allgemetnen und dr. e für— Fandelsteil: Chefredakteur ſentell: Auton Grieſer. drut erlag: Druckerei br. Haas Mannheimer General⸗ Anseiger G. m. b.., fämtiich in mannheiM.— ramm⸗ — enerr, 33— Man 2 794, 79⁴⁵ Rat: Mr. 704d, 7941, 7842, 5— 80 Monio: Nr. 2817 cubwigshafen am Der deutſche Tagesbericht. Großes hauptquartier, 15. Aug.(WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. geeresgruppe des Generalſeidmarichalls rouprinz Ruprecht von Bayern Lebhafte Erkundungstätigkeit zwiſchen Bſer und Scarpe. Südöſtlich von Ayette ſcheiterte ein engliſcher Teilangriff vor unſeren Linien. Nördlich der Aucre räumten wir in den letzien Nächten den ſcharf in den Feind einſpringenden Stellungskeil bei puiſieux und Beau- mont—Hamel; er wurde geſtern nachmitlag vom Jeinde etzt. Heeresgruppe des Generaloberſten von Böhn. Keine größeren Kampſhandlungen. Am Abend nahm die Zeuertãligkeit zwiſchen Ancre und Oiſe zu. Teilan⸗ arifſe des Jeindes zu beiden Seilen der Avre und ich Laſſiguy wurden abgewieſen. Heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen. Bei einem Vorſioß auf das füdliche Vesleufer nahmen wir die Beſatzung des Bahnhofes Breuil geſangen. 0 Unſere Jagdkräfte ſtellten ein auf dem Angriffsflug gegen das deutſche heimatgebiet beſindliches eng⸗ liſches Bombengeſchwader vor Erreichen des Zieles zum Kampf und zwangen es unier Einbuße von fünf Ilugzeugen zur Umkehr. kallon abgeſchoſſen. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. der Wiener Bericht. Wien, 15. Auguſt.(WrB. Nichtamtl.) Amklich wird verlaulbart: Wie die letzten Anternehmun⸗ den an der veneilaniſchen Gebirgsfront, ſo führten auch die Angrifſe gegen Tonale für den Feind zu einem vollen ißerfolg. Die nördlich der Paßſtraße vorgehenden italieniſchen Ko · onnen brachen ſchon in unſerem Abwehrſeuer unter chweren Verluſten zuſammen. Südlich der Straße delang es dem Feind nach mehreren vergeblichen Verſuchen einen Stützpunkt auf dem Montecello zu gewinnen, der 0 aber von den Südſieirern des 26. Schützenregimenls ſehr d wieder entriſſen wurde. Auch die in den Einleitungskämpfen aufgegebenen Hoch⸗ gebirgspoſten ſind zum großen Teil wieder von uns beſetzt. 6„Der Feind iſt in den wichtigſten Abſchnitten über ſeine Rräben zurückgewichen. Unſere Flieger haben ihn mit Raſchinengewehren verſcheuchl. In Albanien errangen öſtlich des Devolitales unſere brapen Truppen neuerliche Vorteile. Der Chef des Generalſiabs. Der bulgariſche Bericht. Soſia, 14. Auguſt.(WTB. Nichiamtlich.) Generalſtabs⸗ bericht vom 13. Auguſt. Mazedoniſche Front: Nördlich von Bitolia — eine unſerer Angriffsabteilungen in die ſeindlichen Grä⸗ 9 ein und brachte von dort franzöſiſche Gefangene zurück. ullich der Cerna zwiſchen Gradeſchnitza und Tar⸗ ſidevo kurze Feuerangriſfe ſeitens des Jeindes. Südlich und üdöſtlich des Dobropolje zerſtreuten unſere vorgeſchobe⸗ nen Einheiten mit ſtarken Bombenwürſen feindliche Angriffs⸗ ableilungen. Nördlich Liumnitza war die Feuertäligkeit 1 beiden Seiten zeitweilig ziemlich lebhaft. Oeſtlich des 5 ardar, in der Ebene vor unſeren Slellungen weſilich ertes, verjagten wir durch unſer Feuer engliſche Erkun⸗ Habteilungen. Der türkiſche Cagesbericht. 5 70 Konſtantiaopel, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) gesbericht. 90 Paläſtinafront: Vereinzelie Arlilleriekämpfe bei ſehhaſter Fliegertätigkeit. Im Küſtenabſchnitt wurden Zudüche Erkundungsabieilungen von uns vertrieben. Anſere ger warfen mit beobachteier guter Virkung viele Bomben das Rebellenlager füdlich Tafilch. Auf der übrigen Front iſt die Lage unverändert. Die feindlichen Heeresberichle. Eugliſcher Heeresbericht vom 14. Augnſt, nachmittags: Oertliche wndliche Nrorbe im Diktebuſch⸗Abſchnitt wurden zurück⸗ krwleſen. Im Abſchniit Bieur⸗Berpuin ſetzten unſere Pa⸗ beg ilen, ihre Vorſtöße fort. Es gelang ihnen, unſere Linie oſtwärts ter Surfes vorzuſchieben. Unſere Linie wurde leicht oſtwärts Me⸗ n verlegt. Ad Srausöſiſcher Heeresberiich vom 14. Auguſt, nachmittags: Zwiſchen der e und Oiſe Tätigkeit der Artillerie auf beiden A 8 iu Kbſchutt Roye⸗ſur⸗Ratz und ConchylesPolk. * er Besleront blieben Haudſtreiche der Deutſchen ohne Er⸗ Geſtern wurden 24 feindliche Flugzeuge und ein Jeſſel⸗ Seiten, beſon⸗ gebnis. Franzöſiſcher Einbruch in die deutſchen Linien in der Gegend von Mesnil Sos Hurlus); es gab Gefangeue. Sonſt verlief die Nacht ruhig. Franzöſiſcher Bericht vom 14. Auguſt, abends: Im Laufe des Ta⸗ es ſetzten unſere Truppen ihre Fortſchritte zwiſchen Matz und Oiſe ort und nahmen Ribecourt ein. Oeſtlich von Belval gelang es unſeren Infanterieeinheiten, welche die Vorbereitung eines deutſchen Gegenaugriffes entdeckten, Gefangene zu machen;? Ofſiziere, darunter 2 Bataillonsführer, und eine gewiſſe Anzahl Mannſchaften wurden eingebracht. In den Gegenden von Roye und Laſſiguy wird der Artilleriekampf fehr lebhaft fortgeſetzt. Franzöſiſcher Orientbericht vom 13. Auguſt: Mäzige Axfillerie⸗ tätigkeit an der Struma und am Wardar, lebhaftere im Cernabogen und nördlich von Monaſtir. Albauien: Der Feind griff nach mehrſtüdigem Geſchützfeuer unſere Stellungen in der Gegend von Porocani an und wurde durch unſer Feuer und Gegenangriffe vollſtändig zurückgeſchlagen. Unſere Flugzeuge bombardierten Artillerielager nördlich und öſtlich von Monaſtir. Dem Feinde wurden bedeutende Verluſte zugefügt. r Flugzeuge bombardierten Feldlager nordweſtlich von Gew⸗ e 9 Italieniſcher Bericht vom 14. Auguſi. Im oberen Tale der Zebu(Veltlin) verſuchten feindliche Abteilungen in der Nacht des 13. Angriffe auf unſere vorgeſchobenen Poſten auf dem Payer⸗ joch(Höhe 3434) und auf der Königsſpitze(Höhe 3859). Sie wurden aber durch Artillerie⸗, Infanterie⸗ und Handgranatenfeuer zurückgewieſen. In der Tonalegegend führten unſere Geſchütze geſtern zwiſchen der Quelle des Nocebaches und dem Val di Genevo wirkſame Feuerzuſammenfaſſungen aus, die dem Gegner ſchwere Verluſte zufügten. Unter Feuerdeckung machten unſere Ab⸗ teilungen kühne Vorſtöße. Es gelang ihnen, den Montello(Höhe 4557), die Spitze des San Mattes(Höhe 2684) und den Goſtone ſüdöſtlich der Zigole(Höhe 3468) zu beſetzen, indem ſie nacheinander über 100 Gefangene machten und Maſchinengewehre und verſchie⸗ dene Gewehre erbeuteten. Auf der übrigen Front ſtörten unſere Batterien die Bewegungen auf mehreren Punkten des Hintergeländes des Feindes und ſetzten Materiallager in Brand. Auf dem linken Piaveufer war die feindliche Tätigkeit lebhaft. Magazine und Eiſenbahnanlagen von Fucine und Aſteno im Soletal(Tonale) wurden von unſeren Flugzeugen wirkſam bombardiert. Vor neuen Schlachten. c. Von der ſchweiz. Grenze, 15. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ berichtet, die Kampfläoge im Weſten ſei in ein kritiſches Sta⸗ dium getreten. Die engliſch⸗franzöſiſche Offen⸗ ſive ſei nahezu zum Stillſtand gekommen nachdem der linke Angriffsflügel der Engländer zwiſchen Ancre und der Somme hängen geblieben und der Angriff vollſtändig erfolg⸗ los geblieben ſei. Den Deutſchen ſei es gelungen, die Front⸗ ziemlich kampflos und ohne beſondere Verluſte auf die Linie Noyon⸗Laſſigny⸗Roye zurückzunehmen. Alle franzökiſch⸗engliſchen Nachrichten ſprechen dafür, daß die alliierte Heeresleitung bemüht iſt, die deutſ chen Truppen erneut zur Schlacht zu ſtellen und möglichſt raſch neue Schläge zu führen, keinesfalls aber wie früher lange und ſchwerfällige Vorbereitungen zu neuen Angriffen zu treffen. Ein großer Teil der feindlichen Diviſionen bereiis abgelämpft. m. Köln, 15. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus dem Hauptquartier: Alle bis heute eingetrof⸗ fenen Nachrichten über die große Schlacht zwiſchen der Ancreund Oiſe beſtätigen in ihrer Zuſammenfaſſung durchaus die in meinem geſtrigen Telegramm vertretene An⸗ ſich, daß der gewaltige Geſamtangriff der Eng⸗ länder und Franzoſen nach den Anfangserfolgen der erſten eineinhalb Tage von den Armeen von der Marwitz und von Hutier aufgefangen und zum Stehen gebracht wurde. Sämtliche Stürme am 11. und 12., die zumteil ſehr bedeutend waren, ſind von unſeren Truppen auf der ganzen Linie abgeſchlagen worden, größtenteils unter ſchwerſten, fortdauernd ſich mehrenden blutigen Ver⸗ luſten des Gegners. Die Nachrichten über dieſe Ver⸗ luſte, die von den franzöſiſchen Truppenteilen kommen, lauten aufs allerbeſtimmteſte. Auch beſtätigen die Ausſagen der Ge⸗ fangenen ſie in wachſendem Umfange. Aus den Ausſagen der letzten dieſer Gefangenen geht hervor, daß ein großer Teil der eingeſetzten feindlichen Diviſionen bereits jetzt als ſchwer abgekämpft angeſehen werden muß. Der geſtrige franzöſiſche Funkſpruch, daß die Verluſte ſehr leicht ſeien, zahlenmäßig geringer als ein Drittel der uns ab⸗ genommenen Gefangenen, bezieht ſich entweder auf die aller⸗ erſte Zeit des Ueberraſchungsangriffs oder iſt glatt er⸗ funden. Auch die Einbuße des Feindes an Kriegsmaterial, beſonders an Tanks, iſt ſehr groß. Vor mehreren unſerer Diviſionsabſchnitten liegen vierzig bis fünfzig zuſammengeſchoſſene Sturmwagen des Gegners, ſodaß man die von uns vernichteten Krieas⸗ maſchinen dieſer Art auf Hunderte beziffern muß. Es ſcheint, daß der Gegner über die Wendung der Schlacht ſelbſt nicht anders urteilt, denn ſeit geſtern haben die Angriffe ganz erheblich nachgelaſſen. Neue Taklik der Alliierten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Züricher Tagesanzeiger will erfahren haben. daß die alli⸗ ierte Heeresleitung eine neue Taktik eingeſchlagen habe, die darauf hinausgehe, den militäriſchen Erfolg nur ſolange auszunutzen, als die erſte Ueberraſchung nachwirke, um dann, wenn der Angegriffene ſeine Reſerven herangebracht habe und der Widerſtand ſich verſtärkt habe, das gleiche Nanöver 1918.— Nr. 378. Anzeiger ugeigenpreiſe: Die 1palt. Kolonelzeile 40 Pfg., 0 Pia- Weflemen.—, Teuerungs⸗Suſchlag 50%.— Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt na 2/ 0 9 Badiſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ————————————————————————————22——————.—....———— Auflebende Erkundungsläligleit im Nordweſten. deſſen ſei damit zu rechnen, daß die jetzige Ententeoffenſive Raume von Amiens abgebrochen werde. Ernennung Jochs zum britiſchen Feldmarſchall. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) „Daily Mail“ meldet: Die Pauſe zwiſchen den großen Schlachten dient den Vorbereitungen zur Fort⸗ ſetzung der Offenſive. Die Ernennung General Fochs zum britiſchen Feldmarſchall iſt in der letz⸗ ten Sitzung des Kabinetts beſchloſſen worden. Eine Verände⸗ rung im Kommandobereich iſt nicht die Folge der Ehrenver⸗ leihung. Die Menſchenverluſte des Weltkrieges: 33 Millionen. c. Von der ſchweiz. Grenze, 15. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Die Züricher Morgenzeitung meldet aus dem Haag: Lord Landsdowne teilt mit, daß er zur Herausgabe ſeines zweiten Briefes dadurch veranlaßt wurde, daß er ſich durch ſtatiſtiſche Angaben davon überzeugen konnte, daß die Verluſte der kriegfüh⸗ renden Nationen bisher 33 Millionen Men⸗ ſchen betragen, von denen nicht weniger als 7 Millio⸗ nen getötet wurden, während 6 Millionen ge⸗ fangen oder vermißt ſind. * c. Von der ſchweiz Grenze, 15. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Der Pariſer Temps berichtet: Die Heftigkeit der Schlacht bei Rorlancourt erreicht die der Somme⸗ ſchlacht. c. Von der ſchweiz. Grenze, 15. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Daily Mail meldet: Ein Telegramm von der Front in Frankreich beſagt, daß man mit einem vorübergehenden Stillſtand der Enienteoffenſive in Frank⸗ reich zu rechnen habe. Die Schlacht ſei noch nicht zu Ende und die Fortſetzung der Kämpfe für die nächſten Tage zu erwarten. Anruhe an der italleniſchen Front. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 15. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Secolo meldet: Die Unruhe an der italieniſchen an einer andern Stelle 8 un Front iſt ſtändig im Steigen begriffen. Wir kennen die Anſichten der Heeresleitung nicht. Aber wir vertrauen, daß ſie die Zeichen der Zeit nicht verkennen und den Feind nicht ſich ſammeln laſſen wird. Die Luftangriſſe auf Calais. Bern, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.)„Journal“ meldet aus Calais, daß Calais ſeit Kriegsausbruch 220mal Luft⸗ angriffen ausgeſetzt wurde und mit 1415 Geſchoſſen verſchieden⸗ ſter Art belegt wurde. Unter der Zivilbevölkerung ſeien 185 Perſonen getötet und 364 verletzt worden. Die militäriſchen Verluſte ſind nicht angegeben. Der Korreſpondent ſtellt feſt, Calais ſei neben Dünkirchen und Nancy eine der von den deutſchen Luftangriffen am meiſten betroffenen franzöſiſchen Städte.— neue-Boot-Erfolge. Berlin, 14. Aug.(WTB. Amilich.) In den Gewäſſern um England wurden durch die Tätigkeit unſerer U⸗Boole 12000 Bruttoregiſter⸗Tonnen verſenkt. Der Chef des Admiralſlabs der Marine. * London, 15. Aug.(W B. Nichtamtlich.) Die norwegiſche Bark„Mienfield“, auf der Fahrt nach Rojkiavik, wurde von einem Unterſeeboot angegriffen. Die Bemannung, die zuerſt das Schiff verlaſſen mußte, erhielt ſpäter die Erlaub⸗ zis, wieder an Vord zurückzukehren. Die amerikaniſche Schiffahrt in übler Lage. Kopenhagen, 14. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Die Zei⸗ tung„Sozialdemokraten“ ſchreibt in einem Artikel über Schiffbau, Schiffahrt und anderes: Seit ihrem Ein⸗ tritt in den Krieg mußten die Amerikaner ſchon manche unliebſame Erfahrung machen. Trotz der rieſigen Geldbewilſigungen zeigte es ſich, daß ein gutes Offizierkorps für das Heer und die Handelsmarine ſich nicht aus dem Bo⸗ den ſtampfen läßt. Nicht minder groß waren auch die Schwierigkeiten beim Schiffbau. Zunächſt mangelte es an Werſten, Material und Arbeitern. Als ſpäter die Bauleiſtungen ſich ſteigerten, merkte man, daß das prahleriſch angeprieſene Bau⸗ programm aus wertloſen Kaſten beſtehen würde, wenn man keine Offiziere zum Fahren hätte. Die amerikaniſche Schiffahrt iſt jetzt in übler Lage. Um einen tüchtigen Schiffsoffizier heranzuziehen, bedarf es vieler Jahre. So kommt es, daß ausländiſche Kapitäne zu jeder Bedingung ein⸗ geſtellt werden, daß aber auch ganz ulfähige Leute zu Offizieren oder Kapitänen gemacht werden. Durch die unfachgemäße Führung mehren ſich die Verluſte durch Zuſammenſtöße, Strandung und Seenot. Die Verluſte ſind wahrſcheinlich weit höher, als amtlich zu⸗ gegeben wird. Ein Schiffsmakler in Baltimore berichket, zwei ſeiner Schiffe ſeien torpetiert worden, doch habe keine Beitung darüber etwas gebracht. Schiffbau und Schiffahrt ſind eben awei verſchiedene Dinge. —————PPPPPP———TPPPPPPPPPPPPPP—PPPPPPPP——————————————— 4 94 Sene. Nr. 378. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Die Jriedensfrage. BVor 6 Monaten will die Entente eine gerechte und ver⸗ nünftige Regelung der Weltverhältniſſe vorgeſchlagen haben. Nach ehauptung von Lloyd George haben die Beherrſcher Deutſchlands ſie abſichtlich abgelehnt. Herr von Hintze hat dieſe Behauptung als eine Lüge nachgewieſen. Deutſchlands maß⸗ gebende politiſche und militäriſche Stellen wiſſen nichts von einem ſolchen vernünftigen Friedensvorſchlag des Ver⸗ bandes. Wäre ein ſolcher an uns herangebracht, er würde eine gute Stätte gefunden haben. Damals wie heute. Aber die feindlichen Staatsmänner hatten und haben anderes im Sinn. Lloyd Georges lügneriſche Behauptung wollte Deutſchland vor der Welt als Feind des Friedens bloßſtellen, während im Wirklichkeit es nur die ſchrankenloſe Machtgier des Angel⸗ ſachſentums iſt, die es hindert, daß die Welt von dem namen⸗ loſen Unglück und Grauen dieſes Krieges endlich erlöſt wird. Vor einigen Tagen iſt der Gedanke einer neutralen Frie⸗ densvermittlung in die Wlet geworfen worden. Von Schweden kam die erſte, wie es ſchien, ſogar amtliche An⸗ regung, von der öffentlichen Meinung aller neutralen Länder wurde ſie mit großer Freude aufgegriffen. In Deutſchland hat ch, ſoweit uns bekannt geworden iſt, keine Gegnerſchaft geregt. nders im Lager der Entente. Aus dieſem empfangen die Baſler Nachrichten folgende Meldung, die zweifellos unter dem Einfluß der derzeitigen Kriegslage entſtanden ſein dürfte: Die Alliierten ſind entſchloſſen, eine Entſcheidung zu erzwingen, und die amerikaniſche Regierung kennt nichts anderes als die fran⸗ zöſiſche und die britiſche. Wer jetzt auf einen Verſtändigungs⸗ frieden rechnet, täuſcht ſich ſchwer, und wer zu einem ſolchen raten würde, würde ſich in dieſem Augenblick der Deutſch⸗ freundlichkeit verdächtig machen. Nach dieſer brutalen Antwort der Entente wird die ſo begreifliche Anregung der Neutralen zweifelsohne wieder im Sande verlaufen. Noch immer herrſcht im Lager unſerer Feinde der ſchreckliche Wahn, daß Deutſchland als Großmacht ausgelöſcht werde. Aber die nächſten Wochen und Monate werden es ſchlagend und endgültigg dartun, daß Deutſch⸗ land nicht beſiegt, nicht durch Waffengewalt aus den beſetzten Gebieten herausgezwungen werden kann, ſondern nur weichen wird gegen Zugeſtändniſſe, die ihm die vollſte Gewähr ungeſtörter weltmächtlicher Exiſtenz bieten. Der Fehl⸗ ſchlag der engliſch⸗franzöſiſchen Offenſive vom 8. Auguſt hätte den eindlichen Staatsmännern und Völkern dieſe Wahrheit bereits einprägen können. Aber es ſcheint, daß die Lehre ihnen noch kräftiger eingehämmert werden muß. Sie erharren den Sieg, aber ſie werden Europa nur zu weiteren furchtbaren und nutzloſen Blutopfern zwingen. Und dann doch den Weg vernünftiger Friedensvorſchläge betreten müſſen. An der Schwelle des fünſten Kriegsjahres. Profeſſor Philipp Zorn zieht im„Tag“ das Fazit unſeres Ringens und unſerer Erfolge in der bisherigen Kriegs⸗ führung. Er ſchreibt: Was iſt aus dieſen Plänen unſrer Feinde bis heute geworden? Abgeſehen von der kleinen Südweſtecke des Reichslandes ſteht kein Feind auf deutſchem Boden; die ruſſiſche Dampfwalze liegt zerſchla⸗ gen in Trümmern, u ein furchtbares Weltgericht der Weltgeſchichte hat nicht nur das ruſſiſche Zarentum vernichtet, ſondern den ganzen ruſſiſchen Staat in blutige Fetzen zerriſſen, kein Senegalneger und kein Rößlein der braunen Ghurkas hat unſern heiligen Boden durch ſeinen Tritt geſchändet, nur die Hunderttauſende dieſer Träger der weſtlichen Ziviliſation der engliſch⸗franzöſiſchen Kulturwelt in unſern Gefangenenlagern ſind das traurige Zeugnis deſſen, was Wirklich⸗ keit von jenen großartigen Churchillſchen Phantaſien wurde. Das deutſche Leben geht unbeirrt ſeinen täglichen Gang, gewiß ſchwer beeinflußt und bedrängt durch die ungeheure Weltumwälzung, die vollzieht, aber dennoch unbeirrt, denn kein Feind ſteht auf deut⸗ chem Boden. Unſre Kinder gehen zur Schule und in die Ferien wie onſt, unſre Behörden tun ihre tägliche Arbeit wie ſonſt, unſre Städte leben in ſicherer Ruhe, und unſre Felder liefern, ungeſtört vom Feinde, den reichen Ertrag der raſtloſen Arbeit des Landman⸗ nes in die Scheunen Daran muß jeder Deutſche jeden Augenblick denken, und in Demut und Dank ſich beugen vor dem Heldentum derer, die uns durch ihren Mut und ihr Blut bewahrt haben vor dem furchtbaren Schickſal, das der frivole Zynismus eines Churchill und der andern Maulhelden des Verbandes uns als unſer unabwend⸗ bares Los prophezeit hatte. Was bedeuten demgegenüber die kleinen und ſelbſt die großen Sorgen und Entbehrungen, die der ungeheure Kampf ums Daſein uns auferlegt? Und wen der Geiſt des Kleinmuts beſchleichen will, der blicke hinaus auf unſre Fel⸗ der und Fluren und gedenke dabei des Zuſtandes, in dem die herrlichen Gefilde Kordfrankreichs ſich heute befinden: ertrümmerte Städte und Dörfer, auf Jahrzehnte hinaus zur Un⸗ rauchbarkeit vernichtetes Land, verwüſtete Wälder, die Bevölkerung im Elend der traurigſten Not, das ganze Leben des Volkes weithin ein großes Trümmer⸗ und Leichenfeld! Davor hat uns Gott durch den Heldenmut unſrer herrlichen Heere in Gnaden bewahrt. Noch tobt der wilde Kampf im Weſten, und niemand vermag zu ermeſſen, wann er ſein Ende finden wird. Aber weit von unſern Wrenzen. im tiefen Innern Frankreichs, faſt vor den Toren der Stadt, e als Mittelpunkt der Welt ſich zu brüſten gewohnt war, ſteht unſer ſiegreiches Heer, und ſo ſchwer und wechſelvoll der Endkampf auch ſein mag, das eine wiſſen wir in feſtem Vertrauen: Der eiſerne Wall, der uns und unſer deutſches Land und Volk vor der Ueber⸗ flutung ſchützt, wird nicht durchbrochen werden. Nicht die Franzoſen und Engländer mit den zahlloſen Hilfstruppen, die ſie aus aller Welt gegen uns herangeſchle hatten, haben ihn zu brechen vermocht, nicht die Auſtralier und Kanadier, die Marokkaner und Inder, die Neuſeeländer und die Menſchenfreſſer von Dahomey, nicht die Buren und Algerier, und die Söldlinge des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten werden ihn auch nicht zum Wanken bringen. „Kreuz⸗Zeitung“ ſchreibt Profeſſor Otto In der Hoetzſch: Anſere Aber wir haben keinen Grund, zu zagen. ir hören auf die ruhigen und feſten Worte unſerer großen Heerführer. Wir ſind verwöhnt durch einen ununterbroche⸗ nen Siegeslauf, und wir hatten faſt vergeſſen, was es bedeutet, daß ſich dies von immer und immer ſtärker werdenden Fein⸗ den uniſtellte Deutſchland vier Jahre ſo glorreich ihrer erwehren konnte. Wir ſtehen auch heute noch im Kampf um das Daſein un⸗ — Reiches, wie Friedrich der Große im Kriege der ſieben Jahre. Srteb 06 viel 05 iſt i0 iedrichs im re 1762, an das wir zum eich jetzt am eheſten denken. Den„Frieden um jeden Preis“ lehnen heute auch die ſogialdemokratiſchen Blätter mit erfreulicher Beſtimmtheit ab. Aber wir ſind auch heute noch feſt davon überzeugt, daß der Krieg auch nicht mit einem Hubertusburger Frieden für uns ausgehen wird, wie ihn der große König ſchließlich annehmen mußte. Nur muß das deutſche Volk heute, wo der Krieg zu einem ſo großen Teile eine Sache der Politik geworden iſt, endlich eine politiſche Leitung haben, die wirklich führt, die eine Generalidee hat und zielbewußt berfolgt, die nicht ziellos und zerfahren iſt und nicht, wie im letzten Kriegsjahre, geradezu aus dem Auge verliert, worauf es welt⸗ politiſch ankommt. Ohne eine Politik, die wenigſtens annähernd auf der Höhe der militäriſchen Führung ſteht, wird freilich der Kriegsausgang unbefriedigend bleiben. Im übrigen aber:„Setzen wir uns,“ ruft Friedrich der Groze im November 1761 ſeinen Truy⸗ pen zu, dem Geſchick enigegen; mutig auf wider ſo viele mit⸗ einander verſchworene, vor Stolz und Vermeſſenheit trunkene 1“ Und mögen wir am Ende des Krieges mit demſelben ſagen köemen, was Friedrich am Schluß der Geſchichte des Siebenjährigen Krieges ſchreibt:„Die Standhaftigkeit iſt es allein, was in den großen Geſchäften aus Gefahren zu er⸗ retten vermag.“ Aufer im Sireit. „Wir müſſen uns heute klar ſein, daß es nach dem Willen unſerer weſtlichen Gegner nur ein„Entweder du oder ich“ gibt, und daß die Lage, in der ſich unſer Vaterland befindet, von jedem einzelnen das Letzte fordert. Es genügt keineswegs, die allgemeine Not nur mitzutragen, ſondern es gilt, ein Uebriges an Entſagung und Selbſtverleugnung zu tun. Der letzte Reſt von Eigenkiebe muß verſchwinden vor dem Gedanken an die heilige allgemeine Sache.“ Das ſind Worte aus dem letzten Abſchnitt des ſehr leſenswerten Buches„Rufer im Streit“ von Oberſtleutnant im Stellvertretenden Generalſtab der Armee Buddecke, gewidmet ſeinem Sohne, dem für das Vaterland gefallenen Fliegeroberleutnant Hans Joachim Buddecke.(Verlag Guſtav Fock, Leipzig.) Der Verfaſſer hat hier eine ganze Reihe von Aufſätzem geſammelt heransgegeben, die er im Laufe des Krieges für das Milite rwochenblatt, die Deutſche Kriegswochenſchau, den Tag u. a. geſchrieben hat. Alle Aufſätze atmen eine heilige Auffaſſung von den Pflichten und von der Stärke der Deutſchen, geben leidenſchaftsloſe und ſachliche Darſtellungen der wichtigſten Kriegsgeſchehniſſe und zeigen unverhüllt die ſchmach⸗ vollen Machenſchaften unſerer Gegner und ihre Ziele. Der den Kriegsaufſätzen zugrunde liegende Gedanke läßt ſich als„Stärkung des Kriegsgeiſtes“ formnlieren. Dieſem Zwecke ſollten die einzelgen Abhandlungen bei ihrer erſten Veröffent⸗ lichung dienen, und dieſen Zweck vermögen ſie in der vorliegenden Zuſammenfaſſung nur um ſo nachhaltiger zu erfüllen. Die Lektüre des Buches fährt jeden Leſer zu der Erkenntnis, der der Verfaſſer zum Schluſſe die Worte verleiht;„Wir wollen lieber der Welt ein Beiſpiel geben, wie ein Heldenvolk zugrunde⸗ geht, als irgend etwas verſäumt haben, was zum Siege ver⸗ helfen kann.“ die Enienie ſez ihre Luftaugriſſe auf deulſche Lazarelie fork. Gerade in den Tagen, in denen vor vier Jahren die Entente zum„heiligen“ Kampf für die„gerechte“ Sache, gegen deutſche Barbarei und Unmoral aufrief, jagen ſich die Nach⸗ richten von Attentaten und Angriffen auf Lazarette und Krankentransporte, deren Urheber im Lager der Entente zu ſuchen ſind. Nachdem Ende Juli ein amerikaniſcher Luftangriff auf das Lazarett Mont Notre Dame achtzig Tote und über ſiebzig Verwundete erforderte und große Verheerungen an⸗ richtete, erfolgte am 1. Auguſt der durch ein aus mehreren feindlichen Flugzeugen beſtehendes Bombengeſchwader aus⸗ geführte Angriff gegen das deutſche Kriegslazarett Labry bei Conflans, der durch wohlgezielte Treffer die Gebäude erheblich beſchädigte und fünf Tote und über ſiebzig Verwundete zum Opfer hatte. Dieſe neue Untat kommt nicht überraſchend, haben wir uns doch daran gewöhnt, daß unſere Feinde ſeit langem ihre Mißerfolge und Niederlagen im offenen, ehrlichen Kampf durch heimtückiſche und völkerrechtswidrige Angriffe auf Wehr⸗ loſe und Verwundete auszugleichen ſuchen. Dieſer neue„Er⸗ folg“ aber verdient deswegen feſtgenagelt und bekanntgemacht zu werden, weil auch er zeigt, wie die Entente ihre eigenen Bundesgenoſſen nicht verſchont und wie von den Ententeange⸗ hörigen über dieſe Heldentaten geurteilt wird. Unter den Verwundeten befanden ſich drei Ausländer, und zwar ein Ruſſe, ein Italiener und ein Franzeſe, die nun am eigenen Leibe ſpüren, was der Vielverband unter Humanität und Kul⸗ tur verſteht. Ein franzöſiſcher Fliegerofſtzier, auch Inſaſſe des Laza⸗ retts, der nur durch einen Zufall dem Tode entging, ſprach ſeine Empörung über die verabſcheuungswürdige und allem Völkerrecht und jeder menſchlichen Empfindung hohnſprechende Tat aus. Er bedauere tief die ſittliche Verkommenheit der Entente, die hier zum Ausdruck gekommen ſei. Worte der Ent⸗ ſchuldigung könne er nicht finden, da der Angriff unentſchuld⸗ bar ſei. Nach ſeinen eigenen Beobachtungen wären die Flug⸗ zeuge ſo niedrig geflogen, daß ſie die rieſengroßen, weithin leuchtenden Rote⸗Kreuz⸗Abzeichen hätten ſehen müſſen und ſelbſt aus mehreren tauſend Metern Höhe erkennen mußten, daß die Gebäude unter dem Schutze der Genfer Konvention ſtänden. Infolge der freien Lage des Lazaretts, das abſeits des Dorfes Labry liegt, und in ſeiner Umgebung keine weiteren Gebäude hat, ſei eine Verwechslung ausgeſchloſſen, und die Behauptung, der Angriff hätte anderen kriegswichtigen oder militäriſchen Betrieben gegolten, hinfällig. Zudem ſei den Franzoſen bekannt, daß in dieſer kurz vor dem Ausbruch des Krieges neuerbauien franzöſiſchen Kaſerne ein deutſches Laza⸗ rett untergebracht ſei und auch die wieder holten, bisher erfolg⸗ loſen Angriffe bewieſen, daß der Angriff mit voller Abſicht und bewußter Ueberlegung geſchah. Er ſchloß ſeinen Proteſt und ſeine Empörung mit Worten aufrichtigen Dankes für die Auf⸗ nahme, die er und ſeine Mitgefangenen gefunden hätten. Er wäre erſtaunt geweſen, wie die deutſchen Aerzte und Schwe⸗ ſtern die im Lazarett untergebrachten Kranken und Verwunde⸗ ten behandelten, indem ſie in der Pflege keinerlei Unterſchied zwiſchen ihren eigenen Landsleuten und ihren Feinden mach⸗ Wenn jetzt die ihrer Heilung und Geneſung entgegen⸗ ſehenden Angehörigen der Entente von neuem verwundet und verſtümmelt würden, ſo hätte einzig und allein die Entente daran ſchuld. Die Deutſchen hätten ſich die Ritterlichkeit und Vornehmheit bewahrt, mit der in früheren Kriegen trotz aller Gegnerſchaft gekümpft worden ſei. Nur den von den Entente⸗ regierungen unabläſſig geſchürten Verhetzungen ſei dies neue Verbrechen zur Laſt zu legen, das um ſo ſchwerer bewertet werden müßte, da der Angriff von amtlicher Seite befohlen ſei. So urteilt und richtet ein franzöſiſcher Fliegeroffizier. Und alle Weit mag daraus erſehen, wie jämmerlich es um die Moral und die Art der Kriegführung der Entente ſteht und was von ihrer heuchleriſchen Frömmigkeit und ihren Welt⸗ beglückungsveuachen zu halten iſt. Beſinnung. Ich übernachtete in einem Dorfwirtshaus. Ein Wachmann und Urlauber bildeten meine Geſellſchaft, als es Abend wurde. Auch einige ältere Bürger kamen, ſetzten ſich ruhig nieder und rauchten eine Pfeiſe. Man kam auf den Krieg zu ſprechen. Man ſprach von der Offenſive bei Reims. Wir verlieren ſchließlich ja doch, meinte der Wachmann. Und zum Leben hat man auch nichts mehrl ſagte ein⸗ ſilbig ein Bauer. Ich glaube an keinen Sieg und keinen Herrgott mehr, ließ ſich ſchlielich auch der Matroſe vernehmen, der ſeither ſtill am ETiſch geſeſſen hatte. Ich ließ die Leute ſich ausreden; dann ſprach ich auch ein haar Worte. Ich erinnerte daran, daß wir inſofern ſchon den Krieg ge⸗ wonnen hätten, als die Feinde noch immer weit draußen über den Grenzen unſeres Landes ſtänden. Ich erzählte ihnen von den Städten und Dörfern in die Tage weit nur Trümmer⸗ haufen ſeien. Und in Rußland herrſchten heute Zuſtände, die kein Deutſcher für ſich wünſchen möchte. Ich 5 ſie auch, ob wir in gamal auf den Dörfern, wirklich ſchon Mangel ge⸗ litten; die er hätten eher Grund zu klagen. Woran es liege. daß noch immer kein Friede ſei? Deutſchland habe oft genug die Hand zum Frieden geboten, ſo oft, 5 uns die Reinde auslachten. Kud Wag 1en Lebell Bolt Letosſe habe er ſich in den vern ſein will und ein Deutſcher! ſcheint aber nicht überall der gangenen Tagen genug von uns gefallen laſſen müſſen; ſo unver“ dient ſei unſere Züchtigung nicht. Jedenfalls, die Frage nach Gott, ob es einen gebe oder nicht, ob alles finnlos und Fufall ſei oder ein höherer Geiſt in allem walte, könne nicht nachts am Wirtstiſch ausgemacht werden.— So ſprachen wir miteinander; eine Rede gab die andere; wir gingen ſpät auseiander, aber waren ſchlietl alle einig, daß es um Deutſchland doch nicht ſo ſchlecht ſtehe, auch die Lebensmittelnot, jedenfalls auf dem Lande, zu ertr ſei, und daß auch der liebe Gott nicht an alle:n Unglück auf der Erde ſchuld ſei. Der Matroſe verſprach ſogar, am anderen Tag in die Kirche zu gehen; ſein Heimatpfarrer ſei ein rechter Mann 00 weſen, der habe ſelbſt die Flinte über die Schulter genommen un ſei im Kampf gefallen 100 Es iſt keine Frage: die Zeit laſtet ſchwer auf uns. Das gib ein Gefühl der Erſchlaffung und Entmutigung. Tas gibt auch dumme und böſe Reden. Nervös ſind wir alle, man ſpürts im Familienleben, im geſchäftlichen und politiſchen Leben Auch die Ausfälle auf Obrigkeit, Gott und Religion weiſen letztlich dahin. Aber wir wollen doch nicht vergeſſen, daß dieſelbe Not auf unſeren Feinden laſtet. Und viel größere Schrecken! In einem ſind ſie uns dennoch voraus: ſie bewahren mehr Würde. Nicht⸗ ſchadet uns im Ausland mehr, als wenn wir die Würde verlieren, Das ſchadet mehr als eine mißlungene Offenſive. Das gibt den Feinden neue Hoffnung, auch wenn ſie ſchon am Zuſammenbrechen ſind. Wir wollen auch an das Nachher denken. Wie bittere Vor, würfe macht ſich immer ein Menſch, wen.er ſich ſagen muß: durch meine Kopfloſigkeit habe ich verſpielt. Und unſere Kämpfer! Was für ein Recht hat ein Wachmam im Heimatland, von Rot und Entbehrung zu ſprechen! Er arbeltet ſich nicht zu Tod; er wird auch von ſeinen Umwohnern, namentlich wenn er auf dem Lande iſt, gut gehallen. Höchſtens, daß er nicht daheim ſein kann und ſein Geſchäft vielleicht leidet. Aber das iſt bei Hunderttauſenden der Fall, die draußen find, und ſie ſehen tüh lich dem Tod ins Geſicht. Darum mur nicht übertreiben und ſich allzuſehr gehen laſſen, Sich auch ein wenig ſchämen und dran denken, daß man ein Mam Mehr Würde bewahren! Und mehr Energie zeigen! Mehr Willen aufbringen! Wir verachten doch ſonſt den Schwächling. Und jedenfalls, mit fei Memmen und alten Weibern iſt nie etwas Großes in der gemacht werden Gewiß. die Willensfrage iſt auch eine Frage der Geſundheit, der Rerven; aber nicht bloß. Es rächt ſich jetzt bei vielen, daß ſi⸗ in den langen Friedensjahren zu wenig an Selbſtzucht gewöhnt wurden. Man hat den Leuten zu viel von Recht auf Genuß u Freude geſprochen. Das jückt in den Ohren, aber lähmt die Kraft, Freud und Leid war das Leben von jeher, Friede und Kampf, Glück und Not. Und durch beides innerlich höher zu kommen, das iſt der Sinn des Lebens. Was aber die Frage nach Gott betrifft, ſo haben die Menſchen vor jeher ſicherer den Sturm beſtanden, die einen Gott hatten, al⸗ die ihn über Bord warfen. Löſen die Rätſel des Lebens, das tut auch der Glaube nicht; aber er hilft ſie tragen. Darum Selbſtbeſimnung, Beſinnung auf ſeine Würde und noch ein bischen den Willen geſtrafftl Vielleicht tut dann Gott das Seine dazu, daß wir durchkommen! Dr.—r. Vor einer deulſchen Redeoſſenſive. EJ Berlin, 15. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Wiederholl iſt in der deutſchen Preſſe und nicht nur in der Preſſe ver⸗ langt worden, unſere Miniſter und Staatsſekre⸗ täre ſollten es den feindlichen Staatsmännern gleichtun und ſich durch Reden vor der dreiteſten Oeffent⸗ lichkeit an der Kriegführung beteiligen. Wie wir zu wiſſen glauben, ſollen dieſe Wünſche nunmehr erfüllt werden. In der allernächſten Zeit ſollen 3 Miniſter in dieſer Art zur deutſchen Oeffentlichteit zu reden beab' ſichtigen. Jur Kolonialtriegerſpende. E Berlin, 15. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Heuté iſt der erſte Tag der Kolonial⸗Kriegerſpende. Aus die⸗ ſem Anlaß begegnet man in den Blättem dem üblichen Hinweis Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ bringt eine Stelle aus einem Schreiben des Kanzlers vom Mai dieſes Jahres, die auf die Notwendigkeit der Kolonien hinweiſt. Daneben ver⸗ öffentlicht dasſelbe Blatt auch noch einen Leitaufſatz des Staats“ ſelretärs Solf. Intereſſant iſt in dieſem Artikel, was Solf über die tatſächliche Hilfe ſagt, die unſere Kolonialkämpfer dem Mutter⸗ lande erwieſen haben. Danach haben ſie, ſoweit das heute zu über⸗ ſehen iſt, nahegn 300 000 Mann feindlicher Truppen von unſeren und unſerer Verbündeten Grenzen ferngehallen. Unſchätzbar iſt die Maſſe des Kriegsgeräts, die ſonſtigen Mittel der Kriegsführung, die unſere Feinde ſehr gegen ihr Erwarten im Laufe der Zeit auſ die kolonialen Kriegsſchauplätze ſchaffen mußten. Noch unſchätzbarer iſt die Arbeitsleiſtung der kriegswichtigen Betriebe unſerer Feinde, welche ſo der unmittelbaren Beſ igung für die Heimatfront entzogen wurden. Auch der Umfang der gum Transport der Truppen, des Kriegsgeräts uſw. benötigten feind⸗ lichen Tonnage bürfte recht beträchtlich geweſen ſein. Allein die Engländer haben für den Feldzug in Oſtafrila bié Ende 1917 über 6 Milliarden Mark ausgeben müſſen. Kriegswirlſchaflliche Naßnahmen. Zur Neſſelverwertung. Seit drei Jahren wird für die Sammlung und den Anbau dee Brenneſſel die weitgehendſte Propoganda 36 ein Reihe von Verfahren im Deutſchen Reich und audge⸗ arbeitet und patentiert, die eine gute techniſche Verwertung der Neſſelfaſer gewährleiſten. Es ſchien auch im—.— Jahr, daß darafhin die Verwertung der Brenneſſel erhebl Foriſchritte mache und daß namentlich ſonſt unbenutzte Ländereien zum Anbar⸗ der Neſſel benutzt werden würden. Wenn man den darch die Preſſ gehenden neueren Nachrichten Glauben ſcheuken dürfte, iſt 1100 Neſſelverwertung inzwiſchen auch ſehr ausgebant, ſowohl techni wie in der Sammelorganiſation und im Abſchluß von Anbau“ verträgen. Man lieſt z. B. Angaben, daß der größte Teil der K unterkleidung gegenwärtig aus Reſſel eſtellt wird. Es nicht erſichllich, woher derartige Nachrichten ammen; fedenfalls ſind ſie falſch. Leider muß geſagt werden, daß zwar die Veſſelverarbeitun technologiſch geſichert erſcheint, daß aber für die Aufarbeitung u praktiſche Rutbarmachung der Neſſeln für die genamnten Zwech bislang bei weitem nicht das getan zu ſein ſcheint, was unſere Lage hinſichtlich der Textilverſorgung erfordert. Us wäre daher zu wünſchen, daß bald ein flotteres Tempo in dieſe Arbeiten 3 dadurch würde auch das Intereſſe der Jandwirte am Anban det Neſſeln, das in dieſem Jahre ſeider erheblich zurückcecangen i wieder angeregt und verſtärkt werden. Die Ouittungen für beſchlagnahmte Lebensmiltel. Bereits vor Wochen hat das Kriegsernührungsamt die Bundes⸗⸗ regierungen erſucht, Verfügungea zu treffen, nach denen den Gendarmen und ſonſtigen Exekutivorganen die Ausſtellung von Suittungen über ihre Lebensmittelbeſchlagnehmungen zur Pfl gemacht wird. Auf dieſen Ouittungen ſoll auch die Stelle angegeben werden, au welche die Ware abgeüefert wird. Derartige Verord⸗ nungen kommen einem dringenden die Beobachtung gemacht war, daß gerade kleine Lebens mengen, die einem„Hamfterer“ abgenommen wurden, ſpurlos ſchwanden. Dieſe Haadhabung der Polizeigewalt mußte natörlt bei den Betroffenen Erbitterung erregen und die Verordnung, welche in dieſer Beziehung Wandel ſchaffen ſoll, wurde allgemein erecht und notwendig empfunden. Inzwiſchen ſind nun lang⸗ angen, in denen es möglich eſen ſein müßte, em⸗ ſee e, e in 5—— nach denen in einzelnen Kreiſen auch Saee ohne Ausſtellung derartiger Quittungen beſchlagnahmt wird. Es iſt zu— — Zentralin der allgemeinen Durchführung * ürfnis entgegen, da m E 1 R„ e e RRe ee 9 ——— aunheimer Ger rral-Anzeiger.(Mbend⸗Ausgade.) Nr. 878. 3. Seite. Nus Stadt und Land. „ Direktor Eruſt Wolff 7. En beraunter und hochgeſchätzter Vertreter der Mannheimer In⸗ — der Direktor der Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie, vorm. dinand Wolff, Herr Eruſt Wolff, iſt im Alter von 35 Jahven den Heldentod geſtorben. Der Verblichene, welcher ſich um die Entwick⸗ des im Vorort Neckarau anſäſſigen Weltunternehmens bleibende Verbienſte erworben hat, wurde am 26. Jnli 1883 in Mannheim ge⸗ 2 Nach Abſolvierung des hieſigen Gymnaſiums beſuchte er die ehniſche Hochſchule in Karlsruhe, arbeitete in einem Bankgeſchäft — ging im Anſchluß daran zu ſeiner kaufmänniſchen und techniſchen usbildung nach Frankreich und England. Mit gediegenen und um⸗ 83 Kenntniſſen ausgerüſtet, trat der Heimgegangene in den orſtand der Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolff, welche bisher vom Schwager, dem Generaldtrektor A. Wenk⸗Wolff und Herrn Ferdinand Wolff, einem älteren Bruder, geleitet worden war. Das Unternehmen beruht bekanntlich auf eiver Gründung des Großvaters des Verſtorbenen, des Herrn Johann Jakob Wolff, der im Lare 1880 hier eine Seilerei errichtete. Herr Ferd. Wolff, der —* des Gründers und Vater des Berſtorbenen, erweiterte das Un⸗ —— unter der Firma„Ferdinand Wolff, mechaniſche Hauf⸗ und ahtſeilerei.“ Nach dem Tode des Baters wurde die Firma in die — noch beſtehende Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Bekanntlich hatte Unternehmeu, das unter der ratkräftigen und zielbewußten Mit⸗ 9 ug des Verſtorbenen tonangebend in der Seilinduſtrie wurde, im — 1913 bereits den Tod des Generaldtrektors A. Wenk⸗Wolff zu en. — Wolff folgte ſofort nach Kriegsausbruch dem Ruſe zu den en als Leutnant d. R. des Dragoner⸗Regiments Nr. 9(König — von Rumänien). Nach vierjähriger treuer Pflichterfüllung ſtarb in der Nacht vom 11. zum 12. Auguſt als Rittmeiſter Heldentod im feindlichen Granatfener durch einen Granatſplitter ** Spitze einer ihm unterſtellten Munitionskolonne. Außer der ** Frau Ferd. Wolff Witwe, trauert um den in der Vollkraft 3 Hahre Dahingerafften die Beamten⸗ und Arbeiterſchaft des Unter⸗ —— der er ſtets ein wohlwollender Vorgeſetzter war, und ein großer — nden⸗ und Bekanntenkreis. Mannheims Handel und Induſtrie in Ferd. Wolff wieder einen ihrer Kapitäne verloren. Deshalb bedanert die Allgemeinheit mit tiefem Mitgefühl den Verluſt dieſes Mannes, der mit dazu berufen war, am Wiederaufbau unſeres hei⸗ miſchen Woiriſchaftslebens in vorderſter Sinie mitguarbelten. * in den Operalionsgebieten. Bom 1. Auguſt J. etzung des Kriegsminiſteriums folgendes Wert⸗ Ds. gilt t. —— 1 reie Krone ⸗= 0,60., 1 italieniſche Lire Die Jünfundzwanzigpfennigſtücke aus Nickel werden, ſo ſchreibt Meichskarticrber Zeitung“ halbamtlich, laut Bekanntmachung de⸗ — kanzlers vom 1. Auguſt ds. Is. eingezogen und gelten deshalb 90 1. Oktober 1918 ab nicht mehr als geſetzliches Zahlungsmittel. — dieſem Zeitpunkt an iſt niemand mehr verpflichtet, dieſe Mün⸗ * ahlung zu nehmen. Nur bei den Reichs⸗ und Landeskaſſen ö den ſie noch bis zum 1. Januar 1919 zu ihrem geſetzlichen Werte dwohl in Zahlung genommen als auch gegen Reichsbanenoten, Reichstaſſenſcheine oder Darlehenskaſſenſcheine und bei Beträgen mater einer Mark gegen Bargeld umgetauſcht. Das Bowletrinken auf den Rheindampfern hatte in letzter delt vielfach unliebſame Formen angenommen. Mit auf e in der ernſten Kriegszeit beſonders bedauerlichen Uebelſtände Kts ſich der Stkelloertretende Kommandierende General des VIII. wose, an die Direktion der Köln⸗Püſſeldorfer Bamofſchiffahrt ge⸗ Bendt mit dem Wunſch, auf ihren Dampfern ein Berbot des owletrinkens und eine Einſchränkung des Wein⸗ genuſſes herbeizuführen. Dieſem Wunſch iſt die Gefellſchaft, 10* die„Köln. Zeitung“ hört, nunmehr nachgekommen, indem e die Schiffsreſtaurateure angewieſen hat, künftig keine Bowlen⸗ die e, Zutaten oder Bowlengefäße mehr auszugeben. Ebenſo ſollen We, Neſtaurateure da, wo es erforderlich iſt, durch Verweigern des eines auf eine Einſchränkung des Weingenuſſes hinwirken. ſeuſer Die 8 9 3 Schleichhändler war unvorſichtig genug, auf dem Wege i liher Emuhfehlung dieſenigen, die noch nicht feine Kunden ſind, auf bezſich während der fleiſchlofen Wochen bietenden hübſche Gelegen⸗ Eit ahl„Hintenrum⸗Verſorgung“ aufmerkſam zu machen. 5 ehlungsſchreiben iſt als„Zeitdokumemt“ wert, wortgetreu Piedergegeben zu werden. Es lautet im Original:„Für perſönlichl Eccht fortgeben! Die Zeitungen haben ſchon berichtet(), daß im Wotember die fleiſchloſe Woche kommen. Wenn Sie ſich in dieſe h verſorgen wollen, kann ich Ihne ſehr behilflich ſein. Ich Stdere ſchon vielen beſſeren Familien Butter, Eier, Fleiſch, Mehl, Ntz Kartoffeln und was ſonſt gebraucht wird. Wenn ich Sie auch ſorgen ſoll, können Sie mir ſagen, wann ich in der nächſten Chnte kommen will. Ich tue mich dann ob Sie auch 8 ware von mir beziehe wolle. Ich fahre alle Woch mit meinem eloziped über Land und wann ich genug Kundſchaft bekomme, meine Frau auch mithelfe. Tun Sie mir ihre Beſtellung reſer⸗ lere, ich komm die nächſte Tage ſelber, wo dann alles mündlich 0 proche werde kann. Halte Sie aber alles geheim, weil doch alles ſcharf iſt und die Gendarmerie gu biel aufpaßt. Wo ich bis jetzt ſ 8 Wiere iſt jeder ſehr zufride und Sie könne bei mir alles habe. ſre weiſe ſind noch nicht zu hoch, weil ich im engros kaufe. Ich ied Woch dreimal Freut Euch Eurer Freiheit. Eine zeitgemäße Betrachtung von Artur Brauſewelter. Nachdruck verboten. Datz der Krieg ſchrecklich iſt wie des Himmels Plagen, doch zu⸗ gut und ein Geſchick wie ſie, wird uns mit jedem Tage dieſer weren Zeit klarer. Auch der Krieg hat ſeinen Adel. Wird er des elenden Mammons halber geführt, wie es jetzt ſeitens lands geſchieht, dann iſt er ein elender Krieg, jeder Größe bar. ein Krieg, mag er ausfallen, wie er will, muß Unſegen bringen. Segen kann nur der Krieg in ſich tragen, der ſeiner Wentlichen Bdee entpricht. Denn Kri iſt? Weidln auh der Atieg hat ketne Wee. Welche diefe it? die Die Freiheit ift der höchſte, ja der einzige Zweckgedanke des Rieges Ihre Freiheit ſich zu bewahren, fremdes Joch von ſich Mchtteln, haben die Völker von alters her Kriege geführt. Und er ſind Teilnahme und Sympathie auf der Seite des Volkes Reen,— lieber untergehen als ſeiner Freiheit ſich berauben wo Ein Freiheitskrieg im höchſten Sinne des Wortes iſt der, den Shen mit deutſcher Kraft und ungebrochenem Mut führen. Denn and hat es deutlich genug ausgeſprochen, daß es nicht eher — nicht eher Frieden ſchließen will, als bis es das deutſche Güic vernichtet hat. Und wer die Geſchichte kennt und einen Ein⸗ 3 über Land. Mein Name erfahre Sie, 4 4 in die zähe Räuberenergie dieſes Volkes getan, der weiß, daß keine leere Drohung iſt. Alle, die von einem nahen Frieden erne träumen, dieſen durch Milde oder Zugeſtändniſſe herbei⸗ ren ſich bemühen, ſollen es ſich immer wieder in die Seele den: nur um dieſen Preis iſt ein Frieden möglich! Wollt Ech dn zahlen? Dürft Ihr überhaupt nur daran denken, ohne daß Rühende Schamröte ins Antlitz ſteigt?! Nein, jetzt heißt es, entweder ſich, alles, wofür man bis jetzt worum man gerungen, aufzugeben oder durchzuhalten bis letzten Mann, bis zum letzten Blutstropfen! En Dieſer Umſtand aber gerade adelt den furchtbaren Krieg, je ger wir ihn führen. Denn mit jedem Tage mehr wird er ein —— Körapfen um das höchſte Gut, das der Menſch beſitzt, n er Freiheitskrieg. die Wunden, die Wir unſäglich Schweres durchgemacht, , M. kelſger erdel und Fünſen geſchlagen,! 11 wann ich ſelber bei Sie komme, das kann niemand verlange, daß ich mich unnötig ausſetze. Reſerviere Sie mir ſchon ihre Beſtellung. Für ſich danach zu richten, was die Sache ungefähr für Preiſe koſten, und ſich die Beſtellunge einzurichten, kann ich ſchon allmählich an⸗ geben, Gier 90 Butter.60, Mehl.40, Fleiſch.80 bis 6 Mark. Lege Sie die Beſtellung ſchon zurecht, bis ich komme. Beſorge alle acht Tage dreimal. Achtungsvollſt.“ vergnügungen. Bei der künſtleriſchen Anterhaltung im Ballhaus wird das geſchätzte Landhäuſer⸗Doppelquartett eine Reihe von Volskliedern zu Gehör bringen. Wir glauben, daß gerade in dieſen Zeitläuften derartige Gaben willkommen ſind. Frau Scheyer⸗ Stern und Rudolf Roitner beteiligen ſich an der den Kriegs⸗ blinden gewidmeten Veranſtaltung mit Arien und Duetten. Oskar Brönner wirkt als Anſager. Die Begleitung und muſikaliſche Umrahmung liegt in Händen des Mannheimer Künſtlertheater⸗ Orcheſters.(Räheres ſiehe Anzeige.) Verband deutſcher Haus⸗ u. Grundbeſitzervereine. * Dresden, 14. Aug. In der fortgeſetzten Beratung war es be⸗ merkenswert, daß Geheimrat Profeſſor Oertmann die Zu⸗ läſſigkeit des Erbbaurechts weſentlich ein⸗ ſchränkte. Er betonte: Das deutſche Volk zieht das volle, freie Eigentum mit ſeinen klaren Rechtsformen der gekünſtelten und ſchwer verſtändlichen Einrichtung des Erbbaurchts vor. Es kann nur in Ausnahmefällen, und zwar nur zur Förderung des Klein⸗ wohnungsweſens, zur Anwendung kommen, wenn aus be⸗ ſondern boden⸗ und wohnungspolitiſchen Gründen der Wohnungsbau auf eignem Grund und Boden nicht zweckmäßig erſcheint. Der Bau eines Wohnhauſes wird durch das Erbbaurecht erleichtert, da man für die Grundfläche keine Barmittel braucht, die Beſchaffung des Baugeldes jedoch durch Eintragung des Erbbauzinſes erſchwert. Geheimrat Oertmann verlangt, daß das Recht der Verleihung de⸗ Erbbaurechts auf öffentliche Körperſchaften beſchränkt und bei ſeiner Verleihung an Baugenoſſenſchaften und andre ſoge⸗ nannte gemeinnützige Vereinigungen mit beſonderer Vorſicht ver⸗ fahren wird. Nach ihm bieten die bisher geltenden Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches keine ausreichende geſetzliche Grund⸗ lage für das Erbbaurecht. Eine beſondere Regelung iſt notwendig. Der vorliegende Entwurf eines Reichsgeſetzes kann in allge⸗ meinen als ausreichend angeſehen werden, doch iſt in ihm zu beſtimmen, daß auch die Erweiterung durch die Landesgeſetzgebung ſich in der Hauptſache auf die Erſtellung von Kleinwohnungen be⸗ ſchränkt. Die hypothekariſche Beleihborkeit iſt die wichtigſte Frage des Erbbaurechts. 5 Ueber die wichtigſte Frage des Grundkrewixs in der Uebergangswirtſchaft ſprach lt.„Köln. Ztg.“ der General⸗ ſekretär des Verbandes, Diefke(Charlottenburg). Zur Gewäh⸗ rung dieſes Kredits hält er neben den ſchon bisher dieſem Zweck dienenden Anſtalten beſonders die Stadtſchaften berufen. Für die Beleihung nachſtelliger Hypotheken kommen nach ihm namentlich die Städte als Bürgſchaftleiſtende und die Selbſthilfeeinrichtungen des Hausbeſitzes in Betracht. Der geſetzliche Schutz, den in Kriegs⸗ ſchwierigkeiten geratene Hypotheken genießen, ſoll ihnen auch noch in der Uebergangszeit gewährt werden, namentlich ſoll man Be⸗ ſtimmungen ſchaffen, daß aufgelaufene Hypothekensinſen allmählich abbezahlt werden können. Für Fälle, in denen der Gläubiger ſofort den ganzen Betrag braucht, ſollen beſondere Krediteinrichtungen ſchaffen werden. Zum Schluß ſprach Gemeindebevollmächtigter 3 5(München) über Miete und Mietpreisbildung Er wandte ſich gegen die bekannten Eingriffe der ſtellvertretenden Generalkommandos in die Mietverhältniſſe und verlangte, daß die Mieteinigungsämter lediglich bei ungerechtfertigten Kündi⸗ gen und übertriebenen Mietſteigerungen zuſtändig ſein ſollen⸗ Auch forderte er gegen deren Entſcheidungen ein Rechts⸗ mittel mit beſchleumigtem Verfahren. Bauſtoffe zur Inſtandhaltung der Wohnhäuſer ſollten ſofort freigegeben werden. Abends fand eine ſtark beſuchte Verſammlung ſtatt, in der von verſchiedenen Rednern der Standpunkt der Hausbeſitzer in der Metallbeſchlagnahmefrage nachdrücklich vertreten wurde. Am andern Tage wurden die den einzelnen Vorträgen zugrunde liegenden Leitſätze ausführlich erörtert und angenommen. Kommunales. )(Etklingen, 11. Auguſt. Auf Veranlaſſung des Kommunal⸗ verbandes wird hier eine weitere Molkerel errichtet werden, ſodaß der Bezirk nunmehr über fünf Molkereien verfügt. Erfreu⸗ licherweiſe hat die Futterverſorgung im Bezirk Cttlingen ſich ſeit Einrichtung der Molkereien weſentlich gebeſſert. X/, Zweibrücken, 10. Aug. Der Stadtrat befaßte ſich in ſeiner öffentlichen Sitzung u. a. mit der mangelnden Anlieferung der dringend nötigen Frühkartoffeln. Der ſtellvertr. Vor⸗ ſtand des Kommunalverbandes Zweibrücken⸗Stadt, Adjunkt Dr. Wenz, gab über die Verzögerung folgende Aufklärung: Die Stadt iſt von verſchiedenen Ueberſchußbezirken mit Frühkartoffeln zu be⸗ liefern, ſo von Speher, Germersheim und Frankental. erſter Linie hatte Speyer zu liefern, das aber trotz telegraphiſcher und telephoniſcher Vorſtellungen vollſtändig verſagte. Es kam ſoweit, daß ein Beamter der Landeskartoffelſtelle, Dr. Hofſtädter, hierher⸗ kam, der dann die Erklärung für das Verhalten des Ueberſchuß⸗ bezirks Speyer brachte. Darnach hat deren Vorſtand, Bezirks⸗ amtmann und Regierungsrat Wagner in Speyer auf Befragen des Beamten angegeben, er liefere nach Zweibrücken keine Kartoffeln, weil ihn der dortige Kommunalverband gelegentlich der Frühgemüſelieferung ſo ſchikanös behandelt habe. Auf die Ent⸗ gegnung des Beamten, daß doch darunter nicht die ganze Ein⸗ wohnerſchaft leiden könne, bemerkte der Regierungsrat:„Dann ſoll ſie ſich einen anderen Geſchäftsführer im Kommunalverband an⸗ ſchaffen.“ Dieſe Bemerkung bezieht ſich auf eine Korreſpondeng, die der Geſchäftsführer Danner ſelbſtändig mit Speyer geführt und in der er anſcheinend daneben gehauen hat. Indem ſich der Stadtrat eine Stellungnahme zu dieſem Punkt bis nach Prüfung der Korreſpondenz vorbehält, war er ſich darüber einig, daß wegen gekränkten Ehrgefühls eines Einzelnen nicht einer Stadt von 16 000 Einwohnern das Durchhalten und die Ernährung in ernſter Zeit erſchwert werden dürfe, und daß das Vorgehen des Speyerer R rungsrates auch an höherer Stelle zur Sprache gebracht wer müſſe. Nachdem noch mitgeteilt war, daß der genannte Geſchäfts⸗ führer eigentlich naturaliſierter Franzoſe iſt, wurde beſchloſſen, zur Klärung verſchiedener Kommunalverbandsangelegenheiten nach Rückkehr des im Bade befindlichen Bürgermeiſters eine eigene Sitzung anzuberaumen. c1 Heppenheim, 13. Aug. Auf Antrag des Bürgermeiſter⸗ Wiegand beſchloß der Kreistag des hieſigen Kreiſes einſtimmig eine Eingabe an die heſſiſche Staatsregierung wegen Bereitſtellung von Mitteln zur Bekämpfung der Wohnungsnot im Kreiſe Heppenheim.— Ferner wurde der Kreisausſchuß ermächtigt, eine Einrichtung zur Beſchaffung billiger Möbel ins Leben u rufen. * Frankfurt a.., 14. Aug. Die Stadtverordneten⸗ Verſammlung nahm einſtimmig die Magiſtratsvorlage auf Bewilligung von einer Million Mark für die Gewährung von ein⸗ maligen Teuerungszulagen an die ſtädtiſchen Be⸗ amten und Arbeiter an. Gleichzeitig wurde der Magiſtrat ermächtigt, auch über die von ihm feſtgelegten einzelgen Sätze bis zu 200 M. hinauszugehen. Der Magiſtrat kündigte außerdem eine neue Vorlage an, die weitere Unterſtützungen, beſonders für Hilfs⸗ arbeiter und die Theaterangeſtellten in Ausſicht ſtellt. Den Lehrern 8 Teuerungszulagen nach den ſtaatlichen Sätzen gewährt wer Pfalz, heſſen und Umgebung. * Edigheim, 14. Aug. Ertrunken iſt im Wäſchweiber am Kanal bei der„Schwarzen Brücke“ das fünfjährige Söhnchen des Fabrikarbeiters Johannes Krieg von hier. Spielende Kinder ſollen den Kleinen„getunkt“ haben, wobei er nicht meh⸗ zum Vor⸗ ſchein kam. Der Junge kam durch das Aufrühren des Waſſers beim Suchen nach ihm mit Fiſchernetzen an die Oberfläche und der Vater wäre beinahe ebenfalls ertrunken, als er in das Waſſer ſprang, um den Jungen zu holen. Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. 15. Au uſt. Ueber die Gefährdung der Kar⸗ toffelb eſt ände wird dem„Rhein. Volksbl.“ geſchrieben. Die heurige Frühkartoffelernte läuft in verſchiedenen Gegenden Gefahr, der Allgemeinverſorgung verloren zu gehen. Hunderte non Kartoffel⸗ hamſtern mit großen Säcken und Körben werden täglich auf verſchie⸗ denen Bahnſtrecken beobachtet. Wären es kleinere Mengen, die von dieſen Leuten verſchleppt werden, dann ließ? ſich ſchließlich nicht viel dagegen ſagen, o werden die Kartoffeln zentnerweiſe von den einzelnen Hamſterern mitgenommen und das briagt die große Gefahr mit ſich. daß die Allgemeinheit zu Gunſten Einzelner ſch.oer benach⸗ teiligt wird. Stockt dann die Verſorgung, dann wird doch die Schuld auf den Bauern geſchoben, der nichts abgeben wolle. Der tiefſt: Brunnen iſt ausz iſchöpfen. Mögen das die Bauern und auch die nſternden Städter nken.“— Unſere Anſicht über das„Ham⸗ ſtern“ in Großen und Kleinen haben wir, ſo bemerkt zu dieſen 45 ungen die ⸗Pi. Poſt“, des öſteren gusgeſprochen, wesdalb wir heute nicht zu wiederholen brauchen. Bekanat iſt, daß der Kartoffel⸗ erzeuger um deswillen ſeine Ware lieber dem Konſumenten verkauft, als dem Kommunalverband, weil er dadurch höhere Einnahmen er⸗ 8 Wir haben bereits früher mitgeteilt, daß bei Beginn der Ernte einer unſerer Nachbargemeinden 20 Pfennig für das Pfund Kartoffeln gefordert und b ute werd⸗n 16, 14 und wenn es gut geht 12 auft ſol r das Pfund verlangt. Unter ſolchen Unſtäriden wird verkauft, ſolange da ſind und der Kommunalverband hat mit ſeinen 9 Pfennig das Nachſehen. Darunter muß natürlich der größere Teil der Stadtbevölkerung, der nicht in der Lage, lt wurden. auf das 3— u a.. Auguſt. eſigen Unterſuchungs⸗ gefängnis untergebrachte Fabrikarbeiter Emil 98 ieder aus Haß⸗ loch, welcher bekanntlich Streit ſeinen Bruder hau, 1 nunmehr ins ſtädtiſche Krankenhaus überführt worden, weil die tzung am Oberarm, welche er ſich bei dem Ringen mit ſeinem Bruder zugezogen hat, eine ſolche Maßnahme erforderlich machte. 4 Aus der Weſtpfalz, 12. Aug. Die Getreideernte beſonders die des Kornes, iſt nun allenthalben in der Weſtpfalz im Gang und vielfach klappern ſchon die Dreſchmaſchinen. Ueber die heimliche Ausfuhr von Getreide aus der Pfalz wurden in der letzten Sitzung des Stadtrates Zweibrücken bemerkenswerte Mitteilungen gemacht. Darnach ſcheuen ſich viele Landwirte nicht, ihr Getreide direkt aus der Scheune ausgedroſchen ins n Preußen zu ſchaffen, wo als Preis beiſpielsweiſe für einen tner Weizen 60 Mark das Geringſte iſt. Für den amtlich feſtgeſeßten Höchſtpreis liefern zahlreiche Bauern höchſtens das Pflichtmaß ab. Die ſo dem Bezirk entzogene Menge wird auf über die Hälfte des Ernteergebniſſes geſchätzt. Das Ergebnis ſelbſt iſt ausgezeichnet, 40 Zentner pro Hektar ſind keine Seltenheit. Der Kommunalverband Zweibrücken hat zwecks Verhinderung des Schwarzdreſchens die Anmeldung jeglichen Dreſchbetriebes 48 Stunden vor Beginn angeordnet, der.⸗V. Frankenthal iſt ſogar zur Einführung einer einzigen Zentral⸗Dreſchſtelle über⸗ Sdege 393 Einrichtung wahrſcheinlich allgemein Vorſchrift werden wird. können nie mehr vernarben! Dazu haben wir zu viel verloren. Aber eins haben wir, Gott ſei Lob und Dank, nicht verloren, ni mit einem Jota eingebüßt: unſere Freiheitl Deſſen wollen w uns freuen! Wir ſind donk unſeren feldgrauen Helden frei in allen unſeren Teilen unſeres geliebten Vaterlandes, wir gehorchen deutſchen, aber nicht fremden Anordnungen. Oſtpreußen weiß, was es heißt, unter feindlicher Botmäßigkeit zu ſtehen. Jetzt atmet es längſt auf, und die düſtere Vergangenheit liegt nur noch wie ein ſchwerer, düſterer Traum auf ihm. Und wenn wir uns heute der perſönlichen Freiheit, der unge⸗ hemmten Selbſtbeſtimmung über unſer Tun und Laſſen nicht mehr in derſelben ſchrankenloſen Weiſe erfreuen wie in früheren fried⸗ lichen Zeiten, wenn es für manchen Mann u. für faſt alle deutſchen Frauen heute heißt, ſich immer neuen Geſetzen und Verordnungen zu fügen, wenn das manches Mal ſicher ſehr ſchwer ſein mag— wir wollen doch nicht murren und bangen, klagen u. zagen, wollen uns, je härter es uns ankommen mag, um ſo nachdrücklicher ſagen: Wie wäre das alles erſt, wenn der Feind uns im Lande ſäße, die ſtrengſten Vorſchriften uns machte, alles nach ſeiner Willkür regelte, —— zum äußerſten auspreßte— und uns unſerer Freiheit euen Oder wir wollen an unſere armen Gefangenen im feindlichen Lande denken. Sie, bisher an völlige Freiheit gewöhnt, ihren Willen als einziges Geſetz anerkennend— jetzt auf Schritt und Tritt bewacht, in jeder Bewegung, jeder Aeußerung ihres Weſens gehemmt!l Ich hatte einen Freund, einen lieben, herrlichen Menſchen. Was mich immer wieder zu ihm zog, ihn mir ſo lieb und wertvoll machte, iſt mir eigentlich jetzt erſt klar geworden, nachdem ſich ſein tragiſches Schickſal vollzogen. Es war der wundervolle Freiheits⸗ drang, der in dieſem vom Scheitel bis zur Sohle echt deutſchen Menſchen wohnte. Er einte ſich mit einem Stolze, der, alles eher als Hochmut oder Ueberhebung, ſein ganzes Tun und Weſen adelte. Nun haben ſie ihn in Marſeille auf einem Schiffe, auf dem er als Arzt die Ueberfahrt nach Deutſchland wagte, gefangen genommen, haben ihn in elende Verließe, ſa nach Korſika geſchleppt. Und ob⸗ wohl es ihm ſpäter in einem Oſſizierslager Südfrankreichs äußer⸗ Klich verhältnismäßig gut gegangen, iſt er doch der Gefangenſchaft erlegen, von ſeinem Vaterlande, von Frau und Kindern fern, elend dahingeſiecht. Niemand hat bisher erfahren, woran er geſtorben. Ich aber glaube es zu wiſſen: An ſeinem Freiheitsdrange, den ſie bis zum äußerſten brachen, iſt er geſtorben. Ein Mitgefan indel“ Nein, wir wollen nicht mehr zagen und bangen, wir wollen Gott jeden Morgen, jeden Abend aufs neue danken, daß wir frei ſind, wollen in allem Harten und Schweren, allen Leiden und Ver⸗ luſten unſerer Freiheit uns freuen!— Dazu freilich müſſen wir zuerſt einen innerlichen Läuterungs⸗ prozeß durchmachen. Wir müſſen uns ſelbſt befreien! Müſſen von unſerem gebundenen Ich loszukommen ſuchen und an ſeine Stelle ein ungebunden, freudig wollendes ſetzen. Ein Begriff iſt es geweſen, der Deutſchland groß gemacht, der alle unſere Helden von Friedrich dem Großen bis Hindenburg be⸗ ſeelt. Er heißt: Pflicht. Kants kategoriſcher Imperativ, das einfach und unwiderſprechlich gebietende: Du ſollſt! iſt das Loſungswort aller deutſchen Männer und Frauen geworden, iſt es vielleicht nie in—— Maße geweſen als in dieſer eiſernen Zeit. Und ſoll es bleiben, ſoll allen äußeren und inneren Widerſtand beſiegen, der ſich ihm jemals entgegenſtellt. Aber in dieſer Zeit der inneren Umwertung aller Werte müſſen wir auch mit dem kategoriſchen: Du ſollſt! eine innere Umwertung vornehmen, d. h. wir müſſen es verwandeln. Und zwar in ein: 3Ich will!“— Wer dem äußeren Zwange ſich unterwirft, bleibt ſtets ein Knecht. Frei iſt der allein, der, was er ſoll, auch willl Die vielen Gebote, die jetzt auf uns laſten, zu freudigen Willens⸗ betätigungen uns geſtalten, das, was wir ſollen, innerlich zu wollen, heißt uns ſelbſt befreien. Nicht klagen und zagen, nicht unter dem harten Drucke äußerer Verhältniſſe tun, was wir tun müſſen, ſondern es mit freudiger, innerer Willenszuſtimmung tun, das allein adelt unſeren Beruf in ſchwerer Zeit. Und wenn uns manche Laſten und Leiden auferlegt werden, wenn wir Entbehrungen tragen, Selbſtverleugnung üben müſſen, all dies nicht auf uns nehmen, weil wir es müſſen und uns nichts anderes übrig bleibt, auch nicht mit Murren und Widerſtreben. Sondern in dem frohen und dankbaren Empfinden, daß auch wir in dieſer Zeit der großen Opfer eines kleinen gewürdigt, daß, wo die da draußen ihr Leben in den Tod geben, wir nicht als müßige Knechte erfunden, ſondern unſer Teil mitzutun und mitzuarbeiten an dieſer großen Zeit gewürdigt werden. Auch an dieſer Stelle möchte ich einen hereits einmal, aber nie genug erwähnten alten deutſchen Spruch anführen:„Ich ſchlief und träumte, das Seben wäre Freude. Ich erwachte und ſiehe, das Leben war Pflicht. Ich handelte— und ſiehe, Pflicht war Freude.“ So ſeine Arbeit auf ſich nehmen und ſein Handeln, ſo, wenn es ſein muß, Entbehrungen und Leiden tragen, treu im großen wie im das heißt ſich ſelbſt befreien, heißt: ſich ſeiner Freiheit en Wir wollen os ien. 4. Seite. Nr. 378. Maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 18. Auguſt 1918. * Pirmaſens, 14. Aug. Aus einem Dorfe der Umgebung wird der„P. Z. berichtet: Sehr ſchlau glaubte es ein Landwirt anzu⸗ packen, der ſeine Barſchaft— etwa 5000 /, darunter ungefähr 3000„ Gold— unter der Stallkrippe verſteckte. Eines ſchönen Tages, als er ſich wieder einmal am Anblick ſeines verborge⸗ nen Schatzes erfrenen wollte, machte er die Entdeckung, daß ſämt⸗ liches Gold verſchwunden war. Das Silbergeld war noch vorhanden. Jedenfalls konnte der Täter, der vermutlich geſehen zu werden fürchtete, das Silbergeld des Umfanges wegen nicht ſogleich an ſich nehmen und ſparte ſich dieſe Beute für ſpäter auf. Hätte der Landwirt als echter Vaterlandsfreund ſeinen Schatz zur Reichsbank gebracht, dann wäre er heute nicht nur noch glücklicher Beſitzer des Geldes, er dürfte zudem noch ein hübſches Sümmchen Zinſen buchen. Der Goldhamſter wird jetzt um eine ſchmerzliche Erfahrung reicher geworden ſein. So müßte es allen denen ergehen, die in unbegreif⸗ licher Aengtttichkeit Gold gehamſtert haben, ſtätt es der Reichsbank zuzuführen. Das Vorkommnis mag allen Sündern eine eindring⸗ liche Warnung ſein! * Jrankfurt a.., 14. Aug. Die Hotelräuber, die Sams⸗ tag einen Bad Nauheimer Schneider um 8000 Mark prellten, wur⸗ den verhaftet. Es ſind die 28⸗ u. 23jährigen„Arbeiter“ Möller und Reitmeyer. Der dritte Gehilfe iſt bekannt, konnte aber noch nicht — werden. 4000 Mark fanden ſich noch im Beſitz der n. Gerichtszeitung. Sweibrücken, 14. Aug. Die ſchlechte Beſchaffenheit der Pir maſenſer Fleiſchwurſt hat die Gerichte ſchon öfter beſchäftigt. In der letzten Sitzung der Strafkammer hatte ſich wiederum ein Pirmaſenſer Gewerbetreibender, Metzgermeiſter Jakob Bau m, wegen Nahrungsmittelfälſchung, begangen durch abnorm hohen Waſſerzuſatz zur Wurſt, zu verantworten. Das Schöffengericht Pir⸗ maſens hatte auf 200 Mk. Geldſtrafe in erſter Juſtanz erkannt. Der Zuſatz des Waſſers wurde vom Angeklagten, der ſeinen Geſellen den Auftrag gegeben hatte, der Wurſt ſoviel Waſſer zuzuſetzen als ſie vertragen könne, an ſich zugegeben, aber damit begründet, daß dies nötig wäre, um die Würſte vor dem Zerplatzen zu bewahren und das Füllſel ordentlich zu binden; im übrigen ſei das Fleiſch infolge der Kriegsfütterung waſſerreicher als im Frieden. Die Anklagebehörde und mit ihr der Sachverſtändige, Prof. Dr. Krug von der Kreisverſuchsſtation Speyer, ſtanden aber auf dem Stand⸗ punkt, daß die Fälſchung zu Streckungszwecken vorgenom⸗ men wurde. Wie Prof. Krug weiter ausführte, wird allenthalben in der Pfalz über minderwertige Wurſt geklagt, die ſtellen⸗ weiſe ſo großen Waſſerguſatz hat, daß ſie mit dem Löffel anſtatt mit der Gabel gegeſſen werden muß. Die Srenze des Waſſer⸗ —.— iſt wiſſenſchaftlich einwandfrei zu beſtimmen, beim Ange⸗ agten überſchritt der Gehalt die reichlich bemeſſen⸗ obere Grenze um 16 Prozent. Abgeſehen von ſonſtigen Nachteilen für den Käufer geht das Gemengſel, beſonders bei warmem Wetter, ſehr leicht in Serſetzung über. Dieſe Fälſchungen nehmen in füngſter Zeit keines⸗ wegs ab, der Verſuchsſtation liegen z. Zt. Proben von noch ſchlech⸗ terer Beſchaffenheit als die obigen vor. In Würdigung des Um⸗ ſtandes, daß der Angeklagte ſein Geſchäft 31 Jahre lang ohne Be⸗ anſtandung geführt hat, ermäßigte das Berufungsgericht die Geldſtrafe auf 50 Mark, bei Ueberbürdung der Koſten auf den Berufungsführer. Letzte Meldungen. „Ein Wiriſchaftsverband der Alllierten“. Rotterdam, 15. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) Dem Nieuwe Rotterdamſche Courant zufolge enthält die— Times an⸗ läßlich der bereits gemeldeten Telegramme ihres Waſhingtoner Korreſpondenten einen Leitartikel mit der Ueberſchrift:„Ein Wirtſchaftsverband der Alliierten“. Die Times legt den Nachdruck darauf, daß ihrem Korreſpondenten zufolge die Amerikaner damit einverſtanden ſind, daß über die Roh⸗ ſtoffe eine entſprechende Kontrolle ausgeübt werde, um den Allierten den Vorrang zu ſichern bei den Friedensver⸗ handlungen, ſowie um für die Zeit nachher gegen die Deut⸗ ſchen eine wirkſame Karte in der Hand zu haben. Die Times iſt aber bei alldem ſehr enttäuſcht über die Erklärung ihres Korreſpondenten, daß die Amerikaner für die imperialiſtiſche Vorzugspolitik nichts übrig haben. Sie ſchreibt:„Deutſchland verſteht dieſe Politik gut, denn es hat aus der Laxheit der britiſchen Regierungspolitik vor dem Kriege ſoviel Vorteile als möglich gezogen. Die Vereinigten Staaten würden dies viel⸗ leicht weniger würdigen können, weil ſie immer ehrlicher Mit⸗ bewerber auf den Gebieten des Handels geweſen ſeien und nicht wie Deutſchland die britiſche Handelsfreiheit dazu ver⸗ wandt hätten, ihre militäriſche Stärke zu vergrößern. Deutſchland ſehe ſehr gut ein, daß die Einrichtung von Reichs⸗ vorzugszöllen ein Zeichen der Zeit ſei und daß Regierung und Volk von England nicht länger bereit ſeien auf Koſten der nationalen Sicherheit die gegenwärtigen Nebenbedingungen beizubehalten und daß ſie entſchloſſen wären, die Rohſtoffe für die eigene Induſtrie und —— PPPPPP00PPPPPPPPPPPPPP7PP0T0T0T0TTTTP——0T0T7T0T0TT0T0T0T——————— Runſt und Theater. Das Wallraf⸗Richartz⸗Mujeum in Köln hat ſechzig ſeiner wertvollſten Gemälde, meiſtens aus der alten Kölner Schule und einen Teil der Leibl⸗Sammlung, ſolange der Krieg währt, an die Kaſſeler und Braunſchweiger Ge⸗ mäldegalerien abgegeben. Die Bilder befanden ſich ſeit längerer Zeit wegen der Fliegergefahr in bombenſicheren Räumen, die aber wegen der Abſperrung von Licht und wegen Feuchtigkeit nicht die Gewähr für tadelloſe Erhaltung boten. e e 0 Geborgene Kunſiwerke aus Nordfrankreich. Das Armee⸗Oberkommando 2 hat jetzt die im Auftrage der Oberſten Heeresleitung aus dem beſetzten Nordfrankreich geborgenen Kunſtwerke im Muſeum von Balenciennes vereinigt. Dort hat alſo das„Muſeum zum armen Teufel“ in Maubeuge, wo die aus St. Quentin und Umgegend geretteten Kunſtwerke aufbewahrt ſind, einen größeren Genoſſen erhalten. In Valenciennes ſieht man vor⸗ nehmlich Muſeumsſtücke aus Lille, Cambrai, Douai, La Fere und Laon, daneben aber auch eine ſtattliche Menge von gern zur Bergung hergegebenen Kunſtwerken aus Privatbeſitz. In dem 1908 vollendeten Muſeumsbau bot ſich die Möglichkeit, die wercwollſten der geſammelten Schätze durch Ausſtellung dem deuiſchen Soldaten und der Bevölkerung zugänglich zu machen. Der Berliner Muſe⸗ umsdirektor Dr. Theodor Demmler hat nun im Auftrage des Armee⸗Oberkommandos über die in Valenciennes geborgenen Kunft⸗ werke ein kleines Werk in Verbindung mit den Müachener Kunſt⸗ hiſtorikern Or. Adolf Teubner und Dr Hermann Burg bearbeitet, das demnächft bei F. Bruckmann in München erſcheint. An der Bearbeitung des Werkes, das einen kunſtgeſchichtlichen Führer, ein wiſſenſchaftliches Verzeichnis und 130 Abbildungen der in Valen⸗ ciennes ausgeſtellten Kunſtwerke geben wird, waren die angeſehen⸗ ſten Fachgelehrten wie Max J. Friedländer und Otto v. Falke von den Berliner Muſeen beteiligt. Die Dresdener Hoftheater geben ihr Programm für die neue Spielzeit betannt. Die Oper wird als erſte Uraufführung die Oper antje Timpe Tee“ von Otto Naumann bringen. Dann folgen ſtaufführungen von Eugen d Alberts„Der Stier von Olivera“, Pfitzners„Die Roſe vom Liebesgarten“ und von Graeners„Theophano“. Im kgl. Schau⸗ ſpielhaus werden zunächſt folgende Uraufführungen ſtattfinden: Ernſt v. Wildenbruch„Emanarich, der König“(aus Wildenbruchs Rach⸗ laß), Herbert Eulenberg„Die Inſel“, Hans Müller„Der Schöpfer“, Paul Hartwig„Herzen in Not“ und von Boetticher„Der Kron⸗ Prinz“. 8 iſt das Stück, an dem Hanns Johſt gegenwärtig arbeitet, dem Schauſpielhaus zur Uraufführung geſichert worden. Hinſichtiich einiger anderer Werke ſchweben die Verhandlungen noch. 5— Erſtaufführung iſt ſerner in Ausſicht genommen:. Gerhart Der Gaft, Wilzeln Senen„pie Siroge vach Seehnanch⸗, Schalg„Der 9 en„Die 5 Richard Dehmel ⸗Die Menſchenfreunde“. 5 ſchiedene, numenklich ialliſche W 4 ferke, nen einſtudiertt. als Material für die Volksernährung zu behalten und ſie nicht aus⸗ ländiſchen Handelskombinationen, die darauf ausgehen, ſich ihrer bei Mithilfe des Staates zu bemächtigen, zu überlaſſen. Alle anderen Völker der Welt häiten ſchon lange vor dem Kriege dafür geſorgt, daß ſo etwas nicht möglich ſei. Wahrſcheinlich habe auch jedes andere Volk außer dem deutſchen ſehr gut eingeſehen, was für eine Gefahr die Weigerung Englands, bei ſeiner alten Politik zu bleiben, in ſich berge. Die Vereinigten Staaten hätten dieſer gefährlichen Seite des britiſchen Freihandels gewiß niemals Aufmerkſamkeit geſchenkt. Wenn die Amerikaner ſich jetzt fragen, was die Reichsvorzugszölle und andere wirtſchaftlichen Maßregeln, die die britiſche Regierung in Erwägung ziehe, eigentlich bezweckten, dann würden ſie gut tun, die Maßregeln als zu nehmen was ſie ſind, nämlich als vorſichtige Neihe für die Sicherheit der nationalen Intereſſen des britiſchen eiches. Zum Schluſſe erklärte die„Times“, dieſe Politik bilde kein Hindernis für die Durchführung des definitiven Wirt⸗ ſchaftsverbandes der Alliierten oder für das Zuſtande⸗ kommen eines Völkerbundes, ſie ſei vielmehr eine unvermeid⸗ liche Vorbedingung für beide. Wenn das britiſche Reich wie vor dem Kriege an dem Freihandel hartnäckig feſthalten würde, würde es nur ein ſchwacher Partner des Abkommens der Alliierten für die Verwertung von Rohſtoffen werden und würde infolge ſeiner wirtſchaftlichen Wehrloſigkeit nur eine Wiederholung der deutſchen Wirtſchaftspolitik, wie ſie vor dem Kriege war, hervorrufen. Enthüllungen über Rumänien. Berlin, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Der frühere rumä⸗ niſche Geſandte in Berlin Beldiman veröffentlicht in dem Blatt„Renaſterea“ intereſſante Enthüllungen über ſeine Beziehungen zur rumäniſchen Regie⸗ rung in den erſten zwei Jahren nach dem Ausbruch des Welt⸗ krieges. Der damalige Miniſter des Aeußern Porum⸗ baru war ein einfacher Strohmann Bratianus, der von die⸗ ſem über die wichtigſten politiſchen Vorkommniſſe in vollkom⸗ mener Unkenntnis gehalten wurde und der dem Berliner Ge· ſandten niemals einen politiſchen Auftrag zukommen ließ. Die geſamte politiſche Korreſpondenz erfolgte zwiſchen Beldi⸗ man und dem Miniſterpräſidenten Bratianu, während Porumbaru nichts erfuhr, was Beldiman ſchrieb oder telegra⸗ phierte und was der Miniſterpräſident erwiderte. Der frühere Chef der Bukareſter Kriminalpolizei Refail wurde von dem parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuß vor⸗ geladen und wird wegen gemeinſamen Diebſtahls unter Anklage geſtellt werden. Refail, der Ende Auguſt mit der Verhaftung der Staatsangehörigen der Mittelmächte beauf⸗ tragt war, nahm den Verhafteten ihr Geld ab, das er nicht abführte, ſondern mit ſeinen Untergebenen teilte. Dämmernde franzöſiſche Einſicht. Bern, 14. Aug(WTB. Nichtamtl.) Die geſtrige franzöſiſche Preſſe ſtellt einmütig ein langſames Erſtarren der An⸗ griffsoperationen und verſtärkten Widerſtand des Feindes feſt. „Temps“ weiſt in den militäriſchen Betrachtungen darauf hin, daß die Deutſchen, die beträchtliche Verſtärkungen erhalten haben müſſen, ganz beſonders in der Cegend von Laſſigny ſtarken Widerſtand leiſten. Ein Frontangriff auf die Hügel von Laſſigny würde große Opfer koſten. Die alliierten Ar⸗ meen müßten verſuchen, den Angriff nördlich anzuſetzen. „Petit Pariſien“ bezeichnet den feindlichen Widerſtand als lebhaft und geordnet, beſonders in der Gegend von Chaul⸗ nes. Oberleuinant Rouſſet mißt dem Laſſignyer Maſ⸗ ſiv große Bedeutung bei. „Echo de Paris“ glaubt, neue Erfolge würden angeſichts der eingeſetzten deutſchen Reſerben nur langſam und vielleicht ſchwieriger zu erzielen ſein, als bisher. Es ſei ſelbſiverſtänd⸗ lich, daß das franzöſiſche Oberkommando den Kampf einſtelle, ſo⸗ bald der Einſatz zu hoch erſcherne. „Figaro' ſchreibt dem Einſatz deutſcher Reſerven ſowie Glitetruppen das Aufbalten des Vormarſches zu. Die neuen Diviſionen hätten auf der Straße Roye—Chaulnes mit großer Energie geſochten und ſeien zu verſchiedenen Gegen⸗ angriffen übergegangen. Llond George au die Gewerkſchaften. e. Von der ſchieizeriſchen Grenze. 15. Auguſt.(Priv.⸗Tel. g..) „Corriere della Sera“ meldet aus London, daß Lloyd George den Gewerkſchaften, die er am Montag empfing, erklärte, daß er ſich keineswegs ſchon jetzt inbezug auf die großen Fragen der Zukunft, wie z. B. freier Handel und Schutzzoll, ſowie das Schickſal der deutſchen Kolonien feſtlegen werde. Dieſe und andere wichtige Fragen bedürfen noch der Klärung. Es werde ratſam ſein die freie Entwicklung der Zukunft zu überlaſſen. Eines ſei allerdings ſicher, nämlich die Unmöglichkeit der fer⸗ neren erſprießlichen Zuſammenarbeit aller bisherigen Parlaments⸗ parteien, beſonders der Arbeiterpartei und die Iren. Haag, 14. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.)„Reſidenticbode“ vom 10. Auguſt ſchreibt unter der Ueberſchrift„Lloyd George und die Arbeiter“: Die engliſchen Arbeiter haben ſich in letzter Zeit öfters gerührt. Streik iſt auf Streik gefolgt. Die Un zu⸗ friedenheit unter dieſer Bevölkerungsklaſſe hat während des Krieges mächtig zugenommen. dieſe Gefahr muß. ſo überlegt Lloyd George, beſchworen werden, einmal, um die Kriegsinduſtrie hoch zu halten, dann um ſeine chauviniſtiſche Politik bezüglich der Kriegsziele fortzuſetzen. Darum will er in Rückſicht auf die Wahlen ſich bei der Arbeiterbevölkerung einſchmeicheln. Seine Taktik iſt, allerlei Verſprechungen auf ſozialem Gebiet zu tun. Wer ſich in Not befindet, verſpricht mehr, als er halten kann. Was von ſeinen Verſprechungen 8 halten iſt, kann im Hinblick auf Irland nicht zweifelhaft ein.— Ein Erfolg einer ruſſiſchen Flottenabteilung über die Engländer. Petersburg, 14. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Die Preſſe von heute früh meldet einen Erfolg der rüſſiſchen Flottenabtei⸗ lung über eine engliſche Schiffahrtsabteilung an der Waga⸗ mündung, 200 Werſt von Archangelſk. Die Ruſſen nahmen eins von fünf gut ausgerüſteten, bewaffneten engliſchen Schiffen weg. Türkiſches Belenntuis zu Deutſchland. Konſtantinopel, 14. Auguſt.(WB. Nichtamtl.)„Semon“ beſchäftigt ſich mit der Offenſivoe im Weſten und erklärt, daß bisher keine entſcheidenden Kampfhandlungen erfolgt ſeien. Es ſei aber möglich, daß die Feinde von der Un⸗ beſiegbarkeit Deutſchlands überzeugt werden. Die Ereigniſſe müßten mit der größten Ruhe verfolgt werden. Die Türkei habe ihr Geſchick mit dem der Verbündeten verknüpft und werde treu bis zum Schluß an der Seite der Verbündeten durchhalten. Das Ergebnis der Salzburger Verhandlungen. E Berlin, 15. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Az Eſt“ aus Salzburg meldet, haben die Verhand⸗ lungen über die Vertiefung des wirtſchaftlichen Verhältniſſes —— Deutſchland und der öſterreichiſch⸗ungariſchen Mon⸗ archie in 150 Jahre' in einigen Wochen zu einem größeren Ergebnis geführt, als die vorjährigen, die ſich über 4 Monate erſtreckten. Die Verhandlungen beziehen ſich ausſchließlich auf zollpolitiſche Fragen. Die Verträge werden voraus⸗ ſichtlich alle fünf Jahre einer Reviſion unterzogen. Jur Kohlenverſorgung. Eſteu, 15. Aug.(WB. Nichtamtl.) Der Bergbau⸗ Verein teil wit: In der Nreſſe, und zwar beianders in der ſüddeutſchen Preſſe, ſind ſeit einiger Zeit Meldungen im Umlauf, die ſich mit der Belieferung der ſüddeutſchen Haus⸗ ſtände durch preußiſche Grubenwerke befaſſen. Dieſen Mel⸗ dungen zufolge ſoll in der Eſſener Kohlenkommiſſion beſchloſ⸗ ſen worden ſein, die Beſchrünkung des Fremdenverkehrs in Bayern mit einer Beſchränkung der Kohlenlieferungen zu beantworten. Hierzu kann feſtgeſtellt werden, daß es in Eſſen eine Kohlenkommiſſion überhaupt nicht gibt und im übrigen von keiner Seite, die perſönlich, ſachlich oder korpe⸗ rativ als Vertretung der Rheiniſch⸗Weſtf. Kohlenwerke ange ſehen werden kann, eine Stellungnahme in dem angegebenen Sinne erfolgt iſt. Es iſt außerordentlich bedauet lich, daß derartige Gerüchte und Falſchmeldungen in einer Zeit Verbreitung finden, in der alle Kräfte zu ernſteſter Ar⸗ beit zuſommengeſchloſſen werden müſſen. Es iſt unver“ antwortlich, wenn der Verſuch gemacht wird, durch ſo haltloſe Behauptungen Beunruhigung in unſer Volk zu tragen. Handel und industrie. Bayerische Motorenwerlee.⸗G., München. 3 München, 14. Aug.(WIB. Amtl.) Durch ein untet Führung der Bayrischen Vereinsbauk in München bestehende“ Konsortium von bayerischen und österreichischen Industriellen und verschiedener insbesonderer bayerischer Banken, wurde in München eine neue Aktiengesellschaft unter der Firma„Bayerische Motorenwerke..“, zum Ex werbe und Fortbetrieb der seitherigen G. m. b. H. gegründel, Das Axktienkapital beträgt 12 Millionen Mark und ist voll ein t. An der Gründung sind beteiligt: Die Bane rische Vereinsbank in München, die Bayerische Hypotheken- un Wechselbank in München, die Bayerische Handelsbank in Mün- chen, die Nationalbank für Deutschland in Berlin, die Allge, meine Depositenbank in Wien, die Maschinenfabrik Augsburg⸗ Nürnberg, das bayerische Hüttenwerk Fritz Neumayer in Nürn, berg und die Großindustriellen Fritz Neumayer in Nürnberg und Kommerzienrat Castiglioni in Wien. Den ersten Auf sichtsrat bilden: Bankdirektor Dr. Dietrich von der E rischen Vereinsbank(als Vertreter der bayerischen Banken gruppe) als Vorsitzender, Kommerzienrat Castiglioni Wien und Generaldirektor Neumayer in Nürnberg als stell. vertretende Vorsitzende und Kommerzienrat Böhm in München, Direktor Goldstein von der Allgemeinen Depositenbank in Wien, Direktor Dr. Schacht von der Nationalbank für Deutsch⸗ land in Berlin und Generaldirektor Wie dmann in München. Die Heeresverwaltung entsandte auf Ansuchen der Ge- Sellschaft Iustizrat Dr. Jos ef, königlich bayerischer Hauptmam in der Inspelction der Fliegertruppen in Berlin, als ihren Vet- treter in den Aufsichtsrat. Zu Delegierten des Aufsichts rates würden Castiglioni und Neumayer bestimmt. Zu Mitglie- dern des Vorstandes wurden Josef Comens, Kaufmann in München, Franz Josei Popp. Diplomingenieur in München, Wil⸗ helm Strauß, Diplomingenieur, zur Zeit im Heere, bestellt. Die Errichtung der neuen Aktiengesellschaft erfolgte im Einvernehmen mit der Heeresverwaltung und del Zentralverwaltungsstellen. Die staatliche Genehmigung zu dei Gründung ist in Aussicht gestellt. Die bisherige G. m. b. H. ist in Liquidation getreten, deren Geschäftsbetrieb wurde von der neuen Aktiengesellsckait übernommen. Elektrotechnische Fabrik Rueydt.-G. in Rheydt. r. Düsseldorſ, 15. August.(Pr.-Tel.) In der Auſsichts“ ratssitzung wurde beschlossen, für das Jahr 1917—18 eine Dix“ dende von 20 Prozent in Vorschlag zu bringen. Die Hauptver⸗ sammlungg findet am 19. September statt. Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrile.-U. in Düsseldort. r. Düsseldorth 15. August.(Pr.-Tel.) Gegenüber den au der Berliner Börse verbreiteten Verschmelzungsgerüchten, die einé nanthafte Kurssteigerung in den Aktien der Gesellschaft zur Folge hatten, erklärt die Verwaltung, daß keinerlei Verschmelzungsver handlungen schwebten. Es könne sich nur um eine reine Börsen mache hierbei handein. BRergbau und Rütten-A.„G. Friedrichshütte, Herdort. r. Düsseldor f, 15. Aug. Der Abschluß für 1917-18 er, gibt ausschließlich Vortrag einen Reingewinn von 2228 412 gegen 3 284 846 M. einschließlich Vortrag, daraus sollen 929 0⁰⁰ Mark Kriegsgewinusteuer gegen 1 776 000 zurückgestellt, 30 gegen 25 Prozeut Dividende verteilt und 2 005 460 Marke gegen 2100 701 Mark auf neue Rechnung vorgetragen werden. Mannheimer Kflekrenbörse. An der heutigen Börse war die Stimmung für einzelne Indu“ Sirie-Aktien wieder sehr jest. Als höher sind zu bezeichnen: Am lin, Verein Deuischer Oelfabriken, Seilindustrie, Waggoufabrik Fuchs und Zuckerfabrik Waghäusel. Beuz-Aktien wurden zu un⸗ veränderiem Kurse gehandelt. Frankturter Wertpapierbörse. * Frankfurt, 15. August.(Priv.-Tel) Auch heute be, wegte sich der Verkehr bei zuversichilicher Grundstimmung, doch blieb die Unternehmung in sehr bescheidenen Grenzen und he- schränkte sich in der Hauptsache auf einige Papiere des Industrie“ alctienmarktes. Zu erwähnen sind die bereits in den letzten Tagen bevorzugten Gummiwaren Peter, Maschinenfabrik Badenia sowie Deutsche Maschinen, welche in reger Nachfrage standen. Iin freien Verkehr waren ferner Zellstoſf Aschaffenburg ge“ bessert. Petroleumwerte fanden ebenfalls Beachtung, sonst biieb die 8 bescheiden. Von Schiffahrtsaktien traten Paketiahrt etwas mehr in dein Vordergrund. Rüstungswerte blieben gut behauptei. Fheinmetall und Weyersberg Kirciibaum wurden lebhaft und höher umgesetz. Da infolge der Fliegergeiahr die Notierungen der Werte mit variablen Notierungen auf 1 Uhr verschoben wurden, 80 bliel das Geschäft still, doch ist, soweit es sich übersehen läßt, die Tendenz für chemische Aktien und Elektrowerte fest. Im Verlauf trat auck reges Geschäft auf den übrigen Gebietel ein. Am Rentenmarkt waren Mexikaner, Japaner fest. Auch fült österr.-ungarische Anleihen traten Beiestigungen ein. Die Börse schloß mit wenig Ausnahmen in fester Haltung. Privatdiskont%. Berliner Wertpapier börse. Berlin, 15. Aug. Wie gestern, herrschte auch im heutigel Börsenverkehr eine jeste Stimmung. Zu lebhaften Umsätzen kam es zwar nur in einzelnen Werten, die Kursbewegung wal jedoch in den meisten Fällen nach oben gerichtet. Besonderes uteresse gab sich wiederum für Oberschlesische Werte, Car und Oberbedari kund. Auch Bochumer zogen etwas an. Schiff fahrtsaktien stellten sich durchweg höher. Ferner besserten sich Farbwerke, wie Badische Anilin und Elberfelder Farben. Weitel büßten Kheinmetall-Aktien auf das Dementi von Fusionsgerüci. ten einen wesentlichen Teil des gestrigen Gewinnes ein. Von den Anlagewerten waren Sprozentige Mexikaner, 3/proz. Buenos, Aires Provinzanleihen, sowohl große wie kleine Stücke, gefragt“ Deutsche Anleihe unverändert kest. 94 Senierbörse zu Duisburg-Ruhrert. Duisburg-Ruhrort, 14. Aug. Amtliche Notierungen. Bergialut, Frachtsätze von Häfen des Rhiein-Herne-Kanals nach Koblen“ .75, nach Mainz-Gustavsburg.25, nach Mainplätzen bis Frank à.— 22—— 0 nach Karlsruhe.55,— auterburg.75, nach Straßburg i..25; Schlepplöhne von de Nhein-Ruhr-Häien nach Mainz.Sustarsburk 130. 1 Mannbeim 100—200, 100 1. K Donnerskag, den 18. Auguft 1918 Roman von Walther Schulte vom Brühl. (Nachdruck verboten.) Juſtus, der Kunſtſchmied. ortſetzung.) „Es iſt ein großmächtiger Mann, der Herr Kommerzienrat,“ ſagte Silberſtein.„Iſt mir eine hohe Ehr', daß ich darf ſitzen mit ihm im Gemeindekollegium. Er liebt's, vor der Sitzung noch ein Viertel⸗ hen d0 ſchwätzen, mit dem Bürgermeiſter.“ „Und der Bürgermeiſter läßt ſich von ihm wickeln und nachher tut er olles, was der Großmogul will,“ bemerdte einer, doch Silber⸗ ſtein zeterte:„Was wollen ſe rede gegen den Herr Bürgermeiſter. Er iſt ä gerechter Mann, er is ä kluger Mann, er is ä grauſig wohlwollender Mann und er ſtellt ſich zu keiner Partei“ Inzwiſchen war der Kommerzienrat in die Amtsſtube des Bürger⸗ meiſters eingetreten. Der Gemeindevorſtand der kleinen Stadt war chedem Schiffer geweſen. Er hatte bei den Fahrten auf ſeinem ſtatt⸗ lichen Schleppkahn, die ihn bis nach Holland hinunterführten mit ſeinen hellen, klugen Augen ein Stück Welt geſehen, hatte ſich auch allzeit als ein guter Rechner bewährt. Da er, wenn auch weniger redegewandt, ſo doch in ſchriftlichen Dingen gut zuhauſe war, ſtet; Intereſſe an Gemeindeangelegenheiten gezeigt und ſich als Mitglied Magiſtrats bereits gut bewährt hatte, ſo wählte man ihn mit ſtarker Mehrheit nach dem Tode des alten Bürgermeiſters zum Stabtoberhaupt. Man fuhr wohl dabei, was nicht ausſchloß, daß mit der Feit doch mancher Widerſacher erwuchs, dena jeder erlbacher, der einmal wegen Laufenlaſſens von Jauche in die Straßenrinne oder wegen einer ſonſtigen Untat mit ein Paar Mark 9 wurde, pflegte das wenigſtens dem oberſten Hüter der kädtiſchen Ordnung ſchwer nachzutragen wenn er im Gefühl ge⸗ kränkter Unſchuld nicht gar bei der nächſten Land⸗ oder Reichstags⸗ wahl voll Grimm eine Oppoſitionspartei zu ſtärken ſuchte.— Kommerzienrat warf einen Blick auf ein Heft, in dem der Bürgermeiſter eben ſtudiert hatte. „Die Pflichten der Gemeindebeamten bei einer plötzſichen Mobil⸗ machung“ las er laut, das Heft in die Hand nehmend. Er ſtutzte. „Wie kommen Sie denn jetzt zu dieſer Lektüre, lieber Füllhas?“ fragte er erſtaunt.„Das kommt ſetzt wohl zu ſpät Tja, im ver⸗ * Jahr, als der Balkan brannte, da konnte man frellich nie wiſſen, ob nicht Funken nach Norden oder Weſten flögen und einen Weltbrand entzündeten. „Man ſollt' freilich denken, daß die Gefahr gründlich vorbei wär', Herr Kommerzienrat. Aber da dervon ſcheint man oben noch nit ſo überzeugt zu ſein,“ enigegnete der Bürgermelſter. Er zögerte ein Weilchen, dann fuhr er fort: Es iſt ja geheim und ich ſollt' nit davon reden, aber Sie ſind im Gemeinderat, und dann ſind Sie doch auch Alſo: es iſt rein doll, was ich nun ſchon ſeit Monaten mit allerkei Schriftſtücken und Anfragen bombardiert werd', die ſich auf eine mõgliche Mobilmachung beziehen. Ordentlich ängſtlich könnt' man werden. „So ſo, alſo die Gemeindebehörden auch, brummte der Kommer⸗ zienrat.„Na, ſo will ich Ihnen ganz im Vertrauen ſagen, daß es mir nicht anders geht und daß die geheimen Anfragen und Wei⸗ ſungen auch bei mir nicht abreißen, obgleich man ſonſt doch als Landwehroffizier ſo ziemlich ſeine Ruh' hat.“ „Es ſcheint überall ſo zu ſein, auch beim Sanitätsweſen“, ſagte der Bürgermeiſter.„Heut morgen hat der Doktor, der Oberarzt der Reſerve, iſt, meiner Frau in den Hals geguckt, weil ſie ſeit geſtern da einen Schmerz hat. Als ich ihn vor die Tür begleitete, fragte ich ihn, wie man ſo aus Höflichkeit fragt, was die Praxis mache. Da ſchimpfte er.— Sie wiſſen, er iſt ein Schwob— die Praxis wäre ſaumäßig ſchlecht, ſaumäßiger, als je. Verhungern konnt man dabei, aber zu tun gibt's genug und die Finger könnt man ſich krumm ſchreiben mit Berichten ans Militär Und dang hätte man ihm die Gründung eines Sanitätsvereins nahe gelegt, und er könnt' wohl nicht anders„Weiß der Satan,“ hat er geflucht,„was das alles nur zu bedeuten hat?“ „Es genügt grad', um wegen ſeiner ruſſiſchen Papiere in Sorge zu kommen.“ brummte der andere.„Und dazu hat meine Fabrik einen Haufen Ausſtände ſowohl in Rußlaad als in Reims und Nancy. Aber ich kann mir's nicht denken, daß es einer wagen könnte, uns anzugreifen. Das euroväiſche Konzert iſt doch auch bei dieſer ſchwierigen Balkanprüfung nicht in die Brüche gegangen.“ Der Bürgermeiſter zuckte die Achſeln.„Unſere Burſchen ſind geſtern bei der Muſterung in Rehkron mal wieder ſehr übermütig geweſen,“ ſagte er. Der Haupthahn, dem Hufſchmied ſeiner, wird wohl ſeinen Denkzettel kriegen. Aber ich glaub', den Ausgemuſterten wird noch auf andere Art Ernſt beigebracht, ehe ein Jahr drüher hingeht Mir ahnt ſo was. Ueber vierzig Jahren haben wir im Frieden Soldatches geſpielt. Ob wir nun nit im Ernſt vald zeigen müſſen, was wir dabei lernten. Mir ſchwant nix Guts, Herr Kommerzienrat.“ „Es wär' ſchrecklich,“ ſtöhnte der Fabrikherr. Dann aber ſtreckte er ſeine behäbige Figur und rief:„Ach was, und wenn's darauf ankummt: ſie ſollen nur kommen, gleich wer, ob Ruß oder Franzos! — oder alle zwei zuſammen.“ Dann ließ er das unbehagliche Thema fallen und ſagte:„Tja, davon hab' ich gehört, daß es geſtern einigen Nadau gegeben hat. Na, ohne mächtige Beſoffenheit und Nüpeleien geht's ja bei den Muſterungen nirgends ab. Den Einen hat's nachher wohl ordentlich abgekühlt. Es freut mich, daß ihn einer meiner Arbeiter'rausgezogen hat. Ueberhaupt ein ſchneidiger, intelligenter Kerl, der Hammersdorf, tüchtig bei der Maſchine und ein zuver⸗ läſſiger Chauffeur.“ „Ja, der hat ſich gut gemacht, obgleich er bei den häuslichen Umſtänden, bei ſo einem Lumpen von Stiefvater, eigentlih nach der verkehrten Richtung hätt ausſchlagen könner. Mau iſt was auffäſſig geworden, weil er ſich als blutjunger Meuſch Jahr bei der Landtagswahl ſo wild an den Laden 8* hat Unſere Stäatserhalter nennen ihn nur den„Soz“ und es— 2 ohne ihn der Zigarrenfrite nit als einziger Sozialdemokrat in den“ Landtag unſeres Großherzogtums gekommen wär'. 4 „Als Hecht in unſerm Karpfenteich,“ lachte der Kommerzienrat. „Ich— wie bekannt, nicht um die politiſchen Anichen meiner Arbeiter. Den Sozlalismus kann ich ihnea ja doch nicht treiben Aber ich war erſtaunt, wie dieſer junge Menſch damale losgegangen iſt und viele andere bei der Agitation mitgeriſſen hat 7 „Eigentlich hat er weiter nix getan, als daß er mit einem halben Dutzend Altersgenoſſen aus der Fabrik abends nach der Arbeit Fahrrädern im ganzen Wahlkreis, oft bis ſpät in die Nacht, herum⸗ erutſcht 41 die Wahlaufrufe richtig zu verteilen. Hahg, an ſedem Fiegenft hat man ſie angeheftet gefunden und dem Gegensandi⸗ daten, dem Müller Neureuther, haben ſie während der Racht 5 ganze Mühle damit tapeziert.“ 3 „So war doch Witz bei der Sache,“ lachte der Kommerzienrat, aber der Bürgermeiſter ſchüttelbe mißbilligend den ergrauten Kopf. „Sie haben es toll getrieben. Der katholiſche Pfarrer, der he⸗ ſonders für den Neureuther war, ſogar in ſeinem Frühſtücks⸗ brötchen, als er es Aufruf der Sogzen hübſch zuſammengewickelt eingebacken. Dahinter hat natürlich auch der⸗ Juſtus geſteckt. Ich hab' immer was für den Burſchen über ge⸗ habt und ihn nach dem Tode ſeiner Mutter bei den Auseinander⸗ ſetzungen mit ſeinem Stiefvater ordentlich unterſtützt. Und ſo hab“ ich ihn mir denn auch bei dieſem Wahlrummel mal gelangt und ihm ins Gewiſſen geredet. Da kam's heraus, daß es mit ſeiner Sozzerei gar nit ſo weit her iſt und daß er trotz ſeiner Jugend viel zu viel richtigen politiſchen Animus hat, als daß er ohne weiteres auf jeden Schreier hereinfiel. Ganz anders lief der Haſ“ Der Müller Neureuther war nämlich mal Gegenvormund von ihm. Da⸗ mals wollte der Vormund, der Lehrer Helbig, durchdrücken, daß de, Juſtus, als er aus der Schule kam, eine ordentliche Lehre als Litho⸗ graph durchmachte, wie es ſein Wunſch war. Aber der Müller trug die Hauptſchuld, daß nix draus geworden iſt, daß der Junge zum Geldberdienen gleich in die Fabrik mußte und zu einem„ungelern⸗ ten Arbeiter“ wurde.“ „Na, ſo tragiſch braucht man das ja wohl heut' nicht mehr gu nehmen,“ meinte der Großinduſtrielle. Aber der Bürgermeiſter entgegnete:„Jedenfalls hat es der Juſtus ſo aufgefaßt, und dag iſt der Hauptgrund, weshalb er ſich ſo in die ſozialiſtiſche Agi⸗ tation hineingeworfem hat. Mich haſt du nicht Lithograph wer⸗ den laſſen, ſo ſollſt du auch nit Landtagsabgeordneter werden. Tedenfalls hätt' er die Eitelleit des Müllers nit ſchwerer ver⸗ letzen können.“* (Fortſetzung folgt.) NMaschinenfabrRG 53 9 5F Badib Kauf-Gesüche. eme mer Ville oder Lanbhaus mit—6 Jamer und auf beiben Seiten etwas Ackerland, in kaufen geſucht Angeb. unt. A. T. 47 an die Geſchäftsſt. d. Bl. lillterhalt. Fahrrad mit Erſatzbereifung— kaufen geſucht. 40¹ Trot, D 5, 2, III. Gut erhaltener, großer Teppich ſowie 1 Gdzim⸗ merlampe für Gas und Elektriſch zu kaufen ge⸗ ſucht. Angebote mit Preis ⸗ angabe an 474² Frau Winter, P B, 1. Ankauf. Maſchen, Papier. Eiſen und Syeicherkrempel, ſoweit beſchlagnahmefrei Rur bei T0a⁴ 403⁰ J. Scheys T 1. 10 und J9, 14. Télephon 54/4. 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Mts. an der Spitze seiner Kolonne unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Herr Fabrikdirektor Ernst Wolff Rittmeister der Reserve Drag.-Regt. 9(Kõnig Carol von Rumänien) Wir betrauern tief das so frũhe Hinscheiden dieses von uns hochgeschätzten Mannes, der seine ganze Arbeits- kraft unermũdlich in den Dienst unseres Unternehmens stellte und dessen hervorragende Eigenschaften uns unver- gesslich bleiben werden. Wir werden seine erprobte Mit- arbeit stets schmerzlich vermissen. Mannheim- Neckarau, den 15. August 1918. im Alter von 35 Jahren. Mannheim, den 15. August 1918. Lameystr. 2. Die tieftrauernden Hinterbliehenen. Actiengesellschaft für Seilindustrie vormals Ferdinand Wolff Es wird gebeten, von Kondolenzbesuchen Abstand zu nehmen. Der Aufsichtsrat. Der Vorstand. (Wiedereröffnung Weinrestaurant Fdmarsebau Make —— neu renoviert—— 007a Bisſarckplatz 19 2888“ Bekauntmachung. Bei der am 24. Juli 1918 vorgenommenen Ver⸗ loſung ſind die nachſtehenden Teilſchuldverſchreibun⸗ en des 1913er Anlehens Seiner Durchlaucht des Fürſtenberg und der Fürſt⸗ lichen Standesherrſchaft Fürſtenberg zu Donau⸗ eſchingen gezogen worden: Serie A zu 2000.— Nr.: 51, 57, 76, 184, 108, 449, 535, 565, 683, 754, 1082, 1084, 1127, 1178, 1807, 1340, 1414, 1457, 1623, 1649, 1682, 1725, 1743, 1755. Serie B zu& 1000.— Nr.. 2074, 2124, 2284, Fürſten Max Egon zu Nachruf. Auf dem Felde der Ehre erlitt den Heldentod unser verehrter Chef, Herr 20 diü S4. 2450, 950 0„ Maturreine Weine e Gute Kuche 4305, 4440, 4556, 4685, 4071, 4686, 4810, 46,—————:.!— 83 2 „7855, 7455, 7688, 7682, 7872, 7077, 9* IEGELTLA(Kexvr 9 —— Tcier iece Uene e e 10 184, 10 218, Buch- und Kunstdruckerei 6 75 12 Johannes May. G. m. b.., Mannheim* 1 11 11 685, 11 500, Direktor der Actiengesellschaft für Seilindustrie e 16 Pürnand wolt 0 8 Vormais refdlnan 0 13 177, 18 216, 13 601, 13 612, 13 767. 14 006, mef Dachreparaturen Rittmeister der Reserve 161 1 0 Ora-Re t. 31 16549, 10422, 10 578, 16 650, 16688. 10668, aller Art, einschl. Spengierarbeiten führt prompt .-Regt.(Kõnig Carolvon Rumänien) 1———— ——— 8 du 2 1 5 Wir verſieren in dem uns leider so frũh Entrissenen ˖ N Schnepf& Co. du 17964, 18017, 18078, 18 165, 18 180, 18 181, 18.228, NMannheim, Luisenring 28. Telephon S4. dessen unermũdliche Schaffensfreudig- 1088. 10 01. 13 10 1085 18 559, 16 195 1905 8„ 18 765,„ 5„„„ eit, uter eit des Charakters und ausgezeichneten persõn- 19080, 19600, 19 121, 10 150, 19 J8l. 10 10, 10 208, lichen Eigenschaften uns stets vorbildlich in Erinnerung 10 850, ic das, 10 898, 30904, 20 221, 20224, 20255, bleiben werd len Sic Pengenr elben werden. 3 21 844, 21 070, 2 007, 2 195, 2 818, 22 845, 22 417, Wol En Sĩe eine Freude machen, 22 515, 22 505, 2 715, 22 908, 22 877. dann senden Sie denselben regelmäſlig Die vorgenannten Teilſchuldverſchreibungen wer⸗ [den nur bis 1. Oktober 1918 verzinſt und von dieſem JTage ab eingelsſt: in Berlin: bei der Deutſchen Bank, bei der Bank für Handel und Induſtrie und bei der Mittel⸗ deutſchen Kreditbank; in Frankfurt a,.: bei den Filialen der Deutſchen Bank, der Bank für Handel und Induſtrie, der Allgemeinen Elſäſſiſchen Bankgeſellſchaft und der Pfälziſchen Bank, ſowie bei der Deutſchen Vereinsbank und bei der Mitteldeutſchen Kredit⸗ bank; in Manuheim: bei der Rheiniſchen Creditbank; in Ludwigshafen: bei der Pfälziſchen Bauk; Mannheim-Neckarau, den 15. August 1918. Die Beamten der Actiengeselischaft für Seilindustrie Tormais Ferdinand Wolkt. die Feldausgabe des Kaunbeimer densral Aueiert Sie wissen Ihnen Dank dafür, aind ihnen doch Mitteilungen durch die Heimat- Zeitung besonders wertvoll u. erwünscht. Bezugsqreis monatlichk. M. 150 Bestellungen nimmt tägſich entgegen: Wünſche Mädchen, das Zwangsveriteigerung. in Karlsruhe: bei der Filiale der Rheiniſchen Eredit⸗ Gecchäafis Schtes 8—*—4551 93 im Satte u. etw.— Die ſtelle EO, 2 .„ 8J.„ kath., wün usſteuer beſitzt, zwecks un em Bankhauſe auß u. Cie.; Freitag, 16. Augnſt 191 mit einem brav. Fräulein f in München: bei den Filialen der Deutſchen Bank, nachmittags 2 Uhr mit Vermög. od. Kriegs⸗ Heirat der Bank für Handel und Induſtrie und der——————— 55 Kanarienvogel gelb⸗ſchwarz, mit Ring am Fuß, entflogen. Abzugeb. geg. Belohng Dieſterweg⸗ Fraße 4, 4. St., l. 4880a EELLLLLLLLLLLLLL Blasses Aussehen u. Sommersprossen werd.sof. ds.gesetzl. gesch. ärztl. anerk. Sraunelin 2. sonnenverbrannt Talnt. Fl..50 und 450 K. R. Mlttelhaus, Berlin-WII- mersdort 8, Nassauische Str. 15. 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Anlagen, wünſcht mit Frl. im Alter v. 18—20 J. in Brieſw zu treten zwecks ſpäterer Heirat Bedinaung: tadell. Lebens wandel, geſund, hübſche Erſcheing u. Vermögen. Strenaſte Verſchwiegenh. iſt Ehrenſ. Zuſchr., wenn mögl. mit Bild, unt. u. O. 191 an die Geſchäfts⸗ 4808adie Stadt. Bin 8 Jahre, Min.Munw Pfälziſchen Bank, ſowie bei der Baveriſchen Han⸗ delsbank, bei der Bayeriſchen Vereinsbank, bei dem Bankhaus Merk, Fink u. Cie. und bei der Mitteldeutſchen Kreditbank, Niederlaſſung Mün⸗ chen; 8 in Straßburg i..: bei der Allgemeinen Elſäſſiſchen Bankgeſellſchaft, ſowie bei den Filialen der Bank für Handel und Induſtrie und der Rheiniſchen Creditbank. Reſtauten von früheren Jahren: Serie A zu 2000.— Nr.: 18, 541, 1671, 1698, 1980. Serie B zu 1000.— Nr.: 2073, 2075, 2885, 2801, 3197, 3564, 5497, 5919, 6084, 6085, 7281, 7566, 7982, 8002, 8229, 8594, 8757, 8759, 8772, 8778, 8799, 8808, 10 042, 10 205, 10 525, 10 695, 10 750, 12 067, 12 185, 12 569, 13 155, 13 237, 13 260, 13 349, 13 601, 93 13 912, 14 583, 14 665, 15 398, 15 434, 15 590, 667. Serie C zu& 500.—: Nr. 17 146, 18 623, 18 870, 18 907, 21 014, 21 234, 21 496, 21827, 21883, 22048, 22 118, 22 181. 22 268. Donaneſchinaen, den 7. Anauſt 1918. Fürſilich Fürſtenberaiſche Kammer: Gänshirt. Möbl. Zimmer und Wotuung können Sie kotenlos dei uns aumelden. kennen zu lernen, für in habe gute Exiſtenz u. ver⸗ füge über etwas Barmit⸗ tel. Gefl. Zuſchr. u. D. H. 18 an die Geſchäftsſt. Ver⸗ ſchwiegenh. zugeſich.(4903a Miet-Gesuche Gut möbl. Zimmer mit Schreibtiſch u. Chaiſe⸗ longue, mögl. 1. Etage, für Beamten geſucht. Angeb. unter D. L. 16 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 4912a für ſofort oder ſpäter es t. 1 bis 2 Zimmer u. 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