„Wontag, 16. September. ————— Manten 1918.— Nr. 431. Badiſche Neueſte Nachrichlen S —P0⁰ ur sor cudwigsdafer am iertell. M einſ Zuftellungsaebübr Bel der volt adged M 70. Einzel⸗r:i0 Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck ⸗Ausführung. Das Itiedeusbedürfnis Europas. Buriaus Iriedeusnote. Wie unſern Leſern bereits aus der geſtrigen Sonderaus⸗ gabe bekannt, hat der öſterreichiſche Außenminiſter den Schritt t, von dem er beim Empfang der reichsdeutſchen Journaliſten in Wien am 10. September geſprochen hatte. Er emeinformative Ausſprache vorgeſchlagen, die noch längſt keine Friedensverhandlung wäre. In dieſer ſollte alles erörtert und abgewogen werden, was die kriegführenden arteien heute von einander trennt. Dieſe Anregung hat ſich un zu einer Note an alle kriegführenden Mächte verdichtet. In wird eine vertrauliche und unverbindliche Ausſprache zwiſchen den Vertretern der Regierungen an einem Orte des geutralen Auslandes vor eſchlagen. Den Gegenſtand dieſer Ausſprache llen die gegenſätzlichen Auffaſſungen der einzelnen kriegführenden Staaten bilden und in zweiter Linie die all⸗ gemeinen Grundſätze, auf denen das zukünftige Verhältnis Staaten zu einander beruhen ſoll. Nicht ſoll während dieſer Umerred der Krieg eine Unterbrechung er⸗ fahren. Von dieſer Rote hat Burian dem Papſte Kenntnis gegeben mit einem Appell an das Friedensintereſſe des Vati⸗ Gleichzeitig ſind auch die Regierungen der neutrolen Staaten von dem Schritt verſtändigt worden. Vor allem intereſſiert natürlich zunächſt die Frage, wie⸗ weit dieſer Schritt von der öſterreichiſchen Regie⸗ dung aufeigene Fauſt unternommen worden iſt, wie⸗ weit etwa nicht. Burian ſagt darüber in ſeiner Note nicht loviel, daß man ohne weiteres eine gemeinſeme ktion als vorliegend annehmen könnte. Der Vorſchlag ergehe„gleicherweiſe“ an die Verbündeten Oeſterreichs, heißt es. Man mußte alſo zunächſt annehmen, daß die Verbündeten vorher nicht verſtändigt worden ſind. Die Norddeutſche Allge⸗ meine Zeitung meldet nun aber aus Wien, daß das Wiener abinett ſeine Bundesgenoſſen vorher von ſeinem Vorhaben verſtändigt und, wie wir weiter ſchließen müſſen, ihr der—— Wiener 9— arung wi ni, das ſtets enge Einvernehmen zwiichen den verbündeten Mächten biete die Gewähr, daß dieſe die Nu⸗ faſſung Oeſterreich⸗Ungarns keilten. In den letzten Wochen haben zwiſchen den Staatsmännern der verbündeten Nächte ſo ausgiebige Beſprechungen ſtattgefunden, daß die Wiener Diplo⸗ matie natürlich völlig unterrichtet ſein konnte, ob auch die an⸗ Kabinette vom gleichen Geiſte beſeelt ſind wie die Wiener Politit. Es liegt nun bereits in dieſem Augenblick eine rklärug der Berliner Regierung vor, daß ſie bereit iſt, an einer ſolchen unverbindlichen Aus⸗ ſprache teilzunehmen. Es iſt alſo keine Sonder⸗ aktion der Wiener Regierung. 8 Natürlich verhehlt die deutſche Regieruna und verhehlt ſich jedermann in Deutſchland nicht, daß das Unternehmen Burians bis zu ſeiner Durchführung einen ſehr müh⸗ lamen Weg zurückzulegen haben wird. Wir kennen die Geſinnungen unſerer Feinde zur Genüge und nach den letzten Kundgebungen ihrer führenden Männer kann es mehr Als zweifelhaft ſein, ob ſie ihr Einverſtändnis zu einem Ver⸗ ſuch geben werden, den Krieg, in dem die Entente keine Aus⸗ ſicht hat, den Sieg zu erringen, auf dem Woae einer Verſtän⸗ digung zu ſchließen, die beiden kriegführenden Mächtegruppen ihr Lebensrecht gibt. Der Abſtand der beiderſeitigen Auf⸗ ſaſſungen iſt im allgemeinen doch wohl größer als Burian annimmt. Soweit es ſich wenigſtens um die Auffaſſung der Träger der Kriegspolütik handelt, die noch immer an der Nacht ſind und alſo doch wohl noch hinreichend Boden im Bolke haben müſſen. Auf der andern Seite aber hat Burian Zweifelsohne recht, daß in den Völkern der kriegführenden Staaten der Wunſch nach Frieden und Verſtändigung gewaltig verſtärkt iſt. Das Bild der Lage Europas, das Burian zeichnet, iſt ſicher richtig und iſt es richtig, daß—* von ausgeſprochenen Ueberzeugungen in immerweiteren reiſen bei allen Völkern geteilt werden. Die Fortſetzung s Krieges, die doch keine Waffenentſcheidung herbeiführen würde, müßte in der Tat Europa in einen Trümmerhau⸗ en verwandeln, über dem Amerika und Japan trium⸗ phierend ſich erheben würden. Dieſer Auffaſſung begegnet man i8 auch in ſteigendem Maße in den neutralen Ländern und es iſt gar keine Frage, daß ſie auch in den feindlichen Ländern weit mehr Anhänger hat, als wir wiſſen. Es erhebt ſich nach und nach eine europäiſche Stimme, die mit Entſchiedenheit proteſtiert gegen die ſelbſt⸗ mörderiſche Fortſetzung des Kampfes, eine Fortſetzung, die das erwieſene Gieichgewicht der Kräfte doch nicht weſentlich undern würde* Dazu komnit dann noch, daß die Lage der Entente ro augenblicklicher, von ihrer Preſſe maölos übeririebener täriſcher Erfolge, keineswegs ſo günſtig iſt, wie ſie darzu⸗ flen geſucht wird. Vor allem, worauf hier ſchon mehrfach ingewieſen worden iſt, fängt die Hilfe der Amerikaner an den Franzoſen und Engländern peinlich zu werden, nicht in militäriſcher, aber in politiſcher Hinſicht. Weder England noch rankreich haben ein Intereſſe daran, daß Amerika eines ages ſagen könnte, es habe England. das am Zuſammen⸗ n war, und Frankreich, das fertig wor, gerettet. Eng⸗ land und Frankreich haben daher ein natürliches Intereſſe, den Krieg ſchnell zu beenden, noch bevor Amerika ſeine miſi⸗ täriſche Wirkſamkeit voll entfalten kann. Natürlich möchten ſie m durch einen Sieg beendigen. Daher das mabläſſige An⸗ ſtürmen gegn die deutſchen Verteidigungen. Der Tag aber, an dem ſie erkennen werden, daß dieſer Sieg mit noch Bruſſilowſchen Menſchenopfern nicht zu erringen iſt, So könnte alſo über kurz dder lang der Boden doch be⸗ reitet ſein für eine Aan Aufnahme des Burianſchen Vor⸗ ſchlags. Er ſelbſt betont ja auch, daß man ohne übertriebenen Optimismus an die gegenwärtige diplomatiſche Lage heran⸗ gehen müſſe. Die Gefahr liegt ſelbſtverſtändlich nahe, daß der Schritt des Wiener Kabinetts als ein neuer Schwäche⸗ beweis der Mittelmächte ausgebeutet wird. Das iſt er aber nicht. Er iſt vielmehr die hohe Einſicht in die furchtbare Lage Eüropas, er iſt der Ausfluß eines ſtaatsmänniſchen Gewiſſens. das ſich für die Zukunft Europas verantwortlich fühlt. Der Schritt Burians iſt natürlich nur zu begreifen im Zuſammen⸗ hang mit den jüngſten Erklärungen der deutſchen Staatsmän⸗ ner, vor allem dem Programm, das Herr von Payer vor wenigen Tagen bekanntgegeben hat. Dieſes Programm, deſſen Endziel die weltpolitiſche Sleichberechtigung Mitteleuropas iſt, wird man ja wrhl kaum als ein Be⸗ dürfnis der Mittelmächte auffaſſen können, ſich der Entente alif Gedeih und Verderb zu ergeben. Und alſo wird auch die Anregung Burians nicht als ein Symptom gewertet werden können, daß der Vierbund am Ende ſeiner Kraft ſei. Das Friedensbedürfnis iſt nicht mitteleuropäiſch, es iſt euro⸗ päiſch. Eine Ablehnung des Vorſchlags ſeitens der Entente, die von vielen Seiten erwartet wird, wird alſo nur die Bedeu⸗ tung haben, aufs neue der Menſchheit zu beweiſen, daß die Alliierten Europa auß Haß und Verblendung nicht zur Ruhe kommen laſſen wollen. Wir warten nun die weiteren Schickſale der Burianſchen Note in Ruhe und mit gutem Gewiſſen ab. Unſere Erwar⸗ mingen ſpannen wir nicht zu hoch, haben es auch aus dem Grunde nicht nötig, weil wir durchaus gerüſtet und in der Lage ſind, den Verteidigungskampf erfolgreich ſolange fortzu⸗ ſetzen, bis der Feind ermüdet und erſchöpft iſt. Daß der Vorſchlag Burians einen außerordentlich prakti⸗ ſchen Weg darſtellen würde, die Gegenſätze auszugleichen und die Spannung zu mildern, kann nicht zweifelhaft ſein. Die öffentliche Diskuſſion wird in der Tat uns kaum noch weiter führen, wie auch wieder die polternden u. ſich überſchlagenden engliſchen und franzöſiſchen Stimmen zur Rede Payers zeigen, die der Draht heute übermittelt. G. Juſtimmung der deulſchen Regierung. Berlin, 16. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt halboffiziös: Der Widerhall, den die geſtern bekannt gemachte Note Oeſter⸗ reich⸗Ungarns in der deutſchen Preſſe gefunden hat, iſt ein neuer Beweis für die ſchon ſo oft bekundete ernſte Frie⸗ densbereitſchaft unſeres Volkes. Allenthalben tritt die Tatſache in die Erſcheinung, daß der von unſeren Bundesgenoſſen unternommene Schritt in Deutſchland nicht nur vollem Berſtändnis begegnet, ſondern auch dem Geiſte entſpricht, in dem wir von Anfang an den gemeinſamen Kampf um die künftige Wohlfahrt der verbündeten Reiche und Völker geführt haben. Wenn ſich daneben in mancherlei Abtönungen Zweifel an dem Erfolge des Vorgehens unſerer Bundesgenoſſen regen, ſo gründen ſich dieſe auf die Erfahrungen, die wir oder unſere Bundesgenaſſen in anderen Fällen gemacht haben, wo wir beſtrebt waren, eine Verſtän⸗ digung anzubahnen und den Europa zerfleiſchenden Krieg auf dem Wege der Uebereinkunft beſchleunigt zu Ende zu füh⸗ ren. Die Berechtigung jener Sweifel liegt offen zutage, ſie ändert aber, wie ſich von ſelbſt ver⸗ ſteht, nichts an der Bereitwilligkeit der deut⸗ ſchen Regierung, ſich gerne und ohne Verzug an den Beſprechungen zu beteiligen, die etwa nunmehr infolge der neuen Anregung Heſterreich⸗Ungarns zuſtande kommen ſollten. Berlin, 16. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung wird aus Wien ge⸗ drahtet: Graf Burian will eine Stufe zum Frieden bauen. Es handelt ſich, wie hier betont wirh, uun Herbeifüh⸗ rung einer Borkonferenz aller Kriegſührenden zwecks Ermittlung brauchbarer Ausgangspunkte und Grundlagen für künftige Friedensverhandlungen. Man bezeichnet es als ſelbſtverſtändlich, daß das Wiener Kabinett nicht vorging, ohne ſeine Bundesgenoſſen vorher non ſeinem Schritt zu verſtändigen und betont, daß, wenn Graf Burian allein die Initiative ergriff, hierbei keines⸗ wegs die Abſicht einer Separataktion, ſondern die praktiſche Erwägung ausſchlaggebend war, daß der Vier⸗ bund und deſſen allüerte Gegner nicht von vornherein bei ber angeſtrebten Ausſprache als Gruppen einander gegenüber ſtehen ſollen. Wenn irgend jemand etwa im feindlichen Aus⸗ länd aus dem Schritte des Wiener Kabinetts folgern wolle, daß ſich eine differenzierte Behandlung Deſterkeich⸗Ungarns durchführen ließe, ſo wäre dies ein vollſtändiger Trugſchluß, da Oeſterreich⸗Ungarn, was ſeine Gegner ja längſt wiſſen, mit Deutſchland und ſeinen anderen Vierbündeten unzertrennlich verbunden ſei Und bleibe, mit allen aus dieſem ünerſchütterlichen Verhältnis entſpringenden Konſequenzen. Jede ſelbſtändige Stellung⸗ nahme Oeſterreich⸗Ungarns in dieſer Hinſicht iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich abſolut ausgeſchloſſen. Die Tufnahme in Deutſchland. Berlin, 16. September.(Bon unſerem Berliner Bitro.) Der Kanzler hat geſtern Nachmittag die Führer der Mehrheitsparteien empfangen, um mit ihnen, wie ſchon am Samstagabend Staatsſekretär von Hintze, der übrigens auch die Abgeordneten Graf Weſtarp, Dr. und Haaſe empfing, die durch den Frie⸗ densſchritt der öſterreichiſch⸗ungariſchen Re⸗ gierung geſchaffene Lage zu beſprechen. Eine interfrar⸗ tionelle— hat ſich an den Empfang beim Kanzler nicht angeſchloſſen, doch wird heute ein ſoicher Meinungsaus⸗ tauſch ſtattfinden. Verſchiedene Abgeordnete, die an den Be⸗ ſprechungen der vergangenen Woche teilgenommen haben, ſind bereits wieder abgereiſt. Die hier verbliebenen Teilnehmer der Konferenz, unter denen ſich die Fraktionsführer befinden, werden indeſſen die Beratungen fortſetzen und der Entwick⸗ lung der Dinge entſprechend handeln. Die Einberufung des Hauptausſchuſſes des Reichstags, die erſt für die erſte Oktoberw geplant war, wird nun, wie ſelbſt konſervative Kreiſe annehmen, vielleicht chon früher erfolgen. Es iſt möglich, daß der Hauptausſchuß chon in der letzten Septemberwoche zuſammentritt. Entſchie⸗ iſt hierüber jedoch noch nichts. Ebenſo iſt es noch gänz⸗ lich unbeſtimmt, ob das Reichstagsplenum früher als vorge⸗ ſehen war, zuſammentreten wird. Die Meinungen dari ſind noch ſehr gete.. In politiſchen Kreiſen iſt die Auffaſſung vorherrſchend, daß die Frage, ob der öſterreichiſch⸗ungariſche Schritt ange⸗ — des ausgeſprochenen rnichtungswillens unſerer einde nicht zur Unzeit geſchehen und ob es zu bedauern ſei, daß er nicht verhindert werden konnte, heute hinter den vollendeten Tatſachen zurücktreten muß. Der Schritt ſei nun eimnal unternommen worden und man urteilt, oaß er, wenn er die Möglichkeit zu einem ehrenvollen Frieden eröffnen ſollte, auch die volle Unterſtützung und Beteiligung Deutſchlands zu erhalten verdient und ſich und der übrigen Welt den Frieden wiederzugeben iſt, wie man mit Ueberzeugung annimmt, auch der ehrliche Wille der Reichsleitung. Berlin, 16. September.(Von unſerem Berliner Büro.) In der„Berliner Welt am Montag“ äußert ſich der ſozial⸗ demokratiſche H. v. Gerlach u. a. folgendermaßen zur Burian⸗Note: nn die Gegner die Note Burians mit der Frage beantworten:„Auf welcher Grundlage wollt Ihr in die Verhandlungen treten?“, dann müſſen Regierung und Reichstag unſere Kriegsziele klipp und klar verkünden: keine Annexionen, weder im ſten, noch im Oſten, weder offene, noch verſteckte, keine Kriegsentſchädigung, Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker im Oſten wie im ten, Völkerbund, Abrüſtungl Reichstag und Reichskanz⸗ ler haben zahllofe Male verſagt, aber vielleicht gibt die G des Augenblicks auch kieinen Menſchen Größe. m. Köln, 16. Sept.(Pr.⸗Tel.) Ueber die Stellung⸗ nahme Deutſchlands zur Rote Burians ſagt die Köl⸗ niſche Zeitung: Darüber, ob Ausſicht beſteht, daß dieſer Zweck euch erreicht werden wird, kann man verſchiedener Mei ſein. Bas der Reichskanzler am 12. Juli im Hauptarsſchuß über die Vereitſchaft, auf jede ernſte Friedensneigung der Gegner einzugehen, erklärt hat und was unſere Staatsmänner in dieſen Tagen geſagt haben, was der Kaiſer zu den Ar⸗ beitern geſprochen hat, zeigt aller Welt aufs deutlichſte, daß die Friedensbereitſchaft Deutſchlands nicht zu übertreffen iſt. Daß der Schritt der verbündeten Regierung in Deutſchland und gewiß auch in Oeſterreich⸗Ungarn von ſehr vielen Leuten mit Skepſis aufgenommen wird, iſt die— der bisherigen Erfahrungen, die mit allen ähnlichen Kund⸗ gebungen der Mittelmächte gemacht wurden und die gerade jetzt wohl zu erwarten ſind. In der grundſätzlichen Haltung der deutſchen Regierung und der grundſätzlichen Friedens⸗ bereitſchaft des deutſchen Volkes liegt die Bürgſchaft, daß von deutſcher Seite auf den Weg, der zum Frieden führen könnte, kein Hindernis gewälzt wird. Möchten, wenn ſchon die feind⸗ lichen Regierungen auf dieſen Schritt nicht anders reagieren wie früher, wenigſtens die feindlichen Völker auch daraus erſehen, wer das gemarterte Europa nicht zur Ruhe kommen läßt. m. Köln 16. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung ſchreibt zur Note Burians: Die Note Burians iſt eines der wichtigſten und bedeutungsvollſten Ereigniſſe der Kriegsjahre, ſie iſt ein Friedensangebot, an deſſen Ernſt Aufrichtigkeit auch von den Feinden nicht mehr ge⸗ zweifelt und gedeutelt werden kann. Graf Burian hat in ſeiner Note im weſentlichen des verwirklicht, was Graf Hert⸗ ling im Hauptausſchuß angekündigt hat. Graf Burian will wie Hertling den Weg zum Frieden bereiten, während bisher von der Oeffentlichkeit der Rednertribüne, von Parlament und Verſammlungen aus, von Land zu Land oft nebenein⸗ ander vorbeigeſprochen wurde, ladet Graf Burian zum erſten Male zu Friedensbeſprechungen in kleinem ver⸗ traulichen Kreiſe ein. So oft bisher von uns oder auch auf ſeiten der Feinde ein ernſtes wohlgemeintes Wort zum Frie⸗ den ertönte, wurde es immer vom Gegner entſtellt, als Schwäche und Verzweiflung gedeutet oder ols hinterhältige Liſt bezeichnet. So war jedes öffentliche Friedenswort von Anfang an vergiftet und um ſeine Wirkung gebracht. Graf Buriax verläßt den Voden der öfſentlichen Nusſprache von Land zu Land und betritt den Weg, der in der Vergangenheit den Krieg zum Frieden zu bringen pflegte und das vielleicht auch in der Gegenwart vollbringen wird. Wir möchten dabei vor übertriebenen Hoffnungen von Anfang an warnen. Dem Gedankengang unſerer Feinde folgend, ſtände Deutſchland jetzt nicht mehr als unbeſtrittener Sieger nor der Welt. Sollten unſere Feinde nach ihrer Meinung ſiegend eher zum Frieden bereit ſein als unbeſtrittene Be⸗ ſoiger 2. Seite. Nr. 431. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Mittag-Ausgabe.) Mlontbag, den Id. Septenber D ſiegte, dann gibt ihnen das Friedensangebot Burians Ge⸗ legenheit, dies zu glauben. Mögen unſere Feinde das Gefühl zum Siegen in dieſem Augenblick empfinden, mögen ſie ſiegen in einzelnen Schlachten, aber Beſiegte werden ſie nie und nimmer mehr der verbündeten Armeen. Dieſe Gewißheit werden ihnen freilich die letzten Wochen mehr als die Ver⸗ gangenheit gebracht haben. Wenn unſere Feinde auch dieſen Schritt des Grafen Burian als Schwäche und Verzweiflungs⸗ akt deuten, dann würde im deutſchen Volke keiner mehr ſein können, der daran zweifelt, daß unſere Feinde Deutſch⸗ land vernichten und das deutſche Volk in Knecht⸗ ſchaft bringen wollen. Dann wird die nächſte Friedens⸗ ofenſive, die deutſchen Armeen und die Truppen unſerer Verbündeten unter dem Genius unſerer großen Heerführer, die Feinde ſchließlich auf die Bahn des Friedens bringen. Jur Rede Payers. Warnung vor den diplomatiſchen Friedensmanövern des Feindes. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die Baſler Nachrichten melden: Homme libre ſchreibt geſtern: Wir müſſen neuerdings vor den diplomatiſchen Frie⸗ densmanövern des Feindes auf der Hut ſein. Dieſe Manöver ſind um ſo mehr zu befürchten, als ſie geſchickt an⸗ elegt ſind. Auch vor den Reiſen des holländiſchen Sozialiſten⸗ —— Troelſtra iſt zu warnen, denn dieſer wird bald einen Aufruf zugunſten einer internationalen Sozialiſtenkonferenz erlaſſen. Daß dieſer Aufruf aber keinen Erfolg haben wird, iſt ſicherlich. Engliſche Stimmen. Amſterdam, 14. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Wie das Reuterſche Bureau meldet, bringen die engliſchen Blätter Komentare über die Rede des Vizekanzlers von Payer, worin ſie einſtimmig die 3 aufſtellen, daß die Eroberungen Deutſch⸗ lands im Oſten wieder rückgängig gemacht werden müſſen. „Daily Chronicle“ ſchreibt. Was Herr von Payer über den Oſten ſagte, ſchließt jede Möglichkeit aus, daß ſeine Bedingungen als Grundlage für Abkommen in Vetracht gezogen werden können. Die Verträge von Breſt⸗Litowſk werden von der Entente und Amerika niemals anerkannt werden. „Daily Telegraph“ erinnert im Anſchluß an die Worte Payers über die Kriegsentſchädigung daran, daß Deutſchland vor kurzem auf einer Entſchädigung mit der Begründung beſtanden hätte, daß ſie zur Verhinderung des Ruins des Deutſchen Reiches nach dem Kriege unbedingt notwendig ſeien. Das Blatt ſagt, es ſei unmög⸗ lich, Deutſchland im Oſten freie Hand und die Kontrolle über die öſtlichen Eiſenbahnlinien zu laſſen. „Norning Poſt“ ſchreibt, die Rede Pahers ſei ein Beweis dafür, daß Deutſchland ſich nicht nur auf dem Schlachtfelde zurück⸗ siehe. Noch vor kurzem babe man das deutſche Volk glauben ge⸗ macht, daß alle Kricgslaſten von den Feinden getragen werden wür⸗ den. Jetzt werde ertlärt. daß Deutſchland die Abſicht habe, ſeine Ausgaben ſelbſt zu bezahlen. Das laufe auf das Eingeſtändn:s hinaus, daß die Kriegsherren(Warlords) nicht länger die Möglich⸗ keit ſehen, das zu erreichen, worauf ſie jetzt in prahleriſcher Weiſe Vergzicht leiſten. Es ſei eine Anmaßung Deutſchlands, daß es nicht vollſtändig bezwungen ſei. Aber die Illuſion, daß es ſeine Erobe⸗ rungen im Oiten behalten könne, werde bald in Rauch aufgehen, ebenſo wie die Illuſion eines entſcheidenden Sieges. Der Krieg werde unnachgießig fortgeſetzt werden, bis Deutſchlaud bereit ſei, den Friedensbedingungen der Alliierten zuzuſtimmen. „Daily Mail“ ſchreibt: Die weiſen Vorſchläge Payers ſeien die Folgen davon, daß Deutſchland daran vergweifle, die Alliierten zu beſiegen. Nur die deutſchen Miniſter könnten ſich einbilden, daß die Alliierten die Abſicht haben, den verräteriſchen Deutſchen ihre Eroberungen im Oſten zu laſſen und ihnen ihre Kolonien zurück⸗ zugeben Nicht Handel. ſondern Gerechtigteit ſei das Loſungsworl der Engländer. „Times ſchreiben: Payer habe die deutſchen Friedensbedin⸗ gungen in einer Aufrichtigkeit bekannt gegeben, für die man ihm nicht dankbar genug ſein könne. Kein Defaitiſt in allen Entente⸗ ländern könne jetzt noch etwas dagegen haben, daß die Türe zu einem Vergleichsfrieden zugeſchleudert wird. Franzöſiſche Skimmen. Bern, 14. Septbr.(WTB.) Die franzbſiſche Preſſe er⸗ Härt, daß die Rede des Vizekanzlers v. Payer die Kaiſerrede ergän⸗ zen ſolle. Der„Temps“ ſagt, die Tragweite beider Reden ſei gleich Null. Der angebliche Verſtändigungsfrieden Payers ſei für die Alli⸗ jerten unannehmbar. Seine Konzeſſionen ſeien nur zum Schein ge⸗ macht. Der Wille der Alliierten ſei unveränderlich auf den Krieg eingeſtellt. „Petit Pariſien“ ſchreibt: Die Erklärungen v. Payers über bie Räumung von Belgien und Frankreich ſeien zwar intereſſant, aber ſetzt nur von geringer Bedeutung. Die elſaß⸗othringiſche Frage habe er überhaupt nicht angeſchnitten. Er ſcheine das Recht der natio⸗ nalen Minderheiten nur auf England, nicht aber auf die Mittel⸗ mächte: anwenden zu wollen. Außerdem vermeide er jede Anſpielung auf eine Aenderung in Oeſterreich⸗Ungarn und wolle den Oſtfrieden behalten. Von dem rcieden Payers bis zu dem Frieden, von dem wir träumen und den die Ententetruppen vorbereiten, ſei ein weiter Weg. Die Rede habe nur inſofern Bedeutung, als ſie die Niederge⸗ ſchlagenheit Deutſchlands in ein helles Licht rücke. Der„Matin“ ſagte: Wir werden die Deutſchen erſt anhören, wenn ſie endgültig die Herrſchaftsgelüſte aufgegeben haben. — Türkiſche Preſſeſſimmen. ſtankinopel, 15. Sept.(WeB. Nichtamtlich.) Zu den Er⸗ Härungen des Vizekanzler⸗ Lahn die Preſſe, die Erke könne ſie nicht aufnehmen wie die bisherigen Friedensbedingungen. Sie —+ diesmal viel klarer und beſtimmter dargelegt. Außerdem wüßte ie Entente, daß Deutſchland auch nach dem Friedensangebot Siege erringen werde.— In der Kaiſerrede und in der Antwort der Kruppſchen Arbeiter ſehen die Blätter den beſten Beweis fü ungeſchwächten Breiee der deutſche Tagesber icht. Großes Hauptquarkier, 15. Sept.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls Aronprinz Nuprecht von Bayern Beiderſeits des La Baſſésekanals wurden Teil⸗ angrifſe des Feindes abgewieſen. Bei Havrincourt griff der Engländer von neuem an. Sein erſier Anſlurm drängte uns vom Oſtrand von Havrincourt zurück. Tagsüber mehrfach wiederholte Angriffe brachen zu⸗ ſa m men. Stärkſtes zuſammengefaßies Feuer unſerer Ar⸗ tillerie bereitete den Gegenangriff vor, der uns am Abend wieder in vollen Beſitz der vor dem Kampf ge · haltenen Linien brachte. Der Feind erlitt hier ſchwere Verluſte und ließ etwa 100 Gefangene in unſerer Heeresgruppe des Generaloberſten von Boehn. Mäßige Artillerietätigkeit. Vorſiöße des Jeindes am Amignonbache wurden abgewieſen. geeresgruppe des Beuiſchen Krouorinzen. Die Armee des Generals von Carlowitz ſtand zwi⸗ ſchen Allette und Aisne wieder in ſchwerem Kampf. Rach mehrſtlündiger Jeuervorbereitung griff der Franzoſe kelt frühem Morgen mii ſtarken Aräften an. Beider⸗ ſeils der Ailette wurde er von hannoverſchen und Braunſchwei⸗ ger Truppen abgewieſen. Brandenburger und Garde⸗ regimenter haben nach ſchweren Kampftagen, an denen der Gegner fa ſt läglich verſuchte, ſich in den Beſitz der Höhen öſtlich von Vauxaillon zu ſetzen, auch geſtern wieder vier durch ſtärkſies Artillerie⸗ und Minenſeuer vor⸗ bereitete Angriſſe in hartem Nahkampfe, leilweiſe im Gegenſtoß zum Scheitern gebracht. Das Infanterieregiment Nr. 20, unker Führung des Majors Miliſch zeichnete ſich hierbei beſonders aus. Ueber die Höhen öſtlich von Laffaux ſtieß der Feind in den Grund von Allement vor. Anſer Gegenſtoß brachte ihn hier zum Stehen. ZIwiſchen Sancy nud Bailly brachen die mehrfachen, leilweiſe mit Panzerwagen vorgelra · genen feindlichen Angriffe vor unſeren Linien zu⸗ ſammen. Erkunder durchſchwammen öſtlich von Baillu den Aisnekanal und brachlen zum Südufer Gefangene zurück. Südlich der Ais ne griff der Franzoſe in der Hauptiache mit Senegalnegern zwiſchen Revillon und Romain an. Troh ſchwerer Verluſte, die der Jeind bei vergeblichen Angriffen am Bormitlage erlitt, ſtieß er am Nach: mittage nach ſtarker Feuervorberitung von neuem vor. Wir ſchlugen den Feind zurück und machten mehr als 100 Gefangene. 5 Heeresgruppe von Gallwitz. Beiderſeits der Straße Verdun—Etain ſcheilerlen Vorſtöße des Feindes. Iwiſchen der Cote Lorraine und der Moſel Vorfeldkämpfe vor unſeren neuen Unien. Der Feind, der teilweiſe mit Panzerwagen gegen ſie in Teil⸗An · griffen vorſtieß, wurde abgewieſen. Die Arkillerietätig⸗ keit blieb auf Störungsfeuer beſchränkt, das in Verbindung mit Infanteriegefechten zeilweilig auflebke. Wir ſchoſſen geſtern 9 feindliche Ballone und 46 Ilug⸗ zeuge ab. Der Erſte Generalquarkiermeiſter: Ludendorff. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 15. September abends.(WTB. Amllich.) Keine größeren Kampfhandlungen. Teilangrifſe des Feindes bei Havrincourt und zwi⸗ ſchen Ailette und Aisne wurden abgewieſen. Vorfeldgefechte zwiſchen Cotes Lorraine und der Moſel. Die feindlichen Heeresberichle. Engliſcher Heeresbericht vom 13. September abends. Im Ab⸗ ſchnitt von Vermand und nordweſtlich von St. Quentin ge⸗ wannen unſere Truppen Boden und ſtehen in Fühlung mit vor⸗ geſchobenen feindlichen Abteilungen. Sie machten Gefangene. Süd⸗ weſtlich von La Baſſée geht unſer Forſchritt weiter trotz des Wider⸗ ————————— 2— ·˖66222 See Hiſogeren „. N290* 99 dn Hohtung cer fnaneds,scenremsghen dngriue ſtandes von feindlichen Maſchinengewehren. Dieſes als„Dump“ bekannte Schlackenhaufen bildet ein wichtiges örtliches Mal, von dem aus man einen weiten Ausblick auf das umgebende Land hat. Nörd⸗ lich davon halten unſere Truppen die deutſchen Schützengraben⸗ linien. Unmittelbar weſtlich von Monchy⸗les⸗La Baſſée drängen ſie vorwärts in das Dorf hinein. Wir machten nachts Gefangene in der Nähe von Zollebeke⸗See. Die Fliegertütigkeit beſchränkte ſich infolge ungünſtigen Wetters nur auf Erkundungstätigkeit. Bei Havrincourt griff der Feind geſtern mit beträchtlichen Kräften an. Unter dem Feuerſchutz der ſchweren Artillerie drang er in den öſtlichen Teil des Dorfes ein. Nach ſchweren Kämpfen wurde die angreifende deutſche Infanterie daraus vertrieben und unſere Stellung wiederhergeſtellt. Nördlich von Havrincourt gingen wir leicht zwiſchen Dorf und Kanal vor. Abends griff der Feind(das nächſte Wort iſt verſtümmelt) an und faßte Fuß in unſeren Gräben. Er wurde aber ſofort daraus ver⸗ trieben, wobei er eine Zahl Toter vor unſeren Linien zurückließ. Während der Nacht wurde ein ſtarker Handgranatenangriff, wobei auch flüſſiges Feuer verwandt wurde, gegen unſere Stellungen nord⸗ weſtlich von Gouzeaucourt unternommen. Nachdem unſere vor⸗ geſchobenen Poſten gezwungen waren, ſich zurückzuziehen, wurde dieſer Angriff ebenfalls erfolgreich abgeſchlagen. Oertliche Kämpfe fanden geſtern im Woeuvroe⸗Abſchnitt ohne nennenswerten 45. der Lage ſtatt. Nachts richteten wir neue Poſten entlang dem Weſt⸗ ufer des Nordkanals in der Nähe von Sauchy⸗Couchy gegen⸗ über Ciſy⸗le⸗Verger ein. Im La Baſſée⸗Abſchnitt beſetzten wir Auchy⸗le⸗La Baſſce. Engliſcher Heeresbericht vom 14. September abends. Im Gouzeaucour t⸗Abſchnitt wurde ein feindlicher Vorſtoß erfolg⸗ reich abgewieſen. Im Havringcourt⸗Abſchnitt ſtießen unſere Truppen vor und richteten neue Poſten in den Schützengräben öſt⸗ lich und nördlich des Dorfes ein. Beiderſeits des La Baſſse⸗ Kanals fanden Kämpfe ſtatt. Unſere Truppen machten Fort⸗ ſchritte; ſie machten einige Gefangene. In der Nähe von Neuve Chapelle ſchoß die feinbliche Artillerie mit Gasgranaten. Ein in der Nacht vom Foinde verſuchter Vorſtoß in dieſem Abſchnitt wurde abgewieſen. „Amer vom 14. Soptember Im Ab⸗ ſchnitt St. Mihiel blieben unſere vorgeſchobenen Einheiten mit den feindlichen Kräſſen in Fühlung und wieſon den von ihnen ver⸗ ſuchten Gegenan in der Gegend von Jaulny ab. Wir können jetzt den während der beiden vorhergehenden Tage gemachten Erfolg würdigen. Die Kraft und den Schneid unſerer Truppen und der tapferen franzöſiſchen Diviſionen, die Schulter an Schulter kämpften, zeigt die Tatſache, daß dieſe auf beiden Seiten der vorſprimgend, Ecke angreifenden Kräfte ihre Verbindung vollzogen und in Stunden die geſteckten Ziele erreichten. Außer der Befreiung vol mehr als 150 Quadratmeilen Landes und der Gefangennahme 15000 Mann bemächtigten wir uns einer beträchtlichen Meng 100 Geſchütze aller Größen ſowie Hunderte von und Grabenmörſern trotz der Tatſache, daß der Feind auf ſeinem Rückzug(das nächſte Wort fehlt im Text) 5 brannte. Die Prüfung des Schlachtfeldes ergibt, daß große Mengen Munition, telegraphiſches und Eiſenbahnmaterial, ſowie Aleiung⸗ und Ausrüſtungsſtücke im Stiche gelaſſen wurden. Ein weiterer weis für die Haſt, mit der der Feind ſich zurückgezogen hat, find ſich in dem guten Zuſtande der zurückgelaſſenen Brücken. Fran zöſiſche Geſchwader von Jagd⸗, Schlacht⸗ und Erkundungsfliegern und die engliſchen und italieniſchen Kampfflieger⸗Geſchwader teilten ſich mit unſerem Luftdienſt in die Beherrſchung der Luft und trugen wirkſam zum Erfolg der Unternehmung bei. Italieniſcher Heeresbericht vom 14. September. In der Ge⸗ birgsgegend längs der Piave rief unſer wirkſame⸗ zuſammenge⸗ faßtes Feuer Brände hervor und zerſprengte eine feindliche in— wegung befindliche Truppe. Am Monte Corno(Vallarſa) un in der Gegend des Grappa wurden feindliche Abteilungen, die unter dem Schutze von Artilleriefeuer ſich unſeren Linien zu nähet verſuchten, durch unſer Feuer glatt abgewieſen. Im Ornictal machte eine unſerer Erkundungsabteilungen einige Gefangens. Albaniſche Front: Während des 13. September führten unſere Infanterie⸗ und Kavalleriepatrouillen, unterſtützt von Panzer“ maſchinengewehren, eine Erkundung weſtlich von Fieri durch⸗ wobei ſie 23 Gefangene, darunter 1 Offizier machten. Von der übrigen Front nichts Beſonderes Der amerilaniſche„Erfolg“. Berlin, 15 Sept.(WeB. Nichtamtl.) Wie zu erwarten war, ſucht die geſamte Ententepreſſe die Operationen bei St. Mihiel,** bei die erſte amerilaniſche Armee unter Führung de Generals Perſhing zum erſten Male geſchloſſen ines Geſecht trat, zu einem großen Erſolg zu ſtempeln. Die hieran geknüpften Er⸗ wägungen und Hoffnungen über den Kampfwert ſchloſſener ame⸗ rikaniſcher Lerbände ſind jedoch mindeſtens verfrüht, da die deutſche Führung die Entſcheidung nicht durchkämpfte, ſondern auf die vor⸗ bereitete Sehnenſtellung zurückging, ſobald die ſeit Tagen einge⸗ leitete Räumung durchgeführt war. Trotz aller Beute⸗ und Sicgesmeldungen iſt den Amerikanern die Störung des Abzu ges der Deulſchen aus dem Raume St. Mihiel nicht gelungen. Um dieſen ernſtlich zu gefahrden, müßten die Amerikaner und Franzoſen im Norden zum mindeſten die Combres⸗Höhe halten, im Süden über Thiaucourt hinaus vor⸗ ſtoßen. Die Combres⸗Höhe wurde jedoch wiedergenommen, und im Süden wurde der amerikaniſche Angriff durch den rechtzertigen Ein⸗ fatz dentſcher Reſerven ſüdlich Thiaucourt zum Stehen gebracht. Die vücke zwiſchen der nördlichen und füdlichen Einbruchſtelle blieb breit genug, um den Abzug der„Garniſon von St. Mihiel“ ſicher⸗ zuſtellen. Daß die Amerikaner an den Einbruchſtellen Gefangene machten, iſt ſelbſtverſtändlich. Die von ihnen gemachten Angaben ſind jedoch weir übertrieben. Die Zahl der deutſchen Vermitten reicht nicht annähernd an die von den Amerikanern gemeldeten fangenenziffern. Eine derartige Fälſchung läßt ſich nur erklären burch die für die Entente vorliegende Notwendigkeit, aus politiſchen Gründen die erſte Aktion der neu aufgeſtellten ameritaniſchen Armee unbedingt zu einem Erfolge zu ſtempeln, zumal der Fort · gang der Operationen zwiſchen Arras und Soiſſons nicht den von Foch erweckten Hoffnungen und Erwartungen entſpricht. Iliegerangriff auf Slullgart. Karlsruhe, 15. Sepi.(WTB. Amtlich.) Heute Vor⸗ mitiag griſſen feindliche Flieger, rechtzeitig aemeldet. 3tutt⸗ gart und Vororte mit Bomben an. Militäriſcher Sachſchaden iſt nicht entſtanden. Dagegen wurde ein Privatwohn⸗ haus zerſtört, wobei zwei Kinder, ein Anabe im Alter von acht Jahren und ein Mädchen im Aller von drei Jahren den Tod fanden und eine Anzahl Perſonen verlent wurden⸗ Die übrigen Bomben fielen auf Plätze und freies Feld. g. K. Oeſterreſchiſche Erfolge in Albanien. Wien, 15. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Unſere in Albanien unter dem Oberbefehl des Generaloberſten Freiherrn von Pflanzer⸗Baltin kämpfenden Streitkräfte haben neue wich⸗ tige Erſolge erzielt. In dem zu einer Höhe von 2400 Metern aufragenden Tomorgebirge zum Anariff über⸗ gehend, gelang es unſeren von nie erlahmendem Anariffsgeiſt beſeelten Truppen ſich der beherrſchenden Stellungen auf die⸗ ſem Gebirgszuge zu bemächtigen. Die Eroberung der wich⸗ tigen dominierenden Höhen ſichert uns den Beſitz der Linie Fieri—Barat. Damit werden die von feindlicher Seite anläßlich der italieniſchen Anfangserfolge in Albanien geheg⸗ ten Hoffnungen auf durch die Wiedergewinnung der ſerbiſchen und montenegriniſchen Territorien mögliche Neuaufrichtung der Balkanfront zunichte. Der Verſuch der feinolichen Heeres“ leitung für jene Erfolge, die ihr weſtlich der Adria verſagt blieben, auf der Oſtküſte Erſatz zu finden, hat zu einem vollen Mißerfolg geführt. Im Anſchluß an unſer Vordringen im Hochgebirge gingen auch unſere, zwiſchen Fieri und dem Meere kämpfenden Truppen zum Angriff über und erzielten gleichfalls beträchtliche Fortſchritte. Einiqe vom Feinde bis zumn Aeußerſten verteidigte Gehöfte bei Pojani— im Küſtengebiet weſtlich von Fieri— wurden erſtürmt. Bei den zu ihrer Wiedereroberung unternommenen Gegenangriffen führte der Feind auf dem albaniſchen Kriegsſchauplatze zum erſten Mal Panzerwagen ins Gefecht. Sie konnten aber das Scheitern des italieniſchen Anſturmes nicht verhindern. mbenüberfall. Wien, 15. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Dem Wiener Tele⸗ graphen⸗Korreſpondenzbüro wird aus Moskau gemeldet: Heute nach⸗ mittag führte eine bewaffnete Bande einen Bombenüberfakl auf einen Konſumverein aus. Die Räuber, die 300 000 Rubel er⸗ beuteten, ſind entkommen. 0 Der bulgarſſche Bericht. Soſic, 13. Sept.(WB. Michlamtlich) Generalſtabsbericht Mazedoniſche Front: Södweſtlich von der Skumbi⸗ Material, ſchinengewehren quelie warſen unſere Vorpoſten feindliche Abterlungen zurück. IZm Tſchernabogen und beiderſeils des Dobropolſe heſtige Jeuerangriſſe auf beiden Seiten. Bei Aukuruz und öſtlich des Wardar verſuchten feindliche Sturmabteilungen ſich nuſeren Poſten zu nähern, wurden aber durch Feuer zerſirenl. Im Sirumatal Vatrouillengeſechte auf dem Vorgeläude der Tſcherna Vizeſeldwebel Fiezeler errang ſeinen 15. Lufiſieg. Dieder eine Entenle⸗Berſchwörung. Petersburg, 12. Scpt.(WB. Richtamilich.) Preſſemeldungen wurde im Bereich der 4. Armee eine grohe Verſchwörung aufgedeckt. Der Jührer der der Armee unterſtellten Araldiviſion Strombach bekam eim Aw⸗ gebot von der Enten ke, die 4. Armee zu verkaufen. Strom⸗ bach weigerte ſich, dies zu kum und brachte die gange Ang legenheit zur Meldunsz * 8838260S8282 2EÄ2ÄSS32Ä S2AN3S2˖ S SLESSS 0 —* 5— S3 S2SS2S2SS, SS S2 S222SO SSS222 SS S2S3 S3S32S22SSSSSS SSS22 S323 S 2E63833LSS⸗· SS3 S2SS332 3 2 —— S2 2Z3as3S2S2 2222 5 —— S22 G 0 licht bis E ag, den W. September 1918. Maunheimer Geueral⸗Anzeiger. (Mittag⸗Ausgabe.) Nt. 431. 3. Seite. Ein bedentſamer Friedensſchritt Heſterreich⸗Ungarns. Graf Burian lädt zu einer direllen Ausſprache der kriegführenden Mächte ein. Wien. 14. Sept.(WrB. Nichtamtl.) Amtlich wird rlautbart: Eine objektive, gewiſſenhafte Prüfung der ältniſſe aller kriegführenden Staaten läßt keinen Zweifel daran beſtehen, daß alle Völker, auf welcher Seite auch kämpfen mögen, das baldige Ende desbluti⸗ en Kampfes herbeiſehnen. und begreiflichen Wunſches nach Frieden iſt es bisher gelungen, jene Vorbedingungen zu ſchaffen, die gnet wären, die Friedensbeſtrebungen ihrer Verwirk⸗ näher zu bringen und die Kluft, die die Krieaführenden ärtig noch voneinander trennt, zu überbrücken. Es vü en daher wirkſamere Mittel und Wege in Er⸗ ung gezogen werden, durch die den verantwortlichen ren aller Länder Gelegenheit geboten werden könnte, 5 gegenwärtig vorhandenen Möglichkeiten erſtändigung zu überprüfen. 10 Der erſte Schritt, den Oeſterreich⸗Ungarn einvernehmlich ſeinen Bundesgenoſſen zur Herbeiführung des Friedens am 12. Dezember 1916 unternommen hat, führte nicht zu dem lehofſten Ende. Die Gründe hierfür lagen wohl in den da⸗ mangen Verhältniſſen. Um die in ſtetigem Abnehmen be⸗ ene Kriegsluſt ihrer Völker aufrecht zu erhalten, hatten alliierten Regierungen dis zu jenem Zeitpunkte jede Er⸗ mirung des Friedensgedankens mit den ſtrenaſten Mitteln erdrückt. So kam es, daß der Boden für eine friedliche Waündignng nicht entſprechend vorbereitet war. Es fehlte natürliche Uebergang von der wildeſten Kriegshetze zur uunehnüchrel, Es wäre aber verfehlt, zu glauben, daß unſer Urh Friedensſchritt dennoch ganz ergebnislos blieb. ſhanr beſtehen eben in jener nicht zu überſehenden Er⸗ 1 nung, daß die Friedensfrage ſeither nicht B von der Tagesordnung verſchwunden Und wenn auch die vor dem Tribunal der Oeffentlichkeit S 4 4 112 einer heführten einſchlägigen Diskuſſionen gleichzeitig Beweiſe von erren Gegenſätzen ſind, welche die gegeneinandr käm⸗ en Mächte in ihrer Auffaſſung über die Friedensbeding⸗ ſen heute noch trennen, ſo hat ſich doch eine Atmoſphäre welche die Erörterung des Friedenspro⸗ ems nicht mehr ausſchließt. Ohne übertriebenen ücher ismus kann wohl aus den Aeußerungen verantwort⸗ — Staatsmänner mindeſtens ſoviel konſtatiert werden, daß Wille, zu einer Verſtändigung zu gelangen und den Krieg ſicht ausſchließlich durch die Macht der Waffen zur Eniſchei⸗ dung zu bringen, auch bei den alliierten Staaten, auf einige gewiß nicht gering einzuſchötzende Ausnahmen don derblendeten Kriegshezern, allmählich doch durchzudringen beginnt. Die k. u. k. Regierung iſt ſich deſſen bewußt, daß nach den ochenden Erſchütterungen, die im Leben der Völker durch 3 Wirkungen des Weltkrieges verurſacht wur⸗ „die ins Wanken gebrachte Weltordnung nicht mit einem Schiage wird aufgerichtet werden können. Mühſam und lang⸗ wierig iſt der Weg, der zur Herſtellung friedlicher Beziehungen ſwilchen den durch Haß und Erbitterung getrennten Völkern hrt. Doch iſt es unſere Pflicht, den Weg der Verhandlungen etreten. Und wenn es auch heute noch ſolche verantwort⸗ Faktoren gibt, die den Gegner militäriſch niederringen ihm den Willen des Siegers aufzwingen wollen, ſo kann c kein Iweifel mehr darüber beſtehen, daß dieſes Ziel 0 angenommen, daß es überhaupt erreichbar iſt—, ein eiteres blutiges und langwieriges Ringen — S= ur Vorausſetzung hätte. Die für ſämtliche Staaten und Völ⸗ + Europas verhängnisvollen Folgen einer ſolchen Politik würde aber auch ein ſpäterer Siegesfriede nicht mehr gut⸗ chen können. Nur ein Friede, der die heute noch auseinan⸗ Weenen Auffaſſungen der Gegner in einer gerechten e ausgleichen könnte, würde der von allen Völkern er⸗ ehnte douernde Friede ſein. eſe dieſem Bewußtſein und unentwegt bemüht, im In⸗ + e des Friedens tätig zu ſein, tritt nun die öſterreichiſch⸗ Wääriſche Monarchie neuerlich mit einer Anregung her⸗ „ um eine direkte Ausſprache chen den einander feindlich gegenüberſtehenden Mächten —5 ühren. Der ernſte Friedenswille breiter Bevölke⸗ mungsſchichten aller durch den Krieg in Mitleidenſchaft gezo⸗ genen Staaten, die unleugbare Annäherung in ein⸗ en kontroverſen Fragen, ſowie die allgemein verſöhn⸗ chere Atmoſphäre ſcheinen der k. u. k. Regierung ———. Gewähr dafür zu leiſten, daß ein im Intereſſe d edens unternommener neuerlicher Schritt, der den auf gelem Gebiete gemachten Erfahrungen Rechnung trägt, im ſchenwärtigen Augenblick die Möglichkeit eines Er⸗ olges bieten könnte. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung hat daher be⸗ Roſſen, allen Kriegführenden, Freund und Feind, hen von ihr für gangbar gehaltenen Weg zu weiſen und tmen vorzuſchlagen, im freien Gedankenaus⸗ Wuſch emeinſam zu unterſuchen, ob jene drausſe 8 ngen gegeben ſind, welche die baldige Ein⸗ wiamg von edensverhandlungen als ausſichtsvoll erſchei⸗ 8 laſſen. Zu dieſem Behufe hat die k. u. k. Regierung die gierungen aller kriegführenden Staaten zu einer und unverbindlichen Ausſprache an einem Orte des neutralen Auslandes aden und an ſie eine in dieſem Sinne verfaßte Note et. Mit einer Note wurde dieſer Schritt zur Kenntnis eiligen Stuhles gebracht und hierbei an das eden zugewendete Intereſſe des Papſtes appelliert. wurden auch die Regierungen der neutra⸗ en Staaten von der Demarche verſtändigt. Das ſtets enge Einvernehmen, welches zwiſchen den vier Mbündeten Mächten beſteht, bietet die Gewähr dafür, daß der Verbündeten Oſterreich⸗Ungarns, an welche eee ergeht, die in der Note entwickelte aſſung keilen. aff Das Friedensangebot, das die Mächte des Vierbundes „Dezember 1916 an ihre Gegner gerichtet haben, bedeu⸗ otz der Ablehnung, die es erfuhr, einen wichtigen Ab⸗ üt in der Geſchichte dieſes Krieges. Zum Unterſchtede den erſten iegsjahren iſt von dieſem Augenblick die Frage des Friedens im Mittelpunkt der eurppäiſchen, der Wellbiskufſton geſtanden und hat ſie ſeither in immer en faſt alle kriegführenden Staaten zur Frage des Frie⸗ und ſeiner Vorausſetzungen und Bedingungen immer das Wort ergriffen. Die Linie der Entwicklung dieſer — Trotz dieſes natür⸗ gendem Maße beſchäftigt und beherrſcht“ Der Reihe nach zugrunde liegenden Standpunkte wechſelten unter dem Ein⸗ fluß der militäriſchen u. politiſchen Lage und haben zu einem greifbaren, praktiſch verwertbaren allgemeinen Ergebnis für ſie, wenigſtens bisher, nicht geführt. Immerhin kann, unab⸗ hängig voͤn allen dieſen Schwankungen feſtgeſtellt werden, daß der Abſtand der beiderſeitigen Auffaſſungen ſich im großen und ganzen etwas verringerte, und daß ſich trotz des unleugbaren Fortbeſtehens verſchiedener, bisher nicht über⸗ brückter Gegenſätze teilweiſe eine Abkehr von manchen der extremſten Kriegsziele gezeigt und eine ge⸗ wiſſe Uebereinſtimmung betreffs der allgemeinen Grundprinzipien des Weltfriedens manifeſtiert hat. In beiden Lagern iſt in breiten Bevölkerungs⸗ ſchichten ein Anwachſen des Friedens⸗ und Ver⸗ ſtändigungswillens unzweifelhaft wahrzunehmen. Auch ein Vergleich der ſeinerzeitigen Aufnahme des Frie⸗ densvorſchlages der Vierbundmächte bei ihren Gegnern mit ſpäteren Aeüßerungen von verantwortlichen Staatsmännern der letzteren, wie auch von nichtverantwortlichen, aber poli⸗ tiſch keineswegs einflüͤßloſen Perſönlichkeiten beſtätigt dieſen Eindruck. Während beiſpielsweiſe noch in der Antwort der Alliierten an Präſident Wilſon Forderungen erhoben wurden, die auf eine Zerſtückelung Oeſterreich⸗Ungarns, auf eine Ver⸗ kleinerung und tiefgehende innere Umgeſtaltung des Deut⸗ ſchen Reiches, ſowie auf eine Vernichtung des europäiſch.n Beſitzſtandes der Türtei hinauslieſen, wurden ſpäterhin dieſe Forderungen, deren Verwirklichung einen überwältigender Sieg zur Vorausſetzung hätte, in manchen Erklärungen amt⸗ licher Stellen der Entente modifiziert oder zum Teil fallen gelaſſen. So erkannte in einer vor etwa einem Jahr im eng⸗ liſchen Unterhauſe abgegebenen Erklärung Mr. Balfour ausdrücklich an, daß Oeſterreich⸗Ungarn ſeine inneren Pro⸗ bleme ſelbſt löſen müſſe, und daß niemand von außen her Deutſchland eine Verfaſſung auferlegen könne. Mr. Lloyd George erklärte zu Beginn dieſes Jahres, daß es nicht zu den Kampfzielen der Alliierten gehöre, Oeſterreich⸗Ungarn zu zerteilen, das ottomaniſche Reich ſeiner türkiſchen Provin⸗ zu berauben und Deutſchland im Innern zu reformieren. lls ſuymptomatiſch kann auch gelten, daß Mr. Balfour im Dezember 1917 kategoriſch die Annahme zurückgewieſen hat, die engliſche Politik hätte ſich jemals für die Schaffung eines ſelbſtändigen Staates aus den Deutſchlands engagiert. Die Enunziationen der Mittelmüchte laſſen keinen Zweifel dar⸗ über, daß ſie nur einen Verteidigungskampf um die Unverſehrtheit und Sicherheit ihrer Gebiete führen. Weit ausgeſprochener als auf dem Gebiete der konkreten Kriegsziele iſt die Annäherung der Auffaſſungen hinſichtlich jener Richtlinien gediehen, auf deren Grundlage der Friede geſchloſſen und die künftige Ordnung Europas und der Welt aufgebaut werden ſoll. Präſident Wilſon formulierte in dieſer Richtung in ſeinen Reden vom 12. Februar und 14. Juli dieſes Jahres Grundſätze, die bei ſeinen Alliierten nicht auf Widerſpruch ſtoßen, und deren weitgehende An⸗ wendung auch auf ſeiten der Vierbundmächte keinem Einwande be⸗ gegnen dürfte, vorausgeſetzt, daß dieſe Anwendung allgemein und mit den Lebensintereſſen der betreffenden Staaten vereinbar iſt. Allerdings iſt zu bedenken, daß eine Uebereinſtimmung in den all⸗ gemeinen Grundſätzen nicht genügt, ſondern daß es ſich weiter darum handelt, über ihre Auslegung und über ihre Anwendung auf die ein⸗ zelnen konkreten Kriegs⸗ und Friedensfragen einig zu werden. Für den unbefangenen Beobachter kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß in allen kriegführenden Staaten ohne Ausnahme der Wunſch nach Frieden und Verſtändigung gewaltig verſtärkt iſt, und daß ſich immer mehr die Auffaſſung Bahn bricht, eine weitere Fortſetzung des blutigen Ringens müſſe Europa in eine Trümmer⸗ ſtätte verwandeln und in einen Zuſtand der Erſchöpfung verſetzen, der ſeine Entwicklung auf Jahrzehnte hinaus lähmt, ohne daß eine Gewähr daſür beſtände, durch ſie jene Entſcheidung durch die Waffen —— die von beiden Seiten in vier Jahren voll ungeheurer pfer, Leiden und Anſtrengungen vergeblich angeſtrebt wurde. Auf welchem Weg und auf welche Weiſe kann aber eine Ver⸗ ſtändigung angebahnt und ſchließlich erzielt werden? Beſteht irgend eine ernſte Ausſicht, durch eine Diskuſſion über das Friedensproblem in Fortführung der bisherigen Art zu dieſem Ziele zu ge⸗ langen? Die letztere Frage haben wir nicht den Mut zu be⸗ jahen. Die Diskuſſion von einer öffentlichen Tribüne zur anderen, wie ſie bisher zwiſchen den Staatsmännern der verſchiedenen Länder ſtattgefunden hat, war eigentlich nur eine Serie von Monologen. Rede und Gegenrede griffen nicht ineinander ein. prachen vorbei. Andererſeits war es die Oeffentlichkeit und der zoden dieſer Auseinanderſetzungen, die ihnen die Möglichkeit eines fruchtbaren Fortſchreitens raubten. Bei allen öffentlichen Kund⸗ gebungen dieſer Art wird eine Form der Beredſamkeit angewendet, die mit einer Wirkung auf große Diſtanz und auf die Maſſen rechnet. Damit vergrößert man aber— bewußt oder unbewußt— den Ab⸗ ſtand von der gegneriſchen Auffaſſung und erzeugt Mißyverſtändniſſe, die Wurzeln faſſen und nicht beſeitigt werden. Jede Kundgebung der führenden Staatsmänner wird, ſowie ſie ſtattgefunden hat, und noch ehe die zuſtändigen Stellen der Gegenſeite darauf erwidern können, zum Gegenſtande der leidenſchaftlichen oder übertreibenden Be⸗ ſprechung unverantwortlicher Elemente. Aber auch die verantwort⸗ lichen Staatsmänner ſelbſt veranlaßt die Beſorgnis, die Intereſſen der Kriegführung durch eine ungünſtige Beeinfluſſung der Stimmung in der Heimat zu gefährden, die eigenen letzten Abſichten vorzeitig zu verraten, zum Anſchlagen hoher Töne und zum ſtarren Feſthalten an extremen Standpunkten. Soll auch der Verſuch unternommen werden, zu prüfen, ob für eine Verſtändigung, die die Kataſtrophe der ſelbſtmörderiſchen Fortſetzung des Kampfes von Eurova abzu⸗ wenden geeignet iſt, die Grundlagen gegeben ſind, ſo wäre jedenfalls eine andere Methode zu wählen, die eine unmiklelbare mündliche Erörlerung zwiſchen den Verkrelern der Regierungen, und nur zwiſchen ihnen, ermöglicht. Gegenſtand einer ſolchen Er⸗ örterung und gegenſeitigen Beleuchtung hätten ebenſo die gegenſätz⸗ lichen Auffaſſungen der einzelnen kriegführenden Staaten zu bilden, wie auch die allgemeinen Prinzipien, die dem Frieden und dem künf⸗ tigen Verhältnis der Staaten zueinander als Baſis dienen ſollen, über die zunächſt eine Einladung mit Ausſicht auf Erfolg verſucht werden kann. Sobald eine Einladung über die Grundprinzipien rreicht wäre, müßte man im Verlauf der Beſprechungen verſuchen, ſie auf die einzelnen Friedensfragen konkret anzuwenden und damit deren Löſung herbeizuführen. Wir möchten hoffen, daß guf Seiten keines der Kriegführenden Vedenken gegen einen ſolchen Gedankenaustauſch vorliegen werden. Die Kriegshandlungen erführen keine Unter⸗ brachung. Die Beſprechungen gingen auch nur ſo weit, als ſie von den für gusſichtsbietend gehalten würden. Für die vertretenen Staaten könnten darauf keine Nachteile erwachſen. Weit davon enlfernt, zu ſchaden, müßte ein ſolcher Gedankenaus⸗ tauſch für die Sache des Friedens nur von Nutzen ſein. Was das erſtemal nicht gelingt, ka un wieherholt werden und hat viel⸗ leicht mindeſtens ſchon zur Küiung der Auffaſſungen heigelragen. Berge von alten Mißverſtändniſſen ließen ſich wegräumen, viole neuen Erkenntniſſe zum Durchbruch bringen. Ströme von zurück⸗ Acherungen wax jedoch keine einheitliche und ſtetige. Die l gehaltener Menſchenfreundlichkeit würden ſich löſen, in deren Wärme linksrheiniſchen Gebieten Die Sprecher toffeln zu erfolgen hat. -mitlel eine Menge vyn 20 Gromm alles Weſentliche beſtehen bliebe, dagegen manches Gegenſätzliche verſchwinden würde, dem heute noch übermäßige Bedeutung bei⸗ gemeſſen wird. Nach unſerer Ueberzeugung ſind alle Kriegführenden es der Menſchheit ſchuldig, gemeinfam zu unterſuchen, ob nicht jetzt, nach ſo viel Jahren opfervollen, jedoch unentſchiedenen Kampfes, deſſen ganzer Verlauf auf eine Verſtändigung weiſt, möglich iſt, dem ſchrecklichen Ringen ein Ende zu machen. Die k. u. k. Regierung möchte unter den Regierungen der krieg⸗ führenden Staaten vorſchlagen, zu einer vertraulichen und unverbindlichen Ausſprache über die Grundprinzipien eines Friedensſchluſſes in einem Ort des neutralen Auslandes und zu einem nahen Zeit⸗ punkt, über den man noch Vereinbarungen zu treffen hätte, Delegierte zu entſenden, die beauftragt wären, die Auffaſſung ihrer Regierungen über jene Prinzipien einander berannt zu geben, analoge Mitteilungen entgegenzunehmen, ſowie offene und freimütige Aufklärungen über alle jene Punkte, die der Präziſierung bedürfen, zu erbitten und zu erteilen. Die k. u. k. Regierung beehrt ſich, die Regierung von durch die geneigte Vermittlung Eurer Exzellenz zu bitten, dieſe Mitteilung zur Kenntnis der Regierung von... bringen zu wollen. Deulſches Reich. Dann ſchaffen wir's. Berlin, 15. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Dem Hauptaus⸗ ſchuß nationaler Arbeiter und Berufsverbände Deutſchlands ging auf das Huldigungstelegramm, das er anläßlich des 8. Jahrestags in Dortmund an Hindenburg ſandte, nachſtehende Antwort zu: Ich danke herzlichſt für die erhebende Huldigung. Möge Ihr Gelübde zum Durchhalten in dem uns aufgezwun⸗ genen Kampfe um unſer Daſein und für unſere Zukunt iedem zur heiligen Ueberzeugung werden, dann ſchaf⸗ en wir's. Tagung des Volksbundes für Freiheit und Vaterland. Der Volksbund für Freiheit und Vaterland beabſichtigk am. 26. und 27. Oktober d. J. in Berlin eine größere Tagung abzuhalten. Sie ſoll in einer geſchäftlichen Sitzung des Vorſtandes, des Aktionskomitees und des Ausſchuſſes be⸗ ſtehen ſowie in einer Mitgliederverſammlung, bei der zu den wichtigſten Fragen der Kriegspolitik und der inneren Politik Stellung genommen wird. Das nähere Programm wird noch veröffentlicht. Reue Teuerungszulagen im Baugewerbe. Nach längeren vom Reichswirtſchaftsamt geleiteten Ver⸗ handlungen haben ſich der Deutſche Arbeitgeber⸗ bund für das Baugewerbe und die Zentralver⸗ bände der Bauarbeiter und Zimmerer am 11. September über eine vierte Kriegsteuerungszulage geeinigt. Die Zulage beginnt am 1. Oktober, und zwar in Orten bis zu 10 000 Einwohner mit 8 Pfg., in Orten bis zu 50 000 Einwohnern mit 10 Pfg., in noch größeren Orten mit 15 Pfg. und in Hamburg mit 20 Pfg. für die Arbeitsſtunde. Am 1. Januar 1919 erhöht ſich die Zulage in der niederſten Orts⸗ Huupe um 7, in der zweiten und dritten um 10 und in Ham⸗ burg um 9 Pfg. Das rheiniſch⸗weſtfäliſche und das ober⸗ ſchleſiſche Induſtriegebiet ſowie Neubauten und größere Er⸗ weiterungsbauten der Kriegsinduſtrie und der Heeresverwal⸗ tung zählen ſtets zur dritten Gruppe mit einer Zulage von zunächſt 15 und im ganzen 25 Pih. Etwa ſchon gewährte örtliche Sonderzulagen kommen 1 die neue Zulage nur dann in Anrechnung, wenn der Arbeitgeber ſich dies bei Ver⸗ einbarung der Sonderzulage ausdrücklich vorbehalten hat oder wenn die Sonderzulage nach dem 1. Auguſt 1918 bewilligt worden iſt. Nebenvergütungen für Mittageſſen, Fahrgelder und Auslöſung bis zu 3/ für den Kalendertag werden jedoch überhaupt nicht angerechnet. Die Vereinbarung vom 11. September bedarf noch der Zuſtimmung der Verbandsverſammlungen, die bis zum 25. September erfolgen ſoll. Die neuen Höchſtyreiſe für Grieß und Grauven. Eine Verordnung des Staatsſekretärs des Kriegsernährungs⸗ amts vom 29. Auguſt d. J(Reichs⸗Geſetzbl. Nr. 117) ſetzt, ſo ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ halbamtlich, neue Hochſtpreiſe für Grieß und Graupen feſt. Die Herſtellerpreiſe werden wie ſeither durch die Grundſätze des Direktoriums der Reichsgetreideſtelle über die Zulaſſung und Belieferung der Betriebe und die Liefe ungs⸗ bedingungen der Reichsgelreideſtele regelt; ſie ſind durch Vor⸗ ſchriften der Reichsgetreideordnun 135 rechtlich geſchützt. Sie be⸗ tragen bei Graupen 68 Mk., bei Grieß 67.20 Mk. für den Doppel⸗ zenkner. Die Großhandelspreiſe werden durch die Verordnung bei Grieß auf 76 Mk., bei Graupen auf 71 Mk. für den Doppelzentner feſtgeſett. Die Lieferung hat zu dieſen Preiſen frachtfrei Station (Bahn oder Schiſf) des Empfängers zu erfolgen. Neu iſt die Vor⸗ ſchrift, daß, falls ſich die gewerbliche Niederlaſſung des Großhändlers und die Verkaufsſtelle des Kleinhändlers in demſelben Gemeinde⸗ bezirke befinden, die Lieferung durch den Großhäadler frei Ver⸗ kaufsſtelle des Kleinhändlers zu erfolgen hat und daß die neuen Preiſe für Reingewicht gelten, die ſeitherige Brutto⸗ für Netto⸗ Berechnung alſo in Wegfall kommt. Die neuen Kleinhandelspreiſe ſind bei Grieß 48 Pfg., bei Graupen 44 Pfg für das Pfund. Als Großhandel gilt nach wie vor jeder Verkauf an den Kleinhändler; als Kleinhandel jeder Verkauf an den Verbraucher. Die Erhöhung der ee iſt verurſacht teils durch die erhöhten Getreidepreiſe, die ſich bei Grieß infolge der 797 Ausbeute bei ter Herſtellung beſonders fühlbar macht, hauptſächlich aber dadurch, daß die ſeitherigen Handelsſpannen ſich als unzuläng⸗ lich haben und, den berechtigten Forderungen des Handels entſprechend, weſentlich erweitert werden mußten. Es iſt dies insbeſondere danin begründet, daß das Einkommen des Kolonialwarenbandels infolge des verringerten Umſat⸗s weſentlich geringer geworden iſt, andererſeits ſeine Speſen ſich durch erhöhte Fuhrlöhne und Verpackungekoſten nicht unerheblich geſteigert haben. Die Landeszentralbehörden ſind jedoch befugt, da, wo hiergu nach den örilichen Verhältniſſen Veranlaſſung vorliegen ſollte, den feſtgeſetzten Groß⸗ oder Kleinhandelspreis herabzuſetzen. Die neuen Preiſe traten am 1. September 1918 im Geltung. 3 die Streckung des Broles. Berlin, 15. Septbr.(WeB.) Der Staatsſekretär des Kriegs ⸗ ernährungsamtes hat angeordnet, daß vom 1. Oktober ab wieder eine zehnprozentige Streckung des Brotes mit Kar⸗ Zu dieſem Zwecke werden den Kartoffel⸗ erzeugern, ſoweit ſie gleichzeitig Selbſtverſorger in Brotgetreide ſind, die erforderlichen Kartoffelmengen belaſſen. Ferner werden den⸗ jenigen Kommunalverbänden, denen im Wirtſchaftsjahr 1917 Friſch⸗ kartoffeln zur Brotſtreckung zugewieſen waren, die zur Streckung der benötigten FFriſchlartoffelmengen mit 750 Gramm wöchentlich auf den Kopf ihrer brotverſorgungsberechtigten Bevölkerung für die Zeit vom 1. Onober 1918 bis zum 20. Zuli 4 von der Reichskarkoffel⸗ ſtelle beſonders zugeteilſ, Den ührigen Kommunalperbänden ſollen durch die Trockenkartpffelverwertungsgeſellſchaft(Teka) von einem noch zu' beſtimmenden Zeitpunkt ab Trockenkartoffelerzeugniſſe zum Zweck einer zehnprozentigen Brotſtreckung geliefert werden. Bis zu bieſem Zeitpunkt wird ibnen als Erſatz für die ſehlenden Streckungs⸗ Mehl auf hen Kopf und Tag zu⸗ Demgemäß erhöht ſich die Ration vom 1. die gewieſen werden. ab einſchließlich der Streckungsmittel auf 220 Gramm, ſo da Brotration wieder die alte Höhe erreicht. 4. Seite. Nr. 481. Maunheimer General⸗Anzeiger. (Mittag-Ausgabe.) Sortbog, Ben 1l September E. Nus Stadt und Land. * Dom Hofe. Der Großherzog und die Großherzogin beſuch⸗ ten Freitag vormittag unter Führung des Finanzminiſters und des Generaldirektors der Staatseiſenbahnen die Hauptwerkſtätte in Karlsruhe. Die Rückkehr nach Schloß Eberſtein erfolgte am Abend. * Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat dem Vorfitzen⸗ den des Aufſichtsrates der Waggonfabrik Fuchs.⸗G. in Heidel⸗ berg, Stadtrat a. D. Olinger und dem Direktor der genannten Fabrik, Dr. Fuchs in Heidelberg, das. II. Klaſſe mit Eichenlaub und dem in den Ruheſtand getretenen ſtädtiſchen Archi⸗ tekten Friedrich Pippart in Mannheim das Ritterkreuz II. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Militäriſche Beförderung. Unteroffizier Curt Günther, Sohn des Gerichtsvollziehers R. Günther, Max Joſefſtraße 4, wurde zum Bizewachtmeiſter befördert und zu gleicher Zeit zum Offiziers⸗ aſpiranten ernannt. ſchreibt 8 enbahn ⸗Perſonenverkehr. Die„Karlsr. Zig.“ —35 Seit einiger Zeit mehren ſich die Fälle, daß Rei⸗ in höheren Wagenklaſſen Platz nehmen als derjenigen, die ihre Fahrkarten lauten. Wenn auch nicht verkannt werden kann, daß bei den heutigen Verkehrsverhältniſſen das Aufſuchen der Plätze in den einzelnen Wagenklaſſen vielfach mit Schwierig⸗ keiten vervunden iſt, ſo kann zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den Zügen und im Intereſſe der Reiſenden mit Fahrkarten für die höheren Wagenklaſſen ein ſolches Verfahren doch nicht geduldet werden. Nach der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung hat ein Reiſender, der keine gültige Fahrkarte vorweiſen kann, das Doppelte des Fahrpreiſes, mindeſtens jedoch 6 Mark zu entrichten. Die Eiſen⸗ bahndienſtſtellen ſind dun Anwendung dieſer Beſtimmung verpflich⸗ tet. Es empfiehlt ſich daher, daß Reiſende in höhere Wagenklaſſen, für die ſie keine gülligen Fahrkarten beſitzen, nur dann einſteigen, wenn ſie bei Platzmangel von dem Eiſenbahnperſonal dahin ver⸗ wieſen worden ſind. * Enlſchädigungen im Poſtpakelverkehr. Der deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag hatte beim Staatsſekretär des Reichspoſtamts be⸗ antragt, den bei Verluſt oder Beſchädigung von Paketen entſtan⸗ denen Schaden in voller Höhe zu erſetzen, oder den Höchſtbetrag des Schadenerſatzes von 3 4 auf 6 4 für ein Pfund zu erhöhen. Darauf hat der Staatsſekretär erwidert: Die Frage, ob und inwieweit eine Erhöhung des Erſatzbetrages der Pakete eintreten kann, unterliegt noch der Prüfung verſchiedener Behörden, darunter auch der bayeriſchen und der württembergiſchen Poſtverwaltung. So⸗ bald das Ergebnis feſtſteht, wird weiter Mitteilung gemacht werden. Einſtellung des Poſtauftrags⸗ und Nachnahmedienſtes mit Deſterreich. Im Verkehr mit Bosnien, Herzegowina und Oeſterreich nebſt Ltechterſtein— nicht auch Ungarn— wurde auf Verlangen der Poſtverwaltungen dieſer Länder der Poſtauftrags⸗ und Nach⸗ nahmedienſt vorläufig eingeſtellt. )(Keiſeprüfung an der Weſtfront. Trotz der ungeheueren von unſeren Weſtarmeen zu bewältigenden Aufgaben militäriſcher Art erleidet die Pſiege des Geiſteslebens der Truppen durch Vorträge, Theater, Bibliotheken, Kino⸗ und Muſikaufführungen, Unterrichts⸗ kurſe uſw. kaum irgendwo eine nennenswerte Unterbrechung. Für die ehemaligen Angehörigen höherer Lehranſtalten, die bei Ausbruch des Weltkrieges ihren Lehrgang unterbrachen, um zur Fahne zu eilen, hat es ſich als wünſchenswert erwieſen, Gelegenheit zur Weiter⸗ rung ihrer Studien und zur Ablegung der Reifeprüfung zu chaffen. Zu dieſem Zwecke vereinigt die Heeresverwaltung von Zeit zu Zeit die Maturitätskandidaten zu beſonderen Unterrichtskurſen hinter der Front und bereitet ſie einige Wochen unter ſorgfältiger fachmänniſcher Leitung für die Reifeprüfung vor. So beginnt am 16. ds. Mts. in der franzöſiſchen Feſtung Maubeuge wiederum ein mehrwöchiger Vorbereitungskurſus mit nachfolgender Reifeprüfung für ſolche Kriegsteilnehmer der Weſtfront, die früher mit dem Zeug⸗ nis der Prima⸗Reiſe eine höhere Schule verlaſſen haben. Als Teil⸗ nehmer an dieſem Kurs haben ſich etwa hundert Kandidaten, Offi⸗ iere und Mannſchaften aller Waffengattungen, gemeldet. Bei lung der Lehrkräfte für den Kurs fiel die Wahl der Heeres⸗ verwaltung u. a. auch auf zwei badiſche Pädagogen, nämlich die Herren Direktor des Gr. Gymnaſiums in Donaueſchingen, z. Zt. Major d. L. Spath und Profeſſor an der Humboldſchule in Karls⸗ ruhe, z. Zt. Hauptmann d. L. Vurkard. Die Heeresverwaltung darf für dieſes Entgegenkommen und für ihr Beſtreben, den Studien⸗ befliſſenen auf dieſe Weiſe die Erlangung des Reifezeugniſſes zu er⸗ leichtern und ihnen dadurch für ihre ſpätere Karriere die Wege zu ebnen, der dankbaren Anerkennung der Beteiligten ſowie ihrer An⸗ erkennung der Beteiligten ſowie ihrer Angehörigen im Hinterlande gewiß ſein. * Der geſtrige Sennlag war eine Entſchädigung für das reg⸗ neriſche, kalte Wetter der Vorwoche. Der Wettergott ſcheint ſich dar⸗ auf beſonnen zu haben, daß wir uns nicht im Oktober oder Ro⸗ vember, ſondern erſt in der erſten Hälfte des September befinden, der uns in früheren Jahren noch viel Wärme und Sonnenſchein go⸗ bracht hat. Der geſtrige Tag— hoffentlich folgen ihm noch recht zahlreiche— wird namentlich dem Winzer recht willkommen ge⸗ weſen ſein, denn wenn die Sonne derartig einheizt, dann kocht deas Traubenblut. Bei einen! Ausflug in die Pfalz kann man ſich durch eigenen Augenſchein überzeugen, daß der diesjährige Wein⸗ herbſt vor allem der Menge nach hervorragend ausfällt. Nur will keine rechte Freude aufkommen, weil der 1918er Wein für die breiten Volksſchichten unerſchwinglich ſein wird, wenn ſich nicht ſämtliche deutſchen Bundesſtaaten zu energiſchen einheitlichen Gegenmaßregeln aufraffen. Wenn keine einheitlichen Richt⸗ oder Höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden, dann wird der Wein ſicher aus dem einen Bundesſtaat in den andern verſchoben und die Bewohner und Anwohner der Pro⸗ duktionsgegenden, bei denen der Wein zu einem Volksgetränk ge⸗ worden iſt, haben das Nachſehen. Es iſt doch im höchſten Grade be⸗ dauerlich, daß das Viertel Wein in der Pfalz nunmehr beinahe 3 Mark koſtet. Wer kann ſich denn einen derartigen Luxus noch er⸗ lauben. Hin und wieder machen ſich allerdings Anzeichen eines energiſchen Widerſtandes der Verbraucher bemerkbar. Die Wein⸗ trinker beginnen zu ſtreiken. Wir glauben nicht, daß bei dieſem Streik etwas Durchgreifendes herauskommt, weil es zuviel„Streik⸗ brecher“ geben wird. Gewiſſe Kreiſe werden im Gegenteil nicht ein⸗ mal böſe darüber ſein, denn es heißt ja, daß der Weinverbrauch ſich zu ſehr geſteigert hat. Wer nicht zu der Sonderklaſſe der Kriegs⸗ gewinnler gehört, wozu wir alle diejenigen zählen, die durch den Krieg außergewöhnliche Verdienſte einheimſen, der wird nun auch noch Temperenzler. Beinahe völliger Vegetarier iſt er ſchon länger. Der geſtrige Sonntag unterſchied ſich von den ſonſtigen Feiertagen auch durch den Uebergang von der Sommer⸗ in die Winter⸗ zeit. Nur die ganz Vergeßlichen werden heute eine Stunde zu früh aufgeſtanden ſein. Die öfſentlichen Uhren ſind bereits R4 zum⸗ teil umgeſtellt worden. So ging z. B. die Uhr an Kurfürſt Friedrich⸗Schule ſchon mittags um eine Stunde nach. Der Beginn der Winterzeit machte ſich auch durch den Andrang zu den Stätten der Zerſtreuung bemerkbar. Die nach dem Trank des Vergeſſens nach harter Tagesarbeit dürſtende Menge läßt ſich nicht mehr in den Wohnungen zurückhalten, wenn auch die Sterne noch ſo glitzern und der Mond noch ſo hell ſtrahlt. Aber Diſziplin weiß die Maſſe zu halten. Das haben wir erſt wieder am Samstag mit Genug⸗ tuung feſtſtellen können. * Ein Proteſt des Karlsruher Stadtrates gegen die Preis- treibereien nii Wein. Im offiziellen Karlsruher iet zu leſen:„Die Weinpreiſe haben im letzten Jahre eine ſol Steigerung erfahren, daß es für breite Schichten der Bevölkerung unmöglich geworden iſt, ſich noch ſolchen zu beſchaffen. Dies hat allgemein, insbeſondere aber in jenen Gegenden Süddeuiſchlands, wo viel Weinbau getrieben wird und wo der Wein von jeher als Volksgetränk galt, große Mißſtimmung hervorgerufen. Da zu be⸗ fürchten ſteht, daß die neue Ernte, die vorausſichtlich einen guten Ertrag liefert, ein weiteres Steigen der Preiſe, ſelbſt für gewöhn⸗ liche Schankweine, bringen wird, richtet der Stadtrat an den Deutſchen Städtetag und an das Gr. Miniſterium des Innern das dringende Erſuchen, zur Bekämpfung der Mißſtimmung mit allen Mitteln bei den maßgebenden Stellen dahin zu wirken, daß den empörenden Preistreibereien mit Wein Einhalt geboten wird, zum mindeſten, daß die Weine der 1918er Ernte nicht zu noch höheren Preiſen als ſene des Jahrgangs 1917 verkauft werden dürfen.“— Der Mannheimer Stadtrat hat allen Anlaß, ſich dieſem Proteſt anzuſchließen. pp. Im Blindenheim gab es am Samstag eine Feierſtunde. Die Vereinigung Mannheimer Muſikfreunde bot den Blinden eine Abendunterhaltung, deren Höhepunkt die Gaben des Hofopernſängers Lipmann bedeuteten. Sieghaft ſtrahlte ſeine edle Stimme in der Gralserzählung und einigen Arien aus„Undine“,„Waffenſchmied“ und„Rigoletto“, die techniſch voll⸗ endet und temperamentvoll im Vortrag wiedergegeben wurden. Zwei begabte Mitglieder der Pereinigung Mannheimer Muſik⸗ freunde, Frl. Elſe Fuld und Frl. Emmy Joſeph, warteten mit Violin⸗ und Klavierſoli auf und legten damit Zeugnis ab von ihrem künſtleriſchen Streben und fortgeſchrittenen Können. Frl. Elſe Hölzer bereicherte die Vortragsfolge mit einem ernſten und einigen heiteren Vorträgen, ſie errang ſich damit, wie die andern Soliſten warmen Beifall. Das Orcheſter der Mannheimer Muſikfreunde leitete den Abend ein und aus und bot auch zwiſchenhinein angenehme Ab⸗ wechslung. Es iſt erfreulich, einen ganz——— Fortſchritt der Leiſtungen feſtſtellen zu könen, die der pädagogiſchen Eignung des Muſikoirektors Hanſen und dem Streben der jungen Mitglieder das beſte Zeugnis ausſtellen. Nur eines ſollte ſich das Orcheſter ab⸗ gewöhnen: das dilettentenhaft anmutende Hin und Her und das übermäßig lang ausgedehnte Stimmen der Inſtrumey vor Beginn eines Vortrags. 3 Polizeibericht vom 18. Seplember Leichenländung. Am 14. ds. Mts., vormitiags 10 Uhr, wurde aus dem Rhein oberhalb des Männerfreibades die Leiche der 22 Jahre alten, ledigen Klara Stern aus Karlsruhe und dortſelbſt wohnhaft geweſen, geländet und in die Leichenhalle des hieſigen Fried⸗ hofes verbracht. Die Verlebte war Schaffnerin der ſtädt. Straßen⸗ bahn Karlsruhe und hat ſich von doxt am 7. ds. Miö. nach häuslichen Zwiſtigkeiten entſernt. Straßenraub. In der Racht vom 3. zum 10. September, gegen 412 Uhr, wurde auf der Renzſtraße beim Luiſenpark ein jünge⸗ rer Mann von den nachbeſchriebenen Tätern überfallen und ſei⸗ ner Brieſtaſche mit 495 Mk.,—4 Blätter Reichsbrotmarken, 3 Broi⸗ marken à 750 Gr., 4 kteinen Photographien und 2 Poſtkarten mit der Adreſſe Hans Gopper, beraubt. Nach der Tat gingen die Tä⸗ ter in der Richtung uach dem Werberplatz flüchtig.— Beſchreibung Einer iſt etwa 28—28 Jahre alt, 1,65 Mtr. groß, kräftig, hat dunkle Haare, dunklen ſtruppigen Kinnbart, mageres Geſicht. Er irug dunk⸗ len Anzug, Umkegkragen ohne Krawatte, dunkelgrauen oder grauen Fllöhut mit breitem Rand, nach unten gedrückt. Dieſer n hinkte mit einem Bein.— Der audere war etwa 22 Jahre alk, 1,60 Mtr. groß, unterſetzt, bartlos, trug eine dunkle Automütze mit großem Abzeichen.— Das geraubte Geld beſtand aus 3 Einhundertmarkſchei⸗ nen, 1 50⸗Markſchein, ferner aus 20, 10, 5, 2 und 1 Markſcheznen. — tor Hot-Theater Neues Thoa 16. Sept. 3, Vorstellung Die Menschenfreunde Montag—.——.—— Anfang 7 Uur 17. Sept. 5 Der Barbier von Sevilla Dienstagf Mittiere Preise Anfang 7½ Uhr ———— Mittwochſ Miltiere Preiae Anfang 7 Ulu 3 4. Vorsteliung Glaubiger 19. Sent. im Abonnem. E Mit dem eR spielen Donnerstag]ſ Kleine Preise Anfang 7½ Ubr i ee ee, e Freitag4 RMittlere Preise Aufang 7 Uur Anfang 8 Unr 21. Sept. Auss. Abonnem.] Das Dreimädlerhaus Samstagſ Mittlere Preise Anfang 7 Uhr 4 22 Sept. ſin MAenun. Tidelio— 112 0 Sonntegſ Fiche Preise Aufang 6 Uur Ankang 8 wurden nach W ger Körperverletzung und T ——— Splelplan des Eroſph. Hof- u. Nationa-Theaters Mannbeln Nus Euòwigshaſen. B Auszeichrung. Dem Inhaber der Kgl. Bazer. Hof⸗Fenſte und Taren- Fabrit Heinrich Faſig u. Sohn, Ludwigshafen a. W0. Kommergienrat H. Faſis“ wurde vom König von Bayern der Ber⸗ dienſtorden vom hl. Michael 3. Klaſſe verliehen. Nus dem Großherzogtum. Schwetingen, 15. Sept. In der Nacht zum Samstag iſt, ⸗Schwetz. Ztg.“ eine Geheimſchlachtung, an der der Händle⸗ Goltfr. Schober von Hockenheim, der Schreiner Wilh. Breiten ſtein und der Fabrikarbeiter Rudolf Ueltzhäffer von hier teiligt ſind, aufgedeckt worden. Der Händler Schober hatte in Neu lußheim ein Rind gekauft und in Hockenheim geſchlachtet. Da Fleiſch ſollte Freitag Nacht zunächſt nach hier gebracht und dan, Samstag früh, nachdem die Beteiligten ſich zunachſt ihr Anteil 9. ſichert hatten, nach MNannheim geſchafft werden. Die— merie bekam jedoch Wind von der Sache und beſchlagnahmte Fleiſch. Die an der Schlachtung beleigten drei genannken Per, ſonen wurden verhaftet und in das Amtsgefängnis 165 gen eingeliefert e Brühl, 14 Scyt. Im Altrhein wurde die Leiche eien etwa 40—45 Jahre alien Mannes gel an det, die anſcheinend ſchen, längere Zeit in Waſſer gelegen hat. Bei dem Verlebten, der waht ſcheinlich dem Arbeiterſtande angehört, wurde nur etwas Klei aber keine Ausweispapiere, vorgefunden. Die Perſonalien lonnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Karlsruhe, 15. Sept. Auf dem hieſigen Schloßplatz ſiud öun, zeit zwei engliſche Flugzeuge aufgeſtellt. Sie ge, hören zu den fünf Flugzeugen, die von der Kampfſtaffel bei dem Angriff auf Karlsruhe am 22. Auguſt abgeſchoſſen wurden. Rrt weiiere befinden ſich in Hagenan, während das fünfte beim Ab böllig gertrümmert wurde. Zwei weitere Flugzeuge desſelben Ge⸗ ſchwaders wurden am 22. Au bekanntlich an der Front abge ſchoſſen. Außerdem iſt der Rokor eines feindlichen Flugzenges auf geſtellt, das am 31. Mai von der Kampfſtaffel Taſe, 8. „Eppiugen, 14. Sept. Der 14 Jahre alte Sehrling Wilhelm Seltling. Sohn einer Witlbe von Mühlbach, lam in der Diefen⸗ bachſchen chinenfabrik in das Getriebe und wurde ſo ſ ver⸗ —9—— ſt a r h, ehe er in das Krankenhaus eingeliefert wer⸗ Pfalz, Heſſen und Umgedung. Sindenfels i.., 18. Sept. Bei einer hier zur Kur weilen, aus Büſſeldorf wurden im Hotel ſeitens der Gendarmerie 15 Pfund Butter und 60 Eier beſchlagnahmt. Acht Pfund Butter hatte die Hamſterin bereits abgeſchickt.— Im hieſigen Werk der Firma Kreuzer u. Böhringer wurden mittels Einbruches ein Anzahl werwoller Treibriemen geſtohken. Die Tater ſun noch nicht ermittelt. * Schierſtein, 18. Sept. Die Ehefrau Thiele in der Biebricher ſtrae, deven Mann an der Front ſteht, hat—5 achtjãhrigen Sohn mit eines Meſſers den Hals durchſchnitten, ſechs⸗ jährigen Töchterchen ebenfalls ſchwere Halsſchnittwunden beige bracht und dann ſich ſelbſt auf dieſelbe Weiſe das Leben zu nehmen verſucht. Als ſich bis Dienstag Mittag niemand von der Famili zeigte, öffnete man die Tür der Wohnung gewaltſam und ſand den Knaben tot im Bette liegend, während Muller and Töchterchen noch ſchwache—— von ſich gaben. Die beiden Hinwergerteſen, Sbaden ins Paulinenſtift begw. ins ſtädt. Kranken haus verbracht. Die Mutter hofft man am Leben erhalten zu kön; nen, während bezüglich des Mädchens dieſe Hofenung ſehr gering iſt Man nimmt an, daß der Schmerg über die Abreiſe ihres Manne“, der auf Urlaub bei ſeiner Familic weilie, die Fran zu der Ver zweiflungstat reranlaßt habe. „ Franffurt, 13. Sept. Gegen diejenigen Perſonen, welche be dem Fliegerangriffam 12. Auguſt 1918, vormittags, auf der Bockenheimer Landſtraße—— Paſſanten ihre Häuſer nicht geöffnet haben, hat die Königl. Staatsau, waltſchaft ein Berfabren eingeleitet, und zwar, ſoweit es ſi um verletzte und getötete Vaſſanten handelt, auch wegen fahrläſſ“ 2 ——9— ——— 5 von Freund und Feind. Deulſche Schlachiſlieger. Von der Weſtfront wird uns geſchrieben:„Am 23. Auguſt flog ein deutſches Schlachtgeſchwader von etwa 15 Flugzeugen aus dem Hinterland von Laon gegen die Nachmittagsſonne. Es hatte Befehl, franzöſiſche Reſerven im Tal von Vezaponin mit Bomben und Ma⸗ ſchinengewehren anzugreifen. In geſchloſſener Ordnung ſtreichen die großen Vögel durch die Luft, laſſen das durchſichtige Steingerüſt der allbeherrſchenden Kathedrale links und bekommen über dem Turmſtumpf von Coucy le Chateau ihr Ziel ins Auge. Der Boden⸗ dunſt geſtattet nur ſenkrechten Durchblick, doch der genügt, um ſich der Beute zu verſichern, die hier in ungeahnter Menge angehäuft iſt. Die Schlucht von Vezaponin mit ihren Ausläufern liegt tief unten im ſatten Grün. Schmale Wege durchziehen die Teile der Schlucht. Die Wege glänzen von den braunen Rücken langer Pferdekolonnen. Leſvannte Batterien ſtehen hier zum Nachſtoß bereit. Protzen harren auf den Wink ihrer Geſchütze. Frontwärts geſtellte Bereitſchafts⸗ bataillone ſind wie Häuſchen grauen Kaviars entlang der Wege auf⸗ geſchüttet. Die feindlichen Geſchütze blitzen in langen Reihen und ſtoßen ihren zornigen Atem gegen die deutſche Front auf dem offenen Gelände. In weitem Umkreis kribbelt ein ſchwärzliches Käfervolk um unſichtbare Zwecke beſchäftigt. Das Führerflugzeug ſtoppt; dann ſtößt es im Gleitflug in die Tiefe, ihm nach der ganze Schwarm beuteluſtiger Vögel. Mit vorgeſtemmter Bruft tauchen ſie in den Lärm des Großkampfes, ihn mit dem eigenen Ungeſtüm übertönend. Ihr fegendes Brauſen trägt das brutale Hämmern von einem halben Schock lebendiger Maſchinengewehre über das entſetzte franzöſiſche Kriegsvolk. Die engen Schluchten verſtopfen ſich raſch durch die Kopfloſigkeit übereilter Flucht, entlang der menſchengefüllten Täler ſchürfen die Maſchinengewehre Linien des Todes. Unter die Knäuel der Verzweiflung fallen rollende Sätze berſtender Bomben. In raſendem Hin und Her ſchnurren die Luftkutſchen durch die engen Mulden, um in raſchem Aufzug jedesmal die kurze Kurve zum Kehren zu gewinnen, genau wie die auf Beute fliegende Schwalbe im Torweg. Der Wirrwarr unter den franzöſiſchen Fahrzeugen wird unbeſchreiblich. Die Pferde brechen aus und verſtricken ihre Zügel um die Stämme der jungen Buchen. Die Infanteriſten werfen 5 nieder und werden von den deutſchen Maſchinengewehren mit pfei⸗ ſenden Nägeln auf den Boden geheftet. Auf den Höhen entleeren ſich die Straßen ins freie Feld. Die Geſchütze ſtoßen ihre Bedienungen ab und ſchweigen. Die Autos hüllen ſich in dampfende Staubwolken und halten. Der raſende Kurventanz der deutſchen Schlachtflieger Angriffsvorbereitung und Siegeszuverſicht des Feindes hat jäh das Entſetzen geſchlagen und läßt keine Sammlung mehr aufkommen. Heute nicht mehr! Die tapferen Vögel aber löſen ſich aus der Nähe von krachenden Granaten, ziſchenden Maſchinengewehrgeſchoſſen und ordnen ſich zur Heimkehr durch die ſonnenbeglänzte Landſchaft. Mit leeren Bombenhaltern und Maſchinengewehrtrommeln kehren ſie zurück. Kein Flugzeug fehlt, aber keins iſt unverletzt. Ihre Be⸗ ſatzungen ſind voll Freude. Es iſt zunächſt ſchwer, formgerechte Meldungen aus ihnen herauszubringen. Aber am anderen Tage ſteht ihre Leiſtung im Hecresbericht.(3..) „Oeſſuen wir unſer Heim den amerilaniſchen Soldalen:“ Mit dieſer Aufforderung, bie jetzt überall in Frankreich zu hören iſt, eröffnet Clͤment 2 el ine„Journal“ eine ſeiner Plaudereien, in der er die merkwürdige Gaſtfreundſchaft der Franzöſinnen den amerikaniſchen Soldaten gegenüber geißelt.„Manche braven Leute.“ ſagt er,„befolgen den Ruf, ſo gut ſie können. Aber das iſt nichts gegen den wilden Eifer, den Tag und Nacht die ſehr zahlreichen „Patinnen“ naſerer neuen Verbündeten zur Schau tragen, deren Röcke immer kürzer werden je länger der Krieg dauert. Dieſe Patinnen ſchlagen die ſeltſamſten Wege ein, um die jungen Krieger zu zerſtreuen, und unterhalten einen ausgedehnien„Verbindungs⸗ dienſt“ mit der amerikaniſchen Armee. Es iſt eine ſehr gemiſchte Geſellſchaft, die dieſe hilfreichen Freundinnen bilden: alte Damen, die noch ein junges Herz haben, kieine Arbeiterinnen, die abends cuf den Straßen herumſtreichen, und Abenteuerinnen jeder Sorte, die annehmen, daß die amerikaniſche Armee aus Milliardären zu⸗ ſammengeſetzt iſt. Zu beſlimmten Stunden bedürfen unſere neuen nicht den Verſuchungen zu erliegen. Auf der einen Seite werden ſie von ſchönen Augen angelockt, die darum flehen, eine Stunde Engliſch zu lernen, auf der anderen Seite ruft ihnen ein großes Plakat zu, das amerikaniſche Soldatenheim aufzuſuchen. Laſter und Tugend? Schrecklicher Zwieſpalt!... Die Polizei fängt jetzt allmählich an, der wahrhaft empörenden Ausbeutung unſerer neuen Verbündeten zu ſteuern. Sie hat einige Individuen feſtgenommen, die an den Bahnhöfen eine Tauernfängerei im großen Stile orga⸗ niſiert hatten, um die friſch angekommenen amerikaniſchen Offtziere und Soldaten gehörig hochzunehmen. Die Polizei wird in dieſen Bemühungen eifrig fortfahren müſſen, wenn nicht ganz Paris zu einem Hochſtaplerneſt werden ſoll. Wir brauchen deshalb nicht gleich alle Asketen zu werden. Aber ein wenig mehr Haltung würde nichts ſchaden Paris würde unſeren Freunden nicht minder an⸗ ziehend erſcheinen, wenn ſic nicht ſich heldenmäßig durchſchlagen in der Luft erregt ſein verzweifeltes Gegenbild in der Tiefe. In Verbündeten auf den Boulevards einer großen Seelenſtärke, um ötung. müßlen gwiſchen einer Schar bon Frauen, die ihrerſeiie NAmerilt entdeckt haben.“ Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim· „Alt Heidelberg.“ In Meyer⸗Förſters ſtets gern begrüßtem Werk ſetzte am Samel Elinor Brinken vom Stadttheater Koblenz ihr Gaſtſpiel ou Anſtellung fort. Mit erfreulicher Friſche und viel Innigkeit ſtattete ſie die Geſtalt der„Käthie“ aus. Doch wollte ſie uns allzu iugendi erſcheinen, nicht nur in der äußeren Erſcheinung. uch in den inneren Durchdringung und Erfaſſung der Rolle blieb wohl manch gerechter Wunſch unerfüllt. Gewiß, die junge Künſtlerin gab ſich rechte Mühe, das Empfin, den, das ſeeliſche Leid, das über dieſes im tiefſten unverdorber, Mädel hereinbricht, glaubhaft zu geſtalten, aber es ſehlte doch manche Zug, der die Leiſtung erft zur eigentlichen, faſt könnte man ſagen, klaſſiſch gewordenen„Käthie“ macht. Auch ſprachlich hat Frl. Brinken, wohl an kleinere Häuſer gewöhnt, noch eine reiche Entwicklungsze vor ſich, ſodaß wir glauben möchten, daß der Sprung von Kobl nach Mannheim wohl ein wenig gewagt erſcheinen dürfte. Immerhit wäre ein nochmaliges Gaſtſpiel in einer geeigneten Rolle empfehlen. Das gutbeſuchte Haus klatſchte— und weinte, wie„Allt⸗Heibel berg“ das erfordert. Auch die Herren Odemar, Grünberg 1n Neumann⸗Hoditz durſten ſich nebſt den übrigen Mitwirkende oft verbeugen. I. C. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Drei Meiſter⸗Klavierabende. Auch in dieſem Winter veranſtaltet das Mannheime⸗ Muſikhaus drei Meiſter⸗Klavierabende. 4 im Vorjahre iſt es geglückt, drei Künſtlerperſönlichkeiten zu 5 winnen, deren Namen von vornherein eine ſichere Gewähr für i volles künſtleriſches Gelingen gewährleiſtet. Der Leipziger Piarem Joſef Pembauer wird den Reigen am 10. Oktober mit ein Brahms, Chopin und Liſzt gewidmeten Balladen und Legende obend eröffnen. Der Künſtler hat ſich in einem Konzerte de⸗ Ju, ſtituts für häh. Klavierſpiel(23. Mai) aufs beſte hier eingeſa Am 14. November ſpielt Carl Friedberg nach längerer P en wieder eimmal in Mannheim. Seine Geſtaltungskunſt und 600 ſtarkes Temperament ſind längſt geſchätzt. Frau Elly Ney mit Recht als eine zweite Tereſa Careno.— ſieghafte Technil, die kruftvoll geſtaltende Act ihres Bortraqz, das von eineim fiorte Innenlehen zeugt, wird ihr auch diesmal alle Herzen gewinnss. * 4 * ter⸗ SSSS NS — ——— 6 5 Nr. 401. B. Seite T Darmſtabt, 18. Sept. Die Landeskartoffelſtelle hat in ihrer Ekrigen Sitzung den Ergeugerhöchſtpreis auf 6 Mark für entner feſtgeſetzt. Der Preis gilt vom 15. September ab, ein⸗ ließlich der Pramien. Bei Lieſerung außerhalb des Großherzog⸗ Aus Heſſen wird durch den Kommunalberband eine Ausfuhr⸗ ämie don 25 Pfg. für den Zentner feſtgeſetzt. Bei Lieferung ſcei in den Keller wird ein Zuſchlag von 90 Pfg. und eine Leih⸗ kcbühr von 30 Pfg. für den Sack bewilligt. Bei Lieferung vom Lager eines Kommunalverbandes erhöht ſich der Zuſchlag außer der Sackleihgebühr auf höchſtens.50 Mk. für den Zentner. Bingen 13. Sept. Ein Einbruchsdiebſtahl wurde in — Dienſtgebäude der ſtädt. Hafenmeiſterei hier verübt. Die Täter Reßen dabei 6000 Lebensmittelkarten für Binnenſchiffer und 8094 eiſebrotmarken mitgehen. Letzte Meldungen. Jeindliche Schiſfsverluſle. Jeit, abgeſehen von dem neulich gemeldeten franzöſiſchen Truppentrausportdumpfer„Balkan“, ſind Verluſte folgender beſonders bemerkenswerter Schiffe bekannt geworden: Der amerikaniſche Tankdampfer„Kellog“(7127 Brtr.), der ameri⸗ kaniſche„Monianan“(6659 Brit), ferner„Cubore“ 6300 Bri.),„Grauys Harbour“(2373 Brt.), der Segler„Doro⸗ ihy Barreit“(2088 Brt), der engliſche Tankdampfer„Cake Manitoba“(9674 Brt.), die engliſchen Dampfer„Wimmera“ 6022 Bri),„Peniſtenc“(4139 Bri.),„Princez Mavd“(1655 Brt.), der engliſche Munitionsdampfer„Marie Suzanne“ 6106 Bri), der japaniſche Dampfer„Tokuyama Maru“ 6029 Bri.), der franzöſiſche Dampfer„Pampa“(4421 Brt). Schließlich wurde der amerikaniſche Transporldampfer „Monnt Bernon“(früher„Keinprinzeſſin Cecilie“) mil 19 503 Brt. torpediert und ſchwer beſchädizt. Jerner wurden noch die amerikaniſchen Dampfer„Lake Edon“ und„Lake Owena“ als verfenkt gemeldet. Da die Schiffsliſten über ſie keine An⸗ gaben enthalten, dürfte es ſich um ganz neue Schiſſe handeln. * Franzöſiſche Angſt vor der deutſchen Friedensoffenſtve. d. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Sept.(Br.⸗Tel. g..) Baſler Nachrichten zufolge meldet die Neue Korreſpon⸗ denz aus Paris: An allen Anſchlagplätzen von Paris iſt 9— Ehtern Morgen ein Plakat zu ſehen, das einen franzöſiſchen oldaten mit Gasmaske und aufgepflanztem Bajonett dar⸗ ſtellt, von Gaswolken umgeben. Darunter ſtehen die Jahres⸗ zahl 1914—18, ſowie die Worte: Zweimal ſiegte ich an der Marne. Bruder Ziviliſt, Du ſollſt wie ich auch ſiegen, indem Du die heuchleriſche Friedensoffenſive des Feindes, die auf Dich berechnet iſt, zuſchanden machſt. Sei ſtart und ſchlau, mißtraue der deutſchen Hinterhältigkeit. Scharſe ruſſiſche Ankwort auf den Entente⸗Broleſt. Moskau. 14. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Auf die Proteſtnote des diplomatiſchen Korps in Petersburg vom B. September bezüg⸗ lich des Roten Terrors verbffentlicht die„Isweſtija“ Nr. 191 eine ausführliche, ſehr ſcharfe Antwortnote Tſchitſche⸗ rins, welche mit den Worten ſchließt: Wir lehnen auf das ent⸗ ſchiedenſte jede Einmiſchung neutraler Lapitaliſtiſcher Mächte zu⸗ Fenſten der ruſſiſchen Bourgeoiſie ab und erklären, daß wir jeden erſuch der Vertreier dieſer Mächte, die Grenzen des geſetzmäßigen Schutzes der Intereſien r Landsleute zu überſchreiken, als Ver⸗ ſuch zur Unterſtütung der ruſſiſchen Gegenrevolution bekrachten. BVertin, 15. Seyt.(WB. Nichtamiiich) Zu der letzlen Mannbeimer General⸗Anzeiger(Mitiag- Musgabe) Golddiebſtahl. Moskau, 14. Sept.(WTB. Nichtamtl.)„Prawda“ vom 14. Sep⸗ tember veröffenilicht folgenden Vefehl Trotzkis. In Kaſan baben Weißgardiſten und Tſchecho⸗Slowaken ſich eines Teils des Goldes, welches Eigentum der Räterepublik iſt, bemächtigt. Dieſes geſchah* Beſehl franzöſiſcher, engliſcher, japaniſcher und ameri⸗ kaniſcher Kapitaliſten. Das ruſſiſche Volk weigerte ſich nach der Hktoberrevolution, den ausländiſchen Wucherern für die vom Zaren abgeſchioſſenen Anleihen Zinſen zu zahlen. Um den ruſſiſchen Ar⸗ beitern und Bauern ihre Gewinne zu entreißen, haben ſich aus⸗ zändiſche Räuber durch die in ibrem Sold ſtehenden Tſchecho⸗Slo⸗ waken und Weißgardiſten eines Teils des Goldes bemächtigt. Jetzt verſuchen dieſe Ränber, das erbeutete Gold über Sibirien und Ja⸗ pan nach Amerika oder über Archangelsk nach Frankreich und Eng⸗ land zu ſchaffen. Dieſes muß um jeden Preis verhindert werden. Das dem ruſſiſchen Volke geſtohlene Gold muß unverſehrt zurückgegeben werden. Der Schutz dieſes Goldes im Gebiet des Tſchecho⸗Slowaken⸗ und Weißgardiſten⸗Aufſtandes wird allen ehr⸗ lichen Arbeitern und Bauern anvertraut. Nach Säuberung der Wolga, des Urals und Sibiriens von den Weißgardiſten und Tſchecho⸗Slowaken werden alle Schuldigen am Raube des Goldvor⸗ rates feſtgeſtellt werden. Ihr Eigentum wird konfisziert und ſie ſelbſt den ſchwerſten Strafen einſchließlich Erſchießung unter⸗ zogen werden Skoropadski in Berlin. Berlin, 14. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Heute früh trafen der kaiſerliche Botſchafter a. D. Freiherr von Mumm ſowie General Görner aus Kiew in Berlin ein, wo ſie von dem Hetman der Ukraine empfangen wurden. Der Hetman beabſichtigt, vor der Rückkehr nach der Ukraine noch einige landwirtſchaftliche Muſterbetriebe in verſchiedenen Provinzen zu beſichtigen. Das neue perſiſche Kabinett. Berlin, 15. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Das neue perſiſche Kabinett, das am 7. Paisser eingeſetzt wurde und laut einer Meldung des„Temps“ erſt nach gewältſamer Entfernung verſchie⸗ dener früherer Kabinettsmitglieder ſeine Arbeit aufnehmen konnte, iſt folgendermaßen zuſammengeſetzt: Miniſterpräſident u. Miniſter des Innern Moſchawerel⸗Memalit; Finanzminiſter: Moſchar⸗el Mul, ein intimer Freund des Miniſterpräſidenten; Miniſter für öffentliche Arbeiten und Handel: Babir⸗el⸗Mulk; Kultusminiſter: Maſir⸗el⸗Dauleh, der Schwager des Miniſterpräſidenten; 3 miniſter: Prinz Firus(Nusrat⸗ed⸗Dauleh), der Sohn des Ge gouverneurs von Fars, Forman und Farma. Für das Kriego⸗ ſowie das Poſtminiſterium ſind vorläufig noch keine Perfönlich⸗ keiten gefunden worden. Amerika und die öſierreichiſchen Slawen. c. Lon der ſchweizeriſchen Grenze, 16. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Dem Londoner Korreſpondenten des„St. Gallener Tag⸗ blattes“ zufolge meldet der„Daily Telegraph“ aus New⸗York: Staatsſekretär Lanſing erklärte, die amerikaniſche Regie⸗ rung ſei nunmehr entſchloſſen, den ſlawiſchen Völkern Oeſterreich⸗Ungarns auf Koſten der Einheit des Habs⸗ burgerreiches zur Selbſtändigkeit zu verhelfen und die⸗ ſes Ziel auch auf dem kommenden Friedenskongreß zu ver⸗ treten Die zahlreichen Tſchecho⸗Slowaken in der Union haben dieſe Erklärung Lanſings jubelnd begrüßt und ſie durch feſt⸗ liche Umzüge in den Straßen der amerikaniſchen Hauptſtädte gefeiert. Die amerikaniche Bevölkerung namentlich in New⸗ Dork brachte dieſen Kundgebungen Sympathie entgegen. Enklaſſung Litwinoffs aus dem Gefängnis. London, 14. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Agent der Bolſchewiſten, Litwinoff, iſt aus dem Gefängnis in Brixton entlaſſen worden und iſt nach Hampſtead bei London zurückgekehrt. Er Handel und industrie Süddentsche Drahtindustrie.⸗G. in Mannheim⸗ Waldhof. Wie wir hören, hat Herr Oberbürgermeister a. D. Hau mann- Köln in der Generalversammlung dieser Gesellschaft die auf seinen Namen angemeldeien 980 Stück Aktien als Liquutdator des de Wendelschen Besitzes vertreten. Piälzische Pulverfabriken,.-., St. Ingbert. Das Unternehmen stand in dem am 30. Juni beendeien Ge- Schäftsjahr 1917—18 unter dem Zeichen rückhaliloser Ausnutzung der Werkanlagen zur steten Steigerung der Fertigung. Es gelang, die Tagesleistungen der Betriebe wesentlich zu erhöhen, wodurck naturgemäß auch der Umsatz gesteigert werden konnte. Aller⸗ dings wuchsen auch in raschestem Maß die Selbstkosten durch die bekannte Ueberteuerung sämtlicher Betriebsausgaben. Da auß dem durch die erhöhte Fertigung der Gestehungspreis un auch der Verkaufspreis der Erzeugnisse herabgeset en konnie, so übersteigt der Gewinn des abgelaufenen ſahres den des Vorjalires, welches noch zur Hälite Baujahr war, nicht wesentlich. Der Brutiogewinn stei sich von 2255 092 aui 5 650 750 Mark, wogegen auch Löhne und Steuern einschließlich Kriegs⸗ E von M. 1 064 034 auf M. 3 347 626 stiegen und die cumgsunkosten sich von M. 170 37/4 auf M. 945 802 erhöhten. Sonach ergit sich einschließlich Vortrag 2 von M. 56 838(i. V. M. 51 540) ein Reingewinn von M. 1 414 160(M. 1 072 167), Woiur ſolgende Verwendung vorgesehen wird: für Abschreibungen M. 17108(171 000), für Sondkerrücklage M. 35 000(), für Expio⸗ sionorückiage 40 000(30 000), für Talonsteuerrüchlage Mark 90 000(), für Vergütung an Aufsichtsrat und Vorstand 190 158 (144328)., für 30 Prozent(30) Dividende M. 450 000(450 000), zür Arbeiterbelohmun und Wohlfahrtszwecke 300 000(120 000) Mark, im Vorjahr noch M. 100 000 für Gründung einer Pensionskasse). Der Vortrag wird erhöht von M. 56 838 auf Mk. 177 510. Das Unternehmen hofft, auch im nächsten Jahre ein zu- kriedenstellendes Ergebnis erzielen zu können.— Sehlfterbörse zu Duisburg-Rukrert. Duisburg-Ruhrort, 14. Sept. Amliche Notierungen. Bergfahrt. Frachtsätze von den Rhein-Ruhr-Häfen nach Mainz. Gustavsburg .50, nach Mainplätzen bis Frankturt a. M..75, nach Mannheim .50, nach Karisruhe.80, nach Lauterburg.00, nach Straßburg i. E..50; Frachtsätze von Häfen des Rliein-Herne-Kanals nach Mainz-Gustavsburg.00, nach Mannheim.00; Schlepplöhne von den Rhein-Ruhr-Hälen nach St. Goar.90, nach Mainz-Gustavs- burg.90—.00, nach Mannheim.10—.20 M. 100 fl 309.25 M. Talfrachten für Kohlenladungen(für die Tonne zu 1000 lg): große Schiffe niedrigster Satz nach Autwerpen-Süd.25 M. Wasserstandsbeobachtungen im Monat September pegelstation Dat e e 1. 14 14K. erkungen kHuningen) 12.02 Keh.57 2903.65 Rexau„„6.05.30.30 Mannhelm„„„„.82.15.74 Haiua 040.59 081 Kaub——.55.69 KGIn vom Neckar: Ranrh²N. 2476.05.60 6446 Hellbrouun 0300662.35 +ꝗ2⁵ Offene Stellen bleibt in Schußhaft.—— Bursche PP Autliche Veröſſentlichungen der Stadtgemeindt Verka Büro, Dienstag, 17. September gelten ſolgende Marten: 8—————— I. Für die Verbraucher: 0 oder e—— 9 8 Bere Büro⸗ od. Lager⸗ 0 750 Gramm die Brot⸗ und Buſatz⸗ Ir ter 12 N—— eee — ilcken. Erüne Bohnen Brot— Mehl: 375—— Brot, od. 250 Gramm S Eintritt für unſere See die Geſchäftsſtenle. 8183 * SS e Karkoffenerkt muß bis ioateneas Same Metallindustrieverke n ct, Jaz0s zirka 100 Zentner, lasse heute am Necłkar- t und Logis tag, den 21. September in der Markenabliefe⸗ Nefdregerie S22 Le rungsſtelle des Lebensmittelamtes, Zimmer 26 SPeyer E Rü. 9 hafen(früher Krempelmarłct) den ganzen Gnte Penslon werden nicht m gut geſchrieben. 3 1 findet anſt. Frl. ohne An⸗ Butter: Für Pfund die Buttermarte ac in den Alleinmädchen wiederum auswiegen. hang ur 85 Me, ee Verkaufsſtellen 451—835. Fett: Für Pfö. die Fetimarke 3 in den Berkaufs· ſtellen 620—1000; das Pfund koſtet 2,48 Mk. Trockenmilch: Für 200 Gr. ungezuckerte Trocken⸗ — del 2 die Buttermarke 47 in den Berkau en-600. Mager⸗ u. Buttermich: Für Siter die Marke 9. Eier: Für 1 Kählhausei zu 34 Rfg. die Eiermarke 21 in den Verkaufsſtellen—850. Fleiſch: Die Wochenmenge beträgt 20 Gramm. uſthonig: Für 1 Pfö. die Kolonialwarenmarke 77 in den rkaufsſtellen—998. Der Preis be⸗ krägt für oſſene Ware 2½ Kg. Pakete 73 Pig. und„ Kg. Pakete 75 Pfg. für das Pfund. Ooſt: Für 4 Piund die Buttermarke 50 in den Ver⸗ kaufsſtellen 976—995. Das Obſt iſt am Montag —— 3 Die Marke gilt bis Diens⸗ ag aben 5 Kartoffeln: In den Verkaufsſtellen—1400, ſowie in den ſtädtiſchen Läden für 2 Pfund die Kar⸗ toffelmarke 132, außerdem die roten Wechfel⸗ marken. II. Für die Berkaufsfellen: Bei den Großhändlern ſind zur Abgabe bereit: Butter: Für die Butterverkauſeſtellen 886—1000 am den 17. Nis. 5 Uhr.(Kopfmenge: 200 Gramm). Der Ab⸗ gabepreis beträgt 4,05 Mk. für das Kilo. Trockenmuch wird nicht mehr in Beuteln ab⸗ gepackt, ſondern loſe au Es her das Verpackungsmaterial mitgebracht werden Kartoſſeln: Für die Hauptmarke 182 2 Pfund. Die Kartoffelverkaufsſtelen 419—1036 müſſen ihre Empfangsbeſcheinigungen Montag Nachmittag bei der Kartoffelſtelle Zimmer 54 abholen. Städtiiches Lebensmittelamt, O 2, 16/18. In der Fleiſchwoche vom 16. bis 22. September *. 98 kaun auf einen Zehntel⸗Anteil der Vollkarte entnommen werden: Schlachtviehſelſch mit eingewachſenen 3 oder Schl e ſch ohne Knochen, Schinken, Dauerwurſt, Zunge od. Speck oder Wildpret, Fleiſchkonſerven ein⸗ ſchließl. des Doſengewichts 40 Gramm Auf eine ganze Fleiſchkarte entfalen 200 Gramm Dieſelben ſind zu etwa ½ in Wurſt zu Saabe heim, den 14. September 1918. 44 Die Bircklin des fädk. Schlacht⸗ u. Biehhoſes 20 Gramm 16 Gramm Wegen Auswechslung der Gleiſe wird am Dienstag, den 17. d3. Mis. die Strecke von Rhein⸗ luſt nach Schloß in der Zeit von 8,90 Uhr bis 11,30 geſperrt, 278 Wagen der Linien 3, 4, 9, 11 und der n Haardt⸗Bahn verkehren deshalb während dieſer Zeit Parkring—Rhe—Planken—Paradeplatz. 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Der Kartenverkauf erkolgt 3 3—7———4— Bogen 47—49) und am vo ge se von abends 1½%8 Uhr ab durch den Pedell der Handels- hochschule A 4. 1 8²⁰¹ĩ Tahlrelcher Besuch iat erwünscht. Reichsdentsche Wäffendrüderlche Vereialgung v. Berſin W 35, Potsdamerstrasse 21. Im Auftrage: Dr. Kutzer, Oberbürgermeister. Wer liefert taglich -3000 Abschnitte 34 mm& 35 mm lang? Stabeisen wird Eintritt frei für Jedermaun. Schulkinder haben keinen Zutritt. Auf denheiteren Kunstler-Abend im Ball- haus, am Dienstag, 17. September, abends S Uhr, wird noch besonders hingewiesen. I. Volkstümlicher Musikabend eeutsche Hausmusik 16. und 17. Jahrhundert) Nont den 23. September, abends 8 Uhr — im Ballhaus. 8 Heute letzter Tag: 1. Monopolfilm der EKünnberg-Serie 1918/19. Die goldene Mumie Erstklassiger Filmroman in 5 Akten. Hauptdarsteller Lpontine Kübaberg- Fsrdinand 5onn Senta als Nachtwächter reizendes Lustspiel in 8 Akten mit Senta Söneland ——————————————————— iuslnraflanmtkluunklküeauümnlankurükäunklhimumtinuuuttntiftzanklBrtdtuuulllg aitsror Tixstlrabsud Ballhaus. Dienstag, den 17. September 1918 abends 8 uur noch 4 Tagel Fünf Minuten Zu spät mit Mitwirkende: gestellt. C2¹⁸ 0 Nl Frl. Laura Bernauer, vom NI Tã lich eine Fuh re Soubrette Mannheimer BopP& Reuther 1a X. 48——— Mlennhelm-Walahct. 4 2 5 2 F erregissenr— kerenm: Ein nabialt. Bährrtrann. Urnier⸗ 555———.——— Grchester: Abt. d. Jäger 14, Heidelberg. — Zur Vorführung kommen ernste und heitere Gesänge, Duette u. Vorträge Tänre. Ale Ansager waltet Herr Sberregisseur Brönner. Jair ———— Eintritt Mk..— u. Mk..— Voxver- Ia. Lohkuchen für sofortige Lieferung abzugeben. 3421 kaufsstellen: Herzberger, E 6, 1: Hoff- Mannheim mann H 1; Kremer P 1 u. Ballhaus. Heller 8 Jost Nachf.——9 ErrhrE—•——— und BGorken-Abfälle Möbl. 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