RR˖ e RR Samstag, 7. Seytember. Srentwornic für den allgemeinen und Handelsteil: Cbefredatteuꝛ t. Prt Goldenbaum, für den knzeigenteil: Anton Grieſer Druck u. Herlag Druckerei br Haas mannhetmer General Anzeiger Gem b.., ſämtlich in Mannheim— Lelegramm Abceſſe General⸗Anzeiger Rannheim. Fernſprech · An · chluß am Mannheim Ur. 7940. 741 1942, 7945. 7944, 7945 and 7940— Doitſcheck⸗Konto Ur 2917 Cudwigshafen am Rhein. Mittags⸗Ausgabe. eimor Genoral Anze 60 Anzeigenpreiſe: Die 1ſpalt. Nolonelzetle 40 Pfs., 50 Pig., Reklamen M..—, Ceuerungs⸗Suſchlag 50% Knnahmeſchluß: Mittagblatt vorm 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. 2½— Für gã· zeigen an beſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keine Ver⸗ antwortung ubernommen Hezugspreis in Rannheim und Umge⸗ — monati M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertelj. M..42 1918.— Nr. 417. ſger einſchl. Zuſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeh. M..70. Einzel⸗Ar:10 pg; Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck-Ausführung. Arbeit am Irieden. De Lage. Während die Fochſche Offenſive keines ihrer weitgeſteckten Ziele zu erreichen vermag, arbeiten die Diplomaten, die beſtellten und die nicht beauftragten, mit großem Eifer die Sache der von ihnen vertretenen Staaten oder die Sache des Friedens zu fördern. Der deutſchen Diplomatie iſt es gelungen, auf dem Wege zum Frieden einen guten Schritt weiter zu tun durch den Abſchluß der Ergänzungsverträge zum Breſter Frieden. Die Ratifikationsurkunden ſind ausge⸗ tauſcht. Die Verträge werden bald veröffentlicht werden. Sie bedeuten eine weitere Feſtigung des deutſch⸗ruſſi⸗ ichen Verhältniſſes und damit fördern ſie den all⸗ gemeinen Frieden. Die Sozialdemokratie, deren ſtarke Seite bie auswärtige Politik nicht eben iſt, macht nach wie vor Pro⸗ paganda für eine Reviſion des Oſtfriedens. Auch Herr Ebert gat geſtern im„Vorwärts“ wieder eine Lanze für die Ab⸗ ünderung dieſes Friedens gebrochen Er dürfte vor allem kein Hindernis für den allzemeinen Verſtändigungsfrieden ſein. Herr Ebert ſollte ſich gegenwärtig halten, daß für England noch mehr Hinderniſſe des allgemeinen Verſtändigungsfrie⸗ zens gegeben ſind, ſo das Leſthalten an unſeren Kolonien, das Eintreten fü die Ergebniſſe des Krieges am Balkan, für die Rechte der Türkei auf Meſopotamien und Paläſtina. Mit der Preisgabe ſchwer errungener Vorteile im Oſten alléin wird Herr Ebert kaum ſeinen allgemeinen Verſtän⸗ digungsfrieden heimbringen. Auch wenn wir Belgien beding⸗ ungslos hingeben und im Oſten die Forderungen Eng⸗ lands befriedigen— die Reviſion des Breſter Friedens iſt zunächſt das Verlangen der Alliierten—, auch dann wird England noch nicht dem allgemeinen Verſtändigungsfrieden 7 haldigen; ie mehr wir für dieſes Idol dem Feinde anbieten, um ſo mehr wird er fordern, und immer weiter fordern. Die lozialde mokratiſche Dihpiomatie iſt eine Diplomatie gefährlicher Aluſionen, ſo gut gemeint ſie auch ſein mag. 4 Wenn die Sozialdemokratie dann weiter fürchtet, die Bieſter Verträge würden uns mit Rußland auseinander⸗ beingen, ſo ſind dieſe Befürchtungen wirklich nicht in dem Maße berechtigt, ioie die Sozialdemokratie annimmt. In Ruß⸗ land erfolgt gegenoärtig ein großes Augenöffnen über den guten engliſchen Freund von ehemals. Man erkennt ihn, die Feſtſtellungen über ſeine Verſchwörer⸗ und Mordpolitit Wirken weit über die Kreiſe der Sowſetregierung. Der deutſche Feind von geſtern wird als der redlichere und anſtändigere Kontrahent erkannt gegenüber dem engliſchen Freund. Ruß⸗ land wird durch die Aufdeckungen über die ſchamloſe und ge⸗ meine engliſche Politik ganz von ſelbſt an die Seite Deutſch⸗ lands getrieben und würde ſich vermutlich auch einen weniger günſtigen Vertrage um der höheren gemeinſamen Intereſſen willen gefallen laſſen, als es der ſoeben ratifizierte Vertrag iſt. Aber er iſt in Wirklichkeit auch gar nicht ſo ungünſtig wie die Sozialdemokratie behauptet und bietet den Ruſſen, wie oft dargelegt, große Vorteile. Das hat auch ein diplomatiſches Mitglied der Sowjetregierung anerkannt, das nach der„Iſt⸗ weſtija“ ſich folgendermaßen geäußert hat: Durch die Gewährung eines freien Waren⸗Tranſites über Eſtland und Livland ſei eine der ſchwerſten Bedingungen des Breſter Vertrages bedeutend erleichtert worden. Auch ſetze der Zuſatzvertrag den finanziellen Forderungen Deutſchlands eine Grenze. Wenn Rußland mehr zu zahlen habe, ſo ſei das da⸗ durch zu erklären, daß in Rußland mehr deutſches Kapital angelegt ſei als umgekehrt, und daß die Kriegsgeſetzgebung Rußlands härter war als in Deutſchland. Die Summe dieſer Verpflichtungen könne keineswegs als zu hoch betrachtet werden, umſomehr als ein Teil da⸗ von eigentlich ein finanzielles Geſchäft ſei, bei dem die ruſ⸗ iſche Regierung die deutſchen Unternehmungen in Rußland auslöſe. in der Nichteinmiſchung Deutſchlands in das wirtſchaft⸗ liche Lehen Rußlands liege eine der wertvollſten Seiten des Zuſatz⸗ vertrages. Noch erfreulicher ſei die Verpflichtung Deutſchlands, ſich überhaupt nicht in die innere Politik Rußlands einzumiſchen. Die Garantien Deutſchlands, keine ſelbſtändigen Staatsbildungen in Rußland hervorzurufen, haben den allergrößten Wert für Rußland; und daß Deutſchland ſich verpflichte, eine Reihe ruſſiſcher Gebiete zu räumen, gebe die Hoffnung, daß Deutſchland ferner nicht beabſichtigt, ruſſiſche Gebiete zu beſetzen. Wenn Deutſchland verlange, daß Ruß⸗ land auf Murman die Neutralität wahrt und die militäriſchen Kräfte der Entente dort entfernt, ſo ſei das ganz natürlich. Vorteil⸗ haft für Rußland ſei die Milderung der Blockade an der Nord⸗ k ũ ſt e, die die Küſtenſchiffahrt geſtatte. Die Anerkennung des Eigentumsrechtes Rußlands auf alle Kriegsſchiffe, die nach dem Breſter Vertrage von Deutſchland erbeutet wurden, habe für Ruß⸗ land nicht nur prinzipille Bedeutung, ſondern auch einen großen praktiſchen Wert. Die Zukunft werde zeigen, ob der Zuſatzvertrag eine Grundlage fir dauernde friedliche und freundnachbarliche Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Völkern bilden könne. Jedenfalls gebe der Zuſatzvertrag endlich die Hoffnung auf die lang er⸗ wartete Zeit, während der das ruſſiſche Volk zur friedlichen rbeit zurückkehren und ſich ungehindert dem Aufbau des neuen ſozialiſtiſchen Rußland widmen könne. Rußland wird nicht wieder in den Krieg hineingeſtoßen. Dem Zuſammenwirken der Sowjetregierung mit der deutſchen iplomotie iſt es gelungen, das zu verhindern. So wird der allgemeine Frieden beſchleunigt. Im letzten Grunde ſteht hin⸗ ter den Verträgen der Gedanke einer neuen Machtzuſam⸗ menhallung als Gegengewicht gegen das engliſch⸗ameri⸗ kaniſche Uebergewicht. Dieſe wird uns dem Frieden näher bringen, als die Verſchleuderung deutſcher Rechte und An⸗ ſprüche an den allgemeinen Verſtändigungsfrieden, oder was in der rauhen Wirklichkeit dasſelbe iſt, an England. Der För⸗ derung der Machizuſammenballung hat auch die Reiſe Herrn von Hintzes nach Wien gedient. Und ſie iſt allem Anſchein nach von gutem Erfolg begleitet geweſen. Herr von Hintze hat in geſchickter Weiſe die öffentliche Meinung in der Donau⸗ Monarchie zu beruhigen und zu gewinnen verſtanden. Und das iſt viel wert. Ein in ſich gefeſtigterer Machtwillen tritt der Entente entgegen, eine unbeugſamere Entſchloſſen⸗ heit gemeinſam bis zu einem unſere Intereſſen ſichernden Frieden auszuharren. Das erſcheint uns eine beſſere Friedensformel als der gefährlichen Kultur des allge⸗ meinen Verſtändigungsfriedens. der Juſatzverirag zum Breſter Frieden. Auslauſch der Ralifikalionsurkunden. Berlin, 6. Sept.(WTB. Amtl.) Im Auswärligen Amt ſind heute die Ratifikationsurkunden zu den am 27. Auguſt unkerzeichneten deutſch⸗ruſſiſchen Verträgen, nämlich dem Ergänzungsvertrag zum Friedensvertrag, ſowie dem Finanzabkommen und dem Privatrechtsabkommen zur Ergän⸗ zung des deutſch⸗ruſſiſchen Juſatzvertrages, ausgetauſcht worden. Die Verträge werden demnächſt veröffentlicht werden. Das Bündnis. Wien, 5. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Gegenüber vielfach verbreiteten Mißverſtändniſſen über die Art des Zuſammen⸗ hanges der Beratungen in Wien, Salzburg und Warſchau ſchreibt das Neue Wiener Tagblatt: Es kann nicht davon die Rede ſein, irgendeine Löſung der polni⸗ ſchen Frage zur Vorbedingung zu machen, wovon die Ver⸗ tiefung des Bündniſſes der beiden Kaiſerreiche abhängen würde. Das hieße die Entſcheidung über die deutſch⸗öſterrei⸗ chiſchen Beziehungen den Warſchauer Polen anheimſtellen. Die Forderung, die wir unbedingt an Kongreßpolen ſtellen müſſen, iſt die, daß es keine Gefahr für unſer Verhältnis zu Deutſchland werde.“ Das Blatt' befaßt ſich dann mit der Schwierigkeit der Vertretung der in Salzburg getroffenen wirtſchaftlichen Vereinbarungen durch die leitenden Staats⸗ männer gegen die Widerſtände der wirtſchaftlichen Gruppen. Wien, 6. Sept.(WZ B. Richtamtlich.) Staatsſekretär von Hintze iſt geſtern mit Begleitung nach Berlin zurückgekehrt. Wien, 6. Sept.(W. echtamtl.) Bei der Erörterung der amtlichn!Mitteilung über die vom Staatsſekretär v. Hintze in Wien gepflogenen Beſprechungen betonen die Blätter, daß' daraus die überaüs wichtige Tatſache hervorgehe, daß die Beſprechungen über die polniſche Fraige ununterbrochen fortgeſetzt werden ſollen, und daß die Anſprache des Staatsſelrétärs v. Hintze an die Preſſe⸗ vertreter den Geiſt wahrer umd echter Freundſchaft atme, ſodaß mar die Ueberzeugungſgewinnen könne, daß der neue deutſche Stagtsſekretär des Auswärkigen Amts tief, burchdrungen ſei von der Ueberzeugung, da ber Bund deir Mittelmächte einen kategoriſchen Imperatiiv bedeute. Hintze habe ſein Glaubensbekenutnis zu dem Bün duis zwiſchen der Monarchie und dem Deutſchen Reiche abgelegt und alle jene, die die Worte des deutſchen Staatsſekretärs gehört hätten, hätten die Empfindugg, daß ein wahrer und wirklichet Freund der Monarchie geſprochen habe, der den Ausbau und die Vertiefung des Bündniſſes für eine ſeiner oberſten Aufgaben halte. Der„Neuen Freien Preſſe“ zuſolge hatte der König von Bulgarien bei ſeiner letzten Anweſenheit in Wien, kei der er mit Kaiſer Karl konſerierte, auch Beſprechungen mit dem Staats⸗ ſekretär, Hinte und dem Miniſter des Aenpenh Grafen Burian Die auſtro-polniſche Löſung außer Betracht. m. Köln, 7. Sept.(Priv.⸗Tel) Zum Stand der polni⸗ ſchen Frage ſchreibt die„Kölniſche Zeitung“ aus Verlin: Die Verhandlungen dürften, wie wohl als ſicher anzunebmen iſt, was die deutſche Regierung betrifft, auch weiterhin von ihr in dem Sinne geführt werden, daß die ſogenannte auſtro⸗ polniſche Löſung vom deutſchen Standpunkt aus nicht in Betracht kommen kann. Daran dürfte ſich auch dann nichts ändern, wenn von der andern Seite noch immer für die entgegengeſetzte Löſung publiziſtiſch eingetreten wird. Daß auch in Moskau der Gedanke der auſtxopolniſchen Löſung nicht mehr im Vordergrunde ſteht, beweiſen gerade in der letz⸗ ten Zeit zahlreiche polniſche Preſſeäußerungen im Sinne des ſelbſtändigen Bündniſſes Polens mit den Mittelmächten. Jur Demiſſion des Miniſterpräſidenten. Warſchau, 6. Sept.(W..)„Monitor Polski“ veröffentlicht heute Delrete, worin die Vertagung des Staatsrat es mit der Demiſſion des Miniſterpräſidenten Steczkowski in Zu⸗ ſammenhang gebracht wird. Durch ein Dekret vom 5. September wird der Staatsrat auf Grund des Artikels 14 vom 4. Februar 1918 vertagt. In einem gleichzeitigen Dekret des Regentſchaftsxates zu dem Rücktritt des Miniſterpräſidenten Steczkowski heißt es:„Sie haben, durch ihren ungünſtigen Geſundheitszuſtand genötigt, ihre Befreiung vom Poſten des Miniſterpräſidenten und Finanzminiſters nachgeſucht. Ihr Rücktritt hat die übrigen Kabinettsmitglieder ver⸗ anlaßt, uns ihre Portefeuille zur Verfügung zu ſtellen. Indem wir die Billigkeit der Gründe anerkennen, die Sie zu dieſem Schritt bewogen häben, ſehen wir uns zu unſerem größten Bedauern ge⸗ nötigt, Ihrer Bitte ſowie der der übrigen Miniſter um Enthebung vom Amte zu willfahren.“ Der Grund des Rücktritts des Miniſter⸗ präſidenten ſcheint hauptſächlich in einer ernſten inneren Erk an⸗ kung zu liegen. Unter den Kandidaten für die Nachfolgerſchaft wer⸗ den Prinz Radziwill und Kucharezewski genannt. Das bisherige Kabinett iſt beauftragt worden, die amtlichen Funktionen bis auf weiteres fortzuführen. Dee deulſche Sozialdemokratie und die interna⸗ tionale 50zialiſtenkonferenz. Berlin, 6. Sept.(WTB. Nichtanulich.) Im„Vorwärts“ beſchäftigt ſich der Abgeordnete Fritz Ebert mit den Mög⸗ lichkeiten einer internationalen Sozialiſten⸗ konferenz und der Haltung der deutſchen So⸗ 1 ldemokratie, worüber in letzter Zeit widerſprechende itteilungen gemacht wurden. Eine Klarſtellung ſei dringend geboten, insbeſondere gegenüber den Erklärungen, welche Artur Henderſon dem Reutervertreter gegeben habe. Die neuen Bemühungen um eine internationale Sozialiſtenkonfe⸗ renz knüpften an eine Denkſchrift über die Kriegs⸗ ziele, die von den alliierten Arbeitern und Sozialiſten im Februar 1918 beſchloſſen wurde, an. Die Tendenz derſelben wird von Ebert ſchon dadurch gekennzeichnet, daß er dacauf hinweiſt, daß ihre Zuſtellung erſt am 3. Juni erfolgt ſei, trotz⸗ dem am Schluſſe der Denkſchrift formell um Antwort erſucht wird. Ebert verweiſt demgegenüber aufs neue auf die in der ointwort des Parteivorſtandes der deutſchen Sozialdemokratie enthaltene Erklärung. Dieſe habe während des ganzen Krieges alle Beſtrebungen zur Wiederherſtellung der Internationale unterſtützt. Die Stockholmer Delegation der ſozialdemokratiſchen Par⸗ tei Deutſchlands bekannte ſich bereits zu dem Frieden ohne Annexion und Kontribution und der Würz⸗ burger Parteitag beſtätigte dies Memorandum. Man habe ſich auch von jeher für die Wiederherſtellung eines un⸗ abhängigen Belgiens erklärt und keinen Zweifel dar⸗ über gelaſſen, daß der Oſtfriede für die deutſche Sozial⸗ demokratie nicht unabänderlich und keinesfalls ein Hindernis für einen allgemeinen Verſtändi⸗ gungsfrieden ſei. Wenn darüber bei Henderſon Mißverſtändniſſe aufgekom⸗ men ſeien, ſo ſei dies nur die Folge der Paßverweige⸗ rungen der Ententeregierungen. Henderſon erklärte aber kategoriſch, daß die Verbandsſozialiſten ihrerſeiits an den Be⸗ ſchlüſſen der interalliierten Konferenz feſthielten. Ebert geißelt die Einſeitigkeit des Verlangens der alliierten Sozia⸗ liſten, daß überall in Europa alle Völker von Elſaß⸗Loth⸗ ringen an bis zur Balkanhalbinſel volles Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht wieder erhalten ſollen. Ehert fragt mit Necht, weshalb denn nicht vom ſozialiſtiſchen Standpunkt aus allen Völkern auch außerhalb Europas das Selbſtbe⸗ ſtimmungsrecht zugeſſrochen werden ſolle. Von der gleichen Einſeitigkeit ſei die Londoner Denkſchrift, beſonders bei der Stellungnahme zu einzelnen Gebietsfragen, ſo bei der elſaß⸗lothringiſchen Frage, bei den italieniſchen Anſprüchen, die mit wärmerer Sympathie begrüßt und unterſtützt würden, beim Schickſale Oeſterreichs ſowie dem der Türkei, das Armenien, Me⸗ ſopotamien und Arabien nicht behalten dürfe. Für die Kolonien in Afrika von Meer zu Meer, einſchließlich der ganzen Eegend nördlich des Zambeſi und ſüdlich der Sahara werde eine beſondere Regelung verlangt. Gerade dieſe Kolonien ſollten unter das vom Völkerbund zu ſchaffende und zu unterhaltende Kontrollſyſtem gebracht werden. Warum — fragt Ebert— ſoll dieſes Kontrollſyſtem zum Schutze der Eingeborenen nicht auch ausgedehnt werden auf die außerhalb dieſes begrenzten Bezirkes liegenden Kolonien der Entente⸗ mächte. Die offenſichtlichen Einſeitigkeiten der Londoner Denkſchrift gingen nicht nur aus der Stockholmer Denkſchrift, ſondern auch aus der der neutralen Sozialiſten, hervor. Bei Zugrundelegung der Beſchlüſſe der alliierten Sozia⸗ liſten ſei von einer Verſtändigung keine Rede. Dieſe Art der Verſtändigung ſchlöſſe vielmehr eine vorherige Unterordnung der deutſchen Sozialdemokra⸗ tie unter das Gebot der andern Seite ein. Solches Verlangen lehnt Ebert ganz entſchieden ab, gibt aber dennoch die Bereitwilligkeit zu einem gemeinſamen Verſtändigungs⸗ programm durch gegenſeitige Uebereinkunſt zu erkennen. Eine freundſchaftliche Löſung der territoriglen Fragen mit der In⸗ ternationale zu ſuchen, ſei die deutſche Mehrheitspartei nach wie vor bereit. Reichstagsabgeordneter Ebert beim Reichskanzler. Berlin, 6. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Wie die„Nord⸗ deutſche Allgemeine Zeitung“ meldet, hat Neichskanzler Dr. Graf Hertling heute vormittag den Reichstaasabgeord⸗ neten Ebert empfangen. Berlin, 7. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsabgeordnete Herr Ebert, der Vorſitzende des Ausſchuſſes des Reichstags hat dem Grafen von H ertling geſtern einen Beſuch abgeſtattet und die beiden Herren werden miteinander wohl über innere Politik geplaudert haben. Man nimmt an, daß Graf Hertling ſich mit dieſem Führer der Scheidemann⸗Sozialdemokratie über den Stand der Verhand⸗ lungen im Ausſchuß des Herrenhauſes unterhalten hat und ihm darlegen wollte, welche„Sicherungen“, er mit ſeinen der Sozialdemokratie gemachten Zuſagen für vereinbar hält. Daß eine Aenderung der Anſichten über die Einberufung des Haushaltausſchuſſes oder gar des Reichstags ſelbſt eingetroffen ſei, nehmen wir nicht an. Noch weniger kann man wohl erwarten, daß unter den gegenwärtigen Um⸗ ſtänden an eine ſozialdemokratiſche Portefeuilleübernahme gedacht wird, auf welche in rechtsſtehenden Blättern neulich hingedeutet wurde. ‚ Die neutralen und der Frieden. Stockholm, 6. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Am Donners⸗ tag empfing der ſchwediſche Siaatsminiſter Eden eine Ab⸗ ordnung der ſchwediſchen Friedens⸗ und Schieds⸗ gerichtsvereinigung, die um die Mitwirkung der Regierung bei der Initiative zur Einleitung von Friedensverhandlungen bat. wies auf ſeine frühere Erklärung hin und betonte die Be⸗ reitwiliigteit der ſchwediſchen Regierung, Der Staatsminiſter — 5 — — —.— — 6 ——————————————————— —— anderen neutralen jechte im Vorgelände unſerer Stellungen. wurden wiederum getötet oder verwundet. Bombengeſchwader von ſieben Flugzeugen kreiſte am 4. Sept. Maunheimer Generai · Anzeiger.(mittog· Aus gabe.) Samstag, den 7. September 1918 nach ihren Kräften am Zuſtandekommen des Friedens mit⸗ zuwirken, doch ſei es vollkommen ausſichtslos, ſich zu dieſem Zwecke an die kriegführenden Mächte zu wenden. 8 Hierauf fuhr der Staatsminiſter fort: Dagegen wueden bei den ftandinaviſchen Miniſterzuſammenkünften Erwäg⸗ ungen über die Zuſammenberufung einer Konferenz zwi⸗ ſchen den neutralen Stgaten zur Wahrnehmung deren Intereſſen bei und nach Friedensſchluß angeſtellt. Auf einer ſolchen Konferenz dürfte es ihre Hauptaufgabe ſein, ſoweit das für die Neutralen möglich iſt„die Arbeiten für den Wie⸗ deraufbau der internattonalen Rechtsord⸗ nung auf einem ſicheren Grunde und für die Befeſtigung „der Dauerhaftigkeit des Friedens vorzubereiten. Der Staats⸗ miniſter teilte mit, daß durch die Verhandlungen, die in letzter Zeit zwiſchen Schweden, Norwegen und Dänemart geführt worden ſeien, der Gedanke einer neutralen Konferenz einen bedeutenden Fortſchritt gemacht habe und ſprach die* möge auch Anſchluß bei Ländern finden. Deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 6. Sept., abends.(WB. Amilich.) An den Kampffronten ruhiger Tag. Kleinere Ge⸗ . die Jerſtörung von Douai. Berlin, 6. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nach der Rück⸗ verlegung unſere Stellung vom 2. zum 3. Sept. ——— große Kämpfe nicht mehr ſtattgefunden. Nachdem der eind lange nichts bemerkt hatte und immer noch auf unſere alten Stellungen ſchoß, fühlte er erſt zögernd, lange nach Be⸗ endigung unſerer Bewegung, durch Patrouillen, denen Tanks beigegeben waren, gegen unſere zurückgebliebenen Nachhuten vhr. In den einſpringenden Winkel bei Arleux drängte er ſich noch nicht hinein. Erſt am 4. September nachmittags fan⸗ den hartnäckige Kämpfe bei Inchy und Moeuores ſtatt. ————— mofadsiscnen„ Ver ſtarke Verkehr auf den Straßen und die Schanzarbeiten der Engländer in unſeren alten Gräben bei Arleux und weſt⸗ 5 lich Ecourt wurden von unſerer Artillerie wirk⸗ ſam unter Feuer genommen. Allmählich erſt ward das Zerſtörungsfeuer des Gegners ſtärker, dagegen fetzte er die ſinnloſe Beſchießung zur Zerſtörung von Dou ai durch Granaten mittlerer „und ſchwerſten Kaliber fort. Geſtern wurde durch Volltreffer das ſchöne Theater vernichtet. Der Weſtteil der Stadt ſteht in Flammen. Cambrai wurde durch Bombenabwürfe ſchwer heimgeſucht: viele Einwohner Ein feindliches gegen 11 Uhr vormittags über Valenciennes, als es überraſchend von unſeren Kampffliegern angegriffen wurde. Sie warfen darauf wahllos in die⸗ innere Stadt ihre Bomben. Das Portal der St. Peterskirche wurde getroffen. —— dieſen ſieben Flugzeugen wurden zwei noch über Valen⸗ eiennes, weitere drei auf dem Rückweg bei Dou ai obgeſchoſſen. Kein Fochſcher Entſcheidungsſieg. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Lauf Baſler Nachrichten ſchreibt Oberſt Rouſſet im Petit Pariſien, daß die Alliierten jetzt die eigentliche Feſtung an⸗ greifen werden. Drei alliierte Armeen werden den Frontal⸗ men, während zwei andere Armeen beide angriff unterne anpacken, dieſe ſind ſchon angeſchnitten, da die Allüerten im Süden die Ailette überſchritten und die Engländer die Cambrai deckende Hindenburglinie angebiſſen haben. Aber man darf nicht vergeſſen, daß hinter dieſen zwei Boll⸗ werken und den Wällen, die ſie verbinden, ſich die Daut⸗ ſchen mit Erfolg verteidigen und dank ihrer Diſzi⸗ plin ſich dort bis zur Erſchöpfung behaupten werden. Es wäre eine Illuſion, wenn man an einen Fochſchen Ent⸗ ſcheidungsſieg glauben würde. Oberſt Egli über die Lage. m. Köln, 7. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet aus Baſel: In ſeinem Bericht über die allgemeine Kriegslage ſagt Oberſt Egli: Immer wieder kehrt in der deutſch⸗feindlichen Preſſe die Meldung wieder, daß die Deutſchen nicht mehr in der Lage ſeien, ihren Einheiten den erforderlichen Erſatz für abgekämpfte Mann⸗ ſchaften zuzuführen und doch berichten alle, die von Deutſch⸗ land kommen, daß in allen Garniſonen des Hinterlandes noch immer eine große Zahl felddienſttauglicher Soldaten vorhan⸗ den ſeien. Ganz abgeſehen von dem normalen Zuwachs, ſind in den letzten Monaten große Zahlen von Kriegsgefan⸗ genen aus Rußland und Rumänien zurückgekehrt, die nach entſprechender Ausbildung als Erſatz im Weſten verwendbar ſind. Es liegt kein Grund vor, die Lage für Deutſchland ſchlimmer anzuſehen als ſie iſt. Gänzlich verwüſtet. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Laut„Baſler Nachrichten“ meldet die„Times“ von der Front: Die vom Feinde geräumten Gegenden in Flan⸗ dern ſind faſt gänzlich verwüſtet. Gegen Oſten ſteh: das ganze Gelände Tag und Nacht in Flammen. Dichter Rauch erſchwert gegenwärtig das weitere Vorrücken. Die Dörfer und Städte zwiſchen Warneton und Armentiéres ſtehen in Flammen. Poincaré und Clemenceau voll froher Juverſicht. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Secolo“ meldet aus Paris: Poincaré und Cle⸗ menceau durchreiſen die vom Feinde geräumten Gebiete. Aus ihren Reden und Anſprachen zu den Gemeindevertretern klingt die frohe Zuverſicht auf eine baldige Wieder⸗ gewinnung der bürgerlichen Tätigkeit. Regierungsfeindliche Kundgebungen in Marſeille. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die ſchweizeriſchen Blätter berichten von der franzöſiſchen Grenze: Reiſende aus Südfrankreüch teilen mit, daß in den letzten Auguſttagen in Marſeille mehrſtündige Kund⸗ gebungen gegen die Regierung ſtattfanden, deren Urſache die Verhaftung eines friedensfreundlichen Syndikaliſten in Marſeille war. ee eee Reue franzöſiſche Kriegszielerklärung. m. Köln, 7. Sept.(Priv.⸗Tel) Die„Kölniſche Zeitung“ eee ◻α meldet aus Zürich: Pariſer Blätter berichten, es ſei wahr⸗ ſcheinlich, daß die franzöſiſche Regierung im Laufe der gegen⸗ wärtigen Kammerſitzung, dem Drängen der Linken folgend, eine neue Kriegszielerklärung abgeben wird. Die Täligleit der deutſchen Bombengeſchwader. Berlin, 6. Sept(WeB. Nichtamtl.) In den drei Nächten vom 1. zum., vom 2. zum 3. und vom 3. zum 4. September belegten die deutſchen Bombengeſchwader militä⸗ riſche Ziele hinter der franzöſiſchen und engliſchen Front in zahlreichen Flügen mit der Rieſenſummevon 201257 Kilogramm Bomben. Eine Flugzeugbeſatzung warf in vier Flügen allein 3200 Kg. Bomben. Bei den Angriffen galt es vor allem, die für den Nachſchub des Großkampfgebietes wichtigen Bahnhöfe und Hauptſtapelplätze zu treffen. So wur⸗ den die Bahnhöfe von Poperinghe, Dollens, St. Pol, Abbe⸗ ville, Lihons und Rozieres ausgiebig mit Bomben beworfen und überall gute Treffer erzielt. Zahlreiche Brände und Er⸗ ploſionen bezeichneten noch ſtundenlang nach dem Angriff die Wirkung der deutſchen Bomben. Ferner galt es, die ſtark be⸗ legten Ortſchaften hinter der feindlichen Front anzugreifen und die Truppen zu beunruhigen. Zahlreiche Brände und Explo⸗ ſionen von Munitionsſtapeln in Peronne, Croiſilles, Combles, Roye und Montdidier leuchteten den deutſchen Fliegern noch lange auf ihrem Heimfluge. Wo zahlreiche Lichter in Wald⸗ lagern ſtarke Belegung verrieten, wurden ſie ausgiebig mit Bomben und Maſchinengewehren angegriffen. Den Straßen⸗ verkehr bekämpften die deutſchen Geſchwader wiederholt erfolg⸗ reich mit kleinen Bomben und Maſchinengewehren. Marſchie⸗ rende Kolonnen zerſtoben in ſchleuniger, Flucht und ſuchten in Gräben und hinter Hecken Deckung vor dem mörderiſchen Ma⸗ ſchinengewehrfeuer. Ein Flugzeug erzielte aus niedrigſter Höhe mehrere Volltreffer in einer langen Munitionskolonne zwiſchen Braye und Peronne; zwei Wagen flogen mit ſtarker Exploſion in die Luft. Auf mehreren feindlichen Flugplätzen vernichteten Brandbomben Zelthallen und verurſachten Exploſionen von Benzintanks. Bei allen Flügen war die feindliche Gegenwehr durch Abwehrkanonen, Maſchinengewehre, Scheinwerfer und Jagdflugzeuge auffallend ſtark. Umſo höher ſind die Leiſrungen der deutſchen Geſchwader zu bewerten. Sie reihen ſich würdig den Taten der deutſchen Jagdflieger an, die vom 1. bis ein⸗ ſchließlich 4. September 131 feindliche Flugzeuge und 28 Bal⸗ lone zum Abſturz brachten. Die Schlacht zwiſchen Soiſſons und Reims. (27. Mai bis 8. Juni.) Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geſchrieben: W Vom Morgen des 29. ab machte ſich das Eintreffen ſtarker geg⸗ neriſcher Reſerven mehr und mehr fühlbar. Auf der ganzen Front nahm die Zähigkeit der Verteidigung und die Häufigkeit der Schwere der Gegenſtöße ſtändig zu. Selbſt die Nächte brachten keine Unter⸗ brechung der Kämpfe mehr. Auch die mittleren Korps ſahen ſich von nun ab einem ſtarken, ausgeruhten, mit Geſchützen und Maſchinen⸗ gewehren reichlich verſehenen Feinde gegenüber Der Verſuch, vor ihrer Front eine neue, haltbare Verteidi⸗ gungslinie zu bilden, wurde von dem Ungeſtüm deutſcher Diviſionen im Keime erſtickt. Auch in der ſtark verdrahteten Grabenſtellung und dem dichten Hochwald der Höhenkämme zwiſchen Vesle und OBureg vermochte der Feind ihrem Vormarſch nicht Halt zu gebieten. Um die Mittagszeit überſchritten ſie die Waſſerſcheide der Aisne und Marne und drängten durch Mulden und Seitentäler zur Senke des oberen Ourcg hinab. Das Korps Conta erreichte, nachdem es einen ſchweren, von Panzerwagen begleiteten Gegenſtoß beiderſeits Nesles zurück⸗ geworfen hatte, bei Courmont das Quellgebiet des Fluſſes und rückte am Abend in Fere⸗en⸗Tardenois ein. Es hatte ſich damit in dem an die Marne die Führung geſichert, die es bis zum Ziele ehielt. In enger Anlehnung an Boehns Mitte zog ſich der linke Flügel ſtark geſtaffelt nach Südweſten vor. Am Abend hatte er bis Fave⸗ rolles den Ardregrund überwunden und bis Champigny die Höhen ſüdlich der Vesle gewonnen. Nördlich von Reims fielen die Vorſtädte La Neuvillette bis zum Kanal und Beétheny. An der weſtlichen Kampffront der Armee v. Boehn gingen Wichuras Diviſionen bei Venizel über die Aisne. Ein geſchloſſeneg franzöſiſches Bataillon ſtreckte am Südufer die Waffen. Dann wurde der Criſegrund überſchritten und die Straße Soiſſon⸗—Chateau⸗ Thierry erreicht. Rechts anſchließend eroberten Brandenburgiſche „Grenadiere Soiſſons und faßten Fuß auf den Höhen ſüdlich der Stadt Schon am Tage zuvor waren Pionier⸗Patrouillen in die Vorſtädt⸗ eingedrungen und hatten die Zerſtörung der Brücken verhindert. Zwiſchen Aisne und Ailette war der Geländegewinn auf der Hoch fläche weſtlich des Tales bei Laffaux weiter ausgebaut worden. Die Kämpfe und Erfolge des dritten Schlachttages waren in ver⸗ ſchiedener Hinſicht bedeutungsvoll und folgenreich. Die rückſichtslo⸗ eingeſetzten ſtrategiſchen Reſerven des Gegners haben den Einbruch nicht abzudämmen, nicht einmal die Schnelligkeit des Vordringens zu verringern vermocht. Der Bodengewinn des 29. blieb hinter dem der beiden erſten Kampftage nicht zurück. Er umfaßte die Stapel⸗ plätze Soiſſons und Fere⸗en⸗Tardenois. Vergeblich hatte der Feind wenigſtens eine Bergefriſt für deren reiche Lager an Munition, Material, Lebensmitteln und Fahrzeugen zu erſtreiten verſucht Wich⸗ tiger war, daß der deutſche Angriffskeil durch den Fall von Soiſſons von dem Widerſtand, der ſeine beiden Flanken beengt hatte, auf der Weſtſeite entlaſtet war. Seine Spitze ſtrebte nun mit verdoppelter Geſchwindigkeit der Marne zu. Wieder waren die von der deutſchen Heeresleitung um die Mittagszeit des 28. ausgegebenen Ziele nach kaum vierundzwanzig Stunden erreicht und ror Eintreffen de⸗ Be⸗ fehls zum weiteren Vordringen von Contas Diviſionen aus eigenem Entſchluß überſchritten worden. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 6. Sepibr.(WZB. Nichtamtlich.) Amtlicher Tagesbericht. Paläſtinafront: Weſilich der Siraße Jeruſalem⸗ Nablus wurden erneute Vorſtöße ſtarker feindlicher Auf⸗ klärungsabteilungen abgewieſen. Die beiderſeitige Artillerie⸗ läligkeit hielt ſich an der ganzen Front in engen Grenzen. Im Jordangebiet herrſchte Ruhe. Sonſt nichts Neues. er Bruch zwiſchen Rußland und England. Englandfeindliche Demonſtrationen. Petersburg, 6. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der Vor⸗ ſitzende der Petersburger Kommune Sinowiew hat in einer Rede folgendes ausgeführt: Ich verantworte jedes Wort, das ich ſage. Uritztys Tod iſt durch Engländer und Franzoſen her⸗ bleigeführt, ſie halten uns für Chineſen oder Wilde, mit denen man alles machen kann. Auch das Attentat auf Lenin iſt ſicherlich das Werk der Enaländer und Franzoſen, die auch Jaurés töteten, als er ihnen im Wege ſtand. 3 Bei der Beiſetzung Uritztys auf dem Marsfelde fanden englandfeindliche Demonſtrationen ſtatt. London, 5. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Bureau erfährt, daß ſeit ungefähr zwei Monaten keine un⸗ mittelbare Verbindung zwiſchen dem engliſchen Auswärtigen Amt und Petersburg beſtand und daß der Bericht über die Ermordung des Marineattachees Cromie London nur durch eine neutrale Vermittlung erreicht habe. Gleich darauf wurde eine Note an Tſchitſcherin abgeſandt. Vor mehr als einer Woche erhielt Litwin ow ein Telegramm von Tſchit⸗ ſcherin, das die Grundlage für den Austauſch der offiziellen Vertreter und der nicht offiziellen Perſonen hat. Letzten Donnerstag telegraphierte Litwinow die Vorſchläge der eng⸗ liſchen Regierung über den ſchnellen Austauſch nach Moskau. Die engliſche Regierung willigte ein, daß Litwinow und ſein. Stab, ſobald die Engländer die ruſſiſch⸗finniſche Grenze mit dem Freigeleitſchein der finniſchen Regieruna überſchritten haben würden, ſich nach Bergen einſchiffen ſollten. Tſchitſcherin erkannte den Empfang dieſes Telegramms nicht an, obwohl ſeit ſeiner Beſtellung bereits verſchiedene Tage verſtrichen ſein mußten. Tſchitſcherin ſchlug erſt vor, mit dem Austauſch zu beginnen, ſobald Litwinow in Bergen angekommen ſei⸗ Darauf ließ ſich aber die engliſche Regierung nicht ein. *. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Neue Korreſpondenz“ meldet aus Petersburg, daß dort anläßlich der Aufdeckung der Verſchwörung gegen den Sowjet 250 Verhaftungen ſtattfanden, darunter waren eine Anzahl Mitglieder der diplomatiſchen Korps. In Peters⸗ 965 wurden wieder zwei Kriegsgerichte in Tätigkeit geſetzt. 1 55 Auſſtände in Wladiwoſtok. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Times“ meldet aus Wladiwoſtok: Hier haben Auf⸗ ſtände der Bevölkerung ſtattgefunden. Die Alliterten haben weitere Truppen gelandet. Von der Exzarin.— c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Baſler Nachrichten“ melden: Die Madrider Zéitung„El Sol“ berichtet, daß es den Bemühungen des ſpaniſchen Ge⸗ ſandien in Berlin gelungen ſei, für die Exzarin eine bal⸗ dige Ausreiſe aus Rußland zu erwirken. Sie ſoll ſich alsdann mit ihren Kindern in San Sebaſtian niederlaſſen. Bahnbauten in Kurland und Litauen. Kowno, 6. Sept.(WTB.) In umfaſſender Weiſe wird nach Abſchluß der erforderlichen Vorarbeiten vom kommenden Frühjahr daran gegangen, Kurland u. Litauen durch Bahnbauten wirtſchaft⸗ lich zu erſchließen. Die folgenden, bisher eingleiſigen Bahnen werden, wie die„Baltiſch⸗Litauiſchen Mitteilungen“ erfahren, zwer⸗ gleiſig ausgebaut: Schaulen⸗Mitau, Radſiowiliſchki⸗Illowko, Kal⸗ kuhnen und Marajewo⸗Mitau. Gänzlich neu werden folgende ein⸗ gleiſige Strecken gebaut: Kugeleit⸗MNarajewo⸗Stenden⸗Domesnaes, Memel⸗Telſche⸗Schaulen, Altautz⸗Neuenburg⸗Tuckum, Telſche⸗Kel⸗ oder Leonowo und Haſenpet⸗Goldingen⸗ Wahnen⸗ Tuckum. 15 833 e deulſchland und Spanien. Wien, 6. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Neue Freie Preſſe“ veröffentlicht Aeußerungen, die der Staatsſekretär v. Hintze zu dem Wiener Berichterſtatter der Madrider Blätter „La Narion“ und„La Heria“, Philipp Geiger, über die deutſch⸗ſpaniſchen Beziehungen getan hat. Der Staatsſekretär erklärte: Es iſt richtig, daß die Note Spaniens diesmal einige Härten enthält. Wir glauben jedoch, darüber ſchon aus dem Grunde hinweggehen zu können, weil Spanien im Kriege ſich unſerer Landsleute über See in wärmſter Weiſe angenommen hat und wir Spanien dafür dankbar ſind. Dieſe Dankbarkeit, bekanntlich ein echt deutſcher Charakterzug, beeinflußt auch unſer politiſches Verhalten. Wir ſind bemüht, die aufgetauchten Differenzen in friedlichem Geiſte beizulegen und glauben, daß dieſes Beſtreben auch bei Spanien vor⸗ handen iſt. Es beſteht für Spanien kein Intereſſe. Deutſchland gegenüber andere Wege zu gehen als bisher. Ebenſo haben auch wir kein Intereſſe daran, die freundſchaft⸗ liche Geſinnung zu verlaſſen, wie wir ſie Spanien gegenüber bisher beſtätigt haben. 3 ——————— 322——— ———— — —— Samstag, 7. September 1918. Maunheimer General-Anzeiger. (Mietag- eebr.) Nr. 417. 3. Seite. Nus Stadt und Land. Mit dem ausgezeichnet 9„Willi Lutz, Sohn von B. Engler, Q 3, 19, unter gleichzeitiger kbederung zum Gefreiten. Schütze Adolf Neureut her, Mannheim, Seckenheimerſtr. 118. 9 Musketier Alfred Weygoldt, bei einem Inf ⸗Negt., Sohn des kärtlehrer⸗ Peter Weygoldt, Schimperſtraße 13 hier, für Tapfer⸗ zet vor dem Feinde. * 1 Rit dem Eiſernen Kreuz erſter Klaſſe wurde der Aüteroffizier Helmut Wolffgang, bei einer Diviſions⸗Funker⸗ ellung, Beamter der Firma Benz u. Co., Waldhof, Glasſtr. 21, lusgezeichnet. Amtlicher Fahrkartenverkauf im Verkehrsbüro (Rathaus). Der Verkehrs⸗Verein Mannheim als Vertretung des Mitteleuro⸗ käiſchen Reiſebüros Verlin hat mit dem Verkauf von Eiſen⸗ ahnfahrkarten zum amtlichen Preis ohne Zuſchlag be⸗ Bunen. Mit der Uebernahme des Fahrkartenverkaufs entſpricht der Lerein, ſeit 1906 Agentur der Internationalen Schlafwagengeſell⸗ — ietzt Mitropa, und amtliche Verkaufsſtelle von Schläfwagen⸗ üten, ferner von Rundreiſeheften, einem ſchon lange beſtehenden edürfnis. ReuDie Fahrkarten werden bis zu einer Woche vor Antritt der Abie Abgegeben, nichibenutzte Fahrkarten innerhalb 4 Tagen ohne zug zurückgenommen. Auch für die Verſicherung des düeLe gepäcks ſind fertige Policen im Verkehrsbüro erhältlich.— —* Schlafwagenverkehr iſt es den Bemühungen des Ver⸗ ſches Verein⸗ gelungen, die Erleichterung zu erzielen, daß das Ver⸗ ehrsbüro die Bettkarten ſelbſt ausſtellt und ſo für den Keiſenden Zeiterſparnis und Sicherheit erreicht werden. Der Verkehrs⸗Verein hofft, daß von den neuen Einrichtungen musgiebiger Gebrauch gemacht wird, und daß in Anbetracht der Er⸗ eiterung ſeiner Aufgaben zahlreiche Neuanmeldungen on Mitgliedern erfolgen. 5 d0 Der Kaiſer als Pate. Der Kaiſer hat den Wunſch geäußeri, 855 fortan über die Annahme von Patenſtellen bei ſieben und mehr Reionen eine Urkunde vom Kabinettsrat des Zivilkabinetts aus⸗ ſebertigt wird. Der Kaiſer will auch die Annahme aller Paten⸗ fei en, wie dies bereits bei den Gnadenbeweiſen bei goldenen Hoch⸗ auen geſchieht, von ſeiner Entſcheidung abhängig machen. Die Aus⸗ Sördigung der Patenſchaftsurkunden ſoll durch die Landräte und ſelorbürgermeiſter zuſammen mit dem kaiſerlichen Patengeſchenk er⸗ 169en. Gleichzeitig hat der Kaiſer beſtimmt, daß künftig Söhne, 85 vor dem Feinde gefallen ſind, für die Geſamtzahl der am Leben kbliebenen Söhne bei Uebernahme von Patenſchaften mitzu⸗ Ahlen ſind. St h. Allerhöchſter Erlaß über Löſchung von Strafvermerken im durcftegiſter uſw. Der Allerhöchſte Erlaß vom 27. Januar 1918 iſt dench A. K. O. vom 24. April 1918 dahin erweitert, daß eine nach — 27. Januor 1908 erkannte Strafe der Löſchung der Straf⸗ 90 merke im Strafregiſter und in den polizeilichen Liſten nicht ent⸗ inteanſtebt, wenn der Vermerk über dieſe Strafe aus dem Regiſter aſernt wird, weil wegen eines nicht mit beſonderer Rückfallsſtrafe N rohten Vergehens auf Verweis oder Geldſtrafe nicht über fünfzig Krirk allein oder in Verbindung mit Nebenſtrafen erkannt iſt. Das Stiegsminiſterium bemerkt erläuternd hierzu:„Die Entfernung des ff rafvermerks aus dem Regiſter in den im Erlaß bezeichneten Fällen — den Juſtizminiſter(Juſtizminiſterial⸗Blatt 1918 Seite 265) ordnet 9 h. Julage für das Perſonal der freiwilligen Krankenpflege. Das Perſonal der freiwilligen Krankenpflege erhält mit Wirkung vom Wölaguſt 1918 eine monatliche Zulage von 9 /, ſoweit es mobile, esvon 6 A4, ſoweit es immobile Löhnung bezieht. In Grenzen 9 letzteren Betrages kann auch die dem Heimatperſonal auf Grund g0 Biffer 142 der Dienſtvorſchrift für die freiwillige Krankenpflege lüabährte Geldentſchädigung erhöht werden. Die 3 18 hat dekadenweiſe zu erfolgen. Auch gelten im übrigen für ſie Ge gleichen Grundſätze wie für die Zahlung der Löhnung bzw. der unddentſchädigung. Die Zahlung für die rückliegende Zeit iſt ſofort Grf von der Dienſtſtelle zu bewirken, die die Löhnung zahlt. iegsm. Erlaß vom 28./8. 18 Nr. 2001/8. 18 S..) trei Für die Verteilung des enkbehrlichen Heeresgeräts an Gewerbe⸗ ge ibende, Handwerker und ſonſtige Intereſſenten iſt beim Landes⸗ Kwerbeamt eine beſondere Abteilung errichtet worden. Zu dieſem Kceck wurde ein Ausſchuß, beſtehend aus Vertretern der in Be⸗ we t kommenden ſtaatlichen Behörden, Kommunalverbänden, Hand⸗ kibes und Handelskammern und der Landwirtſchaftskammer ge⸗ okt 0der verein miktlerer badiſcher Juſtizbeamten hält am 8. in ober in Offenburg ſeine Hauptverſammlung ab. Der Verein hat Aulder letzten Zeit auf Grund eines Beſchluſſes ſeiner im letzten che in Heidelberg abgehaltenen Hauptverſammlung eine Sterbe⸗ ſe gegründel. Das Sterbegeld beträgt 100 Mark. ahlung der Zu⸗ c Lehrkurs für Fürſorgerinnen. Der Bedarf an Fürſorgerinnen kann augenblicklich bei weitem nicht gedeckt werden, auch nicht durch die Wohlfahrtsſchulen. Behörden und Vereine ſind infolgedeſſen zum grogen Nachteile der ſo überaus wichtigen Fürſorgearbeit ge⸗ zwungen, nicht genügend geſchulte Kräfte als Fürſorgerinnen einzu⸗ ſtellen. Um dieſem Mißſtand in der Uebergangszeit, bis genügend voll ausgebildete Kräfte verfügbar ſind, einigermaßen abzuhelfen, beabſichtigt das Kaiſerin Auguſte Victoria⸗Haus in Charlottenburg gemeinſam mit der Preußiſchen Landes⸗ zentrale für Säuglingsſchutz einen Kjährigen Lehrgang zur Aus⸗ bildung kommunaler Fürſorgerinnen einzurichten. Der Lehrgang umfaßt neben Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge auch Schwangeren⸗ und Wöchnerinnenfürſorge, Tuberkuloſe⸗ und Woh⸗ nungsfürſorge, Krüppelfürſorge, Jugendfürſorge. Vormundſchafts⸗ weſen, Kriegswohlfahrtspflege, überhaupt alle wichtigſten Zweige der ſozialen Fürſorge. Ihre Mitwirkung haben das Kriegsamt, die Städtiſche Wohlfahrtsſchule in Charlottenburg ſowie eine Reihe von Fürſorgeeinrichtungen in den Groß⸗BVerliner Gemeinden bereits zu⸗ geſagt. Der Kurſus beginnt am., Oktober ds. Is. Als Schul⸗ geld wird von den Teilnehmerinnen je 100 gefordert. Für Wohnung und Veköſtigung haben ſie ſelbſt zu ſorgen. In dring⸗ lichen Fällen kann einer beſchränkten Zahl von Schülerinnen die Kursgebühr erlaſſen werden. Zugelaſſen ſollen in der Regel nur geprüfte Krankenpflegerinnen oder Säuglings⸗ pflegerinnen werden. Anmeldungen, die möglichſt umgehend zu erfolgen haben, ſind zu richten an das Organiſationsamt für Säuglingsſchuß im Kaiſerin Auguſte⸗Victoria⸗Haus in Charlottenburg, Mollwitz⸗Privatſtraße. * Der Stenographen⸗Berein Stolze⸗Schrey beabſichtigt, wie aus dem Anzeigenteil zu erſehen iſt, am Donnerstag, den 12. ds. Mts. im K 2⸗Schulhaus einen Anfängerkurs zu eröffnen. Bei der Bedeutung ſtenographiſcher Kenntniſſe für jeden Kaufmann, Be⸗ amten, Studierenden uſco kann die Teilnahme am ſtenographiſchen Unterricht nur empfohlen werden. * Errichtung von Wohnungsämiern. Nachdem das Miniſte⸗ rium des Innern im April ds. Is. die in Betracht kommenden Be⸗ zirksämter beauftragt hatte, der Frage der Errichtung von„Woh⸗ nungsämtern“ die Aufmerkſamkeit zuzuwenden, deren Aufgabe die Beratung der Wöhnungsſuchenden, der Wohnungsnachweis mit Meldezwang, die Beſchaffung von Notſt andswohnun⸗ gen und die Vorbereitung der künftigen Bautätigkeit ſein ſoll, haben die Bezirksämter jetzt Bericht erſtattet und mitgeteilt, daf die Wohnungsverhältniſſe in einer größeren Anzahl von Gemein den zur Bildung von Ausſchüſſen für das Wohnungsweſen ge⸗ führt haben. In zahlreichen, namontlich kleineren Gemeinden haben die Bürgermeiſterämter ſchon bisher die einem Wohnüngsamt zu⸗ ſtehenden Aufgäben erledigt, für die Einrichtung beſonderer Woh⸗ nungsämter beſteht in den meiſten Gemeinden kein Bedürfnis. vergnügungen. Künſtlerthegter„Apollo“. Die zweite Winterſpielzeit der Operette beginnt Samstag, 14. September mit der Erſtaufführung der Operette„Die Czardasfürſtin“ von Emmerich Kalman. Die Titelrolle in dem von Direklor Zacharias ſelbſt in Szene geſetzten Werk ſingt die Königl. preuß. Hofopernſängerin Anni Hans⸗Boepffel, welche als Gaſt für die Spielzeit gewonnen iſt. Die pompöſe Aus⸗ ſtattung iſt nach Entwürfen Bornhofens in den eigenen Werkſtät⸗ ten des Thegters gefertigt. Der Vorverkauf für die erſten 3 Vor⸗ ſtellungen(Samstag—Montag 14./15.) beginnt Montag, 9. Sept. Heute Samstag abend und morgen Sonntag nachmittag wird „Schwarzwaldmädel“ aufgeführt. Sonntag und Montag abend „Morgen wieder luſtik“. Dienstag und Mittwoch nochmals „Schwarzwaldmädel“. Donnerstag und Freitag bleibt das Theater geſchloſſen. Aus Luòwigshafen. P. Der Stadtrat beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung die Herauf⸗ ſetzung der Gebühren für die Latrinenabfuhr von 1,75 auf 3,40 M. — Die Stadt hat aus Ueberſchußmitteln der ſtädtiſchen Sparkaſſe eine Wohnungsfürſorgekaſſe mit einem Kapital von 50 000 M. ge⸗ gründet. Dieſe Kaſſe ſoll nach einem neuen Beſchluß nun aber nicht nur Darlehen, ſondern auch Koſtenzuſchüſſe zu der Umwandlung leerſtehender oder unrentabler Wirtſchaften in Kleinwohnungen nur an hieſige, vornehmlich kinderreiche Familien, zu angemeſſenen und nicht übertriebenen Preiſen vermietet werden.— Für das Gas⸗ werk iſt für Rechnung 1917 ein Nachtragskredit von 128 988,71 M. bewilligt worden, für 1918 ſind nachträglich 126 220 M. erforderlich, ſie können aber aus vermehrten Einnahmen gedeckt werden. Die Eiſenbahndirektion Ludwigshafen hat in anbetracht der ſtändigen Zugüberfüllungen die Aufhebung ſämtlicher Dienſtabtelle in den Perſonenzügen der Pfalz durch Anordnung bei den pfälziſchen Bau⸗ und Betriebs⸗Inſpektionen veranlaßt. Bis⸗ her vor dem Perſonal geſtattet, bei Perſonenzügoen aller Art ein eignes Abteil für ſich bereit zu ſtellen. Später wurde beſtimmt, daß dieſe Abteile im Bedarfsfall für Reiſende geöffnet werden müſſen. Bei der Einſtellung von Schaffnerinnen im Fahrdienſt wurde dieſen bedingungslos ein eigenes Abteil wieder eingeräumt. Dieſes Recht iſt nunmehr allgemein aufgehoben worden, ohne daß die Verfügung der Eiſenbahndirektion Näheres beſagt darüber, wo das Perſonal in Zukunft ſeinen Platz einnehmen ſoll. Dagegen wird nochmals eine genauere Prüfung der Fahrkarten den Beamten in den Wagen zur Pflicht gemacht. Während die Reiſenden in dieſen Tagen der Platzknappheit in den Zügen die Aufhebung der Dienſtabteile, die zu⸗ weilen Anlaß zu unliebſamen Auseinanderſetzungen gaben, allent⸗ halben begrüßen, wünſcht das Perſonal Wiederherſtellung ſeines Rechtes auf eigene Abteile. Rommunales. S Neuſtabt a. Höt., 6. Sept. Außer dem Voranſchlag wurden in der geſtrigen Sitzung des Stadtrats noch einige bemerkens⸗ werte Beſchlüſſe gefahl So iſt wohl erwähnenswert, daß der ſtädtiſche Türmer in Folge ſeiner erhöhten Anſtrengung, die er beim Läuten der Flieger⸗Alarmglocke hat, eine Zulage von 150 Mk. bekommt. Zur Wohn ungsfrage erklärie Bürgermeiſter Wand, daß nach Mitteilungen aus München neue Richtlinien für den gemeinnützigen Wohnungsbau in Ausſicht ſtehen.— Stadt⸗ rat Hartmanngiebt eine Anregung dahin, daß die Städte unter ſich gleichmäßige Höchſtpreiſe für den Wochenmarkt feſt⸗ ſetzen ſollten, damit die Preiskonkurrenz der Städte unter ſich auf⸗ höre. Aehnliches ſei bereits zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen erfolgt. Auf die Bemerkung des Bürgermeiſters, daß die Ar⸗ beiter in Ludwigshafen und Kaiſerslautern in Bezug auf die Nahrungsmittelzuweiſung beſſer geſtellt ſeien als die Neuſtadter. gibt Stadtrat Hartmann zur Antwort, daß Ludwigshafen und Kaiſerslautern durch die Bemühungen der dortigen Abgeordneten in die Ernährungsklaſſe 1 eingeteilt ſeien, während Neuſtadt zur Ernäbrungsklaſſe 11 gehöre.— Stadtrat Riehm bemängelt, daß die Ehrenſchützen nur ihr eigenes Gut bewachen und ſich um dasjenige anderer Leute nicht kümmern. Stadrat Waffenſchmidt befürchtet zu dem berorſiehenden Weinherbſt ſo viel Trauben⸗ diebſtähle, wie ſie noch nie da waren, weßhalb vorſtärkte Feld⸗ hut nötig ſei Die freiwillige Abgabe der Neuſtadter Denk⸗ mäler wird abgelehnt, man will es auf die Enteignung ankom⸗ men laſſen. Stadtrat Zwick teilt mit, daß er im Kommunaloerband die Anſchaffung einer Schafherde beantragt habe und ſchließlich wird Kenntnis genommen von einem l0prozentig. Teuerungs⸗ aufſchlag der Zeitungen für die ſtädtiſchen Anzeigen. Nus dem Großherzoutum. )6etſch bei Schwetzingen, 6. Sept. Das fünfjährige Töchter⸗ chen des Fabrikarbeiters Johann Geſchwill fiel in die Pfuhl⸗ grube des Schulhofes und ertrank darin. * Karlsruhe, 6. Sept. Wegen Raubmords iſt der 18jähr, Willi Siegmund von Frankfurt g. M. hier verhaftet worden. Er hatte den 28jähr. verh. Former Vaulus ⸗Munk, der ihm in ſeiner Wohnung Unterkunft gewährt hatte erſtochen und das Geld und einen Anzug des Getöteten ſich angeeignet. Daber vergaß Sieg⸗ znund ſeine Brieftaſche mitzunchmen, die ihm zum Verräter wurde. Als Siegmund bei einem hieſigen Photographen von ihm beſtellte Bilder abholen wollte, wurde er verhaftet. X Karlsruhe, 7. Sept. Beim letzten Luftangriff auf Kaxlsxühe iſt es dem. Vizefeldwebel und Flugzeugführer Emil Baer, Sohn dee Kurhausbeſitzers Karl Baer in Friedenweiler (Schwarzwald) gelungen, den engliſchen Geſchwaderführer abgu⸗ ſchiezen. Seine Kampfſtaffel hat aus demſelben feindlichen Ge⸗ ſchwader fünf Fiugzeuge herausgeſchoſſen. Vizefeldwebel Baer wurde laut„Frbg. Zig.“ für ſeine ſchneidige Tat zur Beförderung zum Offizier, ſowie zum E. K. 1 eingereicht. 4 *X* Pforzheim, 7. Sept. Ein Hamſterneſt, deſſen Inhalt für ein hieſiges vegetariſches Reſtaurant beſtimmt war, iſt auf dem württ. Bahnhof Aulendorf entdeckt worden. Das Hamſterlager ent⸗ hielt über 50 Pfund Butter, ferner Gries, Mehl, Schweineſchmalg, Käſe uſw. Die Lebensmittel wurden beſchlagnahmt. 2 Meßkirch. 7. Sept. Der im Heeresbericht am letzten Sonntag erwähnte Vizefeldwebel Haas von der Maſchinengewehr⸗ kompagnie Erſätz⸗Regt. 29, der vier feindliche Panzerwagen außer Gefech: ſetzte und ihre Beſatzung gefangen nahm, iſt der Sohn des hieſigen Oberkontrolleurs Haas und von Beruf Lehrer. Der älteſte Sohneder Familie Haas iſt als Leutnant gefallen, der jüngſte wird feit kurzem Lvermißt. Pfalz, heſſen und Umgebung. * Frankfurt, 4. Sept. Durch vorzeitiges Verlaſſen des von Hanau kommenden Zuges ſtürzte geſtern Frau Stickſel aus Groß⸗ Steinheim im Hauptbahnhof auf den Bahnſteig. Anſcheinend trug die Frau, welcher ein Notverband angelegt wurde, einen Unter⸗ ſchenkelbruch davon. Ein Kommunalverbandskonſüt in der Pfalz. Aus der Pfalz, 7. Sept. Eine nicht alltägliche Preſſe⸗ Fehde zwiſchen einem K. Regierungsrat und Bezirksamtmann einerſeits und einem K. Juſtizrat und ſtädt. Adjunkten andererſeits, die darin gipfelte, daß beide Beamte ſich öffentlich gegenſeitig der Unwahrheit zeihen, iſt ſoeben in Pfälzer Blättern ausgefochten worden. Es handelte ſich dabei um folgende Angelegenheit: Die Landeskartoffelſtelle hatte unterm 10. Juli 1918 den Kommunal⸗ verhand Speyer⸗Land als Ueberſchußbezirk zur Lieferung von drei Waggons Frühkartoffeln an den Kommunalverband Zwei⸗ brücken⸗Stadt angewieſen, in dem Ende Juli empfindliche Kartoffel⸗ knappheit herrſchte. Trotzdem Speyer von Zweibrücken fortgeſetzt dringend um Lieferung angegangen wurde und ein Vertreter der Landeskartoffelſtelle, Dr. Hofſtetter, perſönlich bei Regierungs⸗ rat Wagner in Speyer als dem Leiter des Kommunalverban⸗ des Land für ſofortige Abſendung eintrat, verweigerte letzterer die Lieferung mit der Erklärung, er habe angeſichts des ſchikanöſen Verhaltens des Kommunalverbandes Zweibrücken⸗Stadt bei einer vorausgegangenen Gemüſelieferung keine Veranlaſſung zuliefern. In Zweibrücken entſtand infolge dieſer ein empfindlicher und bedenklicher Notſtand, der am 9. Augu ds. Is. zu einer Interpellation im Stadtraͤt Veranlaſſung gab, wo der ſtädtiſche Adjunkt Juſtizrat Dr. Wenz als damaliger ſtellver⸗ tretender Kommunalverbandsvorſitzender die Verzögerung der An⸗ Abend. Von Ernſt Hauck. Run lockt der Amſel Flötenſpiel um eins ſo traut Ats hoch im lichten Tag. ie dunkle Dome ſtehn die Wälder aufgebaut, Aus Waſſerſpiegeln letzte Sonnenliebe ſchaut. Müd fällt ein Glockenſchlag. Schon will am Himmelsrand ein ſilbern Sternlein brennen— nd aus den Tiefen ſteigt ein ſchweigend Gottbekennen. (Aus dem„Türmer“.) 2 der Untergang des franzöſiſchen Waldes. A Die Abteilung für die Gewäſſer und Wälder des franzöſiſchen Merbauminiſteriums wendet ſich in einem Rundſchreiben vom 10. Jüguſt 1918 an die in Frankreich kämpfenden Truppen der den munndoſen verbünderen Völker, um ſie zum Schutz und zur Scho⸗ lehtg der franzöſiſchen Wälder aufzurufen. Dieſer Notſchrei iſt der — Verſuch, von dem einſt ſo herrlichen Baumbeſtande Frankreichs Untagſten⸗ noch die letzten Ueberreſte zu retten und dem pölligen Totergang des Waldes vorzubeugen. Wie in einem Aufſatz des Anf bs ausgeführt wird, hat der franzöſiſche Wald alles für die r. ſorderungen des Krieges hergeben müſſen. Holz für die Stachel⸗ twerhaue und für die Schützengräben, für die Telegraphen⸗ diengen und die Brücenbauten, Holz zum Heizen; kurz, er mußte Hol unzähligen Anforderungen befriedigen, bei denen im Kriege Brs gebraucht wird. Ganz abgeſehen von den Wäldern, die durch klande zerſtört, durch Beſchiezung vernichtet wurden, iſt es die Sematiſche Abholzung der Baumbeſtände, die jeden Franzoſen mit Gi.en und Entſetzen erfüllen muß.„Es iſt ein furchtbarer An⸗ ſchreibt ein hoher Forſtbeamter,„zu ſehen, wie unſer ganzer ſndoſten völlig kahl geworden iſt. um Waſſo und Saint⸗Dezier hol alle die großen Waldmaſſen ohne jede Ausnahme bereits abge⸗ feltt oder mit Beſchlag belegt, um dem gleichen Schickſal zu ver⸗ Steen. Und man hat dies Geſchäft ſo gründlich beſorgt, daß alle ſndinme von mehr als 60 Zentimeter Umfang geſchlagen worden Reſe und in den meiſten Fällen hat man nicht einmal die kleinſte gie erve von jungen Stämmen übrig gelaſſen.“ Die franzöſiſche Re⸗ ne rung ſucht zu retten, was zu retten iſt, und hofft beſonders durch Beſe Aufforſtungen den Schaden ein wenig wieder gut zu machen. 30 ſondere Beamte der Forſtverwaltung ſind den verſchiedenen fran⸗ dellchen und verbündeten Armeen beigegeben, um die Abholzung r Bälder zu überwachen und nach Möglichteit einzuſchränken. Aber ſie haben bisher nur wenig erreicht, denn ihre Aufgabe iſt ſehr ſchwierig, und ſie haben zum großen Teil nicht die Energie, den gebieteriſchen Forderungen der Soldaten, die die Notwendigkeiten des Krieges hervorkehren, Widerſtand zu leiſten, und gar mit den Verbündeten ſcheint es in dieſer wie in ſo vielen anderen Be⸗ ziehungen ſchwere Konflikte zu geben. Engländer und Amerikaner ſchalten rückſichtslos mit den Baumbeſtänden Frankreichs und rotten die Wälder bis auf den letzten Stumpf aus.„Vielleicht wird man verſuchen,“ ſo heißt es ſchüchtern und andeutend im Temps,„die Waldvernichtungen mit den Bedürfniſſen unſerer Verbündeten zu rechtfertigen. Gewiß muß man ihre Forderungen befriedigen, das leugnet kein Menſch, und unſere Verbündeten werden die Holzmengen empfangen, die ſie unbedingt brauchen. Aber ſie müſſen auch unſer Drängen nach Schonung verſtehen lernen, müſſen die Notlage begreifen, in der wir uns befinden; man muß ihnen klar machen, daß ſie ſich bei der Wahl der zu ſchlagenden Beſtände und bei der Ausbeutung des Waldes den franzöſiſchen Sachverſtändigen unterwerfen müſſen, und dies muß durchgeſetzt werden, damit dieſe Sachverſtändigen bei ihrer Aufgabe des Schutzes und der Rettung nicht völlig Schiffbruch er⸗ leiden. Es darf nicht wieder vorkommen, wie es öfters geſchah, daß die Bäume in der ſchlechteſten Weiſe zerſägt werden oder daß ſelbſt die jungen Schonungen abgeholzt werden. Man darf nicht ſagen, daß das gegenwärtig wenig bedegtet, daß die Hauptſache iſt, den Krieg zu beendigen. Oh nein! Frankreich braucht ſeine Wälder; es braucht ſie auch nach dem Kriege. Die Verbündeten müſſen ihr Holz haben; man wird es ihnen geben, aber man ſoll auf fran⸗ zöſiſchem Boden nach franzöſiſchen Geſichtspunkten die Ausbeutung der Wälder vornehmen. Man muß ſparſam umgehen mit dem Holz, das jetzt ſo ſelten iſt; es verſchwenden, iſt ein Verbrechen. 50 Jahre ſind notwendig, damit ein kleiner Stamm heranwachſe, 200 Jahre für eine ſchöne Eiche. Es wird zu ſpät ſein, von der Wiederherſtellung unſerer Wälder zu ſprechen, wenn man alles getan haben wird, um ſie für immer unmöglich zu machen.“ Aus dem Mannheimer Runſtleben. Theater⸗Nachricht. Am Sonntag, den 8 September gelangt Beethovens„Fi⸗ delio“ zur Aufführung. Die Partie des Jacquino ſingt zum erſten⸗ male Paul Kuhn. Die übrige Beſetzung iſt folgende: Don Fer⸗ nando: Mathieu Frank, Don Pizarro: Hans Bahling, Flo⸗ reſtan: Walter Günther Braun, Fidelio: Paula Windheuſer, Rocco: Wilhelnn Fenten, Marzelline: Elſe Tuſchkau, Erſter Staatsgefangener: Fritz v. d. Hieydt, Zweiter Staatsgefangener: 8 Hugo Voiſin. Spielleitung: Eugen Gebrath Leitung: Wilhelm Furtwängler. Großherzogliches Hof- und Nakionaltheater Mannheim. 86 In der Spielzeit 1918/19 ſind 12 Volksvorſtellungen in Ausſicht genommen. Auf dieſe werden Abonnements in bisheriger Weiſe ausgegeben. Die Abonnementsbedingungen können an der Hoftheaterkaſſe eingeſehen werden. Die vorſährigen Abonnenten, die auf Beibehaltung der von ihnen abonnierten Plätze abheben, können die Karten am Donners⸗ tag, den 12. und Freitag, den 13. September während der Kaſſen⸗ ſtunden an der Hoftheaterkaſſe in Empfang nehmen.— Neue Abonnements werden von Samstag, den 14. September ab aufgegeben. Läuger⸗Ausſtellung in der Kunſthalle. Die Geſamtſchau des Schaffens von Profeſſor Max Läuger wird nur noch bis einſchließlich Sonntag, 8. September 1918 dem Publikum zur Beſichtigung zugänglich ſein, da die Räume des graphiſchen Kabinetes zur Vorbereitung der Ausſtellung„Das badiſche, Land im Bilde“ benötigt werden. Es ſei bemerkt, daß ein Teil der ausgeſtellten keramiſchen Arbeiten verkäuflich iſt. Preiſe ſind im Sekretariat der Kunſthalle zu erfahren. Lieder⸗Abend Kammerſängerin Hermine Boſetli, Kammerſänger Paul Bender. N Die kgl. bayr Kammerſängerin Hermine Boſetti und der kgl. bayr. Kammerſänger Paul Bender werden am Montag, den 23. September im Muſenſaal des Roſengarten einen Lieder⸗ Abend veranſtalten. Todesſall. Vor einigen Tagen fiel die 78jährige Witwe des 1869 verſtor⸗ benen berühmten Münchener Archäologen Julius Braun aus Karlsruhe, Frau Roſalie geb. Artaria von der bekannten Alt⸗ Mannheimer Kunſthändlerfamilie einem Unglücksſall um Opfer. Die ſchwerhörige Frau Braun wurde bei einer Wan⸗ Secunt im Iſarial von der Lokomotive eines Zuges erfaßt, beiſeite geſchleudert und getötet. In dem Braunſchen Hauſe verkehrten einſt zahlreiche Perſönlichkeiten mit Namen von gutem Klange in Kunſt und Literatur, ſo Viktor v. Scheffel und Anſelm Feuerbach. * 4 E Mußtalſch Proſeſſor B. Stommel bieibt in Heideiber g. „Profeſſor 5. Frommel hat die an ihn gerichtete Aufrage wegen Uebernahme der Wenmer Bberboſpredlaenftele womit die Kandi. ——99 3 4. S. ite Nr. 417.———— — S 5 8*(Wticug-Musgabe.) 4 8 Samstag, den 7. September 1918.— lieferung aufklärte und gegen Regierungsrat Wagner den Vor⸗ würf erhob, dieſer habe aus gekränktem Ehrgefühl die Kartoffel⸗ lieferung an die Stadt hintangehalten. Von den Parteien des Stadtrates wurde in der anſchließenden Erörterung dieſe⸗ Verhal⸗ ten ſcharf bekämpft und in der Sitzung vom 23. Auguſt erneut ertegt beſprochen. Regierungsrat Wagner trat nunmehr am 44 September ds., 22 Tage nach der erſten Feſtſtellung der Urſache des Nichtlieferns, mit einer Erklärung in Pfälzer Blättern hervor, in der er u. a. beſtritt, daß gekränktes Ehrgefühl ihn zu ſeinem Verhalten veranlaßt habe und die diesbezügliche Aufſtellung von Dr. Wenz als unwahr bezeichnete. In einer eingehenden Klä⸗ kung der Sachlage erwiderte Dr. Wenz am 5. ds. Mts,, indem er u. d. ausführte, den Vorwurf der Unwahrheit leider zurückgeben gu müſſen, ferner den obigen Wortlaut der Weigerung Wagners nochmals einwandfrei feſtſtellte und teilweiſe an Hand amtlichen Materials nachwies, daß Regierungsrat Wagner tatſächlich erſt am 10. Auguſt Kaxtoffeln an Zweibrücken anlieferte. trotzdem er ſchon mindeſtens 14 Tage früher Kartoffeln zur Verfügung hatte und auch anderweitig zur Anlieferung brachte. Rein ſachliche Erwägungen waren es nach dieſer abſchließenden Darlegung alſo nicht, die den Leitex des, Kommunalverbandes Speyer⸗Land zu ſeiner Haltung veranlaßten und der Notſtand der Einwohnerſchaft wäre bedenklich worden, wenn nicht infolge dringlicher Zuweiſung die Stadt brücken am g. Auguſt vom Kommunalverband Frankenkal endlich die erſten Frühkartoffeln erhalten hätte. Sportliche Runoͤſchau. ußball. Kommenden Sonntag ſtehen ſich nachmittags 4 Uhr auf dem Sportplatz Käfertal die Kriegsmannſchaft 1918 Mannheim und Viktoria 1903 Feudenheim im Privatwettſpiel gegenüber. Beide Mannſchaften ſtehen zurzeit ſehr ſpielſtark und man darf auf den Ausgang des Spiels geſpannt ſein. Nachtrag zum lokalen Teil.— Polizeibericht vom 7. September Blitzſchlag: Bei dem geſtern abend zwiſchen 47 und/ Uhr Herrſchenden Gewitter ſchlug der Blitz in den Dachſtuhl des Hauſes Mönchwörtſtraße 18 in Neckarau. Perſonen wurden dadurch nicht derletzt. Es entſtand ein Gebäudeſchaden von etwa 40 Mart. Unfälle: Am 5. ds. Mts ſprang ein 16 Jahre aiter Tag⸗ zöhner von Sandhofen im Bahnhof dortſeloſt von cinem noch in langſamer Fahrt befindlichen Eiſenbahnzug ab und kam unter das Frittbrett zu liegen. Er wurde einige Meter weit geſchleift und erlitt dabei einen rechtsſeitigen Unterarmbruch und eine erhebliche „Duetſchung des rechten Fußes. Mit einer Tragbahre wurde der Berletzte ins Krankenhaus Sandhofen u. von da mit dem Krauken⸗ wagen ins Allgemeine Krankenhaus hierher überführt.— Auf dem Sehweg vor den Hauſe C 2, 5 ſtürzte geſtern nachmittag 3 Uhr ein 20 Jahre alter Gelegenheitsarbeiter von Pirmaſens infolge eines Krampfanfalles zu Boden. Von Vorübergehenden wurde er in den Hausgang S 2, 10 und von dort mittels Droſchke ins Allgemeine Kreinkenhaus verbracht. Geſetz über Fürſorge für Kriegsgefangene. Der Deutſche Kaiſer, König von Preußen uſww. verordnet im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesrats und des Reichstags, was folgt: *§ 1. Geſundheitsſtörungen welche deutſche Militärperſonen oder andere unter die deutſchen Militärverſorgungsgeſetze fallende Per⸗ ſonen in feindlicher Kriegsgefangenſchaft erleiden, gelten als Dienſt⸗ beſchädigungen im Sinne dieſer Geſetze, wenn ſie infolge von Arbei⸗ ten, zu denen die bezeichneten Perſonen verwendet werden, oder durch einen Unfall während der Verrichtung ſolcher Arbeiten eingetreten, oder wenn ſie durch die der Kriegsgefangenſchaft eigentümlichen Ver⸗ hältniſſe verurſacht oder verſchlimmert worden ſind: Die Angaben des Beſchädigten, die ſich auf Vorgänge in der Kriegsgefangenſchaft beziehen, ſind der Entſcheidung zugrunde zu legen, ſoweit nitht die Umſtände des Falles offenbar entgegenſtehen. Wer wegen einer in feindlicher Kriegsgefangenſchaft erlittenen Dienſtbeſchädigung(Abſ. 1) von einer deutſchen Militärverwaltung Verſorgungsgebührniſſe auf Grund der deutſchen Militärverſorgungsgeſetze erhält, iſt auf Ver⸗ langen der Militärverwaltung verpflichtet, ihr in Höhe der gewährten Gebührniſſe die—.—— abzutreten, die ihm wegen des durch die Dienſtbeſchädigung verurſachten Schadens kraft Geſetzes für die gleiche Zeit gegen Dritte zuſtehen. 82. Feindliche Militärperſonen oder ihnen gleichgeſtellte Per⸗ ſonen, die in deutſcher Kriegsgefangenſchaft eine Geſundheitsſtörung im Sinne des§ 1 Abſ. 1 erleiden, erhalten, ſolange ſie ſich in der —— einer deutſchen Militärverwaltung befinden, eine angemeſſene Fürſorge. 83. Ueberläßt eine deutſche Militärverwaltung Kriegsgefangene an Unternehmer zur Beſchäftigung in ſolchen Betrieben oder Tätig⸗ keiten, welche nach den Vorſchriften der Reichsverſicherungsordnung der Unfallverſicherung unterliegen, ſo iſt das für die Ueberlaſſung der Kriegsgefangenen zu entrichtende Entgelt der Beiträge oder Prä⸗ mien, die der 90———— der Unfallverſicherung zu. gahlen hat, entſprechend zu herückſichtigen. § 4. Auf feindliche Kr(8), die in Betrieben oder Tüligkeiten beſchäftigt werden, welche nach den Vorſchriften der Reichs⸗ verſicherungsördnung der Unfallverſicherung unterliegen, und auf ihre Hinterbliebenen ſind§ 808 Satz 1 und die 98 890, 900 der Reichsver⸗ ſicherungsordnung entſprechend anzuwenden. Dabei gehen die An⸗ ſhrüche aus einem vorſätzlich herbeigeführten Unfall auf die deutſche litärverwaltung im Umfang der von ihr aus Anlaß des Unfalls gemachten Aufwendungen über; der Bundesrat kann die Feſtſetzung des Wertes anderer Leiſtungen als Barleiſtungen näher regeln. Die Anſprüche gegen den Unternehmer oder die ihm gleichgeſtellten Per⸗ ſonen können von den Kriegsgefangenen oder ihren Hinterbliebenen nicht geltend gemacht werden, wenn in dem Staate, deſſen Streitkräf⸗ ten der beſchädigte Kriegsgefangen angehört hat, nicht nach einer im Reichsgeſetzblatt veröffentlichten Bekanntmachung des Reichskanzlers die Gegenſeitigkeit verbürgt iſt. 5 95. Die Vorſchriften der 88 1, 2 gelten für die ſeit Kriegsbeginn eingetretenen Dienſtbeſchädigungen und Geſundheitsſtörungen, die des §. 4 für die ſeitdem eingetretenen Unfälle. Die Vorſchrift des§ 3 gilt für das Entgelt, das für die Zeit ſeit dem 1. Januar 1917 auf Grund der Ueberlaſſung von Kriegsgefangenen zu entrichten iſt. h. ——— Deulſches Reic. Die Erſatzwahl im 1. Berliner Wahlkreis. Berlin, 7. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Vorbe⸗ teitungen zur Berliner Reichstagserſatzwahl haben ſich regelrecht in einen Sturm im Waſſerglaſe ausgewachſen. Die lünksliberalen Blätter veröffentlichen heute morgen eine Er⸗ Härung, die ſich auf die bevorſtehende Wahl und den ganzen Kom⸗ plex von Mißverſtändniſſen und Verdächtigungen bezieht, der im Rahmen der Wahlvorbereitungen entſtanden iſt. Die Erklärung, die vom Berliner Börſenkurier, von der Berliner Morgen⸗ poſt, dem Berliner Tageblatt, der Berliner Volkszeitung und der Voſſiſchen Zeitung unterzeichnet iſt, lautet: In der Aüsſprache über die Kandidatenfrage für die Reichstagsnachwahl im ee datur für die Weimarer Oberfßfarrerſtelle organiſch verbunden iſt, in ablehnendem Sinn beantworfet. Prof. Frommel wird in Heidel⸗ beig bleiben. Weite Kreiſe wirden die Nachricht, daß der ausge⸗ Zeichnete Geiſtliche, Gelehrte und Dichter unſerer Stadt erhalten bleibt, mit großer Befriedigung aufnehmen. Sommerfeſiſpiele Bad Dürkheim. „Sonntag, den 8. September und Dienstag, den 10. September werden auf der Hardenburg, jeweils um 4 Uhr, die beiden Schäfer⸗ ſpiele„Die aune des Verliebten“ von Goethe und „Sylvig“ von Gellert aufgeführt. Beſchäftigt ſind die Damen Giſella Bilger(Frankfurt), Helene Heinrich(Lüneburg), Vic⸗ toria Harbrecht(Mannheim), die Herren Albert Walter(Mann⸗ —.— Hermann Heidrich(Trier). Die Regie führt Dramatur D. onrad Ott(Mannheim).— Donnerstag, den 12. September findet die Uraufführ ung von Eberhard Kögigs„Kly⸗ KAimn2 Arg. ftatt. 7. Generaldiskuſſion wurden erſten Berliner Wahlkreis iſt der liberalen Preſſe aus beteiligten Kreiſen der fortſchrittlichen Volkspartei der Vorwurf gemacht wor⸗ den, ſie habe durch„Treibereien“ der Partei eine beſtimmte Kan⸗ didatur aufzwingen wollen. Die Redaktionen der unterzeichneten Zeitungen können darin einen berechtigten Vorwurf nicht erblicken. Es iſt die Aufgabe und das gute Recht der Preſſe, die der Partei naheſteht, durch ihre Stellungnahme bei politiſchen Wahlen die Wähler aufzuklären und ihnen diejenigen Kandidaten zu empfeh⸗ len, die ſie für geeignet hält. Die liberale Preſſe Berlins wahrt ſich auch für zukünftige Wahlen durchaus das Recht ihrer Mei⸗ nung. Geviſſe einflußreiche Kreiſe in der Partei werden eben mit der bisherigen Gepflogenheit brechen müſſen, die Preſſe vor vollendete Tatſachen zu ſtellen und ihre Zuſtimmung zu ſolchen Be⸗ ſchlüſſen, die innerhalb eines engeren Kreiſes gefaßt ſind, als ſelbſt⸗ verſtändlich vorauszuſetzen. Abgeſehen von dieſer Erklärung lüftet die Voſſiſche Zeitung auf eigene Fauſt den Schleier und enthüllt ein paar Einzelheiten zur Vorgeſchichte dieſes Wahlganges, der, wie man ſieht, keinen ſehr erfreulichen Verlauf nimmt. Die preußiſche Vahlrechtsreſorm. Berlin, 6. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Wahlrechtsaus⸗ ſchuß des Hertenhauſes. In der heute zu Ende gehenden vorzugsweiſe die vermutlichen Wirkungen erörtert, welche die Annahme des gleichen Wahl⸗ rechtes oder die Nichtdurchführung der Julibotſchaft haben würden. Auch das Wahlverhältnis der Julibotſchaft zur Oſterbotſchaft wurde beſprochen Von konſervativer Seite wurde die Einbringung von wahlrechtes für das Abgeordnetenhaus in Ausſicht geſtellt. Die Kommiſſion beſchloß ſodann, die Spezialberatung am 11. September zu beginnen. Die Jufatverkräge zum Breſter Jrieden. Berlin, 7. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht den Wortlaut der am 27. Auguſt unterzeichneten deutſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ träge, von denen ſchon in der Nummer 441 der„Norddeut⸗ ſchen Allgemeinen Zeitung“ eine Beſprechung gegeben worden war. Der deutſch⸗ruſſiſche Ergänzungsvertrag zum Friedensver⸗ trag zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, Bulgarien und der Türkei einerſeits und Rußland andererſeits beſagt in ſeinem 1. Kapitel über die Demarkations⸗ und Grenz⸗ kommiſſionent: Für alle Fronten, an denen deutſche und ruſſiſche Truppen einander gegenüberſtehen, ſollen, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt, ſofort deutſch⸗ruſſiſſche Kom⸗ miſſionen zur Feſtlegung der Demarkationslinien gebildet werden. Die Demarkationslinien ſollen ſo gezogen werden, daß zwiſchen den beiderſeitigen Fronten neutrale Zonen nahme der Parlamentäre nicht betreten werden dürfen. So⸗ weit zwiſchen den beiderſeitigen Fronten nicht bereits ein ge⸗ regelter Verkehr beſteht, wird ſolcher von den Demarkations⸗ kommiſſionen eingerichtet werden. Im 2. Kapitel über die Loslöſungsbeſtrebungen im ruſſiſchen Reich heißt es: Deutſchland wird, ſoweit nicht im Friedensvertrag oder in dieſen Ergänzungsverträgen anders beſtimmt iſt, ſich in die Bez'iehungen zwiſchen dem ruſſiſchen Reich und ſeinen Teilgebieten in keiner Weiſe einmiſchen, insbeſondere alſo die Bil⸗ dung ſelbſtändiger Staatsweſen in dieſen Gehieten weder ver⸗ anlaſſen noch unterſtützen. Im 3. Kapitel über die nordruſſiſchen Gebiete heißt es, daß Deutſchland die Gewähr dafür übernimmt, daß -von finniſcher Seite nicht irgendwelche Eingriffe baren Mittel anwendet, um in Wahrung ſeiner Neutralität die Ententeſtreitkräfte aus den nordruſſi⸗ ſchen Gebieten zu entfernen. Das 4. Kapitel handelt von Eſtland, Livland, Kur⸗ land und Litauen und beſagt, daß Rußland den in Eſt⸗ land und Livland beſtehenden tatſächlichen Verhältniſſen Rech⸗ nung trägt, auf die Staatshoheit über dieſe Gebiete, ſowie auf iede Einmiſchung in deren innere Verhältniſſe verzichtet. Ihr künftiges Schickſal wird im Einvernehmen mit ihrer Bevölke⸗ rung beſtimmt werden. Das Kapitel enthält ſodann Vereinbarungen zur Erleich⸗ terung des ruſſiſchen Handelsverkehrs über Eſt⸗ land, Livland, Kurland und Litauen. Danach ſoll Rußland bei Reval, Riga und Windau Freihafengebiete zu⸗ gewieſen erhalten, in denen die Lagerung und Umpackung der aus Rußland eintreffenden oder für Rußland beſtimmten Waren ungehindert ſtattfinden und die Abfertigung des Aus⸗ trittes aus dem ruſſiſchen Zollgebiet und deſſen Eintritt in dasſelbe durch ruſſiſche Beamten ſtattfinden kann. „Nach dem 5. Kapitel wird Deutſchland das von ihm be⸗ ſetzte ruſſiſche Schwarzemeergebiet außerhalb Kau⸗ kaſiens nach der Ratifikation des zwiſchen Rußland und der Utraine abzuſchließenden Vertrags räumen. Im 6. Kapitel erklärt ſich Rußland damit einverſtanden, daß Deutſchland Georgien als ſelbſtändiges Staatsweſen anerkennt. Rußland wird im Gebiete von Baku die Gewinnung von Rohöl und Rohölproduk⸗ ten nach Kräften fördern und von den gewonnenen Mengen ein Viertel, jedoch monatlich mindeſtens eine nabezu verein⸗ barte beſtimmte Tonnenzahl an Deutſchland überlaſſen ſoweit die gewonnenen Mengen zur Lieferung dieſer Tonnenzahl nicht austeichen, werden ſie durch anderwärts gewonnene Mengen ergänzt. 92854 Im 7. Kapitel erkennt Deutſchland das Eigentums⸗ recht Rußlands an den nach der Ratifikation des Frie⸗ densvertrages von den deutſchen Streitkräften beſchlagnahm⸗ ten ruſſiſchen Kriegsſchiffen an und ebenſo den An⸗ ſpruch Rußlands auf Vergütung für die ruſſiſchen Vorräte, die nach dem Friedensſchluß innerhalb der Utraine und Finnland von deutſchen Kräften beſchlagnahmt worden ſind. Das deutſch⸗ruſſiſche Finanzabkommen beſagt im Artikel 2: Rußland wird zur Entſchädigung der durch ruſ⸗ ſiſche Maßnahmen geſchädigten Deutſchen unter Berückſich⸗ tigung der entſprechenden ruſſiſchen Gegenforderungen und unter Anregung des Wertes der nach dem Friedensſchluß für die deutſchen Streitkräfte in Rußland beſchlagnahmten Vor⸗ räte im Betrage von 6 Milliarden an Deutſchland bezahlen. Von dieſen 6 Milliarden wird der Betrag von 1½ Milliarden durch Ueberweiſung von 245 564 Kilogramm Fein⸗ gold und 545 440 000 Rubel in Banknoten bezahlt werden. auf ruſſiſches Gebiet erfolgen, während Rußland alle verfüg⸗ Vorſchlägen in der Richtung eines berufsſtändiſchen oder Gruppen⸗ beſtehen, die von beiderſeitigen Heeresangehörigen mit Aus⸗ 4 am 10. September 1918 zu zahlenden Betrages von 42 860 Kg. Feingold und 62 900 000 Rubel in Banknoten und vier 30. September, 31. Ottober, 30. November und am 31. Oeß 1918 zu zahlenden Beträgen von je 50 676 Kilogramm Seg gold und 113 635 000 Rubel in Banknoten. Der Betrag einer Milliarde, ſoll durch die Lieferung ruſſiſcher War getilgt werden. Die Waren ſind im Werte von je 50 Millione Mark bis zum 31. März, 30. Juni, 30. September und 31 Dezember 1919 im Werte von 300 Millionen bis zum März 1920 zu liefern. Der Betrag von 2½ Milliarden wird bis zum 31. Dezember 1918 durch die Uebergabe do Titeln einer vom 1. Januar 1919 an mit 6 v. H. verzineli 65 und mit ½ v. H. zuzüglich der erſparten Zinſen zu tilgende Anleihe beglichen werden, die von der ruſſiſchen Regierung Deutſchland aufgenommen wird. Wegen des Reſtbetrage⸗ 0 1 Milliarde/ bleibt, ſoweit dieſe Zahlung nicht mit Zuſtin, mung Deutſchlands von der Ükraine und Finnland bei ihte Vermögensauseinanderſetzung mit Rußland übernommeh, werden, eine beſondere Vereinbarung vorbehalten. Das zweite Kapitel handelt von der Herausgabe der bei derſeitigen Bankdepots und Bankguthaben. Das dritte Kapitel behandelt den Ausgleich gewiſſer Ver⸗ ſchiedenheiten der beiderſeitigen Wirtſchaftsſyſteme. Das deutſch⸗ruſſiſche Privatrechtsabkommen 00 handelt in 5 Kapiteln folgende Fragen: Rechtsverhältniſſe a⸗ Wechſeln und Schechs, Rechtsverhällniſſe aus Balutageſch ten, gewerbliche Schutzrechte, Verjährungen, Schiedsgericht für Zivil⸗ und handelsrechtliche Streitigkeiten. Letzte Meloͤungen. Berchthold Buriaus Nachfolger? 2 UBerlin, 7. September.(Von unſerem Berliner Bür Nach wie vor gehen in Wien Gerüchte um und werden uu dort aus verbreitet, die Stellung des Grafen Bu ſei endgültig erſchüttert. In der Folge veriautet in ume richteten Kreiſen, daß vorausſichtlich Graf Berchthold de Grafen Burian im Amte folgen werde. Graf Berchthold un bekanntlich bei Ausbruch des Krieges öſterreichiſch⸗ungariſch Miniſter des Aeußern. Amerikaniſcher Angriff auf ein amerikaniſches U⸗Bool, c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 7. Sept.(Pr.⸗Tel. g. 91 Ein Genfer Privattelegramm der„Zürcher Morgenzeitung beſagt, daß aus Boſton verlaute, es ſeien an der Neu en landküſte verſchiedene deutſche U⸗Boote geſicht worden, deren Länge von den Seeleuten als rieſenhaft geſcht dert wurde. Wie weit die Nervoſität bereits gediehen iſt, beweiſt ein Waſhingtoner Meldung, daß ein amerikaniſcher Transpor das Geſpenſt eines deutſchen U⸗Bootes zu ſehen glaubte, 99 er kräftig befeuerte. Es war aber ein amerikaniſche Tauchboot neueſten Tyyps, das ſchwer getroffen und in be Hafen geſchleppt wurde. Der tapfere Kapitän des Tran⸗ porters war über ſeine Heldentat ſehr geknickt. Skoropadski wieder in Berlin. 5 Berlin, 7. Sept.(Von unſerem Verliner Büro Der Hetman der Ukraine Skoropadski, der bekanntli geſtern beim Kaiſer auf Wilhelmshöhe bei Kaſſel geweilt hal iſt in der vergangenen Nacht bereits wieder nach Berlil zurückgekehrt. * Der Großweſir in Berlin. E Berlin, 7. Sept.(Bon unſerem Berliner Büto) Der türkiſche Eroßweſir Talaat Paſcha trifft nach ſeine Wiener Aufenthalt im Laufe des heutigen Tages in Berl! ein. Unterſtaatsſekretär Hikmet iſt ihm bereits vorausgeel Und ſchon geſtern in Berlin angelgnat. * New-Bork, 6. Sept.(W7B. Nichtamtl.) Reutermeldung Der Cuſtos für das feindliche Eigentum übernahm die An kican Transatlantic Company, weil ſie deutſcher B% Die Geſellſchaft ließ elf Dampfer unter ameritaniſche 91 Flagge fahren. Handel und Inqustrie. Frankturter Wertpäpierbörse. 6 Frankfurt, 6. Sept. Abendbörse. Bei fester Tendenz a4 dtas Geschäft einen stillen Verlauf. Schüffahrtsaktien fanden 60 erhölitem Kurse Aufnahme, desgleichen bestand günstige 86 0 mung für Montanaktien Erheblich köher gingen Friedrichsking auch Buderus Eisenwerke lagen fést. Am Einheitsmarkt der 90 dustriewerte notierten Lederwerke Rothe, Gummiw. Peter, Spie und Spiegelglas, Maschinentabril Katlsruhe, Waggonfabrik Fuch⸗ höher. E Wiener Wertpapiervörse. Wien, 6. Segteh(WIB) Das beiriedigende Ergebnis G Besprechungen zwischen dem Staatssekretär v. Hintze uud 75 Minister des Auswärtigen Amtes Graß Burian hat un der Ba im Verein mit örtlichen Rückhinien die aus Anlaß des Wochs, schlusses erfolgten, zu einer serung der Tendenz geführt. 5 leitenden Kulissenwerte erholten sich um—8 Kronen. Interſe zeigte sich insbesondere für Eisen-, Staatsbahn-, Südbahn-, 15 Schinen- und Kohlenwerte. Im Schrankenmarkt waren Text 0 Elektrizitäts-, Petroleum- und Riüstungswerte begehrt. Ungaris Kohlenaktien stellten sich auf Budapester Käufe um 12 bis Kronen höher. Zum Schluß der Börse verminderten sich die Sätze, doch blieben in den meisten Fällen nahezu die Höchen Lageskurse behauptet. Der Anlagemarkt verkehrte in fes Haltung.— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Septembe⸗ Pebelstation vom Datum runge? Rnein 2. L. S 4 1 Semertun, 9 Unoingen) 136 40164.0 Je 14s[apende 6, h W. eee. 2 e e e ee ee e aee, 2, Hannhneim 2385266 25 236 2633 279 Korgens 7 Hainngzz.51/.51 947.48 046.s. 12 Un. Kaudz 483.65/ 11 1591.55 Vorm. 2 Böſhhe Küln 142.38 135.31.25 Machm. 2 vom Neckar: Hannheim 2902.82 248 279.76.12 Vorm. 7 U91 Hellbronn 027.28.15.17.15 425 Vorm. 7 Uhr, * Wetteraussichten für mehrere Tage im voraus. CEZ..) Unbefugter Nachdruok wird geriehtlioh verfqigt 15 8. September: Wolkig, vieliach Regen, kühl. 9. September: Kaum verändert. 5 5 10. September: Vieliach heiter, wärmer. 11. September: Wolkig, teils Sonte, angenehm 12. September: Wenig verändert. 13. ———— ‚‚H„H„ TTTT, 23 d 545 13, Septener: Wolkig, Strichw. Regen, Gewitker, Liermlich, We, Die Ueberweiſung erfolgt in fünf Teilheträgen, nämlich eines 14. September Wenig Verändert, Eils ReEEr . mstag, 7. September 1918. (Miekag- Seαbe. — Rr. 417. ö, Seibe* Aulliche Beröffentichumgen der Stabtgemeinde Eier: II. Für die Verkaufsſtellen: Für die Eterberkaufsftellen 881—970(1Inkandei mitkags 8 am Samstag, den 7. ds. Mts., nach⸗ — Städtiſches——— 0 2 16/1 Am 6. September starb au den Folgen einer Lungenent- zündung, die er sich bei der Ausübung seines Dienstes zugezogen hatte, der Vizewachtmeister und Offiziers⸗ Aspirant Arthur Lion Ihaber des Eie. Kreuzes I. Kl. und der Bad. Silbernen Verdienst- Medaiile. Das Pferde-Erholungsheim 868 ver- liert in ihm einen äußerst tüchtigen, Zuverlässigen und bewährten Unter⸗ offizier, der inseinem Eifer und seinem Pllichtbewusstsein seinen Kameraden Vorbildlich war. Das Offizierskorps verliert einen Vortrefflichen Offiziers-Aspiranten, auf den es grosse Hoffnungen gesetzt tte. hat 0¹19⁰ Der Führer E Pfefdserholungsheims 868 F. Gersbach Rittmeister der Reserve. 7 »Statt Karten! Aoſef Aohne —— d. altkath. Gemeinde Warnsdorf Ally Aohne geb. Vermeulen Dermählte⸗ Mannheim Luiſenring 23 Riedergrund 7. Septemh. 1918 Göhmen) 0 Frrſeftngsfteſn Feslschſe Waldkirch im Breisgau(Schwarzwald). 8 iiae Privatſchule in Baden u. den Reichslanden, die(feit 1874) das Recht hat, ſeloſt Zeugniſſe über e wiſſenſchaftl. Befähigung ihrer Schüler zum e Militäsdienſt(Reiſe für Oberſekunda) * uſtellen. Aufnahme Bx. 2—— Aun. Paimpfsäggwerk liefert Soclneſn b. Mannheim Mauuheimer General · Anzeiger. Mitteilung, daß Luzenberg, 5 Todes-Anzeige Freunden und Bekannten mache ich hiermit die traurige mein lieher Mann Joseſ Raiser inhab. des Eisern. Kreuzes I. Kl. u. Bayer. Verdienstmedaille im Alter von 34 Jahren, am 20. August d. J. nach vierjähriger tteuer Pflichterfüllung schwerer Verwundung den Heldentod erlitten hat. Die trauernde Luise Kaiser. September 1918. Gattin 6411a mein innigstgeli Balle aus statt. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass Gatte, der treubesorgte Vater unseres Kindes, Sohn, Bruder, Schwager und Neffe Josef ebter, guter Raufmann m Alter von 36 Jahren, unerwartet, nach längerem Leiden, sanft entschlafen ist. Um stillé Teilnahme Frau Marie Walter seb. Mannes Und Kind.“ MANNEHETLM, Die Beerdigung kindet Sonntag, ½4 Uhr, von der Leichen- Schwetzingerstr. 23, den 7. September 1918. bittet: 6893a Danksagung. Für die uns aus Klass des Hinscheideus unsérer lieben“ Mutter, Grossmutter, Urgrossmutter, Schwägerin ünd Tante Frau Georg Pfilipp Orth Witwe erwiesene Teilnahmesagen wir Allen unseren tiefgefühlten Dank. Mannham-Neckarau, 7. September 1918. „ehle trausfnden Hinterbliebenen. 8 64²⁴4a PElfelluriger an Trauerbriefe Verderrfeweils Ir lrigfferis Zwei Sturder fadellos ausgefübrt von der Drucerei— Heges, Marwbeirrier————— E6,2 F206 Statt besonderer Anzeise Unerwartet Täscll entschliet heute nacht ruhig und. gottergeben in ihrem 68. Lebensjahre unsere liebe Mutter und Großmutter Tta Jüerese Courad geb. Hubrig. Um stille Teilnahme bitten ihre Kindei Elise eenrad Srete conrad Johanna Schenkel Seb. onrad Else(onrad Cari Schenkel, und ihre Enkelkinder Paula und Otto Schenkel. MANNHEIM, den 6. September 1918. Die Einäscherung findet in der Stille statt. Von Trauerbesuchen bitten wir Abständ nehmen zu wollen. Statt besonderer Anzeige. Unser lieber, braver Sohn, Bruder und Neffe Eduard Ensinger Känonier in einem Feld-Art.-Regiment ist am 29. August 1918 im blühenden Alter vou 21½ Jähren in den schweren Kämpfen auf dem Felde der Ehre gefallen.“ MANNHETIM-NEUOSTHEIM, den 6. September 1018. Paul 47 In tiefer Trauer: Rob. Eusinger und geb. Ganserr Peter Ensinger, z. Zt. in Urlaub Julius Ensinger, Ellsabeth Ensinger. Pfürfr 9 1160 . — 2. It⸗ im Kaufmann (auck Kriegsbesckädigter) tüchtige, strebsame Kraſt gesucht, Herxen, die in der Oelbranche ten— weren, werden bevorzugt., Ausführliche ngebSte mit sprüdien sind zu rickten an W189 Dr. A. Buscher 5 chem. und technol. Institut Heidelberg, in Baden KE Ein gewissenhafter älterer für das gesamte Beschlagnehme⸗ wesen zum baldigen Eintritt gesucht, Herren, welche hierin Erfahrung haben, wollen Bewerbungen—1¹ B. L. 161 an die Gesdiäſtsstelle eins. — Tüchtige Schlosser und Dreher keſucht. ²⁰6 er Axt, 4 2³ für ſoſort geſucht. 40190 StS Gᷓ. 93 B, K. Abt. der Brown, Boveri& Cie.-G. ——— 5 PP 7905 Eine hieſige ereen fucht ein Fraulem 0 0 Prolber Handſchrift und gewandt im Rechnen. ſucht. früheſt. die Geſchäftsſtelle ds. Zum ſofortigen Eintritt mit ſchöner Handſchrift ge⸗ Angebote unter B. N. 163 mit Angabe des Eintrittstermines u. Gehaltsauſprüchen 62 4. In alleinſtehendes Haus Nonte 85 zum 15. ds. oder 1. 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Das Bedürfnis nach—— Buche iſt zweifellos vorhanden, und iſt nichts geſche⸗ — + dieLücke zu füllen. Allerdings exiſtieren ſenug ſogenannte„Lehrbücher“, die angeb⸗ c0 a ausreichende Schilderungen enthalten, um das Selbſtfriſieren zu ermöglichen; aber bei Licht beſehen ſind das nur Neklameſchriften, deren Hauptzweck iſt, gewiſſe Hilfsmittel, Un⸗ terlagen, Erfatzteile uſw. als„unentbehrlich“ hinzuſtellen und im Publikum zu vertreiben. Werden dieſe gekauft— gut, ſo iſt der Zweck erreicht. Im Gegenſatz dazu beſchäftigt ſich unſer Buch durchweg mit Friſuren, die aus eigenem Haar herzuſtellen ſind; von Erſatz⸗ teilen wird nur an zwei Stellen die Rede ſein, und auch da bilden ſie kein unbedingtes Erfordernis; man kann ſie nach Belieben ver⸗ wenden oder fortlaſſen. Es iſt auf verſchiebene Geſichtsformen Rück⸗ ſicht genommen worden, ebenſo auf die ein⸗ zelnen Lebensalter. Kurz, die Frage:„Wie friſiere ich mich?“ iſt für die Zeit der herr⸗ ſchenden Mode ausführlich beantwortet. — des Buches beträgt..80, dem Porto und geſchieht der Berſand ———— Sie heute 2 ies ereſſante Bu den Inhabern invertriebsrechtes: Oskar Martienasen& Co. Dresde m A. 202. Vorh Tebamenhötewerden Wonel modernisiert, wenn nötig, umgepresst. Ghic, olegant, nicht touer! Vielj. Erfahr. Spexialgesch. M. Tiemann Nchf. R 3,1 — Die EBhel ſozial⸗pſychol. Studie Dr. Bergner. Inhalt:⸗ 4 wachende Liebe. Brautzeit. Kalte Frauen. ungl. Eben u. ſ. w. Für das Wohlbeſinden bei Ehegatten v. unſchätzb. Wert. Preis broſch.—0 A. Kellner, Berlin 47/33, Dreibundſtr. 9. — Pelz· Umanderungen werden nach den Neuesten Modellen ausgefũhirt. Ob Pelhaus Seligmann, P5, I Eigene Wertstatte Telephon JOo. Hektographen-Bollen Hektographen. Hlättel sofort lieferbar. Heinz Meyne, Bunbeü Hauptvertreter der„Adler“-Schreibmaschine (Mannheim C 3, 9 Fernr. 1246. —*