Freitag, 16. Anguſt. Serantworklich allgemein dr fri 8 1 5 deaku für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Vles andere iſt Redensart und Lüge. Die europãiſchen Völker biz wir Berlin, 15. Aug., abends.(W. B. Amilich.) Von für den en und Handelstell: Chefredakteur 3: Druckerei Dr. Haas Rannheimer General⸗ Raeiger G. m. b. B, ſämtlich in mannheim.— Lelegramm ⸗ General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech ⸗Kn⸗ au Ant Mannheim: Ux. 7940, 1941, 7942, 7943, 7944, 7945 746.— Poſtſcheck⸗Konto: Nr. 2917 Sudwigshafen am Rhein. Badiſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Amtliches Berkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in 1918.— Nr. 379. Aitzoiger Angeigenpreiſe: Die 1 ſpalt. Kolonelzeile 2 50 Pfg., Reklamen M..—, Ceuerungs⸗Suſchlag 50%. k. Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abenoblatt nachm. 2½ Uhr Au⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wi antwortung ubernommen. Bezugspreis in Mannheim und Umge⸗ bung monatl. M..— mit Bringerlohm. Poſtbezug: Viertelf. R. 642 einſchl. Suſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeh. M B0. Einzel⸗Ur: iopeg⸗ moderner Kupfertiefdrucck⸗Ausführung. Die Erſchöpfungspauſe an der Veſtfronl. die Lage. Nicht Deutſchland und ſeine Verbündeten ſind es, die chuld tragen, daß das entſetzliche, Europa verzehrende Elend lüeſes Krieges kein Ende nehmen will. Die Verantwortung ſulet allein, ganz allein auf den Verbandsmächten; freilich uchen ſie durchk ſkrupelloſeſte Fälſchung der Wahrheit die Ver⸗ ortung von ſich auf uns abzuwälzen. Die Lügenpropa⸗ Kanda der Entente iſt heute in der Hinſicht ja wieder gewaltig ätig.„Da iſt es immer erfreulich zu ſehen, daß ſie doch G060 nicht überall in der Welt das klare Urteil trüben kann. 5 finden wir in„Göteborgs Aftonblad“ vom 9. guſt einen ſehr bemerkenswerten Aufſatz, der ſehr ſcharf klar auseinanderſetzt, welche der ſtreitenden Parteien vor as Welttribunal gehört. Es heißt da: Rach den mündlichen Aeußerungen zu urteilen, herrſcht in füh⸗ vunden Verhandskreiſen kein Zweifel darüber daß Deulſchland Wöhlſtandig vernichtet werden muß. Nach dem deutſchen Ruckzuge war es ja klar, daß Llond Beorge wieder eine gottſelige ſede halten und den für Freiheit und Recht einſtehenden Teil der 1564 auffordern werde, ſich an dem Gottesgericht zu beteiligen, das 1 er das durch ſeine unbequemen Konkurrenzmethoden verdorbene 105 von Gott verdammte deutſche Volk ergehen ſoll Die deutſche iblutokratie hat Geld verdient, das eigentlich nach der Berechtigung Er Konkutrenten in deren eigene Taͤſche hätte fließen ſollen. Was natürlicher, als daß die engliſchen, amerikaniſchen uſw. Unter⸗ ropiner über den deutſchen Kollegen wütend und geneigt ſind, ſehr uſch bei ihm die—— und gemei iſten Sünden und Laſter zu entdecken? Siegt der Verband, ſo kann der deutſche„Militaris⸗ 8 ungefähr dasſelbe Schickſal erwarten, dem vor Zeiten Hektor lag, weil er ſich erkühnte, ſeine Stadt und ſeine eeimat zuverteidigen. Das deutſch Volk hat das Recht auf 82 Leben in?— verwirkt, weil es ſich dieſelben Reckte und Frei⸗ Ruten wie die Verhandsländer genommen und dieſen noch einen densweg, ſich auf die Knie zu werfen, um Erbarmen zu bitten und ſich er Stlaverei auszuliefern. Dann werden vielleicht die jetzt ſo Prnigen Sieger 04 werden und in ihrem Edelmut die Uicaut ſchen als Heloten und Diener leben loſſen. Wer leult hat tann über dieſes Programm in Wilſons und Lloyd Georges Eßten Reden nachleſen Weder Motiv noch Programm ſind in irgend⸗ ner Weiſe mißzuverſtehen! 95 Das iſt keine übertriebene Schilderung der Lage. Der Auueg wird nur zu dem Ende verlängert, damit ein großes aulturvolk wie das deutſche dem Angelſachſentum nicht mehr uf wirtſchaftlichem und politiſchem Gebiete unbequem werde. lhaſien bluten, bluten und nochmals bluten, weil die eng⸗ ſchen und amerikaniſchen Gewalthaber Deutſchland auslöſchen nöllen. Vor allem tritt immer mehr Amerika als der hart⸗ näcigſte und verbiſſenſte Kriegstreiber hervor. Der amerika⸗ iſche Senat hat in ſeiner Sitzung vom 25. Juli ſich dahin aus⸗ elprochen, daß vor Einleitung von Friedensberhandlungen Le erdrückende Niederlage der Mittelmächte giedingun ſei. Um ſolche ruchloſe Politik des Weißblutens ſer,—* Nation zu rechtfertigen, werden uns die blöd⸗ lus dier Pläne unterſtellt. So wird in Amerika verbreitet, bas Ziel der Deutſchen ſei, Rußland und den Oſten in Ab⸗ Rängigkeit zu halten und in einem neuen Kriege vom Stillen 10 aus ein ungeheues Heer auf die Vereinigten Staaten Hezulaſſen. Aehnlich kriegswütig klingt eine Aeußerung von nierrn Padgett, dem Vorſitzenden des amerikaniſchen Ma⸗ umeausf uſſes. Dieſer Herr erklärte nach dem Daili Graphic Eun 3. Auguſt 1918 bei einem ihm in England von dem Skrecher des Unterhauſes gegebenen Mahle, die Vereinigten Staaten wären zwar ſpät in den Krieg gezogen, ſeien aber lezt entſchloſſen, ihn zu führen, bis Deutſchland überwältigend Al hagen ſei.„Jetzt“, rief er aus,„iſt nicht die richtige Zeit Frieden oder Friedensgeſchwätz. Wir werden kämpfen, den Frieden in Berlin diktieren.“ Wir kön⸗ fen meſem Herrn verſichern, daß Franzoſen und Engländer chließlich die Opfer weder bringen könnten noch wollten, die ch erforderlich ſein würden, damit Herr Wilſon ſeinen Ehr⸗ eiz befriedige, in Berlin den Frieden zu diktieren. Er würde 0 nicht können, ohne durch einen jahrelangen Krieg Europa 00 ein einziges Leichenfeld verwandelt zu haben. Wir denken, G55 noch rechtzeitig genug vorher auch bei Franzoſen und ngländern die Vernunft einkehren wird, wenn nicht bei den hegenwärtigen Machthabern, dann doch bei den Völkern. Deutſcher Abendbericht. ut nichis Neues. * N. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 15. Auguſt nachmittags. Die Aun war gekennzeichnet durch ziemlich ſtarke Artillerictätigkeit käüſchen Apre und Oiſe. Ein feindlicher Handſtreich in der Cham⸗ acne im Abſchnit: von Marquiſe erzielte kein Ergebnis. AUach der Schlacht. Berli, 15. Aug.(WTB. Nichtamtl.) In dem als ent⸗ dheidenden Einbruch geplanten, unter Einſatz ger Maſſe der ſchweren Artillerie, der Tankgeſchwader und ſlieger durchgeführten Fochſchen Großangriff zwi⸗ 0 n Ancre und Oiſe iſt eine Erſchͤpfungspauſe ngetreten. Nachdem die engliſche Angriffskraft ſchon früher Gbrochen war, ſetzien die Franzoſen zum letzten Mal zu vnem Großangriff an. Seitdem gab es an der ganzen Front on der Anere bis zur Oiſe nur mehr Teilangriffe, die zum Kobten Teil im deutſchen Artilleriefeuer nicht einmal zur iine lamen. Au 14. Kucnk cmte Ren Km keils noch mehr ab. Es kam lediglich zu Vorfeldgefechten, aller⸗ dings hatten die Engländer und Franzoſen mehrere große Teilangriffe geplant und zwar nördlich Lihons, ſüdöſtlich Rouvroy und vor dem Bois le Loges: ſie wurden iedoch, bevor die Bereitſtellung vollſtändig durchgeführt war, von der deutſchen Artillerie erkannt und durch vernichtendes Feuer vereitelt. Um 8 Uhr abends verſuchten die Franzoſen nochmals beiderſeits der Straße Roye—Montdidier Truppen bereit zu ſtellen, die jedoch wiederum rechtzeitig von der deutſchen Ar⸗ tillerie gefaßt und vernichtet wurden, ehe ſie zum Sturm antreten konnten. An der übrigen Front war die Artillerie⸗ und Patrouil⸗ len⸗Tätigkeit geſteigert, vor allem in Flandern, wo einem vorübergehenden Abflauen des Feuers eine ſchwere Be⸗ ſchießung, vor allem des Kemmelgebiets, in der Nacht vom 14.—15. Auguſt folgte. Die außerordentlich rege engliſche Patrouillentätigkeit von Ppern bis an die Ancre konnte nicht verhindern, daß die Räumung der vorſpringen⸗ den deutſchen Stellungen zwiſchen Puiſieux und Beau⸗ mont—Hamel in den letzten Nächten ungehemmt und ungeſtört vom Feinde vor ſich gehen konnte. Erſt im Laufe des Nachmittags des 14. Auguſt rückten die Eng⸗ länder vorſichtig nach. Die Aushebung der franzöſiſchen Bahnhofbeſatzung von reuil gelang durch raſchen, kühn durchgeführten Vorſtoß über die Vesle faſt ohne Verluſte. Franzöſiſche Patrouil⸗ len⸗Unternehmungen zwiſchen Bazoches und Fismes wurden rechtzeitig erkannt und abgewieſen. Die engliſch⸗franzöſiſchen Großangriſfe zwiſchen Ancre, Liſe und Avre. Berlin, 15. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) In neuem Anſturm verſuchte die Entente zwiſchen nere und Oiſe eine Entſcheidung zu erzwingen. Vergeblich haben zunächſt die Engländer unter Schonung ihrer eigenen Verbände mit auſtraliſchen und kanadiſchen Truppen, die am Südflügel von Franzoſen unterſtützt wurden, in den Kämpfen ſeit dem 8. Auguſt zwiſchen Ancre und Oiſe einen Durchbruch erſtrebt. Welche Bedeutung der gewaltigen Schlacht von ſeiten der Alliierten beigemeſſen wird, geht aus einem Befehl des Führers der auſtraliſchen Truppen hervor, der ihnen bekannt gibt, daß die bevorſtehenden Kämpfe die wich⸗ tigſten ſein werden, an denen ſie bisher teilgenommen hätten. Der Angriff, dem ſehr weitgeſteckte Ziele zugrunde lägen, ſei mit einem unübertrefflichen Aufwand an Artil⸗ lerie, Tanks und Fliegern vorbereitet. Nach dem Anfangserfolge kam der Angriff trotzdem ſchnell ins Stocken. Im unmittelbaren 8 mit dieſen Kämpfen verſuchten nun die Franzoſen ihrerſeits durch eine nGroßangriff zwiſchen Avre und Oiſe eine Entſcheidung herbeizuführen. Geſchickt hatten ſie die An⸗ eeee, zahlreicher Diviſionen, darunter Teile ihrer beſten ngriffstruppen im Verein mit Artillerie, Fliegern und Tank⸗ R zu verbergen verſtanden. Trotzdem blieben ihre bſichten unſerer Führung nicht verborgen. Ohne ſtarres Feſt⸗ halten an Gelände wurden nach dem Grundſatze, den Kampf unter möglichſt günſtigen Bedingungen aufzunehmen und den Feind die größeren Verluſtzahlen buchen zu laſſen, unſere Truppen in der Nacht vom 9. zum 10. Auguſt aus ihren bis⸗ herigen Stellungen, in denen nur ſchwächere Nachhutabtei⸗ lungen verblieben, zurückgenommen. In den frühen Morgenſtunden des 10. Auguſt ſetzte feind⸗ liches Artilleriefeuer an der Front Belloy—Anthieul ein. In einzelnen Abſchnitten griff die feindliche Infanterie, von Tanks und Flammenwerfern unterſtützt, bald danach an. Den ſtark. und tiefgegliedertem anrückenden Feind empfing das Infanterie⸗ und Artilleriefeuer unſerer Nachhuten, indem er blutige Verluſte erlitt. Weiteren ſtarken Angriffen entzogen ſich unſere Abteilungen befehlsgemäß. Der Gegner rückte nach, doch ſah er ſich bald vor neuem Widerſtand, den zu brechen er ſtellenweiſe eine abermalige Feuervorbereitung einſetzen ließ. Wo er ohne eine ſolche angriff, zog er ſich in unſerem vereinig⸗ ten Feuer aufs neue zurück. Das Anrennen am Widerſtand, wo er ihn nach dem vermeintlichen Erfolg nicht mehr erwartete, machte den Feind ſtutzig, ſodaß er ſchließlich nur noch zögernd und mit Vorſicht zu folgen wagte. Am Abend des erſten Schlachttages war er nirgends an unſere neuen Linien herangekommen. Kämpfend haben unſere Truppen, die bereits ſeit Wochen an dieſer Front ſtanden, dem Feind empfindliche Ver⸗ luſte zugefügt, ohne daß er irgend eine entſcheidende Stelle hätte treffen können. Ausgebaute Stellungengibt es hier nicht. Der ſtarre Grabenkampf iſt durch die ela⸗ ſtiſche Verteidigung erſetzt. Die angreifende franzöſiſche Infanterie bezahlt hierbei im⸗ mer aufs neue den Blutzollim Dienſte Englands und Amerikas. Die rückſichtsloſe Energie, mit der ſie von ihren Führern nach fünf abgeſchlagenen Angriffen zum ſechſten Male vergeblich vorgetrieben wurden, beweiſt, daß der Gegner Entſcheidendesvogder Schlachterhoffte. Ueber die Felder, die 19141 bis Anfang 1917 ſchön der Schauplatz er⸗ bitterter Kämpfe waren, tobt zum zweitenmal in dieſem Jahre die Schlacht. Weite fruchtbare Gefilde werden zer⸗ üeompit usd auigenühlt Rie letten Rale van Dörfern und Städten werden in unkenntlise Trümmerhaufen verwandelt. Unſer deutſches Volk da⸗ heim aber ſollte dankbar ſein und mit Zuverſicht auf die Lei⸗ ſtungen derer blicken, die mit Leib und Leben ſolche Schrecken von ihm fernhalten. Joch bei Clemenceau. EBerlin, 16. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Genf wird gemeldet: Marſchall Foch war am 14. in Paris, wo er eine Konferenz mit Clemenceau hatte. Eukſcheidung über Polen und Lilauen. Berlin, 16. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Auf⸗ faſſung iſt nun wohl allgemein, daß in dieſen Tagen die en d⸗ gültige Entſcheidung über den weiteren Ausbau der polniſchen Staatlichkeit fällt. Es iſt wiederholt geſagt worden, daß die ſogenannte auſtro⸗polniſche Löſung für uns nicht annehmbar wäre, aber es ſcheint nicht ganz ausgeſchloſſen, daß man hier einen M it⸗ telweg einſchlägt, daß man Polen als ſelbſtändiges König⸗ reich ohne organiſchen oder irgendwie ſtaatsrechtlichen Zu⸗ ſammenhang mit der Habsburgmonarchie kon⸗ ſtituiert, aber bei der Wahl des Königs doch die öſterreichi⸗ ſchen und galiziſchen Wünſche berückſichtigt. Unter dieſem Geſichtswinkel dürfte wohl auch die Anweſenheit des Erz⸗ herzogs Wilhelm im Großen Hauptquartier beſondere Bedeutung zu beanſpruchen haben. Gleichzeitia mit der polniſchen wird dann wohl auch die litauiſche Frage geregelt werden. Hier ſcheint es, als ob von allen in der Oeffentlichkeit genannten und zum Teil hinter den Kuliſſen ſehr geſchäftigten Bewerbern die meiſte Ausſicht der Herzog von Urach hat. Der Vater des Erzherzogs Wilhelm, der Erz⸗ herzog Stephan, dürfte von den fünf von den Polen vor⸗ geſchmgenen Kandidaten in Polen die einflußreichſte An⸗ hängerſchaft beſitzen. Er hat nahe verwandtſchaftliche Be⸗ ziehungen zum polniſchen Hochadel. Eine ſeiner Töchter iſt mit einem Pringen Radziwill, eine andere mit dem Prinzen Czartoryſki verheiratet. Erzherzog Karl Stephan, der 1860 geboren iſt, lebt auf Schloß Saybuſch in Galizien und iſt Pro⸗ tektor der Akademie der Wiſſenſchaften in Krakau. Außerdem hat er 3 Söhne, von denen der jüngſte Erzherzog Wilhelm iſt. Rußland und wir. Berlin, 15. Aug.(Priv.⸗Tel.) Wie die„Voſſiſche Zeitung“ mel⸗ det, hat Botſchafter Joffe, der zur Berichterſtattung über das Er⸗ gebnis der Verhandlungen betreffend den Zuſatzvertrag zum Frieden von Breſt⸗Litowſk nach Moskau gereiſt war, heute die Rückreiſe nach Berlin angetreten. Das Blatt ſchreibt dazu: Der Aufenthalt Joffes in der ruſſiſchen Hauptſtadt war alſo ſehr kurz. Aus der ſchnellen Rückkehr des Bot⸗ ſchafters auf ſeinen Poſten darf wohl geſchloſſen werden, daß die Räteregierung nach Kenntnisnahme des paraphierten Vertragsent⸗ wurfes die Fortdauer normaler Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland wünſcht. Deuiſchlands Ruhe und Verſöhnlichkeit. m. Köln, 16. Aug.(Prib.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Berlin: Die verbandsfreundliche„Gazette de Lauſanne“ be⸗ ſpricht in ihrem Leitartikel vom 7. Auguſt die Haltung Deutſchlands angeſichts der Ermordung des Grafen Mirbach und des Generalfeldmarſchalls von Eichhorn. Das Blatt vergleicht Deutſchlands Haltung bei dieſen Anläſſen mit dem deutſchen Auf⸗ treten in China anläßlich der Ermordung der Miſſionare 1897 und der Ermordung des Geſandten von Kettler 1900 und verſucht, die große Ruhe und Verſöhnlichkeit Deutſchlands den Ereigniſſen in Moskau und Kiew gegenüber auf Deutſchlands Schwäche zurückzuführen. Die Verbandsleitung kann ſich bei ihrer kleinen weſtſchweigeriſchen Freundin dafür bedanken, daß ſie der deutlichen Ausdruck für die Enttäuſchung gefunden hat, die im Lager des Verbandes darüber herrſcht, daß das erwartete mili⸗ täriſche Einſchreiten Deutſchlands ausgeblieben iſt. Auf ein ſolches Einſchreiten und ſeine politiſch auszunützenden Folgen nach den beiden Mordtaten hatte man in London und Paris gehofft. Die Hoffnung iſt enttöuſcht und die Enttäuſchung macht ſich Luft. Erfolge gegen die Tſchecho⸗Slowalen. Moskau, 7. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Die Petersbur⸗ er Telegraphen⸗Agentur meldet von der öſtlichen ſchecho⸗Slowaken⸗Front: Unſere Flotille wurde von feindlicher Kavallerie beſchoſſen. Sturmwind und Dun⸗ kelheit nötigten den Feind, ſich zurückzuziehen. Wir landeten bei Weſchtomors und drangen bis Akſynzewo vor, wo wir Getreidevorräte vorfanden. Der Stab der Tſchecho⸗Slowaken befindet in Komilow, durch unſeren Artillerie⸗Angriff wurde er von dort verdrängt. Von der weſtlichen Tſchecho⸗Slowakenfront meldet die Agentur: Der Verſuch der Weißen Gardiſten, die Stadt Swijaſnk einzunehmen, iſt mißlungen. Die Stadt be⸗ findet ſich in unſeren Händen. Im Murmanbezirk, in der Richtung auf Archangelsk, haben wir uns einer feind⸗ lichen Stellung bemächtigt. In der Gegend von One⸗ ga wurde der Angriff des Feindes nach einem Kampfe eingeſtellt. Im Bezirk Woroneſb, in der Richtung auf Poworino und Zariſyn haben unſere Truppen die Station Poljana, ſüdöſtlich von Poworina, eingenommen. In derſelben Richtung, ſüdlich der Eiſenbahnſtrecke Kraſinii⸗Jar haben wir das Dort Toitianda beſent. In der 242— 33 2. Seite. Nr. 379. Maunheimer General⸗Anzeiger. (Mitiag⸗Ausgabe.) Freitag, den 2c. Anguft 018 Richtung Jowſtrajeſk, im Bezirk der Anſiedlungen von Greſowka und Lofizkaja iſt der Kampf zwiſchen den Koſaken und unſeren Truppen zu unſeren Gunſten entſchieden wor⸗ den. In der Richtung von Zarizyno Grjaſi haben wir die Station Leg beſetzt. Nördliche kaukaſiſche Front: In der Richtung auf das Schwarzmeer und Kuban haben wit die Station Ku⸗ berle beſetzt. EBerlin, 16. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Der ſchon kurz gemeldete Bericht des Times⸗Korreſpondenten aus Wladiwoſtok über die Lage der Tſchecho⸗Slowaken in Sibirien lautet ausführlicher: Die Tſchecho⸗Slo⸗ waken befinden ſich in Sibirien in ſtärkſter Bedrän⸗ gung, da ſie in Gefahr ſchweben, jederzeit abgeſchnit⸗ ten werden zu können. Die Tſchecho⸗Slowoken ſind längs der ſibiriſchen Eiſenbahn über ein Gebiet von über 3090 Meilen zerſtreut. Es iſt nur ein Teil von ihnen be⸗ waffnet und zwar recht ungenügend. Die Truppen leiden Mangel an Artillerie, Munition und Schuh⸗ werk. Die Tſcheche Slowaken wollen mit aller Gewalt nach Weſten rorwärts dringen, aber ihre Kräfte genügen nicht, um ſich ihrer Gegner zu erwehren. Sie müſſen ſich einen Weg bahnen längs der mongoliſchen Grenze bis zum Bai⸗ kalſee. Aber ſie haben unüberwindliche Hinderniſſe zu paſſieren, bevor ſie ihr Ziel erreichen können. Die Brücken ſind geſprengt, von den Schienenwegen iſt alles rollende Ma⸗ terial entſernt, ſodaß ſie den ganzen Weg zu Fuß machen müſſen. Außerdem ſteht der Winter vor der Tür. Gegen die Entente. Petersburg, 14. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphen⸗Agentur. Die„Nachrichten der Zentralräte“ der Arbeiter und Deputierten ſchreiben anläßlich des Vorgehens der Entente in einem Leitartikel: „Wie allbekannt, verläßt unſere„Verbündeten“ nicht der Hedanke, Rußland durchaus in irgendeiner Weiſe„Hilfe“ zu Die Nöte unſeres Vaterlandes wollen ihnen nicht aus dem Sinn. Sie ſind bereit, ihre eigene Front in Europa zu vergeſſen, um nur Truppen nach Rußland entſenden zu können. Benn dieſe Hilfeleiſtung Englands und Frankreichs ſich zu ver⸗ wirklichen beginnt, werden wohl ſelbſt die aufrichtigſten Freunde der Verbündeten zugeben, daß die Kabinette Lloyd George und Clemenceau die Politik zyniſcher Er⸗ oberer treiben. Frankreich erwies Rußland ſchon eine „Hilfe“, indem es mittels der tſchecho⸗flowakiſchen Banden die Zufuhr von Getreide von der Wolga und aus Sibirien abge⸗ ſchnitten hat. Der Hunger war das erſte Geſchenk Frankreichs andas ruſſiſche Volk. Das„Journal de Ruſſie“ ſchreibt mit zyniſcher Offenheit, daß die franzöſiſchen Renmer unweigerlich, ſogar mit Hilfe von Stockhieben, aus dem verarmten Rußland jene Summen herausholen würden, die die franzöſiſchen Bankiers dem ruſſiſchen Zaren geliehen haben. Jetzt wollen uns die Verbündeten durch Hunger zu⸗ grunderichten. Sie graben uns die Grube, um uns zur Ab⸗ zahleng jener—„Schuld“ zu bringen und wollen ein Stück unſeres Landes an ſich reißen, um ihre verliehenen Kapitalien ſicherzuſtellen. Das iſt auch echte Freundſchaft, das iſt ein auf⸗ richtiger Freundſchaftsdienſt, den das ruſſiſche Volk nie ver⸗ geſſen wird. Frankreich läßt es nicht nur beim„Gelde“ be⸗ wenden, ihm genügen nicht die wucheriſchen Zinſen, es will nunmehr von neuem einen Zins erheben, den„Blutzins“, eine Steuer an„Kanonenfutter“. Es bildet ſich ein, man könnte die ruſſiſchen Arbeiter und Bauern in den Krieg für die Inter⸗ eſſen der habgierigen franzöſiſchen Bankiers und ihres An⸗ hanges zwingen. 8 688 Die uns von England erwieſene„Hilfe“ ſpricht in einem noch höheren Grade für ſich ſelbſt. Die Engländer haben Ruß⸗ land nicht nur Hunger und Nöte aller Art beſchert, nicht nur ruſſiſches Land räuberiſcherweiſe an ſich geriſſen, um es bar⸗ bariſch auszuplündern, nein— ſie rotten ruſſiſche Städte und ihre Einwohner förmlich aus, als wenn es ſich um den Sudan handelte. Die Füſilierung des Sowjets von Kem und die Bom⸗ bardierung friedlicher Städte durch Schiffsgeſchütze, das ſind die Beiſpiele engliſcher„Humanität“ und der„freundſchaft⸗ lichen Gefühle“ Englands für das ruſſiſche Volk. Erfolge der Koſaken. Kiew, 14. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Der Stab der Donkoſaken kollt mit, daß die Koſaken ſowohl von Weſten als Nordweſten ſieg⸗ — gegen Zarizin vorrücken, das linke Donufer ſäuberten und nur einen— von Zarizin ſtehen.— Rach Zeitungsmel⸗ —2 drangen die Koſaken aus dem Norddongebiet ins Woro⸗ Gouvernement ein. * Moskau, 16. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) Preſſemeldungen olge 2755 ſich die Rätetruppen in Archangelſk in⸗ der SChels der Bahn ſüdlich Archangelſt die Düna ärts bis Cholmogory zurück.„Pramda“ berichtet, daß —* Bevölkerung—— und gegen die Ententetruppen erhebe. Kiew, 14. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Nach einer Mit⸗ teilung der Zeitung„Ruski Golos“ erklärt der ukrainiſche Finanzminiſter, daß man für die neuen ukrainiſchen Steuern auf einen Ertrag von 400 Millionen Rubel für das Zucker⸗ monopol und für das Branntweinmonopol auf etwa 1½ Milliarden Rubel hoffen könne. Kiew, 14. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Nach einer Mit⸗ teilung der Ukrainiſchen Telegraphenagentur erklärte der Mi⸗ niſterpräſident der Krim, Sukewitſch, daß Sewaſtopol zum Handelshafen erklärt werden ſolle. Eine gundgebung der indiſchen Nalionalliſten. Berlin, 15. Aug.(WTB.) Vom Europäiſchen Zentralkomitee der indiſchen Nationaliſten wird uns folgende Mitteilung überſandt: Nach Zeitungsmeldungen wurden die Reformvorſchläge des Staats⸗ ſekretärs für Indien, Nr. Montagu, dem britiſchen Parlament vorge⸗ 1U Indien iſt die Achillesferſe der britiſchen Regierung. England et, für das Nationalitätenprinzip zu kämpfen, hat ſi er bisher geweigert, dieſes in Indien durchzuführen, während die Inder die Anwendung dieſes Prinzips verlangen. Die politiſche Lage iſt dementſprechend in Indien eine ernſte. Alle Parteien ver⸗ langen, daß England in Indien das ausführt, was es in Europa igt. Alle ſind ſich auch darüber einig, daß das herrſchende Syſtem auf die Dauer unerträglich iſt. Die revolutionären Nationaliſten, die — ſeit fünfzehn Jahren für die Freiheit ihres Vaterlandes kämpfen, ſteigerten ihre Tätigkeit während des Krieges bedeutend. Biele Tauſende von ihnen mußten ihre Beſtrebungen in Indien und in den mit England verbündeten Ländern mit dem Tod oder mit Gefängnis büßen, ohne daß ihre Energie +* worden wäre. Auch die ſogenaunten GSemäßigten Indſens gaben ihr vor⸗ es WPerhalten j und mit gemeinfam an er erung. utage forbern alle chen Körperſchaften Indiens von England die Einlöſung eines Verſprechens, das es vor Europa gemacht hat. Eng⸗ land iſt jetzt in einem ſchwierigen Dilemma Einerſeits wurde es durch die Beſtrebungen der Nationaliſten und die Beurteilung, die ſeine Herrſchaft in Indien in der Welt gefunden hat, in Angſt ver⸗ ketzt und mutz fürchten, daß die iudilche Frags zu eiuer iulernati —— len Frage wird, wenn es nicht ſein Verſprechen hält, andererſeits kann es Indien nicht eine wirkliche Selbſtregierung geben, ohne nicht ſelbſt den Aſt abzuſchneiden, auf dem es ſitzt. Hat doch Lord Crewe, der frühere Staatsſekretär Indiens, deutlich ausgeſprochen, daß Eng⸗ land keine Garantie dafür hat, daß Indien loyal bleiben würde, wenn es einem Lande, in dem die Inder die Engländer an Zahl ſo gewaltig übertreffen, die Home Rule geben würde. England hat deshalb auch mit dieſen Reformvorſchlägen nicht die Abſicht, in In⸗ dien die Home Rule einzuführen, da dieſe leicht die Vorſtufe der nationalen Freiheit werden könnte. Der ganze Reformplan iſt vielmehr nur eine Kriegsmaßnahme, welche die Erregung in In⸗ dien dämpfen ſoll. England will nur Indien und der Welt Sand in die Augen ſtreuen. Die nationaliſtiſchen Politiker Indiens ſind da⸗ her von den Vorſchlägen durchaus nicht befriedigt und wiſſen ſie nach ihrem wahren Wert einzuſchätzen. Was ſoll es z. B. heißen, wenn die Mitglieder des provinzialen geſetzgebenden Rats vermehrt würden, wenn doch im Oberhauſe die von der Regierung ernannten Mitglieder die Majorität haben? Das bedeutet doch nur, daß das indiſche Volk auch in Zukunft wie bisher in ſeinen Angelegenheiten nichts zu ſagen hat, Die Reformvorſchläge bedeuten weder die Ein⸗ führung der Hame Rule in Indien, noch die Anwendung des Natio⸗ nalitätenprinzips, Mit der Ankündigung dieſes Reformplanes wieder⸗ holen die Engländer nur das Manöver, das ihnen ſo oft geglückt iſt: ſie brechen dem Herzen das Wort, das ſie dem Ohr gegeben haben. Die Neulralen. Franzöſiſche Pläue gegen Dänemark. Stockholm, 15. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Spenska Dagbladet bringt einen Leitartikel mit der Ueberſchrift:„Fran⸗ zöſiſche Pläne gegen Dänemark“. Es heißt darin, daß gleich⸗ zeitig mit dem Umſtande, daß die Truppen der Entente im Norden im Rücken von Skandinavien ſtehen, Stimmen laut werden, um einen Angriffgegen die Küſte Deutſch⸗ lands auszuführen, was in allerhöchſtem Grade Dänemark berühre und auch von Bedeutung für Schweden ſei. Als Unter⸗ lage ſeiner Betrachtungen führt das Blatt Aeußerungen des franzöſiſchen Admirals Degcuy an. Dieſe ſind in einer Schrift enthalten, welche dem Blatt zugeſtellt worden iſt. Es wird darin die Bedeutung eines direkten Angriffs auf die Küſten Deutſchlands entwickelt. Der Ver⸗ faſſer meint, ein ſolcher Angriff habe größere Ausſicht zu ge⸗ lingen, als die amtlichen franzöſiſchen und engliſchen Marine⸗ behörden eingeſtehen wollten. Seine Pläne gehen darauf aus, zu verſuchen, die Neutralen in den Krieg hineinzuziehen, ins⸗ beſondere Holland und Dänemark, gegen welche Staaten er heftige Angriffe richtet. Schon 1916 ſei eine Neutralitätspolitik niemals unwahrhafter geweſen als die däniſche, was er näher zu beweiſen ſucht.„Spenska Dagbladet“ meint, er ſuche einen Anlaß, um ein neues Saloniki auf däniſchem Ge⸗ biete zu ſchaffen. Die Schrift ſei für die franzöſiſchen Stim⸗ mungen den neutralen Staaten gegenüber bezeichnend. Der Admiral verlangt eine ſolche Behandlung der Neutralen, daß ſie gewillt werden, den Alliierten einige Stützpunkte zu über⸗ taſſen. Dies ſoll durch die„diplomatiſche Strategie“ erzielt werden. In dieſem Zuſammenhang weiſt er darauf hin, daß die Vereinigten Stagten den Neutralen gegenüber über Zwangsmittel verfügen. Holland nimmt die Fahrt nach den ſkandinaviſchen Ländern wieder auf. Haag, 15. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Das Korreſpondenzbüro meldet amtlich: Die Verhandlungen die ſeit einiger Zeit geführt wer⸗ den, um die Wiedraufnahme der Fahrt nach den ſkandinaviſchen Ländern zu ermöglichen, führten zu einer Vereinbarung, die die Wiederaufnahme des Verkehrs möglich macht. Damit keine Be⸗ hinderung durch die Kriegführenden eintritt, muß die Ladung an den holländiſchen Ueberſeetruſt konſigniert werden und müſſen die Schiffe mit einem deutſchen Freigeleilſchein ausgerüſtet ſein. Es iſt dem holländiſchen Ueberſeetruſt mit Hilfe der Regierung geglückt, die urſprünglichen Bedenken, die von deutſcher Seite gegen die Kon⸗ ſignierung der Ladungen an den holländiſchen Ueberſeetruſt geltend gemacht wurden, zu beheben. Dann wurde über die Bedingungen, unter denen die deutſchen Behörden bereit ſind, Freigeleitſcheine für die Fahrt nach Skandinavien zu gewähren, Einſtimmigkeit erzielt. Im Zuſammenhang mit dieſer Vereinbarung wird mitgeteilt, daß — holländiſche Einfuhrhändler keine Waren auf holländiſchen Schiffen aus Schweden, Norwegen oder Dänemark einführen kön⸗ nen, ohne daß dieſe an den holländiſchen Ueberſeetruſt adreſſiert ſind. Der Jelluloſeſkandal. Bern, 13. Auguft(WeB. Nichtcantlich.) Zur Unterſuchung des unter dem Namen Celluloſeſkandal bekannten Jalles kraſſen Kriegsgewinnertums einer engliſch⸗ſchweizeriſchen Geſell⸗ ſchaft hat die engliſche Regierung einen Ausſchuß eingeſetzt, der au⸗ namhaften Perſönlichkeiten, dem Richter Lord Sumwer, dem Reeder Lord Inchape und dem Großinduſtriellen Colwyn, beſteht.— Die „Times“ ſchreibt: Die einzig feſtſtehende Tatſache in der Angelegenheit iſt, daß der Gründer der Geſellſchaft, die Celluloſe und Azeton für Flugzeugbahnen liefert, dieſes Kriegsbedürjnis ſo ausgenutzt hat, daß jedwede Sixpence⸗Gründeraktie ſpäter einer 14 Pfund⸗Aktie gleich wurde. Wenn dieſes einem Syndikat von Bäckern paſſierte, würde die Tatſache ausreichen, um die Angelegenheit an einem Laternen⸗ pfahl zu beenden. Die Celluloſe für Flugzeuge iſt aber ſchließlich ein nur etwas weniger notwendiger Artikel als das tägliche Brot. — Die„Morning Poſt“ betont, daß das ungeheure Wachstum der Celluloſegeſellſchaft nur dank der außerordentlichen Parteilichkeit der Regierung möglich geweſen ſei. Die Angelegenhett würde für den guten Ruf Churchills vernichtend ſein, wenn dieſer noch einen ſolchen hätte. Jedenfalls ſollten er und die anderen beteiligten Beamton des Munitionsminiſteriums während der Unterſuchung zurücktreten.— „Dailn Chroniele“ weiſt darauf hin, daß durch den Skandal eine Reihe von Männern bloßgeſtellt worden ſei die mit der Petroleum⸗ induſtrie zu tun haben; insbeſondere der an der Spitte des Petro⸗ leumsdepartements ſtehende Kolonialſekretär Long, deſſen Sohn, Major Long, 5800 Aktien der Celluloſegeſellſchaft beſitze, und der Direktor der Petroleumexekutive Profeſſor Sie John Cadman mit 4300 Aktien Die Schweiz wahrt ihr Recht. Bern, 15. Aug. 62 B. Nichtanitl.) Meldang der Schweitzeriſchen Depeſchen⸗Agentur. Mit Rückſicht auf verſchiedene Vockommniſſe teilt der Bundesrat den kantonalen Regierungen mit, daß es durch⸗ aus unzuläſſig iſt, daß ausländiſche Beamte, insbe⸗ ſondere politiſche Beamte, Konſuln oder ſonſtige Agenten, in aus⸗ ländiſchen Strafproßeſſen felbſtändig irgendwelcher Art hornehmen, da dies eine Vbrletzung des öffentlich⸗ rechtlichen Grundſatzes der ſchweizeriſchen Gerietehoheit bedeutet. Die Bundesbehörden werden gegen ſolche Verletzungen energiſche Maßnahmen ergreifen. Kantonale Behörden dürfen dem⸗ Begehren 1 Rechtshilfe in ausländiſchen Strafprozeſſen nur dann ent⸗ ſprechen, wenn ſich die ausländiſchen Behörden in dem Geſuch um rufen können. Andernfalls ſind ausländiſche Behörden an den Bun⸗ desrat zu weiſen. Der Bundesrat betont bei dieſem Anlaß, daß die Schweiz an dem Grundſatz feſthält, daß Rechtshilfe in politiſchen Prozeſſen nichr gewährt wird. Jum deulſch⸗ franzöſiſchen Gefangenen⸗Auslauſch. Derlin, 16. Auguſt.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber den deutſch⸗franzöſiſchen Gefangenenaustauſch ſchreibt die Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ an der Spitze ihres Blattes: Wie vor kurzem in der Preſſe mitgeteilt wurde, hat ſich der Austauich der deutichen und Erhebungen diechkshilfe auf ausdröckliche Beſtimmungen der Staatsverträge be⸗ nen, die mehr als achtzehn Monate gefangen ſind, und der Zivilinternierten durch das Verhalten der franzöſiſchen Regie⸗ rung von Anfang an langſamer vollzogen, als vorgeſehen war⸗ Frankreich hat nunmehr den Abtransport vorüber⸗ gehend überhaupt eingeſtellt. Als Grund gibt.5 franzöſiſche Regierung an, daß in Deutſchland franzöſiſche Offi ziere zurückgehalten worden ſeien, die länger in Kriegsgefan⸗ genſchaft waren, als andere inzwiſchen bereits in der Schweiz internierte Kameraden. Dadurch ſei die Vereinbarung perletzt/ wonach die Entlaſſung genau nach dem Zeitpunkt der Ge⸗ fangennahme erfolgen müſſe. Es iſt allerdings zutreffend, daß die für den Abtransport maßgebende Reihenfolge in einigen Ausnahmefällen durch⸗ brochen wurde. Dies erklärt ſich aber, wie auch der franzöſi⸗ ſchen Regierung bekannt iſt, daraus, daß in Verſammlung? lagern unter den franzöſiſchen Offizieren die ſpaniſche Grippe in ſchwerſter Form aushrach, ſo⸗ daß die von ihr befallenen franzöſiſchen Offisiere als nich transportfähig zurückblieben und durch erſt kürzere Zeit gefan gene Kameraden erſetzt werden mußten. Die Zahl der verein barungsgemäß zu entlaſſenden Offiziere wurde dabei ſelbſtver ſtändlich innegehalten. Auch ſind die Zurückgebliebenen für den nächſten Transport bereitgeſtellt. Der wahre Grund des Verhaltens der franzöſiſchen Regie rung liegt darin, daß die franzöſiſche Heeresleitung außerſtande iſt, den Abtransport in der ver⸗ einbarten Weiſe durchzuführen. Mit dem Bau des Aufnahmelagers an der Grenze, das in Deutſchland ſeit langem fertiggeſtellt wurde. iſt in Frankreich erſt ſetzt begonnen worden. Die Zuſammenſetzung der erſten Offizierszüge bietet Frankreich den willkommenen Vorwand, ſeine Schuld an der Verzögerung der Transporte vor der franzöſiſchen Bevölkerung zu verbergen und auf Deutſchland abzuſchieben. Die franzöſt⸗ ſchen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen und ihre Angehörigen wer; den über dieſe Fürſorge ihrer Regierung wenig erfreut ſein. Es iſt zu wünſchen, daß die Schwierigkeiten in der Organi⸗ ſation des großen Austauſches in Frankreich nunmehr behobeſn werden, damit dieſes ſegensreiche und menſchliche Werk endlich einen glatten Verlauf nimmt und die Kriegsgefangenen beider Länder möglichſt bald ſeine Wohltaten fühlen. die elaſiiſche Berleidigung. m. Köln, 16. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung meldet aus Kopenhagen: Ueber die Art der Verteidi⸗ gung der deutſchen Heeresleitung in der großen Abwehr⸗ ſchlacht zwiſchen Ancre und Oiſe wird dem Berliner Vertreter der„National Tidende“ aus deutſchen Generalſtabs kreiſen mitgeteilt, daß dieſe Schlacht nach denſelben Grund⸗ ſätzen geleitet wurde, die an der Marne und Vesle angewandt worden ſeien. Sie hätten hier wie dort die Probe beſtanden und bezweckten, rechtzeitig bedrohte Außenpunkte aufzugeben, die nur mit ſchweren Opfern zu halten wären. Mont⸗ didier ſei rechtzeitig geräumt worden, weil der Feind es mit Umfaſſung bedrohte. Dadurch ſeien den deut⸗ ſchen Truppen ſchwere Verluſte erſpart geblieben und dem Gegner nur Trümmerhaufen überlaſſen worden, die dem ſtärkſten deutſchen Artilleriefeuer ausgeſett ſeien. Dieſe elaſtiſche Verteidigung, die übrigens bereits in ähn⸗ licher Form und mit ähnlichen Ergebniſſen gegenüber den großen Angriffen des Verbandes 1916 und 1917 angewandt wurde, ſei eine Erfindung der deutſchen Heeres⸗ leiiung. Alich in der neuen großen Abwehrſchlacht zwiſchen Ancre und Oiſe, durch die Foch die militäriſche Entſcheidung herbei⸗ zuführen verſuchte, vertraue die deutſche Heeresleitung voll⸗ kommen auf die lieberlegenheit und den Heldenmut der deut⸗ ſchen Truppen. Hintzes Nachfolger in Chriſliania. Berlin, 16. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bürb.) Uns wird beſtätigt, daß zum Rachfolger des Herrn von Hintze in EChriſtiania der Botſchaftsrat von Mutius auf erſehen iſt. Herr von Mutius war während der Kanzlerſchaft Bethmann Hollwegs als Vertrauensmann des Kanzlers un des Auswärtigen Amtes in der Warſchauer Verwaltung lätig Die Kronprinzeſſin im U⸗Bool. Berlin, 16. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie aus Wismar berichtet wird, iſt die Kronprinzeſſin auf einem U⸗Boot in Wismar angekommen. Der Weg von Heiligendamm nach Wismar wurde im U⸗Bootun ter Waſſer zurückgelegt. In der Begleitung der Kronprin⸗ zeſſin befanden ſich der Großherzog von Mecklen, burg und die Prinzeſſin Olga von Braun ſchweig. Die Friedensvermittlung der Neutralen geſcheitert. Stockholm, 15. Aug. Eine Abordnung der Großloge des Guttemplerordens mit dem Reichstagsmitglied Waprins R an der Spitze ſprach heute Mittag beim Staatsminiſter Eden vor. Wavrinsky fragte den Miniſter, wieweit für einen nen tralen Staat allein oder mehrere gemeinſam die Möglichkei vorliege, die Initiative für das Zuſtandebringen von Frieden⸗ verhandlungen zu ergreifen. Eden verwies in ſeiner Ant⸗ wort auf die Schwierigkeiten, die mit einem ſolchen Schritt verknüpft ſeien, und ſprach nach„Aftontidningen“ auch ſeine perſönliche Anſicht in der Frage aus, worüber aber das Blatt nichts mitteilt. Eine Antwort könne er, unvorbereitet wie er ſei, erſt geben, wenn er mit ſeinen Kollegen beraten habe. Die Antwort ſoll ſchriftlich erfolgen. 1 Dieſes Zögern iſt kennzeichnend. Es iſt natürlich auf die ſchroff ablehnende Haltung der Alliierten zurück⸗ zuführen. Aber der Verlauf der gutgemeinten Aktion wird den Neutralen aufs neue zeigen, wo die Feinde des Frie dens ſitzen, die damit auch die Feinde der Neutralen und di Feinde Europas ſind. Englands Jurcht vor Englands Schulden. Rolterdam, 15. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Den eng liſchen Blättern zufolge ſagte der frühere Schatzkanzler Me. Kenna in der Unterhausſitzung vom 1. Auguſt bei der De⸗ batte über eine neue Kreditvorlage, er fürchte, daß die Zeit nicht fern ſei, wo England, das in dieſem Kriege die Verbundeten mit ſo bedeutenden Geldbeiträgen unterſtütze, den Vereinigten Staaten ebenſo große Beträge ſchulden werde, wie es ſetzt von den anderen Verbündeten einzufor“ dern habe. K Amſterdam, 15. Aug.(WB. Richtamtl.) Pen hieſigen Blatte wird aus Rotterdam berichtet, daß dort dͤgen nachmit⸗ tag ein deutſcher Hoſpitalzug mit 278 engliſcheh Kriegsgefangenen erwartet wird. Ferner ſollen invalide engliſche Kriegsgefangene aus Scheveningen gegen nachmittag nach Rotterdam gebeacht und ſoſort auſ den Hoſpl talſchiffen„Sindoro“ und Zeeland eingeſchiſſt werden, die 3 9— BRVEEBSEP * — Sreitag, den 16. Auguſt 1918. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mitag- Ausgabe.) Nr. 379. 3. Seite. NAus Staòt und Land. die Erhöhung der Mehl⸗ u. Brotpreiſe in Baden. Die„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt halbamtlich: Von Mitte dieſes Nonats ab wird wohl in allen Kommunalverbänden eine Er⸗ —7 der Mehl⸗ und Brotpreiſe eintreten. Der Grund hierfür llegt zunächſt in der Heraufſetzung der Getreidepreiſe und, ſoweit ſelbſttwirtſchaptende Kommunalverbände in Betracht kommen, in dem Aufwand für die Frühdruſchprämien. Die Erhöhung er Grundpreiſe für das Brotgetreide bedingt eine Preisſteigerung um etwa 2 Pfg. für das Pfund Mehl und den kleinen Laib Brot don 175 Pfund Gewicht. Der Aufwand für die Frühdruſchprämien wird für das von der Reichsgetreideſtelle bewirtſchaftete Getreide auf die Reichskaſſe übernommen. Die ſelbſtwirtſchaftenden Kom⸗ munalverbände müſſen den Aufwand ſelbſt tragen; der Ausgleich gegenüber den nicht ſelbſtwirtſchaftenden Kommunalverbänden findet urch ſtatt, daß die ſelbſtwirtſchaftenden Kommunalverbände ins⸗ beſondere deshalb, weil das Getreide und Mehl in ihrem Bezirk ver⸗ bleibt, im übrigen billiger arbeiten können, als es der Reichsgetreide⸗ ſtelle möglich iſt. Der Preis für das von der Reichsgetreideſtelle ge⸗ lieferte Me hl wurde aber nicht nur um den Betrag erhöht, der ſich aus der Heraufſetzung der Getreidepreiſe ergibt, es war vielmehr eine weitere Erhöhung um etwa den gleichen Betrag erfor⸗ derlich wegen der Vermehrung der mit dem Einkauf und der Verar⸗ tung des Getreides verbundenen Unkoſten. In dieſer Hinſicht iſt iuabeſondere die Erhöhung der Kommiſſionsgebühren, die Steige⸗ rung der Lagerkoſten für die Kommiſſionäre, die im Zuſammenhang mit der Warenumſatzſteuer ſteht, und die Erhöhung der Frachten von Einfluß Schließlich wird es in vielen Bezirken nicht zu umgehen ſein, den Bäckern wegen der Steigerung ihrer Unkoſten einen höheren Zuſchlag wie bisher zuzubilligen, 5 Gegenüber den bisherigen Preiſen wird ſich regelmäßig eine Erhöhung der Verbraucherpreiſe um etwa 4 Pfg. für das Pfund Rehl, und für das nicht mit Kartoffelmehl oder Friſchkartoffeln ge⸗ kreckte Brot um etwa 5 Pfg. für den kleinen Laib von 1½ Pfund Gewicht und 10 Pfg. für den großen Laib von 3 Pfund Gewicht ergeben. Das Miniſterium des Innern hat beſtimmt, daß ohne ſeine Senehmigung der Verbraucherpreis für ein Pfund ungemiſch⸗ tes Nehl gaprozentiger Ausmahlung 28 Pfg. für Roggenmehl und 0 Pfg. für Weizenmehl nicht überſteigen darf. Der Juſchlag für den Klei äufer zu ſeinem Einſtayidspreis ſoll nicht mehr als 5 Pfg. für das Pfund betragen; dieſe Grenze ſpurde auch f Verbauf von Friſchmehl und Mehl geringerer Ausmahlung feſt⸗ geſetzt. Der höchſte Verbraucherpreis fur das ohne Streckungs⸗ Wittel hergeſtellte Brot darf ohne Zuſtimmung des Miniſteriums Pfg. für den großen und 88 Pfg. für den kleinen Laib nicht überſteigen. In Kommunalverbänden, welche außer Roggen⸗ urid Weizenmehl noch Gerſtenmehl geliefert erhalten, das mehr koſtet ais Roggen⸗ und Weizenmehl, oder welche zur Erzielung einer größeren Brotmenge das Brot mit Kartoffelmehl ſtrecken, das eben⸗ falls teurer iſt, wird ſich zumeiſt ein höherer Preis ergeben. Das Riniſterium hat aber auch hier beſtimmt, daß bei der Preisberech⸗ Aung gewiſſe Grundſätze und Grenzen eingehalten werden müſſen. Die Kommunalverbände jind angewieſen, die Mehl⸗ und Brotpreiſe ſo niedrig zu halten— auch unter Verwendung etwaiger Erſpar⸗ niſſe oder unter Gewährung von Zuſchüſſen—, als dies ohne Be⸗ Enträchtigung gerechtfertigter Anſprüche der Bäcker erfolgen kann. Die Ueberwachung der Preiſe wird wie bisher durch das Landes⸗ breisamt ſtattfinden. Deutſch⸗Türkiſche Vereinigung. Einen vortrefflichen Einblick in die außerordentlich vielſeitige und umfangreiche Arbeit der Deutſch⸗Türkiſchen Ver⸗ Sinig ung gewährt der Geſchäftsbericht der Vereinigung für 1917, der in dem ſoeben erſchienenen Heft 4 ihrer ⸗Mitteilungen“ beröffentlicht wird. Aus dem Bericht der Vereinigung, deren Mit⸗ gliederzahl in der Verichtszeit die jetzt ſchon wieder überholte Zahl von 5300 erreichte, ſind beſonders erwähnenswert: die Darſtellung der Grundſteinlegung des„Hauſes der Freuadſchaft“ in Konſtan⸗ ünopel, dem demnächſt in Berlin ein fürkiſcher Klub zur Seite treten wird, die Ausführungen über das Schülerheim im Grune⸗ wald, die Auebildung türkiſcher Schüler und Lehrlinge und die von der Vereinigung geleiſtete Arbeit auf dem Gebiete des Schulweſens und der ärztlichen Arbeit, ſowie das intereſſante Arbeitsprogramm der Türkiſch⸗Deutſchen Vereinigung in Konſtantinopel. Aus dem anſchließenden, vom„Wirtſchaftsinſtitut für den Orient“ redigier⸗ ten Leik iſt hervorzuheben: ein ſehr aktnelſer Aufſatz äber die Aus⸗ ſcchten ſtellenſuchender Kaufleute in der Türkei, an den wieder, wie in den früheren Heften, ein wertvolles wirtſchaftliches Nachrichten⸗ Saterial angefügt in. Aus dem Anzeigenteil der Heitſchrift ver⸗ Dient ein Aufruf der Vereinigung zu Gunſten einer Samm⸗ Lun g für die Opfer des jüngſten verheerenden Großfeuers in Kon⸗ ſtantinopel beſondere Beachtung, der auch an dieſer Stelle dem Zegen Intereſſe der Oeffentlichkeit empfohlen wird, Das Heft wird den Witgliedern der Vereinigung koſtenlos geliefert. 8 Bezugsſcheinpſſichtige Waren für Heeresangehörige und Kriegsgefangene. Das Kriegsminiſterium hat kürzlich folgendes verfügt: Die Vorſchriften über die Beſchaffung bezugſcheinpflichtiger Web⸗, Wirk⸗ und Schuhwaren für Heeresangehörige und Kriegsgefangene ſind im Einvernehmen mit der Reichsbekleidungsſtelle geändert worden. Kächte. 8 Es fallen oft nachts, zumal in den Spätſommernächten, Sterne ſchr 00 den dunklen Raum, durchmeſſen ihn blitzſchnell und ver⸗ n. Und es iſt das Recht eines jeden, dabei Wünſche zu denken denn ſo heißt es, dieſe werden erfüllt. 3 Aber wenn ich ſolch einen fallenden Stern ſehe, bin ich ganz ſtill und in mir iſt kein Wunſch und kein Wille. Nur das tiefe, dumpfe Gefühl der Qual: Dort in der Ferne iſt die Unendlichkeit. Der fallende Stern, der das All durchmißt, wird mir der blitzende Träger dieſes Gedankens: Dort in der Ferne iſt die Unendlichkeit. Aber daneben ſind Nächte ohne Licht, ohne jedes Greifbare, ohne Iddes Geſtaltete. Nächte, dunkler als die tieſſten Geheimniſſe unſeres Und dieſe Nächte ſind erfüllt von Fragen. Fragen, Fragen ohne eine Antwort. Wir fühlen, wie ſie aus den tiefſten Türen unſerer Seele treten And— Lichte taſten. Aber ſie finden ringsum nur Finſternis. nd ſo ſteigen ſie wieder hinab, woher ſie gekommen: unbeant⸗ Wortet, ſormios und geheimnistief wie die Nacht. Ach— die Nächte, dieſe ruheleeren, Drin die Sinne ſich in Leid verzehren 5 naach den Stunden, die vergangen ſind. * Schwüle Nächte ohne Mut und Wagen, Nur erfüllt von einem feigen Zagen, das ſo bleiern durch die Pulſe rinnt. O— ihr Nächte! Rite und neue romantiſche Bewegung. Von Franz Wugk. Hans Franke. 9 Franzöſiſche Schriftgelehrte wie z. B. Paul Souday beſprechen mit Preundunhbarlichen Krokodilstränen die Einſchmelzung des Wennarer Wieland⸗Benkmals. Abermals ein Sinnbild der Hin⸗ 2 des alten, gemütlichen, bequemen Deutſchland im Dienſt herrſchſüchtigen, raubgierigen Pangermanismusl Deutſchl nd —— vernichte und entehre heute ſeine beſten Ueberlieferungen, eine Fee'en und das Oberonhorn. Dazu ließe ſich nun mancherlei dugen: zum Beiſpiel, daß Wieland keineswegz die Verkörperung der deutſchen Träume und Märchen iſt und daß wir unſeren Geiſt ündern, wenn wir zur Abwehr des Landesfeindes Kirchen⸗ eeeee ieee diee, e BEB32 für den Die neuen Beſtimmungen ſind in der Nr. 10 der„Mitteilungen“ der Reichsbekleidungsſtelle vom 9. März 1918 enthalten, ſiel können bei jeder bürgerlichen Bezugsſchein⸗Ausfertigungsſtelle im Deutſchen Reich eingeſehen werden. Künftig dürfen Bezugsſcheine auf Be⸗ kleidungsſtücke, Taſchentücher und Schuhwaren für Heresangehörige und Angehörige verbündeter Heere, die ſich in dienſtlicher Eigenſchaft im Inland aufhalten, nur noch in folgenden Fällen ausgeſtellt wer⸗ den, wenn durch ein gegen die Aushändigung des Bezugsſcheines abzugebendes Anerkenntnis des Disziplinarvorgeſetzten in jedem einzelnen Falle nachgewieſen wird; daß das Tragen bürger⸗ licher Kleidungsſtücke notwendig iſt, entweder a) zur Ausführung gewiſſer Dienſtverrichtungen oder b) wegen bevorſtehenden Ausſcheidens aus dem Militärdienſt oder 8 c) wegen längerer Beurlaubung zur Ausübung eines bürger⸗ lichen Berufs, wobei das Tragen bürgerlicher Kleidung not⸗ wendig iſt oder d) weil der Heresangehörige zu den militäriſch nicht ⸗einge⸗ kleideten Mannſchaften gehört, oder e) weil der Heeresangehörige zu denjenigen Beamten der Heeresverwaltung gehört, denen keine Uniform beigelegt iſt. Wenn in dieſen Fällen Beſchaffungen notwendig ſind, fertigen die Disziplinarvorgeſetzten in jedem einzelnen Falle eine Anerkennt⸗ nis über dieſe Notwendigkeit aus, das für die bürgerliche Bezugs⸗ ſchein⸗Ausfertigungsſtelle als Unterlage für die Ausſtellung der für den Einkauf erforderlichen Bezugsſcheine dient. Das Anerkenntnis t folgendes zu enthalten: Dienſtgrad, Name und Truppenteil des Inhabers, Bezeichnung des Falles, der das Tragen bürgerlicher Kleidungsſtücke notwendig macht(ohne Angabe einer beſtimmten Stückzahl); Ort(im Felde), Zeitangabe, Unterſchrift und Dienſtgrad des Diſziplinarvorgeſetzten ſowie Stempel des Truppenteils oder der militäriſchen Behörde. Die bisherigen Notwendigkeitsbeſcheinigungen fallen weg. Die Bezugsſcheine werden von der für die derzeitige Wohnung des Heeresangehörigen uſtändigen Bezugsſchein⸗Ausfertigungsſtelle ausgeſtellt; iſt eine Wohnung im Deutſchen Reiche nicht vorhanden oder in beſonderen auf dem Anerkenntnis als dringlich beſcheinigten Ausnahmefällen werden ſie von jeder Bezugsſchein⸗Ausfertigungs⸗ ſtelle ausgeſtellt. Dem Antrag iſt zur Beſchleunigung zweckmäßig ein ausgefüllter und vollzogener Beſtandsfragebogen beizufügen; Vordrucke hierzu ſind bei jeder Bezugsſchein⸗Ausfertigungsſtelle er⸗ hältlich. Zur Entſcheidung über den Umfang der Bewilligung ſind allein die Bezugsſchein⸗Ausfertigungsſtellen zuſtändig. Sie haben dabei lediglich die Beſtimmungen der Reichsbekleidungsſtelle für die bürgerliche Bevölkerung zugrunde zu legen und ſind an eine auf der Beſcheinigung von dem Diſziplinarvorgeſetzten etwa bezeichnete Stückzahl nicht gebunden; insbeſondere haben ſie den vorhandenen Beſtand an rein bürgerlicher Kleidung zu berückſichtigen. Bezugs⸗ ſcheine auf Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren für den Haushalt(3. B. Bettwäſche, wollene Decken, Hauswäſche) dürfen für Angehörige des Heeres einſchließlich der Angehörigen verbündeter Heere nur erteilt werden, wenn ein Haushalt im Deutſchen Reiche geführt wird. In dieſem Falle ſind lediglich die für die bürgerliche Be⸗ völkerung geltenden Beſtimmungen anzuwenden. Milſtäriſche Be⸗ ſcheinigung kommen hierfür nicht ia Betracht. Für Kriegsgefangene, ſowohl deutſche im feindlichen Ausland als feindliche Ausländer im Inland, ſtellen die bürgerlichen Bezugsſchein⸗Ausfertigungsſtellen Bezugsſcheine nicht mehr aus, da für ſie die Heeresverwaltung Beut Eine Ausnahme hiervon machen nur die ſogenannten utſch⸗Ruſſen, die auch fernerhin unter den bisherigen Bedingun⸗ gen Bezugsſcheine erhalten. Der bisherige Erlaß(AVBl. 1917 S. 88) britt außer Kraft. u. Militäriſche Beförderung. Sergeant Heinrich Tremmel, Inhaber des Eiſernen Kreuzes und der Badiſchen ſilberne Verdienſt⸗ medaille, Sohn des Herrn Johann Tremmel, wurde zum Nachrichten ⸗ Bauwart und Beamtenſtellvertreter ernannt. Druckſachen nach Finnland. Nach Finnland ſind fortan Druckſachen, Zeitungen und Bücher uſto. zugelaſſen. Die Gebühren ſind die des Weltpoſwerkehrs. Außer den ſonſt im Auslandsverkehr genehmigten Sprachen iſt die ruſſiſche, für geſchäftliche Druckſachen Preisberzeichniſſe uſw.) auch die finniſche Sprache geſtattet. *Reichsweinſteuer. Am 1. September 1918 tritt das Reichsgeſetz über die Weinſteuer in Kraft; das badiſche Weigſtenergeſetz verliert ſeine Gültigkeit. Was nun vor allem und noch voc dem 1. September geſchehen muß, iſt, ſo ſchreibt die„Kartsr. 36• halbamtlich, die Anmelduag aller derjenigen, die nach dem Geſetz als Herſteller oder Händler zu behondeln ſind. Dengemäß müſſen ſich alie Win⸗ fr die gewerbsmäßig Wein in Verkehr bringen ſofort bei dem ür ihren Wohnſitz Finangamt oder Hauvtſteueramt an⸗ melden; dasſelbe gilt für alle Wirte, Weinklernverkäufer, Weingroßhändler, ſowie für die von weinähnlichen Getränken(Obſtwein, Bꝛerenwein und dal.), von weinhaltigen Getränken und von entgeiſtetem Wein Das Nähere enthält die Bekanntnachung in den amtlichen Verrändiguagsblättern. Allen aumeldepflichtigen Perſonea iſt dringend zu raten, daß ſie die rechtzͤiige Aameldung nicht verſänmen, da ſie ſonſt unter Umſtänden ernſtliche Nachteile erleiden. & Roles Kreuz. Die für das Babiſche Rote Kreuz veranſtaltete „Broßherzogs⸗ Geburtstagsſpeade“ ergab durch die Haus⸗ und Straßenſammlung Mk. 7045.—, ſonſtige Spenden Mk. 10 763.—, zuſammen Mk. 17 808.—. Hierbei ſind die Beträge, die unnittelbar an den Badiſchen Landesverein vom Roten Kreuz in Karleruhe überwieſen worden ſind und ein Bielfaches des obigen Betrages ausmachen, nicht mitgezählt. ewerbsmäßigen Herſteller auch in Deutſchland geuug Leute, die das Hinſchwinden des Ver⸗ mächtniſſes von Weimar beklagen; und es gibt auch in Deutſchland genug Leute, die das romantiſche National⸗Erbe nur im äußerlichen Theaterflitter von Ritterſchauſpielen und Ausſtattungs⸗„Fe'erien“ ſehen. Daß in Deutſchland eine neue romantiſche Bewegung gerade in dieſen Kriegsjahren ſich immer kraftvoller Bahn bricht, iſt den Feinden unbekannt. Und in Deutſchland ſelbſt wiſſen immer noch viel zu Wenige, was denn eigentlich mit dieſem neuen Ritt ins alte romantiſche Land beabſichtigt iſt. Es gilt zunächſt cinen Strich zu machen zwiichen„romantiſcher Schule“ und Romantik. Die romantiſche Schule iſt ſeit hundert Jahren abgetan. Die Romantik iſt ſo alt, wie deutſches—— und wird auck erſt mit dem letzten Deutſchen verſchwinden. ewiß haben auch andere Völker eine Romantik gehabt und hier und da wird ſogar Nomartik mit Romaniſch zuſammengebracht. Eichen⸗ dorff hat gegen eine ſolche Auslegung Widerſpruch erhoben und mit Recht darauf hingewieſen, daß der eigentümliche romantiſche Geiſt, der ſich ſowohl vom klaſſiſchen wie vom nordiſch⸗heidniſchen unterſcheidet, vorzüglich in Deutſchland Aufnahme und Vertiefung erhalten hat und alſo weſentlich deutſch iſt. Die Denker der„romantiſchen Schule“ kamen erſt auf allerlei Umwegen zu dem, was wir alle als„romantiſch“ empfinden, ohne uns an gelehrten Theorien den Kopf zu zerbrechen. Die zünftige Frühromantik hat viel Aehnlichkeit mit dem Sturm und Drang und die Ausläufer der Spätromantik wiederum gehen vielfach ins junge Deutſchland über. Die romantiſche„Schule“ krankte zuerſt am Aeſtheticismus und als ſie dann dem Duft der echten blauen Blume nachzugehen und in gutem Sinne volkstümlich zu werden begann, verfiel ſie in den Fehler, der ihr verhängnisvoll werden mußte: die Einheit von Poeſie und Leben ſollte in der Zurückführung auf das mittelalterliche Staats⸗, Kirchen⸗ und Geſellſchafts⸗Ideal gefun⸗ den werden. Die Romantik wurde ſchwarze, muffige Reaktion; eine Dienſtmagd Metternichs. Vereinzelt und in kleineren oder größeren Gruppen hat es aber immer weiter Romantiker gegeben; vorzüglich in der Muſik kamen ſie zur Herrſchaft; die Schwaben waren durchweg mehr oder wetiiger Romantiker; in der Malerei läßt ſich die Romantik von Schwind bis Thoma und Schieſtl ver⸗ folgen. Die Wendung zum geſchichtlichen Roman, die Butzenſcheiben⸗ lyrik, die Heimatkunſt: überall ſehen wir romantiſche Anwand⸗ lungen. Um 1900 begegnen wir gar einer bewußten und ausge⸗ ſprͤchenen Neuromantik, die freilich nur in der Wiederbelebung romantiſcher Theorien und der Durchforſchung der alten Ro⸗ mantiker Starkes und Erfreuliches leiſtete, ſonſt aber ganz in Aeußerlichkeiten ſtecken blieb und aus engen Litergtenkreiſen nicht 2 Vult dringen konnte. 8 0 8 —— Ablieferung der Einrichtu genſtände aus Sparmetall. Nach der in dieſer Nummer veröffentlichten Bekanntmachung der ſtädt Metallſammelſtelle iſt die Ablieferung für die Einrichtungsgegenſtände aus Haushaltungen, Geſchäftsbetrieben uſw ür der Stadtbezirk Rhein au auf Samstag, den 17. Auguſt 1916 eſtgeſent. * Ein Beſuch des Friedrichsparkes iſt in der gegenwärtigen Ferienzeit, in der mancher Familienvater nicht in der Lage iſt, ſeine ſchulpflichtigen Kinder in die Sommerfriſche zu ſchicken, ganz beſonders zu empfehlen. Sind doch allein ſchon die Gartenanlagen mit ihrem prachtvollen Blumenflor eine Sehenswürdigkeit und eine Seltenheit, namentlich ſeitdem man die ſtädtiſchen Anlagen in Ge⸗ müſeplantagen umgewandelt hat.— Dent Bericht über das har⸗ geſtrige Konzert iſt nachzutragen, daß etwa 5000 Beſucher gezählt wurden. Der ſtimmungsvolle Chor„Die Poſt im Walde“ wurde übrigens nicht don dem Landhäuſer⸗Doppelgugrtett, ſondern von der Kapelle dér 118er ſelbſt geſungen. * Jellſtoſfgewebe für Schuhbekleidung. Die Erſatzſohlen⸗ Geſellſchaft ſchreibt der„Frftr. Zig.“:„Unter der Spitzmarke „Zellſtoffgeroebe ſür Schuhbekleidung“ ſchreibt ein fachmänniſcher Mitarbeiter der„Franfurter Zeitung“, es lei gelungen, aus Saheu ein Erzeugnis herzuſtellen, sas die Vorzüge de⸗ eders in glänzendſter Weiſe in ſich vereinige, ſodaßf Schuhe, aus dieſem Stoff hergeſtellt, vollkommenen Erſatz ſür Lederſchuhe bieten und auch in normalen Zeiten als vollwertiger Bedarfsartikel gelten würden Der für die Zulaſſung und damit alſo auch ſür die Er⸗ probung von Leder⸗Erſatzſtoffen durch den Reichskanzler eingeſetzten Zentralſtelle(das iſt die Erſatzſohlen⸗Geſellſchaft ill Eerlin) iſt von einer Erfindung, der die in der Zuſchrift erwähate Bedeutung zu⸗ käme, bisher nichts bekannt. Aus dieſem Grunde können maßgebliche Erprobungen des Erzeugniſſes noch nicht vorliegen. Die Erſatzſohlen⸗ Geſellſchaft ſteht irgend welchen aus Papiccſtoffgeweben hergeſtellten Leder⸗Erſatzſtoffen überhaupt wenigerwaärtungs⸗ voll gegenüber, auf Grund der bisherigen Erfahrungen beſonders auch mit Erfindungen, die in Veröffentlichungen nor einer ernſthaften Prüfung bereits begeiſtert gerühmt wurden Sollte ein Stoff ge⸗ funden werden, der gleichzeilig Elaſtizität und Feſtigkeit genug auf⸗ weiſt, un als Erſatz für Leder dienen zu köagen, ſo bedürſte es eines Trägers nicht, der die Feſtigkeit des Materials nicht beſſer erhöhen kann, als hierzu Papiergewebe imſtande iſt. Man wird alſo auch in der Allgemeinheit gut tun, gegenüber„umwälzenden Erfindun⸗ gen“ auf dieſem Gebiet ſich abwartend zu verhalten. In die Reihe der Sohlenſtoffe, deren beſtehende Eigenſchaften voreilig gerühmt werden, gehört auch das„künſtliche Sohlleder der Pflanzenfaſern“. *Hamſter untereinander. Ein ergötzliches Erlebnis hatte dieſer Tage lt.„Pirm Ztg.“ ein Pirmaſenſer, der in die Burg Gegend fuhr. Unterwegs traf er einen Bekannten, der auf die Frage nach ſeinem Reiſeziel antwortete:„Ich will uff die„'er Mühl. Ich hann vor kurzem e Schdumbe Weize hingedroh, unn jetzt werds Mehl abgeholt.“— Der Zufall fügte es, daß ſich beide auf der Rück⸗ fahrt wieder treffen. Na, haſt dei Mehl riezt“, war die erſte rage.„Awwer ſicherl Großartig gemahlt! De kann die Alt am Sunnbah noch e nol e Kuche backe Und der glückliche Pirmaſenſer legt ſeinen„Mehlſock“ vor ſich hin. Als nach einer Weile der Sack lebendig zu werden beginnt, meint der andere Pir:naſenſer erſtaunt: „Na, awwer ſag moll Du haſchd awwer e komiſchi Sort Mehl, Das fangt jo an je krawwele!“—„Na, beruhig Dich nor“, erwidert der andere, ich hab der vorhin e Männche vorgemacht, ſis ke Mehl drinn,— e Ferkelche. Brauchſchds awwer net jedem uff die Nas zu hänge“ Die Fahrt geht weiter. Der Sa⸗ hat ſich wieder beruhigt, anſcheinend ſchläft das Ferkelchen. Da, plötzlich richtet ſich der Sack tramm in die Höhe und des„Ferkelche“ beginnt aus Leibeseräſten zu ſchreien:„Kikerikik“, gack, gack, gack!“ Vereinsnachrichten. 8 Jubiläumstagung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Verbandes. Den ernſten Zeitverhältniſſen angepaßt, wird der am 2. September 1893 in Hamburg gegründete Deutſchnationale Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verband(D. H..) die 25. Wiederkehr ſeines Grün⸗ dungstages durch eine ſchlichle, das Weſen und die Entwicklung des Vervendes widerſpiegelnde Veranſtaltung in Köln begehen. Am 80. und 31. Auguſt wird der Ausſchuß des Deutſchen Handlungs⸗ gehilfentages zuſammentreten, um die ſchwebenden Tagesfragen zu beraten(Uebergangswirtſchaft, Kaufmanuskammern, Stärkung des politiſchen Einfluſſes, Gehaltsfrage, Genoſſen sweſen, Woh⸗ nungsfürſorge). Am 1. September ſoll eine öffentkiche Feſtoerſamm⸗ lung in der Leſegeſellſchaft den Abſchluß bilden. Döring⸗ Ham⸗ burg wird in einem Vortrage:„25 Jahre kaufmänniſcher Sozial⸗ politik“ die Eutwicklung der kaufmänniſchen Sozialpolitik in den vergangenen 25 Jahren würdigen. Zugleich ſoll die Bedentung der Sozialpolitik in ihrer Wirkung auf den Kaufmannsſtand beleuchtet und die Stellung des Verbandes zu ferneren ſogialpolitiſchen Auf⸗ gaben erörtert werden. In einem zweiten Vortrage wird Bech ly⸗ Hamburg die darüber hinaus gehende Aufgabe des Verbandes in Stand und Volk, die geiſtigen, nationglen und wirtſchaftlichen Ziele ſeiner Arbeit, behandeln. Kommunales. Darunſtadt, 9. Aug. In der geſtrigen Sitzung der Stadt⸗ verordneten wurde mitgeteilt, daß die Vermutung eines hie⸗ ſigen Blattes, wonach die Ueberſchüſſe des Konmumalverbandes als Vergütungen an ſtädt. Beamte verwendet worden ſeien, nicht richtig ſei. Von Seiten der Verwaltung wurde mitgeteilt, daß für die fleiſchloſe Woche als Erſatz 50 Gramm Speck, je 3 Pfund mehr an Kartoffeln, alſo 10 Pfund, ferner die doppelte Buttermenge zur Verteilung kommen ſoll. Nach einem durch Stv. Hammann er⸗ Unſere heutige romantiſche Bewegung will die Erfahrungen der früheren beherzigen; will die Fehler der alten„Schule“ vermeiden; will wie ein Eichendorff'ſches Lied das ganze Deutſchland durch⸗ dringen und durchklingen; will uns nicht zurück⸗, ſondern vorwärts⸗ bringen; will nicht welt⸗ und zeitfremd ſein, ſondern die innigſten und tiefſten Bedürfniſſe der heutigen um ihr Daſein und ihre Zukunft ringenden deutſchen Menſchheit erkennen und befriedigen. Es kann ſich nicht darum handeln, den Geiſt von„Potsdam“— im Sinn des engliſchen Schlagworts— zu vertreiben. Wir wiſſen zu gut, was wir Bismarck und Hindenburg und auch Krupp, Siemens, Ballin uſw verdanken. Es kann ſich noch weniger darum handeln, den Klaſſizis⸗ mus von Weimar herabzuſetzen; ſelbſt wenn wir das wollten, könnten wir's ja gar nicht. Es gilt, Potsdam und Weimar zu ergänzen durch immer ſtärkere Betonung und immer kräftigere Entwickelung des Deutſcheſten in uns, das Goethe nicht unbekannt war, in*— ettina wahren Wert aber nicht von ihm K18 und erfaßt wurde. Brentano, das briefſchreibende„Kind“, empfand dieſe Lücke im Goetheſchen Klaſſizismus; und wir empfinden ſie, wenn wir Goethe mit Wolfram einerſeits, mit Novalis, Eichendorff, Kerner, Mörike— a auch mit Wilhelm Raabe andererſeits vergleichen; wenn wir feſt⸗ tellen, wie fremd der Weimarer Kreis auch unſerer hohen Muſik blieb. Und dann dieſe ſeltſame, wunderholde Symphonie von Farben und Tönen, von Mondſchein, Waldesrauſchen, Hörnerklang, Nachti⸗ gallenſchluchzen, Ständchen, Einſiedlerglöcklein, von Kreutzgang⸗Däm⸗ merung und plätſchernden Brunnen in einſamen Schloßgärten— alles mit dem einen großen Leitmotiv, der einen übermächtigen Do⸗ minante der Sehnſuchtl Der echt romantiſchen Sehnſucht nach etwas Unnennbarem, etwas Unerreichbarem; etwas, was jenſeits der ſinn⸗ lichen Erſcheinungswelt liegt. Die blaue Wunderblume, von der Heinrich von Ofterdingen träumt. Die„wunderſchöne Einſamkeit“, die ſo„kühl und weit und ernſt“ iſt; die die Welt verſenkt und„in den Wolken drüber Schlöſſer kühn wie auf hohen Alpen“ aufbaut. Das innerſte Geheimnis unſerer Seele, das ſich in keiner anderen Sprache wiedergeben und niemals einem Fremden begreiflich machen läßt. Drei große Grundgedanken ſollen von uns vertreten werden: die Durchdringung der Welt mit der Kunſt. Die romantiſche„Schule“ machte dabei das Leben zu einem Spiel. Wir wollen im Gegenteil aus dem poetiſchen Spiel eine Lebensmacht werden laſſen. Gerade weil die Poeſie„zu nichts brauchbar“ ſein ſoll,— das heißt: zu nichts in Zahlen und Geld Schätzharem— gerade deshalb vermag ſie uns in eine beſſere Welt zu verſetzen. Und wenn Faber(in Eichendorffs„Ahnung und Gegenwart“) im Poeten immer etwas Taſchenſpielere-i und Seiltänzerei wittert, verlangt Sraf Friedrich heiligen Exuſt num Dichter, der nur„aus einem einfälligen Ker e eeeeeee —————————————— — 4. Seite. Nr. 379. * Mannheimer General⸗Anzeiger. (Mitiag⸗Ausgabe.) Freitag, den 26. Auguſt 1918 ſtatteten Bericht iſt eine Aenderung der Broto er ſorgung vom 15. Auguſt ab in der Weiſe geplant, daß durch Zuſatz vorhandener Streckungsmittel die Brotmenge auf 2000 Gramm für die Woche er⸗ höht werden kann. Es werden nur Brote von 800 und 1600 Gramm Preiſe von 40 und 80 Pfg. ausgegeben. Seither koſteten 2000 amm Brot auch 80 Pfg. Der erhöhte Brotpreis ergibt ſich aus den höheren Getreidepreiſen, den hohen Druſchprämien und vor allem durch den Wegfall des ſtädtiſchen Zuſchuſſes. Das Backverbot für Brötchen und Schrothrot bleibt auch weiter beſtehen. Die neuen Beſtimmungen ſollen nur bis Ende Oktober gültig bleiben. Nach der ſehr lebhaften Ausſprache, in der beſonders der Mangel an Weißbrot beklagt und die Notwendigteit der Abgabe von Brotmarken beim Kauf von Kuchen in den Konditoreien verlangt wurde, ſoll die Drage des Bröthenbackens nochmals geprüft werden. Straßburg. 13. Auguſt. In der letzten Gemeinderats⸗ Eeres erfolgte Beſchlußfaſſung über die Erhöhung der tuerungszulagen für die ſtädtiſchen Beamten, Sehrer und Arbeiter, die der Bürgermeiſter ſelbſt begründete. Die ſtädtiſchen Beamten beantragten durch ihre Beamtenausſchüſſe die Anwendung der für die Reichsbeamten beſtehenden Beſtimmun⸗ en Der Verband der Gemeindearbeiter, Fil: ue Straßburg, hat eine rhöhung der Teuerungszulagen, je nachdent die Arbeiter in die 1. und., bezw. 3. und 4. Klaſſe eingereih“ ſind, für Ledige auf monatlich 23 und 20 Mk, für Verheiratete auf 50 und 4% Mk. unter Vei⸗ behaltung der derzeitigen Kinderzulagen beagtragt. Die Teuerungs⸗ zulagen für die Veamten würden 453 000 Mk. jährlich erfordern, die für Arbeiter 200 000 Mk. Die vier Hauptkommiſſiogen waren mit der Verwaltung der Auffaſſung, daß tatſäckhlich die derzeitigen Teuerungszulagen der ſtädtiſchen Beamten Arheiter und ſtändigen Angeſtellten nicht nehr zugänglich ſind und einer Aufheſſerung be⸗ ürfen; ſie waren aber der Meinung, daß es richtiger ſei, ſtatt der Reichsſätze die Sötze, welche die Landesverwaltung an Kriegsteue⸗ rungszulagen und Kriegsbeihilfen gewährt, auf die ſtädtiſchen Beumten arzuwenden, jedoch unter der einheillithen Bezeichnung Teuerungszulagen. Bei Annahme dieſer Sätze würden 200000 Mk. weniger gebraucht und die Lehrer und Lehrerinnen an den ſtädtiſchen Bolksſchulen ausgeſchaltet, die die Sätze der Landesbeamten bereits Mit der Aufbeſſerung der Teuerungszulagen für die nach den Anträgen des Arbeiterverbandez waren die Kommiſſionen K lich einverſtanden. Die endgülcige Beſchluß⸗ ehielten ſie ſich jedoch bis zur Erſtattung einer eingehenden chrift äber die ganze Frage vor Um aber der beſtehenden Notlage zu begeggen, ſind ſie dem Vorſchlag der Verwaltung bi⸗ 88 ofort den Beamten und Arbeitern auf die ihnen nach der Ausſicht genommenen Regelung, in Ausſicht ſtehende Erhöhung —— einen Betrag vor auszuzahlen. den teten„den Ledigen 100 Mk. Der Gemeinderat ſchloß ſich it„Straßb. Poſt“ dieſem Antrag an. * Würzburg, 15. Aug. Der Magiſtrat hat beſchloſſen, beim Seneralkommande die Aufenthaltsbeſchränkung für Fremde in Würzburg auf eine Woche zu bemeſſen, um die —.— der Einheimiſchen und die Unterkunftsmöglichkeiten ſicherzuſtellen. Ferner hat die Stadt zur Behebung der Woh⸗ nungsnot 50000 Mark für Zuſchüſſe an Privatunternehmer zur Berfügung geſtellt. Aus dem Großherzogtum. 6Wieblingen, 15. Aug. Als geſtern einige junge Soldaten im Keckar badeten, verſank plötzlich einer von ihnen, obwohl er guter Schwimmer war, in den Fluten undertrank. Die Leiche konnte i noch nicht geländet werden. * Gberbach, 13. Auguſt. Die Pilzernte fällt im Odenwald in dieſeen Jahr nicht gut aus. Infolge der reichlichen Niederſchläge ibt es wohl etwas Pfifferlinge und ziemlich viele Butterſchwämme, agegen fehlen die Steinpilze. Die Preiſe für Pilze ſind entſprechend der geringen Ernte recht hohe. * Raſtatt, 13. Auguſt. Auf dem hieſigen Bahnhof wurden einer Händlersfrau aus Hörden(Murgtal) 40 friſch geſchlachtete Gänſe durch den Lebensmittelkontrolleur abgenommen Die Gänſe waren für Baden⸗Baden beſtimmt. Ferner wurde auf der Murgialbahn ein —— beſtimmter Hamſterkorb beſchlagnahmt, in dem man 29 Kilo Kalbfleiſch und 95 Kilo Rindfleiſch vorfand )6Hornberg. 13. ſt. Die Firma Schiele und Bruchſaler hat das bisher als Arbeiterheim verwendete Gaſthaus zum Bären“ hier mit dem geſamten Inventar um den Preis von 100000 Mark von der Stadtverwaltung käuflich erworben. * Lahr, 14. Aug. In Schmieheim wurden vor der dort aufgeſtellten Dreſchmaſchine von noch unbekannten Dieben faſt ſämt⸗ uche Treibriemen geſtohlen, ſodaß die dortigen Landwirte in den Nachbarorten ihre Frucht dreſchen laſſen müſſen. * Steißlingen bei Stockach, 13 Auguſt. Ein Schadenfeuer die Scheuern des Kreuzwirts Ehrenbach und des Landwirts er, ſowie die Wohnhäuſer der beiden in Wiechs vollſtändig ein. Es wird Brandſtiftung vermutet. Kollnau bei Waldkirch, 13 Auguſt. Beim Holzfällen wurde der 51jährige J. Grether von Höllſtein von einem ſtürzenden Baume totgeſchlagen. * Aeberlingen, 14. Aug. Im Alter von 68 Jahren ſtarb nach kurzer Krankheit Herr Volksſchulrektor Fridolin Hug dahier. Der ene war gebürtig von Mahlberg bei Ettenheim; er wirkte ſeit 1884 in der Stadt Ueberlingen als Oberlehrer, bis ihm vor einigen Jahren das Volksſchulrektorat übertragen wurde. Als Schul⸗ mann und Pädagoge war Rektor Hug überall geachtet und verehrt. Am** und geſellſchaftlichen Leben nahm der Heim⸗ gegangene ſtets großen aktiven Anteil. Er war Mitglied des Bür⸗ gerausſchuſſes, Mitgründer und geſanglicher Leiter des Arbeiter⸗ ——————— fortbildungsvereins und Mitglied und langjähriger Vorſtand des Kriegervereins. Welcher Beliebtheit ſich Rektor Hug erfreute, das bewies das 25jährige Jubiläum ſeiner Lehrtätigkeit in Ueberlingen im Jahre 1909. Bis in die letzten Tage von ſeinem Hinſcheiden widmete ſich Rektor Hug ſeinen beruflichen Aufgaben. Der Ver⸗ ſtorbene war im politiſchen Leben ein Mann von aufrechter libe⸗ raler Geſinnung. Wenige Tage nachdem er ſein 68. Lebensjahr vollendet hatte— ain 5. Auguſt— wurde ſeinem unermüdlichen, ſchaffensfreudigen Leben ein ſaſt unvermutetes Ziel geſetzt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. XZweibrücken, 12. Aug. Eine Erinnerung an die Zeiten, in denen ein Schwedenkönig zugleich Herzog von Pfalz⸗ Zweibrücken war, weckt die Meldung aus London, wonach dort König Georg dem britiſchen Roten Kreuz einen Patenbecher König Karl 12. von Schweden geſchenkt hat, damit er verkauft würde. Die Schweden haben ſich die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, dieſe Reliquie ihres größten Herrſchers wieder zu erwerben und zwar zahlte Schweden 60 000 Mark dafür. In dem Kaufver⸗ trag hat es ſich aber das Recht vorbehalten, vom Kauf zurückzu⸗ treten, falls es ſich nicht um den echten Becher handeln ſollte. Das Wertſtück hatte der ſchwediſche König und Zweibrücker Herzog in liſcher Privatleute, die es ſchließlich dem engliſchen Königshaus überließen. Durch den Frieden von Ryswick im Jahre 1697 war das Herzogtum Zweibrücken, ſeit 1681 von Frankreich als„Re⸗ union“ beſetzt, ſeinem rechtmäßigen Erben König Karl 12. von der Kleeburger oder Schwediſchen Linie der Wittelsbacher wieder zuge⸗ kommen, der in Zweibrücken u. a. durch ſeinen Statthalter Grafen Oxenſtierna(1698—41707) regieren ließ, nachdem das Herzogtum wies Karl 12. ſeinem Schützling, dem vertriebenen Polenkönig Stanislaüs Lescinsky, das Beſitztum Zweibrücken als Aufenthalts⸗ ort mit ſämtlichen Einkünften. Bereits 1708 wurde der Grundſtein zur heutigen Karlskirche in Zweibrücken, einer Gründung des gleichen Schwedenkönigs, gelegt, welches Gotteshaus 1715 vollendet wurde und heute noch am Eingangsportal das ſchwediſche Wappen als Erinnerung an die Schwedenzeit trägt. 1718 mit dem Tode ſeines königlichen Gönners war auch für König Lescinsky das Ende ſeiner Zweibrücker Tage gekommen. reiſende Spen Hedin, der im Vorjahr in Zweibrücken zwecks Archipſtudien geweilt hatte, beſichtigte damals die Erinnerungen an die Pfalz⸗Zweibrücker Schwedenzeit mit großem Intereſſe. Biieskaſtel, 15. Aug. Die Wilderer, die vor einigen Tagen einem Jagdpächter aus Blieskaſtel auf Webenheimer Gemar⸗ kung mit dem Gewehr in der Hand gegenüber traten, ſind nunmehr ermittelt worden. Nachdem die Gendarmerie Blieskaſtel die erſten Spuren entdeckt hatte, konnte die Gendarmerie Zweibrücken zur Feſtnahme des Hauptbelaſteten, eines Arbeiters im Vorort Bu⸗ benhauſen, ſchreiten, der in aller Frühe im Bett überrumpelt und abgeführt wurde. Der Jagdgenoſſe iſt inzwiſchen zum Militär abge⸗ rückt. Beide ſtanden ſchon längere Zeit im Verdacht von Wilddiebe⸗ reien. Eine Hausſuchung gab neue Anhaltspunkte für die Frei⸗ ſchützen⸗Tätigkeit der Verdächtigen. + Darmſtadt, 14. Aug. Einen dringlichen Antrag hat der Abg. Lang aus Michelſtadt betr. den Erlaß von Strafen wegen Kartoffelabgabe an die zweite Kammer gerichtet, in der er nachſtehendes ausführt: In einer Reihe von Ortſchaften im Odenwald iſt eine große Anzahl von Landwirten mit Strafmanda⸗ ten und zum Teil mit ganz außerordentlichen Strafen bedacht wor⸗ den, weil ſie Kartoffeln an arme hungernde Leute auf deren wieder⸗ holtes Bitten und Drängen zu mäßigen Preiſen aus ihren erſparten Beſtänden abgegeben haben, die andernfalls verfault und der dar⸗ benden Bevölkerung entzogen worden wären. Die fraglichen Land⸗ wirte hatten ihrer Ablieferungspflicht dem Kommunalverband gegen⸗ über genügt, ſie konnten daher nicht annehmen, daß in ihrer Gut⸗ mütigkeit, den Leuten 20 helfen, eine ſtrafbare Handlung zu erblicken ſei. Es herrſcht m. A. n. eine berechtigte Erregung weiter Volks⸗ kreiſe über ein derartiges behördliches Vorgehen. Ich beantrage da⸗ her:„Die Kammer wolle Gr. Regierung erfuchen, darauf hinzu⸗ wirken, daß die Strafverfolgung der in Frage ſtehenden Landwirte inhibiert, und ſoweit Strafen erfolgt ſind, dieſelben niedergeſchlagen Serichtszeitung. X Zweibrücken, 14. Aug. Ein„ſchwerer Junge“ wurde der Strafkammer in der Perſon des Fuhrknechts Wilhelm Bern⸗ hardt aus Neunkirchen verhaftet vorgeführt. Wegen Urkunden⸗ fälſchung, Diebſtählen u..ſchon empfindlich vorbeſtraft, war er im März d. J. von der Strafka:nmer Saarbrücken ernent wegen Eigen⸗ tumsdelikten verurteilt worden, diesmal zu 1 Jahren Zuchthaus. Während der Verbüßung dieſer Strafe im Zuchthaus Dieg a. d. B. ſchaft eines fahnenflüchtigen Soldaten wieder in die Saargegend auf den Weg machte. Beim Marſch durch die Weſtpfalz drang Bern⸗ hardt am 6. Auguſt d. J. zu Breitfurt in das Anweſen eines Ackerers ein, wo er gemeinſchaftlich mit dem unermittelten Sol⸗ daten zwei Anzüge Hemden, Stiefel, eine Taſchenuhr und Ring, Schinken, Schweinefleiſch, Butter und Bror, ſowie etwa 1600 Mk. Papiergeld ſtahl. Am 13. Juli d. J. ſchlich er ſich ferner in Hof bei Kuſel in den Stall des Landwirts Otto Ullmann, ſtahl dort ein Pferd im Werte von 2500 Mk. und machte ſich damit davon, nachdem er ſich den notwendigen Zügel nach Durchſchlüpfen eines Keller⸗ loches aus dem Hausgang geholt und in der Küche ſich an Brot und der Schlacht von Pultawa verloren, es kam dadurch in den Beſitz ſeines Gegners, Zaren Peter d. Gr. und von da in den Beſitz eng⸗ bereits ſeit 1681 der ſchwediſchen Linie zugefallen war. 1714 über⸗⸗ Der ſchwediſche Welt⸗ glückte es ihm, die Freiheit zu gewinnen, worauf er ſich in Geſell⸗ Butter geſtäckt hatte. Das Pferd verkaufte er in Biloſtock um 1000 N. weiter. Dieſe Summe, wie ſein Anteil an der Breit⸗ furter Beute wurde bis zum letzten Pfennig verjubelt. Nachdem ſeine Spur in die Saargegend geführt hatte, gelang es durch eine Unzeige in der„Saarbrücker Zeitung“, den Verbleib des Pferdes feſtzuſtellen und den Einbrecher ſelbſt in Saarbrücken feſtzunehmen. Er war ſeiner Straftaten vollſtändig geſtändig und wurde zu wei⸗ teren 5 Fahren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlufk verurteilt. Auch wurde Buläſſigteit der Stellung unten Polizeiaufſicht ausgeſprochen. * Scdarbrücken, 13. Aug. Der Poſtraub in Saarwel⸗ lingen, der ſ Z. großes Aufſehen erregte, hat jetzt ſeine Sũhne gefunden. Am 9. Februar ds. Js. fuhr die Straßenbahn nach Soar⸗ louis abends 8 Uhr in Saarwellingen an, der der Poſtwagen an⸗ gehängt war. Kurz nach der Abfährt ſprangen der 17 Jahre alte Bergmann Peter Masloh und der 17 Jahre alte Ackergehilſe Johann Dechmann auf den Anhängewagen. Während der Faht ſprengte Masloh das Vorhängeſchloß mit einem Brecheiſen. Sie zogen die Tür wieder zu und gingen beim Scheine einer Taſchen · lampe im Innern ans Werk. Zur e e achen befand ſich darin ein maſſiver Kaſten mit Hängeſchloß, den ſie int Gewalt erbrachen. Dann raubten die Poſträuber die darin be, findliche Kiſte mit Inhalt und ſprangen noch der Fahrt im freien Felde ab. Im nahen Gehölz ſprengten ſie die Kiſte und entnahmen aus dem Poſtbeutel 10 200 Mk., 2 Einſchreibebrieſe und 2 Geldbriefe, die baares Geld enthietten. Das Geid hielten ſie vorerſt verſteckt. Ende April machten ſie dann mit 2 weiteren Ka⸗ meraden, die ſie von dem Raube verſtändigt hatten— es waren dies der 18 Jahre alte Schloſſer Puhl und der 17 Jahre alte Schmied Jungmann— eine Rheintour nach Bingen. Am Abend des 3. Mai fielen ſie einem Polizeibeamten in einem Wein⸗ lokal auf. Der Beamte nahm die Ansreißer vor und nach anfüng lichem Leugnen legten ſie ein Geſtändnis ab. In ihrem Beſitz waren noch 8045 Mk. Die Strafkammer erkannte mildernde Um⸗ ſtände an und verurteilte Masloh und Dechmann wegen ge, meinſchaftlichen ſchweren Diebſtahls zu je einem Jahr und drei Monaten Gefängnis, Jungmann und Puhl wegen zu je fünf Monaten Gefängnis. Sportliche Runoſchau. dra. Deutſcher Radfahrer⸗Bund. Infolge Verbotes des Rad⸗ fahrens auf Gummireifen können ſich die Verbandsmitglieder ſport⸗ lich nur noch auf der Radrennbahn betätigen. Leider herrſcht fühl, barer Mangel an Sportkleidung und Fahrradreifen. Der Verband wird daher in Zukunft ſtatt Gummireifen Erſatzbereifung ver⸗ wenden. Um brauchbare Erſatzbereifung ermitteln zu können, ver⸗ anſtaltet der Deutſche Radfahrerbund eine Erſatbereifungs Prüfungsfahrt auf der Strecke Berlün⸗Dresden 00 Kilo⸗ meter), zu welcher zahlreiche Meldungen eingingen. Das Ergebnis dieſer Prüfungsfahrt wird zeigen, welche Erſatzbereifung für ſport⸗ liche Beteiligung in Zukunft zu verwenden ſein wird. Von einer Hauptverſammlung hat der Deutſche Radfahrer⸗Bund Ab⸗ ſtand zu nehmen beſchloſſen. dra. 25 000 5 bei den Kronprinzenpokalſpieten. Die Beliebtheit, der Fußballwettkämpfe bei der breiten Maſſe des Volkes kommt am beſten durch die großen Zuſchauermengen zun Ausdruck, die ſich ſelbſt während des Krieges von Jahr zu Jahr ſteigerten. Im Wettkampf um den vor Kronprinzen für die Mannſchaften der Landesverbände des Deutſchen Fußball⸗Bundes geſtifteten Ehren⸗ pokal brachten die drei Spiele der Vorrunde in Düſſeldorf, Kiel und Leipzig 7813 Zuſchauer, die Zwiſchenrunde in Berlin und Hamburg 9958 und das Berliner Schlußſpiel 7174 Zuſchauer. Insgeſamt haben alſo genau 24945 Zuſchauer dieſen Spielen beigewohnt, eine Zahl, die bei den im Herbſt wieder beginnenden Spieten ſich ſicher⸗ lich ganz erheblich erhöhen wird. dra. Auſbau des Turnens nach dem äriege. Um den Anforde⸗ rungen nach dem Kriege gewachſen zu ſein, hat die ſchwäbiſche Turnerſchaft die Gründung eines Turnhallen⸗Bau⸗ fonds in die Wege geleitet, aus dem die Vereine beim von eigenen Turnhallen, bei Erwerbung von eigenen Spiel⸗ und Turn⸗ plätzen unterſtützt werden ſollen. In kurzer Zeit ſind dieſem Grund⸗ ſtock nahezu 25000 Mark von Freunden und Gönnern der ſchwäbi⸗ ſchen Turner zugefloſſen. Nachtrag zum lokalen Teil. Bolizeibericht vom 16. Auguſt. Todesfall durch Ertrinken. Am 15. ds. Mts., vor⸗ mittags ertrank beim Baden im Neckar ungefähr 100 Meter unterhalb der Friedrichsbrücke der 11 Jahre alte Schüler Albert Schwab, Sohn des im Felde befindlichen Richard Schwab, wohn⸗ haft T 3. 4. Der mit ſeinem Schiff in der Nähe der Unfallſtelle liegende Schiffer Sergeant Wober von einer Minenwerferkompag⸗ nie, z. Zt. beurlaubt, ſprang dem Ertrinkenden von ſeinem Schiffe aus nach, vermochte ihn aber nicht mehr zu erreichen. Die Leiche des Ertrunkenen konnte noch nicht geländet werede. Plötzlicher Tod. Bei dem in vergangener Nacht um 11 Uhr erfolgten feindlichen Fliegerangriff erlitt die 48 Jahre alte Ehefrau des Hilfsarbeiters Philipp Guckenhan, Magdalene geb. e⸗ ling, Mutter von 5 Kindern im Alter von 5 bis 13 Jahren, in der Küche ihrer Wohnung, Viehhofſtr. 12, vermutlich durch Erſchrecken beim Abfeuern der Alarmſchüſſe, einen Schlaganfall, welcher ihren ſofortigen Tod herbeiführte. Großes ſchaffen kann. Echte Kunſt hebt ſich ſelbſt und uns immer in die der Religion. Hier berühren wir bereits den zweiten großen Grundgedanken jeder deutſchen Romantik, die keine Mode⸗Angelegenheit der ſchön⸗ geiſtigen Geſellſchaft ſein ſoll(wie im alten und neuen Frankreich), ſondern eine Stellungnahme in der Weltanſchauung bedeutet. Nicht eine„Propaganda des Katholizismus“;——— ſelbſt hat im„ver⸗ brauchten mittelelterlichen Rüſtzeug“, der„katholiſierenden Spielerei“ nud der„myſtiſchen Ueberſchwenglichkeit“ verhängnisvolle Fehler der alten Schule erkannt. Wie aber in der Kunſtpflege dem platten Amerikanismus, dem Banauſentum und der utilitariſtiſchen Spieß⸗ hürgerei entgegengetreten werden ſoll, ſo in der Weltanſchauung der rundſätzlichen, gehäſſigen, verfolgungsſüchtigen Religionsfeind⸗ jener Philoſophie, die in einem geſättigten Magen und im allen„Komforts“ den Sinn des Lebens ſieht, und die alles bekämpft und herunterreißt, was auf„tranſzendente“ Werte hinweiſt. Schopenhauer ſprach von der„metaphyſiſchen Bedürfnisloſigkeit“ des allgemeinen Bildungsphiliſtertums. Die metaphyſiſchen Bedürfniſſe (im weiteften Sinne) ſollen gerade geweckt und angeregt werden. Vor⸗ Urteilsloſigkeit gegenüber jedem ehrlichen Bekenntnis und der Wunſch. ein Sammelpunkt des deutſchen Burgfriedens zu werden, ſchließen jede*3— aus. Daß ſich der ganz Storm ſo großer Beliebtheit bei den Reuromantikern erfreut, ſei als Beiſpiel genannt. Rur in einem Punkt ſoll keine Lauheit gelten: in der deutſchen Geſinnung. Fort mit aller Politit— inſonderheit einer Politik des alternden Friedrich Schlegel. Fort mit dem leeren Krimskrams eines ſeudalen Geckentums der altertümelnden Mummerei und der über⸗ —** minniglichen Limonade für alte und junge Burgfräulein. wollen und ſollen in glühender Vaterlandsliebe, in Tat und Bort, dem Freiwilligen Eichendorff nachſtreben; wir ſollen uns im⸗ mer mehr mit Andacht und Eifer in die Wuader deutſcher Vergangen⸗ heit und des deutſchen Volkstums verſenken, aber wir ſollen uns ganz als Kinder unſerer Zeit fühlen, die auch für ihre Zeit verantwortlich. Nicht im greinenden Nachahmen unwiderbringlich verſchwundener hunderte, ſondern im Wahren des uns zugefallenen Vermächt⸗ und im Arbeiten an einer der großen Vergangenheit würdigen liegt—— Aufgabe.„Das rechte Alte iſt ewig neu e e w hn „udith“ als Bauernſpiel. In dem e Flecken Waal wurde eine Art und Myſterienbühne eröffnet. Der—* Bitſer rochee mit wehr als Handert Kentnü leiuer 1* Gemeinde das von ihm ſelber verfaßte„Judith“⸗Spiel zur Ur⸗ aufführung. Freilich iſt dem Verfaſſer nicht durchaus gelungen, den volkstümlich ſchlichten Stil für ſein Stück zu finden. Seine Per⸗ ſonen ſind bisweilen literariſcher geraten, als daß die Echtheit durch die bäuerlichen Darſteller nicht Schaden nähme. Vieles iſt zu kon⸗ ſtruiert, und ein Vergleich mit ähnlichen Myſterienſpielen des Mittel⸗ alters fiele zweifellos zum Nachteile des bayeriſchen Dichters aus. Wollte Wieſer tiefer in die Urſprünglichkeit bäuerlicher Dramatik eindringen, und beſchränkte er ſich darauf, nur Volkstümlich⸗Wirk⸗ ſames zu bringen, dann wäre ihm größere Vollkommenheit bei der Erneuerung des bibliſchen Volksſpieles gewiß. Im einzelnen ſind ſeiner„Judith“ ja anſchauliche Bilder nachzurühmen, und es läßt ſich ſtarke, volkstümlich⸗ſinnliche und flächenhaft⸗einſeitige Formung der Charakteure erkennen. Beſonders lebendig iſt das Volk von Jsrael gezeichnet. Dramatiſch bewegt, ſcharen ſich die Bedrängten um Judith, die— frei von der erotiſchen Nebenſpur der Hebbel⸗ ſchen Heldin— im ſimplen, eindeutigen, myſtiſchen Gefühle einer Heiligen ihren Heldenweg geht: ins feindliche Lager, den gewaſtigen Holofernes zu erſchlagen. Bei Wieſer erſcheint Judith rein: durch⸗ aus nur als Verkörperung gottgeſegneter Güte und untadeligen Menſchentums, während Holofernes der böſe Geiſt iſt, aller ſchlim⸗ men Gewalten höllengeborenes Urbild, das Schreckgeſpenſt für den Sünder.— Es iſt nur zu bedauern, daß viel ornamentales, epiſo⸗ dales Rankenwerk die ſtärkere Wirkung dieſer von Haus aus ſo wirkſam angelegten Figuren gefährlich wird, und daß die kirchliche Tendenz allzu abſichtlich erſcheint.— Mit freudiger Hingabe und tiefem religibſem Ernſte waren die bäuerlichen Spieler bemüht, ihr Beſtes zu geben. Man fühlte die Ueberzeugtheit, die ſich mit dem Werke des Pfarrers deckte und beſtrebt war, ihm zum Erfolge zu verhelfen. R. R. 100 Jahre Münchner hoftheater. Unſer Münchener Theater⸗ und Kunſtmitarbeiter ſchreibt 5 Im Oktober dieſes Jahres vollendet ſich das Säkulum, das ſeit der Eröffnung des Münchener Hoftheaters verſtrichen iſt. Im Jahre 1818 iſt der von Karl v. Fiſcher errichtete Bau fgarſten, und 0 Beſtimmung übergeben worden(wenn a er maſſige empelbau am M 182⁵ ertig ſtellte Arbeit Klenzes iſt, der das Münchener Hoftheater nach dem vernichtenden Brande des Jahres 23 neu erbaut hatte). Anläßlich des Jubiläums hat das Münchener Theater⸗ muſeum, das, viel zu wenig brachtet, in dem hübſchen Bau der Klara 0— Ue 83 110 Leitung des Hofſchauſpiel⸗Komiker⸗ wannecke, eine Ausſtellun —————————— Joſephsplatz, den wir heute kennen, die im maleriſcher Art, in Koſtümen ufw. eine Art Geſchichte der Münchner Hofbühne gibt. Viel Material von bibliophilem und theater⸗ und kulturgeſchichtlichem Intereſſe iſt in den wenigen Räumen zuſammen getragen und zur Schau geſtellt. Man ſieht die Pläne des erſten Baus. Daran ſchließen ſich die Porträts der Könige(von Maß Joſeph bis Ludwig III.) als der Beſitzer des Hauſes und der Inten⸗ danten als deſſen künſtleriſcher Leiter. Angefangen mit Marius Babo die Kette vollſtändig über Delamotte, Poiffl, Dingelſteſt, Perfall, Poſſart und Speidel(um nur die Bekannteſten zu nennen) bis zum Freihern von Franckenſtein, der ſeit 1912 an der Spitze unſerer Hofbühnen ſteht. Bildniſſe der Künſtler folgen. Den be⸗ rühmten Ferdinand Lang bewundern wir in einigen ſeiner Glanz⸗ rollen. Ein Monumetalbild Felix Boſſarts zeigt Ernſt, den ſpäteren Intendanten, als Schauſpieler: wie er, Franz Moor, E en im Antlitz, mit dem Leuchter die Treppe hinunterraſt. Klara Ziegler, von Papperitz gemalt, tritt uns als Metella, Sappho, Medea ent⸗ gegen. Auch manche Rollen von Adolf Chriſten ſind verewigt.— Die poſitive Arbeit des Theaters tritt dem Beſchauer in den Skizzen zahlreicher Bühnenbilder entgegen, die z. T. auf die Zeit Ludwig. zurückgehen. So vor allem die Dekorationen von Heinrich Böll, einem großen Künſtler in ſeinem Fache. Modelle Anton Metten⸗ leiters, Entwürfe von Fiſcher ſchließen ſich an. Prächtig aber ſind vor allem die für Sondervorſtellungen Ludwigs II. beſtimmten Skizzen, an denen vielfach Bemerkungen des Königs zu ſehen ſind, die das hohe perſönliche Intereſſe bekunden, daß der Monarch dem Theater entgegengebracht hat. Da ſind die Theodora⸗ und Narziß⸗ Ausſtattungen von Angelo Quaglio und Janks Herodias⸗Skizzen beſonders zu erwähnen. Für Bibliophile wird die Ausſtellung der alten Theaterzettel beſonders intereſſant ſein. Und ſchließlich auch die Sammlung von Theaterſchriften bedeutſam. P. R. Büchertiſch. Stefan George. Ein deutſcher Lyriker. Von Will Scheller. Leiy' zig, Heſſe& Becker Verlag. 143 S. Mit einem Bildnis des Dichter⸗ Die kandläuſige Meinung ſieht in Stefan George einen blaſſen Aeſt⸗ heten, der ſich mit exotiſchen Wohlgerüchen, ſeltſamen Blumen un Pherntaſtiſchen Bilbern umgibt, ieſer Meinung widerſpricht Scheller in ſeinem Buche aufs allerſchärſſte. Geſtützt auf eine lücken⸗ lofe Kenntnis der Dichtungen Stefan Georges und der Schriſten über ihn, bemüht er ſich, den Leſer mit dem Werdegang des Dichier⸗ vertraut zu machen und ihm das Verſtändnis für deſſen zu erſchließen. „Das Rofenwunder,“ Novelle von Wolf Günther.(National⸗ verlag, Stettin). Bon d. K Deutſchlands Anteil an Indiens n atas en Ste Wac Bd. * Dretag, den 1. Auguſt 1918. + Nr. 379. 5. Seite. 3 Letzte Meldungen. die Lage im Oſten. Moskau, 15. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die hieſige Preſſe meldet: Auf der weſtlichen Tſchecho⸗Slowakenfront in der egend von Kaſan und Swijaſchk wird heftig gekämpft. ie Lage iſt noch nicht geklärt. Die Rätetruppen erober⸗ ten die Station Ochotnitſcha 25 Km. weſtlich Simbirſt an der Bahn Penſa—Simbirſk. Im Saſker⸗Kreis erhoben ſich die almücken gegen die Tſchechen. Die Kalmückentruppen werden formiert. Einige haben ſchon gekämpft. „Nachrichten aus Wologda zufolge, verlangen die zu⸗ erſt von der Entente gekauften Bauern nunmehr nach Waf⸗ en gegen die Ententetruppen, da man ihnen ihr Land wieder abnehmen will. Die ſchecho⸗ſlowakiſche Kom⸗ mimiſtenpartei beſchloß, daß alle ihre Mitglieder im Notfalle die Räterepublik verteidigen ſollen. Nachrichten aus Wologda zufolge ſtellen die Engländer überall im beſetzten Gebiet die orherrſchaft der Bourgeoiſie wieder her. Die Arbeiterorga⸗ Kaniſationen und die Sowietbehörden werden verhaftet, ihre Führer ſtandrechtlich erſchoſſen. Amſterdam, 15. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Einem hie⸗ ſigen Blatt zufolge erfährt die„Times“ aus Newyork, daß die Anerkennung der Tſchecho⸗Slowaken als aine der Entente verbündete Nation in amtlichen Kreiſen in Waſhington auf allgemeines Intereſſe geſtoßen ſei. Gegen die engliſchen Neuwahlen. BNotterdam, 15. Auguſt.(WT B. Nichtamtlich.) Die„Mor⸗ Hingpoſt“ bringt einen langen Artikel über die Frage baldiger Reuwahlen, worin das Blatt zu dem Schluß kommt, daß niemand mit Ausnahme des Premierminiſters Neuwahlen wünſche. Das Blatt appelliert an die patriotiſchen Gefühle Lloyd Georges und ſchreibt, er ſolle auf Neuwahlen verzichten und damit den Abbröckelungsprozeß hinausſchieben anſtatt ihn zu beſchleunigen. Schafſterben n Neu⸗Südwales. Rotterdam, 15. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Die„Times“ meldet aus Sidney: Die Regen, die im Juli in Auſtralien fielen, haben die dortige Dürre beendet. Man glaubt aber, daß in Reu⸗ ſüdwale⸗ zwei Millionen Schafe zugrunde gegangen Der Barmer Sieuerhinterziehungsprozeß. Barmen, 15. Aug. Die Strafkammer verurteilte den General⸗ direttor Adels vom Mannesmann⸗Munitionswerk in Remſcheid wegen Steuerhinterziehung zu 1552 00% Mk. Geld⸗ trafe und 6 Ronate Gefängnis. Von Ehrenſtrafen wurde eſehen. Ein engliſcher Chriſt. An:ſterdam, 15. Aug.(WB. Nichtamtlich.)„Standard“ ſchreibt zu der Weigerung des Nationalrates der freien Kirchen in England, deren Aufgabe es iſt, die geiſlliche Einhei der Chriſten auch in dieſen Tagen zu bekunden, ſowie zu der Rechtfertigung dieſer Weigerung, die der Prediger F. B. Meyer gegeben hat:„Wir können es verſtehen, daß Mayer über das Uurecht gegen Belgien nicht hiuwegkommen und an der für September einberufenen Konferenz in Urſala teilzunehmen, Jan Smuts, der jetzt in England gefeiert wird, zu bekommen, das den Mannheimer General⸗Augeiger.(Muag⸗ Ausgabe.) ſich auch in die Auffaſſung„Not kennt kein Gebot“, als Deutſchland auf zwei Fronten den Verteidigungskrieg zu führen hatte, nicht finden kann. Was wir aber nicht begreifen, iſt, daß er die chriſtlichen Gebote von ſeinen politiſchen Anſichten läßt und ſich als Chriſten nicht dem Grifſe des eugherzigen Nationalismus zu entziehen weiß. Der Krieg iſt immer eine Hölle. Die kriegführenden Par⸗ teien klagen auf beiden Seiten, jetzt wie zu allen Zeiten, über Ueber⸗ griffe gegen die Menſchlichkeit, deren ſich ihre Gegner ſchuldig gemacht haben. Beſonders wo England ſoviel auf dem Kerbholz hat, müßte der Prediger ſich doch etwas mehr Zurückhaltung auferlegen bei ſeinem Urteil. Die 26 000. Frauen und Kinder, die in den Konzentrations⸗ lagern Südafrikas umkamen, ſind auch weit außerhalb Südafrikas noch nicht vergeſſen. Auch dürfte es den Vorkämpfern der freien Kirche in England nicht piel Mühe köſten, einen Einblick in das Buch Titel trägt„Ein Jahrhundert von Unrecht“. Wenn er darin auch nur einen Satz wieder und wieder lieſt:„Die Geſchichte wird zur Genüge zeigen, daß die Behauptung von der Humnaität, der Zivi⸗ liſation und den gleichen Rechten, auf die die engliſche Regierung ihre Handlungsweiſe gründet, nichts anders iſt als ein ſchöner Aufputz des heuchleriſchen Annerionsmus, und des Räubersgeiſtes, der die eng⸗ liſche Regierung in allen Zeiten und allen Beziehungen mit unſerem Volke gekeunzeichnet hat“, dann wird der Herr Paſtor Meyer doch wohl ein etwa milderes Urteil über die deutſchen und öſterreichiſchen Chriſten fällen, mit denen es jetzt nicht beten kann. Keine einzige Großmacht teibt eine malelloſe Politik, aber wir ſind wohl alle dar⸗ über einig, daß England als erſte den Balken aus. ihren Augen ziehen müßte.“ * Eugliſcher Heeresbericht vom 15. Auguſt vormiktags. Oeſtlich Hainecvurt verlieſen ſchwere Kämpfe zu unſeren Gunſten. In der Nachbarſchaſt wurden unſere Linien eiwas vorgeſchoben Zwiſchen Albert und Ailette hielten unſere unaufhörlich fechtenden Patrouillen die enge Fühlung mit dem Feinde aufrecht An mehreren Stellen weiiere Fortſchritte Die Geſamtzahl der an der Montdidier⸗Albert⸗ Front ven der britiſchen vierten Armee ſeit dem Morgen des 3 Auguſt gemachten Gefangenen beträgt 21744 Mann, die von der franzöſiſchen Armee gemachten 8500 Mann zuſammen 30 344 ann. Handel und Industrie. Frankturter Wertpapierbörse. Frankfurt, 15. August. Abendbörse. Die feste Stimmung Kielt auch an der Abendbörse an. Es zeigte sich besonders am Markt der Einheitswerte eine regere Geschäftstätigkeit. Höher wurden Armatur Hilpert, Dainiler, Armatur Klein, Metall Dann- horn, Chem. Griesheim, Badische Anilin, Schamotte Annawerk und Zellstoft Waldhof. Unter den Montanaktien fanden Caro bei wei⸗ terer Kursbesserung Aufnahme. Im freien Verkehr bestand In- teresse für Petroleumwerte und Zellstoft Aschaffenburg. Eürcher Devisemkurse. 20R10, den 15. Aug. Weohselkurse. Beutschland.. 62.30(06.400 14. 158. 14. 15. 14. 16. Wien. 36.85/ 29.30Paris. 71.28 72.—Uristlanla 194.2521.75 Hoſland.. 266.50 207. Tofitalien 58.60..50Petersburg. 54.—54.— NeW VorK.0%.0Kogonhagen. 124.—124. SUHMadrid. 01.—03. London...19,15] 19.35Srockholm.. 141.50142. Suenos Alres(62.—/182.— Der Ausschluß deutscher Banken v. britischen verlehr. „Mauchester Guardian“ vom 20. Juli 1918 äußert sich im Leit- aufsatz über den vor kurz dem Ulnterhause unterbreiteten Ge⸗ Setzentwurf, der den Zweck hatte, die deutschen Banken von Eng- land auszuschließen, mit jolgenden Worten: Wenn die eineige Lehre, die wir aus dem deutschen Wettbewerb, insbesondere aus dem Wettbewerb deutscher Banken, ziehen können, darin besteht. deutsche Banken von unserem Verkelir auszuschließen, so dürfte es schlecht mit uns bestellt sein. Die englischen Banken werden allerdings instand gesetzt, wenn der Ausschluß durchgeführt wird, für eine kurze Zeit einen für einige Piund Sterling höheren Ge⸗ winn zu erzielen. Dagegen würden aber der britische Handel und das britische Bankwesen unter dem Verlust eines geschickten Wett⸗ bewerbes, von dem sie viel lernen können, in hohem Maße zu lei⸗ den haben. Vom Markt in Zigarettentabaken. Man schreibt uns: Am 5. September d. J. bält die Zigaretien- tabak-Einkaufsgesellschaft in Dresden den 18. Verkaul Orientali · scher Zigarettenrauchrohtabake ab.—◻ Schifferdörse zu Duisdurg-Ruhrort, Duisburg-Ruhrort, 15. Aug. Amtliche Notierungen. Bergfahrt. Frachtsätze von den Rhein-Ruhr-Häfen nach Maifz-Gustavsburg .75, nach Mainplätzen bis Frankiurt a. M..00, nach Mannheim .75, nach Karlsruhe.05, nack Lauterburg.25, nach Straß i. E..75; Frachtsätze von Häjen des Rliein-Herne-Kanals Koblenz.75, nach Mainz-Gustavsburg.25, nach Mainpläten bis Frankiurt a. M..50, nach Manntteim.25, nach Karlsruhe .55, nach Lauterburg.75, nach Straßburg i. E..25;: Schlepplöhne von den Rhein-Ruhr-Häfen nach Mainz-Gustavsburg.80, nach Mannheim.90—.00; 100 fl 309.25 M. Wetteraussichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruok wird geriohtiloh verfolgt Vieliach bedeckt, strichw. Regen, normal temperiert. Wolkig, strichweise Regen, ziemlich warm. Vielfach heiter, angenehm, später veründerlich. Veränderlich, normal temperiert. Wolkig, teils heiter, ziemlich warm. Veränderlich, ziemlich warm. Wenig verändert. Kaum veründert. (2..) 17. August: 18. August: 19. August: 20. August: 21. August: 22. August: 23. August: 24. August: . . Briefkaſten. . H. W. M. Sie kapitulieren zuerſt auf 2 bei Artillerie oder Train, nachdem Sie dann zum Unteroffizier befördert ſind, Lich⸗ ten Si: ein Geſuch an Ihre Batterie pp um Zulaſfung zur meiſterlaufbahn. Die weiteren Formalitäten werden Sie dann beim Truppenteil erfahren.(472) N. i. Felde. Sie dürfen das Glas nur an Militärperſonen ge⸗ gen Bedarfsſchein abgeben. Da der Artikel beſchlagnahmt iſt, kann ein Anpreiſen durch die Zeitungen nicht erfolgen.(478) Wasserstandsbeobachtungen im Monat August⸗ Pogetstatlon vom Datum Rheln u. 2. LA. I6. rie Huoingen“) · 4260 243 229.222..14 Abende 6. Uhr Neni 123 22.29 319.15.09 27.06 Naohm. 2 U Raxa—.434.88.78.88.62.8 Nachm. 2 Br Mannheim„„ 13.6367393.68 97˙.66 Morgens 7 Uur Rains— 2 1214512 12.-B 12 Uhr Kaud.— 42332³8233 288 233 Vorm. 2 Un. Köis. 9 205 2⁰² 206 206 Hachm, 2 Uy/ vom Neck Mannheinmn.88.78.86.77 37 3660 Vorm. 7 Unr ellbrounnn.40.45.36.27.0 Vorm. 7 Un, FF————————————————————————PPP———————————— Juſtus, der Kunſiſchmied. Roman von Walther Schulte vom Brühl. 7(Nachdruck verboten.) ortſetzung.) ⸗Und den Landtag hat er vor einer großmäuligen Null ge⸗ rettet,“ lachte der Kommerzienrat.„Forſcher Kerl, dieſer Hammers⸗ dorf, Und daß er den langen Schmied aus dem Waſſer rettete, das zeugt noch von größerer Schneid.“ „Dazu kommt noch, daß ihn der Gerettete kurz vordem eklig beleidigte. Na, der Juſtus muß ſeine Rettungsmedaille kriegen. Die iſt wohlverdient. Es iſt in ſo Fällen Gebrauch, wenn auch nit grade Vorſchrift, daß der e Gemeinderat das beim Miniſter be⸗ antragt, natürlich durch Vermittlung des Kreisamts. Ich bin mir noch nit ganz ſicher, ob ich den Gemeinderat glatt für die Sache gewinne, vielleicht, wenn der Herr Kommerzienrat ſeine Autortät mit hineinwerfen tät.“ „Das tu' ich ſelbſtverſtändlich. prechen? Sache geht 5 „Ja, wenn nur der Juſtus, dem ſie ſeit der Wahl ſchon den Spottnamen„Soz“ angehangen, ein Bürgersſohn und kein Fabriker wär'. Denen ſind die meiſten von denen, die im Gemeinderat ſitzen, ſchon deshalb aufſäſſig, weil manche von ihnen nach der Fabrik⸗ arbeit den Handwerksmeiſtern gern in den Kram pfuſchen, um ein Saar Groſchen extra zu verdienen. Eiferſucht und Brotneid, wohin man nur ſieht in der Welt.— Aber verzeihen Sie, Herr Kommer⸗ Reurat, es iſt an der Zeit zur Sitzung,“ mahnte der Bürgermeiſter, und gleich darauf betraten die beiden Herren das öde Sitzungs⸗ — das als——— Schmuck ein großes Oeldruckbildnis des —*.— geigte. r Fürſt war als ein umgänglicher, vor⸗ ürteilsfreier Potentat bekannt, aber wie er hier ſo, die Hände auf n Säbelgriff gelegt, auf die Perlbacher Gemeinderäte herabſah, Icgien es faſt, als ob ein leichtes, ſpöttiſches Lächeln um ſeine Lippen ſpielte. Die Einwürfe, Bedenken und Engherzigkeiten, die jetzt bei den verſchiedenen Vorlagen von den ſelbſtbewußten Gemeindevätern vorgebracht wurden, ließen den Kommerzienrat faſt aus der Haut fahren, und der Bürgermeiſter mahnte jeden Augenblick mit todes⸗ verachtender Geduld:„Aber, meine Herre, wir wolle die Sach doch „au emal ganz objektiv. ich mein', vom Gemeindeſtandpunkt aus, betrachte.“ Und der Handelsmann Silberſtein ſprang öfters auf Und ſchrie reſpektwidrig in die Debatte hinein:„Redde Se doch kei' Stuß!“ oder: ⸗Mache Se doch kei“ Geſeires!“, und oft fah es ganz o aus, als wollten ſich die Gemeindräte an den Köpfen kriegen. Aber ſchließlich brachte der Bürgermeiſter doch durch ſeine geſchickte Aber wer ſollte da wohl wider⸗ Der Vater von dem Gereiteten iſt ja mit im Kolleg. Die glatt durch.“ 4 Hempel vernehmen. Strategie die Beſchlüſſe ſo durch, wie er ſie im Intereſſe der Ge⸗ meinde haben wollte. Schließlich kam noch die Angelegenheit wegen des Rettungsmedaillenantrags zur Verhandlung. Aber kaum hatte das Stadtoberhaupt das Nötige berkündigt, ſo gaben ſich die Meiſten unwillkürlich einen oppoſitionellen Ruck und zeigten ſich unange⸗ nehm berührt. „In dieſer Sache, wo es ſich um eine gewiß nicht leichte Ret⸗ tung upiter eigener Lebensgefahr handelt, um eine brave Tat, die gewiſſermaßen ganz Perlbach ſtolg ſein kann, kann doch woh keine Meinungsverſchiedenheit herrſchen,“ meinte der Kom⸗ merzienrat. „Aber erlaube Sie mal— ich bitt' ämal ums Wort,“ fiel der Hufſchmied Dillmann ein, und ſein rotes Geſicht wurde noch röter. „Der Herr Kommerzienrat mag als Arbeitgeber von dem Soz die Sach' vielleicht ſchöner für ihn anſeh'n, aber däß mein Junge grade⸗ wegs dafür da ſein ſoll, dem Fabriker einen Orden zu verſchaffen, das ſeh' ich doch nit ein. Denn darauf lief doch die ganze„Lebens⸗ rettung“ hinaus. Haha, ein groß' Kunſtſtück, wenn einer ſo gut ſchwimmen kann, wie der, einen andern aus dem Waſſer zu ziehen.“ „Wenn er als Nichtſchwimmer wär' geſprungen in das groß⸗ mächtige Wellengewimmele, wären ſie beide verſoffen. Was ä Redl“ zeterte Silberſtein. Der Wirt aus dem„Goldenen Lamm“, eifrig beſtrebt, die beſſere Burgerſchaft als Stammgäſte zu gewinnen, aber meinte:„Der 9 Menſch hat wahrſcheinlich nix anders im Auge gehabt, als durch dieſe Geſchichte die andere Geſchichte, nämlich die Wahlgeſchichte, vergeſſen zu machen. Und der Gemeinderat ſoll der Dumme ſein und ihm einen Orden ausmachen. Das fehlte grad' noch!“ „Haha, ſo'ne feine Auszeichnung dafür, daß er meinen Schorſch in den Haaren geruppt hat!“ ſchrie der Schmied. „Biſte meſchugge, wo ſollte er ihn denn ruppen?“ ſchrie Silber⸗ ſtein und wedelte wieder mit ſeinen langen, dürren Händen in der Achſelgegend.„Gott der Gerechte, hat ſchon einer gehört, daß man herauszieht eine labendige Waſſerleich' an der Nos?“ „Was iſt da noch viel zu reden,“ ließ ſich der Steuereinnehmer „Wir, als ſtaaiserhaltende Bürger, lönnen un⸗ möglich einem nachweislichen Sozzen und Fabriksproletarier für eine ſehr bequeme Rettungstat einen Orden verſchaffen.“ Ein Gebrumme bewies, daß ihm die meiſten zuſtimmten, und der Bürgermeiſter ſah ein, daß er nicht durchdringen würde. Seine Wangen brannten und ſeine Aeuglein funkelten, als er ſagte:„Ich möchte der Stadt die Schand' nit antun, daß der Antrag auf An⸗ erkennung einer braven Tat vom Gemeindekollegium abgewieſen wird. Da iſt es ſchon beſſer, ich zieh' ihn ganz zurück.“ Der Kommerzienrat, der ſonſt in der Verſammlung ſelten ſeine überlegene Haltung gegenüber dem Kleingeiſt verlor, den die meiſten Ratsgenoſſen zu entwickeln pflegten, ſchlug ärgerlich mit der Fauſt auf den Tiſch„Wär' der Gerettete mein Arbeiter ge⸗ darf kein Fleiſch abgegeben werden. In Wirtſchaf⸗ weſen und der Retter Ihr Herr Sohn,“ wandte er ſich an den Schmied,„dann würde man hier wohl anders entſchieden haben. So will ich wenigſtens für meinen Teil etwas dazu tun, das Un⸗ recht, das hier geſchieht, wieder gut zu machen. Herr Bürger⸗ meiſter, ich ſtifte der Gemeinde tauſend Nark, von denen jeder Perlbacher, der unter eigener Gefahr einen Menſchen vom Tode rettet, fünfzig Mark erhalten ſoll. Sammeln ſich Zinſen, ſo ſoll ſie die freiwillige Sanitätskolonne genießen, die der Herr Doktor eben einrichten will. Alſo die erſten fünfzig Mark kriegt der brave Retter, der den Kronpringen des Herrn Echmiedemeiſtere Dillmann aus dem Waſſer zog, gleichviel, ob er ihn dabei an den Haaren „geruupt“ hat oder fächt. Die Meiſten ſaßen da, als hätten ſie eine Ohrfeige bekommen, Der Bürgermeiſter und einige wenige aber ſchüttelten dem Kom⸗ merzienrat die Hand, während der Händler Silberſtein, wie pon ejner Feder emporgeſchnellt, von ſeinem Stuhle aufſprang, mit Armen und Beinen zappelte und ſchrie:„Bravo, nix als bravol Und hundert Mark, mit denen der Moritz Silberſtein die groß⸗ mächtigen tauſend Mark von dem Herrn Kommerzienrat möcht' er⸗ gänzen. Wie haißt, hundert Mark? Sagen wir fünfzig Mark, fünfzig Mark. Er iſt halt ä ärmer Jüd, der Silberſtein.“ Alles brach in ein lautes Gelächter aus, und der Schiffbauer Neumann höhnte:„Gott, was'ne ungerechte Welt, daß der arme Jüd ſeinen Geldſack für achthundert Mark Wehrbeitrag geſchäßt hat*⁰ „Daniel Broslec, Kunſt⸗ und Bogelhändler“, las der Profeſſor Wallbach, als er, von keinem bemerkt, den Hausflur im Häuschen des Tiſchlers Frankenbach betrat Eine ungefüge Hand deutete mit ausgeſtrecktem Finger auf der Karte mit ihren ſteifgemalten Buch⸗ ſtaben die Treppe hinan. Der Künſtler wußte, daß da droben der Parlewuh hauſte als Dachkammernachbar des jungen Schloſſers, den er auſſuchen wollte. Er hörte ein leiſes Ziegengemecker. Die Tiſchlersfrau machte ſich eben bei dem Tier zu ſchaffen machen und der Hausbeſitzer und ſein Sohn waren wohl in der Werkſtätte. Er würde ſich ſchon allein zurechtfinden, und ſo ſtorperte er denn die dunkle Treppe hinan, pochte an eine halboffene Tür und ſtreckte den Kopf in das Zimmer. Der ſüßliche Geruch einer ſtarken Vogelhecke, untermiſcht mit dem Duft eines kräftigen Kanaſters, drang ihm ent⸗ Weiſchn das Piepen, Trillern und Spektakilieren einer großen ogelſchax. „Entſchuldigen Sie, ich möchte gern den Schloſſer Hammersdorf ſprechen. Komm' ich da hier recht?“ fragte der Profeſſor. Da machte der Perlewuh überraſcht einen Bückling und entgegnete:„Allemal recht, Herr Profeſſor. Je ſuis enchante! Freilich, ich bia nicht der⸗ jenige welcher.“ Der wohnt in der Kammer nebenan „Sie haben hier eine ſchöne Ausſicht“ meinte der Profeſſor, durch das breite Fenſterchen des Giebelzimmers, vor dem ein paar Fuchſien und Geranien blühten, in die Landſchaft dlickend (Fortſetzung folgt.) Ablieferungsort: Nathaus Nheinan, geöffnet von— 200 Bramm— und des Pewilligten Zuſaßes. Autliche Veröſſentlichungen der Stadtgemeinde Samstag, 17. Augeiſt gelten folgende Marken: I. Für die Verbraucher: Brot: Für je 750 Gramm die Brot⸗ und Zuſatzmar⸗ ken—8. Wehl: Für 200 Sramm dee Mehlmarke 2. Huger⸗ und Butiermilch: Für Liter die Marke 9. utter: Für Pfd. die Buttermarke 42 in den Ver⸗ kaufsſtellen 781—1000. Eier: Für 1 Inlandei(28 Pfg.) die Eiermarke 16 in den Verkaufsſtellen 651—730. eumilch: Ein Paket(200 Gramm) ungezuckerte Trockenmilch zu 90 Pfg. die Buttermarke 8 in den Verkaufsſtellen 351—450. Für 4 Pfund die Buttermarke 50 in den Ver⸗ kaufsſtellen 451—610. Das Obſt iſt abzuholen von den Verkaufsſtellen 451—530 am Freitag⸗ Rachmittag; von den Verkaufsſtellen 531—610 am Samsragabend 7 Uhr. 8* ſe: Für 2 Pe.(1 Pfund Vohnen zu 40 und 1 Pfund Gelbe Muben zu 2.) 910 9 arke 61 in den Obſtverkaufsſtellen 281—810. artoffeln: Für 4 Pfö. die Kartoffelmarke 1286 in den Berkaufsſtellen—89 und 618 bis 1000; für 2 öſd. die Zuſazmarke 87 ſowie die roten Wechſel⸗ marken. SFleiſchloſe Woche betr. der Soche vom 19.—24. Auguſt iſt die erſte ee ee ee Kaiſcmnken deker Moce ͤ——— ten, Fleiſchverkaufsſtellen uſw. iſt jede Abgabe von Fleiſch, markenpflichtigem Wild, Geflügel und Fleiſch⸗ konſerven während dieſer Woche unterſagt Für den Ausfall an Fleiſch wird in Rannheim auf die Fleiſchmarken dieſer Woche vorausſichtlich Brot oder Mehl gegeben werden. Außerdem kom⸗ men in der nächſten Woche 1 Ei und für die Leute, die keine Friſchmilch beziehen, Milchkonſerven zur Ausgabe. II. Für die Verkaufsſtellen: Bei den Großhändlern ſind zur Abgabe bereit: Milchtonſerven: Für die Butterverkaufsſtellen 85 bis 250 kondenſierte gezuckerte Magermilch in Doſen bei A. Böhmer, Binnenhafenſtr, 8, am Samstag, den 17. ds. Mts. von—12 Uhr und von—4 Uhr.(Der Abgabepreis für 1 Doſe beträgt 1,06 K◻). Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/13. Ablieferung der Einrichtungs⸗ gegenſtände aus Sparmetall. a) Die Ablieferung ber enteigneten Erarichtungs⸗ gesenſtände aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Tombak, Bronze, Nickel, Nickellegierungen, Aluminjum und iun von Haushaltungen, Haubheſitzern. Geſchäfts⸗ betrieben, Ladengeſchäſten, Behörden, Bereinen u. a. e e aee, Se r den auf S. K. aead ki8. —4 Uhr nachmittags. In der jedem Betroffenen zugeſtellten„Auſfor⸗ derung zur Ablieſerung“(wer ſie nicht erhalten hat, wuß ſie ſich verſchaffen— Polizeiwache—) iſt ein beſtimmter Ablieferungstag eingeſetzt, deſſen Einhal⸗ tung wegen geordneter Geſchäftsabwicklung und Ver⸗ meidens unnützer Zeitverluſte ſeitens der Ablieſerer dringend nötig iſt. Die ablieferungspflichtigen Gegenſtände ſind in der Aufforderungaufgezählt. „)0 Wer die Ablieſerung unterläßt oder unvoll⸗ ſtänd'g ausführt, macht ſich ſtrafbar. Außerdem ver⸗ ſchuldet er die weiteren Nachteile und Unannehmlich⸗ keiten. die ihm daraus entſtehen, N83. Städtiſche Metallſammelſtelle. 1. Fleiſchloſe Woche. In der fleiſchloſen Woche vom 19.—25. Auguſt darf weder Fleiſch und Fleiſchwaren von Rindvieh, Kälbern, Schafen, Schweinen und Ziegen noch Hühner, Fleiſchtonſerven u. ſonſt. Dauerware aller g Berbran verabfolgt werben. Die Fleiſchmarben ſind ungültig und Lürſen auc er nicht verwendet werben. usmahmen beſtehen für die Schwerſtarbeiter und die ſonſtigen anerkannten Rüſtungsarbeiter.“ Dieſe erhalten ihre Zulage wie bisher durch den Fabrik⸗ betrieb. Feruer ſind die Krauken, denen eine Fleiſchzu⸗ R Die Krankenzulagen werden in nachſtehenden Ge⸗ ſchäften ausgegeben: ür Bewohner der Innenſtadt bei K. Büh⸗ 2, 18. Für die Bewohner der Neckarſtadt bei A. Schott, Mittelſtraße Nr. 48. Für die Bewohner von Feudenheim bei G. Lau⸗ ger, Diakoniſſenſtraße Nr. 18. Für die Bewohner von Käfertal bei J. Schließ⸗ maun, Faſanenſtraße Nr. 28. Für die Bewohner von Waldhof bei L. Funk, Sandhoſerrſtaße 27. * die Bewohner von Sandhofen bei Chr. Mäder, 8— 3 Für die Bewohner von Neckarau bei P. Remp, Waldhornſtraße 20. Für die Bewohner von Rheinau bei J. Schäfer, Däniſcher Tiſch 24. G⁴3 Mannheim, den 15. Auguſt 1918. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhoſes Kleideränderſtube(PD 6, 20. Facheemäe Auleitn m Umerbeiten alter Kletber. Gt ebähr Pig. für ein Kleidungs⸗ ſtück. Geöffnet von—12 Uhr und von—6 Uhr. N00 Schuhfürſorge( 6. 20). Kurſe zur Selbſtanſertigung von Straßenſchuhen beginnen ſeden Montag. ler, Haus⸗ und N66 lage bewilligt worden iſt, berechtigt, Fleiſch und Meiſchwaren zu beziehen, in Hübe der Grundration Schuhflickſtube. Anleitung zum Flicken und Soh⸗ der Sohube von.-14 And von—0 Ubr. . 6. Seite. Nr. 379. Mannheimer General⸗-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 16. Auguſt 1918. — Das kerriliche Frograrrnr.: Nur noch heute Freitag, chauburg une gie den 16. August! K 1, 52 Tuglich von nachm. 83* Uhr — (Brsäitestzasse) Ab morgen die grosse Tragödie:„ Statt besonderer Anzeige. Mein lieber Mann, unser geliebter Vater und Bruder, der FSIcwebel- leutnant rune 5Sonne 11, 6 Breitestrasse 11, 6 das bestbesuchteste Lichtspiel-Theater Mannheims! 860 184 im Alter von kast 7Jahren in einem Kriegslazarett einer Lungenentzündung 3—— 3 erlegen.—5 34 Marg. Sonne geb. Langer Erwin Sonne, Reg und Baurat in 35 Amita Sonne Finsterwalde 3 9 Ewald Sonne Else Sonne, Oberschwester im Allæ. 4 3 Jse Sonne Krankenkaus in Hamburg 0 Irma Sonne, Lehrerin im Lyceum in Harburg. 9 MANNHETMu, Werftstr. 33, im August 1918. Te159 9 Fern Andra Mia May Maria Fein im Dienste des Vaterlandes verstarb in einem Kriegslazarett au einer Nsich im Felde zugezogenen Krankheit, der langjährige Prokurist unserer Gesellschaft Ung. Stern-Berie Merr reidwebei⸗Leuinant Brune Sonne Wir werden dem Dahingeschiedenen, der uns beinahe 25 Jahre mit Fleiss und Pilichttreue seine Arbeitskraft gew/idmet hat, ein ehrendes Andenken bewahren. Olat Fönss Elien Richter Hedda Vernon Bernd Aldor Frisdrieh Lelnik Frauz Hofer MANNIIEIM, August 1918. 1b159 Seebohm& Dieckstahl G. m. b. H. 70000 Mk. auf 1. Hypothek, prima Obiekt, zu leihen geſucht. Angeb. u. D. Q. 21 an die Geſchäftsſt. 4928a Dame ſucht Darlehen Rk. 700.— ., Selbſig. Aug. u. M. 17 an die Geſch. 4917 Gute Belohnung de demſe nigen, der mir über den ind eutlauf. (Gelber Rebyi uſcher, Weib chen) Angabe machen kann 49434 Schröter, T 3, 24. M nnEEESanen Fon Damen-Hüten u in Velour, Filz und Velbel nach neuesten Formen à bitte ſetzt schon vornehmen zu lassen. K17⁴ Hutwäscherei K. 7, 20 ſoleh. 5028 3* 1 Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerz- Karfiol-Lustspiel-Serie liche Nachricht, dass nun auch unser zweiter braver, unvergeßlicher und hoffnungsvoller Sohn, Bruder nud Schwager 4942a Nikolaus Bauer Jäger-Regt. 3 in den schweren Kämpfen sein junges Leben dem Vaterlande dähin gab. MANNHZTM, 16. August 1918. Iu tiefstem Sclimerze: Familie Gg. 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Gense. 0 Muſik von Fohann Strauß. 9 8 d R Rünsiſeriheater„APOTTC⸗ Onder⸗ onzert Heute neuer Spielplan! Erstaufführ ung! eeg, ee eeg, unter Mitwirkung des Tenoristen Herru Fritz Mülſer 9 Mitglied des Großh. Hof⸗ und National-Theaters Manaheim. Von seltener Art ist das grosse Prachtweérk: Ulen Les Pocksale L Lebens- und Leidensgeschichte in 4 Axkten. Hauptdarsteller: Ilia MayineElich KäalserTz Ein hochdramatischer Kunstfilm, in welchem die Mädchenjahre einer lungen Waise in buntbewegten Sildern an uns vorüberziehen. Dleser Fim Ubertrifft alle bisher gezeigten Mia May-Films— auch den mit s0 grossem Eriolge von mir im Saalbautheater vorgeiührten Mia May-Film„Ehre“ Frauchen in Möten Hleiteres Lustsplel in 3 Akten. in der Hauptrolle: ————.——————— Das 9 Himmelsschif Ein Kunsttum allerersten Ranges, wurde in Beclin 18 Wochen bei Abend fur Abendausverkauftem Hause gespieit. 5P 6, 2824 VORNEHMSTES UorrrspiELlH AUS. fleltag, den 16, ds, und die folgenden ſage ERSTAUFFUHRUNG Ein Kʒulturfiim ersten Ranges! Drrrrroorrrtr Liastleriscie füüun im Ballhaus Freitag, den 16. August 1918, abends 8 Uhr Mitwirkende: Frät Maria Scheyer-Stern v. Künstler- Herr Rudolf Roitner Tbeater Herr Oberspielleiter Oskar Brönner]„Apollo“ S Das Landhäuser Doppelquartett Kurt Vespermann und Hansi Degen] as: Erpellrater Rurter ete. oto. Die Leitung des Abends hat Herr Oberspielleiter Brönner, der als Ansager waltet. Die Vortrags⸗- S kolge ist zwanglos und erhält Arien und Duette S aus Opern und Operetten, telepatische und S spiritistische Experimente, Laubereien, heitere und ernste Volkslieder und sonstige musikalische Darbietungen. Zum Besten der Kriegsblinden werden an Ein- S trittspreisen Mk..— und 0,550 erhoben. S errireeben: Aug. Kremer, D 1, M. Herz- S berger, P 6, Cigarrenhaus Hofimann, H 1 und Ballhaus. J1713 Tauuinnubteneneeſeuneeeeneeeeenebuum 8 Ifraelitiſche Gemeinde In der Hauptſynagoge. Freitag, den 16. Auguſt, abends.45 Uhr Samstag, den 17. Auguſt, morgens.30 Uhr Fürbitte für Heer und Vaterland. Abends.20 An den Wochentagen: Morgens 6¾ů Uhr.— Abends 7 Uhr . Ju der Clausſynagoge. Freitag, den 16. Auguſt, abends.45 Ubr fllilllueäluuttuuttundluslisuuatatiattuntinftisisnnillslles Av. Fünf Akie. Unter Mitarbeit des San.-Rat Dr. Magnus Hirschield Regie: Richard Oswald Ein Bochherrsehalt Icher Diener „Erlenhügel“. Kammer⸗ Liehtspiele D 2,6 Planken D 2, 6 Telephon 987 (seither Saalbautheater). üunnuſinungeecunsanoapnhühüfe 2 Ouvertüre au: Samstag. den 17. Auguſt, morgens 8 Uhr Fürbitte für Heer und Vaterland. Abends.20 Uhr An den R ichLSPIEEHAUs 9 füfoccllcheEruenbe 2 des Verb. pfälz. Vereine für Fmuenintereii EDrSU-AUν- fFFUHRαο• Dg.— kaanhe fi en 15 i0 WemmerkKrafft, derRiaschinenhauer A. Sre e Aic Staatl. Prüfung. Be⸗ Haus in Kochen und Drama in 4 Akten. Hauptpersonen: S Mannheim EN Platz fur 800 Personen E Meßplatz 8 3 2. Hausbeamtinnen⸗ tenbau und Geflügel⸗ Rerr von Winterstein, Erika Giässner Kurſe. Beginn April fucht. Beginn April crüsstes und schönstes Theater der———— und und September.—— Programm vom 16.—19. August 1918 -Akter Dramatischer Wiener Kunstfüm-Akter Die Tänzerin Drama aus dem Variétéleden Dieses Stick steht infolge seines bervorragend schönen lnhafts und“ ber luxuriösen Ausstattungen an der Spitze aller Darbietungan! 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