiſe 10 Lebensmittel in übertiebener Höhe. Ebenſo wie die Bauera, ind auch die Kriegsſpekulanten unbeliebt. Die Deutſchen haben jeden Spekulationshandel an der Warenbörſe verboten. Aber der belgiſche Kriegshandelsſtaat haßt dieſe Beſtimmung und umgeht ſie neuert. Ich habe die Ehre im Namen der Regierung und, wie ich wohl himafügen dark, im Namen dox aö Frankreich den Baſchlud bei jeder Gelegenheit. —natürlich ſchwer 0 Die arme Bevyölkerung Belgiens leidet ir den Ir des Keiksks. Scad Kmnen 8— . amerikaniſchen 5 eine gute— die durch den belgiſchen Hilfscusſchuß ohne jede Vermittlung der Deutſchen verteilt werden. Die Arbeiterdeportationen haben aufgehört, und auch die Arbeiter haben von dem allgemeinen Geldreichtum Vorteil. Die Volksernährung. Die Fleiſchbelieferung Berlius. Berlin, 7. Aug. In dem Streit über die angebliche Beſſer⸗ ſtellung Großberlins in der Fleiſchverſorgung haben ſich die zu⸗ ſtändigen Reichsſtellen für Berlin entſchreden, ſodaß Berlin weiter⸗ hin wöchentlich eine Fleiſchmenge von 250 Gramm pro Kopf er⸗ halten ſoll. Kriegswirkſchaflliche Maßnahmen. Zur Förderung des Oelfruchtanbaus. Zur Frage des Oelfruchtanbaus, dem für unſere Fettver⸗ ſorgung ausſchlaggebende Bedeutung beizumeſſen iſt, iſt im Reichstage eine Reſolution Dr. Ablaß und Gen. angenom: men worden. Hiernach ſoll in Zukunſt dem Landwirt bei Ablieferung von über 6000 Kg. Oelfrüchten eine im Verhält⸗ nis zum Geſamtbetrage der erzielten Ernte ſtehende Oel⸗ fruchtmenge bezw. ein weiter ſteigender Oelrückleferungs⸗ anſpruch zugebilligt werden. Es beſteht die begründete Aus⸗ ſicht, daß dieſer Reſolution in gewiſſem Umfange ſtattgegeben wird. Während nach der jetzigen Regelung bei Ab ieferung von Oelfrüchten über 6000 Kg. hinaus eine Steigerung der belaſſenen Oelfruchtmenge bezw. des Oelrücklieferungs⸗An⸗ ſpruches nicht mehr erfolgt, alſo die bei Ablieferung von 6000 Kg. Saat belaſſene Oelfruchtmenge von 150 Kg. Saat bezw. der Oelrücklieferungs⸗Anſpruch von 50 Kg. das Höchſt⸗ maß darſtellt, würde in Zukunft bei einer Ablieſerung über 6000 Kg. hinaus, die belaſſene Oelfruchtmenge bezw. der Oelrücklieferungsanſpruch im Verhältnis zur Ablieferung ohne Höchſtgrenze ſteigen. Ferner wird beabſichtigt anzu⸗ ordnen, daß die Oelfruchtpreiſe, die für die Ernte 1918 gelten und auch ſchon für 1919 in gleicher Höhe feſtgelegt ſind, auch für 1920 Gültigkeit erhalten, damit die Landwirte in der Lage ſind, den Oelfruchtanbau in ihren Wirtſchaftsplan mit der Sicherheit, auch in Zukunft ausreichende Preiſe erzielen zu können, einzuſeßen. Von dieſen beabſichtigten Maßnah⸗ men wird eine Steigerung des Oelfruchtanbaus im Groß⸗ betriebe erwartet. 7. Cetzte Meldungen. — Die neuen Schachzüge Hindenburgs. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Der Militärkritiker des„Basler Anzeiger hebt die neuerlichen ſtrate⸗ giſchen Züge Hindenburgs und Ludendorffs hervor und ſchreibt, daß ſie ihrem früheren Vorſatze, immer den Arm zum Schlage frei zu behalten, treu bleiben wollten und dadurch umſo eher ſich zum Rück⸗ zug bis zur Vesle enxſchloſſen, als ſich auf eine drohende Feſſelung ihrer Kräfte, wie ſie an der Marne durch den Foch'ſchen Gegenſtoß zu erwarten war, einzulaſſen. Der franzöſiſche Generaliſſimus werde über das deutſche Zurückweichen viel weniger erfeut ſein, als die fanzöſiſchen Zeitungen, den dien Durchbrechung der deutſchen Armee iſt ihm damit mißglückt. Aus der großzügigen Anlage des gegenwärtigen Manövers darf man den Schluß ziehen, daß ſich diesmal die größten Feldherren der beiden Parteien gegen⸗ überſtehen und mit umſo größerer Spannung wird man dem wei⸗ teren Verlaufe des großen Ringens im Weſten verfolgen müſſen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Der„Zürcher Anzeiger“ meldet: Die Deutſchen ſind auf dem 20 Kilomete langen und 10 Kilometer breiten Hügelſtreifen zwiſchen Aisne und Vesle ohne eigentliche feindliche Einwirkung angelangt und ſtehen nunmehr auf einem zur Verteidigung ſehr geeigneten Stützpunkt. Die Franzoſen hatten einſt ſchon dieſen Hügelzug ſehr ſtark befeſtigt und zu einer Ausfallſtellung ſowohl gegen den Damenweg, wie auch gegen die Lücke bei Berry au Bac ausgebaut Ohne zwingende Notwendigkeit werden deshalb die Deutſchen den Gegnern dieſe günſtige Poſition nicht überlaſſen. Die Reuordnung in Iinnland. Helſingfors, 7. Aug.(WB. Nichtamtl.) Die Regierung hat, beginnend mit dem 12. Auguſt, ein Aufgebot der Jahrgänge 1694—1896 verfügt, durch das die Lücken der bisherigen Aufgebote ergänzt werden ſollen.— Der Plan für das neue Erntejahr beſtimmt die Beſchlagnahme der geſamten Getreideernte und ſetzt folgende Rationen feſt: 10 Kilogramm im Monat für Selbſtper⸗ ſorger, 150 Gramm den Tag für Karteninhaber, außerdem eine Schwerarbeiterzulage bis zu 160 Gramm. Die Beſchaffung von Baumharz wird als Staatsmonopol erklärt. Die Lebensmittel⸗ einkaufsgenoſſenſchaft erhält das ausdrückliche Recht zum Aufkauf und Verkauf an ausländiſche und einheimiſche Fabriken. Inlernationaler Sozialiſtenkongreß. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Journal du Peuple berichtet, daß eine Internationale Sozia⸗ liſtenkonferenz vom.—12. November im Haag ſtattfinden wird. Die Frage der Paßverteilung an die franzöſiſchen Ge⸗ noſſen wird nach Zuſammentritt des franzöſiſchen Parlament⸗ am 8. September zur parlamentariſchen Erörterung kommen. Die Pocken in Paris. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Pariſer Eclair meldet, daß in der letzten Zeit eine An⸗ zahl von Pockenerkrankungen in Paris feſtgeſtellt wurde. Sol⸗ daten und Krankenſchweſtern wurden davon befallen. Auch in der Zivilbevölkerung traten mehrere Fälle von ſchwarzen Pocken auf. Es wurden ſtreng vorbeugende Maßnahmen ge⸗ troffen. General Litzmann. Berlin, 8. Aug. Die Blätter melden: General der Infanterie z. D Litzmann iſt auf ſein durch Geſundheitsrückſichten veranlaßtes Ge⸗ ſuch von ſeiner Stellung als Führer eines Neſervekorps enthoben und zugleich a la Suite des Garde⸗Füſilier⸗Regiments geſtellt worden. — General Litzmann war vor dem Kriege ein bekannter Militärſchrift⸗ ſteller. Beim Kriegsausbruch führte er eine Gardediviſion und er⸗ warb ſich in Maſuren, in Polen und bei Kowno unſterbliche Lor⸗ beeren. Ein Urteil gegen zwei Raubmörder. Wien, 7. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Nach dreitägiger Ver⸗ handlung hat das Schwurgericht das Urteil gegen Curt Franke und Emo Davit gefällt, die des Raubmordes an der Julie Earl, der Geſellſchaſterin der Baronin Vivante, vom 23. Februar dieſes Jahres im Hotel Vriſtol angeklagt waren. Franke wurde mit allen Stimmen, Davit mit 11 Stimmen gegen eine Stimme für ——— befunden; erſterer wurde zu 15 Jahren ſchweren Kerkers, etzterer zum Tode durch den Strang verurteilt. hetzte Handels Iidchrichten. Mansheimer Effektenbörse. Auch heute hielt die ſeste Stimmung für Industriealctien an. Es wurden zu höhleren Kursen gehandelt: Seilindustrie, Anilin, Unionwerke und Zellstofffabrik Waldhof-Aktien. Ferner sind be- sonders höher: Emaillierwerke Maikammér und Karlsruher Ma⸗ schinenhau. Von Bahnen waren Heilbronner Straßenbahn gebse sert. Von Vers.-Aktien notierten Franicurier Algem. Veus- Aktier 1 — Donnerstag. den 8. Auguft 1918. Mannheimer Ger ral-Auzeiger.(Abend⸗Ausgade.) Nr. 366. 3. Seite. Nus Staòt und Land. Mit dem 4 ausgezeichnet Feldwebel d. Reſ. und Offiz.⸗Aſpirant Luitjens, früher beim viantdepot Mannheim. * Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt Offisier⸗Stell⸗ bertreter Chriſtian Krapp, Inhaber des Eiſernen Kreuzes 2.. des Mecklenburger Verdienſtkreuzes und des Badiſchen ſilbernen Verdienſtkreuzes, wohnhaft Landteilſtr. 4, für tapferes Verhalten bor dem Feinde. Sonſtige Auszeichnungen. 88 Der Großherzog hat auch dem jüngeren Sohne des Herrn Rofſler⸗ Carl Stein, Helmut Stein, Leutnant d. R eine⸗ Raftfahr⸗Bataillons u Führer einer Diviſions⸗Kraftwagen⸗Kolonne un Felde, das Ritterkreuz II. Klaſſe mit Schwertern des Ordens vom Lähringer Löwen verliehen. Unteroffizier Ferdinand Danter aus Ludwigshafen, In⸗ haber des Eiſernen Kreuzes und der Dienſtauszeichnung 3. Klaſſe, dohn des Herrn Peter Danter, wurde das bayeriſche Militär⸗Ver⸗ Rienſtkreug 8. Klaſſe verliehen. Die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille erhiel⸗ ten: Gefreiter Auguſt Adler, Motorradfahrer bei einem Ballon⸗ zug, Inhaber des Eiſernen Kreuzes, Sohn des Inhabers der Jung⸗ duſch⸗Neckarfähre, Herrn Fritz Adler, und Kriegsfreiwilliger Ge⸗ freiter Fritz Pfeffer, z. Zt. Scharfſchütze bei einer Maſch.⸗Gew.⸗ Abtig., Inhaber des Eiſernen Kreuzes, Sohn von Frau Hermann hfeffer Wwe., M 2. 9. Kleiderverſorgungsgenoſſenſchaft für die Handels⸗ kammerbezirke Mannheim und Heidelberg. Am 5. Juli 1918 wurde in Mannheim eine Kleiderverſor⸗ gungsgenoſſenſchaft für die Handelskammerbe⸗ zirke Mannheim und Heidelberg gegrändet, zum Zwecke der Uebernahme des Betriebs des für⸗ die obigen Handelskammer⸗ bezirke vorgeſehenen Reichskleiderlagers. Der Beitritt zur Genoſſenſchaft ſteht dem Webwaren⸗Kleinhandel der obigen Handels⸗ lan merbezirke offen. Der Zuſammenſchluß geſchah unter Mitwir⸗ kung der beiden zuſtändigen Handelskammern. Die Genoſſenſchaft führt kaufmänniſch⸗ ſelbſtändig ihne Geſchäfte. Der Vorſtand ſetzt ſich zuſammen aus den nachſtehenden Herren: Herm. Liebhol d, Wilh. Bergdolt, Mannheim, Eugen Kratzmüller, Heidelberg. Stell⸗ vertreter: Adolf Müller, Mannheim, Em. Rotbſchild, Heidel⸗ herg, Iſaak Heil, Weinheim. In den Aufſichtsrat wurden die ſolgenden Herren gewählt: Michael Rothſchil d, Georg Engel⸗ horn, Fritz Schulz, Albert Wolff, Herm. Berger, ſämtlich in Mannheim, Phil. Bräunin ger, Schwetzingen, Reinh. Wer⸗ ger i. Fa. Gebr. Werner, Heibelberg, M. L. Oppenheimer, Hei⸗ delberg, J. F. Schubert, Wertheim u. a. m.(Mitgeteilt von der Handelskammer für den Kreis Maneheim.) 3 Militäriſche Beſörderung. Unteroffizier Heturich Bauer, Inhaber des Eiſernen Kreuzes und der Ballchen ſilbernen Verdienſt⸗ Medaille, Sohn des Poſtſchaffners Adam Bauer, Colliniſtraße 6, wurde zum Vizefeldwobel befördert. 5 H. Kapitulationen mit Angehörigen des Jahlmeiſterperſonals. Für den Abſchluß von Kapitulationen mit Angehörigen des Zahl⸗ Feiſterperſonals ſind lt. Erlaß des Kriegsminiſteriiuns vom 16. Jult 1918 folgende Grundſötze maßgebend: 1) Unterzahlmeiſter, die bereits im Frieden Unterzahlmeiſter waren und als ſolche beim Eintritt in die Stelle eine Kapitulation auf unbeſtimmte Zeit ab⸗ geſchloſſen haben, treten bei der Demobilmachung in ihre Friedens⸗ Unterzahlmeiſterſtelle zurück. Einer Verlängerung ihrer Kapitu⸗ lation bedarf es nicht« 2) Mit Unterzahlmeiſtern, die während des Krieges hierzu ernannt und in frei gewordene Friebensunterzahl⸗ weiſterſtellen eingerückt ſind, ſind Kapftulationen durch die mobilen Friedenstruppenteile, in deren Fanmäßigen Stellen ſie ſich befin⸗ den, auf unbeſtimmte Zeit abzuſchließen. 3) Für Kapitulationen auf unbeſtimmte Zeit mit ſolchen Unterzahlmeiſtern, die während des Krieges hierzu ernannt ſind, aber Mangels freier Stellen ſich noch nicht in etatmäßigen Friedensunterzahlmeiſterſtellen befinden, zommen die mobilen S in Betracht, denen die Betreffenden vor dem Krieg angehörten. Nach der Demobilmachung treten dieſe Unterzahlmeiſter als ſolche zu den vorgenannten Trup⸗ penteilen zurück. Sie haben diee Gebührniſſe ihres Dienſtgrades als Unterzahlmeiſter ſolange über den Etat zu beziehen, bis ſie nach Maßgabe des Freiwerdens von Arce üeer⸗ len in ſolche eingereiht werden können. 4) Mit den Zahlmeiſter⸗ ſtellveriretern und Unterzahlmeiſtern, die Friedenskapitulanten ſind und gemäß Allerhöchſter Kabinettsorder vom 1. November 1915 nur für die Dauer ihrer Verwendung in Zahlmeiſter oder Unter⸗ zahlmeiſterſtellen Rang uſw der Unterzahlmeiſter erhalten und die demnächſt wieder in ihren früheren Dienſtgrad zurückzutreten haben, ind die Kapitulgtionen durch die Friedenstruppenteile zu verlängern⸗ denen die Betreffenden vor dem Krieg angehörten. Haben ſolche Untroffiziere— ohne Doppelrechnung der Kriegsſahre bereits 12 Jahre oder länger gedient— ſo findet auf ſie die Beſtimmung im A. B. Bl. 1902 S Keichsbund für Heimatkunſt. Der„Reichsbund für Heimatkunſt“, der der Pflege des Deutſch⸗ tums in Dichtung und Kunſt im Geiſte einer ſtolzen, frohen Heimat⸗ treue dient, hielt am 6. Auguſt in Bad Homburg v. d. H. ſeine II. Tagung ab. Aus allen Teilen des deutſchen Reiches waren die Teilnehmer äußerſt zahlreich erſchienen. Ein tiefer Glaube an die Weltſendung des deutſchen Geiſtes und des deutſchen Gemütes durch⸗ pulſte die Erörterungen und Vorträge, die bezweckten, die Organi⸗ ſation und den Arbeitsplan des Bundes feſtzulegen. Prof. Dr. Brunner, Verlin, der Vorſitzende, und Fritz Martin Rintelen, der Geſchäftsführer, begrüßten in von Begeiſterung für die hohen zu deren Etreichung Deutſche aus vllen Kreiſen und beiderlei Geſchlechts ſich Arlendes e haben, getragenen Anſprachen die Erſchienenen. Unter den telegraphiſchen Zuſtimmungs⸗ Erklärungen, die darauf verleſen wurden, vernahm man die Namen faſt aller Organiſationen, Vereinigungen und Einzelperſönlichkeiten, die im Sinne des Reichsbundes zu ſchaffen gewillt ſind. Daß auch ote ſtaatlichen Behörden lebhaft an ſeinen Beſtrebungen intereſſiert ſind, bewies die perſönliche Teilnahme des Regierungspräſidenten don Meiſter und die Anweſenheit eines Vertreters des Ober⸗ präſidenten der Provinz Weſtfalen. An der Ausſprache, die dem Bericht des Geſchäftsführers⸗ ſolgte, beteiligten ſich u. a. Dr. Heinrich Lhotzk y, der weitbekannte Schrift⸗ ſteller, der Verleger Braun von dem rührigen Marburger Verlag Elwert, der mit ſeinen heſſiſchen Veröffentlichungen im Geiſte guter Volkskunſt Bedeutendes leiſtet, der Vertreter des Oberpräſidenten von Beſtfalen und die Paſtoren Emil Felden, Bremen und Zieſe⸗ nitz, Lübeck⸗Küknitz. Beſonders letzterer fand mit einer zündenden Redé, die den Feinden unſeres Volkstums die Masfe vom Geſicht riß, lebhafteſte Zuſtimmung. Am Nachmitag ſprach Pfarrer Wer⸗ ner, Homburg, über„Fichtes Loſung: Höherſtimmen und heiligen“: Lehrer Stückrath hielt einen Vortrag über„Das deutſche Volks⸗ lied“(mit Ciedern zur Laute). Der Grundgedanke aller Ausführungen war der, daß der Heimatkunſt“ alle ſchon im Sinne der Heimatkunſt wirkenden Vereinigungen(und deren ſind gottlob viele) unter dem weiteren Geſichtspunkt des Reichs bundes zuſammen⸗ ſchließen und ſo eine Großmacht ſchaffen müſſe, deren Aufgabe es iſt, den bedrohten Deutſchtum die Geltung zu verſchaffen, die ihm kraft ſeiner kulturellen Bedeutung zukommt. Jeder unſerer Volksgenoſſen hat die Pflicht, durch ſeinen Beitritt an den hohen Aufgaben irken(Anmeldungen an H. M. Rin⸗ teten. Bad Honthumng g. R. 4 Hahmmigſtr.).———————— um zu ſchlafen. ſo hat man die Rechnung umſonft 194 Ziffer 12 Anwendung. Wenn Uoberſchrei⸗ ſie dieſes Bedürfnis tungen der Etateſtellen vorkommen ſollten, wäre nach Paragr. 38 Ziffer 13 der Friedensbeſoldungsvorſchrift Zu verfahren. Neukapi⸗ tulationen mit derartigen Unterzahlmeiſtern und Zahlmeiſterſtell⸗ vertretern ſind nur unter Vorbehalt abzuſchließen. Polizeibericht vom 8. Auguſt(Schluß). AUnfall. Am 81. vor. Mts. wurde der 6 Jahre alte Paul Schütt, wohnhaft T 5. 8, als er unter einem in der Fahrt befind⸗ lichen Rollfuhrwerk durchſchlüpfte, in der Nähe ſeiner elterlichen Wohnung von einem Rad erfaßt und am rechten Fuß erheblich ver⸗ letzt. Da ſich ſein Zuſtand verſchlimmerte, mußte er jetzt dem All⸗ gemeinen Krankenhaus zugeführt werden. Körperverletzungen wurden verübt im Hauſe Fröhlich⸗ ſtraße 11, auf der Breitenſtraße am Marktplatz und auf der Roſen⸗ ſtraße in Neckarau. Küchenbrand. Im Hauſe Friedrichsring 38 brach geſtern Abend durch aus einem Kohlenbügeleiſen herausgefallene Funken in einer Küche Feuer aus, wobei ein Korb mit Wäſche in ange⸗ gebenem Werte von etwa 400 bis 500 Mark faſt vollſtändig ver⸗ brannte. Das Feuer wurde von einem Dienſtmädchen gelöſcht. Unaufgeklärter Diebſtahl. In der Nacht vom 6. auf 7. ds. Mis. wurden in der Schreiberſchen Filiale Gartenfeld⸗ ſtraße 15 nach Ausſchneiden der an der hinteren Eingangs⸗ türe des Ladens von noch unbekannten Tätern Waren im Werte von eiwa 1000 Mark entwendet. Um ſachdienliche Mitteilungen er⸗ ſucht die Schutzmannſchaft. Verhaftet wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kunſtreiter von Mitteleſchenbach wegen Urkundenfälſchung, ein Hauſierer und ein Taglöhner von hier wegen Diebſtahls und ein von der Staatsanwaltſchaft Konſtanz zur Straferſtehung ausgeſchriebener Zementeur von Reulingen. Vereinsnachrichten. Der Verbandslag des Landesverbandes bad. Schneldermeiſter, der von über 100 Teilnehmern aus allen Teilen des VZandes boſucht war, wurde am Sonntag in Freiburg abgehalten. Die bad. Regierung, der Bund Deutſcher Schneideringungen, die bad. Hand⸗ werkergenoſſenſchaften und andere dem Verband naheſtehenden Organiſationen hatten Vertreter entſandt, die von dem Verbands⸗ vorſitzenden, Schneidermeiſter Weick aus Karlsruhe, begrüßt wurden. Der von ihm erſtattete Jahresbericht hebt heroor, daß das Schneidergewerbe unter dem gegenwärtigen Rohſtoffmangel ſchwer u kämpfen habe. Einer Beſchlagnahme ſämtl. Stoffe und Futter ſettene der Reichsbekleidungsſtelle ſei man mit knapper Not ent⸗ gangen. Nach dem von Rechner Drach⸗Karlsruhe erſtatteten Kaſſen⸗ bericht beträgt das Verbandsvermögen rund 16000 Mk. Die Unter⸗ ſtützungskaſſe für die heimkehrenden Krieger weiſt 10 267 Mk. auf. Die Verſammlung nahm zwei Borträgeeüber das Genoſſenſchafts⸗ weſen und die Rohſtoffvecſorgung, ſowie über das Lehrlingsweſen entgegen. In der Ausſprache darüber wurde bemängelt, daß Baden bisher viel zu wenig Rohſtoffe von Verlin erhalten hat. Weiter wurde ein beſſerer Ausbau der Fachſchulen gewünſcht. Bei den Vorſtandswahlen wurde wieder Vorſitzender Weick zum Vorſtand gewählt. Der nüchſte Berbandstag ſoll in Karlsruh'r ſtattfinden. Die Badiſche Jenkraleinkaufsgenoſſenſchaft der Väcker hielt am Sonniag in Lahr im Rappenſaale eine Verſammlung ab, zu der Vertreter der— MRannheim, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Ettenheim, Raſtatt, Lahr und Pforzheim erſchienen waren. Der Vorſtaad der Zenitraleinkaufsgenoſſenſchaft Sexauer⸗ Pforzheim, erſtattete den Bericht über die Tätigkeit der Zentrale ſeit ihrer Sründung im vorigen Jahre. Sie beſtand, wie wir der „Lahror Ztg.“ entnehmen, in der Hauptiache in der Gründung weiterer neün Benoſſenſchaften, ſowie in der Zründuag einer ſüd⸗ weſtdeutſchen Zentrale, in der die Verbände Baden, Württemberg, Elſaß, Pfalz. Heſſen, Saar⸗ und Nahetal zuſammengeſchloſſen wurden zu einer Großeinkaufsgenoſſenſchaft Ferner wurde eine Reichs⸗ gegründet in der alle deutſchen Einkaufsgenoſſenſchaften für Böcker vereinigt ſind und die ihren Sitz in Verlin hat Weiter berich⸗ tete Herr Sexauer, daß mit der Reichskohlenoerteilungsſtelle Ver⸗ handlungen eingeleitet ſeien zum unmittelbaren Bezug von Salz Unmittelbar von der Saline durch die Genoſſenſchaften Herr Haitz⸗ Raſtatt beantragte auch den Bezug feuerfeſter Steine und von Roſt⸗ ſtäben Die Anträge ſollen dem Zentralvorſtand überwieſen werden. Ein Antrag des Vorſtandes, eine Kommiſſion zu ernennen, die bei der zuſtändigen Stelle in Karlsruhe dafür vorſtellig werden ſoll, daß die Kommunalverbände angewieſen werden, die Genoſſenſchaften zur Verteilung aller Rohprodukte an ihre Mitglieder heranzuziehen, wurde angenommen. Weiter kamen zur Sprache die Brotyreiſe und die allgemeine Lage des Bäckereigewerbes. Stimmen aus dem publikum. Wenn man den ganzen Tag gearbeitet hat und infolgedeſſen ſehr müde iſt, und legt ſich dann um 11 Uhr in Rheinau 10 gemacht. 4 herrſcht auf der Straße ein unausſtehliches Geiohle, Geſchreie uſw., ſowohl von den Jungen wie von den Alten herbeigeführt. Man wirft mit Steinen kreiſcht und ſchimpft durcheinander ois zum Höchſt⸗ maß der Erregung. Erwachſene und Kinder rennen nachts un: 11 Uhr die Straßen auf und ab, reifeln und klappern mit den Holz⸗ ſchuhen, ſodaß es rein zur Unmöglichkeit wird, zur Nuhe zu kommen Die Beſtimmungen, wonach die Kinder nach 8 Uhr nicht mehr auf der Straße ſein dürfen, werden in Rheinau nicht befolgt, es wird ihnen vielmehr direkt entgegengearbeitet. Es ſind nur 3 Schutzleute hier. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſie nicht überall ſein können. Kommt jedoch ein ſteht eine gleichſtarke innere— ſeeliſche und geiſtige— Bedrohung zur Seite. Möchte keiner zurückſtehen, wenn es gilt, das Heiligſte zu ſchirmen: Das deutſche Weſen. Hans Gäfgen. Feſtſpiele Baden⸗Baden. (Neue Kurhausbühne.) Der Opernball. Der Gedanke, den Katzenſammer der modernen Operette durch Zuführung künſtleriſcher Doſen zu bekämpfen, iſt klaſſiſche Vor⸗ ſehung und gefällt auch dem, der ſonſt mit müder Toleranz dem ſeichten Schwankrummel zuſchaut. Sein Zutrauen, von hier aus könne eine Verheilung der fraglos unſerem Muſikleben geſchlagenen Wunden erfolgen, iſt zwar gering. Es iſt aber immerhin beſſer, wenn von ernſthaften Theaterleuten die Geſchäfte der Operetten⸗ macher beſorgt werden, wenn wir uns bei dem hiſtoriſch geworde⸗ nen Begriff der Operette nicht mit dem Ende ciner Entwicklung abzufinden haben, wenn trotz dan neueſten bloß mechaniſchen Pro⸗ dukten von entſetzlichſter Mattigkeit aus dem wahren Geiſt Mög⸗ lichkeiten aufſpringen. Chrlichkeitswille vorausgeſetzt, kann der Appell an das ideale Gute der Gattung uns nur willkommen ſein. Und es ſcheint, daß das kunſtvolle Geſtänge, das die Badener Feſt⸗ ſpiele heuer aufzubauen ſich bemühen, in mäßigem Grade ſene große Weisheit, die Humor heißt, reſpektiert und leidenſchaftslos einer inneren Güte und einem ausgeglichenen Ernſt der Darbietung den Vorzug gibt. Auch die gebildete Nation braucht leicht prickelnde Unterhaltung. Es iſt nur eine Frage der höheren Geſittung, wenn mit einem Reifen der Kultur zu um⸗ ſpannen ſucht und dem augenblicklichen Wohlgefühl einen feſten künſtleriſchen Untergrund gibt. Hagemann und Sievert haben ähnlich der vorjährigen Ring⸗Aufführung der hier vorliegenden Notwendigkeit— die Ope⸗ rette nicht ausſchließlich als Rohprodukt herauszüſtellen— ſcharf ins Auge geſehen und gleich am Eröffnungsabeud Leiſtungen ge⸗ ſchaffen, die zwar überkroffen werden können, aber doch entgegen der flatterigen Zeitſtrömung die Feuerprobe eines höheren, vor⸗ nehmeren Daſeinsgweckes beſtehen. Das Heuberger ſche Werk mit ſeinen genial umriſſenen Aktanfängen, ſeinem reichen modiviſchen Gewebe bietet ja auch eine Fülle entzückender Situgtionen, große Pflichten der Muſik. Aber ganz allgemein! Während bei ähnlichen Verſuchen M. Reinharhs mehr Stimmungspfuſcherei und raffinier⸗ teſte Oetbönomie der Maſſen vorwalten, iſt hier der Erfolg in der Anpaſſung an die wechſelnden Bedingungen der muſilaliſchen Natur au ſehen, was eine größere Tüchtigkeit vorausſetzt, und ein distretes Schutzmann vorbei, Der äu 5 6 ren Geſahr, die unfer Baterland 0 überwinden hat, Fortſpinnen der Motive in nicht gewohnten Rubriken o herrſcht Ruhe: Alles rennet, rettet, flichtet! Die Alten und die *2 verſtecken ſich in die Hausgänge. m iſt aber der Schutz⸗ mann wieder weg, ſo fängt das Theater von neuen an. Unter dieſen Umſtänden wäre es vorteilhaft, wena man den Eltern und Pflege⸗ eltern einen empfindlichen Strafzettel ſchicken würde, da nur— allein die Schuldigen ſind. Einer für Alle. Nus Ludwigshafen. Der Pfälziſche Kreislehrerverein zählte im laufenden Vereins⸗ jahr 2090 Mitglieder, davon 363 außerordemliche. Begirksvereine wren 19 vorhanden, von denen die meiſten Mitglieder au Ludwigshäfen mit 285, e 24⁴²5 ſens 182, Zweibrücken⸗Homburg⸗Hornbach 140, Dürkheim⸗G 146. Frankenthal 141, Landau⸗Annweiler 137, Speyer⸗Germe 130, Kirchheimbolanden⸗Göllheim 180. Der Kreisausſchuß beſteht aus Hauptlehrer Krebs in Speyer als., Hauptlehrer in Frankenrhal als 2. Vorſitzender, Hauptlehrer Moggeeuſeg Edigheim ale Rechnet, Oberlehrer Weber in——— 1. Lehrer Krauß in Speyer als 2. Schriftführer; Beiſitzer ſind die Vorſtände der 19 Bezirksvereine. Dem Vorſtand des Lehrer⸗ Sterbekaſſenvereins gehören an Hauptlehrer Weil in Landau, Haupilehrer Reltig in Landau und Lehrer Berlet in Landau. Die Leitung des Unterſtützunasvereins für Hinter⸗ bliebene liogt in Händen von Oberle 5 in S8 Risger in Speyer und Haupilehrer Hiſſe in S 5 die der Kreispenſionsanſtalt in den Händen von. lehrern Trinkel und Krebs in Speyer, endlich die des pfälz. Lehrer⸗Waiſenſtiftes in der Hand von Hauptlehrer Krehs in Speyer. Aus dem Großherzogtum. * Schwetzingen, 7. Aug* 200 die Brot⸗ breiſe mit ſofortiger Wirkung wie fo Gramm es Pfg., für 750 Sramm 34 Pfg.— Peiragen: für Welgenmehl 26 Pfg., Roggenmehl 24 Pfg. und Ger⸗ ſtenmehl 28 Pfg. Pro Pfunnd. * Bruchſal, 8. Aug. Der im Tagesbericht genaunte Korvet⸗ tenkapitän Straſſer, der bei einem Angriff cguf England den Heldentod gefunden hat, hat hier ſeine Gymnaſialzeit verlsbt. Er iſt der zweite Sohn des Mitbegründers der hieſigen Kalkwerkfirma Straſſer u. Federbuſch. ) Adelsheim, 7. Aug. In der alten Jakobskirche in Adelsheim wufden vor einigen Tagen mehrere der bemalten Fenſte zerſtört. Der Schaden iſt bedeutend.— Die Stadigenteinde Adelsheim hat ſich entſchloſſen, in nächſter Zeit Stadtgeld 5⸗= und 10⸗Pfennigſtücke— eimuführen. *Karlsruhe, 7. Auguſt. er Stammhof der Familie 9. Bohlen⸗Halbach in der Gemeinde Schiffdorf Unterweſer⸗ gebiet), jetzt im Beſitze eines Landwirts Bremer, iſt jetzt von Herrn Krupp v. Bohlen⸗Halbach angekauft worden. Wie verlautet, ſoll der Hof neugebaut und ſo wieder hergerichtet werden, wie er zu Ende des 18. Jahrunderts ausſah, als dort noch die Familie Bohlen⸗ Halbach anſäſſig war. Die Familie v. Bohlen⸗Halbach, die in Karls⸗ ruhe anſäſſig iſt, hat auch einen ſchönen Stammſitz in Obergrom⸗ bach. Dieſes Schloß mit einer ſchönen Turm⸗Ruine gehörte früher der Familie v. Grombach, aing dann an die Familie v. Helmſtadt über. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloß dem Hochſtift Speyer geſchenkt und wurde ſpäter von der Familie v. Bohlen⸗Halbach erworben. )0 Ettlingen, 7. Aug. Am Sonntag und am Montag feierten hier die Lehrer, die vor 40 Jahren das hieſige Seminar ver⸗ laſſen hatten, ein Grinnerungsfeſt. Am Sonmtag abend fand im„Ritter“ eine Zuſammenkunft ſtatt. Vormittags war in der Stadtkirche ein Seelenamt für die heimgegangenen Kursgenoſſen und Seminarlehrer. Dann wurde das Seminar beſucht und ſchließ⸗ lich vereinigte man ſich zu einem Mittageſſen. Im Jahre 1878 hatten 32 Lehramtskandidaten mit Erfolg das Seminar in Ett⸗ lingen verlaſſen können Von ihnen ſind noch 17 am Leben. (Eneberlingen a.., 7. Aug. Als vor einigen Tagen Fiſcher auf dem See ihre Netze zuſammenzogen, um den heben, ſprang ein Hecht mit offenem Rachen aus dem Natz und einer Dame, die in einer Gondel gerade vorbeifuhr, in den Schoß. Der Fiſcher überließ den Hecht, der ein anſtändiges Gewicht hatte, der Dame. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Weiſenheim a.., 7. Aug. Dieſe Woche könnte man hier mit Recht die Zwetſchenweche nennen, denn alles, was Beine und Hände hat. iſt gegenwärtig mit dem Brechen der Bühler Frühswetſchen beſchäftigt, die im allgemeinen einen recht befriedwenden Ertrag liefern, ſo daß den größten baheriſchen Kom⸗ munaloerbänden wie München und Nürnberg, erhebliche Me zugeführt werden können. Durchſchnittlich werden die zu den Höchſtpreiſen oder, iwie man ſich hieroris auszudrücken be⸗ liebt, zu den„höchſten Preiſen“ verkauft. Eine ſtrenge Kontrolla ſeklen die Ausfuhr. Es ſind deshalb Beſchlagnahmungen nicht elten. V Reuftadi a.., 7. Aug. Die afälziſchen Zugföhrer, Schaffner und Bahnſteigbedienſteten des Vayr. Eiſen⸗ hahnerverbandes hielten kürzlich in Reuſtadt eine Landesver⸗ ſammlung ab, in der Landesvertreter Schott aus München u über die Aenderung der Gehaltsordnung ſprach. Die Beſprechungen drehten ſich ferner um Veförderungsverhältniſſe, Beſchaffung voy Dienſtkleidern uſw. Auch das Wagenwärterperſenal hielt eine Verſammlung ab, deren Velehrung Landesvertreter Müller übernommen hatte; Klagen wurden von den Erſchienenen vorge⸗ Fortſpt Die Neu⸗ inſzenierung des„Opernball“ ſteht fraglos über der an tau⸗ ſenderlei Umſtände geknüpften althergebrachten Wirkung, hat einen feſten Grundton trotz Puntheit der Bilder. Es ſchien faſt, als ſet neben den ſzeniſchen und galant rhythmiſchen Pflichten(denen mit eitiem noch mittelmäßig eingeſpielten Orcheſter der Wiener Schön⸗ baumsfeld nachkam) auch ſo etwas wie muſikdramatiſches Betoußt⸗ ſein erwacht: es wurde nicht gegen die Wahrſcheinlichteit der Sgene getanzt. Wer freilich die Popularität einer Sperette nur der akrobatiſchen Moral ihrer Balletmenſchen beſtimmt, kam alb nicht ganz auf ſeine Rechnung. Viele Tanzhungrige waren auch ſichtlich enttäuſcht, wiewohl in der Balleteinlage des zweiten Aktes ſinnfälligſte Tanzkunſt gezeigt wurde. Immerhin: daß mit dem in vielfacher Begiehung glücklichen Badener Beginnen die Könfliktszeit der kulturellen Unterbilaug von ſehr beträchtlichem Ausmaße auf dem Gebiete der Operette ausge⸗ glichen werden kann, ob Verblödung und Vergiftung jetzt aufhören müſſen, wird niemand zu behaupten wagen. Dennoch ſcheint hier ein günſtiger Weg der ſyſtematiſchen Beeinfluſſung der Unter⸗ haltungsmittel gefunden, eine Beeinfluſſung, die ihres Feſtſpiel⸗ charakters entkleidet, wohl ein Propagandamittel zur Bekämpfung der Schundoperette an die Hand geben kann. Ein—— bleibt außerdem: Berlin hat es nicht fertig gebracht, die Operette zu reini⸗ gen. Im Gegenteil, dort und anderswo zum hellen Blö aus⸗ geſtoßen, vegetiert ſie dahin oder man hat ſie mit ſtark erottſchen Zentren zu einem Ding von recht problematiſcher Natur unge⸗ modelt. Und doch iſt ein Alleingehen der Operette für die Zukunft recht wertvoll, und ſchon darum iſt es zu begrüßen, daß man an klaſſiſchen Beiſpielen zwar ſich bemüht, ſie der trivialen Atmoſphäre und den Banalitäten, die peinlich bexühren, zu entrücken. Obwohl! der„Opernball“, der ſchöne Bühnenbilder nach Sie⸗ verts Entwürfen bot, ein ausgezeichneter Prüfſtein für die geſang⸗ lichen Leiſtungen, die im allgemeinen recht gut waren, iſt, möchte ich mit einer eingehenderen Saurtegung der aus Deutſchlarrd und Oeſterreich ſich zuſenrmenſetzenden Solokräfte bis zur nachſten Br, ſprechung zu aert. Sie ſchienen alle noch ertſwas mufrei, viel⸗ leicht mit der Dimenſionen des Bühmenſaakse nicht vertraut, der eine leichte Erhl des 9 ſehr zum Dputtil erhalten hat. Unter den männlichen Soliſten 5 7 3: Hermann Feiner, Karl Baum, Alfred Läutner, die weib Hauptrollen waren bei Grete Neumann, Erna Fiabiger⸗Prisler und Freug Eden in ſehr guten Händen. Das gusverkaufte Haus folgix mit ſtarkem Intereſſe der anregenden Aufführung. Wenn guch der Beifall ſich demonſtratib nicht einſtellen wollte, da man arſcheimend allerlei Wunderdinge erwartet hatte, ſo können die Veranſtalter mit dem Erfolg dehEröffnungsvorſtellung dennoch zufrieden ſein S L 93 HBans Schorn. 4 eeee 10 105 * verſchlüſſe unter allen Ausgüſſen OGewandtheit in Kurzſchrift und auf der Schreib⸗ 4. Seite. Nr. 366. Maunheimer General-Anzeiger. (Abend-Nusgabe.) Mittwoch, den 7. Auguſt 1913. bracht bezüglich unpraktiſcher Dienſteinteilung und mangelnde Ein⸗ ſchiebung von dienſtfreien Tagen in.—8wöchentlichem Dienſt. Die Eiſenbahner ſtreben u. a. eine einmalige Teuerungs⸗ +* fi für Anſchaffung von Kleidern, Schuhen, Haushaltsſachen, eln und Kohlen für den kommenden Winter an, ferner außer den im April d. J. gewährten Beihilfen weitere namhafte und dauernde Beihilfen, Aenderungen in der Gehaltsordnung, in den Zulagen der Urlaubs⸗ und Borrückungsfrage, ferner für die Ar⸗ beiterſchaft Sohnerhöhung, Beihilfen, Ausbau der Penſionskaſſe uſc. Die Forderungen wurden dem Staatsminiſterium für Verkehrsange⸗ legenheiten übermittelt. c. Aus dem Rheingau, 4. Aug. Die im 1. Halbjahre 1918 im Rheingau abgehaltenen 36 Weinverſteigerungen(neben den 38 der Vereinigung Rheingauer Weingutsbeſitzer) hatten folgen⸗ des Ergebnis: Veißwein: 1917er 5989¼½ Stück 5960—53 800., 1916 78½ Stück 5240—8640., 1915er 6½ Stück 9340—26 020., 1914er das Stück 8000—8880., 1912er 4 Stück 7420—10 400., 1909er das Stück 8020—10 000 M. Rotwein: das Stück 7320 bis 12000., 1911er Weißwein 2200 Flaſchen 15,00—19,90 M. die Klaſche. Geſamtergebnis für 620½ Stück 7 832 970 M. Die 74 Rheingauer Verſteigerungen hatten ein Geſamtergebnis von 17 713 770 M.— Das Geſamtergebnis des 1. Halbjahrs 1917 ſtellte ſich für 55 Verſteigerungen auf 9 820 716 Mark für 8818¼ * PBem Main, 7. Auguſt. Ein höchſt eigenartiges Bild bietet ſich dem Beſchauer zur Zeit in den wenigen Orten dar, die das Glück 23* noch eine Oelmühle zu beſitzen, welcher der Betrieb für tattet iſt. Gewaltig iſt der Andrang in den weni⸗ gen Sfähigen Mühlen. An manchen Orton treffen hunderte von Landleuten auf den Oelmühlen ein, meiſtens Frauen, die ſhre 60 Pfund Raps(die geſetzlich für Selbſtverbraucher zulüſſige Menge) im Sack oder Korb herbeiſchleppen und nun geduldig auf den Oel⸗ ſchlag warten. Viele dieſer Leute haben ihre 10 Wegſtunden und mehr um nächſten Mühle u kommen. Wie in Prozeſſionen ſieht man den Bahahof des Ortes mit der erſehn⸗ ten Mühle verlaſſen, den Raps auf dem Kopf und die leere Delkanne in der Hand. Stuttgart, 7. Aug. Am 5. Auguſt girg über die Markung Sellbach ein wollenbruchartiger Regen nieder, wodurch Waſſer⸗ raſch angefüllt wurden, ſo auch der„Schüttelgraben“, in dem mehrere Kinder vor dem Regen ſich tummelten. Durch den ſtarlen Waſſerandrang wurden die Kinder überraſcht, ſo daß vier Knaben von der ſtarken Strömung fortgeriſſen wurden. Zwei der Knaben konnten ſich retten, während die beiden anderen, der 8 Jahre alte Häußermann, Sohn des Bauunter⸗ ers Häußzermann, und der 11 Jahre alie Erwin Schmid, Sohn des Schloſſers id hier, den fähan Tod fanben. Trotz der ſofort angeſtellten Rachſuchungen wurden die beiden Leichname erſt nachts in der Rems, Gemarkung Waiblingen, gefunden. Velbert, 3. Aug. In der 25 000 Einwohner zühlenden In⸗ ſeſtadt Velbert(Rheinland) ſind bis jetzt 400 000 M. eingekom⸗ men für die allgemeine Kriegswohlfahrtspflege. enwärtig betragen dieſe monatlichen Beiträge rund 12 000 M. wurden für die Rationalſtiftung 250 000., den Vel⸗ berter Kriegerdank für die Kriegerwitwen und ⸗Waiſen 450 000., gezeichnet die Ludendorffſpende 120 000., den Velberter Krie⸗ k für Kriegsbeſchädigte 330 000., zuſammen 1 556 000 M. beiden letzteren Sammlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Rommunales. Kiarlsruhe, 3. Aug. Zur Förderung des Kleinwohnungs⸗ boues wurde das Tiefbauamt nach einem Beſchluß in der letzten Sgadtratsſitzung ermächtigt, bis auf weiteres bei Klein⸗ Wol nungsbauten im Einzelfalle auf Grund des r. 36 folgende Ausnahmen von den Vorſchriften der Hausentwäſſerungsordnung ——— 1. Abweichend von den Vorſchriften des Par. 4 der heusentwäſſerungsordnung dürfen Kleinwohnungsgruppenbauten in dern Umfange, als die geordnete Ableitung dadurch nicht gefährdet wird, durch einen gemeinſamen Kanalanſchluß ent⸗ wäſſert werden, wenn ſie vom Staat, von der Stadtgemeinde, von Geſellſchaften oder von Stiftungen ausgeführt werden, ſo daß nicht anzunehmea iſt, daß jedes Haus ſpäter einen beſonderen Be⸗ ſitzer erhält; 2 abweichend von Par. 10 der Hausentwäſſerungsord⸗ nung darf bei derartigen Kleinwohnungsbauteg für die Ableitung der Schmutzwäſſer aus Küchen, Ausgüſſen, Bädern, Aborten ein ge⸗ meinſames Abfallrohr verwendet werden, wenn die Srundrißordnung derart getroffen iſt, daß die Zueitungen zwiſchen Ausguß und Fallrohr nicht den Wänden entlang geſchleift werden müſſen und wenn gegen die Gefahr des Abfangens der Geruchs⸗ ͤ unabſaugbare Waſſerverſchküſſe gemäß Par. 25 der Hausentwäſſerungsordnung angeordnet werden. Handel und industrie. Aus Gdem deutschen Schuhgewerbe. In der kürzlich abgehaltenen Voflversammung wurden vom Ueberwachungsausschuß der Schuhindustrie die Richtlinien für die zukünftige Zuteilung von Rokstofen an die weiterverarbeitenden Betriebe und für die Wiedereréfnung stillgelegter Betriebe fest. gelegt. Bei jeder Schuhherstellimgs- und Vertriebsgesellschait iet ein Siebenghiedriger Ausschuß, bestehend aus je drei Inhabern von Weiterverarbeitenden und stillgelegten Betrieben und dem Vorsitzen- den der Gesellschaft oder dessen Stedvertreter, zu bilden. Dieser Siebenerausscuiß hat unter Berücksichtigung der allgemeinen wirt- schaftüchen Lage und der jeweil vorhandenen überschüssigen Mengen von Rolstoften, insbesondere unter Berückesichtigung der Arbeiterverhältunsee an den einzelnen Herstellungsphtzen, die still- gelegten Betriebe, die ihren Betrieb wieder eröfmen wollen, dem Ueberwachungsausschuß mit ei ier gutachtlicher Aeußerung vorzusciilagen. Die endgültige Eutscheidung über die Wiedereröſi- nung wird dann vom U. Sschuß getrofien. Der Sie- benerausschuß soll sich auch gutacimüich(unter Veberreichung der Unierlagen) darüber äußern, weichen Umiaig die Herstellung der Betriebe, deren Wiedereröfinung er vorschlägt, haben soll und in welciem Umtang diesen Betrieben demgemäiß Rohstoff auzw- teilen ist. Haussch und Pantoftel auſertigende Betriebe sollen zur Medereröfinung bis auf weiteres nur dann vorgeschlagen wer⸗ ceu, wenn sie den Nachwwis erbringen, daß sie sich genügende Mengen von zugelassenen Rohstofen im jireien Verkehr afßen Können, soweit hicht planmäfige Versorgung der weiterverarbei- tenden Hausechu- und Pamoflelbetriebe mit einzelnen Rohstoff- arten durck den Ueberwachumgsauschuß erfoigt. Vor dem Wieder- cröfmen vollständig stingebegter Betriebe sollen übrigens die Mili- tär-, Montage- und Inetandsetzungebetriebe, deren Kontingent sei- tens dar miũtärischen Stelen eingeschränkt worden ist oder in Zu- kuuft noch eingeschränbt wird, oder denen die Militärarbeiten ganz entzogen worden sind oder noch entzogen werden, Zur Her- Stellung von Schuwerk für Private Sen werden. Der Siebenerausschuß soll It. Köln. Volkszig. durch Vermitt- lung der mustänckgen Scinihwarenſierstellungs- und Vertriebsgesell- Schait bei dem Ueberwachungsaueschuß den Antrag stellen, anzu- ordnen, daß wei terverarbeitende Betriebe, welche ihren Umsatz in Schuhwaren(andere Fertige isse bleiben außer Betracht) gegenüber den Umsätzen des letzten Friedensjahres erheblich ge- Steigert heben, zugumten wiederzuerötünender Stillgelegter Betriebe mre Herstellung auf cine von Fall zu Fall festzusctzeude Höhe in bertimmmer Frist abbauen. Grundeätzlick soll eine derartige An⸗ ordnung in dem Fall getrofen werden, wo am gleichen Platz oder in unmitteibarer Nähe noch stillgelegte Betriebe vorhanden sind, welche die beim Abbau der erhehlich gesteigerten Erzeugung eines weiterverarbeitenden Potriebes freiwerdenden Arbeiter be- schätugen körmen. Weiterverarbeitende Betriebe, die unsachgemãß ausgeflihrte Waren leiern, oder die bereiis hestehenden oder in Zuleunft erlassenen gesetzlichen Besüimmungen oder Anordnungen der Reichsstelle tr Scluihversorgung und anderer amtlicher Stellen Sckuldhaft in erheblichem Umtang verletzen, sollen grundsätzlick Oewähr flir sorgfältiges Arbeiten und Einhaltung der ichen Bestimmungen bieten, nach Möglichkeit am gieichen Platz oder imn Bereich der gleichen Schuwarenherstellungs- und Vertriebs- gesellschaft eröhnet werden. Den stillgelegten Betrieben soll, je nach der weiteren Dauer jihrer Stillegung, aus der Oewinnkasse ng gewährt werden. Zur Vor“ atung dhe dieser Enischãdigung wird acht- eingesetzt. Kohlen in Süddentschlaud. Der„Köln. Volcszig.“ wird von Fachseite geschrieben: Nach- dem der Herr Neichabommiesar nunmehr selbet öffentlich erklärt hat, daß die Besckafflung von Hausbrand aut Vorrat nickt in dem gewünschten Maße Sei, ist dhesem Zustand, den wir, Was Sücddteutschand int, wiederholt hier festgestellt haben, ge- WISsermaſen der amiuche Stempel auſgedrückt. Die weitere Ent⸗ Wicklung der Zufuhren iet seibst hinter unseren bescheidenen Er- wart aurüclæ Einzig und allein von Braunkohlen- briketis werden Lir den Haucbeckrf anerkennenswerie Mengen her- — Auf Veranlaseung der amtuchen Kollenverteilungs- Manmieim hat man sogar Braumbohlenbriketis an Steile von Nuflkohlen getiefert; ja es konunt vor, daß einzelne Oemeinden mren Bedarf an Rrlteds fir gecdecłkt ertdaren. An Kohlen ſehlt .70—.80, nach Mannbeim.90—.00. es aber, wie gesagt, durchaus. Um den Mangel daran zu dechen, genügen auch die Braunkohlenbriketts nichl. Selbst au Kole Herrscht unserer Aufiassung nach kein Ueberfuß; den Besitzern von Zentralheizungen ist, soweit sie keine Vorzugsstellung ge⸗ nießen, ungefähr die Hälfte ihres regelmäßigen Bedarſes zugewié“ sen worden. Auf Grund dieses Verteilungsplanes mag man ſa, wenn der Winter es gut meint, eine ganze Weile reichen. Die Bezugsscheine C(für den September) werden schon ganz allge“ mein herausgegeben,&trien aber noch nicht beliefert werden, Weshalb das nicht Sein darf, entziehit sich unserer Kenntnis. Die Sache wäre nicht so schlimm, wenn nicht am 1. eine Preiserhöhung einträte. So aber muß der Händler seiner Kund- schaft mitteilen, daß er trotz der Scheine vor dem Monat Sep- tember nicht liefern dürſe, daß jedoch dann der gewünschte Brenm“ Stoff 30—40 M. mehr koste. Aus welchem Grund werden dann nun aber die Scheine herausgegeben? Wahrhaftig, wenn man es daraui anlegte, das Volk zu verärgern, würde man es nicht ge schickter amfangen können. Furbentabriken vorm. Friedr. Bayer& Co. Es wird der Köhn. Zig. bestätigt, daß die Gesellschaft um ſangreiche Erweiterungsbauten in Leverkusen plant, wofür die Bataufträge bereits ver Sind. Dem Vernehmen nach soll in den neuen Anlagen Küinstficher Kautschuk und Gummi in ausge dehntem Umiang aui wercden, eine Herstellung, die von der Gesellschaft bereits in größerem Maßstab betrieben wird. Barmer Kreditbank. Barmen. r. Düsseldorf, S. Aug.(Pr.-Tel.) Der Halbiahresabschluß weist in allen Abteilungen siei Erträgnisse und erhöhte Gewinnzahlen auf. Auch das Verhälinis zu der Rheinischen Han- delsgesellschaft G. m. b. H. in Düsseldori, deren Gruppe bekannt, lich das 26 Alckienlapital der Barmer Kreditbank besitzt, hat sich für die letziere selir vorteilhalt entwickelt. Bei günstigen Aus⸗ Sihcten dart auch für das Rufende Halbiahr und damit für das ge- camte Geschäftszahr 1918 ein gutes Gesamtergebnis erwarlel Berliner Wertpapierbörse. Berlix. 8. August.(Devisenmarkt.) 8 Auszahlungen ſür: 6. Geld Brief Geld Briet Konstantinopell 21.05 21.15 21.05 21.15 Holland 100 Gulden 310.50 311.00 310.50 311.00 Dänemark 100 Kronen... 188.25 188.75 188.50 189.00 Sckweden 100 Kronen. 212.25 212.75 212.25 212.75 —wegen 100 Kronen. 188.75 189.25 189.25 189.75 Schweiz 100 Franken 151.00 151.25 151.00 151.25 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 61.05 61.15 61.05 61.15 Spaniien. 113.— 114.— 113.— 114.— Bulgarien 180 Levoaaͤn 79.— 79. 79.— 70.50 Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 8. August. Das Hauptgeschält entwickelte sich wieder au dem Industriemarkte der mit Einheitskursen notierten Pxpiere ab, wo sich die Belebung und Festigkeit der Grundstim- müng auf eine Anzaul Spezialwerte übertrug. Die Kurse waren nicht frei von Schwankungen, doch erhielt sich mit wenigen Aus⸗ nahmen die ſeste Stimmung. Gummiwaren Peter und Gummifabrik Berlin-Franlcurt, Hedderuſteimer Kupter, Zellstoff Waldhoĩ fanden zum Teil starlæ Beachtung, besonders aber die heute he- deutend befestigten Dynamittrustaktien. In Maschinenfabrik Eb- lingen trat Abgabelust ein, die zu schwächerer Tendenz führſe. Im freien Verkehr fanden Zellstoif Aschaffenburg, Norddeutsche Wolle, Mainzer Gasapparat bei höheren Kursen Aufnahme. Pe⸗ troleumwerte jagen ig und ziemlich jest. Autowerte nahmen schwankende Haltumg ein. Adlerwerke Kleyer konnten sich gut be kaupten. Am Montanmarlete war der Verkehr. der führenden Papiere nur wenig veründert. Ebektrowerte janden wenig Beachtung, doch bnieb die Tendenz iest. Auch einzelue chemische Werte Wie Bad. Anilin verkelirten bei stilem Geschäft in fester Haltung. Der Ban⸗ kenmarket zeigte bessere Tendenz. Schiffahrtsaktien Setzten schwä⸗ cher ein, besonders Nordd. Lloyd, konnten sich im Veriaufe jedoch Wieder beſestigen. Am Rentenmarlet war das Geschäft und die Kursbewegung bescheiden. Mit Ausnahme von Industriepapieren, welche weitere Belebung aufwiesen, schloß die Börse ruhig, aber ſest. Privat- diekont 4 Proxent. Schifterbörse zu Duisdurg-Ruhrort. ahrt. Duisburg-Rukrort, 7. Aug. Amtlicke Notierungen. Bergi Schlepplchne von den Rhein-Ruhr-Fläfen nach Mainz-Gustavsburg 100 f 300.25 M. 73* Wir ſuchen für ſoſort oder auf 1. September Rorrespondent Oder Korrespondentin maſchine erforderlich. Angebote mit Altersangabe, in undausser dem wald zit übernehmen. 2teil. Spiegelſchr., ſ. preis⸗— Beuguisabſchriften und Gehaltsauſprüchen unter Hause gesucht.— Angebote unter V. 4. 4 mit ewa 80—100 mtr. für feineren Artikel gesuoht. E die Heſchiitsgelle 9. Bl. erb. S142 f Naun& Kahn——5 55 8 r. 4. 3 Gell. Angebote mit Preis unter X. G. ö8 an die Geschäftsstelle ds. Bl- 9 089 44654— 2, 20. 8150 5 Lehrstelle avi eeeeeeeeeeuneeeeeeeeneeneneeeneeeeeeeeeee nur 1. 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