9 Damnwornicg fur den algemetnen aund Bandelstell; Cbefrebakteur Drkn Ptend daum; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. 4 u. Berlag: Druckerei dr. Haas Mannheimer General⸗ Sbttger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim.— Celegramm⸗ —7 Geueral⸗Anzeiger Mannheim.— Fernſprech⸗An⸗ — Amt Mannheim: Nr. 7940, 7941, 7942, 7943, 7044, 7945 1946.— Poſiſcheck⸗NKonto: Nr. 2917 Ludwigshafen am Rhein. —— Bad che Meueſte Nachrichten Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. 1918.— Nr. 374. 9 Anzeigenpreiſe: Die 1 ſpalt. Kolonelzeile 40 Pfg., Finauzanzeigen 50 Pfg., Reklamen M..—, Teuerungs⸗Suſchlag 50%—ͤ, kinnahmeſchlüß: Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. Ru⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben keine Ver ⸗ antwortung übernommen. Hezugspreis in Rannheim und Unge⸗ bung monätl. M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertelj. R. 62 einſchl. Suſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..70. Einzel⸗Ur:iopfg⸗ Fiegreiche Abwehr; Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 13. Aug.(W B. Amſlich.) Veſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Auprechi von Bayern Südweſtlich von Jpern am frühen Morgen heftiger Artilleriekampf. Feindliche Angriffe kamen in unſerem Feuer nicht Jur Entwicklung. Südlich von Merris wurden mehrfach wiederholte engliſche Teilangriffe abge⸗ wieſen. Vorfeldkämpfe beiderſeits des La Baſſée⸗ kanals und zwiſchen Scarpe und Ancre. An der Schlachtfront ruhiger Vormiltag. Zwiſchen Anere und Avre ſüdlich der Somme griff der Feind am Vormittag zu beiden Seiten der Römerſtraße Foucau⸗ court-villers-Bretonneux an. Er wurde abge⸗ wieſen. Nördlich der Slraße Amiens—Roye ſchlugen wir am Abend ſtarke feindliche Angriſſe ab. Zwiſchen Avre und Oiſe tagsüber heftiger Kampf mit teilweiſe neu eingeſetzten franzöſiſchen Diviſionen. Starke Kräfte griſſen im Morgennebel dicht ſüd⸗ lich der Avre ſowie zwiſchen Tilloloy und nördlich don Elincourt an; ſie brachen vor unſeren inien zuſammen, an einzelnen Stellen warfen wir ie im Gegenſtoß zurück. Zwiſchen Tilloloy und Canhy, weſtlich und ſüdweſtlich von Laſſigny ſetzie der Jeind ſeinen Angriff bis zum ſpäten Abend jüdlich von klioloy bis zu fünf malen fort. 65 Aus dem Matzgrun de heraus ſließen ſchwächere Kräfie dor; wir ſchlugen den Jeind zurück. Vielſach blieben ſeine Angriffe ſchon in unſerem zuſammengefaßten Artilleriefeuer egen. li Geſtern wurden 29 feindliche Ilugzeuge abge⸗ ſchoſſen. Leutnant Adet errang ſeinen 53., Haupimann Bert. hold ſeinen 43. und 44., Leulnant Freiherr von Richt⸗ ofen ſeinen 39. und 40., Leutnant Könnicke ſeinen 29., Bizefeldwebel Thom ſeinen 28., Leutnant Laumann ſei⸗ nen 24., Oberleutnant Freiherr v. Bönigk ſeinen 21., die Bizefeldwebels Dörr und Mai ihren 20. Luftſieg. — Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorſä. Der Wiener Bericht. Wien, 13. Aug.(WTB. Nichtamilich.) Amilich wird ver · lbart: An der Tiroler Gebirgsfront ſührten Sturm⸗ patrouillen des Schützenregiments 37 einen gelungenen, für den Gegner veriuſtreichen Ueberfall auf die ſeindlichen Siel⸗ lungen auf dem Nonte Cor no aus. Die fortgeſetzten Fliegerangriffe auf den Raum von Jeltre ſordern unier der ilalieniſchen Iivilbevölkerung zahl⸗ reiche Opfe.r 2 Auf dem albaniſchen Kriegsſchauplatz nichts von Belang. Der Chef des Generalſtabs. neue-Boot-Erfolge. Berlin, 13. Aug.(WTB. Amtlich.) Im Weſiausgang des Kanals wurden trotz regſter feindlicher Gegenwirkung meiſt aus Geleitzügen mehrere Dampfer von zuſammen 16000 Bruttoregiſtertonnen derſenkt. Ferner wurden im Angriff auf z wei von mehreren Jerſtörern begleitete kleine Kreuzer, ſowie an anderer Steile auf eine A. Boolfalle Torpedotreffer erzielt, deren endgültige Wirkung infolge lebhafter Gegenwehr und un⸗ iger Witterung nicht beobachtei werden konnte. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. der müßglückte Vorſloß gegen die deulſche Bucht. Amſierdam, 12. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Nach dem etzten Bericht von Terſchelling wurde bei dem geſtrigen Ge⸗ ſecht auch ein deutſches Flugzeug abgeſchoſſen. Von den engliſchen Motorbooten wurden 3 verſenkt und 3 be⸗ ſchädigt. Eines der beſchädigten Boote konnte mit eigener Kraft den trand erreichen. Die beiden andern wurden von hollän⸗ iſchen Torpedobooten nach Terſchelling geſchleppt. Von den eſatzungen der Boote wurden 13, nach einer andern Lesart 8 Mann getötet. Spionage gegen Holland. Anſterdam, 18. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Der„Telegraf“ berichtet noch über den bereits gemeldeten Spionagefall in Vli[ſingen, der zur Verhaftung eines belgiſchen Lotſen, eines Unteroffiziers der Küſtenwache und mehrerer Mitglieder der holländiſchen Kriegsmarine führte, daß es ſich eine ſehr gefährliche Spionage gegen Hol⸗ — um den Verrat der Seeſperren in ug an aine ieindlice Nacht. bi der es fremden Kriegsſchiffen ermöglichen wüͤrde, ungehindert in die niederländiſchen Ho⸗ heitsgewäſſer einzufahren. Kein Grund zur Beunruhigung. Wir ſind und bleiben die Sieger. EBerſin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Oeſtlich von Amiens greift der Feind unſere Linien nach wie vor mit rückſichtsloſem Kräfteeinſatz an. Nach wie vor wird er von unſeren heldenmütigen Truppen abgewieſen, obgleich feſtgeſtellt werden konnte, daß Foch in das Treffen neue Diviſionen geführt hat, die von anderen Kampf⸗ abſchnitten eilig herbeigeſchafft wurden. Unſer Ausweichen bei Montdidier hat ſich planmäßig vollzogen. Die Kämpfe an der Vesle ſind zu unſeren Gunſten entſchieden und in der Champagne herrſcht verhältnismäßig Ruhe. Das zur Charakteriſtik des Augenblicks. Zu irgend wel⸗ cher Beunruhigung liegt alſo durchaus kein Grund mehr vor. Wir glauben im Vertrauen auf un⸗ ſere bewährte Führung feſt und zuverſichtlich an den Endſieg, wie wir an ihn in jenen dunklen Tagen unerſchütterlich geglaubt haben, da im Laufe der vier ſchweren Kriegsjahre viel drohendere Wolken an unſerem Horizont ge⸗ ſtanden haben, denn heute. Erinnern wir uns doch der Morneſchlacht im Frühherbſt 1914, der ruſſiſchen Invaſion nach Oſtpreußen, der italieni⸗ ſchen' Kriegserklärung, die unſere Offenſive gegen Rußland ſchwer beeinträchtigte, der Bruſſilow'ſchen Vorſtöße im Jahre 1916, der gleichzeitigen Ententeangriffe im Weſten, der rumä⸗ niſchen Kriegserklärung und jener ganzen Reihe ſchwerer Stunden, die uns in der Tat beſchieden geweſen ſind. Wir haben damals den Kopf mit deutſcher Selbſtverſtändlichkeit mutig hoch getragen, ſollten wir da heute verzagen, heute, dag Die„Züricher Morgenzeitung“ meldet: Das„Petit Journal“ die Situation tatſächlich nicht annähernd ſo kritiſch iſt, wie in jenen genannten Fällen? Schwere Kämpfe ſtehen uns bevor. Das wollen wir nimmer ableugnen. Das Ringen um die endliche Ent⸗ ſcheidung, die bevorzuſtehen ſcheint, wird ſchwer und blutig ſein und Nerven koſten, aber Peſſimismus iſt unter keinen Umſtänden angebracht, ſelbſt für den Fall, daß dieſe oder jene Phaſe des gewaltigen Kampfes uns vorüber⸗ gehend enttäuſchen ſollte. Vor allem verbietet ſich der häßliche Kleinmut in der Heimat. Nicht oft genug können wir es uns nämlich ſagen, daß von der Stimmung in der Heimat, vielfach die Stimmung in den Schützengräben abhängt. Die Rückwirkung der Heimatſtimmung auf die Truppen iſt ja unendlich viel größer und nachhaltiger, als wir Laien uns das vorzuſtellen pflegen. Daher müſſen wir es nicht ſo weit kommen laſſen, daß uns ſchließlich empfohlen wird, unsFrank⸗ reich zum Vorbild zu nehmen. Aus tauſend Wunden blutend, am Abgrund von Zuſammenbruch und Riederlage, tragen ſie in Frankreich das Haupt ſeit vier Jahren alle ſtolz wie Sie⸗ ger, und ſie ſind doch die Beſiegten und wir die Sieger, an dieſer unabänderlichen Tatſache werden keine Zufälligkeiten mehr etwas ändern. Das erklärt Hindenburg und Lu⸗ dendorff noch heute im Angeſicht der veränderten Lage im Weſten und wir haben wahrlich keinen Grund daran zu zwei⸗ ſeln daß es ſo kommen wird wie ſie es ſagen. Die Offenſive zwiſchen Avre und Ancre— um das noch einmal zu rekapitulieren und ſich ein klares Bild von der gro⸗ ßen Schlacht zu machen— war zunächſt nur ein Teilangriff der Feinde, den im Grunde der Moment der Zufälligkeit ent⸗ fachte. Erſt das Glücken desſelben im dichten Nebel reizte Foch, vielleicht zu ſeinen Ungunſten, wie wir ſehen werden, den erſten Erfolg auszunutzen. Zu dieſem Zweck zog er Reſerven heran, trotzdem wurde er nördlich der Einbruchs⸗ ſtelle völlig abgewieſen. Dies erhärtet die Richtigkeit der Be⸗ hauptung unſerer Oberſten Heeresleitung, wir hätten im Laufe unſerer Frühjahrsoffenſiven lebendige Kräfte, beſonders der engliſchen Armee, ihre Reſerven, ſchwer geſchädigt, ja verrie⸗ ben. Nur zwiſchen Avre und Anere gelang dem Feind der Angriff. Mit 400—500 Tanks brach er vor, dann ſtürmten Kanadier hinterher, darauf Engländer und Franzoſen und in der letzten Flutwelle Amerikaner, die ſich ſchlecht bewährten. Trotzdem blieb die Führung der Schlacht in unſeren Händen und befindet ſich jetzt noch in ihnen. Freilich haben ſich die neuen Abwehrſchlachten im Weſten neuerdings anders geſtaltet. Mit denen im Jahre 1917 ſind ſie in dieſer entſchei⸗ denden Abſchlußkampagne nicht zu vergleichen. Aus der ſtarren Abwehrſchlacht in den Siegfriedſtellun⸗ gen iſt nämlich eine Bewegungsſchl acht auf dem zer⸗ ſchoſſenen, verwüſteten und zerſtampſten weiten Gelände des einſt. ſo fruchtbaren Nordfrankreichs geworden. Der Feind wollte dieſes zerſchoſſene Gelände ſicher nicht in einem An⸗ fangserfolg zurückerobern und ſich damit beaninien. Er ſtrebt vielmehr danach, die Entſcheidung herbeizuführen, un⸗ ſere Front zu durchbrechen und zu vernichten. Aber es iſt ihm das nicht gelungen. Die durch Maſſenein⸗ ſatz errungenen Anfangserfolge, die Gelände eintrugen, machen iun haute nicht mehr froh, ebenſa wie er über Ne Glaſtigität von Bulgarien hat geſtern dem Kaiſer im Großen lore und diſe. unſerer Bewegungen verzweifeln mag. Die neue Abwehr⸗ ſchlacht ſcheint bereits gewonnen, und wenn auch noch, wie geſagt, ſchwere Kämpfe in Ausſicht ſtehen, in deren Verlauf ſich Franzoſen, Engländern und anderen Feinden viel⸗ leicht auch noch einmal Gelegenheit bieten wird, hyſteriſch⸗ enthuſiaſtiſche Siegesfeiern zu veranſtalten— ſein Endziel wird der Feind nimmer erreichen. Wir ſind und bleiben die Sieger. Daran halten wir uner⸗ ſchütterlich feſt. Schon heute aber folgt auf den Siegesrauſch von geſtern auch beim feindlichen Publikum, von der feindlichen Führung ganz abgeſehn, die ernſt genug in die Zukunſt blicken mag, die ſichere Erkenntnis, daß ein Anfangserfolg bombaſtiſch für jene Entſcheidung zugunſten der Entente ausgegeben wor⸗ den iſt, die niemals erfolgen wird, ſolange Taten, nicht Worte gelten. Deulſche Gegenangriſſe. London, 12. Aug.(WTB. Nichtamil.) Das Reuter⸗ büro erfährt: Die Deutſchen uniernehmen mit einer be⸗ krächllichen Anzahl von Diviſionen und Arkillerie ſtarke Gegenangriffe zwiſchen der Straße von Roye und der Somme. Namenllich ſüdweftlich von Roye iſt ihre Gegenaktion ſehr heftig. Iweck und Ziel der großen Kämpfe. c. Von der ſchweizer. Grenze, 13. Aug.(Priv.⸗Tel. g. K Die„Morning Poſt“ ſchreibt zu den Kämpfen im Weſten, man rechne in amerikaniſchen Mllitärkreiſen damit, daß die Schlachten in Frinkreich und Flandern mit geringen Unterbrechungen bis zum Spätherbſt andauern werden. Zweck und Ziel der großen Kämpfe ſei, die Bahn zum Frieden in abſehbarer Zeit ſür die En⸗ tente freizumachen. c. Von der ſchweizer. Grenze, 13. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) beſpricht die Erfolge im Weſten in auffallend ſachlicher Weiſe und betont, man müſſe ſich vor über⸗ triebenen Hoffnungen bewahren. Man dürfe nicht vergeſſen, daß vor den alliierten Truppen die gewaltigen Reſervemaſſen des Prinzen Ruprecht noch ſtehen. Das Blatt ſchätzt dieſe außerordentlich hoch ein und fährt fort, die Schlacht ſei nochkeineswegs gewonnen. Die Ziele werden von der Größe der Erfolge abhängen, die Entſetzung von Amiens ſei das erſte Ziel. m. Köln, 13. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Es liegen aus London Meldungen von dem dortigen Berichterſtatter des„Allgemeen Handels⸗ blad“ und des Reuterbüros, ſowie eine Aeußerung der„Weſt⸗ minſter⸗Gazette“ vor, die von einer mehr ſtillen als lauten Freude über die Ereigniſſe auf den Kriegsſchan⸗ plätzen und dem Empfinden berichten, daß es noch nicht zu Ende ſei. Man erkennt in dieſer Auffaſſung das Be⸗ ftreben, ſich den Winken anzupaſſen, die Lloyd George N ner jüngſten Rede gegeben hat. 0 „Armee der Vereinigten Staaten.“ Amfterdam, 13. Aug.(WB. Nichtamtlich.) Nach einem hieſigen Blatt wird der„Times“ aus Waſhington be⸗ richtet, daß ſich die Ausſichten für die Annahme der neuen Rekrutierungsvorlage durch den Kongreß erhöht haben. Inzwiſchen wurde die Aufnahme von Frei⸗ willigen für Armee und Flotte eingeſtellt. Durch einen Armee⸗ befehl wurden die drei bisherigen militäriſchen Organiſationen der ſtehenden Armee, die Nationalgarde und die Nationalarmee mit dem Reſervekorps zu einer einheitlichen Organi⸗ ſation zuſammengefaßt, die den Namen„Armee der Vereinigten Staaten“ führt. Die Kriegsleiſtung der franzöſiſchen Kolonien. c. Von der ſchweizer. Grenze, 13. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) Nach dem Pariſer„Temps“ haben die franzöſiſchen Kolonien bisher 680 000 Soldaten und 238 000 Arbeiter nach Frankreich geſchickt; von erſteren dürften etwa ein Drit⸗ tel, rund 225 000 Mannſchaften, tot, verwundet oder ver⸗ mißt ſein. * c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Aug.(Priv.⸗Tel. g.). „Corriere della Sera“ meldet aus Paris: Die Militärkritiker ſchreiben, daß in den großen Kämpfen an den engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Fronten über zwei Millionen Entente⸗ truppen aktiv eingreifen. 2 Kalſer Karl im deulſchen Hauplauarller. Berlin, 13. Aug.(Priv.⸗Tel.) Wie wir hören, wird Kai⸗ ſer Kar! morgen im Großen Hauptquartier erwar⸗ tet. In ſeiner Begleitung werden ſich vorausſichtlich Graf Buri an, Prinz Hohenkohe und Graf Wedel befinden Auch der Referent im Auswärtigen Amt, Geſandter von Bergen, wird an den Verhandlungen teilnehmen. Es ſollen alle ſchwebenden Fragen beſprochen werden unter beſonderer Berückſichtigung der polniſchen Frage. Der Kronprinz von Bulgarien beim Kaiſer. Berlin, 13. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Kronprinz Boris — quartier einen Beiuch abgeltattt —5—.— 2. Seite. Nr. 374. Maunheimer General⸗Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Außland und wir. Vor wichtigen Entſcheidungen. Im Großen Hauptquartier finden gegenwärtig zwiſchen den Trägern der militäriſchen und der politiſchen Kriegführung wichtige Beratungen ſtatt. Worum ſie ſich drehen, wiſſen wir. Die ruſſiſche Revolution iſt nicht abge⸗ ſchloſſen, die furchtbare Verwirrung hat ſich noch nicht geklärt. Der Kampf um die Macht geht weiter. Das Regiment der Bolſchewiki wird von den Parteien der Bauern und der Bür⸗ ger gleichermaßen bedroht. Dieſer Kampf um die Macht iſt aber inſofern keine innerruſſiſche Angelegenheit, als die En⸗ tente in ihn eingegriffen hat mit der Abſicht, die ihr gewogenen Parteien ans Ruder zu bringen und durch ſie die Oſtfront wiederherſtellen zu laſſen. Der deutſchen Politik und Krieg⸗ führung können damit im Oſten erneut ernſte Aufgaben er⸗ wachſen. Die Bolſchewiki waren wohl nicht eben Freunde Deutſchlands, aber ſie waren einſichtsvolle Freunde des Frie⸗ dens, des Friedenhaltens mit Deutſchland. Die Sozialrevolu⸗ tionäre und Kadetten, die heide ihre Erbſchaft antreten möch⸗ ten, ſind auf die engliſche Orientierung eingeſchworen— die hemerkenswerte Ausnahme iſt Miljukow. Wir haben natür⸗ lich keinen Grund zu wünſchen, daß das Spiel der Entente gelinge, und unſere politiſche Leitung wird ihre Anſtrengungen darauf richten, die Machenſchaften der Entente zu durchkreu⸗ gen. Es iſt nicht zu verkennen, daß unter dem Druck der Um⸗ ſtände die ruſſophile Richtung in Deutſchland wieder mehr Boden gewinnt, jene Richtung, die den Plan einer Auflöſung Rußlands auf die Dauer für utopiſch, aber es für ſehr verſtän⸗ dig hält, in der bleibenden Großmacht Rußland einen ſicheren Nachbar zu haben. Daß man einen ſolchen nicht in einem zerſtückelten und verſtümmelten Reiche gewinnt, iſt einleuch⸗ tend. So hat die„Voſſ. Ztg.“ ſchon vor einigen Tagen eine entſchloſſene und völlige Wendung unſerer Politik dem öſtlichen Nachbar gegenüber gefordert und die„Kreuzzeitung“ betont geſtern, daß eine Erſchütterung Rußlands im Sinne einer dauernden Schwächung nicht in unſerm Intereſſe liegen würde, ſie ſchreibt:„Wir werden keineswegs in der Lage ſein, ſie gegen den Willen der Beteiligten aufrecht zu erhalten. Es kann deshalb nicht Aufgabe der deutſchen Regierung ſein, wenn die Ukraine und die anderen Staatsgebilde, die ſich im Süden und Oſten von Großrußland losgelöſt haben, einmal ihre Wie⸗ dervereinigung mit ihm anſtreben ſollten, dem entgegenzu⸗ treten.“ Die Politik Kühlmanns und der Reichstagsmehrheit, die eine Verſtändigung mit England auf Koſten Rußlands anſtrebte, wird doch mehr und mehr als Unmöglichkeit erkannt Verkennen dürfen wir dabei natürlich nicht, daß wir mit ſtar⸗ ken deutſchfeindlichen Strömungen in Rußland zu rechnen haben, aber wir ſchwächen ſie gewiß nicht ab, wenn wir immer aufs neue die gänzliche Lahmlegung Rußlands als Groß⸗ macht ausrufen, ohne ſie doch ernſtlich verwirklichen zu können. Wenn wir aber Rußland gegenüber die richtige Politik trei⸗ ben, ſo können wir mindeſtens erwarten, daß die Abnei⸗ gung gegen einen neuen Krieg, die doch eigentlich Gemeingut des ganzen ruſſiſchen Volkes iſt, nicht von der En⸗ tente überwunden werden wird, während natürlich die natio⸗ nalen Inſtinkte ſich leichter werden aufpeitſchen laſſen, wenn wir fortgeſetzt als Zerſtörer Rußland sals Großmacht auf⸗ treten. Wir können Sicherungen an unſeren Grenzen als not⸗ wendig fordern, aber im übrigen erſcheint eine Politik, die ſich anheiſchig macht, Rußland als oſteuropäiſche Sroßmacht auszuſchalten, von zweifelhaftem Werte, weil ſie Sicherheiten nachjagt, um ſichere Feindſchaft einzutauſchen. Anbeſchränkte Vollmachten an Lenin, Trotzky und Zinſview. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 13. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Schweizer Preßtelegraph meldet aus Moskau: Auf Grund eines Beſchluſſes des zweiten Sowjetkongreſſes iſt die Exekutipgewalt der Regierung in die Hände eines aus Lenin, Trotzkty und Ziniview beſtehenden Triumvirats gelegt worden. Den drei Männern ſind unbeſchränkte Voll⸗ machten erteilt worden, um alle Maßnahmen durchzuführen, die notwendig ſind, um den Kampfder Sowietrepu⸗ blik gegen ihre Feinde ſiegreich zu beenden. Entente⸗Hauptquarlier in Archangelsk. c. Von der ſchweizer. Grenze, 13. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) „Corriere della Sera“ meldet aus London: Die alltierten Kabinette haben ihre militäriſchen und maritimen Maßnah⸗ men zur Sicherung der ruſſiſchen Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit der engliſchen Leitung über⸗ tragen und in Archangelsk ein Hauptauartier für die Operationen eingerichtet. Das japaniſche Expeditionskorps wächſt. Amſterdam, 13. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) Nach einem hieſigen Blatt wird der Times aus Tokio gemeldet, daß den Blättern verboten worden ſei, Einzelheiten über Trup⸗ penverſchiffungen zu veröffentlichen. Das Expeditions⸗ korps werde nur aus einigen Tauſend Mann beſtehen. Rach Berichten, die täglich aus den ſibiriſchen Mittelpunkten ein⸗ laufen, ſcheine die dortige Lage aber zehntauſende zu erfordern. Die Tſchecho⸗Slowaken und die Koſaken können gegen die Bolſchewiki nicht ſtandhalten. Der japaniſche Generalſtab und die anderen Departements ar⸗ beiten fieberhaft. Beteiligung Canadas an der ſibiriſchen Exvedition. m. Köln, 13. Aug.(FPriv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ ttung“ meldet aus Amſterdam: Reuter meldet aus Otiava: lich wird gemeldet, daß Canada ſich an der Exye⸗ dition nach Sibirien beteiligen werde. 9 Um den Frieden. Arbeiter⸗ und Sozialiſten⸗äonſerenz in London. London, 13. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterbüro erfährt: Auf Anregung des demnächſt in England zu erwar⸗ tenden Präſidenten des amerikaniſchen Arbeiterverbandes Sa⸗ muel Gompers wird vom 17. bis 19. September in London eine interalliierte Arbeiter⸗ und Sozialiſten⸗ „konferenz abgehalten. Wie verlautet, werden neben amerikaniſchen Delegierten ebenſo wie bei der Konferenz am 26. Juni Parteivertreter aus Frankreich, Belgien, Italien, Serbien, Griechenland, Portugal, Kanada und Rußland zur Teilnahme eingeladen werden. Engliſche Juſlimmung füc Lansdowne. Bern, 12. Aug.(WrB. Nichtamtl.) Bei einer Beſprechung der politiſchen Freunde des Lord Lanzdewne in Eſfichall am 7. Auguſt wurde ein Brief des Lords Loreburn verleſen, wo⸗ rin er ſagt, er bebauere, nicht in London anweſend ſein zu kön⸗ nen, um erneut ſeiner Anhängerſchaft an die Politik Lonsbowne⸗ Ausdruck geben zu können. Er trete, wie kein anderer für die Ehre dieſes Landes ein und das herrliche Zuſammenarbeiten mit Englands Verbündeten liege im wahrſten Intereſſe aller. Der Schreiber führte weiter aus, daß in den Kriegszeiten ſelbſtverſtänd⸗ 51 den Männern an der Front zu geben hätten. Aber, ſo fährt er fort, alle dieſe Pflichten ſchließen in keiner Weiſe die Pflicht jejdes einzelnen aus, ſein Möglichſtes zu tun, um die ehrenvolle Be⸗ endigung des Krieges zu fördern. Ich ſtimme den Worten des Generals Smuts, die in dem letzten Briefe Lans⸗ downes angeführt ſind, zu. Wir müſſen verhindern, daß die Zivi⸗ liſation, die wir retten und ſchützen, wohl ſelbſt in Gefahr gerät. Wir ſollten daher ſtets bereit ſein, jedes Friedensangebot anzunehmen und zu prüfen. Militäriſche Mittel allein können Europa nicht wiederherſtellen. * c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 13. Aug.(Pr.⸗Tel, g..) Der„Mancheſter Guardian“ bringt einen beachtenswerten Ar⸗ tikel zur Friedensfrage, in welchem ausgeführt wird, Friedensbeſprechungen mit Deutſchland ſeien zu begrüßen, man dürfe ſie aber nicht unmöglich machen. indem man Deutſchland die Kolonien wegzunehmen ſich ent⸗ ſchließe. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 13. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) „Secolo“ meldet, daß die angekündigte Friedensinter⸗ vention der neutralen Staaten anlößlich des fünften Jährestages des Kriegsbeginns auf beſonderes Verlangen der Alliierten unterblieben iſt. Die Sprachenfrage in Belgien. Das Zentral⸗Flämiſche Preſſebüro jn Brüſſel ſchreibt uns: 19 der kürzlich zu Le Haore ſtattgefundenen Tagung der ſich im Ausland aufhaltenden belgiſchen Parlamentsmitglieder wurde u. a. ein Ausſchuß zur Löſung der Sprachenfrage in Belgien eingeſetzt. Dieſe belgiſche parlamentariſche Sprachenkommiſſion iſt zuſammengeſtellt aus folgenden Kammermitgliedern; Van Cauwelgert(Antwerpen), Pecher(Antwerpen), Bunſſe(Gent), Standaert(Brügge), den Wallonen Empain, Borboux, Hallot, Dufrane und den Brüſſelern Deveze und Theodor. Der durch dieſe Kommiſſion zum Ausdruck gebrachte Grundſatz, die Sprachenfrage in Flandern unter Mitwir⸗ kung von Wallonen löſen zu wollen, wird durch alle flämi⸗ ſchen Aktiviſten aufs entſchiedenſte abgelehnt. In Wallonien beſteht keine Sprachenfrage: der Unterricht, von der Volksſchule bis zur Univerſität, wird dort qusſchließlich in Franzöſiſch er⸗ teilt, Verwaltung und Rechtſprechung werden ebenfalls aus⸗ nahmslos in franzöſiſcher Sprache ausgeübt. Wie die Flämiſch⸗ geſinnten ſich gerne jeder Einmiſchung in die häuslichen Ange⸗ legenheiten von Wallonien enthalten wollen, ſo müſſen ſie ſich ihrerſeits verbitten, daß ſich die Wallonen mit ausſchließlich flämiſchen Angelegenheiten zu ſchaffen machen. Es geht nicht an, die Wallonen um gütige Erlaubnis zu fragen, in welcher Sprache an der Genter Hochſchule gelehrt werden ſoll, welches die Hauptſprache bei der Unterrichtserteilung an den flandri⸗ ſchen Volks⸗ und Mittelſchulen ſein ſoll, in welcher Sprache regiert und Recht geſprochen, in welcher Sprache flämiſchen Soldaten befohlen werden ſoll uſw. Ueber alle dieſe Ange⸗ legenheiten haben einzig und allein die Flamen ſelber zu be⸗ ſchließen. Die Zuſammenſtellung der parlamentariſchen Sprachen⸗ kommiſſion beweiſt im übrigen treffend, wohin es führt wenn hartnäckig als Plattform für die geſamte belgiſche Polikik eine ſtaatliche Einheit angenommen wird, eine Einheit, die in voll⸗ endetem Widerſpruch zu der unleugbaren Tatſache ſteht, daß es zwei verſchiedene Raſſen ſind, die das belgiſche Gebiet bewoh⸗ nen. In der genannten Kommiſſion ſitzen neben fünf Wal⸗ lonen, die in der Sache, um die es geht, garnichts zu ſagen haben, ſechs Politiker, die in Flandern zu Kammermitgliedern gewählt wurden. Wieviel die Mehrzahl dieſer letzteren Herren für die rechtmäßigen Forderungen des flämiſchen Volkes übrig haben, geht zur Genüge aus ihrem früheren Verhalten in der Kammer hervor: Theodor ſtimmte gegen den Geſetzentwurf, der für die flämiſchen Gemeinden die Erteilung des Unterrichts in der Volksſchule auf niederländiſch und in den walloniſchen Gemeinden auf franzöſiſch vorſah. Depdze enthielt ſich bei der gleichen Gelegenheit der Abſtimmung, weil, wie er ſelber ſagte, ihm der Entwurf„übertrieben“ vorkam. Buyſſe und Pecher verwarfen den von der flämiſchen Kammergruppe eingebrach⸗ ten Geſetzentwurf, nach welchem das Heer in flämiſche und walloniſche Einheiten eingeteilt werden ſollte; ſie tragen ſomit die Verantwortung, daß fetzt die flämiſchen Soldaten unter einem fremden Kommando in den Tod geſchickt werden, wäh⸗ rend ſelbſt Kolonialtruppen der Entente in ihrer eigenen Sprache befehligt werden. Die Bildung einer parlamentariſchen Kommiſſion zur Unterſuchung der Sprachenfrage, einer Kommiſſion, in der von elf Mitgliedern neun antiflämiſch geſinnt ſind, wird durch alle bewußten Flamen als eine Verhöhnung des flämiſchen Volks⸗ gefühles empfunden. Zu Le Hayre ahnt man wohl, daß der Augenblick, in dem endlich Flandern Recht widerfahren ſoll, nahe iſt. Die belgiſche Regierung iſt naiv, wenn ſie meint, durch Einſetzung einer franskiljoniſtiſchen Sprachenkommiſſion den Eintritt dieſes Augenblicks hinausſchieben zu können. Redeulſch⸗Bolländiſchen Wirkſchaſtsverhaudlungen. E Berlin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie der „Tägl. Rundſchau“ gemeldet wird, ſollen die Verhandlungen auf Herbeiführung eines neuen Wirtſchaftsabkom⸗ mens zwiſchen dem Deutſchen Reich und Hol⸗ land bimen zwei Wochen nach Eintritt der neuen holländi⸗ ſchen Regierung aufgenommen werden. Von deutſcher Seite iſt der Erwartung Ausdruck gegeben worden, daß die Verhand⸗ lungen baldigſt zu einem befriedigenden Ergebnis führen werden. Nach dem neu zu ſchließenden Vertrag wird Deutſchland von Holland für eine beſtimmte Zeit folgende Lie⸗ ferungen verlangen: 50 000 Stück Großvieh, 5000 dreijährige und 4000 einjährige Pferde, 5000 Tonnen Butter, 10 000 Ton⸗ nen Käſe, zwei Millionen Eier, 3000 Tonnen Geflügel, 10 900 Tonnen Zucker, 100 000 Kuh⸗, Kälber⸗ und Pferdehäute. Die Beſtrebungen, mit der bisherigen Regierung zu einem ähn⸗ lichen Abkommen zu gelangen, ſind ohne Erfolg geblieben. Auf Grund des ſogenannten Kartoffelabkommens, das einzuhalten Holland bekanntlich nicht in der Lage geweſen iſt, ſind etwa 9000 Tonnen Frühkartoffel an Deutſchland gelie⸗ fert worden. Aus dem letzten Wirtſchaftsrertrag ift noch die Lieferung von 3000 Tonnen Käſe zu bewirken. Deulſches Aeich. Jum Prozeß der„Frankfurter Jeitung“ detzen H. St. Chamberlain. Die Herrn Juſtigrat Claß, dem Verteidiger des Ange⸗ klagten Chamberlain, naheſtehende„Deutſche Zeitung“ ſchreibt folgendes zu dem Prozeß: Die Verhandlung, in der in die von der Vertretung des Angeklagten angebotene Beweisführung für die, t der von gegen die„Frankfunex Zeitung“ erhobenen Vorwürfe nicht eingetreten wurde, führte zu einer be⸗ nierkenswerten Auseinanderſetzung zwiſchen zwei Weltanſchauungen, die in mehr als einer Beziehung Anlaß zu bedeutſamen, menſchlichen und politiſchen Feſtſtellungen und Erläuterungen ge⸗ könnte. Da die Verhandlung aber noch keinen Abſchluß bra ſo halten wir es, gutem Brauch und herrſchenber Sitte folgend, geboten, eine eingehende Beſprechung des beachtenswerten R ſtreites zunüchſt zurückzuſtellen, ſolange das Verhalten der Gegen, ſeite nicht ein umnittelbares Eingehen unſererſeits auf die Sache er orderc. Da eine Beweiserhebung nicht in der Abſicht des Gerichts 7 liegen ſcheint, und ſonach die bedeutſamen Bewelsſtüc aus der Geſchichte der„Frankfurter Zeitung“ vor Gericht in dieſem Rechtszug nicht verwertet werden konnten, wird ſich Herr H. Chamberlain vorbehalten, von dieſen Beweisſtücken nach Ur 8* fällung den ihm geeignet erſcheinenden Gebrauch zu machen. Die„Frankfurter Zeitung“ erklärt, auch ſie verſchiebe die Beſprechung des Prozeſſes, wolle aber doch nicht unterlaſſen, auf die in durchſichtiger Abſicht gemachten Ausführungen „Deutſchen Zeitung“ hinzuweiſen. Die Voltsernährung. Die fleiſchloſen Wochen. Wir haben einen ſehr ſchweren Futterwinter zu überwinden gehabt, der die im Frühjahr erfolgte Verminderung des Rindvieh⸗ beſtandes um etwa 300 000 Stück ſchwerwiegender läßt, al⸗ dies unter normalen Umſtänden der Fall geweſen wäre. Zu dem ſa völligen Mangel an Kreftfutter trat in dieſem Winter eine weit· gehende Rauhfutterknappheit. Es wurde daher allgemein in der Landwirtſchaft als eine Erlöſung begrüßt, daß die prachtvolle F jahrswitterung und das frühe Pflanzenwachstum diesmal ein ſehr zeitiges Austreiben des Viehes geſtatteten. Denn den Viehaustrieb haben alle Wirtſchaften wieder gelernt, während vor dem Kriege nur in verhältnismäßig wenigen Gegenden Deutſchlands das Vieh den ganzen Sommer über Tag und Nacht auf der Weide blieb. Die Kraft⸗ fütterung brachte zwar eine ſchnellere Anfleiſchung und höhere Ge⸗ winne; der Krieg zwang aber zu einer ſchnellen Ausdehnung del Weideanlagen auf allen dafür geeigneten Feldern. So haben wit ietzt zwar Wieſen und Weiden genug in Deutſchland, um unſeren gegenwärtigen Rindviehſtapel, 19 bis 20 Millionen Stück Vieh, er nähren zu können, auch ohne allzu große Einſchränkungen. Dieſe Er, nährung iſt jedoch eine andere als vor dem Kriege⸗ ſie erzeugt nicht ſo ſchnell Butter, Milch und Fleiſch wie die Kraſtfuttermaſt. Di⸗ Zahl der zur Erreichung der Kieferungsumlage nötigen Tiere mu alſo größer ſein. Die doppelte Fleiſchration inn vergangenen Jahr machte ſich nach⸗ haltiger bemerkbar, als urſprünglich angenommen wurde, da die Rauhfutterernte des Vorjahres, wie bekannt dürftig ꝛoar und die Foi⸗ gen der ſtarken Beſtandsinanſpruchnahme ſich nicht ſo ſchnell wiedet ausgleichen ließen. Zu den tiefgreifenden Wirkungen des letzten Win⸗ ters kam dann im Berlaufe der letzten Monate die ſtarke Trockenhel im Mat und Juni, welche den Gewinn der frühen Vegetation wieder in Frage ſtellte. Die Weidezunahme der Tiere war daher nicht ſo ſtark, wie man anfänglich erwarten konnte. So ging man denn mit Entſchloſſenheit zu dem Schonungsmittel nber, an das man bereits im vorigen Jahre gedacht hatte, an die Fleiſcherſparung durch Einführung fleiſchloſer Wochen. Die Maß, regel ſetzt erſt nach Wiederherſtellung der vollen Brotbelieferung ein, und zum Ausgleich ſollen weiter Mehl oder Kärtoffeln gegeben werden. Die dafür gewählte Zeit, der Herbſt, iſt zur reibungsloſen Durchführung der Maßregel ſicher die geeignetſte. Ein ſehr erheh⸗ licher Teil der Städter, und zwar nicht nur die beſitzenden Klaſſen, haben während des Sommers Gelegenheit zur Auffriſchung und Stär kung auf dem Lande gehabt. Der Herbſt iſt weiter die Jahreszeit, in der die Beſchaffung nahrhafter Gemüſe am leichteſten iſt, und dal glänzende diesjährige Gemüſewetter bringt uns eine hervorragende Gemüſeernte. Die Ankündigung fleiſchloſer Wochen hat daher L lei Beunruhigung in der Beyölkerung hervorgerufen; man verſt den Zweck der Maßregel und findet ſich damit ab in der Gewißheit ihrer Zweckmäßigkeit und des Eintritts ihrer beabſichtigten Wirtuna. allerdings auch in der Erwartung einer Sicherſtellung der Gemüſe⸗ lieferung, wie ſie diesmal die Lieferungsverträge und die Freilaſſung gewiſſer Mengen von der Zwangserfaſſung zu bieten ſcheinen Da⸗ gegen wurde hie und da die Befürchtung ausgeſprochen, daß del Schleichhandel Schlachtungen in großem Umfang vollführen und ſo den erwarteten Erfolg wieder aufhehen könne. Das iſt doch aber nicht ſo einfach. Zur Vornahme von Schlachtungen in größerem Um⸗ fange gehören Einrichtungen, die dem Schleichhandel nicht zur Ver⸗ fügung ſtehen, die er ſich auch nicht ſchaffen kann, es gehört dazu eine Organiſation, die das ſchnell verderbliche Fleiſch unbemerkt in weitverzweigte Kanäle leiten könnte. Das aber iſt nahezu undurch⸗ führbar. So darf man denn zu dieſer Maßregel das Vertrauen haben, daß ſie ihren Zweck, die Sicherung unſerer Fleiſch⸗, Milch⸗ und Fettgewinnung, voll erfüllen wird. Letzte Meloungen. ne ſeindlichen Heeresberichle. Italieniſcher Bericht vom 12. Auguſt. Auf der ganzen Front war die Kampftätigkeit ziemlich mäßig. In der Gegend von Tonale, im Lagarinalal und in der öſtlichen Gegend der Hochfläche von Schlegen beunruhigten unſere Batterien wirkſam die feindlichen Linien. Nördlich vom Col del Roſſo zwangen Patrouillen einen vorgeſchobenen feindlichen Poſten, ſich zurückzuziehen. Luftſchiffe und Flugzeuge bombardierten mit befriedigendem Erfolg militä riſche Ankagen hinter den feindüchen Linien. Fünf feindliche Flug⸗ zeuge wurden im Verlauf von Luftkämpfen heruntergeholt. Albanien: Im Laufe des 10. Auguſt zwangen wir im Semen den Gegner den Buienkopf von Jagodina zu räumen und ſich aart das rechte Ufer des Fluſſes zurückzuziehen. Geſtern wurden nörd⸗ lich von Berat feindliche Abteilungen, welche ſich unſeren Stel⸗ lungen zu nähern verſuchten, zurückgeſchlagen und verfolgt. Völkerrechtsbrüche. EBerlin, 13. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Laufe der neuen Weſtſchlacht hat ſich die Entente wieder eine Reihe von Völlerrechtsbrüchen zuſchulden kommen laſſen. Insbeſondere iſt es beobachtet worden, daß ſich die Ententetruppen in erhöhtem Maße der Dum⸗Dum⸗Ga⸗ ſchoſſe bedienen. Bahnunfatl. Hamburg, 13. Aug.(WB. Nichtamtl.) Infolge Ueberfahrens des Haltſignals der Zugmeldeſtelle Weſer⸗Elbebrück fuhr am 13. Auguſt nachts 2 Uhr der von Harburg nach Wilhelmsburg fahrende Büterzug 9387 auf den im Gleis haltenden Arbeitszug 10919. Vom Zugbegleitperſonal wurde die Hilfsſchaffnerin Meta Schluntz aus Hamburg getötet, der Zugführer Becker, Schaffner Deckert und die Hilfsſchaffnerinnen Peters und Seewald wurden leicht verletzt. Das Perſonenzuggleis 7 infolge des Unfalles auf etwa 12 Stunden geſperrt. Der Ver Phl wurde durch Umleiten über das Gütergleis aufrecht erhalten, Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Roklerdam, 12. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Der Maas“ bode meldet: Der engliſche Dampfer„City of Vienna, 6111 T. groß, iſt geſunken. Der amerikaniſche Dampfer „Goettonfield'(450 Brt.) wurde als Wrack verlaſſen⸗ letzte HandelssIlachrichten. Mannheimer Efektenbörse. In Aktien der Bad. Anilin- und Sodafabrik und in Bemz-Aktien vollwogen sich Abschlüsse zu unveränderten Kursen. Sonst lagen Industrie-Aktien etwas schwücher, aldenommen Wa nfabrik Fuchs und Zuckerfabrik Frankenthal, die sich prozentweise höhet stellten. Von Brauereien waren Ganter-Freiburg und Ludwig“ Dienstag, den 13, Auguſt 1918. — — —3EE SSS28 S S2 SS——— — —— 1 22 * rr S oSSSS F N Frrrrn K„„ rnee en Srrnrnee S 815 Raſende Eile auf jagenden Roſſen war geboten kehrt acae der Welt Sag den 18. Auguſt 1918. Maunheimor Gor rai-Mugeiger.(ubend-Muagebe.) Rr. 374. 3. Seite. Aus Stadt und Land. Wie Oienſtverhältniſſe der Offizierſteilvertreter. * Kaiſer hot ein Reihe Aenderungen der Beſtimmungen tret Dienſereryältniiſe der Offizierſtellver⸗ dunch ſ genehmigt. Die Beſtellung zum Offizierſtellvertreter hat wur ſchriftlichen Befehl zu erfolgen. Offizierſtellvertreter finden Verwendun en aufgeführten und in den ſonſtigen vom Kriegsminiſterium Whesten beſonderen Leutnantsſtellen die vom Kriegsminiſterium ſnd ergehend in beſondere Leutnantsſtellen ungewandelt worden luntsſt ie beſonderen Leutnantsſtellen beſtehen neben den Leut⸗ die—— die in den Stärkenachweiſungen vorgeſehen oder über el aumäßige Stärke hinaus genehmigt ſind. Die Leutnants⸗ Mſer die nicht in beſondere Leutnantsſtellen umgewandelt ſind, eſ c nur mit Oberleutnants, Leutnants und Feldwebelleutnants fell werden. Die Enthebung eines zu Recht beſtellten Offizier⸗ Mgiitreters von der Wahrnehmung der Stelle kann nur aus Eühebnanen Gründen erfolgen. Ausnahmen ſind folgende: 1) kuthe ung von der Stellung auf eigenen Wunſch iſt geſtattet; b) mte dung hat zu erfolgen, ſobald ein Offizierſtellvertreter zum Be⸗ nſtellvertreier beſtellt wird. Sämtliche Enthebungen, mit Aus⸗ der zu b) ſind durch den in§ 1 genannten Vorgeſetzten aus⸗ Gleechen und ſchriftlich niederzulegen. Die Beſtellung zum Be⸗ Miaicrfupertreter iſt zugleich als Enthebung von der Stellung als ierſtellvertreter. Fr Offizierſtelloertreter ſind lediglich im praktiſchen Put Zendie nuſt zu verwenden, und zwar in dem Dienſt, der cise zufällt, mit Ausnahme des Gerichtsdienſtes(Richter, ſüh. tsoffizier uſw.). In erſter Linie kommt der Dienſt als Zug⸗ Keuge⸗ Beobachtungs⸗(Batterie)⸗Offizier, Staffelführer uſw. in Lruse. Etatsmäßige Feldwebel(Wachtmeiſter), die beim mobilen 44 Ppenteil Offiglerſtellvertreter geweſen ſind, und gemäß des§ 3, Reſtaen dem BDienſt als Offizierſtellbertreter die Feldwebel(Wacht⸗ Rac Leſchäfte gleichzeitig weitergeführt haben, dürfen nach ihrem Pei itt zu einer immobilen Formation(nötigenfalls) in gleicher de wie beim mobilen Truppenteil verwendet werden. Infolge rſt ndung oder Erkrankung aus dem Felde zurückgekehrte Offi⸗ Eirerteerer, die nach abgeſchloſſener Behandlung laut militär⸗ Alichen Gutachtens den Grod der Dienſtfähigkeit, der zur Ver⸗ 9 im eigentlichen praltiſchen Truppendienſt erforderlich iſt, u icht mehr wiedererlangt haben, dürfen auch zu anderen als dem M. Abſat 1 aufgeführten Dienſt herangezogen werden. Zu b) darf anderweitige Arwend ur W. ung nur für die Dauer der Unfähigkeit ahrnehmung des praktiſchen Truppendienſtes folgen. Die ungsmäßige Verwendung muß ſobald als möglich veran⸗ ſſ werden. Abgeſehen von vorſtehend zugegebenen Ausnahmen Matkti andere Verwendung von Offizierſtellvertretern außerhalb de⸗ 0 ſchen Truppendienſtes auch eine vorübergehende— nur mit offi nigung des Kriegsminiſteriums zuläſſig. Ein Unter⸗ mann e wird zum Offizierſtellvertrter nicht befördert oder er⸗ memnu ſondern beſtellt. Die Bezeichnung„Beförderung“ oder„Er⸗ kker g iſt daher in Verbindung mit dem Wort„Offizierſtellver⸗ qu vermeiden. Aus der Kriegsgefangenſchaft zurückgekehrte Offtzierſtellver⸗ Tänzu ſind in die erſte freie Leutnantsſtelle ihres Truppenteils ſtelureiben; einer erneuten Beſtellung bedarf es nicht. Offizier⸗ Aheereter, ſind vor Wie eines Verſorgungsurlaubs nicht zu Uffe ben. Sie bleiben Offizierſtellbertreter und ihre Stellen ſind weittger halten. Ehemalige Offizierſtellvertreter, die infolge ander⸗ orüher Verwendung(z. B. als Beamtenſtellvertrter) oder infolge Par, gehender Entlaſſung aus dem Heeresdienſt auf Grund des agr. 5,2 Abſ. 2(AVBl. S. 115/1917) oder auf eigenen Wunſch bel r eelune als Offizierſtellvertreter zurückgetreien ſind, ſind *— eſetzung von freien beſonderen Leutnantsſtellen— auch bei ſad bilen Formationen— in erſter Linie zu berückſichtigen. Sie u dann erneut zu beſtellen. Offizierſtellvertreter, die inzwiſchen, nach Bekanntwerden der Allerhöchſten Kabinettsorder vom ſer 8 1917, aus anderen als diſziplinaren Gründen von die⸗ f tellung enthoben worden ſind, ſind wieder zu beſtellen. Ein lun auf Nachzahlung von Gebührniſſen bis zur Wiederbeſtel⸗ bess 9 jedoch ausgeſchloſſen. Die Beſtimmungen in Ziffer B 11,15 fl. claſſe⸗ vom 18. Auguſt 1917(AVBl. S. 418—420)— zu ſind auch Erlaß vom 11. Februar 1918(AVBl. S. 81)—, betref⸗ ſhweerwendung von zu Offizierſtellvertretern beſtellten Bezirks⸗ ebeln und Bezirksfeldwebelanwärtern bei Bezirkskommandos auf ſämtliche zu Offizierſtellvertretern beſtellte Friedenskapi⸗ der Bezirkskommandos ausgedehnt, die von der kömpfen⸗ Truppe dorthin zurückbefohlen ſind. u. ach Ablicferung ber Einrichtungsgegen ände aus Sparmetall. äbt der in dieſer Nummer inenden Bekanntmachung der chter Metallſammelſtelle iſt die Ablieferung der enteigneten Ein⸗ für tügsgegenſtände aus Haushaltungen, Geſchäftsbetrieben uſw. 0 den Sabtberirk Waldhof wem 14.10. Auguft 1018 feſt⸗ den 00 Heimatdienſt— Bezirke Unterſtadt⸗Weſt EK und Fung⸗ 10,Hafenſeite. In jeder Veziehung wohlgelungen war auch der Kön ertragsabend. Die Leilung führle Herr Anderas herſtang in gewandter Weiſe, und Herr Profeſſor Schäfenacker ſcag es, durch ſeinen mit großem Beifall aufgenommenen Vor⸗ lährer oltslied und Gaſſenhauer“ dauernd zu feſſeln. Herr Muſik⸗ Gockr Bartoſch ſetzte in anſchaulicher Weiſe den geſprochenen ag am Klavier in Muſik um. 2 N in den im§ 3 unter a1 und bö der Dienſtvor⸗ Hpernſängerin Frl. Marianne Keiler vom Stadttheater Breslau, eine Mannheimerin, ſtellte ihren klangvollen Sopran durch herrlich geſungene Arien und Volks⸗ lieder in dankenswerter Weiſe zur Verfügung. In gewohnter glanzvoller Weiſe entledigte ſich das ſtets bereitwillige Fugend⸗ Orcheſter der Mannheimer Muſikfreunde unter der bewährten Leitung des Herrn Muſikdirektors Hanſen ſeiner anſtrengenden Aufgaben.— Der nächſte Vortragsabend findet am Don⸗ nerstag, den 15. Auguſt, abends 8¼ Uhr, wie immer im großen Saale der„Liedertafel“, K 2. 32, ſtatt. Das Programm umfaßt: Vortrag des Herrn Oberingenieur Direktor Kah über:„Die Kohle und ihre Bedeutung im Kriege und im Frieden“, erläutert durch Lichtbilder von Herrn Andreas König. Außerdem haben ihre Mitwirkung zugeſagt: Frau Opernſängerin Davis, Mannheim, ſowie das Orcheſter der Mannheimer Muſikfreunde unter Leitung des Herrn Muſikdirektor Hanſen. Der Eintritt iſt frei für jeder⸗ mann, Schulkinder haben keinen Zutritt. Die Verarbeitung von Obſt zu Obſtwein. Nach einer neuen Bekanntmachung der Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt darf in Zukunft anderes Obſt, als Kelterbirnen Moſtbirnen, Holzbirnen und wilde Birnen) und Heidelbeeren gewerbsmäßig zur Herſtellung von Obſtwein nicht berwendet werden. Ausnahmen können durch die Badiſche Obſtyerſorgung in Karlsruhe für Aepfel zugelaſſen werden, die dem Verbraucher als Friſchobſt nicht zugeführt werden können. Wird die Ausnahme geſtattet, ſo hat die Ablieferung der anfallenden Treſter nach den Weiſungen der Reichsſtelle in Berlin zu erfolgen. Auf Zuwiderhandlungen ſtehen die üblichen Strafen: Gefängnis bis zu einem Jahre und Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk., wobei noch auf Einziehung der Vorräte erkannt werden kann. Aus Luowigshaſen. Die fleiſchloſen Wochen. Die Baheriſche Fleiſchverſorgungsſtelle hat nunmehr die Vor⸗ ſchriften über die fleiſchloſen Wochen und die Herabſetzung der Fleiſchration veröffentlicht. Danach gelten als fleiſchloſe Wochen die Wochen vom 19. bis 25. Auguſt, vom 9. bis 15. September, vom 30. September bis 6. Oktober und vom 21. Otktober bis 27. Oktober. Unter das Verbot der Fleiſchabgabe fällt alles markenpflichtige Fleiſch, außerdem Gems⸗, Pferde⸗, Ziegen⸗ und Kaninchenfleiſch, und zwar auch Euter, Füße, ſämtliche Eingeweide, ferner Gehirn, Flotzmaul, Wildköpfe, Speck, Wurſtwaren, Konſerven und andereé Dauerwaren, endlich Rohfett. Die auf die fleiſchloſen Wochen lau, tenden Fleiſchmarken ſind für den Fleiſchbezug ungültig. Zleiſch, das wegen Gefahr des Verderbens unbedingt in einer fleiſchloſen Woche verzehrt werden muß, 3. B. beim Fehlen von Kühlräumen oder anderen Aufbewahrungsmöglichkeiten, Fleiſch aus Notſchlach⸗ tungen und markenpflichtiges Wildpret, iſt nach Weiſung des Kom⸗ munalberbandes an Krankenhäuſer, Lazarette oder ähnliche An⸗ ſtalten zu liefern. Nur wenn auch dieſe Art der Verwertung voll⸗ kommen unmöglich iſt, darf das Fleiſch nach Weiſung des Kommu⸗ nalverbandes an die ſonſtige Bevölkerung abgegeben werden, Wild jedoch ſoweit irgend möglich, nur auf offenem Markte oder in ſon⸗ ſtigen offenen Verkaufsſtellen. Die Abgabe hat in dieſem Falle Hegen die Fleiſchkartenabſchnitte der nächſten Woche oder, ſoweit ausführbar, gegen Verzicht auf die in dea fleiſchloſen Wochen als Erſatz des Fleiſches zu gewährenden Nahrungsmittel zu erfolgen. Bom 26. Auguſt ab wird in den Städten München, Nürnberg, Augsburg, Ludwigshafen a. Rh., Fürth und Kaiſerslautern eine Wochenmenge von 200 Gramm Fleiſch, in allen übeigen Kom⸗ munalverbänden eine Wochenmenge von 180 Gramm abgegeben. Friſche und angeräucherte Fleiſchwürſt einſchließlich Leberkäſe wird vom 26. Auguſt ab nicht mehr halb, ſondern wie Fleiſch⸗mit ein⸗ gewachſenen Knochen auf die Fleiſchkarte augerechnet. Ferner dürfen vom gleichen Tage ab auf 10 Fleiſchkartenanteile(Fleiſch⸗ marken) 500 Gramm Wildpret abgegeben werden. Hennen ſind mit einem Durchſchnittsgewicht von 400 Gramm auf die Kleiſchkarte anzurechnen. Kranke erhalten zwar nicht die Grundration, aber ihre Fleiſchzulage während der fleiſchloſen Wochen weiter. Sie müſſen das Fleiſch, das auf die fleiſchloſen Wochen trifft, jedoch nach näherer Weiſung des Kommunalverbandes in der vorhergehenden Woche beziehen. Die Perſonen, welche wegen ihrer anſtrengenden körperlichen Arbeit Fleiſchgulagen erhalten(3. B. Schwerſt⸗ arbeiter) erhalten während der fleiſchloſen Wochen in Erweite⸗ rung ihrer regelmäßigen Zulage 400 Gramm Fleiſchwurſt durch die Baheriſche Fleiſchverſorgungsſtelle. Während der Dauer der Herab⸗ ſetzung der Fleiſchration beträgt ferner die Grundration für die Kranken 250 Gtamm, für die erwähnten Arbeiterkategorien 200 Gramm Fleiſch, ohne Kückſicht, um welchen Kommunalverband es ſich handelt. Die Selbſtverſorger ſind zwax mit Rückſicht auf die Schwierigkeiten der Ueberwachung von der Einhaltung der fleiſchlofen Wochen entbunden worden. Dafür wurde jedoch beſtimmt, daß ſie aus allen nach dem 18. Auguſt 1918 vorgenomme⸗ nen Hausſchlachtungen das Fleiſch nur zum Wochenkopfſatze von 00 Gramm verbrauchen dürfen. Nur die Sesbſtverſorger durch Jagd dürfen das markeupflichtige Wildpret zum Satze von 500 Gr. ſär den Koyf und die Woche verbrauchen. * O Des Ergehnis der Ludendorff⸗Spende beträgt in Bezirk Budwigshaſen einſchließlich der Spende der Anilinfabrik 1 303 464 Mart 8 (D Aeber den Tod zweier änaben durch Erkrinken erhalten wir noch folgende Mitteilungen: Die Unſitte, die Kinder am Rhein un⸗ bohelligt ſpielen zu laſſen, hat, wie bereits geſtern kurz mitgeteilt, zwei jungen Menſchenkindern am Sonntag mittag das Leben ge⸗ koſtet. Mehrere Buüben im Alter von—12 Jahren begabza ſich unſer Hiſtoriſches Miniſterium zieren. von Ludrei(s heſen nach Mannheim, wo je an der Ank ſerznehe es Mannheimer Ruderklubs an der Stephanienpromenade mit Spielen ſich die Zeit vertrieben. Hierbei ſtürzten zwei der Buben, der 6 Jahre alte Karl, Sohn von Philipp Keck und der 12 Jahre alte Karl, Sohn von Adam Mülleck, beide aus Ludwigshafen und in einem Hauſe, Mundenheimerſtr. 266 wohnend, in die Flu⸗ ten. Da das Waſſer an dieſer Stelle beſonders tief und ziemlich reißend iſt, wurden die beiden unglücklichen Knaben unmittelbar in die Tiefe geriſſen, ſodaß an eine Rettung⸗ nicht zu denken war. Ein dritter Knabe, der bei dieſem Vorgang ebenfalls ins Waſſer fiel, konnte auf das Geſchrei der übrigen Knaben dank der Kakt⸗ blütigkeit eines Soldaten, der die dortige Stelle gerade paſſierte, ans Trockene gezogen werden. Der Vorfall hatte eine größere Menſchenmenge angezogen. Die Leichen der ertrunkenen Knaben konnten bis ſetzt noch nicht geländet werden, Das Vorkommnis iſt wieder eine Warnung für viele Eltern, ihren Kindern erneut einzuſchärfen, nicht ohne Begleitung Erwachſener an den Rhein zu gehen. Tagung des Hauplausſchuſſes der Deuiſkhen Turnerſchaft. WB. Braunſchweig, 12. Auguſt 8 Ehren des Hauptaus⸗ ſchuſſes veranſtalteten am Samstag die Braunſchweige⸗ Turner un Urionſaal einen wohlgelungenen Feſtabend. Am Sonntag fanden die Beratungen ihren Abſchluß. Dieſer dritte Arbeitstag war noch notwendig wegen der außerordentlichen Fülle des Materials. Zu Begina der Sitzung wurde dem bisherigen Vertreter des Kreiſes 4 (Rörden), Kaufmann Spie die Ehrenurkunde der Deutſchen Turnerſchaft. die höchſte Auszeichnung dieſer gewal⸗ tigen Vereinigung, verliehen. Bei den Beratüngen uber dennouen Haushaltsplan erhob ſich eine lebhafte Debatte über die Steuererhöhung, die für— notwendig erachtet wurde im Hinblick auf die ſchwierigen Verhältniſſen der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, die der Krieg herbeigeführt hat, und über die Mittel, die die erfordert. Es wurde dem Beſchluß des vorjährigen Turntages in Mainz, daß die 90 0 dr Steuer vom 1. Januar 1918 zu erſolgen habe, mit großer Mehrheit beigetreten. Nach An⸗ trägen von Berger⸗Magdeburg wurde beſchloſſen, den Geuuß von Alkahol und Nikotin in den Vereinen 610 verhüten und die geiſtige und die Geiſtesbildung mehr ſichtbar zu pflegen, da es Aufgabe der deuiſchen Turnerſchaft ſei, doch den ganzen Menſchen zu erfaſſen und aicht nur den Muskel⸗ Hinſichtlich der Jugendherbergen wurde u. a. be⸗ ſchloſſen, durch tatkräftiges Eintreten das Jugendwandern zu förderg durch die von Wanderherbergen und dem Hauptausſchuß für die Jugendherbergen einen Jahresbeitrag zu zahlen. N weiteren Beſprechungen kleinerer Fragen wurde die aubeitsreiche Sitzung mit einem dreifachen„Gut Heili“ geſchloſſen. Rommunales. c Schwetzingen, 13. Aug. Der neue Bürgermeiſter, Herr Reinhardt, hat ſich geſtern abend dem Bürgerausſchu vorgeſtellt. Die Art der Leitung der Verhandlungen in der 75 Sitzung ließ erkennen, daß man es in der Perſon das Herrn inhardt mit einem erfahrenen und geſchäftsgewandten Ber⸗ waltungsbeamten tun. Die Vertreter der einzelnen Par⸗ teien erklärten, der Bürgerausſchuß dem neuen Seadtoberha Vertrauen entgegenbringe und an der getreuen Mitarbeit es fehlen laſſe. Nach Eintritt in die Tagesordnung wurde der Aus⸗ tritt des Bürgerausſchußmitglieds Hof genehmigt und das Kol⸗ legium an Stelle von zur Fahne einberufenen Mitgliedern durch der Herren Allert, Fehr und Dettling ergänzt. er Verkauf von 775 am Gelünde zum Preis von 3775 M. an die Eiſenbahnverwaltung zwecks Erſtellung von Dienſt⸗ wohngebäuden wurde genehmigt. Bei dieſer Gelegenheit wurde es von verſchiodenen Seiten lebhaft bedauert, daß die Bahn⸗ verwaltung den größten Teil der Dienſtwohngebäude auf Gemar⸗ kung Plankſtadt errichtet und die Verhandlungen mit der Stadt⸗ gemeinde Schwetzingen trotz Verſprechen nicht wieder aufgenommen hat. Zum Schluſſe der 17ſtündigen Sitzung wurde zum Zwecke des Betriebs der ſtädt. Milchwirtſchaft ein weiterer von 70 000 M. bewilligt. * Frankfurt a.., 12. Aug. Der Magiſtrat hat der Stadt⸗ verordnetenverſammlung eine Vorlage über Gewährung einer ein⸗ maligen 5 an die nicht zum Heeresdienſt eingezogenen ſtädtiſchen en unterbreitet und heiſcht dazu Bewilligung von rund einer Million Mark.— Zur Beſeitigung der Wohnungsnot beabſichtigt die Stadt die vlelen leeren Ge⸗ ſchäfts⸗ und Werkſtättenräume zu Wohnungen umbauen 0 laſſen und ſich an dieſen Maßnahmen finanziell zu beteiligen. Auch die infolge des Krieges ruhen gebliebene Neubauten ſollen vollende werden. Für dieſe Zwecke fordert der Magiſtrat 500 000 Mark an. Die bisher der Polizei obliegende Wohnungsaufſicht ſoll nach dem Inkraſttreten einer Wohnungsordnung auf die Stade⸗ gemeinde Fraakfurt übergehen. Pfalz, Heſſen uns Umgebung. * Mankenthal, 13. Aug. Sein 50lähriges Geſchäfte jubiläum feierte heute Herr Jakob Eckert, Weinwirt Jubi · lar beging gleichzeitig ſeinen 73. Geburtstag. Das 1824 gegrün⸗ dete Geſchäft hatte bisher nur 2 Inhaber: f er Eckert von 1824 bis 1868 und Jakob Eckert von 1868 bis heute. Durch ſeinen Ge⸗ rechtigkeitsſinn, Humor und große Schaffensfreudigkeit der Ju⸗ bilar in weiten Kreiſen der Pfalz bekannt. * Speyer, 12. Auguſt. Ein neuer Schmuck wird demnächſt Mit der Errich⸗ Der goldene Brunnen. 3 BVon Alfred Maderno. Ede die an grelles Tuch hing die Brandröte am Himmel. Die Buntiteerte. und alles Gewürm hatte in die tiefſten Falten R Schwarme von t kreiſchenden Vögeln verſengten Flügeln über die Landſchaft und in ſinn⸗ —— rannten die Bewohner von Aquileja Auch⸗ Ihr iurchtba ees Zeichen ſtand Die Hunnen kamenl Firmament geſchrieben. Geiſtlichkett hatte ſich bereits zu Schiff hinaus nach in Sicherheit gebracht und den Armen unter den Einwohnern dürftige Habe nicht bange. Sie ſchleppten ſie auf Rücken mit ſich zu den Toren hinaus. Wenn nacktes Leben retteten, retisien ſie alles, was ſie beſaßen. Anders die Reichen, deren Truhen vollgefüllt waren mit Nutz⸗ lergeräten aus edlen Metallen, verkoſtbart mit weinhellem beſprengt mit den Blutsbropfen der Robine, und alſo ragden beſetzt, als ſproßten dieſe Henkel und Deckel wie damit auf einer Flucht, die kauun eilig genug ſein nackte Leben zu retten? Denn Attila rollte das Funda⸗ r römiſchen Weltherrſchaft auf wie eine verfaulte — wohin 2 mit den umerſetzlichen Koſtbarkeiten? einen Brunnen!“ riet ein Beſonnener.„Die Hunnen ſind lange geblieben; ſie werden auch in Aquileja nicht ver⸗ holen Und ſtud ſie abgegogen, ſo kehren wir wieder zurück und uuſere Schätze hervot⸗ Nurſch. keiner einen beſſeren Rat wußte, waren alle mit dieſem ag einverſtanden und ihrer Truhen blinkenden i rbei. In einen längſt verſiegten, tiefen Brunnen ward er ehen chüttet und dem Bau dann noch raſch ein verfallenes Aus⸗ ſcwüegeben. Drei der Vornehmſten wurden dazu beſtellt, nach N1 ner die Bergung der Schätze zu veranlaſſen und Wmehmengabe an rechtmäßigen Beſitzer oder deren Erben vor⸗ Dann uchten ſie alle Hals über Kopf ihr irdiſches Heil in der Vung— bis auf einen, der von Habgier geſchüttelt, in der Dämme⸗ 8 machte und an den Rand des wertvollſten zurückeilte, Dort ſtand er und blickte in die 8 blünkten dle Tiefe hinab, und ihm war in ſeiner Goldgier, Anen wie hoch zu feinon „Traun,“ dachte Er. und ſprach ſo bei ſich,„traun, glauben da alle ihre wertvollſte Habe in Sicherheit gebracht; warum ſollte ich ſelbft in dieſem Brunnen weniger gut geborgen ſein?“ Und mit der Wegzehrung, die er zur Linderung des Jammem ſeiner Flucht bei ſich trug, kletterte er flugs in den Brunnen hinab und fand im Gewände eine ganz wohnliche Höhlung, in der er ſich für einige Tage einrichten zu können glaubte. Und ſollte ihm die Zeit zu lang werden, ſo brauchte er nut in die Tiefe hinunter zu denken, in der unermeßliche Reichtümer aufgehäuft lagen, die ſein eigen wurden, wenn er ſich nach dem Abzuge der Hunnen nur ein wenig beeilte und mitſamt den Schätzen vor ſeinen Mitbürgern in Sicherheit brachte. Doch als ſich der Wackere gerade im heſten Wohnen wähnte und frohen Gedanken über die goldene Zukunft hingab, die ihm uinkte, machte ein entſetzlicher Lärm die Lüſte erzittern und die Erde heben, daß die Wände des Brunnens, zu wanken begannen. Der Schatzhüter verkroch ſich, ſo tief er konnte, in ſeine Höhle und klammerte ſich dort, zu Tode geängſtigt, an ein paar Wurzelg feſt, die von außen die Brunnenwand durchbohrt hatten. Doch plötlich leuchtete ihm von oben her ein ganz ſchauerlicher Kerl mit einer ſchwelenden Fackel in ſein ſonderbares Logement. Vielleicht ward er gar für einen frommen Einſiedel gehalten, denn der Hunne rief ein paar Worte in einer haarſträubenden Sprache, die von einem meheſtimmigen Menſchengewieher erwidert wurden, von dem jener im Brunnen unten mehr tot als lebendig noch tiefer in ſich zu⸗ ſammenſank. „Heraus mit dem Feigling?“ berieten die Hunnen.„Nein! Hinunter mit ihm!“ Und mit Spießen ſtachen ſie auf ihn los, daß er verzweiſelt den Sprung in die nachtdunkle Tieſe wagte. Das Klirren der edelmetalligen Gefüße, auf die er hinabſtürzte, mußte die Ohren der Feinde nicht ehreicht haben, denn hinter dem Be⸗ jammernswerten her ſchickten ſie Steine und Erde ia den Schlund des Brunnens, bis ſie den Schutt mit ihren Lanzen ertaſten konnten. Und nun machten ſie's mit den übrigen Brunnen der Stadt ebenſo. Das Waſſer, deſſen ſie und ihre zottigen Pferdchen an jenem Tage aoch bedurften, wartete ihrer bereits in der nächſten Ortſchaft. Denn Aquileſa war nur mehr ein Trümmerhaufen, über dem der ätzende Brandgeruch und das Schwelen der Glut allein zurückblieben. So raſch wie die Hunnen ritt nur noch der Tod. Mit ihm an der Spitze überholten die Teufelsſöhne die Flüchtlinge aus der Stadt, die Armen und Reichen und machten ſie nieder bis auf das letzte unſchuldige Kind. Blutig war die Saat, die in Aglais Gefilde verſenkt wurde; doch mit dem neuen Leben, das gemach auf dieſe erblühte, tauchte die Sage von einem goldenen Bruumen auf. — Der Menſchen unverulgbare Gewinnſ erwachte und Schatz ⸗ ſhue 1—50 in 3 den ver⸗ ſchütteten ätzen. iemand wu 1( Brunnens; jeder konnte ihn auf ſeinem eigenen Grundſtück haben, Und ſo entſtand eine Sitte, die den Neid zum Vater und die Hab⸗ gier zur Mutter hatte und durch Jahrhunderte hindurch Wirkung und Kraft beſaß, daß zu Aquileja kein Grundſtück verkauft wurde, ohne das der urſprüngliche Beſitzer für ſich und ſeine Erben ſein Alleinrecht auf den goldenen Brunnen wahrte, falls dieſer durch Zufall doch noch entdeckt werden ſollte, Da er bis auf den heutigen Tag nicht aufgefunden wurde, viel⸗ mehr noch tiefer in Vergeſſenheit geriet, Na manch abenteuer⸗ liches Gemüt rielleicht nicht ohne heimliche Luſt dieſe alte Mär ver⸗ nommen haben, die ich hier nur neu erzählte. Jur pſychologie der Gerüchte. * Im„Mereure de Franee“ veröffentlicht Albert Dauzal eine Unterſuchung über die Entſtehung und Verbreitung der falſchen Ge⸗ rüchte während des Krieges. Das Thema iſt augenſcheinlich in Frank⸗ reich von nicht geringerer Bedeutung als bei uns, das zeigen die zahlreichen Beiſpiele, die der Verfaiſer anführt. Die Entſtehung des falſchen Gerüchtes ſucht er folgendermaßen zu ertlären: Das Be⸗ dürfnis, einen Grund für alle Erſcheinungen zu finden, das tief ein⸗ gewurzelt iſt in der Menſchennatur, genügt ſchon für ſich allein, um Legenden zu bilden. Wenn eine lange vorbereitete Ofſenſive, auf die man große Hoffnungen geſetzt hatte, nicht die erwarteten Ereigniſſe zeitigt, ſo wird plötzlich eine Erklärung dafür eutſtehen, die ſo geartet iſt, daß ſie dem Geiſt des Publikums genügt, und es wird oft die ſelt⸗ ſamſte und unwahrſcheinlichſte Hypotheſe ſein, die Glauben findet. Damit kommen wir zu einer der pſychologiſchen Hauptquellen der Ge⸗ rüchte: das Mögliche verwandelt ſich in das Wirkliche. Dieſe Tendeng iſt ſchon in normalen Zeiten ſehr bemerkbar, ſowohl bei den ein⸗ fachen Seuten wie bei einer geiſtigen Berfaſſuns, die überhaſtet oder oberflächlich urteilt. Wie oft iſt en 3. V. vorgekommen, daß man beim Leſen einch Gefetzesvorſchlagee, hen irgend ein unhekannter und ein⸗ flußlefer Abgeerdretor gemacht hat,, ſeſt behauptete, os handele ſich um ein bereits beſtehenbes Geſetz. Am Tage der Mohiliſierung lief in Paris das Gerücht um, der Bruder Calmettes hätte Caillaux getötet. Als die Ermordung Jaurds bekannt wurde, mag der eine ober der andere ausgerufen haben,„dasſelbe könnte auch dem Caillaux be⸗ gegnen... Der Bruder Calmettes wäre durchaus dazu imſtande Vielleicht iſt es ſchon geſchehen!“ In gewöhnlichen Zeiten bleibt es Zeit nervöſer Ueberreizung 2 dabet; aber in einer wird au⸗ ſolchen —— 4. Seite. Nr. 374. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 18. Auguſt 1048. tung des Monumentalbaues hat die reiche pfälziſche Sammlung erſt ein würdiges Heim gefunden. Darun ſoll auch der Regierungs⸗ hräſident, unter deſſen Amtszeit der Bau entſtanden iſt, darin ver⸗ ewigt werden. Ein ungenannt ſein wollender Herr hat den Be⸗ trag von 16 000 M geſtiftet, um das Bild Er zellenz v. Neuffers durch erſte Kunſtlerhand in Oel malen zu laſſen, das dann im Ehrenſaal Aufſtellung finden ſoll, Wenn man übrigens von dem „Muſeum ſpricht, muß auch der Name des kgl. Fiskalrates Berthold genannt werden, der mit unglaublichem Fleiß die Mittel ſammelte und es vortrefflich verſtanden hat, das Intereſſe an dem Bau in maßgebenden pfälziſchen Kreiſen zu wecken. Haßloch, 12. Aug. Einen blutigen Ausgang nahm hier ein Streit zwiſchen zwei Brüdern. Die beiden, Ludwig und Emil Rieger, gerieten am Mittwoch abend in einer Wirtſchaft in Wortwechſel. zu Hauſe wurde der Streit fortgeſetzt, wobei Ludwig Rieger das Meſſer zog. Das brachte Emil derart in Harniſch, daß er ſeinem Bruder das Meſſer entriß und ihn durch einen wuchtigen Stich in den Hals tötete. Der Täter iſt auf freiem Fuß, weil die Genichsbehörde Notwehr annimmt. Die Brüder Rieger ſind ſchweizer Nationalität, aber ſchon längere Zeit hier anſäſſig. Neuſtadt a.., 12. Aug. Zurzeit bereiſt eine Anzahl Land⸗ wirte aus der Ukraine Deutſchland, um die landwirtſchaftlichen Verhältniſſe kennen zu lennen. Ein Teil weilte geſtern in der Pfalz, wo unter Führung des leitenden Sachverſtändigen, Bauer⸗Neu⸗ ſtadt a.., vormittags mit Sonderwagen der Oberlandbahn das Oberland beſichtigt wurde. Die Vormittagsfahrt endete im Wein⸗ gute des Dekonomierats Albert Spies in Maikammer, wo eine Vorfuhrung von Weinbergspflügen verſchiedener Syſteme, Bakterienſpritze uſw. ſtattfand. Nachmittags erfolgte von Wachen⸗ heim aus, nach Beſichtigung der Bürklin⸗Wolff'ſchen Keller und der Winzervereinigung eine Wagenfahrt nach Deidesheim, wo Herr Dr. Fr. v. Baſſermann⸗ Jordan ſeine Keller zeigte und eine intereſſante Probe pfälziſcher Gewächſe vorführte. Die ukrainiſchen Herren, ausſchließlich Groß⸗ grundbeſitzer, brachten allem Geſehenen und Gebotenen großes Ver⸗ ſtändnis entgegen, und oft wurde geſagt:„Für Ihren Wein ſchicken wir Ihnen Mehl, ſoviel Sie wollen.“ * Kaiſerslautern, 12. Aug. In ihrer Hauptverſamm⸗ lung hatte ſich die Handwerkskammer mit der Regelung einer für das geſamte Handwerk bedeutſamen Angelegenheit: der Gründung eines Handwerkerwirtſchaftsverban⸗ des für die Pfalz zu befaſſen. Der Syndikus der Kammer Dr. Krug führte dazu u. a. aus: Die Handwerkskammer der Pfalz hatte ſeinerzeit mit Wirkung vom 1. Januar 1914 ab die Errichtung eines Verdingungsamtes beſchloſſen. Das Verdingungs⸗ amt konnte jedoch zu einer größeren Arbeitsleiſtung nicht kom⸗ men, da nach Durchführung der erſten organiſatoriſchen Arbeiten der ausbrechende Krieg der Tätigkeit desVerdingungsamtes in ſeiner friedensmäßigen Geſtaltung ein jähes Ende bereitete. Durch Entſchließung vom 27. November 1917 ordnete die Kgl. Regierung an, daß die Handwerkskammer der Pfalz dazu übergehen ſolle, für das Verdingungsamt eine eigene Rechtsperſönlichkeit einzu⸗ ſetzen, da die fortſchreitende Bedeutung der Verdingungstätigkeit der Handwerkskammer eine allgemeine Regelung der Verhältniſſe zur Notwendigkeit machte. Von vornherein ſtand feſt, daß das bisherige Verdingungsamt nur durch eine Neuſchöpfung abgelöſt werden durfte, die in völliger Parität die Wünſche des berufsſtän⸗ diſch und wirtſchaftlich organiſierten wie auch des nicht organiſier⸗ ten Handwerks vertrat. Was lag näher als hiebei ſofort an die genoſſenſchaftliche Rechtsform zu denken, jener Form, die dem Handwerk gerade während des Krieges einen beſonderen Segen hatte. Die große Zahl der pfälziſchen berufsſtändiſchen rganiſationen wie auch die zahlreichen gewerblichen Genoſſenſchaf⸗ ten konnten, wie es auf den erſten Blick ſchien, ohne beſondere Schwierigkeiten die Errichtung des neuen Handwerkerwirtſchafts⸗ verbandes vornehmen. Die nähere Prüfung dieſer Frage ergab jedoch eine Unſumme von zu überwindenden Schwierigkeiten. Zu⸗ nächſt ſtand feſt, daß von den Innungen und Handwerkerkorpora⸗ tionen eine beſtimmte Anzahl ausſchied deswegen, weil ſie nicht unmittelbar von dem neuen Unternehmen Vorteile erhoffen konnte. Es blieb nunmehr zerſplittert ein geringfügiger Teil der Hand⸗ werkerkorporationen übrig, die gegebenenfalls als Gründungsmit⸗ glieder in Ausſicht genommen werden konnten. Als Gründungs⸗ mitglieder des Handwerkerwirtſchaftsverbandes der Pfalz G. m. b. H. ſind vorgeſehen: 1. die Handwerkskammer der Pfalz, Kaiſers⸗ lautern, 2. der Verband pfälziſcher Gewerbevereine und Hand⸗ werkervereinigungen E.., Kaiſerslautern, 3. das Pfälziſche Ge⸗ werbemuſeum Kaiſerslautern und 4. der Verband pfälziſcher Er⸗ werbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften Zweihrtcken. Die vier Korporationen ſollen die unparteiliche Stelle für Vergebung und Vermittlung von Aufträgen an das pfälziſche Handwerk bilden. Die Hauptverſammlung ſtimmte dem Antrag auf ſofortigen Eintritt in die Beratung des Satzungsentwurfs zu und nahm dieſen nach mehr⸗ ſtündiger Durchſprache mit verſchiedenen vorgeſchlagenen Abände⸗ rungen an. 4 X/ Blieskaſtel, 10. Auguſt. Einen gefährlichen Zuſam⸗ menſtoß mit Wilderern hatte Jagdpächter Bath aus Blies⸗ kaſtel bei einem abendlichen Pirſchgang in ſoin auf Webenheimer Gemarkung liegendes Revier. um Waddrand erblickte er plötzlich wei anſcheinend mit Anlauern von Nehwild beſchäftigte Männer im ter von etwa 36 Jahren. Er ſchlich ſich heran, wobei ihn einer der Wilderer bemerkte, der ſofort das Oe hob und gegen den Jäger anlegte. Dieſer kam dem Wikddieb aber durch raſche Abgabe von zwei Schüſſen zuvor, worauf Beide die Flucht in den nahen Wald ergriffen. Da es bereits gegen 10 Uhr abends war, konnte die Nanhſchen der Frevler nicht ſogleich aufgenommen werden. Bei Nachſchau an der Tatſtelle wurden noch die Spüren eines aufgebro⸗ chenen Rehes vorgefunden. Zahlreiche Schlingen in der Nähe ſind ſchon ſeit langem und auch erſt vor kurzer Zeit aufgefunden worden. Den Wilderern iſt man auf der Spur. * Frankfurt a.., 12. Aug. Der Frankfurter Palmen⸗ garten, deſſen goldenes Inbiläum am 10. Auguft in ernſter Stille gefeiert wurde, verdankt ſeine Entſtehung den poli⸗ tiſchen Ereigniſſen des Jahres 1866. Herzog Adolf von Naſſan hatte ſein Land verloren und gab imfolgedeſſen auch ſeinen Wohnſitz in Biebrich a. Rh. auf. Die umfangreichen Gewächshäuſer und .. weltberühmten Wintergärten verkaufte e 1 Frankfurt a. M Hier hatte der Garte einrich Sies⸗ mayer wohlhabende Bürger für den Anka ud die Aufbringung der Mittel zu begeiſtern gewußt. Mit der Schaffung der neuen Frankfurter Anlagen— dem Palmengarten— wurde Siesmayer betraut, der in kaapp zwei Jahren ein Meiſterwert der Landſchafts⸗ gärtnerei ſchuf, das nach kurzer Zeit erhebliche Vergrößerungen er⸗ fuhr. Am 10. Auguſt 1868 wurde die Palmengarten⸗Geſellſchaft gegründet, im April 1870 fand im Palmengarten bereits dis erſte Ausſtellung ſtatt. Die Eröffnung ſämtlicher Räume des Inſtituts erfolgte im März 1871. Bei der zehnjährigen Stiftungsfeier am 10., Auguſt 1878 brannte das Palmengartenhaus nieder. In den nun 50 Jahren ſeines Beſtehens hat ſich der Palmengarten zu einem der erſten Inſtitute ſeiner Art in Europa entwickelt. Den Ange⸗ ſtellten des Palmengartens wurde aus Anlaß des Jubiläums eine Stiftung von 30000 Mk. für den Penſionsfonds zugeeignet.— Auf dem Hauptbahnhof wurde nachts ein elfjähriger Junge aus Saarbrücken aufgegriffen, der ſich bereits ſeit mehr als vier Wochen in der Welt herumgetrieben hatte. Das völlig zer⸗ lumpte Bürſchchen hatte nachts in Heuſchuppen, Scheunen oder im Walde geſchlafen, ſein Leben hatte es von den Früchten des Feldes gefriſtet; gebettelt will es niemals haben. Reine Abenteuerluſt hatte den Jungen aus der Heimat getrieben. Gerichtszeitung. *Irankenthal, 11. Auguſt. Vor der Ferienſtrafkammer ſtanden unter der Anklage des Zuckerdiebſtahls und der Hehlerei Philipp Schröder, geb. 1886 in Feieſenheim, Joſeph Schäfer, geb 1899 in Ludwigshafen, Jakob Kobliſcheck, geb 1900 in Haßloch, Heinrich Strobel, geb. 1885 in Bad Dürkheim, Johann Rentſchler, geb. 1899, alle Gelegenheitsarbeiter und verhaftet, Auguſte Schröder, geb. 1894 in Löſchgau und Katharina Klein⸗ dinſt, geb. 1892 in Frankenthal. In der Racht zum 24. Mai 1918 wähꝛend eines Fliegeralarms begaben ſich die Angeklagten gemein⸗ ſchafilich in den Luitpoldhafen in Ludwigshafen. Schröder, Kobli⸗ ſcheck und ein Soldat riſſen an einem Eiſenbahnwagen die Plombe ab und ſchafften 4 Sack mit 8 Zentner Rohzutker im Wert von 320 Mark heraus. Der Zucker wurde verſteckt. um ihn mit einem Karren des andern Tages zu holen. während die zwei Frauen Wache ge⸗ ſtanden haben, wa⸗ ſie beſtreiten. Die beiden Frauen brachten des andern Tages einen Karren und luden gemeinſchaftlich 2 Säcke auf. Die andern 2 Säcke wurden von Eiſenbahnarbeitern gefunden und die Polizei verſtändigt. Sie begegneten den Angeklagten auf dem Weg mit dem Karren und dem Zucker, worauf die Frauen Karren und Zucker im Stiche ließen und durchgingen. Schröder erhielt lt.„Pf. Rundſchau“ wegen des und einem Ver⸗ gehen nach§ 133 des.⸗Str.⸗G. 1 Jahr Getängnis, Schäfer, Kobliſcheck und Rentſchler je 5 Mogate Gefängnis, Strobel wegen eines Verbrechens der Hehlerei und unter Anrech⸗ nung einer in Ludwigshafen erhaltenen Strafe iasgeſarnt 2 Monate 14 Tage Zefängnis, Frau Schröder 6 Wochen Gefängnis, Katharina Kleindinſt 1 Woche Gefängnis. Bei Schäfer, Kobli⸗ ſcheck, Strobel und Rentſchler kommen je 2 Monate Unterſuchuagshaft in Anrechnung. Nach Schluß der Verhandlung machte ein Zuhörer namens Keller von Ludwigshafen, gegen den vor 8 Tagen ver⸗ handelt wurde, auf der Straße dem— Phil. Schröder den Vorwurf, daß er ihn vor 8 Tagen hineingeritten yabe, bedrohte ihn und drängte ihn zurück, ſo daß Schröder in einen Zigarrenlaben hineinging. Als er wieder herauskam, ſtieß Keller ihn wieder zurück, worauf Schröder Keller einen Stich ͤber das rechte Ange verſetzte und dann flüchtig ging. SZK Annich, 11. Auguſt. Vor dem hieſigen Zandgericht wurde jetzt der mit Spannung erwartete Prozeß gegen die Wilhelms⸗ havener Mehlſchieber verhandelt. Angeklagt waren der Kaufmann Wilhelm Oltmanns, Rentner Johann Hohn, Kauf⸗ mann H. Oſterheld. Bäckermeiſter M. Hayenga und Magi⸗ ſtratsaſſiſtent W Fink, fämtlich in Wilyelmshaven wohnhaft. Hohn und Hayenga waren bis zu ihrer ftung Stadtyverordnete, doch wurde Hohn gegen eine halbe Million Nark() Sicherheit derzeit aus der Unterſuchungshaft entlaſſen. Der Magiftratsaſſiſtent Fink, dem die Verteilung von Brot und Meyl für die 26 0˙0 Zivilperſonen be⸗ tragende Wilhelmshavener Bevölkerung oblag, ſtand mit dem Ange⸗ klagten Rentner Hohn, der Leiter der Mehloerteilungsſtelle war, in engen Beziehungen. Fink ſorgte dafür, daß der Mehlverteilungs⸗ ſt.ule mehr Mehl zugewieſen wurde, als ihr zuſtand und auch ſpäter, nachdem Hohn ſein Amt niedergelegt hatte und an ſeine Stelle der Angeklagte Bäckermeiſter Hayenga getreten war, wurde dieſe Durch⸗ ſtendes fortgeſetzt. Die beiden Leiter der Mehlverteilungsſtelle tanden ſich in keiner Beziehung nach. Da ſie als Stadto⸗rordnete allſeitiges Vertrauen genoſſen, wurde ihnen auch nicht beſonders ſcharf auf die Finger geſehen. Zum Nachteile der notleidenden Bevölkerung machten die Leiter der Mehlſt ule erhebliche Ueberſchüſſe. die um ſo größer waren, als durch Sthie bungen des mitangeklagten Magiſtratsaſſiſtenten Fink der Mehlverteilungsſtelle Mehl für 1200 Perſonen andauernd zu viel geliefert wurde. Mit dem Verkauf de⸗ überſchüſſigen Mehles warde der genannte Magiſtratgaſſiſtent betraut, der das Mehl on den Mitangeklagten Ollmanns zu hohen Preiſen verkaufte. Der Beamte erhielt hierbei einige tauſend Mark Proviſion. Auch der mitangeklagte Kaufmann Oſterheld trat hierbei in Erſthei⸗ ming. Er erwarb direkt vom Stadwerordneten Hayenga nicht weniger als 34 Sack Weizen⸗ und 41 Sank Maismehl, das der Beyn⸗ kerung nunmehr entzogen wurde. Der Angeklagte Oltmanns kaufte 50 Sack Mehl aus den Vorräten der Mehlverteilungsſtetle, der da⸗ mals der Stadverordnete Hohn vorſtand, und bezahlte füc ein Sack 440 Mark Maismehl, das Hohn mit 35 Mark pro Sack eingekauft hatte, verkaufte er an Oltmanns mit 200 Mark() Alle dieſe Ge⸗ ſchäfte vermitielte der Magiſtratsbeamte Fink, der dafür gegen 9000 Mark Proviſion einſtrich. Das vom Stadtveroroneten Hohn ver⸗ kaufte und mit 200 Mark von Oſterheld bezahlte Maismehl wanderte in die Wilhelmshavener Konditoreien und wurde für 270 Mark pra Sack wieder verkauft. Nach zweitägiger Verhandlung wurde das Urteil gefällt. Der Angeklagte Fink erhielt 1 Jahr Gefängnis, der Stadiverordnete Rentger Hohn 10 Monate Gefängnis und 10 000 Park Zeldſtrafe, Stadtverordneter Bäckermeiſter Hayenga 60% Work. Kaufmann Oltmanns 2500 Mark und Kaufwann Oſterheld 500 Mark Geldſtrofe. Außerdem wurde auf Einziehung der übermäßigen Gewinne der Angeklagten erkannt. für 5 000 Gulden an Vermutungen vermeintliche Wahrheit. Nachdem nun die Gerüchte einmal entſtanden ſind, wie werden ſie dann allgemein gaglaubt? Es ſind nicht die Einfälle von Einzelperſonen, die ſich allmählich aus⸗ breiten; es ſind vielmehr geradezu Kollektiverfindungen, deren Urheber man nicht feſtſtellen konnte, weil es ihrer zahlloſe gibt. Die Gerüchte werden gleichzeitig in vielen Gehirnen geboren; dieſelbe Urſachen bringen in einem beſtimmten Kreiſe dieſelben Wirkungen hervor. Und was ihren Erfolg zeitigt, das iſt gerade die Tatſache, daß ſie dem all⸗ gemeinen Geiſteszuſtand entſprechen. Die nervöſe Ueberreizung bringt ſie in Umlauf, und ſie verbreiteten ſich viel ſchneller und leichter als in normaler Zeit. Die durchſchnittliche Leichtgläubigkeit wird durch ver⸗ ſchiedene Umſtände noch erhöht. Die nervöſe Spannung verhindert, die Unwahrſcheinlichkeiten der Geſchichte zu erkennen; es iſt ein Ge⸗ meinplatz, daß der kritiſche Sinn in Kriegs⸗ und Revolutionszeiten mehr oder weniger verſchwindet, weil die Gemütsbewegungen zu ſehr Gewalt äber die Bernunft gewinnen. Andererſeits ſieht man ſo viele neue und außergewöhnliche Dinge, daß ſchlietzlich das Erzeugnis der Phantaſie durchans für wahr gehalten werden kann. Waren nicht die erſtickenden Gaſe und die weittragenden Kauonen a priori unwahr⸗ ſcheinlicher als viele Gerüchte, die ſich als unwahr erwieſen? Endlich trägt auch das Vorhandenſein der Zenſur viel dazu bei, falſche Nach⸗ richten glaubhaft zu machen. Der Erzähler hat immer leichtes Spiel mit ſeinen Geſchichten, indem er verſichert, daß dieſe oder jene Tat⸗ jache durchaus wahr wäre, daß aber die Zeitungen nicht darüber ſchreiben dürften. Die Kontrolle wird ſo ſehr ſchwierig und das falſche Gerücht nimmt ſeinen Lauf. Nmerikaniſches. Sin amerikaniſcher„Prophet“. Amerika hat einen neuen Wenn er uns auch die P. n. uft nicht entſchleiern dürfte, 5 vermag der uns vorliegeride ericht doch viel über den Geiſteszuſtand der Amerikaner zu per⸗ Prorbet Ale; t raten.— Der neue e e lae Lae 48 Mset ———— eeeeeeeeee leeee e eeeeee und war früher Baumwollenhändler. Seine Prophezeiungen be⸗ ziehen ſich auf den Weltkrieg und haben ihm in den gangen Ver⸗ einigten Staaten eine gewiſſe Volkstümlichkeit eingbracht. Unlängſt hielt er in dem erſten Theater von Waſhington eine große Rede, in der er verkündete, daß Gott ihn beauftragt habe, die Zu⸗ kunft zu entſchleiern.„Die größte Schlacht,“ ſo führte er dann aus, „wirb in 3 Jahren und 3 Monaten, vom 1. Mai 1916 ab gerechnet, am Ujer des Miſſiſippi ſtattfinden. Die Amerikaner werden gegen die Hauptarmeen Europas, Aſiens und Afrikas, die ſich vereinigt haben, kämpfen müſſen. Alle Völker der Erde werden gegen ums ſein, aber wir werden ſiogen. Wilſon wird unſer Führer ſein, woil er der Sohn eines Predigers iſt. Er iſt der Mann Gottes Und der Erfolg dioſer Prophezeiung war ſo groß, daß Mann ſeine Rede in Newyork, Chicago, Boſton, Baltimore, Phitadelphia und San Francisco wioderholen mußie. Die kritiſche Lage der amerikaniſchen Zaliſchriſten. Die amerikaniſchen Verleger haben jetzt im allgemeinen ſchwere Zeiten, nicht nur wegen des ſchnellen Steigens der ſondern auch wegen der außerordentlich ſtarken Erhöhung der P gebühren ſeit dem 1. Juli. Die amerikaniſchen Wochen⸗ und Ro⸗ natsſchriften werden vor allem durch die Poſt verbroitet, und das Porto, das bisher verhältnismüßig niedrig war, iſt jetzt um 59 bis 900 4 erhöht. Zwei Zeitſchriften, die eine Auflage von 400 000 hatten, haben ihr Erſcheinen eingeſtellt. Die amerikaniſche Zeitungs⸗ liſte für 1918 ſtellt 6 84 ſeit der latten Ausgabe von 1017 Zeitſchriften waniger Aeratur. Max Jungaicheb, Märchenſtlick„Der wird in der kommende Spielael im————— gegeben werden. Arlhur Achleitner e Siher. Pat an 16. E —9˙ 4 ——— * Dresden, 12. Aug. Wie man im Kriege Geld verdienen zeigt eine Verhandlung vor dem Landgericht. i Kuhlmann, der 1915 den Offenbarungseid geleiſtet hatte, dete 1916 in Dresden die Ißnur⸗Werke. z. B. aus gefärbtem Kartoffel⸗ und Dextrinmehl. Dann ſ her. mſatz betrug trotzdem 200 000 Mark. falſcher Bezeichnungen uſw. Der Angeklagte wurde Geldſtrafe verurteilt. Gemeindeſtenern und Hausbeſitzer. Ueber die Grundfragen des Gemeindeſte weſens und die Steuerbeſchwerden des Gr Mannheim eine kleine Abhandlung erſcheinen laſſen. In deutſchen Staaten werden die Gemeindeſteuern nur zum rung nach Maßgabe des Nutzens, den die verſchiedenen ruppen von den gemeindlichen Leiſtungen haben. Das G dem die Beſteuerun Anſicht des Verfaſſers genau umgrenzen. Aufwendungeg für Ortsſtraßen, Gemeindewege, Straßenbeleuchtung, Reinigung, Feldhut u. a. ſonderem Maße wirtſchaftliche Leiſtungen geboten. Brücken, Hier werden Produktion, die Allgemeinheit braucht ſie nur Konſmmn. dnung an ihnen Intereſſe haben. Die rein kulturellen A können nur durch Beſteuerung nach der Leiſtungsfähigkeit gedeckt werden. Die Aufgabe einer künſtigen Steuerreform iſt alſo ſernen, ſondern vielmehr die, ſie auf das richtige Maß zu beſch und die Beſteuerung nach der daneben in neter Weiſe durchzuführen. Die Leiſtungsfähigkeit kann aur faßt werden. Die Vermögensſteuer, die einen meindeſteuerweſen eingefügt wird, und daß ſ nach der Leiſtungsfähigkeit als auch die Beſteuerung nach Nutzen auf eigene Füße geſtellt und von einander Einkommen⸗ und Vermögensſteuer beibehalten werden. wäce es möglich, den Gemeindeaufwand ſachgemäß auf die Steuergruppen zu verteilen, und die Grund⸗ und Hausbeſitzer hende Steuerverſaſſung, die den ungedeckten Aufwand auf ſämtliche Steuerwerte und die Einkommenſteuer umlegt, und dieſe unter einander verk auch nach der Leiſtungsfähigkeit, erreichen. ken, die das Büchlein vorbringt, ſind klar und einleuchtend. ſchaffen. In den preußiſchen Gemeinden, in denen die leicht nicht ſo fühlbar ſein. Staaten, in denen die Objekt namentlich des verſchuldeten, zur Folge haben. Es gehörte wirklich dazu, das Zeug zu eſſen, das er herſtellte; Puddingpulver b 10 Es iſt mree eine Verbindung von Einkommen⸗ und Vermögensſteuer richtig Schuldenabzug läßt, fehlt beute noch 10———— Es mu ordert werden, ie Vermögnsſteuer in Re ohl die Beſteuern macht werden! Die bisherigen Objektſteuern von Liegenſchaften D6l Gewerbe müßten alſo für die Erfaſſung nach dem Nutzen 5 ſteuerlaſt auf dem Einkommen ruht, würde die Aenderung 1 Dagegen würde ſie in den ſüddeuuſchg ſteuerung in den Gemeinden— überwiegt, eine weſentliche Entlaſtung des Grund⸗ und—— kam. Ein gewiſſer D¹⁰ * in den„Maisnur⸗Werken“ unbrauchbare Waſchmittel, Parfüme Es hagelte nur ſo von behördlichen 8 0 Die Anklage Nahrungsmittelfälſchung, Kettenhandel, Preiswucher,—— ¹ uer“ urd. und Hausbeſitzes hat Finanzamtmann Röttinger an Teil noh der Leiſtungsfähigkeit erhoben, zum guten Teil erfolgt die Bet⸗ ebiel, n nach dem Nutzen daheim iſt, läßt ſich nach in Die Grund⸗ 10 Hausbeſitzer und Gewerbetreibenden brauchen dieſe Einricheun als Betriebsmittel bei der Ausübung ihres Gewerbes, alſo G Sonderbeſteuer ung nach dem Nutzen iſt alſo bei dieſen Einrichtung gerechtfertigt und zwar gegenüber den Berufsgruppn, die in dungen für Geſundheit, Erziehung, Armenfürſorge u. a. Dac nicht di, die Beſteuerung nach dem Rutzen ganz aus der Gemeinde 06 1 Su et. 10 dem 955 1010 belaſtet werden, die ihrer Natur nach von der Allgemeinheit ihren wichtigſten Zwetk erreicht, daß⸗ ſie nicht mit Aufwend dem Verhältnis der Leiſtungsfähigkeit zu tragen ſind. Die te —— nach ſeinen kulturellen und wirtſchaftlichen See 5 it, enchalt eiwas u. klares, verſchwommenes, denn ſie will mit Linem Steuerſyſtem 5 verſchiedene Zwecke: Belaſtung nach dem Nutzen und gleichz 0 Da dies nicht erren, werden kann, ſollte ſie entſprechend geändert werden. Die— ſie durchgeführt, ſo würden überſichtliche einfache Verhältniſſe G, viel, Handel und Industrie. Frankfurter Wertpayierbörse. * Frankfurt, 13.(Priv.-Tel.) Auch im gen Börsenverkehr konnte das Geschäft keinen bemer Die Grundstimaning des Marktes kann jedoch als bezeichnet werden. Im freien Verkehr bestaud rege schen Maschinen, welche ansehnlich höher gingen. feste Tendenz zeichneten sich Montanpapiere aus, von höher gingen, während ttsch-Luxemburger im standen. Elektrizitätsaktien verkehrten in gut Haltung. Th. Goldschmidt statt. Holzverkohlung schwächer. Anilin wesentlich ruhiger. auch von Kaliwerten und Petroleumaktien. haupten. Eauf dem Rentenmarkt lagen deutsche Anleihen österreichisch-ungarische Anleihen lagen schwächer. Die schloß ruhig bei behaupteter Tendenz. Berlner Wertpapierbörse. Berlin,. August.(Devisenmarkt.) Attszahlungen für: 13 12. Kursbewegung war zwar nicht einheitlich, aber die Be haben das Ueber und Bergwerksaktien trat Kauflust hervor. mit Sylvesia. der e Abschwächung wieder ein. W. die Umsätze ziemlich beschränkt. Hirsch-Kupfer, Wisad und Daimler stellten sich niedriger. Von Schiff Norddeutscher Lloyd. Anlehen behaupteten ihren Kursstand. Letue Rundelznachertnten. * Prankfurt, 13. Aug.(Pr.-Tel.) Die Euialliar- und Werke vorm. Gehr. URrick, beantragen neben einer Divid von wieder 12 Prewent eine Sendervergätung wons Senltterbörse zu Duisburg-Ruhrort. Umfang erreichen, es fehlte an Unternehmungslust und den Umaätze sowohl wie die Kursänderungen hielten sich aui meisten Marltgebieten in den allerengsten Gren Oberven 10 Eisenbahnaktien stiegen auf Gerüchte von einer Fus Tel Deutsch-Luxemburger holten den größten In Rüstumgeweſ, ti⸗ — de aen, 1* Nachfrage nach Deu 1 denel die Aktien der Oberschlesische Eiseninduste 22 In chemischen Werten fanden Käufe in Griesheim Baclisch Schiffahrtsakctien Iustios; das 5 Im weiteren lauf fanden Käufe in Maschinenfabrikaktien bei höheren ue statt, unter anderm irt Mönus, Pokorny und Wittekind fes Auch Gummiwaren-Peter, Zellstoff.Waldhoĩi konnten sich hig. Por⸗ Privatdiskout J Prose Geld Briei Oald Bnef, Konstaninopel..05 21.15 21.05 21. Holland 100 Oulden.. 310.50 311.00 31050 3110 Dänemark 100 Kronen.. 188.25 188.75 1688.25 188.75 Schweden 100 Kronen 212.25 212.75 212.25 200 Norwegen 100 Kronen. 188.50 189.00 188.50 189 2 Schrweit 100 Franen.. 151.00 181.25 151.00 151.5 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 59.05 60.05 61.05 61. Spaniien 114.— 115.— 114.— 115 7. Bulgarien 100 Levn 70.— 79.% 79— 79 5 Berlin, 13, Aug.(W..) An der heutigen Börse gehie tete sich das Geschäft atwas lebhafter als gestern. besserten aich Hamburg-Südamerikanische Dampischifiahrt 0 Der Aulagemarkt blieb unveräudert ruhig. Douische Prot 9 — wicht, namenflich jür Oberschlesische Elüfe, esisch SSSSS —— S — 555————————————————————— — —————————— SSR S———————2— * K ———— ——— * S-* Hunde durch ſtärkſtes Trommelfener die Meldungen Hlaunt iſt, gibe es noch unmer Beſitzer kriegsbrauch⸗ . -Dienstag. den 13. Auguſt 1918. 0 Juſtus, der Kunſtſchmied. Hoſentaſchen, in ihren ſchweren Stiefeln, war, das Kräm „Kunſtausſtell den burgenbekrönten Ort beſuchten,„Souvernirs! prunkten Briefbeſchwerer, Aſchenſchalen, Dinte „meſſer, mit einer Anſicht des Städichens geſchm ———————————————————————————————— ſunbländer, Bernhardiner, Doggen und Kreuzungen aus dieſen Haſſen, bie ſchriel, gefund, mindeſt 1 Jahr Baterlanbes! hundſchulen an Inſpektion der Nachrichtentruppen, Nr. Sru. K. Seite Roman von Walther Schulie vom Brühl. 5)(Nachdruck verboien.) (Foriſetzung.) IV. Die„Mannſen“ Perlbachs ſammelten ſich in ihrer Feierzeit, wemn ſie nicht gerade eine der vielen Kneipen bevölterten, mit Vor⸗ liebe an zwei Orten zu mitteilſamem Beieinanderſtehen. Alles, was mit der Schiffergunft zuſammenhing, fand ſich am„Lauer“ ein, dem gepflaſterten Landeplatz der Schiffe, und der Profeſſor, deſſen altes Anweſen dort auf hoher Stützmauer, hochwaſſerfrei, über den Fluß blickte, hatte ſchon eine Angahl flüchtiger Skizgen von dieſen Männern gemacht, die da breitbeinig, die Hände in den oft auch in Plüſch⸗ bantoffeln, ziemlich ſchweigſam herumſtanden und auf das Waſſer ſtarrten oder die Treppe mit den Pegelmarken hinabſchritten, Um mit ſtets erneutem Intereſſe den Waſſerſtand zu kontrollieren. Eine weit lebhaftere Männerbörſe aber fand gegenüber dem Rathaus ſtatt, an der Gcke beim Kaufmann Wiesloch. Ehemals war es anders, da war der Treffpunkt neben der Brücke, die hoch über den rauſchenden Perlbach führte. Aber das war ſchon lange her, war noch zu der Zeit, da das Flüßchen die Perlmuſcheln ent⸗ hielt, deren Stammeltern ein Ffalägraf hatte einſetzen laſſen, die aber in der neueren Zeit verſchwunden waren, ſeitdem die Payp⸗ und Kartonnagenfabrik ihre Abwäſſer in den ſich unfern mit dem größeren Strom vereinigenden Perlbach ſandie. Das die PVerlmütter nicht leiden, und ſo hielten ſie ſich nur noch im Ober⸗ lauf des nach ihnen genannten Baches auf. Die Abwanderung der herumſtehenden Männlichkeit an Wies⸗ lochs Ecke war erfolgt, als der alte Wiesloch das Zeitliche geſegnet hatte und der junge Wiesloch, der bis dahin Heringsbändiger in einem Hei er Delikateß⸗ und Kolonialwarengeſchäft geweſen übernahm. Das erſte, was er kat, war, daß er eins der vier kleinen Schaufenſter zu höheren Zwecken beſtimmte. Alles Proſaiſche, die Knaſterpakete, die Suppentafelkartons, die Schühkremedoſen und dergleichen, wurden ausgeräumt und eine eingerichtet. Die beſtand aüs einigen Dutzend Poſtkarten mit Anſichten aus Perlbach, mit fſüßlich lachenden Schönen, die rötlich angehauchte Wangen und Lippen und eine be⸗ deutende„Derolleté“ zeigten, aus einer Serie von Karten, die ſich „Liebes⸗ und Gheſtandefreuden“ benannte, und aus blumenge⸗ ü Gratulationskarten. Als neueſten hätte der fin⸗ ide Handelsbefliſſene in anbetracht der vielen Ausf welche Da ſſer und Falz⸗ t; all das aber 1 wurde überſtrahlt von einigen bunt kolorierten Photographien in muſchelbeklebten Rahmen. Sie zeigten Fluß, Städtchen und Bur⸗ gen, und Teile des Waſſers, ſowie die Fenſter der beiden Schlöſſer, ebenſo der Turm der evangeliſchen Kirche waren durch Perlmutter⸗ plättchen ausgelegt, ſodaß der Anblick dieſer Bilder ein beſonders herzerquickender und prachtvoller war. Doch noch ein weiteres Lock⸗ mittel hatte der Kaufmann für ſeine Auslagen geſchaffen. Da hing in der Mitte des Fenſters eine große Papptafel mit der Ueber⸗ ſchrift:„Das Neueſte aus der Welt“. Die letzten Depeſchen aus einer größeren Mannheimer Zeitung wurden dort jeden Tag auf⸗ geklebt, und rund umher waren Phokographien angebracht, die alle Woche gewechſelt wurden. Sie zeigten das neueſte Eiſenbahn⸗ unglück, die Bildniſſe von Perſönlichleiten, die gerade„aktuell“ waren, ſei es durch eine Rede im Reichstag, durch eine Millionen⸗ heirat, eine hervorragende Tat oder einen Mord, zeigten die neueſte Aufnahme des Zaren im Kreiſe ſeiner Familie oder den Kron⸗ prinzen von Serbien und den von ihm gemeuchelten Diener, die Flugzeugerfindung des Ingenieurs Meyer und das neugeborene Elefantenbaby des Berliner Zoologiſchem Gartens. Kein Wunder, daß ſich die Perlbacher von ſolchen Sehenswürdigkeiten lebhaft an⸗ gezogen fühlten und daß die Männlichkeit ihren Treffpunkt von. der Brücke bald ganz nach Wieslochs Ecke verlegte, was dann zur Folge hatte, daß man ſeinen Bedarf an Rauchzeug nicht mehr beim Krämer Neubert an der Brücke, ſondern bei dem ſpekulativen Wies⸗ loch bezog. Der hatte nun in richtiger Erkenntnis alles deſſen, was gerade intereſſierte, auch ſchnell eine Liebhaberaufnahme der Fluß⸗ gegend machen laſſen, wo der Huſſchmieds Schorſch ins Waſſer ge⸗ fallen und von Juſtus gerettet worden war. Das Bildnis des feiſten Zarenhofbeſuchers Poincaré hatte dieſer wichtigen lokalgeſchichtlichen Aufnahme weichen müſſen, und als ſich nach Arbeitsſchluß der Fahrik eine größere Anzahl von Männern und Burſchen an dem Gckfenſter ſammelte, wurde das Geſchehnis wieder lebhaft erörtert. Man vergaß darüber gar die ſanſtige, üppig wuchernde Skandalchronik des Städtchens, und als nun der Scherſch des Weges kam, da machte man ihn ſchleunigſt auf das Bild aufmerkſam.„Schad, Schorſch, daß znan deine Viſage nit hat photographieren können, als du ins Waſſer fielſt,“ meinte einer, „Die tät ich mir kaufen und einrahmen laſſen.“—„Nee,“ äußerte ein anderer,„ein ſchönes Paar Augen hat er gewiß gemacht, als ihn der Sozz an ſeinen Haaren aufs 2 7e ſchleppte.“ Schorſch machte ein mißyergnügtes Geſicht und erwiderte mürriſch:„Sei du nur ſtill, Franz, deine Viſaſch iſt noch viel länger geweſen, als dir das Dermsbachs Setichen klar machen tat: Hei⸗ vaten oder Alimente zahlen.“ Damit flaute unter der Verſammlung dieſer Geſprächsſtoff wieder ab. Man ulkte ein Paar vorübergehende Mädchen an, hetzte ſich mit dem ſchwabbelſchnautzigen Hund des Doktors herum, einem Boxer, der wie ein boshafter Teufel ausſah, aber vor Feigheit und Gutmütigkeit ſtrotzte, und einige junge Burſchen neckten ſich, rangen üſes. Da kam ein Trupp Fabriker über die Brücke, unter ihnen Juſtus. Sie ſammelten zu den anderen und laſen die Depeſchen im Schaufenſter. „Achtung, Schorſch, da kömmt dein Lebensretter. Bück dich, bedank' dich,“ ſpottete ein Metzgergeſelle. „Der Dank iſt ihi geſchenkt,“ ſagte Juſtus kühl. ⸗Ich hab zja doch den Schorſch Dillmann gar nit herausgezogen, nur einen, der grad' im Verſaufen war, und um das Drippels Karlchen wär ich vielleicht noch lieber reingeſprungen.“— Das Drippels Karl⸗ chen war der ſtumpfſinnigſte der fünf Gemeindeidioten, die den Steuerzahlern auf der Taſche lagen, und der Gemeinderat Müller⸗ der Zimmermann, hatte bei der letzten Budgetberatung gefühlvoll gemeint:„Was tut nu ſo ein Depp eigentlich auf der Welt? In Perlbach ſterben alle Wochen gute und nützliche Leut, aber das Drippels Karlchen wird der Gemeinde zum Juhr neunzig Jahr alt, und auch von den andern Deppen ſtürzt keiner mal unverſ ins Waſſer oder bricht den Hals.“ Der Schorſch fühlte ſich natürlich durch die wegwerfende Be⸗ merkung ſeines Lebensretters gereizt, und ſo enigegnete er: Das glaub' ich ſchon, daß es dem Soz nit um mich gu tun war. Wenn man für das Herausholen eines verſaufenden Ferkels die Rettu medaille kriegen kät, wär der auch um ein Schweinsvieh ins W geſprungen.“ „Wie heißt,“ bemerkte der kleine Viehhändler Süherſtein und wedelte mit den Händen.„Wie heißt? Wenn einer tät' verdienen die faine Medaille ſo wär's doch der Juſtus Hammersdorf. Iſt ein großmächtig Geriß in dem Waſſer an der Stelle der Begebenheit, iſt geweſen à lebensgefährliche Rettung. Meinen Reſpekt vor dem Herrn Juſtus!“ Und er machte eine Verbeugung vor dem Burſchen Man nahm das nicht ernſt und alles lachte, aber Silberſtein zeterte: „Was iſt da zu lachen bei einer ſo ernſthaftigen Sache? Man hat mer gewählt in den Gemeinderat, nu, ſo werd' ich gleich beantragen in der Sitzung, daß man macht eine Eingabe an das hohe Mini⸗ ſterium, daß der Herr Juſtus wird bekommen, was er redlich hat verdient.“ Und er deutete nach der Rockklappe hin. „Der Parlewuh meint auch, es könnte dir mit ausbleiben, Juſtus,“ ſagte ein Fabrikarbeiter. „Mir iſt es nit darun zu tun.“ wehrte der Schloſſer „Er wird ſich wohl umſonſt um mich angeſtrengt haben. Für einen Sez gihts heut' noch keinen Orden. Aber ich freu' mich do für dich, daß du dir bei der Geſchichte keinen Schnuppen geholt haſt, wandte ſich Schorſch höhniſch an ſeinen Lebensretter. In dem Augenblick gab ſich die ganze Geſellſchaft unwillküclich einen Anflug von Haltung und jedes deckelte, Silberſcein machte ſogar eine förm⸗ liche Verbeugung, als er ſeine Mütze herabriß, denn der Kommer⸗ zienrat Kayſer, der Beſitzer der Papp⸗ und Kortonnagenfabrik, die ber halben Einwohnerſchaft Perlbachs ihre Exiſtenz gewährte, ſchritt vorüber, grüßte häfkich und ging die Rathausſtufen hinauf, miteinander und ſpritzten ſich mit Waſſer aus dem Brunnen vor Fortſetzung folgt.) Brr Hochschule 3 S*9* Hunde an die Front. Bei den gewaltigen Kümpfen im Weſten haben die aus vorderſter Linie in die rückwärtigen Stellungen Hunderten unſerer Soldaten iſt das Le⸗ Däs Vorlesungs-Verzeichnis für das Winter-Halbzahr 1918/19 ist er⸗ schienen und kann nebst den 8 der Hochschule, Claudiusstre der Vorlesungen und Uebungen am 1. Oktober 1918. für Kammunale und Soziale Verwaltung Cöln. (keine ustigen Prucksachen durch das Sekretariatuhiſonſt⸗ 844 1, bezogen werden(Preis 0,25.) Beginn Vo7i ben— weil Hunde ihnen den Meldegang ab⸗ Der Studiendirektor Der Abteilungsdirektor nahmen. Militäriſch wichtige Meldungen ſind durch der Cölner Hochschulen der Hochschule für kommunale ab Hunde au die richtige Stelle gelangt. Prof, Dr. Chr. Eekert und soziale Verwaltung: Obwohl der Kutzen der Meldehunde überall be⸗ Geheimer Begierungsrat. Pot. Dr. Fritz Stier-Somlo. barer Hunde, welche ſich nicht eutſchließen künnen, ihr —64 Kanet ſch Sch Sbund 0b Atredale⸗ chäfer K ermann, Airedale⸗ 9 Jagöhunde, Leonberger, Neu⸗ Pensionat Redlklassen, verbunden mit Vorsckule, 8 5 alt und von über 50 em Schulierhöhe ſind. Die Goetheschul 609 6 il. gegen Sicherheit ſoſort zu 490 Mark leihen geſucht. 47844 Zuſchriften u. B. G. 62 Ein ſchönes Geſchenk erhält jeder 75 Anſichtspoſtkarten an Bekannte verkauft. Karten werden au jeder⸗ mann ohne vorherige Be⸗ alſo ohne Kaufveryflich⸗ tung franko geſchickt. An Perſonen unter 16 Jahren liefern wir nicht. Binnen zwei Wochen ſind uns für jede Karte 10 Pfg. eingu⸗ ſenden, oder die Karten wertloſe Sache) vollſtändig für uns der Die Sur Messe: Leipæig, Hansa-Haus I. Stock, Stand 7/5 und ohne Nach⸗ ommiſſionsweiſe, Zahnpasta Waschkrem Hunde werden von Fachbreſſeuren in Hundeſchulen Gbgerichtet und im Erlebensfalle nach dem Kriege an ihre Beſitzer zurückgegeben. Sie erhalten die denk⸗ bar ſorgfamſte Pflege. Sie müſſen koſtenlos zur Verfügung geſtellt werden. Die Abholung erfolgt durch Ordonnanzen. Alſo Beſitzer: Eure Hunde in den Dhyenſt des Die Anmeldungen für Kriegshund⸗ und Melde⸗ Berlin⸗Halenſee, Kurfürſtendamm 152, Abteilung Kriegshunde, richten. Im Königreich Bayern beheimatete Hunde bei In⸗ ſpektion der Nachrichtentruppen, Mänchen, Luitpold⸗ Fraße, für gleiche Zwecke melden. V98³⁰ Bürsten Sehr haltbare Wasch- u. Schenerbürsten Retert Jed. Oüantum billigst. Musier geg. Berechnung. Roepke, Markiredwitz i. Bayern. 8 8 Grosse Bürorãume onn Friedrichsplag, mit Zentralheigung ꝛc. ſofort oder ſpäter zu verm. Näh. T., 17(Bäro)l, Nata Einfanrigenzeugnls, an die Geſchäftsſtelle. zürückzuſchicken. Terra⸗ Berlag, Dortmundgr. 108 Rasierkrem Hautkrem Werkzeug-Spezialgeschäft bess Pockan Koer u. Ksla. Wacser Wartaaee und Hescllpen kür Motz- ud Uatallbearbeſtun. Brillantine Adoli Pieiiier u2 Merzeuge- Wertkzeugmaschinan Hauptgeschktt- MANNHEIXM M s No. au. Seeee Luarchnigekna fen:;/ Kk., Oggerlelmerstrabe 6. Meldeyflicht zum öſfentlichen Bah⸗ Auch in größten Mengen prompt lieferbar Vertroter für Hacaboim und Tudwigchalen A. Toln: Emil Löwenbaum, Mannheim Luigenring 43. Teleton 2428 Klingel-⸗ Leitungen repariert fachmänniſch Armbruster, E 1, 18 Telephon 3358. Bat65 Ausstellung kr. Roetter 15—+1 1 auſtrioe Buch zu führen(Auftragsbuchh. In hieſes Auſiihe Veroſentlenser der Sällgenelude Stockwerk(o ge in Maunheim betr. Nachſtehend bringen wir die mit Zuſtimmung des ats erlaſſene und vom Großh. Herrn Landes⸗ miſſär unterm 28. Juli 1918 für vollziehbar er⸗ Aärte ortspoltzeiliche Borſchrift:„Dic—— zum öffentlichen Wohnungsnachveis in Maum 7 zur öfſentlichen Keuntuis. Nannbeim, den a. Hult 1018. Aronb. Bezirldamt.— —* 22 Auf Grunb des f 117, Pol. Str.Geſ.⸗B. in bec — 4. Kuli 1918, wird für den Beztrk der — nhetm mit Zuſtimmung des Stadtrats, mit Entſchließung des Großh. Landes⸗ kommiſſürs vom 26. 1918 für vallgſehbar erklürte ortspoltseiliche Borſchrit 858 9 1. Die folgenden Betimmungen beziehen ſich auf alle Wohnungen, welche außer der Küche einen, zwei, dret oder vier Wohuränme enthalten. g 2. Jeder Bermieter von Wahnungen(Haus⸗ eigentümer, Nießbraucher, amtlich oper — 00 ellte Berwalter uſw.) iſt verpflichtet, die nungen, welche durch Fertigſtellung eines Neubaues oder durch Kündigung bes beſtehenden Mietverhält⸗ es ober auf ſonſtige Weiſe vermietbar geworben innerhalb 8 Tagen nach eingetretener Vermiet⸗ beim. Rübttſchen unasamt augumelden. Die Anmelbung muß e Angaben enthalten: a) Sage der Wohnungen(Stabtteil, Gtraße, Haus⸗ nummer, ob Vorderhans, Hinterhans, Seiten⸗ flügel, 2 106 450 Erdgeſchoß, 1. 2. Obergeſchoß uſw. chengeſcho rt— aller zur Wohnu rigen Hanvpt⸗ und Nebenriue mit beſonberer ervorhebung der heitbaren der⸗ eleuchtungsert, chh falls gewerbliche Nüunre zur Wohnmg gehhven, Be ung uub E e) Mietpreis, ſowte os das Waſſergeld, Kauar⸗ und Mällabfuhrgebühren beſonders vom Mieter zu en ſind, nastermin, Dauer und Kündbarkeit ſorpie ume unb 9 der Mi ge⸗ eeeeee 9 8 W Rame, Wohnort und Wobanng der Porſon, welche nähere Auskunft gibt, h) Beit der Beſichtigung, b bisheriger Mieter oder Ehemann der bis⸗ herigen Mieterin im Felde ſteht, E) Unierſchrift des Bermieters. Soweit dem Vermieter zeichneriſche Unterlagen über die Wohnung zur Verfügung ſtehen, ſind dieſe der Anmelbung gegen Rückgabe beizufügen. § 8. Jeder Vermieter von Wohnungen iſt ver⸗ pflichtet, die Vermietung einer Wohnung innerhalb 3 Tagen nach Abſchluß des Mietvertraas beim ſtädt, gsaut anzumelden. Die Anmeldung hat auch daun dit erfolgen, wenn die Wohnung ſchon vor der in§ 2 vorgeſchriebenen Anmeldung der wird Folgendes bekannt gegeben: 1. Der 2. Die Sprechſtunden für das 9. Die für die Meldungen zu benutzenden Vordrucke nungsnachweis in Mannheim betr. Im Aaſchlüß an vorſtehende entliche Wohnungsnachweis bildet eine Abteilung des Städtiſchen Wohnungsamtes. Er iſt bis auf Weiteres im Gebüünde des Großh. Be⸗ zirksamtes L. 6, Zimmer Rr. 26, untergebracht. ublikum(Bermieter und Wohnungsſuchende)/ ſind⸗ an den Werktagen von 10—12 und—4 Uhr außer Samsiag Nachmittags ſind vom 15. Auguſt ds. Js. an bei den zuſtän⸗ digen Polizei⸗Revieren und Gemeindeſekretariaten, Bermietbarkeit anderweit vermietet wurde 8 9016 7 8 757 Die Anmeldung muß die Angaben gemäß 8 2 a unentgeltlich zu haben: bn e enthalten und fernex Die Abgaben der ausgefülten Vordrucke kann 10 des neuen Mieters(Bor⸗ und Zu⸗ erfolgen: nahme, Stand oder Beruf, Wohnort, Wohnung), a) beim Oeffentlichen Wohnungsnachweis(L. 6, Zahl der einziehenden Perſonen, Zimmer Nr. 20), falls ſeitens des Mieters Untervermietung be⸗ abſichtigt iſt, für wieviel Perſonen. § 4. Gollen bisher vermietete Wohnungen künſ⸗ tig für andere Zwecke verwendet oder überhaupt nicht mehr benützt werden, ſo iſt der visherige Ver⸗ mieter verpflichtet, hiervon beim Städt. Wohnungs⸗ amt längſtens innerhalb einer Woche nach dem Aus⸗ zug des bisherigen Mieters Meldung zu machen. Die Meldung muß die Angaben gemäߧ 2 a bis e enthalten und ferner ) den künftlgen Verwenbungszweck der Räume. Fur den Teil der Wohnung, der etwa wieder vermietet werden foll, iſt die Anmeldung gemäß 2 zu machen. 5 § 5. Für ſämtliche vorgeſchriebenen Anmeldungen die vom Städt. Wohnungsamt ausgegebenen b) bei den zuſtändigen Polizei⸗Revieren, e) burch die Poſt(ſämtliche Vordrucke ſind nach der Ortsbrieftaxe(nicht als Poſtkarte) frei zu machen. 4. Für die Anmeldung einer vermietbaren Wohnung 5. Ortspol. Vorſchr.) iſt der Vorbruck (nach 8 2 der und Vordruck C Kx(Meldekarte) auszufüllen. Die Anmeldungen vermieteter Wohnungen(nach § 3 der Ortspol. Vorſchr.) erfolgen auf Vordruck B(Meldekarte). Die Abmeldungen nicht mehr vermietbarer Woh⸗ nungen(nach§ 4 der Ortspol. Vorſchr.) erfolgen auf Vordruck b(Meldekarte). (Fragebogen) 6. Die Vermieter von Wohnungen werden im ei⸗ genen Jutereſſe erſucht, den Geſchöftsgang zu be⸗ ordrucke zu verwenben.— Die anmeldepflichtigen A847 9 Erſonen daben anf Berkangen dcs Plnungs⸗ damit ihnen Unzuträglichkeiten erſpart Sretes Auskunſt zu ertellen und nötigenfalls vor Mannheim, den 10. Auguſt 1918. dieſem zu erſcheinen. § 6. Zuwiderbaublungen werden mit Geld bis u. 20. beltraft. § 7. Dieſe Vorſchrift tritt am 1. Auguſt 1918 in Kraft. Vorſtehendes wird bekanntgegeben. Mannheim, den 7, Auguſt 1918. C87 E Woßnungsamt. Auf Grund des§. 3 der Bekanntmachung der Reichsſtelle für Schuhverſorgung vom 8. Juni 1918 über Ausbeſſerung von Schuhwaxen und Herſtellung von Maßſchuhwerk wird mit ſofortiger Wirkung für den Kommunalverhandsbezirk Mannheim⸗Stadt an⸗ geordnet. E 60 0 Alle Betriebe, die gewerbsmäßig lausbeſſern, haben über die ihnen erteilten Arbeits⸗ die erteilten Aufträge in fortlaufender Reihen⸗ olge einzutragen. Die Eintragungen haben folgende Angaben au enhalten: 5 1. Den Tag und Monat des Arbeitsauftrags, 2. Den Namen und Wöhnort des Auftraggebers, 3. Die Art der Ausbeſſerung und des verwendeien Matexrials, 4. Die Materialkoſten der Ausheſſerung, 5. Den Arbeitslohn, 6. Den Unkoſten und Gewinnbetrag, 7. Den 530 ſich berechnenden Preis für die 4— 8 erung, 4 5. Den Tag der Avblieferung der ausgeheſſerten Schuhwaren. dieſer An⸗ Die Kontrolle über die—— 903 Auftrag 6637 oxdnung unbd die Einſi e in das ſteht der Städliſchen Bekleidungsſtelle zu. Mannheim, den 7. Auguſt 1918. Bürgermeiſteramt. Ablieferung der Einrichtungs⸗ gegenſtände aus Sparmetall. a) Die Ablieferung der enteigneten Einrichtungs⸗ gegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Tombak, Bronze, Nickel, Nickellegierungen, Aluminium und Zinn von Haushaltungen, Hausbeſitzern, Geſchäfts⸗ betrieben, Ladengeſchüften, Behörden, Vereinen u. a iſt feſtgeſetzt: Für den Siadtbezirk Wendhe für die Hgeit vom Luzenbergſchule, geöffnet von 14.—16. Auguſt 1918. Ablieferungsort: —4 Uhr nachmittags, In der jedem Betroffenen zugeſtellten„Auffor⸗ — 1 zur Ablieferung“(wer ſie nicht erhalten hat, muß ſie ſich verſchaffen— Polizeiwache—) iſt ein beſtimmter Ablieferungstag eingeſetzt, deſſen Einhal⸗ tung wegen geordneter Geſchäftsabwicklung und Ver⸗ meidens unnützer Zeitverluſte ſeitens der Ablieferen dringend nötig iſt. Die ablieferungsyflichtigen Gegenſtände der Aufforderung aufgezählt. )“ Wer die Ablieſerung unterläßt oder unvoll⸗ ſtändig ausführt, macht ſich ſtrafbar. Außerdem ver⸗ ſchuldet er die weiteren Nachteile und Unanuehmlich⸗ keilen. die ihm daraus entſtehen, ſelbſt. ſind in 7 N8 Stabtiſche Metallpammtelnele. 6. Seite. Nr. 374. Maunheimer General-Augeiger. eeeeere Dienstag, den 13. Auguſt 1918. Tuchtigen vertrauenswürdigen Buchhafter auch Kriegsbeſchädigten, für amerikan. führung auf 1. Oktober er Sic Papiertabrik, 995 mit Zeugnis⸗Abſchr. u. Referenzen —*.2. 0. 904 an RNubolf Noſſe, Frant⸗ furt a. Main. 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