Donnerstag, 22. Auguſt. BDeten Brcpamernic für den allgemetnen und: Ebefredakteur r Fritz Goldenbaum; für den kinzeigenteil: Anton Grieſer. c u. Verlag: Druckerei Dr. Haas Mannheimer General⸗ Anzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim.— Lelegramm⸗ Abreſſe: General⸗Anzeiger Mannheim.— Fernſprech ⸗ An⸗ ſchluß amt mMannheim: Ur. 7940, 7941, 7942, 7945, 7944, 7945 und 794— Poſtſcheck⸗Konio: Ur 2917 Ludwigshafen am Rhein. Badiſche Neueſte Nachrichlen 1918.— Nr. 390. eiger Angeigenpreiſe: Die 1ſpalt. Kolonerzetle 40 pig ſeigen 50 Pfg., Reklamen M..—, Ueuerungs⸗Suſch ag 50˙——— Mittagblatt vorm 8⅜ Uhr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr. Für An⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und ver⸗ antwortung ubernommen Bezugspreis in und Umge⸗ bung monati M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug M. 642 einſchl. Zuſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeh...70. Einzel⸗ 10Pfg: Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. ————————————————————————————————————————————————————————————————————————'— — Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 22. Aug.(WTB. Amll.) Veſtlicher Kriegsſchauplatz. geeresgruppe des Generaljeldmarſchalls Aronprinz Ruprecht von Bayern Im äKemmelgebiet wurden feindliche Teil⸗ angriffe beiderſeits der Straße Locre⸗Dranoeter a bge⸗ wieſen. Südlich von Arras hat der Engländer geſtern mit neuen großen Angriffen begonnen. Engliſche Armeekorps und Neuſeeländer waren zwiſchen Moyenville und der Aore in Richtung auf Ba⸗ paume in tiefer Gliederung angeſetzt. Das engliſche Ka⸗ valleriekorps ſtand hinter der Front zum Einſat bereit. Durch flärkſtes Artilleriefener und mehrere Hunderl Pan⸗ zerwagen unterſtützt, ſtieß die Infanterie des Feindes auf der 20 gilometer breiten Front zum An⸗ griff vor. Vor unſeren Schlachtſtellungen brach der erſte Auſturm zuſammen. In örtlichen Gegenſlößen nahmen wir Teile des dem Feind planmäßig überlaſſenen Ge⸗ ländeſtreifens wieder. Der Feindſetzteſeineheftigen Angriſfe den Tag über fort. Ihr Schwerpunkt lag auf den Flügeln des Angriffsfeldes. Sie ſind völlig und unter ſchweren Verluſten für den Feind ge⸗ ſcheitert. Berſuche des Feindes, bei Hamel die Ancre zu über⸗ ſchreiten, wurden vereitelt. Eine große Anzahl zer⸗ ſchoſſener Panzerwagen liegt vor unſerer Front. Heeresgruppe des Generaloberſten von Boehn. Iwiſchen o mi me und Oiſe verlief der Tag ruhig. Süd⸗ weſtlich von Noyon haben wir uns in der Nacht vom 20. zum 1. kampflos vom Gegner etwas abgeſetzt. Den ganzen Tag über lag das Artilleriefeuer des Jeindes noch auf unſerea al · len Linien. Zögernd fühlten am Abend ſtarke Erkundungsabteilun⸗ gen gegen das Tal der Divette vor. Die im Carlepont⸗ Wald kämpfenden Truppen nahmen wir vom Feind unbe⸗ merkt hinter die Oiſe zurück. Angriffe, die ſich hier geſtern früh durch ſtärkſtes mehrſtündiges Artilleriefeuer vorbereileten, kamen infolgedeſſen nicht zur Geltung. Zwiſchen Blerancourt und der Aisue ſetzte d⸗⸗ Jeind ſeine Angriffe lagsüber fort. Nur bei Bleran⸗ court konnte er Boden gewinnen. Der gegen die übrige Jront gerichtete und am Abend mit beſonderer Kraft beider⸗ ſeits der Morfain⸗Schlucht geführte An ſturm brach unter ſchweren Verluſten für den Jeind zu⸗ ſammen. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Fliegerangriſſe. gtarlsruhe, 22. Auguſt.(WTB. Amtlich.) Jehn engliſche Flieger bewarfen heute 9 Uhr vormittags zweck. und wahllos die Stadt äarlsruhe. Der größte Teil der Bomben ſiel glücklicherweiſe auf freies Feld. Außer einigem, an einer Stelle erheblichem Schaden, an bür⸗ gerlichen Wohnhäuſern, ſind leider eine Reihe von Opfern unter der Bevölkerung zu beklagen. Es wurden 9 Perſonen getötet, 4 ſchwer und 2 leicht verletzt. Die hälfte des feindlichen Geſchwaders, fünf Flieger, wurden durch unſete Abwehrmittel vernichtet. Die Beſatzungen fielen leils kot, teils lebend in 9—* g. K. Karlsruhe, 22. Auguſt.(WTB. Amllich.) Geſtern Abend gegen 12 Uhr fand ein Fliegerangriff auf Frank⸗ furt und ſeine weitere Umgebung ſtalt. Es wurden eine Anzahl Bomben abgeworſen, die jedoch nach den bisherigen Jeſtſtellungen keinen Perſonen-, ſondern nur Sach ſchaden unrichteten. Die Bomben fielen zumeiſt in freies Gelände. G..) Der Wiener Bericht. Wien, 22. Auguſt.(WB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Auf dem Mt. Cimone wurde ein italieniſcher Vorfloß abgewieſen. Albanien: Ein aus öſterreichiſch⸗ungariſchen und deut⸗ ſchen Landfliegern und K. u. f. Seefliegern zuſammengeſetz⸗ les Geſchwader griff die feindlichen Fliegeranlagen bei Ba⸗ lona an. Es wurden zahlreiche Brände beobachtet. Unſere Flugzeuge kehrten vollzählig zurück. * Italieniſcher Bericht vom 21. Auguſt. Bemerkenswerte Tätig⸗ Litder Artillerie ouf beiden Seiten an der ganzen Gebirgs⸗ ront. An den Ufern der Piave wurden—— Erkundungs⸗ atrouillen von dem Feuer unferer kleinkalibrigen Batterien und — überſchüttet. meer haben deutſche und öſterreich⸗ungariſche A⸗Boote kreiſe ſeiner Entſcheidung entgegen. „für die eigenen elenden Ziele aus den Leiden der Nation Kapital 9 4 K*— 0 —— Compiequs diise-· Anol auumuuuluum 7* 0 ne Abwehrſieg des Krouptinzen von Bayern. C famo,pebia, zmoaben neue-Boot-Erfolge. Berlin, 21. Aug.(WTB. Amtlich.) Im öſtlichen Mittel. 15000 Bruttoregiſtertonnen ſeindlichen Schiffsraum verſenkt. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. die Kriegslage. Der Entſcheidung entgegen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Corriere della Sera“ meldet aus London: Es gehen noch Tag und Nacht Truppennachdem Feſtland ab. Nach der Meinung der engliſchen Militärkritiker wird England im September das nicht mehr zu überſteigende Höchſt⸗ maß an militäriſcher Leiſtungsfähigkeit erreicht haben. Füu Auguſt ſind noch über 200 000 Einberufungsbefehle ausge⸗ geben. Der Krieg geht nach der Anſicht der Londoner Börſen⸗ Poincare der Hauytanſtifter des Krieges. m. Köln, 22. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die Koln. Ztg. meldet aus Berlin: Die Züricher Zeitſchrift„Das Buch“, die vor kurzem eine 5 veröffentlichte, die ihr Mitarbeiter vor Kriegsausbruch mit dem Zaren gehabt hat. eine Unter⸗ redung, in der der Zar die Schuld Poincares am Weltkrieg erhärtet hat, veröffentlicht heute einen offenen Brief an Herrn Poincare, der weitere verbürg“ und für den franzöſiſchen Präſidenten ſchwer belaſtende Aeußerungen des Zaren enthält. Danach hat der Zar geſagt: Ich arbeite für den Frieden Europas, Poincare für die Eroberung Elſaß⸗Lothringens. Poincares Ehrgeiz iſt eine Gefahr für Europa. Wenn Poincares Amtszeit vorüber iſt, halte ich den Frieden für geſichert. Die Zeitſchrift ſtellt dem franzöſiſchen drei Spalten zum Zwecke einer Erwiderung gegen die Anklage, der Hauptanſtifter des Krieges zu ſein, zur Ver⸗ fügung. Sie betont, daß ſie eine völlig unabhängige, auf ſich ſelbſt geſtellte neutrale Zeitſchrift ſei. Tiſza gegen den Kleinmut. m. Köln, 22. Auguſt.(Priv.⸗Tel) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Budapeſt: Der im Feld weilende Graf Tiſ 91 ver⸗ öffentlicht einen ſcharfen Aufſatz gegen jene, die durch ihren Klein⸗ mut den Erfolg des Krieges gefährden. Wahrlich, ſchreibt Tiſza. wir ſtünden an der Schwelle des Friedens oder hätten veilleicht den Krieg ſchon beendet, wenn nicht, zumal in jedoch leider auch in Ungarn ſich gewiſſenloſe Leute gefunden hätten, die Eplagen und nicht anſtehen, ihre Sehnſucht, klein beizugeben und Frieden zu 3 in einer Weiſe zu betonen, mit der ſie die ſitt⸗ liche Kraft der Nation wie der Holzwurm den Baum zernagen und dem Feind die Hoffnung auf unſer baldiges Verzagen und unſeren Zuſammenbruch geben und ihn zu weiterem grimmigen Kampfe anſpornen. Jedes Wort, jede Handlung dieſer Erbä⸗mlichen iſt eine wiſſentliche Unwahrheit und Betörung. Sie wiſſen, daß ſie nicht die Wahrheit ſagen, indem ſie verkünden, man könnte im gegenwärtigen Augenblick einen ehrlichen— mit den Feinden ſchließen. Sie wiſſen. daß bei uns die Bereitwilligkeit hierzu in jedem Manne vorhanden iſt und jedes unſerer ehrlichen Friedens⸗ angebote vom Feinde eine ſpöttiſche Zurückweiſung erfuhr. Sie ſind wohl oder übel die Bundesgenoſſen des Feindes. Gegen Sonnino. m. Köln, 22. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die Köln. Ztg. meldet aus Bern: Wie vor einem Jahr, hat auch jetzt ein Preſſe⸗ feldzug gegen Sonnino eingeſetzt. Der linke wie der rechte Flügel der Kriegsfreunde will Sonnino beſeiti⸗ gen, weil das Ausland mit ihm unzufrieden ſei. Der Secolo iſt bei dieſer Befehdung wenigſtens in den letzten Tagen klüger und vorſichtiger als der Corriere della Sera. In ihm führt heute Bonomi, der ehemalige Miniſter im Kabinett Bo⸗ ſelli und Freund Biſolattis, aus, die Entſcheidung im Weltkrieg werde für den Verhand von den Vereinig⸗ ten Staaten abhängen, entweder wegen ihrer Wirtſchafts⸗ hilfe oder wegen des Menſchenmaterials, das ſie nach Europa ſchickten. Die Vereinigten Staaten ſeien aber nur in den Krieg eingetreten, damit nicht Deutſchland oder eine andere Macht die Vorherrſchaft in Europa erlange, die Vereinigten Staaten ſelber vielmehr ſich zum Schiedsrichter im Weltkrieg aufwer⸗ fen könnten und ſo der Sammelpunkt der Weltpoli⸗ tik aus Europa nach Amerika verlegt würde. Aus dieſem Grunde hätten ſich die Vereinigten Staaten nicht auf die Kriegsziele des Verbandes feſtlegen wollen. hätten ſich vielmehr vorbehalten, jede Gebietsforderung ihrer Verbün⸗ deten nach den Richtlinien zu prüfen, die Wilſon am 9. Jan. gegeben habe. Die Verbandskanzleien müßten daher ihre Kriegsziele daraufhin druchſehen, ob ſie mit Wilſons Forde⸗ rungen vereinbar wären. K ◻L Berlin, 22. Auguſt.(Von unſerem Berlinet Büro.) In politiſchen Kreiſen wird, wie die B. Z. berichtet, erzählt, Vizekanzler von Payer beabſichtige ſich ins Große Haupt⸗ quartier zu begeben. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Der Pariſer„Temps“ meldet, die Artillerieſchlacht habe an der Front mit Standhaftigkeit eingeſetzt. Sie habe bereits die bisher ruhig gebliebenen Frontteile ergriffen. FFSo erſt in der Ent⸗ wicklung. Brieſe aus Amerila. Von Chr. Weiſer. Bekanntlich ſind ſeit dem Eintritt Amerikas in den Krieg nur ganz ſpärliche Nachrichten zu uns gedrungen über unſere deutſchen Volksgenoſſen in Amerika. Mit Behagen berichteten engliſche Zeitungen über Anträge ehemaliger Deut⸗ ſcher auf Aenderung ihrer deutſchen Namen, und weiterhin wurden Einzelheiten über Lynchgerichte gemeldet, denen zahlreiche Deutſche zum Opfer fielen, darunter Martergerichte von wahnwitziger Beſtialität. Der Schreiber dieſer Zeilen kennt dieſe Dinge nicht nur vom Hörenſagen. 972 Ich habe mich nun bemüht, über das neutrale Ausland von meinen Freunden drüben Nachricht zu erhalten, und da gehen mir ſoeben Briefe zu, die trotz der erzwungenen Dürftig⸗ keit des Inhalts doch einiges bieten, das immerhin mitteilens⸗ wert iſt. Zunächſt beklagt ſich ein Schreiber darüber, daß ſeine Briefe ſo inhaltslos ſeien.„Ich hätte Dir ſo vieles zu berichten, aber... Wenn ich nur mit Dir reden könnte... Nächte würden wir verbringen mit Erzählen. Mein Aelteſter wird nun auch zum Kriegsdienſt eingezogenl!! Pfarrer E. altert ſtark und verliert faſt völlig das Gedächtnis, der Krieg Der Name der Synode muß geändert werden. Das Wort „deutſch“ muß wegbleiben. Es wird dafür agitiert, daß ſelbſt jede Korreſpondenz in deutſcher Sprache verboten werden ſoll. In Jowo iſt bei allen öffentlichen Reden, alſo auch bei Predig⸗ ten, nur noch die engliſche Sprache erlaubt. Viele Geigeinden darunter beſonders auch ſchwediſche, müſſen eingehen, weil die älteren Leute des Engliſchen nicht mächtig ſind.“ Die wichtigſten Mitteilungen der Briefe ſind irgendwie in der Interpunktion oder durch Auslaſſungen angedeutet. Wer vermag die Schwere der Tragödie zu ermeſſen, die zurzeit unter unſeren Volksgenoſſen jenſeits des Meeres ſich vollzieht! Wer für das Ideal der weſtlichen Demokratien ſchwärmt, müßte heute einen Gang tun können durch die Staa⸗ ten der großen Republik Vergebens würde er die gelobte Kultur und die geprieſene Freiheit ſuchen, wohl aber würde er auf ſeinem Weg Untaten der Barbarei und der Ver⸗ gewaltigung elementarſter Menſchenrechte begegnen. Und während dieſe Republik mit ihrem Gewalt⸗ haber an der Spitze nicht nur dem deutſchen Namen, ſondern auch der Menſchlichkeit Hohn ſpricht, wagen es Schriftſteller in Deutſchlands Hauptſtadt, Woodrow Wilſon als Kulturführer und Friedensapoſtel 5 feiern und dem deutſchen Volke eine Unterwerfung unſer ſeine zu empfehlen. 2. Seite. Nr. 390. Maunheimer General-Anzeiger. Abend⸗Ausgade.) Donnerstag, den 22. Auguſt 1918. Oer Feſtakt im Ständehaus. Karlsruhe, 22. Auguſt. Aus Anlaß des Verfaſſungsjubiläums hatte heute unſere Reſidenzſtadt reichen Flaggenſchmuck angelegt. Die BVerfaſſungsſäule am Verfaſſungsplatz war beſonders eſchmackvoll geziert. Am Vorabend des Feſtes läuteten die locken aller Kirchen den Feſttag ein. Der Tag ſelbſt wurde eröffnet durch Gottesdienſte in den Kirchen der beiden Bekenntniſſe. Für die Katholiken fand dieſer in der Stephans⸗ kirche ſtatt. Es wurde ein levitiertes Hochamt gehalten, das Stadtpfarrer Linck zelebrierte; Pfarrſekretär Baumeiſter und Kaplan Burkhard aſſiſtierten. Der Kirchenchor ſang die zweite Meſſe von Pickard und nach der Meſſe das Salvum Fac von Paleſtring. Im Anſchluß daran wurde das „Großer Gott“ geſungen. An der Feier nahmen teil: Staats⸗ miniſter Freiherr von und zu Bodman, die Miniſter Dr. Rheinboldt und Dr. Hübſch, ferner die katholiſchen Mitglieder der beiden Kammern. Der evangeliſche Got⸗ tesdienſt wurde in der Hofkirche abgehalten. Die Feſt⸗ predigt hielt Prälat D. Schmitthenner, Mitglied der Erſten Kammer, über die Texte 2, Moſes 15, Vers 13:„Du haſt geleitet durch Deine Barmherzigkeit Dein Volk, das Du erlöſt haſt und haſt ſie geführt durch Deine Stärke zu Deiner heiligen Wohnung“, und 2. Buch Moſes, 17, Vers 15:„Und Moſes bauete einen Altar und hieß ihn: Der Herr Dein Panier.“ Die Gemeinde ſang„Großer Gott“ und der Kirchen⸗ chor trug mehrere Lieder vor. An dieſem Gottesdienſt betei⸗ ligte ſich das Großherzogspaar, Großherzogin Luiſe, die evangeliſchen Abgeordneten der Erſten Kammer und die evangeliſchen Abgeordneten der Zweiten Kammer. Nach 11 Uhr verſammelte man ſich zum Feſtakt im Ständehaus im der Zweiten Kammer. Hierzu hatten ſich die Mitglieder der beiden Kammern ein⸗ gefunden. Die Galerie war beſetzt von zahlreichen Männern und Frauen. Pünktlich um 11.30 Uhr betrat der Großherzog den ſtattlichen Saal, begleitet von den Hoffurieren, den Kammer⸗ herren, den Zeremonienmeiſtern, den Abordnungen beider Kammern der Landſtände unter Führung ihrer Präſidenten, dem militäriſchen und den Mitgliedern des Staats⸗ miniſteriums. Als der Großherzog den Saal betrat, brachte der Zentrumsabgeordnete Kommerzienrat Neuhaus ein Hoch auf den Landesherrn aus. Bald darauf erſchien Groß⸗ herzogin Hilda in Begleitung der Großherzogin Luiſe. Der Abgeordnete Neck(nafl.) brachte ein Hoch auf die Groß⸗ herzogin Hilda aus, das von den Mitgliedern der Kammer begeiſtert aufgenommen wurde. Nachdem der Großherzog vor dem Thron Aufſtellung genommen hatte, verlas der Präſident der Erſten Kammer, Prinz Max folgende Rede: Durchlauchtigſter Großherzogl Eure Königliche Hoheit haben die beiden Häuſer der Landſtände um ſich verſammelt, um die Erinnerung zu feiern, daß heute vor 100 Jahren Großherzog Karl dem badiſchen Lande ſeine Verfaſſung gegeben hat. Das Badiſche Volk weiß ſich eins mit ſeinem Fürſten in dankbarem Gedenken an dieſen guten Tag ſeiner Ge⸗ ſchichte. Staatsmänniſches Denken und ſtaatsmänniſcher Mut ſtanden hinter dem großen Akt des Vertrauens. Es fehlte damals nicht an übſchreckenden Erſcheinungen und ungünſtigen Stimmungen. Die Völker waren erſchöpft und todmüde, müde durch die Phraſe. Die großen tönenden Worte der franzöſiſchen Revolution:„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ waren entwertet durch die Taten derjeni⸗ gen, die ſich als ihre Apoſtel ausgaben, und dieſe Entwertung gab allen Anhängern des abſolutiſtiſchen Syſtems neue Kraft und ihren Gründen neues Gewicht. Auch im Badiſchen Lande fehlte es nicht an beſorgten Warnern, die den Sprung ins Dunkle nicht tun wollten. Aber Großherzog Karl und ſeine Regierung hatten erkannt, daß die Wunden eines ſo langen und furchtbaren Krieges ſich nur ſchließen konnten, wenn es gelang, die eigenen Hilfs⸗ kräfte des Volkes durch ein ſtarkes und aufrechtes politiſches Leben zu wecken. Es iſt wohltuend, ſich heute die Antworten auf die Thron⸗ rede ins Gedächtnis zurückzurufen, welche die I. und II1. Kammer dem Großherzog in ihren Dankadreſſen gaben. In der Adreſſe der I. Kgammer findet ſich folgender Satz: „Unſere vereinten Beſtrebungen werden mithin dahin gerichtet ſein, daß die Verfaſſung der Schild der perſönlichen Freiheit und des Eigentums und das feſte Band werde, das alle Klaſſen in brüderlichem Verein zu gleicher Verehrung und gleichem Wetteifer für die Sache des Thrones und des Vaterlandes als unzer⸗ trennbare Einheit unauflöslich verbindet.“ In der Adreſſe der II. Kammer heißt es u..: daß„die namenloſen Drangſale dieſer Zeit den großen Grundſatz der Gleich⸗ heit der Rechte und Pflichten aller Staatsbürger vor dem Geſetze ſchufen“. Zu dieſen beiden Kundgebungen werden zwei Forderungen auf⸗ geſtellt die immer die Grundlage eines kraftvollen Volksſtaates blei⸗ ben werden: Die Forderung an den Staat, Achtung vor der Men⸗ ſchenwürde und der perſönlichen Freiheit des Einzelnen zu haben, die Forderung an den Einzelnen, ſich in Hingabe an das Ganze einzuſetzen bis zum höchſten Opfer. Dieſe beiden Forderungen ſcheinen oft in unverſöhnlichem Wider⸗ ſtreit. Jedes Land hat Perioden in ſeiner Geſchichte gekannt, da der überſteigerte Drang nach Ungebundenheit des Einzelnen ganze Stände, ja Einzelſtaaten von der gemeinſamen Sache des Vaterlandes abkeyrte in der Pflege ihrer beſonderen Selbſtändigkeit: und wie⸗ derum kennt die Geſchichte jeder Nation Regierungen, die glaubten, die Staatsautorität durch einen erzwungenen Gehorſam widerſtreben⸗ der Untertanen genügend geſichert zu haben. Mochte dieſer Glaube für vergangene Perioden Gültigkeit haben. heute iſt er trügeriſch, denn heute enthält die Forderung nach üußerer Kraftentfaltung zugleich die Forderung nach innerer Freiheit. Wie unſere großen Feldherren immer von neuem das Heer zu unerhörter Schwungkraft bereitfinden, weil der Opfergeiſt eines vertrauenden Volkes es durchdringt, ſo können wir auch im Frieden nur groß und glücklich daſtehen, wenn der Staat getragen wird von einem gemeinſamen Volksgefühl, wenn der Dentſche durch ſeinen freien Willen das allgemeine Geſetz bejaht. Ich glaube, es iſt nicht vermeſſen, wenn wir mit Befriedigung auf die 100jährige Geſchichte Badens als Verfaſſungsſtaat hin⸗ weiſen als auf eine Probe dafür, daß die beiden Ideale, der Staats⸗ autorität und der perſönlichen Freiheit mit einander vereinbar ſind, nicht nur in Zeiten der großen Erhebung, ſon⸗ dern auch in Perioden ruhialter Entwickelung. Die gute Verfaſſung, die 1818 gegeben worden iſt, iſt es nicht allein, die es uns heute ermöglicht, dieſer ſtolzen Ueberzeugung Aus⸗ druck zu geben. Mit Recht weiſt Kant darauf hin, daß wichtiger noch als die Staatsform ihre Handhabung iſt und die glückliche Handhabung unſerer Verfaſſung verdanken wir in erſter Linie dem Charakter von Badens Fürſten und Volk. Durch unſere ganze Geſchichte geht ein Strom der Freiwilligkeit. Unſer Verfaſſungsleben iſt bald nach ſeinen Anfängen für Nachbarn und Fremde vorbildlich geworden. Es hat die Augen von ganz Deutſchland, ja die der ganzen politiſch intereſſierten Welt auf ſich gezogen und die Bedeutung der Badiſchen Landſtände weit über das ihnen nach der Größe unſeres Landes zukommende Maß hinausgehoben. Der Geiſt des Vertrauens, aus dem die Verfaſſung gegeben wurde, iſt lebendig geblieben in den hundert Jahren, in denen ſie erprobt wurde. Das Werk, das Badens großer Markgraf und Großherzog Karl Friedrich begonnen hatte, unſer unvergeßlicher Groß⸗ herzog Friedrich J. hat es in ſeiner fünfzigjährigen Regierung mit ſchöpferiſcher Reformgeſinnung fortgeſetzt und ihm iſt die Reformbereitſchaft des Volkes freudig entgegen⸗ gekommen. Das badiſche Volk ſieht in Eurer Königlichen Hoheit den ge⸗ treuen Hüter des großen Erbes. Wenn die J. Kammer der Landſtände heute ihren Dank für die Vergangenheit darbringt, ſo bringt ſie in gleicher Weiſe den hoffnungsvollen Wunſch für die Zukunft zum Ausdruck. Es iſt nicht deutſche Art, ſelbſtgerecht das Vollbrachte zu feiern, ohne an das noch zu Vollbringende zu denken. Die Vergangenheit hat gezeigt, welch koſtbares Gut das badiſche Volk an ſeinem Verfaſſungsleben beſitzt. Sie hat das ſchöne Wort des Vaters Eurer Königlichen Hoheit wahr gemacht, daß zwiſchen Fürſtenrecht und Volksrecht kein Gegenſatz beſteht. Für die Zukunft aber dürfen wir das erhebende Ver⸗ trauen ausſprechen, daß das badiſche Volk unter der Regierung Eurer Königl. Hoheit und im Zuſammenwirken ſeiner verfaſſungs⸗ mäßigen Vertreter weiter die Bahn eines geſunden Fort⸗ ſchritts auf allen Gebieten menſchlicher Entwicklung beſchreiten wird, und daß unſere Regierung weiterhin das mutige Ver⸗ trauen haben wird, Wege zu weiſen, die den Aufſtieg und die Mitarbeit aller edlen und wertvollen Volkskräfte ermög⸗ lichen. Eurer Königlichen Hoheit iſt es nicht vergönnt geweſen, die ſeit dem Regierungsantritt ſo heilſam begonnenen Friedenswerke fortzuführen. Der Krieg iſt gekommen mit ſeinen herriſchen, un⸗ erbittlichen Anforderungen. Er hat Eurer Königlichen Hoheit die ſchwerſte aller Aufgaben eines Regenten auferlegt: Ein treues, heißgeliebtes Volk durch Not und Leid hindurchzuführen. Der Krieg hat tief gegraben und Schätze ſeeliſcher Kraft in unſerem Volke gehoben, die vor dem Kriege mancher Zweifler nur einer heroiſchen Vergangenheit zutraute. Aber im Gefolge eines jeden ſchweren und langen Krieges ſind bisher immer moraliſche Volkskrankheiten einherge⸗ zogen. Es wäre vermeſſen zu glauben, daß irgend eine kriegführende Nation unberührt bleiben kann. Dieſe Gefahr bedroht auch uns. Aber ſie kann beſchworen werden, wenn die geiſtigen Führer ſich ihrer Aufgabe bewußt bleiben, in Platos Sinn Wächter und Aerzte der Volksſeele zu ſein. Schlimm ſtünde es um die Nation, die glaubte, die Fackel der chriſtlichen Geſinnung während des Krieges ſenken zu dürfen in der Hoffnung, ſie nach dem Frieden noch lebendig und ſtolz erheben zu können. Ein ſolches Land hätte ſeinen Poſten als Fackelträger der Geſittung verwirkt. In jedem Lande gibt es Demagogen, die dieſe Sorge wenig kümmert. Ja, die feindlichen Regierungen er⸗ blicken ihre nationale Aufgabe darin, die Geſinnung des Haſſes und der Rachſucht in den Frieden hinüberzuretten und durch Abmachungen zu verankern, die aus dem kommenden Frieden eine Die Jubelfeier der badiſchen Verfaſſung. Fortſetzung des Krieges mit veränderten Mitteln machen ſollen. Wahrlich, das wäre ein ſchlechter Berater der deutſchen Nation, der uns aufforderte, uns ein Beiſpiel an Clemenceau und Lloyd Georges und ihrem Heidentum zu nehmen. Da iſt es tröſtlich für uns, zu wiſſen, daß Eure Königliche Hoheit, getreu dem großen mütterlichen Vorbild unſerer ehrwürdigen Großherzogin Luiſe, die Aufgabe aller führenden Kräfte in Deutſchland darin ſehen, die in jahrtauſendlangem geiſtigen Rin⸗ gen erwählten und erprobten ſittlichen Werte, an die wir im Frieden mit jeder Faſer unſeres Weſens glaubten, auch im Kriege treu zu bewachen. Unſere Art und unſere geſchichtliche Eniwicklung zeigen uns den Weg zu dieſer Wächterrolle. Die Verfaſſung Deutſch⸗ lands ermöglicht uns die Selbſtbeſtimmungz; wir ſind nicht gezwungen, in jeder vorübergehenden Aufwallung der Volksleiden⸗ ſchaft, in jedem Auf⸗ und Niederſchwanken der Stimmung eine un⸗ trügliche Offenbarung des Volkswillens zu ſehen, der wir unſer Gewiſſen zum Opfer zu bringen haben. Mobherrſchaft, Lynchjuſtiz, Boykott Andersdenkender, Pogroms gegenFremde u. wie die deſpoti⸗ ſchen Gewohnheiten der weſtlichen Demokratien alle heißen mögen werden heffentlich unſerem Weſen immer ſo fremd blei⸗ ben wie unſerer Sprache. Es mag ſein, daß die Engländer, Franzoſen und Amerikaner wirklich an das Zerrbild Deutſchlands glauben, das ihnen ihre verhetzende Propaganda vorſpiegelt. Wir kennen unſere Feinde, wie ſie uns nicht kennen und kennen wollen. Wir vermögen zu unterſcheiden, darum iſt es unſere Pflicht gerecht zu urteilen und nicht zu überhören, wenn gegen Aeußerungen niedri⸗ ger und roher Geſinnung bei unſeren Feinden aus der Tiefe ihrer Völker ſelbſt zornige Abwehr aufſteigt. Solche Freiheit des Urteils war uns nicht immer ge⸗ geben. In jahrhundertelangem Bruderzwiſt hatten wir die Periode der Unduldſamkeit durchzukämpfen und zu überwinden. Die Schlichtung der inneren ſtaatlichen und religiöſen Gegenſätze in Deutſchland iſt im Kleinen eine geiſtige Vorberei⸗ tung für eine Zuſammenarbeit der Völker geworden. Hat es doch in unſerer Geſchichte lange Strecken gegeben, da das Zuſammen⸗ raffen all der ſtolzen und eigenwilligen Stämme zu einer großen freiwilligen nationalen Einheit ſo utopiſch erſchien, wie es heute utopiſch erſcheint, daß einmal der Tag kommen wird, an dem die kämpfenden, haſſenden und voneinander ſo Namenloſes leidenden Völker ſich zu jener großen Menſchheitsgemeinſchaft zuſammenfinden, die noch nie gegeben war, die aber aufgegeben iſt von dem religiöſen Gewiſſen aller Völker und uns Deutſchen noch beſonders von unſerem größten Denker Ima⸗ nuel Kant. Konnte doch die Einheit des Deutſchen Reiches nur ge⸗ lingen, weil der Glaube an dieſes Ideal ſelbſt in den ganz verdüſterten Zeiten deutſcher Geſchichte niemals erloſchen war. So möchten auch diejenigen, die das Ziel des Miteinanders der Völker ehrlich im Herzen tragen, nicht den Glauben an ihre große Hoff⸗ nung verlieren, mag uns auch die gegenwärtige Geſinnung unſerer Feinde das Wort„Liga der Nationen“ noch ſehr verdächtig er⸗ ſcheinea laſſen. 4 4 * Noch iſt Krieg. In England, Frankreich und Amerika hebe ſchamloſer denn je der Vernichtungswille ſein Haupt. Jre alten, längſt zuſammengebrochenen Illuſionen tauchen wieder auf, Sie werden wieder zufammenbrechen. Wir haben es nicht nötig, uns zur Einigkeit zu ermahnen. Jede Handlung, jede Rede der feindlichen Regierungen ruft uns zu: Schließt die Reihenl Der Sturm, der unſer nationales Leben bedroht, iſt ſchwer und dauert lange. Wer zweifelt daran, daß wir ihn ſiegrelch beſtehen? Die Badiſche Erſte Kammer dankt Eurer Königlichen Hoheit dafür, daß ſie hier Zeugnis ablegen durfte für den Gedanken deutſcher Freiheit, wie er in unſerer Geſchichte lebendig iſt⸗ Sie wiederholt bewegten Herzens heute das Gelöbnis un“ wandelbarer Treue zu ihrem Landesherrn. Sie gibt den Gefühlen innigſter und dankbarer Verehrung Ausdr für Eurer Königlichen Hoheit erlauchte Gemahlin, die Großher zogin und für Eurer Königlichen Hoheit Mutter, die Frau Großherzogin Luiſe. Möge Gott der Allmächtige ſeine Hand ſchützend halten über Eure Königliche Hoheit, über unſere geliebte badiſche Heimat und das ganze badiſche Volkl“ Prãſident Kopf hielt hierauf vor dem Thron des Großherzogs eine Anſprache, die er mit folgenden Worten ſchloß:„So können wir denn mit dem Gefühl hoher Befriedigung auf das erſte Jahr“ hundert badiſchen Verfaſſungslebens zurückſchauen. Wenn det“ einſt ſich die verſchiedenen Volkeleile⸗ aus denen das badiſche Land zuſammengefügt wurde, ſich ſchon lange als ein zuſam⸗ mengehöriges Ganzes fühlen und unbeſchadet ihrer Anhäng⸗ lichkeit an das Reich auch in Zukunft ihre badiſche Eigenatt und die einzelſtaatliche Selbſtändigkeit Badens ungeſchmälert erhalten wiſſen wollen, ſo iſt dies nicht in letzter Linie die Frucht einer hundertjährigen Zuſammenarbeit ꝛder landſtän⸗ diſchen Vertretung des Volkes mit der großherzoglichen Re⸗ gierung. Leider vollzieht ſich der Eintritt in das zweite Jahr⸗ hundert der Verfaſſung, in ernſter, ſchwerer Zeit. Noch iſt der furchtbarſte aller Kriege nicht beendet, noch kämpfen die. Söhne unſeres Landes, eingereiht in die unübertreffliche deutſche Wehrmacht gegen eine Welt von Feinden und ſchwere Opfer an Eut und Blut ſtehen uns noch bevor. Aber un⸗ erſchütterlich feſtſteht im Hinblick auf die bisherigen Großtaten unſerer Streitträfte und die erprobte glänzende Führung ihrer oberſten Feldherren unſer Vertrauen, da wir in abſehbarer Zeit in weiteren ſiegreichen un entſcheidenden Schlachten einen ehrenvollen Frieden erzwingen werden, den unſere Feinde uns bisher frevelhaft verweigert haben. Darum treten wir im Vertrauen auf den Beiſtand des allmächtigen Gottes mit unerſchütter⸗ licher Zuverſicht in das zweite Jahrhundert unſeres Ver⸗ faſſungslebens ein. Zwar werden wir uns auch noch nach Er⸗ kämpfung eines ehrenvollen Friedens nicht bloß im Reich, . auch in unſerm Bundesſtaat vor ungewöhnlich ſchwere ufgaben geſtellt ſehen. Allein wir vertrauen auf die un⸗ verwüſtliche Kraft unſeres Volkes und ſeine im Krieg und Frieden erprobte, von keinem anderen Volk er⸗ reichte geiſtige Kraft. Unter der bewährten Führung Eurer Königlichen Hoheit wird auch das badiſche Volk, deſſen ſind wir gewiß, ſich allen Schwierigkeiten, die da kommen mögen, gewachſen zeigen. Die Zweite Kammer, in deren Namen ich Eurer Königlichen Hoheit in dieſer feier⸗ lichen Stunde in ehrfurchtsvollſter Huldigung und dem Gelöb⸗ nis der Treue entgegenzutreten die Ehre habe, wird an der Löſung der neuen ſchwierigen Aufgaben freudig mitarbeiten. Möge es Eurer Königlichen Hoheit beſchieden ſein, in einer langen erfolgreichen Regierung auf den Grundlagen unſerer bewährten Verfaſſung das badiſche Volk in ungeſtörter Frie⸗ densarbeit einer Zukunft entgegenzuführen. Gott ſchütze und ſegne Eure Königliche Hoheit und das großherzog⸗ liche Haus, Gott ſchütze und ſegne das badiſche Volk.“ Hierauf dankte der Sroßherzog durch folgende Anſprache: Mein lieber Prinz und Vetter, mein lieber Präſident Kopf! Von Herzen danke ich Ihnen für die erhebenden Worte, die Sie im Namen der badiſchen Volksvertretung und damit des badi⸗ ſchen Volkes an mich gerichtet haben. Edle Herren und liebe Freunde! Auch mir iſt der heutige Tag ein Tag feſtlicher Freude. Mit freudiger Zuſtimmung gedenke ich des von Ihnen als hochherzig bezeichneten Entſchluſſes meines Vor⸗ fahren, des Großherzogs Karl, ſeiner befreienden Tat, durch welche er das badiſche Volk vertrauensvoll zur Mitarbeit an den Geſchicken ded Sandes aufrief und inſtand ſetzte. Nach der grundlegenden und geſegneten Arbeit meines Ahnherrn, Groß“ herzogs Karl Friedrich, war die Verfaſſun'g der Aus⸗ gangspunkt gemeinſamer Arbeit von Fürſt und Volt während des nun verfloſſenen Jahrhunderts zum Wohle unſerer Heimat. Kraftvolles Regen der zur tätigen Teilnahme am Staats⸗ leben herangezogenen und dadurch zu freier Entfaltung gelangten Fähigkeiten aller Volkskreiſe entſproß und folgte dem Staats⸗ grundgeſetz. Gewiß ſind Meinungsverſchiedenheiten und Kämpfe auch zwi⸗ ſchen den Ständen und der Regierung nicht ausgeblieben. Aber mit Recht wurde hervorgehoben, wie das gemeinſame Streben, das Beſte des Volkes zu finden, uns zu freiem Ausgleich und zur ge⸗ junden Fortentwicklung geführt haben. So ſtellt ſich unſer Staat heute als ein wohlgeordmetes, kraft⸗ volles und blühendes Gemeinweſen dar. Das Volk aber, das in den Grenzen dieſes Staates lebt und wirkt, iſt ein badiſches —— Volk geworden, ein geſchloſſenes Ganzes, von beſonderer Eigenart, die auch ich liebe und hochhalte. Unter der Führung meines in Gott ruhenden Vaters, deſſen Verdienſte um das Land während ſeiner 55jährigen ſorgenvollen Regierung für alle Zeiten unvergeſſen bleiben, iſt Baden mit jubeln⸗ der Begeiſterung der Vereinigung deutſcher Fürſten und Völker zum Deutſchen Reiche beigetreten. Die Eingliederung des badi⸗ ſchen Staates in das Reich hat unſerer engeren Heimat deſſen machtvollen Schutz und in der Teilnahme an der Geſtaltung der Geſchicke des ganzen deutſchen Volkes eine Erweiterung der ſtaat⸗ lichen Aufgaben gebracht, welche die Beſchränkungen ſtaatlicher Be⸗ tätigung durch die Reichsgewalt mehr als aufwiegt. Der wunderbare Aufſtieg des deutſchen Volkes wan auch ein ſolcher unſerer badiſchen Heimat. Unſer großes deutſches Vaterland und in und zit ihm unſer Badnerland ſtehen heute in ſchwerem Kampf um die Erhal⸗ tung ihres Daſeins und ihrer Freiheit. Das badiſche Volk hat in dieſem Kampfe ſich draußen u der Kront und bier in der Heimat Bernlig KewübE. 40 PRSR . ſächlich Donnerstag, den 22. Auguſt 1918. Mannheimer Ger ral⸗Anzeiger. Abend- Ausgabe.) Nr. 390. 3. Seite. —2 Umfange ſeine Pflicht getan. Es wird dieſe Pflicht auch nerhin erfällen bis zum ſiegreichen Ende, dem ich wit voller Zuverſicht enigegenſehe. 8 Rit Recht haben Ew. Großherzogliche Hoheit auf die Notwen⸗ Rigkeit des Feſthaltens an der chriſtlichen Geſinnung und den uns kerren erprobten ſittlichen Werten hingewieſen. Ich gebe mich der g hin, daß die Zukunft ein gegenſeitiges Ver⸗ ehen unter den jetzt feindlich ſich bekämpfenden Völtern und eine innere Verſöhnung herbeiführen wird. Zurzeit aber müſſen wir im Kampfe durchhalten und ius im Innern feſt zuſammenſchließen. Die Ein⸗ racht zwiſchen Fürſt und Volk wie zwiſchen allen ſeinen Glie⸗ war niemals ſtärker als in dieſer Zeit ſchwerer Bedrohung h eine Welt von Feinden. Wie die Verfaſſung im erſten Jahrhundert ihres Beſtehens uns dazn verholfen hat, über die Einzelintereſſen hinweg das Gemein⸗ lame zu ſchaffen, das allen frommt, ſo möge ſie auch fernerhin das ſeſte Band des Vertrauens und der Eintracht ſein, als das ſie vor undert Jahren freudig gegeben und empfangen wurde. Ich ſtehe feſt auf ihrem Boden, wie meine Vorfahren egetan. Wie meine Vorfahren erkenne aber auch ich, daß auch das Verfaſſungsleben nicht ſtillſteht und das Verfaſſungstwerk im gegenſeitigen Einverſtändnis weiter zubilden iſt, wann und ſoweit der Wandel der Zeiten es erfordert. Laſſen Sie mich zum Schluſſe diefer weihevollen Stunde Ihnen dochmals innigen Dan' ſagen für das erneute Gelöbnis der Treue und des unentwegten Feſthaltens an unſerer ſtaatlichen Ordaung emes freien Volkes. Den badiſchen Ständen ſpreche ich nolle Anerkennung aus für ihre treue Hingabe und verſtänd⸗ lisvolle gedeihliche Mitarbeit zum Wohle des Staates. Wenn dee Erwartungen und Hoffnungen, die an die Verleihung der Verfaſſung geknüpft wurden, ſich ſo ſegensreich verwirklicht und erfüllt haben, ſo iſt dies nicht zum wenigſten dem Gemeinſinn und r treuen Arbeit der Landſtände zu danken. Auch der jetzt dem Abſchluß nahe Landtag hat ſich ſeinen Vor⸗ füngern würdig angereiht und durch Ton und Inhalt ſeiner Verhand⸗ ungen dem Geiſte und den Anforderungen der Kriegszeit eatſprochen. Edle Herren und liebe Freunde! Mein heißer und inniger Dank lt aber auch an dieſer Stelle meinem ganzen geliebten olke. Dank für alle meinen Vorfahren und mir orwieſene Liebe und Treue, Dank unſeren braven Feldgrauen, die draußen die at in heldenhaftem Kampfe und Ausharren ſchützen, Dank dem olke daheim, das in Wald und Feld, in Amts⸗ und Schreib⸗ kuben, in Wiſſenſchaft und Preſſe, Werkſtatt und Fabrik, auf der Kanzel und im trauten Kreiſe der Familie arbeitet, beiet, leidel und aus harrt Bewegten Herzens erwidere ich das Vertrauen, das mir von meinem geliebten Volke dargebracht wird! Ich gelobe meiner⸗ Ats, auch kräftig mitzuarbeiten an ſeiner glücklichen Zukunft. Im Aufblick zu Gott, dem Lenker alles Menſchenſchickſals gründe ich meinen feſten Glauben an dieſe Zukunft auf mein Vertrauen zum olke, zu meiner lieben Heimat. Gott ſegne, Gott erhalte unſer geliebtes Badnerland und ſein teues braves Volk!“ Beim Verlaſſen des Saales durch den Großherzog brachte der Landtagsabgeordnete Neuhaus von neuem ein Hoch auf den Landesherrn aus. Damit war die Feier abgeſchloſſen. * Auszeichnungen. Aus Anlaß des Feſtes hat der Großherzog den Vorſtandsmit⸗ Aiedern der Zweiten Kammer folgende Auszeichnungen verliehen: Das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe des Ordens Berthold I. dem Prä⸗ ſdenten Rechtsanwalt Ferdinand Kopf und dem erſten Vize⸗ kräſidenten Geh. Hofral Ruppert Rohrhurſt; das Ritterkrenz 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen dem zweiten Vize⸗ kräſidenten Anton Geiß, den Schriftführern Müller⸗Heiligen⸗ lreuz, Freiherrn von Gleichenſtein und Andreas Oden⸗ wakd, ferner dem Archivar der Zweiten Kammer, Direktor Roth: bas Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Eichenlaub des Ordens vom Zährin⸗ ſer Löwen dem Kammerſtenographen Ernſt Frey; das Verdienſt⸗ deus des Ordens vom Zähringer Löwen dem Kammerſtenographen Seiberlichz die ſuberne Verdienſtmedaille dem Kanzleidiener Bender.— Von den Mitgliedern der Erſten Kammer wurden gusgezeichnet: Erſter Vizepräſident Bürklin mit dem Kreuz Ber⸗ hold.; zweiter Vizepräſident Freiherr von La Roche mit dem Aitterkreug des Ordens vom Zähringer Löwen; die Sekretäre Geh. ommerzienrat Engelhard und Dr. Freiherr von Stotzin⸗ gen mit dem Ritterkreuz des Ordens Berthold 1; Bürodirektor 0 ießler erhielt den Titel Direktor, Kanzleidiener Konſtan d in die filberne Verdienſtmedaille. de nͤchſten Zatuuſlswöglichteilen im ruſſichen Oſten. Von Hanus Dohrmann. rſcheint die Moskauer Maximaliſtenregierung auch tat⸗ durch Engländer, Tſchecho⸗Slowaken, Japaner, Ko⸗ laken und innerruſſiſche Feinde ſchwer bedroht, ſo enthalten ie zahlreichen Meldungen über die ſchwierige Lage der Bol⸗ ſchewiki doch oſſenbar viel lärmende Uebertrei⸗ bun g ſenſationeller und tendenziöſer Art. Sicherlich iſt die Entente bemüht, die Gefahren, die dem Lenin⸗Regiment dro⸗ hen, ſchwärzer zu färben, als das den Tatſachen entſpricht. Fedenfalls erleben wir es, daß der ruſſiſche Kommunismus bisher manchem verzweifelten Sturme ſtand⸗ zuhalten vermocht hat, und in Deutſchland wird man dar⸗ über eine gewiſſe Genugtuung emyfinden dürfen: ſind es doch die Maximaliſten, die den Frieden mit uns ſchloſſen, ſind ſie es doch, die heute in Rußland— ſchon aus Pernunftgründen— überzeugt eine Anlehnung an deutf chland empfehlen und entſchloſſen ſind, den Breſter Nertrag auch fernerhin aufr rhalten und ſogar zu ver⸗ ſefen. Trotzdem wird man ſich im Hinblick auf das labile Peſen neuzeitlicher ruſſiſcher Verhältniſſe, die ſo reich an Hufälligkeiten, Ueberraſchungen und unvorhergeſehenen Fol⸗ gen ſind, der Möglichkeit nicht verſchließen dürſen, daß die maximaliſtiſche Regierung eines Tages doch den äußeren und uneren Schwierigkeiten nicht mehr gewachſen iſt und eine Staatsgewalt beſeitigt wird, die ſchon aus volkspſychologi⸗ ſchen Gründen von Anbeginn an nur als ein Proviſorium er⸗ ſcheinen mußte. Dann aber könnte unter den ruſſiſchen Gegen⸗ wartsverhöltniſſen als Erbe des erſchütterten Bolſchewismus zunächit auch nur eim neues Proviſorium in Betracht ommen. 1 1* Für ie deutſche Polkuk in Oſten, die Randſtaaten delbſtverſtändlichausgenommen ergibt ſich unter dieſen Vorausſetzungen ein gewiſſes politiſches Des⸗ intereſſement, um das häßliche, aber leider immer noch verſtändliche Schlagwort zu gebrauchen: Richtlinien einer konſequenten deutſchen Oſtpolttik werden überhaupt erſt feſt⸗ Pletzt und dauernd befolgt werden können, wenn ſich im Sinne einer endlichen Feſtigung ruſſiſcher Verhältniſſe auf den Trümmern des Zarenreiches ein weniaſtens bedingt auernder Ordnungszuſtand einbürgern wird. Trotzdem er⸗ — ſich aus alledem für uns der politiſche Schluß, dem Ka⸗ eidoſtop der gegenwärtigen und kommenden ruſſiſchen Pro⸗ Wiocien gecguiwer, wenn man 10 ſagen dark, eine ge⸗ ſchmeidige Stellung im Rahmen entſchieden vertrete⸗ ner deutſcher Intereſſen einzunehmen. Das iſt, wie wir ge⸗ nügend ſehen, eine überaus ſchwere Aufgabe und es fragt ſich, ob unſere in Oſtfragen wirklich immer noch„beſſer zu unterrichtende“ Politik ihr gewachſen ſein wird. Es handelt ſich aber um ſehr ernſte Dinge: um die Erhaltung des Frie⸗ dens von Breſt⸗Litowsk, um den Kampf gegen die entſchloſſe⸗ nen öſtlichen Aſpirationen der Entente und um die Geſamt⸗ heit der Früchte der mit Strömen koſtbaren deutſchen Blutes bezahlten Siege; fortdauernde Zielloſigkeit in der deutſchen politiſche Betätigung nach Oſten hin wäre daher ſchwere Schuld. Es muß ſchließlich dafür Sorge getragen werden,— ſeit den Erfahrungen der zweiten Marneſchlacht entſchloſſener denn je— daß die Kette ruſſiſcher Proviſorien und Revolu⸗ tionsexperimente uns nicht über Nacht zwar nicht eine neue Bruſſilow⸗Front, wohl aber einen Banden⸗ und Verſchwörer⸗ ring im Oſten ſchafft, der Strafexpeditionen in der Stärke ganzer Armeekorps vom entſcheidenden Kriegsſchauplatz ab⸗ ziehen würde. Was unter den dieſerart gekennzeichneten Umſtänden denn nun werden ſoll? Es liegt nach allem, was geſchehen iſt, nahe, daß vielleicht eines Tages die Sozialrevolutionären die Maximaliſten als Machthaber vorübergehend ablöſen kön⸗ nen. Würde ein ſolcher Wechſel auch mit einem Rückblick auf die Moskauer Bluttat für uns wahrſcheinlich die un⸗ erfreulichſte Löſung bedeuten, ſo muß doch feſtgehalten wer⸗ den, daß auch dieſes Spiel wieder nur ein Zwiſchenakt ſein würde. Zudem dürfte es ſich gleich bleiben, ob die Sozial⸗ revolutionären den Breſter Frieden anerkennen oder nicht und uns den„Krieg bis aufs Meſſer“ erklären, da auch ſie keine Armee auſſtellen und das Ziel allgemeiner An⸗ griffe im eigenen Lande vom Augenblicke an ſein werden, wo ſie, jeglicher realpolitiſcher Erkenntnis und Notwendig⸗ keit ins Geſicht ſchlagend, den lebendigen Leichnam des tief erſchöpften ruſſiſchen Volkes in einen neuen Krieg zu ſtürzen verſuchten. Zu alledem wird es aber vorausſichtlich über⸗ haupt nicht kommen. Die Sozialrevolutionäre können nach der ganzen terroriſtiſch⸗verworrenen und unlauteren Struktur ihres politiſchen Programmes noch weit weniger als die Maximaliſten als fähig gelten, die Staatsgewalt zu verkör⸗ pern. Die weiteren ruſſiſchen Zukunftsmöglichkeiten aber ſchauen ſämtlich weſentlich anders aus: angefangen mit den minimaliſtiſchen Sozialdemokraten und in immer weiter nach rechts abbiegender Linie fortgeſetzt bis zu den Oltohriſten und Monarchiſten, dürfte die realpolitiſche Erkenntnis der wahren Lage der Dinge in Rußland innerhalb jeder dieſer Richtungen nach und nach doch den Sieg über gefühlsmäßige Politik, tatſächlich beſtehende, aber unfruchtbare Sympathien und erperimentelle Neigungen davontragen. Auch die jüng⸗ ſten kriegeriſchen Geſchehniſſe im Weſten werden kaum mehr als eine problematiſche Einwirkung auf das gedehmütigte ruſſiſche Gemüt ausgelöſt haben. Nach all den Enttäuſchun⸗ gen und tiefen Demütigungen der letzten vier Jahre wird ſich der Wirklichkeit und ihren Forderungen kein denkender Ruſſe mehr verſchließen können. Deshalb wird jede künftige pro⸗ viſoriſche ruſſiſche Regierung gezwungen ſein, ſich mit der deutſchen Wirklichkeit abzufinden. Und völlig bedeutungslos iſt es, daß heute ein ruſſiſcher ſozialdemokrati⸗ ſcher, kadettiſcher oder oktobriſtiſcher Politiker im Entente⸗ lager Hochverrat gegen die Moskauer Regierung und den Kampf gegen Deutſchland predigt, weil er, wenn er ſelbſt vielleicht morgen Mitglied einer neuen ruſſiſchen Partei⸗ oder Koalitionsregierung iſtſt, Verantwortung tragen wird und überhaupt nur unter der Bedingung regieren kann, daß er, dem unwiderruflich Geſchehenen Rechnung tragend, den Frieden von Breſt in ſeinen Grundzügen anerkennt und den Wiederaufbau Rußlands im Zeichen einer völligen Neu⸗ orientierung außenruſſiſchen Politik und deutſch⸗ruſſi⸗ ſcher Annäher ung beginnt. Daß ſich die nächſten ruſſiſchen Zukunftsmöglichkeiten tat⸗ ſächlich in dieſem Sinne geſtalten und in ſolchem Sinne den Uebergang zu einem gewiſſen dauernden Ordnungszuſtand vorbereiten, der erſt, wie geſagt, die Grundlage zu einer kon⸗ ſequenten deutſchen Politik Rußland gegenüber abgeben kann, hängt freilich von einer bedeutſamen Vorausſetzung ab. Dieſe Vorausſetzung iſt, daß unſere Politik nach Oſten in der Erkenntnis tätig bleibt, daß es uns nicht gleichgültig iſt, wie immer ſich die neuen ruſſiſchen Proviſorien geſtalten, welchen äußeren Eifnlüſſen ſie einterworfen ſind und wer in wirtſchaſtlicher Hinſicht Fuß in Rußland faßt. Unſer poli⸗ tiſcher Desintereſſement an Rußland darf nur bedeuten, daß wir nicht bemüht ſein wollen, dem Lande irgend eine Regie⸗ rung aufzudrängen, die gerade unſeren Intereſſen zu ent⸗ ſprechen ſcheint, ihrem ganzen Weſen nach aber nur proviſo⸗ riſch iſt. Im übrigen dürfen wir Rußland weder wirt⸗ ſchaftlich noch politiſch dem Einfluß und der Herrſchaft der Entente überlaſſen. Um zu ver⸗ hindern. daß der politiſche Einfluß der Entente die uns gün⸗ ſtige ruſſiſche Erkenntnis erſchüttert, daß wir die Sieger ſind und der Wiederaufbau des Oſtens ohne Anlehnung an Deutſchland nicht möglich iſt, werden wir, will uns ſcheinen, tatkräftig zu verhindern verſuchen müſſen, daß aus der En⸗ tenteintervention wirklich ein Feldzug wird. Und es darf ſchließlich nicht dazu kommen, daß der bewaffneten Interven⸗ tion auf der einen Seite unſere verſöhnliche Zurückhaltung auf der anderen dauernd gegenüberſteht, das müßte in Ruß⸗ land verwirren. Eine entſchiedene, ſtetige deutſche Politik dem ruſſiſchen Oſten gegenüber— er mag heute ſo und morgen anders ausſehen— wird ohne Frage allein dazu führen, daß die Männer drüben eine Verſtändigung mit uns ſuchen werden Eine ſolche Verſtändigung muß ſich ganz ohne unſer verſöhn⸗ liches Werben aus der Natur der Dinge von ſelbſt ergeben. Wir werden demgegenüber alſo auf der Hut und geſchickt ge⸗ nug ſein müſſen, zu verhindern, daß mit Hilfe der Entente und durch unſer Verſchulden das Gefühl in Rußland wieder ſtärker als die Erkenntnis wird. Ein ſolcher Rückfall könnte für die beiden Völker, die nun Frieden geſchloſſen haben, ver⸗ hängnisvolle Folgen zeitigen. Erfolge der Bolſchewili. Moskau, 20. Auguſt.(WTB. Nichtamllich.) Meldung der Petershurger Telegraphenagentur. die Engländer und Franzoſen, die ſich mit den Tſchecho ⸗Slowaken ver · einigen wolllen, erlitten in der Richtung auk Onega eine ſchwere Niederlage. Anſere Truppen ſchreilen vor⸗ wärts und haben die Station Tſchekujewo, 80 Werſi vor Archangelſk, zwiſchen Onega und Oboſerſt, beſetz t. Außer⸗ dem fiel ein Dampfſchiff des Gegners in unſere Hände. 50 Werſt öftlich von Oboſerſk iſt der Feind vor dem Dorfe Selez⸗ kaja zurückgeſchlagen worden. 4 Die Verſuche des Feindes, im Kaſan· Ranon vorwärts zu kommen, ſcheiterten an der Standhaftigkeitunſerer Trup⸗ pen, die die Dörfer Jljinskaja und Sochanewo beſehten und zwei Geſchütze und drei Maſchinengewehre er⸗ beuteten. Die Widerſiandskraft der Bolſchewiki. Bern, 21. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Zur Lage in Rußland ſagt ein Leitartikel des„Berner Intelligenzblatt“ u. a. Man hatte von Anfang an angenommen, daß die Inter⸗ vention der Alliierten in Rußland mehr politiſcher und wirt⸗ ſchaftlicher, denn militäriſcher Natur ſein werde. Man dächte ſich das Vorrücken der gelandeten alliierten Truppen mit ge⸗ ringen Schwierigkeiten verknüpft und hielt die Herrſchaft der Bolſchewiki bis zu einem ſolchen Grade für erſchüttert und unterminiert, daß ſie bei dem geringſten Anzeichen von Gefahr von ſelbſt zuſammenſtürzen werde. Die Auffaſſung war irr⸗ tümlich. Die Sowjetregierung legt eine Wider⸗ ſtandskraft an den Tag, von der ſich die Alliierten kaum träumen ließen. Die Alliierten ſind weit davon entfernt, mit den zunächſt in den Kampf geworfenen Aktionsmitteln die Entſcheidung zu erzwingen. Bezeichnend für den gegen⸗ wärtigen Stand der Operationen im Oſten erſcheint die Tat⸗ ſache, daß der Vorſtoß der Tſchecho⸗Slowaken von den Bolſchewikitruppen nicht nur aufgehalten, ſondern durch einen Gegenſtoß beantwortet werden konnte, der die verbündeten Armeen und die Alliierten in eine ſchwierige La ge zu bringen droht. Der Bericht des Generals Dietrich enthüllt mit einem Schlage die Grundloſigkeit der An⸗ nahme, daß die Tſchecho⸗Slowaken allein den Sturz der Sowietregierung herbeizuführen in der Lage wären. Da⸗ mit fällt auch das Kartenhaus von Begründungen zuſammen welches die Entente ſeinerzeit im Hinblick auf die bevorſtehende Intervention in Sibirien konſtruierte. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Bewegung, deren Protektion die Alliierten übernahmen, kann ſich nur durch ſremde Hilfe auf den Beinen halten. Die Wahrſcheinlichkeit iſt ſomit groß, daß die Hilfsaktionder Alliierten im Oſten aus dem Rahmen der kleinen Expeditionheraustreten muß, um ihre Wirkſamkeit zu erweiſen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Pr.⸗Tel. g..) Havas meldet aus Newyork: Lanſing teilte am 17. Auguſt im Kongreß mit, Ameritka ſchließe ſich einem be⸗ waffneten Vorgehen gegen das ruſſiſche Volk nicht an. Weitere Erklärungen ſeien zur Stunde nicht zu machen. c Von der ſchweizeriſchen Greuze, 22 Auguſt.(Priv.⸗Tel. g..) Den„Baſler Nachrichten“ zufolge, geben die Pariſer Blätter in ihren geſtrigen Kommentaren zur Lage in Rußland zu, daß die Operationen der Sowjettruppen bis jetzt günſtig ver⸗ liefen und die Tſchecho⸗Slowaken in ſtarke Bedrängnis kämen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Morningpoſt“ berichtet aus Archangelsk: Zehn Kilo⸗ meter von Archangelsk ſind Anſammlungen von Sowiettruppen feſt⸗ geſtellt worden. Die Stärke der Ententetruppen in Archangels ſoll bis jetzt 4000 Mann betragen. Die„Times“ meldet, daß vor Ar⸗ changelsk 18 Schiffe der Entente kreuzen. Die polniſche Jrage. Wiener Beſprechungen. Berlin, 22. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B. .“ meldet aus Wien: Prinz Radziwill hatte geſtern eine ein⸗ einhalbſtündige Beſprechung mit dem Grafen Burian, der ſich heute einige weitere Konferenzen anreihen werden. Heute Mittag wird Kaiſer Karl den Prinzen Radziwill und den Grafen Przedziecki, den Vertreter des polniſchen Staates in Wien, in Audienz empfingen. Die Abreiſe des Prinzen Radziwill nach Warſchau iſt vorläufig für Freitag angeſetzt. Der Prinz würde auch gerne Gelegenheit finden, in Krakau mit den führenden pol⸗ niſchen Politikern und in Ungarn mit den Perſönlichkeiten der unga⸗ riſchen Regierung Rückſprache zu nehmen. Es iſt möglich, daß Dr. Wekerle, der heute in Budapeſt einem wichtigen Miniſterrat vorſitzt, Freitag nach Wien kommt. So weit man hört, nehmen die Beſprechungen in Wien einen günſtigen Verlauf. Man wird daran feſtzuhalten haben, daß dieſe Beſprechungen, ebenſo wie die vergangenen mit 8 bloß informatoriſchen Charakter tragen. Nach der Anſicht polniſcher Perſönlichkeiten wird man an die wirklichen Verhandlungen erſt dann gehen können, wenn ſich die Vertreter Oeſterreich⸗Ungarns, Deutſchlands und Polens zuſammen an den grünen Tiſch ſetzen werden. Die Polen haben ihren Standpunkt zu formulieren, ſie haben ſich über den Standpunkt Berlins und Wiens Sicherheit Gu verſchaffen und Wien und Berlin haben ſich erſt noch in volles Einverſtändnis zu ſetzen. „Krieg bis zum Sieg“. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 22. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) „Corriere della Sera“meldet aus London: Lloyd George wird als Parole für die bevorſtehenden Neuwahlen:„Krieg bis zum Sieg“ ausgebeben. Er hofft auf eine Verſtändigung der Unioniſten und der Liberalen unter dem Geſichtspunkt der nationalen Gefahr. —— ſEetzte Handels⸗Hlachrichten. Mannheimer Effektenbörse. Die Börse war heute wieder für einzelne Industrieaktien zien lich fest. Kauflust begegnete den Aktien der Chem. Fabrik Golden⸗ berg, Westeregeln Stamm-Aktien, Dinglersche Maschinenfabrik. Waggonfabrik Fuchs-Aktien, Kostheimer Zeliulose und den Aktien der Unionwerke Mannheim. Zuckerfabrik Waghäusel-Aktien wur⸗ den zu etvywas höherem Kurse gehandelt. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfiurt a. M. 22. Aug. Wesentlich ruhiger gestaltet“ sich das Geschäft als an den Vortagen. Auch bemerkte may größere Zurückhaltung seitens der Spekulation, was teilweise zu mäbigen Abschwächungen verschiedener Industriepapiere führte. So waren auch auf dem Montanaktienmarkt einige führende Werte etwas viedriger angeboten, während anderer⸗ seits sich wieder Käufe bemerkbar machten. Oberschles Eisenbahnbedarf lagen fest. Phönix Bergbau, Deutsch-Luxen⸗ burger kaum behauptet. Bei Seringer Kursveränderung sind sowohl chemische, als Elektrizitätsaktien zu erwähnen. Auch in diesen Papieren gestaltete sich das Geschäft still. Schiff- fahrtsaktien konnten sich behaupten. Unter den Rüstungs⸗ aktien fanden Dynamit Beachtung. Autowerte lagen ruhig. Im freien Verkehr war vorübergehend lebhaftes Geschäft bei anehmbarer KEurserhöhung in Aschaffenburg Zellstoff und Rumpierwerke. Petroleumwerte wurden kaum beachtet, Kali⸗ aktien konnten sich befestigen. Unter Industrieaktien mit Ein⸗ keitskursen wurden Bürstenfabrik Erlanger auf den befrie⸗ digenden Halbiahrsabschluß höher gefragt. Fest lagen ferner Zellstoff Waldhof, Badische Zuckerfabrik, Norddeutsche Jute. Am Bankenmarkt trat Interesse für Metallbank hervor, wäh⸗ rend die übrigen führenden Banken nur geringe Veränderung aufwiesen. Heimische Anleihen teilweise fester. In Mesi⸗ kaner war einiges Geschäft, doch blieb die Kursbewegung be⸗ scheiden. Osterreichisch-ungarische Renten schwächer. Der Schluß der Börse gestaltete sich still, doch blieb die Tenden⸗ behauptet. Privatdiskont 4 Prozent. 4. Seite. Nr. 890 Maunheimer Geueral⸗Anzeiger. Eubend-Ausgabe.) Donnerstag, den 22. Auguſt 20˙ Aus Stadt und Lano. Regelung des Verkehrs mit Verbandſtoffen. Die„Mitteilungen der Reichsbekleidungsſtelle“ ſchreiben: Durch Bundesratsverordnung vom 2. Mai 1918 iſt die Bewirtſchaf⸗ tungder Verbandwatte au- baumwollenem Spinn⸗ ſtoff der Reichsbekleidungsſtelle übertragen worden. Die Reichs⸗ bekleidungsſtelle hat daraufhin unter dem 30. Mai 1918 eine Be⸗ kanntmachung erlaſſen, wonach 1. die Verſorgung der Krankenanſtalten und der eine eigene Verbandſtoffniederlage unterhaltenden Kranken⸗ kaſſen mit ſolcher Verbandwatte in gleicher Weiſe durch die Reichs⸗ hekleidungsſtelle erfolgt, wie die Verſorgung mit baumwollenen gewebten, gewirkten oder geſtrickten Verbandſtoffen, 2. die Bekannt⸗ machung der Reichsbekleidungeſtelle vom 1. Dezember 1917 über haumwollene Verbandſtoffe ſowie die ſeither ergangenen Aus⸗ ührungs⸗, Ergänzungs⸗ und Abänderungsbekanntmachungen auf ſo rbanpwatte ſinngemäß Anwendung finden. Demgemäß die Krankenanſtalten und die eine eigene Verbandſtoffnieder⸗ ge unterhalienden Krankenkaſſen ihren Bedarf an baumwollener Verbandwatte in gleicher Weiſe wie ihren Bedarf an baumwollenen Verbandſtoffen auf dem von der Landeszentralbehörde vorge⸗ ſchriebenen Wege bei der Reichsbekleidungsſtelle anzumelden, und zwar für den Seuraum, der jeweils von der Landeszentralbehörde bekanntgegeben iſt. Der Bedarf für den Zeitraum Oktober 1918 bis März 1919 muß ſpäteſtens bis zum 25. Auguſt bei der Reichs⸗ bekleidungsſtelle angemeldet ſein. ür die Anmeldung von Ver⸗ bandwatte ſowie Billrothbatiſt beſtehen beſondere Vordrucke. es nunmehr Apotheken, Drogenhandlungen und ſonſtigen Klein⸗ ohne S einer ärztlichen Verord⸗ ſie ſtrafbar —2 r*1 Die Ausdehnung der Bekanntmachung vom 1. Dezember 1917 06 baumwollene Verbandwatte hat in erſter Linie die Wirkung, lungen, die Verbandſtoffe vertreiben, verboten iſt, ſowohl umwollene Verbandſtoffe als auch baumwollene Verbandwatte nung bezw. eſcheinigung abzugeben. Andernfalls „ und zwar kann auf Gefängnis bis zu einem Jahre und auf Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark oder auf eine dieſer Strafen, ſowie auf gewiſſe Nebenſtrafen erkannt werden. Ver⸗ braucher können demnach baumwollene Verbandwatte ebenſo wie baumwollene Verbandſtoffe nur gegen ärztliche Verordnung bezw. Beſcheinigung in den Kleinhandlungen beziehen, mit Ausnahme der Krankenanſtalten ſowie der Großverbraucher von Verbandſtoffen (induſtrielle Werke, Staatsbetriebe oder dergl.), die als ſolche von der Reichsbekleidungsſtelle ausdrücklich anerkannt worden ſind. Es ſind alſo unter den Verbrauchern von Verbandſtoffen bezw. Ver⸗ bandwatte folgende Gruppen zu unterſcheiden: 1. Krankenanſtalten(einſchließlich Vereinslazarette und — hewirtſchaftete Reſervelazarette): Bezug von baum⸗ wollener Verbandwatte ebenſo wie von baumwollenen Verband⸗ ſtoffen iſt nur mit Genehmigung der Reichsbekleidungsſtelle ge⸗ ſtattet; jeder andere Bezug z. B. auch gegen ärztliche Verordnung in Apotheken, iſt unterſagt. 2. Krankenkaſſen, die eine eigene Verbandſtoffniederlage unterhalten und als„Krankenkaſſen mit eigener Ver⸗ handſtoffniederlage“ von der Reichsbekleidungsſtelle aner⸗ keunt ſind: Bezug erfolgt in gleicher Weiſe wie zu 1. 3. Großverbraucher von Verbandſtoffen(indu⸗ ſtrielle Werke, Staatsbetriebe und dergl.), die von der Reichsheklei⸗ dungsſtelle als ſolche anerkannt ſind: der Bedarf iſt vierteljährlich bei der Reichsbekleidungsſtelle anzumelden und zwar ſpäteſtens bis 2. zum 2. Tage des dem Vierteljahr vorausgehenden Monats; jeder —— Bezug, z. B. gegen ärztliche Verordnung im Kleinhandel, iſt agt. 2 4. Approbierte Aerzte(einſchließlich Zahn⸗ und Tier⸗ ürzie): beziehen gegen eigene ärztliche Verordnung in der Apothele oder, ſoweit ſonſtige Kleinhandlungen noch Vorräte haben, in dieſen; Bezug aus dem Großhandel oder aus der Fabrik iſt unzuläſſig. 5. Niedere Medizinalperſonen(Heilgehilfen, Heb⸗ ammen uſw.): Bezug gegen Beſcheinigung einer der von den Landes⸗ albehörden für dieſen Zweck beſtimmten ärztlichen Stellen gleich⸗ ſalls in der Apotheke oder in ſonſtigen Kleinhandlungen, ſoweit dieſe noch Vorräte haben. 6. Privatperſonen: Bezug ärztliche Verordnung gleichfalls in der Apotheke oder ſoweit ſonfkine Kleinhandlungen noch Vorräte haben, in dieſen. Gewerbliche Unternehmungen und derql., die für Unfallſtotionen, Rettungskäſten oder ähnliche Zwecke Ver⸗ handſtofſe benötigen, können ſich von Zeit zu Zeit einen angemeſſenen Vorrat durch einen Arzt verſchreiben laſſen(ausgen. Großver⸗ Hraucher, ſ. oben). Krankenkaſſenmitglieder und Krankenkaſſen⸗ Arzte beziehen die Verbandſtoffe gegen baſſenärztliches Rezept in der Apotheke oder in ſolchen Drogenhandlungen, denen Verband⸗ ſtoffe und Verbandwatte von der Reichsbekleidungsſtelle zur Liefe⸗ an Krankenkaſſenmitglieder und Krankenkaſſenärzte zugewieſen ſind, vorausgeſetzt, daß ſie nicht aus einer eigenen Verbandſtoff⸗ niederlage der Krankenkaſſe verſorgt werden. Selbſtverſtändlich darf die eine eigene Verbandſtoffniederlage unterhaltende Kranken⸗ Laſſe ſich nicht außer den ihr von der Reichsbekleidungsſtelle zuge⸗ wieſenen Verbandſtoffen auch noch ſolche durch ihre Klerzie gegen kaſſenärziliches Rezept verſchaffen. Ddie Kleinhandlungen beziehen ihre baumwollenen Verbandſtoffe und jetzt auch ihre baum⸗ wollene Verbandwatte nur durch Vermittelung des Verteilungsaus⸗ der Reichsbekleidungsſtelle für baumwollene Verbandſtoffe. Die Anmeldung des Bedarfs erfolgt vierteljährlich und zwar für den Zeitraum Oktober⸗Dezember bis März bis ſpäteſtens 2. Dezember. Die Krankenanſtalten haben ihren Bedarf an Verbandwatte bei der Reichsbekleidungsſtelle bereits an⸗ gemeldet und werden auf deren Veranlaſſung durch Vermtttelung päteſtens 2. September, Januar⸗ der Vereinigung der Verbondwatte⸗Fabrikanten von den Verband⸗ mittelherſtellern beliefert. Fabrikanten und Großhändler, die noch Beſtände an baumwollenen Verbandſtoſfen haben, ſind verpflichtet. dieſe der Reichsbekleidungsſ Verfügung zu ſtellen, andernfalls machen ſie ſich ſtrafhar. Als Strafen krenmen gleichfalls in Betracht Gefängnis bis zu einem Jahre und Geldſtrafe bis zu 10000 Mark oder eine dieſer beiden Strafen, ſowie gewiſſe Nebenſtrafen. Da⸗ gegen dürfen ſie ihre Beſtände an Verbandwatte noch an den Kleinhandel verkaufen. Verbandſtoffe aus Krepp⸗Papier, Papier⸗ garn⸗Gewebe oder ſonſtigem Zellſtoff, ſowie Zellſtoffwatte ſind in freiem Handel zu beziehen. Den Verbrauchern muß nahegelegt werden, ſolche Verbandſtoffe und ⸗watte an Stelle baumwollener zu verwenden, ſoweit es irgend möglich iſt. Es wird darauf hin⸗ gewieſen, daß die Heeresverwaltung Mullbinden überhaupt nicht mehr herſtellen lößt, ſondern allgemein die Verwendung von Papier⸗ garn⸗Gewebe verlangt. Gleiches gilt auch für Kambrikbinden, die neuerdings die Reichsbekleidungsſtelle auch nicht mehr herſtellen läßt, ſowie für Steifgazebinden und namentlich Gipsbinden. Alle dieſe Binden laſſen ſich in den meiſten Fällen durch Papiergarn⸗ Gewebe erſetzen, größtenteils auch ſchon durch Krepp⸗Papierbinden, mit oder ohne Anſatz von Papiergarn⸗Gewebe. 0 Grundſätze für die Gewährung der Fliegerzulage während des Krieges. Das Kriegsniniſterium gibt wie folgt dekannt: I. Die Flirgerzulage wird a) entweder fortlaufend in Monats⸗ beträgen von 150 Mk., b) oder in Tagesbeträgen von 5 Mk. gewährt. J. Die Fliegerzulage zu la iſt zuſtändig für a) das zur zweck⸗ entſprechenden Verwendung der einzelnen Flugzeugarten henitigte und in entſprechenden planmätzigen Stellen ſtehende Flugzeuͤg⸗ Beſatzungsperſonal, p) das in der Ausbildung befindliche Flugzeug⸗ eſatzungsperſonal während der Flugausbildung, c) das in plan⸗ mäßigen Stellen ſtehende mitfliegende Lehrperſonal und d) das nach Maßgabe der 88 2, 1 Abſ 2, 16, 1. 71 und 72 der..V. in über⸗ planmäßigen Stellen verwendete Perſonal ſoſern es wie das unter 3) und c) bezeichnete planmäßige Perſonal eingeſetzt wird und die überplanmäßige Stelle nicht im Nebendienſt wahrnimmt. Zu den empfangsberechtigten Perſonal im Sinne des Vorſtehenden zählen neben den Flugzeugfühtern und Beobochtern auch 1) die bei mobilen und immobilen Fliegerverbänden in andern als Flugzeugführer⸗ und Beabachterſtellen ſtehenden Offiziere, ſofera durch die Stärkenoch⸗ weiſungen vorgeſchrieben iſt, daß die detreffenden Stellen mit aus⸗ gebildeten Flugzeugführern oder Beobachtern zu beſetzen ſind, weil die Ausübung de⸗ Dienſtes ſtändiges Fliegen erfordert, 2) das zur Beſatzung der einzelnen Flugzeugarten ſoaſt noch erforderliche mitfliegende Fachperſonal(Bordfunker, Maſchinengewehrſchützen Motorenbedienungsperſonal uſw.) ſowie 3) die Lehrex und Schüler für den vorbezeichneten Fachdienſt. Die Zulage von 150 Mk. iſt im voraus zahlbar und zwar an Gehaltsempfänger nach Monatsdritteln. III. Die Fliegerzulagen zu 1b erhalten die nicht unter Ziffer 1 fallenden Perſonen für dienſtlich erforderliches und dienſtlich angeord⸗ netes Fliegen oder Mitfliegen. Der Betrag von 3 Mk. iſt zuſtändig für jeden Tag, an dem eine Flugbetätigung tatſächlich ſtattgefunden hat. Hierzu gehort das Fliegen oder Mitfliegen zur Erhaltung der eigenen Flugübung, zur Erprobung der Moloren, ſowie des Flugzeug⸗, Funkentelegraphen⸗ und Maſchinengewehr⸗ uſw. Gecäts, zur Vervollkommnung der Kenntnis des Geräts und ſeiner Hand⸗ habung, ſowie für wiſſenſchaftliche Feſtſtellungen und zur Ausübung des Fachdienſtes bei der Inſtandhaltung des Geräts, ſoweit ſie ſich hnicht auf der Erde vornehmen läßt. Die Zahlung erfolgt nachträglich und zwar an Gehaltsempfänger monatlich, an Löhnungsempfänger nach Monatsdritteln. IV. Bei Kriegsgefangenſchaft oder Vermißtſein iſt die Weiter⸗ gewährung der Fliegerzulage aus e V. Bei Verwundungen und Gefundheitsſtörungen, die auf den Flugdienſt zurückzuführen ſind wird die Fliegerzulage an das unter Ziffer 11 fallende Perſonal nach Maßgabe des Erlaſſes vom 1. 6. 15 Wec he 8 hörigk VI. Die Zugehörigkeit eines Offiziers uſw. zur Fliegertruope, ſowie der Beſitz des Flieger⸗ oder 00 geben on ſich allein keinen Grund dafür ab, dem Betreffenden die Flieger⸗ Ralahen zu zahlen, II. Pö., VIII. Alle früheren Beſtimmungen, die nach Vor⸗ ſtehendem nicht aufrecht erhalten worden ſind, gelteg als aufgehoben. IX. pz. X. In zweifelhaften Fällen darf die Fliegeczulage 0 eingeholter Entſcheidung des Kriegsminiſteriums gezaht ber 9 — *Warenumſatzſteuer. Die„Karlar. Itg“ ſchreibt halbamtlich: In Lauſe des Mogats Auguſt ſoll die Schlußanmeldung zur Waren umſatzſteuer für die Zeit vom 1. Januc⸗ 1918 bis mit 51. Juli 1918 abgegeben und gleichzeitig der Steuerbetrag entrichtet werden Zur Anmeldung verpflichtet iſt jeder Gewerbetreibende (auch Landwirt uſw.), der nach ſeiner gewiſſenhaften Schützung im ganzere Kalenderjahr 1918 vorausſichtlich einen Warenumſatz von mehr als 3000 Mark erzielen wird. und zwar auch dang, wenn er bis zum 1. Auguſt 1918 noch keine 3000 Mark umgeſetzt hat. Die Vorbrucke können bei den Steuereinnehmereien. Finanzämtern und Hauntſteuerämter abgeholt werden. Bis jetzt ſind nur wenige An⸗ meldungen eingegangen. Es iſt deshalb zu befürchten, daß in den letzten Tagen bei den Steuerſtellen ein großer Andrang von Steuer⸗ Pflichtigen entſteht und der einzelne auf Abfertigung warten muß. als wenn ſich das Geſchäft auf die ganze Anmeldezeit verteilt. Eß wird deshalb dringend empfohlen, daß die Beteiligten ihrer Ver⸗ pflichtung nun ungeſäumt nachkoramen. * Die Behandlung des Papiergeldes iſt ſeitens unſerer Bevölke⸗ rung meiſtens eine ſo rückſichtloſe, daß man annehmen muß, der größte Teil des Publikums iſt der Anſicht, das Papiergeld würde Reuere Proſa. Arueim Steinart„Der Hauptmann“(J. G. Cotta, Stuttgart und Berlin). Emix Eril„Der Antlaßſtein“(L. Staockmänn, Leipzig). Kaſimir Göſchmid„Timur“(Kurt Wolff, Verlag, Leipzio). E. S. Gattermann„Der bittere Weg“(Wende⸗Verlag, Berlin) Werner v. d. Schulenburg„Antiquitäten“(Verlag Karl Reißner, Dresden). Werner v. d. Schulenburg„Thomas Dingſtaede“(Verlag Karl Reißner, Dresden). 7 Lermann Bahr„Rudigier“(Joſ. Köſel, Kempten i. Algän). 8. Peter Alten burg„Vita ipſa“(S. Fiſcher, Berlin). 60 Rudolf Haas„Matthias Triebl“(L. Staackmann, Leipzig). 9* 8 W.* ißler„Der letzte Biedermeier“(Alexander Duncker, eimar). 6* Auguſte Supper„Der Herrenſohn“(Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart). 12. Richard Sexau„Brigitta“(Pareus⸗Verlag, München). Armin Steinart, ein Pſeudonym, das erſt mit dem Er⸗ nen ſeines neueſten Buches gelüftet wurde, hat uns in ſeinem mn“ das vielleicht ſtärkſte Kriegsbuch geſchenkt. Stark jedenfalls in der Unmittelbarkeit des vor uns bloßgelegten Erlebens. Schlicht und einfach die Handlung; frei von jeder nicht unbedingt erſorderlichen Ausſchmückung die Sprache. Stark und ſchön— dieſe oft mißbrauchten Worte ſind hier am Platze. Auch Ertls „Antlaßſtein“ iſt ein Kriegsbuch. Von viel leichterer Prägung allerdings. Der Eiſenodem der Schlachten iſt hier nur gedämpft zu ſpũren: gewiſſermaßen durch die Seelen zweier Edel⸗ menſchen. Kann man, vom Standpunkt des Leſers aus, Steinarts Werk ein Erlebnis— Buch nennen, ſo gehört Ertls Roman zu der Kategorie der Unterhaltungelektüre. Ein großer Schritt von dieſen beiden Büchern zu Kaſtmir S dem——— Dichter“, wie ihn ein Kritiker n Ur her kürzlich nicht Rannte. Nichts iſt dieſem Bichter verhaßter als S Vom Seee — reaturen ſtürmen dur es Noyellenbu „Timur“ 5 Blütenteſe vom Werken verdiente einen Chrenpl heiteren Teil der„Jugend“. „Timur“ ende Stelle, die man illuſtriert vorſtelle: „Kraftproben“ aus Edſchmids im„Simpfiziſſimus“ oder im ſonders imponiert hat mir im „In der —4— Timur hielt die Spitze in die Lampe, bis ſie alte rüchlein„K Saate c l. e Seeuh E ſie der Frau durch die Brult. Hand ſchlug einen Säbel in den Hals des Oheims, die linke riß den Kopf weg, und, den der Frau darzunehmend, erſtieg er einen Turm, ließ die eiſernen Raſſeln ſich knirſchend drehen und ſtellte ſich auf die Gallerie.“ Schön iſt auch der Satz:„Er ſchüttelte den Kopf, aber er ſchlug ſie nicht damit nieder.“ Das iſt der Stil eines unſrer literariſchen„Führer“, da kann man nur ſagen: Wie tief ſind wir geſunken!„Der bittere Weg“ von E. L. Gattermann, gehört zu den Büchern der Wende, die ſich einbilden,„eine Neuzeit für Kunſt und Wiſſenſchaft heran⸗ treten zu laſſen.“ Laſſen wir dem Verlag dieſe Einbildung; dieſe Probe konnte mich, trotz der„30 vom Verfaſſer mit der Scheere ge⸗ ſchnittenen Schattenbilder“ keineswegs von ſeinen Meſſiaseigen⸗ ſchaften überzeugen. Werner v. d. Schulenburgs Roman„Antiquitäten“ iſt der zweite Band der Romanreihe„Hamburg“. Ein bedeutender Schilderer und gewiegter Kulturhiſtoriker tritt uns in ihm entgegen. Auch der Roman„Thomas Dingstaede“ vermag, trotz mancher Längen, lebhaft zu feſſeln. „Rudigier“ von Hermann Bahr ſtammt aus des Dichter⸗ katholiſchen Gärtlein, daß er nun wieder einmal bebaut, nachdem er manch anderen Pfad gewandert iſt. Eine Biſchofsgeſchichte iſt dieſes Buch, geiſtreich und anregend wie alles, was der vielgewandte(— gewandelte) bisher ſchrieb. Eine einheitliche Perſönlichkeit iſt Bahr nicht, zum Nachteil ſeines Schaffens. Großes zu ſchaffen vermag doch allemal nur der, der ſchon bas Größte geſchafſen: Sich ſelbſt. Peter Altenberg iſt ebenfalls oft geiſtreich und witzig, aber oft auch alles andere.„Vita ipſa“ enthält manch feines Wort und viel die an den überreizten Alfred Kerr er⸗ innert, Und nochmals ein Sprung zu ein paar Stilleren. Rudolf Haas hat im„Matthias Triebl“ eine Geſtalt geſchaffen, der man nichts übelnehmen kann. Gewiß iſt nicht alles in dieſer Geſchichte eines verbummelten Studenten“ für Backfiſche beſtimmt, aber dieſer „Trieblmatzliſt der übelſte doch nicht. Und gleiches kann man von Haas ſelbſt ſagen. Viel Sonne und Wanderglück ſtrahlt durch das leichtſinnige Buch, und wer ſelbſt Student geweſen, bei dem wied manche Saite anklingen, wenn er mit Triebl durch—— hellen Tage geht. Horſt Wolfram Geißler hat mit ſeinem Erſtlings⸗ werk„Der letzte Piedermeier“ ſtarken Erfolg gehabt. In das Frankfurt der Vormärztage führt er uns. Wer nur Mondſchein und Nachtigallenſchlag in dieſem Buch ſucht, wird enttäuſcht ſein. Viel meines Erachtens zu viel,kommt der Dichter uns politiſch. Das ürze iſt Würze“ möchte man ihm auch zuweilen Abex es bleibt dach an. Keundlich —— nach Eintritt des Friedens ſehr bald wieder verſchwinden und be⸗ dahin dürften die bunten Scheine wohl notdürftig zuſammenhalten, Leider beweiſen die zahlreichen Klebeſtreifen auf den Wertze bereits das Gegenteil dieſer Annahme, und wenn ſich nicht immer wieder Leute fänden, die ſich die Mühe nehmen, angeriſſene oder ſchon in mehrere Teile zerlegte Scheine w zuſammnzuflicken, ſo würde es mitunter böſe ausſehen und mancher wäre in der fatalen Lage, beim Bezahlen die verſchiedenen Häl ſeiner Mark⸗ und Zweimarktzettel mühſam zuſammenf müſſen. Die Frage iſt nun, wie iſt dieſem Uebelſtande entgegen zuwirken? Zugächſt muß ſich das Publikum mit dem Gedanken vertraut machen, daß es auf lange Jahre, vielleicht Jahrzehnte Papiergeld zu wirtſchaften gezwungen iſt. Die Zeiten, wo w ſtets einige Goldſtücke in der Börſe bei uns führten, werden ſo n bald nicht wiederkehren, und darum iſt das bisherige einfache, Bargeld herechnete Gelbtäſchchen für den jetzigen Papiergeldverkeh höchſt umpraktiſch. Größere Geldſcheine werden, um ſie im Porte monnaie unterzubringen, zuſammengefaltet, und ſeloſt die kleinen Markſcheine ſieht man oft ein⸗ oder zweimal geknickt dem tieſſten Innern dieſer Geldtaſche entſteigen. Daß die Wertſcheine unter dieſer Behandlung empfindlich leiden und ſehr bald zerreißen verlottern, iſt ganz natürlich, zumal das verwendete Papier ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Darum iſt jetzt die dringende nung am Plotze:„Nehmt Rückſicht auf das Papier geld, ſchaffe ſich jeder ein Täſchchen an, in dem mindeſtens ein Fünfmarkſchein ohne Bruch liegen kann und trage ſo dazu bei⸗ Unſerm Papiergeld eine längere Dauer und ein beſſeres Ausſehen zu geben, dem Staate erwächſt daraus noch der Vorteil, erheb weniger zerriſſene Scheine umtauſchen zu müſſen und dadurch Aus gaben zu ſparen, die wir an anderer Stelle ſehr gut gebrauchen können. .K. Sparſame Bauweiſe. Ueber die Auggaben, die ſich der neugegründete Reichsverband zur Förderung ſpar, ſamer Bauweiſe geſtellt hat, ſpricht ſich in der„ Zeitung“ der Geſchäftsführer, Generalſekretär Hans Schaack in Berlin, aus. Der Reichsverband wolle nicht etwa eine ärmliche Bauweiſe propagieren. Die Ergebniſſe des Wettbewerbes, den en ausgeſchrieben habe, ſollten auf einer vom 2. November bis 8. De⸗ zember 1918 in den Ausſtellungsräumen im Zoologiſchen Garten in Berlin zu veranſtaltenden großen Ausſtellung„Sparſame Bau, weiſe“ der Oeffentlichkeit vorgeführt werden. Der Reichsverband ſteht auch allen denen, die ſelbſt bauen wollen oder ſich mit dem Bau von Kleinwohnungen für ihre Arbeiter und Angeſtellten dem nächſt befaſſen müſſen, durch eine Bauberatungsſtelle, durch Errich⸗ tung von Probebauten und Probeſiedelungen zur Verfügüng. Er rechnet deshalb damit, daß alle in Frage kommenden zffentlichen Körperſchaften der Induſtrie und Landwirtſchaft, die Angeſtellten und Arbeiterverbände, denen in erſter Linie der Erfolg ſeiner Be⸗ ſtrebungen zu gute kommen wird, ihn auch durch Erwerbung der Mitgliedſchaft und durch Zahlung eines Mitgliedbeitrags unter ſtützen werden. Die Leiſtungen der Maſſenſpeiſung. Einen Ueberblick über den Umfang der Maſſenſpeiſung in Deutſchland gibt eine zuſammenfaſſende Darſtellung des Reichsſtatiſtiſchen Amtes fm das Ende des Jahres 1917. Es wurden alle Maſſenſpeiſungseintich⸗ hungen in Gemeinden über 10 000 Einwohnern gezählt, im gangen 2829 Kriegsküchen. Davon entfielen 1497, alſo über die Hälſte, auf die allgemeinen Kriegsküchen, 121 auf Michen t 6 629 auf die Fabrikküchen und 581 auf ſonſtige Küchen. Die Preiſe ſchwankten zwiſchen 20 Pfg. bis 1 Mark und darüber für ein Viter, Eſſen Sie haben neuerdings langſam die allgemeine Teurung mit⸗ gemacht, beſonders in den Mittelſtandsküchen. Die in die Millionen gehende Zahl der ausgegebenen Portionen zeigt, wie groß die Za deter iſt, die vor den Kriegsküchen Nutzen ziehen. Die Maſſen⸗ ſpeiſung wird in den größern Städten verhältaismäßig ſlärker in Anſpruch genommen, als in den kleinern. In den Groß⸗ ſtädten über eine halbe Million Einwohner entfielen im Jahres⸗ durchſchnitt auf hundert Einwohner täglich 10,.9 Portionen. in den Städten zwiſchen 250 000 und 500 000 inwohner 7,3. Die Hahlen ſinken dann in dea kleinern Größenklaſſen auf 6,7 Portionen, 6, und.2, und nur in den kleinen Städten mit über 10 000 bis 25 000 Einwohner ſteigt die Zahl wieder auf.3. Noch demerkens werter ſind die Zahlen für die Benutzung in den einzelnen Monaten, Hier zeigt ſich in allen Städten eine groß⸗ Aehnllchkeit im Steigen und Fallen, das zwar gelegentlich ſtärker oder geringer iſt, aber faſ durchmeg Höhen⸗ und Tiefenpunkte für die gleichen Nonate ergibt Sie ſpiegeln offenbar das Auf und Ab der Schwierigkeit ber Leben⸗ mittelverſorgung im Laufe des Wirtſchaftsſohrs wieder. Kartoffel und Brotknappheit im Frühjahr führen zu einer Steigerung des Beſuches der mit dem Erſcheinen der jungen Semüſe im Juni vor⸗ übergehend verringert wird, ſich aber im Juli bei verſtärktem Mangel noch einmal iteigert. Vom Auguſt an unter der Wirkung der Kartoffel⸗ und Getreideernte läßt der Druck erhehlich nach. Der beginnende Winter führt aber die Bevölkerung wieder ſtärker der Maſſenſpeiſung zu während der Dezember öffendar wegen de⸗ Weihnachtsfeſtes wieder ſchwächern Beſuch aufweiſt Pp. Tliarktwanderung. Städtiſche Bohnenmärkte gibt es ſeit Neueſtem bei uns. Dienstag und Mittwoch Nachmittag wurden Bohnen in Mengen von 25 Pfund am Neckarvorland ausgewogen Heute nachmittag gibt es dort Zwiebeln und morgen wieder Bohnen⸗ Heute gab es auf dem Markt keine Bohnen(wenigſtens in den erſten beiden Marktſtunden nicht, die wir jeweils zur Unterlage unſerer Berichte nehmen). Für Frühaufſteher, aber nur für ganz wenige, ein paar Zwiebeln. Tomaten gäb es auereichend zu 1— Mart das Pfund In Ludwigshafen kann man ſie ebenſo mühelo⸗ K 70 Pfg.(Höchſtpreis) kaufen. Pilze ſah man heute weniger⸗ ürbismelonen gab es reichlich, bei der Stadt wurden ſie zu 15 05 f das Pfund, im freien Verkehr 25.—35 Pfg. ausgewogen. nach Erdbeeren duſtenden ſog.„Ferier Melonen“ gab es an einer Stelle zu 1,50 Mk. das Pfund. Maulbeeren konnte man zu 1,60 Mk., Grüßen aus den Zeiten, da der Großvater die Großmutter 7 Ernſt und feſt ſteht Auguſte Supper auf württembergiſchen Heimatboden. Stark ausgeprägter Wirklicheeitsſimn eint 5 mit tiefem religiöſen Empfinden zu einer kerndeutſchen Perſö it⸗ deren Feder gleichgeſtimmte Werke emſtrömen. Entwicklungsroman im beſten Sinne iſt„Der Herrenſohn“. Der belebende Hauch friſch⸗ geworfener Schollen ſtrömt zu uns über. Ein Buch, wie ich e⸗ jedem in die Hand legen möchte, der noch geſund ſſt an Seele und Geiſt. Stiller verſonnener iſt Richard Sexaues Brigitta Daß Stille nicht Schwäche, daß Stille Stärte iſt, Stärke— neue erkennen. Kaſimir Edſchmid, um nur ihn zu nennen, raſt durch's Leben und ſieht weder Baum noch Strauch, weder Wolken noch Abendgold; alles zerſtanipft ſein von niederen Trieben Kechih f11 5 9 95 4— f. und in innerer Fr hüch, eit durch die e ages u räge as fanden, um 31 Werken, die uns erheben— beglücken. 83 00 Wiſſenſchaſt. Die an Nova Aquilae. 0 on der amerikaniſchen Sternwarte des 8 College i jetzt der Bericht eingegangen, daß der neue Stern im Bilbe de⸗ Adlers, der am 8. Juni entdeckt wurde, bereits vorher von der ge⸗ nannten Warte photographiert worden war, ohne das man jedoch die Aufnahme des neuen Sternes bemerkt hätte. Zum erſten Male wurde Nova Aquilae am 22. Mai 1888 photographiert: damals war er nur von 11. Größe. Noch am 3. Juni 1918 zeigte er nur nor“ male Lichtſtärke. Am., 5. und 6. Juni war der Himmel bewölkt⸗ Am 7. Juni hatte Nova Aquilae 6. Größe, war alſo bereits bloßem Auge ſichtbar. Am nächſten Abend, dem Tage der Ent⸗ beckung, war der Stern um eine halbe Größenklaſſe über die erſte Größenklaſſe hinausgegangen, und am 9. Juni war er no eine Größenklaſſe heller. Durch dieſe die ſchnelle Lichtentwicklung des Strenes ſich im Lau,⸗ von weni Stern im gezeigt. Hochſchulnachrichten. Profeſſor Dr. Max Weber hat den von der Uni Wien erhaltenen Ruf als Nachfolger des Pro phichus vorgekommen iſt. Dieſer hat nicht angenomm Prof. Dr. Weber w W men. Prof. Dr. Weber wird alſo und reinſter Prägung, das möge man an dieſer Erzählung 5 Haus Säfgen. ch un Tatſache iſt feſtgeſtellt, dah . Tagen vollzogen hat. Es ſſt dieſer Siern der henlſte, der ſeit Keplers ſich im Jahre 1004 60 9 Donmerstag, den 22. Auguſt 1918. Maunheimer General-Anzeiger. bend- Ausgabe.) Nr. 390. 5. Seite. Brombeeren fu.— Mt, das Pfund erhalten. An Gemüſen gab ez der Stadt Rotkraut, Weigkraut, Wirſing, Kahlrabi Auch ſonſt — ein Mangel an dieſen Dingen nicht zu ſpuren, man ſah auch eder mal Spinat, der zu 80 Pfg. ausgewogen wurde. Zelberüben t es ſoviel, daß man— an eine Herabſetzung des Preiſes aken könnte. In Ludwigshafen iſt der Höchſtpreis üͤbrigens ſchon herabgeſetzt. Schlangengurken ſah man bei der Stadt zu 0 on Ag- im freien Verkehr zu 1,80 und dabei beſteht ein Richtpreis 80.—100 Pfg. Fallobſt für marmelade. Eine der wichtigſten Aufgaben 8 Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt beſteht, ſo ſchreibt Dr. Bo⸗ enſchen im„Reichs⸗Gemüſe⸗ und Obſtmarkt“, bei der Bewirt⸗ 0 aftung des Obſtes darin, dafür zu ſorgen, daß die Zubereitung on Marmelade und anderen Brotaufſtrichmitteln nicht nur für die ſelumte Jivilbevslkerung, ſowie auch für Heer und Flotte ſicherge⸗ —— wird. Soll dieſes reſtlos erreicht werden, ſo ſind gewaltige Minsen von, Obſt notwendig: für Heer und Flotte etwa 9 bis 10 Miltonen Zentner Friſchobſt, für die Zivilbevölkerung 7 bis 8 ionen Jentner. Im Jahre 1917 hatten wir eine leidliche Obſt⸗ Wſez ſo daß die von der Reichsſtelle getroffene Maßnahme der ſatzbeſchräntung ihren Zweck voll erfüllte: die Bevölkerung hat ſtige November an bis jetzt ſtets ausreichend Marmelade oder ſon⸗ 885 Brotaufſtrichmittel zur Verfügung gehabt, und zwar in einer Iute⸗ die allgemeine Anerkennung fand. Es liegt daher nur im ſchtereſſe der Bevölkerung ſelbſt, wenn dieſe auch in dieſem Jahre ſchon jetzt alles Obſt, das ſich zum Friſchverbrauch nicht eignet, ammelt und es durch die Sammelſtellen der Reichsſtelle und ihrer Reahgeordneten Organe den Marmeladefabriken reſtlos zuführt. 0 mentlich gilt das für das Fallobſt, das eine beſonders gute elierfähigkeit beſitzt und darum zur Herſtellung von Marmelade deradezu wie geſchaffen iſt. Im Hinblick auf die ſchlechten Ernte⸗ Fab ten für das Herbſtobſt ſollte daher in dieſem Jahre das 0 obſt unter keinen Umſtänden an das Vieh ver⸗ lüttert werden. Denn es wird dringend gebraucht für le Zubereitung von Marmelade. Es wird ſich daher ogar empfehlen, überall dort, wo dies noch nicht geſchehen ſein ollte, noch mit aller Beſchleunigung zweckmäßige Organi⸗ ationen einzurichten, die eine reſtloſe Erfaſſung alles Fall⸗ kn„Sammelobſtes für die Zwecke menſchlicher Ernährung gewähr⸗ c. Ein ſchwerer Schiffsunfall hat ſich geſtern Reede ereignet. Oberhalb der Sendebrtack lag im Rhein der für e Bergfahrt beſtimmte 821 Tonnen Ladung faſſende Schleppkahn 85 iana“ aus Kaub. Der Kahn hatte eine Ladung Kohlen für den 0 errhein. In der Frühe gegen 6 Uhr ſollte der Schraubenſchlepp⸗ Schleher„Winſchermann Nr. 2“ aus Duisburg⸗Ruhrort mehrere auch früh auf der Binger eppkähne aufnehmen, um ſie bergwärts zu ſchleppen, darunter 111„Diana“. Nachdem der Kahn den Anker aufgenommen hatte, ieb er ſeitlich ab, geriet auf einen Anker des folgenden Kahnes und hr kopfvor dem Ufer zu, wo er fel quer vor die Landebrücke der einmpfer der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft auf den Grund legte mit Ruem ſchweren durch den Anker verurſachten Leck im mittleren aum. Der Kahn hat glücklicherweiſe Grund bekommen,—5 wäre E glatt weggeſunken. Er hängt nach dem Fahrwaſſer zu ſtark über. 10 r Sehleppdampfer, dem ein Drahtſeil in die Schraube geraten iſt, gte ſich mit ſeiner Dampfpumpe längsſeits, worauf die Pumparbeit ſufgenommen wurde.— Genau gegenüber am rechten Rheinufer iegt ein Kahn längsſeit, der unterhalb vom Binger Loch ein Leck ekommen hat. Der mit einer Ladung Kohlen auf der Bergfahrt be⸗ Kalene Kahn liegt nun zur Leichterung auf Grund. Er hat ein ichterſchiff zur Seite, in das die Ladung überſchlagen wird. Stimmen aus dem Publikum. Große Empörung rief geſtern auf dem Platze des Krempel⸗ Larkls am Meikarhafen die Art und Weiſe hervor, wie dort die erteilung von Bohnen vorgenommen wurde. Die Händler aten in allem den Vorzug, ſie bekamen ſechs Zentner, und wußten ich durch Schliche noch mehr zu verſchaffen: die Hausfrauen aber onnten nach ſtundenlangem Warten leer abziehen, wenigſtens zum ſraßer Teile. Es wurde ſtark geſchimpft auf das Lebensmittelamt. och hörte man nachträglich, daß nicht dieſes den Verkauf veranſtaltet Ratte, ſondern der Roſenhof. Immerhin iſt die Frage berechtigt: Notte die ſtädtiſche Lebenmittelverſorgung nicht von ſich aus die ſotwendigkeit empfinden müſſen, ſich hier regelnd zwiſchen Verkäufer n Verbraucher zu ſtellen, damit in erſter Linie das Bublikum ſeinen kttarf unmittelbar hätte decken können. Unſere Meinung geht Ubin, daß das Gemüſe rationiert hätte abgegeben werden ſollen. ena jede Hausfrau, die zu einem beſtimmten Zeitpunkt zur Stelle war, eine gewiſſe Menge erhalten hätte, wäre jeder Einwand weg⸗ ſlallen. Nielleich: überlegt man ſich an zuſtändiger Stelle auch erner, wie die Verteilung von Zwiebeln beſſer geregelt erden kann, als es bisher geſchieht.—ck Rommunoles. — Karlsruhe, 21. Auguſt. Das ſtädtiſche Hochbuamt iſt bei der i Auftrag des Stadtrats vocgenommenen Prüfung, ob nicht bei rrichtung von Kleinwohnungen Backſteinen im Hinblick Kuf die außerordentliche Verteuerung dieſes Bauſtoffes wieder die Alligere Lehmſtamp e verwertet werden könnte, zu üwem bejahenden Ergebais gelangt. Auf dem flädt. Gelände in Stadtteil Daxlanden ſollen verſuchsweiſe drei Kleinwoh⸗ mit Lehmſtampfwänden und Kalkſandſtampf⸗ wänden errichtet werden *München, 21 Auguſt. Der Magiſtrat bechloß in geheimer Sitzung, den Fehlbetrag von 5 360 936 Me, der ſich aus den Kriegsteuerungszulagen einſchließlich der Kriegsaus⸗ hilfem für das zweite Halbſahr 1913 ergibt, durch Erhöhung der Gemeindeumlage fär 1918 von 15) auf 178 Prozent zu decken. den Reſt. ſoweit er hierdurch noch nicht gedeckt ſein ſollte, aus den Erübrigungen des Jahres 1917. Bei der Abſtimmung wurde der Magiſtretsbeſchluß mit allen gegen 10 Stimmen(Haus⸗ beſih, Rechtsliberale und zwei Zentrumsſtimmen) angenommen. Die Gemeindeumlage iſt damit für 1918 auf 178 Prozent erhöht, im nächſten Jahre iſt durch die Teuerungszulagen eine weitere Erhöhung der Gemeindeumlagen un 28 Prozent notwendig und als in ſicherer Ausſicht ſtehend wurde für 1919 eine Gemeinde⸗ umlage yon 250 bis 260 Prozent oezeichnet Die geſam⸗ ten Teuerungszulagen, die hisher bewilligt wurden, kommen mit etwa 18 Millionen Mark den perſönlichen Verwaltungsausgaben für 1913 etwa gleich. Dus Kollegium der Gemeindebevoll⸗ mächtigten ſtimmte dem Magiſtratsbeſchluß mit allen gegen 3 Stimmen zu. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 21. Aug. Selbſtmord durch Erhängen verübte der 53jährige ledige Fabrikarbeiter Jakob Dietrich von hier. Der Beweggrund war Schwermut infolge langwieriger Krankheit. * Heitersheim(A. Staufen), 21. Aug. Bei einer kürzlich hier abgehaltenen Grundſtücksverſteigerung wurden für die Grundſtücke durchſchnittlich das Doppelte, oftmals das Dreifache des ohnehin recht hohen Anſchlags erlöſt. So kam ein Acker von 17 Ar mit einem Anſchlag von 580 M. auf 1850 M. zu ſtehen und eine Wieſe von 10,5 Ar mit einem Anſchlag von 200 M. auf 580 M. Ein Weinberg mit 4,5 Ar wurde anſtelle des Anſchlags von 150 Mark mit 520 Mark bezahlt. *“ Achern, 21. Aug. Ein frecher Diebſtahl wurde in einem hieſigen Hotel verübt. Die Diebe hatten drei Tage in dem Hotel gewohnt, ihre Zeche bezahlt, waren aber eines Morgens ver⸗ ſchwunden und hatten wertvolle Kleider im Werte von einigen tau⸗ ſend Mark, darunter einen Pelzmantel, geſtohlen. G. Neuſatzeck bei Bühl, 21. Aug. Ein pilzkundiger Lehrer aus Mannheim ſtellt ſeit einigen Wochen im Speiſeſaal des hieſigen Kurhauſes beſtändig Pilze aus, die er von ſeinen Waldwanderun⸗ gen heimbringt. Auch Kurgäſte liefern Beiträge. Die Sache wird von dieſen ſehr dankbar begrüßt, weil ſie durch die täglich wieder⸗ holte Anſchauung einige Dutzend der wichtigſten Pilze genau kennen lernen. Der Ausſteller legt jedem Pilz einen Zettel mit Notizen über dien Keunzeichen, über Verwendung oder Gefährlichkeit uſw. bei und erteilt auch mündlich jedermamn Auskunft. Eine Anzahl der Damen und Herren hat ſich nach dieſen Anregungen und Er⸗ munterungen nach Ablegung ihrer Pilzſcheu auch ans Sammeln und Trocknen von Schwämmen gemacht. Da ſie den Ausſteller jeden Tag wieder neue Sorten eſſen ſehen, ſo werden auf praktiſche Weiſe ihre Gelüſte nach dem„Fleiſch des Waldes“ vermehrt. Maſſenhaft treten auch im Schwarzwald die Pilze noch nicht auf. Hexenpilze, Fünflinge und Kremplinge ſind genügend zu finden, dann auch Birken⸗ und Goldröhrlinge, Steinpilze uſw. Das oben Beregte ſollte auch anderwärts nachgeahmt werden. Pfalz, heſſen und Umgebung. Neuſtadt a.., 21. Aug. Exzellenz v. Neuffer, der frühere Regierungspräſident der Pfalz, hate ſeine Anhänglichkeit an die Pfals auch dadurch bewieſen, daß er ſeine Sommerfriſche in dieſem von ihm liebgewonnenen Lande zubringt. Zuerſt war er mehrere Wochen zur Kur in Johanniskrenz und ſeit einigen Tagen weilt er im benachbarten Haardt im Anweſen von Exz. Bürklin. Ein Neffe von Exz. Bürklin, der auf dem Felde der Ehre gefallene Rittmeiſter Bürklin, war der Gemahr der Tochter von Exz. Neuffer. — Ein geborener Ru ſſe, der Privatier Moritz Amadäus Kuhm, der ſeit Kriegsbeginn in unſerer Stadt wohnte, aber ſchon vorher das Staatsbürgerrecht erworben hatte, iſt geſtern im Alter von 80 Jahren geſtorben. Er hat ſich durch Wohltätigkeit—.a. ſpendete er dem ſtädtiſchen Krankenhaus 10 000 Mk.— ein gutes Andenken geſichert. Weidenthal, 21. Aug. Eine große Unvorſichtigkeit hat der Infanteriſt Heinrich Laubſcher, Sohn des Tuchwebers Daniel Laubſcher hier, ſchwer büßen müſſen. Er fuhr mit einem Urlauber⸗ zug hier durch, ſtellte ſich hierbei auf den Perſonenwagen und winkte den Abſchiedsgruß, wobei er während der Fahrt abſtürzte und ſchwer verletzt wurde. Blutüberſtrömt brachte man ihn ins elterliche Haus. O Rockenhauſen(Pfalz), 22. Aug. Im benachbarten Kaßen⸗ bach erſchoß geſtern Nachmittag der verwitwete Ackerer und Wirt Steller die früher bei ihm bedienſtete 19jährige Katharina Ruſch vom Mitweiler Hof, die er ſeit längerer Zeit mit Heiratsanträgen verfolgte und auf die das Mädchen nicht reagierte. Das Mädchen war ſofort tot. Als ſich der Mörder dann, von der Gendarmerie verfolgt, in die Enge getrieben ſah, tötete er ſich durch einen Schuß in den Mund. * Vom unteren Haardigebirge. 19. Auguſt. Dic zuletzt nieder⸗ ſein obe Regenſchauer und der ſofort wieder eingetretene Sonnen⸗ chein haben auf die Entwicklung der Reben wie der Trauben einen überaus günſtigen Einfluß ausgeübt Der Rebſtock(teht heute e prachtwoll und geſund ba, wie ſeit Jahren nicht mehr. Die Trauben ſind größtenteils ſchon ausgewachſen. Reife Maltngretrauben trifft mar ſchon recht häufig an, die Jakobstrauben gehen raſch der Reife entgegen. Gefärbte Portugieſer und helle Weißtrauben findet man in vielen Lagen. Nach dem jetzigen Stand beſteht Ausſicht auf ein reiches Weinjahr. Sogar die vereinzelt vom Wurm befallenen Weinberge werden immer noch einen annehmbaren Ertrag abwerſen. Von der Blattfallkrankheit und dem Oidium hat man ſelten Spuren bewerkt; ſie konnten, da ihre Bekämpfung rechtzeitig eingeſetzt hatie. nicht ſonderlich umſichgreifen. Auch ein ſtärkeres Auftreten de⸗ Sauermurms ſcheint heuer nich: zu befürchten zu ſein. Bleibt die Wi⸗ terung weiter günſtig, wird die Güre der zu erwartenden Ernte ſehr groß werden. Die Weinbergsarbeiten ſind gegen ſonſtige Jahre keines⸗ wegs zurück, die Rebgelände liegen hübſch und ſauber da der Weinhandel bewegt ſich in ruhigen Bahnen. Die Eigner haben ihre Ferderungen weiter erhöht, infolgedeſſen hält der Handel mit dent Einkauſe zurück. Auch will er die weitere 8 der Herbſt⸗ ausſichten abwarten. Man verlangt in der Grünſtädter Gegend für 1917er Mk. 6500—7500 und in der Dürkheimer Gegend Mk. 8500.—25 000 für die 1000 Liter. *Oher-Ingelheim, 20. Auguſt. Ein in Rheinheſſen beſten⸗ bekannter Mann iſt am letzten Freitag in der Perſon des Althürger⸗ meiſters Friedrich Schätzel im Alter von 83 geſtorben. Schätzel hat ſich umm die aufſtrebende Gemeinde Ober⸗Ingelheim beſonders geoße Verdienſte erworben. Briefleaſten. Feldgrauer. Ein im Felde errichtetes Teſtament hat natürlich Für die Form ſind beſondere Erleichterungen zugelaſſen. 184) K. O. 173 Feld. Ihre Beſtrafung fällt nicht unter den Gnaden⸗ erlaß vom 5. Juli 1918.(457) Gemeiner. Die Unterſtützung kommt für Sie nicht in E. Die Gründe hierfür erfahren Sie beim Bezirkskommando, C 7, B.(468) Frau Sauna. Nach§ 696 B.⸗B. kann der Verwahrer, wenn eine Zeit für die Aufbewahrung nicht beſtimmt iſt, jederzeit die Rück⸗ nahme der hinterlegten Sachen verlangen. Ferner kann nach§ 698 B..⸗B. der Verwahrer Erſatz der Aufwendungen verlangen, die er zum Zwecke der Aufbewahrung— hat und den Umſtänden nach für erforderlich halten durfte. enn Sie Ihre Rechte wahren wollen, werden Sie ſich eines Rechtsbeiſtandes bedienen müſſen.(483) G. F. Ihre Anfrage überſchreitet den Rahmen des Briefkaſtens; wir können ſie leider nicht beantworten.(488) C. N. Um den ſtarken Geſchmack zu beſeitigen, feuchten Sie den Tabak an, indem Sie ihn in Haufen ſchichten und jede Schicht ſtaub⸗ artig mit Waſſer befeuchten. Der Haufen muß an einem trockenen Ort geſchichtet und mit Papier bedeckt werden. Laſſen Sie den Tabar ſo einige Zeit lagern, ehe Sie ihn in Gebrauch nehmen.(448) O. P. 1. Die Ausbildung zum Filmſchauſpieler kaun durch vatſtunde erfolgen. Es beſchäftigen ſich verſchiedene erfahrene ſ ſpieleriſche Kräfte mit ihr.— 2. Die Zeitdauer hängt in erſter Linte von den individuellen Fähigkeiten ab.— 3. Wenden Sie ſich an die Redaktion der Fachzeitſchrift„Das Lichtbildtheater“, Berlin.(450) H. S. 95. 1. Derartige Zeitungen oder Zeitſchriſten beſtehen nicht.— 2. Angebot und Nachfrage regeln ſich durch Benutzung des Arbeitswarktes in den Lokalblättern und die verſchiedenen Organi⸗ ſationen für Heimarbeit.(474) Alter Abonnent F. Wenn Ihr Sohn ſein Studium vollenden will, würden ſeine Fähigkeiten wohl auf das Fach der Mathematik hin⸗ weiſen. Geht er ohne Reifezeugnis ab, ſo wäre der Beruf eines Kartographen in Erwägung zu ziehen. Auch wäre beim Univerſitäts⸗ ſtubium die Geographie beſonders zu pflegen, um event. in ein geo⸗ graphiſches Inſtitut einzutreten.(454) Ling A. Die Adreſſe lautet: Frl. Fern Andra, Berlin N, Chaufſee⸗ ſtraße Nr. 411.(419) K. S Tragen Sie ihr Anliegen mal mündlich bei der Ber⸗ ſorgungsabteilung des Bezirks⸗Kommandos in E 7, 8 vor, dort wer⸗ den Sie eingehende Auskunft erhalten.(471) Maunheim. Ihr Verhalten iſt mit keinen Schwierigkeiten derbun, den. Dem Aytrag wird wohl ohne weiteres ſtattgegeben werden.(477) U. K. Die Adreſſe iſt uns nicht bekannt. Richten Sie Ihre An⸗ frage an das Auswärtige Amt, Berlin.(479) K. Nach unſerer Auffaſſung dürften ſich die Verhältniſſe in den erſten Jahren nach dem Kriege kaum weſentlich ändern; wir würden raten, ſich Möbel, wenn Sie welche erhalten können, zu be⸗ ſchaffen. Beſtimmtes läßt ſich jedoch heute darüber gar nichts ſagen und ein jeder muß nach eigenem Ermeſſen handeln.(485) H. L. Nach unſerer Meinung ſind Sie zur Wiederherſtellung nicht verpflichtet. Die Sache läßt ſich aber im Briefkaſten nicht er⸗ ledigen, Sie werden des Rats eines Rechtsbeiſtandes nicht entbehren können,(466) Fran S. L. Es kommt darauf an, welche„Angehörige“ des Ehe⸗ mannes vorhanden ſind. Die maßgebenden Beſtimmungen finden Sie in den 88 1991, 1932 B..⸗B. Von den„Angehörigen“ des Mannes haben nur die Eltern Anſpruch auf den Pflichtteil.(467) Die Anfrage eignet ſich nicht zur Erledigung im Brlefkaſten. K. Sch. Ihre Anfrage bürfte ſich durch das inzwiſchen veröfſent⸗ lichte Geſetz vom 26. Juli 1918(Umſatzſteuergeſetz!— RGBl. 95— erledigt haben. Wir verweiſen auf die§8 8ff. dieſes Geſetzes und gleichzeitig empfehlen wir Ihnen das Nachſchlagewerk„Reichskriegs⸗ ſteuergeſetze 1918“, das in der C. H. Beckſchen Verlagsbuchhandlung in München erſchienen iſt.(469) Uſtus, der Kunſiſchmied. Roman von Walther Schulte vom Brühl. .. Rachdruck verboten.) (Fortſetzung.) 8„Das iſt verdammt gekonnt,“ bemerkte der Invalide mit kelannen. Es ging ihm gar nicht in dan Kopf, mit welcher Schnellig⸗ 0* das kräftige Blatt auf das ſchlechte Papier ge⸗ e. „Jedenfalls läßt ſich nach dem meinen ſchon eher etwas ſchmie⸗ enu, Jagte der alte Herr..Ma, das alles werden Sie ſelber bald Un haben und begreifen, wenn ich Ihnen ein wenig Anleitung gebe. ind mit dem Kreug, da iſt's ähnlich. Erſt immer das Material lichtig einſchätzen. Aus Schmiedeeiſen kein Kruzifir machen, als wär⸗s aus Eichenbrettern. Immer mehr ans ein leichtes und doch ſaftiges Gegitter und Geſtänge denken. Sehen Sie, etiva ſo.“ Und chon drehte er ein Paar ſich zierlich verſchlingende Linien durch⸗ dmander und ließ in feinem Schwunge einige Diſtelblätter hin⸗ ürchlaufen.„Und dann nicht eine formloſe, nüchterne Inſchrift⸗ Katte! Sehen Sie, dafür drehen wir lieber ſo etwas hin, wie 1 aufgerolltes Band Papier, das ſich harmoniſch in den Liniem⸗ arb 8* Na, Sie werden das ſchon nach einiger Uebung Skriegen.“ — ⸗So krieg' ich das nie zuwege,“ ſagte Juſtus kleinlaut.„Am Raren, iſt ſchon, man läßt die Finger davon. Man tät' ſich höchſtens ieren.“ „Nur Geduld, und die Flinte nicht gleich in die Wicken geworfen, Guger Freund,“ mahnte der Profeſſor.„Sie haben Spaß an der ache und, wie aus aller naturgemäßen doch für G00 hervorgeht, auch ein gewiſſes Talent dazn. Und Ihr Mütter⸗ den ſoll zu ihrem ſchönen Grabſchmuck kommen, und Sie ſelber Süen ihn ganz alleine ausführen, nicht, daß Sie dabei nur der Handlanger für die Idee des Profeſſors Wallbach werden. Nur, ie geſagt, ein wenig auf die Sprünge helfen will ich Ihnen, eben gut in meinem Intereſſe, wie im Ihrigen.— Wie iſt's? Sonn⸗ Ss haben Sie wohl nichts Beſonderes zu ſchaffen. Da kommen Sie morgens mal mit dem Zeichenbrett zu mir in mein Atelier. E wollen wir denn weiter ſehen. Und dann können wir auch über Stharnierbänder für die Truhe reden. Wir werden ſchon fertig miteinander, und jedes ſoll ſeinen Spaß davon haben. Immer feſte auf's Ganze!“ Ep nickte den Beiden zu, ſagte noch einmal zu Juſtus:„Alſo, Af nächſten Sonntag, mein Lieber!“ und verließ, ſich unter der ür duckend, das Giebelzimmerchen. Piep, Piep?“ machte das Kanarienweibchen Katharinchen, Mapfie auf die Beichnung Seichnung und betrachtete ſia erſtan „Ja, ſieh dir meine Stümperei nur an,“ lachte Juſtus ein wenig gezwungen.„Gleich daneben kannft du ſehen, wie ſo was ſein müßte.“ „Juſtus, Rindvieh, kapierſt du denn das Glück, daß du das nun auch ſo deutlich ſehen kannſt, dies: wie's ſein müßte,“ rief der Parlewuh aufgeregt.„Sacre nom de Dieu, Junge, du haſt einen gottwerdammten Duſel, du haſt ein Schweinsglück. Um dich iſt mir nit mehr bange. Paß auf, paß auf, der Profeſſor bringt dich richtig auf den Schwung, und du kannſt noch einmal das ganze Neſt auslachen.“ In dem Augenblick ſteckte Gottlieb den Kopf durch die Tür. „Der Ppppppproſeſſor war da?“ fragte er ervegt.„Und wwwwas hat er gemeint?“ „Er hat gemeint, es wär' ſchon der Mühe wert, nen Schoppen Bier auf ſeine Geſundbeit zu trinken,“ lachte der Parlewuh. Und Gottlieb ein Geldſtück hinreichend, ſagte er:„Va——en! Da, hol' ne Kanne voll, aber echtes, verſtehſt du, und deinen Vater kannſt du dann auch mit heraufbringen. So'ne Sache muß hier begoſſen werden, ganz doucement entre nous.“ VI. Als Juſtus am Sonntag Morgen am Hauſe des Profeſſors klingelte, öffnete ihm das neue Mädchen, über das ihm Gottlieb ſo viel Rühmens gemacht hatte. Sie ſah in der Tat ganz anders aus als die Bauerntöchter und Arbeitermädchen der Gegend, viel feiner und zierlicher, auch ihr Gebaren war ſicherer und zeigte ge⸗ bildetere Formen. Er empfand das ſofort und es berührte ihn angenehm. „Sie ſind der Herr Hammersdorf,“ ſagte ſie.„Der Herr Pro⸗ feſſor hat eben noch Beſuch vom Bürgermeiſter. Ich ſoll Sie ins Atelier führen. Sie werden wohl nicht lange zu warten brauchen.“ Sie eilte vor ihm her, die alte Eichentreppe mit dem geſchnitz⸗ ten Geländer hinau, und im Vorübergehen bemerkte Juſtus in den breiten Vorplätzen eine Fülle künſtleriſcher Gegenſtände, vor allem Oelgemälde und Zeichnungen, die ſich bis in die breiten Fenſter⸗ niſchen verloren. Einige alte, ſchön eingelegte Waffen hingen auch in geſchmackvoller Anordnung umher, und auf geſchnitzten Schränk⸗ chen und Kommoden ſtanden Broncefiguren und Terrakotten, lagen koſtbare Deckchen. „Hier iſt's ja wie in einem Muſeeum. Ich hab einmal das in Heidelberg beſucht, ſagte der iunge Mann im Gefühl, daß er nicht ohne ein Wort der Bewunderung an allen dieſen Schätzen vorübergehen dürfe, deren Wert er nur ahnte. „Ja, es ſind koſtbare Sachen. Künſtler ſammeln jo was gerne, und bir dürfen es abſtauben,“ entgegnete ſie.„Auch mein Vater daheim hat eine große Staubfängerverſammlung.“ „Der iſt wohl auch ein Künſtler, Fräulein?“ fragte er, nur um ihr etwas Angenehmes zu ſagen denn er wußte, ja von dem Freunde, woher ſie kam. „Mein Papa iſt Bildhauer. Er hat die Bildſchnitzerſchule in Krumbichel, und die Leuie ſagen auch Proſeſſor zu ihm. Aber wir 3 unſer ſechs Kinder. Da kann nit jedes zu Hauſe bleiben wollen.“ „Das läßt ſich begreifen. Aber Sie werden froh ſein, wieder in ein Künſtlerhaus gekommen zu ſein.“ „Freilich, und man weiß hier doch, wer ich bin. Ich bin mehr zur Geſellſchaft der Frau Profeſſor. Es kommt jeden Tage eine, die die gröbſte Arbeit tut.“— Er empfand, daß ſie ihm in einem beſſeren Lichte erſcheinen wollte, als ein gewöhnliches Dienſtmädchen, und daß eine kleine Prahlerei mit unterlief. Er wußte, daß ihr„Papa“ ein geſchickter Handwerksmeiſter war, der den Buben droben im Gebirge im Re⸗ gierungsauftrage die Anfertigung hölzerner Spielwaren und kleiner Bijouterien beibrachte, ſo in der armen Gegend eine Hausinduſtrie für die arbeitsloſe Winterszeit ſchaffend. „Oh, ich kenn' die Arbeiten, die man droben macht,“ ſagte er, die Döschen mit den Blumen drauf, die ſchönen Salatlöffel, die kleinen Bauernhäuschen, die Tierfigürlein und alles das. Es iſt eine ſchöne Kunſt, und ſie bringt armen Leuten im Gebirg was ein.“ Nun ſtanden ſie im oberen Zimmer des alien Turmes an der Flußſeite, das ſich der Profeſſor zum Atelier eingerichtet hatte Juſtus wußte gar nicht, wohin er zuerſt ſchanen ſollte, ſo ſehr ver⸗ wirrte ihn anfangs die Fülle ſchöner Dinge an den Wänden und auf etlichen Staffeleien. „Er malt jetzt viel, der Herr Profeſſor, erklärte ſie.„Alles, toas er ſieht, pinſelt oder zeichnet er. Ich muß hier jeden Tag abſtauben, und dann hab ich es immer aus erſter Hand. Da, kennen 5 das?“ Sie ſchlug ein großes Skigzenbuch auf, hielt es ihm hin. Ein triefender Burſch', in Hoſe und Hemd, arbeitete ſich eben aus dem Waſſer an eine kleine Geröllinſel empor und zog mit nerviger Fauſt einen anderen am Haarſchopf hinter ſich her. „Donnerweiter, hab' ich den Schorſch ſo beim Wickel gehabt? rief er überraſcht.„Ich weiß gar nit mehr, wie alles das lich paſſiert iſt.“ Und dann fragte er, ſie forſchend anblickend: „Sie ſind wohl ſehr froh, daß ich den Schmied aus dem Waſſer ge⸗ zogen hab'?“ Sie warf ſpöttiſch die Lippen auf.„Was kann mir dran liegeree Aber es wär' hart für die Familie geweſen, wenn ſie den Sohn verloren hätt'. Was hätten ſie da biel davon Fehabt. daß ſie das große Haus haben und das gute Geſchäft? Da hätt' die Marie dann ſchon einen Hufſchmied heiraten müſſen, daß alles deiernander blieb, und ſie geht doch mit einem Lehrer. Sie ſind wohl auch ein Schmied?“ „Ich hab' mit an der Maſchine in der Fabrik zu tun, und daun hab“ ich das Chauffeurexamen gemacht,“ entgegnete er trocken Fortſetzung folgt.) 6. Seite. Nr. 390. Ebend· Ausgabe.) Donnerstag, den 22. Auguſt 1018. Günstige Gelegenheit! für die hiesige Industrie, die Wohnungsnot mrer Beumten und Arbeiter zu beheben, Maunheimer General-Anzeiger. Lebigsiuncht- U. Eiergrodaktions-Uenossenschalt Mannneim k. U. H. B. H. Maunkein. Miet-Gesüche. Suche für Abiturientin Horung. altoffchversic 1 505 sind in den Stadtteilen: Neckkarvorstadt, St Höbi. Ler vermögen. Bilanz für 1916%/17. schulden. FFF le — Berſicherungsverein auf Gegenſeitigkeit ſucht östöckige, gut eingeric 5272a mit voll. iſr. Peuſ. Näl 4 für ſofort oder baldigſt einen Wohnhäuser EArgeb, unt, J. A. fge Produktionskonto.. 746 fo Mitgliederanteilkonto.. 16 904— in unmittelbarer Nähe grösserer fhdustriellerdie Geſchäftsſtelle. S40 ————— 8 Hypothen. 430 000— Werke gelegen, sofort preiswert zu verkaufen. Kinderl. ält. Ehey. 0n en Kaſſenbeſand 417 0 her in der Sa ie deſan ee ie een 8 5678 2. 38 er in der Lage i ie geſamten ungs⸗schäftsstelle ds. Bl. —— 226 5 arbeiten(doppelte Buchführung) vollſtändig ſelb⸗———--Limmer-Wohnung Verluſtkonto 5246 53 ſtändig zu erledigen bezw. zu überwachen und ebenſo nt. auch mit Bab. ————22— den Schriftwechſel, insbeſondere auch für Neu⸗ n unter ——.—...——.—..—werbungen,—— Aneh0 ebe⸗ ona S..140 u, Sie Geſch außerdem gründliche Kenntniſſe in der Behandlung S0ll. Sewinn- u. Verlust. Rechnung. Naben. von 9— und Prozeßfällen(Haftpflichtverſiche⸗ lausverkauf ſtelle ds. Blattes. rung) beſitzen — Für die Stelle kommt nur eine durchaus zuver⸗ Kinderloſe Familie fucht , raſſge, In der Nähe des Stadtparkes ist per 1. Oktober ſchöne P ionsk 5— keit in Frage, welche über gründliche Renntniſſe 3 5 8 e e en Gefae, ae,Kenen in der Sefoſcoeerene Lin easellkebes, verstöcktge⸗ 3 ZEimmer- Allgem. Unkoſtenkonto. 1043 88 Auſzucht 1480 84 8 8 4 0 0 ü 1 3 ie Stelle wird möglichſt ſelbſtändig ausgeſtaltet, „ 5 Verluſtt. 5246 53 Maaete und Hinterbliebenenverſorgung wird Wohnung Ver 4 58 gewährt. 5 5. 202 55* 5———— Licht⸗ 302 335—— F0000 em nt. S. 6957 37 6957 27. 2705 7 die Ala, lslIIfftilaxtätanttäküistüthntrüüäxizäi an die Geſchäftsſt. 80 Berlin W. 9, Budapeſterſtraße 6. Val84 FF 05 zu ver⸗- unger kadttundiner kaufen. e W. U. 145 8 1 Gründungs⸗Mitglieder 84 HNauscliener——7 Zimmervohnus Zugang im erſten Jahre 207 per 1. Septbr. gekucht. RRRR 6⁵ Küche von kind lohh, B. Kaufmann& Cie., Cbcleuten auf 1. Okt Am 30. September ſcheiden aus 2 Stand am 30. September 1 917 238 Die Anzahl der Geſchäftsanteile beträgt 539 Das Ge Die Haf 9183 Dir. Wüſt. ſchäftsguthaben beträgt. tſumme 0 5 Der Vorſtand. J. Schuck. E. 15 994 M. 16170 M. Friedebach. Vorſtehender Abſchluß iſt geprüft und mit den Büchern in Uebereinſtim⸗ mung gefunden. Der Aufſichtsrat. Autragſtellung zwecks Ver⸗ abreichung eines Bezugs⸗ ſcheins(Stelle Kanfhaus) bisher Schwierigkeiten eutſtanden, werden freund⸗ lichſt gebeten, ihre Adreſſe unter J. K. 40 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes einzureichen. Erklärung OIch nehme den gegen Frau Knopf in Rheinau gebrauchten 53169 Vorwurf des Diebſtahls mit dem Ausdruck des Be⸗ dauerns zurück. 5320a gez.: Frau Hel. Blümmel. Eutlaufen e. 5 Mon. alter Fox m. ſchwarzbr. Maske, m. ſchwarz. Fleck an der Seite u. Schwanz.(Ruf: Buſſi). Abzugeb. b. Mack, Bäckerei, J3 a, 5.(5303a Glühstrümpfe beste Qualitäten bei R. Armbrusier, E 1, 13 Telephon 3358. Lolene Fachbücher reiche Das beste Mittel zum Vorwärtskommen! Ilustrierte Kataloge um- „Sonst. Berul angeben. An Militär nur gegen 25 Pfg. kür Porto, da Portopflichtig. Carl Hermann Ludwig Breslau 23ſ/238. Ba147 Wer leiht einer jung. an⸗ ſtänd. Dame unter ſtreng⸗ ſter Diskretion 5385a 200 Mark? Zuſchr. u. J. O. 44 an die Geſchäftsſtelle diefes Blaties erbeten. 3343— Zeugen geſucht! J Diejenigen, welchen bei K. TR. Balz, ieeeeeeee 0 zu kaufen geſucht. Gefl. ixurücker Ersatz für beschlagnahmte. a ana b elegante mattschwarz, Holz mit Muster u. Preise Radolk Pfeiffer Mannheim Kriegs⸗Versicherungen mit günstigen Phönix Monatsraten Eine gute, Starkgebaute LNeisvänner-Tuurrole Uuvan, Ausführung, Eisenverbindung, C d und E- Gusseisen massiv, mattschwarz. zu Diensten. Eisenhandlung Mannheim, cas3 17, Tet. 280. Augebote u. W. C. 128 an nur tadell. erhaltenes be⸗ vorzugt. unter Preisan⸗ gabe an Cai183 Becker, Karlsruhe i.., Kaiſerallee 151. Gebrauchtes 5267a Lineleum groß, ev. auch Srücke zu geſucht. Schneider. N 2, Nr. 2. Gebr. guterhalt. 5289a Badewanne event. mit Heizofen und Schaukelſtuhl ſof. zu kau⸗ ſen geſucht. Angebote an Seuder, Rupyprechtſtr. 16 L1 Lasseuschrank gebrauelit zu kaufen gesucht. Angeb. an Kriegs- die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Cai79 0 1—9— iger 5171a Laufe Piauo e zu geſ. Flughaupt⸗ wache'heim. Dieſter⸗ wegſchule, Lindenhof. Stutzfſügel u. gebr. Pianino geg. Kaſſe zu kauſen geſucht. Angeb. mit Preis unt. V. O. 114 an die Geſchäftsſtelle die⸗ Blattes erbeten. O161 Zu kaufen geſucht: Lcentisel (1500 X& 1000 mm), aufrecht ſtehend, mit Parallelreiß⸗ ſchienenführung, das Brett in allen Richungen ver⸗ ſtellbar. J0184 Hoffmann& Städen, Manuheim. Einstampf-Papier aller Art, unter Garantie des Einſtampfens, Lum⸗ pen, altes Eiſen. Weisse Glasscherben kauft, ſow. nicht beſchlagn. wollenselstr. 10. Aus. Fiſcher, Schwetzinger⸗ 5326g ſtraße 164, Tel. 2189 M. Hahnke, Bad Wildungen P I, 1. 5820a Für ein Eiſenwarenge⸗ ſchäſt wird per 1. Okt. ein Lehrling geſucht. 5810a Näh. bei M. Berg, R 1, 7. Schlosser-Lehrling ſofort geſ D 2, 3. 5337a Für ein Eiſenwaren⸗ Haushaltungsartikelgeſch. wird per 1. Oktbr. ein jüngeres Fräulein geſ. Näh. 5 Berg, R1, 7. Per 1. Oktbr. wird ein Fräuiein geſucht, das mit ſämt! Büroarbeiten vertraut iſt. Gefl. Angeb. an M. Berg, R 1. Nr. 5311a Suche für 1. Septbr. ein ſchulentlaſſenes Nai65 Genen oder ältere Perſon, die Liebe zu einem Kinde hat u. etwas Hausgrbeit mit⸗ übernimmt, aufs Land. Alleinſtehendes Mädchen od. Wriſe bevorz. Angeb. unt. W. S. 143 a. d. Geſch. Auf ſogleich od. 1. Sept. ein gewandtes J183 Mäelchen od. Frau, das kochen kenn u. Hausarbeit verrichtet, zur Aushilfe geſucht. Zu erfr. Friebrich Karlſtr. 4 1I Selbſtändiges ehrliches Mäcchen fü ge⸗ 5256a Birkhahn, Liebigſtr. 28. leiages Mädeken für Küche und Haus in Wirtſchaftsbetrieb per 1. od. 15. September geſucht. Angebote an 5327a Haus Wilhelma. Monatsfrau od. Mädchen tagsüber geſ. 51784 A. Pfaff. P 3, 31. Urdentl. Monatsfrau 2% Stb. Vorm., zu einz. 1 Tr. Dame ſ. geſ. D 2, 9, 21a Kaufmann, 28., mili⸗ tärfrei, ſucht vorläufig nur für Nachmittags Beschäftigung in Maschinenschreiben ſonſt. ſchriftl. Arbeit., auch privat, Kenntn. im fran⸗ zöſiſchen. K18³ Angeb. mit Angabe der Art der Beſchäftig. unter W. R. 142 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle di8. Bl. orbet. Kaufmann ſucht in den Nachm. bezw. Abendſtunden Schriktl, eschäftigung Gefl. Ang. u. J. G. 37 an die Geſchäftsſt. 5314a Fräulein mit gut. Zeugniſſen, ſucht Stellung in größ. Betricb, — fevent. für Kontrolle uſw. Gute A, gute Handſchr. Gefl. Au gebote au Frl. L. Heyler, 0 7, 15, part. 5308a Junge Dame mit guten Kenntn. in Engl., Franz., Italien., Klavierſp. Ste⸗ nographie ſucht Stellung in'heim od. Umg., wo ſie nebenbei das Konſerva⸗ tor. beſuch. könnte. Ang. u. J. d. Geſch. 304a Junge Dame ſucht in Mannheim od. nüchſt. Um⸗ geb. Halbtagsſtellg. in gut. Hauſe. Gute Kenntn. in Franzöſiſch, Engl., Italien. A. legen, beschäftshaus gut verzinſend, zu ver⸗ kaufen. 5 675 H 7, 2511I fleidelber Villa, 7 Zimmer mii Bad uſw. u. Garten, in Schlierbach, herrlich ge⸗ Halteſt. d. Elektr. u. Lokalbahn, vreisw. zu verkaufen. Näh. Gaſthaus zum„Schiff“. Schlierbach. Tei68 Ein Schlaf⸗ Eimmer zu verkaufen. N166 Müuſch. H 6. 14 1I. Guterhaltene 5873a Hinderbeitstelle ſowie Puppenwagen(faſt neu) zu verkaufen. Au, Epelzenſtr. 10,., Pianino kast neu, sehr preis- wert bei J184 Pianolager Heckel.10 Im Auftrage zu verkaufen: Pardor-Leppiat Brücke, 130 X 260. 80. ker uf Türungsnittel-abr (Pfalz) an schnell entschl. Refl. Wegen anderw. Untern. für 60 Mille zu verkaufen. Branche- kenntnisse nicht erforderlich. Eventl. bleibt jetziger Inhaber noch für einige Zeit beteiligt. G6178 Betten, Küchenſchränke, wert abzugeben. Möbel-Verkauf! Große Auswahl in neuen und gebrauchten Möbeln, sowie Schlaf- und Wohnzimmer, Küchen⸗ Einrichtungen, sow. einz. Möbelstücke. Kissin, S 3, 10 (Lager) La32a 6 Telephon 7521. Slare Regale für Haſeuſtälle geeignet, billig zu 55 5150a ——— eichene B177 Speisezimmer preiswert abzugeben. Aberie, G 3, 19. Mehrere kompl. Schlafzimmer Eiche gewichst, preiswert Zu verkaufen. 1+32a⁴ H. Schwalbach Söhne 1 B 7, 4. Privat-Schreibpult ebenſo 1 vierſitziger Pult zu verkaufen. Oppenhei⸗ mer, S 6, 18, Rückgebäude 5318a Grobe Schränke Tiſche, Fachgeſtelle, Leitern, Koffer zu verkaufen. 5317a Oppenheimer, S 6, 18, Rückgebäude. Leg-U. Schlachtenten hat abzugeben. Jak. Zahn, Neckarau. K. Wilhelmſtr. 9 5284a Zu verkaufen: 1 Schnauzer, Salz und Pfeffer, 1 Wolff, 1 Do⸗ bermann. 1 Fox. Alb. Hohwieſenweg 4. 530 Zwei Jahre alter guter Wach- und Zughund zu perkaufen. Danzer, Hohwieſenſtr. ga, p. r. 5210a Schöner großer 5184a Hasenstall zu verk. Näh. Mittelſtraße 12 III, Iks. 2, 9. Sehr gut Erbaktenes ULU billig zu verkaufen. Neuſtadt a. d. Haardt, ——— 0.—.— 5 Fin Salon wen. gebraucht, ſteht zum Verkauf bei— J. Kratzert, Hch. Lanzſtr. 8. Oleander- Bäume zu verkaufen. 5203a Seitz, Werftſtraße 5. Schreibtiſche, kompl. Tiſche, Stühle, Diwans, Vertikows, 1 Teppich und andere Möbel hat 10 2 B. Weisberg, 7, 16, Tel. 104. Elegante Tai66 IIinner-Vohnang mit Zubehör auf 1. Oktbr. au svermieten. Nur Nuch⸗ mittags zu beſichtigen. Seckenheimerſtr. Nr. 130, Telefon 7449. Einstöckiges Hinterhaus (8 Zimmer) mit ſehr ger. Keller lelektr. Licht) für Büro oder Lagerzwecke beſtens geeignet, ſofort zu vermieten, ebendaſelbſt ein Lagerſchuypen. Zu erfr. Dammſtr. Nr. 9, part. Ein Raum zum Einſtellen von Möbel per ſoſort od. ſpäter zu vermieten. Näh. Telephon 340. 8 6, 7, 3, f. Gut möbl. u. einf. Zim⸗ mer zu vermieten.(5275 Zu verkaufen: Einfriedigung, beſtehend aus 90 neuen T⸗Stäben, 2 m hoch und 90 neuen Stützen, ſowie etwa 60 lfm gebrauchtes Drahtgeflecht, 1,50 m hoch. Lal82 Näheres bei Köſtuer, Uhlandſtraße Nr. 6. Ein Arbeitstisch zu verkaufen. Job, Rhein⸗ häuſerſtr. 11a, 2. St. lks. 5128a Ritter, Hunde⸗Penſion., 24 K 1, 115 Wohnung(7 Mt u. Küche ſof. zu vermieten durch Bauder, P 5,—3. Ez2da Wegen Aufgabe ſofort zu verkaufen: 8 bildhübſche 4jährige Rappstute 150 m hoch, flotter Läufer, 1= u. 2ſpännig gefahren, lammfromm, 1 Halbver⸗ deck, 1 Dogeart, 1 Gig, 1 neue Federrolle mit Patentachſen, ca. 30 Ztr. Tragkraft, verſchiedene Geſchirre. 5323a Bieiz, Wiwe u. Klavierſpiel. 5305a unt. J. C. 33 a4 Schwetzingen, Herzogſtr. 7. 0 7, 22 3. St., 7 Zim⸗ m. Zub. pr. ſofort oder 93 5 zu v. Näheres C 7, 14, 2. St., Telephon 821. +159 liärienieidstr. 50 Schöne 3⸗Zimmerwohnung zu vermieten. Zu erfragen 532244 Julius Jollyſtr. 8. Taftersalistrasse b Schöne geränm. 6 Zim⸗ mit allem Zu⸗ behör zu verm. T08 Zu daf 1 ter Tel 1488. 1 Tr E 4, 8, 3 fr. Gleg. möbl. Wohn⸗ u. Schlaſzim. zu vm. 5273a Mittag- u. Abendtisch Suche beſten Mittags⸗ und Abendtiſch in Pen⸗ ſion oder Familic. 5213a Zuſchriften u. H. A. 6 an die Geſchäftsſtelle. Büro. Waldparkbamm 2. Grobes Büro mit Nebenraum event. als S 0 2, Gcstlichtr Sracdtrell Größere Büro⸗ od. Lager⸗ räume zu vermieten. An⸗ gebote unt. W. Q. 141 an die Geſchäftsſtelle. 2183 Magazine. N7, 35 Zſtöckig, Kaenes 8¹78 per 1. Okt. zu vermieten. Näh. im Laden daſelbſt. Werkstät lieräumige Werkstatt auch als Magazin zu vm. 52964 Kl. Wallſtadtſtr. 2, . 9 an die Geſchäftsſtelle Die Blattes erbeten. 5 52084 43 an dieſes 25 11 1 in der ſchäftsſtelle dieſes! Malle Großes E. a. 150 Schön möhl. Limme, ſey. Eingang, mögl. 0 Klavier und Schreibtiſch, v. Herrn f. 1. Sept. gel Nähe Tatterſall o. Kaiſer⸗ Angeb. mit Prei U. 2. 200 an die ſchäſtöſtele. ohne Kinder 0 für 1. Oktober Saee e m. Bad u. 865. Ang. u. Gefl. Angebote unter V. W. 122 an die N. Geschäftsstelle dieses Blattes. Möbel-Verkauf! Gebr. Schlafzimmer, 1 Büfett, Kleiderſchränke, vol. u. lack. Waſchtkommoden, S E. 105 a. d. Geſch. Möblieric 53180 —3 Limmer-Wohnogg m. Küche v. kl. Fam.(In⸗ gen.) a. 15. Sept. zu mie“ 20 geſ. Gefl. Preisa“ .F. 36 an die Geſch⸗ Köbl. Schlatzimmer per ſofort zu mieten 0 fucht. Angeb. mit Prei unter W. N. 138 an 0 Geſchäftsſtelle dieſes 618 tes erbeten. C. Ruhiges Fräul. ſu 91 möbliertes Eimmef In Küche ein wenig—— gebrauch. Tagsüber bern lich tätig. Ang. u. B. N. 68 an die Geſch. 4763“ Fecant Möbl. Wohnung gehend aus 3 Zimmegn mit Küche geſucht. 72639 Angebote unt. fl..x 1 an die Geſchäftsſtelle.— Zum 1. Septbr. ſuch! 11 ſolid. Fri, Bnlbiches l Rög. Ine in beſſ. Hauſe, 39 Zentrums. 140 Angeb, unt. W. W. 4 an die Geſchäftsſtelle die ſes Blattes erbeten 4180 Sdub. möbl. Timet ſucht Dame. 53126 Angeb. unt. J. E. 35 die Geſchäftsſtelle dis. Bl. Schutzmann ſucht b. 1. Ob. 2 Iimmer u. Kücbe Oberſtabt, Lindenh. 9 Angeb. unt. J. L. 41 an die Geſchäftsſtelle. 5555 Dachzimmer geſucht. 53 Angeb unt. J. H. 38 ah die Selchite dis. Bl. Gründlichen Harier- Lat von jung. Mann geſucht Angeb. unter H 4 Ein beſſ. Arbeiter, 0 0 alt, mit ungefähr—5 1. cl Bermög., wünſcht e 41 brav. Mädchen od. Iune Witwe nicht ausgeſchl 5 kennen zu lernen, droc ſpäterer 52870 Heirat Zuſchriften mit Bild. Vermögensangabe unt. 9. W. 27 an die Geſchäſt⸗ ſteile dieſes Blattes beten. Lebensfrohe. hübſche, 96 jähr. Dame, freidenkend aroßzügig, muſik⸗ u. na⸗ turliebend, wünſcht anren⸗ Verk. mit Herrn zw. ſ. Heirat Außer weltl. auch geiſt⸗ Intereſſe Bedingung. 5⁰ — —