Haeworang fur ben aus Sandelsten: chefcedatteur far agemetnen rit Goldendaum; für den äinzeigenteil: Anton Grieſer. drud u. Druckerel br. Haas Mannheimer General⸗ Auselger G8— 0 Srsſ 6 G. m. b.., ſämtlich in Mannheim. Celegramm⸗ 10 General⸗Anzeiger mannheim.— Fernſprech⸗ An⸗ 7— Amt Mannheim: Ur. 7940, 7941, 7942, 7935. 7944, 7945 7946.— Polſtſcheck⸗Nonto: Ur. 2917 cudwigshafen am Rhein. Gewalfige Käümpfe. Wie der 19., ſo waren auch der 20. und 21. Auguſt Tage dewaltiger Kämpfe. Die kurze Zeitfolge, in der General Foch einen Großkampf dem andern folgen läßt, ſcheint immer mehr arauf hinzudeuten, daß der Entente⸗Generaliſſimus ungeachtet aller Opfer die Waffenentſcheidung, koſte es, was es wolle, herbeizuführen ſucht. 2 Nachdem die ſeit Tagen ſich unausgeſetzt wiederholenden Vegriffe des Feindes beiderſeits der Avre unter ſchweren erluſten vor der deutſchen Verteidigungsfront zurückgeprallt waxen, ſchritt der franzöſiſche Führer zu dem von uns er⸗ wartetenneuen Angriff zwiſchen Oiſe und Aisne. Hier hatten die ſtarken franzöſiſchen Angriffe des 18. und 19. guſt günſtige Vorbedingungen für den nehen großangeleg⸗ en Angriff ſchaffen ſollen. Um 7 Uhr morgens begann der wiederum von allen Kampfmitteln unterſtützte Angriff, der tesmal mit weitgeſteckten ſtrategiſchen Zielen an der Bruchſtelle der deutſchen Front durch energiſchen lankenſtoß den Durchbruch erzwingen ſollte. Doch f diesmal blieb trotz ſorgſamſter Vorbereitung dem feind⸗ ſihen Führer der Erfolg verſagt. Bereits um die Mittags⸗ inde hatte die elaſtiſche deutſche Verteidigung en wuchtigen feindlichen Anſturm vor ihren Artillerieſtellun⸗ gen zum Scheitern gebracht. Trotz der Größe der hierbei rlittenen Opfer ſetzte die feindliche Führung auch jetzt noch in Duner, wiederholten Angriffen bis in die Nacht hinein ihre kchbruchsverſuche ſort, ohne jedoch weiter Raum gewinnen önnen. 5 Die Verluſte des Feindes entſprechen der Stürke eEinſatzes und der Dauer der fortgeſetzten vergeblichen An⸗ ffe. Hier iſt die Laſt des Kampfes lediglich der franzö⸗ Iſchen Infanterie aufgebürdet worden, von der die rückſichtslos vorgetriebenen ſchwarzen Franzoſen in * Gegend von Carlepont und Nampcel beſonders ſchwer luten mußten. 10 Trotz des ſchweren Mißerfolges am 20. hat Foch noch an: lgenden Tage den Verſuch des Durchbruchs an derſelben telle erneuert. Das Glück iſt ihm auch geſtern nicht hold ge⸗ weſen. Das Unternehmen iſt wiederum geſcheitert. Gleich⸗ Huig dehnt Foch in ſeinem raſtloſen und nervös geſteigerten neange nach Erfolg die ohnehin ſchon gewaltige Angriffsfront bich weiter aus. Umfaßte ſie bisher den Raum von Soiſſons 9 R5 Chaulnes, ſo greift ſie nun 30 Kilometer weiter nördlich. 1 Fredlich der Ancre haben die Engländer ebenfalls auf breiter ront einen ſtärken Angriff unternommen. Wie im Süden 5 hon, ſo iſt hier Bapaume das Ziel. Aber die Franzoſen iben bisher Noyon nicht erreicht und der engliſche Angriff t weit vor ſeinem Ziele zuſammengebrochen. Deutſcher Abenobericht. Berlin, 21. Auguſt abends.(WTB. Amilich.) In Ilandern Teilkämpfe weſllich des Kemmel. u Rördlich der Ancre brachen ſiarke, auf breiter Front 0 Richtung Bapaume geführte Angriſſe der Englän⸗ Ler unter ſchweren Verluſten zufammen. Erneuter Durchbruchsverſuch der Fran⸗ foſen zwiſchen Oige und Aisne ii geſcheikert. * Glemenceaus Hoffnungen. c. Don der Schweizer Grenze, 22. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) ach einer Meldung des Pariſer Temps empfing Clemen⸗ rau letzten Montag die Vertreter derienigen Pa⸗ Gtſer Gewerktſchaften, die zu der regierungstreuen wiuppe Thomas gehören. Clemenceau ermutiate die Ge⸗ kufekſchaften. in der Arbeit für die gemeinſame Sache fort⸗ Efahren. Die Anſtrengungen ſeien für alle bald letzten und nach ſeiner feſten Ueberzeugung ſei Dank großen amerikaniſchen Hilſe das Kriegsende nicht Aehr in weiter Ferne. 9 3 Herr von Hintze und der Reichstag. „Berlin, 21. Auguſt.(W7 B. Amtlich.) Der Stellvertreler Reichskanzlers hat heute im Beiſein des Slaatsſekretärs 10 Hintze die Führer der Reichstagsfraktionen weiner mehrſtündigen Beratung empfangen. Es terden zunächſt die deulſchruſſiſchen Fuſatzver⸗ Bet ge zum Breſter Friedensſchluß und deren geſchäftliche 0 handtung erörtert. Die Mehrheit der Abgeordnelen ver⸗ at dabei die Anſicht, daß auch nach Abſchluß der zurzeit noch li den Verhandlungen mit Rußland von einer ſofor⸗ Wesen Einberufung des Reichstags abgeſehen könnte. 301 Der Staatsſekretär des Auswärligen Amtes gob im An⸗ 2 uß daran nähere Auskunft über die außer olitiſche Emde und über die Ergebniſſe der Beratungen die vor kur⸗ mn m Beiſein öſterreichiſchungariſcher Staaks⸗ * ner und nach Anhörung von Vertretern Polens im Hauptquartier ſiattgefunden haben. Ppre El Berlin, 22. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Be⸗ geſeeeng der Parteiführer mit derrn von Hintze währte na ern bis in den ſpäten Abend hinein. An der Konferenz Ubm von Regierungsſeite außer Herrn von Payuer. der den ekrſit führte, teil: Staatsſekretär v. Hintze und Staats⸗ ketär Lewald aus dem Reichsamt des Innern und die ———— Kriege und Deutelmoſer. Die ———— * don Mittags⸗Ausgabe. Großherzog Friedrich an d8 badiſche voll. Die Karlsruher Zeitung veröffentlicht an der Spitze ihrer heutigen Ausgabe den folgenden Erlaß des Großherzogs: An mein Volk: Heute vor hundert Jahren hat Mein Vorfahre Großherzog Karl dem badiſchen Volke die Verfaſſung gegeben. Ver⸗ trauen und Liebe zum Volk waren Quelle und Seele dieſes Geſetzgebungswerkes. Mit dankbarer Freude im Lande ſelbſt entgegengenommen, mit Anertennung gewürdigt im weiteren Vaterland galt die Verfaſſung damals als Beginn und Grundlage eines neuen ſtaatlichen Lebens. Fürſt und Volk waren entſchloſſen, nach ſchwerer Kriegszeit zum Wiederaufbau und zur Fortentwicklung des von Großherzog Karl Friedrich, geſegneten Andenkens, ge⸗ bildeten Staates in inniger Gemeinſchaft zuammenzuwirten. In dem ſeither verfloſſenen Jahrhundert wurden dieſe Hoffnungen nicht enttäuſcht. Die zur Mitarbeit berufenen Volkskräfte haben ſich tüchtiggeregt undkraftvoll entfaltet. Der badiſche Staat iſt zu einer feſtgefügten Einheit, das badiſche Volk zu einem geſchloſſenen Ganzen von beſonderer Eigenart geworden, die von Mir und von jedem Badener hochgewertet wird. In guten wie in ſchlimmen Tagen hat das Verfaſſungswerk ſich bewährt als Grundfeſte badiſcher Freiheit und Ordnung. Freudig haben Badens Fürſt und Volk teilgenommen an der Neugeſtaltung des großen deutſchen Vater⸗ landes, deſſen erſten Kaiſer Mein in Gott ruhender Vater mit dem erſten deutſchen Jubelruf begrüßen durfte. Seit Deutſchlands Fürſten und Völker ſich in der höheren Einheit des Reichs zuſammengeſchloſſen haben, iſt Baden ſeines macht⸗ vollen Schutzes teilhaftig geworden. Geſchult durch ſein ſtaat⸗ liches Eigenleben hat der badiſche Staat unter Feſthaltung ſeiner Verfaſſung nach Kräften mitgearbeitet an der Erfüllung der Aufgaben des größeren Volksganzen. Dankbar hat Baden teilgenommen an den Segnungen des wunderbaren Aufſtiegs des deutſchen Volkes. Als vor vier Jahren das Reich zum Kampfe für die Er⸗ haltung ſeines blühenden Lebens gezwungen wurde, erhob ſich auch das badiſche Volt zur Verteidigung der höchſten irdiſchen Güter, der Freiheit und des Glücks der deutſchen Heimat. In dieſem ſchweren Kampfe ſtehen wir heute noch. Herrlich hat ſich Badens Volk bewährtl Seine Söhne ſtreiten und bluten heldenhaft für das geliebte Vaterland und die Daheimgebliebenen, Männer, Frauen und Kinder, arbeiten und dulden für das von uns allen erſehnte Endziel: Sieg und Friedenl In dieſen Tagen des Kampfes, des Leidens und des Harrens erkennen wir mehr denn je den Segen tiefgegründeter ſtagtlicher Ordnung, feſten Zuſammenhaltens und unerſchütterlichen Vertrauens zwiſchen Fürſt und Volt! Und ſo dürfen wir inmitten des blutigen Ringens heute einen Tag ernſter, aber feſtlicher Freude begehen, an dem Ich Meinem Volke innigſt danke für alle Liebe und alles Vertrauen, das es Meinen Vorfahren und Mir entgegen⸗ gebracht und erwieſen hat! Von Herzen erwidere Ich dieſe Liebe und dies Vertrauen und verſichere, daß Ich, feſthaltend an dem Geiſte der Verfaſſung und dem Vorbild folgend, das Mir Mein in Gott ruhender Vater in ſeiner langen, ſegens⸗ reichen Regierung gegeben hat, nicht aufhören werde, mit Gottes Hilfe und in Gemeinſchaft mit Meinem geliebten Volke zu wirken fürſeineglückliche Weiterentwicklung und Zukunft! Karlsruhe, den 22. Auguſt 1918. Friedrich. Fraktionen waren vertreten durch ihre Vorſitzenden Graf Weſtarp, Streſemann, Groeber, Wiemer und Ebert. Im Laufe der Ausſprache ſchilderte Herr von Hintze Art und Be⸗ deutung der Zuſatzoerträge zum Breſter Vertrag, deſſen end⸗ giltige Unterzeichnung nun wohl demnächſt er⸗ folgen wird, wenigſtens ſtehen dem weder auf deutſcher, noch auf ruſſiſcher Seite irgend welche Hinderniſſe mehr ent⸗ gegen. Im Anſchluß daran wurde die Frage erörtert, ob der Hauptausſchuß oder gar der Reichstag jent zu berufen ſei. Abgeſtimmt wurde über dieſe Frage nicht, aber bei der Be⸗ ſprechung ergab ſich die Einmütigkeit der Vertreter aller bür⸗ gerlichen Parteien darüber, daß zurzeit eine Einberu⸗ fung des Hauptausſchuſſes des Reichstages ſich nicht empfiehlt, nicht einmal notwendig ſei, da ia die Zu⸗ ſatzverträge noch nicht einmal unterzeichnet wären. Später ſprach ſich Herr von Hintze über den Stand der polniſchen Dinge aus, ohne dabei, mie wir glau⸗ ben möchten, dem Bilde neue Züge einzufügen, das wir geſtern hier über dieſe Frage entworfen haben. Der„Lo⸗ kalanzeiger“, der bei dieſer Gelegenheit wieder einmal in beſonders laktloſer uſſd geſchmackloſer Weiſe aus der Schule ſchwätzt, erzählt dann auch alſerlei über die Frage der Kriegsziele, die bei den Beſprechungen im Großen 0 0 Anzelgenpreiſe: Die 1ſpalt. Noloneizeile 40 50 Pfg., Reklamen Ml..— Teuerungs⸗Suſchla⸗ 0 2 Mittagblatt vorm. 5½ Uhr, Abendblatt nachm. 2%— Au⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben Ver⸗ antwortung übernommen. Dezugspreis in——— Umge⸗ bung monätl. M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug. N. G42 oiger einſchl. Zuitellungsgebũhr. Bei der poſt abgeh. M. 70. Einzel⸗Nr:10 Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. SSSB———..;;ñ——..v,.——.............—— Juſammenbruch franzöſiſcher und eugliſcher Angriſfe. Hauptquartier eine Rolle geſpielt hätten. Es iſt nakürlich und ſelbſtverſtändlich, daß nachdem man ſo oft in unſere darge⸗ botene Friedenshand geſpien hat, wir nie wieder mit einem offenen Friedensangebot kommen kön⸗ nen. Aber ebenſo ſelbſtverſtändlich ſcheint es uns zu ſein, daß wir jedem Friedensfühler ſorgſam nach⸗ gehen und gerade Herr v. Hintze wird, möchten wir glauben, in dieſer Beziehung keine andere Auffaſſung hegen, Außland und wir. Gute Ausſichten. EBerlin, 22. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Joffe hat einem Mitarbeiter des„Iſtweſtja“ über ſeinen kurzen Moskauer Aufenthalt noch folgende ei⸗ lung gemacht:„Alle Gerüchte von einer Verſchärfung unſerer Beziehungen zu Deutſchland ſind durch nichts begründet. Deutſchland geht auf keinen Bruch mit uns aus. Stärker als jemals erkennt heute die öffentliche Meinung ſowie die Regie⸗ rung Deutſchlands die Notwendigkeit einer Erhal⸗ tung und Fortſetzung der freundlichen Be⸗ ziehungen zu Rußland. Das verlangen die Intereſſen Deutſchlands ſelbſt. Meine Ankunft und die der wirtſchaftlichen Kommiſſion ſind durch den Umſtand hervorgerufen, daß die Verhandlungen, welche in Berlin über die Verwirklichung der Wirtſchaftsbedingungen des Breſter Vertrages geführt wur⸗ den, beendet ſind und es notwendig erſcheint, dem Rat der Volkskommiſſäre einen genauen Bericht darüber zu erſtatten. Die Verhandlungen ſind in einer für uns zufrieden⸗ ſtellenden Weiſe zu Ende geführt worden. Wei⸗ tere Hinderniſſe für die zukünftige Entwicklung der wirtſchaftlichen und Handelsbeziehungen zwiſchen beiden Staa⸗ ten, welche den Vernichtungskrieg beendet haben und im Frieden miteinander zu leben wünſchen, beſtehen nicht. In Anbetracht unaufſchiebarer Geſchäſte in Berlin werde ich nach einigen Stunden wieder nach Berlin zurück⸗ kehren.“ Die Sowjetregierung hat den Chef der Abteilung Mittel⸗ europa beim Kommiſſariat für auswärtige Angelegenheiten, Hern Raden, nach Berlin kommandiert, um die deutſche Regierungüber die Lage in Rußland zu infor⸗ mieren.— Großbrilannien und Rußland. Moskau, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. Der nie ndiſche Ge⸗ ſandte in Petersburg wandte ſich im Namen Größbritanniens an die Sowjetregierung mit dem Vorſchlag eines Ueberein⸗ kommenszwiſchen Rußlandund England. Falls Rußland ſich einverſtanden erklärt, die internierten britiſchen Staatsangehörigen frei zu laſſen, wird England ſich verpflich⸗ ten, keine Repreſſalien der einen oder anderen Bevölker klaſſe gegenüber anzuwenden. 98 Wie bekannt, beteuerten die Engländer in ihren von Waſſerflugzeugen aus herabgeworfenen Flugblättern, daß ſie in Rußland erſcheinen würden, um den Kampf mit den Deut⸗ ſchen aufzunehmen, und daß die Engländer nichts gegen den Willen des ruſſiſchen Volkes noch gegen die Sowjets und den Sowjet der Volkskommiſſare unternehmen wollen. In der⸗ ſelben Zeit aber erhält die ruſſiſche Sowjetregierung von der holländiſchen Geſandtſchaft die Beſtätigung deſſen, daß die Engländer zu einer Reihe von Repreſſivmaß⸗ regeln ganzen Bevölkerungsklaſſen der Sowjetrepublik gegenüber gegriffen haben. Moskau, 19. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Ueber das grau⸗ ſame Vorgehen der Engländer am Murman bringen die„Isweſtija“ und die„Vrawda“ folgende Meldung: In den Städten auf Murman wurden von den engliſchen Soldaten Maſſen⸗ hausſuchungen bei ruſſiſchen Bürgern und neutralen Untertanen vorgenommen, wobei gegen 100 Perſonen verhaftet wurden. Die Einwohner, bei denen Hausſuchungen ſtattfanden, klagen, daß ihnen während der Unterſuchungen Geld, 8 Uhren und andere Wert⸗ ſachen abhanden gekommen ſind. Die ruſſiſ Poſtämter wurden geſchloſſen. Ueberall ſind uhn trouillen zu ſehen. Auf den Stationen der Murmanbahn befinden ſich anglo⸗franzöſiſche Kommandanten welche beſonders grauſam gegenüber den ruſſiſchen Eiſenbahnern ſind. Die Vertreter der Entente erklärten zuerſt, daß ſie die örtliche Bevölkerung nicht mobiliſieren würden. Die Mobili⸗ ſation wurde jedoch trodem vorgenommen. Sie ergab etwa 3500 Mann. An die Spihe wurden engliſche und franzöſiſche Offiziere geſtellt. Ruſſiſche Offiziere werden zu höheren Aemiern nicht zu⸗ gelaſſen und auf untergeordneten Poſten ſehr ſelten. Den ruſſiſchen Offizieren gegenüber verhalten ſich die Engländer und Frangoſen be⸗ leidigend und hochfahrend und behandeln ſie in jeder Weiſe ſchlecht. Ruſſiſchen Soldaten gegenüber, die zwangsweiſe mobiliſiert wurden, wird die Knute gebraucht. Es ſind zahlreiche Fälle von Erſchießungen vorgekommen. Die Vorſchläge Rußlands an die Entente. Muskau, 20. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Nach einer Meldung der„Jeweſtija“ von heute richtete der Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten an den holländiſchen Ge⸗ ſandten in Petersburg folgendes Telegramm: Folgendes ſind die Vorſchläge, die wir den Regierungen der Entente durch die Vermittlung des neutralen Konſulatskorps gemacht haben und die per Radio an Herrn Lindley nach Archangelsk geſchickt wurden, und die außerdem kollektiv gemacht wurden in Anbetracht deſſen, daß die Vertreter der Entente erklärten, daß ſie aus Rußland nur kollettiv aßreiſen würden: Den Bürgern der Entente mit diploma⸗ tiſchen und konſulariſchen Funktionen wird die Abreiſe aus Rußland unter der Bedingung geſtattet, daß unſer Vertreter Lit⸗ winow und alle ruſſiſchen Bürger in offizieſler Eigenſchaft und mit offiziellen Aufträgen nach Rußland zurücklehren können, da⸗ runiex unſer Agent in Chriſtiania, Beitlor, der auf der Rückreiſe nach Rußland auf dem Wege nach Murmanſt von den Engländern vom Schiff heruntergeholt und von ihnen fortgeführt wurde. Die 55—— — Donnerskag, den 22. Auguſt 1918. 2. Seite. Nr. 389. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) — ———— 9 3 4 Offiziere und Soldaten der franzöſiſchen Militärmiſ⸗ ſion werden die Möglichkeit haben, Rußland zu verlaſſen, wenn Frankreich den ruſſiſchen Soldaten, die in dieſem Lande zurück⸗ geblieben ſind, die Möglichteit gibt, nach Rußland auf jede nur mögliche Weiſe zurückzutehren unter Beihilfe des Internationalen Roten Kreuzes und dreier Mitglieder des ruſſiſchen Roten Kreuzes, die zu dieſem Zwecke die Erlaubnis, nach Frankreich zu kommen, erhalten werden. Die engliſchen und franzöſiſchen Bürger, die in Rußland als Zivilgefangene interniert wurden und keine Verbrecher ſind, werden freigelaſſen. Die anderen, außer den Verbrechern, bleiben in Freiheit, unter dex Bedingung, daß keinerlei Maß⸗ nahmen oder politiſche Repreſſalien gegen die Anhänger der Ratsgewalt weder jetzt noch ſpäter im Gebier der anglo⸗franzöſiſchen und iſchecho⸗ſlowakiſchen Okkupation und in den Ententeländern ergriffen werden, und daß alle etwa in dieſer Richtung bereits er⸗ griffenen Maßnahmen zurückgenommen werden. Den Bürgern der Entente wird die Abreiſe aus Rußtand geſtattet, wenn die ruſſiſchen Dürger die Erlaubnis zur Abreiſe aus den Ententeländern erhalten, einſchließlich derjenigen, die in die engliſche Armee ein⸗ geſtellt wurden. Die Tſchecho⸗⸗Slowaken in bedrängter Lage. c. Von der Schweizer Grenze, 22. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Die Neue Korreſpondenz berichtet, General Dietrich ſandte den Alliierten einen Bericht, in dem er der Befürchtung Aus⸗ druck verleiht, daß die Tſchecho⸗Slowaken kaum bis zum nächſten Frühjahr auf die Hilfe der Alliierten warten können. Dieſe Hilfe müſſe ſofort kommen, da Ge⸗ fahr im Verzuge ſei. General Dietrich ſchätzt die bolſchewiſti⸗ ſchen Truppen auf 40 000 Mann. Er verlangt, daß die alli⸗ ierten Streitkräfte ſich raſch zum Handeln anſchicken und zwar innerhalb der kommenden ſechs Wochen. Nachklänge zum Tode des Jaren. EBetlin, 22. Auguſt.(Von unſerem Berliger Büro.) In der „Norningpoſt“ vam 10. Auguſt hat ein angeblicher Graf Gaſton de Merindol die Schuld an dem gewalt⸗ ſamen Tode Nikolaus(l. dem deutſchen Kaiſer zuzu⸗ ſchiehen verſucht. Der deutſche Kaiſer ſoll nach der„Morningpoſt“ den Wunſch gehabt haben, den Zar mit ſeiner Familie in Darmſtadt gefangen zu halten. Lenin und Trotzky hätten dem einſtigen Beherrſcher des ruſſiſchen Reiches die Ueberſiedelung nach Deutſch⸗ land angeboten, ſeien dahei aber auf den entrüſteten Wider⸗ ſpruch des Zaren geſtoßen. Aus Rachſucht habe der Kaiſer dann ſeinen„edlen unglücklichen Vetter an die„Banditen, die miſe⸗ rablen Kerle, halb Menſch, halb Tier ausgeliefert, welche ihn ſchließlich umgebracht hätten. Die Entente ſei um das Schickſal ihres 0 Bundesgenoſſen„aufrichtig betrübt“. azu ſchreibt die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ unter der Ueberſchrift„Wer trägt die Blutſchuld?“ Es liegt ſehr nahe, darauf mit der Frage zu antworten, ov es nicht die Verbün⸗ deten, welche dem Zaren ſo herzlich zugetan waren, ſelber geweſen ſind, die ihn ſeinem Verderben überantwortet haben. Für uns liegt kein Anlaß vor, die ruſſiſche Zarenherrſchaft in Schutz zu nehmen, aber die Menſchlichkeit fordert doch feſtzuſtellen, daß Nitolaus II. wenigſtens von dem Augenblick an, als er, ſpät genug, den Zuſammenbruch Rußlands im Krieg vorausſah und zur beſſeren Einſicht gekommen war, nach Kräften bemüht geweſen iſt, dem unſeligen Lande den Frieden wiederzugeben. Wenn er das nicht vermocht hat, wen trifft daran neben der Schwäche des Zaren die entſcheidende Schuld? Doch wohl nie⸗ mand ſonſt, als ſeine Bundesgenoſſen, welchen der Sturz des ruſſiſchen Herrſchers mit allen ſeinen klar überſehbaren Folgen für deſſen Perſon willkommener war, als der verſöhnende Frieden. Der letzte Augenblick zur Rettung des Zaren war da, als es ſich darum handelte, zwiſchen ihr und der Weiter⸗ führung des Krieges zu wählen. Damit aber haben die Bun⸗ desgenoſſen Rußlands nicht nur das Staatsober⸗ haupt, ſondern neue Ströme ruſſiſchen Blutes ihrem Eigenädutz hingeopfert. Dieſe flammende An⸗ klage gegen die fremden Kriegstreiber ſteht für im⸗ mer im Buche der Geſchichte verzeichnet. *. Akrainiſche Agrarfragen. Kiew, 17. Aug.(WTB. Nichtamtlich.)„Rußki Golos“ ſchreibt: Eine wirkliche Löſung in der Agrarfrage iſt nicht durch Land⸗ zuteilung, ſondern nur durch ein ganzes Syſtem von Maßregeln möglich. Der nd der bäuerlichen Maſſen macht aber ein ſofor⸗ tiges poſitives Bkruhigungsmittel unvermeidlich. Ohne die Herſtel⸗ lung des Vertrauens der Bevölkerung durch eine wirkliche Agrar⸗ reform iſt überhaupt keine Staatsarbeit möglich. Solf conkra Balfour. RMan ſchreibt uns aus kolontalpolitiſchen Kreiſen: Die Rede, die der engliſche Staatsſekretär des Auswärtigen vor kurzem gehalten hat, gab dem Staatsſekretär des Reichskolo⸗ nialamts, Dr. Solf, zu einer Erwiderung bei einem in der Deutſchen Geſellſchaft von 1914 veranſtalteten Empfang Ver⸗ anlaſſung. Die Rede Dr. Solfs, die den von Balfour be⸗ handelten Punkten in breiteſter Ausdehnung folgte, bietet allgemein⸗politiſch viel Intereſſantes; hier intereſſiert uns zu⸗ nächſt nur die Verwahrung gegen den von Balfour angekün⸗ digten Kolonialraub, mit dem England ſeine neue völker⸗ bundliche Aera einleiten will, und die Aufſtellung des kolo⸗ nialen Kriegszieles als„eine Ehren⸗ und Lebensfrage für Deutſchland als Großmacht, als ein„deutſches Volksziel“. Nach der alten Regel, daß die beſte Parade der Hieb iſt, hat Dr. Solf Balfour aus der ſcheinheiligen Poſe als Wohltäter der Eingeborenenſtämme aufgeſchreckt. Balfour hatte ſich bekanntlich allen Ernſtes angeſchickt, ein moraliſches Recht Englands auf die deutſchen Kolonien, erworben durch ſeine koloniſatoriſchen Leiſtungen, darzutun. Er hat dieſes Recht ebenſo„erwieſen“, wie England ſein„Recht“ auf Aegypten, auf die Burenſtaaten, auf die Ausſau⸗ gung Indiens und auf vieles andere ähnliche erwieſen hat. nach der alten von Bernhard Shaw gekennzeichneten Me⸗ thode, wie der Engländer bei jedem Ding, das er in ſeine Gewalt bringen will, ein moraliſches Gebot entdeckt, das ihn zwingt, es zu beſitzen. Wir waren Kolonialmacht und werden es wieder ſein, weil wir gegenüber den engliſchen Drohungen mit dem Wirt⸗ ſchaftskrieg die Garantie des ungehinderten Rohſtoffbezugs aus überſeeiſchen Ländern, frei von Englands Gnaden haben müſſen und weil in dieſer Forderung ein guter Teil der Zu⸗ kunft unſeres arbeitenden Volkes verankert iſt. Dr. Solf hat demgegenüber an Balfour die Frage gerich⸗ tet, ob er nicht glaube, daß es für das Schickſal Afrikas beſſer geweſen wäre, wenn England die Kongoakte nicht verletzt, nicht Eingeborenenheere gepreßt und nach Europa geſchickt, nicht Schwarze gegen Weiße ins Feld geſchickt hätte, und wenn als Folge von alldem nicht eine Dezimierung der farbigen Einwohnerſchaft die Folge geweſen wäre. Mit ſolchen„Kultur⸗ Taten“ iſt Deutſchland allerdings nicht aufzuwarten in. der Lage und ſie mögen ja dem naiven Raublierinſtintt der eng⸗ liſchen Ingoidealiſten als Veweisgrund vollwertig aber nicht dem Urteil der Vernunſt und der Ehrlichkeit. Dr. Solf ſagte, Schweigen würde heißen, eine Mit⸗ ſchuld an der Verunglimpfung auf ſich nehmen, wie ſie in der echt engliſchen Begründung für den in geſtellten Kolonienraub dem deutſchen Namen zugefügt wird. Er hat darauf— daß nach unſerer Auffaſſung Koloniſieren Miſſionieren heißt, und daß wir in der kurzen kolonialen Geſchichte, die wir hinter uns haben, durch unſere völker⸗ Leiſtungen ein Anrecht auf gerechte Beteiligung an der kolo⸗ nialen Aufgabe erwieſen. Davon abgeſehen handelt es ſich bei der Rückgabe unſerer Kolonien um eine Forderung, für die uns überhaupt keine Beweislaſt obliegt, am wenigſten England gegenüber, das nie daran gedacht hat, ſein Anrecht auf Indien zu beweiſen. Bei dem Raubbau an europäiſchen Vorrats⸗ lägern, der während des Krieges in allen europäiſchen Län⸗ dern getrieben worden iſt, bei der zunehmenden Bedrohung durch den U⸗Bootkrieg, hat England die ausſchlag⸗ gebende Wichtigkeit der Rohſtoffrage erkannt und denkt nun daran, den Ring des beſchloſſenen Wirtſchafts⸗ krieges dadurch zu ſchließen, daß es ſich den über⸗ ſeeiſchen deutſchen Beſitz aneignet. Ein ganz folgerichtiger und darum echt engliſcher Einfall! Es überſieht nur, daß ein Krieg mit dieſer Grundforderung allerdings in Wahrheit dauern müßte„bis zum Weißbluten“, länge rals wahrſcheinlich der engliſch⸗ amerikaniſche Atemreicht. Andererſeits entſpringt Balfours moraliſches Anrecht natürlich auch einer tieeren Quelle, als nur der Roh⸗ ſtoffſorge. nämlich jener Geſinnung des neidiſchen Konkurren⸗ ten, die England in den Krieg geführt hat. Nicht, weil wir ſchlechte Koloniſatoren waren, wünſcht England ſich unſeres Kolonialbeſitzes liebreich anzunehmen, ſondern weil wir mehr in jenen einſt verachteten Landſtrichen fanden, mehr durch Fleiß und Arbeit daraus herausholten, als England uns gönnen magl Die Rede des deutſchen Staatsſekretärs mag England zeigen, daß ein Frieden, der Deutſchland nicht in den unein⸗ geſchränkten Beſitzſeiner Kolonien ſetzt und da⸗ mit ſeinen Anteil an der Weltwirtſchaft verbürgt, fürunsnichterörterungswert ſein kann, in dieſem ſowohl wie in jedem künftigen Stadium des Weltkriegs, und daß es in dieſem Kriegsziel keine Meinungsverſchiedenheit unter Deutſchen gibt und geben kann! Guter Eindruck in Wien. m. Köln, 22. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Wien: Solfs Rede macht in allen Lagern der hieſigen Oeffentlichkeit einen ſtarken Eindruck, der namentlich durch die Art, wie ſie Balfour und die anderen Kriegshetzer abfertigt, hervorgerufen wird, Das„Fremden⸗ blatt“ meint, ſie ſei das klarſte Bekenntnis zum Gedankendes Verſtändigungsfriedens und die beſte' Antwort auf die Verhetzungsverſuche Balfouks und Northeliffes. Auch das„Neue Wiener Tagblatt“ meint, Solfs Rede trage deutlich den Stempel vollſter Gut⸗ heißung der deutſchen Regierung. Beſonders hervorzuheben iſt, daß auch die„Arbeiterzeitung“ Solfs Rede ſehr beifällig beſpricht. Bedenklich findet ſie nur Solfs Rede⸗ wendung von einer Ausgleichung des Beſitzſtandes der Kolo⸗ nialmächte, hinter der ſie Streben nach Vergrößerung des deutſchen Kolonialbeſitzes wittert. * 5 nib 21. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) Die Fortſchritt⸗ lice Bole 8 hoi—— an den Herrn Kolonialſekretär: Seiner Exzellenz, dem Herrn Staats⸗ ſekretär für die Kolonien Dr. Solf, Berlin.— Hochgeehrte Exzellenz! Geſtatten Sie mir, perſönlich und als Borfitzender des Vereins der Fortſchrittlichen Volkspartei Hamburgs, Ihnen den tiefgefühlten Dank auszuſprechen für das, was Sie geſtern in der Deutſchen Geſell⸗ ſchaft geſagt haben Das, was Sie ſprachen, iſt Millionen von Deutſchen ein erlöſendes und erhebendes Wort geweſen.— Der Verein der Fortſchrittlichen Volkspartei, Hamburg. — Der Vorſitzende Dr. Karl Peterſen. Iur Hunderfjahrſeier der badiſchen Verfaſſung. Von Geh. Hofrat Edmund Rebmann. Im Sitzungsſaal der II. Kammer treten heute der Landes⸗ fürſt, die Regierung und die geſamte Volksvertretung zuſam⸗ men, um in einer ſchlichten Feier den Tag zu begehen, der vor 100 Jahren dem badiſchen Volk ſeine Verfaſſung beſchert hat. Nicht im Frühlingsſturm brauſt dieſer Tag über das Land, wie bei der Fünfzigjahrfeier im Jahr 1868, als das badiſche Volk ſeine Verfaſſung als das Bollwerk bejubeln durfte, an dem die Wellen der Reaktion ſich gebrochen hatten, aber auch als den feſten Grund, auf dem die deutſche Einheit wachſen ſollte. Heute ſind die Schatten jener trüben Reaktionzeit ins Weſenloſe ver⸗ ſchwunden, der Traum der deutſchen Einheit iſt ſtarkes Leben geworden. Aber gerade um dieſes Leben ſtehen wir im härte⸗ 55 deſſen Leiden und Sorgen laute Feſtesfreude ämpfen. D Verfaſſung iſt dem badiſchen Volk durch freien Willens⸗ akt des Fürſten verliehen worden. Die Frage, ab ſie nicht eher als Ausfluß der Volksſouveränität zu betrachten ſei, hat lange die Geiſter lebhaft bewegt, ohne aber jemals zu irgendwelchen praktiſchen Folgen zu führen. Die Kluft der verſchiedenen Anſchauungen darüber iſt aber in der glücklichſten Weiſe durch die Worte der Oſterproklamation Friedrichs IL. im Jahr 1860 überbrückt worden, der erklärte, daß er einen Unterſchied zwi⸗ ſchen Fürſtenrecht und Volksrecht nicht ſehen könne. Seit der Zeit hat der Streit darüber geruht. Schwere Nöte von außen und innen haben dem Verfaſ⸗ ſungswerk den Boden bereitet. Eben erſt war das Groß⸗ herzogtum Baden aus einer ganzen Anzahl von„Gebieten“ geſchaffen worden, aber ein Staat war es noch nicht. Nicht einmal ſein Beſtand war geſichert. Oeſterreich hatte noch An⸗ ſprüche auf den Heimfall des Breisgaus und des Main⸗ und Tauberkreiſes, Bayern forderte die rechtsrheiniſche Pfalz zu⸗ rück; auch die Mediatiſierten waren noch nicht völlig beruhigt In alle dieſe Fragen redete zudem das Ausland mit hinein; badiſche Fragen wurden bald in St. Petersburg, bald in Lon⸗ don, bald in Wien behandelt und entſchieden. Das Land war durch die napoleoniſchen Kriege und Raubzüge aufs äußerſte ausgeſogen und verarmt, ſeine ganze Wirtſchaft war aufzu⸗ bauen. Wohl nicht in den breiten Maſſen, aber in den Köpfen der führenden Männer war der Geiſt der Befreiungskriege lebendig, der für das Volk, das mit ſeinem Blut und Gut die Befreiung vom napolegniſchen Joch erkämpft hatte, einen An⸗ teil an der Leitung ſeiner Geſchicke forderte. Auf der anderen Seite lebte der Geiſt des Abſolutismus, beſonders in den Krei⸗ ſen eines allmächtig gewordenen Beamtentums, noch ganz ungebrochen fort. Aus allen dieſen Strebungen, Wirrniſſen und Widerſtänden iſt die Verfaſſung erwachſen, die am 22. Auguſt 1818 ins Leben getreten iſt. Zehn Jahre haben die Vorarbeiten dafür gebraucht. Die erſte Anregung ſtammte von Karl Friedrich, dem glänzendſten Vertreter eines ſeine Pflichten gegen den Staat und ſeine Bür⸗ K wohl bewußten Abſolutismus. Aber erſt nach dem Wiener ongreß kam die Frage in envas ſchnelleren Fluß. Aber es bedurfte der genialen Hand eines Nebenius, um das Werk endgültig zu formen, das am 22. Auguſt 1818 von Großherzog Karl in Bad Griesbach unterzeichnet wurde. Die Verfaſſung wendet ſich zunächſt nach außen, erklärt im erſten Abſchnitt das Großherzogtum als unteilbar und unver⸗ äußerlich, macht damit alſo dieſe Unteilbarkeit zu einer Sach nicht mehr der Dpnaſtie, londern des Volkes und Landes, zur Erkenntnis der Geſohr bringen müſſe, in der das britile Desgleichen wurde die erſt kürzlich geordnete Erbfolge*5 Großherzoglichen Hauſes als Grundlage des Hausgeſetzes unter den Schutz der Verfaſſung geſtellt. Im zweiten Abſchnitt wer den die ſtaatsbürgerlichen und politiſchen Rechte der Baden feſtgeſtellt: Gleichheit der bürgerlichen Rechte, Eigentumsrech und perſönliche Freiheit, Gleichberechtigung der drei chriſtliche 8 Konfeſſionen, Wegzugsfreiheit, Rechtsſchutz, Gewiſſensfreihe! ſind die wichtigſten Beſtimmungen. Das ſind alles Dinge, die heute für uns Lebensluft ſind, die aber vor 100 Jahren gegen⸗ über den gar nicht lange zurückliegenden Zuſtänden politiſche Errungenſchaften von höchſtem Wert waren. Der ganze Reſ der Verfaſſung beſchäftigt ſich mit der Ständeverſammlung, die in zwei Kammern gegliedert wurde, deren Zuſammen, ſetzung, Rechte, Pflichten eingehend geordnet, für deren Tätig keit genaue Vorſchriften gegeben wurden. Die Grundgedanken der Verfaſſung haben ſich als durch⸗ aus geſund erwieſen, ſie haben die hundert Jahre ihre⸗ Be⸗ ſtehens durchgehalten und treten als koſtbarer Beſitz des balhl ſchen Volkes ins zweite Jahrhundert ein. Nicht als ob mit der Verfaſſung dem badiſchen Volke eim Zeit ungetrübten Glücks und ungeſtört ruhiger Entwicklung geſchenkt worden wäre. Ganz im Gegenteil: die Geſchichte der badiſchen Verfaſſung iſt faſt vom erſten Tage eine Geſchichte ſchwerer politiſcher Kämpfe! Erſt hatte man ſich in die neuen Verhältniſſe einzuleben, Regierende und Regierte gleicher⸗ maßen. Auf ſeiten der Regierenden konnte man ſich nur ſchwer und langſam aus den bequemen Gedankengängen und Ge⸗ wohnheiten des Abſolutismus heraus und in die dem Lande und der Sffentlichkeit ſchuldige Verantwortlichkeit hineinfinden, erſchrak auch oor jedem lauten und raſchen Wort. Auf ſeiten der Regierten aber trat man mit ſchwer erfüllbaren Hoff, nungen und ungeſtümem Drängen an die neuen Aufgaben heran. Auf beiden Seiten aber fehlte es durchaus an dei Uebung und Erfahrung in der Handhabung der parlamentart ſchen Formen, ſo daß des Streitens, der Verſtimmung u Unzufriedenheit kein Ende werden wollte. Und als dieſe erſte ſchwere Zeit überwunden war, ſchuf die politiſche Reaktion neue Sorgen und Schwierigkeiten; die Julirevolution des Jahres 1830 brachte ernſthafte Wirren, aber auch die Rücknahme der reaktionären Aenderungen der Verfaſſung vom Jahr 1825. Bei den Wahlen wechſelten ſchärfſte Beeinfluſſungen der Wähler durch die Regierung, organe mit völliger Freiheit der Wähler ab, wogegen wiedel Metternich Einſprache erhob. Maßregelungen liberaler Pro⸗ feſſoren und Beamten, Urlaubsverweigerungen gegen einzelne Beamte, die zu Abgeordneten gewählt waren, die Handhabung der Zenſur bildeten Quellen ſchweren Streits, der die 30er und 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts füllte. Eine durch⸗ aus vernünftige und gut liberale Verfaſſungsänderung, die in der Zweiten Kammer im April und Mai 1849 zum Ab⸗ ſchluß kam, verſchwand in dem unmittelbar darauf ausbre⸗ chenden Revolutionsſturm. Das folgende Jahrzehnt hatte andere Aufgaben zu löſen. Erſt der politiſche Umſchwung des Jahres 1860 brachte wieder neues Leben auch auf dieſem Gebiet und nach verſchiedenen Aenderungen die Reformarbeit des Jahres 1904, die die Erſte Kammer neu aufbaute und für die Zweite Kammer das direkte Wahlrecht brachte. Mit dieſem Stand der badiſchen Verfaſſung iſt das badiſche Vole in die ſchweren Tage des Krieges eingetreten. Die erſten Kriegsjahre brachten eine Zeit lebhafteſter politiſcher Bewe“ gung, die, wenn auch nicht unmittelbar für die Einzelſtaaten, f0 doch für das Reich grundlegende Aenderung der Verfaſſung orderte. Demokratiſierung und Parlamentariſierung waren ihre Schlagworte. Wenn ſie ſich durchſetzten, konnten auch die Einzelſtaaten davon nicht unberührt bleiben. Doch es iſt davon recht ſtill geworden. Die unabweisbare Frage, in welcher Form und in welchem Umfang dem deutſchen Volk eine erhöhte An⸗ teilnahme an der Leitung ſeiner Geſchicke zuteil werden ſoll, iſt vorläufig der Zukunft anheimgeſtellt. Die Anträge, die im jetzt abgelaufenen Landtag eine. Aenderung der badiſchen Ver“ faſſung forderten, zielten darauf hin, den lebendigen Kräften, die in Staat, Kirche und Gemeinde, in Induſtrie, Handel und Gewerbe und in der Arbeiterſchaft die Träger der heutigen Kultur ſind, in der Erſten Kammer einen breiteren Boden det Wirkſamkeit zu ſchaffen, ohne aber an die Grundlagen der Verfaſſung felbſt zu rühren. Der Vorgang ſelbſt aber, auch wenn er unmittelbare Folgen nicht hat, gibt die Gewähr, daß die badiſche Verfaſſung nicht erſtarren, ſondern im lebendigen Zuſammenhang mit dem Leben des Staats bleiben wird. Der Krieg aber hat die Feſtigkeit unſeres Staatsgefüge⸗ der denkbar ſchwerſien Belaſtungsprobe ausgeſetzt Daß dieſe Probe bis heute ſo gut beſtanden wurde, danken wir zu einem guten Teil unſerer Verfaſſung, die Fürſt und Volk. Regie rung und Regierte zu feſter Einheit zuſammengeſchmiedet un die im Staat ruhenden Kräfte zur Zuſammenarbeit für Staa und Volk freig t hat. Darum dürfen wir Badener des heutigen Tags uns en, dürfen aber auch allen den Män⸗ nern, die die Verfaſſung zu einem Hort der Freiheit und de⸗ politiſchen Fortſchritts und einer unerſchöpflichen Quelle ſtagte bürgerlicher warmen„Dantes entrichten. ———————— Das diſche Handelsabkommen mit der Enlente. eee e(WTB. Nichtamtlich.) Die Kritik de⸗ ſchwediſchen Handelsabkommens mit der Entente in der hieſgh Preſſe wird immer ſchärfer, je mehr die Wirkungen des Ab kommens zutage treten und hartnäckiger die Regierung ſich weigert, der dringenden Aufforderung um Beröffentlichung des Ver⸗ Seieeeee trages zu entſprechen. „Nya Dagligt Allehanda“ ſagt, die gefährlichſten Konſequenzen des Abkommens ſeien dem allgemeinen Bewußtſein noch nicht völlig klar geworden. So ſollen in— engliſche und nicht ſchwediſche Behörden darüber beſtimmen, wel Firmen aus überſeeiſchen Ländern importieren dürfen, und die Lizenzen erhalten den Cha⸗ rakter einer Belohnung für Dienſte, die der Eutente ge⸗ leiſtet worden ſind. Das Syſtem der ſchwarzen Liſten dem Abkommen zuwider nicht aufgehört. Die bis jetht eingekrof fenen Warenmengen ſeien im Vergleich mit den verſprochenen un, glaublich gering und doch habe dieſe Einfuhr in den Monaten Jun und Juli neun Schiffe und 15 296 Regiſtertonnen gekoſtet. „Aftonbladet“ beſpricht die ſchwerige Lage der ſchwediſchen Pa⸗ pierinduſtrie und fragt in bitterem Tone, wann wohl die„guten Folgen“ des Tonnageabkommens ſich zeigen werden. In„Spenska Dagblad“ veröffentlichen der Oberingenieur Ecker⸗ mann und Direktor Sundvall Erklärungen, in denen ſie nochmals darlegen, daß das Tonnageabkommen mit der Entente für die ſchwe⸗ diſche Erzinduſtrie einen ungeheuren Schaden bedeute, Beſonders die mittelſchwediſchen Erzfelder müßten einen großen Tei ihrer Arbeiter entlaſſen. Von der in Ausſicht geſtellten Ausfuhr n den Ententeländern ſei bisher nichts zu merken. Köln, 22 eeee m.„22. iv. ölniſche Zeitung meldet aus Bern: Heute erſcheint der tägliche I7I zum vermehrten Schiffbau in einem Leitartikel der Times, Den Schiffsraum für England, die Kolonien, und die europäiſchen e Arbeit geſchaffen und ausgebaut hahen, den Joll, Verbündeten müſſe England ſtellen und England verliere monatlich immer mehr Schiffe, als es neu erbaue⸗ Die Wurzel des Uebels nege in der die man endgũ ———————————— 4 —— * mel — Aauußeimer General-Auzeiger.(Mitiag ⸗Ausgabe.) Ne. 389. J. Selte. 0 Nus Stadt und Land. 2 * 1 Mit dem 0 ausgezeichnet Fernſprecher Keazmann, S 3. 17 2 S 2. Kl Arzt aſſe d. L. ma Jean Kratzmann, Sohn der Witwe 8, für Tapferkeit vor dem Feinde. Anna Sonſtige Auszeichnungen. Der Großherzog hat verliehen: vom Orden vom Zähringer S das Ritterkreuz 1. Klaſſe mit Schwertern: dem Major a. D. eer, Kommandeur eines Fußart.⸗Bat.; das Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern: dem landſturmpflichtigen Dr. Ludwig Mohr bei einem Feldlazarett, dem U Alfred Bopp bei einer Inf.⸗Erſ.⸗Truppe, dem Haupt⸗ im und Adimanten Heinrik Fließbach, dem Hauptmann und 0 Wenerolſtabe, Offiaier Kurt Preu und dem Stabs⸗Veterinär Hauptmann Johann Wieler bei einer Inf.⸗Div. der Gefreiter P. Schilpp, Inhaber des Eiſernen Kreuzes Roten Kreuzmedaille, langjähriger Arbeiter der Süddeutſchen und Kobelwerke, erhielt die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille. Die gleiche Auszeichnung erhielt Nusketier Arnulf Hellin⸗ 94—— des Eiſernen Kreuzes, Sohn der Witwe Hellinger, Zahle borgeldios durch Aeberweiſung oder Scheck Mit dem gewaltigen Aufſchwung, den Deutſchland in den Frie⸗ ziahren genommen hat, hat die Entwicklung der Zahlungs⸗ methoden nicht gleichen Schritt gehalten. Die Barza viel weiterem Umfange durch die Ueberweiſung er cſetzt werden, nicht nur im allgemeinen Intereſſe, ſondsen auch im 8 allgemei anuß in u Schec Intereſſe jedes Einzelnen! Das ͤberflüſſi ne Interefſe fordert den Verzicht auf ge Barzahlungen zugunſten veredelter Zahlungsſitten mit Hückſicht auf die VBerringerung des Notenumlaufs. * Natur 00 um die Beſeitigung eines Schönheitsfehlers handelt es ſich, um ſchwerwiegende Gründe währungs⸗ und finanzpolitiſcher Un Wer Noten, Kaſſenſcheine oder Hartgerd zu Hanſe aufſtapelt, —— mit ſich herumträgt oder zu Zahlungen verwendet, die beſſer 0 hat ſitute ich Scheck oder Ueberweiſung geleiſtet werden könnten, ſchädigt ſelbſt, denn er ſetzt ſich der Gefahr von Verluſten aus und üßt Zinſen ein. Errichtet er ſich hingegen ein Konto bei einem inſtitut und bei der Poſt, ſo vermeidet er dleſe Nachteile und die Möglichkeit, noch nach Jahren aus den Büchern dieſer In⸗ ſeine Zahlungen nachweiſen zu können. 18 Die Vorbedingungen für die Ausbreitung des bargeld⸗ en Zahlungsverkehrs ſind in Deutſchland in weiteſtem Um⸗ unge gegeben. Die Reichsbank, die Poſt, die Banken, die ieden nicht mo⸗ — oder Scheck. aſſen, die Genoſſenſchaften, die Gemeindegirokaſſen laden dazu ein, bei ihnen ein Konto zu nehmen, dort das zurzeit benötigte Geld einzuzahlen und ſich in weiteſtem Umfange der Zahlungsweiſe zu bedienen, der Zahlung durch Ueber⸗ Grozzügiges ſiädtiſches vorgehen gegen die Wohnungsnol. Vohnungeſichts der vielerorts ſchon vorhandenen oder drohenden hnungsnot iſt es dringendes Bedürfnis, hilfe möglichen Wege klar zu werden. Wer dieſes der greife zu der Denkſchrift der Stadt ber Maßnahmen gegen die Wohnungsnot, die der zur Ab Pir 5 fühlt, und ũ ſich über die mannig⸗ ſtrat der Stadtverordnetenverſammlung zur Begründung zahl⸗ man bere nis wird * bäuf N el r Anträge vorgelegt hat. Auf den verſchiedenſten Wegen iſt in Dortmund bemüht, dieſen Kampf zu führen. nachdrücklich auf die möglichſte Ausnutzung der its vorhand enen Gebäude bedacht, aber das Ergeb⸗ man vorausſichtlich doch nur ziemlich ſchmal ſein. wi ſich auch der (Pbas der induſtri Ergebnis faſt gleich Null. ern auf der Gtundlage neuer vereinfachter Bauverfahren Einmal iſt Sodann hat utzbarmachung der militäriſchen len Baracken zugewandt, aber hier iſt Auch die Schaffung von Klein⸗ Bauſtoffe(z. B. Keſſelaſche— Steine und Lehmdrahnbau) hat betorde von Hau ri ch der 65 7 adtverwaltung Dortmund einer Prüfung unterzogen. Ein eres Preisausſchreiben hierfür ſowie die Errichtung Probebauten ſollten in die Wege geleitet werden. ptabhilfsmittel hat ſich auch in Dortmund vorderhand die Er⸗ tung vonmaſſiven Neubauten ergeben. Wohnungsfürſorge der Stadt die nde Bautätigkeit der induſtriellen Werke, auch gemeinnütziger Körperſchaften zuſtatten. iſt indes reizroll zu ſehen, wie auch hier die Stadt auf die Als Hier kommt bevorſtehende um⸗ mannigfaltigſte Weiſe fördernd und ſtützend eingreift oder einzu⸗ greifen Bürgſ di ——5 Sbau des Dortmunder Vorgehens haben können, aher gedenkt; durch Gründung einer beſonderen großen ge⸗ ſchärnützigen Dortmunder 0 Veschlt durch eine Sonder⸗Vaupolizeiverordnung für Kleinhäuſer, fung von Baumaterial, Be ſchaften, eigene Bautätigkeit, Uebernahme von Straßenkoſten, eiung von der Umſatzſteuer uſw. uſw. Vielleicht wird man nach er oder jener Richtung noch einen Wunſch auf Ergänzung oder im ganzen Siedelungs⸗Geſell⸗ Gewährung von und Zuſchüſſen 2 wird wohl kein Freund des Gemeindewohls die Dortmunder Denk⸗ ſchrift aus der Hand legen, ohne eine ſtarkes Gefühl der Befriedi⸗ gung darüber, wieviel ein gut geleitetes Gemeinweſen doch auch gegenüber dem ſchweren Uebel der Wohnungsnot in der jetzigen ſorgenvollen Zeit vermag. DWXA. Wir haben zu dieſen Ausführungen zu bemerken, daß ſich die Maßnahmen der Stadtverwaltung Mannheim zur Linderung der Wohnungsnot im Allgemeinen in dem gleichen Rahmen bewegen, wie in Dortmund, der Stadt, die auch ſonſt immer gern zu Ver⸗ gleichen herangezogen wird. * Vom Hofe. Der Großherzog und die Großherzogin kamen Dienstag Nachmittag von Schloß Eberſtein nach Karlsruhe und begrüßten geſtern Nachmittag am Hauptbahnhof die Großherzogin Luiſe bei deren Ankunft von Schloß Mainau. * Militäriſche Beförderungen. Generalleutnant Freiherr von Lüttwitz, der frühere Kommandeur des 1. Bad. Leibgrenadier⸗ Regiments Nr. 109, wurde zum General der Infanterie, General⸗ major v. Chevallerie, der frühere Kommandeur des Feld⸗ artillerie⸗Regiments„Großherzog“(1. Bad.“ Nr. 14, zum General⸗ leutnant befördert. *50jähriges Militärdienſtjubiläum. Den Tag der 50, Jährung ſeines Eintritts in die Armee konnte geſtern in Freiburg Herr Gencralmajor Karl Lang begehen Nach Aufhebuag des badiſchen Kodettenkorps in Karlsruhe trat er am 21. Auguſt 1868 in das damalige Grotzh. Feldartillerieregiment ein, wurde im April 1870 im Feſtungs⸗Artilleriebataillon in Raſtatt Offizier, nahm in dieſem an der Belagerung von Belfort teil, wobei er ſich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe und das Ritterkreuz 2. Klaſſe dee Zähringer Löwenorbens mit Schwertern erwarb. Nach dem Krieg 1879/71 in den Verband der Königl. Preußiſchen Armee übernomwen. gehörte der Jubilar wieder von 1872 bis 1893 dem 1. Badiſchen Feldartillerie⸗Regiment Nr. 14 in der ganzen Stufenleiter bis zum Stabsofffizier an, zuletzt als Adjutant bei der Großh. Heſſiſchen(25.) Diviſion. Daran reihten ſich die Jahre des Stabsoffiziers, welche er in 3 württembergiſchen Feldartillerie⸗Regimentern, zuletzt als Oberſt und Regimentskomman⸗ deur, verbrachte. Im März 1902 durch ein Leiden genötigt, in Ruheſtand zu treten und zur Dispoſition geſtellt, wählte er baldigſt Freiburg als ſeinen Friedenswohnſitz Doch ſeit Beginn des jetzigen Weltkrieges ſehen wir ihn in verantwortlicher Stellung wieder militäriſch verwendet zunächſt als Bahnhofskommandant I in Frei⸗ burg, dann als Kommandant des großen Gefaängenenlagers ins Raſtatt, deſſen Schaffung und Orgäniſation er muſtergültig durchführte. * Uebertragen wurde dem Landeswohnungsinſpektor Dr. Hans Kampffmeyer von Naumburg a. Quais die etatmäßige Amts⸗ ſtelle eines techniſchen Hilſsreferenten für Wohnungsweſen beim Miniſterium des Innern unter Verleihung des Titels Regie⸗ rungsrat. * Ernannt wurden unter Verleihung des Titels Amtmann zu zweiten Beamten der Bezirksverwaltung die Regierungsaſſeſſoren Dr. Kurt Clemmi aus Mannheim, Wilhelm Engler aus Karls⸗ ruhe, Otto Schoch aus Karlsruhe, Felixr Becker aus Schopf⸗ heim, Dr. Roderich Straub aus Achern und Dr. Jalob Bader aus Lahr. * Anläßlich des heutigen badiſchen Verfaſſungsjubiläums leg⸗ ieu bereits geſtern die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gehäude Flaggen⸗ ſchmuck an und abends zog feierliches Glockengeläute über die Stadt. Wie überall in Baden, ſo nehmen auch die Mannheimer Bürger an der Karlsruher Feier warmen Anteil, weil jeder nur einiger⸗ maßen politiſch geſchulte Mann die Bedeutung der Einſetzung der Verfaſſung vor 100 Jahren für die kulturelle Entwicklung unſeres Volkes in vollem Maße zu würdigen weiß. * Stempelung der Verkräge der Hilfsdienſtyflichtigen. Unter Bezugnahme auf den im Dienstag⸗Abendblatt unter vorſtehender Ueberſchrift veröffentlichten Artifel machen wir darauf aufmerkſam, daß die mitgeteilten Beſtimmungen für Baden nicht gelten, weil es ſich um ein preußiſches Geſetz haudelt, * Das Ende der Dreipfennigmarke. Eine der älteſten Wert⸗ ſtufen unter den Briefmarken ſeit Einführung der Markwährung in Deutſchland, die Dreipfennigmarke, die ſeit dem Jahre 1875 be⸗ ſteht, wird nun infolge der Erhöhung der Poſtgebühren am 30. Sep⸗ tember im allgemeinen Verkehr(einige Ausnahmen beſtehen nur hinſichtlich Zeitungsſendungen) zum letztenmal zur Verwendung ge⸗ langen. In den 43 Jahren ihrer Wertgeltung hat ſie verſchiedent⸗ lich nicht nur ihr Ausſehen, ſondern auch ihr Kleid gewechſelt. Bei ihrer Einführung trug ſie ein grünes Farbenkleid, nach fünf Jahren wurde das Wort„Pfennige“ in„Pfennig“ umgewandelt und vier Jahre danach erhielt ſie ſtatt der grünen eine braune Farbe. Elf Jahre ſpäter wechſelte ſie wieder ihr Aeußeres. Die Farbe blieb, aber das Ziffermuſter verſchwand und an ſeine Stelle trat das Ger⸗ maniamuſter. Zwei Jahre darauf trat anſtelle des Wortes„Reichs⸗ poſt“ die Vezeichnung„Deutſches Reich“, und in dieſer Form iſt die Dreipfennigmarke bis auf den heutigen Tag geblieben. Einmal gab es auch einen Fehldruck. Auf einer Druckpiatte wurde der untere Strich des„E“ in der Bezeichnung„Deutſches Reich“ ſchad⸗ haft und auf einer Anzahl von Marken war„DFUTSCHES REICH“ zu leſen. * Mineralwaſſerſtener. Am 1. September 1918 tritt das Geſetz über die Beſteuerung von Mineralwäſſern und künſtlich bereiteten Getränken in Kraft. Es gilt für alie Perſonen, die Sodawaſſer oder andere könſtliche Mineralwäſſer, Limonaden oder andere künſt⸗ lich bereitete Getränke herſtellen und in Verkehr bringen. Alle dieſe Verſonen müſſen ihren Betrieb ſofort, längſtens aber bis zum 1. September d. I, bei dem für ihren Wohnſitz zuſtändigen Finangamt oder Haupiſteneramt anmelden. Ebenſo müſſen ſich alle Karolinenſtraße ſowie in der Wirtſchaft am Eingang Betriebe anmelden, in denen natürliche Mineralwaſſer gewerbs⸗ mäßig abgefüllt und in Verkehr gebracht werden. Das Nähere hierüber enthält die Dekanntmachung in den amtlichen Verkündi⸗ gungsblättern. 8 Kinder⸗Ferienheim des Vereins für Erholungs⸗Urlaub und Ferienaufenthalt Mannheim(E..) zu Lautenbach im Murgtal. Wie man uns mitteilt, iſt die 1. Abteilung von 31 Kindern aus Mannheim und Zudwigshafen aus dem Heime wohlbehalten zurück⸗ gekehrt. Der Geſundheitszuſtand war ein ſehr günſtiger. Die Kinder haben eine Durchſchnitts⸗Gewichtszunahme von über 4 Pfund zu verzeichnen gehabt. Jetzt befindet ſich die 2. Abteilung mit der gleichen Anzahl Kinder im Heime, welche in der geſunden Schwarz⸗ waldluft bis zum 9. September verbleiben wird. Den Einrichtungen des Heims wird allſeits großes Intereſſe entgegengebracht und dem Verein für ſeine den vaterländiſchen Intereſſen dienende Fürſorge verdiente Anerkennung gezöellt. * Einſchränkung der Perſonen⸗Dampfichiſſahrk? Gegen eine amtlicherſeits beabſichtigte Einſchränkung der Perſonen⸗Dampfchiff⸗ fahrt auf dem Rhein wird, wie früher ſchon, auch diesmal wieder citens der Stadt Köln Stellung genommen. Als Begründung für dieſe ſämtliche Städte des Rheines, ſowie die angrenzenden Gebiete aufs empfindlichſte treffende Maßnahme kann man die Kohlen⸗ oder Transportfrage nicht gelten laſſen, da die Schiffe ihre Kohlen ſelbſt bei den Zechen abholen. Die Perſonen⸗Dampfſchiff⸗ fahrt bietet nach der ſtarken Einſchränkung des Sonntagsverkehrs auf der Eiſenbahn die einzige Möglichkeit für die Großſtadtbevölke⸗ rung ſich zu erholen, und entlaſtet auch den allgemeinen Verkehr in hohein Maße. Unbedingt iſt zu fordern, daß die zuſtändige Stelle auf bie berechtigten Intereſſen, die durch eine ſolche Maßnahme ganz erheblich geſchädigt werden, Rückſicht nimmt und von ihrem Plan abiieht Nich: zuletzt ſollte man übrigens auch, wie immer wieder betont werden muß, auf die Volksſtimmung etwas Rückſicht nehmen, die durch derlei Maßnahmen ſicherlich nicht gehoben wird. * Ueber 50 Mark für ein Pfund Seife. Welch ungeheuere Preisüberſchreitungen beim Verkauf von Feinſeifen oder Kernſeifen, die im Preiſe von.30 bis 12 Mk. für ein Kilogramm ſchwanken dürfen, vorkommen, geht aus dem Bericht über die Tätigkeit der Chemiſchen Unterſuchungsanſtalt der Stadt Leipzig hervor. Danach liegt eine Reihe von Fällen vor, in denen für jolche Seiſen über 100 Mk. für ein Kilogramm bezahlt wurden. Dabei ſind die haupt⸗ ſächlich aus Belgien oder Polen eingeführten Seifen von ſo minderwertiger Beſchaffenheit, daß ſie kaum dieſen Namen verdienen. Entweder enthalten ſie große Mengen Füllmittel, z. V. Ton oder Taltum bis zu 80 Prozent, oder hohen Waſſergehalt, der bis zu 75 Prozent anſteigt und der die Urſache des raſchen Eim⸗ trocknens iſt, an dem die Käufer bald merken, wie ſehr ſie be⸗ trogen wurden. vergnügungen. .⸗T.⸗Lichiſpiele, P 6. 23/24. Dieſer Tage wird der große nordiſche Film„Das Himmelsſchiff“ auch in Mannheim zur Aufführung gelangen. Einer der beſten daniſchen Dichter, Sophus Michaelis, iſt der Verfaſſer des Jilmmanuſkriptes. Ein Wettbewerb zwiſchen vier Komponiſten zur Erlangunig der ſchönſten und ſtimmungsoollſten Chormuſik wurde veranſtaltet. Der Preis wurde ſchließlich dem„Frühlingsreigen“ des Kapellmeiſters Schirr⸗ mann zuerkannt. Kaum jemals iſt ein Film ſeitens des Publikums mit ſo großer Spannung erwartet worden, wie das„Himmelsſchiff“ Das Werk, in dem Gunnar Tolnäß mit ſtraffer Beherrſchung von Seeliſchem und Leiblichem die Hauptrolle ſpielt, bietet das Höchſtmaß des Anregenden. Aus Ludwigshaſen. * Außerordenilicher Steuernachlaß. Das K. bayer. Staats⸗ miniſterium der Finanzen hat von der in 8 3 des Geſetzes, betreffend den Staatshaushalt für die Jahre 1918 und 919, vom 6. Auguſt 1918 erteilten Ermächtigüng Gebrauch gemacht und für das Jahr 1918 angeordnet, daß bei den Normal⸗Einkommenſteuerbeträgen zu 1 Mk. und in den Steuerſtufen 2 bis 15 der Eigkommenſteuer der die Normalſteuer nach dem Einkommenſteuergeſetz überſteigende Betrag ganz und in den Steuerſtufen 16 bis 24 der Einkommenſteuer der die Normalſteuer na em Einkommenſteuergeſetz überſteigende Betrag mit der Hälfte außer Erhebung geiaſſen wird. Dieſe Anordnung bat die Wirkung, daß nur der ermäßigte Betrag ge⸗ ſchuldet wird. Die damit wegfallende Erhöhung zu 40 begw. 20 vom Hundert kommt ſomit nicht als Steuernachlaß oder Steuerrück⸗ ſtand in Betracht. Nus dem Großherzogtum. · Hoflenheim, 21. Aug. Den Heldentod für das Vaterland er⸗ litt der Fliegerleutnant Erwin Häfner, bei einer Jagdſtaffel, Inhaber des Eiſernen Kreuzes und des Ordens vom Zähringer Löwen, Sohn des Herrn Hauptlehrers A. Häfner hier. At Vaden-Baden, 21. Auguſt. Der Staarsekretär des Reichs ⸗ marineamies, Admiral Eduard von Caperte, iſt zu längerem Kuraufenthalt hier eingetroffen und hat im„Hotel Holländiſcher Hof“ Wohnung genommen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Bad Dürkheim, 21. Aug. Die in der Vigilienſtraße am Fuße des Brunhildisſtuhles gelegene neuerbaute Villa mit anſchließen⸗ dem Gelände des Herrn Architelten Becker(Sanatorium) ging in den Beſitz des Herrn Bürgermeiſter und Gutsbeſiter Leonhardt Hagenburger(gHettenleidelheim⸗Bad Dürkheim) über. NReuſtadt g. Hdi., 20. Auguſt Die Eiabrecher, welche vergangene Nacht bei dem Fahrikanten Dr. Ziegler in der ein M Der Leichenheiner. Skizze von Alfred Graf. Nachdruck verboten! Kein Lied will ich ſingen, nur kurz einen Akkord anſchlagen, otin aus der Jugendzeit. h ſitze in dem kleinen Eckzimmerchen des ſtillen grauen Hauſes Ich iſchen Kreuzen und Gräben, das wir 28 Jahre hindurch wohnten, und leſe Schleiermacher oder ſonſt ein für einen Gymus⸗ haſten m hre * Grab riedho ſien möglt hen möglichſt ungeeignetes furchangerdind ganze Sefeuumrankte Fenſter und Fink und Amſel ſingen gemeinſam ſchönſten Liebesweiſen. teun chen und Hecken in eitel Lebensluſt und Drang die ganze zene Pracht ihres Blütenreichtums aufleuchten laſſen, von Grab „ von Stein zu Stein ſich die Hünde reichen und ſo den faſt in einen Buch. Von draußen wiht der laue olken ſchweren Jasmin⸗ und Fliederdufts Oder es iſt die Zeit, da die Roſen⸗ Dornröschen⸗Garten umwandeln. Oder der fhütherbſtwind fährt heulend durch die kahlen Ulmenkronen uad 9 lentelt di e ſonſt in feierlich ſtiller Schweigſamkeit Totenwache hal⸗ beren Eypreſſen, daß ſie ihre regenſchweren Häupter wie klagend Rache en alten Steinen wiegen ſund weinen. i Jahreszeit gerade iſt: aber die Kicchenuhr hat eben die zweite Es iſt gleichgültig, Mobeuttagsſtunde verkündet, und das iſt die Stunde, wo die Toten Arabe un d Todes ein * em kleinen Haus gegenüber an meiner Kammer vorbei zu art etragen werden, Tag für Tag, zwei, drei, vier— die eigen⸗ 005 zoeſie unſeres weltenkrückten Winkels findet hier ihre Grenzen an„ſchlägt brutal ins kraſſe Gegenteil um. Man ſpürt, daß man Peripherie einer Großſtadt lebt, die auch den Geſchäften des 0 Stempel des Großbetriebs aufdrückt. ſelte Ich kenne den Vorgang wahrlich zur Genüge, kann es aber doch ſe Bläc Anterlaſſen, den Kopf ein wenig vom Buch zu heben und einen durchs Fenſter zu werfen. großer, dann der Geiſtliche mit dem Meßner, dann die Leid⸗ en, die Berwandten, die Bekannten und die gewohnte Schar Zrſerſt der Sarg, ein kleiner oder zaeieriger und dann in einiger Entſernung, ganz zuletzt er— der Veſchenheimerz. ummer das gleiche Bild.. 5 wir ihn Leichenheiner nannien? Nun eben deshalb, erdigung d Todes Läßt anweſend wa er ſo ziemlich bei jeder„Leiche“, das will heißen bei jeder Be⸗ r. Tagtäglich, viele Jahre hindurch. Schön as nicht von uns geweſen ſein, aber die ſtändige Nähe des die Wogen der Lebensluſt nur umſo wilder ſchäumen. — 3ꝗ keine 8—900 Spitzname auch wohl nie gekommen, dem Leichenheiner. Er hieß in Meklichkeit übrigens kaum Heiner oder Heinrich. Wir kannten —— Bornamen gar nicht, wohl aber ſeinen Familiennamen und zer hatte einen ſehr hohen Klang. Der Leichenheiner war der Sohn eines angeſehenen Adelsgeſchſechts, der müde Sproſſe eines alten, halbmocſchen Stammes. Das mußte man freilich wiſſen, denn nie⸗ mand konnte dergleichen ahnen, der ihn in ſeinem mehr als ein⸗ fachen Mäntelchen, das ſeiner langen hageren Geſtalt kaum bis an die Knie reichte, mit ungelenken unbeholfenen Bewegungen hinter den ügen herſtapfen oder in ſeinem ſadenſcheinigen Röckchen etwas abſeits von der übrigen Verſammlung mit großen, kindlich aufmerkſamen und ſichtlich angeſtrengten, durch dicke Brillengläſer ſtarrenden Augen und dem weit vorgeſtreckten, viel zu großen Kopf die Handlung am Grabe verfolgen ſah. Nahm man Gelegenheit mit ihm zu ſprechen, ſo fiel einem freiſich das übertrieben Korrekte ſeines bis an die Grenzen des Devoten entgegenkommenden Be⸗ nehmens auf, das in ſeiner harten Eckigkeit ſo ganz zu der Art und Weiſe paßte, wie er, den ſteifen Hut krampfhaft in Schulterhöhe haltend— ſtoßweiſe und haſtig, die Worte herauswarf. Und dann, wie geſagt, ſeine Augen, dieſe großen Augen hinter den dicken Brillengläſern. Es lag viel Staunen darin. Oder war es Hilfloſig⸗ keit? Angſt? Der Leichenheiner war ein Kind. Sein Geiſt war allen gewaltſamen Schulexperimenten zum Troß im achten oder neunten Jahre ſeiner Entwichlung ſtehen geblieben. Zu einem ernſthaften Beruf nicht zu gebrauchen, ließ man das Sorgenkind der Familie ſeiner Wege gehen, und es ging— in den Friedhof zu den Beerdigungen tagtäglich, vieie Jahre hindurch, eifrig, gewiſſen⸗ haft, ale gälte es dringende Geſchäfte, hochwichtige Verpflicshngen 8 bis ſchließlich der Tag kam, wo wir uns erſtau, der tſae bewußt wurden, daß die gewohnte Geſtalt ſeit einiger Zeit vom Schauplatz verſchwunden war. Vold darauf erſchien in der Zeitung eine große, ſchwarzumrandete, von vielen hohen⸗ Namen unterzeichnete Anzeige. Der Leichenheiner hatte ſeine mit ſo heißem Eiſer betriebenen Studien vollendet und nun ſelbſt das große Examen gewagt— er war tot. Es wäre unwahr, wollte ich behaupten, daß wir uns ſeinerzekt viel Gedanken über die Sache machten. Heute aber muß ich oft an den Keichenheiner zurückdenken. Denn frage ich mich, was es wohl war, das dieſen bedauernswerten, täppiſchen Menſchen an die Gräber und Särge bannte. War es ein dunkler Schaner, ein dumpfes Ahnen des Unergründlichen, das gerade dieſen Armen im Geiſte immer wieder in den Bannkreis des tiefſten aller Probleme trieb? Wäre es möglich, daß das Urrätſel alles Seins, aus den offenen Gruben in ſeiner negativen Form ihm ſinſter ⸗eutgegen⸗ grinſend, wie mit em Hammer in die ſchlaffen Seiten eines kannt und tauben Gehirns ſchlug, alſo daß ſie zu tönen begannen in inem einzigen, klirrenden, nimmer zur Ruhe kommenden Mißtan? Oder handelte e⸗ 10 nur um eine leere Manie, eine alberne Gewohn⸗ heit? Ich weiß es nicht. Aber in der Dämmerung oder in ſchlaf⸗ armen Nächten ſehe ich ihn oft zwiſchen Kreuzen und Gräbern ſtehen, den Leichenheiner, in ſeinem fadenſcheinigen Röckchen, mit dem vorgeſtreckten viel zu großen Kopf und den großen, kindlich aufmerkſamen und ſichtlich angeſtrengten Augen hinter den dicken Brillengläſern.— Frankfurter Theater. Nun haben ſich unſere ſtädtiſchen Bühnen wieder aufgetan und verheißen ebenſo wie das„Neue Theater“ für die kommende Spiel⸗ zeit ein vielverſprechendes künſtleriſches Programm. Sigmund Neu⸗ manns ſatiriſcher Schwank„Das badende Mädchen“, den die letzt⸗ genannte Bühne in guter herausbrachte, bedeutete ge⸗ wiß für viele, die ſich lockre Koſt verſprachen, eine Enttäuſchung. Uns war die Enttäuſchung angenehm. Der Titel iſt rein zufällig und gibt vom Inhalt des Stückes keinerlei Andeutung. Es be⸗ handelt die Geſchichte vom Raube der„Gioconda“, des berühmten Gemäldes von Leonardo, jene Affäre alſo, die 1911 den Pariſer Kunſtyerantwertlichen allerlei Aerger und Kopfzerbrechen verurſacht hat. Sein Grundgedanke, der iechniſch mii einem ſtarken Ein⸗ ſchlag von Deiektivkomödie bewältigt wird, lautet:„Willſt Du be⸗ berühmt werden, ſo mache irgendwie von Dir reden!“ Vom Neuen Theater ins Schaulpielhaus gezogen iſt nunmehr die hübſche Komödie„Schneider Wibbel“ von Hans Müller⸗Schläſ⸗ ſer. Der Frankfurler Schauſpieler Oskar Ebelsbacher, der auch Regie führte und den ſpaßigen Titelhelden drollig darſtellte, hat eine leichte Umſtiliſierung vorgenommen, indem er den rheini⸗ ſchei Dialekt des Originals durch den heimiſchen von Stoltze und Karl Malß erſetzte. Auch ſo kenn das liebenswürdige Spiel mit ſeinen amnutenden Sitten⸗ und Zuſtandsſchilderungen aus der Zeit Napoleans J. wohl heſtehen. n Herrn Ebelsbacher mach⸗ ten Frau in ais zie berlegene, reſolute Schneidersfrau und der neu verpflichtete Herr Werner in der Rolle eines ur⸗ lebendigen Kölner Beſellen ihre Sache beſonders nett. Rerlorene Lirbesmih dagegen war die et Einſtudie⸗ rung von Schnitzſers deeiaktiger Komödie„Z wiſchenſpiel“, die van der Kritik einmütig abgelehni wurde In dieſem, P68 1805 entſtandenen Stück, dem man die Ruhe ruhig gönnen ſollte, find die beiden Tröger der— ganz— Haadlung, Mann und Frau, mit ſolcher pfychologiſcher Kleindiftelei angefaßt, daß ſie . Seie. Nr. 289. Bonmerskag, ben 22. Auguſt IIK n Schöatal Beſuche abſiatteten, ſind heute Mükag in Lambrecht — und ins Armtsgerichtsgefängats zu Neuſtadt verbracht worden. Es iſt ein vierblätteriges Kleehlatt, dei dem alle Berufe vertreien ſind, der Kaufmann Joſeph Boßlet aus Elbers⸗ berg, der Lundwirt Rodert Ihme aus Seemack, der Schloſſer Wiſheln. Heuß aus Bremen und der Guſputzer Wilhelm W aſſer⸗ Lae aus Köln. Sie ſind, wie ſie eingeſtanden haben, aus einem Lazarett geflohen und haben ſich durch Diebſtahl ernahet. So wurden ven ihnen in der Kielhöferſchen Wirtſchaft drei Flaſchen Kognak, eine Flaſche Zwetſchgenſchnaps, zwei Flaſchen Mageabitter und drei Schachteln Zigaretten euwendet. In der Villo von Dr. Ziegler Kelbene R i 1—— eine Weckuhr, wei ſeidene Regemnä aſchen Kogunk, vier Stürk Seiſe, ein Stilet, fünf Flaſchen„Kaffee und verſchiedene Eßwaren eſtohlen Die Diebe haben zweifeltos irgende in eute verſteckt. Gerichtszeitung. Heidelberg, 21. Aug. Vor dem Schöffeugerichk kam Rie Kioen den Milchhändler Wilhelm Holzhater erhobene Be⸗ ſchuldigung zur Verhandlung, daß er als bechniſcher Botrisbsleiter der Molkerei Heidelberg von Anfang 1917 bis September 1917 der Magermilch täglich 40 bis 55 Liter Waſſer zuſetzte, ſowie in den Monaten Mai und September 1917 dem Rahm täglich vier bis fünf Stangen Eis und in den Monaten Juni, Juli und Auguſt täglich 8 bis 10 Tafeln Eis zuſetzte; ferner vorſätzlich erhöhte Preiſe als die Höchſtpreiſe forderte und weißen Käſe mit 86,07prozentigem Waſſergehalt und teilweiſe darüber verkauft hat, endlich, daß er hier Händkäſe verkaufte und weiterlieferte, die in Wahrheit nur geſalzener weißer Käſe waren und für die er bei 50—70 Gramm Gewicht pro Stück 30 Pfg. verlangte. Endlich lieferte er dem Mili⸗ tärfiskus aus der Walkerei in Heidelberg fortgeſetzt große Quan⸗ titäten Molken für e Schweinehaltung für 4 Pfg pro Liter, ver⸗ ſchwieg aber dabei, daß der Molle ſämtliches Albumm entgogen und damit der Nährwert erheblich vermindert war. Das Gericht er⸗ kannte wegen Punkt 1 als Nahrungsmittelfälſchung auf 400 Mk. Geldſtrafe oder 40 Tage Gefängnis, zu 2 und 3 wegen Höchſt⸗ preisüberſchreitung auf 300 Mk.(30 Tage Gefänguis) und 150 Mark Geldſtrafe(15 Tage Gefängnis). In dem Punkt be⸗ treffend die Molkenlieferung wurde dagegen auf Freiſprechung er⸗ kannt. Das Gericht ſolgte laut„Heidelb. Tagebl.“ den Anträgen der Staatsanwaltſchaft. )(Karlsruhe, 20. Aug. Ein Geheimſchlächter, der Landwirt Karl Franz Schäfer aus Singen, wurde wegen ſeines verbotenen Geſchäftsbetriebes von der hieſigen Strafkammer zu vier Monaten Gefängnis, 1000 Mk. Geldſtrafe und zu 3500 Mk. Erſatz für den übermäßigen Gewinn verurtcilt. Das Urteil ſoll im „Pforzheimer Anzeiger“ veröffentlicht werden. Schäfer hatte etwa E Jahre lang in Eutingen Stiere, Ochſen, Schafe, Kälber, Rinder und Schweine geſchlachtet und das Fleiſch unter Ueberſchreimuig der Höchſtpreiſe verkauft. * Ludwigshafen a. Rh., 20. Aug. Wegen Vergehens gegen die Reichsgetreideordnung hatte ſich der Ackerer Phil. Becker V. von Dannftadt vor dem Schöffengericht zu verantworten. Nach der Anklage liegt ihm zur Laſt, Ende vorigen Jahres oder im Laufe dieſes Jahres beſchlagnahmtes Getreide, nämlich 0,78 Zentner Weizen, 17,12 Zentner Roggen und 6,64 Zentner Gerſte unbefugt keiſeite geſchafft zu haben. Gegen einen hierwegen gegen ihn er⸗ laſſenen Strafbefehl des Amtsgerichts Ludwigshafen, lautend auf eine Geldſtrafe von 750 Mk., hatte er Einſpruch erhoden. Die Ver⸗ handlung engab: Becker, der in Dannſtadt die Landwirtſchaft be⸗ treibt, hat aus ſeiner Eunte 1917 nur 8 Zentner Korn an den Kom⸗ munalverband abgeliefert. Dies gibt er zu, ſtellt aber zu ſeiner Rechtfertigung u. a. auf, ſeine Ernte ſei ſchlecht ausgefallen, an Weizen habe er ſozuſagen nichts geerntet, die Aehren ſeien ihm teilweiſe noch von Feldfrerlern abgeſchnitten worden uſw. Er habe S Zentner Korn abliefern können, das übrige habe er für ſich ge⸗ braucht, umſomehr, als er noch die 8köpfige Familie ſeiner Schwäge⸗ kin, die ihm an Stelle ſeiner kranken Frau den Haushalt führe, mit Getreide habe verſorgen müſſen, was ihm von der Kommiſſion er⸗ laubt worden ſei. Der als Zeuge gehörte Beamte des Bezirksamts bekundet, daß Becker bei der Erhebung der Getreideernte und Nach⸗ prüfung der Ernteflächen im September vorigen Jahres als Ernte⸗ flächen 17 Ar mit Weizen, 9,4 Ar mit Roggen und 36 Ar mit Gerſte und als Ernteertrag von dieſen Flächen 2 Zentner Weizen, 35 Zent⸗ ner Roggen und 12 Zentner Gerſte angegeben habe. Der Vor⸗ ſitzende führte bei der Urteilsverkündung aus, daß das Schöffen⸗ ericht zu der Ueberzeugung gekommen ſei, daß Becker bei der —— 2 Erhebung des Ernteertrages ſein Ernteerträgnis an⸗ näbernd richtig geſchätzt habe. Im Hinblick auf die eigenen ſeiner⸗ Feitigen Angaben des Beſchuldigten ſei es auch zu der Anſicht ge⸗ kommen, daß Becker tatſächlich mehr Getreide geerntet und ver⸗ braucht hat, als ihm zuſtand, daß er auf jeden Fall noch 10 Zentner Frucht hätte mehr abliefern können. Das Urteil lautet lt.„.⸗A.“ haben ſie u. a. ein Ja Kuf eine Geloſtrafevon 420 Mark oden 42 Tage Gefängnis. * München, 21. Auguſt. Das Schwabinger Atelierfeſt, des im Frühjahr die Oeffentlichkeit lebhaft beſchäftigte, fand am Dienstag nochmals ein gerichtliches Pachſpiel, da die Veranſtalter des Feſtes gegen ihre am 13. April durch das Schöffengericht München erfolgte Verurteilung Berufung zum Landgericht eingelegt hatten. Das Feſt fand unmittelbar vor der Karwoche, zur Zeit der großen Frühſahrsoffenſive, in der Nacht zum 24. März in einem Atelier an der Georgenſtraße 16 ſtatt; die hierzu geladenen 150 den beſten Kreiſen angehärigen Teilnehmer waren in Geſellſchaftskleidung und suletzt erſt recht— unwahrſcheinlich werden. Wenigſtens kann ein normaler Menſch ſchlecht begreifen, warum ſich zwei Menſchen trennen ſollten, die nach Seele und Leib derart zuſammengehören, wie dieſes Muſikerpaar. G. Sch. * Das Städtiſche Schauſpielhaus in Frankfurt a. M. bringt in den nächſten Monaten das Luſtſpiel„Heinri der Be⸗ glücker“ von Julius Meier⸗Gräfe und Georg Kaiſers phantaſtiſches Spiel:„Europa“ zur Uraufführung. Am 3. September veran⸗ ſtaltet es einen„Iriſchen Abend“. Stäbtiſche Schauſpiele Baden⸗Baden. Die Spielzeit 1918/19 wird, neben erfreulicher Berückſichtigung der Klaſſiker, folgende Werke der neueren Literatur zur Darſtellung bringen: Freytag: Die Journakiſten— Hauptmann: Ein⸗ ſame Menſchen, Fuhrmann Henſchel, Elga— Ibſen: Hedda Gabler, Rosmersholm, Die Stützen der Geſellſchaft— Strind⸗ berg: Mit dem Feuer ſpielen, Das Band, Fräulein Julie— Schnitzler: Das weite Land, Anatol, Liebelei, Literatur— Hoffmannsthal: Jedermann, Die Hochzeit der Sobeide, Der Tor und der Tod— Wedekind: Der Kammerſänger, Erdgeiſt — Eulenberß: Belinde— Dehmel: Die Menſchenfreunde— Sudermann: Das Glück im Winkel— Wilde: Eine floren⸗ tiniſche Trogdie, Ernſt ſein, Ein idealer Gatte— Gorki: Nacht⸗ aſyl— Molnär: Der Teufel— Gött: Fortunatas Biß— Burte: Donna Ines— Roſenow: Kater Tampe— Mell: Der Varbier von Berriac— Fulda: Jugendfreunde, Der Lebens⸗ ſchüler— Bahr: Das Konzert— Ernſt: Flachsmann als Er⸗ zieher— Schickele: Hans im Schnakenloch— Rosmer: Kö⸗ nigskinder, mit der Muſik von Humperdinck— Ba 1 ſewitz: Schah⸗ zagade— Bittner: Der liebe Auguſtin, Muſik von Bittner— Kaiſer: Der Brand im Opernhaus(Uraufführung), Claudius, Friedrich und Anna, Dame Juana(Uraufführung)— dOuckh: Der Irre(Uraufführung), Die Laſt. Waller von Molo's neue Dramen„Friedrich Staps“(Uraufführung am Leipziger Stadttheater bevorſtehend und Der Hauch im All“, der am Theater in der Königgrätzerſtraße in Berlin die Uraufführung erleben wird, wurden vom Gerger Hoftheater, das die Urauffüh⸗ —3785 der erſten Dramen Molo's„Der Infant der Menſch⸗ heit“ und„Die Erlöſung der Ethel“ im Vorjahre brachte, zur Aufführung angenommea. Das Bild der Eulalia. eine Burleske, von Hermann Kienzl, worin das Treiben gewiſſer Kunſtkreiſe mit ihren Salons, Zeitſchriften, Ver⸗ ſteigerungen u. a. ſatiriſch behandelt wird, hat bei ihrer Urauf⸗ führung im—— in Magdeburg i Beifall gefunden. Der ſende Verfaſſer wurde oft gerufen. Masleutoſtümen erſchienen: die Tanzuntergaltung dauerte von abends 9 ſihr bis früh 5 Uhr: es wurden dabei für etwa 9800 Mark Weine und Sokt verbraucht. Wegea dieſer Tanzocranſtaltung 8 ick deren Urheber und Leiter, der Student Karl Aug. Kroth aus Bendorf a Rh., der Kunſtmaler Hermann Schaeffer aus Noro⸗ Dork, deſſen Frau Lucie Schaeffec, ebenfarls aus Amertka. uͤnd die Schriftſtellersfrau Romain Wagenſeil aus Baden⸗Baden rer bem Schöffengericht wegen groben Unfugs zu verant⸗ worten, ſie würden ſämtliche zur Köchtſtrafe von ſechs Wochen Haft und zu den Koſten verurteilt Gegen dieſes Urteil iegten die genannten Verſogen Berufung ein, ſodah auch das Land⸗ ericht mit der Sache befoſſen mußte. Kroth hatte ſeine Peeniung nachträglich zur gen und ſich dem Urteil unterworfen. Aufhebung des ſchöffengerichtlichen Urteiles Das Urteil lautete anf Hafl ſür jeden der und auf 150 Mare Geldſtrafe eo 15 drei Augeklagten. Sportliche Rundſchau. e Bei den Sübddcutſchen Meiſterſchaften ia Frankfurt u. M. konnte W. Schöffler(Sporisvereinigung Hellas 07), ö. Zt. Kraft⸗ fahrer in Sacrbrücken, den ſüddentſchen Meiſtertitel im Hochſpeung mit einer Leiſtung von.71 Meter vor Horn⸗ berger mit 1,71 Meter gewinnen. Im Werſprung ler mit 6,24 Meter den zweiten Platz hinter Horn mit 6,26 Meter. 0 Kriegstagungen. Der 11. Verbandskag des Reichsverbandes deulſcher Jeinkoſt⸗ Kaufleule e.., Sitz Berlin dem öber 2500 der angeſehenſten und größten Feinkoſt⸗Firmen im Reiche in über 430 Städten angehören, findet am 24.—27. Auguft ds. Is. in Breslau ſtatt. Der Lerbandstag beginnt am Samsiag mit einem Begrüßungs⸗Abend. Am Sonntag, den 28 finden Verbands⸗ und Aufſichtsats⸗, ſowie ein Sautag für Schle⸗ ſien ſtatt. Montag, 26. wird der Reichstagsabgeordnete Prof. Dr. Doormann das zeitgemäße Thema:„Gemeinſame Intereſſen der Verbraucher und de⸗ Lebensmittel⸗Kleinhandels“ in einem Vor⸗ tag behandeln. Uebec„Staots⸗Sozialismus oder organiſierter Hacdel“ und„Die Zuſammenſchluß⸗Beſtrobungen des Kleinhan⸗ dels“ ſpricht der Syndikus des Reichsverbandes. Die Tagungen, zu denen auch Nichtmitglieder Zutritt haben, dürften für alle am Lebensmittel⸗Einzelhandel beteiligten Kreiſe von größtem Inter⸗ eſſe ſein. Die Uhrmacher Deulſchlands veranſtalten zur Herbſtmeſſe in Leipzig auf Einladung der Deut⸗ ſchen Uhrmacher⸗Vereinigung ihre dritte Kri ung. — Genoſſenſchaftsfragen, z. B. genoſſenſ che Reparaburwerk⸗ ſtätten, Einkaufsgenoſſenſchaften, genoſſenſchaftliche Uhrenerden⸗ gung nehmen einen großen Teil der Tagesordmma ein, ebenſo die Rohftoffverſorgung, Preisfragen und die Luxusſtouer. Die moder⸗ nen techniſchen Beſtrebungen der Normierung uund Typiſieruns der Uhrenfabrikation gelangen unter Teilnahme des Ausſchuſſes für wirtſchaftliche Fertigſtellung(A. w..) mit der Induſtrie zuc Be⸗ ratung. Die wichtigſten Verhandlungspunkte ſind den Fragen der Ausbildung und Erziehung des fachlichen Nachwuchſes im Uhr⸗ machergewerbe gewidmet. Sonderverſammlungen halien bei die⸗ ſer Gelegenheit die Geſellſchaft der Freunde des Lehrlings⸗ und Fachſchuweſens im Uhrmachergewerbe und die Vertreter und Fach⸗ lehrer an ſtellung von Lehrlingsarbeiten aller vier Kriegoſahre im Geſchäfts⸗ lokal der Sachehenedi„Die Uhrmacher⸗Woche“ wird einen Be⸗ weis, für den Lebengwillen im Uhrmachergewerbe trotz der Zeiten Not und Drang liefern und mit dazu boitragen, daß von der Fach⸗ preſſe der feinblichen Länder auch auf dieſe Tagung wieder als nachahmengwertes Beiſpiel hingewieſen wird. Badiſcher Landiag. Iweite Kammer.— 72. öfſentliche Sihung. Karlsruhe, 21. Auguſt. Präſident Kopf eröffnete um 4½ Uhr die Sitzung. Das Haus ſetzte die Beratung des Bierſteuergeſetzes fort. Abg. Banſchbach(R..) trat für die Intereſſen der mitt⸗ leren und kleineren Brauereien ein und wünſchte eine größere Zu⸗ teilung von Gerſte an Baden. Abg. Geck(U..): Das Geſetz wird lediglich die Großbetriebe ſtärken und den kleinen noch mehr die Piſtole auf die Bruſt ſetzen. Dieſer Bierſteuer muß bald ein Ende gemacht werden. Abg. Dr. Schofer(Zentr.) wandte ſich gegen die ſozialdemo⸗ kratiſchen Anträge, von denen einer die Abgabe des Haustrunkes an die Arbeiter betrifft und erklärte, daß dem Abſtriche von 17 Mil⸗ lionen durch die Hinausſetzung des Geldtermins für die Bierſteuer ein Plus gegenüberſtehe bei der vom Landtage bewilligten Ein⸗ kommenſteuer. Berichterſtatter Abg. Dietrich beantragte die Ablehnung der ſozialdemokratiſchen Anträge und die Annahme des Antrages Diet⸗ rich und Gen. Dem Finanzminiſter gegenüber verteidigte der Red⸗ ner die Haltung zum Paragraph 60. Dr. Rheinboldt verteidigte ſeinen Stand⸗ punkt. Abg. Stockinger(Soz.) verteidigte die ſozialdemokratiſchen Anträge, gegen die ſich Finanzminiſter Dr. Rheinboldt wandte. Abg. Rebmann(Natl.): Die Kritik, die der Abg. Stockinger an der Arbeit der Kammer getan hat, widerſpricht der ganzen Tätig⸗ keit, die wir auf das Geſetz verwandt haben. Die Anklagen des Abg. Stockinger ſind durchaus ungerecht. Die Anträge des Abg. Stockinger ſind ohne ernſthafte Begründung in das Plenum ge⸗ kommen. Was ſachlich zu der Sache zu ſagen war, iſt in der Kom⸗ miſſion geſagt worden. Ich habe die gehabt, daß wir über ſolche Anträge hinausgekommen ſind. Ich bedauere, wenn das ein Rückfall ſein ſoll in die Zeiten vor dem Kriege. Hierauf wurde abgeſtimmt. Der erſte Antrag Stockinger, daß Ausnahmen von dem Stammwürzegehalt nur während der Kriegs⸗ 55 wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten ab⸗ gelehnt. Abg. Stockinger(Soz.) vertrat ſeinen Antrag über den Haustrunk für die Brauereiarbeiter. Danach ſoll der Stammwürze⸗ gehalt mindeſtens 10 Prozent betragen. Abg. Hartmann(Zentr.) erklärte ſich mit dem erſten Teil des Antrages Stockinger einverſtanden und bezeichnete den zweiten Teil als geeignet zur Behandlung in einem Tarifſvertrage. Abg. Rebmann(Natl.): Ich bin der Meinung, daß die An⸗ regungen der Sozialdemokraten ſo minutiös ſind, daß ſie in ein Geſetz nicht hineinpaſſen. Minima non curat praetor. Abg. Stockinger hat beſtritten, daß ſeine Anträge einen agitatoriſchen Zweck hätten. Dabei hat er im gleichen Augenblick wieder ſein agita⸗ toriſches Geſchick bewieſen. So hat er das Wort vom Dreiklaſſenbier geprägt. Das iſt ein agitatoriſches Wort allerſchärfſter Art. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt: Ich kann mich nicht für den Antrag Stockinger erklären. Der erſte Teil iſt überflüſſig, der zweite Teil gehört in die Tarifverträge. Dem Abg. Rebmann gebe ich mit ſeinen Ausführungen vollſtändig cecht. Ahg. Weißhaupt(Ztr.): Als Fachmann kann ich ſagen, daß der Aftbag Stockinger nicht durchführbar iſt. Wenn dem Abg. Stockileſer die Anträge von Brauereiarbeitern gegeben ſind, dann waren dies ſolche Arbeiter, denen es mehr um das Biertrinken, als um das Arbeiten zu tun iſt. Finanzminiſter Dr. Rheinboldt: Der Antrag Stockinger be⸗ deutet keinen Schutz für die Arbeiter, ſondern für die Brauereien. Nach kurzer weiterer Ausſprache wurde der Antrag Stockinger abgeiehnt. Abg. Wittemann(Zentr.) ſprach ſich dafür aus, daß das Geſetz bereits am 1. Oktober 1918 inkraft treten ſoll. Das Haus nahm den Kommiſſionsantrag(Inkrafttreten des Geſetzes am 1. April) an. Schließlich wurde das ganze Bierſteuergeſetz mit 50 gegen 10(ſozialdemokratiſchen) Stimmen angenommen Die Petition eines Brauerverbandes wurde für erledigt erklärt. Abg. Köhler(Zentr.) berichtete über die Denkſchrift des Finanzminiſters über das Branntweinmonopol. Auf Antrag der Kommiſſion wurde die Denkſchrift zur Kenntnis genommen Schluß der Sizung 6r⸗ Uhr. 83 Uhrmacherfachſchuuen und Fochklaſen ab. Eine Aus⸗ Letzte Melͤungen. Orlando und Sonnino. m. flöln, 22. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die Kölnüche Volksst, meldet aus Bafel: Die italieniſchen Blätter berichien herut, daß keine Differenzen zwiſchen Orlande un Sonnino beſtänden. Meſſaggero beſagt. Sonrano⸗ Ver, bleiben ſei ein Zeichen dafür, daß er die Politit Oriando⸗ billige. Giornale dtalia meint, es handle ſich mehr un Differenzen des Tones, während die Ausführung die gleich⸗ bleibe. Dagegen hält der Corriere della Sera an ſeiner erſten Anſchauung ſeſt und widerſpricht dem Gedanken, datz Einig“ keit beſtehe⸗ Geſtörter Grenzverkehr zwiſchen der Schweiz und Italien. m. Köln, 22. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksztg, meldet ars Baſel: Der Brenzverkehr in Italien vollzieht 600 in Chiaſſo in der Weiſe, daß täglich zwei Züge mit Gütert von und nach Italien verkehren. Der Perſonenverk⸗ 2 iſt gänzlich eingeſtellt. Bei der Barrieère von Pon Ehiaſſo iſt der Eintritt nach Italien Perſonen, die mit 75 nötigen Ausweiſen verſehen ſind, geſtattet. Die diploma 405 ſchen Kuriereverkehren nicht mehr. Die für Ia lien beſtimmte Poſt wird jeden Morgen vom italieniſchen Grenzpoſten entgegengenommen und direkt nach Mailand 10 fördert. Von Italien herein kommt dagegen keine Briefpe mehr. Nur die Zeitungen erhält man mit Verſpätungen von mehreren Tagen. Man weiß noch nicht, wie lange dieſer Zu⸗ ſtand, der namentlich im Teſſin ſchwer empfunden wird dauern ſoll. Zum Bölkerbund. Amſterdam, 20. Aug.(WT B. Nichtamtlich.) Die 5 einen im„Corriere d Stalia“ erſchienenen Artikel über den Völk? 1 bund aus der Feder Criſpoltis ab, der ſich gegen den Vorſchro⸗ von Leon Bourgeois wendet, einen Völkerbund nur innerhalb de Ententeländer zu gründen. Das Blatt hält die Betrachtungen Eriſpoltis auch für Holland für wichtig. Ein Völkerbund nach—* Vorſchlag von Bourgeois müſſe Holland in eine ſchwierige Lag, brinten, einerlei, ob es in den Bund aufgenommen werden wüür oder nicht. Unter einem Völkerbund lediglich in den Ententeländern wärden das Wirtſchaftsleben und der freie Handel leiden. Die„Tild“ fährt dann wörtlich fort: Wir ſind anderer Meinung und ſehen in dem Völkerbund, wenn er auf einer gerechten Baſte beruht, das einzige Rittel, um einer Weltkataſtrophe, wie ſie jebt wütet, vorzubeugen. 0 e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Prib. Tel, g. K) Der„Corriere“ meldet aus Newyork: Im Kongreß wurde mit ge“ ringer Mehrheit ein Antrag angenommen, der den Pr ſidenten erſucht, Friedensvorſchläge des Feindes 0 ihrer Beantwortung dem Kongreß zur Meinungsäußerung zu, unterbreiten. Handel und ſodustrie- Gotreide-Wochenbersche. Die Witlerung uruß leider nach wie vor als recht unginstig Rür die Erute bezeicimet werden. Das ersehnte trockene, sonu¹ und winckge Wetter stellt sich nicht ein, auf schöne Tage lolgt immer wieder Regen, so daß die Bergung der Ernte mit gro Schwierigkeiten verknüipft ist. Wältrenddem bei günstigem Ernte wetter die einzeinen Getreidearten nacheinander eingeheimst wer den können, drängen sich nun Roggen, Gerste, Weizen und l zusammen, wodurch naturgemäß auch das Eisenbahnnetz echwer belastet Wird. Insoſern kann die Witterung noch als günstig eichnet werden, als es im algemeinen bedeckt und kühl ist, W0O- durch wenigstens dem allzu starken Auswachsen des auf em Felde stehenden Getreides vorgebeugt ist. Immerhin läßt die 7 schaflenheit des bei den Mühlen eintreffenden Getreides viella zu wünschen ührig. Es wird über hohe Feuchtigkeit Sowie wuchs geklagt. Dessenungeachtet sind die Ankünfte bei den Mühlen recht groß, 50 daß zur Bewältigung der Enüöschung der Eisent bahnwagen der letzte Mann augeboten werden muß. Die V diensunõglichkeiten der im Kriege ja nur Lohnmüllerei betreiben den Mülten sind bei einer feuchten Ernte naturgemäß wesentlich 8 bei einer trockenen Ernte, da die künstliche Trocknuug des treides ziemilich kostspielig ist, die dauernde Bearbeitung und dadurch gesteigerle Unkosten erlor dert und schließkch aber auch die Körner weniger hoch ausgebel tet werden können. Ganz abgesehen davon sind auch die Leistunge, fähigkeiten der Miluen bei der Vermahlung von feuchtem Getrel an und für sich niedriger, was wiederum einen erhöhten Kräf verbrauch bedeutet. In diesem Zusammenhang verdienen die der Reichsgetreidestelle den Mühlen eingeräumten und jetzt 93 kanutgegebenen für das neue Geschiäftsjahr sondere Beachtung. Man hat davon abgesehen. die Mühlen durch eine Erhöhung der Mahllöhne besser zu siellen, sondern hat vielmehr vorgezogen, die Mahllöhne nur begrenzt zu erhöhen, Mühlen aber auf anderen Gebieten Zugeständnisse zu machen. 5 Mahllöhne werden im allgemeinen nur um M..— für die Ton erhöllt, für Müllen mit einer Leistungsfähigkeit von 10—49 uni M. 2 und für Mülnen mit einer Leistung von=9 t um M. für die Tonne. Außerdem wurde die Vergütung für Lagerung ung, Bearbeitung von M..50 auf M..50 zür die Tonne erhöht un außerdem die lagergeldfreie Frist um 4 Wochen verkürzt. 5 Hauptpunkt über die sonstigen Veränderungen ist aber in der E- köhung der Vergütung für Ersparnisse an dem eingerãumtel Schwund von M. 30 auf M. 38 für die 100 kg zu erblicken. Regelung des Güterverkehrs mit Großrufland- Kürzlich hat der Verein Deutscher Spediteure e. V. auf Verau, lassung der Reichsbehörden eine Firma„Osttraus, Osteuropäische Trausport-G. m. b..“ errichtet. Gegenstand des Unternehmen Sind Lrausport-, Lagerungs- und Verzollungsgeschäfte von un nach Großrußland und Finnland(außer der Ukraine), soweit Be schränkungen des Güterverkehrs vom Reiche als notwendig achtet und angeordnet werden und somit eine freie Betãtigung „Tiid- drüc Speditionsfachhandeis nicht zugelassen wird. Wenn auch Zuzu, geben ist, daß heute militärische oder wirtschaftliche Gründe dafüt Sprechen mögen, den Güterverkehr einer größeren Beschränkun 2u unterwerfen, so ist doch die dringende Forderung auszuspre, chen, daß nach Beendigung des Kriegszustandes Gründungen del“ art möglichst bald ganz verschwinden und gleichzeitig darlit Hal, del, Industrie und Verkehir in die Rechte und Pilichien eingesete werden, die sie schon vor dem Kriege zum Besten der heinüsche Voſlswirtschait mit so gewaligem Erfolge ausgeübt haben. Wasserstandsbeobacktungen im Monat August. begelezation vom Datum 8 b6r Rhein 17. 16. J 19. 20. 21. 22. omerkunz Auningen) 400.921.89.72.85.90 Abends 6 Uh Keht..97*.55.66.70 Rachm. 2 U Maxaenn 4550.40.21.05.07.18 Vachm. 2 Un Manneim 466/ 3089 d4 409 Korgens 7 Mannissz 109.06.96.82.69.-B 12 Uhe, FaB„ Vorm. 2 Ubr KiBB„ 12 1% dchen. 2 90 Vermaoſeeckkar: Kannhein.55.43 331.10.00.02J Vorw. 7 Uhr feilbronn 028 d e ee, e Wetteraussichten für mehrere Tage im voraus. CZ..) Unbefugter Machdruok wird gerichtlich verfolgt 1 28. August: Wenig verändert. 2411 24. August: Kaum verindetn 4 * —. Gesunderhaltuns? 4 — (Mittag- Ausgabe.) Nr. 389. 5. Seite. Sractrelsencler — ſoſort geſucht. Angebote erbeten unter R. 773 WM Haaſenſtein& Vogler.⸗G. Mannheim. Bsze ebreibmaschigen-Mechanier vextraut mit den gangbarsten Systemen, sowie mit Additions- und sonstigen Büro-Maschinen, Zum mögl. baldigen Eintritt gesucht. Ang. mit Nachweis bisheriger Tätigkeit u. Lohnanspr. an S. Gutmann, Stuttgart Wilheimsbau. 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Künstlertheater„AB0OI10.“ Heute Donnerstag abend 7½ Uhr Die Rose von Stambul. Achmed Bejn. Ernst Vogler. Freitag: Rüstungsvorstellung. Todes-Anzeige. Statt jeder besonderen Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, dass unser Sohn Alois Bender IL. G. Res. einen unerwarteten Tod, durch Herzschlag beim Baden, gefunden hat. Nach tapferem Eintreten für sein Vaterland erhielt er i 914 das Eiserne Kreuz II. Kl.; seine schwere Ver⸗ N. 1 Elin Jahre 1 3 hente: wundung in Russland verursachte bis 1917 fortgesetzte operative 1 1 Eingriffe. Sein sehnlicher Wunsch war wieder an der Front Die Heimatlosen zu sein und nun nimmt sein hoffnungsvolles Leben ein Drama in 6 Akten. tragisches Ende. In der Hauptrolle Die tiefbetrübten Eltern: Leontine Rühnberg Alois Bender und Frau Julie geb. Eberle. Heidelberg, den 21. August 1918. Die Beerdiguns ſindet in aller Stille statt und batten wir von Kranaependen und Besuchen abseken zu wollen. O183 Einzahr. Kanonier im bayr. Feid-Art.-Regt. 19 im Alter von 18% Jahren auf dem Felde der Ehre gefallen ist. Familie Dr. Hans Lang. Ludwigshafen a. Rh., den 21. August 1918. eeeenelbieeeeeeeiiiii 5 7 77 Tahn-Prauis S. Mehr 0 (Kug. Schwamm Nachfolger) in unmittelbarer Nähe der Kammerlichtspiele, empfiehlt sich als Spezialist zur Behandlung von wurzelkranken, sowie Aufbauen von kronen⸗ losen Zähnen Gnaturgetrev). Sehr schlechte Zühne werden durch Plombieren mit nur erstklassigem Material, vie Porzellan, Platin, Silber wieder wie neu hergestellt. Durch Regulierung können schräg stehende eigene Zähne in natür- liche Lage gebracht werden. Umarbeitung schlecht sitzender Gebisse, die nicht bei mir ange- kertigt wurden, sowie Reparaturen, werden rasch und zu mässigen Preisen ausgeführt. Alle Zahnersatzteile, wie Kronen, Stiftzühne u. Brückenarbeiten(Gebisse ohne Gaumenplatte) werden im eig. Laboratorium auks Feinste ausgeführt. 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Wottspiol Serlingske Tidende: Berliner Tageblatt: zwischen dem mehrmaligen Die Aufführung des Films verlief sebr stim-.. und so wirkte das Ganze als ein Film- Zirka 1200 Siter preiswert zu verkaufen. Deutschen Meister mungsvoll; er machte augenscheinlich sowohl oratorium, das in der seltenen Mischung seiner 5„[Necharan; Fiſcherſtr. 4 23 211 durch seinen hohen ethischen Gehalt, wie Bestandteile nicht in allen Einzelheiten, aber Priſna Weihwei bT el 101 1 U OTla darch seine packenden dramatischen Szenenschliesslich in seinem Gesamt-Eindruck der. una die prachtvollen Massenaufnahmen einen Schönen Grundidee Raum in den Herzen zu hat abzugeben.* und tiefen Eindruck. Sämtliche Akte wurden mit schaffen vermag. Damit, und indem es über⸗ Aoh. Reirner zuzve⸗ lebhaftem Beitall begleitet.(Vaapt einen geistigen Kern hat, erhebt sich Rheingonbeim- Telerh. B. 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Prolog und Chor⸗ erkolgsicherer Filmsensation ein Werk, das TerephHO 2861, 5288a„ gesang nach Versen von Marie-Louise Droop, einen gewissen Höhepunkt poesieumrankter Du Sprechen vou II—12 und von—6 Uhr. Ballett, kurz alles, was des Kinofreundes Filmdramatik darstellt, die alle großen Mög⸗ 3 Herz begehrt. Der Beifall war ehrlich und lichkeiten dieser von keinen technischen Hem⸗ 1 in: — wat-Kurse in: A. v. Harder, Rechtsanwalt. ie mungen beengten Kunstgattung ausnützte. 8 4*3 5 Ir 2 S* f S eir NI. 38 Vorverkauf von 11—12 Uhr.————— Sondheim-Tausi 5 1 WErfolg garantiert. Spesial-Kurse 8˙ 7 Täglien Grei geschlossene Vorstellungen. zur Meterpildpen auch— Schäle adkree, 2 Sogen 5 i mir gelernt— es- u. urse. übernimmt zetat schon alle Pelze zur Aen⸗ Beginn: ½4, 6, ½9 Uhr. 6⁵— Honoras—, Bäberes ſclerreit durch derunx. +163———— 9 0 Privat-Institut Weis, 19. X164 * 8 88 93 5—————— 9 8— 9 Sorgfältige Bedienung. 85 75 Nachhife und — 25 Autsicht i billigſt. 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