Donnerstag, 5. Seytember. Derantwortlich für den allgemetnen und Handelsteſl Cbeireoakteun Dr. für den enzeigenteil: Anton Grteſer Dru u beriag Druckerei dr Haas ſannheimer General Augeiger Gm d. H. ſämtlich in Mannheim— Celegramm⸗ eſſe General⸗Anzeiger Rannbeim. Fernſprech⸗ Kin. ichluß am Mann Ur. 7940, 7041. 7942. 7945 7044, 7045 und%%— Doiticheck⸗Nonto Ur 2917 LTudwigsbafen am Rhein Badiſche Neueſte Nachri Mittaas⸗Ausgabe. or Henoiul Auzeiger chlen 1918. Nr. 413. Anzelgenpreiſe: die 1ſpalt. Kolonelzetle 40 Pfs., 5⁰ P10 Rellemen M..—, Ceuerungs⸗Suſchl Ie mtittagblatt vorm 8½ Uhr. Abendblati nachm. 2½ Utzr Für gu⸗ zeigen an beſtimmten Tagen. Stellen und aben wird keine Ver⸗ antwortung ubernommen Sezugspreis in Mannheim und Umga, dung monati R. 2. mit Bringerxlohn Hoſtbezug: Viertel. m 63 einſchl Zultellungsaebũhr. Bei der Poſt abgeh. M..70. Einzel ⸗Ur:10 pis⸗ Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Oas Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. Unſern Gäſten aus dem Baltenlande. Willkommen in Mannheiml Heute, den 5. September werden 10 Vertreter der Preſſe Livlands und Eſtlands unter Führung des Kriegs⸗ Preſſeamts in Mannheim eintreffen, um hier die Stadt und einzelne ihrer Betriebe zu beſichtigen. Die kurländiſche Preſſe iſt nicht vertreten. An der Rundreiſe ſind beteiligt 2 Schrift⸗ leiter der deutſchen Zeitungen in Riga und 2 Schriftleiter der lettiſchen Zeitungen in Riga, 1 Vertreter der Dorpater deutſchen Zeitung und 1 Vertreter der Revaler deutſchen Zei⸗ tung, 2 Schriftleiter der eſtniſchen Zeitungen Revals und einer der eſtniſchen Zeitung in Narwa, ferner 1 Vertreter einer ruſſiſchen Zeitung in Pleskau. Zweck der Reiſe iſt, den Vertretern der eſt⸗ und livlän⸗ diſchen Preſſe einen Einblick in die Verhältniſſe des Deutſchen Reiches während der Kriegszeit zu gewähren, damit ſie in ihrer Heimat aufklärend wirken können. Andererſeits iſt uns im Deutſchen Reiche Gelegenheit ge⸗ geben, im Verkehr mit maßgebenden Perſonen der baͤltiſchen Preſſe die Stimmung und die Wünſche der dortigen Bevölke⸗ rung kennen zu lernen. Wir begrüßen es mit Freude, daß das Kriegspreſſeamt in den Reiſeplan auch eine Beſichtigung der Stadt Mannheim aufgenommen hat, und wir glauben in der Lage zu ſein, un⸗ ſeren Gäſten mancherlei zeigen zu können, was für ſie von Intereſſe iſt und was für eine Anknüpfung und Entwicklung der Handelsbeziehungen zwiſchen Nannheim und den balti⸗ ſchen Provinzen von Bedeutung ſent wird. Mit beſonderer Genugtuung dürfen wir es begrüßen, daß die Vertreter der deutſchen, eſtniſchen und lettiſchen Preſſe vereint an dieſer Rundreiſe teilnehmen. Trotz all der Miß⸗ verſtändniſſe, die in den letzten Jahrzehnten entſtanden ſind, wiſſen die in den baltiſchen Landen wohnenden Völkerſchaſten doch, daß ſie darauf angewieſen ſind, gemeinſam an dem Wiederaufbau des Landes zu arbeiten, und das, was ſie in den letzten Jahren zu erleiden gehabt haben, wird ſie dazu befähigen, mit dem feſten Willen, treu zuſammenzuhalten und alle Zwiſtigkeiten zu vergeſſen, an die Arbeit zu gehen, in der Zuverſicht, daß die tatkräftige Unterſtützung des Deut⸗ ſchen Reiches ihnen nicht fehlen wird. Wenn niemand mehr ein Intereſſe daran haben wird, die eine Völkerſchaft gegen die andere auszuſpielen, wird es nicht ſchwer ſein, eine dauernde Einigung zu erhalten. Die Reiſe durch Deutſchland findet in dem Augenblicke ſtatt, in dem durch den Abſchluß des Nachtrags zum Frieden von Breſt⸗Litowſt die Zukunft des Baltenlandes geſichert erſcheint. Ein neues Groß⸗Livland wird erſtehen. Wie das alte Livland bis zum 16. Jahrhundert als Glied des Deutſchen Reiches beſtanden hat und wie es unter dem großen Ordensmeiſter Wolter von Plettenberg, deſſen Büſte in der Walhalla bei Re⸗ gensburg aufgeſtellt iſt, geblüht hat, ſo wird das neue Livland unter dem Schutze des Deutſchen Reiches an dieſe Vergangen⸗ heit anzuknüpfen haben. Im Deutſchen Reiche ſind über die Verhältniſſe der baltiſchen Lande und über die Stimmung ihrer Bevölkerung vielfach falſche Anſichten im Laufe, die ſich trotz aller immer aufs neue erfolgenden Belehrungen der mit den Verhältniſſen vertrauten Perſonen nicht ausrotten laſſen. Tauſende unſerer Feldgrauen, die Livland und Eſtland ge⸗ ſehen haben und die Gelegenheit gehabt haben, die dortige Stimmung kennen zu lernen, haben darüber berichtet. Das genügt aber noch nicht. Die Anſichten einzelner verſprengter Fanatiker und ſolcher Perſonen, die ohne Kenntnis der heu⸗ tigen Verhältniſſe an vorgefaßten Meinungen feſthalten, finden immer wieder Glauben. Es iſt deshalb von hohem Wert, daß Gelegenheit dazu geboten iſt, von Perſonen, die als Schriftleiter der örtlichen eſtniſchen und lettiſchen Zei⸗ tungen im Mittelpunkt des politiſchen Lebens ſtehen, Auf⸗ klärung darüber zu erhalten, wie die Bevölkerung wirklich denkt. Da die in den baltiſchen Provinzen erſcheinenden Zei⸗ tungen in Deutſchland nicht geleſen werden, iſt es gewiß von Bedeutung, die Schriftleiter ſelbſt hören und ſprechen zu konnen. Was die baltiſchen Provinzen während des Krieges an Not und Leiden, an Verfolgungen und Zerſtörung durch⸗ gemacht haben, iſt unſagbar. Auch die Zerſtörung Oſtpreußens kann damit nicht verglichen werden. Es handelte ſich bei letzterer um eine doch nur auf wenige Wochen zuſammen⸗ gedrängte ſehr ſchwere Not, während Livland und Eſtland vom Beginn des Krieges bis zu ihrer in den Jahren 1917 und 1918 ſtattgehabten Befreiung fortdauernd in ſchwerer Not gelebt haben. Am 3. September wurde in Riga durch eine großartige von der ganzen Bevölkerung einmütig begangene Feier der Jahrestag der Befreiung Rigas feſt⸗ lich begangen. Das übrige Livland und Eſtland ſind erſt im Februar dieſes Jahres befreit worden. Noch heute leidet das Land unter ſchwerſter wirtſchaftlicher Not. Die Hoffnung auf die Zukunft aber hält die Bevölkerung aufrecht. Am 1. Sepe tember d. J. wird die Univerſität Dorpat wieder eröffnet. Am 1. Oktober wird die baltiſche techniſche Hochſchule Riga ihre Tätigteit auis neue beginnen. Das ſind hoff⸗ nungsvolle Zeichen eines neuen Lebens, das in dem unglück⸗ lichen Lande einziehen wird. Auch der Schiffahrt in der Oſtſee iſt die Bahn wieder frei gemacht. Es läßt ſich hoffen, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe unter Mitwirkung des Deutſchen Reiches allmählich einer Geſundung entgegengehen werden. Der Beſuch der baltiſchen Preſſevertreter ſoll dazu bei⸗ tragen, die Verbindung zwiſchen den Oſtſeeländern und dem Deutſchen Reiche enger zu knüpfen. Er ſoll hüben wie druben den Boden für gegenſeitiges Verſtändnis ſchaffen. Die balti⸗ ſchen Deutſchen haben immer die Beziehungen zum Deutſchen Reiche gepflegt und ſind im allgemeinen gut über die Ver⸗ hältniſſe in Deutſchland unterrichtet. Die Letten und Eſten aber haben ziemlich abgeſchloſſen gelebt und haben namentlich ſeit dem Einſetzen der Ruſſifizierungspolitik wenig Verbin⸗ dung mit dem Deutſchen Reiche gehabt. Ihre Vertreter werden viel Neues zu ſehen bekommen, und ihre Eindrücke werden von beſonderer Bedeutung für das Verhältnis des Balten⸗ landes zum Deutſchen Reiche ſein. Wir heißen ſie wie die Vertreter der deutſchen Preſſe Liplands und Eſtlands in Mannheim herzlich willkommenl Die deutſche Zukunft der Baltiſchen Provinzen. Von Dr. Auguſi v. Löwis of Menar. Der jüngſt veröfſentlichte Zuſatzvertrag zum Bre⸗ ſter Frieden hat das große deutſche Befreiungswerk in den Baltiſchen Proninzen zum Abſchluß gebracht und eröffnet den freien Ausblick in eine lichtvolle Zukunft. Sind auch die letzten Zweifel über die Geſtaltung des künftigen⸗Schickſals der Balti⸗ ſchen Lande im gegenwärtigen Augenblick noch nicht behoben, ſo darf doch erhofft werden, daß ihre an den Kaiſer, die Für⸗ ſten und das deutſche Volk gerichtete Bitte um Anſchluß an das Deutſche Reich erhört werden wird. Die drei Baltiſchen Provinzen ſind nünmehr zu einem freien Baltenſtaat vereinigt. Einer unnatürlichen Ge⸗ meinſchaft ſind ſie ledig. Niemals vermochte die jahrhunderte⸗ lange Zugehörigkeit zu Rußland eine Gemeinſamkeit der In⸗ tereſſen, ja auch nur eine Annäherung der Völker zu erreichen. Weſensfremd erſchien der Ruſſe dem Balten, dem Deutſchen ſowohl wie dem Eſten und Letten, verſtändnislos ſtand der Ruſſe dem Balten gegenüber Die Kluft war ſo groß. daß ſelbſt die imit allen Mitteln arbeitende ruſſiſche Gewaltpolitik ſie nicht zu überbrücken vermochte. Alle Drangſalierungen hatten nur Auflehnung oder paſſiven Widerſtand zur Folge. Von den unter gewiſſenloſen Verſprechungen aller Art im Laufe des vorigen Jahrhunderts zur griechiſch⸗katholiſchen Kirche übergeiretenen, nicht allzu zahlreichen Letten haben freudig viele, als ſich ihnen die Möglichkeit dazu bot den alten evangeliſchen Glauben wieder angenommen. Die Hauptmaſſe der Ruſſen im Lande bildeten bekanntlich ja auch nur das Mili⸗ tär und die Beamten. Sie blieben fremde Gäſte und verließen die Provinzen gerne, wenn ſie einem Nachfolger Platz machen mußten. Rußland hat jetzt endgültig auf den Beſitz dieſes Fremd⸗ körpers verzichtet. Die Stimmen, die aus Moskau zu uns ge⸗ langten, beweiſen, daß das ohne ſtarkes inneres Widerſtreben geſchehen iſt. Rußland hat nicht das Ge⸗ fühl, Lebensnotwendigkeiten preisgegeben zu haben, ſondern hat ſich verhältnismäßig leicht mit der Abtrennung der Baltiſchen Lande einverſtanden erklärt. Der Zuſatzvertrag regelt, ſoweit bekannt, die wirtſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen den Baltiſchen Landen und Rußland und kommt den Bebürfniſſen Rußlands in weiteſtgehendem Maße entgegen. Die Mitbenutzung der baltiſchen Verkehrs⸗ mittel wird insbeſondere dazu angetan ſein, Rußlands Ein⸗ fuͤhr und Ausfuhr zu erleichtern. Auf Gründ der Regelung der wirtſchaftlichen Beziehungen wird es gewiß möglich ſein— — ſo hoffen aufrichtig auch die Balten— gute Nachbar⸗ ſchaft zu halten zum Nutzen aller Beteiligten. Sind auch die politiſchen Ideale der Balten andere als die der Ruſſen, ſo wird doch von dieſen erwartet, daß ſie hinfort keine Verſuche mehr unternehmen werden, innerbaltiſche Verhältniſſe beein⸗ fluſſen zu wollen. Die klare Scheidung, die jetzt erfolgt iſt, wird gewiß dazu beitragen, ein gut nachbarliches Verhältnis auch in dieſem Punkte herzuſtellen. Deutſchlands Intereſſe an der Abtrennung der Baltiſchen Lande von Rußland iſt ein ungemein großes. Verſchiedene Er⸗ eigniſſe des Weltkrieges haben gezeigt, daß Deutſchland auch von Norden her verwundbar war. Die Entente, vor allem die Engländer, hatte das klar erkannt und ſuchte in Finn⸗ land und Eſtland die Stützpunkte ſür die„Nor⸗ diſche Brücke“, die von England über Norwegen und Schweden nach Petersburg reichen und die Abdroſſelung Deutſchlandsim Norden bezwecken ſollte. Finnlands Selbſtändigkeitserklärung, ſein Wunſch, die monarchiſche Staatsform bei ſich eingeführt zu ſehen, und der Zuſammen⸗ ſchluß der Baltiſchen Lande haben England gezwungen, den be⸗ engenden Gürtel um einige Löcher weiter zurückzuſtecken. Auch die Murman⸗Expedition, das letzte Mittel in dieſer Richtung, wird— ſo glauben wir mit Beſtimmtheit— nicht zum Ziel führen Der Breſter Vertrag mit ſeinen Zuſätzen hat dem Gedan⸗ ken der hiſtoriſch und wirtſchaftlich, politiſch und ſtrategiſch begründeten Unteilbarkeit der Baltiſchen Lande zum Siege verholfen. Gegenüber gegenteiligen Behauptungen muß immer wieder betont werden, daß einzig und allein da⸗ durch auch die deutſchen Oſtſeeintereſſen befriedigt worden ſind. Verhängnisvoll wäre es geweſen, wenn man den Wünſchen der Letten und Eſten nicht nachgekommen wäre und dadurch eine Zerſplitterung ihrer Volksteile einen ſtändig drohenden Herd der Unzufriedenheit errichtet hätte. Das Ergebnis der Zuſatzverträge befriedigt die Wünſche aller baltiſchen Bevölkerungsſchichten, nicht etwa nur der Deutſchen im Lande und nicht bloß der Barone unter ihnen. Publiziſten vom Schlage des Leitartiklers der„Welt am Mon⸗ tag“, des Herrn v. Gerlach machen ſich nachgerade zum Geſpött der Leute, wenn ſie ihrem Leſerkreiſe einzureden verſuchen, daß nur die Großgrundbeſitzer im Baltikum ein Intereſſe an der Loslöſund von Rußland und der Angliederung an das Deutſche Reich haben. Geſchloſſen ſteht das geſamte Deutſchtum binter dieſen Wünſchen, von den Eſten und Letten aber die weit überwiegende Mehrzahl, nämſich alle diejenigen, die eine Wiederkehr der ruſſiſchen Be⸗ drückung und der marimaliſtiſchen Schreckensherrſchaft nicht wünſchen.„Ueber dieſe harte Tatſache“ ſein, wie wir glauben, doch nicht ſo leichtgläubiges Leſepublikum hinwegtäuſchen zu wollen, bleibt das unbeſtrittene Verdienſt des Herrn v. Gerlach. Der Zuſammenſchluß der drei Baltenländer, der praktiſch bereits in der Einſetzung einer gemeinſamen Militärverwal⸗ tung zum Ausdruck gekommen iſt, öffnet den Weg für die Ent⸗ wicklung aller Kultur⸗ und Wirtſchaftskräfte im Lande. Große Aufgaben ſtehen hier bevor, denn es gilt den Wiederaufbau des Zerſtörten und ein Nacheifern dem ſo viel höher ſtehenden deutſchen Vorbilde. Es wird vor allem in der Land⸗ und Forſtmirtſchaft nicht beim Alten bleiben dürfen. Eine inten⸗ ſivere Ausnützung des Vorhandenen wird eintreten müſſen und verſpricht reiche Früchte. Völlig neu aufgebaut werden muß die Rigaer Induſtrie. Hilfe aus dem Mutterlande wird hier⸗ bei gewiß nicht ausbleiben. Der Ausbau der Handelsbezie⸗ hunaen erfordert die Verwirklichung des großen Kanalprojek⸗ tes Riga—Cherſon, für das umfangreiche Vorarbeiten bereit⸗ gemacht ſind. Auch der Ausbau der übrigen Verkehrswege und der Handelsſchiffahrt wird viel Arbeit erfordern. Auf geiltigem Gebiet iſt die Fülle der Aufgaben nicht minder groß. Wir können ſie hier im Rahmen dieſes Auf⸗ ſatzes nur mit ein paar Schlagworten bezeichnen: Schulweſen und Univerſität, Kirche, ſoziale Reformen, Kunſt und geiſtige Nahrung für das Volk, geben den Rahmen für eine Fülle von wichtigſten Aufgaben, die in kommenden Jahrzehnten alle Kräfte des Landes ohne Unterſchied ibres Volkstums in An⸗ ſpruch nehmen werden. Möge ihre Löſung unter dem Schuß und Schirm des deutſchen Reiches gelingen, und das wird ge⸗ ſchehen, wenn Deutſchland ſeine hiſtoriſche Miſſion ganz er⸗ füllen will und erkennt, daß ſeine Zukunft im Oſten liegt. Dorpat. Von Wilhelm Stieda. Als im Verlaufe des Krieges Kurland in deutſchen Beſitz gelangte und nach langer Kampfpauſe Riga und Teile von Livland ebenfalls in deütſchen Beſitz damen, wurde mit dem aufrichtigen Wunſche, auch das übrige Baltikum deutſch werden zu ſehen, vor allen Dingen ſofort die frohe Hoffnung laut:„Dann kann Dorpat wieder zu neuem Leben erwachen!“ Adolf Wagner, der jüngſt in hohem Alter verſtorbene Pro⸗ feſſor der Nationalökonomie in Berlin, der in jungen Jahren 1864—1868 in Dorpat lehrte und mit unveränderter Neigung an der einſtigen Stätte ſeines Wirkens hing, hatte es aus⸗ geſprochen, daß, wenn er die Trennung des Baltikums von Rußland erleben ſollte, es ſeine Bitte an das Miniſterium ſein würde, ihn als nach Dorpat zu ſchicken. Nun hat das Schickſal anders entſchieden und ſeine Jahre wollten die Laſt des Lebens nicht mehr tragen. Aber wie ein Vermächtnis aus dem Munde des ſeltenen Mannes, der ſeinen potriotiſchen Geiſt bis zuletzt bekundete, mag es uns heute erklingen:„Dorpat muß wieder auferſtehen!“ Als mit der Regierung Alexanders I. ein milderer Wind zu wehen begann und mit der Begründung eines Miniſte⸗ riums der Volksaufklärung im Jahre 1802 der Wunſch, das ruſſiſche Volk auf eine höhere Stufe der Kultur zu bringen, zutage trat, war eine einzige Univerſität im weiten ruſſiſchen Reiche vorhanden: Moskau. In Dorpat war am 21. April 1802 die Univerſität wirklich eröffnet worden, aber die Fundationzurkunde kam erſt am 12. Dezember desſelben Jah⸗ res, und die ſeit dem 16. Jahrhundert beſtehende zu Wilne, die einſt aus einem Jeſuitenkollegium hervorgegangen war, befand ſich in tiefem Verfall, hatte eigentlich niemals eine Periode des Aufſchwungs erlebt. In St. Petersburg, Kaſan und Charkiw ſollten erſt Univerſitäten ins Leben gerufen werden. Die zugleich mit dem Miniſterium geſchaffene Ober⸗ direktion der Lehranſtalten, an deren Spitze der unvergeßliche Deutſch⸗Schweizer Nikolaus Fuß geſtellt wurde, wurde be⸗ auftragt, einen Eeneralplan für die zu eröffnenden Lehr⸗An⸗ ſtalten zu entwerfen. Von allen genannten Anſtalten— ſpäter kamen noch Kijiw, Odeſſa und Tomſk hinzu— hat wohl keine ſo große Bedeutung für das ruſſiſche Volk gehabt wie gerade Dorpat. Von den 14000 Immatrikulierten aus den Jahren 1802—89, über die Otto und Haßelblatt feſſelnd zu berichten gewußt haben, ſind viele, ſehr viele ins Innere des ruſſiſchen Reiches bis„an den ſchneebedeckten Ararat und in die Eis⸗ gefilde Sibiriens“ gezogen. Es war immer rührend, bei der Feier des Stiftungstages der Alma Mater im Dezember die Telegramme und Glückwünſche derſenigen vorleſen zu hören, die in alter Anhänglichkeit zu dem„Fumus Dorpatenſesl“ ſich dankbar bekannten. So ſchnitt ſich die ruſſiſche Regierung in arger Verblendung lelbſt in das Kleiſch. als ſie die Re⸗ 2. Heite, Nr. 415, Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5 Donnersltag, den 5. September 1918. gungen deutſchen Geiſtes, die ihren Untertanen in ſeltenem Umfange zugute gekommen waren, zu unterdrücken bemüht war.— Bekanntlich hatte bereits Kaiſer Paul im Jahre 1799 die Errichtung einer Univerſität für die deutſchen des Reiches ins Auge gefaßt. Wahrſcheinlich in Erinnecung an die in ſchwediſcher Zeit in Dorpat bereits eröffnete Hoch⸗ ſchule hatte er dieſe Stadt als Sitz der neuen Lehranſtalt be⸗ ſtimmt. Indes ein Ukas vom 23. Dezember 1800 verlegte ſie nach Mitau, und ein anderer, kurz vor dem Ende des un⸗ glücklichen Monarchen, beſtimmte wieder Dorpat, das ſich durch ſeine Lage im Mittelpunkte der drei Provinzen am meiſten zu empfehlen ſchien. Dann aber vereitelte der plötzliche Tod des Kaiſers die Ausſührung, und dem Sohne blieb es vorbehalten,„zufolge der wohltätigen Abſichten unſeres viel⸗ geliebten Vaters die Dorpater Hochſchule zu eröffnen.„Auf ewige Zeiten“— ſo heißt es in der Gründungsurkunde dom 12. Degember— wurde„für Unſer Reich und insbeſon⸗ dere für die Propinzen Lio⸗, Eſt⸗ und Kurland“ das Heilig⸗ tum der Wiſſenſchaften geſchaffen mit dem Zwecke,„die Er⸗ weiterung der menſchlichen Kenntniſſe in Unſerm Reiche und die Bildung der Jugend zum Dienſte des Vaterlandes vor⸗ züglich“ zu veranlaſſen. Den Intereſſen der beufſchen Bewohner des Baltikums und zugleich denen der übrigen Bewohner des großen ruſſi⸗ ſchen Reiches ſollte alſo die neue Anſtalt dienen. Von dem „Adei jeder der drei genannten Provinzen erwartete die Fun⸗ dationsurkunde, daß er zur Errichtung der Univerſität bei⸗ ſteuern werde, und demgemäß wurde jeder dieſer Adelskorpo⸗ rationen das Recht zugeſtanden, einen Kurator zur Führung der ökonomiſchen Geſchäfte der Univerſität zu ernennen. Und es e als ein weiteres Zugeſtändnis an dieſen deutſchen Charakter der neuen Anſtalt angeſehen werden, daß, als durch einen Staatsſtreich das dem Adel verliehene Recht ihm wieder entzogen wurde, der erſte von der Regierung ernannte Kura⸗ tor der in der Geſchichte der deutſchen Literatur rühmlichſt bekannte Generalmaſor Friedrich Maximilian v. Klinger wurde. Bald nach ſeinec Ernennung wurde bei der Univer⸗ ät eine eigene Schulkommiſſion ins Leben gerufen, der die rofeſſoren Pöſchmann, Rambach, Jäſche, Pakrot, Hezel und Bählendorff angehörten, mit der Aufgabe, die Reorganiſation Des Schulweſens in den Oſtſeeprovinzen und in Finnland ins Werk 9 ſetzen. Auch die auf Klinger folgenden Kuratoren Fürſt Liepen, von der Pahlen, von Brabke, Graf Keyſerlingk waren Männer deutſchen Stammes und deutſcher Geſinnung. Somit kann der deutſche Urſprung der Univerſität Dorpat nicht in Abrede genommen werden. Und es muß auch auf die nicht genu Izu dem Beſuche des Kaiſers Alexander 1. in Dorpat im Mat oder Juni 1802 und dem durch die merkwürdige Rede Parrots bewirkten Umſchwung die neue Hochſchule durch ein ritter⸗ ſchaftliches Kuratorium verwaltet wurde. In der Zeit vom 3. bis zum 18. Dezember 1800 hat dieſes Kuratorium tatſächlich die erſten Berufungen nach Dorpat ausgefertigt. Man hat kaum zu bedauern nötig, daß die Landesverwaltung der Hoch⸗ ſchule ein ſo kurzes Leben hatte. Zeitgenoſſen berichten, daß zwiſchen dem Kuratorium und den Profeſſoren Streitigkeiten ausgehrochen wären, daß mehrere Gelehrte aus Deutſchland abſagten, weil ſie den adeligen Zuſagen und dem ruſſiſchen Weiter nicht recht trauten, daß der Adel nicht imſtande ge⸗ weſen wäre, den vorgeſehenen Etat aufrechtzuerhalten und ihn den hohen Zielen gemäß zu ſteigern. Wie dem immer geweſen ſein mag, als Landesuniverſität hätte Dorpat wahr⸗ ſcheinlich unabhängiger ſich halten und ſeinen Zweck, das Deutſchtum zu pflegen, beſſer erfüllen können. Aber wer hätte damals daran denken mögen, daß Zeiten kommen konnten, wo der deutſche Charakter der Hochſchule in Frage gezogen werden würde! Soll nun heute die alte Hochſchule zu neuem Leben er⸗ weckt werden, ſo wird ihre erſte und rühmlichſte Aufgabe ſein, „deutſchen Sinn und deutſchen Geiſt im vollſten Umfange zu betätigen. Adolf Harnack hat neulich in einem Aufſatze in den Preußiſchen Jahrbüchern dieſen Gedanken bereits ſcharf her⸗ vorgehoben:„Der Charakter und der Wert eines Landes wird durch ſeine Kultur beſtimmt, und dieſe iſt in den Oſtſeeprovin⸗ zen deutſch, und nur deutſch.“ Iſt auch das Völkergemiſch nicht zu leugnen, erheben neben den Deutſchen Eſten und Letten Anſprüche, die neue Univerſität muß doch eine rein deutſche ſein wollen, mit deutſcher Unterrichtsſprache und mit deutſchen Beſtrebungen. Letten und Eſten ſind durch die Jahr⸗ hunderte hindurch deutſch erzogen worden, und es gab eine Zeit, wo ſie die ſehnlichſten Wünſche hegten, als Deutſche zu gelten. Erſt die leidigen Ueberredungen, zur griechiſch⸗oelho⸗ doxen Kirche überzutreten, und nachher die wüſten Umtriebe ſozialiſtiſcher Hetzer haben ſie den Deutſchen entfremdet. Heute haben ſie erkannt, daß es für ſie beſſer iſt, ſtatt von den Ruſſen als Mittel zur Vernichtung der Deutſchen benutzt zu werden, ſich vertrauensvoll wie in alten Zeiten an dieſe zu halten. Bielenſtein erzählt in ſeinen Lebenserinnerungen, daß ein engliſcher Reiſender ſchon in den vierziger Jahren, befragt nach ſeinen Eindrücken von Land und Leuten in Kurland, ge⸗ äußert hätte:„Die Leute ſind deutſch getleidet, ſie eſſen und trinken deutſch, ſie tanzen deutſch, ſie ſingen deutſche Chocal⸗ melodien. An den Leuten iſt alles deutſch mit Ausnahme der Sprache allein.“ Aus ſolchen Bemerkungen wird klar, daß die ſpätere Zeit, insbeſondere die Revolution von 1905 und die gegenwärtige— an den Vernichtungszügen der Bol⸗ ſchewiken, nur Miß ildungen eines urſprünglich in veſter Harmonie ſich—— und entwickelnden Verhältniſſeꝛ ſind. Man kann mit Sicherheit darauf rechnen, daß Die Letten und noch mehr die Eſten, von den Porteilen überzeugt, die die Einverleibung in das Deutſche Reich ihnen bringen wird, ſich gegen die Verdeutſchung nicht ſträuben werden. Sie haben während des Krieges die Roheiten und die Willkür der ruſſi⸗ ſchen Herrſchaft, die auch ſie nur als Fremdlinge im Lande onſah, geſpürt,, Durch die proteſtantiſche Religion, durch die Perſönliche Freiheit, die ihnen von den Deutſchen gewährt worden iſt, durch die Möglichkeit, die ihnen von dieſer Seite eröffnet worden iſt, Eigentümer der Scholle zu werden, die ſie bearbeiten, durch die Erziehung zu den deutſchen Methoden des Landbaues, durch die Pflege ihrer Schriftſprache, die ihre Prediger veranlaßt haben, durch alle dieſe Umſtäube ſind die Letten und die Eſten unzertrennlich dem Deutſchtum verhun⸗ den. In einer mir handſchriftlich mitgeteilten Auslaſſung des früheren Stadthauptes von Libau, Hermann Adolphi, wird als ein weiteres geiſtiges und ſittliches Band zwiſchen Letten und Deutſchen das auf gemeinſamem deutſchen Rechte be⸗ —— Privatrecht bezeichnet. Die in ihm zum Ausdrucke gelangenden Rechtsideen ſind Eigentum geworden aller Be⸗ wohner der Oſtſeeprovinzen und en ebenſo ein einigendes Band S eutſchen, Letten und Eſten wie die proteſtan⸗ tiſche Relig Die bald nach der Einnahme von Riga auftauchenden lettiſchen Wünſche nach Gymnaſien mit lekkiſcher Unterrichtsſprache, die ſogar den deutſchen Regie⸗ rungsbehörden vorgetragen worden ſein ſollen, ſind bald ver⸗ klungen. Die Letten und Eſten können in ihren Sprachen bekannte Tatſache hingewieſen werden, daß bis eine höhere Bildung nicht erreichen. Die nötigen Lehrbücher ſtehen ihnen nicht zur Verfügung, und ſchließlich würden die jungen Leute, die auf einer lettiſchen Mittelſchule ihre Aus⸗ bildung erſahren hätten, in Verlegenheit ſein, was ſie als⸗ dann beginnen ſollten. Zu einer höheren Stellung würde die Kenntnis der lettiſchen Sprache allein ihnen nicht ver⸗ helfen können. Die weitere wiſſenſchaftliche Ausbildung kann ihnen nur durch eine Weltſprache vermittelt werden. Als dieſe ergibt ſich das Deutſche von ſelbſt. Für die baltiſchen Deutſchen, mögen ſie den alteingeſeſſe⸗ nen Familien entſtammen oder erſt im Laufe des letzten Jahr⸗ hunderts eingewandert ſein, würde die Wiederaufnahme der akademiſchen Vorleſungen in Dorpat den größten Gewinn bedeuten. Sie werden ungezwungen und doch tiefgründig mit allen Errungenſchaften weſteuropäiſcher Bildung vertraut ge⸗ macht werden können. Der Krieg hat dem Wohlſtande der Balten ſchwere Wunden geſchlagen. Man wird in Zukunft wenigſtens zunächſt mit ſeinen Mitteln haushalten müſſen, und es wird ſchwer fallen, ſeine Söhne auf deutſche Hoch⸗ ſchulen zu ſchicken. An ſich wird deren zahlreicher Beſuch gewiß wünſchenswert ſein, damit die Balten lernen, ſich in die neue Zeit und ihre Anforderungen zu ſchicken. An den Beſuch der Univerſität in Dorpat noch ein oder einige Semeſter oder Jahre auf deutſchen Hochſchulen anſchließen zu dürfen, wird zweckmäßig bleiben. Aber den Grund wird man gerne auf der einheimiſchen Univerſität legen, dort ſtudieren wollen, wo Großvater und Vater ſich ihre Kenntniſſe geholt und in den ſtudentiſchen Korporationen ſich jene Haltung und Richt⸗ ſchnur fürs ſpätere Leben, die man im Hörſale oder aus Büchern nicht erwerben kann, angeeignet haben. Wenn viel⸗ leicht manches anders wird ſich geſtalten müſſen. als es bisher gegangen iſt, die baltiſche Eigenart ſoll erhalten werden, und ſie wird am beſten auf der Hochſchule gewahrt bleiben, wo man von ihrem Wert durchdrungen iſt und in erſter Linie vermutlich einheimiſche Lehrkräfte zur Erziehung der Jugend beſtimmt ſein werden. Was im übrigen für das geiſtige Leben einer Provinz eine Univerſität bedeutet, wie von ihr nach allen Seiten An⸗ regung und Belehrung ausſtrahlen, kann man im Deutſchen Reich an den Univerſitäten beobachten, die als Provinzial⸗ univerſitäten gelten und gleichwohl einen hohen Rang ein⸗ nehmen. Was Roſtock für das Land Mecklenburg, Greifswald für die Provinz Pommern, Königsberg für Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen geworden ſind, war Dorpat einſt für das ganze Bal⸗ tikum und wird es mit Gottes Hilfe ſchnell wieder werden. Dorpat würde dabei immer erſt für einen Flächenraum, auf dem in Deutſchland bei einer ſehr viel dichteren Bevölkerung vier Hochſchulen blühen, nur die einzige ſein. Und für dieſe würden gewiß die Zuhörer niemals mangeln. So bliebe nur noch die Frage zu erörtern übrig, woher die Mittel genommen werden ſollen, um die neue Anſtalt würdig auszuſtatten und zu unterhalten. Das Baltikum wird Jahre gebrauchen, bis der alte Wohlſtand wiedergekehrt iſt Die Zerſtörungen ſind tiefgreifende und die Unterbrechung der wirtſchaftlichen Beziehungen wird ſich geltend machen. Wohl kann man darauf rechnen, daß Stadt und Land, In⸗ duſtrie und Kandel, Adel und Bürgerſchaft ſich bemühen wer⸗ den, ihr Teil zu den Koſten Aber es wird ſchwer halten, um ſo mehr, als auch das baltiſche Polytechnikum auf die gleichen Hilfsquellen angewieſen iſt. Daher wird man ohne einen Aufruf an die Opferwilligkeit des Deutſchen Reichs nicht auskommen. Die Anregung, die deutſchen Hochſchulen zur Hergabe eines Kapitals zu veranlaſſen, wird kaum zur Ausführung gelangen können. Die Mittel faſt aller Hoch⸗ ſchulen ſind beſchränkte; neben Einnahmen aus eigenem Ver⸗ mögen ſind alle Hochſchulen mehr oder weniger auf ſtaatliche Zuſchüſſe angewieſen, mithin außerſtande, namhafte Summen für den beregten Zweck herzugeben. Dem Reich dagegen kann im Intereſſe der Erhaltung deutſcher Kulturgüter wohl zuge⸗ mutet werden, einen Beitrag zu bewilligen, der die dringend⸗ ſten Bedürfniſſe befriedigt und erlaubt, den Betrieb aufzu⸗ nehmen. Der Nutzen, der aus der Unterſtützung deutſchen Weſens für das ſche Reich wird, die Kräftigung deutſcher Energie und deutſchen Könnens, die durch die lung im Oſten erreicht werden wird, wird über die verhältnismäßig geringe Ausgabe hinwegſehen laſſen. Aber noch eines wird zu berückſichtigen ſein. Man er⸗ zählt, daß die Ruſſen die ganze wertvolle Bibliothek der Uni⸗ verſität mit allen Handſchriften fortgeſchleppt hätten. Perm⸗ jaken und Wogulen können ſich jetzt in die Briefſammlung Kants, die durch Jäſche einſt an die Dorpater Bibliothek ge⸗ langte, vertiefen. Ob es möglich ſein wird, dieſen Schatz wie⸗ der unverſehrt zurückzugewinnen, iſt in hohem Grade frag⸗ lich. Hier ſollten die deutſchen Hochſchulen einſetzen, wie einſt bei Straßburg im Elſaß, und mit ihren Dublettenbeſtänden aushelfen. Den künftigen baltiſchen Studenten die reichen Er⸗ zeugniſſe deutſchen Fleißes und deutſcher Gelehrſamkeit in tun⸗ lichſt umfaſſender Weiſe zugänglich zu machen, wäre eine Ehrenpflicht für alle, denen die Pflege wiſſenſchaftlicher Stu⸗ dien am Herzen liegt. Die„Mitauiſche Zeitung“ hat kü⸗ lich in einem warmen Begrüßungsartikel, den ſie dem neuernannten Kurator Schie⸗ mann widmete, hervorgehoben:„Wir brauchen hier keine andere Hochſchule als eine, die deutſche Wiſſenſchaft pflegt und einen Wachtpoſten deutſcher Art an den 0 bil⸗ det.“ Möchte dieſes Bedürfnis in Deutſchland 9— ie all⸗ gemeinſte Anerkennung finden und tatkräftigſte Unterſtützung auf dem Fuße folgen! ODie Beſetzung der Lehrfächer an der Univerſität Dorpat. Kowno, 2. Sept. Die Beſetzung der Lehrfächer für das kommende Winterſemeſter an der Univerſität Dorpat ſteht, wie die„Baltiſch⸗Litauiſchen Mitteilungen“ erfahren, bis auf die noch fehlende Zuſage der vorgeſetzten Dienſtbehörde einiger aus Deutſchland angeforderter Dozenten feſt. In der Fakultät werden lehren: Seeſe⸗ mann(Dorpat) und v. Bulmerincg(Dorpat), Altes Teſtament und ſemitiſche Sprachen, Graß(Dorpat) und Frhr. v. Strom⸗ berg Kirchengeſchichte, Girgenſohn, der zum Dekan der Fakul⸗ ———9 iſt, ſyſtematiſche Theologie, Hahn(Dorpat) praktiſche eologie. In der juriſtiſchen Fakultät lehren: Hedemann (Jena) und Litten(Königsberg) römiſches und Recht. Graf Dohna(Königsberg) Staatsrecht, Helfritz(Berlin) Staats⸗ nd Verwaltungsrecht, Zwiedinel⸗Südenhorſt(Freiburg), Preyer Straßburg) und v. Brockhuſen(Riga) Natſonalöko⸗ nomie Angefordert ſind für deutſches Recht, Handels⸗ und Wechſel⸗ recht Schmidt⸗Rimpler(Halle) und Buch(Breslau). In der.E lehren Adol phi (Dorpat) Anatomie, Sommer(Horpat) Hiſtologie, Embryologie und vergleichende Anaiomie, v. Krüger(Dor 95 Phyſiologie mit Einſchluß der phyſiclogiſchen Chemie, Groß(Heldelberg) patholo⸗ giſche Anatomie, Trendelenburg(Freiburg) Pharmakologie, Stamm(dDorpat) Phatmazie und Pharmakognoſie, Dehio S der F0 8 8 88 8 r 684085—9 2. Maſing(Tor nnere 0 erg Kinderheilkunde, Paldrock(Dorpat) Bſochtatris, Zoece von Manteuffel, der zum Dekan ernannt iſt, Chirurgie, Meyer (Dorpat) und Richters(Dresden) Gynäkologie, Brügge“ marn(Gleßen, Oſteo⸗ und Laryngologie. Angefordert ſind für Bak'eriologie und Hygiene Korff⸗Peterſen(Berlin), für Chirurgie Roil(Königsberg) und für Augenheilkunde Brück⸗ ner(Berlin). 5 In der Fakuttät Gurch⸗ mann(Greifswald) und Kolbe(Roſtock) Geſchichte, Jackmann (Söttingen) Latein, Stammler(Halle) Germaniſtik, Ecardt Freiburg) Gacliſc, B. Maſing(Dorpat) Slawiſche Philologie, Lautenbach(Dorpat) lettiſche und litauiſche Sprachen. An⸗ gefordert ſind für Brunsw 8(Münſter), füt Geſchichte B*(Tübingen),— 9 Rühl(Berlim), Sprachen⸗ *— oller(Greifswald), Griechiſch Deubner— burg), Peterſen Frankfurt), Kunſtgeſchichte Wor⸗ ringer Gern). In der phyſiko⸗mathematiſchen Fakultät lehren Jung(Kiel) Mathematik, Landerer(Dorpat), der zum a ernanmt wurde, Anorganiſche Chemie, Hollmann(Dorpat) Or⸗ ganiſche Chemie, Scupin(Berlin) Mineralogie und Geologie⸗ v. Kennel(Dorpat) Zoologie, Klauſſen(Dahlem) Botanit, Schönberg(Dorpat) Aſtronomie. Angefordert ſind für Mathe⸗ matik Neumann(Marburg), für theoretiſche Phyſik v⸗ Vaeher(Berlin) und für Experimentelle Phyſtk Vohl(Göi⸗ tingenl. Die Ernennung der Dekane für die juriſtiſche und die philologiſch⸗hiſtoriſche Fakultät ſteyt noch aus. Zum Rektor der Univerſität iſt der Profeſſor der Medizin Korl Dehio vom Oberbefehlshaber des die Ver⸗ waltung der baltiſchen Lande leitenden Armeeoberkommando⸗ ernannt worden. Der Rektor führt den Titel Magnifizenz⸗ Profeſſor Dehio, ein geborener Revaler, iſt ein Schwager des Verteidigers von Kiautſchou, Kapitäns Meyer⸗Waldeck. Zur Vorbereitung der Wiedereröffnung der Dorpater Tierärztlichen Hochſchule bat die Militärverwaltung das Eeihe Landwirtſchaftsminiſterium um Entſendung des Geheimen Regierungsrats Dr. R. Schmaltz aus Berlin gebeten, der der Hochſchule bereits früher als Ehrenmitglied angehörte. Oer Jahrestag der Einnahme Rigas⸗ Kowno, 4. Sept.(WB. Nichtamtl.) Der Jahrestag der Einnahme Rigas wurde, wie die„Baltiſch⸗ Litauiſchen Mitteilungen“ melden, en Riga feierlich be⸗ gangen. Nach einer Parade, die der Oberbefehlshaber der 8. Armee, General von Kathen, abnahm, fand die Weihe des„Eiſernen Landſturmmannes“, einer Nagel⸗ figur, die vor dem Gouvernement ihren Platz gefunden hat, ſtatt. Am Nachmittage bewegte ſich lein rieſiger Feſtzug durch die von einer ungeheuren Menſchenmenge eingefaßten Hauptſtraße zum Gouvernement, wo der Stadthauptmann die Feſtrede hielt. Ihm erwiderte General v. Kathen mit einer Anſprache, die von brauſendem Jubel unterbrochen wurde, als er auf die nun geſchehene Loslöſung des Baltenlan⸗ des von Rußland hinwies und ſie mit einem Hoch die Stadt Riga ſchloß. Am Abend fand im Woermannpark ein Volksfe ſt ſtatt. E Berlin. 5. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Bei der Feier des 0 Jahrestages der Befreiung Rigas wurde, wie die „Baltiſch⸗Litauiſchen Mitteilungen“ melden, folgendes Huldi⸗ gungstelegramm an den Kaiſer geſandt: Am Tage der Einnahme Rigas durch die ſiegreichen deutſchen Heere iſt die Bürgerſchaft der Stadt mit heißem Dankgebet vor Gott den Herrn getreten und bringt erneut aus treuem deutſchen Herzen unausſprechlichen Dank Eurer Majeſtät, dem deutſchen Heer, der deutſchen Flotte und dem ganzen deutſchen Reich für die un ver geß⸗ liche Befreiungstat. Mit dem Gelöbnis unver⸗ brüchlicher Treue und Ergebenheit bitten wir, der alten Hanſeſtadt Eure gnädige Huld auch fürderhin an⸗ gedeihen laſſen zu wollen. Im Namen der Stadt Riga: Wilhelm Bumerineg. Wie ſtark die Anteilnahme der Bevölkerung an dem Feſt war, geht daraus hervor, daß die Feſtzugsteilnehmer ungefähr 25 000 Köpfe zählten, während zu einem Gartenfeſt im Woer⸗ mann⸗Park etwa 30 000 Perſonen erſchienen. Wilhelm von Bumerincg, der das Telegramm der Stadt Riga an den Kaiſer unterzeichnet hat, war Oberbürger⸗ meiſter in Riga bis zum Ausbruch des Krieges. Er wurde als„gefährliches— Element“ von den Ruſſen zu Kriegsbeginn ſeines Amtes entſetzt und iſt ſpäter ſogar in die Verbannung geſchickt worden. In letzter Zeit hat Herr von Bumerincg ſeine Vaterſtadt in Verlin vertreten. Die kurländiſche Flagge. Als Kurland in ſeiner Glanzzeit in Afrika und in den Antillen eigene Kolonien beſaß und Herzog Jakob, der bedeu⸗ tendſte der kurländiſchen Herzöge, auf der Höhe ſeiner Macht über eine für damalige Verhältniſſe achtunggebietende Flotte von ſechzig Handels⸗ und ſiebzig Kriegsſchiffen verfügte, wehte die kurländiſche Flagge auch im fernen Weltmeer und verkün⸗ dete den Ruhm des kleinen Herzogtums an der Oſtſee in frem⸗ den Landen. Ueber dieſe Flagge iſt allerdings erſt in neuerer Zeit völlige Klarheit erbracht worden. In Gebhardis„Geſchichte Kurlands“, wie auch in Mirbachs„Briefen nach und aus Kurland“ wird als Kriegsflagge ein ſchwarzer Taſchenkrebs a rotem Grunde angegeben, während Friedrich Diederichs in ſeinem Werke„Herzog Jakob von Kurlands Kolonien“ dieſelbe Flagge für die Handelsſchiffahrt gelten läßt. Der„Taſchen⸗ krebs“ ſtellt wahrſcheinlich in dieſem Falle nichts anderes dar, als einen verzeichneten, mißlungenen Adler, denn zurzeit der polniſchen Herrſchaft über weite Oſtſeegebiete führten die könig⸗ lichen und ſtartlichen Fahrzeuge einen weißen Adler in rotem Felde, die Kaufleute jedoch im gleichen Felde einen vollſtän⸗ digen Arm mit gezücktem Krummſchwert. Und Kurland als polniſches Lebnherzogtum wird ſich für ſeine Krieasſchiffe wohl auch der polniſchen Flagge(zum Unterſchied vielleicht mit einem ſchwarzen Adler) bedient haben müſſen, woher wohl auch der Taſchenkrebs ſtammen dürfte. Dagegen ſteht noch übereinſtimmenden Berichten und Abbildungen aus dem 18. Jahrhundert feſt, daß die Handelsflagge eine ſelbſtändige war und zwar rot und weiß längs geteilt mit wechſelnden kleinen Vierecken. Ob dieſe Farben als die könialich polniſchen oder als die des alten Hanſabundes anzuſprechen ſind, iſt freiſich noch die Frage; erſteres iſt ſedenfalls wahrſcheinlicher. Als 1658 die Kataſtrophe über Kurland bereinbrach, in deren Folae Kolonien und Flotte verloren gingen, hörte natſtrſich auch die kurſöndiſche Flagae zu beſteben auf und es blieb allein nur die Erinnerung an ſene Tage. Um dieſelbe Zeit unter Johann Kaſtmir verſchwand von der Oſtſee, ſiber die ſie allerdinas nie hinausgekommen war, auch die polniſche Flagge. Die ſetzt oeltenden kurländiſchen Farben grün⸗blau⸗weiß haben keiner⸗ lei beraldiſche Bedeutung für das Land gehabt. ſondern ſind erſt durch die Landmannſchaft„Curonia“, wahrſcheinlich im 18. Jahrhundert auf deutſchen Univerſitäten entſtanden, wie auch die Farben Livlands rot⸗grün⸗weiß, Eſtlands grün⸗ — Donnerstag, den 5. September 1918 Nr. 413. 3. Seite. Eine Kundgebung Hindenburgs. Wir ſtehen in ſchwerem Kampf mit unſeren Feinden. Benn zahlenmäßige Ueberlegenheit allein den Sieg verbürgte, läge Deutſchland kängſt zerſchmettert am Boden. Der Feind weiß aber, daß Deutſchland und ſeine Verbündeten mit den Waffen allein nicht zu beſiegen ſind. Der Feind weiß, daß der Geiſi, der unſerer Truppe und unſerem Volke innewohnt, uns unbeſiegbar macht. Deshalb hat er neben dem Kampf gegen die deutſchen Waffen den Kampf gegen den deutſchen Geiſi auigenommen, er will unſeren Geiſt vergiſten und alaubt, daß auch die deutſchen Waffen ſtumpf werden, wenn der deutſche Geiſt serfreſſen iſt. Wir dürfen dieſen Plan des Feindes nicht leicht nehmen. Den Feldzug gegen unſeren Geiſt führt der Feind mit verſchiedenen Mitteln; überſchüttet unſere Front nicht nur mit Trommelfeuer der Artillerie, ſondern auch mit einem Trom⸗ melfeuer von bedrucktem Papier. Seine Flieger werfen neben Bomben, die den Leib töten, Fluablätter ab, die den Geiſt töten ſollen. Unſere Feldgrauen lieferten an der Weſtfront von dieſen feindlichen Fluablättern im Mai 84 000, im Juni 120 000 und im Juli 300 000 ab. Eine gewaltige Steigerung. Im Juli 10 000 Giftofeile täglich. 10 000 Mal täglich der Verſuch, dem Einzelnen und der Ge⸗ ſamtheit den Glauben an die Gerechtigkeit unſerer Sache und die Kraft und die Zuverſicht zu dem Endſieg zu nehmen. Dabei können wir damit rechnen, daß ein großer Teil der feindlichen Flugblätter von uns nicht aufgefunden wird.— Der Feind begnügt ſich aber nicht nur damit, den Geiſt unſerer Front anzugreifen, er will vor allen Dingen auch den Geiſi in der Heimat veraikten. Er weiß, welche Quellen der Kraft für die Front in der Heimat ruhen. Seine Flugzeuge und Ballons tragen zwar die angehängten Flugſchriften nicht weit in unſere Heimat; fern von ihr liegen ja die Linien, in denen der Feind ver⸗ gebens um Waffenſieg ringt. Aber der Feind hofft, daß mancher Feldaraue das Blatt, das ſo harmlos aus der Luft eruntergeflattert iſt, nach Hauſe ſchickt. Zu Hauſe wandert es dann von Hand zu Hand, am Biertiſch wird es beſprochen, in den Famiſien, in den Nähſtuben, in den Fabriken, auf der Straße. Ahnungslos nehmen viele Tauſende den Giſtſtoff in ſich auf; Tauſenden wird die Laſt, die der Krieg ihnen ohnehin bringt, dadurch vergrößert und der Wille und die Hoffnung auf den ſiegreichen Ausgang des Krieges genommen. All dieſe ſchreiben dann wieder von ihren Zweifeln an die Front, und Wilſon, Lloyd George und Clemenceaureiben ſich die Händel Der Feind greift den Geiſt der Heimat auch ſonſt noch an. Die unſinnigſten Gerüchte geeignet, unſere innere Widerſtandskraft zu brechen, werden in Umſeuf geſetzt. Wir ſtellen ſie gleichzeitig in der Sch weiz, in Holland und Dänemark feſt. Von dort breiten ſie ſich wellenartig über ganz Deutſchland aus. Oder aber ſie tauchen gleichzeitig, in unſinnigen Einzelheiten übereinſtim⸗ mend, in den entlegenſten Gegenden unſerer Heimat guf, in Schleſien, Oſtpreußen und im Rheinland, und nehmen von da aus ihren Weg über das übrige Heimatsgebiet. Auch dieſes Gift wirkt auf Urkauber und fließt in Briefen zur Front. Und wieder reiben ſich die Feinde die Hände! Der Feind iſt ug. Er weiß für jeden das Pülverchen zu miſchen. Die Kämpfer an der Front lockt er. Ein Fluablatt lautet: „Deutſche Soldaten! Es iſt eine ſchändliche Lüge, daß die Frangoſen die deutſchen Gefangenen mißhandeln. Wir ſind ſeine Unmenſchen. Kommt nur getroſt zu uns herüber! Hier findet ihr rückſichtsvolle Aufnahme, gute Verpfleaung und friedliche Unterkunft.“ Man frage hierzu die tapferen Männer, denen es unter unſäglichen Mühen gelang, der feindlichen Gefangenſchaft zu entrinnen. Ausgeplündert bis auf das Letzte, im Drahtpferch ohne Obdach durch Hunger und Durſt für verräteriſche Ausſagen gefügig gemacht oder durch Schläge und Bedrohung mit dem Tode zum Verrat an den Kameraden gezwungen, auf dem Transport zur ſchweren Arbeit von der franzöſiſchen Bevölkerung be⸗ ſpien, mit Unrat beworfen: So ſieht in Wahrheit das Paradies aus, das der Feind vorgaukelt. Auch nachgedruckte Originalbriefe von Gefangenen werden abgeworfen, in denen dieſe ſchildern, wie gut es ihnen gehe. Gottlob wird es in Enaland und Frankreich auch noch anſtändige und menſchliche Komman⸗ danten von Gefangenenlagern geben: ſie ſind aber die Aus⸗ nahme. Und die Briefe, die der Feind abwirft, ſind nur—4 verſchiedene. Dieſe aber ſendet er in vielen Tauſenden von Exemplaren vervielfältigt. Kleinmütige ſchüchtert der Feind ein: „Euer Kampf iſt ausſichtslos. Amerika wird Euch den Garaus machen. Eure U⸗Boote taugen nichts. Wir bauen mehr Schiffe, als ſie verſenken. Euer Handel iſt vernichtet. Wir ſperren Euch nach dem Kriege die Rohſtoffe ab; dann muß Deutſchlands Induſtrie verhungern. Eure Kolonien ſeht Ihr niemals wieder.“ So klingt es aus ſeinen Fluablättern, bald Lockung, bald Drohung. Wie ſteht es in Wirklichkeit? Wir haben im Oſten den Frieden erzwungen und ſind ſtark genug, es auch im Weſten zu tun, trotz Amerikaner. Aber ſtark und einig müſſen wir ſein! Das iſt es, wogegen der Feind mit ſeinen Zetteln und Gerüchten kämpft. Er will uns den Glauben und die Zuver⸗ ſicht, den Willen und die Kraft nehmen. Warum ſucht der Feind immer noch nach Bundesgenoſſen im Kampf gegen uns? Warum trachtet er die noch neu⸗ trelen Völker zum Kampfe gegen uns zu preſſen? Weil wir ihm an Kraft gewachſen ſind. Warum hetzt er ſchwarze und andere Farbige gegen deutſche Soldaten? eil er uns vernichten willl Wieder anderen ſagt der Feind:„Ihr Deutſchen, Eure Regierungsform iſt falſch! Kämpft gegen die Hohen⸗ zollern, gegen den Kapitalismus, helft uns— der Entente—, Euch eine beſſere Staatsform zu geben!“ Der Feind weiß Renan, welche Stärke unſerm Staat und unſerem Kaiſerreich mmewohnt. Aber gerade eben deshalb bekämpft er ſie. Der Feind verſucht auch, alte Wunden im deutſchen Volkskörper aufzureißen. Mit ſeinen Flugblättern und durch Gerüchte verſucht er, Zwietracht und Mißtrauen unter den Bundesſtaaten zu ſäen. Wir beſchlag⸗ nohmten am Bodenſee viele Tauſende Flugblätter, die nach Bahenn geſchalft merden und gegen die Narddeutfchen aufreizen ſollten. Was der jahrhundertelange Traum der Deutſchen war und was unſere Väter uns erſtritten, das Deutſche Kaiſerreich, wollen ſie zerſtören und Deuiſchland zur Machtloſigkeit des 30jährigen Krieges verurteilen. Auch unſere Bundestreue zu unſeren Verbündeten will der Feind erſchüttern. Er kennt nicht deutſche Art und deut⸗ ſches Manneswort. Er ſelbſt opfert ſeine Verbündeten. Wer Englands Verbündeter iſt, ſtirbt daran. Ind ſchließlich verſendet der Feind nicht den ungefähr⸗ lichſten ſeiner in Druckerſchwärze getauchten Giftpfeile, wenn er Aeußerungen deutſcher Männer und deut⸗ ſcher Zeitungen abwirſt. Die Aeußerungen deutſcher Zeitungen ſind aus dem Zuſammenhang geriſſen. Bei Aeuße⸗ rungen Deutſcher, die wiedergegeben werden, denkt daran, daß es Verräter am Vaterlande zu jeder Zeit ge⸗ geben hat, bewußte und unbewußte. Meiſt ſitzen ſie im neu⸗ tralen Ausland, um nicht unſeren Kampf und unſere Entbehrungen teilen zu müſſen oder als Hochverräter erichtet zu werden. Auch die Verfechter extremer arteirichtungen dürfen nicht den Anſpruch erheben, für die Allgemeinheit des deutſchen Volkes zu ſprechen. Es iſt unſere Stärke, aber auch unſere Schwäche, daß wir auch im Kriege jede Meinung ungehindert zu Worte kommen laſſen. Wir dulden bisher auch den Abdruck der feind⸗ lichen Heeresberichte und der Reden der feindlichen Staats⸗ männer, die mit Angriffswaffen gegen den Geiſt des deutſchen Heeres und Volkes ſind, in unſeren Zeitungen. Dies iſt Stärke, weil es Kraftbewußtſein beweiſt. Es iſt aber eine Schwäche, weil es duldet, daß des Feindes Gift bei uns Eingang findet. Darum, deutſches Heer und deutſche Heimat: Wem dir einer dieſer ausgeworfenen Giftbrocken in Form eines Flu 9 blattes oder eines Gerüchtes vor die Augen oder die Ohren kommt, ſo denke daran, daß es vom Feinde ſtammt. Denke daran, daß vom Feinde nichts kommi, was Deutſchland frommt. Dies muß ſich jeder ſagen, gleichgültig, welchem Stande oder welcher Partei er angehört. Triffſt du einen, der zwar dem Namen und der Abſtammung nach deutſch iſt, der aber ſeinem Weſen nach in Feindeslager ſteht, ſo halte ihn dir fern und verachte ihn Stelle ihn öffentlich an den Pranger, damit auch jeder andere wahre Deutſche ihn verachtet. Wehre dich, deutſches Heer und deutſche Heimat! Gr..⸗Q., den 2. September 1918. v. Hindenburg, Generalfeldmarſchall. Der moraliſche Juſammenbruch Deulſchlands— die einzige Liegesmöglichleil des Vielverbandes. Die„Times“ ſchreibt am 7. Auguſt im Hinblick auf die britiſch⸗franzöſiſchen Waffenerfolge ſeit dem 18. Juli, man dürfe die in guten Tagen durch gute Nachrichten erzeugte frohe Stimmung nicht mit dem Verſtande durchbrennen laſſen und führt dann weiter aus: „Unter Sieg iſt nicht der Beſitz dieſer oder jener Stellung zu verſtehen oder das Beibringen größerer Verluſte, als wir ſelbſt ſie erleiden, ſondern den Feind davon zu überzeuger, daß er durch Fortführung des Krieges nur ſeine Geſamtverluſte vergrößern würde. Seine Mogal muß erſchüttert werden. Der Verluſt des Selbſtvertrauens iſt es, nicht der Verluſt von Boden, Mannſchaften oder Material, was Sieg oder Nie⸗ derlage ausmacht. Der Feind muß den Glauben an ſich ſelbſt oder an ſeine Führer verlierenal Wenn dies nur eintrifft, iſt es gleichgültig, wo es ſich ereignet, ob an der Aiſne oder am Rhein, zu Damaskus oder in Kiew. Wir erſchüttern langſam den Angriffsgeiſt des Gegners im Weſten; es ſind jedoch keine Anzeichen dafür vorhauden, daß er dort das Vertrauen in ſeine Verteidigungskraft verloren hat. Man muß ſich daran erinnern, daß er vor dem Zuſammenbruch Rußlands trotz erheblicher zahlenmäßiger Unterlegenheit ſeine Ver⸗ teidigung im Weſten hinlänglich aufrecht erhielt. Er glaubt, daß er, was er einmal fertig gebracht hat, auch wiederum vollbringen kaun. Es beſteht eine Meinungsverſchiedenheit umer den Deut⸗ ſchen wegen der Zweckmäßigkeit dieſer koſtſpieligen Offenſiven an der Weſtfront; über die Röglichteit erfolgreicher Verteidigung in Frankreich beſteht bisher nur eine Meinung in Deutſchland. Sobald darüber gwei Meinungen herrſchen, wird der Zuſammenbruch der Moral des Gegners begonnen haben; und ſobald derſelbe begonnen hat, wer⸗ den wir fünfzig Meilen genau ſo ſchnell voxrücken wie fünf Meilen heute.“ Auf jeden deutſchen Familientiſch daheim ſollte man dieſe Ausführungen der„Times“, unſerer erbitterſten Fein⸗ din, legen, an die Wand jedes deutſchen Unterſtandes draußen vor dem Feinde ſollte man ſie annageln. Hier haben wir klar auseinandergeſetzt, worauf allein unſere Feinde ihre Siegeshoffnungen aufbauen. Wir ſollen vergeſſen, was wir in vier Jahren fertig gebracht haben, wir ſollen den Glauben an uns ſelbſt verlieren. Was weiten Kreiſen in unſerem Volke leider beſonders in letzter Zeit zu ſehlen ſcheint, iſt einzig und allein die Erkenntnis, worum es ſich in dieſem Kriege lediglich handelt: Daß wir uns nämlich, wie einſt Friedrich der Große, gegen die ganze Welt behaupten und durchſetzen. Das heißt aber, daß wir gerade ſo wie er in der ſtrategi⸗ ſchen Abwehr ſtehen, auch wenn wir angreifen. In ſolcher Lage ſind Rückſchläge doch einfach unvermeid⸗ lich. Man mag ſie bedauern, aber man darf ſich ebenſowenig durch ſie niederdrücken laſſen, wie man andererſeits auch durch die größten Erfolge nicht in ſiegestrunkene Stimmung geraten darf, bevor der letzte Kanonenſchuß gefallen iſt. Mit keinem Wort hat unſere Oberſte Heeresleitung vor Eintritt in die Frühjahrskämpfe dieſes Jahres Ziele genannt, die ſie nachher nicht erreicht hätte. Daheim im Lande, in unſerer Preſſe, ſtellenweiſe vielleicht auch im Heer hat man, berauſcht von unerwartet großen Teilerfolgen, Hoffnungen gehegt und erweckt, die, ſelbſt wenn ſie in Erfüllung gegangen wären, uns dem Ende des Krieges doch um keinen Schritt näher gebracht hätten. Oder glaubt man vielleicht, die einſt⸗ weilen immer noch eng zuſammengeſchweißte Entente hätte uns demütig um Frieden gebeten, wenn unſere Truppen in Paris eingezogen wären? Niemals hätte ſie das getan, ſo⸗ lange ſie die Hoffnung hegen konnte, daß einmal unſere Kräfte doch erlahmen würden. Unſere ſämtlichen Feinde wehrlos zu Boden zu werfen, iſt ein Gedanke, den ein verſtändiger Deutſcher wohl ſchwer⸗ lich jemals gehegt hat. Von ihrer Maſſe nicht zer⸗ malmt zu werden, einzig und allein, das iſt unſer Ziel. Das aber geſchieht weiter wie bisher, je nach der Lage, durch kühnes Anſpringen des Gegners oder durch ſchrittweiſes Zurückweichen; in beiden Fällen jedoch unter ſcharfen Hieben, die ihm tiefe Wunden reißen. Daß wir das können, das haben wir in den verfloſſenen vier Jahren bewieſen. Wir haben eine Kraft entfaltet, wie wir ſie uns vor dieſem Kriege auch in den kühnſten Träumen ſelbſt nicht hätten vorſtellen können. Was ein Napoleon der Erſte nicht vermochte, das ruſſiſche Rieſenreich zu bezwingen, ir haben es geleiſtet. Mag unſere Lage ietzt zwar noch ſehr ernſt ſein, einen Vorteil gegen die Vorjahre hat ſie unleugbar: Die Zahl der Feinde kann nicht mehr wachſen, da ſich der Erdball bereits entſchieden hat. Was Amerika an Truppen gegen uns führt und noch heranführen wird, wiſſen wir und zählen dabei genau ſo wie Herr Wilſon mit Millionen. Ebenſo genau aber wiſſen wir auch, daß das Kräfteverhältnis an unſerer Weſtfront niemals wieder ein ſo ungleiches werden Lann, wie es in den Jahren 15, 16 und 17 war. Was wir in jenen drei Jahren geleiſtet haben, das können wir genau ſo auch weiterhin, wenn wir nur wollen. Das wiſſen unſere Feinde, und unſerem Willen allein ſuchen ſie daher die alte Kraft zunehmen. Wird es ihnen eines Tages endgültig klar, daß unſer Wille und unſer Glauben an uns ſelbſt weder zu beugen noch zu bréchen ſind, dann wird der Ruf nach Frieden von drüben kommen, ganz gleich, ob unſere vorderſten Gräben jenſeits oder diesſeits Paris liegen. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 4. September abends.(WB. Amtlich.) Bisher ſind keine größeren Kampfhandlun gen gemeldet. Fwiſchen Scarpe und Somme fühlte der Feind an unſere neuen Linien heran. Iwiſchen Ailekte und Aisne wurden erneute Angriffe der Franzoſen abgewieſen. * Bern, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Das„Journal“ ſchreibt zur Kriegsla ze, die Hindenburglinie, auf die die Deut⸗ ſchen ſich zurückzögen, bleibe ein ernſtes Hindernis, Die neuen Methoden änderten an dem Verteidigunaswert der früheren Schützengräben nichts. Dies hätten die Franzoſen in den letzten Tagen ſchon vor Roye und an den alten Somme⸗ Trichterfeldern bemerkt, wo man die Schlacht nach der alten Methode wieder mit langer Artillerievorbereitung habe führen müſſen. Zwar hätten Tanks im November 1917 die befeſtigten Linien einmal durchbrochen, aber damals ſeien ſie zum erſten Male in Maſſe aufgetreten, und es ſei fraglich, ob man jetzt wieder auf eine derartige Ueberraſchung rechnen dürfte. Das Hindernis, das ſich vor den Franzoſen aufrichte, dürſe nicht leicht genommen werden. Es ſei außerordentlich ernſthaft und werde eine neue Kampfhandlung erfordern. Der militäriſche Mitarbeiter der„Humanits“ glaubt nicht, daß durch Frontalangrjiffe noch viel ausgu⸗ richten ſei, wenn die Deutſchen erſt in der ron ihnen gewählten neuen Linie Fuß gefaßt hätten. Rollerdam, 3. Sept.(WTB. Nichtamtl.) In einer Ueber⸗ ſicht über die militäriſche Lage ander Weſtfront ſchreibt der„Nieuwe Roterdamſche Courant“ u..:„Das Eindrücken der Stellungslinie nördlich von Queant iſt für die Deutſchen zwar unangenehm, aber es iſtkein Durchbruch: denn die Engländer kamen zwar vorwärts, ſtehen aber wieder vor demſelben Problem, das ſie löſen wollten, als ſie zum Angriff übergingen.“ c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der Neue Züricher Anzeiger berichtet, die abſolute Ruhe um Reims und in der Champagne ſei ſehr auffallend und ſie müſſe trügeriſch genannt werden. Ebenſo auffallend ſtill ſei es bei Verdun, dagegen erweiſe ſich die lothringiſche und Vogeſenfront immer rühriger, was beſondere Beachtung verdient. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der Militärkritiker des„Temps“ ſchreibt, daß es zu einem abermaligen Stillſtand in der großen Schlacht kommen werde. Die Pauſe, die jetzt eintrete, werde zu den Vorbereitungen für den dritten Teil der Foch'ſchen Offenſive benutzt, der, wie Clemenceau zuverſichtlich erklärte, die Ent⸗ ſcheidung des Krieges bringen werde. e. Von der R Grenze, 5. Sept.(Pr.⸗Tel. g.)) Den„Baſler Nachrichten“ zufolge meldet der Havas⸗ vertreter von der Front: Um die erfolgreichen Unternehmungen der Alliierten an der Front im Weſten hat ſich General Fayolle beſonders verdient gemacht. Die Deutſchen haben neuerdings, die Gefahr, die ſie bedroht, ver⸗ ſtehend, Kräfte gegen die Armee Mangin zuſammengezogen, aber dieſe erſchreckte nicht. Wir halten den Feind und werden ihn nicht loslaſſen. Wir haben zwei kritiſche Augenblicke überſtanden und erwarten nun keinen neuen mehr. Oberſt Egli zum Rückzug in Flandern. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Sept.(Pr.⸗Tel. g. K) Oberſt Egli ſchreibt in den„Baſler Nachrichten“ zum deut⸗ ſchen Rückzug in Flandern, auch dieſer dürfe nur als die folgerichtige Durchführung des Entſchluſſes der deut⸗ ſchen Oberſten Heeresleitung zur Frontverkür⸗ zung angeſehen werden. Noch iſt die allgemeine Rückzugs⸗ bewegung der Deutſchen zwiſchen Hyrn und Aisne nicht zu Ende, doch läßt ſich ſchon ein ſtarker Widerſtand an einzelnen Stellen erkennen, da eine bedeutende Zahl von Diviſionen zurückgenommen und für andere Verwendung frei wurden. Außerdem beweiſt aber auch die Lanaſamkeit des Vorrückens der Alliierten, daß die deutſchen Truppen durch die Ereigniſſe keineswegs ſo erſchüttert werden wie manche glauben machen wollen. e Täligleit unſerer Bombeugeſchwader im Auguſt. Berlin, 4. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Im Kampfe gegen militäriſche Ziele binter der feindlichen Front warfen unfere Bombengeſchwader im Auguſt die bisher unerreichte Menge von 1157 957 Kg. Sprengſt off ab. Die Wirkung der vielfach aus niedrigſten Höhen durchgeführten Angriffe wurde in den meiſten Fällen durch Augenbeobachtung erkannt und durch Bildaufnahmen beſtätigt. Volltreffer auf die Flu N von Matougues und Esauerder vernichteten mehrere 4. Seite. Nr. 413. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittog⸗usgabe.) Donnerstag, den 5. September 1918. 2. Sr. 2—— f 57 2* 2 5 nde mit Flugzengen. Auf dem Flughaſen von Ochoy riefen wieder⸗ 65 Staat⸗mäner im feindlichen Auslande, die mit der nde holte Angriffe ſtorke Brände und äußerſt heitige Kriegsziele 188 Kriegsende. all jener Greuelwaßnahmen nicht belaſtet ſind, Seibſtver⸗ hervor. Langanhaltende Brände kennzeichneten als heſonders wirkungsvoll die Angriſſe gegen Munikionszüge auf den Bahnhöfen von Epernay und Eropecgeur, Munitionslager füdlich Chalons und die eee Dieſſel ſur Seine, das große Munitionslager Wailly ſüdlich Arras flog am 25. Auguſt in die Luft. Sehr ſtarte, langandauernde Brände ent⸗ ſtanden außerdem in Ortsunterkünften oder Lagern in Cha⸗ Ions, Epernay, Amiens, St. Pol und Vilters⸗ Cotterets. Während der Großkämpfe zwiſchen Arras und Reims verurſachten Volltreffer in die dichten Anſammlungen von Truppen und Kolonnen in und hinter den Schlachtfronten ſchwere blutige Verſuſte und ſtarke Verwirrung. De Lage im oſten. Amerikaniſche Anerkennung der Ychecho⸗Slowaken. Baſ⸗ u, 4. Sept.(WrB. Nichtamtlich.) Reutermel⸗ dung. sſekretär Lanſin hat eine Mitteilung ver⸗ Offentlicht: Da die tſchecho⸗ſlowakiſchen Völker gegen Beutſch⸗ land und Oeſterreich⸗Ungarn zu den Waſfen gegriffen und —* Armeen unter Offizieren ihrer eigenen Nationo⸗ lität in Uebereinſtimmung mit den Vorſchriften der Praxis hei den zviliſierten Nationen aufgeſtellt haben und da die Ichecho⸗Slowaken im gegenwärtigen Krieg unabhängige Ziele verfolgen, deren Verwirklichung durch die organiſierte Politiſche Autorität der Tſchecho⸗Slowaken dem Nation urat auvertraut wurde, erkennt die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten an, daß der Kriegszuſtand zwiſchen den in dieſer Weiſe organiſierten Tſchecho⸗Slowaken und Deutſchland und Deſterreich⸗Uungarn beſteht, ſie erkennt auch den tſchecho⸗ſlowakiſchen Nationalrat als eine krieg⸗ führende Regierung an, die berechtigt iſt, die mili⸗ käriſchen und politiſchen Angelegenheiten der Tſchecho⸗Sloroa⸗ ken zu leiten. Die Regierung der Vereinigten Staaten iſt fer⸗ ner bereit, in formelle Beziehungen mit der in dieſer Weiſe anerkannten tatſächlichen Regierung zu treten, um den Krieg gegen den gemeinſamen Feind durchzuführen. E Die Anerkennung der iſchecho⸗ſiowakiſchen Räuber⸗ banden als Leean de Nation durch die Ver⸗ einigten Staaten ſteht im vollen Widerſpruch zu dem feier⸗ lichen Verſprechen des Präſidenten Wilſon:„zu Rußland ſtehen zu wollen“. Die Regierung der Vereinigten Staaten Hbekennt ſich damit zu der Auffaſſung der engliſchen Regierung, die ihr in der Anerkennung der Bchecho⸗Elowaken vorange⸗ angen iſt, und ihre Freundſchaft zu Rußland durch ihre Ver⸗ ſuche dokumentiert hat, das Volk von Rußland in eine neue, blutige Revolution zu ſtürzen. General Koropadſin in Berſin. Berlin, J. Sept.(W B. Nichtamtlich.) Heute Abend traf der Hetman der ÜUkraine, General Skoropadſky, mit einem Sonderzuge aus Kiew hier ein. Er wird dem Kai⸗ ſer auf Schloß Wilhelmshöhe einen Beſuch abſtatten und einige Tage in Deutſchland verweilen. ◻Berlin, 5.—— Von unſerem Berliner Büro.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ widmet dem in Ber⸗ Uin eingetroffenen Hetman der Ukraine, Skoropadſky, einen warm gehaltenen Berüßungsaufſatz, dem wir folgende Sätze entnehmen möchten: Es ſind feſte Bande, die uns mit der Ukraine verknüpfen, die als erſte beim Friedensſchluß von Breſt die Hand hingeſtreckt hat, um dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten. Die Entente, die noch vom Wirtſchaftskrieg gegen die Mittelmächte träumt, iſt durch den Oſtfrieden, durch die Oſtorientierung in dem Krieg nach dem Kriege heute ſchon in ihren Hoffnungen betro⸗ —— Der Hetman iſt uns kein Fremder. Schon vor dem rieg war er in Deutſchland. Seine Gattin befindet ſich zurzeit auf dem Weißen Hirſch bei Dresden, wo ſie zur Kur weilt. Der Hetman wird von Berlin aus in das Hauptquartier reiſen, wo er vom Kaiſer empfangen werden wird. Die Ukraine aber 7* ein lebenskräftiges Staatsweſen, und daß ſie ſo leicht und ſchmerzlos die Wehen der Rerolution überſtanden hat, iſt nicht nur ein Verdienſt der tüchtigen Be⸗ völkerung, ſondern iſt vor allem auch der Hand zuzuſchreiben, die das junge Reich aus dem Klaſſenkampf wieder herausge⸗ —— hat, der Hand des Hetmans Skoropadſti. Befreit von ußerer Unterdrückung und inneren Wirren ſieht das Land einer neuen Blütezeit entgegen. Demiſſion des polniſchen Kabinelts. EBerlin, 5. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach Warſchauer Meldungen des Berliner Tageblatts hat das olniſche Kabinet demiſſioniert. Der Regent⸗ Koafterat hat die Demiſſion angenomman. Die Ur⸗ ſachen des Rücktritts ſollen Differenzen im Kabineit in der Frage der Verhandlungen mit Deutſchland ſein. Als künf⸗ tiger Prinz Radziwill. In Anſchluß an dieſe Meldung möchten wir feſtſtellen, daß die Berliner Preſſe neuerdings eifrig mit Gerüchten be⸗ ſchäftigt, die aus Wien ſtammen und mitteilen, in der öſter⸗ —.—— Reichshauptſtadt ſei man angeblich zur auſtro⸗ Polniſchen Löſung der polniſchen Frage zurückgekehrt. Auch gült die Stellung des Grafen Burian wieder als gefeſtigt. Hierzu— wir bemerken. daß es ſich ohne Frage um müßige Gerüchte handelt. Die polniſche Frage iſt während der Verhandlungen im Großen Hauptquartier in ihren Grundzügen endgültig entſchieden worden, und wenn die Stellung des Grafen Burian neuerdings als gefeſtigt gilt, ſo hat er ſich hoffentlich zu neuen Anſchanungen bekehrt. Ge⸗ legenheit dazu wird ſich ihm wohl anläßlich des Wiener Auf⸗ Auihalts des Herrn von Hintze geboten haben. Keine Demiſſion Buriaus. Wien, 4. Sept.(WI B. Nichtamtlich.) Meldung des Wie⸗ nex Korreſpondenzhureaus. Die in einzelnen ausländiſchen Blättern verbreitete tendenziöſe Meldung von der Demiſ⸗ ſion des Miniſters des Aeußern Grafen Burian, ent⸗ behrt jeder tatſächlichen Grundlage. Herr von Hintze in Wien. Wien, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Heute mittag empfing Kaiſer Karl den Staatsſekretär v. Hintze und den Unter⸗ icatsſekretär von Stumm. Um 12½ Uhr fand bei Ihren ajeſtäten Frühſtückstafel ſtatt, zu der v. Hintze, v Stumm, der deutſche Botſchafter Graf Wedel, der deutſche Militär⸗ müchtigte Generalmajor Cramon und der des Miniſter des Gruf Burian gugazogen waren. Empfänge beim Kanzler. Berlin, 5. Septemben.(Ron unſerem Berliner Büro.) Der öſterreichiſch⸗ungoriſche Botſchafter Prinz zu Hohen⸗ lohe⸗Schillingsfürſt wurde geſtern vom Reichskanz⸗ ler empfangen, desgleichen der türkiſche Votſchafter Rifaat aſcha 3 — Von Dr. Peier Stubmann, M. d. R. Dem deutſchen Volke iſt letzter Tage ein Wunſch erfüllt worden. Die maßgebenden politiſchen Kreiſe haben ſich, wie die Reden des Staatsſekretürs Dr. Solf und des Prinzen Mar von Baden beweiſen, zu größerer politiſch⸗redneriſcher Tatig⸗ keit entſchloſſen. Ob man berechtigt iſt, ſchon ſetzt von einer „politiſchen Offenſive“ zu ſprechen, mag zunächſt dahingeſtellt bleiben. Eine Offenſſpe kann natürlich nicht nur in einer„Ab⸗ wehr“ feindlicher Reden beſtehen; ſie muß ſelbſt Attacke aut Attace reiten laſſen. Sie muß unſeren braven Feldgrauen täglich an der Hand der feindlichen Unnerſchämtheiten klar machen, warum ſie immer noch um des Vaterlandes willen die ſchwere Laſt des Krieges tragen müſſen. Ich habe nament⸗ lich in letzter Zeit die Erfahrung gemacht, daß die Knock⸗out⸗ und Vernichtung⸗drohungen von gegneriſcher Seite im Heere viel zu wenig bekannt ſind. Sie müßten täglich unſeren Bra⸗ ven in die Köpfe gehämmert werden, damit ſie wiſſen, wo der wohnſinnige Hochmut der Kriegsverlängerung ſißt und mit den Waffen zunächſt ausgerottet werden muß. wenn der Tag des Friedens anbrechen ſoll. Dazu bedarf es einer weiteren folgerichtig durchgeführten politiſchen Offenſive. Aus den hunderten von Zeugniſſen, die ſich für die Kriegsſchuld der feindlichen Politik, für die völkerrechtsbrechenden Maßnahmen ihrer Regierungen und die ſyſtematiſche Kriegsverlängerung durch die engliſchen Lords und die franzöſiſche Regierungs⸗ klique beibringen laſſen, müßte ein vielgeſtaltiger, täglich von neuem geführter großer Geſamtbeweis dafür angetreten wer⸗ den, daß die an der Spitze der„weſtlichen Demolratien“ ſtehen⸗ den autokratiſchen Grüppchen die Blutſchuld dieſer Tage tragen und die Völker mißbrauchen, wie noch nie Bewohner der Erde in Maſſe mißbraucht worden ſind. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, daß alle kriegführenden Völker das Ende dieſes mörderiſchen Krieges herbeiſehnen. Das Hin⸗ dernis zu Friedensverhandlungen bilden diejenigen feindlichen Staatsmänner, die den Krieg als Raubzug betrach⸗ ten. Es gibt kaum eine größere Wahrheit als die, daß die offi⸗ ziellen* unſerer Feinde jederzeit das Ergebnis der militäriſchen Erfolge weit hinter ſich gelaſſen haben. Sie for⸗ dern Belgien und Elſaß⸗Lothringen, gerade weil ſie es— wie ſie meinen—„noch“ nicht haben. Sie würden ohne Zweifel das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet und das erzreiche Sie⸗ erland oder nach dem Muſter der„Re⸗Annexion“ das Weſt⸗ falen Jeromes und dazu die„Vefreiung“ Hannovers für Eng⸗ land verlangen, wenn ſie am Rhein ſtünden. Wir ſind gegen⸗ über den angeblich gerechten Forderungen der feindlichen Staatsmänner, angeſichts der gönnerhaften Unverſchämtheit, mit der dem deutſchen 65⸗Millionenvolk ein ausreichender Ko⸗ lonialbeſitz verweigert wird, inbezug auf Kriegsziele die wahren Waiſenknaben! Man beruft ſich auf unſere„Alldeutſchen“. Ich will zugeben, daß in manchen Forderungen aus dieſem Lager Uebertreibungen ſtecken, daß manche Reden dieſer Zu⸗ kunftspolitiker im Auslande zur Erweckung des Eindrucks be⸗ nutzt werden konnten, als ob es uns auf eine weltbeherrſchende Stellung ankomme. Aber das kann niemand beſtreiten, daß die Kriegsziele des„Alldeutſchen Verbandes“— trotz allem, was man gegen ſie einwenden kann— bei Zugrundelegung der militäriſchen Erfolge der beiden Kampfgruppen weit zurück⸗ haltender ſind als die unſerer feindlichen— Staatsmän⸗ ner! Und gerade darauf kommt es an! Unſere Alldeutſchen ſind zudem Privatleute. Es iſt ein infamer Kniff— und als ſolcher ſollte er einmal vom deutſchen Regierungstiſch gelenn⸗ zeichnet werden—, wenn das private Politiſieren des Alldeut⸗ ſchen Verbandes dazu benutzt wird, die Welt von der militäri⸗ ſchen Friedensſeindſchaft der deutſchen maßgebenden Kreiſe, von ihrer„Doppelzüngigkeit“ u. ſ. f. zu überzeugen. Andererſeits ſollte äber von deutſcher Seite gründlichſt da⸗ für geſorgt werden, der Welt durch eine politiſche Offenſive u zeigen, daß es die angeblich demokratiſchen Regierungen Frankreichs, Englands, Italiens und der Vereinigten Staaten ſind, die ihren Völkern und dem neutralen Ausland die Knecht⸗ ſchaft weiterer Kriegsdauer mit allem Elend und Kummer auf⸗ zwingen. Dieſe Aufklärung erreichen wir nicht mit geiſtreichen nud gefühlvollen Darlegungen darüber,„wie deutſche Staats⸗ männer reden ſollen“, ſondern nur dadurch, daß mit der nöti⸗ en herzlichen Rauheit deutſch und amtlich dem Aus⸗ and geſagt wird, worin der Unterſchied zwiſchen unſeren leiten⸗ den Kreiſen und denen beſteht, die ſich immer noch an der Spitze der feindlichen Staaten beſinden. Wir haben bis zum Ueberdruß beſtätigt, daß wir Zu Friedensverhandlungen bereit ſind. Soweit ich ſehen kann, hat andererſeits in Deutſchland niemals jemand verlangt, daß der Feind vor Beginn der gewiſſe weitgehende Verpflichtungen übernehmen müſſe, widrigenfalls wir eine Verhandlung verweigern. Man ſpricht von„Laubfroſchpolitikern“, die je nach der militäriſchen Lage ihre Wünſche erhöhen oder verringern. Aber ſelbſt wenn die Laubfröſche auf der oberſten Sproſſe ſaßen, hat kein Politiker von irgendwelcher Bedeutung in Deutſchland etwas Aehn⸗ liches gefordert, wie die in den trübſten Tagen von Enland verlangte„Räumung und Wiederherſtellung Belgiens“ vor Beginn von Friedensverhandlungen. Iſt denn dieſe Maßloſig⸗ keit feindlicher Kriegszielpolitik keine Angriffsfläche, auf die Attacke zu reiten für einen deutſchen Stgatsmann jederzeit ein beſonders lohnendes Unternehmen ſein ſollte? Und ſollte es ſo ganz unmöglich ſein, auf dieſe Weiſe in monatelanger ſtetiger Aufklärungsarbeit dem neutralen Ausland klar zu machen, daß die Welt allein Frieden erhalten kann nach dem Abgang jener„demokratiſchen“ Gewaltregenten in Paris, London und Waſhington? Aber weiter: Unſere Regierung beſitzt ein dauernd wach⸗ ſendes Material über die Völkerrechtswidrigkeiten, die ſich die feindlichen Staaten von Anbeginn des Krieges haben zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Es exiſtieren darüber vortreffliche, alktennäßige Berichte, ſo ſteifleinen und trocken, daß ſie in dieſer Ferm geradezu zum Verſtaubenlaſſen und Vergeſſen herausſordern. Im Reichstage iſt die Regierung mehrfach auf 1 f unerhörten„Greueltaten“ hingewieſen worden, ja ſie hat fein ſäuberlich darüber Auskunft gegeben, Aber warum in aller Welt— frage ich— entſchließt man ſic nicht dazu, dieſe ſkandalöſen Untaten in einem beſten l en Feldz vor das einzige Forum zu bringen, deſſen Urteil uns un dem Frieden nützen kann, vor das Forum der Welt? Schon dia eine Tatſache, daß England und Frankreich— nach dem Muſter des Burentrieges— die und Fobte⸗ 3 Ziwülgefangenen gegen glles Völkerrecht bei ruch des es zür Birtuoſttät ausgeblldet haben, en, was es hat mit Wilſons loyd Georges— vort bem We und der Kultur, dic bei ihnen zu Hauſe ſein ſollen. Run höre ich ſchon den Einwand, daß eine ſolche Propa⸗ anda„die Verſtändigung“ 9 künnte. Je nun, mit lemenceau und Chur ſcheint mir Rberhaupt ſchwiecig. Es gübt mahl nach 11 5 er⸗ ſtändlich kann die erhoffte„politiſche Offenſive“ nicht aus Suftſchhſſen beſtehen, die den Charakter einer Willkomms⸗ kanonade erwecken. Man wird ſchon mit geiſtigen zielfeſt und ſcharf ſchießen müſſen, wenn man einen olg erzielen will. Nur ſo wird inan die ſachlich und gerecht wügenden Faktoren, die es auch in den feindlichen Ländern gibt, verſtärken können, ſo daß endlich eine Erörterungs⸗ möglichteit für den Frieden herbeigeführt werden kann. Militäriſche Inktiative— gleichviel ob in 3— oder Abwehr— und politiſche Offenſive in dieſem Sinne ſind die weſentlichſten Mittel, um dem Frieden vor⸗ zuarbeiken. Alle anderen Mittel haben bisher verſagt. Ins⸗ beſondere alle Verſuche durch die Beteuerung unſerer Beſchei⸗ denheit und menſchlichen Trefflichkeit, durch theoreniſche Wil⸗ ligkeit zu internationalen Abmachungen auch in Feindesland die„Atmoſphäre des Friedens“ herbeizuführen. Es iſt doch eine die Grenzen des Komiſchen ſtreifende Selbſtüberhebung, wenn ſetzt behauptet wird, der Frieden mit Nußland ſei ein Ergebnis der Friedensreſolutian vom 19. Juli 1917. Die Friedensreſolution hätte m. E. zwölfmal beſchloſſen werden können„die ruſſiſche Revolution und der Frieden wären doch nicht gekommen, wenn nicht die iſche Dampfwalze zerſchlagen hätte. Nachdem das letztere g hen war, hätte es— zum Frieden im Often— auch der Frie⸗ densreſolution nicht bedurft. Daß ſie uns im Weſten geholfen hat, werden ſelbſt ihre glühenden Anhänger nicht behaupten wollen. Die Lage erfordert alſo neue Mittel. Das große Gebiet ſtaatsmänniſcher Propaganda lag bei uns noch Söllig brach. Wir haben es vernachläſſigt und haben uns wohl ver⸗ früht und allzu tief in die Friedensbedingungen vertieſt. Daß wir ſie unter uns erörterten, war durchaus richtig; uns dabei aſzetiſcher Entſagung hinzugeben, wäre Ideologie geweſen. Es iſt bei Verhandlungen derjenige immer noch am n efahren, der am klarſten und konſequenteſten viel forderte. nd wenn wir es abſcheulich und barbariſch emein ſinden, daß Lloyd George den Krieg als„Geſchäft“ bezeichmete, die Friedensverhandlungen werden für England ein geradezu länzendes Geſchäft ſein, wenn wir uns ſcheuen, ſie vom ge⸗ ſchäfklichen Standpunkt aus anzupacken. Ich komme alſo zu dem Schluß: Man ergreiſe das Mit⸗ tel großzügiger politiſcher Offenſive mit dem Zial, jene ge⸗ 9 walttätigen„Demokraten“ mit den zariſtiſchen heiten zu entlarven, befreie aber alle Propaganda von nutzloſen Hinund Her der weitgehendenoder 8 Kriegsziele. Noch iſt nicht t und Gelegenheit, von letzteren zu ſprechen. Noch regiert Mars die Slunbe, und zwar jenſeits der Front ein ſelten blutrünſtiger Mars mit der demokratiſchen Maske. Dieſe Situation klar ſtellen, heißt dem Frieden einen wirklichen Dienſt leiſten. der Reichskanzler zur Pahlreſorm. Berlin, 4. Septbr.(WTB. Nichtamitl.) Im Ausſchuß des Herrenhauſes zur Beratung der Verfaſſungs⸗ und Wahlrechtsreform nahm Miniſterpräſident Graf v. Hertling zu folgenden Aus⸗ führungen das Wort: Meine Herren! möchte mir geſtatten, ehe Sie in die Be⸗ ratung der Materie ſelbſt eintreten, ein Benẽ kurzes Wort zu Ihnen zu ſprechen; nicht, daß ich Ihnen erſt ganzen Ernſt der Stunde und die Tragweite der zu faſſenden Beſchlüſſe vor Augen zu bringen hätte— davon ſind Sie ja alle ſelbſt vollſtändig durch⸗ drungen. Wir können ſagen, daß zur Zeit die Augen rpoli⸗ tiſch intereſſierten Kreiſe, nicht nur in Preußen, auf das Herren⸗ haus und die zu faſſenden Beſchlüſſe gerichtet ſind. Wbar ich halte es für zweckmäßig, den Herren gleich zu Anfang die Stellung und den Standpunkt der könkaltchen Staatsregierung mit aller Beſtimmtheit zum Ausdruck zu bringen. Die Staatsregierung ſieht es als ihre Aufgabe an, das in der Juli⸗ Botſchaft ausgeſprochene königliche Wort dem Sinne nach zur Erfüllung zu bringen. Wie von Kriegs n an alke Söhne des Vaterlandes in gleicher Weiſe ſich Pflicht bewußt geweſen ſind und in gleicher Weiſe das Vaterla verteidigt —*— mit aller ihrer Kräfte, wie hier von ſozialer ifferenzierung nicht die Rede war, ſondern Hoch und Nie 53 Arm und Reich, Gebildete und Ungebildete in gleicher Weiſe dieſe ihre Pflicht erfüllt haben, ſo ſoll auch nach dem Kriege im Frieden, den wir erhoffen, keine ſoziale Differenzier ung in der einfachſten politiſchen Betätigung, in dem Wahl⸗ geſchäfte, ſtattfinden. Das iſt der Sinn, in dem ich von An⸗ ſang an das königliche Wort verſtanden habe, das iſt der Sinn, in dem ich ſeinerzeit, als ich dem zum zweiten Male an mich ergange⸗ nen Ruf des Kaiſers und Königs nachgekommen bin und trotz aller Bedenken das ſchwere Amt auf meine alten Schultern genommen habe, meine Aufgabe betrachtete, das war die Berpflichtung, die ich meinerſeits übernommen habe, der ich entſchloſſen bin, mit allen meinen Kräften nachzukommen und mit der ické ſtehe; und falle. Aber darauf kommt es ja garnicht an. Um die Perſon von Miniſtern handelt es ſich nicht. Feder, der nach mir an dieſe Stelle treten wird, wird ſich vor die gleiche Aufgabe ge⸗ ſtellt ſehen, und darum iſt es unſer aller Aufgabe, einen Weg zu ſuchen und zu finden, der zur Eimöſung des königlichen Vorte⸗ führt. Meine Herren! Ich ſagte ſchon, auf die Perſon von Miniſtern kommt es nicht an, aber es handelt ſich auch nicht mehr um die miniſterielle Verantwortlichkeit im gewöhnlichen ſtaatsrechtlichen Sinne; es ſteht viel mehr auf dem Spiele. Nach meiner ehrlichen Ueberzeugung handelt es ſich, meine Herren, dieſer ſchweren Frage um den Schutz und die Erhaltung von Krone und Dynaſtie. Finden Sie alſo den Weg, der zu einer Verſtändigung führt! In der Geſtalt, in der das Abgeordneten⸗ haus die Vorlage an Sie hat gelangen laſſen, ſieht die Staatsregie⸗ rung keine Möglichteit der Zuſtimmung, wie das auch ſchon ge⸗ ſagt worben iſt. Finden Sie alſo den Weg, der dem königlichen Wort vollauf gerecht wird und der den Bedenken, die Sie hegen, möglichſt entgegenkommt. Ich habe—— im anderen Hauſe, im daß ich die Vedenken der Herren gegen die Einführung allgemeinen und gleichen Wahlrechts vollkom⸗ men zu würdigen weiß. Aber, meine„dieſe Bedenken müſ⸗ ſen in der Zeit, in der wir leben, geſtellt werden hinter die rößere Aufgabe, die wertvollſten Güter unſeres ſtaatlichen Lebens, Pynaſtie und Krone, zu ſchützen. Ueber das Tempo, in dem Sie dieſen Weg ſuchen und finden, erlaube ich mir keine Vorſchläge zu mochen. Auch den Reichstagsabgeordneten— ich ſage das, um falſchen Nachrichten in den Zeitungen entgegenzutreten— habe ich⸗ geſagt, in der Sache bin ich ganz feſt; bezüglich des Tem⸗ pos bitte ich mir freie Hand zu l U age ich auch Ihnen, meine Herren: es wird eits kein Druck auf Sie ausgeübt werden; wir werden ſie in ſachlicher Weiſe it zu unterſtützen bereit ſein, daß ſie in abſehbarer Zeit zu einem 3 2 Verdacht des Ver⸗ jchlop S58 würde Agitation Nahrung geben 5 9 65 jeder, der nach mir ne Herrenl n„ der a a bieſelbe Auſgahe aufnehmen—N —05 Stelte freht, —————— — werden,—— einer zu weitgehenden eres ſta Sebens umſ vorgeb wird. Ob das ſpäter noch möglich ſein wird Alle Gedonten 5—— eindringlich Soren Er⸗ —— +— —— ——— r SSeoo„o8 — — S3 3 2 R * —— Ha 8 * 1 3 5 mun — den B. September 1018———————— Maunbeimer Seueral-Angeiger.(Wineg-Busgabe.) Nr. 43. 5. Seits. Aus Stadt und Land. werſamemlung der Mannheimer Wein⸗ und pirituoſenhändler. t dem Reichsweinſteuergeſetz befaßte ſich eine Verein Mannheimer Wein⸗ un Ekknenande e. B. Innung(Freie Innung) Mannheim auf geſtern Nach⸗ den„Rodenſteiner“ einberuſene öffentliche Ver⸗ u g, die ſehr ſtark beſucht war. Das Referat hatte Herr tockheim übernommen. In klarer und gründlicher er auf die wichtigſten Veſtimmungen des neuen Geſetzes 1. Auguſt verkündet wurde und mit dem 1. September trat. Die Veröffentlichung der 116 Paragraphen um⸗ Ausführungsbeſtimmungen erfolgte aber erſt am 22. obaß es mit der chführung noch etwas hapert Der Re⸗ es barauf hin, daß ſich die Reichsleitung ſchon einmal 1893 mit dem Gedanken einer Weinbeſteuerung trug, daß er als mit Rüickſicht auf die wirtſchaftliche Rotlage der Winzer Ausführung kam. Eine ſolche Rückſicht auf die Winzer in anbetracht der 0 nun nicht mehr geboten. —— guten Ernten und hohen icht das ir unter Weim ſchlerhthl—— nicht nur was w u v n, Nern, arch alle weinahnlichen Geträne 0ſ, Nheberbect du moeine), heilkräftige Weine(ſoweit ſie nicht ausſchließlich zu cken——— finden), Punſche und entgeiſtete(wie der iche Ausdruck für alkoholfreie Weine lautet) Weine. Die Steuer Un 20 Prozent des Verkaufspreiſes. Für Weine ölterer Jahr⸗ he tritt inſofern eine Ausnahmebeſtimmung in Kraſt, als ſie nur 80 Pig. Steuer pro Flaſche belegt werden, wenn die Accis⸗ gen vorgel werden können. Das Geſetz ſchreibt die rung von Weinſteuerbücher vor. Steuerpflichtig iſt jeder der an Ver eben wird und auch die Mengen, die 1 genen Betrieb vom Inhaber getrunken werden. Steuer⸗ iſt der Küfertrunk, ſteuerfrei iſt ferner der Wein, der Herſteller an den Händler abgegeben wird(da ja nur derjenige, die Weine an Verbraucher abgibt, die Steuerbeträge von dem einnimmt und an die Steuerbehörde abzuliefern hat), Weine, die an Schaumwein⸗, Branntwein⸗ und Eſſig⸗ zur Verarbeitung abgegeben werden, kleine Proben und gottesdienſtlichen Zwecken. Eine dritte Rubrik in dem uch iſt den Fehlmengen gewibme,t die durch Zehrung Abfüflung entſtehen, die Höchſtgrenzen, die hier zuläſſig ſind, von der oberſten Landesbehörde beſtimmt werden. Der Re⸗ bält einen Prozentſatz von 10 Prozent für angemeſſen und datz in dieſer Frage Sachverſtändige gehört werden, ehe ſcheidung fällt. Die Steuer zu zahlen hat der, der an den aucher abgibt. Für den Wirt tritt anſtelle des Rechnungs⸗ die Vorſchrift, einen Preisaushang oder eine Weinkarte zu orguf ſämtliche geführien Weine mit Preiſen zu verzeichnen die Steuer geſondert aufzuführen iſt, oder gleich in den eis mitgerechnet bezeichnet werden ſoll, bleibt dem Wirt über⸗ n; um Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen empfiehlt agende das erſtgenannte. Die Regel ſieht keine Doppel⸗ euerung der Weine vor, ſie kann aber eintreten, wenn näm⸗ Warder Händler bereits verſteuerte Weine zum Zwecke des Wieder⸗ aufs erwirbt. Weine, die zu Geſchenkzwecken, im Tauſch oder ſtatt gegeben werden, ſind auch ſteuerpflichtig. dem Veſetz iſt es Privatleuten verboten, ſich ſelbſt Weine es beſtehen nur für einige Gebiete 8 h und zwar für ſolche, in denen die Selbſtkelterung bisher 900 war. Die Zölle ſind weſentlich erhöht worden; der Referent hier nach dem Kriege Aenderung. Die Landesweinſteuern nunmehr fort, die ſtädtiſche Verbrauchsſtener dagegen nach wie vor beſtehen. Dieſer betrüblichen Tatſache ſteht jetzt en erfreulichere gegenüber: die erzielte Einigung der ſüd⸗ ſentſchen Staaten bezügl. der Feſtſehung von Richtprei⸗ fähr Geider keine Höchſtpreiſe) für Weine, die nicht über die letzt⸗ ſchleden, Herbſtpreiſe hinausgehen ſollen. Preußen und Heſſen beten bei dieſem Beſchluß. Das iſt bedenklich, denn gerade beide Wten ausgedehnte Domänen⸗Weingüter.— Die Ausſprache war lebhaft. Dem Referenten dankte ſtarter Beifall. yv. Die Verteilung von Nähfaden und Garn. die Die„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt halbamtlich: Die erſte durch abeecheberleibengsſtelle vorgenommene Verteilung von Baum⸗ fäden war für das erſte Kalendervierteljahr 1918 beſtimmt, 000 jedoch aus iechniſchen Gründen bis zum Ende des zweiten dunh ebieckelfabres hingegogem. Nunmehr wird die zweite Bau die Reichsbekleidungsſtelle vorgenommene Verteilung von zein wollnähfäden und Leinennähzwirn vor ſich gehen. Gleich⸗ §888 erſolgt eine erſte Verteilung von baumwollenem e und Storfgarn. Die Verteilung geſchieht durch an di ommunalverbände. Die Zuteiking der Baumwollnähfäden 00 ie einzelnan Kommunalberbände iſt in der Weiſe vorgeſehen, lune Auf etwa 2 Verbraucher eine Rolle zu 200 Meter zur Vertei⸗ 90 kiommen kann, während der Reſt den Kleinverarbeitern und fühd Taucherbetrieben, wie Gaſthöfen, Fremdenheimen uſw. zugu⸗ uden ſein wird. Auch bei der Verteilung von Leinennähzwirn Eir, daumwollenem Strick⸗ und Stopfgarn ſollen möglichſt viele die Lelltellen bedacht werden. Dies dürſte umſo leichter fallen, als in Strickgarne in 50 Gramm⸗ und 20 Gramm⸗Aufmachung leich⸗ 5 1⁰ Gramm⸗Einheiten zerlegbar ſind und auf dieſe Weiſe vom Srhandel ohne Schwierigkeiien in dieſen Mindeſtmengen— wie Kleines Feuilleton. 80 Der Kaiſer und das Plaltdeuiſche. der Zeitſchrift„Quickborn“ wird ein Schreiben aus dem — bes Kaiſers veröffentlicht, das für das warme In⸗ kehele, das der Kaiſer dem Plattdeutſchen entgegenbringt, ein be⸗ U5 Zeugnis ablegt. Am 3. Mai hatte Kaiſer Wilhelm in Aachen, che aus der alten Pfalzkapelle Karls des Großen kam, eindring⸗ Wcdeuorte geſprochen und ſein Volk ermahnt, deutſch zu reden, korn utſch oder das deutſche Platt. Als der Vorſt des Quick⸗ kete Tuulbin dem Kaiſer über die von ſeiner Vereinigung ge⸗ nie Arbeit im Dienſte der niederdeutſchen Sprache und Litera⸗ obe von ihren Erfolgen berichtete, erhielt er folgende Antwort: Kaiſer Hauptquartier, den 8. Juni 1918. Seine Majeſtät der ihr er und König haben die Throneingabe des„Quickborn“ und die nd beigefügten Druckſachen gern und huldvoll ent Aualaſſen herzlichſt danken. Seine Majeſtät ten dieſem 9 e Pflege ſtarken—— als Grundlage eines ſelbſtbewußten nationalen Bewußtſeins Ausbruck zu geben. äußeres dieſes Intereſſes laſſen Seine Majeſtät dem„Quickborn“ den Mark zur Förderung des Vertriebes platideutſcher Schriften in mich etten aus allerhöchſtihrer Schatulle zugehen. Es freut nisde der— hiervon auf Befehl Seiner Majeſtät Kennt⸗ Me Wr Der Geheime Kablnetts⸗Rat v. Berg, Wirklicher Ge⸗ Der Entdecker der Schießbaumwolle. (Zum 50. Thr. Fr. 3 29. Auguſt jã um 50. Mal der Todest — der— die Errdechn der Schießbaumwollo— ſo s +8 gG 5g 5558 2988 1 9 2 45 ult 2 * S* * 2 Einfluz cuf die Emwicklung der Kiegen ge⸗ Technit 1 e„den m Beni den Ieſehten Sanerſtoff in 2 Juſtand überzuführen. Bei interſuchungen über die chemiſchen Beziehungen dieſes Kör⸗ entdeckte er im Jahre 1845 die Schießbaumwolle, deren prar⸗ Wichtigkeit die aller ſeiner anderen Arbeiten——— 3 beſcheidenen Platz Forderung begründen, die Richtlinien für ein Reichsgeſetz aufzeichnen immt 5 — 4* enſchaftlichen— 88 ſedoch —————————————— 8*——.———— auch früher handelsüblich— abgegeben werden können. Die Ab⸗ gabe kaerbelb des Kommunalbverbands erfolgt durch die vom Kom⸗ munalverbande zu beſtimmenden Verteilungsſtellen(Kleinhändler). Die Kleinhändler haben die ihnen vom Kommunalverbande zugeteilten Begugsberechtigungen bis 30. September 1918 einem beliebigen Großhändler des Deutſchen Reiches, der von der Reichs⸗ bekleidungsſtelle zugelaſſen iſt, eintzuſenden. Der Großbändler(Ver⸗ mittlungsſtelle) hat die Bezugsberechtigungen bis 7. Oktober 1918 an die Zentralverteilungsſtelle in Berlin zwecks Prüfung u. Garn⸗ zuteilung einzureichen. Sämtliche bei der Verteilung mihwirkenden Stellen ſind berpflichtet, die geſetzten Friſten einzuhalten, andern⸗ falls verlieren ſie den Anſpruch auf Belieferung, außerdem kann ihnen von der Reichsbekleidungsſtelle die Verteilung entzogen wer⸗ den, auch körinen ſie von künftigen Verteilungen ausgeſchloſſen werden. Durch die Aufhebung der Bezirksſtellen und die Heranziehung des geſamten Großhandels, in deſſen Händen von jeher der Handel :nit den in Frage kommenden Garnen gelegen hat ſowie durch die Heranziehung der Kleinhändler, je nach Verhältnis und Beſtim⸗ mung im einzelnen Kommunalverbande, wird gewährleiſtet, daß der in ſeine früheren Bahnen geleitete Handel die Ware auf kürze⸗ ſtem Wege an die Bedarfsſtellen leitet. Die Kleinhändler ſind ihrerſeits veryflichtet, die Garne ſtreng nach den ihres Kommuna und nur zu den von der Reichsbekleidungsſtelle feſtgeſetzten und vom Kommunalverbande veröffentlichten Preiſen abzu⸗ geben. Die Abgabe darf nicht von irgend welchen anderen Be⸗ dingungen abhängig gemacht werden. Der Großhandel iſt eben⸗ falls nur berechtigt, den Kleinhändlern den von der Reichsbeklei⸗ dungsſtelle feſtgeſetzten Preis ohne jeden Aufſchlag zu berechnen. Die—— Regelung iſt nach eingehenden Verhandlungen mit den Bertretern der Verbraucher, der Verarbeiter, des Klein⸗ handels und des Großhandels und der Fabrikanten feſtgeſetzt wor⸗ den; außerdem bat ſie die Zuſtimmung des bei der Reichs⸗ beſtehenden Ausſchuſſes der Verwaltungsbeamten gefunden. X Vom Gräßherzoglichen Hofe. Der Großherzog und die Großherzogin 55 ſich am 27. 1 Nuſe nach Baden⸗ weiler begeben. ährend des achttägigen Aufenthalts dortſelbſt beſichtigte der Großherzog die verſchiedenen an der Front ſtehenden badiſchen Truppenteile. Die Großherzogin beſuchte die Lazarette. Dienstag abend trafen der Großherzog und die Großherzogin in Karlsruhe ein.Mittwoch mittag empfing der Großherzog den Stellpertreter des Reichskanzlers Wirkl. Geh. Rat von Payer, der anſchließend der Großherzogin vorgeſtellt wurde. Hierauf fand beim Großherzogspaar ſtatt, an der der Stellver⸗ treter des Reichskanzlers teiſnahm und wozu mehrere Einladungen ergangen waren.— Der Großherzog hat dem Stellvertreter des Reichskanzlers Wirkl. Geh. Nat von Payer das Großkreuz mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. c Auszelchnung. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe wurde verliehen dem Lt. d. Reſ. und Maſch.⸗Gew.⸗Offz. Dr. Kart Becht, Lehraimtspraktikant an der hieſigen Oberrealſchule, Inhaber bes Eiſernen Kreuzes 2. Klaſſe und des Zähringer Löwen. Die Verwallungsaktuarprüfung wird am 4. November be⸗ ginnen. RMeuaufnahme von Ingenieurprakelkonten. Bom Miniſterium des Innern ſind nachgenannte Diplomingenieure als Ingenieurprak⸗ tikanten aufgenommen worden: Richard Meyer von Donau⸗ eſchingen, Fritz Wörner von Eberbach, Joſef Kortlang von Mülheim a. Rh. ) Die Vorbereitung zum höheren öffentlichen Dienſt im Hoch⸗ baufach. Zum Vollzug der Landesherrlichen Verordnung vom 17. November 1917, die Einwirkung des Krieges auf die Anſtellung im öffentlichen Dienſte betreffend, wurden nachſtehende Vorſchriften erlaſſen: Kriegsteilnehmer, die nach beſtandener Diplomprüfung als Baupraktikanten aufgenommen werden wollen, haben bei ihrer Mel⸗ dung dem Miniſterium der Finanzen anzugeben, ob und in welchem Umfange eine Anregung von Kriegsdienſt auf das Hoch⸗ ſchulſtudium bereits ſtattgefunden hat. Das Miniſterium der Fi⸗ Ranzen beſtimmt alsdann die Art der Verteilung der eiwa noch verbleibenden Reſtzeit des Kriegsdienſtes auf die einzelnen Abſchnitte des Vorbereitungsdienſtes. Bei den als Baupraktikanten aufgenommenen Kriegsteilnehmern wird der zu berückſichtigende Kriegsdienſt bis zu einem Jahre auf den Reſt der noch abzuleiſtenden Abſchnitte des Vorbereitungsdienſtes verhält⸗ nismäßig verteilt. Für die Kriegsteilnehmer wird der Umfang des zu fertigenden größeren Entwurfes ſoweit eingeſchränkt, daß dieſer in ſechs Wochen béarbeitet werden kann. Verkehrsnachricht. Vom Freitag, den 6. September, an wird der um.35 vormittags in Karleruhe abfahrende Perſonenzug 1418 nach Konſtanz zwiſchen Appenweler und Offenburg früher gelegt: Aypenweier ab 855 vorm., Windſchläg ab.01, Offenburg an.00 vormittags. ab.16, Offenburg an.31 vorm., verkehrt vom gleichen Tag an der Perſonenzug 900, der in Appenweier die Anſchlüſſe von den Zügen 1351 von Oppenau, an.05 und 648 von Straßburg, an.03 vormittags, auſnimmt. * Jugendämier als Träger der öſſentlichen Jugendfürſorge im Reich lautet die Loſung des Deutſchen Jugendfürſorge⸗ lieſerten rbandes tages, der, wie ſchon mitgeteilt, von einer Reihe größerer Verbände auf den 20. und 21. September nach Berlin einberufen worden iſt. Namhafte Bertreter öffentlicher und hrivater Fürſorge werden dieſe zur Kenntnis der oxydierenden Wirkungen der Salpeterſäure aus⸗ geführt wurden. Schönbein hatte ſich von dem Einfluſſe eines Schwefelſäurezuſatzes beſondere gemacht, zu deren Beſtätigung er einige anorganiſche organiſche Körper der Ein⸗ wirkung des Gemiſches beiber Säuren unterwarf. Als er Baum⸗ wolle hineinbrachte, blieb ſie zwar äußerlich ſcheinbar unverändert; nach einigen Minuten aber hatte ſie ſich bereits chemiſch verändert, ſie entzündete ſich, verpuffte und auf Schlag explodierte ſie ſogar. Schönbein erkannte die große proktiſche Bedeutung ſeiner Ent⸗ deckung, und er hat ſie auch induſtrſell mitzbar zu machen verſucht. Er ſelbſt hatte dabei nur wenig Glück. Man hat berechnet, daß Nobel ſpäter durch die Schießbaumwolle rund fünfhundertmal mehr Geld verdient hat als ihr erſter Entdecker. Der ungeſchützte Victor Hugo. Ein Mitarbeiter des Journal des Débats hat einen Spazier⸗ gang zu den Pariſer Denkmälern unternommen und ſtellt nun feſt, daß ſie mit rieſigen Schichten von Sandſäcken gegen die Wirkungen der Fliegerangriffe im allgemeinen gut geſchützt ſind. Nur eine Ausnahnie ſtellt er mit Ueberraſchung feſt, und er regt ſich ſehr darüber auf: der Victor Hugo von Rodin, das auch bei uns durch Abgüſſe und Abbildungen bekannte und vielerörterte Meiſterwerk des großen Bildhauers, iſt ohne ſeden Schutz geblieben.„Der Meiſter, der vor turzem geſtorben iſt,“ ſchreibt der Mitarbeiter des Pariſer Blattes,„hat das ſeltene Schickſal gehabt, fanatiſche Be⸗ wunderer zu finden und erbitterte Vertleinerer ſeines Ruhmes gegen ſich auſzubieten. Die Zutunft wird zwiſchen den beiden Par⸗ teien richten. Zwei Dinge ſind aber jetzt ſchon ſicher! erſtens, daß dieſer Victor Hugo trotz ſeiner ler, wenn er welche hat, eines der Hauptwerke des Künſtlers iſt; zweitens, daß im Auslande, in England und Amerita ebenſg gut wie in Deutſchland der Ruhm Rodins außerordentlich hoch iſt. Wenn dieſem berühmten und dräcktigen Werk ein Unglück geſchähe, ſo würde weder bei unſern * noch hei unſern Gegnern jemard begreifen, daß wir ez gelaſſen— anneh ne Soll man darrgch wlect, Beherben es ht ſo ungern werm dieſes nicht gartg cäde⸗ von der 16 Bwände? Iu eieier regneriſchen Nacht hatte, ſo erzählt der Pariſer Iwei Verbole. „Excelſior“, ein einſamer Reiſender auf einem kleinen Bahnhof den Zug verſäumt. Er begab ſich in den Warteſaal und ſchickte ſich an, um ſich die Zeit etwas gu vertreiben, eine Zigarre gu rauchen. Schon ſtürzte ein Beamter auf ihn zu, der ntit drohend erhobenem Zeisefinger auf ein Plabst hintvies, dos üher dem Kamin ange⸗ Im bisherigen Fahrplan des Zuges 1418, Appenweier Die Rationierung ſoll in ähnlicher Weiſe wie im legten und Vorſchläge für die Einrichtu ämter machen. Bei der großen—— die die taltung der öffentlichen Kinderfürſorge für die Zukunft unſeres Volkes, für die Erhaltung eines ſtarken geſunden Nachwuchſes hat, iſt die Teil⸗ nahme weiteſter Kreiſe, namentlich auch eine ſtarke Beteiligung der Reichs⸗ und Staatsbehöcden zu erwarten. Der Eintritt in das Ab⸗ geordnetenhaus iſt nur gegen Teilnehmerkarten die eine Gebühr von 3 bei der Geſchäſtsſtelle des für Armenpflege, Berlin Sw. 11, Bernburger Straße 24—25, er⸗ hältlich ſind. c Kalſer Wühelm⸗Gezellſchaft zur Jörderung der Wi ſchaflen. Der Kaiſer hat die Zulaſſung des Kommerzienrats Knoll in Ludwigshafen als BVertreter der Chemiſchen Fabrik u. Co., Ludwigshafen, und des Kommerzienrats und Direktors Dr. Rudolf Frank in Nannheim als Vertreter des Vereins Che⸗ miſcher Fabriken, Mannheim, zur Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften zugelaſſen. )6Erhöhung der Militärrenken. Bon unterrt Seite wird uns geſchrieben: Durch Berfügung des Kriegsmini ms vom 22. Juli ſind den 50 Prozent und mehr Renten⸗ empfängern, deren Anſprüche aus einer nach dem 1. 5 1918 ſtattgefundenen Dienſtleiſtung entſtanden ſind, und denjen Rentenempfängern, die auf Grund früherer kriegeriſcher Ve ſungen Kriegs⸗, Tropen⸗ oder Luftdienſtzulagen— mit Wir⸗ kung vom 1. Juli 1918 ab widerruflich in monatlichen Beträgen gahl⸗ „bare Rentenzuſchläge vom Amtswegen ohne Prüfung der Bedürfnisfrage zu gewähren. Die Beträge bewegen ſich von 10 bis 36 Mark monatlich, je nach dem Grad der Erwerbs igkett. Bei der großen Zahl der in Betracht kommenden inger wird die Zuweiſung der Rentenzuſchläge längere Zeit in Anſpruch men. Die in⸗ Frage kommenden Rentenempfänger werden dringend gebeten. keinerlei Anträge auf Gewährung der Renten⸗ zuſchläge an den zuſtändigen Bezirksfeldwebel, das Bezirkskommando dder höhere Dienſtſtellen zu richien, da die Prüfung von Amtswegen erfolgt und die vom 4. Juli ab fälligen Beträge nachgezahlt werden. Kriegsgeſangene ſollen nach den Beſtimmungen der Land⸗ kriegsverordnung nach dem Friedensſchluß binnen—— Friſt in ihre Heimat entlaſſen werden. Bis zu ihrer Entlaſſung, alſo ſo lange ſie ſich in deutſcher Gewalt befinden, bleiben ſie Kriegs⸗ gefangene und unterſtehen nach den beſtehenden den hierfür erlaſſenen Berorbwmgen der Milltärbefehlshaber. Daran wird auch dadurch nichts geändert, daß etwa den Gefangenen bis zu ihrem Abſchub in die Heimat infolge des Friedensſchluſſes mit Sroßrußland, Finnland, der Ukraine und Rumänien Beauſſichtigung und Bewachung größere Freiheiten gewährt worden ſind ader noch gewährt werden, als bisher. Eine Einſtellung an⸗ hängiger Strafverfahren wegen Verkehrs mit Kriegsgefan mit der Begründung, daß die Tat, weil nach dem— be⸗ — ſtrafbar ſei, findet in den maßgebenden Beſtimmungen e kein Aus dem Großherzogtum. penheim, 4 Sept. Leutnant und Kompagnieftthrer Seorg Otto, Ritter dez aſtn Kreuzes 1. Klaſſe, Sohn des hieſigen Zeitungsverlegers Guſtav Otto, ſtarb 21 Jahre alz, den Haldeniod für das Vaterland. Heppenheim, 4 Sept. Jur Bekümpfung der zunahmenden Hamſterplage ſetzt das hieſige Bürgermeiſteramt 400 jeden einge⸗ lieſerten Hamſter eine Fangprämie von 20 Pig. aus. 51 Ettlingen, 3. Sept. Nächſte Woche treffen, wie der„Mittel⸗ bab. Kurier“ berichtet, zum Beginn des neuer Schuljahres 25 kür⸗ kuſche Zöglinge ein, die am hieſigenn Lehrerſeminar ihre Ausbil⸗ dung erhalten werden. Pfalz, Heſſen und Umgebuag. .e. Boen Mittelrhein, 1. Sept. Die Sperrung des Binger Loch⸗ Fahrwaſſers brachte es mit ſich, daß auf der Gebirgsſtrecke des Rheines bei Kaub, Oberweſel, Bacharach, vor allem aber noch mehr talwärts bei St. Goar, St. Goarshauſen, Wellmich, Bornhofen, Keſtert hunderte von Schleppkähnen mit Kohlen verteilt lagen, die nicht weiter konnten und tagelang auf Fahrt n mußten. Bei der jetzigen Zeit war es beſonders ſchwierig, die Schiffsleute mit Nahrungsmitteln zu verſorgen. Das Landratsamt St. Goar wurde auf Anregung des Oberpräſidenten der Rheinprovinz in Koblenz von Berlin aus angewieſen, die Leute mit den nötigen Lebensmitteln zu verſehen. Handelte es ſich doch um hunderte von Perſonen, zumal die Schiffer durchweg ihre Familien mit ſich füh⸗ ren. Die Leichterungsarbeiten werden aber auch wohl mit dem Freiwerden des Binger Lochfahrwaſſers noch nicht vollkommen eingeſtellt werden können, denn der Waſſerſtand des Rheines geht noch immer zurück und dieſe Tatſache erfordert für diejenigen Schiffe, die auf einen höheren Waſſerſtand ahgeladen ſind, beſon⸗ dere Rückſichtsnahme auf das Waſſer und entſprechende Leichterung. e Bingen, 3. Sept. Unterhalb von Frei⸗Weinheim ſind einige mit Kohlenladung bergwärts fahrende Schleppkähne auf einer der bei dem miedrigen Waſſerſtand immer gefährlicher werdenden Sand⸗ bänken feſtgefahren. Sie lagen nicht weit von der Landungsbrücke bei Frei⸗Weinheim feſt. Mehrere Schleppgüge konnten infolgedeſſen ihre Fahrt nicht fortſetzen, bermochten ſie aber dann, nachdem die feſtgefahrenen Kähne freigezogen waren, wieder aufzunehmen. *Cöppingen, 3. Sept. Die Neckarwerke.&. teilen ihren Stromabnehmern mit, daß auch in dieſem Herbſt und Winter wieder eine Rationierung des Stromverbrauchs durchgeführt werden müßte, um den Vorrat an guten Kohlen ſtrecken 2 können. inter ge⸗ bracht war:„Rauchen verboten.“„Ich nehme an,“ ſagte der Rei⸗ ſende,„daß bieſes Verbot nicht ſo ganz ſtreng befolgt wird?“„In der Tat, mein Herr,“ erwiderte der Beamte,„es wird auch ni mehr befolgt wie dieſeg andere da.“ Und damit geigte er auf ein atweites Plakat, das nicht weit von dem erſten en der Wand hing: Es iſt den Beamten verboten, ein Trinkgeld zu nehmen.“ Man braucht kaum noch hinzuzufügen, daß dieſe beiden Verbote— gleichermaßen übertreten werden Die Madam Keöͤlich. E armi Wittfraa war die Mabam Redlich. Ihr Mann is 'ſchtorwe und 2 ſe allää geloſſe, ohne'n Penni öge, mit mie Sack voll Sorge, un mit vier kläne Kinner. G190 hot ſe e Filial verwiſcht— zu wenig zum Lewe, zu viel zum Schierwe — und do hot ſe ſich ſo dorchgehungert, und hot ihr Armut ver⸗ ſcheckelt for daß es ja Niemand wääß, wie iwwel ſe dran war. Un weil ſe ſo e brävi, ſchtilli Fraa war, hot ſe vun der ganze Familie die alte Sache giſchenkt kriegt, ſor daß ſe immer noch e 97 W*— 4 odriwer is die gut Seel aeg froh geweſt, namzutlich wao die Kläder anbelangt hot. Mit de Hüt is ſe awwer immer ufm Kriegsfuß giſchtanne, dann die hawe nit ſitze un e wolle und wann ſe ſe inne⸗ wennig noch ſo arg mit Fließbabier ausg'ſchtoppt hot, un ſin trotz Gummibännel un Hutnodle immer hin un her gerutſcht. Kä Wunner, die ganz Verwandtſchaft hot ſo runde, wohlgenährte Köpp gehabt— und ſie ſo e arm mager Spatzeg ſichtel. So oft die Madam Redlich mit ihre Kinner oder Vekannte Sunndags ſchbaziere gange is, hot ſe nix als Aengſchte'habt, ob dann ihr Hut aa orndlich un recht ſitze dhär(liewer 9 ſie hot ſich halt aa gern e bische gebutzt) un ſo hot ſe aile Aageblick 6frogt:„Ach, Liewi, guck emol, ſißt dann mei Hut nit ſchepp,“ oder:„Ach, Ihr Kianer, mei Hut werd doch nit ſchepp ſitzel“ Die gut arm Fraa is krank worre, un weil die Kräfte ſo arg abgemmnte hawwe, hat ihr Urgebung— rkt, daß ſe nit * For ihr noch in klüne cht zu erweiſe, hawwe ihr Leit denn de Herr Perrer hole loſſe, daß r mit'r beie, un ſie uf de Himmel vorbereiſe möcht. Sie war nit mehr recht bei ſich hot awer burch Ufrüttle un Zuredde ſchließlich ſo viel ge⸗ merkt, daß der Herr Parrer do is. Do macht ſe nochmol ihr müde, arme Aage un mit 755 letzſchte Kraft ſagt ſe:„Herr Parrer— ach, Herr Parxer— fiht dann mei Hut nit ſcheppe“ Liewi, armi bravi Redlichen mit Dein⸗ Herzal, wo immer ſo geforgt un Dich gywlogt hoſcht, daz mer Dei Mewent nö 9. Selke. Nr. 413. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Muttag-Ausgabe.) Donnerstag, den 5. Septemder 98 handhabt werden, und zwar iſt in Ausſicht genommen, für jede Leitungsſtrecke der Neckarwerke die Stromzuführung an einem Tag in der Woche abwechſelnd abzuſchalten. An dieſen Tagen iſt die Stromabgabe von morgens—12 Uhr und mittags von—6 Uhr unterbrochen. Nachtrag zum lokalen Teil. Polizeibericht vom 5. September 1918. DTötlicher Unglüéksfall. Geſtern nachmittag 12 Uhr ſpielie das 5 Jahre alte Söhnchen Friedrich, des verh. Betriebs⸗ keiters Ferdinand Fehrenbach, Rotterdamerſtraße 3 in Rheinau ge⸗ genüber dem elterlichen Hauſe in einem von den Kindern ausge⸗ hobenen Sandloch. Der Sand ſtürzte zuſamnien und begrub den Khaben unter fich. Er wurde nach kurzer Zeit herausgezogen und Wiederbelebungsverſuche angeſtellt, die jedoch ohne Erfolg waren. Die Leiche des Kindes wurde in die elterliche Wohnung verbracht. Letzte Meldungen. Die Enlente-Berſchwörung in Moskau. Wien, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) In einer Beſprechung der Ententeverſchwörung in Moskau findet das„Fremden⸗ blatt“ das zeitliche Zuſammentreffen dieſes Ereig⸗ niſſes mit dem Anſchlag auf Lenin und der Ermordung Uritzkis recht auffallend und ſchreibt: Die früheren Bundes⸗ genoiſen Rußlands legen ihre Liebe zur ruſſiſhen Notion auf eine recht eigentümliche Weiſe an den Tag. Vorgehen der Entente in Rußland gleicht ganz dem Gewaltſtreich, den die Befreier der Well gegen Griechenland unter⸗ nommen haben, nur iſt Rußland trotz ſeiner geſchwächten Widerſtondsfähigkeit noch immer nicht ſo leicht unterworfen wie das kleine Griechenland. Daß aber die Entente zu ſo per⸗ zweifelten Mitteln greiſt, um die Oſtfront wieder Derguſtellen. muß doch die Vermutung aufkommen laſſen. daß ühr der entſcheidende Siegander Weſtfront zum mindeſten zweifelhaft erſcheint. In Rußland haben England und Frankreich diplomatiſche Niederlagen erlütten. Die Aufdeckung der Umtriebe von offiziellen Perſönlichkeiten der franzöſiſchen Republik und des großbritanniſchen König⸗ reiches werden ſelbſt jene, die durchaus nichts ſehen wollen, vielleicht doch darüber belehren, welchen Wert die Phraſen von dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker und der Freiheit der Demokratie beſitzen. Moskau, 3. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Ueber die Haus⸗ ſuchung und die Verhaftungen im enaliſchen Botſchaftsgebäude in Petersburg berichtet die Mos⸗ Lauer Zeitung„Prawda“ heute: In der außerordentlichen Kommiſſion befinden ſich vierzig Ver⸗ haftete, hauptſächlich Engländer, welche ſich am 31. Auguſt in der engliſchen Geſandtſchaft am franzöſiſchen Kai in Petersburg be⸗ fanden. Nach einer Mitteilung einer eingeweihten Perſönlichkeit wurden dieſe Verhaftungen und Hausſuchungen in der engliſchen Geſandtſchaft aus folgen Gründen unternommen: In Moskau hatte der Vorſitzende der außerordentlichen Kommiſſion Dſcher⸗ ſchinski Mitteilungen von großer Wichtigkeit über die Verbin⸗ dung verſchiedener gegenrevolutionärer Organiſa⸗ tionen auf dem Territorium der ruſſiſchen Republik mit Ver⸗ tretern der engliſchen Regierung und der engliſchen Geſandtſchaft erhalten. Dſcherſchinski beabſichligte, nach Petersburg ur Unterſuchung zu reiſen. Die Hauptfäden der Verſchwörung der ganiſation liefen in der engliſchen Geſandtſchaft in Petersburg zuſammen. Bereits am 31. Aug. waren die Unterſuchungsbeamten der Kommiſſionen in Petersburg und traten mit der Petersburger Unterſuchungskommiſſion in Verbindung. Das Hiller war beauftragt, die Hausſuchungen und die Verhaftungen in der engliſchen Geſandtſchaft durchzuführen, wo nach den vor⸗ liegenden Nachrichten Beratungen zwiſchen den Gegenrevolutionären und den engliſchen Beamten ſtattfinden ſollten. Nach den vorliegen⸗ den Angaben ſollten ſich auch in der engliſchen Geſandtſchaft Sa⸗ winko und Filoneko verbergen. Hiller begab ſich mit dem Kom⸗ miſſar Poliſenko und deſſen Gehilſen ſowie einer Abteilung von Aufklärern um 5 Uhr nachmittags nach dem Gebäude der Geſandi⸗ ſchaft. Nachdem das Gebäude umzingelt war, gelang es, das untere Geſchoß ungehindert zu beſetzen. Als jedoch die Kommiſſions⸗ beamten und die Moskauer Unterſuchungsbeamten zum erſten Stock hinaufgingen und der Kommiſſarsgehilfe Schenkmann in ein Zun⸗ mer trat, ertönten don dort Schüſſe. Schenkmann wurde an der Bruſt verwundet und fiel hin. Der Aufklärer Liſſen wurde auf der Stelte getötet. Hiller drang ungeachtet der Schüſſe mit einer Abteilung Aufklärer in das benachbarte Zimmer und verhaftete die dort befindlichen Unbekannten, welche die Hände hochhaben. Der Kampf im Korridor dauerte jedoch fort. Die Aufklärer wur⸗ den genötigt, zu feuern, wobei einer der Schießenden getötet wurde. Der Getötete erwies ſich als der Marineattachee Trommy. Wie Rch ſpätr herausſtellte, hatte Trommy als erſter das Feuer eröffnet. Während der darauf folgenden Schießerei wurde der Unierſuchungs⸗ beamte Dortnowski verwundet. Die in die Geſandiſchaft eindrin⸗ ſieht, un daß De mitſammt Deine Kinner anſchtännig doher kummſcht, Du kannſcht getroſcht ſchterwe. Ich wääß ſor ganz ge⸗ wiß, daß Dich der liewe Herrgott mit offene Arm mmt, ob de je mit me ſchääne, neie oder mit ime alte, ſcheppe Hut, oder mit 'im bloße Kopp erum geloſſe biſcht. Lina Sommer. vermiſchtes. Erfolgreiche Verſuche mit der Wünſchelrnte. Bei einer unlängſt von fachwiſſenſchaftlichen Autoritäten zwiſchen Kinzig und Dreiſam angeſtellten Verſuchen mit der Wünſchelrute wurde u a. in der Umgebung von Frieſen⸗ heim, Kippenheim und Orſchweier das Vorhandenſein größerer abbauwürdiger Lager von anganerzen feſtgeſtellt. Auch Kupfer und Silberwerkminen im Vorgebirge ließen ſich nachweiſen, ebenſo vom Diersburger Kohlenrevier, giemlich weit ſüdlich bis jenſeits des Münftertales(Efbenheim) ziehende Kohleaflöze älteſter Formationen. Von den Dochater Hochſchulen. Zum Rektor der Unverſüt Dorpat iſt, wie die„Bodiſch⸗ Eitouiſchen Mitteilungen“ en, Profeſſor der Medizin Karl Dehio von dem Oberbeſehlshaber des die Verwaltung der balti⸗ 5——— ſabet den Bieel Masotftüen, r, ſor Beh worden. er Rektor f 1 agniſizen rofeſſor Dehio, ein ge⸗ i Schwager des Verteidigers von Kiautſchou, ——————— p i ie Militär⸗ verwaltung das preußiſche Landwirtſchaftsminiſterium um die Ent⸗ ſendung des Geheimen Regierungsrates Dr. R. Schmaltzhaus gus — der der Hochſchule bereits früher als Ehrenmitglied ange⸗ e. Aus der yfäl jiſchen Literatur. Das Bolksſtück aus der pfätziſchen Geſchichte„Marlene“ von dem im Zweibrücker Vorort Gichd wirkenden Schriftſteller Karl Leibroc, das vom Großh. Hoftheater Karlsruhe zur Urauf⸗ führung angenommen worden iſt, wurde nun auch vom Stadttheater Kolmar(Elſ.) erworben. Das Werk behandelt einen Ausſchnitt aus der Geſchichte der Reichsgrafen v. d. Leyen, die bis zur franzö⸗ ſiſchen Revolittion in Blieskaſtel reſidiert hatten. 35 Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Wenter⸗Nachricht. Am Freiiag wind die in der vorigen Spielgeit neu ein⸗ Fündierte r von Roſſini„Der Barbier vom Sevilla“ t. In der am Samstag den 7. ſtattfindenden Vorſtellung „Reine Frau, die Hofſchauſpielerin“ wird der zur geit vom Felde beurlaubte Walter Tautz die Rolle des Dr. zenden Schutzbeamten verhafteten gegen 40 Mann. Unter den Ver⸗ haftet en befindet ſich der Fürſt Schachowskey. Bei der Haus⸗ ſuchung wurde eine Korreſponbenz gefunden, die die engliſche Ge⸗ ſandtſchaft bloßſtellt, und ebenſo wurden viele Waffen gefunden. Der Hausſuchung wird große Bedeutung beigelegt. Stärkere Arbeiterdiktatur. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die ruſſiſchen Nachrichten melden aus Moskau, daß aus Anlaß der Ermordung Uritzkis und des Attentates auf Lenin eine Reihe von Arbeitermaſſenderſammlungen veranſtaltet wurden. Das Moskauer Proletariat faßte den einſtimmigen Beſchluß, eine ſtärkere Arbeiterdikta⸗ tur über die Bourgeoiſie zu verhängen. Die verzweifelte Lage der Entente am Murman. Berlin, 4. Sept.„Prosnaja Gazeta“ ſchreibt: An der Murmanküſte leiden die Engländer und Franzoſen Hunger. Die tſchecho⸗ſlowakiſchen Reihen lichten ſich immer mehr. Nach der Einnahme eines Teiles der ſibiriſchen Bahn büßten ſie ihre Reſerven ein. Die Garniſonen der von ihnen beſetzten Städte ſind ganz gering und nicht einmal für den Wachdienſt aus⸗ reichend. Oſtſibirien iſt zu beiden Seiten der Bahn von Sowjet⸗ truppen beſetzt. Die Entente in Finnland. E Berlin, 5. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung meldet: Anläßlich des von der finnländiſchen Regierung bei den Geſandtſchaften der Weſtmächte in Stockholm eingelegten Proteſtes wegen der Neutralitätsverletzung bei Kuolajagervi gibt der engliſche Kon⸗ ſul die Erklärung ſeiner Regierung bekannt. Danach haben keinerlei von Befehlshabern der Alliierten geführte Truppen die finniſche Grenze zu überſchreiten verſucht oder aggreſſwe Handlungen— Finnland vorgenommen. Die militäriſche Leitung der Allkterten habe unbedingten Befehl erhalten, Ver⸗ letzungen der finnländiſchen Grenze zu vermeiden. Schleifung Sebaſtopols. e. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die Neue Korreſpondenz meldet, die Krimregierung habe die nötigen Maßnahmen zur Schleifung der aus dem Krimkrieg berühmten Feſtung Sebaſtopol getroffen Die Schlacht im Veſten. Ein vorſichtiger ſpaniſcher Beurteiler. m. Köln, 5. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksgtg.“ meldet aus Baſel: In einem Bericht über die militä⸗ riſche Lage ſchreibt der Madrider„Imparcial“ vom 27. Auguſt, er verlaſſe ſich nicht auf die Wahrheitsliebe des engliſchen Preſſebüros. Der deutſche Soldat habe bisher immer große Beweiſe von Mut und hoher Moral gegeben, ſodaß man nicht den Zuſtand einer plötzlichen, durch den Kampf gerecht⸗ fertigten Schwäche annehmen könne. Franzöſiſche Grenzgebiete— 55 Seiten als Gefahrzone erklür c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 8. Septbr.(Priv.⸗Tel., g..) Nach Melduugen franzöſiſcher Blätter ſind die Grenzgebiete nach der Schweiz, Italien und Spanien als Gefahrzoue er⸗ klärt worden. Wie eine Genfer Meldung der„Neuen Züricher Zig.“ beſagt, darf die franzöſiſche Grenze gegenwärtig uur von P und Familten von Internierten, die ſich, in die Schweiz begeben, äber⸗ ſchritten werden. * Deutſchland und Spanien. c. VBon der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Berner Bund“ meldet aus Madrid: Wie der ſpaniſche Außenminiſter Journaliſten gegenüber erklärte, it es der ernſte Wille Spaniens unbedingt neutral zu hleiben. Die von den kriegführenden Ländern während des Krieges verurſachten Schwierigkeiten hätten bis jett immer eine Lö⸗ ſung gefunden und auch diesmal werden ſich dieſe Schwierig⸗ keiten zroiſchen Spanien und Deutſchland löſen. Die öffeni⸗ liche Meinung dürfe jedoch keinesfalls erregt ſein, ſondern —9000 die Regierung unterſtützen und Vertrauen entgegen⸗ ringen. Asquith weiß nichts von engliſchen Newwahlen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 5. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Dem„Mancheſter Guardian“ zufolge teitte Asqukth in der Sitzung der lberalen Unterhauspartet mit, ihm ſei nichts da von bekannt, daß die Regierung ernſtlich beabſichkige, in dieſem Jahre neue Wahlen austzuſchreihen. Die Er⸗ eigniſſe an der engliſch⸗franzöſiſchen Front ließen eine derartige Abſicht kaum als gut erſcheinen, denn für England hieße es 1000 ſchnell zu ſiegen und zu den Früchten des Sieges zu ommen. Ein ilalieniſcher Gemeinderat zum Tode verurteilt. Bern, 4. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Laut„Corriere dela Sera“ wurde der ſozialiſtiſche Gemeinderat GiovanniFaſſani vom Militärgericht in Mailand zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Faſſani iſt⸗voriges Jahr nach der Schweiz entflohen, um dem Stellungsbefehl zu entgehen. Außerdem wurden“ des Vermögens Faſſanis ein⸗ gezogen. Wiederzuſammentritt der franzöſiſchen Kammer. m. Köln, 5. Sept.(Pr.⸗Xel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet aus Baſel: Die Neue Korreſpondenz erfährt aus Paris: Am 5. September wird die Kammer ihre Arbeiten wieder aufnehmen. Die Sozialiſten werden vorausſichtlich die Gelegenheit benutzen, um eine Ausſprache der Regierung über deren allgemeine Politit zu veranlaſſen. Für die Stimmung der Kammer gegenüber Clemenceau dürften die Beſchlüſſe der Generalräte kennzeichnend ſein. Da die meiſten Abgeord⸗ neten in den Generalräten ſitzen, dürfte auch die Kammer ſich ohne weiteres mit der Politit Clemenceaus einperſtanden erklären. Deulſchlands koloniale Bedürfniſſe. m. Köln, 5. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung meldet aus Baſel: In den Baſler Nachrichten vom 4. Sepf. wird zum Ausdruck gebracht, daß es im Imtereſſe eines künf⸗ tigen Weltfriedens liege, Deutſchlands kolonia⸗ len Bedürfniſſen und Wünſchen möglichſt weitgehend Rechnung zu kragen, und daß gerade auf kolonialem Gebiet größere Möglichkeiten lägen für einen Ausgleich. Es würde, ſo heißt es, einer freien und friedlichen Entwicklung aller kolonialen Mächte in Afrika beſſer entſprechen, wenn Deutſchland ein großes koloniales Arbeitsfeld dort eingeräumt und durch eine Zuſammenlegung der einzelnen Intereſſenſphären allzu viel Reibungsflächen vermieden wür⸗ den. Habe Deutſchland ein ſolches großes Kolonialgebiet, ſo würde ſich kü ſeine überſchüſſige r dieſen zuwenden, anſtatt wie früher den fremden Kolonien. Auflöſung der Reichsſiedelſtelle. El Berlin, 5. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ berich⸗ tracht kommenden Materialien in die einzelnen Kanäle des Blättern findet sich eine Mitteilung über der Export landde, Schaftlicher Maschinen nach der Ulraine, worin über eine fb nachlässigung der deutschen Industrie hinsichtliich der Aus e nack der Ukraine geklagt und auf den auslä dischg Wettbewerb hingewiesen wird. Daß die au ändische 0 dustrie in der Lage war, in größerem Umfange landwirts 40 liche Maschinen nach der Ukraine auszuführen als die mit tet, daß die Reichsſiedelſtelle aufgelsſit munde. 6. September T. Sephemer: Wenig Handel und ladustrie. rei werdendes stellungsmaterial. Die Wirtschaftliche Vereinigung der Eisenhändler Deut lands schreibt uns: Um die aus den besetzten Gebieten Aut 11 strömenden Geräte und Baustofſe aus dem Stellungekrieg kan und zu sichten, ist die Anlage von besonderen L4g 70 -Lagern) für Pioniergerät aus Stellungsbau an der G Vestgreuze des Reiches in der Ausführung begriffen. 01. sind derartige Lager vorgesehen in Pillau, Danxig, 0 Gegend von Posen, Breslau-Neuhof, Ohlau, Bremen, Dortge Kreſeid, Mannheim, Kehl, Straßburg i. E. Nach Lagern sollen Geräte und Formeisen aller Art, ferner Eisen Stahlplatten, Betonsteine usw. überführt werden. Das Mateng, 4 den wird in den.Lagern alsbald gemustert; was die Heeres tung davon nicht unbedingt braucht, soll möglichst bal Wirischaftslehen zugeführt werden, wobei die Absicht bestent, heimischen Verbraucher der Industrie, der Landwirtschait, 101 Handels und Gewerbes möglichst unmittelbar, d. h. un del möglichster Ausschaltung von Zwischenkan und Spekulation zu verßorgen. Das Kriegsministern hat die Königtiche General-Inspektion des Ingenieur- und Piong, Rorps und Festungen angewiesen, im tunnitteſbaren nehmen mit Staats- und Kommunal-Verbänden, Handels-, ve⸗ werks-, Landwirtschaftskammern usw. Vorschläge über die 6 wertung dem Kriegsministerum vorzulegen, zu weichem Zu die General-Inspektion bereits Erhebungen in die Wege 5 hat, um den Bedarf der einzeinen Verbraucher festzustellen. auf diese Weise den Gesamtbedarf zu ermitteln. Gegen die plante Regelung muß der schärfste Widerspruch echoben 60 wenn die beabsicktigte Ausschaltung des Zwischenhandels gegen den alteingesessenen Handel richtet, det be dem Krieg in musterhafter Weise die Weiterleitung afler N deſl — Schaftslebens besorgt, Druck der Kriegsnotwendigkeiten eine 0 seiner Betätigung erlitten kat. Die Erfahrungen dieses 200 sollten nachgerade zur Genüge bewiesen haben, daß für eine? gemäße Verteilung der für unser Wirtschaftsleben— Materialien und Geräte der legitime Handel mit seinen E. Jahrzehnte erprobien Einrichtungen, Beziehungen und 6250 iahrungen nicitt entbehrt werden kKann. Wenn beahsichtigt 0 sollte, daß das Reich als unmittelbarer Lieferant der ein ich. Verbraucher aufzutreten habe, so müßten für die in A genommenen.Lager Verkaufsorganisationen geschaiſen wern die große Spesen verschlingen. den Handel vernichten— 6 trotzdem das ihnen gesteckte Ziel nicht erreichen könnten, We, ihnen an aller und jeder Erfahrung gebricht. Die Speiuleng die ja gerade vermieden werden soll, würde sich sofort der 0 bemächtigen, die Behörden wären machtlos dagegen und 66 Folge wäre eine wilde Preistreiberei und eine Vernichtung 004% legitimen Handels, der in diesem Kriege schon so oft die K 45 falscher Maßnahmen tragen mußte. Nur die Einschaltukff legiimen Handels vermag den Erfolg zu zeitigen, daß die uute während des Krieges aber unter sehr starke Ei der Materialien sachgemäß und zu angemessenem Preise 11 Fernhaltung jeder Spekulation verteiit wird. Die„Wi ſen liche Vereinigung der Eisenhändler Deuischlands“ 9⁸ berun Vertreterin des in ihr restlos vereinigten deutschen isenhande, und seiner Verbände hat sich der Interessen des Handels drücklich angenommen und erwertet aus allen Kreisen, die Urteresse an der Wiederkehr der früheren bewährten Verhä haben, tatkräitige Unterstützung. Die Austubhr landwirtshaftlicher Maschtnen nuach der Uieraime. 3 Bertin, 4 Sept. WIB. Nichtamtlich.) In verschiecen Ausluhr beauftragte Ausfuhrgeselschaft muß als eine vollcrn, men unbewiesene Bekauptung bezeichnet Wergul, Seitens der Ausfuhrgesellschaft wurden sehr belangreiche. trüge an die deuische Industrie vergeben. Wenn die Aufträg, noch nicht sämtlich zur Ausführung Febracht werden konnten f Regt dies einesteils an der durch den Eisenbahnstreik in Ulraine hervorgerufenen Versandbehinderung, andererseits der Schwierigkeit der Verteiung der Masckinen, welche bieh der ukrainischen fegierung vorbehalten war. Iawiefern a00 Preisstellun g der deuischen Industrie für die Ausfuhr u der Ukraine auf den Absatz hemmend einwirkte, ist eine welche noch der Prüſung unterliegt. Mannheimer Bfehtenbörse. a An cker gestrigen Börse lagen Industrieaktien schwücher: Ausnahme machten Verein Deutscher Oelfabriken, Waggonfne, Fucha und Mannheimer Gummi- und Asbesfabrik-Aktien, die ESeren Nursen geiragt blieben. Kieinere Unsatze fanden erte Dingier-Maschinen, Zenentwerke Heidelberg und in— Unionwerke Mannheim. Ferner war Geschäſt in Pfk. 2 Atlen, Brauerei Eichbaum und in Alttien der Brauerei Wel Speier. Ebwas höher—.— wieder die Aktien der Versdcherungsgesellscha Frankfarter Wertpapierbörse. Prankfurt, 4 Sept. Abendbörse. Die Abendbörse ri, un Gegensatze Zum Scilug des Mittagewerkehrs eine Leteece Tercene, die Sich eeent aut Movkenditüen, Wis ul die W, mit Einheitskurs erstrecicte. Das Geschäft biieb— Für Berlin-Franicurier Gummifabrik, Gelsenkirchen Holzverkohtung, Franickurter Hoi wurden höhere Kurse Gebrũder Junghans lagen schwücher. bie Ultimotage an der Frankturter Burse⸗ 16 Die Handelskammer hat die Ultimotage fr das 1919 wie folgt festgesetzt: Donnerstag, 30. Januar, Donnerti, 27. Februar, Montag, 31. März, Mittwoch, 30. Aprü,— 27. Mai, Montag, 30. Juni, Donnerstag, 31. Juli, Don 28. August, Dienstag,„BDonnerstag, 30. Octobel Donerstag, 27. November, Dienstag, 30. Keinde Randeisnachrehben. (Pforzheim, 5. Sept. Der hier gegründeten Piorbeuc, Gemeinnützigen Hypothekensicherungs-Aktiengesellschalt i8 iür Errichtung von Aktzengesellschaften vorgeschriebene Gen migung des Bundesrats erteiit worcen. 9 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Seplemb⸗⸗ Pegelstation vom Datum—— Bhein 2 mg Doniaden!) 49 11 170 161 10 Wende é,, eM 2 eee Saxů 382973.883.663.89.69 Kachm 7U Raanbeid 1251 200 295 288 235.56 Korgene Rala„ é r.47.- 12„ Kasd 2 2„„„„%64„„ 10.—0.671.80 Vorm. 2*0 FFF 14 198 165— ennbein 20 2%%0.2 22 +◻D Vora. 1 Rclikreon:: W. N Senei 4¹ 94 Wetteraussichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Waohdruak wird gerichtlick vertoigt 2..) — e *55 — *»—— 35SS 33 ————— ————————¶P¶——— ———— ———— — ———̃——— Y Y——— ⏑ Y‚ Y—— P P P——— ⏑ Y Y Y Y—————— ⏑—P— ⏑ Y Y—————————————————————— Unerwartet ereilte uns die traurige Nachricht, daß unser lieber, guter Sohn und Bruder Unteroffzier Geor 9 Schumacher Inh. des Eisernen Kreuzes und der Bad. Verdienst-Medaille nach 44 Monaten in treuer und gewissenhafter Pflichter- küllung im Alter von 20% Jahren am 24. August in den Kämpfen auf dem Felde der Ehre für sein Vaterland gefallen ist. Mannheim(Rheinaustr.), 4. Septhr. 1918. In tiefer Trauer: Georg Schumacher, Lokomotiviuhrer Eva Schumacher geb. Koch Luise Schumacher 62334 Unser lieber, braver, einziger Sohn u. Bruder — 82 Julius Zisch Getreiter einer Sanitäts-Kompagnie Inhaber des E. K. u. der Sllb. Verdienst-Medallie starb nach vierzährigem Kriegsdienst den Heldentod für sein Vaterland. 4 In tiefem Schmerz: Selne Eitern und Schwestern Max Josefstrasse 9a. Statt besonderer Anzeig e. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter Schwägerin und Tante ran Luäwirt Ueorx Piüux Urtk Wne. Anna Barbara geb. Feuerstein heute vormittas im Alter von 78 Jahren zu sich abzurufen. Mannheim-Neckarau, den 4. Septenber 1918. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Marie Striehl Witwe geb. Orth Uudwig Orth und Frau Babette geb. Orth Fritz Schmidt und Frau Katharine—9 Orth. Karl Habler und Frau Eva geb. 0 Georg Orth, Kaufmann „Beerdigung Freitag, d. 6 September 1918, nachm. 4 Uhr Von Kondolenzbesuchen bitten wir abzusehen. . luftiger, ockener Eeller um Kartoffelelnlagern gesucht. W185 Angebote an Volksküche, Photo-Anparat 97˙3 im Vuiſenpark verloren. Gell. Abzugeben geg. Beloh⸗ Schwetzingerstrasse 83.————— 00 dagdhund Wulliche Veröſſentlicungen der Stadtgemeinde Freitag, 6. September gelten folgende, Marken Stichethaar) 1. Für die Berbraucher: abhanden gekommen zuge, Für 44 9—* Buttermarke 46 in denBor Ankauf würd gewarnt Rager- opie Guttermiich: Für 1 Siter bie Morke 3. K 1, 20. 62210 Kindernährmittelz Fil 400 G ährmittel: Für 1 Paket Radolf 400 Gramm * 170 Mk. die— 5 8 arte in den Verkaufsſtellen 1— ae B eten.. ee v 6 en Verkaufsſtellen 781—880. 8 B0 Für 400 Gramm die Zuckermarke L in den erkaufsſtellen—998. Kertofſeln: In den Verkaufsſtellen 49—1000 für 5 Pfb. die obere Hälſte der ſeitherigen Kartoffel⸗ karte, für 3 Pid. die Zuſatzmarke 90, außerdem ie roten Wechſelmarken. 4 d Der Verkaufspreis iſt 12 Pfg. für das Pfund. ſt: Für4 Pfund die Buttermarke 50 in den Ber⸗ kaufsſtellen 941—945. Das Obſt iſt Donnerstag nachmittag abzußolen. Die Marke gilt bis Ireitag abend? Uhr. de Die Kartenſtelle 2 des Lebensmittelamtes iſt am nächſten Samstag, den E8 eptember wegen gründlicher Reinigung geſchloſſen. oberdird daher empfohlen, alle Anträge ſchon heute * morgen zu ſtellen. Für dringende An⸗ und Ab⸗ 2** Jagdhündin braun, Langhaar, eut⸗ 9* Vor Ankaufwird gewarnt. Stähldamenuhr eg. Bel. abends —8. Frau Jeue, 8, 3. — G2⁰⁰Sa mischtes“ Rehme 6195a zum Flicken Pbdungen, ſowie i zum Eintauſch von Reiſebrotmarkenfan. Näh.* Wein Himaher iun Erdgeſchoh geöffnet.—— merKartoſſelbezugsſchelne. Hohlsäume En,Auf wiederholte Aufragen wird bemerkt, daß Ubre Berfügung des Großh. Miniſteriums des Innern er Ausſtellung von Kartoffelbezugsſcheinen zur 10 atereindeckung bis jetzt nicht ergangen iſt, Kax⸗ Wlelbezugsſcheine demnach auch noch nicht ausgelet en können. — etädtiſches Lebensmittelamt, O 2, 18/18. Dreitag, den 6. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr gerſtei) Erträgnis der ſtädt. Nußbäume, Juſann ern wir das Erträgnit ilinduſtrie“, Ne——— bei der Fabrik 586 Mannheim, den 4. Sepiember 1018. Städt. Gutsverwaltung. Aenstag, den 10. d. M. machm. 3 Uhr anſteigern wir das Erträgnis der lädt. Nußbäume bei der Seckenheimer Landſtraße. Zuſammenkunft in ſtädt Fuhrhof an der Seckenheimer Landſtraße⸗ büuueecan anſchließend das Erträgnis der Nuß⸗ e in Feudeuheim. Maunheim, den 4 September 1818. Siäet. Gut verdtung: fadernbetten, Uateibetten, Barchent, warme Decken zu guten Preisen zu kaufen gesucht 1184 Semnelnaätzige Mäbelverwertung Geschäktsstelle P 6, 20 Felephon-Anscktus üder Kathaus. ——— für Zuſammenſetzen von Bluſen uſw. ſtets prompt angefertigt. 7, 15, Stickerei Schober. 6175a Kalkonit Kalkyräparat zur Konſer⸗ vierung der Kartoffeln. Schützt vor Faulen und Keimen. Amtl. Gutachten. Benötigte Meuge: Für 1 Str. Kartoffeln 5 Pfd. Kal⸗ konit.— Kalkonit iſt auch das beſte Kalkdüngemittel. Cons tantin& Löffler Mannbeim, F 1, 6. Desa Uun 8 Danenhüten in Velour und Eilz uach den neuesten Formen. M. Stöckler 24s Worderstraße 4, Part. 986 Rontorist ſin traut A 25 8 57 Zum Eintritt für bald oder später wird ge⸗ 3 sucht nach Mannheim von einer Maschineniabrik eln unbedingt zuverlässiger, vertrauenswürdiger Buchhalter er Führung des amerikanischen Journals, der Konto-Korrente und Erledigung sonstiger buch- halterischer Arbeiten einsenl. der dazugehörigen Korrespondenz. Kriegsbeschädigte bevoraugt. Bewerber, die bereits ähnliche Posten be⸗- kleidet haben, wollen selbstgeschriebene Angebote mit ausführl. Lebenslauf, Genaltsansprüchen, Ein⸗- trittstermin mit Zeugnisabschriflen einreichen unt. 81865 A. Q. 141 an die Geschäftsstelle. Eisengrosshandlung sucht tüchtige, strebsame, im Eiseu- und Röhrengeschöft, durchaus erfahrene jüngere Kraft Eintritt nach Uebereinkunkt. Ausführ⸗ liche Angebote unter Bezeichnung der Gehaltsansprüche, Militär-Verhältnisse und frühsste Eintrittsmöglichkeit unter A. O. 139 an Kaasensteln& Moglal-., Mannheln. Tüchtiger, erfahrener mit ſämtlichen vorkommenden Bhrogrbeiten ver⸗ zum ſofortigen Eintritt geſucht. Ni86 ngebote unter A. R. 142 an dte Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2222 2988889998999999997 228888222788832888 22223 Süddeutsche Eisengrossangkung sucht zum möglichet baldigen Ein- tritt einen selbständig arbeitenden Lagerverwalter der eine zufriedenstellende Tätigkeit auf ähnlichen Posten durch Zeugnisse nachweisen kann. Ausführliche An⸗ gebote, die auch die Gehaltsansprüche enthalten müssen, sind unter A. S. 143 an die Geschäftsst. ds. Bl. zu richten. 2222222222227712772727252 1 Tüchtiger Vorarbeiter der die Fabrlkauon der 1. Sprengmine 2 beherrscht, sofort gesucht. Fei85 Schriftl. Angebote an Saker, Hler, Augartenstrasse 8 erbeten. Wir ſuchen einen ordentlichen, ſchulentlaſſenen für leichte Büroarbeiten und Botengänge. Cazos Näheres Augusta-Anlage 18 %οοοοοοοοοοοοσσ Auf das kaufmännische Büro einer größeren Fabrik auf der Rheinau wird Zum baldigen Eintritt 10185 — F Loehrling mit guter Schulbildung gesucht. Gel— ae guter* fa Sot ergütung.— ebote unt P. 140 8 an 98 Geschaltsstelle 3 SE———— Sehneicteri ennelderin. Slchtigung eines grösseren Betriebes für ſieeres-Näharbe t sofort gesucht. Solche Damen, welche in ähnlichen Betrieben an leiteüder Stelle tätig waren. bevorzugt. 6199 usbildung.— Sofortige Tochtige, energische Dame zur Beauf⸗ S. Frey, E 3, 910. Seeee Wir suchen für unser Wäsche- und Ausstattungsgeschäft eine tüchtige branchekundige Verkäuferin sowie ein Lehrmädchen aus achtbarer Familie K8S8 Weidn Weiss Jum 7. Oct, ſuchen Damæ- tra, Galſeeae OchuxBüBung, lerchcer QuſfpuſfurecoL gole u. fotter Kaubſtirut. Keuutue n Gteno. grayhle uus Naſiſinauſtiræixen weröun uicpt vetlaugt, dagegen nunktlies Urůoilen. Geßalt uaa; Aebereinlunſi. Mannhel, S5. e. Julius Hermann, Re laum Berkauſe eines ge⸗ nehmigten Bedarkscrtitels ſeeſuchtl Aug. u. T. lan die Geſchättst. 824 geſucht. Dire TLehrmäãdchen Ifient im elektrotechn. Ju⸗ ſtallataionsfach, ſucht in Kragupysnifte ile Prisensze ſoſort geſucht. 8²⁰9 kHofl. Kesel& Maier 0 7, K. Verkäuferin geſucht. Zu melden nachmittags. 6200a ——— —— arbeits-Atelier gesucht. Hsctera8 Co. O 8,—7. —— agewandie Fraue * W. 2 Tüchtiges braves Haus mãdchen für ſofort oder ſpäter Tal83 ktor Steven Auerbach(Beraſtraße) Haus Höllberg. Selbſtändiges Kächeamädehen zum 15. Septentber ober 1 Oktober geſucht C200 von Buseck Auerbach(Bergſtraße) Darmſtädterſtraße. Tücht. Mädchen für Hausarbeit geſſucht. Frau Birk, Feudenheim, Schützenſtraße 6. 6122a an die Geſchätsſt. (Darke Remmington) und in 6 wigſtraße Nr. 29, B8. Stock. (Hammond, Mignon) ſaſt Photoapparat 604.9 Schwetzingen Wouakaus zu verk. noch neu, 8 Min. von der Betriebswerlſtätte, nrit 2 Simmer⸗Wohng. u. Küche u. 2 Wohnungen mit je 2 Zimmer u. Küche, Schur⸗ ven u. 2 Schweineſtällen. Angeb. unt. U. G. 12 68a KehiSwasekie 1 neue ſchwarze Krimmer⸗ ecraitar(Muff u. Pelz 620a4 tfen. Brunuchild, Karl Lud⸗ ehreibmaschien neu, zu verkanfen bei Schwärzke,§S 6, 12IV, r. 6211 1 Betistelle Lackiert, Drahtroſt u. Steil. Matr., 1 Kinderſtühlchen, gepolſtert, 1 Holzkoffer zu verkaufen b. Klingenholz, Schimperſtr. 24 6224 Nußbaumenes 62⁵55a⁴ Aoblakzünwer wie neu, zu verkauſen. Zu beſichtig. abends nach 7 Uhr. Händler verbeten. Höypli, Neckarau, Herrlachſtraße 7 LI, Iinks. g. mit Anaſtigmat, Leder balgen, doppelter Auszug reichl. Zubehör, beſchlag⸗ nahmefrei, zn verkaufen. Auzuſehen von 12—2 u. —8 Uhr bei 62274 Derlitzki, Weberſtr. 7. 2. Sauberes, braves Mäclchen für guten Haushalt ge⸗ ſucht. Cal Buck, T 2, 1. Kleinmaucbel zu einer einzelnen Dame geſucht. G²⁰² Jungbuschstrasse 10 1 Treype hoch. Suche ſofort od. ſpäter — 624²a Mädenen (Bertrauensſtelle) zum B (Vertrauensſtelle) zumBe⸗ dienen der Beamten und Mithilfe am Büfett, ebenſo Mäodchen für Küche und Hausarb. erfr. E. Metß, Kantine Wohlgelegen. Mädskex uder Fran für ganz oder tagsüber K al82 üger, Rheinvillenſtr. 17. Wertvoltes belte weich im Ton. ſofort zu verkauſen. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. 62240 Verkäuflich: 1 Fühofen, 1 Kochofen, 2 Reißzeuge, 1 eiſernen Tovf(25 Str. haltend), 1 Rollwand, 1 Herren⸗ rad lohne Bereiſung), 1 Holg⸗ Kohlen ⸗Bügel⸗ Eiſen, 1 kl. Gas⸗Ofen, 1 Photo⸗Apparat, 9 4 12 fällt nicht unter Beſchlag⸗ nahme. 6298a F. Mayer, D 3, 1. Ein grofer Spiegel u. 1 Uhr zu verkaufen. Anzuſ. v.—10 Uhr bei 6da Heumann, M 7, 1111. Kindersportwagen zu verkaufen. Richheimer, Mollſtraße 27. 62080 ſucht 6218a K. Steyer, 01, Nr. 16, Vutzgeſchäft. Putzfrau zuverläff., für Montaa u, Freitag nachmittag ſofort geſucht. 387¹ Haukh. N 3, 18b. Tuchteg Werkmeister 85., militärfr., gel. Ma⸗ ſchiwenſchl., firm auf ied. Gebiet der mod. Maſch.⸗ u. Werksb. ſowie Dreh⸗ u. Munitb, ſucht and. Stel⸗ lung, ev. ſofort 6266a ermaun Haller, A8, 7. Junge Hasen billig zu verk. bei Knapp, Waldparkſtr. 20, II. 6100a Kaut-Gesuche. Kein. od. grön. Obstgut geg. bar zu kauf. geſucht. Angebote u. T..80 an die Geſchäftsſtelle. 6153a Schöner Rohrylatten⸗ ese- I. Hüttoler * Schriftliche An⸗ bilanzſicher. Kauimann Sprachen⸗ kenntniſſe, ſucht geeign. Stellung in kriegsw. Be⸗ trieb. ngeb. u. S. P. 70 an die Geſchäftsſt. 6187 Jüng milſtärſt. Nann, mit fümtl. Büroarb. ver⸗ traut, perf. in Stenogr. u. Maſchinenſchr, ſ. baldigſt Stellung. Ang. u. S. M. 67 an die Geſchäftsſt. 6183a Mebenbeschäftigung Angebote unt. u. F. 11 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 62699 Fränlein 2 Jahre alt, ſucht tagsüber PeSchälttaung SSe Zn erfr. B 6, S. Nobenbeschäfligang Sräulein über 9 9 E8. Fee §iätzriges Mönchen, welches die Hanbelsſchule beſuchte, ſucht 64⁰ Antangsstelie auf Büro. Augeb. unter 8 Eal. au Pürrrie 184 ſchhue e urit 8 cht Ke. 3 1 leeres ſchönes Zim mer gebote an 62080 Mittelſtr. 55, p. r. 6109a ſcheine über Sommer, Q 4, 1III. (Rüde) ſchwarzbraun zu Jli. L.— 18. f. Lak Ficlin Brillanten ꝛc UK 1 Juwelen Junger, reinraſſiger kauf. geſ. Ang. an Julius 6226a zu kaufen geſucht. Viſter, und Pfand⸗ kauft, tauſcht ſtreng reell Renpinscher Grünkaum, 8 43 6. 5 SPlc bierl 1 Wohnungen und Ge⸗ ſchäftslokale vermittelt α⁰ warts L 3, 3b 604. 2640 F5, 24. 1 fel. Zimmer u. Küche p. ſuf. B 3, 8 Zubehor per 1. Okt. Näberes Groß, 3, 5,7, 2. St. 8³⁰ Meeriachstr. ö, part. zu verm T. K. 1 an iie Geſchefte. au vermieten. Nes Aeies —— Nr. 418. 7. Seite. 55————3— 2 F. kere Aumer z. Aufbewahren von Mö⸗ hel per 1. Oktbr. zu verm. U 6, 13, 2 Tr.,., Ring. 6229 Zwei Eimmer und Küche 6204 zu vermieten. Näh. Haus Brehm, Schwetzingerſtr. 94 Mlenkolonie Fendenbela Ger. 3 Zimmer⸗Wohnung (Beranda u. Bad) au ruh. Seute zum 1. Okt. au vm. Ang. u. T. Z. 5 a. d. Geſch. 88804 Möblierte Zimmer Mannh. Wohnungsnach⸗ weis, Büro Q4, 9. Seru⸗ ruf 6920 N76 Für Vermieter koſtenlos. 7 3 1 Treppe gutmöbl. Wohn⸗ u. Schlafzim. in gut. Hauſe ſok. zu verm. 91142 L 12, 4, lI. Gut m. Zim.* Tage zu vur. Neh. G I1 Eüül Ainner m. elektr. icht u. Telephon⸗ beuutzung auf ſofort z. v. Calé Hotel Metropol D 4, 15. 61889 Schän möbl. Zmmer mit oder ohne Veuſion u verm. Zu erfragen 7, 4, varterre. 69870 eeeeeeee eeeeeeeeeeeee Kost und Logis eeeeeeeeeeeeeee 1 vis 2 Schuter, weiche das Gymnaſium in Wein⸗ heim beſuchen wollen, finden aute— n gu Pension Sa te Ia. Empfehl. Angeb. unt. A. F. 184 6 Geſchſt. 8202 Miet-Gesuche. Akademiker, reklamiert bei hieſigem Werk, ſucht Jut möbl. Zimmer in beſter Lager und gut. Hauſe. 61666 Angebote unt. T. F. 86 an die Geſchäftsſtelle⸗ Einzelner Herr ſucht dis ſpäteſtens 1. Okt. moderne KLInxewüiung mit elektr. Licht u. Bab⸗ Otto Radzieweley Voſtfach 138. 61870 Alleinſteh. Herr ſucht —83 LUamer mit Kucse ch würde derſelbe mit einer Familie große Woh⸗ nung nehmen. Ang. unt. T. P. 95 a. Geſch. 62093 Herr ſucht 62430 elnfaches Zimmer Angeb. m. Pr.⸗Ang. u. T. D. 4 an die Geſchäſtstt. Zu mieien geſucht ver füu- A Küu komfortabel möbliert, Hochparterre ob. 1 Treppe. Ring, Oſtſtadt oder Max Joſephſtraße Gegend ſür alleinſtehenden Angebote unt. T. E. 88 an die Geſchäftsſtelle.“ Fräulein, 20., große Erſcheinung, wünſchk mit ebenſolchem Herrn zwecks 619² ſpäterer Heirat bekannt zu werden. Zuſchriften unter P. K. 90 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Heirat. Schuhmachermeiſter, 48 3 alt, kathol., ſucht Heirat mit älterem, bray. Dienſtmäbchen zwiſchen 30 und 40 Jahren in Brieſ⸗ wechſel zu treten. 6088a Zuſchriſten u. R. O. 46 au die Geſchöftsſtelle. 40 900 flark auch geteilt, ouf 2. Hrpr⸗ ther ausguleihen. 6088a Zuſchriften auter R. 88 au die Gelch en ga 4 geber unt Darlehen von 2000 Merk acg. gute Sicherh. Rück⸗ zeklung n. Ueberelnkunſt. Gefl. Augeb. unt. T. G. S de an die Beſch. ——— 88—————— 1. 2. 3. u. 4. Kompagnie. Sprechſtunden Mittwoch 11—/1 Uhr, Dienstag und See ubr. Tel,. 08 Donnerstag, den 5. September 1918. 8. Seite. Nr. 413. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) CEPo— FEiesel. Valmert Jiraeliliſche Gemeinde. Mational-Theater) Kaffee- Ronditorei Hohenzollern Honus Gelbermann Neuiahrsfest. Donnerstag, 5. Sept. 1918„Rumpelmayer“ 22⁰³3 Hutten· Jugenieur In der Hauptſynggoge: Beſſaqt 3 Soſias I. Vorstellungi. Abonn. B Donnerstag, 5. und Freitag, 6. 8* 1918, 9— Berlobte Freitag, den 6. September, E 1. Philota⸗ Ein Trauerspiel vonLessing Hierauf: Der zcrbrochene Krug““ EinLustspielv. Hch. v. K leist 9 Anfang 7 Uhr. Kleine Preise. Leitung: abends 8½—109 Sonder-Konzert Kapellmeister Willi Stülten unter Mitwirku⸗g der Konzertſãngerin Frãuſein Ingrid Oeivig, Stockho m und Herrn Hofſchauſpieſer Guſtav Jacoby, Wiesbaden. 8S—— SS———————————— Freiwillige Feuerwehr Mannheim. Montag, den 9. Sept., abds. 7 Uhr, hat die geſamte Mann⸗ Hofballtänze, Walzer S aft der..3. u. Ballade und Polonaise(Violin-SoIOo))᷑: v. Vieuxtemps 90 Solist: Kapellmeister Fredo Reimers. 9 pünktlich u. voll⸗ 9 II. zählig zu einer 6. Ouv. z. Op. Mignon EE 7. Ballett, Aeik aus Rosamunde GP Uebung S. Cachoucha-Cuprice(Klavier-Solo). v. Raft an thren Spritzenhäuſern olistin; Frau Paula nacheheekekiaun, treten. 6²⁰⁰ 9. Sr E v. Fr. v. Liszt ——— 10. Schlussmarsch. 6232a Das Kommando. NB. Mache die verehrten Konzertbesucher besonders auf die Polonaise Café Wittelsdach, Ludwigskafen Freitage den 6, September, abends 8 Uhr 250. Konzert des beliebten Künstler-Orchésters, Leiter: Fredo Reimers, Violin-Virtuose. . Kriegsmarsch a. Athalia Ouvertüre aus der Op. Rienzi(d. letzte d. Libunen Wagner . Slavische Rhapsodiee* v. V. Liszt aufmerksam, da dieselbe eine Glanzleistung im Triospiel ist. 8 8 1 Mendelssohn „Lanner —*****— Hauser Künstlertheater„APOIle.“ Heute Donnerstag abends 7½ Uhr: Morgen wieder iustik Freitag: Rüstungsvorstellung. Samstag: La203 ———— EEE Schauburg C252 Das bedeutendste Lichtsplelhaus Tägl. von nachm.—10½ Uhr, Sonntags ab 2 Uhr. Vorführung nur erstkl. WSeien des Filmmarktes. Angenehmer, luftiger, selbst bei grosser Hitze, kühler Aufenthalt. 193a Nur noch heute: Ein Spislplan van hoher Klasss! Paria Maguelena Zirkus-Drama in 5 Akten in der Hauptrolle: leontine Kühnberg die grosse Tragödin. Ab Freitag: Hedda Vernon. Hedda Vernon in ihrem neuen Film Serie 1018/19 in Vo ein Wülle, i8t ein weg“ Filmschauspiel in 4 Akten. ———.— „Die gefoppten Miterben“ Lustspiel in 3 AEten. Snielleitung: Emil Albes. —Po——— Längs des Farwis-Sees. BCC.TTTTTT————— Oesterr.-ungarische Lagunenflottille. Aktuell. Hente aum letzten Male: Das Maskonfiast des Lebens, In der Hauptrolle: Henny Porten Drama in 4 Akten. ViS röbelsche Lin Leinderpilegerinnenschule Rosengartenstrasse 20. Abteilung II des Mannheimer Fröbel⸗Seminars, ſtädt. ſubv. Lehranſtalt. Sinjähriger Lehrgang zur Ausbildung als Fröbelſche Aindofner(Erziehungsgehilſin in der Familich). Beginn Dienstag, den 15. Ottober 1918. Friedens-Konzerte! (Täglich wechselndes Programm) bei erstklassigen Konsumationen S und flotter Bedienuug. Kaffee Friecden B, 9. E. Llasner. Pelz- Uminderungen werden nach den Neuesten Modellen ausgefũhirt. Oboa Pelzhaus Seligmann, P5, 1 (Eeene Werkstütte Telephon Vorschule: Linzelunterricht in Anfanger Gährl. Mk. 115.—) Gährl. Nechschule⸗ Seminar: Gährl. Mk. 350.—) Unterricht im —— Institut tur Mbone Llanenpfl U. Semlnar, matumentl U Gesanhschüle 1 Mannneim 14, SSr—————————— 3. Unterrichtsjahr J70² Vollständige Ausbiüldung im allen praktischen u. thheoretischen Füchern der Muslk. Vor, eschrntene Oberklasse:(Gährl. Mk. 240.—), Ausbildung von Klavierlehrern.⸗Lehrerinnen mit——— Haus und Oper: zährl. Mk. 300.— b N wiecerbegin des Unterrichts Montog, den 16. September 1918 Anmeldun werden entgegengenommen von Donn ab, vorm. 11—12 Uhr, nachm.—6 Uhr im Direktionszimmer M 4, 1, kostenlos te ummd Gahresberichte erhältlich. Der Direktor: Friedrieh Hackel, geprüfter Lehrer für Klavier-: und Orgelspiel, Kontrapunkt und 2 Ladenburg a. INeckar Homberg a. INiederrhein 6231a September 1918. Mannheimer Künstlertheater (Apollo). Für die Chorschule Lits. Kapellm. K. Langfritz) werden noch einige Damen und Herren mit Gesangstimme gesucht. An- meldungen àuf dem Theaterbüro G 6, 3 L0⁰l Oie Direetion. Ratrnser C3, 19, 1 Tr. Umpressen und Fäthen von Damenhöten in Filz, Velour und Velpel nach neuesten Formen. Tagga Herren-Filz- und Veiourhüte werden auf Detektiobo- stitut und PrüvatauskunttelRrgus“ I. Kaler& 60., G. m. h.., Kannheim, 0 6, 6— Telephon 3305. Vertrauliche Auskünite jeder Art, Erhebungen in? allen Kriminal- u. Zivilprozessen. Reisebegleitung. Na7 Alte, zerrissene Stkümpfe und Socken werden im eigenen Fabrixbettieb neu angestrickt 2½ Bringen Sie alle zerrissenen Strümpfe. rein gewaschen(Füße nicht abschneiden) zu I. Daut Pranesrasse F l, A. 7 555 ——— Klavier-, Violin- und Violoncellspiel Mittelklasse Mk. 125.—) Gährl. Mk. 140.— bis 200.—) Ausbildungsklasse:(äährl. Mx. 340.—) Sologes 450.— den 12. September „ Stock. Priwat⸗ 8 in erster Linie 1, 8 Breite Straſbe Unser Geschäft hlelbt hohen Felertags wegen am Samstag, 7. September geschlessen. Geschwister Gutmann, G3,1 S Ha201 Wir führen Email- Blech- u. Gufwaren und bieten in diesen Artikeln eine reichhaltige Auswahl. Eröffnung in einigen Tagen. Rüche u. Haus —— Tanzinstitut A2, 3. An einem separaten sehr schönen Kursus können noch einige gefl. Damen und Herren teilnehmen. Otto Hetzel, Tanzlehrer. Pt ux Aff Hek. Dugehener el. Huel 17³. Beginn der neuen Kurse Aniang September. 6030a Groze Verſteigerung! Mit kügern Ge⸗ nehmigung B20¹ verſteigere am Donners⸗ * 5. Septemher, nachm. 2½ Uhr in O 3, 4: 8 vollſtändige Bekten m. EBDedbett und Kiſſen, ſebr 5 gute Roßhaarmatratzen, Il volierter 8 3 Rohrſtühle, 4 Bilder, 1 Wandbüchergeſtell, 1 Teppich, 1 Waſchzuber, 1 Gewehr, 1 Kanapee, Tiſche, 1Seſſel,! Kommode, Eiſen⸗ bettſtellen mit Matratzen, Ldi97 mit Umbau, Seſſel, 1 Schräukchen, 1 Tiſch,—— N und Tiſch, 1 rund. Tiſch, Marmorplatte und Lehnſtühle, 1 Nähmaſchine 21, 8 Uund ſonſtiges⸗ 3, 4. Telephon 2285. Habe meine Tätigkeit wieder auigenommen flau Max Hankh, Mannheim, M 3, 13b. Zuschneide- u. Nähschule Grünbaum, Pl, 7a Beginn der neuen Kurse am. Ezéla 9. September 1918. abends.30 Uhr Predigt: Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher. Samstag, 7. September, morgens.30 Uhr Predigt: Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher. Samstag, 7 Sept. abds. 8. 40 Sonntag 8. Sept. morg..30 Schrifterklärung: Herr Rabbiner Dr. Ovpenheim Sonntag, 8. Sept., abds..35 Wegen Fliegergefahr iſt der Zutritt— außer Militär— nur Inhabern feſter Plätze geſtattet. Kinder unter 15 Jahren haben keinen Zutritt. An den Wochentagen: Morgens 6½ Uhr Abends 6ʃ½ Uhr Von der Reise aurαυ“CE Dr. Dei. Bei. Von der Reise Zzuricks aha-Azt Kellmar Begiun uns wie in der Hauptſonag Samstag,.Sept. morg · Vredigt: Herr Rabbiner Dr⸗ Oppenheim* In der Clausſynagon Freitag, 6. Sept, abds 9 Predigt: Herr Rabbiner Dr. 16 Samstag, 7. Sept temb 4 morgens.30 ber Samstag, 7. Septemben abends.40 ber Sonntag, 8. Septemben abends.35 Art den Wochentage, Montag, morgen Be oube an den übrixen Tagenb abends 7 Uhr Betſaal in dergamenloh, Beginn und Ordnung u in der, Clausſynagoge⸗ 92⁴⁴⁰ Krankheiten Magen-, Nieren-, Lungen-, speziel Frauen- und Nerven- Leiden behandelt Frau E. Falkenau Naturheil- Institut„Sanitas“, K. 2, 18, Sprechzeit: vorm.—12, nachm.—4 Uhr. Ergag ren Märren,, Maaten. NMnd1 0 ege HpermAathen/ i u. aufer d. Huse Gatueſt Rr,,— Sarauli lcwch eiagenſyil⸗ K— 13 E. 0 6, 1 cecr. weisung ———————— — * 55———————————— eee aunheim 1887 0 6, 1 esle Bestrenomm. Privathandelsschule für Söhne und Töchter 8 Fam. Individueile Unter- 9 Tages- und Abendkursen. Kein Massenunterricht!, Rascheste Ausbildung möglich Ch. Danner, Inh.: staatl. geprüft. Bilder, Spiegel, 1 Salon⸗ für Schneider, 1 Fahrrad WM. Arnold, Auktionator Nihere Auslcunit daselbst.. SSSSEES Nürdrücker wir liefern als Ersatz für die beschlag- nahmten Messingdrücker in tadelloser, drncker für Einsteck- und Kastenschlo schneidiger Ausführung unsere 8 55 mit und ohne Patentführung mit Drücker- V stikten, sowie Rosetten und gepreite Langschilder dazu.— Vor Einkaufs- abschlüssen bitten wir um gefl. Anfrage: Firma Georg Braun Cbi9 E 7, 16. —— Brennholz! 9 Hartholz in Klötzen, geſpalten, 5,50 M. frauko Keller per Zir., Tauengen in Kiötzen. geſvah 6 M. franko Keller per Ztr., Tannenholz, 1180 7 eſpalten, 6,80 M. franko Keiler per Ztr. Gal Sehh Wilh. Frey, U 4, On Lager Recarhalen Seue—— Ter.—. E Eidbeerpflanzen großfrücht.(Königin Luiſe) 100 Stücks M. 1000 Stück 45 M. Jetzt beſte Pflanzzeit. Fritz Jueger Obſtgut Darsberg Poſt Neckarſtein ach. Telephon 11. Ka Oswald 0 4, 13 Fernspr. 1164. Dachdeckere Alfred Heinze, N a, 14 Hiegerschãden un Bedachungen aller Art. Tabal 5—— Nachen Sie letzten—295 ſuch mit„Tabaſan“. 10 ſter Erſatz. Bekommt zein chmeckt vorzüglich. Ke Juchenlaub oder Spa j Pakete frk. Nachn. 3,65. An Wiederverkäu 25 Pakete Mk. 20,.—, Pakete Mk. 76,— verſon, Apotheter E. Corneliu Straßburg 46 im 20 d. Le