Perentwortlich für den allgemetnen und Handelsteil: Cbetredatteur Se. abase Hencer für den kinzeigenteil: Anton Grieſer Druc u berlag Druckerei br Haas Mannhetmer Oenerah⸗ KAnzelger.m b. H. ſämtlich in Mannheim— Lelegramm⸗ Adreſſe General⸗Unzetger Mannheim.— Fernſprech⸗kin⸗ kniuß Aun Mannheim Nr. 7930. 7541. 7942. 7943. 7944, 794⁵ und 794%— Doſticheck⸗Ronto: Nr 2917 Tudwigsbafen am Rhein. Abend⸗Ausgabe. 6 Angeigenpeeiſe Die Ipalt. Nolonelzetle 40 Pfg.,——— 0 0 50 Pie. Meklämen M..—, Ceuerungs⸗Suſchlag 50%. Annahmeſchlüß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr. Abendblatt——* 2½ Uhr. Für gr⸗ zeigen an behimmten Cagen, Stellen und Kusgaben wird keine Oer⸗ antwortung übernommen“ Sezugspreie in Mannheim und Umge⸗ bung monati M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Biertelj. R..43 einſchl. Iuſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeh. M..70. Einzel⸗Ur:10pis 1918.— Nr. 440. tzoiger Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. e e eeeeeeeeeeeeeeeeeeee——⁊H:;77f—— der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 20. Sept.(WTB. Amll.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgeuppe des Generaljeidmarichalls ronprinz Ruprecht von Bayern Infanteriekämpfe nordöſtlich von Bixſchoote und ſüdlich von Bpern verliefen für uns erfolgreich. Ein Vorſtoß der Engländer nordweſtlich von Hulluch wurde abge⸗ wieſen. In örtlichen Anternehmungen bei Moeuvres und im Walde von havrincourt machten wir Gefangene. In Moeuvres ſprengten wir zahlreiche Unterſtände des Jeindes. Heeresgruppe des Generaloberſten von Boehn. Auf dem Schlachtfelde am frühen Morgen heftiger Feuerkampf. Starke Teilangriffe, die der Jeind gegen Gouzeaucourt und beiderſeits von Epehy mehrfach wie · derholte, wurden abgewieſen. Bayeriſche Regi⸗ menter und preußiſche Jäger zeichneten ſich hierbei beſonders aus. Einheitliche Angriffe richteie der Jeind nach ſtärkſtem Jeuer am frühen Morgen und in den Mittagsſtunden gegen unſere Linien zwiſchen Omignon⸗Bach und der So m mez ſie ſind auch hier geſtern überall vor unſeren Linien geſcheitert. heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen. Nördlich der Aisne machlen wir bei eigenen Unter ⸗ nehmungen am Gehöft Baurains und weſtlich von Jony 130 Gefangene. Infolge unſeres Arkilleriefeuers, das das Unternehmen weſilich von Jony vorbereitete, kam ein beabſich · tigter Angriff des Jeindes nicht voll zur Enkwicklung und wurde abgewieſen. Heeresgruppe von Gallwitz. Kleine Vorſeldkämpfe. Ueber dem Schlachtfelde zwiſchen Maas und Moſel ſchoß das Jagdgeſchwader 2 unter Führung des Oberleutnants Freiherrn von Boenigk in der Jeit vom 12.—18. September 81feindliche Flugzeuge ab; es verlor ſelbſt im Luftkampfe nur zwei Flugzeuge. Leut⸗ nant Büch ner errang ſeinen 30. Luftſieg. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorfji. der Wiener BGericht. Wien, 20. Seyt.(WTB. Nichtamilich.) Amtlich wird ver · lautbart: Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe an der venetianiſchen Gebirgs⸗ front lebten geſlern aufs neue auf. Nördlich des Col Jſabella und des Col del Roſſo gelang es den Italienern, vorübergehend in unſere Grãben ein · zudringen. Ungeſäumt einſetende Gegenſtöße warfen ſie ſogleich wieder hinaus. Weſtlich des Aſolone und im Gebiet des Col del Roſſo ſchlugen unſere braven Regimenter italieniſche An⸗ ſtürme in erbitterten Nahkämpfen zurück. Der Feind er⸗ litt ſchwere Verluſte. Bei Sandona ſcheiterte abermals ein feindlicher Aebergangsverſuch. Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. und k. Truppen keine beſonderen Kampfhand⸗ lungen. Albanien. Geringe Gefechtstãtigkeit. Die feindlichen Fluganlagen von Valona wurden von unſeren Fliegern mit Erfolg angegriffen. Der Chef des Generalſtabs. Der bulgariſche BGericht. Sofia, 19. Sept.(PTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht über die Operationen am 18. Seytember. Mazedoniſche Front: Im oberen Skumbital Patrouillengefechte. Bei Batindel öſilich der Höhe 1050, wurde ein ſtarker feindlicher Stoßtruyp durch Feuer zerſtreut. Oeſtlich der Cerna beſetzten unſere Einheiten, vom Jeinde ungeſtört, die neue ihnen angewieſene Stellung. Ein feind⸗ liches Balaillon wurde ſüdlich von huma durch Feuer zer⸗ ſtreul. Die Artillerie ſchoß feindliche Munitionslager in Brand. Das Artilleriefeuer war beiderſeits zeitweiſe hefliger auf beiden Séiten des Doiranſees. Im Laufe des Tages entwickellen ſich öſllich und weſtlich von Doiran erbilterte Kämpfe. Nach überaus kräftiger Artillerievorbereitung, bei der der Feind über 250 000 Granaten verſchiedener Kaliber ver⸗ ſchoß, griſſen drei engliſche und zwei griechiſche Diviſionen an. Es geiang ihnen, an mehreren Stellen in unſere vorge⸗ ſchobenen Stellungen einzudringen, ſie wurden aber durch unverzüglichen Gegenangriff unſerer kapferen Infan⸗ terie, die im ausgezeichneten Juſammenwirken mit der Ar⸗ tillerie arbeitete, an allen Punkten zurückgeworfen; ſie ließen eine große Zahl Getöteter und Verwundeter zurück, über 500 unverwundete gefangene Engländer und Griechen, ſowie eine große Menge Wafſen und anderes Kriegsmaterial blieben in unſerer Hand. Gleichzeitig mit dieſen Operalionen rückte eine griechiſche Diviſion im Nord⸗ oſten des Sees gegen unſere Skellung vor. Nachdem ſie ſich genügend genähert hatte, wurde ſie unter unſer Arkillerie · ſeuer genommen und mit großen Verluſten zerſtreut, wobei ſie Gefangene in unſerer Hand ließ. Oeſtlich der Cerna errang der deutſche Vizefeldwebel Fiſeler ſeie 1. Luftſieg. die Kriegslage. EBerlin, 20 Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Entente⸗ mächte ſind beſtrebt, mit dem geſamten Einſatz ihrer Kräfte die militäriſche Kriegsentſcheidung herbeizuführen. Abgeſehen von den Kämpfen, die an der franzöſiſchen unditalie⸗ niſchen Front den Charakter von Großkampfhandlungen angenommen haben, ſpielen ſich zurzeit auch Zuſammenſtöße in Mazedonien ab. In rückſichtsloſen Angriffen ſucht der Ne fun am vο e an⸗ umsauune Huns ſn 8 0 Oſrounier——* —— Feind die deutſch⸗bulgariſchen Linien zu zermürben und zu durchbrechen. Ohne Frage iſt ſein Ziel die Befreiung Serbiens und damit die Unterbrechung der Linie Ham⸗ burg—Bagdad, Berlin—Konſtantinopel. Jedoch von dieſem Ziel ſind Engländer und Franzoſen noch fern; mit einer Be⸗ ſetzung Niſchs würden ſie es erſt erreichen können. Sie ſind indes von dieſem Punkte noch 250 Km. entfernt und haben dieſe Strecke nur an einer Stelle, wo es ihnen gelang, die bul⸗ gariſchen Linien ein wenig einzudrücken, um 12 Kilometer verkürzt. Alles in allem iſt die Lage vom Standpunkt der deutſch⸗ bulgariſchen Verteidigungdurchaus befriedigend und in Mazedonien haben wir die volle Geroißheit, daß dem Feinde kein entſcheidender Erfolg beſchieden ſein wird. Schließlich wäre noch zu erwähnen, daß die Bulgaren im Abwehrkampf 500 Gefangene machten. Inbezug auf die Kämpfe im Weſten machen wir darauf aufmerkſam, daß ſich unſere bewegliche Abwehr noch immer im Vorgelände der Siegfried⸗ und Michelſtellung abſpielt. Neue ſchwere Großkampftage ſtehen, wie von militäriſcher Seite angedeutet wird, bevor. Die Armeen der drei feind⸗ lichen Großmächte griffen neuerdings geſondert in beſtimmten Abſchnitten an. m. Köln, 20. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet zur Räumung Bakus durch die Engländer: Die ſchon am 18. September aus Konſtantinopel gemeldete und nun aus engliſcher Quelle beſtätigte Beſetzung Bakus durch türkiſche Truppen hat weit mehr wirtſchaft⸗ liche und politiſche als militäriſche Bedeutung. So erfreut die Sowjetregierung auch über den Abzug der Engländer ſei mag, umſomehr muß ihr daran liegen, die Stadt ſelbſt in die Hände zu bekommen. Denn der Beſitz der Stadt ſichert die Ausbeutung der dicht nördlich Bakus liegenden Erdöl⸗ und Naphthaquellen, die für das wirtſchaftliche Leben ganz cheilerle Anſtürme gegen die Siegfriedſtellung. Rußlands von allergrößtem Wert ſind. Die Sowjetregierung legt, wie aus dem Bericht über den deutſch⸗ruſſiſchen Zuſatz⸗ vertrag hervorgeht, auf den Beſitz von Baku den allergröß⸗ ten Wert und wird niemals zugeben, daß der kaſpiſche Erd⸗ ölbezirk dauernd in der Hand eines unter türkiſchem Schutz ſtehenden Staates bleibt. Es iſt auch in unſerem Intereſſe zu hoffen, daß dieſer Streitpunkt in einer beide Teile zufrieden⸗ ſtellenden Weiſe erledigt wird. Vor dem dritten Teil der feindlichen Offenſive. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) „Petit Journal“ meldet von der Front: Lebhafte Vorfeld⸗ tätigkeit bereitet neue Kämpfe vor, womit der dritte Teil der großen Offenſive beginnen würde. Ein Armeebefehl Marſchall Fochs erläutert den Truppen das feindliche Friedensangebot und mahnt zur Anſpannung aller Kräfte für die ferneren Aufgaben. Engliſche und amerikaniſche Verluſte. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die Schweizer Depeſcheninformation berichtet: Die engliſchen Verluſtliſten vom 1. bis 15. September enthalten 44 621 Namen; die amerikaniſchen Verluſtliſten vom 25. Juli bis 10. Auguſt weiſen nach der New PYork Sun 28 118 Namen an Toten, Verwundeten und Vermißten auf. Japaniſche Rüſtungen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der Pariſer„Herald“ meldet aus Tokio: Eine neue Kre⸗ ditvorlage der Regierung an das Parlament fordert weitere 980 Mill. für die Vermehrung der japaniſchen Flotte und den Ausbau der japaniſchen Werften. neue U⸗Boot-Erfolge. Berlin, 20. Sept.(WB. Amtlich.) Im weſilichen Teile des Mittelmeeres verſenkien unſere-Boole 12000 Bruttoregiſterkonnen Schiffsraum. * Berlin, 19. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Welche Störung der Unterſeebootkrieg für die engliſche Schiffahrt be⸗ deutet, zeigt ein Bericht der Londoner Hafenverwaltung. Hier⸗ nach iſt der Verkehr in dem am 31. Mai endenden Jahr um 5,3 Millionen Tonnen auf 13,08 Millionen Tonnen, d. h. um 28,8 Prozent zurückgegangen. Von dem Rückgang entfällt auch wieder der größte Teil— 4,18 Millionen Tonnen— auf den Außenhandel. Man bedenke dabei, daß der Schiffsverkehr im Londoner Hafen vor dem Kriege faſt 40 Millionen Netto⸗ regiſtertonnen betrug. Handelt es ſich, was wahrſcheinlich iſt, bei obigen Zahlen auch um Nettoregiſtertonnen, ſo hat das am 31. Mai 1918 endende Jahr gegen das letzte Friedensjahr einen Rückgang von faſt 70 Prozent gebracht; handelt es ſich um Bruttoregiſtertonnen, dann ſogar einen Rückgang von beinahe 80 Prozent. Bevorſtehender Rücktritt Cayelles. Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt Admiral Behncke, ſeinerzeit bekanntlich ſtellvertretender Chef des Admirals der Marine, zum Stell⸗ vertreter des ſoeben beurlaubten Marineſtaatsſekretärs von Capelle ernannt worden. Admiral Behncke leitete, wie erinnerlich, 1917 den Angriff gegen Oeſel, der zur Beſetzung der Inſeln führte. Burians Role. Die Antworten. IJ Berlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſche Antwort auf die Wiener Friedensnote ſoll, wie die„B..“ hört, bereits nach Wien abgegangen ſein und heute dem dortigen Auswärtigen Amt übergeben werden. EBerlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Wien wird der„B..“ gemeldet: Die amerikaniſche Antwort auf die Note des Grafen Burian iſt heute Abend hier eingetroffen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Neuen Züricher Zeitung“ zufolge berichtet der „Corriere della Sera“, daß ſich die alliierten Regierungen entſchloſſen haben, eine gemeinſame Antwortnote auf die öſterreichiſche Note zu geben, welche analog der öſterreichiſchen Erklärung ſein werde. Daß die Antwort verneinend ſei, werde niemanden überraſchen. Aus dieſer neuen Erfahrung möge der Gegner lernen, daß jedes derartige Manönyer von vornherein zum Mißerfolg verurteilt ſei. Frei⸗ lich beſtehe, um mit dem Feinde zu reden, die Gefahr eines Selbſtmordes Europas, aber gerade deshalb und um der bis⸗ her gebrachten Opfer willen müſſe die Entente den Kampf bis zum Sieg durchfechten. Diplomatiſche Einheitsfront der Entente. Amſterdam, 19. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Reutermeldung aus London ſchreibt die„Times“, daß in diplomatiſchen Kreiſen der Alliierten mit Rückſicht auf die Friedensoffenſive der Mittelmächte die Frage erwogen werde, ob es nicht zweckmäßig ſei, für die diplo⸗ matiſchen Angelegenheiten eine ähnliche Einheitlichkeit zu⸗ Der Chef des Admiralſiabs der Marine. ———— — —— —— ———— ———————— —— ——— 9 2. Seite. Nr. 440. Mannheimer General⸗Auzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 20. September 1918. ſtandezubringen wie für die militäriſchen und zu dieſem Zweck eine diplomatiſche Zentralſtelle, eine Art diplo⸗ matiſches Verſailles zu errichten. Dafür wäre notwendig, eine beſtimmte Friedenspolitik als Grundlage für die Diplomatie feſtzuſetzen. Die Nole Oeſterreich⸗Angarns und England. Ueber die Beurteilung der öſterreichiſch⸗ungaxiſchen Note in engliſchen politiſchen Kreiſen wird der„Köln. Ztg.“ von zuverläſſiger Seite aus einer neutralen Hauptſtadt folgendes mitgeteilt: Der Vorſchlag Oeſterreich⸗Ungarns hat in den politiſchen Kreiſen Englandserheblichüberraſcht. Nach der Rede Lloyd Georges in Mancheſter iſt man des Glaubens geweſen, die Mittelmächte ſeien ſich darüber klar, daß Friedensſchritte keinen Erfolg haben würden. Was die der Note auf die inneren Verhältniſſe des Verbandes betrifft, ſo ſoll man ſich nach derſelben Quelle von dem Schritt Oeſterreich⸗Ungarns nicht zu viel verſprechen. Im übrigen iſt man ſich in den erwähnten Kreiſen nicht klar darüber, ob die Initiative zu dem Schritt von Oeſterreich⸗ Ungarn ausgegangen und dabei die Abſicht geweſen ſei, Deutſchland vor eine vollendete Tatſache zu ſteſlen, oder ob Oeſterreich⸗Ungarn von Deutſchland vorgeſchoben ſei, damit ſich dieſes einen Fehlſchlag erſpare. Dieſe Mitteilungen, die, wie geſagt, von durchaus zuverläſſiger Seite herrühren, ſollten nach verſchiedenen Richtungen hin zu denken geben und die richtige Einſchätzung des Schrittes erleichtern. Seine Wirkung kann, wie die Dinge heute liegen, vorläufig nur die ſein, die ein offener und ſachlich einwandfreier Vorſchlag auf die Völker ausüben kann, nicht aber auf die Regierungen, die ſich, ja gerade ſetzt, in Kundgebungen der Gewalt und Er⸗ oberungen überbleten. Jtaliens Stellungnahme. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) „Petit Journal“ meldet: Orlando kehrt am 23. September nach Rom zurück. Für den 24. September ſind die Kammer⸗ vorſtände zu Orlando geladen, um über die öſterreichi⸗ ſche Note und die Stellungnahme der Regieruna hierzu unterrichtet zu werden. c. Von der ſchweizerſſchen Grenze, 20. Sept,(Pr.⸗Tel, g..) „Corriere“ meldet aus Rom: Sonnino und der Kriegs⸗ miniſter ſind am Montag in das Hauptquartier abgereiſt. Ihre Reiſe ſteht in Zuſammenhang mit der öſtereichi⸗ ſchen Note. Noch unbeſtimmte Haltung des Vatikans. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Aus Rom wird berichtet: Ueber die Haltuna des Vati⸗ kans zu dem öſterreichiſchen Friedensvorſchlaa verlautet noch nichts beſtimmtes. Der Papſt hatte eine längere Beſprechung mit dem Kardinal Staatsſekretär Gaſpari. Nach dem„Meſſagero“ wird der Vatikan vielleicht noch als unbeteiligter Vermittler auſtreten und zu die⸗ ſem Zweck in unverbindlicher Weiſe mit den Vierverbands⸗ reglerungen Fühlung nehmen. Der„Secolo“ ſchreibt gleich⸗ falls, der Papſt werde die Friedensnote doch beantworten. Der ſchweizeriſche Geſandte bei Clemenceau. c. Von der ſchrweizeriſchen Grenze, 20. Sept.(Pr.⸗Tel. o..) „Petit Journal“ meldet, Clemenceau habe den ſchweizeriſchen Geſandten zu einer längeren Beſprechung empfangen. Keine Aebereinſtimmung der franzöſiſchen Sosialiſten. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 20. Seyt.(Pr.⸗Tel. g..) „Echo de Paris“ meldet, daß der Pariſer Gemeinderat einen Antrag der beiden Linksparteien zur öſterreichiſichen Note nicht auf die Tagesordnung geſtellt habe. Die Ver⸗ treter der ſozialiſtiſchen Kammerparteien wurden von Klemen⸗ ceau empfangen. Die Kammerſitzung am letzten Montag ſoll keine Uebereinſtimmung der Sozialiſten in der Haltung gegenüber der öſterreichiſchen Note erbracht haben, wie der„Populaire“ mit Bedauern feſtſtellt. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze. 20. Sept.(Pr.⸗Tel. a..) Die Pariſer„Humanité“ ſchreibt, daß die ſozialiſtiſche Kammermehrheit Clemenceaus Auffaſſung zur öſterreichiſchen Note, wie ſie ſich in der Programmrede geäußert hat, nicht 8 ſtimmen könne. Der Vollzugsausſchuß der radikalen ammergruppe beſchloß der Regierung zu empfehlen, Bu⸗ rians Vorſchlag durch Vermittlung eines neutralen Staates ausführlich zu beantworten. Die Verbandsſozialiſten gegen einfache Ablelmung. m. Köln, 20. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Amſterdam: Die Verſammlung der Verbandsſ 0 3 ialiſten nahm einſtimmia einen Beſchluß⸗ antrag zu der öſterreichiſchen Rote an, des Inhalts, daß die verbündeten Regierungen ſichen icht auf eine ein⸗ ſache Verneinung feſtlegen, ſondern ihre eigenen Kriegsziele gemeinſam mit den Vereinigten Staaten deutlich umſchreiben ſollten. Zwei weitere Anträge gelten Rußland. Der eine, von den Amerikanern ausgehend, ſpricht ſich für die Not⸗ wendigkeit aus, daß die verbündeten Regierungen den Völkern Rußlands klar zu verſtehen geben ſollten, das bewaffnete Ein⸗ ſchreiten ſei in der Abſicht erfolgt, dem verhängnis⸗ vollen Einfluß der Mittelmächte auf die Bolſchewikiregierung entgegenzuwirken. Der zweite, von den Franzoſen, Belgiern, Briten, Italienern und Serben geſtellte Antrag, hält den Arbeitern der Verbandsländer die großen Gefahren vor, die dieſes Eingreifen in Rußland mit ſich bringe. Dieſer Antraa wurde an den Ausſchuß verwieſen. Bei der Beratung über die öſterreichiſche Note erklärte Gompers, die amerikaniſche Abordnuna ſei zwar nicht mit dem Beſchlußantrag einverſtanden, weil ſie nicht glaube, daß der Beſchluß irgend einen mittelbaren Einfluß auf die Haltung der Ve eunee haben werde. Da 2— in dem Ausſchuß in dieſer Frage(allgemeine Ueberein⸗ timmung geherrſcht habe, wolle die Abordnuna den Antrag unterſtützen. * Die auſiro · polniſche coſung nach wie vor unannehmbar. EBerlin, 20. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In der öſterreichiſchen, beſonders in der Wiener Preſſe ſpukt noch immer die Frage der auſtro⸗polniſchen* Wir glauben hierzu folgendes bemerten zu dürfen: Die deutſch⸗ öſterreichiſchen Verhandlungen in der polniſchen Frage haben bisher noch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Es ſteht jedoch feſt,— deutſcherſeits die—— 2— ———— 9 vor entſchieden als unannehmbar ab⸗ wird. Bei dieſer 88 möchten wir noch bemerken, daß es unrichtig iſt, den Grafen Ronikier als polniſchen Geſandten in Berlin zu betrachten. 23 lediglich Bea zur Et ——————— der niſche zuverſicht in die Gerechtigleit unſerer Lache. Köln. 20. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Auf die Begrüßungs⸗ kundgebung der Verſammlung der 200 Vertreter der weſt ⸗ deutſchen Preſſe in Köln am 17. September an Generalfeld⸗ 0 hall v. Hindenburg iſt folgende Antwort einge⸗ roffen: Großes Hauptquartier, 19. September. Für die mir im Auftrag der in Köln verſammelt ge⸗ weſenen Preſſevertretern des rheiniſch⸗weſtfäliſchen und heſſi⸗ ſchen Bezirks übermittelten Worte danke ich Ihnen zugleich im Namen des Erſten Generalquartiermeiſters. Weiß das Heer draußen, daß eine ſolche Stimmung in der Heimat herrſcht und gepflegt wird, dann ſieht es allen kommenden Aufgaben voll Vertrauen auf ſeine und der Heimat Stärke entgegen, voller Zuverſicht in die Gerechtigkeit unſerer Sache. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg. Die Hiadt Köln zur Ernährungsfrage. In den letzten Wochen haben ſich die Stimmen beſonders im Weſten des Vaterlandes und hier namentlich aus den Kreiſen der organiſierten Arbeiterſchaft gemehrt, die eine ausreichendere Lebensmittelverſorgung für das neue Wirt⸗ ſchaftsjahr fordern und erhöhte Rationen an Brot und Kar⸗ toffeln in Vorſchlag bringen. Die fordernden Kreiſe ſind der Ueberzeugung, daß die Vorbedingung zu einer beſſeren All⸗ emeinverpflegung vorhanden iſt, wenn Erzeugung. Eefaſ⸗ 1990 und Verteilung in richtiger Form erfolgen. Als Beweis afür, daß mehr vorhanden iſt, als durch die öffentliche Be⸗ wirtſchaftung erfaßt und verteilt wird, wird die Tatſache an⸗ geführt, daß es in Deutſchland wohl kaum ſemand gibt, der nicht auf dem Schleichwege teils mehr oder weniger an Nah⸗ rungs⸗ und Genußmitteln zur beſſeren Ve orgung erbält. Dieſer Nebenverſorgung haften zudem allerlei Ungehörigkeiten an, gar nicht zu reden von dem Gift der Wucherpflanze und ihren Begleiterſcheinungen. Dieſen Standpunkt vertreten auch die ſtädtiſchen Körperſchaften Kölns, die aus Anlaß einiger Anträge aus ſozialdemokratiſchen und chriſt⸗ lichen Gewerkſchaftskreiſen auf Erhöhung der Kartoffelration in ihrer Eſingen Sitzung zu einer einheitlichen Kundgebung gelangten, in der den Reicheſtellen eine beſſexe Ergreifüng der Erzeugung und ein Einreihen von ſozial geſchulten Verkretern aus den Kreiſen der ſtädtiſchen Verbraucherſchaft in alle Ernährungsinſtanzen vorgeſchlagen wird. Im ein⸗ zelnen kam man zu folgenden Forderungen: Die Stabtyerordnetenverſammlung beſchließt:„Die Arbeits⸗ kraft der ſtädtiſchen Bevölkerung leidet unter der ungenügenden Er⸗ nährung; darin tiegt eine dringende und immer ſteigende Gefahr. Deshalb muß die Erzeugung der Lebensmittel noch mehr geſteigert und die Erfaſſung der öffentlich bewirtſchafteten gründlich verbeſſert toerden. Die Erzeugung iit insbeſondere dadurch zu fördern, daß die Zuweiſung und Verteilung der tatſächlich vorhandenen Hilfsmitel an die Landwirtſchaft deren Bebürfniſſen veſſer angepaßt werden als bisher. Die Erfaſſing der Nahrungsmittel iſt zur⸗ zeit ungenügend; die ungezählten erfolgteichen Notverſorgungs⸗ fahrten der ſtadtzſchen Bevölkerung, die eine maßloſe Verſchwendung an Zeit, Arbeitskraft und Material barſtellen, und der ausgezeichnet organiſierte umfaſſende Schleichhandel liefern hierfür vollen Be⸗ weis. Durch den Schleichhandel werden das öffentliche Rechtsbewußtſein und die öffentliche Moral in bedauerlicher Weiſe untergraben und die lebensnotwendige Eraährung der Bevölkerung in maßloſer und aufreigzender Weiſe perteuert. Um durch beſſere Organiſation die Ernährung des Volkes zu heben und in Einklang mit den geſetzlichen Beſtimmungen zu bringen, halten wir vor allem für erforderlich, baß ſozial⸗ geſchulte Vertreter der ſtädtiſchen Verbraucher in entſcheidende Stellen der ſtaatlichen und kom⸗ munalen Verwaltung unſerer Ernährungsorga⸗ niſation, auch in die Kreisinſtanz, berufen werden. Die länd⸗ liche Bevölkerung muß ebenſalls mehr als bisher zur Mitarbeit herangezogen werden. Unabhängige Männer und Frauen, Geiſt⸗ liche, Lehrer, Landwirte, Gewerbetreibende und Arbeiter müſſen in jedem Orte zu einem Ausſchuß zuſammentreten zur Aufklärung der Bebölkerung, zur Erfaſſung und Ablieferung der Lebensmittel. Das Erwecken oller dieſer bis jetzt ſchlummernden Kräfte unſeres tüchtigen Volkes würde auch zum Beſten der Allgemeinheit den bitter empfundenen ſchikanöſne Maßnahmen vorbeugen, zu denen häufig die behördlichen Anordnungen geführt haben. Als Mindeſtforderungen ſind für das laufende Wirt⸗ ſchaftsjahr aufzuſtellen: Eine von vier Pfund gutem Brot, zehn Pfund Kartoffeln und % Pfund Nährmittel oder Teigwaren. Während der fleiſchloſen Wochen ſind eiweißhaltige Rahrungsmitiel(Hülſen⸗ früchte, Mehl oder Teigwaren) als Erſatz zu geben, da Kartoffeln allein den Nährwert des Fleiſches nicht erſetzen können. In den fleiſchloſen Wochen iſt auch die Abgabe von markenfreiem Wild, Ge⸗ flügel, Kaninchen uſw. zu verbielen. Um dem mit Beſtimmtheit zu erwartenden, dias Leben der ſtädtiſchen Kinder dedrohenden Milchmangel wirkſam zu begegnen, iſt die ſofortige Feſt⸗ ſetzung von Köchſtpreiſen für Milch⸗ und zuchtvieh unbedingt erfroderlich. Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Herrn Oberbürgermeiſter, dieſen Beſchluß als einmütige For⸗ derung der Stabtverwaltung und Stadtberordneten bem Herrn Reichskanzler und preußiſchen Miniſterpräſidenten, dem Herrn Staatsſekretär des Kriegsernährungsamtes, dem Herrn Staats⸗ kommiſſar für Volksernährung und dem Herrn Mmiſter des Innern zu übermitteln.“ Krieg und Volkswirkſchaft. Der Verband Deutſcher Zigarren⸗Laden⸗Znhaber ielt vom 15. bis 18. Septemhr ſeinen 17. Ver⸗ bandstag in Gotha ab. Es kamen dort die durch den Waren⸗ mangel hervorgerufene Notlage des Zigarrenſpezialhandels und ſchwere Zukunftsſorgen lebhaft zum Ausdruck. Die Kriegswirtſchaft habe erwieſen, daß die auf dem freien Wettbewerb beruhende Ver⸗ teilungsorganiſation für unſere Volkswirtſchaft iſt, und die ZIwangswirtſchaft nach Beendigung des Krieges ſo ſchnell als möglich wieder beſeitigt werden müſſe. Um die Warenknapp⸗ it etwas zu beheben, trat der Verhandstag für vermehrte igarettenherſtellung und Erhöhung des Zigaretten⸗ kontingents ein. Gegen das Vorgehen der Intereſſengemeinſchaft deutſcher Zigarettenfabriken wurden die ſtärkſten Beſchwerden laut. Der Verdienſt beim Zigarettenhandel ſei ſetzt von den Fabriken derartig herabgedrückt, daß dabei nachweislich nicht einmal die Unkoſten gedeckt werden könnten. Außerdem drangſaliere die R den Handel durch ihr Reversſyſtem. Als b ntwort auf das Vorgehen der Fabrikanten erachtete der Verbandstag es für das richtigſte, bei den amtlichen Korporationen des Handels und ſonſtigen zuſtändigen Stellen auf eine Nach⸗ prüfung der Verhältniſſe im Zigarettenhandel zu drängen. Um auch ſonſt allen Aufgaben gewachſen zu ſein, wurde die Verdoppe⸗ lung des Verbandsbeitrages beſchloſſen. Zum Geſchäftsführer an Stelle des verſtorbenen Verbandsſekretärs Heſſelbarih wurde der zweite Vorſitzende, Johannes Büll, Hamburg, gewählt. 5 Letzte Meldungen. Ein Franzoſe über die deutſchen Flieger. weizeriſchen Greuze, 20. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) on der dis, üricher Poſt“ berichtet aus Paris: Zu den herab* den 102 der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe deutſche Klieger nimmt Leutnant Nungellen den Cr konnten sich Werte der Rüstun alien mit 43 Luftſiegen der zweitbeſte franzöſiſche Kampfflieger iſt, im„Petit Journal“ in folgender Weiſe Stellung: Was uns an der Front anwidert, iſt die unwürdige Art, wie man immer wieder in den Zeitungen die deutſchen Fflieger behan⸗ delt findet. Wenn man gewiſſen Zeitungen Glauben ſchenken wollte, hätten wir den Gegner nur einmal anzuſchauen und er flöge ſchon in tauſend Stücke. Die Propaganda, die darin beſteht, die Verdienſte der Deutſchen herabzuſetzen, führt zu den grauſamſten Enttäuſchungen. Was mich anbelangt, ſo haben alle diejenigen, die ich abgeſchoſſen habe, ſich immer bis zum Ende verteidigt und ich habe an meinem Flugzeug die Spuren davon getragen, daß man ſie nicht herunterholt, wenn man daraufbläſt. Deutſch⸗amerikaniſche Verhandlungen über den Gefangenen ⸗ Auslauſch. Berlin, 20. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Am 23. Septbr. beginnen in Bern unter Vorſitz der ſchweizeriſchen Regierung Verhandlungen zwiſchen deutſchen und ame⸗ rikaniſchen Delegationen über den Austauſch, die Internierung und die Behandlung der beiderſeitigen Kriegs⸗ und Zivilgefange⸗ nen, ſowie über die Entlaſſung und Behandlung des Sani⸗ tätsperſonals. An der Spitze der deutſchen Delegation ſteht der kaiſerliche Kommiſſar Militärinſpektor der freiwilligen Krankenpflege Prinz zu HohenloheLangenburg. Neben ihm ſind als Delegierte beſtimmt: vom Auswärtigen Amt Geſandter Graf Montgelas, Geh. Legationsrat Dr. von Keller, vom Kriegsminiſterium Oberſt von Fran⸗ ſecky, Major Draudt, vom Reichsmarineamt Korvetten⸗ kapitän Wilke. Außerdem ſind die Delegierten Legations⸗ ſekretär Dr. Roediger und Kapitänleutnant Menſing beigegeben. Die amerikaniſche Delegation wird geführt von dem amerikaniſchen Geſandten im Haag, John W Garret. Ferner werden zu der Delegation gehören: Solicitor General in der amerikaniſchen Armee John Davis, Generalmajor S. Kermon, Kapitän N. H. Hough, Herr E. J. Dreſel, ſowie einige weitere Beamte des amerikaniſchen diplomati⸗ ſchen Dienſtes, eine Anzahl von Offizieren des amerikani⸗ ſchen Landheeres und der amerikaniſchen Marine. Torpediert. London, 19. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Reutermeldung. Die Admiralität teilt mit: Am 12. September torpedierte und verſenkte ein deutſches U⸗Boot einen britiſchen bewaffneten Ueberwachungsdampfer: 8 Offi⸗ ziere und 50 Mann, einſchließlich 25 Mann von der Handels⸗ marine, werden vermißt. Ukrainiſche Handels⸗ und Induſtrievertreier in Deutſchland. Berlin, 19. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Auf Grund einer Ein⸗ ladung der deutſchen Regierung hat ſich eine Delegation de⸗ ukrainiſchen Verbandes für Induſtrie, Handel, Finanzweſen und Landwirtſchaft nach Deutſchland be⸗ geben, um ſich hier über den Stand der verſchiedenen Induſtrie⸗ zweige und der Handelslage zu informieren, ſowie mit hieſigen Induſtriellen und Handelskreiſen in engere Berührung zu treten. Zu dieſem Zweck hat ſie unter Leitung von Vertretern des Aus⸗ wärtigen Amts und der Oberſten Heeresleitung nach Beſichtigung von größeren Werken in Berlin eine Reiſe nach den wichtigſten Induſtriezentren Deutſchlands angetreten und beabſichtigt, ſich nach Rückkehr von dieſer Reiſe mit hieſigen Zentralſtellen über verſchie⸗ dene Finanz⸗ und wirtſchaftliche Fragen zu beraten. In Berlin wurde die Delegation von dem Hetman der Ukraine empfangen und ſtattete der ukrainiſchen Geſandtſchaft und dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amts Beſuche ab. Von der Reiſe trifft die Geſellſchaft vorausſichtlich am 25. Septemher wieder in Berlin ein, wo ſie im Elitehotel abſteigt. Annahme des franzöſiſchen Anleihegeſetzentwurfs. Paris, 19. Sept.(WTB. Nichtarntlich.) Havasmeldung. Die Kammer hatte den Anleihegeſetzentwurf mit 582 gegen 6 Stimmen angenommen. Der Entwurf wurde auch vom Senat angenommen. ** Engliſcher Bericht vom 18. September abends. Die engliſchen Truppen machten Fortſchritte nördlich von Pontruet und er⸗ reichten die Vorpoſten der Hindenburglinie. In dieſem Abſchnitt auf ihrer Linken, erneuerte die vierte auſtraliſche Diviſion ihren Angriff um 11 Uhr morgens und nahm die Vorpoſtenſtellungen der Hindenburglinie nach ſchwerem Kampf. Viele Gefangene und eine Anzahl Maſchinengewehre wurden bei dieſer exfolgreichen Untergehmung eingebracht. Dieſe Diviſion mit der erſten auſtra⸗ liſchen Diviſion halten jetzt die Vorpoſtenſtellungen auf ihrer ganzen ront.— Weiter nördlich fand ein heftiger Kampf öſtlich von Rouſſoy und Epehy ſtatt. Unſere Truppen nahmen Beſitz von Empire und ſchlugen entſchloſſene Gegenangriffe des Feindes ab. Im Ab⸗ ſchnitt Viller's⸗Guislain nahm unſere 17. Diviſion, die bei ihrem geſtrigen Vordringen einige hundert Gefangene gemacht hatte, den Goucho⸗Walb, den der Feind zurückgewonnen hatte, durch einen wieder und ſchlug ſpäter am Nach⸗ mittage mit Verluſten einen ſtarken Gegenangriff zurück. Wieder⸗ holte Angriffe des Feindes am Nachmittage und Abend wurden ſämtlich abgeſchlagen. Durch eine erfolgreiche örtliche Unterneh⸗ mung haben wir geſtern unſere Stellungen bei Oſputa ünd öſt⸗ lich von Ploegſtreet verbeſſert und eine Anzahl Gefangene ge⸗ macht. —— letzie HandelssHachrichten. Maunheimer Effektenbörse. Heute waren im Verkehr: Oberrhein. Versicherungs-Aktien und Dinglersche Maschinenfabrik-Aktien, die zu höheren Kursen ehandelt wurden. Ferner stellten sich höher: Aktien des Vereins tscher Olfabrikenund Brauerei Schwartz, Speyer. Für Benz, Karlsruher Maschinenbau, Rhein. Elektrizitäts-Aktien und Zuckeriabrik Waghäusel stellte sich die Notiz etwas niedriger. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 20. Sept.(WIB.) Bei der andauernden Zurück- haltung der Börsenkreise, onnte es nicht ausbleiben, daß einiges, keineswegs dringend auftretendes Angebot nur zu nachgebenden Kursen untergebracht werden konnte, hierbei eriuhren hoch⸗ bewertete Papiere wie Hütten- und Bergwerksaktien, Bismarck⸗ hütte, Oberschlesische Eisenbahnbedarf, Oberschlesische Eisen- industrie und Phönix mehrprozentige da- industrie wie tsche „klirsch Kupfer, Orenstein u. Koppel und Daimler besser halten; auch Elelctrizitätswerte blieben im allgemeinen ziemlich behauptet. Schiffahrtsaktien erlitten unter der all u herr⸗ schenden schwachen Stimmung Einbußen. Am marłet — Kusscn erhehlicher nach, wührend Pfiundanleihen wieder —— zeigten und heimische Anlagewerte sich be⸗ en. Schiterdörse zu Ouisburg-Ruhrort. Duisburg-Ruhrort, 19. Amtliche— der Schifierbörse. Bergiahrt. Frachisätze von den Rhein-Ru Hüfen nach Mainz-Oustavsburg 3,50., uach Mannheim 3,50 M. — Schlepplöhne von deu Rhein-Ruhr-Häſen nach Mainz-Qustave- ——., nach Mannheim 3,10—3, 40 Mk.— 100fl — — 2988228K ——x————————— 0— 2——⁵ 2932 SSCC R Sl e mnSrSi „Frettag, den 20. September 1918. Mannheimer Ger ral-Auzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Nr. 440. 3. Seite. Aus Staòt und Land. Mit dem 8 ausgezeichnet Wilhelm Hüttenberger, Sohn von Frau Marie Hütten⸗ berger, Bahnaſſiſtenten⸗Witwe, Luiſenring 53, unter Ernennung zum Gefreiten. Stratzenbahnſchaffner Joſ. Reichert, wohnhaft Heinx. Lans⸗ ſtraße 84, z. Zt. in einem hieſigen Lazarett, Inhaber der Badiſchen ſilbernen Gerdienftnedefte * Das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe erhielt Leutnant d. R. u. Adjutant Valentin Heuberger, der ſeit Kriegsbeginn im Felde ſteht und bereits Inhaber des Ritterkreuzes 2. Klaſſe mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen und des Eiſernen reuzes 2. Klaſſe iſt. Sonſtige Auszeichnungen. Die Badiſche ſilberne Verdienſtmedaille erhielt Offizierſtello. lBöttner, Prinz Wilhelmſtr. 23, bei einer Maſchinengewehr⸗ kompagnie im Felde, Inhaber des Eiſernen Kreuzes. Mitteleuropa und Weltwirtſchaft. Die Reichsdeutſche Waffenbrüderliche Ver⸗ einigung veranſtaltete geſtern einen Vortragsabend in der Aula der Handelshochſchule, zu dem ſie den Nationalökonomen der Uni⸗ verſttät Freiburg, Geh. Hofrat Dr. von Schulze⸗Gävernitz, als Vortragenden gewonnen hatte. Das Thema hatte in einer Siadt wie Mannheim begreiflicherweiſe einen ſtarken Zuhörerkreis angezogen. Zunächſt ſprach Herr von Schulze⸗Gävernitz über den dſten uropas, der wenigſtens ſoweit geklärt ſei, daß die Rand⸗ völker, die das ruſſiſche Reich einſtens mit alt vom Leibe uropas losgeriſſen, wieder zu Europa zurückkehren. Sie werden nicht mehr zu Rußland gehören. Darüber hinaus haben ſich zwei Stactsgebilde herauskriſtalliſiert: Großrußland und die Ukraine. Vohl ſind Einzelfragen Oſteuropas noch ungeklärt, aber wir haben Intereſſe daran, daß der wirtſchaftliche Austauſchverkehr mit Oſt⸗ europa wieder aufblüht, es iſt für uns ein bedeutendes Rohſtoff⸗ gebiet. Bezügl. Mitteleuropas ſind wir im Begriff, die Klärung erreichen. Wir dürfen die Ziele nicht zu weit ſtecken, allerdings ſt es für ein großes Wirtſchaftsgebiet, wie wir es planen, von Wichtigkeit, die Mündungen und Häfen ſeiner beiden bedeutendſten Ströme in ſich zu ſchließen. Wir müſſen mit unſern öſterr.⸗ungar. Waffenbrüdern ein Friedensbündnis herſtellen, das eine Sicherung bedeutet davor, daß ſemals in Mitteleuropa wieder Krieg ausbricht, ein Friedenshündnis mit gewiſſen Verabredungen bezügl. der Ver⸗ teidigung nach außen. Sollen wir über dieſes Friedensbündnis hinaus auch ein Wirtſchaftsbündnis abſchließen? Hier handelt es ſich um ein Entweder— Oder, Mittelwege gibt es nicht. Werden wir kein einheitliches Wirtſchaftsgebiet und bevorzugen uns nur gegenſeitig, dann werden ſich unſere Gegner unter ſich ebenfalls evorzugen. Zollverein oder Zollausland, das iſt eine Frage, die letzt in Angriff genommen werden muß. Gegen ein mitteleuropäiſches Wirtſchaftsbündnis haben bis jetzt erſt zwei Gegner das Wort genommen, es ſind Intereſſenten: die oſterreichiſche alpine Montaninduſtrie und die bayeriſchen Gerſten⸗ bauern. Die Hauptgegner ſind nicht Intereſſenten, ſondern hationalökonomiſche Literaten. Mitteleuropa würde die national⸗ ökonomiſche Wiſſenſchaft zwingen, neue Bahnen einzuſchlagen, würde manches Kollegheft überflüſſig machen. Zunächſt kommen e Gegner mit ſtaatsrechtlichen, dann mit und Pesn mit währungspolitiſchen Bedenken. Als Gläubiger Heſterreichs ſind wir an ſein Schickſal gebunden, wir können die Krone nicht ins Uferloſe ſtürzen laſſen. Die Krone muß als Mark ſeſtgelegt werden. Das iſt eine ſchwere Aufgabe, aber Währungs⸗ chwankungen ſind zwiſchen zwei Ländern, die ſich zu einem Wirt⸗ ſchaftsgebiet zuſammenſchließen wollen, unmöglich. Für ein Mitteleuropa ſprechen zunächſt wirtſchaſtliche Gründe. Ungarn iſt un Agrargebiet größter Zukunft. Es hat ein wichtiges, nationales Intereſſe daran, daß die bislang auswandernde Unterſchicht felſter lten wird, und das wird durch Mitteleuropa gewährleiſtet. eſterreich iſt mehr als irgend ein Land Europas, mehr als England ſogar, auf Nahrungseinfuhr angewieſen, es iſt ein in der Entwick⸗ lung ſtacengeklichener Induſtrieſtaat. Böhmen würde durch Ritteleuropa gewaltig an Abſaßgebiet gewinnen. Auch die deutſche Inbuſtrie kann dadurch ihr Abſaßgebiet erweitern. Treten wir als inheit in Verhandlungen mit anderen auf, werden wir bei dieſen n ganz anderes Gewicht haben. Mitteleuropa bedeutet ſür die nduſtrie die Erhöhung weltwirtſchaftlicher Chaneen. Ein Mittel⸗ europa, in dem Ungarn gleichgeſtellt iſt, bedeutet die größte, viel · leicht die einzige Sicherbeſt für einen maßvollen agrariſchen Schut⸗ l. Auch der poliiſche Geſichtspunkt mag entſcheiden: wir ſind entweder das Klein⸗Deutſchland unſerer Großväter, nehmen eine Rängende Entwicklung und ſinken im Zeitraum von 100 Jahren Uinab auf das Niveau eines Kleinſtaates(ſiehe einſtige Entwicklung Rieberlande) ober wir gehen den zunächſt mit Mehrbelaſtung verknüpften Weg, der eine langſamere aber dauerhafte Entwicklung ſichert. Mitteleuropa iſt der einzige Weg, um politiſch mit den Weltmächten Schritt zu hallen, es iſt zugleich die wirtſchaftliche rundlage für die politiſche Einheit Mitteleuropas, unzerreißbar und damit ſelbſt Großſtaat. wielleicht würde ein Mitteleuropa den Neim bilden zu den„Vereinigten Staaten Europas“. Für den eſten muß es unſer höchſtes Kriegsziel ſein: Wiederaufbau der twirtſchaft, oder, handelspolitiſch ausgedrückt: die allgemeine Meiſtbegünſtigung, die Deutſchland nach dem Kriege wieder mit ganzen Ausland verbindet. Deutſchland tritt damit für eine — Weltſreiheit ein.— Der Vortrag fand ſtarken pP. Militäriſche Beſürderung. Vizefeldwebel Georg Kupfer⸗ ſhe im akt Inf.⸗Reg. 87, wurde zum Offigier⸗Stellvertreter ördert. 8 Von der Handels-Hochſchule. Die erſte Immatriku⸗ lation' für das Winter⸗Semeſter 1918/19 iſt auf Dienstag den Oktober, nachmittags 75 Ühr, feſtgeſetzt worden. die Vor⸗ eſungen beginnen am darauffolgenden Tage. Anmeldun⸗ von ſämtlichen Beſuchern nimmt das Sekretariat der Handels⸗ lochſchule ſchon jetzt entgegen. Der Stundenplan iſt in dem Bor⸗ eſungs⸗Verzeichnis enthalten. Ein mit Inhaltsangaben 3 Nus ug aus dem Vorleſungs⸗Verzeichnis mit den Vorleſungen, le bahvahers für Hoſpitanten und Hörer geeignet ſind, iſt erſchie⸗ Der Vorleſungsplan iſt ſehr reichhaltig und die 4 eitfragen 10 wieder beſonders berückſichtigt. Im ganzen umfaßt das Vor⸗ elungs⸗Verzeichnis 103 Vorleſungen u. Uebungen mit 196 Wochen⸗ ſunden. Bie verwundeten Kriegsteilnehmer und ſolche egsbeſchädigte, die vom Militärdienſt noch nicht entlaſſen oder wieder dienſtfähig ſind, find auch im kommenden Semeſter zum unentgeltlichen Beſuch zugelaſſen. Nach dem 1. November werden für Heeresangehörige Frontkurſe abgehalten werden, auf die hier auch bereits aufmerkſam gemacht wird. An ungsbeihilfen für kaufmänniſche Angeſtellte? Die We 2 ihrer Gehaltsentwicklung während des Kriege⸗ 5 nier der Steigerung der Koſten aller Lebensbedürfniſſe zu⸗ Uar lieben, ſie haben bei allen Einkommeneverbeſſerungen hinter ehrzahl der gewerblichen Arbeiter zurückſtehen müſſen. Ihre reichen zumeiſt nur fü —— r die unentbehrlichſten Lebesenot. wendigkeiten. Vorſorge für Zeiten erſchwerter Bedarfsbefriedigung durch Einbringen ausreichender Wintervorräte, Neuanſchaffung von Wäſche und Kleidern, auf deren guten Zuſtand gerade bei An⸗ geſtellten Wert gelegt wird, ſind ihnen nicht möglich. Die Ar⸗ beitsgemeinſchaft der kaufmänniſchen Verbände (A K. hat deshalb in einem jetzt an die deutſchen Arbeitgeber verſandten Rundſchreiben die Gewährung einer größeren, einmaligen Anſchaffungsbeihilfe empfohlen, um auf dieſem Wege in gewiſſen Zeitabſchnitten den kaufmänniſchen Ange⸗ ſtellten einen Ausgleich für die Spannung zwiſchen den Koſten der Lebenshaltung und dem laufenden, unzureichenden Dienſteinkommen zu geben. Eine Reihe von Firmen, namentlich in Oeſterreich, hat dieſen Weg bereits beſchritten, 3 Heimatdienſt— Unterſtadt⸗Weſt—k und Jungbuſch⸗Hafen⸗ ſeite. Unter dem Gelöbnis„Sie ſollen ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhein“ ſtand der wiederum in ſchönſter Weiſe verlaufene 13. Vortragsabend. Herr Oberarzt Dr Herber⸗Sandhofen rach in formvollendetem freiem Vortroag über das Thema„Unſer hein, die getäuſchte Illuſion der Franzoſen“. Er ſchilderte dabei ſeine Erlebniſſe und Eindrücke im Felde und zeigte in anſchaulicher Weiſe an Hand ſeiner eigenen Erfahrungen ſowie von Briefen gewaltſam in Feindesland verſchleppter Elſäſſer, unter welch entſetzlichen Qualen und Zuſtänden wir zu leiden hätten, wenn es den Franzoſen gelänge, in unſer Land einzufallen und gar ihr Ideal Elſaß⸗Lothringen zu erobern und den Rhein ihr Eigen zu nennen. Der Vortragende mahnte deshalb, gerade jetzt nicht zu verzagen, ſondern eingedenk der herrlichen Rede des Kaiſers in Eſſen, ſowie der kraftvollen Worte Hindenburgs:„Wir ſchaffens“, mutig und ver⸗ trauensvoll der Zukunft entgegenzuſehen. Ein jeder könne in ſaſche Weiſe dazu beiträgen, etwa Kleingläubige und durch abſichtlich falſche Nachrichten Irregeführte aufzurichten und ſie eines Beſſeren zu be⸗ lehren. Herr Löſcher von hier, zur Zeit in Feldgrau, ſtellte ſeine klangvolle Stimme durch herrlich vorgetragene„Rheinliedex“ in den Dienſt der guten Sache. Für den muſikaliſchen Teil ſorgte in künſt⸗ leriſcher Weiſe diesmal wieder das von den Ferien zurückgekehrte gutgeſchulte Zugend⸗Orcheſter der Mannheimer Muſikfreunde Unter der bewährten Leitung ihres im Heimatdienſt unermüdlichen Dirigenten, Herrn Muſikdirektor Hanſen. Allen Vortragenden dankte für ihre hübſchen Leiſtungen Herr Hauptlehrer Hauck, der den Abend in muſtergültiger Weiſe leitete, ebenſo das wiederum ſehr zahlreich erſchienene Publikum durch lebhaften Beifall. Herr Stadt⸗ verordneter Bögtle nahm noch die Verteilung der von der Stadt verliehenen Ehrenurkunden für erfolgreiche Werber zur achten Kriegsanleihe an die damit Ausgezeichneten vor und bat, daß auch bei der kommenden 9. Kriegsanleihe jeder in ſeinem Kreiſe rege tätig ſein möge. Erhebend erklang zuletzt die von den Anweſenden in ſpontaner Begeiſterung ſtehend S„Wacht am Rhein“, die dem patriotiſchen Abend einen wlürdigen Abſchluß gab.— Der nächſte Vortragsabend findet am Donnerstag, den 26. Sep⸗ tember, abends 49 Uhr, wie immer im großen Saale der„Lieder⸗ tafel“, K 2, 32, ſtatt. * Wegen ungenügender Fiſchzufuhr hatte ſich der Magiſtrat von Quedlinburg beſchwert. Der Reichskommiſſar gab fol⸗ gende Antwort:„Die Fiſchzufuhren ſind in letzter Zeit außerordent⸗ lich zurſickgegangen. Während im Frieden und auch noch im letzten Jahre der weitaus größte Teil des deutſthen Bedarfs an Fiſchen durch die Auslandszufuhr gedeckt werden konnte, ſind in dieſem Jahre die aus dem neutralen Ausland hereinkommenden Mengen nur noch gering. Holland und Schweden haben Ausfuhrverbote er⸗ laſſen; Dänemark und Norwegen liefern zufolge ihrer Verträge mit England und Amerika nur noch geringe Kontingente. Hierzu kommt, daß in den letzten Monaten die Fänge bei den heimiſchen Fiſch⸗ geſellſchaften infolge ungünſtiger Witterungsverhältniſſe ſtändig ge⸗ ſunken ſind, und zwar in dem ſehr erheblichen Verhältnis von 4 zu 1. Unter ſolchen Verhältniſſen iſt eine beſſere Belieferung für die nächſte Zeit nicht zu erwarten.“ * Wenn ein Ziviliſt auf eine Jeldpoſikarte Grüße ſchreibt. Es iſt immer noch nicht allgemein bekannt, daß es nach den gelten⸗ den Beſtimmungen ſchon Mißbrauch der Feldpoſt iſt, wenn ein Ziviliſt auf eine von einem Soldaten an einen Ziviliſten geſchrie⸗ bene Feldpoſtkarte einen Gruß an den Empfänger ſchreibt. Dieſe Beſtimmung geht zwar ſehr gegen das Volksempfinden und es wird im Volke nicht verſtanden werden, daß Beamte ſoviel Beit haben, ſich mit ſolchen Kleinigkeiten abzugeben und damit noch die Gerichte zu beſchäftigen und einen Apparat in Bewegung zu ſetzen, der in gar keinem Verhältnis zu der Sache ſteht, aber dieſe Beſtimmung beſteht nun einmal, und wer ſich dagegen vergeht und erwiſcht wird, macht ſich* Das mußte ein gewiſſer Artur Stock aus Cudwigshafen erfahren, der auf eine von einem Sol⸗ daten an einen Ziviliſten geſchriebenen Karte einen Gruß ſchrieb. Dies kam zur Kenntnis der Oberpoſtdirektion Speyer— wie dies geſchehen iſt, wäre intereſſant zu erfahren—, die Oberpoſtdirektion ſtellte Strafantrag und Stock erhielt einen Strafbefehl von 3 Mark event. 1 Tag Haft. Sein gegen den Strafbefehl eingelegter Ein⸗ ſpruch wurde von dem Schöffengericht Edenkoben wegen Nicht⸗Er⸗ ſcheinens des Appellanten verworfen. * Todesfall. In Bad Dürkheim verſchied im 91. Lebens⸗ jahr, nach kurzem Krankſein Kirchenrat H. Mayer, eine in wei⸗ teſten Kreiſen bekannte Perſönlichkeit. Gemeinſam mit Pfarrer Maurer gab der Verſtorbene, der Pkarrer in Hochſtetten, Lauter⸗ ecken und Edenkoben war, in Bergzabern das Kirchenblatt„Union“ heraus. Für ſein erfolgreiches Wirken— er war Mitglied der Generalſynode und der Prüfungskommiſſion für die Kandidaten der Theologie,— ebenſo 30 Jahre Diſtriktsſchulinſpektor, wurden dem Verblichenen zahlreiche Anerkennungen zuteil. Polizeibericht vom 20. September. Unfälle. Beim Hochziehen eines Ofens mittels Flaſchen⸗ zugs geriet am 17, dſe. Mts., vormittags, ein 17 Jahre aller Kupfer⸗ ſchmied von Ketſch im Hofe einer Keſſelſchmiede in Rheinau mit dem linken Fuß unter eine auf dem Boden liegende Eiſeaplatte, welche ihm eine Zehe vollſtändig zerquetſchte.— Am 18. dſs. Mts., nach⸗ mittags, ſtürzte ein 28 Fahre alter, verheirateter Dachdecker von hier bei Reparaturarbeiten auf dem Dach K. 4. 4 etwa 6 Meter hoch herunter und zog ſich innere Verletzungen zu. Beide Verletzten wurden ins Aleeweine Krankenhaus überführt.— Geſtern Vor⸗ mittag 794 Uhr wurde ein Kriegsgeſangener von einem vor dem Hauſe H 1. 14 ſtebenden, vor einen Wagen geſpannten Pferd an den linken Unterſchenkel getreten und verletzt. Krampfanfälle erlitten am 15. dſs. Mis., nachmittags 12 Uhr, ein lediger, 26 Jahre alter Taglöhner ron Heidelberg auf dem Gehweg vor dem Hauſe I. 8. 4 und am 19. dſs. Mts., nach⸗ mittags 5 Uhr, ein 63 Kahre alter, verheirateter Vorarberter von bier auf der Alphornſtraße. Erſterer wurde auf die Zentralpolizei⸗ wache, Letzterer mittels Tragbahre in ſeine Wohnung verbracht. Verhaftet wurden 10 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 4 Perſonen wegen Diebſtahls. Nus Luòwigshaſen. e Titelverleihung. Der König hat dem Direktor der Badiſchen Anilin⸗ und Sobafabrik in Ludwigshafen, Dr. Karl Boſch, den Titel eines K. Profeſſors verliehen. * Auszeichnung. Dem Stadtpolizeirat Guſtav Hatzfeld wurde das Kgl. Preuß. Verdienſtkreuz für Kriegshilfe verliehen. „Der Höchſtprels für der Ernte 1918 beträgt in Bayern ab 15. September 5 Mark für den Zentner. Es iſt dies der gleiche Preis, der auch im Vorſahre gegolten hat. Um eine möglichſt umfaſſende und raſche Lieferung der Kartofkeln im Herbſt zu erzielen, iſt außerdem ebenfalls wie im Vorjahre neben dem Höchſtpreis die ewährung beſonderer Schnelligkeits⸗ und Anfuhrprä⸗ mien vorgeſehen. Die Schnelligkeitsprämie beläuft ſich auf 50 Pfg. für den Zentner, die Anfuhrprämie iſt je nach der Entfernung de⸗ Hofes des Erzeugers von der Verladeſtell: abgeſtuft und beträgt bei Entfernungen von—5 Kilometern 10 Pfg., von—10 Kilometern 20 Pfg., bei ſolchen von über 10 Kilometern 30 Pfg. Dieſe Prämien 93 für die Zeit vom 16. September bis 31. Dezember 1918. Der artoffelpreis, den die Erzeuger verlangen können, beläuft ſich daher im Herbſt zwiſchen.60 und.80 M. Beim Verkauf von Kürbif, ſen dürfen höchſtens folgende Preiſe für den Zentner gefordert und bezahlt werden: 1. Erzeugerpreis frei Abnahmeſtelle in der Erzeuger⸗ gemeinde 9., 2. Erzeugerpreis frei Bahnverladeſtelle 10., 8. Großhandelspreis frei Bahnverladeſtelle 10.60 M. Sämtliche Preiſe gelten für geſunde, marktfähige, pfleglich behandelte Handelsware. Die Kommunalverbände haben Großhandelspreiſe im Verbraucher⸗ bezirk und Kleinhandelspreiſe feſtzuſetzen. Rommunales. * Raten En 14. Sept. Der Stadtrat beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit der Feſtſtellung des Voranſchlages für das laufende Jahr. Nach einem einleitenden Vortrag des Bür⸗ germeiſters und zuſtimmenden Erklärungen der verſchiedenen 0 vertreter des Stadtrats wurde der Voranſchlag zum erſtenmal Einzelberatung im Ganzen angenommen. Dieſer Beſchluß war umſo bedeutungsvoller, als er die des Umlagenfußes, der von 1910 bis heuer 160 Prozent betragen hatte, auf 180* in ſich enthielt. Die Zuſammenſtellung der Einnahmen und Aus⸗ aben für Betrieb und Haushalt der Stadt wurden mit 1212 000&4 ſeſtgeſett, wobei die Gemeindeumlagen 918 000 erbringen, die gemeindlichen Anſtalten 77 000 4, die Verbrauchsſteuern 42 000 K; von den Ausgaben ragen 353 000 für hauptſächlich durch die Kriegszeit entſtandene außerordentliche Bedürfniſſe hervor; ferner 221 000 für Erziehung und Bildung, 180 000 4 für Verwaltungsdienſt, Polizei⸗ und Bauweſen, 177 000„ für öffent ⸗ liche Abgaben und eſchle 165 000„ für die Schulden uſw. Zum Schluß wurde von verſchiedenen Seiten der mangelnde Gemeinſinn beklagt, der im Gegenſatz zu andern Pfälzer Städten in der Zwei⸗ brücker Großinduſtrie herrſcht, die bisher trotz günſtigſter finanz Abſchlüſſe ſich zu keinerlei Stiftung oder Zuwendung herbellleß. Zur Errichtung eines ſtödtiſchen Volksbades wurde als erſte Rate der Betrag von 5000% bewilligt, für welchen Zweck Stadtrat Laux alsbald 100 4 ſtiftete. Nus dem Großherzogtum. )(eibelherg, 10. Sept. Prinz Max von Vaden hat der Heidelberger Gefangenenfürſorge einen einmaligen Bertrag von 10 000 Mk, als Beihilfe zugewendet. * Rohrbach b.., 19. Sept. Der Beſitzer eines flelnen Hey⸗ ſchuppens oberhalb der Weinberge an der Panoramaſtraße wollte geſtern abend Weſpen ausräuchern. Es gelang ihm dies ſo gründ⸗ lich, daß der ganze Schuppen abbrannte. )(Eberbach a.., 19 Sept. Ein eigenartiges Mittel, den Ver⸗ ordnungen des Kommunalverbandes über Opſtausfuhr ein Schnipp⸗ chen zu ſchlagen, wurde in Guttenbach beobachtet. Ein Heichen⸗ magen aus Heidelberg brachte, ſo berichtet die„Eberbacher Btg.“ eineLeiche und um den weiten Rückweg nicht ganz unnütz zu machen, iud man einfach den leeren Raum mit Aepfeln voll, die in Heidel⸗ berg dem Mangel an Obſt abhelſen ſollen. * Sinsheim, 19. Sept. Der Amtsbezirk Sinsheim wird gur⸗ zeit derart von Hamſtern heimgeſucht, daß dies zur Plage wird. Nicht nur, daß die Bevölkerung keine Ruhe mehr hat, ſondern ſtets in der Wohnung überlaufen wird von Hamſterern, wird dies jetzt ſoweit getrieben, daß die Leute das Cbſt von derr Bäumen herunter ſtehlen. Der Kommunalverband hat ſich daher genbtigt geſehen, gegenüber dieſenn Unweſen die allerſchärſſten Maßnah⸗ men zu ergreifen. Im Intereſſe der auswärtigen Beyölkexung iſt es daher gelegen. daß ſie den Verſuch, vor allem Kartoffeln und Obſt ohne die nötigen Papiere einzukaufen und fortzuſchaffen. unterläßt, da nach einer Mitteilung des Gr. Bezirksamles an die „Heidelb. Zig“ alles abgenommen wird. )(Konſtanz, 18. Sept. Die Eheleute Joſef Helff konnten das goldene Eheinbiläum begehen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Speyer, 19. Sept. Im Rhein iſt geſtern beim Baden an verbotener Stelle zwiſchen 6 und 7 Uhr der 15 Jahre alte Schloſſer/ lehrling Hermann Schreyer, Sohn von Phil. Schreyer, au badiſcher Seite unterhalb der Schiffsbrücke ertrunken. 354—0 die nur mit einer Badhoſe bekleidet iſt, iſt noch nicht ge⸗ et. Neuſtapt a.., 18, Sept. Die Briefmappe mit 3500 Mark omd dem Militärpaß wurde geſtern Vormittag dem Glas, und Vorzellanhündler Schreieck in der Friedrichſtraße geſtohlen. Als Täter kommt der Schloſſer Anton Hetzel von Neuſtadt a. H. in Beiracht, welcher geſtern Vormittag im Schreieck'ſchen Laden Ein ⸗ käufe für ſeine Braut in Teidesheim machte und zuſah, wie Herr Schreieck aus ſeiner Briefmappe Geld wechſelte und dann die Mappe wieder in einen Rock. ſteckte, der in dem an den Laden angrenzenden Raum hing. Herr Schreieck hatte die Abſicht, mit dieſem Gelde mit dem nächſten Zuge mach Trier zu fahren und dort vei ſeinem Fabrikanten Einläufe zu machen. Als Herr Schreieck auf kurge Zeit in den Hoſ ging, war Hetzel verſchwunden und mit ihm die Brieftaſche. Wie die Polizei ermittelt hat, ſtand Hetzel in— a. M als Retlamierter in Arbeit, iſt aber durchgebrannt und trie ſich ſeither arbeitslos umher. Er iſt noch nicht feſtgenommen. * Geinsheim a. Rh., 18. Sept. Durch ein Großfener wurde nachts die im Umbau begriffene,große Möbelfabrik auf dem am ffeün gelegenen„Kornſand“ völlig zerſtört. Früher eine Kartoffelmehlfabrik, ging das Anweſen vor Jahresfriſt durch Kauf von dem bisherigen Beſitzer Jakob Zang in den Beſitz eines Herrn Schwarz zu Eſſen über, der das geräumige Anweſen zu eiger großen Möbelfabrik umbauen ließ. Zur Eröffnung des neuen Be⸗ triebes waren bereits die Maſchinen aufgeſtellt worden. Da kam Montag nacht ein Feuer zum Ausbruch, das in kurzer Zeit das ganzr Fabrikgebäude bis auf die vier Außenmauern völlig zer⸗ ſtörte. Die zur Rettung über den Rhein herüberkommenden Feuer⸗ wehren von Nierſtein und Oppenheim vermochten im Verein mit der Geinsheimer Wehr nur noch die benachbarten Oekonomiege⸗ bäude mit ihren großen Heu⸗ und Fruchtvorräten zu retten. Schaden ſoll über 100 000 Mark betragen. * Bensheim, 19. Sept. Frau Witwe Claes errichtete fol⸗ gende Stiftungen: Ter evangeliſchen Gemeinde ſchenkie ſie 2 Kinderheim,„Arnaſtift⸗, mit einem Betriebskapital von 40 000 M. Die Stadt Vensheim erhielt 20 000 Mk. als eine„Eheleute Claes⸗ Stiftung“, aus deren Finſen arme Wöchnerinnen und bedürftige n 1 un Weih erhalten ſollen. Die Binſen von ſollen zu Weihnachtsbeſcherungen für Arm und Kranke Verwendung—*— *Freudenſtadl, 18. Sept. Wie das Oberamt bekan es ſämtlichen Inhabern von Gaſtſtätten Kurbtern. R Gaſthöfen) unterſagt, ortsfremde Perſonen zu„ Er⸗ olungs⸗ oder Vergnügungszwecken für mehr als 8 wei Uebernachtungen gegen Entgelt aufzunehmen, ſofern der Fremde nicht eine ſchriftliche Aufenthaltserlaubnis des Oberamts 10 E 1 nis* das Oberamt nur n ngenden Ausnahmefällen und nur rund amts · ärztlichen Zeugniſſes. 2 2 2 32 275 22 2 2 22 Manunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 20. September 1918. 4. Seite. Nr. 440. Handel und industrie. Verein Deutscher Oeitabriken, Mannheim. Die heutige ordentliche Hauptversammlung, die unter Vorsitz von Kommerzienrat Ladenburg in den Räumen der Süd- deutschen Diskonto-Gesellschaft stattfand und in der ein Aktien- kapital von 3 195 000 Mark vertreten war, genehmigte die bekaun- ten Anträge der Verwaltung und setzte die Dividende auf 12 Prozeni(wie im Vorjahre) fest. Die in regelmäßiger Reihen- jolge ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrats: Alexander Majer in Firma Gontard u. Co., Frankſurt a.., Geheimer Kommerzienrat Gustav von Mülier in Stuttgart und Direktor Siegmund H. Wormser in Frankfurt wurden durch Zuruf Wiedergewählt. Die Versanmilung beschloß ferner die Verlegung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr, wozu die Verwaltung erklärte, sie beantrage diese Verlegung hauptsächlich deshalb, weil die Gesellschaft am Ende des Kalenderjahres den Bestand zrer Vorräte besser überblicken könne. Auf eine Anfrage von Aktionärseite wurde erklärt, die Gesellschaft würde mit ziemlich roßen Posten Raps und Rübsen aus der inläudischen Ernte be- ert, sodaß sie ihre Fabriken in Mannheim und Mauer regelmäßig beschäftigen könne; auch hoffe man im Frühjahr aus den besetzten Gebieten und insbesondere auch aus Rumänien noch Material zu bekommen, weshalb man glaube, auf Monate hinaus beschäitigt zu sein. Diese W erfolge ausschließlich Kür den Kriegsausschuß für Oele und Fette gegen einen aus⸗ reichenden Schlaglohn. Nachdem dem Antrag auf Verlegung des Geschäftsjahres stattgegeben worden sei, werde man nun in kurzer Frist den Ab- schluß für 31. Dezember vorlegen und man hoffe, ein dem letzt- jahrigen Abschluß entsprechendes Ergebnis zu erreichen. Getreida⸗Wochenberteln. Das Wetter war vorwiegend regnerisch, scheint aber nun wocken und Senig zu werden. Die Folge wird sein, daß die Landwirte sich in erhöhtem Maße der Feldbestellung zuwenden und die Ablieferung von Getreide eher abnimmt als zunimmt. Dies ist bedauerlich, weil die Mühlen sich auf starke Getreide- ankcünfte eingerichtet haben und in einigen Wochen die Kartoſſel- belörd g im vollen Umfange einsetzt, so daß Eisenbahnwagen Zur Beförderung von Getreide nicht mehr so reichlich zur Ver- fügung stehen wie bisher. Andererseits wird jetzt eintretendes trockenes, sonniges Weiter zweifellos der Beschaffenheit der Kar- toffelernte sehr nützen. Die Mühlen sind nach wie vor voll damit beschäftigt, die bis jetzt hereingekommenen Getreidemengen ge⸗ sund zu erhalten. Die Reichsgetreidestelle hat inzwischen, dem ungünstigen Ausfall der Ernte Rechnung tragend, die Sonder- vergütung für das Frühdruschgetreide von M. 3 auf M. 7 für die Tonne erhöht und damit den Wünschen der Mühlen um weitere Erhöhung der Mahllöhne, wenn auch in anderer Form, entspro- chen. ie Kohlenversorgung der Mühlen ließ in den letzien Wochen stark zu wünschen übrig, scheint aber nun wieder besser werden zu wollen. Zur Steigerung des Alktienkurses der Lederwerhe Rothe.-G. Angesichts der Steigerung des Aktienkurses der Lederwerke Rothe.-G. in Kreuznack, macht die Gesellschaft darauf auf- merksam, daß die jetzigen Verhältnisse schwerlich ein annähernd 50 günstiges Ergebnis, wie im Vorjahr(16 Prozent) erwarten ließen, zwar war der Geschäftsgang im ersten Seméster befrie- digend, allein in letzter Zeit leidet die Gesellschaft unter dem Mangel an Rohfellen und Materialien, deren bedeutende Ver- teuerung überdies nicht im Verhältnis steht zu den behördlich fest- gesetzten Höchsipreisen der fertigen Fabrikate. Frankturter Wertpapierbörse. Frankfurt a.., 20. Sept.(Priv.-Tel.) Die Stimmung an der Börse war ruhig und die Tendenz war trotz der noch vor- herrschenden Zurückhaltung etwas freundlicher. Infolge von Rückckäufen trat aut dem Gebiet der Montanaktien eine Erholung ein. In den mieist gedrückten Spekulationswerten wie Ober⸗ schlesische Eisenbahnbedari, Karo, Harpener bemerkte man ein mäßiges Anziehen der Kurse, während Phönix Bergbau und Deutsch-Luxemburger zu Schwäche neigten. Zu besseren Kursen gingen ferner einzelne Industrieaktien im freien Verkehr um. Kasseler Faßfabriken, Rumpler-Werke fanden Beachtung. Pe- troleumaktien unterlagen Schwankungen. Schwächere Haltung zeigten wieder Schiffahrtsaktien. Norddeutsche Lloyd, Paketfahrt und Hansa niedriger. Unter den chemischen Aktien wurden Höchster Farben etwas höher, sonst blieb die Umsatztätigkeit auf diesem Gebiete bescheiden. Elektrizitätswerte konnten sich be⸗ haupten. Unter den Rüstungswerten fanden Daimler Motoren vorüberghend Beachtung, auch Hirsch-Kupfer sowie Benzaktien kamen in Frage. Im Verkehr mit industriellen Werten im Ein⸗ heitskurs überwogen Preisbesserungen, unter anderem stellten sich Maschinenfabrik Pokorny u. Wittekind, Schuhfabrik Herz, Zellstofi Waldhof höher, Maschinenfabrik EBlingen fanden eben⸗ falls Beachtung. In heimischen Banken entwickelte sich für Oarmstädter, besonders für Metallbank reger Verkehr bei festet Tendenz. Am Rentenmarkt wurden Mexikaner, Chinesen rear umgesetzt, während Russen unter Angeböt standen. Bestimmen für die Veranlagung der Börse waren im weiteren Verlauf dlie Aktien der Petroleumwerte. Die Börse schloß bei größerer Zu- rückhaltung abgeschwächt. Privatdiskont 4 Prozent. Wertpapier börse. (Devisenmarkt.) Berliner Berlin, 20. September. Auszahlungen für: 20. 19. Geld Briei Geld Briet Konstantinopel. 20.30 20.40 20.30 20.40 Holland 100 Gulden. 309.00 309.50 300.00 309.50 Dänemark 100 Kronen.. 188.00 188.50 188.00 188.50 Schweden 100 Kronen.. 2212.25 212.75 212.25 212.75 Norwegen 100 Kronen.. 188.25 188.75 188.50 189.00 Schweiz 100 Franken 146.75 147.00 146.75 147.00 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 57.70 57.80 57.70 57.80 Spaniien 133.— 134.— 133.— 134.— Bulgarien 100 Levae 79.— 709.1½ 79.— 79.15 Klelsingiors 76.25 76.75 76.25 76.75 Letzte HMandeisnachrichten. Essen, 19. Sept.(WTB.) Die Gewerkschaft Volken, roda machte heute eine Ofierte auf die Kuxe der Gewerkschalt Beienrode. Gegen je einen Kux Beienrode soll 11 ein Kux Volken- roda gewährt oder ein Barbetrag von 17 000 Mark gezahlt wer⸗ den. Die Frist bis zur Anmeldung der Beienroder Kuxe läu Annahme der angemeldeten Beienroder Kuxe erfolgt in der außer- ordentlichen Gewerkenversammlung vom 5. Oktober 1918. kenroda mit seinen Tochterwerken Poethen I und Poethen II i8 ein erstklassiges Hartsalzwerk. Volkenroda hat eine endgiltige Quote von.5/1000, Poethen I und II eine provisorische Quote von.80 bezw..70/1000. Die bisherigen Uberschüsse von Volken- roda und seinen Tochterwerken sind in den Werken wieder in, vestiert. Bei reichlichen Abschreibungen(bisher rund 5 Millionen Mark) Reingewinn des letzten Halbjahres rund 736 000 Mark gegen rund 426 000 Mark im ersten Halbjahr 1017. Der Zu- Sammenschluß der beiden Werke folgt fast dem Zuge der Zeit Das Gesamtunternehmen, auf breiteste Grundlage gestellt, w. die bekannten Vorteile gewähren, wie sie bei den bisherigen Zu- sammenschlüssen in der Kali-Industrie bereits in die Erscheinung getreten sind. Erinnert sei nur u. a. an den Wintershall- und Alexanderhall-Konzern, denen jetzt der neue Volkenroder Konzern an die Seite tritt. bis 30. September 1918. Die Entschiließung von Volkenroda übet Elly Ney 3. Dezember 1918 Beginn ½8 Unr, statt.— Abonnementskarten: 3 Die Konzerte finden jeweils im Versammlungssaal Rosengarten, .50,.—,.—.— Tageskarten: Mk..—,.—,.—,.—, 2. 50 und 50.— Kartenausgabe: Mannheimer Musikhaus P 7, 14a.:; Mk. 15.—, 12.—,.—, DEUTSCHES TEEHAUS c 0 6, 9 Statt Karten. Die glückliche Geburt eines ge- sunden Stammhalters zeigen hoch- erfreut an losef Schleuer, Z. Zt. in felde und Frau Anna Schleuer geb. Roschel MANNHETM, q 3, 5, den 19. Sept. 1918. 50—100m Eeuchtweite 1000 . NN G Fernschein-— ſſeſeſſſſſſe EAVPEE aller Art 60 2 Battenan.30 an S 0 rut u. reprütt Gaszünder 0 Feuersteine 0 1 00 empfichlt Hermann Pister, J1,7 0 l. 9. IIngelsmann ——— N 110 10 Fräulein, Kriegersfrau oder Witwe ohne Anhang, kath. Religion findet ange⸗ nehmen Aufenthalt bei Kriegersfrau auf d. Lande bei guter Verpfl. gegen geringe Vergütung. Etwas Beih. in Hausarb. Nähen extraerwünſcht. Angeb. mit näh. Ang. d. Verhältn. unt. F. 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