Derautwortlich für den allgemetnen und Handelsteil: Cbetredakteur Drfrig Goldenbaum; für den(inzeigenteil: Anton Grieſer Druck u. Derlag: Druckerei Dr. Haas Mannheimer General, Anzeiger G. m. b.., fämtlich in Rannheim.— Celegramm, Adreſſie: General⸗Anzeiger Rannheim.— fernſprech⸗ An ⸗ ſchluß Auut Mannheim: Ur. 7940, 7941, 7942, 7948, 7944, 7945 und 7940.— Doſtſcheck⸗Konto: Ur. 2917 Ludwigshafen am Rhein. Abend⸗Ausgabe. Badiiſche Neueſte Nachrichten 1918.— Nr. 424. Angeigenpreiſe: Die 1 ſpalt. Kolonelzetle 5⁰ Pia, eklamen M..—; Ceuerungs⸗Suſchlag 50%. kinnahmeſchlügz Mittagblatt vorm 8½ Uhr. Abendblatt nachm. 2½ Uhr Für gu⸗ zeigen an beßimmten Tagen. Stellen und Kusgaben wird keine Ver⸗ antwortung ubernommen. Gezugspreis in 8 und Umge⸗ bung monati M. 2— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertell. R..42 einichl Zuſtellungsqebũhr. Bei der Pojt abgeh. M..70. Einzel ⸗Ur: i0 pig· Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgelchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. Erneule engliſche und franzöſiſche Angriſſe geſcheilerl. der deutſche Tagesber icht. Großes hauptquartier, 11. Sept.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei Ahwehr engliſcher Teilvorſtöße ſüdlich von Bpern und nördlich vom La Baſſeekanal machten wir Gefangene. Südlich der Straße Peronne— Cambrai führten erneute Angriffe der Engländer wiederum zu hef⸗ kigen Kämpfen ſüdlich von Gouzeaucourt und um Epehy. An einzelnen Stellen erreichte der Jeind unſere vorderen Linien; im Gegenſtoß ſchlugen wir ihn zurück. 300 Gefangene blieben in unſerer Hand. Teilangriffe der Franzoſen, die beiderſeits der straße ham— St. Quentin überraſchend erfolgten, wurden abgewieſen. Oertliche Kämpfe nördlich der Ailette. Iwiſchen Ailelte und Aisne ſieigerte ſich das Artilleriefeuer am Nachmittag wieder zu großer Heftigkeit. Am Abend brach der Feind zu ſtarken Angriffen vor; ſie ſcheiterten vor unſeren Linien. Der Erſie Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Die feindlichen Heeresberichte. Franzöſiſcher Vericht vom 10. September nachmittags. Oeſtlich des Crozat⸗Kanals nahmen die Franzoſen Gibercourt und machten in der Richtung von Hinacourt und Eſſigny⸗ le⸗Grand Fortſchritte. Südlich der Ailette wieſen die Fran⸗ zoſen zwei Gegenangriffe in der Gegend von Nantenil⸗la⸗ Foſſe ab. Deutſche Handſtreiche in dan Argonnen und in den Vogeſen wurden zurückgeſchlagen. Italieniſcher Bericht vom 9. Sepiember. In der Gegend von Doſſo Caſina nördlich des Monte Altiſimo ſcheiterten wieder⸗ holt feindliche Angriffsverſuche in unſerem Feuer. Der Gegner erlitt fühlbare Verluſte. Im Keſſel von Aleno(Tornto⸗Tal) drang eine unſerer beherzten Abteilungen in die feindlichen Linien, machte die Beſatzung nieder und ſchlug eine ſchnell zu Hilfe her⸗ beigeeilte ſtarke Abteilung in die Flucht. Eine Anzahl Feinde blieb auf dem Kampfplatz. Die Unſrigen kehrten vollzählig mit einigen Gefangenen zurück. 8 Im Lagarina⸗Tal in der Gegend nördlich des Monte Grappa und an der mittleren Piave entfalteten die beiden gegeneriſchen Artillerien und auch Erkundungsabteilungen eine be⸗ ſonders rege Tätigkeit. Unſer Feuer rief eine Exploſion in einem großen feindlichen Munitionsſtapel hervor, der an den Abhängen der Zugna Torta lag. neue-Bool-Erfolge. Berlin, 10. Seyt.(WTB. Amilich.) Neuerdings wurden durch unſere-Boole 13000 Bruttoregiſtertonnen feindlichen Handelsſchiffsraums verſenkt. Der Chef des Admiralſtabs der Marine. Britiſcher Jerſtörer geſunken. m. Köln, 11. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Die britiſche Admiralität teilt mit, daß am 8. September ein britiſcher Zerſtörer infolge eines Zuſammenſtoßes im Nebel geſunken iſt. Verluſte ſind nicht zu beklagen. die Kriegslage. Die Angſt vor der Siegfriedſtellung. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Nach den„Baſler Nachrichten“ ſchreibt das„Echo de Paris“ in ſeiner geſtrigen Ausgabe, daß es ſchwierig ſein werde, ſich der deutſchen Hindenburglinie zu bemächtigen, da ſich ſchon jetzt dort ſteigender Widerſtand bemerkbar mache. Das alliierte Oberkommando werde die Operationen keineswegs überſtürzen, um nicht Ge⸗ fahr zu laufen, Verluſte zu erleiden, die mit den erzielten Ergebniſſen in einem Mißverhältnis ſtänden. Man müſſe den zweiten Teil der großen Schlacht abwarten. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11 Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Den„Baſler Nachrichten“ zufolge meldet Havas aus Paris Alle Blätter heben dieheftigefeindliche Artillerie⸗ Gegenwirkung hervor. Es ſcheint, daß ein großer Teil der zurückgezogenen deutſchen Einheiten feſte Stellungen be⸗ zogen hat, von wo aus die Artillerie ihr Zerſtörungswerk be⸗ ginnt. Im Abſchnitt weſtlich von St. Quentin wird der. Kampf immer härter.„Homme libre deutet an, daß friſche amerikaniſche Reſerven in erſter Linie bei den kommen⸗ den Angriffskämpfen beteiligt ſein werden. Franzöſiſche Vorbereitung auf Stockung des Vormarſches. Berlin, 11 Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Genf wird der B. Z. gemeldet: Wie die engliſchen Zeitungen, ſo ſcheinen jetzt auch die Pariſer die öffentliche Meinung darauf vorbereiten zu wollen, daß die deutſchen Truppen, deren Widerſtand, wie ſie ſagen, täglich wachſe, den weiteren Vormarſch der alliierten Heere, verhindern werde. So ſchreibt der„Homme libre“, das Organ Clemenceaus: „Wenn unſere Avantgarden mit der Siegfriedſtel⸗ lung in Kontakt gekommen ſind, muß man ſich auf einen archenben Widerſtand von Seiten des Feindes gefaßt machen. Er wird ſich mit ſeiner ganzen Energie und Zähigkeit unſerem Vormarſch entgegenſetzen. Man wird es andererſeits begreifen, daß unſere vorgeſchobe⸗ nen Gruppen, einige Bataillone und Kompagnien, nicht die große Widerſtandslinie forzieren können. Man wird ſich alſo auf eine gewiſſe Verlangſamung des Vormar⸗ ſches gelaßt machen müſſen, um die nötige Infanterie herbeizuführen.“ Die Vermehrung der deutſchen Hinderniſſe. Bern, 9. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Franzöſiſche Blätter verzeichnen übereinſtimmend die Vermehrung der deutſchen Hinderniſſe in der Nähe der alten Siegfriedſtellung. Große Gebiete ſeien, beſonders weſtlich von Cambrai, unter Waſſer geſetzt. Wie der „Temps“ meldet, wurden die Schleuſen des Nordkanals ge⸗ ſperrt und Senſeebach und Scarpe verſchüttet, ſodaß nördlich des Havrincourtwaldes eine unzugängliche Zone geſchaffen ——— Lense—Leuin- lieem N ge Auſki uner * 18 1— ** 9— 8 225 3 8 8 2522 — 22 Se 222 7 Vu, 3 R 60 R 0 05 egegen, ree. zaenmeſey— „el* N 1„ Aee, e 833 Pe eurruun.— Eeu e,“ Trrg. 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Ein Leitartikel der„Baſler Nationalzeitung“ ſtellt zur Zurück⸗ nahme der Front in Frankreich die relativ geringe Beute feſt, die ſeitens der Entente in den letzten Tagen gemeldet worden ſind. Sie beweiſe tatſächlich, daß Führung und Manneszucht im deutſchen Heer es verſtanden haben, die unmittelbare Be⸗ drohlichkeit der Lage zuüberwinden. Das ſetzt nicht bloß den bekannten militäriſchen Geiſt, ſondern auch eine erſtaunliche Nervenruhe der Solda⸗ ten voraus. Dies alles müſſe zugegeben werden. Der Wiener Bericht. Wien, 11. Sept.(WTB. Nichtamilich.) Amtlich wird verlauibxrt: Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Hochfläche von Aſiago ſcheiterten zwei feind⸗ liche Erkundungsverſuche. Im Aſoloneabſchnitt, wo es den Jialienern unter Einſatz ſtarker Arkillerie gelang, in unſere Linien einzudringen, ſiellte ein Gegenſtoß des Infanterie · regiments 99 die Situation wieder her. An der Pia vefront erhöhte Arkillerietätigkeit. Der Chef des Generalſtabs. Eine Kaiſerrede in Eſſen. Eſſen, 11. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nachdem Herr Krupp von Bohlen⸗Halbach dem Kaiſer für ſein Erſcheinen gedankt hatte und ihm die herzlichen Wünſche der Werk⸗ angehörigen für die weitere Beſſerung im Befinden der Kaiſerin ausgeſprochen hatte, hielt der Kaiſer folgende Anſprache: Meine lieben Freunde von den Krupp'ſchen Werken! Schon lange hat es mich in dieſem Kriege zu Ihnen hingezogen, aber, wie Sie wiſſen, haben mich vielfache militäriſche und politiſche Pflichten auf die verſchiedenſten Schlachtfelder in den verſchiedenſten Gegen⸗ den des vom Weltkrieg durchtobten Europas gerufen. Deshalb habe ich meinen Plan, zu Ihnen zu kommen, immer wieder aufſchieben müſſen. Nunmehr iſt es mir zu meiner Freude endlich gelungen, hierher zu kommen in die Werle, die ich ſeit meiner früheſten Kind⸗ heit an in ihrer Entwicklung beobachten konnte und deren Beſuch mich immer wieder erfüllt hat mit der höchſten Bewunderung deut⸗ ſcher Wiſſenſchaft, Erfindungsgeiſt und Tatkraft. Es gilt heute, den Krupp'ſchen Direktoren, den Werkleitern, den Arbeitern und Arbeiterinnen meinen karſerlichen Dank auszuſprechen für die geradezu überwältigende Art und Weiſe, in der die Krupp'ſchen Werke dem deutſchen Heer und ſeinem oberſten Kriegsherrn zur Verſügung geſtanden haben und weit über menſchliches Ermeſſen und Hoffen hinaus das Mate⸗ rial geliefert haben, das die Armec im Laufe der ſteigenden An⸗ forderungen in dioſem gewaltigſten aller Kriege von ihnen haben verlangen müſſen. Gewaltiges iſt geleiſtet worden vom Direktorium herab bis zurg letzten Arbeiter. Und das unter ſteigenden Schwierig⸗ keiten in der Ernährung, Schwierigkeiten in der Bekleidung, unter Verluſten, Trauer und Sorgen aller Art, von denen kein Haus ver⸗ ſchont geblieben iſt, weder das Fürſtenhaus, noch das ſchlichteſte Arbeiterhaus. Und nun noch dazu die ſteigenden Anforderungen zan die deutſche Frau, die nicht allein die Sorge für Kinder und Haus ohne den Mann tragen mußten, ſondern obendrein ihre Kräfte in der Fabrik unter verſchärfter Mühewaltung einſetzen ten, um Waffen und Verteidigungsmittel den Männern drau⸗ BeAnicht fehlen zu laſſen. Eine ganz ungeahnte Mobilmachung iſt es geweſen, dieſe zweite induſtrielle Mobilmachung ohne Unterſchied des Alters und des Geſchlechts. Anforderungen, wie ſie noch nicht an das deutſche Volk geſtellt worden ſind und trotzdem iſt ihr wil⸗ lig und freudig entſprochen worden. Da möchte ich vor allen Din⸗ gen meinen warmen Dank als Landesvater ausſprechen den Frauen ſowohl als auch den Mädchen und Männern, daß ſie ſo opferwillig ihre Pflicht getan haben, trotz der drückenden Sorge von Not und Elend, die uns alle getroffen hat. Es ſoll in unſerem Volke niemand glauben, daß ich nicht Be⸗ ſcheid weiß darüber. Ich habe auf meinen Fahrten durch das Land mit mancher Witwe, mit manchem Bauern und in Oſt und Weſt mit manchem Landwehrmann und Landſturmmann geſprochen, der das Herz ſchwer hatte von Sorgen, die aber überſtimmt wurden von dem Gedanken, erſt die Pflicht und das andere kommt ſpäter. Ich habe Eure Sorgen in tiefſtem Herzen empfunden. Was an landesväterlicher Anregung hat geſchehen können, das iſi geſchehen. Es hätte manches anders gemacht werden können, und daß darüber hie und da Mußſtimmung herrſcht, iſt kein Wunder. Aber wem verdanken wir dies letzten Endes? Wer har davon ſchon am Aufang des Krieges geſprochen, daß die deutſche Frau und das deutſche Kind ausgehungert werden ſollen? Wer iſt es geweſen, der den furchtbaren Haß in dieſen Krieg hineingebracht hat? Das war der Fein d. Wir fönnen uns doch darüber klar ſein, wie die Dinge ſtehen. Ein jeder von Euch bis in die fernſte Ecke des Vaterlandes hinein weiß, daß ich keinen Schritt unverſucht gelaſſen habe, unſerem Volk und der Geſamthei' der geſitteten europäiſchen Welt dieſen Krieg möglichſt alzukurzen. Im Dezember des Jahres 1916 habe ich ein offenes, klares und unzweideutiges Friedensangebot im Namen des Deutſchen Reiches und meiner Verbündeten den Gegnern üübergeben. Hohn, Spott und Verachtung iſt die Antwort geweſen. Der da droben kennt mein Gefühl der Verantwortung. Wiederholt in den vergangenen Monaten haben verantwortliche Leiter aus der Re⸗ gierung des Reiches in unzweideutiger Weiſe jedem, der es verſtehen wollte, zu verſtehen gegeben, daß wir jederzeit bereit ſind, die Hand zum Frieden zu bieten. Die Antwort war der ausgeſprochene Vernichtungswille, die Auftei⸗ lung und Zerſchmett erung Deutſchlands. Es gehören zum Friedenmachen zwei. Wenn nicht beide wollen, vermag der eine nichts, vorausgeſetzt, daß er den andern nicht niederwirft. So ſteht der abſolute Vernichtungswille der Gegner uns gegen⸗ über und dem abſoluten Vernichtungswillen, müſſen wir den abſo⸗ luten Willen unſere Exiſtenz zu wahren, entgegen⸗ ſtellen. Unſer tapferes Heer draußen hat Euch den Willen und die Tat gezeigt, ſei es im Vorſtürmen, ſei es in der Rückwärts⸗ bewegung, ſei es im Stellungskampf. Es kommt nur darauf an, daß die Gegner möglichſt viel ver⸗ lieren. Das iſt erfolgt und das geſchieht noch weiter. Unſere Sr Maunheimer General⸗Anzeiger. Moend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 11. September 1918. todesmutige Marine hat es Euch bewieſen. Gegen ſtarke Ueberlegenheit hat ſie den Feind geſchlagen. Unſere U⸗Boote nagen wie der zehrende Wurm am Lebensmark der Gegner, mehr wie unſere Feinde es zugeben wollen wenn es auch manchem unter Euch zu lange dauert. Dieſen unvergleichlichen Heldentaten unſeres Heeres und unſerer Flotte muß ein Rückhalt geſchaffen werden, nicht nur in der Ar⸗ beit, ſondern auch in Sinn und Gedanken unſeres Volkes. Es handelt ſich nicht nur darum, unſerem tapferen Heer und unſerer braven Marine Mittel und Erſatz nachzuſchicben, ſondern es handelt ſich auch darum, daß ein jeder Deutſcher und eine jede Deutſche weiß, daß wir um unſere Exiſtenz kämpfen und* ingen. ir werden das Aeußerſte aufbieten, um uns ſieg⸗ reich zu wehren. Ich kann mir wohl vorſtellen, daß mancher unter Euch in dieſer langen Kriegszeit ſich wiederholt die Frage vor⸗ gelegt hat, wie hat das kommen können und warum mußte uns das paſſieren, da wir doch vierzig Jahre lang Frieden hatten. Ich glaube, das iſt eine Frage, die einer Antwort wohl wert iſt. Es iſt eine Frage, die auch für die Zukunft beantwortet werden muß, für uns und unſere Enkel. Ich habe auch lange darüber nachgedacht und bin dann zu folgender Antwort gelommen: Wir wiſſen alle aus un⸗ ſerer Jugel aus unſerer heutigen Lage, aus unſerer Beobachtung, in der Welt ringt das Böſe mit dem Guten und das iſt einmal von oben ſo eingerichtet. Das Ja und das Nein. das Nein des Zweiflers gegen das Ja des Erfinders, will ich mal ſagen, das Nein des Peſſi⸗ miſten gegen das Ja des Optimiſten, das Nein des Ungläubigen gegen —9 Jaß des Glaubenshelden, das Ja des Himmels gegen das Nein er Hölle. Nun ich glaube, Ihr werdet mir darin recht geben, wenn man dieſen Krieg bezeichnet als hervorgegangen aus einer großen Verneinung und fragt Ihr, welche Verneinung es iſt: Es iſt die Verneinung der Exiſtenzberechtigung des deutſchen Volkes, iſt es die Verneinung aller unſerer Kul⸗ tur, es iſt die Verneinung aller unſerer Leiſtungen und unſeres Geltens. Das deutſche Volk war fleißig, regſam und erfinderiſch auf allen GZebieten. Es arbeitete geiſtig und körperlich. Es gab aber ſolche, die nicht zu arbeiten wünſchten, ſondern auf ihren Lorbeeren ausruhen wollten. Das waren unſere Feinde. Wir kamen ihnen an die Nähte und zwar durch erſprießliche Ar⸗ beit und durch erſprießliche Entwicklung von Induſtrie und Wiſſen⸗ ſchaft, Kunſt und Volkserziehung, ſoziale Geſetzgebung uſw. Dadurch kam unſer Volk in die Höhe und da kam der Neid und veranlaßte unſere Gegner zum Kampf und es kam der Krieg über uns, die wir ahnungslos geweſen waren. Und jetzt, da die Gegner ſehen, wie alle ihre Hoffnungen die ſie in den früheren Jahren gehegt haben, trü⸗ geriſch geweſen ſind, wie unſere gewaltigen Heerführer, nach deren Namen mit Recht Eure neuen Werkſtätten genannt werden, Schlag auf Schlag ihnen verſetzt haben, und nun erhebt ſich auch noch der Haß dazu. Meine Freundel Wer haßt? Der Deutſche, der Germane kennt keinen Haß, wir kennen nur einen ehrlichen Zorn, der dem Gegner einen Schlag verſetzt. Wenn er aber darnieder liegt, rei⸗ chen wir ihm die Hand voll Sorge für ſeine Heilung. Der Haß zeigt ſich nur bei den Völkern, die ſich unterlegen fühlen. Wenn alſo meine Landsleute betrübt ſind oder ſich darüber wundern, daß ein ſo furchtbarer Haß bei unſeren Feinden vorhanden iſt, ſo liegt das daran, daß ihre Berechnungen verfehlt geweſen ſind. Ein jeder, der den Charakter des Angelſachſen kennt, weiß, was es heißt, mit ihnen zu fechten, der weiß, wie zähe ſie ſind. Im vergangenen Jahr in Flandern, wo unſer Heer monatelang⸗ einer fünffachen Uebermacht Stand bot, habe ich geſagt:„Kinder, ſeid Euch über eines klar, das iſt kein Krieg wie früher, das iſt ein 3 um unſere Exiſtenz, die man uns ſtreitig machen Will. Bei einem ſolchen Kampf geht es Zoll um Zoll. Aber wir wiſſen nicht, wann das Ringen beendet ſein wird, aber das wiſſen wir, daß wir den Kampf beſtehen müſſen. Nun, meine Freunde, laßt euch auf noch etwas hinweiſen. Wir haben geleſen, was kürzlich in Moskau paſſiert iſt, die gewal⸗ tige Verſchwörung gegen die jetzige Regierung Das parla⸗ mentariſch regierte und demokratiſche Volk der Engländer hat die ultrademokratiſche Regierung, die ſich das ruſſiſche Volk jetzt zu bilden hegonnen hat, zu ſtürzen verſucht, weil dieſe Regierung in Wahrneh⸗ mung der Intereſſen ihres Vaterlandes dem Volke den Frieden, nach dem es ſchreit, erhalten, die Angelſachſen aber noch keinen Frieden haben wollen. So ſieht es alſo aus. Es iſt ein Beweis des Gefühls der Unterlegenheit, daß ſie zu ſolchen verbrecheriſchen Mitteln greifen. Jetzt kommt es auf die letzte Anſtrengung an, es geht ums Ganze, und weil unſere Feinde das wiſſen, weil ſie vor den deutſchen Heeren den größten Reſpekt haben, weil ſie einſehen, daß ſie unſere Heere, unſere Marine nicht niederringen können, deshalb verſuchen ſie es mit der Zerſetzung im Innern, um uns mürbe zu machen, durch falſche Gerüchte und Flau⸗ macherei. Das kommt nicht aus den Kreiſen des deutſchen Vohes, das ſind künſtliche Machwerke, aber ein jeder, der auf ſolche Gerüthte hört, der ſolch unverbürgte Nachrichten in Eiſenbahn, Werkſtätte oder anderswo weitergibt, verſündigt ſich am Vaterland Der iſt ein Ver⸗ räter und herber Strafe verfallen, ganz gleich, ob er Graf iſt oder — Ich weiß ſehr wohl, daß ein ſeder von Euch mir darin recht gibt. Glaubt mir wohl, es iſt nicht leicht, jeden Tag die Sorge der Verantwortung für ein Volk von ſiebzig Millionen zu tragen und dazu mehr als vier Jahre all die Schwierigkeiten und die zuneh⸗ mende Not des Volkes zu ſehen. Ihr habt durch die freundlichen Worte des Herrn Krupp ſo⸗ eben gehört, daß ich vom Krankenlager der Kaiſerin, meiner vielgeliebten Gattin und Eurer Landesmutter, komme. Ich bin jahrelang an der Front geweſen, immer ſo nohe wie möglich, um meinen Truppen nahe zuſein. Da traf mich die Nachricht von der Erkrankung der Kaiſerin. Ein jeder Gatte unter Euch weiß, wenn man ſo ſchwere Verantwortung trägt und dann ſolch eine Nachricht. Mit Gottes Hilfe iſt die Kaiſerin wieder auf dem Wege der Beſſerung. Es waren dies drei ſchwere Wochen. Ich bin beauftragt, in Erinnerung an die ſchönen Stunden, die Ihre Majeſtät im vergangenen Jahr hier verlebt hat, ihre herzlichſten und innigſten Grüße zu übermitteln und Euch Männer, und Mädchen aufzufordern, nicht locker zu laſſen, auf nichts anderes, als auf die Stimme des Gewiſſens zu hören und Eur ee Pflicht trotz der ſchweren Zeit zu tun, bis der Friede da iſt. Wir wiſſen da ein ſchönes Wort, das uns die Heilige Schrift zuruft. Das heißt: Alle Eure Sorgen werfet auf ihn, er ſorgt für Euch. Dazu das andere Wort: Trachtet am erſten nach dem Reiche Gottes, ſo wird Euch ſolches alles zufallen. Das ſoll heißen, daß wir die irdiſchen Sorgen von uns werfen, damit wir frei ſind für unſere Aufgabe. Wie können wir Gott gefallen und ſein Herz er⸗ weichen? Dadurch, daß wir unſere Pflicht tun. (Schluß folgt.) Die Friedensbemühungen der Mittelmächte. Wirkung der deutſchen Kriſengerüchte in England. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Züricher Morgenzeitung“ erfährt von beſon⸗ derer Seite aus dem Haag: Die engliſche Preſſe wird nicht müde, ihren Leſern den bevorſtehenden Rücktritt des deutſchen Reichskanzlers Grafen Hert⸗ ling zu berichten. Es mag intereſſieren, daß die kriegs⸗ hetzeriſche Northcliff⸗Preſſe Dr. Solf als Hertlings Nachfolger bezeichnet. Nach Anſicht der holländiſchen politiſchen Freunde des Lord Northeliff ſpiegelt ſich in der Nennung des Dr. Solf als Nachfolger des gegenwärtigen Reichskanzlers der große Eindruck wieder, den Solfs letzte Rede in England auch bei den grimmigſten Gegnern Deutſchlands hervorrief und zugleich auch das Sicht⸗ harwerden der Ausſchau engliſcher Politiker nach jenen deutſchen Perſönlichkeiten, mit denen man in ablehbarer Zeit zu verhandeln hofit 3— ——— 4—*3 SXN auen — eeee Die Lage im Oſten. Lenin angeblich geſtorben. JBerlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Zürich wird der„B..“ gemeldet: Die Schweizer Blätter berichten aus Stockholm: Die in letzter Nacht aus Rußland hier ein⸗ getroffene italieniſche Militärmiſſion erklärte Zeitungsvertre⸗ tern gegenüber, daß Lenin geſtorben ſei. * Slockholm, 9. Sept.(Priv.⸗Tel.) Laut„Spenska Dag⸗ bladet“ hat der frühere ruſſiſche Geſandte in Stockholm geſtern ein Telegramm des Miniſters des Aeußern der proviſoriſchen Regierung Sibiriens erhalten, welches ihn auffor⸗ dert, die offizielle Verbindung mit dieſer Regierung einzuleiten. Letzte Meldungen. Abreiſe Dr. Solſo nach Zoſia. Berlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die „B..“ meldet hat ſich der Staatsſekretär des Reichskolonial⸗ amts Dr. Solf geſtern abend nach Sofia begeben, um per⸗ ſönlich dem bulgariſchen Roten Kreuz eine große in Deutſchland geſammelte Summe, mehrere Millionen Mark, zu übermitteln. Dr. Solf ſteht an der Spitze des Arbeitsausſchuſſes des Deutſchen Hilfsausſchuſſes für das Rote Kreuz in Bulgarien. Vor ſeiner Abreiſe hatte er eine läͤngere Unterredung mit dem Reichskanzler Grafen Hertling. Proteſt der engliſchen Gewerkſchaften gegen weitere Einberufungen. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 11. Sept.(Priv.⸗Tel. g..) Die Schweizer Blätter melden aus London: Auf dem Gewerkſchafts⸗ kongreß in Derby wurde bekanmgegeben, daß das Kriegsamt Aus⸗ ſchreibungen von Neueinberufungen für insgeſamt 210000 reklamierte Geſwerkſchaftsarbeiter ange⸗ ordnet habe. Die Bekanntgabe des Beſchluſſes des Kriegsamts führte zu einer ſtürmiſchen Szene, die damit endete, daß 95 eine Abordunug von 32 Delegierten des Gewerkſchaftskongreſ⸗ es nach London begaben, um von Lloyd George Aufklärung zu verlangen. Der Vorſitzende des Gewerkſchaftskongreſſes teilte mit, daß die Regierung am 20. Juli die feierliche Verſicherung ge⸗ geben habe, daß die damals verfügten Neueinberufungen von 380 000 Gewerkſchaftsarbeitern die letzten für dieſes Jahr ſein würden, da ſich Amerika im Herbſt dieſes Jahres mit mehreren Hunderttauſend Mann zur Verſtärkung der Front in Flandern be⸗ teiligen werde. Vorwürfe gegen die engliſche Regierung. Rolterdam, 10. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Dem Nieuwe Rotterdamſchen Courant zufolge greift Daily Chronicle die engliſche Regierung wegen ihrer unbeſonnenen Maß⸗ regeln zur Ergänzung des Mannſchaftsmaterials an der Front an, die nach der Anſicht dieſes Blattes an der jetzigen ernſten Lage in der Kohleninduſtrie und in den Schiffswerften ſchuld ſind. Daily Chronicle macht 8 aufmerkſam, daß von den 50 000 Bergarbeitern, die Lloyd George in ſeiner Rede vom 9. April verlangte, nur 25 000 tatſächlich ausgehoben worden ſeien, und daß es jedermann klar ſei, daß es überhaupt nicht notwendig geweſen wäre, die Bergarbeiter in die Armee einzureihen. Das Zuſammenſcharren der Bergarbeiter im April und Mai, um ſie in die Armee zu ſtecken und das gegen⸗ wärtige Zuſammenſcharren von Bergarbeitern in der Armee, um ſie wiederum 12 den Bergwerken zurückzuſchicken, zeige einen bedauerlichen Mange lan Vorausſicht. Durch eine ſolche Einſichtsloſigkeit wurde auch die Produktion der eng⸗ liſchen Schiffswerften benachteiligt. Gegen die Unterſeeboote. Rotlerdam, 11. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Nach dem „Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ ſchreibt der Marineſachverſtändige des„Daily Telegraph“ Archibald Hurd: Trotz allen ſchönen Ergebniſſen, die mit den Abwehr⸗ maßregeln der Admiralität und der Marine gegen die Unterſeeboote erzielt wurden, werde noch immer un⸗ geheuer viel Schiffsraum in den Grund gebohrt. Die Erklärung hiefür ſei, daß man noch immer mit der vollſtändigen Schließung der Nordſee durch Minen zögere. Archibald Hurd verlangt eine vollſtändige Schließung der Nordſee, bei der kein anderer Aus⸗ gang—. bleiben dürfe, als einer, der ganz und gar unter engliſcher Kontrolle ſtünde, ſowie die Rationierung der Länder Nordeuropas nach dem einen oder anderen Plan, der ſie vor einem Mangel bewahren würde. Hurd erinnert an die ungünſtige moraliſche Wirkung, die für Eng⸗ land entſtehen würde, wenn es ihm nicht gelinge, mit den Unterſeebooten vor dem Ende des Krieges fertig zu werden. Geſunken. Rotierdam, 10. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der Nieuwe Rotterdamſche Courant meldet, daß der holländiſche Segler „Ebenezer 2“ auf eine Mine gelaufen und geſunken iſt. Die Beſatzung wurde in Scheveningen gelandet. Amerikaniſches. c. Von der Schweizer Grenze, 11. Septbr.(Priv.⸗Tel. g..) „Daily Mail“ meldet aus Newyork: Der Senat hat ein neues Geſetz angenommen, das eine Erhöhung der Strafen für RRR der Einberufenen vor⸗ ie*— c. Von der Schweizer Grenze, 11. Septbr.(Priv.⸗Tel. g..) Dem„Berner Intelligenzblatt“ zufolge meldet der amerikaniſche Preſſedienſt aus Newyork: Die amerikaniſche Geiſtlich⸗ keit erklärt ſich für eine Fortſetzung des Krieges. Die Kirchen der Union ſind in überwiegender Mehrheit für eine Liga der Nationen, wenn der Krieg gewonnen ſein wird. Dies er⸗ gibt ſich aus den Antworten auf eine Anfrage, welche das ameri⸗ kaniſche Nationalkomitee an die Kirchen und 400 Geiſtlichen über die moraliſchen Ziele des Krieges gerichtet hat. Für die Franzoſen ſehr verluſtreiche Kämpfe in Marokko. Berlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Das St. Galler Tagblatt meldet aus Paris: In Marok ko haben neue ſchwere Kämpfe ſtattgefunden. Bei Tafilet drangen von der Wüſte her völlig unerwartet beträchtliche Streitkräfte von Aufrührern vor. Es gab eine große Anzahl Tote und Verwundete. Die Franzoſen erlitten bedeutende Verluſte. Erſt nach furchtbarem Kampf iſt es gelungen, ſich der Aufſtändiſchen zu erwehren doch ſind Verſtärkungen dringend erforderlich, da die Franzoſen ſich nach wie vor inkritiſcher Lage befinden. Schweres Eiſenbahnunglück. Schneidemühl, 11. Sept.(WTB.) Amtliche Meldung. Heute.55 Uhr früh iſt bei Blockſtelle Plöttke, kurz vor dem Bahnhof Schneidemühl in km.4 der Strecke Bromberg.—Schneidemühl der Kinderſonderzug.⸗ Gladbach infolge Ueberfahrens des Halteſig⸗ nals auf den Schlun des Güterzuges 7592 *Stvy.⸗V. Noll „Debatte einſtimmig angenommen. aufgefahren. Der erſte Wagen des Kinder⸗ ſonderzuges wurde in den Packwagen hinein⸗ geſchoben und bis auf vier Abteile zertrüm, mert. Vom Güterzug ſind acht Wagen beſchädigt oder zertrümmert. Getötet ſind der Schlußſchaffner des Güterzuges,ein Mann und 33 Kinder verletzt ſind eine Frau und 15 Kinder leicht und? Kinder ſchwer. Die Schuldfrage iſt noch nicht aufgeklärt.—* * Wien, 10. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die Vertreter der deutſchen Preſſe waren mittags Gäſte des Bürger⸗ meiſters der Stadt Wien im Stadtratsſaale des Rathauſes⸗ Außer den Herren aus Deutſchland waren der Einladung efolt Miniſterpräſident Freiherr Huſſarek von Hein⸗ ſein, der erſte Sekretär der deutſchen Botſchaft Prinz Stol⸗ berg, der ſächſiſche Geſandte von Nosfitz, der Legations⸗ rat der bayriſchen Geſandtſchaft von Hoffmann Vertreter der Wiener Preſſe. Im Verlaufe des Mahles erhob ſich Dr. Piper, um für den gaſtfreundlichen Empfang in Wien zu danken. In ebenſo geiſtvoller wie formſchöner Rede gab er eine Charakteriſtik des Lebens der Stadt Wien, wie ſie der Norddeutſche empfindet. Er ſchloß mit einem ſtürmiſch aufgenommenen Hoch auf die Stadt Wien. Seine Ausführungen fanden in einem reichen Beifall ihre verdiente Würdigung. Bürgermeiſter Dr. Weißkirchner daukte dem Vorredner und fügte hinzu, der Geiſt der Liebe, von dem der Vorredner geſprochen habe, habe ſich in den Werken der Kriegsfürſorge geäußert, die ihrerſeits in der Preſſe die größte Unterſtützung gefunden habe. Hierfür ſagte der Bürgermeiſter ſeinen herzlichen Dank. Mit der Bitte an die Preſſe, die Unterſtützung auch weiterhin zu gewähren, ſchloß er, an die Worte des Vorredners anknüpfend, mit einer Ber⸗ herrlichung des deutſchen Charakters der Stadt Wien. Sihung des Bürgerausſchuſſes am Mittwoch, den 11. Seyiember. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnet um 3,50 Uhr die Sitzung in Anweſenheit von 74 Mitgliedern. Es wird in der Beratung der Tagesordnung fortgefahren Bauliche Erſchließung der 18. Sandgewann. Rach kurzer Empfehlung durch Sto.⸗V. Fuhs ohne Debattch einſtimmig angenommen. Baukäligkeit der Gartenheim⸗Baugenoſſenſchaft. Stv.⸗V. Noll“ hoſſt, bei Begründung der Vorlage, daß die Stadtverwaltung nicht auf der vertraglichen Beſtimmung, daß ſich der Erbbauzins verdoppelt, wenn die zu bauenden Häuſer bis 1920 nicht bezogen werden können, beharrt, wenn widriges Verhalten die Einhaltung dieſer Vertragsbeſtimmung unmöglich machen. Sto. Nerz(Fſchr.) wünſcht, daß den Bauzuſchüſſen von Reich und Staat auch dieſer Art Genoſſenſchaften zugewieſen werden Wenn ſie einmal mit einem derartigen Antrag kommen würden, ließe ſich vielleicht die Frage der Zuſammenſchließung der Genoſſen⸗ ſchaften erwägen. Redner ſtellt noch einmal ſeine geſtrigen Aus⸗ führungen über Mieiſteigerungen klar und regt an, in kommender Friedenszeit einen anitlichen Bericht über die Bürgerausſchuß⸗ verhandlungen herauszugeben. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer verweiſt darauf, daß dieſe Frage ſchon erwogen worden, in jetziger Zeit aber nicht durchführbar ſei⸗ Die Vorlage wird darauf einſtimmig angenommen. Berkauf von ſlädtiſchen Bauplätzen in der 29.—31. Sand⸗ gewann in Käſerlal für die Erbauung von Kleinhäuſern. Die Begründung der Vorlage gibt Stv.⸗V. Fuhs⸗ Sto. Raupp regt an, in den Siedelungen ein größeres An⸗ weſen mit Scheuer zu erbauen, zur Aufbewahrung von Futter⸗ mitteln für Kleintierhalter. Der Zuſammenſchluß derſelben in eine Genoſſenſchaft, wie ſie die Bahngeſellſchaften auf der Neckarſpitze haben, wäre zu empfehlen. tritt dafür ein, daß den Bauenden die Ver⸗ günſtigungen bezügl. der Bauordnung in gleicher Weiſe wie der Siedelungsgeſellſchaft gewährt werden. die Befeſtigung der Gartenmauern und den Fußbodenbelag der Keller zu verlangen⸗ wäre nicht notwendig. Für den Vorſchlag einer Sammelſcheuer kenne ſich Redner nicht erwärmen, was Sto. Raupp veranlaßt, nochmals dafür einzutreten. Er be⸗ dauert, daß Anfang des Krieges keine Kommiſſion für Kleintier⸗ zucht ſfen wurde. Manchen Mißſtänden hätte abgeholfen wer⸗ den Das ließe ſich alſo vielleicht nachholen. Die Br wird einſtimmig angenommen. Feſiſehſung der Gebühren für die Steinſetzer der Staͤdt Mannheim. Nach einigen empfehlenden Worten des Sto.⸗V. Fuhs ohne Erweiterungsgelände für die Firma Aklengeſellſchaft für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolff in Neckarau. Nach Empfehlung der Vorlage durch Sto.⸗V. Ihrig ohne De⸗ batte einſtimmig angenommen. Gewährung von vorübergehenden Teuerungszuſchüſſen Zu der Vorlage ſind drei Anträge eingelaufen. Ein ſozialdemo⸗ kratiſcher Antrag wünſcht, daß die Kriegsaushilfen, die nach dem Beſchluß vom November 1917 entlohnt werden, auch die unter § 12, Z. 2 erwähnte Kinderzulage erhalten. Den Antrag der Zentrumsfraktion haben wir bereits veröffentlicht. Der national⸗ liberale Antrag findet ſich am Schluſſe unſeres Berichtes. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer verbreitet ſich im Anſchluß an die Verleſung des nationalliberalen Antrags über die Teuerungs⸗ zuwendungen, die der badiſche Staat gewährt. M Gewährung von vorübergehenden Teuerungszuſchüſſen? Die Nationalliberale Fraktion hat zu dieſem Ge⸗ genſtand der Tagesordnung, der heute zur Beratung ſteht, folgen⸗ den Antrag eingebracht: Wir beantragen, die Teuerungszuſchüſſe für die Beamten und Lehrer dem Wunſche des Mannheimer Ortsverbandes der Beamten⸗ und Lehrervereine gemäß auf 5 500 Mk. für Verheiratete, 850 Mk. für Ledige, 120 Mk. für Kinder, und zwar für das 1. u. 2. Kind und 60 Mk. für jedes weitere Kind zu erhöhen und auf einmal im Laufe des September aus⸗ zuzahlen. „Ferner ſollen zu dieſer Gehaltslage von der Stadt Mannhe m künftig mindeſtens di: Teuerungszuſchüſſe, die der badiſche Stag⸗ gewährt, hinzukommen. Mannheim, den 10. September 1918. König, Maher⸗Dinkel, Reinmuth, Zimmern, Lenel, Thorbecke, Gg. Fiſcher, Orth, Lamerdin, B. Spielmayer, Rihm, Speidel, Marzenell, Drös, Hartmann. etzte Handeisslldchrichten. Dannheimer Ecßektenbörse. Die Tendenz der heutigen Börse war wieder für Industrie- Aktien sehr fest. Besonders höher waren Waggonkabrik Fuchs, Dingler- und Benz-Aktien, in welchen sich Abschlüsse voll Ferner waren höher hegehrt: Karlsruher Maschinenbau, Koshei⸗ mer, Maschinenfabrik Badenia, Plälz. Nähmaschinen, Südd. Draht- industrie, Unionwerke und Zellstoitfabrik Waldhof. Von Bank Wurden Pfälz. Bank und Südd. Disconto-Cieseilschaft besser he- Zahlt. Von Rrauereien hüecben 7 8 ——— —— 55 Nittwoch, den 11. September 1918. Mannheimer Ger eral⸗Anzeiger. Abend⸗ Ausgabe.) Nr. 424. 3. Sette Nus Stadt und Land. Mit dem ausgezeichnet e Roner Jakob Kreiſelmaier, Sohn des Kaufmanns Kreiſelmaier, J 2, 4. Karl Buſch, Flaſchenbierhändler, O 1, 14, bei einem Armie⸗ bataillon. Fritz Ditſch, in einem Erſ.⸗Inf.⸗Regt., Sohn des Herrn Raufmann⸗ Heinrich Ditſch, Rheinau, wegen hervorragender Melde⸗ henge in den letzten ſchweren Kämpfen. * Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt Leutnant Otto Bettſteln, früherer Becunter der Rheiniſchen Hypothekenbank. Vom Mannheimer Mieteinigungsamt. Im Monat Auguſt ſind bei der Spruchkammer des Miet⸗ enigungsamts im ganzen 286 Fälle verhandelt worden; davon ſind 66 durch Vergleich erledigt worden. In 99 Kündigungsfällen wurde iie vom Vermieter ausgeſprochene Kündigung für unwirkſam er⸗ ärt. In 16 Föllen mußte der Antrag des Mieters zurückgewieſen Werden, roeil er das Einigungsamt zu ſpät angerufen oder durch leia Verhalten hinreichenden Grund zur Kündigung gegeben hat. Das Einigungsamt hat ſchon ſehr oft darauf aufmerkſam gemacht, daß der Mieter das Einigungsamt unverzüglich anrufen muß, fs aber für böswillige Mieter, welche nicht zahlen, obwohl ſe können, welche die Wohnung mißbrauchen oder den Hausfrieden Rröblich ſtören, die Wohltat der Schutzverordnung nicht Platz greift. n 14 Fällen haben die Mieter den Antrag zurückgenommen. In 67 Fällen hat es ſich um Mietzinsſteigerungen gehandelt, in 4 Fällen wurde der Antrag des Mieters auf Herabſetzung zurückge⸗ vieſen; in 9 Fällen die Steigerung zugelaſſen und in 54 Fällen ur eine tellweiſe Mietzinserhöhung zugebilligt. Mietzinsſteige⸗ zungen ſind zuzulaſſen, wenn beſondere Unſtände, insbeſondere die Erhöhung der Hypothetenzinſen, hohe Koſten für notwendig ge⸗ Weſene Beeed ee nachgewieſen werden. In der Vollverſammlung der Beiſitzer des Einigungsamts vom 26. Juli ds. Js. ſind Richtlinien gufgeſtellt worden für die Beurteilung der Kündigungen, die aus von Hauskäufen durch induſtrielle Firmen uſw. erfol⸗ en. Nach Maßgabe dieſer Richtlinie ſind Kündigungen in größerer Jahl für unwirkſam erklärt worden; in mehreren Fällen konnte aine gütliche Vereinbarung über das Wohnenbleiben der bisherigen Mieter erzielt werden. Wenn das Einigungsamt durch ſeine Ent⸗ ceidung die Kündigung für unwirkſam erklärt und dabei beſtimmt, daß eine Kündigung auf einen früheren Zeitpunkt, als z. B. 30. Juni 1919 nur dann zuläſſig iſt, wenn ein Grund zur ſofortigen Kündigung vorliegt, ſo gibt dieſe Entſcheidung dem Mieter durch⸗ aus keinen Freibrief. In mehreren Fällen iſt feſtgeſtellt worden, daß nach der Verhandlung der Mieter durch ein trotz Abmachung ortgeſegtes großes ungebührliches Verhalten Grund zur ſofortigen Undigung gegeben hat: in ſolchen Fällen des vertragswidrigen Bebrauches hat die gerichtliche Räumungsklage Erfolg. Wir leben unter dem Druck der Kriegsverhältniſſe; Rückſichtnahme muß auf beiden Seiten verlangt werden. Die Geſchäftsräume des Mieteinigungsamts befinden ſich im Grundbuchamt(N 6, 5/6); Anträge können ſchrift⸗ lich eingereicht oder auf der Kanzlei vormittags zwiſchen 9 und 212 Uhr, in dringenden Fällen auch nachmittags zwiſchen 18 und Uhr(Samstags nachmittags iſt das Amt geſchloſſen) zu Protokoll erklärt werden. Das Mannheimer Einigungsamt iſt nur für Miet⸗ gachen innerhalb der Gemarkung Mannhelm zuſtän⸗ zig. In letzter Zeit ſind wiederholt Parteien aus den Gemeinden des Landbezirks und aus dem Bezirk Schwetzingen hier vorſtellig geworden; für dieſe iſt das Amtsgericht als Mieteinigungsamt für glle Gemeinden des Bezirks, in denen ein Einigungsamt nicht be⸗ ſteht, zuſtändig; es hat die gleichen Beſugniſſe, wie das Miet⸗ Amigungsamt, entſcheibet aber ohne Zuziehung von Beiſißern aus dem Kreiſe der Vermieter und der Mieter. R. * Ehrung. Heutc fand aus Anlaß des goldenen Dienſtjubiläums Hauptlehrers Pritzius im Rathaus ein kleiner Feſtakt ſtatt, zu welchem Mitglieder der Schulkommiſſion erſchienen waren. Der Vorſitzende der Schulkommiſſion, Herr Bürgermeiſter von Hol⸗ lander, hielt eine kurze Anſprache, in der er den Anteil des Ju⸗ Eilars am Fortſchritt des hieſigen Volksſchulweſen⸗ ſowie ſeine Ver⸗ Rienſte um die Förderung gemeinnütziger Beſtrebungen hervorhob. Der Leiter der Volksſchule, Herr Geheimrat. Stadtſchulrat Dr. Sickinger, feierte den Jubilar als tüchtigen und beliebten Lehrer, der ſeine berufliche Pflicht nicht in der Vermittlung von Kenntniſſen und Ferligkeiten erſchöpft ſah, ſondern der in der Erziehung zu ſitt⸗ licher Tüchtigkeit eine ſeiner ſchönſten Aufgaben erblickte. Der Vor⸗ ſigende des Bezirkslehrervereins, Hauptlehrer Nerz, und der Leiter der Schulabteilung K, Herr Hochmuth, brachten die Glück⸗ wünſche der Lehrer und Schüler zum Ausdruck. Die erhebende Feier kang in den Wunſch aus, dem Jubilar möge ein heiterer, fried⸗ voller Lebensabend beſchieden ſein! * ueber die Frage der deutſchen Einheitskurzſchrifi berichtete der Vorſigende des Stenographenverbandes Stolze⸗Schrey, Herr Bäckler⸗Berlin, auf einer in Duisburg ſtattgefundenen Verſammlung des Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Stenographenbundes Stolze⸗Schrey. Die Verſammlung nahm einſtimmig folgende Ent⸗ ſchließung an: Sna hote der ſchweren wirtſchaftlichen Auf⸗ gaben, die dem deutſchen Volke nach dem Kriege bevorſtehen, und insbeſondere angeſichts der Notwendigkeit, mit Zeit und Kräften gauszuhalten, ſpricht die Vertreter⸗Verſammlung des Rheiniſch⸗Weſt⸗ ſäliſchen Stenographenbundes Stolze⸗Schrey, der in ſeinem Gebiete Vereine mit 15 567 Mitgliedern zählt, ihre Ueberzeugung dahin aus, daß von den beiden Entwürfen zur deutſchen Einheitskurzſchrift, die der Sachverſtändigen⸗Ausſchuß vorgelegt hat, der zuletzt ent⸗ ſtandene ſich durch größere Einfachheit, Schreibflüchtigkeit, Deutlich⸗ keit und Wiederlesbarkeit auszeichnet und dadurch die größere prak⸗ tiſche Verwendbarkeit gewährleiſtet.“ Die neuen Mietverträge. Schon wiederholt, ſo wird uns eſchtieben, iſt darauf bingewfeſen worden, daß das bürgerliche Recht, welches aus guten Gründen die Lage des Mieters berück⸗ ſichtigt, nicht zur Geltung kommt, wenn der bisherige Mietvertrag angewandt wird. Etwas anderes iſt es, wenn das Muſter dem Mietverhältnis zu Grunde gelegt wird, das nach langen mühſamen Berhandlungen auf Veranlaſſung der Stadtgemeinde die Vertreter der Mieter und Hausbeſitzer vereinbart haben. Dieſer Vertrag ent⸗ hält nicht alle Rechte, die da⸗ Geſe ein großer Fortſchritt gegenüber allen andern bisherigen Formu⸗ laren, daher kann nur der Rat gegeben werden, in allen Fällen der Aenderung oder Neuſchließung eines Mietverhältniſſes dieſes Vertragsformular anzuwenden. In der Jetztzeit ſollte äberhaupt nicht 8 werden. Die Koſten hierfür ſind überaus hohe und unwirkſchaftliche. Wenn aber ganz zwingende Gründe einen Um⸗ zug nötig machen, möge man ſich des neuen Das der fülbernen Hochzeit feiert morgen Herr Franz Beff h0. 8 bei der Firma Flint, mit ſeiner Ehefrau Dina geb. Wühler, Schwetzingerſtr. 19 wohnhaft. 8 Todesſall In Wolfach iſt Geh. Oberregieringsrat Albert Sprenger geſtorben. Der Verſtorbene war im Jahr 1835 in Hüfingen bei Honaueſchingen geboren, ſtudierte Kameralwiſſenſchaft und legte die Staatsprüfung im Jahr 1858 mit ſehr gutem Erfolg ab. Nachdem er zur praktiſchen Ausbildung einige Jahre in der Finanzverwaltung kätig war, wurde er im Jahr 1863 zum Borſtand der damaligen Stiftſchaffnei Lahr mit dem Titel Geiſtlicher Der, walter ernannt und im Jahr 1866 als Vorſtand der Stiftſchaffnei nach Offenburg verſetzt. Seine gründlichen polkswirtſchaftlichen Nenntniſſe und praktjſchen Erfahrungen in der Güterbewirtſchaftung lenkten bald die Aufmerkſamkeit der badiſchen Regierung auf den berzährten Volkswirt und ſo wurde er im Jahr 1875 in da⸗ Kollegium des damaligen Handelsminiſteriums beruſen und im Jahr 1876 zun Miniſterialrat ernannt. Zwei Jahre ſpäter wurde dem Mieter gibt, aber er iſt ihm unter Belaſſung des Titels„Miniſterialrat“ die wichtige Stelle eines volkswirtſchaftlich gebildeten Kollegiolmitglieds bei der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues übertragen und im Jahr 1881 wurde er anläßlich der Aufhebung des Handelsminiſteriums und der damit zuſammenhängenden Behördenorganiſation in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt, um im Jahr 1889 an die Spitze der infolge der Einführung der landwirtſchaftlichen Unfallverſiche⸗ rung neu errichteten badiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaft zu treten und dieſe neue Behörde einzurichten. Mit Rückſicht auf/ ſeine angegriffene Geſundheit nahm Geheimrat Sprenger im Jahr 1902 ſeinen Abſchied. Er widmete nunmehr ſeine ganze Ar⸗ beitskraft der Karlsruher evangeliſchen Kirchengemeinde, in deren Kirchengemeinderat er gewählt wurde. Hier hat er als Leiter ver⸗ ſchiedener Abteilungen, beſonders als Leiter der Finanzabteilung, Erſprießliches geleiſtet und wurde in Anerkennung ſeiner beſonderen Berdienſte um die ev. Kirche im Jahr 1910 in die Generalſynode gewählt. Während der Erholungszeit auf ſeinem früheren Gute bei Wolfäch erkrankte er plötzlich und ſuchte in dem Krankenhaus in Wolfach Heilung, die er leider trotz raſch vorgenommener Operation nicht mehr finden ſollte. vereinsnachrichten. Der badiſche Ratſchreiberverein hielt am Sonntag in Lahr eine aus allen Gauen Badens ſehr gut beſuchte Verſammlung ab. Der Verbandsvorſitzende, Grundbuchvorſtand Perſon⸗Durlach, gab einen Ueberblick über die Tätigkeit des Verwaltungsrats des Bad. Ratſchreibervereins ſeit dem Jahre 1913, insbeſondere hinſichtlich ſeiner Bemühungen um Verbeſſerung der Einkommensverhältniſſe der Gemeindebeamten durch Erlangung von Teuerungszulagen und Zulagen zu den Bezügen aus der Fürſorgekaſſe an die Penſionäre, Witwen und Waiſen verſtorbener Mitglieder. Das Vereinsver⸗ mögen beträgt heute 14000 Mark; der Verein umfaßt rund 1500 Ratſchreiber. An die im Felde ſtehenden Verbandsmitglieder wur⸗ den Liebesgaben im Geſamtbetrage von 3000 Mark verſandt. Der Hauptgegenſtand der Beratungen betraf die„Abänderung der der⸗ zeitigen Grundbuchverfaſſung“!. Man war ſich lt.„Lahrer ZItg.“ in völliger Uebereinſtimmung mit der Mehrzahl der Redner der 2. Kammer, über deren Verhandlungen Abg. Ratſchreiber Schir⸗ meiſter eingehend berichtete, darüber einig, daß ſich im Lauf der 17 Jahre ſeit Beſtehen der neuen Grundbuchorganiſation keine hin⸗ reichenden Gründe ergeben haben, die eine Abänderung⸗dieſer Or⸗ ganiſation, welche einen mit außerbadiſchen Einrichtungen dieſer Art wohl aushalten kann, rechtfertigen könnte. Eine Ver⸗ legung der Grundbüchergeſchäfte an die Amtsgerichte(wie ſie viel⸗ fach Belaſun worden iſt) würde für die Staatskaſſe eine unge⸗ heure Belaſtung bedeuten. Für weitere in dieſer Frage zu unter⸗ nehmende Schritte wurde dem Verwaltungsrat des Ratſchreiber⸗ vereins weitgehende Vollmacht erteilt. Nus dem Großherzogtum. G. Weinheim, 9. Sept. Drei Kuchen zum Häcker zu tragen und vier heimzubringen— dieſes Zauberkunſt⸗ ſtück brachte letzthin eine Frau fertig. Einen Zwetſchgen⸗, einen Apfel⸗ und einen Käſekuchen ſchaffte ſie hin, und einen weiteren großen Zwetſchgenkuchen einer Nachbarin ſchleppte ſie auch mit heim. Die beſtohlene Frau erzählte im Eiſanbahnwagen, ihre 7 Kinder hätten ſich ſo ſehr darauf gefrent gehabt, mittags zu ihrer Kartoffel⸗ fuppe auch Kuchen zu erhalten.„Mein ſcheene Quetſchekunche hot des NL.... mit ere„Freundin“ gefreſſe, un mei arme Kinner hewwe nix'hatt.“ Die eigenen Kuchen der Diebin fand man im Verſteck, aber auch das mit„M..“ gezeichnete Blech der Beſtohle⸗ nen. Aus dem ſüßen Kuchen wird ein ſaures Eſſen für jene. * Eberbach, 10. Sept Das Ehepaar Heinrich Neuer, Schloſſer⸗ meiſter, und ſeine Frau Eliſe geb. Winter feierten am vergangenen Sonntag das Feſt der goldenen Hochzeit. Herr Bürgermeiſter Dr. Weiß überbrachte die Glückwünſche der Großh. Herrſchaften und der Stadt Eberbach )(Mosbach, 10. Sept. Am Samstag Abend wollte der Kutſcherei⸗ beſitzer und Landwirt Leonhard Kampp ſein ſtörriſch gewordenes Pferd zügeln. Dabei kam er zu Fall auf den Hinterkopf und erlitt einen Schädelbruch, der nach kurzer Zeit den Lod zur Folge hatte. Kampp war 67 Jahre alt und ein Veteran von 1870/71. )(Tauberbiſchofsheim, 10. Sept. In Berolzheim wurde der Landwirt Sebaſtian Ruppert bei Feldarbeiten von einem ſtörriſchen Pferde auf die Bruſt getreten. An den hierdurch erlittenen Verletzun⸗ gen ſtarb er. * Skaufen, 11. Sept. Gegen die unſinnigen undalber⸗ nen Gerüchte, welche g. Zt. im badiſchen Oberlande(aber nicht allein da, ſondern auch weit darüber hinaus) wieder die Runde machen, wendet ſich das„Staufener Wochenblatt“ und ſchreibt dazu u..: Selbſt Männer von Rang und Stellung tuſcheln und zittern ob dieſem Gerede, wie kleine Kinder beim Anhören von Geiſter⸗ geſchichten Da lebt man in Todesangſt vor dem Angriff der Ameri⸗ kaner im Oberelſaß und vor dem Ferngeſchütz, das nüchſtens alle ober⸗ badiſchen Städte in Schutt und Aſche ſchießen werde. Mülhauſen und das ganze Elſaß iſt natürlich wieder einmal geräumt, wie ſchon ſo oft in den letzten drei Kriegsjahren und die Allerdümmſten glauben ſogar das Geſchwätz, wonach alle Vorbereitungen zur Räumung ganz Oberbadens bis Freiburg getroffen ſind. Alle dieſe Gerüchte ent⸗ behren jeder tatſächlichen Grundlage. Es handelt ſich dabei nicht allein um törichtes Geſchwätz und leichtfertiges Gerede, ſondern hier haben die bezahlten Agenten im Dienſt unſerer Feinde die Hand im Spiel. Deshalb kann den Gerüchten nicht ſcharf genug enigegen⸗ getreten werden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „Bad Dückheim, 10. Sept. Bei der letzten Naturwein⸗Ver⸗ ſteigerung des DürkheimerWinzervereins e. G. m. u. H. bewegten ſich die Preiſe auf einer Höhe, die zum Teil faſt das dop⸗ elte deſſen beträgt, was für den gleichen Jahrgang bei den Früh⸗ ahrsvecſteigerungen bezahlt wurde. Es koſteten 1917er Weißweine: Frohnhof Heidfeld 10,700, Halsberg 10,800, Frohnhof 11.000, Schen⸗ kenböhl 13,200, Hochbenn 11,300, Kobnert 12,600, Hochbenn 12,600, Eichenböhl 12 200, Kobner Hochbenn 13 800, Eichenböhl 19 700, Schen⸗ kenböhl 10,100, Hochbenn 13,400, Spielberg 13,800, Hochbenn Kob⸗ nert 14,100, Spielberg 16,500, Schenkenböhl 16,400, Spielberg 15,800. Hochbenn 16,600, Schenkenböhl 22,800, Spielberg 18,400 M. Für rund 14,000 Ltr. wurden 203,040 M. erlöſt, was einem Durchſchnitts⸗ preiſe von rund 14.500 M. für 1000 Ltc. entſpricht. Anſchließend ließß die Winzergenoſſenſchaft Bad Dürkheim 2500 Liter Ungſteiner Kobnert Spätleſe verſteigern. Erzielt wurden für 1000 Liter 16,000., für das ganze Faß 40,000 M.— 0 * Neuſtadt a.., 8. Sept. Geſtern Morgen wurden hieſigen Bahnhof drei Ludwigshafenern nahezu Wrei Zeniner Portu⸗ giefertranben, die in der Nacht geſtohlen worden waren, durch unſere Polizei abgenommen. Dieſe drei Ludwigshafener, die da glaubten, bei uns zu billigen Trauben zu kontmen, hatten bei der Dunkelheit matürlich reife und unreife Trauben abgeſchnitten oder abgexiſſen. Die Strafe fällt hoffentlich recht hart aus. Weiſenheim a.., 9. Sept. Der Schnitt der bortugieſer⸗ trauben 901 hier bereits begonnen. Die Trauben ſind von ſel⸗ tener Schönheit und faſt frei von jeglicher Kraulheit. Die Groſ⸗ ſind außerordentlich bohe, denn das Pfund koſtet ſchon im Groß⸗ handel.50 Mt., das iſt ein Preis, pro Fuder berechnet, wozu man etwa 2 Zentner braucht, von ſage und ſchreibe 6250 Mk. Das ſind nette Ausſichten für die Konſumenten! Gerichtszeitung. y/ Sweibrücken, 11. Sept. Wie ſchon früher in anderen Pfäl⸗ r Städlen, gab auch in Zweibrücken eine im Februar und März * J3. vorgenommene polizeiliche Kontrolle der Metzgereien An⸗ loß zu Beanſtandungen von Blut⸗ Seber⸗ und Lyoner⸗ wurſt, der weit über das zulüſſige Maß Waſſer A wor⸗ den war. Gegen die Metzgermeiſter Adam Sutter und Chriſtian Bauer aus Zweibrücken ſowie Wilhelm Carius und Sohn aus dem Vorort Bubenhauſen waren dieſerhalb Strafbefehle ergangen, gegen die die Empfänger richterliche Entſcheidung beantragten, wo⸗ zu für geſtern Hauptverhandlung angeſetzt war. Die Angeklagten gaben den Waſſerzuſatz an ſich zu, ſtellten aber auf, ohne dieſe Wäſ⸗ ſerung ſei die Herſtellung von ordnungsmäßiger Wurſt bei der Hriegabeſchaffenheit des Fleiſches unmöglich. Die Unterſuchung der Proben in der K. Kreisverſuchsanſtalt zu Speyex hatte das Er⸗ gebnis, daß in ſechs Proben der Beſchuldigten Waſſerzuſätze von 77,3 bis 80 Prozent enthalten waren. Prof. Dr. Krug⸗ als Vorſtand der genannten Anſtalt führte u. a. aus, der Waſſergehalt einer Wurſtſorte könne an Hand der ſog. Federſchen Verhältniszahl ganz genau feſtgeſtellt werden; dieſe J51 b bei Berückſichtigung des für techniſche Zwecke noch nötigen lichen Waſſerzuſatzes höchſtens 4, während die von den— ten hergeſtellte Wurſt 5,4 bis 7,01 als Verhältniszahl au ſe. Durch die Kreisverſuchsſtation wurden in Speyer eigene Verſuche in Metzgereien vorgenommen und feſtgeſtellt, daß bei einer nor⸗ malen, gewerbsmäßig hergeſtellten Wurſt bei erlaubten Waſſerzu⸗ ſatz dieſe Zahl zmmer noch unter 4 blieb. Daß jetzt keine ſo ſett⸗ reiche Wurſt als im Frieden geliefert werden kann, wird vom Sach⸗ verſtändigen zugegeben, von ihm aber verlangt, daß die Wurſt frei von abnorm hohem Waſſergehalt bleiben muß(wie Keſſelbrühe uſw.), weil Waſſer keinerlei Nährwert beſitzt, vielmehr die Wurſt raſchem Verderben ausgeſetzt und ungenießbar wird. Da— Zetztzeit keine normale Wurſt bezüglich Waſſergehaltes herzuſte iſt, beſtreitet der Sachverſtändige. Die beſchuldigten Metzgermeiſter legen nunmehr zwei Wurſtproben auf den Gerichtstiſch. eine Wurſt wurde am Vortag der Verhandlung in Gegenwart von eugen aus dem Fleiſch einer erſtklaſſigen fetten Kuh ohne* Gaſſerzuſatz gewonnen, die zweite aus dem Fleiſch eines nicht be⸗ ſonders fetten Ochſen mit Waſſerzuſatz(etwa ½ Schoppen auf 1 Pfund Füllſel). Es wird von den Angeklagten aufgeſtellt, die Wurſt ohne künſtlichen Waſſerzuſatz enthalte nun mehr Vaſſer als die gewäſſerte, womit dem Sachverſtäddigen⸗G der Boden entzogen wäre. Antragsgemäß wird die Verhandlung hierauf vertagt, um die vorgelegten Würſte in Speyer wiſſen⸗ ſchaftlich unterſuchen zu laſſen. Handel und industrie. Die Stultgarter Lebensversicherungsbauk., G. (Alte Stuttgarter). 4 hat eine wichtige Neuerung eingeführt, nämlich eine Versicherung mit beweglicher Prümie. Während die gewöhnliche Lebensver⸗ sicherung es dem Versicherun aner überläßt, die Höhe cher Versicherungssumme und eine bestimmte Versicherungsart auszu⸗ wählen und darnach die wäkrend der ganzen Versicherungacauer ichbleibende Tariſprämie bemißt, dreht die Versicheruug mit weglicher Prämie diesen Vorgang um: sie überläßt es dem Versicherungsnehmer jestrusetren, welche Prümie alliährlich iür die gewänlte Versicherungsart verwendet werden soll und be⸗ stimit hiernach die Versicherungssumme, die sich nun mit Wech⸗ selnder Jahresprämie gleichfalls ändert, olme daß eine neue Arzt⸗ liche Unters g nötig ist. Es kann von vornherein werden, daß die re e sich in bestimmtten Zeiträumen um einen rag erhöht, z. B. alle drei Jalire un 50 M.(Form) oder daß bei Stvats-, Gemeinde- und PrivatBe- armen oder Angestellten, also bei sogenannten Festbesoldeten, die Prämie einen bestimmten Hunderteatz(2. B. 6, 8 oder 10 Prozen) aus dem jeweiligen Gehalte betragen soll Form)). Die Ver⸗ sicherung mit beweglicher Prämie eignet sich in der Form I he⸗ sonders auch für die freien Berufe, Wie Aerzte und Rechtsanwülte oder für selbständige Geschäftsleute, die über steigende Einnah⸗ men verfügen. In ihrer Form II dagegen kann sie nicht nur zur Versorgung einzelner Festbesoldeter, Sondern auch zu sogenaun⸗ ten Kolleklivversicherungen verwendet werden, d. h. zu Versiche⸗ rungen sämtlicher Beaniten und Arbeiter einer Firma als Exgatz von Pensionseinrichtungen oder als Erweiterung der staatlichen Angesbelttenversicherung. Da die Gchaltserhöhungen ohne weite⸗ res berücksichtigt und auch Invaliditätszusatzversicherungen zu⸗ gelassen werden, für die die Prümien gleichfalls in Hundertteilen ces—— P— 5⁰ mit beweglicher Prümie gegen die gewöhnliche Lebensversicheruug einen großen Fortschritt, da gerade bei Gehaliserhöh bisker durch die nötig werdenden Nackversicherungen oft Schwierig · keiten entstanden. Krankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 11. Sept. Die zuversichtliche Stimmung hielt a heute an. Bei e war die Tendenz überwie end belestigt. Von Montanaktien standen Phönis Bergbau, tsch-Luxemburg im regeren Verkehr. Rheinische Stahbwerbee, auch Laurahütte stellten sich auf die herabgestimmten Abschluß⸗ 8 niedriger. Unter den Rüstungsvſerten setzten Daunler⸗ motoren bei steigender Tendenz ein. Benz-Aktien, sowie Weyers⸗ berg, Kirschhaum fanden bei regen Umsätzen höhere Kursbewer⸗ tung. Auk dem Gebiet der Elelctro- und chemischen Industrie aint die Umisätze bescheiden, aber die Stimmung besser. Schiffahrts⸗ aktien konnten sich gut behaupten. Iu Oelwerten war der Verhehr ruhiger und doch hlieb die Nachfrage für Deutsche Petroleum bestehen. In Eisenbahnaktien fanden Lombard- und Schantungbahn regere Beachtung. Bankaktien konuten sich gut behaupten, Von Nebenbanken sind Pfälzische Bank und Mitteldeutsche Rreditbank kest. Im freien Verkehr herrschte feste Haltung. Hier stellten aich Rastatter Waeon Julius Sichel, Riedinger Bronze und 7 4 werke höher. Am Einheitsmarkt war das Geschäft ziemlich In reger Nachfrage standen ferner Baugesellschait Grün u. Bil- rger Buntpapier, Gelsenkirchenet Qußstahl, Hycdrometer Beck u. Henkel. Bei letzteren wurde das Bezugerechi erstmals notiert und lebhaft tzt. Der Fondsmarkt lag ruhig und ſest. Der Marlet konnte seine gute Disposition auch im Weiteren Verlauf behaupten. Privat⸗ diskont 4 Prozent. Berliner Wertpapierbörse. 1 Berlin, 11. Sept. Auch heute bewahrte die Börse ihre fest Haltung. Die Unternehmungslust hielt sich allerdings zurück und das Geéschäft: entwickelte sich infolgedessen ziemlich chwerfällig. Bei regen Unsätzen erfultren die Kurse im allgemeinen nur bedeutende Veränderungen nach oben und unten. Kauflust bes ankangs hesonders für Bochumer und Deutsch-Luxemburg. Da⸗ gegen gaben Rheinstahlaktien weiter nach und auch Oberschle“ Sische Eisenindustrie sowie Oberschlesische Eisenbahnhedari stel“ ten sich niedriger. Phönixaktien konnten einen anfänglichen Ge⸗ Winn nicht voll behaupten. In Elektrizitätsaktien war die Kurs⸗ bewegung nicht einheitlich. Von Rüstungswerten erfütren Hirsck⸗ Kupfer eine bedeutende—— und auch Daiunler-Aktien 2 hemerkenswert an, ohne jedoch den Gewinn voll aufrecht zu können. Schiffahrtsaktien blieben bei stetigem Kurs veruach⸗ lässigt. Für russische Werte erhielt sich gute Meinung. Berliner Produlstenmarkt. Berlin, 11. t. Die im Boden befindlichen Hachrüchte haben durch nasse Witterung der letzien 1209 sehr gelitten und es ist zu hoffen, daß eine Besserung des Vetters eintritt, um größeren Schaden zu verhüten. Mit der ſeuchten Wi auch die Notwendigkeit zusammen, Qerste und andere arten vor der Verarbeitung zu trocknen. Was erstere— s0 sind die Brennereien darauĩ auimerksam gemacht worden, daß dabei oit zu hohe Temperaturen angewandt werden, wodurch dig Keimfähigkeit gemildert wird. Es wird daher zur Vorsicht geraten. Im hiesigen Verkehr mit Bodenerzeugnissen ist kaum eine Aenche⸗ rung eingetreten. Saatgetreide gegen Saatkarten, sowie Raps und Rüben g Verpilichtungsschein haben regelmãßigen Uer 4 Dasselbe ist von landwirtschaftlichen Sämereien zu ſt ge. finger, Aschaffen ren, Kürbisse und andere Gemüse werden andauernd fragt. Rauhfutter ist im freien Verkehr knapp. Scnifterdörse zu Dulsburg-Ruhrert. Duisburg-Ruhrort, 10. Sept, Autliche Notieruugen. Bergtalet, Frachtsätze von den Nhéin-Ruhr-Häien nach Mainz-Gustavsbiug .50, nach Mainplätzen bis Frankiurt a. M..75, nach Mannvein .50, nech Karlsruhe 380, nach Lautorburg.00. nach Sir 1. E. 4550; Frachtsätze von Häfen des Rhein-Herne-Kanals Koblenz.00, nach Mainz-Gustavsburg.00, nack bis Frankfurt a. M..25, nach Mannheim 400, nach Karsruhe .30, nach Lauterburg.50, hack Straßhurg i. F..00; Schleppléhne vou den Rhein-Ruhf-Häfen nach St. Goar.00, nach iuz⸗ Gustavsburg.00, nach Mannheim 33.20. 100 f 309.25 M. 4. Seite. Nr. 424. —— den 11. September 1918. 1918. —— General-Anzeiger. fan Märgarethe geb. Hambrecht entschlafen ist. MANNHETXM, den 11. September 1918. Tocles-Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daſ meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter und Tochter heute nacht 1 Uhr, im 45. Lebensjahre, sanft im Herrn Die trauernden Hinterbſiebenen. Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 5 Uhr statt. barbin 6724a Leui⸗ Unsere zu besetzen, Lebens-Versicherungs- Gesellschaft. Grundkapital 30 Mill. Mk. General-Vertretung für die Bayerische heinpfalz ist frei und Colnische Errichtet 1853. 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