— „Anzeiger.m. b.., ſämtlich in Mannheim.— Lelegramm⸗ Berantwortlich für den allgemeinen und Handelsteil: Chefredakteur Dr Fritz Goldenbaum; für den Anzeigenteil: Anton Grieſer. Druck u. Verlag: Druckerei br. Haas Mannheimer General⸗ Adreſſe: General⸗Anzeiger Rannheim.— Fernſprech⸗An⸗ ſchluß amt Mannheim: Ur. 7940, 7941. 7942, 7945, 7944, 7945 und 7946.— Poſtſcheck⸗Konto: Nr. 2917 Ludwigshafen am Rhein. 1918.— Nr. 385. Rnzeigenpreiſe: Die 1ſpalt. Nolonerzeile 40 Pfg., Piuanzanzeigen 5⁰ P4„Keklamen M..—, Keuerungs⸗Suſchlag 50%8 8 Mittagblatt vorm 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr. Ra⸗ 0 9 zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wird k Ber⸗ antwortung ubernommen. Hezugspreis in Rannheim und Umge⸗ monatl M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertell. M. 642 einſchl. Suſtellungsgebũhr. Bei der poſt abgeh. M..70. Einzel⸗Nr: io pig: Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausfühtung. Die große Schlac die herandrängende Enlſcheidung. Der Abendbericht zeigt, daß der Feind in dem geſtern ge⸗ ſchilderten weiten Raum zwiſchen Chaulnes und Soiſſons ſeine Angriffe unabläſſig fortſetzt. An den Flügeln wie im Zentrum(Gegend von Roye) dieſer gewaltigen Angriffsfront ſtößt das feindliche Heer vor, ohne daß die Opfer die erwar⸗ teten Früchte bringen. Die leidenſchaftliche Wucht und Zähig⸗ keit des Anſturmes, die ſich durch nichts abſchrecken läßt, ſcheint die Anſicht jener Militärſchriftſteller zu beſtätigen, die ſagen, daß den gegenwärtig tobenden Schlachten im Raume der Heeresgruppe des Generaloberſten von Boehn die weit⸗ tragendſte, entſcheidungsvollſte Bedeutung zukommt. General der Infanterie z. D. von Liebert möchte glauben. daß zwiſchen Ancre und Oiſe, in dem Frontabſchnitt gegenüber dem Hauptſtützpunkt Amiens die große Entſcheidung, auf die doch alles hindrängt, fallen müßte. Zur Stütze dieſer Anſicht verweiſt er auf die Einrichtung der neuen Heeresgruppe von Boehn und auf die hervorragende taktiſche Bedeutung des Frontabſchnittes gegenüber Amiens. Doch läßt General von Liebert auch die Möglichkeit„neuer Wendungen“ offen. Auf jeden Fall aber, ſo urteilt er, ſind alle Mächte darauf aus, den Krieg zu Ende zu bringen, alles drängt zur Ent⸗ ſcheidung, es werden daher vorausſichtlich ſchnell große Schlachthandlungen einander folgen. Erſt wenn die militäri⸗ ſchen Kräfte verbraucht ſind, kommt es zur Verſtändigung. Aehnliche Auffaſſung von der Lage finden wir in neutralen Blättern. So ſchreibt der Züricher Tagesanzeiger:„An der ganzen Weſtfront iſt die Lage durch die engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Maſſenvorſtöße nicht entſchieden, ſondern bleibt in der Schwebe. Doch wird der gegenwärtige Zuſtand nicht lange dauern, da die fortſchreitende Jahreszeit zum Handeln drängt, wenn vor Beginn der naſſen Herbſtwitterung ent⸗ ſcheidende Bewegungen und Verſchiebungen durchgefühtr wer⸗ den ſollen. Die Angriffskraft der Verbündeten erlahmt bereits wieder und die Deutſchen beginnen in kräftigen Gegenſtößen wieder Boden zu gewinnen.“ Die außerordentliche Verſteifung der Alliier⸗ ten gegen jede Friedesanregung, über die heute mehrere Nachrichten vorliegen, weiſt auch mohl in die gleiche Richtung des Entſcheidungſuchens. Sie ſoll den betrogenen Völkern Frankreichs und Englands die Siegesgewiß⸗ heit einflößen. Man ſagt, man werde die Kriegsziele noch erweitern: ein ſolches unbändiges Maß von Selbſtvertrauen und Siegesſicherheit muß ja anſpornen, entflammen und auf der Gegenſeite entmutigen. Noch ein Stoß und der böſe Feind fliegt über den Rhein. Mit gefaßter Ruhe begleitet das deutſche Volk dieſe ernſten und ſchweren Tage vielleicht letzter Entſcheidungen, in geſammeltem Vertrauen auf ſeine Führer und ſein kämpfendes Voltsheer und läßt ſich auch durch den oſtentativen Ueber⸗ mut, mit dem der Feind heute die Friedensfrage behandelt, nicht ſchrecken und nicht beirren in der Gewißheit: wir ſind nicht zu beſiegen. Die zerſchmetternde Niederlage, von der Wilſons Ehrgeiz träumt, iſt ein Phantom krankhafter Eitel⸗ keit. Das aber bedeutet: Wir werden die Sieger in dieſem Verteidigungskriege ſein. So wenig Frankreich Elſaß⸗ Lothringen nochmals rauben wird, ſo ſicher werden wir uns endlich die freie große Bahn öffnen, im Oſten, wie übers Meer, die wir als großes junges Volk, als jüngſte Weltmacht brauchten, die zu werden England mit den zuſammengerafften Diviſionen von faſt alien Staaten nicht hat verhindern Deutſcher Abendbericht. Berlin, 19. Aug., abends.(WTB. Amilich.) Weſtlich von Chaulues und nördlich von Roye ſind feindliche Angriffe geſcheitert. Iwiſchen Avre und Oiſe tagsüber heftiger Kampf; franzöſiſche Angriffe auf breiter Front brachen unter ſchweren Verluſten zuſammen. Zeitweilig Artillerietätigkeit im geſtrigen Kampfabſchnitt zwiſchen Oiſe und Aisne. die jeindlichen heeresberichle. Franzöſiſcher Bericht vom 19. Auguſt morgens. Während der Nacht heftige Artillerietätigkeit nördlich und ſüdlich der Avre. Die Zahl der geſtern in der Gegend weſtlich von Roye gemachten Ge⸗ fangenen überſchreitet vierhundert. Geſtern um ſechs Uhr äbends verbeſſerten die franzöſiſchen Truppen zwiſchen Diſe und Aiſne ihre Front auf einer Länge von ungefähr zwei Kilometern. Wir haben die Hochfläche weſtlich von Nampeel beſetzt und den Südrand der Schlucht von Audignicourt erreicht; Nouvron und Vingres erobert. Es wurden 1700 Gefangene gemacht, darunter zwei Bataillonsführer. Auf der übrigen Front war es während der Nacht ruhig. Engliſcher Hecresbericht vom 19. Auguſt. Im Ayelette⸗ abſchnitt und ſüdlich der Scaupe, wo Patrouillen von uns in die Stellungen des Feindes eindrangen, machten wir einige Gefan⸗ geue. Wir wieſen Patrouillen nördlich der Scarpe zurück. Ferner wir im Rerpihl⸗Abſchnitt totz Gegenwirkung Vort⸗ Shritte. Wabei wir 40—50 Geſangene machten. Lin Gegenangriff tzwiſchen haulnes und Soiſſous des Feindes zwiſchen Dutterſteene und Neteren wurde) Wehrpflichtgeſetzes bekannt, daß Amerrka völ⸗ durch Artillerie und Maſchinengewehrfeuer vollkommen gebrochen. Amerikaniſcher Bericht vom 18. Auguſt: Außer Artillerietätigkeit und feindlichen Handſtreichen in den Vogeſen, die ohne Ergebnis ver⸗ liefen, iſt nichts zu berichten. Belgiſcher Bericht vom 18. Auguſt: Kleinere feindliche Angriffe in der Nacht vom 16. zum 17. Auguſt auf unſere Vorpoſten in der Gegend von Nieuport und Mercken ſcheiterten völlig. An den beiden letzten Tagen war die Artillerietätigkeit wenig lebhaft. Wir be⸗ ſchoſſen feindliche Bahnhöfe in der Gegend von Staden und Coucker⸗ 995 Deulſche Luſterſolge. Berlin, 19. Augnſt.(WTB. Nichlaml.) Unſere Luft⸗ ſtreitkräfte waren in den Tagen vom 13.—16. Auguſt wieder außerordenklich tätig. Trotz keilweiſe ungün⸗ ſtiger Witierung wurden u. a. die Städte Calais, Dün⸗ kirchen, Boulogne, Rouen, Amiens und Eper⸗ nay mit 250 349 Kilogramm Bomben, ſowie Truppen⸗ anſammlungen im Sommegebiet mit Wurfgra⸗ naten und Maſchinengewehren angegriffen. In der Nacht vom 15. zum 16. Auguſt flog infolge Bombenabwurf das Mu⸗ nitionslager von Beuvry unker ungeheuren Erplo⸗ ſionen in die Luft. Es entſtand ein Brand, der weitere Exploſionen zur Folge halte. Der Gegner verlort in dieſen vier Tagen 87 Flug⸗ zeuge, und zwar 79 im Luflkamyf und s durch die Flak. Achl Ballons wurden von unſeren Fliegern brennend zum Abſturz gebracht. Oberleutnant Lörzer errang ſeinen 29. und 30., Leul⸗ nant Bolle ſeinen 30., Leutnant Könnecke ſeinen 30., Leulnant Adet ſeinen 54., 55. und 56. Luftſieg. Bern, 18. Aug.(WB.)„Petit Pariſien“ meldet aus Rouen: Stadt und Weichbild von Rouen ſind in der Nacht zum 17. Auguſt von deutſchen Flugzeugen angegriffen worden. Calais iſt in der Nacht zum 17. Auguſt mit etwa 50 Bomben belegt worden. Einige Häuſer wurden ſchwer beſchädigt. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. In der gleichen Nacht wurde auch Dünkirchen von deutſchen Flie⸗ gern bombardiert. Das weitgeſieckte Ziel des Jeindes. Berlin, 18. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Das weitgeſteckte Operationsziel des Feindes bei ſeinem mißlungenen An⸗ griff vom 17. 8. beiderſeits der Ayre wurde aus erbeuteten Kallen einwandfrei feſtgeſtellt. Hiernach war das Angriffsziel des 17. ſüdlich der Avre der mehr als acht Kilo⸗ meter rückwärts unſerer Kampffront gelegene Waldſüdlich von Vricourt. Bekanntlich brachen die ſtarken Feind⸗ angriffe dieſes Tages unter ſchweren Verluſten bereits vor unſeren Kampflinien zuſammen. Monkdidier. m. Köln, 20. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die Köln. Ztg. meldet aus Zürich: Montdidier, ſchreibt das Journal des Debats, iſt nichts mehr als ein Haufen Steine Es bleibt nichts übrig, kein Dach, keine Faſſade, Montdidier be⸗ ſteht nicht mehr. Reims. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Priv.⸗Tel., g..)„Pekit Journal“ meldet, daß Clemenceau am 15. Auguſt in Reims weilte und die Schäden der Stadt. beſichtigte. Er habe die zurückgebliebene Bevölkerung er⸗ mutigt mit der Zuſicherung das Ende des Schreckens ſei nicht mehr fern. Er hoffe im nächſten Jahre ein glück⸗ licheres Frankreich um ſich zu ſehen. Amgruppierung. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Die„Times“ meldet von der Front: Durch die erreichten Linien iſt die Umgruppierung ganzer Verbandsein⸗ heiten notwendig geworden zum Zwecke der Fortſetzung der Offenſive. Weitere intalieniſche Trappen nach Frankreich. m. Köln, 20. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Volkszig. meldet aus Zürich: Die„Perſeveranza“ befürwortet, daß die Entſcheidung des Krieges auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz geſucht wird. Um die dazu nötige Zuſammenziehunge der Kräſte zu ermöglichen, ſei es für Italien gegeben, auf ſeiner Front in der Verteidigung zu bleiben und alle für die Verteidigung nicht notwendigen Truppen nach Frankreich zu ſchicken. Italien dürfe ſich davon auch nicht durch tendenziöſe Gerüchte von neuen öſterreichiſchen Angriffen abhalten laſſen. die Jeinde des Jriedens. Clemenceau gegen Friedensbeſprechungen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Priv.⸗Tel., g..) Das Organ Clemenceaus„Homme libre“ ſchreibt: Ent⸗ gegen den wieder auflebenden pazifiſtiſchen Umtrie⸗ ben müſſe die Regierung daran feſthalten, daß erſt bei weiteren Erfolgen die Möglichteit für Frankreich ſich ergebe, Friedensbeſprechungen aufzunehmen. Die Kriegsziele ſeien nicht unverrückbar und unter⸗ lägen den gleichen Wandlungen wie die militäriſche Lage. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Priv.⸗Tel,, g..)„Daily Mail“ meldet aus Newyork: Im Kongreß gab Lanſing letzten Dienetag bei Derattma des nouen Peſprechun t6t n lig freie Hand in den Friedensbedingungen habe. Es ſei kein Abkommen mit den Alliierten über die Friedensbedingungen eingegangen, noch ſei ein ſolches be⸗ abſichtigt. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Wie die„Zürcher Poſt“ zuverläſſig erfährt, wird die En⸗ tente jeden Vermittlungsverſuch durch neutrale Stellen, einen Verſtändigungsfrieden einzugehen, entſchie⸗ denablehnen. Wer zur Zeit in Paris von einem ſolchen nur ſpricht, wird als deutſchfreundlichdenunziert. Alle Berichte und Aeußerungen der Staatsmänner der Entente aus den letzten Tagen beſtätigen erneut, daß die Entente einen Eroberungsfrieden anſtrebt und die völ⸗ lige Beſiegung des Gegners erreichen will, und daß ſie ſogar Anſtalten trifft, bei weiteren militäriſchen Erfalgen ihre bis⸗ herigen Kriegsziele zu revidieren, das heißt zu er⸗ weitern. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Nach einem Bericht der„Zürcher Poſt“ äußern ſich ſchwei⸗ zeriſche Regierungskreiſe zurückhaltend hin⸗ ſichtlich eines Friedensvermittlungsverſuchs durch neutrale Länder, namentlich durch die Schweiz. Man hält den pſychologiſchen Moment für eine mit Erfolg einſetzende Friedensvermittlung noch nicht für gekom⸗ men. Im übrigen meint das ſtreng neutrale Züricher Blatt, Herr Bundesrat Ador habe die Ententeformel von einem „Frieden des Rechts und der Freiheit“ zu der ſeinigen gemacht und er werde heute, da die Entente ſieges⸗ fröhlich ſei, noch weniger als je bereit ſein, für eine neutrale Friedensvermittlung einzuſtehen, obgleich das Schweizer⸗ volk in ſeiner übergroßen Mehrheit ganz anders denkt, als Herr Ador. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 20. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) Wie die„Jürcher Poſt“ meldet, har die Bewegung für einen Friedensvermittlungsverſuch durch die holländiſche Regierung erheblich an Umfang gewonnen. Die großen Kundgebungen der holländiſchen Friedensliga fin⸗ den neuerdings auch im Parlament Unterſtützung. Es iſt an⸗ zunehmen, daß der klerikale Regierungsführer Nolens dem Gedanken eines Friedensvermittlungsverſuches ſympathiſch gegenüberſtehe und man hält es für nicht unwahrſcheinlich, daß er zu einem NRegierungsſchritt führen kann. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Im Tale des oberen Skumbi zerſtreuten unſere var⸗ geſchobenen Poſten nach Nahkampf mehrere franzöſiſche Sturmabteilungen. Bei Bitolis. im Cernabogen, weſtlich des Dobropolje und auf beiden Seiten des War⸗ dar war die beiderſeitige Feuertätigkeit zeitweilig ziemlich lebhaft. Oeftlich des Wardar wurden engliſche Infankerie⸗ krupps, die ſich an mehreren Stellen unſeren vorgeſchobenen Poſten bei dem Dorfe Naltſchulkowo zu nähern verſuch⸗ ten, durch Feuer zerſtreut. Im Wardarkale beiderſeits lebhafte Fliegertätigkeit Joſſe bei hintze. EJ Berlin, 20. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reiſe des Herrn Joffe nach Mosk au ſcheint doch mehr Erfolg gehabt zu haben, als nach der Kürze ſeine⸗ Aufenthaltes in der ruſſiſchen Hauptſtadt hier und da vermutet wurde. Herr Joffe hat geſtern Herrn v. Hintze im Auswär⸗ tigen Amt einen Beſuch gemacht und man hat darnach den Eindruck, als ob, vielleicht mit kleinen Aenderungen, die deutſch⸗ruſſiſchen Vereinbarungen die Zu⸗ ſtimmung der Sowjetregierung finden werden. Man rechnet mit der Unterzeichnung der Zuſatz⸗ verträge ſür die nächſte Zeit. Es iſt vielleicht kein Zu⸗ fall, daß um die gleiche Zeit, wo die Beziehungen zwiſchen Großrußland auf eine neue Baſis geſtellt werden ſollen, ſich noch die Vertreter der Krim⸗Republik und der Don⸗ koſaken, der ſchon mehrfach erwähnte Herzog von Leuch⸗ tenberg, in Berlin eingefunden haben. Wenn der neue Ver⸗ trag mit der Sowjet⸗Republik verbrieft und beſiegelt wird, dürfte damit ausgeſchloſſen ſein, daß wir Gebilde, welche ſich nun noch von Großrußland abzutrennen wünſchen, völker⸗ rechtlich anerkennen. Der„Lokal⸗Anzeiger“ will von„ſehr gut unterrichteter Seite“ erfahren haben, daß die Sowjerrepublik nun⸗ mehr formell ihr Desintereſſement am früheren Baltikum erklärt habe. Nach unſerer Kenntnis bildet dieſe Desintereſſementserklärung in bezug auf Liv⸗ und Eſtland einen Teil der Zuſatzverträge zum Breſter Frieden. Beſprechung bei Payer in Anweſenheit Hintzes. E Berlin, 20. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wir haben vor ein paar Tagen hier angedeutet, daß nach der Rückkehr des Herrn von Hintze aus dem Haupt⸗ quartier den Führern der Reichstaasfraktionen und dem Präſidium des Reichstages gemacht werden würde über die Beratung der letzten Woche. Nunmehr hat Herr von Payer die Vertreter der Reichstagsfraktionen zu morgen Nachmittag zu einer egeladen, an der auch Herr von Hintze wisd. Dabei wird es ſich vornehmlich um di⸗ — ——— ———— 2. Seite. Nr. 385. Maunheimer General⸗Auzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Dienstag, ben 20. Auguſt 1818. Fragen der Oſtpolitit handeln. Im Anſchluß an die Konferenz wird ſich auch die Frage entſcheiden, ob der Hauptausſchuß in der wächſten Jeit einberuſen werden ſoll. Die Lage im Oſten. Warum die Entente interveniert. Aumſterdam, 19. Auguſt.(WB. Richtamtlich.) Das Alge⸗ meen Handelsblad“ ſchreibt anläßlich eines Artikels der Times zu dem Vorgehen der Klliierten gegenüber Rußland; Nach der Bedeutung dieſes Vorgehens braucht man nicht lange zu ſuchen; denn es ſteht in deutlichem Zuſammenhang mit den Plänen für den wirtſchaftlichen Kampfnach dem Kriege. Der Gedanke, daß die Entente nach dem Kriege im⸗ ſtande ſein wird, Deutſchland vom Weltmarkte obzuſchneiden, ihm Rohſtoffe vorzuenthalten. die es für ſeine Induſtrie braucht, und dadurch Heutſchlands Wettbewerb auf dem Weltmarkte unmöglich zu machen, iſt in England vor dem Kriege und während desſelben wiederholt geäußert wor⸗ den. Er wurde hauptſächlich von den Anhängern Chamber⸗ lains vertreten, die jetzt in Lloyd Seorge einen neuen Leiter gefunden zu haben glauden. In Deutſchland weiß man genau, daß dieſe Beſtrehungen, wenn ſte bei den Friedensverhand⸗ lungen nicht verhindert werden, für die Zukunft Oeurſchlands als Handels⸗ und Induſtrieſtaat von großer Bedeutung ſein würden. Nan tröſtet ſich aber mit dem Gedanken, daß Deutſchland überal ſeine Begiehungen bis zun Perſiſchen Golf und bis zum Ekillen Ogean hat, ſowie daß e aus Ruß⸗ land, der Ukraine, dem Ballan und Kleineſien viele Sweug⸗ niſſe erhalten kaunn, die für ſeine Juduſtrie unb Lebens⸗ mittelverſorgung nötig hat. Das ſehen auch die engliſchen Kreiſe ein, die von der Wievorbelebung der beutſchen Indu⸗ ſtrie und des deutſchen Handels einen ſchweren Wettbewerb erwarten, womit die Engländer bereits vor dem Kriege zu kämpfen hatten. Die Times tritt hauptſächlich deshalb eifrig für die Wiederherſtellung der ruſſiſchen Front ein, um die Einſchließung Deutſchlands zu ver⸗ vollſtändigen und die Möglichkeit, überall Beziehungen mit dem Weltmeere, mit Nußland, dem Balkan und Klein⸗ aſien zu unterhalten, trotz des Widerſpruchs Rußlands, ſich wieder in den Krieg hineinzerren zu laſſen, zu verhindern. Chriſtiania, 13. Auguſt.„Socialdemokraten“ charakteri⸗ ſiert den engliſchen Aufruf an Rußland in der Ueberſchrift als„Englands teufeliſche Heuchelei“. Die Revolution ſei in Gefahr, meint das Blatt in dem Leitartikel, denn Englanb, Japan und Frankreich ſeien feſt entſchloſſen, das ſozialiſtiſche Bauwerk zu zerſchmettern, das ſich in Außland zu erheden hegann. Mit ebenſo frecher wie widerwärtiger Heuchelei ver⸗ ſichere England, daß die Intervention auf die innere Entwick⸗ lung in Rußland nicht einwirken ſolle. Aber wohin die En⸗ tentetruppen vorrücken, da ſeien die Bertrauensmänner und Arbeiter hingerichtet worden. Die Sowſetregierung richtete einen flammenden Appell an die Arbeiter der Weſtmächte. Die unabhängige Arbeiterpartei in England habe auch ſchon Proteſtiert, auch die franzöſiſche Sozialbemokratie. Einer Hoff⸗ nung auf Erfolg dürfe man ſich aber nicht hingeben. Hie Kenſuln der Enenle. m. Köln, 20. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Aus Stockholm erfährt die„Times“: Bei dem ſchwediſchen auswärtigen Umt iſt eine Mitteilung eingelaufen, daß die Konſuln der Bereinigten Staaten, Großbritanniens und Japans Moskau verlaſſen Die„Köln. Jig.“ bemerkt dazu: Die Meldungen über haben und daß die Konſuln Frankreiche und Italiens folgen werden. das Verhalten der Konſuln der Berbandsmächte in Moskau widerſprechen einander, ſodaß bisher aus ihnen noch keine Klarheit zu gewinnen iſt. Ruſſiſche Freiheilsanleihe. c. Von der ſchweizeriſchen Srenze, 20. Uug.(Pr.⸗Tel. g.) Der Schweizer Preßtelegraph meldet aus Moskau: Zur Deckung der Modiliſierungskoſten der Roten Urmee und zur Beſchaffung von Mitteln für den Kampfgegen die En⸗ tente wird die Sowjietregierung eine Freiheits⸗ anleihe ausſchreiben. Als Zeichner ſind alle Privatbanken und induſtriellen Betriebe gedacht und ihre Durchführung ſoll auf dem Zwangswege in der Form erfolgen, daß die ent⸗ Summen direkt von den Zeichnern enteignet werden. 7 Die Uurußen in Japan. m. Köln, 20. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Bolksztg.“ meldet aus Aniſterdam: Die„Times meldet aus Tokio, daß die Unruhen in Oſaka noch ernſter waren als die in Kobe. Die Reislagerhäuſer wurden geſtürmt, Straßenbahn⸗ wagen vernichtet, Bürger durch die Polizei verwundet und getötet. Vier Kompagnien Inſanterie und Kavallerie ftellten die Ordnung wiedere her. 2* Bukareſt, 19. Auguſt.(WTB. Richtamtlich.) In den Jaſſyer Werkſtätten der rumäniſchen Eiſenbahnen wurden 5000 Arbeiter ausgeſperrt. Nur diejenigen dürfen weiterar⸗ heiten, die ſich durch Unterſchrift für die von der rumäniſchen Eiſenhahn geſtellten Bedingungen verpflichten und auf weiter⸗ gehende Anſprüche verzichten. Das oſtenropäiſche Wirtſchaflsproblem. Das Oſteuropa-Inſtitut Breslau.— Der deulſche Grohhendel. Bon Kommerziexrat Luſtig. Berlin. Die kriegsverſchworenen Rächte unter Führung Englands rüſten ſich, die gegen Deutſchland und Nas Verbündeten gerichteten Be⸗ ſchlüſſe der Pariſer Wirtſchaftskonferengen in Farmen umzuſetzen, die dem deutſchen Gewerbefleiß die gewaltigen Wirtſchaftsgebiete in den weſtlich gelegenen Weltteilen abſchnüren ſollee. Der Wirtſchaktskrieg ſoll mit einer Gründlichkeit und Brutalität in Szene geſeyt werden, als ſei es darauf adgeſehen, alle Quellen unſerer nationalen Wohl⸗ ſtandsentwicklung zum Berſiegen zu bringen, Deutſchland als erfolg⸗ reichſtey und gefährlichſten Wettbewerber auf dem Weltmarkt auszu⸗ ſchalten. Die Vertreter unſerer großen Erwerbsſtände haben eine a ſolchen überſtürzten tollkühnen Beſtrebungen mit ruhiger Gelaſſenheit gegenübergeſtanden, weil ſie ſich von der Ueberzeugung ſeiten ließen, daß im Friedensſchluſſe unſerer Sewerbetätigkeit die er⸗ forderliche Bewegungsfreiheie zugeſichert werden würde, und daß in dem hechentwickelten Weltwirtſchaſtsverkehr alle feind⸗ lichen gewaltſamen Maßnahwen zur Abſperrung bedeutſamer Ein⸗ fuhr⸗ und Abſaßgebiete keinen Platz mehr hoben könnten, ohne das eigene Wirtſchaftsleben auf das empfindlichſte zu ſchädigen. Haben doch gerade die dier Jahre Kriegswiriſchaft die ſchöpferiſche Kraft der deutſchen Volkes, die deutſche Technik in das hellſte Licht gerückr und geheigt, in welchem kaurm geahnten Umſauge die Seibltverſorgung Sunchließlich mit Hilfe der heimiſchen Rohſtoſſe durchgeführt werden könne. Weithin hat ſich ſchließlich auch im feindlichen Ausland die Meinung beſeſtigt, daß es ein ſehr gewagtes Exyeriment wäre, einen Wirtſchaltsktrieg auf Leben und Lod mit einem Lande zu verewigen, des wie Deuiſchland auf mannigſachen Gebieten bahnbrechend ge⸗ wirkt und ſür wichtige gewerbliche Ergeugniſſe, Kali, Farbſtoffe u. a, eine Monopelſtelle behaupte. 5 ber in dieſer BZeil en ieeeen ieeeee en liſche Regierung, die lange Jahrzehnte hindurch allen ſchutz⸗ zöllneriſchen Anfechtungen widerſtanden, dürfte ſich hauptſächlich im Hinblick auf den Ernſt des vorgenommenen Wirtſchaftskrieges für eine Abkehr von der bisherigen Wirtſchafts⸗ und Haadelspelitik, insbeſondere für die Abſchaſfung der Meiſt⸗ begünſtigungsklauſel in den Handelsverträgen und für die Bewil⸗ ligung von Vorzugszöllen im Berkehr mit ſeinen Dominions und Kolonien, für die unterſchiedliche zolltarifariſche Behandlung der Herkunftländer, kurz für die Beſeitigung des Freihandelsſyſtems entſchieden hahen. Vorläufig erſt„int Prinzip“, vielleicht um den Kolohien, die dem Mutterlande in ſchwerer Zeit ſo hervorragende Dienſte geleiſtet haben, vorerſt ein Beruhigungspulver zu verab⸗ reichen. Niemand könnte aber England hindern, noch während des Krieges dem Wort die Tat folgen zu laſſen und mit einem äußerſt komplizierten Zolltarif aufzuwarten, der kür die deutſche Einfuhr Prohibitivzölle feſtſetzt. Daß ſich Frankreich, deſſen auswärtiger Handel Schritt für Schritt von dem deutſchen zurückweichen mußte, für den Wirtſchafts⸗ krieg begeiſtert, kann nicht wundernehmen, ebenſowenig die Hal⸗ tung des hilfsbedürftigen Italiens. Weſentlicher kommen dabei die Vereinigten Staaten von Amerika in Betracht, denen wir 1913 noch für 1711 Millionen Mark Waren abkauften, während ſie ſelbſt nur für 713 Millionen Mark von uns bezsgen. Willig leiſtet der Wirtſchaftskoloß. mit Herrn Wilſon an ber Spitze, Engiand Sefolgſchaft und hat aus leicht erkennbaren— natürlich geſchäft⸗ lichen— Gründen ſeine Mitwirkung beim Wirtſchaftskriege gegen Deutſchland, insbeſondere bei der Kon trolle der Rohſtoffe, in Ausſicht geſtellt. Von jeher hat man in der Union den deutſchen Wettbewerb, namentlich auf dem füdamerikaniſchen Markt, als äußerſt läſtig und koſtſpielig empfunden, und noch kürzlich hatte des Handelsem der Vereinigten Staaten von Anerika in einer Veröfſentlichung darauf hingewieſen, daß„die zukünftüge Wohlfahrt des Landes teils von Deutſchlands Verluſt an Sym⸗ —140 5 auf allen ſeinen altes Märkten, teils von merikas Fähigkeit abhängt ſein neug⸗wonnenes Preſtige aufrecht zu erhalten“. Die amerikaniſche Seſchäſtswelt dürfte nicht den Feh⸗ ler begehen, die Fähigkeit der Deutſchen im Außenhandel zu unter⸗ ſchätzen, die Energie, den Fleiß und die Klugheit, womit. die deutſchen Geſchäftsleute“ zu Werke gehen, um zurückzugewinnen, was ſie auf den früher beherrſchten Märkten gewonnen haben. Es wird den Amerikanern geraten, ſich mit den deutſchen Methoben des Außen⸗ handels vertraut zu machen und aus der kunſtvollen und mächtigen Organiſation zu lernen, die in Deutſchland in den letzten zwanzig Fahren mit Hilſe der Kegierung aufgebaut worden ſei. Man erkennt hieraus das Dichten und Trachten der amerika⸗ niſchen Geſchäfteyſyche: mau weiß aber auch, wie man im Lande der unbegrengten Möglichkeiten eifrigſt bemüht iſt, die Abſatzgebiete auch auf Koſten des engliſchen Handels zu erweitern. Berichtete doch kürzlich u. a. ein engliſches Handelsblatt mit verhaltenem Groll daß die Ausfuhr Umerikas nach Indien auf Koſten des Mutter⸗ lendes während des Krieges um das Dreifache, nämlich auf 125 Millionen Mark, geſtiegen ſei. Bruchſtückweiſe, aber mit ſchmerz⸗ voller Reſignation, berichten engliſche Fachblätter öfters von der arfelgreichen Ausbreztung bes japaniſchen Außzenhandels in Gebieten, die früher die engliſche Handels⸗ ntarine beherrſchte. Oadurch fühli ſich England in ſeinem Lebensnerd aufs ſchwerſte getroffen, und es kann ihm nur einen ſchwachen Troſt gewähren, wenn es ſeine Verbündeten, die mehr und mehr in ein Vaſallen⸗ tum gu ihm herabſinken, gu einem Wirtſchaftskrieg gegen Deutſchland verſchwört. Aber wenn wir auch nicht annehmen können, daß bie auf dieſen geſetzten Hoffnungen unſerer Feinde der Erfüllung nahegeführt werden, ſo dürfen ſich doch Deutſchlands Handel und Induſtrie nicht der Verpflichtung überheben, zu einem Gegenſchlag auszuholen: die Blicke nach dem Oſten und Süd⸗ oſten gu richten, wo gewaltige Wirtſchaftsgebiete gum Teil noch der Aufſchließung, zum Teil der intenſiveren Bearbeitung der Boden⸗ ſchätze harren. In, ſoſcher Erkenninis hat das preußiſche Kultusminiſterium vor kurzem dem Auslandsſtudium ſowohl vom Standpunkt der all⸗ gemeinen Wiſſenſchaft wie im Intereſſe der deutſchen Kulturpolitik neue Wege gewieſen. Und es iſt das Verdienſt der Friedrich⸗ Wilhelnis⸗Univerſität und der Techniſchen Hochſchule in Breslau, mit Magnifizenz Schott und Heinel an der Spiße, wenn dort ein Oſt⸗ europa⸗Inſtitut begründet wurde. deſſen Ziele auf die wiſſenſchaftliche Erforſchung der oſteuropäiſchen Länder gerichtet ſind. In dem Aufruf ur Begründung dieſes Inſtituts wurde aher zugleich nachdrücklich betont, daß es jetzt darauf ankomme,„Deutſchlands Weltſtellung feſt zu verankern, der weltpolitiſchen Phantaſterei Einhalt zu bieten, dem nüchternen Wirklichkeitsſinn Zahn zu brechen, der allein bauernde Grundlage weltpolitiſcher und weltwirtſchaftlicher Erfolge ſein kann“. Und Pref. Dr Simmersbach, Breslau, der viele Jahre lang in der ruſſiſchen Induſtrie tätig war, beklagt die bisherige Vernachläſſigung des Oſteuropaſtudiums und daß die Bedeutung Oſteuropas ür unſer Baterland nur von wenigen Vertretern des Handels, der nbuſtrie und der Agrarwirtſchaft genügend anerkannt wird. Weitſichtig hat der Arbeits ausſchuß des Oſteuropa⸗ Inſtituts unter Führung ſeines Vorſitzenden des Dekans der rechts⸗ und ſtagtswiſſenſchaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Adolf Weber, dem neben Gelehrten aller Fakultäten Lerwaltungsbeamte und an⸗ geſehene Bertreter unſerer großgewerblichen Täligkeit angehören, ſein Programm aufgeſtellt und für die Forſchung folgende Abteilungen in Betracht gezogen: 1. Land⸗ und Forſtwirtſchaft, 2. Bergbau und Hüttenkunde, J. Handel, Verkehr und Induſtrie, 4. Soziologie und Statiſtik, 5. Rechtskunde, 6. Religionswiſſenſchaften. 7. Sprachwiſſenſchaften und Literatur. Es ſind Aufgaben von außerordentlicher Fragweite, dexen Löſung das neugegründete Inſtitut anſtreht, ünd da ihm ſowohl⸗ vom Kultusminiſterium und den Rektoren der beiden Breslauer Hoch⸗ ſchulen ihren Lehrkörpern als auch von Großhandel und Induſtrie wirkſame Förderung zuteil geworden iſt, ſo wird gehofft, daß es noch ver Ablauf dieſes Jahres in einer ſeiner Bedeutung würdigen Aus⸗ ins Leben treten wird. Vorausſetzung für eine erſprießliche Birkſamkeit bleibt dabei freilich die Opferwilligkelt von Selbſtoer⸗ waltungskörpern, wirtſchaftlichen Intereſſenverlretungen und Privat⸗ leuten, da“ die Staatszuwendungen für ſolche Unternehmen in der Regel nur beſchränkte zu ſein pflegen. Die im Zentralverband des Deutſchen Groß⸗ handels vereinigten Berufsgenoſſen haben die Bedeutung des Oſteuropa⸗Inſtituts für die Entwicklung unſerer Weltwirtſchaft vollkommen kler erkannt und werben ſich ſeine Förderung nach Kräften angelegen ſein laſſen. Sie verkennen keineswegs die Schwierigkeiten, die ſich ihrer Pioniertätigkeit in Ländern entgegen⸗ ſtellen, die großenteils noch als terra incognita im Sinne modernen Weltberkehrs angeſprochen werden müſſen und die durch die Kriegs⸗ wirren ſchwer gelitten haben. Das gilt zum erheblichen Teile auch von Rußland, trotzdem uns Handelsbeziehungen mit ihm verbanden, die in Ein⸗ und Ausfuhr 1512 und 1913 auf 2207 beziv. 2304 Mil⸗ lionen Mark bewertet wurden. Der Krieg hat unſeren Außen⸗ handel zerſtört, und wenn es ſich jetzt darum handelt, wieder auf⸗ zubanen, ſo wird der Erfolg um ſo mehr geſichert, je gründlicher wir dabei ans Werk gehen. Das gariſtiſche Rußland hat der auswärtigen, insbeſondere auch der deutſchen Betätigung der Induſtrie und des Handels bedenkliche Grenzen gezogen: die wirtſchaftlichen Begiehungen zwiſchen Oſteuropa und Deutſchland haben nicht einmal zu einer einigermaßen befriedigenden Kenntnis der wichtigſten Rechtsquellen und Einrich⸗ tungen geführt. Darin wird nünmehr baldigſt Wandel geſchaffen werden ohne Rückſicht auf den von England betriebenen Wirtſchafts⸗ krieg. Die engliſchen und amerikaniſchen Großkapitaliſten und Groß⸗ banken waren ſich khres Zieles wohlbewußt, als ſie im erſten Sta⸗ dium des Krieges gewallige Summen in Rußland anlegien „Erſchliezunt“ des des. Rach den neueſten Borgängen on Murmanküſte und in Sübirien darf es wohl als—2 en gel · ten, daß angle⸗amerikaniſche Sympathien in Oſteuropa längeren Beſtand haben ſollten. Das gleiche gilt vom Balkan; ſeine Länder ſind durch den Krieg mit Deutſchland in engſte Berührung gekom⸗ men, und es unterliegt nicht mehr den geringſten Zweifel, daß unſere wirtſchaftlichen—— 4 über den Balkan hinweg auch mit der aſt 5 einen lebhaften Auſſchwung nehmen 90 mae nn unr kEinn in bü in l n ABAAüBe- Inſtitut angelegen ſein läßt, uns mit dem ganzen Kulturleben der Völker vertraut zu machen und die im Weltkriege angeknüpften Bande zu ſeſtigen. Kars, Ardahan und Balum. Konſtantinopel, 19. Aug.(W7B. Nichtamtlich.) Das Amtsblatt veröffentlicht einen an die drei wieder angeglieder⸗ ten kaukaſiſchen Bezirke gerichteten Erlaß, worin zunächſt darauf hingewieſen wird, daß die Feſtungen Kars, Ardahan und Batum und das umliegende Gebiet, die ſeit der Re⸗ gierung der Sultane Selim und Suleiman Kam allmählich der Türkei angegliedert waren, infolge des Krieges oon 1878 als Erſatz für eine in die Hand des Feindes übergingen. Seit dieſer Beſchützer des Iſlams, nie aufgehört, an der traurigen Lage der Bevölkerung dieſer Länder Anteil zu nehmen. Der Sultan danke dem Allmächtigen, daß es mõglich wurde, ſie neuerlich dem Reiche einzuverleiben. Er drückt die Genugtuung über das Ergebnis der Volks⸗ abſtimmung aus, die gemäß der von Vertretern der verbünde⸗ ten Souoeräne des Deutſchen Reiches, Oeſterreich⸗Ungarns, Bulgariens und der Türkei mit Rußland abgeſchloſſenen Ver⸗ trage veranſtaltet wurde, und erklärt, den von der Bevöl⸗ kerung bekundeten Wunſch nach Angliederung an die Türkei entgegenzunehmen. Weiter heißt es in dem Erlaß, daß der Sultan dem Miniſterrat den Befehl erteilt habe, dieſe Länder als integrierenden Beſtandteil der Türkei zu betrachten und ihre Verwaltung entſprechend zu organiſieren. Türkiſches Ernährungsminiſterium Konſtantinopel, 19. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Da⸗ Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß, nach welchem vorbehalt⸗ lich der parlamentariſchen Genehmigung ein Ernährungs⸗ miniſterium geſchaffen wird, deſſen Aufgabe es iſt, Lebens⸗ mittel und andere für die Verſorgung der Armee, der not⸗ leidenden Beyölkerung und der Staatsbeamten notwendigen Bedarfsartikel aufzubringen und zu verteilen, die Beſchaffung von Lebensmitteln für die übrige Bevölkerung zu erleichtern und die Verteuerung von Lebensmitteln zu verhindern. Argenliniſche Heeresverſtärkung. Amiſterdam, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Reuter⸗ meldung. Die„Times“ erfährt aus Buenos Aires am 17. Auguſt, daß die Regierung einen Geſetzentwurf einbringen wird, um das ſtehende Heer auf 25000 Mann zu brin⸗ gen und die Militärdienſtzeit auf zwei Jahre zu erhöhen. Gleichzeitig ſollen Maßregeln für die Mobiliſierung von Reſervejahrgängen getroffen werden. während das Militärbudget verdoppelt wird. Die Ankün⸗ digung gibt, ebenſo wie die Erneuerung des Planes, für die Flotte achtzig Millionen zur Verfügung zu ſtellen, zu vielen Kommentaren Veranlaſſung, obwohl der lekte Plan nicht neu iſt und es überdies unwahrſcheinlich iſt, daß er die Zuſtimmung des Parlamentes findet. In amtlichen Kreiſen erfährt man, daß die Vorſchläge nichts außergewöhnliches enthalten, aber die Oeffentlichkeit ſieht in ihnen eine Antwort Argentiniens auf die Vermehrung von Chiles Seeſtreitkräften durch den kürzlich erfolgten Ankauf von U⸗Booten und Flug⸗ zeugen. — Deulſches Reich. Nach der Monarchenbegegnung. Berlin, 20. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Nationalzeitung“ meint, das Bedeutſamſte bei den Vor⸗ gängen im Hauptquartier der vorigen Woche ſei die Monarchenbegegnung geweſen. Dabei hätte ſich eine volſe Uebereinſtimmung der Anſichten der beiden Monarchen ergeben und alle früheren Trübungen infolge ge⸗ miſſer bekannter Ereigniſſe ſeien nunmehr völlig ausgeräumi. Das treie in einem bisher nicht veröffentlichten Telegramm⸗ wechſel von beſonderer Herzlichkeit aus Anloß des Kaiſer⸗ geburtstages zutage. Preußiſcher Landtag. ABerlin, 20. Auguſt.(Von unſerem Berſiner Büro.) Der preußiſche Landtag iſt nur bis zum 20. Sep⸗ tember veriagt. Trotzdem wird das Abgeordnetenhau⸗ ſeine Arbeiten nicht vor Mitte Oktober aufnehmen. Zu⸗ nächſt wird nur die Verſaſſungskommiſſion des Herrenhauſes, welche vorausſichtlich in der erſten Septemberwoche mit ihren Arbeiten beginnen wird, zuſam⸗ menkommen. Die Regierung hat dem preußiſchen Landtag noch in jüngſter Zeit eine Reihe wichtiger Fragen unter⸗ breitet, und der Vorwürts“ ſchließt daraus, daß die Re⸗ gierung auch für den Falle eines Scheiterns der Wahlrechts⸗ norlage an keine Auflöſung denke. Das iſt nach unſerer Kenntnis ein Trugſchluß. Kommt es zu keiner Ei⸗ nigung über die Wahlrechtsvorlage, ſo wird Ende Oktober— Anfang November aufgelöſt und wir glauben zu wiſſen. daß auch die Oberſte Heeresleitung gegen die Neuwahlen nichts einzuwenden hat. Der Reichsausſchuß der Kriegsbeſchädigtenfürſorge⸗ Die Reichstagsverhandlungen vom 22. Juni 1918 haben die Auf⸗ merkſamkeit der Allgemeinheit auf eine Stelle gelenkt, von der man in der Oeffentlichkeit bisher wenig gehört hat, auf den Reichsaus⸗ ſchuß der Kriegsbeſchädigtenfürſorge. Der Reichsausſchuß der Kriegsbeſchädigtenfürſorge hat als wichtigſte Aufgabe ſich die ziel⸗ ſichere Zuſammenfaſſung der beſtehenden Fürſorgeeinrichtungen der verſchiedenen Bundesſtaaten und ihre Vertretung geſtellt. Eine ſolche Zuſammenfaſſung iſt nötig zur Vereinheitlichung und Ver⸗ einfachung der Fürſorgetätigkeit; durch gleichheitliche Behandlung der Fälle wird viel Zeit und Arbeitskraft erſpart, die nutzbringender verwendet werden kann. Eine einheitliche Vertretung der Haupt⸗ fürſorgeorganiſationen— wie die Landesfürſorgeſtellen der Bundes⸗ ſtaaten und jene der Provinzen in Preußen genannt werden— iſt ſchon deshalb nötig, um den maßgebenden Körperſchaften, den Be⸗ hörden wie auch dem Reichstag und Bundesrat gegenüber, die praktiſchen Bedürfniſſe der Verſorgung feſtzuſtellen und geeignete Vorſchläge für den Ausbau auszuarbeiten. Aus dieſem Grund hat ſich der Neichsausſchuß an alle mit der Bitte um Mitarbeit ge⸗ wendet, die für eine wirkſame Förderung der Intereſſen der Kiegs⸗ beſchädigten in Betracht kommen. Die zur Beratung beſonderer Fragen gebildeten Sonderausſchüſſe ſetzen ſich daher durchwegs au⸗ Rännern des werktätigen Lebens zuſammmen, aus Vertretern der Induſtrie, des Handels, des Gewerbes, der Landwirtſchaft, der Wiſſenſchaſt und Prarie, der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Volks⸗ Oemeinde und Verufsvertretungen, der Verſicherung und der großen Wirtſchaftsverbände, alſo Vertretern ſolcher Kreiſe, die wirk⸗ lich helfen wollen und helfen können. Es iſt alſo der Reichsausſchuß in ſeiner Zuſammenſetzung wie in ſeinen Zielen die gegebene Stelle zur Behandlung aller die Kriegsbeſchädigteniüxioroa betrkkindess e———****—*—* eit habe das Kalifat, der — ——— 70 —— S2˖ 92222 2 ——————5 2————————— —* S 5 N S 2 Auguft 1918. Wonnhetbor Oonevot- Aupihoc. (Mirtag-Ausgabe.) Nr. 388. 3. Setla. Aus Stadt und Land. W der 2 er Dr * — N. ahlen: U a Bens Gan ur dach ann ni 948 75 2 72 Jon 745 K 4 75 4 3 — 2 ,. n. a uns de⸗ Ni Sahn des Armie den — Verdi der hachenen Sa baterb Leute — — 8 Ser Ainte beteiligt iſt. Beim Spalten des Holzes offenbart ſich Witt — 6000 Mit dem 53 ausgezeichnet Kurt Eberle, bei einer Maſchinengewehrkompagnie, Kaufmanns Richard Eberle, Verſchaffeltſtr. 11, gleichzeitig Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille. rungsſoldat Friedrich Ki ſt, Inhaber der Badiſchen ſilber⸗ enſtmedaille, Sohn des Büroaſſiſtenten Chr. Kiſt, wohn⸗ Augartenſtr. 70. * Das Eiſerne Kreuz 1 91 ſe erhiel Pionier⸗ 8 3 1. aſſe erhielt der Pionier Aurroffizier Otto Witter, Sohn des Schiffsbeſitzers Heinrich in Obrigheim. Sonſtige Auszeichnungen. R. Ludwig Witzenhauſen, Sohn des Herrn Dr. rd. —— 3. Zt. in Urlaub, erhielt das Ritterkreuz T1. Klaſſe des dom Zähringer Löwen mit Schwertern. 8* 5 Die gleiche Auszeichnung erhielt Lt. Fritz Rapp, in einem Sohn des Herrn Fr. Rapp, Waldparkſtr. 12. o Stei nbach, z. Zt. Veterinär⸗Gehilfe, Schriftſetzer in Waſtmenedi Dr. Haas, wurde mit der Badiſchen ſilbernen Ver⸗ 2 8 ausgezeichnet Die gleiche Auszeichnung erhielt Telephoniſt Friedrich Her⸗ x. Inhaber des Eiſernen Hermann, Kreuzes, Sohn des Fahrradhändlers Schwetzingerſtr. 140. Die bargeldlofe Jagnungz eine Forderung er Stunde. Die Veredelung der Zahlungsſitten ſteht an Bedeutung in nichts ken ber Goldſammelbewegung oder der Kriegsanleihepropaganda; wrtſ—4 einzige Vorſprung, den England ſich vor unſerer Geld⸗ laufs im Kriege bewahrt hat, liegt auf dem Gebiete des Um⸗ papiernen Zahlungsmittel.“ Worten ließ der Reichsbankpräſident unmittelbar darauf folgen; er rief am 2. Mai d. J. eine Organiſation der ie Tat Waſchland Dieſen in München ge⸗ für den bargeldloſen Zahlungsverkehr über ganz ius Leben, welche die Unterſtützung ſämtlicher Reichs⸗ Nehhe kautsbebörden, ſämtlicher Bundesregierungen und einer von maßgebenden Privatverbänden und Inſtituten gefunden * Die neue Organiſation wendet ſich jetzt an alle Kreiſe der 8— mit der Bitte, durch die Abkehr von veralteten Zah⸗ 8 nheiten und den Uebergang zu edleren Zahlungsſitten zu helfen, welche in der deutſchen Rüſtung noch Plakat ſoll der Allgemeinheit das Weſen des bar⸗ Senesdertehrs berſiunbilblichen und jeden daran mah⸗ ein Konto bei einem Geldinſtitut oder dem Poſtſcheckamt au laſſen und dort alles nicht benötigte Bargeld einzu⸗ er ſchafft ſich dadurch ſelbſt den größten Vorteil und ſtärkt a 4 9* mnein die dentſche Geldwirtſchaft. Nähere Auskunft über Wege diele der Organiſation erteilen die Zentralſtelle zur Förderung loſen Zahlungsverkehrs, Berlin C 19, Adlerſtr. 9, und 0 Calerorten als Landes⸗, Provinzialſtellen oder Ortsgruppen er⸗ Organiſationen. In Mannheim befindet ſich die diſche Landesſtelle zur Förderung des Kleſen Bahlungsverkehrs in C 2. 16/18, Zimmer Deckung bei Fliegerangriffen! zuſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Bei dem letzten 23 — angriff auf Karlsruhe war wiederum feſtzuſtellen, daß die erung den ſchon ſo oft in Erinnerung zurückgerufenen Vor⸗ über das Verhalten bei Fliegerangriffen nicht Folge leiſtete. ſtanden, ols die Luftkämpfe über der Stadt bereits im Is waren, in dichten Mengen auf den Plätzen und in den Straßen ſaben zu. Erſt als die Bomben fielen, verſchroanden ſie. Es iſt — glücklichen Zufall zu verdaaken, daß nicht ſchwere. erluſte eingetreten ſind. Ebenſo war zu beobachten, daß dem ſeelen zuſ Bombenabwurf große Menſchenmengen an den Einſchlage⸗ ſammenſtrömten. Ein derartiges Verhalten der Bevölkerung cht ſcharf genng getadelt werden. Es wird deshalb nochmals darauf hingewieſen, bei Fliegeralarm ſofort ſichere du der aldemokratiſchen mer A an den unbegrimdete Angri —— ſchrüg kußeren Gef uchs — 75 4 1 4 nden Lange nach unm ſich dehauptet der Böttcher, entſtehe daher, wenn ein Starmm erung Schnee große Einwirkung auf die Entwicklung der Spiral⸗ haben, geht daraus hervor, daß die ſogen. Reifbirken, in Bickicht geſchlagen, weit weniger der en„Dre 85 führt 0189 7 ufzuſuchen, und vor allem die Straßen zu ver⸗ Ein großer Teil der Menſchenverluſte bei Fliegeraagriffen dur bis —— der Betroffenen zurückzuführen. immer auf das eigene unvorſichtige und leichtfertige X* die angebliche 98 des Kleinhandels bei der eiderſammlung. Preſſe iſt ein Leitaufſatz erſchienen einhandel“, in dem unter dagegen erhoben werden, daß die eiderſammlung abgegebenen Männer⸗ die unter Beteiligung des Webwaren⸗Kleinhandels Gedͤrehte Gaumſtämme. Baumſtämme? Was iſt das? Das ſind nicht eiwa Knorren und Auswulſtungen, ſondern die botaniſche verſteht darunter die von den Laien wenig beachtete die Holz⸗ und Baſtſchichten des Stammes eine ſchiefe die ſich am lebenden Baum von außen garnicht zu da die äußere Rinde an dieſer ſogen. Drehung nicht e Faſervertauf; doch kann ſich die Drehung auch in ſtalt zeigen. Eine Zeitlang hielt man dies gedrehte Bäume für eine Krankheit und bezeichnete dieſe mit Der franzöſiſche Botaniker Moquin in ſeiner„Tératologie végékale“ die gedrehten e als„Monſtroſitäten“ an. Doch haben andere Ge⸗ Die das es ſich hier um einen ganz normalen Vorgang erſten, die auf dieſe Erſchein aufmerkſam machten, berühmte Geologe Leopold 900 und Goethe, Einblick in die Natur auch die Drehung der Baum⸗ tging. So beſchreibt Goethe die Drehung der Birke :„Sie wächſt gleich vom unterſten Stammende an, Ausnahme, ſpiralförmig in die Höhe. Spaltet man nach ſeinem natürlichen Wachstum, ſo zeigt ſich die der Linken zur Rechten bis in den Gipfel, und eine 00—80 Fuß Höhe hat, dreht ſich ein⸗ auch zweimal herum. Das weniger oder mehr 8 mehr oder weniger ausgeſetzt ſei. Das Wetter, Wind, Spiralbewegung rfen ſind, als die ſo einzeln und nicht unter dem Gebüſch 8 folcheren Bäumen ſtehen.“ cher inn immmer fortdäuernd berch ein helm —— aus rücken die Wenn allerdings Goethe glaubt, Stamm ſei zu Bauholz nicht zu brauchen, weil ſeine R. Drehen eine ganze ewalt habe“, ſa wird n gedrehten Baunnſtämmen eine zu große Racht zugs⸗ kern,“ Alerdings:„Das Holz benimmt ſich hierbei nicht höl⸗ Fanz ſagt der Philoſoßh Fechner in ſeiner Schrift über die Re rſcht wele von den gedrethien Bäumen. Wiſſenſchaftlich exakt Boßen Byorden iſt dieſe Erſcheinung hauptſächlich von den beiden 9 otanikeen Ferdinand Cohn und Alexander Braun. Braun Nr Stärumveniger els 111 Baumarten auf, bei denen die Drehung e überwiegend iſt. Selten iſt die Drehung bei Tüſtern, Sannbenirichen und Horrochemen. Die, Nichveng der Dro⸗ errichteten Reichskleiderläger erfolgt. Auf dieſe Ausfüh⸗ rungen erwidert die Reichsbekleidungsſtelle folgendes: Mit der Altkleiderſammlung wirs der Zweck verfolgt, den Ar⸗ eitern in Land⸗ und Forſtwirtſchaft Bergbau, Fiſenbahnen und ſonſtigen kriegswichtigen Betrieben, die ohne Textilfaſerkleidung ihre Betriebstätigkeit nicht ausüben können, deren Arbeitsmöglich⸗ Kit indeſſen im Intereſſe der Krieoführung und der Verſorgung der Bevölkerung erhalten bleiben muß, die für die verſchie⸗ denen Berufe jeweils„zweckmäßicgſte“ Kleidung zuzuführen. Es handelt ſich hier alſo um eine noch ſchwieri⸗ gere Aufgabe, als bei der Verſorgung der minderbemittelten Be⸗ völkerung durch die kommunalen Altbekleidungsſtellen, deren ſegensreiche Tätigkeit auf dieſem Gebiete durchaus nicht verkannt wird. Die Aufgabe, aus der mendlichen Verſchiedenheit der bei der Altkleiderſammlung eingeſammelten Sachen in jedem einzelnen Falle die richtige Ware dem bedürftigen Urbeiter zuzuwenden, kann dann nicht gelöſt werden, wenn die Verteilung durch Kommunal⸗ verbände erfolgt, denen die hier erforderliche Fachtenntnis gar nicht zugemutet werden kann und die außerdem naturgemäß die orts⸗ anſäſſige Bevölker ung bevorzugen würden. Eine einwandfreie Berwertung der Altkleiderſammlung kann vielmehr nur durch zentrale Bewirtſchaftung erreicht werden. Die ge⸗ ſammelten Kleidungeſtücke werden deshalb in wenigen Stellen (in 77 Reichskleiderlägern) zuſammengebracht, hier von Fachleuten, die die Bedürfniſſe des arbeitenden Volkes aus ihrer Praxis cn beſten zu beurteilen vermögen(dem Herrenkleider⸗Kleinhandelh, nach Srößen, Formen, Stoffen und Preiſen ſortiert, und zu großen en wenigſtens einigermaßen gleichmäßiger Anzüge zuſam⸗ mengeſtellt. Die abnehmenden Werke finden ſomit an einer Stelle das, was ſie brauchen. Es iſt unrichtig, daß die Beſchaffung des einzelnen Kleidungsſtückes Sache des einzelnen Arbeiters ſei, ſie vielmehr Sache der Arbeitgeber. Dieſe haben durch Geſamt⸗ beſtellung der ihrer Belegſchaft zuſtehenden Kleidungsgeſamtmenge den Bezug zu erleichtern. Es trifft nicht zu, daß die Anzüge an die Konfektionsgeſchäfte herausgegeben werden und daß der Handel den Verkauf einrichten kann, wie er will. Ueber die Anzüge verfügt allein die Reichsbekleidungsſtelle die an die verſorgungsbe⸗ rechtigten Betriebe Ankaufsſcheine über eine gewiſſe Menge unter Angabe eines beſtimmten Reichskleiderlagers als Bezugsquelle aus⸗ gibt. Das Geſchäftsgebaren der Reichskleiderläger unterliegt ſtän⸗ diger ſcharfer Kontrolle, ſodaß auch nicht ein Anzug im Reiche verſchoben oder teurer als zuläſſig verkauft werden kann. Die Zahl der Anzüge, die durch die Reichskleiderlänger verteilt wird, beträgt nicht drei Rilſionen, ſondern höchſtens eine Million; der Wert eines Anzuges beträgt nicht 80—100 Mark, ſondern vor⸗ ausſichtlich 40—50 Mark im Durchſchnitt. Es iſt alſe unmöglich, daß der Kleinhandel, der die Reichskleiderläger hat, bei der Verteilung der Anzüge einen Gewinn von 39 Millionen Mark erzielen kann, 50 Millionen Mark beträgt vielmehr beſten Falles der Geſamtwert ſämtlicher An⸗ züge. Der Gewinn des Kieinhandels iſt, wenn überhaupt vor⸗ handen, im Gegenteil äußerſt beſcheiden. Es iſt unrichtig, daß dem Kleinhandel von der Reichsbekleidungsſtelle ein„Gewinn“ von zwanzig Prozent zugebilligt worden wäre, ſondern nur ein „Zuſchlag“ in dieſer Höhe. Aus dieſem Zuſchlag hat das Reichs⸗ kleiderlager alle Unkoſten von der Uebernahme der Ware an bis zur Abgabe an die Verbraucher zu tragen. Bei den heute un⸗ gemein hohen Geſchäftsunkoſten, insbeſondere bei den hohen Ge⸗ hältern und Mieten, den ſtark geſtiegenen Verſicherungsprämien ufw. iſt die Gewinnmöglichkeit äußerſt gering. Der gegen den Kleinhandel erhobene Vorwurf, er habe mit Hilfe der Handelskammern den Vertrieb der geſammelten Anzüge an ſich zu ziehen verſtanden, um ſich auf Koſten der Arbeiter⸗ ſchaft zu bereichern, entbehrt ſomit jeder Grundlage. Es ſind im Gegenteil große Schwierigkeiten aus Handelskammerkreiſen überwinden geweſen, ehe der Textilkleinhandel ſich zur Bewirt⸗ ſchaftimg dieſer Gegenſtände und zur Uebernahme des damit ver⸗ bundenen Riſikos entſchloſſen hat. Die Reichsbekleidungsſtelle kann —— Kleinhandel für ſeine tafkräftige Uuterſtützung nur dankbar 3 Militäriſche Beſörderung. Stabsorzt d. L. a. D. Dr. E. 9235 derlein, Kinderarzt in Mannheim, wurde zum Oberſtabsarzt 8 Auszeichaung. Dem Eiſenbahnſekretär Beorg Gr. Stationsamt hier wurde vom Kaiſer das Preußiſ kreug für Kriegshilfe verliehen. M Die Sammlung getragener Oberkleidung und die kauf⸗ männiſchen Angeſtellten. Die Arbeitsgemeinſchaft kaufmänniſcher Verbände, Ortsausſchuß Karlernhe, hat an die Kommunalverbände Karlsruhe Studt und d und Durlach eine Eingabe über die Sammlung zetragener Oberkleidung temacht. Es wird darin darauf hingewieſen, daß gerade der Kaufmann auf eine 8 0 Kleibung Wert legen muß. Es wird bei der Sammlung eine ückſichtnahme auf die Sinkommensverhältniſſe gefordert und dann folgendes dargelegt:„Wir bitten, Angeſtellte mit einem Einkommen bis zur Gehallsgreuze der Angeſtelltenver⸗ kcherung von der Kleiberabgabe überhaupt zu befreien und darüber hänaus die Kindergahl gu berückſichtigen. Da die Heraufſetzung der Gehaltsgrenze von 5000 auf 7000 Mk. zu erwarten iſt, bitten wir, aleich die Grenze der Abgabeyflicht auf 7000 Mk. feſtzuſetzen. Wir möchten dazu noch bemerken, daß der hohe Reichstag beſchloſſen hat, die Petition 2 Nr. 6251(der Arbeitsgemeinſchaft der kaufmänniſchen Verbände) betr. Befreiung der Angeſtellten mit einem Einkommen bis gu 7000 Mk von Kleiderabgabe. Berückſichtigung der Kinder⸗ zahl und Heranfſetzung des Höchſtmaßes an Männerkleidung den hung iſt im allgemeinen nicht konſtant, doch drehen ſich mar e Bäume meiſtens nach links, andere nach rechts; entſchieden nach links gewunden ſind z. B. die Eichen, die Erlen, die Roßkaſtanien, die Birnbäume. Pflaumenbäume, Pappeln, Süß⸗ und Sauerkirſchen, Kiefern ſtets nach rechts. Der Grad der Drehimg iſt bei verſchiedenen Gbre am ſtärkſten beim Granatbaum und der reſche Die deutſchen Feloͤzeitungen. Eine Bibliographie von Richarb Hellmann und Kurt Valm. Berlag der Fr. Bagner'ſchen Univerſitätsbuchhandlung, Freiburg i. Br.) Allmählich wächſt auch in der Heimat das Borſtändnis für die Bedeutung der Feldzeitungen. Sie ſind nicht mehr eine interne Angelegenheit des begrenzte Frontteiles, an dem und für den zu⸗ nächft ſie erſcheinen. Auch der Deutſche im Vaterland lieſt mit An⸗ teilnahme etwa die„Liller Kriegsgeitung“ oder die„Kriegsgeitung der Feſtung Vorkum“, um nur zwei der bekannteſten und auch literariſch bedeutſamen Feldgeitungen zu nennen. Wer den un⸗ mittelbaren Ausdruck des Erlebens im Kampf ſucht, muß ga dieſer Breſſe greifen, die von Soldaten verfaßt, redigiert und gedruckt wird. Einige dieſer Blätter aber, beſonders die oben geuannte Borkumer Kriegszeitung, bringen auch Beiträge von nichtmilitäri⸗ ſchen Mitarbeitern; ſo wird eire geiſtige Verbindung zwiſchen Front und Heimat geſchaffen, deren Bedeutung in ſeder Hinſicht hoch anzuſchlagen iſt. R. Hellmaun und K. Fal m, letzterer unſeren Leſern burch marchen Beitrag wohlbekammt, haben ſich in ihrem Buch die Auf⸗ gabe geſteht, die wichtigſten Feldzeitungen aufzuführen unb ſie mit knappen Wocten zu charakteriſieren. Man ſtaunt über die Fülle des Stoffes und erkennt, unterſtützt durch ein gründliches Vorwort Kurt Palms, die Bedeutung eines neuen Zweiges unſeres Das gut ansgeſtattete Duch verdient das Intereſſe jede Deutſchen.. G. etzel beim Verdienſt⸗ vermiſchtes. Der Siegeszug einer Ameiſe. Neber eine Ameiſenart, die aus der Fremde eingeſchleppt worden iſt und die einheimiſchen Ameiſen vollkommen ausxrottet, hat jüngſt der bekannte Ameiſenforſcher Wasman auf Grund brieflicher Mit⸗ teilungen von Dr. Haus Brauns(Billowmore) Bericht erſtattet. Es heandelt ſich, wie die„Naturwiſſeuſchaften“(Berlai: Julius Springer, Berlin) mitteilen, um eine ſüdamerikaniſche Ameiſenort, — Herrn Reichskanzler als MNaterial zu überweiſen. In gleicher Weiſe bitten wir die zu unſerem Stande gehörenden Kriegsbeil⸗ nehmer zu behandeln.“ Die Heiraten der Kriessbeſchädigten. Der„Ausſchuß Groß⸗Berlin für die Kriegsbeſchädigten⸗Anſied⸗ lung', an deſſen Spitze Oberbürgermeiſter Wermuth ſteht und dem die Anſiedlung von Kriegsbeſchäbigten im Verbandsgebiet Groß⸗ Berlin obliegt, hat die immerhin nicht unintereſſante Beobachtung gemacht, daß etwa 40 v. H. der Kriegsbeſchädigten, die ſich anſiedeln wollen, ältere Frauen geheiratet haben. Die Befürchtung, daß viele ältere Mädchen durch den Krieg an der Erzielung des erſehnten Eheglückes gehinderi werden, ſcheint ſich nach dem vorliegenden ſtatiſtiſchen Material kaum zu bewahrheiten. Noch weſentlichere Altersunterſchiede haben ſich bei den 20⸗ bis 30jährigen R Hier überragt die Jran ihren Nann oft um 15 Fahre am Alter. „Deutſches Krieger⸗Kurhaus“ ia Davos. Wie die„Bad. Korreſp.“ zuverläſſig hört, hat der Hilfsbund für deutſche Krieger in der Schweiz gemeigſam mit dem Reichsausſchuſſe der Kriegs⸗ leſchädigtenfürſorge und dem deutſchen Jentralkomitee vom Roten Kreuze zur Unterbrinzung lungenkranker Kriegsbeſchädigter in Davos das bisherige Kurhaus„Balbella“ erworben. Es wird Unterkunſt bieten für 140 Kriegsbeſchädigte und Ende dieſes Jahres unter dem —„Deutſches Krieger⸗Kürhaus“ ſeinem neuen Zwecke zugeführt werden. sk. Das Bulkanleder— eine getäuſchie Hoffnung. Unter der Ueberſchrift„Ein neuer Erſatzſtoff für Sohlenleder brachte die „Breslauer Zeitung“ eine viel Mitteilung üder eine au⸗ gebliche däniſche Erfindung zur Herſtellung künſtlichen Sohlenleders aus flanzenfaſern, das unter dem Namen„Vulkanleder“ auf den Markt gebracht werden ſollbe. Die⸗ ſem Erſatzſtoff wurden Eigenſchaften beigelegt, die ihn dem Leder beträchtlich überlegen erſcheinen laſſen. Die Erſatzſohlen⸗Geſellſchaſt, die von der Reichsregierung eingerichtet iſt, ſchreibt nun dem ge⸗ nannten Blatt, daß ihr auch die angeblich däniſche Erfindung vor⸗ gelegen hat. Es iſt eine Art Bulkanfiber, die der Erſatzſohlengeſell⸗ ſchaft bereits bekannt war und nur unter anderem Ramen und über andere Stellen wieder aufgetaucht iſt. Bulkanfiber hat der Erſatzſohlengefellſchaft in zahlreichen Arten zur Prüfung vorgelegen, aber mur zum Teil für Schuhwerk und zwar auch nur für Haus⸗ ſchuhe zugelaſſen werden können. Es liegt eine ganze Reihe ſehr brauchbarer deutſcher Erfindungen von Sohlenſtoffen vor, die für den Berkehr zugelaſſen werden könnten. Ünter berechtigen einzelne tatſächlich zu den Hoffnungen, die mit der„däniſchen Er⸗ findung“ verbunden worden ſind. Sie können während des Krie⸗ ges aber nicht in ausreichender Meuze erzeugt werden, weil die zu inen verwandten Srundſtafſe für die rengmitteſherſtell nicht entbehrt werden können. Als wirklich— e, 5 Leber am nächſten kommende Erſatzſohlen haben ſich ohlen und Holzhalbſohle erwieſen und überall bewährt, wo die Hand⸗ werker mit der ſachgemäßen Dearbeitungsweiſe der Erſatzſohlen vertraut gemacht worden ſind und die für die Holzbearbeitung er⸗ forderlichen Werkzeuge anwenden. Holz iſt nach beſtem Wiſſen der genannten Zentralſtelle immer noch der einzige, in bequemen For⸗ men vorliegende Ledererſatz, der in den erforderlichen Mengen zur Deckung des Bedarf verfügbar iſt. . Aufgefundenes Geld. Es wurde u. a. aufgefunden: am J. Juli im Zug 27 der Nebenbahn Wiesloch.—Walldorf.—Waldangelloch ein Geldbeutel mit 11,08, abgeliefert in Wiesloch; am 9. Juli im Zug 3038 ein Täſchchen mit 4, abgeliefert in Mannheim; am 10. Juli auf dem Bahnhof im Heidelberg ein Geldbeutel mit 10 4; am 14. Juli im Zug 270 Märpchen mit 18 4, abgeliefert in Appen⸗ weier; am 14. Juli im Zug 375 ein Handtäſchchen mit 27,70 4, ab⸗ geliefert in Würzburg; am 19. Juli auf dem Bahnhof in Heidelberg ein Geldbeutel mit 3,55; am 20. Juli auf dem Bahnhof in Raſtatt ein Geldbeutel mit 21,50; am 22. Juli im Zug 670 ein Handtaſche mit 9¹,77 AA, abgeliefert in Appenweier; am 24. Juli auf dem Bahn⸗ hof in Offenburg eine Handtaſche mit 10,35; am 27. Juli auf dem Bahnhof in Sinsheim a. E. der Betrag von 10 4; am 28. Juſi im Zug 24 eine Handtaſche mit 18,17 K, abgeliefert in Appenweier; am 30. Juli im Zug 611 eine Briefmappe mit 32 l, abgeliefert in Frei⸗ burg⸗Breisgau. Aus dem Großherzogtum. * Karboruhe, 18. Aug. Die hieſige ſtädt. Bekleidungs⸗ telle, welche durch die neueſten Raßnahmen auf dem Gebiet der Kleiderbeſtandsaufnahme ſich keineswegs die Sympathien weiter Kreiſe erworben hat, hat dadurch viel Aergernis in der Einwohner⸗ ſchaft erregt, daß ſie die Aufforderung des Beſtandsverzeich⸗ niſſes auch an die weniger bemittelten Kreiſe ver⸗ ſchickte, vou denen ſie von vornherein annehmen mußte, daß ihr Kleiderbeſtand ein recht geringer ſei. Sie hat dann weiter den Unurut dadurch hervorgerufen, daß ſie auf die abzugebenden Er⸗ klärungen den Vermerk anbringen ließ, dieſe ſeien mit einer Drei⸗ pfennigmarke freizumachen und ihr einzuſchicken. Die Poſt ſah aber dieſe Sendungen als Stadtbrieſe an, die 7 Pfennig koſten und erhob Strafporto. Die ſtädi. Bekleidungsſtelle ließ nun dieſe Erklärungen zur Nachzahlung des Strafportos an die Ausſteller wieder zurückgehen. )(Engen, 18. Aug. Juſtizſekretär Max Kupfer wurde mit — 6 Stimmen zum Bürgermeiſter unſerer Stadt ge⸗ wählt. * Lahr, 18. Aug. Schon des öfteren iſt davor gewarnt wor⸗ den, nach Fliegerangriffen die auf den Straßen liegenden Bom⸗ beuſplitter zu berühren, da ſie in vielen Fällen giftige Stoffe enthalten. Wie berechtigt dieſe Warnun nd, Get aus einem Borkommnis hervor, das ſich hier ereignekt hat. mne die ſogenannte„argentiniſche“ Ameiſe(Iridomyrmex humili⸗s Mayr.), die vor wenigen Jahrzehnten durch den Handelsverkehr aus ihrer Heimat verſchleppt worden iſt. Ihr Siegesgug den Kultur⸗ zen der Menſchheit hat ſich ſehr raſch geſtaltes und zeichnet ſich vor allem dadurch aus, daß ſich dieſer Eindringling nicht mit der Beſiedelung der Häuſer begnügt, wie es bei der ſeit Jahrhunderten von Oſtindien aus nach allen Weltteilen verſchleppten kleinen gelben Hausumeiſe der Fall iſt, ſondern daß er ſich auch öberall in der freien Natur breit macht. Reuerdings macht ſie ſich in der Kap⸗ kolonie bemerkbar. Wahrſcheinlich if ſe dort mit dten eingeſchleppt, die die Engländer während des Burenkrieges aus Argentinien bezogen haben. Bereits 1906 war ſie in der Kapkolonie läſtig, und in der Folge hat ſie ſich ſo weit ausgebreitet, daß eine merkliche Beränderung der einheimiſchen Ameiſenwelt eingetreten iſt: die einheimiſchen Ameiſen und Termiten ſamt ihren Gäſten wurden von der argentiniſchen Ameiſe Schritt für Schriit vernichtet! Während in früheren Jahren die beiden Ameiſenarten Pheidole und in der Umgebung von Kupſtadt häufig waren, gelang es Dr. Brauns im Herbſte 1916, acht Jahre nach der Beſiedelung der Kapſtadter Gegend durch den Fremdling, nicht mehr, die beidon Arten und ihre Gäſte, Angehörige der Famille der Fühlerkäfer, irgendwe zu entdecken. Wo er auch ſuchte, er ſand immer nur die freiide Ameiſenart. Ob es unter den Ameiſengäſten der ein⸗ heimiſchen Arten einigen gelungen iſt, ſich der neuen argentiniſchen AUrt anzupaſſen, iſt noch nicht feſtgeſſem worden. Wasman ſagt ganz richtig, daß die Verſchleppung der argentiniſchen Ameiſe ein Verſuch großen Stils über die internationalen Beziehungen der Ameiſengäſte darſtelle, den die Natur angeſtellt hat. Eine Annſtellung„Biockade und Kriegswirlſchaft“ wird in Leipzig au 22. Auguſt durch Pring n Seorg al⸗ erſte Teilausſtellung des deutſchen Kriegswiriſchaſtsmuſeums er⸗ öffnet werden. Die Ausſtellung ſol einen Ueberblick über den Einfluß des Krieges auf das geſamte Wirtſchaftsleben und auf die Verhältniſſe des einzelnen Haushalte geden, insbeſondere behandelt ſie ausgiebig die Frage des Erſaßes auf dieſem Sebiete. In Ver⸗ bindung mit der Ausſtekung ſteht eine bes k. u. k. Heeresmuſeuns über Induſtrieerſatz im Felds und Produktionsſtätten in der Eiappe. — Jun Mmktor des deutſchen Kriegswirtſchaftsmuſerms wurde Dr. Neurath, der ſeit einiger Zeit die Leitung der wiſſenſchaftlichen Sammel⸗ und Propagandatätigkeit cusübt, gewählt. Bogumil Jepler. Santstag früh iſt in Krumnihühel im Kieſengsbirge, we er zur Erholung weilte, der Korrponiſt Bogunil Sepler im Alter von 60 Sakren einen Hergichtag erlegen. 8 5 4. Seite. Nr. 385, manaheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 0. Auguſt 19¹3. junge Frau nahm gleich vielen inderen nach dem letzten Flieger⸗ angriff einen Bombenſylttter auf. Sie hatte eine kleige Verletzung en der Hard, wodurch der an dem Splitter haftende Giftſtoff ins Blut gelangte und eine ſtarke Anſchwellung des Armes herbei⸗ e. Säckingen, 18. Aug. Der von Scheffel im„Trompeter von Säckingen“ beſungene Bergſee zeigt einen auſſallend niedrigen Waſſerſtand. Eichen(Amt Schopfheim), 18. Aug. Der Gichener See, der die merkwürdige Eigenſchaft hat, daß er pfötlich erſcheint und ebenſo raſch wieder verſchwindet, iſt zur Zeit ahne Waſſer, M Lörrach, 18. Auguſt. In Azenbach iſt Altbürgermeiſter Zohann Motſch geſtorben. Der Verlebte hat über 25 Jahre die Geſchicke der Gemeinde geleitei. * Konſianz, 18. Alig. Dem vor einiger Zeit in den Ruheſtand etretenen Landeskommiſſär Geh. Rat Straub iſt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe am weiß⸗ſchwarzen Bande verliehen worden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Neuſtadt a. 9di., 18. Aug. Die Bader⸗ und Friſeur⸗ innung ſür Neuſtadt a. Hdt. und Bergzabern hielt heute eine Verſammlung ab, in welcher zunächſt bekanntgegeben wurde, daß die Zuweiſung der Naſierſeife durch das Kriegsamt um 25 Prozent reduziert wurde, weshalb größte Sparſamkeit am Platze ſel. Dann hielt Medizinalrat Bezirksarzt Dr. Becker einen Vor⸗ trgg über die Bartflechte, deren Weſen, Entſtehung und Ver⸗ hütung. Erfreulich iſt die Tatſache, daß die Bartflechte wieder faſt völlig verſchwunden iſt, ſodaß es dem Bezirksarzt nicht möglich war, einen Kranken in Neuſtadt aufzutreiben, um ihn der Verſammlung vorzuführen. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung war die Er⸗ Böhung der Bedienungspreiſe. Es wurde beſchloſſen: Für das Raſieren 30 Pfg., im Abonnement 25 Pfg., Haarſchneiden Pfg., Kinder 40—60 Pfg., Bartſchneiden, Friſieren, Kopf⸗ waſchen uſw. ſoll je nach Leiſtung bezahlt werden. * Bad Dürkheim, 17. Auguſt. Ein ſchmerer Einbruchs⸗ diebſtahl wurde nachts im„Parkhotel“(Pächter Friedrich Narg). hier verübt. Geſtohlen wurde viel gezeichnete Hotelwäſche, darunter giele Servietten, viel Bettwäſche, Handtücher(ganz neue Sachen), ſowie Champagner, Flaſchenweine(nur die feinſten Marken), Nah⸗ rungsmittel und Zigarren, im Geſamtwerte von 4000 Maxk. * Fandau, 17. Auguſt. Bom Zug erfaßt und überfahren wurde Freitag vormittag am Weſtpark, an einer dem Verkehr zu⸗ gänglichen Stelle, die 26jährige ledige Jda Mayer. Der Unglück⸗ lichen wurden beide Beine vom Körper getrent. Die Verunglückte iſt die einzige Tochter des Privatmanns Mayer von hier. Elmſtein(Pfalz), 19 Nuguſt. Eine Diebesbande macht Rurgeit das Elmſteiner Tal unſicher In der verfloſſenen Nacht wurde i verſchisdenen Käuſern Spegerbrunns eingebrschen Dem Wdroäkter Mayer ſtahl die Bande 20 Eier, Mehl und Brot ſowie in paar neue Herrenſtiefel Dann Folten die Diebe aus dem Forſthaus ein halbwüchſiges Schwein aus dem Stall und ſchlachteten 26 im Hof ſogleich ab. Die Gendarmerie'n Elmſtein wurde in aller Frühe glarmiert. Dden vereinten Bemühungen der Gendarmerie und des Waldwärters Maiſer gelang es, einen der Uebeltäter im Spener⸗ brunner Waſſerreſerroir zu ſichten. Als dieſer auf Zuruf nicht ſtehen blieb, ſchoß Waldwärter Mayer auf ihn und üHerleßte ihn an der Schläfe und an der Seite Nachdem der Angeſchoſſene durch den Funſteiner Arzt verbunden war, geſtaad er ein, daß er noch vier Genoſſen habe und daß ſie alle ruſſiſche Kriegsgefangeſre wären. Di⸗ Gendarmerie wird jetzt noch weitere Sireifen in den Wäldern nach der Bande unternehmen müſſen. Aus der Pfalz, 17. Aug. Die Beſchlagnahme⸗Beſtimmungen für Weintreſter und Traubenkerne bleiben auch für die kommende Ernte unverändert beſtehen. Aus den im Vorjahre ab⸗ gelieferten Weintreſtern wurden 700 Bahnwagen Futter und 30 Bahnwagen Oel erzielt. Das Oel fand wiederum vielſeitige Ver⸗ wendung für Margarine und techn. Zwecke, während das Treſtermehl els geſuchtes Futter an Landwirtſchaft und Heer abgegeben wurde. Angeſichts der günſtigen Weinernte⸗Ausſichten iſt in dieſem Jahre ein noch beſſeres Ergebnis zu erwarten. Die im eigenen Betrieb ge⸗ wonnenen Treſter dürfen die Winzer auf Haustrunk und Brannt⸗ wein verarbeiten. Dann müſſen die Treſter an die örtlichen Ver⸗ trauensleute abgeſiefert werden, die ſie an die Fabrik in Landau verſenden Die friſchen Treſter müſſen zur Gewinnung des in ihnen enthaltenen Branntweins und Weinſteins vor der Ablieferung ab⸗ gebrannt und zu dieſem Zwecke verkaufsweiſe an die ortsanſäſſigen Brennereien abgegeben werden. + Darmſtadt, 15. Aug. Hausſchlachtungen dürfen auch im laufenden Jahre vorgenommen werden, ſie ſind wie im Vorjahre genehmigungspflichtig Der Selbſtverſorger muß das Tier drei Mo⸗ nate im eigenen Haushalt gepflegt haben. Der Antrag muß min⸗ deſtens 8 Tage vor der beabſichligten Schlachtung dem ſtädtiſchen „Fleiſchamt vorgelegt werden. Die Tiere müſſen außerdem angemel⸗ det werden. Hierzu ſind alle Haushaltungsvorſtände verpflichtet, welche im kommenden Herbſt oder Winter eine Hausſchlachtung vor⸗ nehmen wollen. In den Landgemeinden des Kreiſes muß die An⸗ meldung bei der Bürgermeiſterei erfolgen.— Feſtgenommen wurde durch die Kriminalpolizei ein hier in Stellung befindlicher Metzgerburſche, der beſchuldigt wird, ſchon einige Zeit einen ausge⸗ dehnten Handel mit Fleiſch, Fett und Lebensmitteln aller Art ge⸗ trieben zu haben, Man fand bei ihm eine große Partie Nubeln, ſo⸗ wie etwa 8000 Mark bares Geld. Mainz, 16 Aug. Ein Ueberfall auf freiwillige Rachtfelddienſtſchützen wurde in einer der letzten Nächte in der Gemarkung Mainz⸗Mombach ausgeführt. Um ihre wertvollen Gemüſe⸗ und Bohnenfelder gegen nächtliche Diebſtähle möglichſt zu rreeereeee ſtich in den Oberſchenkel. ſchützen, haben die Landwirte einen freiwilligen Nachtfeldſchutzdienſt eingerichtet. Als der 19jährige Bauernburſche N. Werum auf dem zwiſchen den Gemüſefeldern und dem Rheine ſich hinziehenden „Sommerbamm“ patrouillierte, begegnete ihm ein Mann, der einen ſchweren Schließkorb auf dem Rücken trug. Werum forderte den Fremden auf, mit ihm nach Mombach zu gehen. Dieſer entgegnete, er komme vom Budenheimer Bahnhoſe und wolle nach dem am Rheine liegenden Schleppdampfer„Fendel“. Werum aber ließ ſich nicht beirren und nahm den Mann mit. dieſer ſpäter unter dem Vorwand, austreten zu wollen, den Schließkorb zur Erde ſtellte, lief er davon, der Bauernburſche uverfolgte ihn. Als er ihn eingeholt hatte und anfaßte, zog der Unbekannte ſein Meſſer und griff damit Werum an. Dieſer erhielt einen tiefen Meſſer⸗ Als auf ſein Hilfegeſchrei der 63 Jahre alte Landwirt Heim herbeieilte, erhielt auch dieſer einen Meſſeér⸗ ſtich ins Geſicht. Dann entfloh der Fremde unter Zurücklaſſung ſeines Korbes, ſeiner Schirmmütze und Krawatte. Die beiden Ver⸗ wundeten kamen in das hieſige Geſtell'ſche Krankenhaus. Von dem Täter fehlt noch jede Spur. * Stutigart, 19. Aug. Aus Sindelfingen wird dem„St. Tgöbl.“ geſchrieben: Am Samstag vormittag waren vier Buben im Alter von—12 Jahren in der zurzeit außer Betrieb befind⸗ lichen Brauerei zur Linde mit dem Wenden von auf einem Boden befindlichen Läubheu beſchäftigt. Nach getaner Arbeit ſtiegen ſie in einen ſogenannten Gerſtentrichter. Deſſen Deckel klappte zu, und alle nier fanden, da unten der Ausgang unmöglich war, den Erſtickungstod. Nachdem die Buben mittags nicht heim⸗ kehrten und auch abends noch nicht zu Hauſe waren, wurde lange nach ihnen geſucht. Erſt Sonntag früh ſechs Uhr wurden ſie in dem ihnen zum Verderben gewordenen Behälter erſtickt aufgefun⸗ den. Die Eltern ſind: Auguſt Baiſch zur Linde, Johannes Schmidt, Taglöhner, Bäcker Welbold, Portier Schweikhardi bei den Daimler⸗ Werken. 05 Gerichtszeitung. Schoyſheim, 17. Auguſt. Ein großer Milchfälſcherprozeß ge⸗ langte vor dem Schöffengericht zur Aburteilung. Der Pöchter Wilhelm Grether war beſchuldigt, ſeit nahezu zwei Jahren ſeine Milch gefälſcht zu haben, davon jeweils eine Kanne mit 20 Litern für das ſtädtiſche Krankenhaus, die bei einer Stichprobe 4 Liter Waſſer enthielt. Daß Grether die Fälſchung ſelbſt vorgenommen hat, konnte nicht nachgewieſen werden. Aufgrund der Beweisauf⸗ nahme erkannte das Gericht jedoch infolge ſeiner ſchweren Belaſtung gegen den in beſten Verhältniſſen lebenden Angeklagten auf zwei Monote Gefängnis und 1500 Mark Geldſtrafe.— Ein weiterer Milchfälſcher aus dem Orte Enkenſtein wurde zu 400 4 Geldſtrafe verurteilt. * Traunſtein, 17. Auguſt. Die Strafkammer verurteilte die Direktoren der Bayer. Wolldeckenfabrik Bruckmühl, die beiyn Verkauf von 35000 Kg. Kunſtwolle einen Uebergewinn von 173 000 Mark erzielten, zu je 5000 Mark Geldſtrafe oder zu je 1 Jahr Geſängnis; der übermäßige Gewinn wird elngezogen * Halberſtadt, 17. Auguſt. Vor der Strafkammer als Berufsinſtanz hatte ſich der Amtsrat, Amtsvorſteher und Gutsbeſitzer Friedrich Weßlieg aus Hakeborn wegen Wuchers mit Kümmel zu verantworten. In Herbſt v. J. verkaufte er an eine Firma in Schönebeck 98 Zeniner Kümmel zum Preiſe von 800 Mk. für den Zentner, während der handelsühliche Preis 500 Mk. betrug. Das Schöffengericht hatte auf 58 800 Mk. Geldſtrafe erkannt. die Strafkammer ermäßigte unter teilweiſer Abänderung der rechtlichen Geſichtspunkte die Strafe auf 10 900 Markz; ſie erkannte auf Einziehung ven 29 544 Mk. übermäßigen Gewinns und Beſchlag⸗ nahme der Ware. ————— Badiſche Polinlk. Einkommenſteuer. 6 Karlsruhe, 19. Aug. Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer des Landtags befaßte 0 heute mit dem Einkommen⸗ ſteuergeſetz. Der Finanzminiſter gab eine Schilderung der badi⸗ ſchen Finanzen, die eine Erhöhung der Staatseinnahmen fordern, damit der Fehlbetrag des Voranſchlags gedeckt werden kann. Dabei bleiben die eigentlichen Kriegsausgaben außer Betracht. für die ſpätere Regelung vorbehalten werden muß. Daß die Einkammen⸗ ſteuer erhöht werden muß, fand keinen Widerſpruch, Ebenſo beſteht hei allen Parteien der Wunſch, die Freigrenze für die Steuer⸗ zuſchläge zu erhöhen. Dagegen iſt es fraglich, ob der Höchſtſatz der Zuſchläge mit 60 Prozent überſchritten werden ſoll, da die Gefahr der Steuerflucht beſteht. Darüber und über die von der Regie⸗ rung und von den einzelnen Skalen für die Steuerzuſchläge ſoll ein Unterausſchuß mit der Regierung beraten. Aus der Mitte der Kom⸗ miſſion wurde angeregt, daß die Regierung bei der Veranlagung der Kriegsabgaben die Intereſſen des badiſchen Staates wahren ſoll. Der Kinderparagraph ſoll im Sinne des preußiſchen und bayeriſchen Verfahrens geändert werden. Die Regierung erklärte ihre Bereitwilligkeit dazu. F Frage der Veranlagung zur Steuer teilte die Regierung mit, daß der preußiſche Finanzminiſter die Zuſicherung elner ſtrengen Veranlagung zur Einkommenſteuer gegeben hat. Baden und das Branntweinmonopol. 6 Karlsruhe, 19. Auguſt. Der Finanzminiſter hat der Zweiten Kammer des, Landtags eine Denkſchrift über das Branntweinſonderrecht Badens im Brannt⸗ weinmonopolgeſetz vom 26. Juli 1918 vorgelegt. Die Sachlage wird darin in folgender Weiſe dargelegt: An die Stelle de⸗ Kontingents iſt das Brennrecht getreten. Da dieſes Brennrecht Finniſche Kunſt. Im September werden in Deutſchland zahlreiche finniſche Konzerte veranſtaltet werden, die ausſchließlich von finniſchen 4 ern ausgeführt werden und nur finniſche Kompoſitionen bringen. Georg Schneevoigt, der früher als Nachfolger Weingart⸗ ners das Kaim⸗Orcheſter in München dirigierte, leitet dieſe Kon⸗ zerte. Adolf v. Menzels hiſtoriſches Gemälde, das in lebensgroßen Geſtalten die Be⸗ gegnung Pe 84 des Großen mit Kaiſer Jo⸗ II. im fürſtlichen—— zu Neiße darſtellt, iſt zur Zeit in Breslau zum Verkauf ausgeſtellt, weil es für die Vaterſtadt des Künſtlers wie für die Provinz Schleſien von beſonderem Intereſſe 91 Das Bild hatte einſt der Großherzog von Sachſen⸗Weimar bei einer Jahresverloſung des Vereins für hiſtoriſche Kunſt gewonnen, wozu es für 20 000 Mart angekauft worden war. Kürzlich haben 99 zwei ſthändler— ein Münchner und ein Berliner— von dem Großherzog für 250 000 Mark erworben. Hochſchulnachrichten. Die naturwiſſenſchaftlich mathematiſche Fakultät der Univer⸗ ſität Freiburg hat den Leiter der Conteſſawerte in Stutgartt, Aug. Nagel, zum Ehrendoktor ernannt.— Der ordentliche Pro⸗ feſſor an der Univerſität, Geh. Rat Johannes v. Kries, wurde nach erfolgter Wahl zum ſtimmberechtigten Ritter des Ordens Pour lemérite ſür Wiſſenſchaft und Künſte ernannt. Araufführung. Am 25. d. Mts. findet im Kurthegter Friedrichroda die Uraufführung der Komödie Käſes Auferſtehung“ von Michael Gruſemann ſtott. 43 Die Großh. Hoſ⸗ und Landesbibliother in Karlsruhe iſt wegen Reinigung vom 21, bis mit 31. Auguſt geſchloſſen⸗ auswärtigen 30 werden erſucht, hiervon Keuntni⸗ nehmen. 11 Nus Breslau 5. 2 Uns iehen; Wiſchen Hamburg und Preslau enthrennt. N ſich Heem⸗ zurger Beſuches der Reichstagsabgeorbneten veubreiteie Witteilung. die Abgeordneten ſich bei Peſichtigung der Ft. Michseliskirche 1 en Orgel der Velt“ den b ni 3 vorſpielen laſſen, hatte die ſchleſiſche Preſſe zu dem Hinweis veran⸗ läßt, daß die größte Orgel der Welt die der 1913 eingeweihten Jahrhunderthalle in Breslau ſei. Prof. Sittard begegnet dieſem Einwand mit der Behauptung, daß das Inſtrument nicht mehr ſpielbar ſei und daher nicht mehr als Orgel und größte Orgel der Welt in Betracht komme. Die Hamburger Behauptung wird an⸗ läßlich der nahe bevorſtehenden Breslauer Meſſe ihre überzeugende Widerlegung erfahten. Richtig iſt nur, daß das Werk infolge der Einlagerung von Heu und Stroh in der Jahrhunderthalle während der Kriegszeit arg verſtaubt iſt, ſo daß ihre Reinigung ſich als not⸗ wendig herausgeſtellt hat; dieſe erfolgt jetzt unter Leitung des Muſikgelehrten Prof. M. Schneider, und darnach werden die Meſſe⸗ beſucher Gelegenheit haben, der unverminderten Spielbarkeit der Orgel der Breslauer Jahrhunderthalle ſich genießend zu erfreuen. Die Hamburger werden den Ruhm, die größte Orgel der Welt zu beſitzen, alſo Breslau laſſen müſſen. Religiöſe Dispuiation in Peiersburg. In der Aula der Petersburger National⸗Verſammlung fand kürzlich, wie die„Nswjeſtia“ berichten eine„religiöſe Disputation“ unter großer Beteiligung des Publikums ſtatt. Es traten von der tiſchen Partei als Nedner auf: Schnitzberg, Lunatſcharsky, Poſſe. Opponent war der Prieſter Boſarski. Schnitzberg wies in ſeiner Rebe auf eine Reihe hiſtoriſcher Tatſachen hin, die bezeugen. daß die Geiſtlichkeit und die rechtgläubige Kirche als Werkzeug der Verknechtung der Bölker gedient haben und heute eine Hauptſtütze der Herrſchaft des Kapitals bilde. Der Prieſter Bojarski erwiderte darauf, daß jegliche Gewalt von Goit ſtamme. Die Sowietgewalt 9—5 alſo auch von Gott, denn Gott ſchickt uns nicht nur Gutes, ondern auch die Eholera, und ſo hat er auch die Sowſeigewalt ge⸗ ſandt. Gegen die Ausführungen des Vorrednces konnte der Prieſter nichts Weſeniliches exrwidern und ſagte nur, daß unter dem Joch des arismus der Inhalt der rechtgläuhigen Kirche entſtellt worden ſei. Andere Prieſter ſprachen mehr von dem muſtiſchen Weſen der Kirche als von ihren réalen Aufgaben Sroßen Eindruck die Red⸗ Lunatſcharskie hervor, der aus dem Jeben und der 150 Seſu Waiſpiele dafür anführte, daß die bemige ruſſiſche Geiſtlichkeit das Evangelium bis 0 nkenntlichkelt entſteut hahe. Die Disputation ii een chluß gekommen un foll Weitergeführt werden. Rus dem Mannheimer ftungleben. Das Warſchaver Ballett im Nihelungenſcal, Das Bauſchauer Ballatt von der Großen Oper in Warſchan Sird our Mittwoch, den 11. September im Aibelungenſaal ein ein⸗ gerade jetzt die öffentliche Meinung zu beunruhigen, wo eine Re erheblich größer iſt, wie das Kontingent und da Sece dem geſamten Brennrecht der bisherige Kontingentsvo 0 ungeſchmälert zugute kommt, ſo ergibt ſich aus der Aendeng des Sonderrechts für unſere Brenner zunächſt eine weſentiin erhöhte Produktionsmöglichkeit. Weiter ſteht die Erhöhr des Uebernahmepreiſes um.50 und 5 für dieſe erhi Produktion unter Sonderrechtsſchutz, die Beſtimmungen 1 die Sicherungen des Preisvorteils ſind daher dieſelben, 5 ſie bezüglich des Steuervorteils(Kontingentsvorteils) Buun, beſtanden haben. Wenn auch die erſtrebte dauernde 100 veränderliche Feſtlegung dieſes Preisvorteils nicht erde werden konnte, ſo bedeuten die neuen Beſtimmungen„ hin eine nicht unerhebliche Verbeſſerung für unſer Brenn gewerbe, ohne den bisherigen Sonderrechtsſchutz zu mindern. Das mit dem Sonderrechtsvorteil ausgeſtattete Brerauſ kann zwar nach§ 34 gekürzt werden wie bisher das Ko daß gent. Bemerkenswert iſt jedoch für unſere Verhältniſſe, dieſe Kürzung bei Obſtbrennereien der in§ 27 hezei Art nicht erfolgen darf. Die bisherige beſondere— günſtigung für die Zwergbrennereien ſtand nicht unter 10 derrechtsſchutz. Die Bemühungen zu ihrer Erhaltung auch! Monopolgeſetz ſind ergebnislos geblieben. Die Erteilung des Religionsunterrichts. Die vam Miniſterium des Kultus und Untecrichts erlaſſene Prüfungsordnung für den Volksſchuldienſt hat der Unter waltung einen Angriff in der ſozialdemokratiſchen Preſſe zu dem heute ein halbamtlicher Actikel in der„Karksc. Zig. eE nimmt. Es wird darin u. a. ausgeführt. daß die neue r erdnung, deren Erlaſſung weſent. ich durch die tunlichite Gleichgen, tung ber Prüfungsbeſtimmungena für Lehrer und Lehrerinnen 0 wendig geworden iſt,— wonach die Aufnahme unter di⸗ Volks 19 kandidaten nur erfolgen kann, wenn die Befähigung zur Erteil des Religionsunterrichts nachgewieſen iſt,— an dem beſtehenden Rechtszuſtand keinerlei Abänderung Pirzien hat. Von 20 neuen auffälligen Zugeſtäadnis as die Kürgnh und einer Preisgabe der Staatshoheit könne ſo die Rede ſein, als don einer Kränkung verfaſſungsmäßiger W Im Gegenteil, ſo wird in dem amtlichen Organ weiter eführt, habe die neue Prüfungsordnung elne ganz erhebliche ein be ſerung des bisherigen Zuſtandes gebracht, da künftiahin duuch 505 Kandidat für beſtanden erklärt werden und das S 1 Prüfungscusſchuſſes hierüber erhaiten kann, der in der eligiolt, Prüfung nicht genügt hat. Es werde gichts im Wege ſtehen e 1 Fardrt als heſtanden erklärten Anwärter des Volksſchuldienſten* einer Spezialprüfung⸗ für ſeminariſtiſch oder„ gebildete 150 zuzulaſſen und in den Stellungen der Muſik⸗, Zeichen⸗, Handels⸗ Gewerbelehrer zu verwenden, wie dies auch ſeither ſchon hinſtchn, ſolcher Volksſchulſehrer Uebung geweſen ſei, die nach ihrer Uebe⸗ nahme in den Schuldienſt aus in ihrer Perſon ſiegenden, ein e 0 Verſchulden ausſchlieſſenden Gründen den Religionsunierricht mehr weiter erteilen konnten. Letzte Meldungen. Spaniens unverbrüchliche Neutralität. San Seboſtian, 18. Aug.(28B. Nichtamil.) Renternieldun neut Dats ſtellt in einer Mitteilung in Abrede, daß, wie— 41 tungen behaupten, wegen der Torpedierung ſpani Schiffe eine Note nach Deutſchland geſandt worden ſei⸗ en ſolche Note exiſtiere nicht, Das Kabinelk ſei einmütig entſchloſſ bie Neutralität aufrecht gzu erhälten. Er fügte 15 daß der„Cervantes“ nicht torpediert worden ſei. Sein Verluſt vielmehr dem Umſtand zuzuſchreiben, daß die Ladung Petroten Feuer gefangen habe.— In ſeiner Erklärung, die er in Abr ſtellte, datz eine Note an Deulſchland geſandt worden wäre, Pn teſtierte Data gegen die wiederholten Mitteilungen einiger Beilun gen über 8 niens internationale Se Pr Er ſagte: itteilungen ſind darauf bexechnet, die öffenn Meinung unnktig zu erregen und grundloſe Beunruhigung! 3 zurufen. Das jetzige Kabinett wirb ſich von der Politikd Nentralität nicht abbringen laſſen, die von dem zen Lande ausdrücklich gebilligt wird. Es iſt beſonders verw 4 rung gebildet worden iſt, der Staatsmänner verſchiedener olti 650 Richtungen voll politiſchen Pflichtgefühls beigetreten ſind. Wie ve auch ihre Gegenſätze ſein mögen, ſie alle ſind der Anſicht, daß Neutralität aufcecht erhalten werden muß. Die Politit der Neutralität iſt pöllig in Uebereinſtimmung dem Schutze der nationalen Intereſſen und der Würde des Laube um die Worte anzuwenden, die Maura in dem unter dem doſ des Königs abgehaltenen Miniſterrat ausgeſprochen hat. Daach rühmte ſpaniſche Note, die an Deutſchland gerichtet w ſein ſoll, kann ſchlechterdings nicht veröffentlicht werden, da nicht beſteht. Es iſt nicht die Gewohnheit der Regierung, Preſſe den Text der Inſtruktionen mitzuteilen, die den Regierun, vertretern im Auslande zugehen. Ich bin der Anſicht, die gierung ein Recht darauf hat, zu erwarten, daß das Nublikun zie Vertrauen ſetzt, wie ich darauf vertraue, daß die ernßßen, Blätter gegenüber Mitteilungen, die die Ruhe des Landes bedrohe Vorſicht loglten laſſen. Zur Homerule belehrt. Rotlerdam, 19. Aug.(WB. Nichtamtlich.) Nach,9 „Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet„Daily News, Dublin, daß der jctige Lordkanzler von Irland, J. C amh, bell, der vor Ausbruch des Krieges zu Carſons vorl 110 Regierung gehörte, Mitunterzeichner des Coronats war 1 für eine der Haupeſtutzen der Ulſtervartei alt, zur e gemeinen Ueberraſchung in ſeiner Rede bei dem Feſtmahl klärte, daß er nunmehr zur Homerule bekehrt ſei. Handel und——— Frankturter Wertpapierbörse. Frankfurt, 10. August. Abendbörse. Die Serutde, Tätigkeit nalum keinen größeren Umiang an, doch blieb die 1 Genz im allgemeinen fest. Höhere Kurse kamen zustande u. 4 die Aktien der Metall Gebr. Bing, Pfälz. Pulveriabrik St. Metall Dannhorn, Gummiwaren Peter, Bergitaunwerke, Geß motte Amnawerk, Maschinenfabrik Daimlermotor, 12 Werte lagen aber gut hehauptet, Unter den Mon Setzten Buderus, Friedriclishiütte, Oberbedart und Laurahütie Alifwärtsbewegung mäßig ſort. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Augub, Pogelstation vom Datum Bomertrae, Rbein 16. 16.. 1 18. 118.. 20— SeniageN enſe Le1. Kachn. 2U Saree ee e eee eee Lacn 2, Mannbeln 474.69383 350 359 Rorgens Bensnz 148.6 12 NKavLn„„„.27 224217 2¹1¹ 2⁰⁰ Vorm. iieieee 2⁰³2.⁰0 vom Keehnr K 4 91 Voren. 2 2 227268— Wetterauesichten für mehrere Tage im Vors. E. M3 Unbefugter Machdruok wird gertehtliod verioigt 21. August: Wolleig, teils heiter, ziemlich warm. . August: Veränckerliek, aieamlich warm, 2B. August: Wenig veründert. * — — * „Dienstag, den 20. Auguſt 1918. 9 —————(Miog-Musgabe.) — Nr. 355. 5. Seite. für alle Zwecke Kauft man nreiswert bei Lagaaikärbelterunen Sowie Stadlkkundige Ausläuferinnen Sofort gesucht. Lat79 Kander, 6. m. b. H. Junger Mann auch Kriegsinvalibe, ſür leichtere Bürs⸗ u. Maga⸗ ſoſort ge⸗ 9 6Nr. 9 1. Stock, große geräumige moberne 49160 5 Eimmer-Wohnung —* ——————————— — —— — ——————3 Leuim. d. Landw., Ritter koker Orden Zum„ertaie Umgebang ein nhem Papiecbindkaden wird für—95 Stenotypistn ber 15. September geſucht. Dr. Hachenburg, Or. Strauss 10 U Malelabr K üͤchti R 9017 79 exektr. 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Es Die Siabigemeinde Mannheim hat die Feſiſtel⸗ muß deshalb Verpackungsmatertal mitgebracht luns der Bau⸗ und Straßenfluchten für die Neckar⸗ werden, Kartoffeln: Für die Hauptmerke 8 Pfö., ſatzmarke 2 Pfund. für bie Zu⸗ Die Kartoffelverkaufeſiellen 211—100 müſſen ihre Empfangsbeſcheinigungen Mittwochvormittag bei der Kartoffelſtelle, Zin⸗ gewann im Stabtteil Feudenheim beantragt. Der hierüber geſerrigte Plan Kebſt Beilagen lieat vom Tage der Ausgabe der die gleiche Be⸗ kanxtmachung bes Großh. Bezirkzamts hier enthal⸗ tenden Nummer hes Amtsverkündiaungsblattes, 9 Gramm Einmachzucker enthalten. 5 hen. vorr 18. Auguſt 1918 eb, 1 Monat in dem Rathaus, Sereen: Für 400 Gramm die Marke 9 der Kin⸗ Pleiſchtoſe Boe beir. Die für die laufende N 1, 8. Stock Zimmer 191 zur Einſicht bor Betei⸗ arsſclar in denerkaufsſtelen—4008.] Woche beſtiurrter Fleiſchmerken dürſen nicht ver⸗ ligten auf. Die Richtungen der Fluchten ſind au In den—— werden, da auf ſie vorausſchtlich Brot oder fle durch ausgeſteckte Pfähle und Pro⸗ 0 ausgentden wird. Warke 128; Iund zie Sutahenacds A, 0—.— u die bes Stsftt 8 echſelmavten. Sbtiſches Sen e— 9 8,—— u1 imeer 75 —— ben ſerte in 8— pber 2— W5, 46 3 22,„„5 Kt, wi 25 Fe. P Nen 16. S2 eit; Serder die We R. Kran Basr gtrerelimer zder die 4 1 ene 88 Smelbung 1 050 Fürgernieiſteramt. S87 8 + 4 Pfd. die Butlermarke 20 in den Per⸗ 8 einzuſenden. 5 761—900. Des iſt abzuhslen ix 1 Stäbtiſche Bekleidungsſtellt. Stellengeſuche vun Kriegebeſchädigter Stee e, 761— Dienstagrech⸗ 93 Es ſuchen dauernde und aungemeſſen entlohnte Mietzo⸗ den Wertcufsteken 781—8 en Die Stäbtiſche ſucht Arbeite⸗ Beſcheſti ung: chrormitiag. Die Marke orlt in ben* rinnen. vom.—24. Auguſt, nach⸗ züberer Lageriſt, 4s Jahwe alt, ledig, Rerven⸗ ————— eeen ie eeeeee ne e Sastbef(Seie h ſuns Nogeneiten, als Sansicher vier Wügänſer, e 8 78 an die Geſchäftsſtelle —.— Näy. 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Bauführer, Jahre alt, verh., lungenleidend, im Beruf am Platze 27⁰ — Stellen ximmt—** ür Kricasbeſchkdigte„ Neunſyrecher u es federeit erigegen. Seral Beser, Eohlinkftr. 17 Hausflur desetckke SicerBahhr! Ein Verseichuis der ir Bereich der Stroßenbahn b) und Boronhgon nech Ba zanſes in LubwisshafFau⸗ Dürkhein Juli 1818]. Kh., Ludwigſr, öhoten gefundenen Gegerſtende während ſechs Wochen zpſalt. iit 7sEivſichmahme ausgehängt. 05 a] in Haueflur des Ber⸗ Mannbeim, 18, Aug. 1918 waltunssgebiuscs der Straßenbabnemd. exvahn in Ne erge⸗ —— 4 9 9 2. Seite. Nr. 386. Mannheimer General-Auzeiger. Abend⸗Ausgabe.) — Dienstag, den 20. Auguſt 1918. beweglichen aber zähen Abwehrkämpfen und kraftvollen Ge⸗ genſtößen im weſentlichen in jener Linie oder doch in deren nächſter Nähe behauptet und den Feinden nach deren eigenem Eingeſtändnis die ſchwerſten Verluſte zugefügt. Unſere Feinde hatten von dieſer Offenſive weitreichende Erſolge erhofft. Sie werden auf ſie wahrſcheinlich noch nicht verzichten; eher iſt au erwarten, daß ſie die äußerſten Anſtrengungen machen werden, um ſich weiterhin die Vorhand zu erringen. Dazu gehört freilich auch ein Gegner, der entweder die zu rechtzei⸗ tigem Dreinſchlagen und rechtzeitigem Ausweichen erforder⸗ lichen Eigenſchaften und Mittel nicht beſitzt oder durch beſon⸗ Dere Umſtände verhindert iſt, von ihnen entſprechenden Ge⸗ brauch zu machen. Der Entſchluß zum Ausweichen unter— wenn auch nur vorübergehender— Preisgabe von Grund und Boden iſt im ſeindlichen Lande leichter als im eigenen. Wir haben ihn u. a. in den beiden oben erwähnten Fällen ohne Beſinnen angewandt, häufiger allerdings von rechtzeitigem Dreinſchla⸗ gen Proben gegeben. Um aber auch ein Beiſpiel aus neueſter Zeit anzuführen, welche Umſtände den vorübergehenden Verzicht auf die Vorhand herbeiführen können, ſei daran erinnert, daß unſere Heeresleitung im vorigen Monat von der bereits eingeleiteten Offenſiwe in der Champagne Abſtand nahm, als ſie erkannte, daß ſie nur mit unverhältnismäßig ſchweren Opſern durchführbar ſein würde, während unſere Heeresleitung aus guten Gründen darauf bedacht iſt, ihre Aufgaben mit möglichſt geringen Mienſchenverluſten zu löſen. In dieſer Beziehung ſei zum Schluß darauf—— Baß, welche Einbuße wir auch in einzelnen Kämpfen der beiden Offenſiven und Gegenoffenſiven zwiſchen Aisne und Marne und zwiſchen Somme und Oiſe erlitten haben, die Geſamt⸗ verluſte unſerer Gegner bei dieſen Operationen doch um ein Bedeutendes ſchwerer als die unſrigen geweſen ſind. Erwähnt ſei noch, daß ſeit kurzem in unſeren Heeres⸗Be⸗ richten eine neue Heersegruppe Boehn, der u. a. die Armee Hutier und die bisher vom Generaloberſten v. Boehn geführte Armee angehören, als eingeſchaltet zwiſchen die beiden Hee⸗ resgruppen des Deutſchen Kronprinzen und des Kronprinzen von Bayern genannt wird. v. Blume, General d Inf. 3. D. General der Jnſankerie v. Boehn. Ein neuer deutſcher Armeeführer. Im Heeresbericht vom 16. Auguſt wurde der Name des Generals von Boehn zum erſten Mal als der des Führers einer Heeresgruppe an der deutſchen Weſtfront genannt. von Boehn war bisher der Führer der 7. Armee, der es in der diesjährigen großen Oſſenſiwe geglückt war, den Damenweg zu nehmen und über die Aisne und Vesle bis zur Marne vorzuſtoßen. Generaloberſt v. Boehns militäriſche Laufbahn ſchien im Frieden durch die auf ſeinen Wunſch hin erfolgte Stellung Zur Diſpoſition im Jahre 1912 wie die ſo manchen unſerer ſetzigen hewährten Führer beendet. Aber auch ihn rief 1914 der Kriegsruf wieder unier die Fahnen. von Bohn wurde am 16. Auguſt 1850 zu Bromberg ge⸗ boren. 1867 trat er ins 1. Garderegiment zu Fuß als Fah⸗ nenjunker ein. 1869 wurde er zum Leutnant befördert, 1870 zum Inſanterieregiment 76 verſept, mit dem er im Feld⸗ Zug gegen Frankreich an mehreren Gefechten teilnahm. In der Schlacht bei Loigny wurde er ſchwer verwundet und er⸗ Bielt das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Im Jahre 1876 wurde er Oberlemnant, 1882 Hauptmann. Im Oktober 1887 kam er als Kompagnieführer zum Gardegrenadierreaiment Alexan⸗ Im Mai 1889 erhielt er ſchon den Charakter als Maſor, kurz darauf ein Patent ſeines Dienſtgrades. Im Juli 1890 trat er als Adjutant zum Generalkommando des Gardekorps über, zwei Jahre ſpäter wurde ihm die Führung eines Ba⸗ taillons in einem Garderegiment übertragen. 1895 wurde von Boehn zum Stabe des 3 Garderegiments z. F. verſetzt und noch im Juni desſelben Jahres zum Oberſtleutnant be⸗ Fördert. 1897 kehrte er ins Hamburger OInfanterieregiſent 76 Zurück, deſſen Führung er übernahm. 1898 wurde er zum Oberſt der 76er ernannt. 1901 wurde er unter Beförderung zum Generalmaſor Kommandeur der 9. Infanterie⸗Brigade, 1905 Generalleutnant und Kammandeur der 18. Diviſion. 1909 erſolgte ſeine Ernen⸗ nung zum General der Infanterie und gleichzeitig zum Gou⸗ verneur der Feſtung Ulm. Im Jahre 1912 wurde von Boehn in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches zur Dispoſition ge⸗ ſtellt. Seine Verdienſte würdigte ſein oberſter Kriegsherr Durch Stellung a la Suite des Infanterie⸗Regiments 76. Der Kaiſer verlieh ihm für ſeine hervorragenden Leiſtungen im Welttrieg, wo er ſich insbeſondere als Führer eines Reſerve⸗ Korps im heißen Ringen an der Somme im Ottober 1916 aus⸗ geichnete, den Orden Pour le Merite, Beue-Bool-Erfolge. Berlin, 19. Aug.(WeB. Amilich.) Neue Erfolge un ⸗ ſerer Mittelmeer⸗U-Boote: vier Dampfer von ju⸗ ummen eiwa 16000 Bruttoregiſterionnen. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. * Unſinnige Gerüchte. Berün, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Bepöl⸗ kexung werden nach wie vor unſinnige Gerüchte verbreitet, in Kiel ſeien angeblich wegen Verrats einige U⸗Bootsleute und ſogar U⸗Bootsoffiziere erſchoſſen worden. Dieſe Gerüchte find völlig aus der Luft gegriffen, ja in Kiel ſind nicht einmal Geſchehniſſe zu verzeichnen, die allenfalls den An⸗ laß au ſolchen Gerüchten hätten abgeben können. Daher han⸗ delt es ſich wohl entweder um Böswilligkeit oder, wie geſagt, um eine ganz unverzeihliche Schwatzhaftigkeit. Kaiſerzuſammenkunſt und polniſche Irage. m. Köln, 20. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Der Wiener Korreſpon⸗ dent der Kölniſchen Seltun erklärt zu den Verhandlungen der Kaiſerzu gegenüber den unrichtigen Durch die Preſſe gehenden Meldungen: Alle den Krieg und Frieden betreffenden Fragen wurden erörtert und zu einer einvernehmlichen Löſung geführt. Welche Fragen behandelt wurden, muß mit Rückſicht auf den horchenden Gegner, der die Beſchlüſſe ſeines Verſailler Kriegs⸗ rotes auch nicht bekanntgab, geheim bleiben. Bei der ten kurzen Zeit iſt es ſelbſtverſtändlich, daß dieſe nur die Grundlinien betrifft. Einzelheiten wurden nochfolgenden Ver⸗ handlungen vorbehalten. Dieſe Feſtſtellung gilt auch für die polniſche Frage. Für dieſe wurde der Grundſatz auf⸗ geſtellt und von beiden Seiten daß ſie im Ein⸗ der polniſchen Fattoren mit voller Berückſichtigung und Befriedigung ſowohl der deutſchen wie öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Intereſſen gelöſt werde. Aeußerungen Burians. —Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Die B. Z. berichtet: Der öſterreichiſch⸗ungariſche Miniſter des Aeu⸗ ßern Graf Burian empfing den Vertreter eines ungari⸗ ſchen Blattes, dem er mehrere Fragen über das Ergebnis der Beſprechungen im Großen Hauptquar⸗ tier beantwartete. Der Miniſter ſagte: Ich bin mit dem bei den Beſprechungen erzielten Ergebnis in ieder Hinſicht zufrieden. Trotz der Kürze der Zeit haben wir in den Fragen ſehr wichtige Fortſchritte er⸗ zielt. Auf die Frage, in welchem Sinne über die pvolniſche Frage verhandelt wurde, meinte der Würdenträger:„Ge⸗ wiß wurde über die polniſche Frage verhandelt und zwar ebenfalls mit einem ſehr befriedigenden Reſuk⸗ tat. Es war freilich nicht möglich, uns in Einzelheiten ein⸗ zulaſſen, ich kann Ihnen verſichern, daß unſer Pro⸗ gramm nach wie vor dasſelbe geblieben iſt. Wir halten an dem Ziel feſt, daß die Wünſche der Polen hinſichtlich ihres künſtigen Schickſals innerhalb der beſtehenden Grenzen der Mittelmächte berückſichtigt werden ſollen. Es iſt daher beſchlaſſen worden, daß zu den Verhandlungen, die in der polniſchen Frage zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland ge⸗ führt werden, auch Polen hinzugezogen werde. Die Polen hoben das Recht, ihren König frei zu wählen. Das Uebrige ergibt ſich dagegen bei den gemeinſam geführ⸗ ten Verhandlungen.“ Zur Frage von Friedensmöglichkeiten äußerte Graf Burian:„Ich kann nur wiederholen, was in den letzten Tagen offiziös und ofſiziell ſchon ſo oft geſaat wurde: Jede wichtige den Krieg und den Frieden betref⸗ ſende Frage iſt erörtert worden.“ Polaiſcher Akliwismus. Das Organ des Polenklubs, der Vertreterſchaft der polni⸗ ſchen Intereſſen in Oeſterreich, die Zeitſchrift„Polen“, druckt einen Auſſatz der Warſchauer Zeitung„Monitor Polfki“ ab, der ſich mit dem polniſchen Aktivismus beſchäftigt. Ange⸗ ſichts der bevorftehenden Löſung der polniſchen Frage hat dieſer Aufſatz Intereſſe, zumal Deutſchland wie Oeſterreich⸗ Ungarn bei ihren Beſtrebungen, eine befriedigende Einigung mit Polen zu finden, auf die Arbeit der polniſchen Aktiviſten angewieſen ſind. Der Aufſatz lautet: Die halbamtliche Norddeutſche Allgemeine Zeitung gab ualängſt eine zutreſſende und vollſtändig klare Darlegung der Bacteien in Polen. In dieſer Wiedergabe untrer politiſchen Verhältniſſe trilt in den Vordergrund eine auf Sachkenntnis geſtützte und wahrheits⸗ getreue Charakteriſtik zweier Fraktionen des polniſchen Aktivismus: des radikalen ein dem deutſchen Blatt als entſchieden“ bezeich⸗ net) und des gemäßigten Aktivismus. Die erſte Richtung — io wird in der deutſchen halbamtlichen Zeirung dargelegt— verlangt ein ſofort abzuſchließendes enges Bündnis mit den Jentral⸗ ſtaaten, vor allem mit Deutſchlaad, und die raſcheſte Bildung eines Heeres, das Polen zu einem Machtſaktor machen und eine Verſchie⸗ bung ſeiner Grenzen gegen Oſten ermöglichen würde. Die artivi⸗ ſtiſche Mehrheit dagegen, die den gemäßigten Aktivismus ver⸗ tritt. welcher gegenwärtig die eigentſiche Regierungspartei bildet, iſt bereit, ein Bündnis mie den Zentralſtagten zu ſchließen und folge⸗ richtig hiermit den polniſchen Staat zu hauen, win jedoch vorher die Erfüllune eines gewiſſen Winimums ihrer Forde⸗ rungen verbürgt haben unter denen dle Integrität des Gebiets des Kongreß⸗Königreiches die Haupiſtelle einnimnit Dieſe klare Faſſung des Standpunktes der„Regierungs⸗ * utei“ in Polen müß man mit noller Anerkennung begrüßen. Es iſt im höchſten Maße erfreulich, daß in deutſchen offiziellen Kreiſen, deren Ausdruck die halbamtliche Zeltung vildet, über das Weſen und die politiſche Stimmung in Kreiſen der„akkiotſtiſchen Mehrheit“ bei uns ſchon heute ſo genaue Kenntnis berrſcht. Es ſetzt dies allen Mißperſtändniſſen ein Ende. Denn in Wahrheit ſordern olle, die man äls verantworcliche Politiker, nicht als Bilettanten und Impro⸗ viſatoren nehmen kann, daß ſolche beſtimmien Grundlagen geſchaffen werden ſollen, auf deren Unterbau alle weitern Beſtrehungen und Abſichten reale Merkmale annehmen und ſomit auch Bedingungen zu ſachlichen und beſtimmten Verſtändigungen in der Zukunft ſchaffen lönnteu. Ohne dieſe letzteren würden alle, auch die beſten Abſichten und Pläne, keinen Wert für beide Seiten daben. Es muß damit jeder rechnen, der in die Zukunft nüchtern und mit Bedacht ſchaut, der auch nicht ins Leere bauen und ſich keinen Ueberraſchungen ausletzen mill. Für Verhandlungen in der polniſchen Frage iſt für ernſte Menſchen unumgänglich notig: vor allem die ſeſte Ueber⸗ zeugung, daß die zur unwendelbaren und ehrlich gemeinten Ver⸗ ſöhnung ausgeſtreckte Hand woder in der Luſt hängen bleibt noch von einer eiſernen Zange gerdrückt werden wird; wie auch des nieiiern die Ueberzeugung, daß die Initiative zu irgendwelchen Ver⸗ handlimgen genügende Stütze finden wird in der Geſellſchaft, deren Stimmung diesbezüglich gänglich abhingt von den wahren Ablichten Polen gegenlber, die unſer Bolk auf der andern Seite erblickt und herausfühlt. Die Geſellſchaft läßt lich in vielen Fällen beſänſtigen und zur Beſinnung bringen Es iſt ober vollig unmöglich, eine nationale Politie gegen den Willen der Geſellſchaft zu führen. Deſſen iſt ſich auch der„gemäßigte Aktivismus', den wir übrigens den„michternen Aktivismus“ nennen möchten, dewußt; dagegen rechnet der„radikale Aktivismus“ nicht danit. Und aus dieſem Grunde ehen kann nur der erſte in iniernationalen Beziehungen in Betracht kommen. Er iſt nämlich imſtände, nicht bloß etwas gu verſprechen, ſondern ein Verſprechen auch einzuköſen. Er iſt kak⸗ ſächlich der Bertreter des geſündeſten Teiles der polniſchen öſſent⸗ licher Meinung. Die ſich für die Verträge„ohne Vorbehglie“ ein⸗ ſekende Richtung iſt eine Frage des Temperaments von wenigen Leuten. Mit Hilfe dieſer Menſchen kann man die Fiktion irgend⸗ einer„politiſchen Weisbeit“, die gleichſam über dem„Unverſtand“ der Malſen ſteht, aufrechterhalten, aber man kann durch ſie un⸗ möglich einen Pakt mit der volniſchen Ration ſchließen. Dem die Polniſche Nation hat im allgomeinen ſehe viel gelermt und iſt heute für eine Politik auf Kredit in iegendwelcher Richtung hin nicht mehr zu haben. Dies jedech iſt ein Beweis für ſeine Schulung und nicht bloß für ſeine Gedankenloſigkeit und ſeinen„Paſſtvismus“ wie es manche ohne Aufhören behaupten wollen. Daher follte die Forde⸗ rung genügender Garantien, auf die die Rorddeutſche Allgemeine Zeitung mit Recht als auf einez der Merkmale des polniſchen gemäßigten Aktioismus hinweiſt. niemand ver⸗ wundernſoder mißvergaügt machen, im Gegenteil, ſie muß als Maß der Vorſicht und gleichzeitig des guten Willens der Polen gelten, der ſich heute nicht mehr auf politiſche Halluzinationen ſtützt und bloß auf reale Transaktiugen eingehen kann. Die Lage im Oſten. Fünf Verſchwörungen gegen Helfferich. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Neue Korreſpondenz“ meldet aus Stockholm: Die Sowfet⸗ regierung teilte der deutſchen Geſandtſchaft mit, daß nicht weniger als fünf gegen Helfferich gerichtete Verſchwörun⸗ gen enideckt wurden. Auf bolſchewiſtiſche Apordnung iſt die Ver⸗ bindung zwiſchen Petersburg und MRoskau unterbrochen worden. Die Scwietregierung hat Moskau ernent in verſtärkten Verteidigungszuſtand geſetzt. Zur Anweſenher des Herzogs von Leuchtenberg in Berlin. Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Anweſen⸗ heit des von Leuchtenberg in Berlin hat in politiſchen Kreiſen einiges Aufſehen erregt. Mit Recht: E wärs an ſich nicht gut zu verſtehen geweſen, wenn wir m gen Die Neue Züricher Zeitung erfährt von einer beſon dem Augenblick, wo wir dabei ſind, neue und noch feſtere Ver⸗ träge mit der Sowietrepublik abzuſchließen, gleichzeitig auch mit ihren Gegnern verhandelten. Indes ſind, wie wir feſt⸗ ſtellen konnten, dieſe Befürchtungen grundlos. Der Herzog von Leuchtenberg iſt in keiner politiſchen Sendung nach Deutſchland gekommen. Er iſt Soldat und was ihn hierher geführt hat, dürften lediglich Sorgen um das Schickſal ſeiner Familie geweſen ſein. Der Baikalſee als Ziel des japaniſchen Vormarſches. Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die letzten Nachrichten über die militär⸗politiſche Lage im fernen Oſten laſſen wohl den Schluß zu, daß das Ziel desjapaniſchen Vormarſches in Oſtſibirien der Bai⸗ kalſee iſt. Da Japans politiſchen und militäriſchen Inter⸗ eſſen faſt ausſchließlich in Oſtafien liegen, iſt es nicht anzu⸗ nehmen, daß der japaniſche Vormarſch über die Linie des Bai⸗ kalſees hinaus unternommen werden wird. Daraus ergibt ſich freilich, daß die Ententeintervention in Oſtſibirien zu einem lokalen Unternehmen der Japaner zuſammenſchrumpft. Von ſeiten Japans droht alſo offenbar weder Rußland no ch Mitteleuropa eine unmittelbare militä⸗ riſche Gefahr. * Entenlefreundlichleit der perſiſchen Regierung. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Aug.(Pr.⸗Tel. 9. ere Seite, daß die perſiſche Regierung ohne weiteres den Durchzug britiſcher Abteilungen durch das per⸗ ſiſche Reichsgebiet und das Kaſpiſche Meer bis nach Batu er⸗ laubte. Dieſe Erlaubnis war nur möglich, weil die perſiſche Regierung durchaus ententefreundlich iſt und eigent⸗ lich von den Engländern erſt kürzlich eingeſetzt wurde. Wie verlautet, ſoll die Vereinigung mit den im Kaukaſus gegen die Bolſchewiki operierenden Tſchecho⸗Slowaten und den Eng⸗ ländern vollzogen worden ſein. Erfahrungen eines deulſchen Auslauſchgeſaugenen. Briefen eines aus Frankreich ausgetauſchten, in der Schweiz internierten deuiſchen Kriegsgefangenen, Sohn eines ſchleſiſchen Druckereibeliers, entnehmen wir troſtloſe Schilderungen über die Niederträchtigkeiten, denen die deut⸗ ſchen Kriegsgefangenen bie zum letzten Augenblick, nament⸗ lich auf dem Transport nach der Schweizer Grenze, ausge⸗ ſetzt maren. Wörtlich heißt es u..:„Während unſer Trans⸗ port von Boyarkwille nach Moulins einigermaßen organiſiert war, wurden wir auf der Fahrt nach Moulins aeradezu wie das Vieh behandelt... Die Verpflegung beſtand für ieden von uns aus vier Sardinen, einem kleinen Stückchen Brot und einem winzigen Stück Käſe für die zwanzigſtündige Fahrt. Das Mitführen von Wein war verboten und bei der Leibesunterſuchung Vorgefundenes wurde ohne weitere⸗ eingezogen. Trotzdem der Transportführer von ſedem von un⸗ ſeinen Barbeſtand mitführte, wuürde uns nicht erlaubt, irgend⸗ welche Einkäufe zu mochen. Waſſer erhielten wir erſt nach vielen Beſchwerden. Dagegen war es uns ſtrenaſtens ver⸗ hoten, während der ganzen Fahrt zur Verrichtung unſere: Notdurft auch nur ein einziges Mal auszuſteigen, auch wenn der Zug längeren Auſenthalt hatte. Und als man darauf drang mit dem Bemerken, daß dieſer Luxuszua nicht einmal Aborte enthalte, wurde uns geantwortet:„Für Euch dreckige Boches ſind Schweinewagen gut genug.“ Nathdem der Schreiber gusführlich die unwürdige und jeder Menſchlichteit hohnſprechende Behandlung in der Ge⸗ fangenſchaft ſelbſt beſchrieben hat, liefert er in weiteren Aus⸗ führungen den Beweis dafür, einen wie unauslöſchlichen Haß die an unſern unglücklichen Kriegsgefangenen verübten Grauſamkeiten hervorgerufen hahen. Wenn ſich ein ge⸗ büldeter junger Deutſcher zu arg beſchimpfenden Ausdrücken des Gegners hinreißen läßt und Sätze ſchreibt wie:„Von ihrer Kultur und Ziviliſation hat uns dieſe Hundenation einen ſchlagenden Beweis gegeben!“,„den Leuten, die ich einmal zur Ausbildung unter die Finger bekomme, will ich einen Haß gegen dieſes Geſindel in ihre Hergen pflanzen daß ihnen die Zornesröte ins Geſicht ſteigt und ſie die Fäuſte ballen, wenn ſie nur den Namen Franzoſe hören.“„was dieſe verfluchte Hundenation unſeren armen Kriegsgefangenen gegenüber auf dem Gewiſſen hat, das wird wohl zum großen Teile erſt nach dem Kriege in weiten deutſchen Kreiſen be⸗ kannt werden,“„darum, ſort mit dem naiven Märchen von der Ritterlichkeit des Franzoſen! Vor den Stagtsanwalt mit jedem, der dieſes billige Schlagwort noch einmal gebraucht, das den Gefühlen eines Kriegsgeſangenen mit Fffäuſten ins Geſicht ſchlägt!“— dann iſt wohl am deutlichſten die hedauer⸗ liche Tatſache dargetan, wie ſehr die deutſchen Kriegsgefange⸗ nen unter den Qualen ihrer Peiniger gelitien haben. 3 Deulſches Reich. Die Ret im unteren Beamientum. Das untere Beamtentum iſt von ſteigender— Herbſt und Winter herannahen und zur Beſchaffung unerläß⸗ lichſten Borxäte alle Mitkel fehlen. Der geſchäftsführende Aus⸗ ſchuß der genannten Beamten hat ſoeben ſolgende Futſchließung Lefaßt: Ste in der Sohialen Arbeitsgemeinſchaft ver⸗ einigten Verbände der unteren Beamten im Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunaldienſt erwarten, daß angeſichts der gewaltigen Preis⸗ ſteigerungen auf allen Gebieten der Lebenshaltung und in Anbe⸗ tracht des unabläſſigen Sinkens des Geldwertes auch den Beamten eine ſofort zahlbare einmalige Teuerungsguloge in ausreichender Höhe gewährt werde, um dringend not⸗ wendige, unaufſchiehbare Bedürſniſſe befriedigen und eingegangene Verbindlichkeiten löſen gu können. Die Soziate Arbeitsgemein⸗ ſchaft betont dabei nachdrücklich, daß bei der Peeo der Höhe der einmaligen Zulagen der Grad der Bedürftig⸗ keit ausſchlaggebend ſein muß, da die geringſtbeſoldeten Beamten⸗ Kaſſen am ſchärfſten von der Preisſteigerung betroffen werden, in⸗ dem ihre geringen Vorräte am eheſten verbraucht waren. Be⸗ ſtrebungen, die auch die einmaligen Teuerungszulagen mit der Höhe des Gehalts anſteigen laſſen wollen, müſſen aus ſozialen Gründen auf das entſchiedenſte zurückgewieſen werden. Baldigſte Ausgahlung der verheißenen Beträge iſt unerläßlich.“ Ferner hat die Art, wie die Verſuche einer großgügigen Ent⸗ ſchuldungsaktion gugunſten der Beamten durchgeführt ſperden, im unteren Veamtentum vollſtändig enttäuſcht. Nach den Bedin⸗ gungen, unter denen der Verband Deutſcher Beamtenvereine dieſe Gelder vergibt, muß jeder Darlehensnehmer einen Geſchäftsan von mindeſtens 100 Mark erwerben, außerdem wird entgegen dem gegebenen Verſprechen auf den Darlehensnehmer ein ſtarker Druck zum Abſchluß einer Lebensverſicherung ausgeübt— kurg, das gange Unternehmen ſcheint nicht geeignet, eine Ent ſchuldung, ſondern vielmehr eine Ber ſchuldung der Beamten herbeizuführen, und er⸗ weckt den Eindruck, als ſollſe bamit direkk eine hehördliche Unter⸗ ſtützung des Verbandes Deutſcher Beamtenvereine bezweckt werden Die untere Pramtenſchaft verwahrt ſich gegen dieſe offenſichtlich⸗ Begünſtigung des Verbandes Deuiſcher Beamrenpereine, bedauert die Nichteinhaltung der gegebenen Verſprechen und erwartet, wie 5—4———4— 8—9— 2 atz ihr unter Ausſchaltung des Verban 1 Veamtenvereine Gelegenheit g28* 2 Rer *+* N————*.— — Dienstag, den 20. Auguſt 1918. Mannheimer Gerral · Anzeiger. ebend-Ausgabe.) Nr. 386. 3. Seite. Nus Staot und Land. Mit dem ausgezeichnet Telegraphift Karl Müller, Angeſtellter der Firma H. Hom⸗ Wel G. m. b.., Mannheim. Grenadier Karl Lauer, beim 7. Garde⸗Inf.⸗Reg, Sohn des Herrn Karl Theodor Lauer, z. Zt. ebenfalls im Heeresdienſt, Elfen⸗ ſraße 28, gleichzeitig mit der Badiſchen ſülbernen Verdienſtmedaille. Sonſtige Auszeichnungen. Musketier Karl Hauſch. Inhaber des Eiſernen Kreuzes, Sohn des Herrn J. Hauſch, Parkring 27.—29, wurde mit der Badiſchen kbernen Verdienſtmedaille ausgezeichnet. Stempelung der vertrãge der hilfsdienſtpflichligen. Die Faſſung des Staatsminiſterialbeſchluſſes vom 25. Juli 1917 (ABBl. S. dort muß es heißen: Tarifſtelle 71 Ziffer 2 des Freußiſchen Stempelſteuergeſetzes vom 30. Juni 1909—) insbe⸗ ſondere der Ausdruck„Neuausfertigungen“, hat Anlaß zu Zweifeln gegeben. Die Stempelniederſchlagung bezieht ſich im Gegenſatz zu den erſtmalig mit den Hilfsdienſtpflichtigen abgeſchloſſenen ſtempelpflichtigen Dienſtverträgen au deren nachträgliche Abände⸗ zung, gleichviel ob dieſe in vollſtändig neu aufgeſtellten Verträgen Uausfertigungen) oder in bloßen Nachträgen zu dem im übri⸗ gen beſtchendleibenden Vertrag beurkundet werden. Der Beſchluß will vermeiden, daß aus Anlaß der Abänderung von Dienſtver⸗ trägen aus militäriſchen Gründen außer dem bereits verwendeten Vertragsſtempel ein ſolcher nochmals zu den Abänderungsverträgen erhoben wird. Die Befreiung betrifft daher nicht nur neue Aus⸗ fertigungen bereits beurkundeter z. B. verlorengegangener ſtempel⸗ hflichtiger Verträge, ſondern auch die erſtmals niedergeſchriebenen bänderungsverträge. Ein Dienſtvertrag, in dem ein Fahresgehalt von 1500 Mark feſtgeſetzt iſt, iſt nach Tariſſtelle 712 Befreiung b des Stempelſteuergeſetzes von der Abgabe befreit. Wird der Vertrag dahin abgeändert, daß nachträglich das Gehalt auf über 1500 Mark erhöht wird, ſo iſt dieſer Nachtragsvertrag ſteuer⸗ Pflichtig und fällt der Stempel nicht unter die Niederſchlagung. Weitere Nachträge infolge von Gehaltserhöhungen würden nach dem Staatsminiſterialbeſchluß abgabefrei zu laſſen ſein. h. Der Ausweiszwang im Schuhhandel. Bekanntlich iſt im vergangenen Monat für den Schuhwaren⸗ ein Ausweiszwang eingeführt worden um den un⸗ kanteren Erwerb von Schuhwaren auf Grund gefälſchter Schuh⸗ bedarfsſcheine zu verhindern. Der Käufer muß ſich durch ſeinen usweis über den rechtmäßigen Erwerb des Schuhbedarfsſcheins legitimieren. In einem Fachblatt des Schuhgewerbes werden be⸗ Eits Vorſchläge zur Abänderung dieſes Ausweiszwanges gemacht. Sie gehen von der Annahme aus, daß der Ausweiszwang in erſter Eimie den Zweck hätte, dem Schuhhändler zu helfen, indem er ihn zon den läſtigen Anſammlungen befreit und ihm ermöglicht, ſeine Tare nur an berechtigte Verbraucher abzugeben. Unter dieſen Um⸗ känden läge es näher, ſtatt einen Ausweiszwang einzuführen, dem Schuhhändler freizuſtellen, die Abgabe von Schuhwerk von der Vor⸗ legung eines Ausweiſes abhängig zu machen. Der Schuh⸗ händler hätte kein Intereſſe daran, ſeine Ware jedem Inhaber eines Fedarfsſcheines zu verkaufen; es liegt ihm vielmehr daran, die Ware in die r ichtigen Hän de zu leiten und ſich eine anſtändige, keelle Kundſchaft auch über den Krieg hinaus zu erhalten. Dieſen Lefccagen wird Gbband 55 55 e e. rfahrungen im S ande ni rar es ratſam er⸗ ſceint dem freien Ermeſſen des Schuhhändlers zu überlaſſen, ob er die Abgabe von Schuhwerk von der Vorlegung eines Aus⸗ weiſes abhängig machen will oder nicht. Die zuſtändigem Stellen hatten gute Gründe, als ſie dem Schuhhandel die Verpflichtung auf⸗ erlegten, jedem Inhaber eines Schuhbedarfsſcheines Schuhwerk zu berkaufen, ſofern paſſendes am Lager war. Es iſt allgemein be⸗ kannt, daß zwiſchen Verkaufsperſonal und Verbrauchern vielfach Be⸗ ehungen beſtanden, die zu einer Bevorzugung einzelner zum 1 aden anderer führten. Derartige Mißſtände waren im— m 6 fange eingeriſſen. die Verſorgung der Armierung⸗ſoldaten. Auf eine Anfrage aus der nationalliberalen Reichstagsfraktion beim preußiſchen Kriegs⸗ miniſterium, ob und gegebenenfalls in welcher Weiſe Maßnahmen r die Verſorgung der Armierungsſoldaten getroſſon werden könnten, Polls ſie in die Heimat zurückkehren, iſt mitgeteilt worden, daß die Armierungsſoldaten zu den in§ 1 Abſ. 1 des Militärverſorgungsgeſetzes bezeichneten gehören und daher dinſichtlich ihrer Verſorgung und Unterſtitzung ebenſo bohandelt erden, wie andere Heeresangehörige der Unterkiaſſen. Sie worden wegen ihrer Verſorgungsanſprüche durch die Kompagnie ufw. oder durch den Vezirksfeldrwebel, oder durch die Verſorgungsabteilungen zer Erſatztruppenteile und Bezirk⸗Kommandos beraten, auch wird ihnen noch während ihrer Zugehörigkeit zum Heere hinſichtlich etwa liotwendig gewordener anderweitiger Berufsausbildung die erforder⸗ che Beratung und Hürſorge durch die dafür beſtellten Offiziere unter duziehung geeigneter Berufsberater zuteil Werden ſie wegen der n Kriegsdienſte erlittenen Geſundheitsbeſchädigung aus dem Heeres⸗ Das blaue Kleiò. Von Alfred Polgar. Kamillo ſah das blaue Kleid auf dem Maskenfeſt, das mit Lärm und bunten Lichtern durch den Park wogte. Er hatte augenblcks G, Gefühl, als würde ihm das Herz eingeklemmt. Rur ein poar Srkunden ſah er das blaue Kleid, aber es brannte ſich ihm in die Seele. Wie eine unvertilgbare feurige Spur trug er es feitdem in Küner Erinnerung. Er hätte es noch Tahe mit allen Einzel⸗ Wren zeichnen können, wenn ſeine Hand eines Zeichners Hand Das blaue Kleid ging damals am Arme eines Kavaliers. Es ah den erſtarrenden Mann und wandte ſich im chreiten um und ſchien zu ſagen:„Schade, daß ich nicht frei bin!“ Dann enlſchwand es im Gedränge. Kamüllo fand es nicht mehr. Zuhauſe ſchälte ſich aus dem blauen Kleid das Stubenmädchen In, ging auf Strümpfen ins Toilettezimmer der gnädigen Frau, ürich das Kleid ſorgſam glatt und hing es wieder in den Kaſten, orthin, von wo ſie es abends heimlich genommen hatte. E Eine Woche ſpäter leuchtete das blaue Kleid plötzlich aus einer Aulkzn⸗ang⸗Coge auf Kamillo herab, und es ſchob ſich gleich wie gn Nebelvorhaug zwiſchen ihm und die Bühne. Er hatte ſolches ſtz pfen, daß er das Spiel mit dem Lärmen in ſeiner Bruſt zu 9 en fürchtete. Dann bemühte er ſich, die Finſternis mit opern⸗ basbewehrtem Auge zu durchſtechen und das Phantaſiebild, das er . der Geliebten in der Seele trug, der Wirklichkeit anzupaſſen. wer wurde es hell und die Loge leer. Er fragte den Logendiener, bal—„Mit ein' Rittmeiſter wars, gnädige Frau S 9 5 05 0*.. das war noch Diſtanz.. aber freilich, Loge, vor Diener. 8 Vierzehn Tage nach dieſer Beyegnung fuhr Komillo mit feiner rau auf der Straßenbahn, als das blarie Kleid vorüberging und ſein die Ecke bog. Kamillo ſprang von dem fahrenden Wagen, rief — Frau haſtig zu:„Ich muß ihn ſprechen“ hörte nicht mehr age:„Wen denn?“, ſtürzte dem blauen Kleid nach und ſah in einem Hausflur verſchwinden. Wer war die Dame, die da eben hineingegangen iſt; Lottder, Portier ſagte:„Kenne ich nicht. Wird wohl zu Frau Artor von Meyerheim auf Befuch 8 Kamillo klingelte bei Frau Docor von Meyerheim. Der Diener antwortete durchs Guckloch: 33 is weg'gangen“, ſagte der rtier.„Baim Zahnarz S Wenn's Ihnen kummein, erwiſchen Sie's noch.“ * wiſchen! dienſte entlaſſen, ſo kommen ihnen alle Einrichtungen der bürgerlichen Kriegsbeſchädigtenfürſorge zugute, die für ihre Geſundheit, Berufs⸗ bildung und Unterbringung in eine geeignete Tätigkeit ſorgt. Halbe Geldſcheine. Einen eigenartigen S⸗windel mit Kaſſen⸗ ſcheinen betreiben ſeit einiger Zeit noch unbekannte Betrüger in größerem Umfange in Mainz, wie auch ia anderen Städten. Sie ſuchen Geſchäftsleute dann auf, wenn viele Kunden im Laden ſind und die Geſchäftsleute es eilig haben. Auch ſie kaufen eine gewiſſe Menge und geben einen zuſammengefalteten Kaſſenſchein in Zahlung. Der Schein liegt ſo, daß die Geſchäftsleute an der Farbe und Zahl gleich ſehen können, daß ſie es mit einem echten Kaſſenſchein zu tuß haben. Im Drange der Geſchäfte geben ſie auf ihn ‚01 7 heraus und ſtecken ihn dann ohne Prüfung ein. Erſt wenn ſie ihn ſpäter entfalten, entdecken ſie, daß ſie nur die Hälfte eines richtigen Scheins erhalten haben. Mannheimer Wohnungseinrichlung G. m. b. H. Zur Ver⸗ ſorgung der Minderbemittelten, Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ getrauten mit Möbeln wurde bekanntlich von der Stadtgemeinde unter Beteiligung von vier weiteren Geſellſchaftern die Mann⸗ heimer Wohnungseinrichtung G. m. b. H. gegründet. Als Aus⸗ ſtellungs⸗ und Verkaufslokal wurde das Haus C 8. 10(Luiſenring) eingerichtet. Kein Papier in den Hausmüll! Wie in anderen Korpsbezirken iſt jetzt auch in Frankfurt verboten worden, Papier, Zeitungen, Zeitſchriften, Bücher, Pappe und Abfälle oder Reſte von Papier oder Pappe dem Hausmüll beizumengen. Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis zu 100 Mk. beſtraft Wenn die Abſonderung des Hausmülls Dienſtboten oder Angeſtellten übertragen iſt, trifft die Strafe dieſe letzteren; neben ihnen ſind die Auftraggeber ſtrafbar, wenn die Zuwiderhandlungen mit ihrem Vorwiſſen begaagen ſind, oder wenn ſie es bei der Auswahl oder Beaufſichtigung an Sorgfalt haben fehlen loſſen. Dieſes Papier uſw. iſt beſonders aufzubewahren, um der Rohſtoffverſorgung dienſtbar gemacht zu werden. Die Ver⸗ ordnung gilt für die Städte im Bezirk des 18. Armeekorps und des Gourernements Mainz, in denen der Müll durch mädtiſche Fuhrwerke abgeſahren wird.— Unſeres Wiſſens iſt das vorſtehende Verbot für den ereich des 14. Armeekorps noch nicht erlaſſen. Mahnung an die Gartenbeſitzer. In den Klein⸗ und Kriegs⸗ gärten hat die ſog. Kohlhernie in erſchreckender Weiſe zuge⸗ nommen. Kohl aller Arten, Kohlraps, Raps, Rüben uſw. erhalten an den Wurzeln, meiſt unmittelbar unter der Bodenoberfläche, aben⸗ teuerliche Anſchwellungen oft von Fauſtgröße. Die Blätter kränkeln, Kohlköpfe uſw. bleiben aus, ſchließlich fallen die Pflanzen um. Völlig gedankenlos werden oft die Strünke ausgeriſſen, in die Gar⸗ tenwege, auf den Kompofthaufen uſw. geworfen, und damit ſichert man dem Krankheitserreger in geradezu unverantwortlicher Weiſe weiteſte Verbreitung. Denn die Keime des Schleimpilzes, welcher die Hernie hervorruft, ruhen über Winter im Boden, im Frühjahr dringen ſie in die jungen Kohlpflanzen ein, im Herbſt bringen ſie die befallenen Teile zum Faulen und gelangen dann wieder in den Boden. Jeder fortgeworfene Kohlſtrunk, jeder Kompoſthaufen, auf dem die unbrauchbaren Reſte des Kohls faulen, und natürlich auch jedes Stück Land, auf welchem kranker Kohl gebaut wurde, iſt ein Anſteckungsherd. Was tun? 1. Alle tranken Teile ausleſen, trocknen und verbrennen; 2. weg mit allem Unkraut, zumal ſolchem aus der Familie der Krenzblütler; 3. wo kranker Kohl ſtand, mehrere Fahre anderes Gemüſe ſetzen; 4. Düngung im Herbſt oder Winter mit Aetzkalk, etwa 1 Kg. auf den Quadratmeter. * Das Beförderungsverbot für geſchlachtete Gänſe und Euten in Württemberg iſt mit ſofortiger Wirkung bis zum 1. November 1918 anfgehoben worden. Bis dohin darf lebendes und totes Geflügel jeder Art innerhalb des toürttembergiſch⸗hohengolleriſchen Wirtſchaftsgebiets ohne Einſchränkung, nach Orten außerhalb dieſes Wirtſchaftsgebiets nur mit einem Beförderungsſchein der Fleiſchberſorgungsſielle zur Beförderung angenommen werden. Der Verſand von Kapaunen und Poularben), ſowie Orien außerhalb des Wirtſchafts⸗ und Hohengollern unterliegt keiner Ein⸗ * 5 Aue. Eubmögehafen. * Regelumg des Frembenverkahrs in Bayern. Sowohl in der Tagespreſſe wie in verſchiedenen Einga an das Staatsminiſte⸗ rium des Innern werden immer wieder Kl— darüber laut, daß die vom Staatsminiſterium des Innern erlaſſenen Vorſchriften zur Regelung des Fremdenverkehrs vont 8. Mai 1918 und die für zahl⸗ reiche Kommunalverbände angeorbneten weiteren Einſchränkungen des Fremdenyerkehrs, insbeſondere die Herabſetzung der Aufenthaltsdauer auf drei Wochen und die Beſtim⸗ mung der Höchſtzahl der Fremden auf 50 bis 60 Pro⸗ zent der vorhandenen Betten, immer noch nicht genau eingehalten werden. Ebenſc häufig find die Klagen darüber, daß die Fremden in manchen Gaſtſtätten zu üppig und reichlich verpflegt werden und daß ſie zudem durch unbefugten Auftauf von Lebens⸗ mitteln aller Art zu den höchſten Preiſen die Lebenhaltung der ein⸗ heimiſchen Bevölkerung, insbeſondere der Arbeiterbevölkerung, ver⸗ teuern und erſchweren. Unter dieſen Umſtänden und bei der der⸗ seitigen ungünſtigen Ernährungslage der einheimiſchen Bevölkerung iſt es nicht verwunderlich, daß ſich in weiten Bevölkerungskreiſen eine hochgradige Mißſtimmung gegen die Fremden be⸗ merkbar macht, welché noch geſteigert wird durch das oft recht an⸗ ſpruchsvolle und anmaßende Auftreten mancher Fremder. Das Staatsminiſterium des Innern hat deshalb Anlaß genommen, die Regierungen, Kammern des Innern und die Kommunalverbände neuerdings anzuweiſen, mit allem Nachdruck dahin zu wirken, daß Ach, wie war er verliebt in die Unbekanntel Das Fräulein des Zahnarztes gab Auskunft. Die Dame im blauen Kleid heißt Mathilde Bennigen. Näheres wiſſe ſie nicht Kamillo wußte am andern Tag, daß Fran Mathilde Bennigen eine dreiundſechzigjährige verwitwete Rälin ſei. Da muß ſich das Fräulein vom Zahnarzt wohl geirrt haben. Eine ſo alte Dame geht doch nicht auf Maskenbälle. Frau Bennigen ſagte ihrer Schwiegertochter:„Weißt du, es war eine ſchlechte Ideel Mir tut es ſchon ſehr leid, daß ich deine Freundin gebeten habe, mich das blaue Kleid kopieren zu laſſen. Erſtens war es ihr garnicht recht, und dann macht es mich viel zu jung. Lächerlich gradezu. Heute iſt mir einer zum Zahnarzt nachgeſtiegen. Ich werde das Kleid dem Hawlicek anbieten, viel⸗ leicht kauft ers Kamillo ging mit ſeiner Frau ſpazieren, immer einen halben Schritt voraus, wie bei Ehapaaren üblich. Dieſe unwillkürliche, ſymptomatiſche Gebärde des Entlaufen⸗Wollens. Sie ſagte:„Renn nicht ſo.“ Er lief noch raſcher. Dreimal war er ihr begegnet. Auf dem Gartenſeſt, im Theater, auf der Straße. Dreimal war ſie ihm entglitten. Das vierte Mal, das vierte Mal— er ſchwor es ſich zu— wollté er ſie faſſen und halten. „Woran denkſt Du? An wan? An welche?“ „Um Gotteswillen, quäl mich nicht!“ Ihr ſtürzte das Raſſe aus den Augen, weil ſie fühlte, daß er ſie nicht mehr liebe. Aber auch durch den doppelten Schleier von Seide und Tränen ſah ſie das aparte blaue Kleid in der Auslage bei Hawlicek u. Co. und blieb ſtehen. „Nun, was denn?“ fragte der gebremſte Kamillo ungeduldig. Da fiel ſein Auge auf das Kleid, und die Straße begann zu ſchwan⸗ ken wie ein Schiff in Seenot. „Herzig, was?“ ſagte Schluchzen. 9„Willft du'?!“ Sie ſah ihn mißtrauiſch an. Was bedeutet dieſe ſähe Schenk⸗ freude? Gewiſſensbiſſe, weil er ſie vorhin gekränkt? Nun, immer⸗ hin... Man muß die Feſte feiern, wie ſie fallen. Herr Hawlicek nannte ſeinen Preis.„Ja, bitte, ein Original⸗ modeil... Paris.“ Kamillo zahlte die Frau zwiſchen Lächeln und Das vierte mal ſollte es ihm nicht ent⸗ Als er nachts heimkam, hing das blaue Kleid über eine Stuhl⸗ lehne. Die Gattin lag im Botte. Sie ſtellte ſich ſchlafend, blinzelte nur heimlich. Kamillo warf einen Blick nach der Lebensgefährtin, wet daun auf den Zehenſpitzen an das Kleid heran, beugte ſich 4 die zur Einſchränkung des Fremdenverkehrs erlaſſenen Beſtimmun⸗ gen ſtrengſtens durchgeführt werden. Vor allem muß unbedingt darauf beſtanden werden, daß die feſtgeſetzte Höchſtgahl der Fremden mit 60 bis 60 Prozent der vorhandenen Betten in den einzelnen Gaſthöfen, Fremdenheimen, ſowie in den Privathaushaltungen, denen das Vermieten von Wohnungen an Fremde geſtattet wurde, nicht überſchritten und daß die ohne amtsärztliches Zeugnis zuge⸗ laſſene Aufenthaltsdauer von drei begw. vier Wochen genau ein⸗ gehalten wird. Weiter iſt ſorgfältig Nachſchau zu üben, daß nicht Fremde nach Ablauf der zuläſſigen Aufenthaltsdauer ihren Aufenk⸗ halt entweder am gleichen Platze oder an einem anderen Kurorte oder Erholungsplatze fortſetzen. Zur wirkſamen Ueberwachung und Durchführung dieſer Vorſchriften wurden in den von Fremden be⸗ ſonders ſtark beſuchten Bezirken im bayeriſchen Hochgebirge und Voralpenlande ſchon vor einiger Zeit eigene Fremden⸗ kontrolleure aufgeſtellt. Nunmehr wurden auch die übrigen am Fremdenverkehr beteiligten Kommunalberbände beauftr dieſer Frage, ſoweit dies nicht bereits geſchehen iſt, ſofort näher⸗ zutreten. Höchſtpreiſe für Jucht⸗ und Nutzſchmeine. Für Zucht⸗ und Nutzſchweine mit einem Lebendgewichte von mehr als 30 Pfund gelten die Mit Rückticht darauf, daß für alle rechtzeitig der Bayeriſchen Fleiſchverſorgungsſtelle angemeldeten Schlachtſchweine der höhere Vertragsſchweinepreis von 130 Mark gewährt werden darf, hat die Bayeriſche Fleiſchverſorgungeſtelle be⸗ ſtimmt, daß auch für Zucht⸗ und Nutzſchweige ſtatt der bis⸗ herigen Preiſe von 64 bis 79 Mark für den Zentner Lebendgewicht der Preis von 150 Mark gewährt werden darf Dagegen darf der bei Schlachtſchweinen, die vor dem 1. Dezembae 1918 abgeliefert werden, zuläſſige Stückzuſchlag von 35 Mark nicht gezahlt werden. Denn dieſer Stückzuſchlag wird für Schlachtſchweine nur mit Rückſicht auf den vorzeitigen Abruf und den damit verbundenen Ge winnentgang gewährt. Rommunales. *Karlsruhe, 17. Auguſt. Das Hochbauamt hat im Auftrag des Stadtrats geprüft, ob nicht bei Errichtung von Klein⸗ wohnungen ſtatt Backſteinen im Hinblick auf die außerordentliche Verteuerung dieſes Bauſtoffes wieder die billigere Lehm⸗ Stampf⸗Bauweiſe angewendet werden könnte. Das Amt hat die Frage bejaht und ſchlägt vor, zunächſt einen Verſuch mit der Er⸗ richtung von drei Kleinwohnhäuſern mit Lehm⸗Stampf⸗Wänden (Lehmdrahtbauten) und Kalk⸗Sand⸗Stampf⸗Wänden zu machen. Dieſe Verſuchsbauten ſollen im Stadtteil Daxlanden auf ſtädtiſchem Gelände errichtet werden. Die auf insgeſamt 30 000 Mark ver⸗ 17 pbet— 000 Ment 9— würden die⸗ elben um mindeſtens ark hõ ehen kommen— wer⸗ den beim Bürgerausſchuß angefordert. „Freiburg, 17. Aug. Der Stabtrat erteilte u. a. en⸗ den Beſchlüſſen des Kommunalverbandes ſeine SiE 2 Badiſchen Fleiſchverſorgungsſtelle in Karlsruhe ſoll die Erlaſſun eines generellen Ausfuhrverbotes für Schlacht⸗— Handelspferde, ſowie für Pferdefleiſch angeregt werden, um damit den beobachteten Mißſtänden bei Verſorgung der ſtädt. Bevölkerung mit Pferdefleiſch zu begegnen. Eine ſtadträtliche Kom⸗ miſſion iſt bei der Regierung wogen Beſſerung der Kar⸗ toffelverſo rgung vorſtellig geworden. Bei der Badiſchen Regierung ſoll eine Vorſtellung dahin eingereicht werden, daß das eee in weiteſtem Umfange ir die künfti rſorgungszeit zu⸗ ftige Verſorgungszeit z * Rürnberg, 19. Aug. Zu dem Plan einer Vereinigung der Städte Rürnberg und Fürty iſt zu berichten: Der Magiſtrat von Fürth hat vor längerer Zeit die Prüfung der Frage einer Vereinigung der Städte Nürnberg und Fürth abgelehnt, wäh⸗ rend das Gemeindekollegium ſich für die Prüfung der Frage er⸗ klärie. Die mittelfränkiſche Kreisregierung hat nun eine aber⸗ malige Prüfung der Frage durch die ſtädtiſchen Kollegien der beiden Städte an evegt mit dem Hinwots, daß die Klärung der Frage nicht nur für die beiden Städte, ſondern auch für Kreis und Staat von Iniereſſe ſai, da der Stagt je nach den Verhältniſſen ein Intereſſe daran haben könne, durch Znſammenſchluß größere politiſche Ge⸗ bilde an die Stelle mehrerer kleinerer treten zu fehen. Die ſtädti⸗ ſchen Kollegien in Fürth haben ſich nun für die rufung der Frage erklärt und vorgeſchlagen, durch einen Ausſchuß bon Vertretern beider Städte unter einem unparteiiſchen— dieſe Prüfung vornehmen zu laſſen, wofür ein Kredit von 50 000 Mk. ausgeſetzt werden ſoll, von welchem Betrage Fürth 10 000 Mk. übernehmen will, während die Stadt Nürnberg 40 000 M. zuzuſchießen hätte. Dieſer Ausſchuß iſt inzwiſchen zuſtandegekommen. Nus dem Großherzogtum. “ Cberbach, 10. Aug. Die letzten Stüen der einſt weithin be⸗ kannten Weingroßhandlung Bohrmann u Heuß, die kurz vor Ausbruch des Krieges aufgelöſt wurde, raffte der Tod innerhalb einas Jahres dahin. Nachdem vor einem Jahre der Chef der Firma, Hermann Heuß, vor einem halben Jahre ſein Oberküfer Heinrich Spohr ſtarben⸗ iſt nun auch der frühere Prokuriſt Max Bansb ach beiden in den Tod gefolgt. Heuß und Spohr ſtarben im Dienſte des Vaterlandes, Bansbach ſtieß ein ſchwerer Unfall zu, der ihn auf ein Krankenlager warf, von dem er nicht mehr geneſen X Karlsruhe, 19. Ang. In der letzten Zeit ſind in den Gärten und auf den Feldern an der Rändern unſerec Stadt zahlreiche Diebſtahle vorgenommen worden. Am Samstag iſt es nun mehre⸗ ren Schutzleuten gelungen, bei der Sübſtadt acht Felddiebe nieder und küßte es leiſe. Dann ſtreichelte er es mit der Fläche und dem Rücken ſeiner beiden Hände und wieder auf den Zehenſpitzen. „Er liebt mich noch! Er liebt mich!“ dachte die Frau, und ihre Lider zerpreßten froh ein Tröpfchen Rührung. (Aus der„Weltbühne“) Ein ſchwediſcher Beſucher an der deutſchen Frout. Der Redakteur der Göteborger Zeitung„Vidi“, Grebſt, erzählt in ſeinem Blatte von einer vor kurzem beendeten Reiſe an die deutſche Front, die thn in das Reims—Soiſſons—Chateau⸗Thierry⸗Gebiet führte. Aus dem kleinen Städtchen Fere en Tardenois, das er unter Führung eines Hauptmanns des Generalſtabes beſuchte, führte er zolgendes Erlebnis an:„Auf dem Markt leuchtete in einem Kreis von weißem Kies ein gewaltiges Kreuz aus rotem Stein.—„Hier,“ ſagte der Hauptmann vom Generalſtab,„haben die Franzoſen Mißbrauch mit dem Roten Kreuz getrieben. Hier gibt es kein Lazarett in der Nähe; wohl aber fanden wir bei unſerer Ankunft Lager von dieſem und jenem, das nicht zur Krankenpflege gehört. Und ſehen Sie ſelbſt! In jenem Hauſe da lag Munition! Und ringsumher ſtehen franzö⸗ ſiſch⸗amerikaniſche Kantinen— nichts anderes.“ Der Haupimann vom Generalſtab hatte recht: ringsumher ſtanden Zelte mit engliſchen und franzöſiſchen Aufſchriften, die verkündeten, daß der chriſtliche Verein junger Männer in den„Foyers du Soldat“ Speiſe und Trank ver⸗ abfolge und Leſezimmer zur Verfügung ſtänden. Uebrigens, ſagt Grebſt, ſolle niemand glauben. daß etwa die Franzoſen Rückſicht auf das Rote Kreuz nähmen.„Erſt geſtern Nacht bombardierten ſie das Cagarett, das wir vor einer Weile beſuchten..“ In der Nähe des Städichens zeigte ihm der Generalſtabsoffizier Munitionsniederlagen nud wies u. q auf ein Dumdum⸗Geſchoß hin.„Sie mögen glauben,“ ſagte er dabei.„daß ein ſolches Ding tüchtige Wunden verurſacht.“ Mit welchen Waffen kämpft die„Ziviliſation“! In Quchy la Ville wurde der Hauptmann von einer früheren Kompagnie freudig be⸗ grüßt, ein Erlebnis, das einen großen Eindruck machte. Er chreibt:„Ich ſaß ſtill im Automobil, lauſchte und hörte zu. Welch tarker Enthuſiasmus in jedem Wort, das geſprochen würde! Wie leuchtete der Wunſch hindurch, endlich vorzugehen und mit dabei zu ſein! Welcher Mut und welche Zuverſicht und welcher Stolz über das Eroberte. Hier hätten alle die Staatsmänner der Entente mit zu⸗ hören ſollen, die von Kleinmut im deutſchen Heer reden Sie würden einen Begriff davon bekommen haben, welcher Geiſt die deutſchen Soldaten draußen an der Front beſeelt!“ Genſ. Berlin.) 4. Seite. Nr. 386. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend-Musgaba.) Dienstag, den 20. Auguſt 10 8— —— 2— ſeſtgunehmen. Dabei kam es zum Kamofe zwiſchen den Dieben und den Beamten; leider wurde kiner— Schutlente von den Diebsgeſellen durch einen Schuß in eine Schulter verletzt. M Raſtatt, 19. Aug. Die Stadtmühle iſt von ihrem bis⸗ herigen Cigentümer, Rechtsanwalt Dr. Vogel. zum Preiſe von 280 000 Mk. an den Müller Gleisle in Riederbühl verkauft wor⸗ den. Die Mühle des Käufers in Niederbühl iſt im Mai nieder⸗ gebrannt. Sie ſoll nicht mehr aufgebaut werden, ſodaß die be⸗ dentende Waſſerkraft zu anderer Verwendung verſügbar iſt. * Pforzheim. 19. Auguſt. In Lomersheim wurden dem Güterbeſörderer Aichele zwei wertvolle Zuchtwidder geſtohlen und am Platze geſchlachtet. Das Fleiſch iſt wahrſcheinlich nach Pforzheim gebracht und dort verkauft worden. Auf die Ermittlung der Diebe wurde eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. * Ränbeim, 20. Aug. Ueber den Stand der Reben im Markgräflertand wird der„Freib. Zig.“ aus Unggen geſchrieben, daß es in dieſem Fahr im Weinhaugebiet recht hoffnungsfreudig ausſieht. Van pflanzlichen oder ticriſchen Rebſchädlingen ſei faſt nichts zu merken. Der Traubenanſatz ſei in den meiſten Lagen recht gut und das Wachstum bei dem warmen Sommerwetter ſo weit borgeſchritten, daß ſich die Beeren ſchon zu hellen anfangen. Ausnahmsweiſe ſtehe diesmal nicht nur einzelnen ein ſog. Glücks⸗ Berbſt bevor, ſondern es dürſten ſo ziemlich alle Weinbergbeſitzer mit dem in Ausſicht ſtehenden Ertrag zufrieden ſein. Wenn kein Hagelwetter mehr eintrete, ſo ſeien die beſten Ausſichten auf einen ovten Herbſt gegeben. Hornberg vei Triberg. 10. Auguſt. Ein Sicherheitsbeamter bemerkte in einer der letzten Nächte ein Hamſterfuhrwerk, heladen mit ſechs Säcken Mehl und anderen Lebensmitteln. Der Aufforderung zum Anhalten kam der Fuhrmann aber nicht nach, er fuhr vielmehr in ſcharſem Galopy danon und auch einige ihm nach⸗ geſandte Schüſſe konnten ihn nicht zum Anhalten bewegen. * Meßkirch, 18. Aug. Das Verhalten mancher Kurfrem⸗ den iſt auch in Hohenzollern ein derartiges, daß das Sig⸗ maringer Blatt in längeren Ausführungen gegen die Plackereien des Fremdenzuſtroms Stellung nimmt. Nach ſeinen Darlegungen nächſt ſich der Fremdenverkehr zu einer Plage aus. Sie verteuer⸗ ten in ungeheurer Weiſe die Lebensmittel, kauften zu jedem Preis gaif, was zu haben iſt, und ſchmälerten den Koſttiſch der Einheimi⸗ ſchen. Das Proßemtum mancher Kurgüſte wirke geradezu empö⸗ vend.(Gang wie bei uns in Baden.) Pfalz, Heſſen und Umgebung. Reuſtadt a. Höt., 18. Auguſt. Der Pfälziſche Kreis⸗ lehterverein hatte auf heute in die Gambrinushalle eine ſeyr gut boſuchte außerardentliche Kreisausſchußſitzung Ainberüſen. Der erſte— W. Krebs⸗Speyer beſprach die Borgeſchichte des Lehrergeſetzes, Hauptleherer Ullrich aus Muß⸗ bach behandelte den Volksſchullehrer⸗Geſetzentwurf, wabei er den wohlwollenden Ton, der in der Begründung des Regierungsent⸗ wurſes enthalten iſt, anerkannte. Im übrigen wurden eine Reihe von Verbeſſerungsvorſchlägen gemacht und beſprochen, die an den hayeriſchen Lehrerverband zur weiteren Behandlung eingeſandt wer⸗ den ſollen. Hauptlehrer Klein aus Pirmaſens behandelte das Schulbedarfsgeſetz, welches ebenfalls zu einer regen Ausſprache und zu Vorſchlögen an den Verband Anlaß gab. Die Verhandlungen, welche in der Gambrinushalle ſtattfanden, dauerten von morgens 10 Uhr bis in die Abendſtunden. Mevſtadt c.., 18. Auguſt. Aus der heutigen Sißung des Kreisousſchuſſes des Pfälziſchen Lehrervereins iſt zu be⸗ richten, daß zum Volksſchullehrergeſetzentwurf folgende Abänderungsanträge geſtellt wurden: Die Unciderruflichkeit der Anſtellung ſoll nach 10jähriger Dienſtzeit vonn Seminaraustritt an gerechnet erfolgen, anſtatt wie vorgeſchlagen nach 10 Dienſtſahren pon der Ernennung zum ſtändigen Volksſchullehrer an. Das Dienſt⸗ einkommen ſoll dahin geändert werden, daß nebſt freier Wohnung ein Anfangsgehalt von 1800 Mark gewährt wird, anſtatt der vor⸗ eſchlagenen 1680 Mark. Zu Hauptlehrern ſoll ein Dritiel der ehrerſchaft 3—5 werden, anſtatt ein Fünftel. Auch das Ruhe⸗ — ſall entſprechend hinaufgeſetzt werden. Das Recht beſandere Bekalteverrückungen zu gewähren, 931 nicht nur den Gemeinden ber 8/00 Einwohner, ſondern ſämtlichen Gemeinden gewährt werden. Des Volsſchullehrergeſetz ſoll nicht am 1. Januar 1920, ſondern bereits am 1, Januar 1918 in Kraft treten. Dieſe Wünſche des Kreis⸗ pereins Pfalz gehen zur weiteren Verfolgung an den Hauptausſchuß des bayr Rehrervereins. * Aus der Südpfalz, 16. Aug. Die Mäuſeplage in alen Gemarkungen der Südpfalz gleich. Man fürchtet nach dem Abernten des Geireides ein Uebergreiſen ihrer ſchädlichen Tätigkeit auf die Kartoffeln. Einzelne Gemeinden haben neben den Vertil⸗ gungsmaßregeln auch Prämien ausgeſetzt: in Hagenbach wur⸗ den in kurzer Zeit 30 000 Stück, in in zwei Tagen 22000 Stück abgeliefert. Das Bürgermeiſteramt Bergzabern jetzt ebenfalls für jede abgelieferte tote Feldmaus 2 Pfg, Fang⸗ prämie, * Lampsheim, 19. Auguſt. Wie weit Nementgg, die Roh⸗ elten geben, beweiſt folgender Vorfall: Auf der hieſigen Pahn⸗ tion wurde auf den Abendzug, der, von Freinsheim kommend, um 85,27 Uhr von hier nach Frankenthal fährt, mit Steinen auf Die Lokomotive geworſen und der Lokomotioführer am Koyſe ſchwer verleßt. Nach Anlegung eines Notverbandes kozinte der Lokomotinführer mit einiger weiterfahren.— Auch auf der Bahnſtation Flomersheim⸗Eppſtein konnte man ſchon ähnliche Roheiten Aus dort ſtehenden Güterwägen wurden von jungen Burſchen mutwilligerweiſe Naturalien, z. B. — eln und Zwiebeln, auf die vorüberfahrenden Perſonenzüge worfen. Kraukſurt, 19. Auguſt. Wie die„Kleine Preſſe“ meldet, ſind in Fränkfurt zwölftauſend Männeranzüge obgeliefert wWorden. 13 400 werden verlangt, ſo daß wir mit 10 Prozent im Rückitand geblieben ſind. 9 0.., 19. Auguſt. Vor mehreren Wochen beſtahl eine„Dame“ einen hieſigen Ingenieur um 5000 Mark. Der ſchwere Berluſt bereitete dem Mana arge Kopfſchmerzen, zumal er über die Diebin nicht die geringſten Anhaltspunkte beſaß. Da machte er ſich duf und wanderte 14 Tage lang abends die Kaiſerſtraße(hier hatte er bie„Freundin“ gefunden) auf und ab. Endlich am 15. Tage erwiſchte er die Mald und verhaſtete ſie kurzerhand. Es ſtellte ſich aus, daß die Diebin von dem Gelde in fürſorglicher Weiſe 3100 ark auf der Sparkaſſe angelegt hatte, etwa 100 Mark hatte ſie als Kramengeld für ihr vier Monate altes Kind bezahlt und für—800 Mark waren für Kleider ausgegehen worden. So hat der Ingenieur Wenigſtens noch 3100 Mark aus dem Abenteuer gerettet.— Ein tenes Glüg hatte eine 30jährige Frau in der Unter⸗ ndau. Die Frau ſtürzte aus dem Fenſter des 3. Stockwerks herab, ohne irgendwelchen Schaden zu erleiden. Serichtszeitung. * Karlsruhe, 19. Aug, Wegen Vergehens gegen die Verordnung Uber die Fleiſchverſorgung und den Fleiſchverbrauch hatten ſich der Landwirt Wilhelm Rittmann aus Kapfenhart, die Karoline Frey 3 29 Metzgersehefrau und die ledige Sophie Rittmann aus ſorzheim, alle dort wohnhaft, vor der Ferienſtrafkammer zu verantworten. Wilheim Rittmann war beſchuldigt, in der Zeit pon Auguſt 1017 bis März 1918, ohne Beauftragter des Kommunol⸗ perbandes oder von demſelben zugelaſſener Käufer zu ſein, bei Vieh⸗ haltern in Pforzheim, Bilfingen, Stein und in württembergiſchen Orten Großvieh zum Schlachten eingekauft zu haben, das er wieder unb zwar an Frau Frey 7 Stück, an einen gewiſſen Müller 3 Stück und an den Metzger Schelb in Pforzheim ein Stück veräußerte, Hier⸗ bei war nicht das Lebendgewicht ſondern es wurde der —.—4 weſentlich überſchritten. Die Frey hatte in der Zeit von 1917 bis Aprü 1018 ebenfalls unberechtigterweiſe Schlacht⸗ piah eingekauft und ohne Genehmigung gewerbliche Schlachtungm vorgenemmen Das Fleiſch wurde teilweiſe ohne Marken und an chloſen Tagen teiltdeiſe unter Höchſtpreisüberſchreitung abgegeben ſte Uber die Tberhäute ſelbſt verfügt. So Rittmann hat ebenfalls Februar oder 4475 bieſes nen Stier eingekauft und alsbald waiter verhandelt. 5 kautei: Für Wihelm Kittmann auf 1 Monot und 1000 M. ot Wefängmi⸗ üſtreſe oder 190 Tage Geſengute, für die Frey Monate Gefängnis und do9 M. Weldſtraſe oder 40 Tage Ge. und für Sophie Rittmann auf 30 M. Gelbſtrofe oder Wiee eeeee 2 Nachtrag zum lokalen Teil. Beſtatiung des Fliegerleuinants Hans Pippart. Die heute Nachmittag ſtattgefundene Beſtattung des Flieger⸗ leutnants Hans Pippart geſtaltete ſich zu einer tiefergreiſenden Trauerkundgebung. In der Leichenhalle, in der die Trauerfeier ſtattfand, hatten ſich eingefunden: Herr Bürgermeiſter von Hol⸗ lander als Vertreter der Stadtbehörden, zahlreiche Ofſiziere mit Herrn Malor Fritſchi an der Spitze, Herr Stedtbaurat Per⸗ rey mit zahlreichen ſlädtiſchen Beamten, die Bertreter der hieſi⸗ gen luftſportlichen Bereine und ein großer Kreis von Freunden und Bekannten des Verſtorbenen. Zu beiden Seiten des mit einer Fülle von Kränzen, Blumen und Lorbeer reichgeſchmückten Sarges hatten Unteroſſtziere des Grenadier⸗Regiments Auſſtellung genommen. Harmoniumklänge leiteten über zu dem von Herrn Hofopernſänger Bahling, einem Freunde des Verſtorbenen, geſungenen Liede„Alle ſollen ruhen in Frieden“ von Schubert. Dann ſprach Herr Stadipfarrer Jundt tiefempfundene Ab⸗ ſchiedsworte. Nach Bekamtgabe des Lebensgauges de Heimge⸗ ganganen zeichnete der Geiſtliche auf Grund eines auf das Wirlen und Streben Pipparis ſo recht paſſenden Wortes aus dem Philipper⸗ briefe ein ſcharf umriſſenes Charalterbild. Er erinnerie daran, wie Pippart ſchon im Frieden mit Energie und Beharrlichkeit dem Ziele zuſtrebte, das er ſich als Jüngling geſteckt hakte. dem Ziele, das er Vaterlandes. Greifhar nahe war u kann. Von weiter verſolgte im Dienſte des er dieſem Ziele, dem höchſten, das ein Soldat exreich allen guten und ſchönen Eigenſchaften, die dem Verſtorbenen eigen waren, rühmte der Geiſtliche vor allem die große Menſchlichkeit, die der Verblichene in ſeinem Militärdienſt und in der Behandlung der Untergebenen zeigte und die ihm die Liebe Aller erwarb. Harmoniumklänge und ein von Herrn Bahling verfaßter Schlußvers des einleitenden Schubertliedes beſchloſſen die Trauer⸗ ſeier. Am Harmonium ſaß Herr Muſikdirektor Bartoſch, eben⸗ falls ein Freund des Verſtorbenen. Unteroſſiziere hoben den Sarg nun auf und trugen ihn zur letzten Ruheſtätte, die bereits ein kauſend⸗ köpfiges Publikum umgab. Auf dem Wege zum Grabe auf dem Ehrenfriedhof der für das Vaterland geſtorbenen Kämnfer kreiſten in geringer Höhe zwei Flugzenge mit wehenden Trauerfloren. Rach einem Gebet des Geiſtlichen wurden Kränze niedergelegt von Herrn Raichle im Namen des Vereins für Luſtfahrt„Jähringen“. von Herrn Rechlsanwalt Müller im Namen des Vereins für Flugweſen, dem Pippart lange Jahre als Vorſtandemitglied an⸗ gehörte, und von Herrn Hoſſchauſpieler Kökert im Namen der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Luftflottenvereins. Der von der Kapelle des Erſatzbataillons des Grenadierregiments 110 ge⸗ ſpielte Fhoral„Es iſt beſtimmt in Gottes Rat“ beendete die er⸗ greifende Tranerſeier. Letzte Meldungen. Die Haltaug Spaniens. J Berlin, 20. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Seit Jahren ſind die Agenten der Entente bemüht, in Spanien Unruhen zu ſtiften, jedoch haben dieſe Bemühungen lange keinen Erfolg gehabt, wenn auch zugegeben werden mag, daß die Regierung einen recht ſchwierigen Kampf gegen dieſe Wühlereien auszuſechten hatte. Die Lage änderte ſich, als Amerika ſich der Maſſe unſerer Feinde anſchloß. Von da ab hegann nämlich die Entente ſyſtemgtiſch einen militäri⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Druck auf, Spanien auszuüben, der, als die Arbeit deutſcher U⸗Boote ihre Wirkung autslöſte und die Entente ihrerſeits Spanien von der Beliefe⸗ 100 mit Rohſtoffen faſt vällig ausſchloß, zu Schwierigkeiten führte. Die Arbeiterſchaft und dle Induſtriellen Sponiens, die beſonders ſchwer unter Kohlenmangel litten, machten jedoch für all dieſen Unbill nicht die Entente, ſondern die ſpaniſche Regierung verantwortlich und dieſe geriet auf dieſe Weiſe zwiſchen das doppelte Feuer äußeren und inneren Druckes. Es zu hoffen, daß ſie dem nicht wird nachgeben müſen. In der Maſſe der ſpaniſchen Bevölkerung hat im allgemeinen die Sympathie für Deutſchland zugenommen, wenngleich gewiſſe Kreiſe, wie geſagt, unter den Folgen des Krieges zu leiden haben. Uns will ſcheinen, daß die Perſon des Königs von Spanien, ſeine Regierung und die paniſche öjfentliche Meinung die Gewähr dafür bietet, daß Spa⸗ nien ſeine Neutralität loyal aufrecht erhält. San Sebaſtian, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Reuter⸗ meldung. Miniſterpräſident Dato hat eine Erklärung ver⸗ öffentlicht, in der er nach einer ſcharſen Kritik an den Zei⸗ tungen, die es für zweckmüßig hielten, gegen die Verein⸗ barüngen, die von der ſpaniſchen Regierung zum Schutze der Lebensintereſſen der Nation beſchloſſen worden ſeien, zu ſchrei⸗ hon, ſagt: Spanien könne nicht in den Krieg eintreten, da es keinen Grund zur Teilnahme habe. Es würde ſein Vor⸗ gehen auf eine kluge und energiſche Verteibigung heſchränken, ohne eine kriegeriſche Haltung anzunehmen, die es niemals beabſichtigt habe Klarheit in der Luſilauia Affäre. Stockholm, 18. Aug.(WTB. Nichtamtlich.)„Aftonbladet“ meldet unter der Ueberſchrift:„Endlich Klarheit inder Luſitania⸗Affäre“, daß aus dem Prozeß der ilber⸗ ſebenden Paſſagiere gegen die Cunardlinie ſetzt das Vorhan⸗ denſein von Munition auf der„Luſitania“ hervor⸗ gegangen ſei, daß alſo dieſenigen Schuld an dem Unglück trügen, die auf dem Munitionsdampfer Paſſagiere mitgenom⸗ men hätten. „Inkernationale Giftmiſcherei.“ Brüun, 19. Aug.(Wis. Nichtamtlich.) Das ſſe 9 Blatt „Hlas“ ſchreibt zu der Anerkennung der Tſchecho⸗Slo⸗ waofen durch⸗Engkand als herbündeten Nation: Mit dieſer Erklärung zündet England eigentlich unſerem Volke das Dach über dem Kopfe au. Der iſchechiſche Nationalrat in Prag iſt ganz ſicher in der engliſchen Proklamation nicht gemeint. Einen anderen Nationalrat hat unſer Volk nicht und einen anderen erwählt es nicht, und der Pariſer oder Londoner Nationalrat hat nicht das Recht, im Namen unſeres Volkes aufzutreten oder zu handeln. Unſer Volk wohnt zu Hauſe und keineswegs in der Fremde. Schon das lwiderlegt das Phaxiſäertum der engliſchen Regierüng, Die An⸗ erkennung der Legionäre als reguläre Armee iſt durchaus wertſos; das weiß man auch in England. Wozu alſo dieſe interngtig⸗ nale Giftmiſcherei? 5* Hacg, 19. Auguſt.(W7B. Nichtamtlich.) Die niederländiſche enagentur erfährt, daß Monſignore Rolans die Königin un die Enthebung von der ihm geſtellten Aufgabe der Kabinelts⸗ bildung gebeten hat. Die Konigin empfing goſtern die Staotsminiſter Gavaruin und Lohman auf Schloß Loo.“ Kiew, 19. Auguſt.(WeB. Richtamtlich.) Ein ruſſiſcher Funkſpruch behauptet, am 11. Auguſt ſei Tſchernigow von tändiſchen Bauern eingenommen worden, die wei Geſchütze, Maſchinengewehne und Geld aus der Stadt⸗ ank und aus Eiſenbahntaſſen erbeutet hätten. Die deutſche Garniſon, 1500 Mann ſtart, ſei niedergemacht worden. An dieſer Nachricht iſt auch ui cht ein Wort wahr Handel und lndustrie. Reieksbankauswels vom 14. August Bestand an kursfähigem deutschem Geic un an Gold 1 Barren oder ausländischen Münzen, das Kiülogramm ſein zu.8l Mark berechnel. Vermögen(n 1000 Mark) Hruoche Metalbsan-dgg 2001983 3 Garunter Gddtte 32341761= 10 Reichs- und Darlehenskassen-Scheinee 192971, 54 Noten ander. Banken 3464 7 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 15967 618- 19 Lombarddarlekenn 11567 740 Wertpapierbestannccegcg. 129268— 14⁰⁴ Sonstiges Vermögenn 1827406 82¹ Verbindtiebkeiten. Grundkapitl 189099 Cuwe Rücklagen 94828 Notenumauktt 12929725+ 143 10 Einlagenn 8123942. 06610 Const. Verbindlichket. 1007182 21 Der Ausweis der Reichsbank zeigt nach der 1ör die Augustwoche ausgewiesenen Entlastung der Aulage für die. 15. August zu Eude gehenden Berichtswoche Wiecler Line 70 spamung. Die gesamte Kapitalanlage stieg von 15980,1 WII. Mark aut 16 108, Mill. Maik, d. b. um 122,4 Möllienen W Wovon aut die bankmäbige Deckung allein 118,2 Millionen Ma enttſeſen. Darüber binaus wurden die Mittel der Bauk Ae größere Eutnahmen von den Kemden Geldern in Anspruch 985 die sieh in der abgelauienen Woche um 208,6 Mil Mark adt 8123.9 Willionen Mark ermäbigten. 48 Bank müßten diesmal 143,4 Millionen Mark neu verausgabt Werden gegen 28,7 Millonen Mark in der entsprechenden Woche 634 Vorjahres. Der gesamte Notenumlauf Stelkte sich am 13. A 00 d. Js, damit auf 12 929,7 Miltionen Mark. Daneben beans der Verkehr weitere ,1 Millionxen Mark an Barlehenskass scheinen gegen 48,2 Millionen Mark in der zweiten Augustwoel 1917. Die Süͤmme der außerhalb der Reichsbank befindlichen Daß lehenskassenscheine betrug am Ende der Berichtswoche, 7852,7 Millionen Mark. De Goldvorrst kounten 132 000 Mars zugelührt werclen. Die Bestände der Reichsbank au Reichskass scheinen eriuhren gleichtalls eine Zunahme, unc zwar um 04 ill. Mark auf 16, Milkouen Mark. Wahrend der Vörzat G, Bank an Scheidemünzen unverändert ausgewiesen wird. Ber 7 Sanite Darlehensbestand bei den Darlehenekassen Stieg um 1 Millionen Mark aui 9883,0 Miliiqnen Mark. Ein dieser Zonali entsprechender Betrag fioß der Reichebauk an Darlehenskasee Scheinen zu. Da aber, wie eben erwähnt, 88,7 Millionen Matk Darlehenskassenscheine durch die Reichsbank in den Verkehr g leitet werden mufiten, erhehte sich der Bestand der Rank an Bag lehenskassenscheinen miihin um 53,5 Milkenen Mark auf 1911 Millionen Mark. Maunkeſmner Rilektenbörse. An der beutigen Börse war für Bankaktien gröſleres Interes“ vorherschend. Es erhhren Kurserhöhungen: Piäkz. Bank. Pm Hypothekenbank, Rhein. Credithank, Nhein. Hypothehenbank Süddl. Disconta- Gesellschaftl. Von Braueteien Wurden hegelt, Homburger Aktienbrauerei vorm. Messerschmitt und Werge, Worrm. Dagegen waren Eichbaum niedriger. Industrieaktien heut⸗ etwas ruhiger. Besser berehlt wurcen Seilindustrie und Zuchet kabrik. Waghäusel. Fi-amlefurter Wertnanierbörse, FErankfurt a.., 20. Aug.(Priv.⸗Tel)) Die Bärse Vel hef heute wiecer in ſester Haltung. Die Umsätze waren auf eil zeluen Markigebieten ziemlich lebhait. Kuf dem Montanakktien markt trat Kaufiust ein. Der Grund fur die hierin rum 570 druck kommende rege Nachfrage ist hauptsächlich in der Sroch Geldflüssigkeit, die dem Efektenmarkt immer neue Küufer führt, begründet. Die Aktien der Laurahütte, Friedrichshütte 91 Oberbedark und Deutsch⸗Luxemburger lagen lest. Auf den Rüstungsmarkt vollzogen sich Kurebesserungen in Dai motoren, Deutschen Wallen und Benzaktien. Unter den chemi 40 Aktien wurden die dem Anlinkonzern angehdrenden Giesellschie Auch war das Oescſhiätt wesentſich ruhige, fanden ebenkalls wenig Beschtug XE.G. und Bergmann lagen iest. Schiklahrtsaktien haben 100 nur wenig verändert. Lebhaftes Geschätt bestand wieder füi Deutsche Maschinenfabrik und Rumplerwerke. EZu höheren Ku, gingen Neue photographische Gesellschaft, Polak Welterskause“ um. Am Markt der mit Einheitskursen gehandelten Papiert wär die Tendenz fest und es Wurde eine große Zalil von Kur, besserungen erzielt. Bel erheblicher Steigerung sind Maschines fabrik Eßlingen anzuführen. Höher lagen ſerner Viaschänenfab Dürkopp, Gummiwaren Peter, Metallwerk Gebhr, Bing. N stellten sich Vereinigte fränkische Schuhfabrilten, Zelistoff W. 191 hof. Am Rentenmarkt war der Verkehr still. Mexikaner Russen fanden etwas Beachtung. Die Börse schloß ruhig, 400 erhielt sich die feste Stimmumg. Privatdiskont 4 Pxoxent. 45 Berliner Wertpaplerbörse Berlin, 20. August.(Oerznm ten etwas niedriger. geworden. Elektroaktien Auszaklungen für: 19. Oeld Briei Geld Briel Nostertin l 2020 Holland 100 Gulden. 309.00 309.50 309.00 300 0˙ Dänemark 100 Kronen.. 188.00 188.50 188.00 188. 75 Schweden 100 Kronen. 212.25 212.75 212.25 212. Norwegen 100 Kronen.. 168.25 188.75 168.25 1805 Schweiz 100 Franken. 149.25 149.50 149.75 150 Oest.-Ungarn 100 Kronen 59.0 5930 8945 50.5 Spaniien 117.— 118.— 116.— 197 Bulgarien 100 Le.VSpvn 70.— P0.% 79.— 00 Berlin, 20. Aug.(Prüv.-Tel.) Bei nichit ganz eächeimez Kursrichtung dauerte auch beute die ieste Qrundstimmung an Börse an und sie vermochte sich im Verlaufe auf einzelnen pieten noch etwas deutlicher auszuprägen. Das Geschäft u am Montanmarkt zcitweise einen etwas größeren Umfang an führte zu weiteren Kursbesserungen, vornehmlich für H und Oberschilesische Werte. Dagegen waren Schii und Farbwerte infolge von Realisationen müßig niedriger. im Kurs gehoben wurden Orenstein u. Koppel. Rheinische! holten ihren gestrigen Rückstand wieder ein, Am Kass machte sich für die Melirzahl der Industrieaktien etwas Kauilust des Privatpubliluums bemerkbar. Am Reutenma sich vichts veründert. Kerliner Prodakctenmarbt. Berlin, 20. August.(Priv.-Tel.) Die Aussichten Besserung der gegenwürtigen kühlen und keuchten Vi haben sich gebeéssert, was besonders im Intersse der und Rübenernte zu begrüßen ist. Im hiesigen Produlcten Uat eich nichte bosonders Neues ereignet. Die Nachfrage Winterwicken, Seradella und Lupinen hält au. in K war das Geschäft sehr ruhig, da nur wenig Material Kli Staud. Reichlicher vorhanden war nur Inkarua und Strok ſiegen Enapp. Bemerkenswert iet die Erhätums Preise für Wissenheu auf 10 Mk., für Klecheu auf 11 MIE. hekannt, wird die Ditierenz gegen die alten Preise aui die Umiaea Reliskecten Mengen Sachgezahlü 2 „ K. R 8 18 — — — — r — PPPPPPPTPPPPTTTTTTTTT——TTTTTTTTTTTTT————— —————— F WI Sohen eintes miükürreio Deenstag, den 20, Auguſt 1019. kere Goneral-Mugeiger.(end⸗—— Rr. 886. 5. Seite. 1 ffene Stellen Stscitrelsencler delert geſucht. Angebote erbeten unter B. 773 KAenbeln K Bogier.⸗G. Mannheim. Vere — 757 Wir suchen zum baldigsten Eiutritt einen jungen Mann kür unser Betriebslaboratorium, der zum Laboranten ausgebildet werden will. Per⸗ Sönliche oder schriftl. Bewerbungen an In. Soleischmidt.-G. Abt. Bergin B178 Mannhelm-Rheinau. eeeee Seeeeneeeee 1 Selnnnosfaß Keipziger Bapierverarbeitu —¹(ſpee, Schreibpapiere in Mappen, Klebadreſſe Uftm.] ſucht für Baden und Heſſen chligen Venrrter. Geſl. Augebote erbeten unter F. J. 64 an die Seſchäfts Sſtelle dieſes Blattes. 5085a Mnchinen-Jechakx- auch Kriegsbeſchädigter, mit Fachſchulvorbil⸗ dung, zum ſofortigen Dienſtantritt für Großh. nenamt Rappenan geſucht. Ausſicht auf Auſtekung als Techniſcher AfRent in Klaſſe KRs des Gehaltstarifs. 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