— Wontag, 26. Auguft. 4 ree ter den algemetnen und Handelstell: Ebetrebaktem Püu bee denbaum; für den Knzeigenteil? Auton Grieſer 8 u Berlag: Druckerei Dr. Haas Rannheimer General⸗ Reiger Serar- ſämtlich in Mannheim— Celegramm⸗ ARn ſe; General zetger Rannheim.— Fernſprech⸗ An, 4⁰ Aun manuhetm Ur. 7940 7041. 1942, 7043, 7944, 7945 7940 P ck⸗Konto: Ur 2917 Sudwigshafen am Rhein. Slaxke Ungriſſe der Frauzoſen füdlich der Deutſcher Abendbericht. Berlin, 25. Auguſt abends.(WB. Amilich.) Schwere engliſche Angriffe zu beiden Seilen Iu Bapaume. Der mit gewalligem Kräüfteeinſatz verſuchle urchbruch des Feindes iſt geſcheitert. Eigene Ge⸗ 85 nangriffe zur Wiedergewinnung des verlorenen ſind noch im Fortſchreiten. Viele zerſchoſſene Vanzerwagen liegen vor und hinter unſeren Linien. Starke Angriffe der Franzoſen ſüdlich der Aitette, deren Hauptkraft durch eigene erfolgreiche Angeiſfe debrochen wurde. der deutſche Tagesbericht Sroßes Hauptquartier, 25. Aug.(WiB. 9% Weſtlicher Kriegsſchauplatz. geeresgruppen Kronprinz Ruprecht von Batzern und von Boehn. „Erfolgreiche Vorfeldkämpfe ſüdweſtlich von Bvern. Beiderſeits von Bailteul und nördlich des La Baſſéetanals ſchlugen wir feindliche Angriffe Vor unſeren Linien ab. 1 Iwiſchen Arras und der Somme ſetzie der Eng⸗ änder ſeine Angriffe fort. Starke von Panzer wagen geführte Infanterie ſließ am frühen Morgen zwiſchen Reuville und 5l. Leger vor. Sie brach unter ſchwe⸗ ten Verluſten vor unſeren Linien zuſammen. In St. Leger ſlehende Poſten wichen beſehlsgemäß auf die Kampflinie öſiſtlich des Ories auz. Auch vor Mory ſcheiterten Angrifſe des Jeindes. Skarle feindliche Kräfte ſtürmien mehrfach gegen unſere nach den Kämpſen des 23. Auguſt weſtlich Ve⸗ Dagnies— Bapaume—Warlancourt verlauſende Front an. Schwerpunkt der Angriffe unter Einſatz zahl⸗ Dicher Panzerwagen war gegen Bapyau me ſelber gerichtet. ie Angriffe brachen zuſammen. Leutnant Engelhardt ſchoß hier in den letzten Tagen Panzerwagen zuſammen. 3 Gegen unſere von der Ancre abgeſetzten Linien drãngte der eind ſcharf nach und brach am Nachmitiag aus Courceleile 9˙0 Pozieres heraus zum Angriff gegen Martinpuich⸗ azentin vor. 4 Preußiſche Truppen ſtießen im Gegenangriff in die anke des Feindes und warfen ihn über Pozieres hinaus zu⸗ rüc. Bon öſtlich Albert bis zur so m me ſuchte der Feind kune brachen ſtarken Angriffen unſere Linien zu der Htoben. In ſechsfachem Anſturm gegen die Milte Kampffront führte der Feind wieder zahlreiche Panzer⸗ agen voran. Preußen, Heſſen und Württember⸗ ſchlugen den Jeind zurück. sie ſließen ihm bis hin Boiſelle und über die Chauſſee Alber.—-Braye — nach und fügten ihm ſchwerſte Verluſte zu. Die * nach Abſchluß der Kämpfe aus der Geſamefront weit in Jeind hinein vorſpringenden Linien wurden während der Nacht zurũcverlegt. Don der 5 o m me bis zur Oiſe blieb die Gefechtstätig⸗ keit auf Artilleriefeuer und kleinere Infanteriekämpfe — von Roye und weſtlich der Oiſe beſchränkt. An Allette flaute die Kampftäligkeit ab. W Iwiſchen Ailette und Aisne folgten gegen Crec-du· ont und beiderſeiis von Chavigny“ heftigem Feuer mehrfach ſtarke, im beſonderen bei und füdöſtlich von iguy in dichten Wellen vorgetragene Angriffe. Sie eden unter ſchwerſten Verluſien für die Franzoſen 1 gewieſen. Kavallerie⸗Schützenregimenter taten ſich erbei beſonders hervor. Anſere Bombengeſchwader warfen in der Nacht — 25. auf Hafenanlagen, Bahnhöſe, militäriſche Aulagen und des Feindes 75 000 Kg. Bomben. Der Erſie Generalquartiermeiſter: udendorff. De durchbruchsverſuche am 25. Auguft. für Berlin. 25. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Nach den ſchweren, — uns günſtig abſchließenden Kämpfen des Vortages ſetzte mit Seind am Morgen des 25. ſüdlich Arras erneut zu einem unerhörtem Aufwand an Menſchen, Munition und Tanks Aeten unſere Linien vorbrechenden Großangriff an. Im ammenhang mit ihm ſtanden gleichzeitig mit ſtärkſter Kraft ſch er aufgenommene und mit äußerſter Erbitterung geführte ſt were Kämpfe bei Albert und beiderſeits der Römer⸗ raße, die nach e großzügigen Plänen wiederum 10 Durchbruch erſtrebten. In den Morgenſtunden f 8 das Schwergewicht der Kämpfe im Nordtell des urſprüng⸗ e en Angriffsraumes von Moyenneville bis Kchiet⸗ Petit. Erſt in den Nachmittagsſtunden ſetzten gleichſtarke Angeiſſe auch ſüdlich von Achiet⸗le⸗Grand ein, während Erneule Durchbrr Wittags⸗Ausgabe. es im Frontabſchnitt von Hamel bis Albert offenbar wegen des Tankangriffe verhindernden Aneretales bis auf leb⸗ hafte Artillerietätigkeit ruhig verblieb. Gegen 12 Uhr mittags gelang es dem Gegner, durch hef⸗ tige, mit außerordentlicher Wucht geführte Tankangriffe, denen Iss englioche Cſfnsim ſnonmi ſee, - guumebene ſiuu, ror ber üee, S fas un, Sueebune, bebie, Püuuin im Là Er..0 ————* 2 7 8 Kicclat Sleppent Agoe, e Arras S—— 8 7 33 u Deiczle, 8 6 — 51 4* N, 80 9 chichurt Ge Aue beuin—0 8 90 Tune. lve 9 2 SS e, — Hiriere SN 3 + D Soi Krgue vie. Sameene 8 D Auume-o 0 — 5 89 E. Heher 9 0 25 Biehviliers Cen, 2 ſeu, L 9 2 Sie 2 Sene 9 e, K— 6 0 — ee 5 90 Puisie * 5 S umont 2 5 3 3* Sen.„ Aee 8 5re e e ee, ee W 55 9 8 bueutlscqurr ue 7 4 — — 5 3 Aum, f —9— * 9 6— in fünf Wellen dichtgegliederte friſche Infanteriereſerven folg⸗ ten, über den Bahndamm Moyenneville—Achiet⸗le⸗ Grand vorzubrechen, über Goniecourt hinauszuſtoßen und in Erviller einzudringen. Um die troſtloſen Trümmer dieſer Ortſchaft, die bald unter engliſchem, bald unter deutſchem Feuer lagen und über die Stoß und Gegenſtoß hinüberfuhr, wurde den ganzen Tag erbittert gerungen. Immer T,— 2 U So 8 9 Seerſ,be 83 * Ce Een, Lonpuc, Sone GSule —S 2903 u EE 56 Di⸗ Seroun, Li M W. 9 e Kanet Wbert-ge nmee, unben, Sercure, o ee,.5 Kann 9 33 mem 3 3 8 9* 5 * 5 D̃ 2 ee, un 8 e 03 5 8— 8 2 4 71—3 Kim, Ne, U, „ 3 8* 58 Wi 2 Laller, Sueed 3 22 e, eee Tee ee, 4 93 N 8 — I englisce Ufnoire ſauumiaauee. uleie ſfum, ſar b, Omiere es ſ dulſepeurnen bue, ſugelung bun An U, 1, — 7 wieder drangen die deutſchen Truppen, unermüdlich gegen die Uebermacht kämpfend, vor und warfen den Gegner mehrmals bis zum Oſtrand des Dorfes zurück, bis ſie, links vom Gegner in der Flanke bedroht, Befehl erhielten, langſam ſchrittweiſe kämpfend zurückzugehen. So waren Teile einer aus Nieder⸗ ſachſen und Weſtfalen beſtehenden Diviſion in Conie⸗ court bereits feſt umzingelt. Sie ſchlugen ſich aber hel⸗ denmütig nach Oſten durch und brachten dabei noch manchen 1918.— Nr. 395. RAugeigenpreiſe: Die 1ſpalt. Kolonelzetle 40 Pfg, Pimanzanzeigen 50 Pfg, Reklamen.—, Teuerungs⸗Suſchlag 500%-—— Mittagblatt vorm 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr Kn⸗ zeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wird neine Ber⸗ antwortung ubernommen. Sezugepreis in Rannheim und Umge⸗ bung monät! M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertell. M. 832 einſchl. öuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..70. Einzel⸗Ar:i0 Pig: moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. der geſcheitert. Allelle gebrochen. Tank zur Strecke. Der Zufall hatte es gewollt, daß es das gleiche Regiment von Hannoveranern war, das Erviller bei der Märzoffenſive erſtürmt hatte. Sie kämpften ſchwer ſchädigend und verrichteten mit den Söhnen anderer deutſchen Stämme Wunder an Tapferkeit. So verteibigte einſächſiſches Bataillon den Höhen⸗ zug nordöſtlich von Courcelles, ohne zu wanken und zu weichen. Das letzte Geſchütz ſeiner ihm zugeteilten Feldbat⸗ terie bediente ein Offizier mit vier Mann mit todesverachtender Kühnheit bis zum letzten Augenblick, als die Engländer faſt ſchon an den Radſpeichen waren. Erſt am Abend des heißen Tages kam Erviller in die Hand des Gegners., dagegen ver⸗ mochte ſein auf dem Südteil des Schlachtfeldes trotz ſtärkſter Artillerievorbereitung ohne Rückſicht auf Verluſte immer wie⸗ der vorgetriebene Angriff keinen Boden zu gewinnen. Vor Miraumont und Irles brachen ſeine Anſtürme vergeblich zu⸗ ſammen. Nur um Anſchluß an den rechten Nachbar zu behal⸗ ten, wurden die Truppen dort zurückgenommen. Die zahlreich eingebrachten Gefangenen bezeichnen die Verluſte der Englän⸗ der und Neuſeeländer als außerordentlich hoch. Namentlich haben die 63. engliſche Infanterie⸗Diviſion und die 21., als ſie am Vortage über die Ancre zurückflutete, die ſchwerſten Verluſte erlitten. Die in der Nacht vom 20. zum 21. gebaute Ancre⸗Brücke wurde dabei durch Volltreffer zerſtört. * Engliſcher Heeresbericht vom 24. Auguſt abends. Die Kämpfe an der Schlachtfront nördlich der Somme dauern ſeit dem frühen Morgen an. Wir üben überall einen ſchweren Druck auf den Feind aus und laſſen ihm keine Ruhe. Wir machten an unſerer ganzen Angriffsfront trotz der Ankunft feindlicher Verſtärkungen Fortſchritte. Eine Anzahl Gefangener und Mengen von Kriegs⸗ gerät jeder Art ſind in unſere Hand gefallen. Auſtralier, die kürg nach Mitternacht längs des Nordufers der Somme angriffen, nah⸗ men Bray an der Soingie, wobei ſi' eine Anzahl Gefangener ein⸗ brachten, und ſetzten ihren Vor narſch mit großem Geſchick und Initiative fort. Sie nahmen die feindliche Stellung in dieſer Gegend. Auf ihrem linken Flügel machten Truppen aus London und den oſtlichen Grafſchaften nachts längs der Hochfläche ſüdweſtlich Albert weitere Fortſchritte, wobei ſie einige hundert Gefangene machten. Im rechten Zentrum rückten Truppen aus Wales und den nörd⸗ lichen Grafſchaften über das alte Somme⸗Schlachtfeld von 1916 hinweg bei La Boiſelle und Orvillers, dem Mouquet⸗Ge⸗ öft, bei Thieppal und bei Grandcourt vor. Wir nahmen alle dieſe ſtark verteidigten Ortſchaften trotz des entſchloſſenen Widerſtandes und machten mehr als 2000 Gefangene Unſere Truppen befinden ſich wieder beiderſeits des Thiepval⸗Rückens im Vorgehen in öſt⸗ licher Richtung. Im linken Zentrum wurden Truppen aus Oſt⸗Langaſhire tags⸗ über in heftige Kämpfe um Mireaumont verwickelt, wo der Feind mit großer Hartnäckigkeit ſtandhielt, bis das Dorf nach und nach von unſeren vorgehenden Abteilungen umgangen wurde. Nördlich vom Dorfe nahm eine neuſeeländiſche Diviſion, die im Zentrum des gegen Bapaume gerichteten Angriffs mit un⸗ widerſtehlichem Schneid und Entſchloſſenheit vorging, die Verteidi⸗ gungs⸗Stellungen im Loupart⸗Walde und machte 400 Gefangene. Mit großer Tapferkeit weiter vorwärts drängend, nahm ſie Gre⸗ ville und Bieſvillers und erreichte Abesnes⸗les⸗Bapaume an der Erenze von Bapaume. Auf den Flanken dieſes Angriffs beſetzten die Engländer Irles und rückten in der Richtung auf Sapignies vor, indem ſie den ſtarken Widerſtand des Feindes bei Irles und öſt⸗ lich Bihucourt überwanden. Auf der linken Schlachtfront kämpfen engliſche und ſchottiſche Diviſionen und Garden an der Front von Mory⸗Croiſilles⸗Neuville⸗Vitaſſe. Sie nahmen St. Leger, Henin ſur Cojeul, und den Hügel öſtlich von letzterem Orte. Die Beute iſt bisher noch nicht abzuſchätzen. An der übrigen engliſchen Front entwickelten ſich erfolgreiche örtliche Gefechte. Nördlich von der Scarpe nahmen wir einen Abſchgitt der deutſchen Frontlinie öſt⸗ lich Fampeux. Nördlich vom La Baſſee⸗Kanal nahmen wir die älte engliſche Frontlinie öſtlich und nordöſtlich von Givenchy und rückten bis in die deutſchen Stellungen vor. Wir erreichten alle Ziele und machten 60 Gefangene. Unſere Patrouillen beſetzien nachts Neuf Verquin, wo eine Anzahl Deutſcher tot aufgefunden wurde. Wir rückten heute morgen unſere Linie nördlich Ballleul an einer Front von 1600 Meter vor und machten 50 Gefangene. Unſere Arkillerie unterdrückte einen feindlichen Gegenangriff. Jerſchmellerung der engliſchen Angriſſe im Weſien Eigener Drahtbericht. Von unſerem zum weſtlichen Kriegsſchaupiat entſandten Kriegsberichterſtatter Hermann Katſch. Im Felde, 24. Auguſt. Seit drei Tagen verſucht der Engländer, unterſtützt von dem Hilfsvolk der Neuſeeländer, auf dem blutdurchtränkten Schlachtfeld der Sommekämpfe den Durchbruch auf Bapaume zu erzwingen, der dem Franzoſen in ſeinen bei⸗ den großen Angriffsabſchnitten ſeit dem 8. Auguſt verſagt blieb. Man kann ſchon heme feſtſtellen, daß der Engländer nicht einmal einen annähernd gleichen Anfangserfolg erringen konnte, wie er eigentlich dem Einſatz von ſieben Diviſionen auf den 16 Kilometern zwiſchen Moyenneville und Hamel bei der Materialunterſtützung von wiederum Hunderten von Tanks entſprechen müßte. Bei dichtem Nebel, nach nur kurzer, aber heftigſter Artillerievorbereitung ſprangen die dichtge⸗ drängten feindlichen Infanteriewellen vor, die wir planmäßig in der Linie öſtlich Miraumont⸗Achiet⸗le⸗Grand empfingen. Be⸗ ſonders um die Reſte dieſes letzteren elenden Dorfes war es dem Gegner zu tun. Allein 104 Tanks führte er hier auf der Straße von Bocquoy heran. Die Bayern machten ihm den kurzen Beſitz dieſes Punktes ſofort erfolgreich wieder ſtreitig, der die Eiſerbahn⸗Gabelung von Arras nach Albert ſchützt. Noch am Nachmiitag ſetzten unſero Gegenangriffe ein, die ſich beträchtliche Stücke des freiwillig geräumten, etwa zweieinhalb Kilometer tefen, kahlen Vorfeldes wieder er⸗ 2. Seite. Nr. 395. Mannheimer zwangen. Beim Zurückgehen über die Ancre holte ſich die 63. und 21. engliſche Digiſion die wahnſinnigſten Ver⸗ Uẽſt e. Drei Bataillone, die nachmittags wieder über den Fluß wollten, wurden durch Artillerieſchlag faſt aufgerieben Aehnlich erging es den aus Moyenneville und Bocquoy vor⸗ brechenden Infanteriemaſſen und Kolonnen aus Bucg Cour⸗ celles. Das Vorfeld iſt eine wüſte Trümmerſtätte erledigter Sturmpanzerwagen, die ſich beſon⸗ ders an der Straße Bucquoy Achiet häufen. Vereinzelt brachen die Tanks vorf verloren den Zuſammenhang mit ihrer Infanterie, wurden dann bald vernichtet. Ein auf einen Kraftwagen montiertes Flakgeſchütz, das mit unſerer Infan⸗ texie vorging, brachte ſieben Tanks zur Strecke und zwang zwei zur Umkehr. Die wieder einmal bereitgeſtellte Kavallerie nglands, Kanadas und Indiens kam nicht dazu, den hin⸗ und herwogenden Kampf auseinanderzureißen. Wo Reiter ollzufrüh auftauchten, wurden ſie elend zuſammengeſchoſſen. Am 22. Auguſt brachen wir aus der Linie Moyenneville⸗ Courcelles⸗Achiet⸗le Petit⸗Miraumont⸗Beaucourt mit einigen ſchneidigen Stößen mitten in den Anfang des erneuten feind⸗ lichen Angriffs ein. Weitere Streifen des Vorfeldes kamen wieder in unſere Hand. Ueber 300 Gefangene wurden ein⸗ gebracht. Was aber wichtiger iſt: die feindlichen Ver⸗ luſte übertrafen noch die großen des Vortages um ein Beträchtliches, wie alle Gefangenen ausſagen, die erſtaunt —5 ſo wenig Tote und Verwundete unſererſeits geſehen zu en. ——— geſtaltete ſich der geſtrige Tag, an dem der Gegner ſeine Menſchen⸗ und Materialmaſſen zu ganzer Kraft maſſierte und die Schlachtlinie bis zu den BSörfern Eroillers, Famiecourt und Bihucourt vorübergehend vortragen konnte. Hauptbrennpunkt war Ervillers und der Kuhberg, wo ſich ein ſächſiſches Bataillon bis zum äußerſten wehrte. Nicht weniger Tapferkeit bewies die Beſatzung von Gomiecourt, die ſich ſchließlich umzingelt ſah, es dennoch aber vorzog, ſich öſtlich durch die durchbrochenen Tanks durchzuſchlagen. als ſich zu ergeben. Einzelne Offiziere bedienten im letzten Augenblick das letzte Geſchütz ihrer Feldbatterien. Da anzunehmen iſt, daß der ſtarre Sinn der Engländer noch nicht gebrochen iſt, und daß ſie ſelbſt nach den bisherigen ſchwerſten Verluſten ſich mit einem ſo kleinen Gewinn, als es Bapaume immer nur ſein könnte, ſchon berauſchen würden als vermeintliche Sieger, —.— wir das volle Vertrauen, daß wir nach drei Tagen er⸗ olgreichſter Abwehrſchlacht auch ihr glückliches Ende erleben werden, wobei uns der Verluſt einiger längſt dahingeſunkener Dörfer weniger wichtig iſt als die Tatſache, mit welchen Opfern der Feind ſeinen ſogenannten Gewinn erkaufte und wie haus⸗ hälteriſch wir mit unſeren eigenen Kräften dabei nach dem Willen Hindenburgs und Ludendorffs umgingen. Der hal die Inilianve? Berlin, 23. Auguſt. Wie vorauszuſehen war, haben unſere Feinde geſtern ihre Angriffe mit verſtärkten Kräften fortgeſeßt und zwar die Engländer auf dem Kampffelde des vorhergegangenen Tages nordweſtlich Bapaume ſowie an der Front zwiſchen Albert und der Somme, die Franzoſen zwiſchen der Diſe und der Aisne. Dabei haben die Engländer ſich eine ſchwere Niederlage zugezogen, und auch die Angriffe der —9 7 ſind— 5 An den anderen Teilen der Schlacht⸗ front iſt der geſtrige Tag ebenſo wie der vorgeſtrige ruhig verlaufen. Ich wende mich nunmehr der für die Beurteilung der egenwärtigen allgemeinen Kriegslage nicht unwichtigen rage zu, ob es dem General Foch, wie ſchon in den feind⸗ lichen Ländern triumphierend nachgerühmt wird, gelungen iſt, unſerer Heeresleitung den Vorteil der Initiative 9 zu entreißen. Die Frage würde ohne weiteres zu bejahen ſein, wenn ſtets der Angreifer und nur er im Beſitz der Initiative wäre. Dann aber wäre ſie auch bei Sedan auf Mac Mahons Seite geweſen, was niemand behaupten wird. Die Initiative hat der Heer⸗ oder Truppenführer, der den Gegner in Abhängigkeit hält, ihm das Geſetz des Han⸗ delns giht. Das iſt allerdings in der Regel der Angreifer, aber doch nur dann, wenn er aus freiem Entſchluß zum Angriff ſchreitet, nicht auch dann, wenn der Gegner ihn hierzu nötigt oder zielbewußt verleitet. Wie iſt nun aus dieſem Geſichtspunkte die gegenwärtige Kriegslage im Weſten und deren Entwicklung zu betrachten? Wir ſind in den Feldzug des laufenden Jahres mit der laut angekündigten Abſicht eingetreten, den günſtigen Umſtand, daß Rußland und Rumänien aus der Zahl unſerer Feinde ausge⸗ ſchieden, die Amerikaner aber nicht vor dem nächſten Jahre mit ſtarken Kräften auf dem europäiſchen Kriegsſchauplatze zu er⸗ warten ſind, zur Herbeiführung der Entſcheidung auf lethterem zu benutzen. Zu dieſem Zwecke ergriffen wir im März d. J. die Offenſive gegen die engliſch⸗franzöſiſche Haupt⸗ macht und drängten ſie, ihre für unüberwindlich gehaltene Be⸗ feſtigungslinie mehrfach durchbrechend und ſie tief erſchütternd, iin das enge Küſtengebiet von Nordoſtfrankreich. Dort mußten wir ihnen, um unſere Angriffsmittel nachzuziehen, eine längere — ˖ ˖ gewähren, in der ſie unter Verwertung aller Vor⸗ teile des Landes und ihrer reichen Hilfsmittel ſa erſtarkten, daß wir bei Wiedéraufnahme und Fortſetzung unſeres bis⸗ herigen unſer Ziel nur mit unverhältnismäßig ſchweren Opfern zu erreichen vermocht hätten. 1 05 Heeres⸗ leitung entſchloß ſich daher— wie ich aus ihrem Handeln fol⸗ gere— zur Herbeiführung Beding⸗ ungen für den Entſcheidungskampf und er⸗ kannte als geeignetes Mittel für dieſen Zweck eine Bedro⸗ hung von Paris, die beträchtliche feindliche Kräfte von der bisher von uns angegriffenen Fron abziehen und uns dort die Wiederaufnahme des Angriffes erleichtern, vielleicht auch uns erwünſchte Gelegenheit bieten würde, zunächſt beträchtliche feindliche Kräfte an anderer Stelle im Bewegungskriege auf⸗ gureiben. In dieſem Sinn erfolgte der ruhmreiche Durch⸗ bxuchsvorſtoß der Heeresgruppe des Deutſchen Kron⸗ prinzen über den Chemin des Dames und über die Aisne gebe die Marne, die den Grundſtein für die Neugeſtaltung der Kriegslage bildete, die wir heute auf dem weſtlichen Kriegsſchäuplatze vor uns ſehen. Ihr weſentlicher Unterſchied von—5 in der wir uns befunden haben würden, wenn wir Unſere Anfangsoffenſive in der urſprünglichen Richtung, gegen die Küſte von Nordoſtfrankreich, fortgeſetzt hätten, beſteht darin, daß die ſchweren Opfer, die die Durchführung einer xoßen Offenſive unter ungünſtigen Verhältniſſen erfordert, in enem e von uns hätten gebracht werben müſſen, wäh⸗ Wene, E. Bercee ber Ksenen Sielrdhe efgher erem, en r eſtehen ⸗ — Slale ſein als in jenem Falle, en naher in dem wir unabläſſig gegen die Hemmniſſe des Stellungs⸗ krieges anzukämpfen gehabt haben würden. Macht doch auch der Vollſieg in der Abwehr die Bahn für Wiederaufnahme der Offenſive frei. Hiernach können wir bei aller Anerkennung der Geſchick⸗ lichkeit, mit der der feindliche Oberbefehlshaber ſein Handeln Monkag, den 25. Auguſt 191ä. 7 General⸗-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) * * 8 3 1 ccẽpy en vslois E 660 Bonbm, uunne un, lne ane ue, in. N en 27. 2 2 fcl, E in deruvfiem zn men Sue, Aen, ueebne Seue. as duums umers Ausue, Uun, Lummeu, di, Hamuen, ain U oim, ſeune ueee, Gitoſu, * * 3„Haulur ummmme, —— ee — Faums dior unoene ſn eee, e, N K 7 Q Sene, mmene 4 cul, Gäeune ſas E NN 0 e 2 n Flafe— 2* 4* 0* 8 3 Loon * 9 92224 Toiree&—— S,. 82 ee„ 999 4 Kuume, 8* ue, — e—* 4 —— den wechſelnden Anforderungen der Lage angepaßt hat, ihm den Beſitz der Initiative nicht zuerkennen. Be⸗ euhte ſeine Offenſive auf freier Entſchließung, ſo würde auch die Frage aufzuwerfen ſein, wie ſich dieſe Entſchließung mit den großen Zukunftshoffnungen der Entente auf die Hilfe Nordamerikas verträgt. Oder iſt die Hoffnung auf dieſe Hilfe etwa im Schwinden? Oder— müſſen unſere europäiſchen Feinde etwa beſchleunigte Entſcheidung erſtreben, weil ſie nicht bis zum nächſten Jahre durchhalten können? v. Blume, General d. Inf. z. D. Beral und Jieri erobert. Wien, 25. Auguſt.(WB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Die Gruppen des Generaloberſten von Pflanzer⸗Ballin haben Berat und Jieri genommen. Der bulgariſche Gericht. Sofia, 24. Auguſt.(WB. Nichtamtlich.) Generalſtabs⸗ bericht vom 23. Auguſt. Mazedoniſche Front: Im Cernabogen nördlich des Dorfes Rapeſcht und weſtlich vom Dobropolje war das deiderſeitige Arlilleriefeuer zeitweiſe ziemlich heſtig. Weſtlich des Wardar hielt die beiderſeſtige Jeuertätigkeit mit wechſeln⸗ der Skärke an. Südlich von Huma zerſprengten wir durch Feuer eine feindliche Infanterieableilung, die nach Feuervorbe⸗ reitung an unſere vorgeſchobenen Grüben heranzukommen ſuchte. Nach viertägiger Artillerievorbereitung griff ein eng⸗ liſches Bataillon unſere vorgeſchobenen Poſien bei Altſchak Mahle an, wurde aber durch unſer Jeuer zerſprengt, bevor es unſere Drahtverhaue erreichen konnte. Beiderſeils des War⸗ dar ſüdlich von Doiran vertrieben wir mehrere engliſche Slurmabteilungen. Auf dem Vorgelände weſtlich von Serres machten unſere Infanteriegruppen griechiſche Gefangene. Der deutſche Vizefeldwebel Fieſeler errang ſeinen 13. Luftſieg, indem er ein ſeindliches Flugzeug hinter unſeren Slellungen öſtlich der Cerna abſchoß. Roberl Cecil und Solf. Wie wir in unſerer geſtrigen Sonderausgabe berichteten, at das amtliche England bereits eine Antwort auf die Rede — gegeben. Eine Antwort voller Kälte, Brutalität und Hochmut, nicht viel anders lautend dem Sinne nach als die Anſprache, die der Earl of Durham am 6. Auguſt hielt und in der er u. a. ausführte:„Es gibt Leute, die kürzlich davon ſchwatzten, wir ſollten mit den Feinden verhandeln, um die Bedingungen kennen zu lernen, unter denen ſie uns den Frieden anzubieten bereit ſind. Solange jedoch die Deut⸗ ſchen nicht die Hände hochhalten und ſagen:„Wir haben genug!“, ſolange müſſen wir uns mit ihnen auf die einzige Art und Weiſe untechalten, die ſie verſtehen, mit Ge⸗ wehr und Bajonett, mit Bomben von Flugzeugen und Tiefen⸗ bomben, die auf die U⸗Bootmörder geſchleudert werden.“ So ſagt auch Lord Robert Cecil, daß der Friede nicht ohne Sieg und nicht ohne daß Deutſchland ſeine Nieder⸗ lage anerkenne erreicht werden kömte. Natürlich will er nichts wiſſen von der Herausgabe der deutſchen Kolonien. Un dieſen ſchamloſen Raub rechtfertigen zu können, kündigt der moraliſche Engländer ein Blaubüch über deutſche Kolonial⸗ greuel an— hoffentlich wird unſer Reichskolonialamt recht⸗ zeitig zur Stelle ſein. Natürlich genügen ihm auch die Er⸗ klärüngen Solfs über Breſt⸗Litowſt und Belgien nicht. Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung hat ſchnell eine ſcharfe Entgegnung herausgebracht. In dieſer wird betont, daß Deutſchland ſich ſein weltpolitiſches Recht auf Freiheit und Aufſtieg nie und nimmer rauben laſſen werde, die Durchſetzung dieſes Rechtes ſei unſer Kriegsziel. Cecils Rede bedeute einen entſchiedenen Rückſchritt auf dem Wege zu einem ſolchen gerechten Frieden. der Engländer wird aus dieſer klaren Antwort, die unſere Forderung ſehr glücklich formuliert, erſehen, daß er die friedenefreundliche Stimmung der Reden Solfs und des Prinzen Max nicht falſch einſchätzen darf. Sie ſind nicht Ausfluß eines Schwächegefühls, ondern die gewiſſenhafte Regung eines politiſchen Gewiſſens. as ſich für Europa verantwortlich fühlt. Ueber alle Einzel⸗ fra hinaus iſt in der Tat das Hauptziel Englands ein — fleißiges und geſundes Volk wie das deutſche ver⸗ ümmern zu machen. Es ſoll hinſterben und hinſiechen. Zum Abſterben uns bereit zu erklären— das iſt Englands letzte und eigentliche Friedensbedingung. Wir ſollen une ein⸗ verſtanden erklären, aus der Reihe der aufſteigenden Welt⸗ mächte auszuſcheiden. Das wird Deutſchland natürlich nie⸗ mals tun. Der Engländer glaubt heute dieſe Forderung mit ſo viel Hochmut und Brutalität erheben zu können, weil er ſich die Kriegslage günſtig hält und weil er glaubt mit mög lichſt ſtarken Forderungen das deutſche Volk entmutigen zu können; man rechnet, daß die guten Deutſchen an einem guten Ausgang des Krieges verzagen würden, wenn ſie ſähen, mit welcher Siegergeſte die Feinde ihre Forderungen erheben, Aber man wird ſich verrechnen. Deutſchland wird weder a den franzöſiſchen Schlachtfeldern noch auf dem innere Schlachtfeld gezwungen werden, auf ſein Recht auf Freihen und Aufſtieg Verzicht zu leiſten. Der brutalen politiſchen Offenſive der Engländer gegenüber gilt es nur die Nerven kraft nicht verlieren und ſie in ihren letzten Zwecken ek⸗ kennen. Das deutſche Volk ſoll das Fürchten lernen. Aber es wird ſeine Ruhe bewahren, wie unſere tapferen Kämpfer draußen gegenüber den anſtürmenden Tanks. * Eigentümlicherweiſe ſieht die holländiſche P reſſt in den Auslaſſungen Lord Cecils über die Rede Soll eine von dem früheren Verhalten der engliſchen Kabinetts mitglieder abweichende, und zwar bewußt freundliche Haltung. Der„Nieuwe Courant“ ſchreibt: 4 Die Tatſache, daß Cecil ſofort einen Vertreter des Reuterſchen Büros empfing, um durch dieſe Preßagentur ſeine Antwort an den deutſchen Staatsſekretär des Kolonialamts bekanntzugeben, iſt ni ohne Bedeutung. Sie beweiſt, daß in England Solfs Aeußerung von einem größeren Gewicht geachtet werden, als Reuters Beri aus der engliſchen Preſſe vermuten laſſen. Cecils Aeußerungen übe die Perſon des deutſchen Staatsſekretärs zeigen eine gewiſſe Höflich, keit, die angenehm von dem Dünkel abweicht, mit dem andere Mit⸗ glieder des engliſchen Kabinetts hie und da die Reden deutſchel Staatsmänner behandeln. Man vergeſſe nicht, daß ein engliſche Miniſter in einer ſolchen Antwort an erſter Stelle vom Publiku des kriegführenden England gehört wird. Ein Mitglied von Lloh Georges Regierung muß mit dem P Publikum rechnen und kann dal, um die Antwort an Solf nicht ſo einkleiden, wie man es in einem intimen Konferenzſaal tun könnte. Wenn man mit dieſen Faktoren rechnet, bleibt von Cecils Antwort an Solf ein günſtiger und au ungünſtiger Eindruck übrig. Der ungünſtige Eindruck liegt in Tatſache, daß Cecil gegenüber dem deutſchen Staatsſekretär als eng⸗ liſche Aeußerung beiſpielsweiſe bei Plänen über die deutſche Kolonien nür die Anſichten engliſcher Staatsmänner gelten läßt und ſomit ausſcheidet, was durch einen bedeutenden Teil der eng⸗ lichen öffentlichen Meinung darüber geſagt iſt. Dagegen verſucht 5 die Verſicherungen der deutſchen Staatsmänner durch Hinweiſe 99 die öffentliche Meinung zu entkräften. Dieſes Meſſen mit zweierl Maß iſt hier beſonders ungerecht. Der günſtige Eindruck von Cer Antwort tritt in verſchiedenen Aeußerungen und in der Uebergehun gewiſſer Dinge hervor. Sofehlt in der Antwort die elſaß⸗lot ringiſche Frage. Ferner finden wir eine Verkleinerung Unterſchieds zwiſchen Deutſchlands Angebot und den Forderungen der Entente betreffs Belgiens. Was über Breſt⸗Litowſk geſagt wi klingt weniger höffnungslos als die meiſten anderen Aeußerungel darüber. Auch iſt Cecils Feſtſtellung nicht ohne Bedeutung, daß ke engliſcher Staatsmann definitiv vorgeſchlagen hat, Deutſchland die Kolonien wegzunchmen. Auch hierin iſt die Entfernung etwa kleiner geworden. Allerdings glaubt das holländiſche Blatt ſchließlich vor übertriebenen Erwartungen warnen zu ſollen. Die Warnung ſcheint uns in der Tat angebracht. Kriegsminiſter v. Slein gegen unſinnige Gerüchle⸗ Berlin, 24. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Der Kriegsminiſte⸗ hat dem Chefredakteur der Morgenpoſt, Cuno, eine Unter redung gewährt, in der folgendes geſagt wurde: Ehefredakteur Cuno: Euer Exzellenz haben ohne Zweifel mit Unwillen von den wüſten Gerüchten Kenntnis genommen, di in der letzten Zeit wie ein läſtiges Unkraut allenthalben empol wuchern, obwohl doch unſere militäriſche Lage nicht den ge“ ringſten Anlaß zu der Nervoſität darbietet, der dieſe Geſchichten“ trägerei ihren Urſprung verdankt. Kriegsminiſter von Stein: Gewiß habe ich von den unſinnigen Gerüchten gehört, und ſie haben mich um ſo mehr gewundert, al⸗ nichtsvorhanden iſt, was der Ausgangspunkt für dieſe Gerüchl ſein könnte. Ueber die Kriegslage will ich nichr ſprechen, gerade we ich davon mehr weiß als andere Leute, die ſich mit der Beobachtung ber Ereigniſſe, mit Rückblicken und Ausblicken auf das angelegentlichf beſchäftigen. Ihre Zahl beabſichtige ich nicht zu vermehren, denn ich kann und will mich nicht dem Vorwurf eines vorſchnellen Urteil⸗ ausſetzen. Es iſt ja ganz klar: ein Bild der militäriſchen Vorgängh von derjenigen Vollſtändigkeit, die vonnöten iſt für ein ruhiges un ſachlich abwägendes Urteil, hat nur diejenige Stelle. an det alle Fäden der Operationen zuſammenlaufen. Selbſt über die weite 4 hinter uns liegenden Ereigniſſe, die ſich bereits einigermaßen üb ſchauen laſſen, urteile ich immer nur ſehr vorſichtig und zurückhalte weil ich heute noch nicht wiſſen kann, ob mir nicht doch manche Unten, lagen fehlen die zu einom richtigen Urteil unerläßlich ſind. Aber aul eins kann ich hinweiſen: Vor zwei Jahren, als wir den ſchwe Zweifrontenkrieg zu führen hatten und uns im Weſten vollkommen auf die Defenſive beſchränken mußten, haiten dort unſere Gegnet rund hundert Diviſionen mehr mehr als wix. Wah aber haben ſie erreicht? Nichts, was einem ſtrategiſch aue wertbaren Erfolge auch nur entfernt ähnlich ſehr. Wohl hat uns der Gegner unter ungeheuren Opfern ganz langſam und ſchrittweiſe 50 rückdrängen können, bis dann ſchließlich der freiwillige Abzug in de 93 eee — 3„„„„«„„ 723—23—— KSoGocGGGP(GGGGGGBGBPPGGPPGGGGGGGGGGPPGPGGGGGGGSGPGGPGGWGGSGSGGAGGRAGGGAGAS* S Er Tanag, ben 26. Auguft 0— Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Nr. 395. 3. Seite. Sieofried⸗Stellung erfolgte. Aber das ganze damals aufgegebene — verlorene Gelände, ja mancherorts noch mehr als dies halte unſer zugriff in dieſem Jahre mit einem Schlage wieder gewonnen. Es kommt nicht auf das Gelände an, und leider wird darüber viel zu viel geredet. Worauf es ankommt, iſt dies, daß der Gegner trot einer Ueberlegenheit in vielen Monaten ſchweren und opfervollen ängens nicht einmal das erreichen konnte, was wir in wenigen gen zu erreichen imſtande waren. Nun haben unſere letzten Operationen uns nicht den Erfolg Röracht, den wir von ihnen erhofft hatten. Wir haben einige Suuchſchläge und— ſagen wir es kurz heraus— auch eine Aüarve erlitten. Ja, geht es denn nicht fonſt im Leben ebenſo? ſut, daß man einmal einen Mißerfolg erleidet, iſt bedenklich, ndern bedenklich wäre es, wenn man nicht die Kraft hätte, ſich mit dem Mißerfolg abzufinden und ihn auszuglei⸗ chen. An der Front wird von voraherein damit gerechnet, daß 0 einmal ein Mißerfolg eintreten kann, für das Hinterland aber ſt ſo ein Mißerfolg eine ernſte Mahnung, denn es zeigt uns, daß Krieg noch nicht beendet iſt, und daß wir alle Kräfte anſpan⸗ nen müſſen, um ihn zu einem glücklichen Ende zu führen. Dazu aber gehört der ſtarke und einige Wille des ganzen Volkes, und wer Einflüſſen Vorſchub leiſtet, die zerſetzend wirken und eine — ächung des Willens unſeres Volkes zur ſiegreichen Bendigung Kampfes um ſeine Exiſtenz verurſachen müſſen, der verfündigt ſich an der Sache des Vaterlandes. Es kommt jetzt darauf an, die feindlichen Angriffe abzuſchlagen die eigenen Kräfte zu ſchonen. Wir Soldaten bleiben, wenn einmal eine ſchwierige Lage ſich ergibt, ſehr viel ruhiger und ge⸗ Elener, als Fernſtehende, beſonders wenn wir mitten darinſitzen. us der Ferne erſcheint natürlich das Bild der Lage an der Front ganz anders, als es denen erſcheint, die es von einem für die Be⸗ chung geigneteren Standpunkt anſehen. Es erſcheint vielfach lücckerrt, und zu dieſer Verzerrung tragen die Erzählungen kopf⸗ ſer Leute bei, die nur einen verſchwindenden Bruchteil des Gan⸗ En ſehen konnten. Sie ſind häufig die Urheber ſener albernen erüchte, bie allenthalben unezufen und die gleichſam mit einem wohllüſtig⸗gruſeligen Vehagen weitergetragen werden, deſto eifri⸗ „je toller und törichter ſie ſind. Man weiß ja, wie leicht die hantaſie jene Leute in die Irre führt, denen die Grundlagen für n ſicheres, ruhiges und objektives Urteil fehlen. Chefredakteur Cuno: Halten es Euer Exzellenz nicht für Köalich, daß die Phantaſie der Leute in der Heimat auch gefliſſent⸗ 15 irre geführt wird durch Machenſchaften aus dem uslande? Kriegsminkſter v. Stein: Ich habe dafür keine poſitiven Be⸗ Peiſe, aber doch einige Anhalispunkte. Sicherlich iſt es ſehr mög⸗ daß hier feindliche Einflüſſe am Werk ſind und daß die feind⸗ f5 Propaganda daran arbeitet, bei uns zulande Unruhen zu küſten. Jedenfalls ſind die Gerüchte, die hier bei uas herumgetragen m5 en, ſo dumm und ſo ſinnlos, daß man nicht begreift, wie es glich iſt, daß ſie Gläubige finden können. So kam nach jenen Mfeenſivſtößen beiderſeits Reims über die Schweiz eine Nach⸗ t nach Süddeutſchland, wir hätten 150 00) Mann an rü angenen verloren. Eine andere Nachricht wußte von Zwei⸗ Mit Ffen zwiſchen den höchſten Führern zu erzählen. all beſonderer Vorliebe wurde auch von Verrat geraunt, und eiter dieſer Unſinn fand Gläubige auch unter den Leuten, die ſonſt mes klares Verſtandes ſich rühmen. Berlin iſt leider ein guter 1 Jen aud 2r ffer ſinnloſe und hirnverbrannte Beug und es taunlich, wie wenig die Berliner, die doch im⸗ oft ſo helle ſein wollen, aus der Erfahrugg gelernt haben. Wie Aher Hindenburg ſchon geſtorben, wie oft hat dieſer oder jener bi erer höchſten Führer ſchon Selbſtmord verüht, wie oft ſind er in Berlin— das müßten doch die Berliner eigentlich ſüber am beſten widerlegen können— ſchon die Maſchinengewehre 5 Aktion getreten! Die Feinde ſelbſt machen ſich über dieſe Art don Geſchichtenträgerei luſtig, indem ſie aus ihren eigenen Zei⸗ kungen die Nachrichten zuſammenſtellen, denen zufolge. Hindenburg tens dreißigmal geſtorben iſt. Aber hier in Berlin finden alche Albernheiten immer noch Gläubige. Diejenigen, die es an⸗ beht, mögen ſich doch einmal fragen, ob es mit ihrer Urteilskraft —9 wirklich ſo weit her iſt, wie ſie immer tun. Man iſt es ja ewöhnt, daß die Phantaſie aller vergrößert und vergröbert, und a weiß, wie beiſpielsweiſe bei Unglücksfällen das Gerücht die 1 alles iſt bis zu einem gewiſſen Grade zu ertragen, aber es —* auch zu einem unerträglichen Unfug ausarten, und dann iſt 9 der Tat jeder, der es ernſt meint mit der Sache des Vaterlandes, * terpflichtet, dieſem Unfug mit aller Entſchiedenheit entgegenzu⸗ eten.— Uebrigens hat ſolcher Unfug auch bei unſeren früheren br. egen eine Rolle geſpielt, wenn er auch nicht ebenſo ſtark ſich eit machte, wie leider in dieſen Tagen. erinnere mich aus Rerner Jugendzeit, daß im Jahre 1864 ein junger ſtarker Kerl, kür, ſich bettelnd im Lande umbertrieb, ins Haus meiner Eltern dan. Jedenfalls um willigere Geber zu finden, erzählte er, er habe .Sturm auf die Düppeler Schangen mitgemacht, und dabei ſeien 000 Maun gefallen, aber die Regierung verheimliche es. Nat Nicht immer freilich ſind die tärichten Berüchte auf Lügen und Wüiſchneidereien zurückzuführen ſondern oft entſpringen ſie aus dem Glecben der Leute, ſich irgend ein Ereignis zu erklären, zu deſſen aull ſarung ihre Mittel eben nicht ausreichen. Auch dabei kommen Geſchichten heraus. Als junger Menſch alſo in einer Zeit, wie warkomokiven dem Volk noch nicht eine ſo geläufige Erſcheinung en en wie heutzutage, hörte ich ein nal in einem Eiſenbahnabteil en Mann ſeine Weisheit über die Exploſion des Dampfkeſſels einer 9 Nufcmotive auskramen.„Eck Lann met gich helyen da mott Pulwer Eeweſt ſin,“ ſagte er und alles timmte ihm gläubig zu. Gewiß iſt ſeauch ein Streben nach der Wahrheit, aber leider ſehen wir, wie ſes Streben ſich em Irrwege verliert. ſheincbefredakteur Euno: Beſonders gichtsnutzig und gefährlich nt mir das Gerede von Verrat und von Ueberläuferei ſein, das man leider ſehr häufig bört. Gche Pneeef von Stein: Auch mich hat dieſes unſinnige 88 unangenehm berührt. Das ſollten wir doch lieber den anzoſen überlaſſen, die auch 187/71 mit Vorliebe über Verr at Gewiß findet überall bei Freund und Feind in gewiſſen von en, Verrat ſtatt. Jeder Gefangene, jeder Ueberläufer wird ſie Feinde genau verhürt und ſchwache Naturen ſagen dann, was kins iſten und oft auch noch mehr, äls ſie wiſſen, in der Hoffnung auf im eſſere Behandlung. Das weiß man und darum nimmt mag Abeglgemeinen die Gefangenenausſagen mit aller Vorſicht auf. Erm bisweilen können ſie doch Dinge ergeben. die mit anderen Aa nittelungen zuſammengehalten, zu mehr oder weniger wichtigen weiſchluſſen führen Auch fallen mit den Gefangenen und Toten dis⸗ kus zn Auſzeichnungen, Befehle und Meldungen en Feindeshand, L⁰ denen man ſich ein Bild von den Abſichten des Zegners und der mce auf ſeiner Seite machen kann. Das alles ſind Dinge, mit denen. Aben technen muß, und mit denen man in der Tat auch rechnet lud die Vorſtellung von Verrat, die in den Köpfen der Leute ſpukt oie Vorſtellung, die ſie ſih von der Ueberläuferei und ihrer W50 hnung machen, iſt barer Unſinn. Unſere Feinde benutzen die Nuus chlichen Schwächen geſchickt genug, um Schauernachrichten über umäu verbreiten oder Iu dem Verſuch znit Strenenklängen die gedr men zu betören. Mir wurde kürzlich von einem Invaliden ein ruckter Zettel zugeſandt, der unter den Soldaten debreitet war. ſoer unterſchrieben: Im Namen der Amerikaner deut⸗ euf bſtammung— der Verein der Freunde der deritſchen Demokratie Newyork im Rärz 1018. egie werden die 3— Soldaten aufgefordert, die deutſche kün erung zu ſtürzen, dann würde der Welterieg ſofort beendet kaue eutſchland ſei vor aller Welt der Barbarei und des Ver⸗ wicſensbruches beſchuͤldigt und dieſes Verbrechen ſollten die Soldaten 1de ond⸗Lind ohne Zweifel über. Seine Anſchauung iſt da eine ganz Muwür gut machen, indem ſie ihre barbariſche und vertrauens⸗ N Eree Regierung ſtürzten. Unkel, Bräſg würde ſagen: bören tigall ich hör Dir laufen“— aber viele Deutſche * ſe eben nicht laufen 8 Neifbefredatteur Cuno“ Na. ſa. da haben Euer Exzellenz eia Veiſpie der feindlichen Srofehenda und man weiß ja, daß dieſes piel nicht vereinzelt daſteht. Friegsminiſter von Stein: Ja, in der Propaganda iſt uns 46 als die unſrige. Vor zwei Jahren fingen wir einen eng⸗ 9 Ridung Offisier, der nach Alter, Lebensſtellung, Familie und — eine herdorragende Perſönlichkeit war. Als man ihn fragte, * der Toten und Verwundeten ins Ungemeſſene ſteigen läßt. wie es denn möglich ſei, daß die engliſche Regierung ſo haar⸗ ſträubende Verleumdungen über uns in der ganzem Welt verbreiten laſſe, wahrend ſie doch genau wiſſe, daß alles Lüge ſei, lächelte der Offizier und ſagte:„Ja, es iſt doch Krieg!“ Er hielt alſo die Lügen für ebenſo erlanbte Waffen wie Sewehre, Granaten, Ge⸗ ſchütze uſw. Auf dieſes Gebiet können wir unſeren Feinden nicht folgen, und wir haben es auch nicht nötig. Wenn wir unſeren Fein⸗ den den Spiegel vorhalten wollen, ſo können wir uns an die Tat⸗ ſachen halten, wie ſie durch zahlreiche eidliche Ausſagen überein⸗ ſtimmend bekundet und feſtgeſtellt worden ſind. Ich denke menſch⸗ lich über ſolche Dinge. Wenn ein erregter Pöbel Gefangene mit Steinen bewirft, ſie mit Stöcken ſchlägt und ſie beſchimpft, ſo iſt das eben ein Ausbruch der Pöbelnatur, mag der Pobel vornehm oder gering ſein. Wenn aber ein franzöſiſcher Arzt zu einem verwundeten deutſchen Offizier ſagt:„Ich ſehe die Aufgabe meines Lebens darin, dem Feinde ſo wenig brauchbare Leute wie möglich zurückzuliefern,“ oder wenn franzöſiſche Krankeupfleger innen verwundete deutſche Soldaten in ekel⸗ hafter Weiſe beſchmutzen, ſo verſagt jedes menſchliche Verſtändnis dieſer ſittlichen Verwahrloſung und morali⸗ ſchen Verkommenheit. Und nicht anders zu bewerten iſt das Treiben des Amerikaners Pratt, der in der„Newyork World“ ohne Prü⸗ fung weitererzäblt, was ihm Soldaten an der Front erzählt haben, nämlich, daß die Deutſchen zwei Amerikaner gekreuzigt hätten, und daß daher von den amerikaniſchen Truppen kein Deutſcher mehr gefangen genommen werden dürfe, ſondern daß die Amerikaner die Deutſchen wie Ratten zuſammenſchießen würden. Daß Soldaten ſolche Schauergeſchichten erzählen, wundert mich nicht, denn im Kriege verzerrt ſich alles ins Ungeheuere, auch die Phantaſie. Daß aber ein Mann wie Pratt, der für den Chriſtliche un Verein junger Männer arbeitet, ſolche niederträchtige Lügen weiter⸗ verbreitet, das iſt ein Verbrechen. Allerdings darf man ſich über ſein Tun kaum wundern. Der Präfident Wilſon handelt ja ebenſo. In ſeiner neueſten Botſchaft gegen die Lyachjuſtiz hat er die Dreiſtigkeit zu behaupten, die amerikaniſchen Lyncher folgten dem ſchmachvollen Beiſpiele Deutſchlands, das ſeine eigenen Armeen zu Lynchern gemacht habe.— Damit dürfte der Präſident der Ver⸗ einigten Staaten in Lüge, Bosheit und Niedertracht alle Konkur⸗ renten geſchlagen haben. Eines möchte ich noch hervorheben, eine Tatſach,e die unſerem Volke zur Lehre und Mahnung dienen kann. Das unglückliche Frankreich ſieht ſeine blühendſten Provinnzen von uns beſetzt und durch die Kriegsfurie zum Teil auf lange Zeit hinaus verwüſtet. Im franzöſiſchen Lande ſteht der Feind. Es iſt überſchwemmt von Engländern und Mnerikanern, die in Frankreich wie die Herren hauſen, und farbiges Volk der verſchiedenſten Raſſen treibt ſich in großen Scharen in Frankreich umher. Die Blüte ſeiner Mann⸗ ſchaft iſt gefallen und fällt immer weiter als Opfer des Krieges. Die Folgen für das Land ſind nicht auszudenken. Aber dennoch hält es an ſeinem Kampfeswillen feſt und klammert ſich an die Hoffnung auf den Endſieg mit einer Kraft und mit einer Ent⸗ ſchloſſenheit, der man die Achtung nicht verſagen kann. Ihre Leſer werden ſich die Frage vorlegen, ob wir nicht, gottſeidank, allen An⸗ laß haben zu der Ueberzeugung, die Franſbſen an Kampfeskraft und Zuverſicht für den glücklichen Ausgang des Krieges zu über⸗ treffen, und ſie werden, das hoffe ich, die richtige Antwort auf dieſe Frage finden. Hiermit ſchloß die angeregte Unterredung, aus der der deutſche Leſer in der Tat viele wertvolle Lehren ſchöpfen kann. Deulſchland und Spanien. EBerlin, 26. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Wolken, die in den letzten Tagen von Spanien herübergezogen ſind, haben dem einen und andern von uns den Horizont verdüſtert und es kann durchaus keine Frage ſein, daß die Angelegen⸗ heit an ſichdurchausernſthaft zu behandeln iſt. Selbſt⸗ verſtändlich werden, je länger der Krieg ſich hindehnt, je mehr wir gezwungen ſind, von der U⸗Bootwaffe Gebrauch zu machen, die Verhältniſſe bei den Reutralen im allgemeinen ſchwieriger, und es mag ja wohl auch ſein, daß die Pſychoſe, der vorſchnelle Siegestaumel, der nach den vorübergehenden Erfolgen im Weſten die Ententewelt erfaßt hat, auch zu den Neutralen hinüberſpielt und ſelbſt in dem bis⸗ lang muſterhaft korrekten Spanien unruhige Beweglichkeit in die Kreiſe getragen hat, die dort aus irgend welchen Gründen der Entente zuneigen. Dergleichen haben wir ja ſchon mehr als einmal erlebt. Ein ſo langer Krieg iſt ohne ein gewiſſes Auf und Ab, ohne vorübergehende Erfolge hier und zeitweiſe Rückſchläge dort gar nicht zu führen. Aber man wird doch vielleicht daran erinnern dürfen, daß jedesmal, wenn der oder jener bislang neutrale Staat ſich von dem augenblicklichen Wandel des Kriegsglücks hat leiten laſſen, er dabei, ſofern er ſetzte, ein verzweifelt ſchlechtes Geſchäft ge⸗ ma Man ſoll natürlich in keinem Moment Spanien und ſeine bewährte Neutralität mit Rumänien oder gar Italien ver⸗ gleichen wollen, aber Stimmungen, die die dortigen Regierun⸗ gen und Völker in den Kriegsſtrudel geworfen haben, können in gewiſſer Schattierung ja auch in Spanien vorhanden ſein. Daß ſie jedoch den verhängnisvollen Erfolg haben könnten, Spanien von der bisher innegehabten Bahn erſcheint uns als ſchlechthin ausge⸗ hloſſen. Daß ſich Sponiens berechtigte Intereſſen nicht an der Seite der Etente durchfechten laſſen, liegt ſo klar, daß darüber ſelbſt der viel zitierte Mann auf der Straße nicht im Zweifel ſei kann und wir⸗möchten glauben, gerade die Mitwirkung Amerikas, des alten Feindes, der vor knapp zwei Jahrzehnten einen richtigen Raubkrieg vom Zaune brach, um Spanien ſeinen überſeeiſchen Beſitz zu entreißen, müßte es ausſchließen, daß man in Madrid irgendwie ernſtlich den Gedanken venti⸗ lieren könnte, dieſem ſtrupelloſen Gegner nun auch noch die Unabhängigkeit in Europa zum Opfer zu bringen. Nach dem ganzen Volkscharakter der Spanier, ſeinem traditionellen ſtol⸗ zen Sinn iſt das einfach nicht zu erwarten. Und die Weſtmächte? Werden die Engländer den Dorn Gibraltar aus dem ſpaniſchen Fleiſch herauszuziehen ge⸗ willt ſein, die Franzoſen ſich nun bereit finden laſſen, den Spaniern an der Nordtüſte von Afrika freie Hand zu geben. Gewiß, mit Verſprechungen wird die Entente, werden beſon⸗ ders England und Frankreich nicht kargen, aber dieſe Ver⸗ ſprechungen werden aus Gründen, die in der Lage ſelber, in den einander widerſprechenden Intereſſen liegen, in dem feſten Vorſatz gegeben werden, ſie zu brechen, ſobald die Entente ſich an dem Ziele ihrer Wünſche ſieht. Indes haben alle dieſe Erwägungen erfreulicherweiſe heute wohl nur problematiſchen und hypotheſiſchen Wert. Aus den halbamtlichen Mitteilungen von hüben und drüben iſt zu erſe daß die Dinge auf den Weg der Verhandlungen gebracht worden ſind. Es ſcheint uns kein Zweifel, daß die freundliche und freudige Verſtändigung, die in den Bezieh⸗ ungen zu Spanien bisher obgewaltet hat, auch diesmal zum Erfolge führen wird. Bern, 23. Auguſt.(WT B. Nichtamtlich.) Der Temps er⸗ fährt aus Madrid: Der Miniſter für öfſentliche Arbeiten Cambo erklärte einigen Journaliſten, er glaube nicht an Verwicklungen in den Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Spanien; aber Spanien habe die Intereſſen ſeiner Hanbelsmarine verteidigen müſſen. Der Miniſterpräſi⸗ ent, der Miniſter des Auswärtigen und der Miniſter des Innern werden in Zukunft einen Sonderrat für die Prüfung der Fragen der äußeren Politit bilden. bon Kroſigk, fämtliche Miniſter, der Die etentefreundlichen Blätter heißen die Beſchlüſſe der Regierung vorbehaltlos gut, wogegen die deutſchfreundlichen Blätter kräftig zugunſten der Mittelmächte Stellung nehmen. Madrid und Bärckona ſind ganz ruhig. Man ſieht der Ent⸗ „wicklung der Lage allgemein mit großer Ruhe entgegen. m. Köln, 26. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Baſel: Die Neue Korreſpondenz erfährt aus Madrid vom 23. Auguſt: Entſprechend dem Erlaß des Unterftaatsſekretärs des Miniſteriums des Innern ſind die in Madrid erſcheinenden Blät⸗ ter heute morgen einer ſtrengen Zenſur unterzogen worden, beſonders die deutſch⸗freundlichen Zeitungen. Das Blatt ABC wird wegen eines geſtern erſchienenen Artikels, der Vorſchläge an die Regierung hinſichtlich der Note an Deutſchland brachte, ſtraftrechtlich verfolgt werden. Die Bolksernährung. Verlängerung der Friſt zur Anmeldung der Schweinemaſt⸗ verkräge. * Kärlsruhe, 26. Auguſt. Halbamtlich wird gemeldet. das Kriegsernährungsamt hat die Friſt zur Anmelduag der abgeſchloſ⸗ ſenen Schweinehaltungsverträge bis zum 1 Seyptember verlängerk⸗ Dadurch iſt den Schweinehaltern Gelegenheit zum weiteren Abſchluß olcher Verträge gegeben. Mit Rückicht auf die ſür di⸗ Vertrags⸗ ſchweine zugeſtandenen erhöhten Abnahmepreiſe(130. Mk ſtatt 64 bis 70 Mk. für den Zentner Lebendgerwicht) iſt allen Schweinehaltern, die ir der Lage ſind, Schweine für den Verkauf zu ſutterg, dringend zu empfehlen, von dieſer günſtigen Gelegenheit noch Gebrauch zu machen. Zur Sicherung einer geordneten Fleiſchverſorgung, nament⸗ lich des Feldheeres, wird im kommenden Verſorgungszeitraum auf alle Schweine gegriffen werden müſſen, die über den Bedarf der Selbſtverſorgung und über die Zahl der beim Kommunalverband angemeldeten, für die Erhaltung der Zucht erforderlichen trächtigen Mutterſchweine ſowie der zur Zucht aufgeſtellten Eber hinaus vor⸗ handen ſind. Soweit es ſich däbei nicht um vertraglich gebundene iere handelt, zann dafür nur der niedrige Preis der Bundesrats⸗ verordnung vom 5 April 191?(Reichsgeſetzblatt Seite 319) mir 64 Mk., 74 Mk. und 70 Mk. für den Zentner Lebendgewicht bezahlt werden Etwaige weitere Anmeldung zum Abſchluß von Schweine⸗ haltungsverträgen wären ungeſäumt an den zuſtändigen Komminal⸗ verband zu richten. Letzte Meldungen. die Kriegslage. c. Von der Schieizer Grenze, 26. Aug.(Priv.⸗Tel. g..) Der Schweizer Preßtelegraph meldet aus Wa ris: Im Petit Pa⸗ riſien ſchließt der Deputierte Ferry eine Beſprechung der erfolg⸗ reichen Tankangriffe mit folgenden Worten: Zweifellos ſtellt Deutſchland gegenwärtig Tanks in ungeheurer Menge her. Unſere Soldaten müſſen ſich darauf gefaßt machen, deutſche Tank⸗ geſchwader demnächſt vor ſich zu ſehen. Frankreich hat übrigens in der Herſtellung dieſer Waffe einen Vorſprung von zwei Jahren 8 dafür geſorgt werden, daß dieſer Vorſprung beibehal⸗ en wird. c. Von der Schweizer Grenze, 26. Aug.(Prio.⸗Tel. g..) Der„Züricher Tagesanzeiger“ meldet, es ſei außer Zweifel, daß die engliſchen Mißerfolge Rückwirkungen auf die engliſche Oeffentlichkeit hervorrufen werden. Ebenſo werde man damit rech⸗ nen müſſen, daß die geſamten Pläne Fochs durch das Ver⸗ ſagen der engliſchen Offenſive beeinflußt werden. Für die Deutſchen und im beſonderen für die Armee Böhn bedeute die Abweiſung der Engländer eine beträchtliche Beſſerung der Lage. Die finniſche Thronftaue. Berlin, 26. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Lokal⸗Anzeiger“ behauptet, eine Kandidatur des Her⸗ zogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg für den finniſchen Thron käme nicht mehr in Frage. Wie weit das zutrifft, vermögen wir nicht nachzuprüfen: für ſehr wahrſcheinlich halten wir die Meldung nicht. Im Uebrigen kann es uns im großen Ganzen gleichgültig ſein, wer auf dem künftigen finniſchen Thron ſitzt, ebenſo wie die Frage, ob Finnland Monarchie wird oder die ſchon zurzeit taktiſch beſtehende Republik weiter ausgebaut wird. Das ſind für die deutſchen Intereſſen Fragen durchaus zweiter Ordnung. Weſentlich wäre für uns allein, daß das Deutſche Reich nicht durch die Kandidatur eines Kaiſer⸗ ſohnes verantwortlich gemacht werden kann für die ſpäte⸗ ren Schickſale Finnlands. Aber das iſt ja an ſich nun erfreu⸗ licherweiſe nicht der Fall. Köln, 26. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Nach einem Telegramm aus Helſing⸗ fors hebt„Spenska Tidlingen“ in einem Aufſatz über die Thronkandidatur des Herzogs Adolf Fried⸗ rich von Mecklenburg hervor, der Herzog hege auf⸗ richtige Sympathien für Finnland. Er ſei energiſch dafür ein⸗ getreten, daß Deutſchland die finniſchen Freiheitsbeſtrebungen unterſtütze. Es ſei u. a. auf Anregung und Unterſtützung des Herzogs zurückzuführen, daß ſeinerzeit das finniſche Jäger⸗ bataillon, das bei den Freiheitskämpfen eine wichtige Rolle geſpielt hat, gebildet werden konnte. Die litauiſche Throafolge. Berlin, 26. Aug.(Von u. Berl. Bürb.) Die litauiſche Thronfolge befindet ſich ſeit einiger Zeit auf demtoten Punkt, die Thronfrage und in gewiſſem Sinn die Frage der litauiſchen Staatlichkeit überhaupt. Nunmehr iſt eine litauiſche Abordnung unter Führung des Taryba⸗Präſidenten Betona hier eingetroffen, um, wie man hörte, die Thronfrage zu klären. Die Abordnung ſoll heute mit dem Auswärtigen Amt in Verbindung treten. Verlobung des Kronprinzen von Bayern. München, 25. Aug.(WTB.) Die Korreſpondenz Hoffmann meldet amtlich: Der König gab bei der heutigen Familientafel die anläßlich ſeines Namensfeſtes ſtattfand, die Verlobung des Kronprinzen Rupprecht mit Ihrer Großherzoglichen Hoheit der Prinzeſſin Antonia von Luxemburg bekannt. Die Beiſetzung der Opfer des letzien Flieger⸗ angriffes in Karlsruhe. X fiarlsruhe, 26 Auguſt. Am Samstag abead um ſechs Uhr wurden die bei dem letzten Fliegerangriff Getöteten zur letzten Ruhe beſtattet Außer einer großen Anzahl Leidtragender hatten ſich ein⸗ gefunden: Das Großherzogspaar, in Vertretung der Groß⸗ herzogin Luiſe Oberhofſägermeiſter Irhr. von Seldeneck, General Aimtsvorſtand Geh Regierungs⸗ rat Seidenadel. Oberbürgermeiſter Siegriſt, Bürgermeiſter Br. Horſtmann, mehrere Stadträte und Stadtverordaete, und viele Offi⸗ ziere. Unter den Klängen einer Militärkapelle, welche„Jeſus meine Zuverſicht“ und einen Trauermarſch ſpielte, bewegte ſich der Trauer⸗ zug zu den Begräbnisſtätten der Fliegeroyfer. Der Männergeſang⸗ verein, Konkordig ſang an den öffenen Gräbern den Trauerchoe „Süß und ruhig iſt der Schlumrer“. Hierauf nahmen Herr Kapleem Fi ig von der St. Michaelskicche in Beiertheim die Beerdigung der kath' Fliegeropfer und Herr Stadtvifar Lautenſchläger diejenigen der evangl Fliegeropfer. Nach der Anſprache der Beiſtlichen die betunten, daß die beklagenswerien Opfer ihr Blut obenfalls auf dem Altar des Vaterlandes vergoſſen haben. Den Hinterbliebenen dürfe es zum Troſt gereichen, daß die allgemeine Teilnahme vom Fürſten⸗ haus bis zum letzten Taglöhner ihnen dargebracht werde. Nach dem die Gebete geſprochen waren gab die Landſturmkompagnie die Ehrenſalve ab und die Militärk⸗welle ſvielie den Choral„Wis ſie ſo ſanft ruhen,“ ferner ſang der Mannerchor nuch ein Grablied Darauf legte der Großherzog einen prächtigen Kranz nieder; es folgte noch eine größere Anzahl weiterer Kranzniederlegungen. Damit hatte die überaus ernſte, eindrucksvolle Neier ihr Ende erreicht Die Stadt läßt die Gräber in der üblichen Weiſe ſchmücken.(S K) 4. Seite. Nr. 395. Maunheimer General⸗Auzeiger.(Mitkag⸗Ausgabe.) Monkag, den 28. Auguff N Dem Umſtand, daß trotz umfangreicher Straßenherſtellungen durch der Zeit unmittelbar nach Friedensſchluß an der Herſtellung v0 Zurückhaltung Srocde einMangel an baureiſemchelände] Wohnungen ſich ſchon deshalb in nicht ausreichendem Maße betei⸗ Aus Stadt und Land. Bohnungsfrage nach dem Kriege. Von Stadtbauinſpektor H. Ehlgötz. (Fortſetzung aus Nummer 392.) Vielfach noch wichtiger als die Realkreditfrage iſt die Bereit⸗ ſtellung des erforderlichen Baugeländes. Hier muß als kommunalwirtſchaftliche Mäßnahme die Bodenpolitik erwähnt werden. Kommunale Bodenpolitik im weiteren Sinne iſt der In⸗ begriff aller die Bodenwirtſchaft beeinfluſſenden Maßnahmen der Gemeindeverwaltung. Für die Gemeinde iſt von dieſem Standpunkt aus betrachtet, die Wohnungsfrage in erſter Linie eine Boden⸗ frage; denn der Gemeinde liegt die Ausführung aller der Maß⸗ nahmen ob, welche die Aufſchließung des Grund und Bodens bis zu einer Bereitſtellung als fertige Bauſtelle erfordert. Sache des Stagtes iſt es, der Gemeinde die zur Löſung dieſer Aufgabe notwen⸗ digen geſetzlichen Hilfsmittel zu gewähren, Als Mittel der Bauland⸗ erſchließung möchte ich nehmen: die Eingemeindung, die Enteignung, die Umlegung, die Fluchtliniienfeſt⸗ ſetzung und alles was damit zuſammenhängt, wie Bebauungsplan, Bauordnung, Baupolizei, Bauberatung, Schutz vor Berunſtaltungen u. dergl. Die Wohnungsfrage wird denſenigen Ge⸗ meinden erleichtert, die einen umfangreichen Eigenbeſitz an Gelände in ihrer beſitzen; den hierdurch iſt es mög⸗ lich, daß die Gemeinden bei küeepon neuer Baugebiete einen ſtarken Einfluß auf die Geſtaſtung der Bebauungspläne und die Feſtſtellung der Geländepreiſe ausüben können. Bei der Abgabe des Gemeindebaulandes müſſen ſich die Ge⸗ meinden jedoch eine ſoziale Wohnungspolitik zur Richt⸗ ſchnur nehmen. Für die Frage, wie das Gemeindebauland verwertet werden ſoll, laſſen ſich im allgemeinen Regeln kaum aufſtellen. Es iſt hierfür der Einzefall der Abgabe des Geländes beſtimmend. Nur der eine Geſichtspunkt iſt grundſätzlich zu beachten: daß das Ge⸗ meindebauland nicht ſchließlich wieder in private Hände gelangt, die den Wertzuwachs unmittelbar durch Verkauf oder mittelbar durch Mietſteigerung ungebührlich für ſich ſelbſt ausnützen. Es ſind ver⸗ ſchiedene Wege möglich, dieſer ſpekulativen Verwertung des Bau⸗ geländes entgegenzutreten. Zunächſt muß daran feſtgehalten werden, daß die Gemeinden nur an ſolche Liebhaber Gelände abgibt, die ſo⸗ fort bauen wollen. Es wird grundſätzlich an der Bedingung der Baupflicht innerhalb einer kurzen Zeitſpanne nach dem Verkauf feſt⸗ zuhalten ſein. Weiterhin wurde die Verhinderung der Spekulation bisher in der Weiſe zu löſen geſucht, daß die Gemeinde ihr Bauland ſelbſt als ihr Eigentum behält und dem Bauluſtigen nur ein Exrb⸗ baurecht einräumt. Die knappe geſetzliche Regelung, die das Erh⸗ baurecht im bürgerlichen*— erfahren hat, läßt es allerdings heute nioch nicht als ideale Verwertungsform für das Bauland er⸗ ſcheinen. Beſonders die zweifelhafte Frage, wie weit für die auf ein im Erbbau errichtetes Gebäude aufgeommeneHypotheken Haus od. Grund und Boden nach Erlöſchen des Erbbaurechts haften, erweiſt ſich oft als Hindernis für die Einführung des Erbbaurechts im wei⸗ teren Umfange; denn durch dieſen Mangel fehlen dem Erbbau⸗ oft die ſichern Grundlagen für die Annahme eines Real⸗ edits. Vor dem Kriege hat dereits im Reichsamt des Innern ein fer⸗ tiger Geſetzentwurf vorgelegen, der die geſetzgeberiſchen Lücken aus⸗ füllen ſollte.“) Es iſt daher ziemlich ſicher mit einer baldigen Re⸗ gelung dieſer Frage zu rechnen, ſo daß gerade das Erbbaurecht nach dem Kriege mehr als bisher für die Vergebung von Gemeindebau⸗ land benützt werden kann. Eine ſtärkere Anwendung wird für das Wiederkaufrecht nach dem Kriege zu erwaxten ſein; denn ge⸗ rade das Wiederkaufrecht ſtößt bei der Bevölkerung auf größeres Verſtändnis als das Erbbaurecht. Dies iſt wohl darauf zurück⸗ zuführen, daß durch das Wiederkaufrecht der Käufer des Geländes tatſächlich Eigentümer wird, während dies bei dem Erbbaurecht nicht der Fall iſt. Aber auch ohne größeren Eigenbeſitz vermögen die Gemeinden die Bereitſtellung des erforderlichen Baugeländes durch Er⸗ ſchließung neuer Wohngebiete zu fördern. Es iſt dies als eine zur mittelbaren Förderung der Wohnungsfürſorge geeignete Maßnahme zu betrachten. Vorausſetzung für die Baureife der Baugebiete iſt die Feſtſtellung neuer Bebauungspläne, die Feſt⸗ ſetzung der Bauvorſchriſten, die Umlegung der Grundſtücke, die Straßenkoſtenumlegung und die Straßenherſtellung. Für die Durch⸗ führung dieſer Verfahren ſind die Baugeſetze, die Landesbauord⸗ nungen, die Umlegungsgeſetze, die Enteignungsgeſetze uſw. richtung⸗ ——5 Mit dieſen Maßnahmen würde in kürzeſter Friſt baureifes elände an fertigen Straßen gewonnen. Die Gemeinde hat es in der Hand, durch den Umfang des Straßenbaues einen angemeſſenen Vorrat von Baugelände zu ſchaffen. Beſitzt die Stadt ſelbſt größere Flächen baureifen Geländes an den fertigen Straßen, ſo iſt ſie in der Lage, die Bodenpreiſe auf einer gewiſſen Höhe zu halten und durch Abgabe von Bauflächen mit Wiederkaufrecht, Erbbaurecht uſw. einer un Baulanbſpekulation entgegenzuwirken. Es bliebe noch geſetzliche Vorſorge zu treffen, daß das baureife Gelände, wenn es hauptſächlich in Privateigentum befindet, auch auf dem Bau⸗ markte ſeiner Zweckbeſtimmung zugeführt wird. Es darf nicht die Gefahr beſtehen, daß die Grundbeſitzer das Gelände zurückhalten, da in einem ſolchen Falle trotz der Ausgaben für den Straßenbau durch die Stadt das Baugelände von dem Baumarkte verſchwinden würde. 6) Veröffentlichung in einer Beilage zu Nr. 104 des„Reichs⸗ anzeigers“ vom 3. Mai 1918. eintritt, kann nur durch Enteignung des privaten Geländes, durch die ſogenannte Zonenenteignung entgegengetreten werden. Das Enteignungsrecht für die Zwecke der Anſiedelung in Deutſchland iſt bisher nur in Baden und in Bayern neuerdings vorhanden. Eine ganz neue Aufgabe wird der Allgemeinheit durch die Be⸗ ſchaffung und Verteilung der Stoffe für den Roh⸗ und Ausbau der Gebäude erwachſen. Die Baumaterialien ſind vollſtändig verbraucht und für bürgerliche Bauten überhaupt nicht mehr zu haben. Die Aufteilung der Vorräte, ebenſo wie ihre Verwendung müſſen nach einheitlichen Geſichtspunkten für möglichſt große Bezirke geregelt werden. Es wäre zu fordern, daß jede Ge⸗ meinde möglichſt genau Erhebungen über den vorausſichtlichen Wohnungsbedarf anſtellt. Die Ergebniſſe dieſer Erhebungen müßten von den Einzelſtaaten geſammelt und von einer Reichsſtelle weiter bearbeitet werden. Hieraus würbe ſich der zunächſt zu befriedigende Geſamtbedarf an Wohnungen und der zu ihrer Herſtellung erforder⸗ lichen Bauſtoffe ergeben. Ein weiterer Schritt wüde ſein, Erhebungen darüber anzuſtellen, welche Leiſtungen die ſich mit Herſtellung der Bauſtoffe für den Rohbau und Ausbau beſchäftigende Induſtrie in können. Wird außerdem noch feſtgeſtellt, in welchem Umfange Arbeitskräfte vorhanden ſind, ſo ließe ſich ein Bild davon gewinnen, wie dieſe Stoffe zu verteilen ſind, welche Wohnungsproduktion im Jahre ſich alſo ermöglichen läßt und ob und welche Bauten anderer Art etwa zurückgeſtellt werden müßten. Bei allen dieſen Aufnahmen müſſen die mit der Beſchaffung und Verteilung der Bauſtoffe be⸗ trauten Behörden preisregelnd einwirken, damit nicht die aufſteigende Konjunktur zu einem ähnlichen Pauſchwindel führt, wie er nach dem Jahre 1870 hervorgetreten iſt. Daß der Fiskus auch auf dieſem Ge⸗ biete tatkräftig mitwirken muß, z. B. durch Zurverfügungſtellung abgängiger Kriegsbaumaterialien, des Holzes ſeiner Wälder u. dgl., ſoll nur angedeutet werden. Weiter muß, verlangt werden, daß die durch Vermittlung der Allgemeinheit beſchafften Rohſtoffe in erſter Linie für den Bau jener Wohnungen Verwendung finden, an denen Mangel vorhanden iſt. Das Miethaus wird für Klein⸗ und Mittel⸗ wohnungen niemals ganz auszuſchalten ſein. Daß die Wohnungen in derartigen Häuſern an ſich den Wohnungen in Kleinhäuſern geſundheitlich nicht nachſtehen, haben die neueſtenUnter⸗ ſuchungen von Flügge dargelegt(Flügge Dr. med., Großſtadt⸗ wohnungen und Kleinhausſiedelungen in ihrer Einwirkung auf die Volksgeſundheit, Jena 1916.) Vorausſetzung iſt allerdings, daß den Bewohnern ſolcher Häuſer ausreichend Gelegenheit zur Bewegung in friſcher Luft gegeben iſt. Das führt auf die Wichligkeit der Au⸗ lage von Freiflächen aller Art auch in ſolchen Stadtteilen zu Sport⸗ und Erholungszwecken und zur Bereitſtellung von Gärten für dieſe Wohnungen in erreichbarer Nähe. Anders iſt es mit noch unaufgeſchloſſenem Baugelände. Und hier iſt es in der Tat erwünſcht, daß der Flachbau als 910 angeſehen wird. Das Kleinhaus iſt eine wohnungspolitiſche For erung, die vor allem im Sinne eines indealen Zieles vorſtanden ſein muß. Der Gedanke iſt alſo nicht der, daß in Zukunft nur noch das Einfamilienhaus Berechtigung haben ſoll. Vielmehr handelt es ſich zunächſt eimnal um die negative Seite der Forderung, die in dem Rufe Ausdruck findet: Los von der Mietskaſerne. In dieſer Negative liegt das Schwergewicht der Forderung. Dem einen Extrem wird das andere gegenüber⸗ geſtellt: das Einfamilienhaus mit Gartenland. Letz⸗ teres ſtellt die idealſte Wohnform dar, ſchafft die beſten geſundheit⸗ lichen Bedingungen, iſt von hohem Einfluß auf Sittlichkeit und Cha⸗ rakterbildung der Bewohner und würde auch, falls die in den Boden⸗ und Bauverhältniſſen liegenden Vorausſetzungen entſprechend um⸗ geſtaltet werden könnten, wirtſchaftlich den Wetthewerb mit der Mietskaſerne aufnehmen können. Da aber die wirtſchaftlichen Be⸗ dingungen nicht ſo leicht, beſonders in der Großſtadt, zu ſchaffen —— werden, wird das Einfamilienhaus wenigſtens von den nüchtern enkenden Fachmännern nicht ſo ſehr als ein nächſtes Ziel ee das wir von heute auf morgen erreichen könnten, ſondern vielmehr als ein in der Ferne liegendes Zukunftsideal, das unſerem ganzen Streben als Leitſtern dienen muß und uns ſtets die rechte Richtung in allen Maßnahmen der Wohnungsfürſorge geben ſoll. Für die Gegenwart handelt es ſich zunächſt darum, von dem intenſiven Hoch⸗ bau zu einer flacheren, weiträumigeren Bauweiſe zu gelangen oder konkret ausgedrückt: im Stadterweiterungsgebiete, wenn nicht das Ein⸗ oder ſo doch wenigſtens das zweiein⸗ halbgeſchoſſige Haus allmählich zur Herrſchaft zu bringen. Das Kleinhaus iſt alſo das ideale Ziel, dem wir zu⸗ ſtreben müſſen, die allmähliche Auflockerung der Bau⸗ weiſe der Weg und auch der nächſte Zweck, den es zu erreichen gilt. Eingehende Unterſuchungen meinerſeits haben gezeigt, daß der billigſte Miethaustyp ſich ergibt, wenn je 2 Wohnungen in Erd⸗ geſchoß, Obergeſchoß und Dachgeſchoß untergebracht werden. Die nächſte Frage, die ſich uns entgegenſtellt, iſt, wer Wohnungen nach allen Formen herſtellen ſoll. Vor dem Kriege hat die Wohnungs⸗ produktion hauptſächlich in der Hand der gewerbsmäßigen Bau⸗ unternehmung gelegen, die die Häuſer zugleich baute, beſaß und ver⸗ mietete. Daneben kam vergleichsweiſe in geringem Umfange die Wohnungsbautätigkeit der gemeinnützigen Vereinigungen, Genoſſen⸗ ſchaften, Geſellſchaften u. dgl. und die ſolcher Perſonen in Frage, die Wohnhäuſer für ihre Arbeiter und Angeſtellten oder für den eigenen Bedarf bauten; endlich haben auch Staat und Gemeinde, umd zwar meiſt ebenfalls für ihre Arbeiter und Beamte, Wohnungs⸗ herſtellung betrieben. Die Privatbautätigkeit, die vor dem Kriege der Zeit der P en vorausſichklich wirb übernehmen die Wohnungserzeugung bis zu 95 Prozent beſorgt hat, wird in ligen können, weil die Vertenerung des Baugeldes, die Knapphelt und die gewaltige Preisſteigerung der Bauſtoffe und die Erhöhung der Arbeitslöhne eine Gewinnerzielung außerordentlich erſchwert, Jusbeſondere wird es der Privatbautätigkeit zunächſt nicht möglich ſein, den Kleinhausban mit Garten zu betreiben, da ſie in erſter Linie auf die Verwertung ihrer meiſi in den innenſtädtiſchen hoch wertigen Grundſtücken feſtgelegten Kapitalien ſehen muß und außer, dem die Hypothekenbanken mit Rückſicht auf die umſtändliche und verteuerte Verwaltung für die Beleihung des Kleinhauſes wenig Geneigtheit zeigen. Immerhin werden Beſchlüſſe, wie ſie z. B. der Bürgerausſchuß von Mannheim am 26. Mai 1914 mit ſeinen Maßnahmen in der Wohnungs⸗ und Bodenkreditfürſorge, der Förderung des Boden⸗ kredits für den Kleinwohnungsbau und den Erleichterungen für Erwerb ſtädtiſchen Geländes faßte, anregend wirken. Infoige des naturgemäß nur beſchränkter Gebrauch gemacht. Die Städte—— es ſich angelegen ſein laſſen müſſen, der Privatunternehmung w rend der liebergangszeit durch Hrühbauprämien u. dgl. noch weiter entgegenzukommen. Der weiträumige Flachbau im Wege der Privatunternehmung wird aber trotzdem, nunigſtens in den erſten Jahren vach dem Kriege, kaum zu erhoffen ſeia. Im Intereſſe unſerer Bevölkerungs, polititk muß aber gerade der Kleinhausbau mit Garten angeſtrebt werden. BDie Volksgeſundheit kann nur dann großzügig gefördern werden, wenn dem Kleinhaus Nutzgarten mit Kleinwirtſchaft bei⸗ gegeben und ruhige Wohnhöfe, Spielplätze und Innenanlagen an⸗ gegliedert werden. Rach dieſer KRichtung hat ſich die gemeinnützige Bautätigkeit vielerorts, auch in Ludwigshafen und Maanheim, reits hervorgetan. Unter den durch den Krieg geſchaffe nen Verhältniſſen iſt nicht nur zu rechtfertigen, ſondern ſogar zu fordern, daß durch gemeinnützigen, 7 h. auf Gewinn und Speku⸗ tation vorzichtenden Häuſerbau, ein zgewiſſer Ausgleich gegenüher der übermäßig verteuerten privatenWohnungsherſtellung herhel⸗ zuführen verſucht wird. Hierdurch wird es bis zu einem gewiſſen Grade möglich ſein, trotz vorübergehender Bautenerung die Miet⸗ preiſe auf einem Stande zu halten, der dem ſpäter zu Abban der Proiſe einigermaßen gerecht wird Zur raſchen und zweckmäßigen Durchführung der Siedelungs aufgaben nach und zum Teil a während des Krieges wit ſich die Gründung leiſtungsfähiger, ger Siedelungsgeſellſchaften mit größerem Stamm⸗ kapital, das von den Staaten, den Stiidten, der Jaduſtrie und dem Handel, den gemeinnützigen Baugeſellſchaften, den Kirchengemeim den, vermögenden Einzelperſonen und öffentlichen an der Volke⸗ eſundheit intereſſterten Kaſſen aufzubringen iſt, empfehlen. Al⸗ Form der Geſellſchaften halten wir die G. m. b. H. wegen ihrer Beweglchkeit für die geeigneiſte. Die Aufgaben dieſer Siedelung⸗ geſellſchaften werden je nach den örtlichen Verhältniſſen in ver“ ſchiedenen Rahmen einzuſpannen ſein. Als Aufgaben dieſer Ge⸗ ſellſchaften kämen in Frage: die Bodenbeſchaffung und Erſchließung ür die Neuſiedelung, die Initiative und Vorſorge für die nötigen umternehmungen, die Aufnahme des notwendigen Kapitals; die Bautätigkeit ſelbſt würde ihr dagegen wohl mir in mäßigem Um, ſang zufallen. Beſonderer Wert wird darauf zu legen ein, daß die Städte im Intereſſe der dauernden Erhaltung der Gemeinnützig⸗ keit und des Ausſchluſſes der Spekulation die Mehrheit ſowohl in Bezug auf die Stammeinlagen als infolgedeſſen im Auſſichtsrat er halten. Die Vorteile ſolcher Siedelungsgeſellſchaften, z. B. im Hin, blick auf die Geländebeſchaffung, die Materialbeſchaffung, liegen auf der Hand. Die Wohnungsbeſchaffung für die Angeſtellten und Beamten in Mannheim und Ludwigshaſen macht ſich die Garte n⸗ heimbaugenoſſenſchaft der Angeſtellten und Be⸗ amten in Mannheim⸗Ludwigshafen zur Aufgabe. Es iſt keine Frage, daß gerade die Angeſtellten und Beamten als Feſt⸗ beſoldete am meiſten unter der Wohnungsnot und der dadurch be⸗ dingten Mietſteigerung nah dem Kriege, wie ja auch ſchon w rend des Krieges, zu ieiden haben. Dieſen Gefahren ſucht die Ge⸗ noſſ chaft zu ſteuern. Nach den Satzungen iſt das Ziel der Ge; noſſenſchaft, durch gemeinſchaſtlichen Geſchäftsbetrieb auf gemein witziger Grundlage Angeſtellten und Beamten, ſowie Kriegsbeſchä, digten aus dieſen Kreiſen geſunde und zweckmäßig eingerichtete Wohnungen möglichſt mit Garten als Einfamilienhaus zu billi Preiſen zu beſchaffen, ſowie Spareinlagen der Mitglieder oder derſelben anzunehmen. Die Ueberlaſſung der Häu geſchieht nicht nur zur Miete, ſondern auch zum Eigentum in Insbeſondere ſoll die Möglichkeit geboten werden, durch die Miete ein Eigenhaus zu erwerben. Grundſätzlich will die Genoſſenſchaft ſich nicht mit dem Bau von größeren Kolonien, ſondern von in ihrem Umfang beſchränkten Häuſergruppen befaſ ſen. Die Genoſſenſchaft wird dadurch in der Lage ſein, die ört, lichen Wünſche ihrer Mitglieder beſſer befriedigen und eine ſßz ſchädliche wohnliche Abſonderung derſelben von den übrigen Be⸗ völkerungsſchichten verhindern zu können. Fortſetzung folgt⸗ Alarm⸗Einrichtung dei Fliegerangriſfen. Man ſchreibt uns: Dringende„Fliegergefahr“ d in Mann, heim den Einwohnern durch Alarmiſchüſſe bekannt gegeben, ſobald Gefahr„Vorüber“ ertönen die Sirenen. Einzelnen größeren Be, gemeinnützi“ en n⸗ ſer mitgeteilt. Wünſchenswert im Intereſſe der Sicherheit der Einwohnerſchaft wäre es, daß der ganzen Bevölkerung„Luftgefahr“ Der 300. Geburtstag der preußiſchen Monarchie. 1618— 27. Auguſt— 1918. Am 27. Auguſt 1618 ſtarb in dem idylliſchen oſtpreußiſchen Städichen Fiſchhauſen der zweite Herzog in Preußen, Albrecht Friedrich von Brandenburg⸗Ansbach, der Sohn des letzten Hoch⸗ meiſters des Deutſchen Ordens, jenes tatkräftigen Albrecht, der das weltliche Herzogtum Preußen gegründet und eine neüe Blüte ſtbe das Land heraufgeführt hatte. Der Nachfolger Albrecht Fried⸗ —— wurde der Kurfürſt von Brandenburg Joh Sigismund, durch wurde an dieſem Tage Preußen mit Brandenburg vereinigt. Die Geburtsſtunde der Brandenburg⸗preußiſchen Mo⸗ narchie hatie geſchlagen, und mit Rührung verſetzen wir uns heute an die Wiege des damals zerriſſenen und durch Wirren geſchwäch⸗ ten Staates, dem uater Führung der Hohenzollern eine ſo große Zukunft beſchieden war. Durch die Nachfolge Johann Sigismund von Preußen wurden am 27. Auguſt 1618 lange und ſchwierige Bemühungen gekrönt, die Kurbrandenburg zur Erringung dieſes Ziels unternommen hatte. Mit 14 Jahren war Albrecht Friedrich, nachdem er an ein ünd demſelben Tage Vater und Mutter durch den Toh verloren hatte, auf den preußiſchen Thron gekommen, ein ſchwacher, weichmütiger Fürſt, der unter der Vormundſchaft ge⸗ wiſſenloſer Räte ſich immer mehr in ſich ſelbſt zurückzog und all⸗ mählich in* verfiel. Seine Räte taten nichts für ſeine Heilung, ſondern die Regierungsunfähigkeit des von Wahn⸗ ſinn umnachteten Herzogs war ihnen gerade recht, um die Ver⸗ wirrung im Lande immer höher zu ſteigern. Schon drohten die Polen, die alten Erbfeinde, das Land zu beſetzen, da erſchien in dieſer höchſten Not der rechtmäßige Erbe Albrecht Friedriche, der Markgraf Georg Friedrich von Ansbach, im Lande, erzwang ſich von dem Polenkönig, dem Oberlehnsherrn Preußene, die Anerken⸗ nun Vormundſchaft und Regierung, ergriff mit eiſerner Hand Zügel der Regierung und ſtellte Zucht und Ordnung wieder her. Da· weder— Her Albrecht Friedrich noch der Markgraf Georg Friedrich erbberechtigte Nachkommen hatten, lo mußte Preußen nach beider Tode an die kurbrandenburgiſche Binie fallen, und es war das eifrige Streben der Kurfürſten, ſich dieſes Recht nicht durch feindliche Nachbarn oder aufrühreriſche Stände entwinden zu laſſen. Als der Markgraf Albrecht durch den Kra⸗ kauer Frieden von 1525 das Ordensland in ein erbliches, unter lniſcher Lehnshoheit ſtehendes Herzogtum verwandelte, hatte der Saiſe, e, von Brandenburg, Joachim., aus Abneigung Gnegen den reformierten Glauben des Vetters auf eine Mitbelehnung verzichtet. Sein Nachfolger, Joachim II., bemühte ſich lange Zeit vergeblich, dies Recht für ſeine Familie zu erlangen. Reiche Geld⸗ ſpenden mußten ſeinen Wünſchen in Polen die Wege ebnen, und ſchließlich gelang es 1563 der glänzenden Beredtſamkeit des bran ⸗ denburgiſchen Kanzlers Prätorius, den polniſchen König dahin zu bringen, daß er„aus Gerechtigkeit, nicht wegen ſeines“die Mitbelehmung Joachims U. verſprach. Auf dem Lubliner Reichstag 1460, der die völlige Etuverleibung Weſtpreußens an Polen beſchloß, erſolgte dann die Belehnung des Herzogs Albrecht Friedrich zugleich die Mitbelehnung des Kurfürſten und ſeiner Erben. 1603 ſtarb der kraftvolle Regent Markgraf Georg Friebrich, und der Sohn des Kurfürſten Fricbrich II., Joachim Fried⸗ rich, ſtrebte nun, die Herrſchaft in Preußen an ſich zu reißen. Er mußte ſich aber damit begnügen, daß der Polenkönig Sigismund III., der Brandenburger Hilſe im Kampf gegen Ruſſen und Schweden brauchte, ihn 1605 als Vormund des geiſteskranken Herzogs auer⸗ kannte. Um die Bande zwiſchen Preußen und Braudenburg noch enger zu knüpfen, vermählte ſich Joachim Friedrich in zweiter Ehe mit der vierten Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen und wurde dadurch der Schwager ſeines eigenen Sohnes. Der Kur⸗ ppinz Johann Sigismund hatte nämlich ſchon 1594 die älteſte Tochter des Herzogs gehetratet und hatte ſich in Königsberg ſeſtgeſetzt, wo er allmählich den ſtärkſten Einfluß auf ſeinen geiſteskranten Schwieger⸗ vater gewann. Nach dem Tode des Markgrafen Georg Friedrich ſchwang ſich daun Johann Sigaismund zum eigentlichen Regenten des Landes auf und führte mit ſeiner Schwiegermutter und mit ſeiner Gemahlin tatſächlich die Regierung. Als aber ſein Vater 1606 ſtarb, begann für ihn von neuem der Kampf um die Auerkennung ſeiner Rechte durch Polen und um die Gewinnuna der preußiſchen Stände für die Erbfolge Kurbrandenburgs. Der Energie Joachim Sigis⸗ munds glückte es, den Sieg zu erringn. Freilich mußte er an Polen große Zugeſtändniſſe machen, jährlich 20 000 Gulden an den polniſchen Schatz zaͤhlen und ſich zur Teilnahme an allen Kriegen Polens zux Soe verpflichten. Dafur erhielt er dann aber auch am 16. November 1611 die erſehnt⸗ Urkunde, die ihn, ſeine Brüder und männlichen Erben bem Herzogtem ovon Preußen belehnte. Auch im Kautyf mit dem wiborſpenſtigen Adel behielt er ſchließlich die Oberband unb empfing 1018 die Huldigung der preußiſchen Stände,, 8o waren, als am 27. Auguſt 1618 eudlich der geiſteskranke Herzoß ſtarb, alle Hemmniſſe aus dem, Wege geräumt, und Kolahn Sigismund wurdr Herzog in Preußen. Freilich hatte der kraule Herzog, der im Jahr darauf ſtarb, vermochte Brandenburg und Preußen nicht zuſammenzuſchweißen. Dieſe krönende Aufgabe war dem Großen vorbehalton. noch einen Auſſtand des Adels zu unterdrücken, und ſein Sohn Georg Eine walloniſche Abtei. Wer in Namur die ſchmale Rue Graviere durchſchrektet, witd an einer leichten Krümmung plötzlich vor einem kleinen zweiſtöckigen Haus gebannt ſtehen bleiben, das ſo ganz eigenartig von der ärm, licheren Umgebung abſticht. Ein großes Einfahrtsportal und e zweite kleinere Pforte beanſpruchen die ganze untere Front; dar über das zweite Geſchoß mit einer reich ſtuckierten Niſche, die eht dem wohl von einer Heiligenfigur ausgefüllt wurde, rechts und links davon je ein ſchmales Fenſter und an der Seite ein neugieri vorſpringender kleiner Erker mit bunten Glasfenſtern, 1647 ſtanden, verrät es mit ſeinem behäbigen Barock den ſtarken bau, lichen Einfluß von St. Loup; Behaglichteit und Wohlhabenheit müſſen hier zu Hauſe geweſen ſein. Es iſt die Zufluchtsſtätte de Aebte von Floreſſe in den ſtürmiſchen Zeiten des 17. Jahrhundert“ Die Abtei ſelbſt liegt zwei Meilen weiter aufwärts an del Sambre. Wir gelangen zu ihr durch das Städichen Floreffe, da⸗ eingeklemmt zwiſchen zwei Bergrücken, ſchon im 7. Jahrhundent erwäͤhnt wird und im 13. und 14. Jahrhundert ſeine Wälle und Tore beſaß ſo gut wie Namur ſelbſt, mit dem es damals noch wett, eifern konnte. Inmitten liegt ein anſehnlicher Gutshof, und hinter dieſem gehts unmittelbar in ſteilen Steintreppen den Berg hinouf zur Abtei. Sie iſt eine der älteſten und intereſſanteſten der Gegend. Kirche und Kloſter wurden im Jahre des Heils 1121 vom Hl. Norhen, gegründet, als Stiftung des Grafen Gottfried von Namur un Ra ſrommen Gemchlin Hermenſinde, die beide darin ihre lehie üheſtätte gefunden haben. Sehr bald fühlten die Prämonſtec, tenzer⸗Mönche ſich bier heimiſch, und der ſchnelle Aufſchwung des Siediung wurde dadurch erhöht, daß die deutſchen Kaiſer Kon, rad 114. und Friedrich Barbaroſſa ihnen weitgehende Freihellen verliehen. Nicht nur gehörten ihnen nahegelegene Kirchen und 23 ſendern es wurden im Lauſe der Zeit auch ſochs Töchten iſter gegründet, darunter Nemersdorf dei Kobl und Habalit bei Seruſalem. Im 15. Sahrhundert blüühten in Nioreffe Gotter, gelehrtheit und alle frommen Sitten, wie eine walloniſche Reim, chronik von Heinrich von Opprebais, aus der Zeit des Abtes Luka⸗ von Eyck(1414—1465), rühmt. Glück hatten Kirchen und Kloſten während der Unruhen der kommenden Jahrhunderte; ſie blie im weſentlichen verſchont von Brand und Schleifung. Bei bruch der Revolutio die Mö der Rheinprooine wahdend ber St Bch des Beſhenm auelande, Sie ten Krieges wurde von ſolchem Entgegenkommen der Städte biehen trieben wird aber außerdem vorher ſchon„Luftgefahr telephoniſch —* EE W * SSS r un augenblickli Dortag, den 26. Auguſt 18. Maunheimer General⸗Anzeiger. (Mittag⸗Ausgabe.) Nr. 395. 5. Seite. Kenntnis gebracht werden würde Ind i i nicht erſt die„Fliegergefahr“, 8 95 die Bomben falkn, n dieſer Beziehung beſteht folgende Einri i — 8 hung beſteht folg inrichtung in manchen Bei„Luftgefahr“ wird auf ſämtlichen Wagen der elektriſchen Straßenbahn eine kleine weiße Fahne 9 werden an verkehrsreichen Straßenkreuzungen, an öffentlichen Ge⸗ bäuden und dergl. weiße Fahnen ſolange ausgehängt, bis die Durch dieſes einfache Mittel kann jeder⸗ „Luftgefahr“ vorüber iſt. mann mit Leichtigkeit Kenntnis von beſtehender„Luftgefahr“ er⸗ lten, ehe der„Fliegeralarm“ ertönt. i beſonders älterer Leute, können unterbleiben, man kann ſeine in der Nähe der Wohnung zurückhalten, in den Häuſerß ſelbſt kann —— die nötige Vereitſchaft für eventl.„Fliegeralarm“ treffen und Alccl. die Einwohner werden alſo bei Tage nicht plötzlich durch armſchüſſe überraſcht, ſondern jedermann, auch der einzelne 5 iſt vorbereitet genau wie die Großbetriebe. In Ermangelung von weißem Leinenſtoff für die Fahnen genügt weißer Papierſtoff, denn bei Regenwetter wird ja ſelten„Luftgefahr“ eintreten, ſodaß die Papierſtoff Fahnen mit Waſſer nicht oft in Be⸗ —.— 8 ünſchenswert wäre, daß in allen durch Fliegerangriffen heim⸗ deluchten Städten an den Bahnhofausgängen allf großer Tafel utlich lesbor die für die betreffende Stadt beſtehenden Flieger⸗ alarmſignale⸗ angeſchrieben wären, damit das ankommende fremde ublitum vor Verlaſſen des Bahnhofes orientiert ſein kann; denn 8. Zt. hat jede Stadt andere Alarmſignale, z. B. in Mannheim gilt krene für„Luftgefahr norüber“, in Karlsruhe gilt Sirene für Fliegergefahr“ uſw., ſolange alſo keine Einheitlichkeit in den Alarm⸗ gnalen herrſcht, wäre eine Belehrung des ankommenden Pußſikums erforderlich. * In Frankfurt wurde ſolgende Verfügung erlaſſen: Bei den letzten Fliegerangri unglaublicher⸗ Unnötige Spaziergänge, inder weiſe vorgekommen, daß Hausbewohner ſchutzſuchenden Perſonen, unter auch Kindern, den Zutritt in ihr Haus ver⸗ eigert haben. Im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit und um ſolche gewiſſenloſe Perſonen der ihnen gebührenden Beſtrafung zuführen zu können, haben der ſtellvertr, kommandierende General des is. Armeekorps und der Gouverneur der Feſtung Mainz eine rdnung erlaſſen, wonach alle Hausbewohrſer bei Vermeidung * im Belagerungszuſtandsgeſetz angedrohten Straſen vek⸗ flichtet ſind, bei Fliegeralarm um Unterkunft Nachſuchenden ünverzüglich Vorgartentor und Haustüre zu Waien n und ihnen den Aufenthalt an einer jeihien Stelle des den 7 —— 3 ſes bis zur Beendigung der Fliegergefahr zu geſtatten. Dem Kriegshilfsverein Baden für den Kreis Memel iſt in jüngſten Tagen von der Rheiniſchen Kohlenhandel⸗ u. Reederei⸗ Geſellſchaft u. b.., Mülheim⸗Ruhr, die reiche Spende von 10 000 be rk überwieſen worden. Durch dieſe Zuwendung erfahren die kannten gemeinnützigen Beſtrebungen des Vereins eine tatkräftige örderung, was mit Freuden zu begrüßen iſt. 8 Heimaldienſt— Ortsausſchuß Lindenhof. Ein ſehr be⸗ achtenswertes Gebiet aus der fortſchreitenden kulturellen und wirt⸗ chaftlichen Entwickelung Europas ſtreifte in der letzten Verſamm⸗ ung Herr Regierungsbaumeiſter Bürkel mit ſeinem hochaktuellen hema:„Die Eiſenbahnen Europas und ihre Entwicklung“. Die weit Locgreifenden, Khk der Hand von überſichtlichen Farben und fein reichlich erläuterten und klaren Ausführungen verrieten ein eingehendes Studium der Materie und fanden in ihrer formvollende⸗ n Vortragsweiſe bei dem zahlreichen Publikum lebhaftes Intereſſe und großen Beifoll. Dem Redner ſowie den ſonſtigen Mitwirkenden Tſeinigen Mitgliedern der Kapelle des Erſatz⸗Batillons 110 hier, er Leitung des Herrn Muſikdirektors Hanſen—, welch letztere anſtelle der„Vereinigung Mannheimer Muſikfreunde“ den muſika⸗ chen Teil des Abends in glänzender Weiſe beſtritten haben, ſprach der Leiter der Verſammlung, Herr Stadtpfarrer Weißheimer, den herzlichen Dank der Beſucher aus.— Die nächſte Veſammlung findet am Mittwoch, den 28. Auguſt 1918, abends 749 Uhr, ſtatt. Herr Ge⸗ freiter Hugo Droes wird ſprechen über:„Die engliſche Preſſe und euters Telegraphenbüro“. Herr Adolf Weber(Tenor) und Herr uſikdirektor Lenz werden den künſtleriſchen Teil des Abends über⸗ men. Das alle Kreiſe unſerer Bevölkerung in gegenwärtiger Zeit ſcherlich intereſſierende Referat iſt eines zahlreichen Beſuches wert. ittwoch, den 28. ds. Mts., abends 769 Uhr, auf zum Deshalb am imatdienſt Lindenhof in der Turnhalle der Dieſterwegſchule— gang Meerlachſtraße—. Der Aufenthalt in der luftigen Turn⸗ iſt auch bei der gegenwärtigen warmen Witterung ein an⸗ Enehmer und für etwaige Fliegerangriffe iſt in weitgehender Weiſe Sorge getragenl * Kleine Obſtmengen dürfen verſchickk werden. Die Reichs⸗ elle für Gemüſe und Obſt iſt in dieſem Jahre wieder damit be⸗ chaftigt, in ſtarkem Maße Marmelade als Aufſtricherſatz für Heer und Bepölferung zu ſchaffen. Ein Vertreter der Reichsſtelle äußert ſch über die einzuſchlagenden Wege zur Erreichung der genannten Rele wie folgt: Die Herbſternte wird nicht ſo günſtig ausfallen und Auslandszufuhren fallen in dieſem Jahre ganz aus. Deshalb deuß das geſamte inländiſche Obſt mit Ausnahme des Edelobſtes — Marmeladeinduſtrie zugeführt werden. Nur auf dieſe Weiſe —9 es möglich ſein, daß im nächſten Winter der angeſichts des eigenden Fettmangels immer unentbehrlicher gewordene Brot⸗ aufſtrich in annähernd der gleichen Menge und Güte wie im letzten Jahre an die Bevölkerung verteilt werden kann. Zugleich muß der — wiederum geſtiegene Bedarf von Heer und Marine an Obſterzeug⸗ niſſen befriedigt werden. Deshalb hat ſich die Reichsſtelle ent⸗ ſchließen müſſen, auch in dieſem Jahre die geſamte Herbſt⸗ obſternte in Zwangsbewir tſchaftung zu nehmen. Die Reichsſtelle würde es aber nicht billigen können, wenn Anträge auf Genehmigung zum Obſtverſand an Private ausnahneslos abgelehnt würden. Der Verſand iſt in verhältnismäßig kleinen Mengen an Verwandte und auch an Freunde oder Bekannte in Fortſetzung einer ſchon während des Krieges beſtandenen Uebung nach Möglichkeit nucht zu unterbinden. pp. Marktwanderung. Der heutige Markt war verhältnismäßig gut beſchicht. An Wirſing, Weißkraut und Gelberüben fehlte es nicht. Rohlrahi ſah man vielfach mit unanſehnlichen Blättern, Blumenkohl iſt nur ſelten von ſchönem Anſehen und teuer, in Rotkraut iſt das Angebot ſehr knapp. Die Stadt hatte ſo ziemlich alle zeitigen Ge⸗ müſe. Zwiebel gab es außer an den ſtädtiſchen Ständen auch im freien Verkehr, hie und da wurde verſucht die Abgabe von Zwiebeln von dem gleichzeitigen Kauf von Gemüſen abhängig zu machen. Der um 3 Pfg. auf 22 Pfg. herabgeſetzte Gelberübenpreis war noch nicht überall bekannt. Es fehlt uns eben eine große, inmitten des Marktes aufgeſtellte Preistafel, die weithin ſichtbar die Höchſt⸗ bezw. Richt⸗ preiſe verkündet. Man ſollte dieſe Ausgabe nicht ſcheuen, wenn die Tafel einſtens einmal nicht mehr gebraucht wird, kann man ſie ja ins Stadtgeſchichtliche Muſeum ſtellen. In Tomaten war das An⸗ gebot gut, es gilt ein Richtpreis von 80 Pfg., während Ludwigs⸗ hafen bei einem Höchſtpreis von 60 Pfg. fürs Pfund auch genügend Ware hat. Daß bei einem Höchſtpreis von 60 Pfg. das Pfund, die Brombeeren verſchwunden ſind, war vorauszuſehen. An Obſt ſah man nur Pfirſiche, natürlich Edelpfirſiche zu 1,20„ und 1,25/ das Pfund. Die Stadt verkaufte am Samstag nachmittag große Mengen ſchönfrüchtige Ware zu 60 Pfg. das Pfund. Für Steinpilze wurden heute 150 Mk., für Pfifferlinge(bei reichlicher Zufuhr) 2,50 Mk, ver⸗ langt. Bohnen ſah man wieder keine, außer bei der Stadt, die vor⸗ ausſichtlich auch heute Nachmittag den Bohnenverfauf fortſetzt. Wir rügten im letzten Marktbericht die Bevorzugung verſchiedener Händ⸗ ler beim Bohnenverkauf durch den Roſenhof, was dem Bewirtſchafter Veranlaſſung gab, dieſe Feſtſtellung abzuſtreiten. Es mag ſtimmen, daß er ſeine Leute angewieſen hat, ohne jeden Unterſchied zu ver⸗ kaufen, aber es iſt Tatſache, daß das an dem beſagten Tage nicht geſchehen iſt. Es beſteht ja noch keine Vorſchrift, die die Bevor⸗ zugung der Händler unterſagt, aber man ſollte von dem auswiegen⸗ den Perſonal des Roſenhof ſelbſt ſoviel Einſicht erwarten dürfen. Jubiläum der Jirma Merck. In dieſen Tagen feiert die be⸗ kannte Firma der chemiſch⸗yharmazeutiſchen Großinduſtrie E. Merck in Darmſtadt ihr 250jähriges Jubiläum. Die Firma iſt aus der dortigen Engel⸗Apothete hervorgewachſen, deren Gerechtſame im Jahre 1668 zum erſtenmal einem Angehörigen des Hauſes Merck verliehen wurde und die bis jetzt in ununterbrochenem Beſitz der Familie geblieben iſt. Bei den weitreichenden Beziehungen der Firma zu Pharmazie, Chemie und Medizin, zu vielen Gebieten der Technik und dem Drogenhandel werden weite Kreiſe an dem ſeltenen Gedenktag Anteil nehmen. * Zulagen zur Beſchaffung von Wintervorräten. Die Soziale. Vereinigung Frankfurter Angeſtellten⸗Vereine veröffentlicht folgen⸗ den Aufruf:„Staat, Stadt und einzelne Pribatbetriebe haben ein gutes Beiſpiel gegeben, indem ſie ihren Angeſtellten und Arbeitern zur Beſchaffung von Wintervorräten beſondere Zu bagen bewilligt baben. Dieſe Maßnahme ſei den Handels⸗ und Induſtriefirmen zur Nachahmung empfohlen. Die bisher von einem größeren Teil der Arbeitgeberſchaft bewilligten Gehalts⸗ erhöhungen oder Teuerungszulagen reichen zur Beſtreitung außer⸗ gewöhnlicher Ausgaben nicht aus, da die Anſchaffungskoſten für Winteryorräte(Obſt und Gemüſe, Kartoffeln, Heiz⸗ und Brenn⸗ material) nicht aus den monollichen Gehaltszahlungen beglichen werden kännen, ſondern mit einemmal meiſt in größeren Poſten entrichtet werden müſſen. Es ergeht daher an, die Arbeitgeber von Frankfurt a. M. und Umgegend die dringende Bitte, ihren An⸗ geſtellten eine Sonderzulage zu dem erwähnten Zweck aus⸗ zahlen zu laſſen“ Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 25. Aug. Die Eheleute Heinrich Albrecht begehen heute das Feſt der goldenen Hochzeit. IWeinheim, 25. Aug. Trotz ſcharfer Aufſicht der Feldpolizei haben die Felddiebſtählen, die oft mit großer Dreiſtigkeit ausgeführt werden, abermals zugenommen. In vergangener Woche wurden abermals 48 Perſonen wegen Feldfrevels hier zur An⸗ zeige gebracht. * Schönwald, 23. Aug. Durch die Gendarmerie ſind vor wenigen Tagen 3 Zentner Ochſenfleiſch, die von außerhalb Badens ein⸗ geführt würden, beſchlagnahmt worden. )6( Bad Dürrheim, 23. Aug. Ein vorzüglicher Fang iſt, wie der„Schwärzwälder“ berichtet, unſerer Gendarmerie gealückt Ein Schuhwarenhändler aus Pirmaſens war in den Bezirk Villingen zugereiſt und hatte, wohl auch mit Erfolg, verſucht, bei den Land⸗ wirten ſeine Schuhe zu verkaufen, wobei er pro Paar nicht weniger als 100 Mark verlangte. Der Vorrat des findigen Geſchäftsmannes wurde, ſoweit er ihn mit ſich führte, heſchlagnahmt und an die Be⸗ hörde abgeliefert )6Vörrach, 23. Aug. Der Bürgermeiſter und der Ge⸗ meinderat von Brombach haben ihren Rücktritt von ihren Aemtern erklärt wegen Nichtbeachtung eines Proteſtes gegen die Fortleitung hieſiger und die Zuleitung fremder Milch. ————— Sun 1797 wieder ab. Doch ging allmählich die Herrſchaft des Patens Ende entgegen: 1818 ſtarb der letzte ehrwürdige er Abt. Seit 1880 hier ein belgiſches Prieſterſeminar eingerichtet, — zugleich ein deutſcher Offizierskurs. Stumme Zeugen der wandelnden boen Gebäude Die Sambre⸗Mühle unten iſt der älteſte Reſt aus 12. Jahrhundert in ihren horizontal gegliederten Kalkſtein⸗ 5 mit beſcheidenen Fenſtern und ſchweren, ſchlichten Tür⸗ Elnungen. Ferner der unterirdiſche von ſechs Pfeilern getragene * unter der Bibliothek, der von der Uranlage des alten Schloſſes K Grafen von Namur übrig geblieben iſt. Von der urſprünglichen ſürche des Hl. Norbert iſt nichts erhalten. Die älteſten Teile der Elicen entſtammen aus dem 13. Jahrhundert. der romaniſche eihndbau, ſchwer und maſſig; aber es ſchlichen ſich allmählich ſchon 8 iche Spitzbogenformen— an der Apſis und der Empore— eia, ſo unmerklich, daß kein unruhiges gotiſches Flackern hinein⸗ Mrang. Im 16. Jahrhundert wurden bedey“ ie Beränderungen orgenommen, namentlich im Innern durch zache Ausſchmückung. ſaem und Glockenſpiel erſtanden. Die Renaiſſance ſtell e korinthi⸗ che Säulen im Mittelſchiff und am Hochaltar auf; die Seitenſchiffe ren joniſch gehalten. Dieſe ſchon jetzt merkwürdige Miſchung in elt nun im 18. Jahrhundert ihre Krönung durch eine Faſſade 8 Barockſtil. Ihre gewundenen und geſchwungenen Linien laſſen Eue grauſe Lebendigkeit hinüberſchnellen 51 dem gleichmäßigen 09 der ſich an die Kirche ſchließenden Profanbauten in ihrer Mecden, horizontalen und vertikalen Renaiſſancereinheit. Aber Dontwürdig⸗ man fühlt hier keine Uneinheitlichkeit und Unruhe, fant wirkt der Gebäudekomplex als Ganzes zu würdig und impo⸗ die verhältnismäßige Entfernung ein Ueberſchauen möglich macht. 2 Auf der anderen Seite dieſes Hofes ſteht ein Reſt der alten Kebtewohnung: Ein romaniſcher Wandelgang und eine kleine Rch dle jetzt unbenutzt, mit Efeu faſt bis obenhin bewachſen. wo entzückend graziös gegliederte Türmchen aufreckt. Keiner der ſtillen Höſe iſt ſo ſchön wie der„grüne“, an den ein kleiner Garten ſchließt, ſo ein wunderbarer d erter Da ſtehen rote Roſen und un 5 G. tiepen Salet und Erbſen, eine verfallene Holzbauk unter dichten, welhängenden Gſchenzweigen, alles ſo voller Sonne, ſo wild⸗ kuchernd, ſo weitenfern wie eine Stormſche Novelle. Eine Steia⸗ aluſtrade ſchließt im Hintergrunde ob, und über ſie fällt der Blick Harg n das Wieſenufertal der Sambre, die ſich hier nur deshalb Den ſchönften Eindruck hat man vom„grünen Hof“ aus, wo n Bogen windet, damit ſie noch recht lange an dieſem walloniſchen Landes verweilen kann. hrhunderte ſind die mäch⸗ vermiſchtes. Auf dem Wege zum Weltkriege. Wie wir hören, wird Eude Oktober von dem bekannten Hiſtoriker Dr. Heinrich Friedjung, Wien, eine Weltgeſchichte der letzten 80 Jahre unter dem Titel Auf dem Wege zum Weltkriege“(Das Zeitaſter des Imperialismus) im Verlage von Neufeld u. Henius, Berlin SW., erſcheinen. Von der Heidelberger Univerſſiät. Wie wir hören, begiht ſich Geheimerat Peof. Dr. Hermann Oncken am 25 Auguſt nach Kiew, um im Auftrace des preußiſchen Kultusminiſteriums bei den für die dortigen deutſchen Offiziere eingerichteten politiſchen Bildungskurſen einen Vortragszyklus über den ruſſiſchen Imperialismus zu halten. Eine Taſchenuhr ſür Sternzeit und mitllere Jeit. Eine Taſchenuhr, die mit fünf Zeigern auf derſelben Schauſeite gleichzeitig Sternzeit und mittlere Zeit angibt, haben nach einer Mit⸗ teilung der„Naturwiſſenſchaften“ E. Strömgren und J. Olſen koa⸗ ſtruiert Die Uhr hat einen Durchmeſſer von 61 Millimeter und wird für 480 Kronen in den Handel gebracht. Wenn das Zeigen⸗ ſyſtem für mittlere Zeit in Gang iſt, ſo laufen die Steernzeitzeiger im Verhältnis 366: 365 mit; man kann das Uehertragungewerk aber auch auskuppeln Da das angewandte Ueberſetzungsyerh is den aſtronomiſchen Sollwert etwas überſteigt, ſo gewinnt das enzeit⸗ werk jährlich 57 Sekunden Vorprung, der jährlich einmal durch Anhalten auszugleichen und in der Zwiſchenzeit leicht zu berück⸗ ſichtigen iſt. Berauſchle Tiere. Savarin hat in ſeiner„Pſhchologie des Geſchmacks“ behauptet, in der Tierwelt ſei das Gelüſte nach Gegorenem unbekannt. Das iſt aber, wie S. Schertel in„Ueber Land und Meer! ſchreibt, durch⸗ aus nicht richtig. Die ſogenannten bierbrauenden Bäume wie Eichen, Eſchen, Ahorne, Birken, Pappeln, Weiden und andere, ſondern im Juni an S. Ue Ushrlächern, Aſtnarben einen ſchaumigen, in alkoboliſcher Gärung Pefindlichen Saft ab, mit dem ſie eaine Menge Gäſte anzieher— Hirſchkäfer und andere Kéfer, Ameiſen, Schnacken, Würmer, Schmetterlinge, die ſamt und ſonders nach einiger Zeit alle Auzeichen ſchwerer Bezeckung kundgeben. Der Paradiesvogel von Neuguinea wird durch ſein Gelüſt nach Pulque gefangen, die Pferde und Hunde bevorzugen das Bier, der Elefant den Arrak, der Bär den Branntwein, und der Affe iſt fämtlichen Narkotiken, die der Menſch liebt, zugänglich. Gutach, 23. Aug. Im nahen Schilta ch kam dieſer Tage ein Eiſenbahnwagen an, deſſen„Möbel“⸗Ladung nach Schramberg be⸗ ſtimmi war. Als man aber genauer zuſah, enthielt der Wagen ſchöne friſche Zwetſchgen, die dann in Schiltach an die dorkige Einwohnerſchaft für 50 Pfg. das Pfund verkauft wurden Weder der Eigentümer noch der Abſender der Zwetſchgen haben ſich gemeldet. Aufgegeben war der Wagen in Urloffen. * St. Blaſien, 23. Aug. In Todtmoos wurde eine Ge⸗ heimſchlächterei entdeckt; drei Perſonen wurden verhaftet * Konſtanz, 24. Aug. Die Leiche des im Auguſt 1916 anläßlich einer Bergbeſteigung verunglückten Oberpoſtinſpektors Himmor⸗ lich von Konſtanz iſt vor zwei Tagen gefunden worden. Him⸗ merlich wollte das Nebelhorn beſteigen und war von dieſer Partie nicht zurückgekehrt. Jetzt wurde ſeine Leiche nach Oberſtdorf gebracht. Pfalz, heſſen und Umgebung. Neuſtabt a.., 25. Aug. Heute Vormittag ½12 Uhr brach in der am Ausgang der Stadt nach dem Tal zu gelegenen ſogen. „Aktienmühle“, nämlich in der der Aktiengeſellſchaft für Mühlenbetrieb gehörigen Kunſt⸗ und Handelsmühle ein Brand aus, der ſich raſch über das langgeſtreckte vierſtöckige Hauptgebäude an der Straße, ſowie auf den weſtlichen Seitenflügel ausdehnte. Dunkelgraue, wellenföcmige Rauchvolken ſtiegen zum Himmel, ſodaß der Brand auf weite Entfernungen zu ſehen war. Im Nu ſtand das ganze Innere der Mühle in Flammen, die, nach⸗ dem ſie ſich Durchbruch verſchafft hatten, zu den Fenſtern und zum Dach hinaus in gewaltigen Feuerſäulen emporſchlugen. Die ſofort alarmierte Feerwehr der Stadt, welcher auch die Feuerwehr Haardt Beiſtand leiſtete, fand den Brand ſchon ſo weit vorgeſchritten, daß man ſich in der Hauptſache darauf beſchränken mußte, die benach⸗ harte, nur durch ein Arbeiterhaus abgetrennte Burgmühle(früher Korrell) zu ſchützen, was auch dank der günſtigen Windrichtung voll⸗ kommen gelungen iſt. Die Aktienmühle ſelbſt iſt vollſtändig aus⸗ gehrannt, ſodaß nur noch die kahlen Umfaſſungsmauern empor⸗ ragenn Dagegen iſt das Keſſelhaus, das Maſchinenhaus und das Stallgebäude noch ziemlich intakt geblieben, auch die Arbeiter⸗ wohnung anc weſtlichen Flügel iſt ſchwer mitgenommen worden, des⸗ gleichen das Arbeiterhaus zwiſchen Aktienmühle und Burgmühle durch die Waſſermaſſen ſtark beſchäͤdigt. Das über der Straße liegende Wohngebäude des Direktors und des Obermüllers blieb unverſehrt. Zum Glück enthielt die Mühle nur geringe Vorräte an Getreide und Mehl, was aus dem Umſtande zu erklären iſt, daß wir uns noch in der Zeit der Ernte befinden. Die Entſtehungs⸗ urſache des Feuers iſt unbekannt. Durch die große Hitze, die das Großfeuer ausſtrömte, geriet dae Gras am gegenüberliegenden Bahndamm in Branbd, der ſich bis zur Karolinenſtraße himauf fort⸗ pflanzte. Auch die Bahnſchwellen unter den Schienen fingen Feuer, ſodaß der Zugverkehr für einige Zeit eingeftellt werden mußte. Sogar die Teiegraphenſtangen wurden vom Feuer ergriffen. Die Aktiengeſellſchafc iſt verſichert. Obwohl ſchon nach einer Stunde die Gefahr einer weiteren Ausdehnung des Brandes vorüber war, loderten die Flammen im Innern noch am Abend fort. Die Mühle iſt im Jahre 1368. als ſie im Beſitz von Philipp Korrell war, zum erſtenmal und im Jahre 1878 zum zbeitenmal niedergebrannt. 1868 iſt zugleich auch die heutige Burgmühle von Korrell nieder⸗ gebrannt. p. Frankenthal, 25. Auguſt. Aus dem fahrenden Zuge geſprungen iſt auf dem ege hierher in der Nähe des Flomers⸗ heimer Uebergangs der 23 Jahre aſte Soldat David Kärcher von hier. Er iſt ein übelbeleumundeter Geſelle, der von der Front entwich und ſich mehrere Monate in Mannheim und Ludwigshafen herumtrieh. Kärcher geriet bei dem Sprunge aus dem Abartfenſter des Zuges unter die Räder und wurde ſchwer verleht. E. Haardt i. Pfolz, 25. Auguſt Ein Großſeuer entbrannte verwichene Nacht Der Brand begann in der Scheuer des Winzers Georg Kaub, griff dann aber auch auf zwei benachbarte Scheuern und Wohnhäuſer über. Die Gimmeldinger Feuerwehr griff tatkraftig ein. Der Schaden iſt bedeutend. Handel und industrie. Letate Mandelsnachrienten. Leipzig, 25. August.(WTB.) Heute Vormittag um 10 Uhr nahm dlie diesjährige flerbstmustermesse ſhren Anfang, Das Ergebnis ist hinsichtlich der am Geschäft beteiligten Besucher ein wecer im Frieden nock im Kriege dagewesenes. Vom Meßame sind bis Samstagabend 87 000 Fahrtbescheinigungen ausgestellt worden. Am heuſigen Tage hat sich die Zalu auf 90 000 érhöht. Von Ausstellern sind 5500 gemeldet oder 1800 mehr als auf der bisher stärksten Kriegsmesse und 1300 mehr als auf der stärłksten Friedensmesse. Dieser Zuwachs bürgt dafür, daß die Leistungs- ähigkeit der deutschen Industrie trotz dem mehr als vierjährigen Völkerringen ihre hone Stufe behauptet. Der Geschäftsverkehr Setzte am Sonntag früh lebhaft ein, zumal den früher beohachteten Vorverkäufen durch entsprechende Vorkehruugen des Meßamtes ein Riegel vorgeschoben worden ist. Besonderem Interesse begeg- nen die neu eingegliederte technische und die- Baumesse. Die erste weist 550, die zweite 350 Aussteller auf. Der Verkehr auf den Straßen Leipzigs bietet ein hunt beweges Biſd. Groß ist die Zahl der vom verhündeten wie neutralen Auslaucie sowie aus den be- Setzten Gebieten gekonimenen Fremden. So werden allein aus Oesterreick-Ungarn bis jetzt 1000, aus Pelen 600. aus Holland 300 und aus der Schweiz 250 Kaufleute gemeldet. Für die verschie- denen Nationen sind in Hotels Standquartiere eingerichtet, die unter Leitung der ehrenamtlichen Vertreter des Maßamts im Aus⸗ lande stehen und wo Konsulatsbeamet. Dolmetscher usw. an⸗ wesend sind. Budapest, 24. August.(WTB.) Die Direktion der Langes- holzproduktions-.-G. beschloß in einer heute abgehalteuen Sitz- urg, das K 6 Millionen hetragende Aktienkapital auf K 12 Mill, zu erhöhen. Die Kapitalserhöhung motiviert die Direktion damit, daß sie in letzter Zeit größere Geschäfte unternommen habe, und daß die Unternehmung ihre Kapitalien mit den ausgedehuten Ge⸗ schäften in Einklang zu bringen wünsche. Schifferbörse zu Buisdurg-Ruhrort Duisburg-Rukrort, 23. Aug. Amtliche Notierungen, Bergfahrt. Schlepplöhne von den Rliein-Ruhr-Häfen nach Maiſz-Gustavsburg .70, nach Mannheim.90 M. 100 fl 309.25 M. Talfrachten für Kchlenladungen(für die Tonne zu 1000 kg), große Schifie niedrig- ster Satz nach Antwerpen-Süd.25 M. Wasserstandsbeobachtungen im Monat August. Pegeistation vom Vatum Woghein 21. 22. 23. 24 25. 28 Sener Huningen) 165.801.79 125.85.80 Abends 8 Uhr 260/ 270 e ee e Maxau„.07.090.18.08 483.01 Machm. 2 Uhr Mannhels 364.09.133.09.02.96 Rorgens 7 Uhr Malnz 969*3.59.72.66.-B 12 Uhr Kaub 1791.26 15˙ Verm. 2 Uhx. .331 144.46 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheltt 42.00.92.08.03.88.84 Vorm, 2 Uner ellbronn 4021.20.15.K4 Vorm 7 Unr + 165 Wetteraussichten für mehrete Tage ic voruus. KX. Unbefugter Radbdrvoe Wird gerlontiloh vortoſm 2J/. August: Meiter. augenehm, später vieltach Regen. 28. August: Wollcig, teils keiter, strichweis Gewiſter, Temperatur Wellig veränderl. 20. Kugüst: Verändkerlich, kükl. 30. August: Weuig verändert. 93 31. August: Wolkig, teiis Sonne, teils Regen, ziemlich Kühl. 6. Seite. Nr. 395. Maunheimer General-Angeiger.(Mitag-Kusgabe.) Montag, den 26. Auguſt 1918. Juſlus, der Kunſtſchmied. »Roman von Walther Schulte vom Brühl. 11)(Kachdruck verbsten.) Fortſezung.) VII. Als Juſtes am nächſten Sonntagmorgen wieder zum Profeſſor kam und ſeine neuen zeichneriſchen Verſuche mitbrachte, ſchmunzelte der alte Her“„Mancher lern“s nie, aber Sie haben den rechten Dreher ſchon zefunden: Sie we⸗oen ſich bald ſelber in Ihrer Sache weiter helſen önnen, wiſſen— oder ahnen— heut' ſchon, worauf es in der Hauptſache ankommt.“ Dann ſah er mit ihm die Randzeichnungen Dürers zu dem Evangelienbuch durch. insbeſondere auf die wunderbar verſchlunge⸗ nen Arabesken hin, in denen der Großmeiſter ſeine Erfindungsgabe 8 glänzend bekundete und die zum Teil vorbildlich für eiſernes itterwerk ſein konnten. Nachmittags fand dann die feierſiche Begründung des Sanitäts⸗ ereins ſtatt. Da die Oberbehörden— zumal der Herr Kreisrat— großes Intereſſe an der Sache bekundeten, gab man ihr einen feier⸗ licheren Anſtrich Der Bürgermeiſter erſchien und auch einige Ge⸗ meinderäte, die ſich in ihrer Würde einmal gerne vor allem Volke zeigten, fanden ſich im Bratenrock ein. Der Viehhändler Silberſtein hatte ſogar den bereits etwas fuchſigen Zylinder aufgeſetzt, mit dem er Samstags in die Synagoge ging. Auch der Kommerzienrat war erſchienen, begrüßte den Profeſſor mit beſonderer Freundlichkeit und hatte für die Semeinderäte, die ihn in der Rettungsmedaillenfrage ſo enttäuſcht, ein heimliches, faſt ſchadenfrohes Lächeln. Dem Bürgermeiſter war die Aufgabe zugefallen, die Gründung des gemeinnützigen Vereins mit einer Anſprache einzuleiten. Das war ihm eine fatale Sache, da er kein Held der Rede war. So klangen ſeine Worte denn auch erſt ein wenig trocken und ſchüchtern. Er erinnerte an die naheliegenden Aufgaben des Vereins und an die der gleichzeitig zu ſchaffenden Sanitätskolonne. In der Fabrik, in den Sandſteinbrüchen, auf den Schiffen, kämen leider hin u. wieder Unglücksfälle in der Gemeinde vor, die ein ſofortiges Eingreifen ſachverſtändiger Helfer notwendig machten und für den Arzt eine wichtige Beihilfe bedeuteten: Er wolle nur einmal annehmen, der Vorfall im Fluſſe, der durch die Kühnheit eines braven, jungen Mannes eine ſo glückliche Löſung gefunden. wäre bedenklicher aus⸗ —— Man würde den Verunglückten vielleicht ans Land ge⸗ acht haben, indes er nur voch ſchwache Lebenszeichen von ſich ge⸗ geben. Da wäre es denn doch ein wahrer Spett, wenn man etwa im blanken Unverſtand den Verunglückten auf den Kopf geſtellt hätte, in der Meinung, daß ihm ſo das eingeſchluckte Waſſer wieder herauslaufe. Aus Mangel an einer ſachgemäßen Behandlung müßte ſchloß er: dann vielleicht ger ein wertrolles Menſchenleben zu Gr unde gehen, das ſonſt hätie gerettet werden können. Welch ein Sege es da⸗ menn gleich ein geſchulter Sanitätsvereinler zur Hand wäre, denn nicht immer habe ein Ertrinkender das Glück, daß gleich ein tapferer Sebenoretter zur Stelle ſei.“ Setzt wurbe die verlegene Rede des* freier, und er fuhr fort:„Wir alle wiſſen, mit mit welch edler Selbſlaufopferung ein junger au Gemeinde vor kurzem den Sohn eines angeſehenen Bürgers vor dem Ertrinken gexettet hat. Viele im Gemeinderat, aber leider nicht die Mehrzahl, waren der Meinung, daß die wackere Tat mit einem der ſchönſten Verdienſtorden, mit der Rettung⸗medaille, belohnt wer⸗ den müſſe. Da iſt es denn der kräftigen Initiative eines Augen⸗ zeugen des Vorfalls, nämlich unſeres neu zugezogenen, verehrten und berühmten Mitbürgers Profeſſor Wallbach, zu verdanken, daß dieſe Sache auch von oben her ihre gerechte Würdigung fand. Der Herr Profeſſor, durch ſeinen früheren künſtleriſchen Lehrberuf und durch ſein Anſehen und ſeine Verbindung mit hochmögenden Perſön⸗ lichkeiten dazu beſonders geeignet, hat ſich an den großherzoglichen Miniſter gewandt. Ich wurde amtlich zur weiteren Berichterſtattung aufgefordert und heute ſchon bin ich in der angenehmen Lage, im Auftrage der höheren Behörden dem jungen Lebensretter, dem hier anweſenden Heren Maſchinenſchloſſer und Chauffeur Juſtus Ham⸗ mersdorf, der ſich in dankenswerter Weiſe auch der neuzugründen⸗ den Sanitätskolonne angeſchloſſen hat, das wohlverdiente ſchöne Ehrenzeichen, dieſe offizielle Anerkennung höchſter Menſchentugend, u überreichen.“ „Das 90 er ſich aber ordentlich eingelernt.“ bemerkte hämiſch der Schiffbauer Neumann zu dem Hufſchmied. Der Bürgermeiſter aber ſchritt auf Juſtus zu, der nicht wußte. was ihm geſchah und ſich verlegen von ſeinem Platz erhob und heftete ihm die Medaille mit dem Bande auf die Rockklappe. 0 „Dem Verdienſt ſeine Kronel“ rief Silberſtein pathetiſch, dann ſchwenkte er ſeinen fuchſigen Zylinder, daß er ihn faſt gegen die niedrige Saaldecke knallte, und ſchrie„Hurral hoch ſoll er leben! Der Profeſſor, der Kommerzienrat und einige andere der Hono⸗ ratioren haten auf Juſtus zu und gratulierten ihm, andere ſtanden verdroſſen zur Seite oder zeigten eine bitterſüße Miene. Dann hielt der Doktor Braun, der Arzt, einen Vortrag über die Bedeutung der Sanitätevereine.„Wir wollen wünſchen, daß unſer neuzugründender Verein niemals über ſeine lokale Bedeutung hinauszugehen braucht,“ „Aber ſollte jemals der Fall eintreten, daß der Friede unſerer Nation von ruchloſen Widerſachern geſtört würde, daß unſer Volk wieder, wie vor mehr als vierzig Jahren gezwungen würde, zu den Waffen zu greifen, dann wird den Sanitätsvereinen aus der freiwillig übernomnienen Bürgerpflicht, in der Gemeinde ſagitäre Hilſe zu leiſten. die höhere. ſchöſtere Pflicht erwhachſen, ſich hilfreich den Kämpfern für Haus und Herd zur Rerfügung zu halten und dem Sanitätsweſen der Armee eine ſtarke Stütze und Hilfe zu werden. Bürgermeiſters ſicherer und welchem Mute und Mann aus unſerer Sorte wurden bedeutungsvoll empfunden urd znit Begei⸗ ſterung enomten Die Welt ſchien zwar friedlich urd im Städ.⸗ chen beſchfligte man ſich wenig mit politiſchen Kombinationen, Aber es war doch wie eine ungusgeſprochene Spannung in vielen emütern. . Partleu Ja, es wird eben ein ichlerhter Tabak geraucht in der Welt und die Fliegen kriegen den Huſten.“ meinte der Parlewuh, der neben dem Tiſchler Frankenbach ſaß und zum Kolonnenſührer aus erſehen war, weil er als ehemaliger Sergeant zu kemmaadieren 8 ſtand, noch eine ziemliche Schneid entwickelte und in Tonking un Algier genug mit Blut und Wunden zu tu. gehabt hatte. Und als der Bürgernieiſter und die an dem neuen Verein nicht altio Beteiligten das Lokal verlaſſen hatten und das Stadtoberhaupt draußen einige voln Militärverein aufforderte, ihm zu einer kleinen Beiprechung auf⸗ Rathaus zu folgen. da wurden, als man hörte was er wollte, etliche Geſichter ein wenig bedenklich. Er ſelber konnte eine gewiſſe Beſorg⸗ nis in den Mienen nicht bannen, als er danon ſprach, die Militär⸗ behörden würden es gerne ſehen, wenn ſich neben den hürgerlichen Schützenvereinen mehr Militärſchießvereine für gediente Soldaten bildeten. Man ſei im Falle nicht nur geneigt, auf Erfordern etwa⸗ zu den Koſten der Uebungsſtände beizutragen, wan wolle auch gegen die Verpflichtung der Teilnehmer fährlich eine beſtimmte Anza Schüſſe abzugeben, alte, brauchbare Militärgewehre dauernd her⸗ leihen, ſowie gegen beſcheidenes Entgelt die Mizon liefern. „Sonſt iſt man oben mit ſolchen Gratisperanägungen nit ſo ſchneil bei der Hand. Es iſt verdächtig, wenn der Rllitärfiskus die Spendierhoſen anzieht,“„Aber meinte der Zimmermann Müller. Spaß macht's ſchon, wean man ohne beſondere Koſten wieder einmal die olle Knarre in die Hand nehmen kann.“— (Fortſetzung folgt.) Büchertiſch. Das literariſche Echo. Halbmonatsſchriſt für Literaturfreunde. (Begründet von Dr. Joſeph Ettlinger. Herausgegeben von Dr. Eruſt Heilborn.) Verlag: Egon Fleiſchel u. Co., Berlin W. 9. Das. Auguſtheft iſt ſoeben mit folgendem Inhalt erſchienen; Julius Hart: Einheits oder Methamorphoſen⸗Aeſthetik 1: Martin Bruſſot: Benito Perez Galdos; Kurt Münzer: Vom Schriftſteller; Rudolf Krauß: Der Krieg und der deuiſche Knabe. Kurt Martens: Flugſchriften über den Krieg XVII;— Echo der Bühnen(Würzburg, Bad Elſter) — Echo der Zeitungen(Der Verräter am Geiſt, Deutſche Dramatiſche Geſellſchaft, Franz Keim,— George, Verſchiedenes)— Echo der Zeitſchriften(Stimmen der Zeit. Süneren Zeitung, Deutſche Rundſchau, Edda)— Echo des Aus⸗ landes(Engliſcher Brief, Italieniſcher Brief)— Kurze Anzeigen von Karl Neurath, Carola von Crailsheim⸗Rügland, Paul Nicolaus, Paul Bourfeind, Paul Lingens, Anſelma Heine, Friedrich Hirth, Erwin H. Rainalter, Hanns Johſt, Hans Fredersdorff, Franz Struns, Artur Brauſewetter, Fredor v. Zobelitz— Notizen— Nachrichten — Der Büchermarkt. Die Glocke, Das neue Deutſchlaud, Ee Erdung FUrſecen it. Soςeð S— 2 Zurn— Au-fuentamgo Ohne frcen Ohne Summitona Oe Schenleinemen Serremrios Gsεεnα. Lrmen Sis grots Pp Die Erfinder: Gebr. Spranz Unter kochen Vuritemberg) No. 24. (729eſ kernschelnpupillen 50 m weit leuchtend, einge⸗ troffen. R. Armbruster, E1, 13. Tei. 3358. B187 Dürheimer Spielberg 1. offeriert ſehr preiswert. Friedr. Hinges Mundenheim. Tel. 698. Flaschenweine: (1911er) 750 Stück forster Musenhang (Riesling) (1915er) 140 Stück Qualität, gar. Natur., Weinhandlung in Velour und Filz nach den neuesten Formen. Werderstraße 5, part. Sabal Machen Sie letzten Ver⸗ ſuch mit„Tabaſan“. Be⸗ ſter Erſatz. Dekommt und ſchmeckt vorzüglich. Kein Buchenlaub oder ähnliches. 6 Pakete frk. Nachn. Mk. 6,65. An Wiederverkäufer 25 Pakete Mk. 20,—, 100 Pakete Mk. 76,— verzollt. Apothekerk⸗ Cornellus, Straßburg 46 im Elſaß. Da men h üten 8 Brieimarken M. Stöckler Tada Faksimiles, Rusvea Hillig. Job. Christmann⸗ Kempten Gayern). Esõa Nachſtener vom Wein. 1. Jeder Verbraucher muß den Wein, den er am 1. September 1918 beſitzt oder der fur ihn an dieſem Tage nuch unterwegs iſt, zur Becſtenerung aumelden. Es iſt einerlei, ob er den ihm gehnrigen Wein ſelbſt verwahrt oder durch andere verwah⸗ ren läßt. Verbraucher iſt dabel jeder Weinbeſitzer, der ſich uicht vor dem 1. September als Herſteller von Wein oder als Händler mit Wein vorſchriftsgemäß angemeldet hat. 2. Keine Anmeldung braucht derjenige Verbrau⸗ cher abzugeben, der am 1. September im ganzen nicht mehr als 24 Liter Wein beſitzt; dabei müſſen alle Getränke, der unten bei Ziffer 6 Buchſtabe a, b, e und d aufgeführten Arten zuſammengerechnet werden. Bei Flaſchenwein werden 30 gewährche —— oder 60 halbe loder kleinere als hulbe) Maſchen gerade ſo behandelt wie 24 Liter Wein im Faß. Traubenwein und Traubenmoſt der Jahrgänge 1915, 1916, 1917 fallen nicht unter die Ausnahme⸗ vorſchriſt der voranſtehenden Abſatzes. von dem Wein dieſer Jahrgänge muß auch die kleinſte Menge, die ein Verbraucher beſitzt, angemeldet werden. Wer Wein dieſer drei neueſten Jahrgänge beſitzt oder bei einem andern aufbewahrt und ebenſo wer an Traubenwein der älteren Jahrgänge mit Hin⸗ zurechnen von Obſtwein, Beerenwein, Punſah mehr als 24 Liter oder 80 Flaſchen beſitzt oder durch einen audern verwahren läßt, muß ſeinen ganzen Vorrat anmelden; er darf keinerlei Abzug machen. 8. Unter Umſtänden braucht keine Anmeldung derienige Verbraucher abzugeben, der am 1. Sep⸗ tember nur ſolchen Wein beſitzt, welcher ausſchließ⸗ lich zum Verbrauch im eigenen Haushalt oder zur Verahreichung an laudwirtſchaftliche Arbeiter des cigenen Betriebs beſtimmt iſt. Dies gilt aber bei Traubenwein nur unter der Vorausſetzung, daß ex aus ſelbſtgewonnenen Trauben oder aus ſelbſt⸗ gewonnenen und zugekauften Trauben oder aus ſelbſtgewonnenen Tranben u. zugekauften Trauben⸗ maiſche hergeſtellt iſt. Bei weinähnlichen Geträn⸗ ken uſw.)(vergl. Ziffer 6, Buchſlabe b, e und d) gilt es nur unter der Vorausſetzung, daß der Ver⸗ braucher(Beſitzer) ſie ſelbſt gekeltert oder ſonſt ſelbſt Eubereitet hat. Dieſe ganze Beſtimmung gilt überhaupt nicht, wenn ſolcher Wein uſw. in verſchloſſenen Flaſchen im Hausverbrauch uſw. verwendet werden ſoll. ke, die jemand erhalten hat, um ſie bei amtlichen Unterſuchungen oder zu gottesdienſtlichen Zwecken zu verwenden, brauchen nicht angemeldet zu werden; auch nicht(wenn ein Bezugésausweis vuxgelegt wird) Getränte zur Herſteltüng von Schaumwein, Eſſig oder Branntwein oder zur Ver⸗ wendung zu wiſſenſchaftlichen Zwecken. Wer Wein für eines andern aufbewahrt, muß ihn gleichſalls aumelden, und zwar auch die kleinſte Menge; die Beſtimmaugen in Ziffer 2 und s gelten für ihn nicht. 5. Die Anmeldurig ner den Weinvorrat muß ſpäteſtens am 7. Seviember bei dem unterzeichneten Finanzamt, Hauptſteneramt oder bei der Steuer⸗ einnehmwei am Wohnort des Weinbeſitzers oder Verwahrers von Wein uſw. abgegeben werden. Be⸗ kindet ſich 3 am 1. September noch unterwegs, ſo muß er ang⸗meldet werden, ſobald er in Ge⸗ wahrlam des Becörauchers gelangt iſt. Bordrucke zur Aameldung werden unentgeltlich vexteilt; wer keinen Bordreuck zugeſchickt erhält, muß ihn bei uns oder lei der Steucreinnehmerei ſeines Wohnortes rechtzeitig abholen. 0. Augumelden ſind, und zwar nach der Stand vorrats am 1. September: a) Traubenwein aller Art und Traubenmoſt; b) weinähnliche Getränke, nämlich Apfelwein und anderer Obſtwein und Obſtmoſt, ſowie Johannis⸗ beer⸗ und anderer Beerenwein, Rhabarberwein, Maltonwein, Roſinenwein u. dergl.; ch Getränke, in denen Wein oder Obſtwein und ogl. cuthalten iſt, wie Gewürzwein, Weinpunſch, Punſcheſſenz u. dͤgl.; d) entgeiſtete Wein: und entgeiſtete weinähnliche Getränke, das ſiod Getränke, die zwar eine weingeiſtige Gärung durchgemacht haben, denen aber der dabei entſtandene Weingeiſt(Alkohol) entzogen worden iſt. 7. Zedem Weinbeſitzer werden wir auf Grund ſeiner Aumeldung die Nachſteuer berechnen und be⸗ ſonders anfordern. 8. Wer die vorgeſchriebene Anmeldung nicht recht⸗ zeitig abgibt oder wer ſeinen Beſitz an Wein oder den von ihm verwahrten Wein nicht oder nicht voll⸗ ſtändig anmeldet, ſetzt ſich der Beſtrafung nach dem Geſetze aus. Auf Wunſch erteilen wir weitere Auskunft. Mannheim, den 20 Auguſt 1918. Hb184 Großh. Finauzamt, Haupiſteueramt. Mineralwaſſer und künſtlich bereitete Getränke. Am 1. September ds. Is. tritt das Geſetz über die Beſteuerung von Mineralwäſſer und künſtlich bereitete Geträuke in Kraft. Alle beteiligten Be⸗ triebsunternehmer müſſen ſich ſoſort anmelden. Es handelt ſich dabei um natürliche und künſt⸗ liche Mineralwäſſer(Sodawaſſer uſw.), Limonaden und andere künſtlich bereitete Getränke, ferner um konzentrierte Kunſtlimonaden und Grundſtoffe zur Herſtellung von konzentrierten Kunſtlimonaden. Wer ſolche künſtliche Gegenſtände herſtellt und die Er⸗ zeugniſſe ſeines Belriebs in Verkehr bringt, muß ſeinen Betrieb dem uuterzeichneten Hauptſteuer⸗ amt— Finanzamt— anmelden. Dasſelbe muß jeder tun, der natürliche Mineralwäſſer gewerbs⸗ mäßig abfüllt und in Verkehr bringt. Vordrucke für die Betriebsanmeldung ſind bei uns und bei den Steuereinnehmereien zu haben. Wer ſeinen Betrieb nicht bis zum 1. September ds. Is. angemeldet hat, darf von dieſem Tag an keine ſplchen Getränke mehr in den Verkehr brin⸗ gen und muß für die an dieſem Tag vorhandenen Vorräte die Nachſtener entrichten. Wer ſeinen Be⸗ trieb unangemelbet weiterführt, läuft Gefahr, we⸗ gen Steuerhinterziehung beſtraft zu werden. Weitere Auskunft wird bei der änterzeichneten Steuerſtelle erteilt. Hal84 Mannheim, den 20. Auguſt 1918. Großh. Finanzamt.— Hauytſieneramt. Freiwillige Verſteigerung. Dienstag. den 27. Anguſt 1918, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfanblokal Q 6, 2 bahier gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: T171 1 große vollſtändige Zigarrenladen⸗Einrichtung, 1 Sofa und 4 gepolſt. Stühle mit rotem Piäſch. Mannheim, den 23. Auguſt 1918. Schenber, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Dienstag, den 27. Auguſt 1918. nachmittags 2 Uhr werde ich am Pfandort, Meerſeldſtr Nr. 65, dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: Calð89 1 Bürveinrichtung, 1 Partie Dachſchieſern und Ziegeln, Dechvapye, Backſteine, Leitern, 4 Hand⸗ wagen, 1 Walzmaſchine. Blechſcheere, 2 Seile, Maſchinen, Werkzenge, Keſſel, Eimer und verſch. Einschönes Gesicht erhält man durch meine ärztlich empfohl. Methode „Bleichkur“zentfernt Sommersprossen, gelbe Flecken sowie sämtl. Unreinheiten der Haut. Bester Erfolg, unt. Garantic. Bill. Preise. Frau B. Keller, ärztl.gepr. listin f. Schönheitspflege und Massage. Bartflechte trockene und nasse Flechten, Lupus, schlecht- heilende Geschwüre, Haarausfall behandelt mit bestem Erfolge das 230⁴ Lichtheil- institut Königs Welephon 4329. 9 J. Teleßphon 4329. Geöfknet von—12 und von—8 Uhr, Baehme. Gerichtsvollzieher. Sonntag von—1 Uhr. Claserkitt f40. blasei-Oelkitt„.. 120.- Diam. Schwarzkitt. 130.— Menningkitt....... 195. brutto für netto. Kisten, gr. Packungen ab ½ Zentner 25 kg norm., S0 Kkg ab Lager Mannheim. itbwerk Münshen L.. beneral-Vertretung mit Lager in den Händen der Firma Franz Joos Mannheim Prinz Wilhelmstrasse—10 Telephon 1541, Tel.-Adr.: Franz Joos für Unter⸗ und Mittel- Baden, Rheinhessen, Saar und Pfalz. Waggonladungen auf Auſrage. K187 222222 IEGSETELAC(KZZI Buch- und Johannes May. liefert iedes Quantum in 1 kg.-Packg. Kunstdruckerei G. m. b.., Mannheim Nr. 6484. Nal70 Hutwäscherei Umpressen und Färben von Damenhüten in Filz, Velour und Velpel nach neuesten Formen. Xaa Herrem-Filz- und Velourhute werden auf neu hergerichtet. Muster zum Probieren. Neese C 3, 19, 1 Tr. Ausschneiden! eeeeeeeeeeeec — Einsenden! Der Bezug kann täglich beginnen Täglicher Versand an die Truppen im Felde Besfellschein a. Feldausgabe Mannheimer GeneralAnzeiger für S5. — Dwiſen ——— Reament Dataſllon ———ů Fonpaenie Abieilung -Kolonne Deutſche Feldpoſt No.— Bezugspreis m. Weligeschchen im Bilde monallich PIK..70 Unterschreſt des Bectellers Der Betrag let bei Bestellung einzusenden entweder per Postanwelcung oder aui unser Postscheckkonto Ladwigshafen a. Rh. 2912 22————— — Bucthalter bilanzsicher(wenn möglich militärkrei), von grosser Gesellschaft nach Mannheim auk sofort oder später gesucht. Angebote unter X. O. 164 an die Ceschäktsstelle dieses Blattes. B183 Entwicklungsfähige Oberbeamten⸗Stellungen im Innendienſt ſind bei großer ſüddeutſcher Pülin-orsieherungs-Geseusshatt zu beſetzen. Bewerbungen(von Generalagentur⸗ Beamten nicht ausgeſchloſſen) mit ausführ⸗ lichem Lebenslauf und Gehaltsanſprüchen zu richten unter S. T. 2985 au Haasen⸗ stein& Vogler,.-., Berlin. Vosn ohnbuchhalter fur auswärtige Grob-Baustelle sofort gesucht. Cois7 auunternefmmung Bauvons 8 Berufs⸗Veränderung. Wer sich in seinem Beruf verändern will, ündet mit Gehalt und Provision nach kurzer Probezeit bei augesehener Versicherangs⸗Gesell⸗ schaft durch Abschließen von guten Anträgen in der Lebense, Uafall-, Haftpflicht⸗, Voſks⸗- u. Kinderversicherung Anstellung. Auch Damen und Kriegsbeschädigte werden berücksichtigt. Einarbeitung erfolgt durch bewährte Fachſeute und wird auch während der Probezeit Bezaliſung Sewährt. Angebote wolle man unter K. G. 62 an die Geschäftsstelle ds. Bl. richten. 5395a * * Tücheige KRontoristinnen zum möglichſt ſofortigen Eintritt geſucht. 505 Schriftliche Angebote mit Lebenslauf und Gehaltsanſprüchen an 93189 72 Hamburg-Bremer 065 Feuer-Versicherungs-Gesellschatt Verwaltung Mannhelm, D 4, 7. 123— 7 9 5 3 5 Nutliche Dienstag, 27. Auguſt gelten ſolgende Marken: I. Für die Verbraucher: Brot: Butier: Für ½ Pfd. die Buttermarke 45 in den Ver⸗ kaufsſteilen—-340. Dlager⸗ oder Buttermilch: Für ½ Lit. die Marte 16. Trockenmilch: Für 200 Gramm ungezuckerte Trocken⸗ milch(loſe zu 90 Pfg.) die Buttermarke 43 in 61 den Verkaufsſtellen 451—1000. 0 er: Für 1 Kühlei(32 Pfg.] die Eiermarke 17 in 9 den Verkaufsſtellen 1730. rot oder Miehl: Für 375 Gr. Brot oder 250 Gr. Mehl anſtatt Fleiſch die Kolonialwarenmarke 72 in ſämtlichen Bäckereien, Brot⸗ und Mehlver⸗ kaufsſtellen. Das Brot muß auf Verlangen zu 0 9 5 0 Halle gewerblichen Verbraucher, welche im Jahres⸗ burchſchnitt oder bei nicht dauernd arbeitenden Betrieben im Durchſchnitt der Betriebsmonate dem den Marken entſprechenden Gewicht ausge⸗ N wogen werden. bitſt: Für 4 Pfd. die Bultermarke 50 in den Ver⸗ kaufsſtellen 881—900. Das Obſt iſt Montagnach⸗ mittag abzuholen. Die Marke gilt bis Dienstag⸗ 9 abend 7 Uhr. artofſeln: In den Verkauféſtellen 419—1000 für 3 Pfd. die Kartoffelmarke 128. für 2 Pfd. die Zu⸗ ſatzmarke 89 ſowie die roten Wechſelmarken. II. Für die Berkaufsſtellen: 9 Bei den Großhänblern ſind zur Abgabe bereit: artoſfeln: Für die Hauytmarke 4 Afd. Die Lar⸗ toffelverkaufsſtellen 85—419 müſſen ihr“ Ewp⸗ fangsbeſcheinigung Dienstagvormittag bei der Kaxtoffelſtelle abhoten. — Stäbtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/8. * Wer noch mit Ablieferung für die Reichsſamm⸗ zung im Rückſtand iſt. wird gebeten, dieſe ſofort vor⸗ unehmen oder die erhaltene Beſtandsmeldung un⸗ Girzüglich einzuſenden. R Stäbtiſche Betleibungsſielle. In der Fleiſchwoche vom 26. Auguſt bis 1. Sep⸗ tember I. Is. kann auf einen Zehntel⸗ Anteil der Sollkarte entnommen werden: Rachtviehfleiſch mit eingewachſenen odemochen oder Friſchwurſtt Schlachtviehfleiſch ohne Kuochen, odSchinken, Dauerwurſt. Zunge od. Speck 20 Gramm f K. Wildpret, Fleiſchkonſerven ein⸗ Wusekl. des Doſengewichts 40 Gramm eine ganze Fleiſchlarte entſagen 200 Gramm Dieſelben ſind zu etwe ½ in Wurſ zu entnehmen Eingroges, säüdeutsches Unternehmen 8 mehreren Tauſend Arbeitern ſucht ür ſein Verwaltungsbüro einen Aseigneten Vorstand der mit der Arbeiterſchaft verkehren kann. „Verlangt wird ein tüchtiger, ener⸗ giſcher Herr, der gründliche Erfahrungen in Arbeiterangelegenheiten, Lohn⸗ und Verſicherungsweſen beſitzt und zielbe⸗ wußtes Anftreten mit dem nötigen Takt verbindet. Augebote mit Angabe des Alters, der Nilitär⸗ und Familienverhältniſſe und Reeligion, ſowie Gehaltsanſprüche unter L. A. 3 an Haaſenſtein& Vogler .⸗G., Frankfurt a. M. V989 Wir suchen zum sofortigen Eintritt einen tüchtigen u. zuverlässigen Maschinisten kür unsere Turbinenanlage einen Oberheizer einen Jungschmied ferner tüchtige Dreher, Schlossel, Heizer und Hilfsarbeiter. Leute wollen sich unter Vorlage ihrer Zeugnisse beim Portier melden. Qa169 Mannheim⸗ Papyrus.-G. Waidnof. Tüchüge Kontorisin mit allen Kontorarbeiten durchaus vertraut, gewissenhaft und an selbständiges Arbeiten gewöhnt, zum möglichst sokortigen Eintritt von bedeutendem Werk Oberbadens gesucht. Angebote mit Angabe der Gehaltsau- sprüche unter K. T. 169 an die Geschäfts⸗ ger.(Mittag-Ausgabe.) Ein tüchtiger Korrespondent(in) ſowie ein jüngeres Fräulein kür größeres Büro geſucht, H188 Ausführliche Angebote u. Angabe der Anſprüche Anter X. S. 168 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 8 8 9 Für unsere Abteilung Motoren-, Flugzeug- u. Luftschiffbau werden 3 dauernd garnisens- und arbeitsverwendungskfähige Rotoren-Monteure Maschinen-Sehlosser Werkzeugmacher Teinmechaniker und Dreher gesucht. M168 Angebote unter K. E. 188 an die 5 Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten- Wir ſuchen ſür unſer techniſches Büro zum möglichſt ſofortigen Eintritt einen tüchtig. Maschinen-Leichner mit guten Vorkenntniſſen. Kriegsbeſchädigte werden bevorzugt. N3 Angebote unter Angabe der bisherigen Tätig: keit, Gehaltsanſprüche und unter Beifügung von Zeugnisabſchriften ſind zu richten an Benz&(ie. Rhein. Automobil- u. Motorenfaßr,.-G. 5 Abteilung Motorenbau Keröſſenfücungen 32 * Für je 750 Gr. die Brot⸗ u. Zuſatzmarken—4 iufolge von Kürzung 0 insbeſondere auf die Aenderung der 88 gemacht und deren ſorgfältige Durchſicht drin⸗ Naend empſohlen. Hiember 56. J8. den zuſtändigen Stellen zuge⸗ außerdem Blieſerung. P77 stelle dieses Blattes. 0¹88 E Fräulein mit ſchöner, flotter Schrift, an gewiſſenhaftes Arbeiten gewöhnt, möglichſt mit Vor⸗Tätig⸗ keit auf ähnlichem Poſten, findet bei hieſiger Verſicherungsgeſellſchaft als Hilfskraft für die 00 der Abteilung Feuerverſicherung Stellung. Ausführliche Angebote mit Gehaltsan⸗ ſprüchen unter X. V. 171 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. N17¹ Belanntmachung. Betr. Meldepflicht für gewerbliche Verbraucher von Kohlen, Koks und Briketts mit einem monat⸗ lichen Verbrauch von 10 Tonnen und darüber. (Riach der Bekanntmachung des Reichskommiſ⸗ ſars'für die Kohlenverteilung in Berlin vom 10. Funi v. Is. find in der Zeit vom.—5. Sep⸗ tember erneut Meldungen zu erſtatten. 9 Die Meldekarten ſind bei der Ortskohlenſtelle (Zimmer 9) in den Dienſtſtunden von 10—12 Uhr vormittags und—4 Uhr nachmittags zu be⸗ 5 das Heft für 25 F. Ergänzungskarten für 0 5 g. 6 Zur allmonatlichen Meldung verpflichtet ſind mindeſtens 10 Tonnen ⸗ 200 Zentner monatlich verbrauchen.f Meldepflichtig ſind auch Betriebe, bdenen die Breunſtoſſzufuhr geſperrt iſt, oder die oder freiwilliger Ein⸗ ichränkung ihrer Brennſtoffzufuhr z. Zt. weniger als 10 Tonnen monatlich verbrauchen. Auf die den Heften beigeſügten Bekanntma⸗ Zut und§ 13 wird beſonders aufmerkſam Die Meldungen müſſen ſpäteſtens bis 5. Sep⸗ gangen ſein. Das Verſäumen derſelben wird nnnachſichtlich Strafanzeige, zur Folge haben, Ausſchließung von der Kohlenbe⸗ 5 Mannheim, den 24. Auguſt 1918. Oriskohlenſtelle. Werkführerſchule Manuheim. Das neue Schuljahr beginnt am Montag, den 12. September 1918, vormittags 8 Uhr. Die Schule hat den Zweck, gutbefähigte Me⸗ und Maſchtnenſchkloſſer mrit genügender Vor⸗ ildung und Werkſtattyraxis zu tüchtigen Werkführern 16 Gramm heranz fähi eranzubilden bezw. ſie zu befähigen, Werkſtätten, kleinere Betriebe und Abteilungen größerer Fabriken acn zu leiten. Es findet nur Tagesunterricht att. 9*—42 Kuxsbauer 10/6 Das Schulgeld betrögt für das Jahr 80 Mark. ——— Mannheim, Walchofstrasse Mr. 24 Wir suchen zu baldigem Eintritt tur unsere Abteilung Flugzeugbau einen tüchtigen im Konstruieren von Vorrich- tungen und Werkzeugen bewanderten Techniker. Bewerber wollen Gesuche mit Angabe 0 der Gehaltsansprüche, Militärverhältnisse und frühester Eintrittsmöglichkeit unter Beifügung von Zeugnisabschriften und Lichtbild richten an 1188 Porsonalia Sp. Daimler-Motoren-Gesellschaft Werk in Siadeifingen. Gesucht fiektiys tsnotypistig die flott stenographieren u. Maschine schreiben kann. Es können nur Be⸗ werberinnen berücksichtigt werden, die mehrjähn prakt. Tätigkeit durch gute Zeugnisse nachweisen können. Lehrling für kaufm. Büro mit guter Schulbildung, möglichst mit Einzährigenberechtigung. J18⁵ Angebote unter Beifügung von Zeugnisabschriften erbeten an nommelwerke G. m. b.. Köterihal.— 2 Tüchtige Stenotypistin Zu baldmöglichstem Eintritt wird von bedeutender Firma in Mannheim jungere Kontoristi jüngere Kontoristin perkekt in Stenographie und Schreib⸗ maschine gesucht. Anlängerinnen aus⸗ geschlossen. Tat70 Angeb. m. Angabe d. Gehaltsanspr. Unt. X. P. 165 an die Geschäftsst. ds. Bl. 1 durchaus perfekt in Stenographie und Ma⸗ schinenschrelben zum möglichst sofortigen Nr. 395. 7. Seite, Durchaus perfelcte, Stenotypistin zu möglichſt baldigem Eintritt geſucht. Aus⸗ führliche Bewerbungsſchreiben mit Zeugnis⸗ abſchriſten u. Gehaltsanſprüchen erbeten an Wolf Netter& Jacobi Straſtburg./E. hestempfohlene *158 Aussäuter ſofort geſucht. Ludwig& Schütthelm O 4, 3. Mib68 Vockäuferin fachkundig, per 1. 10. er. geſucht. S170 S. Raphael Haus⸗ und Küchengeräte Ecke G 3, 7. Wir ſuchen zum ſoſor⸗ tigen Antritt für die Buch⸗ binderei unſerer Tief⸗ druck⸗ Abteilung tüchtige Hilisarbeiter, Tüchtigen Radfahrer Jüngeren Ausläufer Ordeatlichen ungen aus guter Familie mit guten Schulzeugniſſen als Schrittsstzer-Lehrling Druckerel Dr. Maas, 6. m. h. H. E 6, 2. Für September 5458a Kindergärtnerin 2. c1. oder einfach. Kinderſrän⸗ lein zu Ziährig. Knaben geſucht. Es wollen ſich nur ſolche melden, welche be⸗ reits in beſſeren Häuſern Stellung hatten. Angeb. nebſt Zeugn. u. Bild an Fran Bella Hartoch, Darmſtabt, Saalbauſtr. 60 Suche v. ſof. od. 1. Sept. ein tücht, Saub. Mädchen Putz⸗ und Waſchfrau vor⸗ auden. Cal87 Schimperſtr. 2, 2. St. Alleinſteh. anſtändige ältere Person zur ſelbſtänd. Führung ei⸗ nes Haushaltes per ſofort oder ſpäter geſucht. Vor⸗ zuſtellen zw.—4 Uhr. Näheres Körner, Meer⸗ ſeldſtraße 65. 5884a Junges Mädchen für 2jähriges Kind und leichte Hausarbeit ſucht Leitner 5451a Max Joſeſſtraße 17, pt. r. Ordentl brav. Mädchen für kl. Haush.(2 Kind iſt Gelegenheit gebot., das Kochen zu erlernen. Nh. Waguer. E. 9, 1. Ein tüchtiges, zuverläſſig. Limmermäuehen wird für September, ge⸗ ſucht. 5459a Vorzuſtellen bei Fran 5. Ein tüchtiges Alleinmädehen per ſoſort od. 1. Septem⸗ ber geſucht. 5461a Näheres§ b, 30, Kahn. Geſucht auf 1. od. Sept, ein tüchtiges Mädehen für Küche u. Zimmerarb. nach Heidelberg.*169 15. — Vergſtraße St, 1 Tr. Fleiß. Mädchen zu kleiner Familie ſof. geſ. Bügler, Werderſtr. 12. 59580 in alt. Maſchl⸗ nenſchreib. bewand., jucht Anfangsstelle Fräulein. 17½ J. Stenographie u. Angeb. unk. K. u. 75 an die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes. Blattes. 5466a Kriegsinvalide, im Büro⸗ jach tätig, ſucht für die Mittags⸗ u. Abendſtunden eiriktl. Heimarheit Angeb. unter K. M. 67 kauim. geb., für Büro u. als Naãa Junges 5Bag Fräulein Lageristin, s. Stellung. Geil. Augehote unter K XK 78 au die Geschäf ds. Bl. J Viiis 12 Zimmer, groß. Garten, vorn. Ausſtattung, Halte⸗ ſtelle der Elektr., Rohr⸗ bacher Seite, in Heidel⸗ berg ſofort verkäuflich. Angeb. u. K. K. 65 an die. Geſchäſtsſtelle. B401a Wohnhaus (Mittelſtraße 121) preisw. zu verkaufen, 58474 Näh. Witwe Lehn, Ni⸗ belungenring 35, Worme. Posttarten- Spezialgeschält in beſter Lage, wegen Wegzug billigſt zu ver⸗ kaufen. 3186 Ludwigshafen a. Rhy. .Ludwigsſtraße 38. 8 Mahagonl-Zimmer prachtv. eingel. Eckſchrank, Umbau r,., Tiſch, Stühle, alles neu, geſchu. Mahag.⸗Büfett und Tiſch, altertümliche Truhen zu verkaufen 5444 Graf, Ludwigshaſen, Wittelsbachſtraße Rr. J, Eine große 5091 Unkbadewanne u. 1 Sportwagen zu verk, Ochs, Neckaxau, Schmiedgafſe Nr. 10. RNSBel zu verkaufen: Näsga Schlafzimmer. Speiſezim⸗ mer, Kücheneinrichtung, Büfett, Schränke, Betten, Waſchkommode, Matratze, Bertikow, Diwan, Stühle, Tiſche uſw. zu verkaufen. Verschledene Maschinen und 2 Meter lang, für Blechbearbeitung. nebſt Wertzenge zu verkaufenz außerdem 2 Schwimm⸗ doje. Näheres. Egner, H 4, 22 oder F. Meſſemer, G.10. 54³0⁰5 Umſtändehalberpreiswert zu verkauſen: abches Källanee alideutsches mit Mahagoni⸗Holg nebſt dazu gehörigen 4 Polſter⸗ ſtühlen, alles noch' ſthön und gut erhalten. 52B9a Lindemann, K 3, 26, pt Mehrere Hühner junge Enten und Hasen hat zu verkaufen. S420a Miclers E2, Nr. 7. Ankauf von Alteiſen, Flaſchen u. Papier, wie auch Keuer⸗ u. Speichergerümpel v. Einſtampſpapier u. Pa⸗ pierabfäll. zu höchſt. Prei⸗ ſen u. Garantie des Ein⸗ ſtampfens, ſoweit beſchlag⸗ nahmeſrei. 5349a Nyrkowski, —.el. Hus. oweit eine Beſchlagn. vorliegt Hrabelski, R 6, 12. 798 923 Telephon 7725 von gebrauchten (Ankauf Axda Flaschen jeder Art, Einſtampfpapier unter Garantte des Ein⸗ Eiſen, ſo agnahmefrei, zu den höchſten Preiſen, Ber Re⸗ tellungen direkt an mich zu wenden. bitte ich, ſich S. Zwickler Wwe. 7, 48. Tel. 5403. Nann Auguſt 1048. e unter Anſch Die 6 9 5 Vi 0 i0n Wiarsgenone ſ ſyäteſtens 18 60 8 Eintrité von beclentendem Werk Oberbadens Iſan die Geſchäftsx. 54133]“ 8. —— des ſtädt. Schlacht⸗ u,! ehhoſes.— die 33— 066— wesuehr. Cal88ð Suche auf 40 Oktober Ersikl. Piano 0 zu richten, woſelbſt auch weitere Austunft ertei ri Sübe der Gchältsän 3 ſtändi terhälten, gei, Tabig kliezung des Bolksbades] Montag, den 25. ds. Mis., wird. Der— Srae be Kutkeolee uit Ingabe der Gehaltsau 5 Se e 8 Lindenhof betr. ab bis auf weiteres geſſich weiterbilben wollen, ſehl nichts im Wege. zprüche untän x. u. 170 an die Geachütts. ISensbeltes 54718 H. 108 an die Geichäfte erbeſſten endletungs. ſchlofſen. N72 Mannheim, den 31. Juli 1918. dieses Blattes 5 4„Angeh arten L. E. 80 8. eiten iſt das Bad von! Städt. Maſchinenamt. 1K103 Der Großh, Rektor. ieeee„ſan die Geſcd. d. Bl. 8. Seite. Nr. 395. Preiswertes Manuheimer General-Anzeiger.(Mitiag · Ausgabe.) in izautndl-Solen Und Schunleisten Zuſn Selhstanfertigen von Hausschuhen Nontag, den 26. Auguſt 1918. Aüuwister Prit . Ferner: Mannheim Augebot Koxsoen, Kcluüuasd L5satszssf, iäbkspgtersckoner,Sebut- Munt 9—— Mein, lanti ia 0sikaäür H. klmrinunnnd,(i 2, 8 MuE 6 2, 6 Rosengarten Mannheim SGlac Aaelen. vS5 5 Neues Theater 9 Montag, den 26. Auguſt 1918, abends ½8 uhr Die schöne Helena Zhella Bieoͤermanu Armin Gilberſtein Auf der Rückreise von seinem Urlaub starb infolge plötzlich einge⸗ tretener Krankheit der Kraftwagenführer des Divisionskommandeurs ene, Wilheim Weiglir Rünsſlertheater Apolle“E Unkerofffater 0 —2— E aus Seckenkeim Hhaber des Els. Kreuzes I. Kl. und der Crobh. Bad. Silb. Verdlenstwedaſte im besten Mannesalter von 30 Jahren. 2 9 Von der Reise zurück Dr. Hübner. c Schauburg K.——— 0 Das bedeutendste Lichtsplelhaus Mannheims. M öb el Verkauf 0 9 Tgl. von nachm.—10½ Uhr, Sonntags ab 2 Uhr Vorfuhrune nur erstkkl. Neuheiten des Filmmarktes. Gebr. Schlatzimmer, 1 Büfett, Kleiderſchränke, pol. u. lack. Waſchtommoden, Schreibtiſche, kompl. Angenehmer, luitiger, selbst bei grosser Hitze, Betten, Küchenſchränke, Tiſche, Stühle, Diwans, 5——————————————.——.———— kühler Aufenthalt. 139a 0——.—.—.... Vertitows, 1 Teppich und andere Möbel hat istlerisrkar Uterhalusgrzbenl wert abzugeben. ata im Ballhaus B. Weisberg, f 7, 15, Tel. 104. am Frettag, 20. august 1918, abends s Uhr 5 M iet.6 e8 45 5 8 Dienstag: Die Rese von stambul. Cal88 Mit ihm ist einer unserer besten Kameraden geschieden, dem unter uns ein dauerndes und ehrendes Andenken bewahrt bleibt. Im Felde, den 24. Juli 1918. Die Unteroffiziere und Mannschaften des Stabes einer inf.-Division. Zwangsverſteigerung. Am Dienstag, den 77. Auguſt 1918, nachmittags ———— 9 Mitwirkende: Waldnof 5 Am 24. August traf uns die schmerzliche Nach- fofarG C P dchier waen 9 Fräulein Marg. Meyer, Rezitatorin m 24. Augu okal 6, 2 dahier gegen — Seeet ald 3 Kähe Endstation r Straßenbahn richt, dass am 14. d. M. unser lieber, braver und— F 0 Richard, N 8 9 3 entlic 63 Herr Felix Anger, eie, 8 1 4 unwergesslicher Sohn, Bruder, Enkel und Neſie verſteigern: Tal71 Herr Kurt Rupli, Schauspieler Musketier 4. Schreibeſch 1 Desz⸗ 90 Kapelle: Abteilung der Jäger 14 Heidelberg 0 Preise der Plätze: 1 Mk. und 50 Pfg. für Bürozwecke zu mieten geſucht⸗ W170——— Schenber Gerichtenolieber Vorverkauf: Rallhaus, Schlese; Zigarrenhaus]. Angebote unter k. R. 167 an die Geſchäfesſtelle Tl Immermann Kachlaß verſteigerung. 65 Kremer, Dt; Mannheimer Musik-dieſes Blattes. Aus dem Nachlaß des 0 3 6 8 142 bverſtorbenen Eugen Frey Kel, G 3. alt 7 Reg. oerſteigere ich am LLAA Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse Dienstag, 27. Aug. d.., 0 N te rrie ht 065 2 im 26. Lebensjahr den Tod fürs Vaterland nach 44monatlicher 5 E 1 4 treuer Pilichteriũllung erlitt. 5516a 80 1. K57 Barzahlung: N6170 1 vollſt. Bett mit Draht⸗ roſt und Matratze, Feder⸗ betten, 1 1tür. u. 1 2tür. Kleiderſchrank, 1 Küchen⸗ ſchrank, 1 Sofatiſch, 2 vier⸗ eckige Tiſche, 1 groß. Spie⸗ gel mit braunem Rahmen, Waſſerbank, Stuhl u. Hocker, 1 Zinkwanne, Waſchhafen uſw. Th. Michel, Ortsrichter. Wer erteilt volniſchen Unterricht? 55114 Angeb. unt. L. R. 97 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Meine Privat-Kursé in: Maschinen- und Schönschreiben beginnen ab 5 Montag, Kürz. Ausbildungszeit. Erfolg garantiert. Spezial-Kurse zur Weiterbildung auch für Schüler, die nicht bei mir gelernt haben.— Tages- u. Abendkurse. Müssiges Honorar.— Näheres jederzeit durch Exivat-Institut Weis, Bismarckplatz ig. XI64 mittelgroße in guter Geſchäftslage und allen Stadtteilen mit oder ohne Wohnung für Stärkewäſche⸗Annahmeſtellen auf ſofort oder ſpäter von Vogg Grobwäscherei zu mieten gesucht. Angebote unt. F. 1327 an Haaſenſrein 4& Vooier.⸗G. Karlsruhe i. B. 4 BErErEereere In ruhigem Hauſe Zimmer und Küche zu mieten geſucht. Nähe Tatterfall bevorz. Angeb. u. J. K. 53 a. d. Geſchſt. 5863a Gerãumige 1169 --Linmervonug. mit all. Zubehör in gut. Lage von Danermieter v. ſſokort oder 1. Okt. geſucht Angebote unter X. N. 163 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. MANNtiEIM, den 26. August 1918. In tiefem Schmerz: Lucwig Zimmermann, Sattler und Familie Emil Heckelstrasse 28. 2. Auf vielseitigen Wunsch übernehme schon jetzt das Neuformen und Färben von Damenhüten in Filz, Velour uncl Veipel. Fachmännische Ausführung zugesichert. Statt besonderer Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dass mein über alles geliebter Mann, unser guter Bruder, Schwager, Onkel und Neffe Wilhelm Bissiager nach langem schweren Leiden im vollendeten 40. Lebensjahr durck einen sanften Tod erlöst wurde. 5519 Wirtschafien.* Wirtschaft auf dem Lindenbof, in der Näbe Fabrik Sang zu vermieten. Tei69 Angebote unter X. 2. 161 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. A Nugo Zimmern, I 2, 9(Kunststr.), Telefon 1609. Deutsche Schiffskreditbank Aktien gesellschaft BuISSURS Zueigstelle in Nurnberg. Beleihungen von See- und Flußfahrzengen aller Art zu den günstigsten Bedingungen; Vermittlung von Schifsneubaufen und Schiffsverkäufen: Mannhelm-Feudenheim, 24. August 1918. Ziethenstrasse 43. Im Namen der trauernden Hinterblichenen: m Verwaltung und Einziehung von Forderungen, die durch Schifts- Werkstätte. 1881 V W.* Parths Bissinger Wwe. 6 Pfandrechte gesichert zind. 13õ eeeeee eeeeeeeeeeee Lucwig Bissinger, Brucler 905f 5 5 Drahtanschrift: dchiffskredit liräumige Werkstatt Fernruf: 4 123, 4669(Vorstand) 4126(Buchhaltung) Die Beerdigung fndet Dienstag nachmittag ½4 Uhr von der Leichenhalle in Mannheim statt. Möblierte Zimmer Matinh. Wohnungsnach⸗ weis, Bürs Q 4. 19. Fern⸗ ruf 6920 NN7a Für Vermieter koſtenlos. + 25 16, 2 Tr. Schön möbliert. Zimmer ſofoxt zu verm. 53799 Mar Josetstrage 6. p. Gnt möbl. Wohn⸗ und Schlaſzim. z. vm. 5448a auch als Magazin zu vm. 52804 Kl. Wallſtadtſtr, 28. Li — e Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem uns betroffenen schweren Verluste, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden und besonders für die trost- reichen Worte des Herrn Stadtpfarrer Sauerbrunn sagen Tel. 867 P 6, 23 0 wir allen unseren innissten Dank. 55092 Eld 1 N VORNEHMSTES Angenehmet᷑ kühler MANNHEIM, Eichelsheimerstr. 7, den 26. August 1918. 1 LICHTSPIELHAUS Aufenthalt. f 0 Frau Anna Stuhlmüller Wwòe. Darlehen geg. Schuldſchein, Möbel u. ſonſt. Sicherheit. Anfr. nebst Kinder. welche etwas Hausarbeit an die Geſchäftsſt. ds. Bl. eee ie Tücht. Mädchen für Lohnweſen, Regiſtratur uſw. zu ſofortigem Ein⸗ tritt, ev. auch ſpäter nach Bad Mergentheim(Württ.) 4 5 8 S. D. 1 9 3— 00— 8i an die Ge— 5⁴⁶⁰ Täglich 3 Vorstellungen E—— ſucht für en 5494a um ½ 4, 6, und ½ 9 Uhr. Uohtiges S0li 10—— N Mädekhen.. * 0 n erfr. zwiſchen 10—12 —— N ohniji- 5 FG 2 le N 0 Wesbersbe 7, vart. * I. 9P1H5 cgemandt in Stenographie und Maſchinenſchreiben Junges Schulzengniſſen ſowie ſonſtigen Bürbarbeiten, das eventl. ſelbſtändig 2 9 a Elektro⸗Engroshaus Korxreſpondenz erledigen kann, ſowie G189 Mädehen 4 5490a4 7 Hnesbte un 2. K. 0 fräulein 2. Errwieren(urfingerul . 1 05 Bat eine rseis ins Meltall zad schafft die Langeriräumte Verbindang von der krüe 2um Hars. geſucht. ſchlafen kann, ſof. geſucht. kar alle Hansarb. auf 1. 80 5 Bbebege unt. X. T. 174 an die Geſchäftsſtelle Beget. 8 1 Lieder, gesungen von Fräulein Paula Lengyelti, Mannheim. Septbr. od, früher geſucht. Aeles Blattes.——— S488a Neher, P 6, 5/4. 1 7 40 Dis 50 1. Eln orbentütces öb19, Für meine Bahnhofsbuchhandiung Ein Proleg, gesprochen von Herrn Siegtried Pollak. Mäcchen in Stellung auf 1. Seyt. geſucht. Treutle, E 4, 19. ſuche ich, vorwiegend zum Verkauf von Zeitungen ꝛe. einige gewiſſenhafte ehrliche Leute als Tel7 Verkäufer oder Verkäuferinnen Zuima Mech. Faſerſioffäurichterei Laufmädchen.Pukzfrau] ah beesggete cdertelk rralengend Artegers- ˖ Mannheim, Lei it derlich. 0 La u e. *—3——+⁊— Sicherhe— erlich 1* 5 heiterianex find. leichte Beſchäftigung Vorverkauf: Von 11— 12 Uhr vormittags. *