.—60 un 2 heim ſte⸗ in art. men lett nal⸗ SS2 en/ 0 31⁴ 4 Berantswortlich für den allgemetnen und Handelstell: Cbefredakten Or Pritz Goldenbaum, für den Anzetgenteil: Anton Grieſer Drud u Verlag: Druckerei Dr Haas Mannheimer General Anzeiger Gem b.., ſämtlich in mannheim— Celegramm⸗ Adreſſe: General⸗Anzetger Rannbeim.— Fernſprech⸗ Rn⸗ ichluß Amt Mannheim. Ur. 7940, 7941. 7942, 7943, 7944, 7945 und 794%— Dolticheck⸗Konto: Ur 2917 Tudwigshaten am Rhein. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen Der deutſche Tagesber icht. Großes Hauptquartier, 24. Sept.(WTB. Amll.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalſeidmarſchalls Gronprinz Auprecht von Bayern Nordweſtlich von Dirmuiden und nordöſtlich von Bpern machten wir bei erfolgreichen Unterneh⸗ mungen 70 Gefangene. Nördlich von Moeuvre wurden Teilangriffe des Feindes abgewieſen. die Artil⸗ lerietätigkeit war im Kanalabſchnitt ſüdlich von Arleux geſteigert. Heeresgruppe des Generaloberſten von Boehn. In örtlichen Gegenangriffen nahmen wir füdlich von Villers⸗Guislain und öſtlich von Epehy Teile der in den letzten Kämpfen in Feindeshand verbliebenen Gra · benſtücke wieder und machten hierbei Gefangene. Gegen⸗ ſiößee des Feindes wurden abgewieſen. Zwiſchen Omignon-Bach und der Somme lebte der Artilleriekampf an Abend auf. Leulinant Rumey errang ſeinen 41. Lufiſieg. ** Bei den anderen Heeresgruppen keine beſonderen Kampf⸗ handlungen. Lebhafte Erkundungstätigkeit in der Cham⸗ pagne. Der Erſte Generalquartiermeiſter: LZudendorff. In der Feont gilt die Tat. Die Tat der Heimat heißt: Kriegsanleihe zeichnen! der Viener Berichl. Wien, 24. Sept.(WTB. Nichtamilich.) Amelich wird verlaulbart:—9—1 Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Tiroler Südfronk Arlillerie⸗ und Pa⸗ krouillen⸗Kämpfe. Auf der Hochfläche zwiſchen Camova und dem Momte di Val Bella ſetzten unſere Gegner geſiern zu neuerlichen Angriffen an. Am Monte Siſemol, gegen den der Feind ſein unterſtützendes Arlilleriefeuer heftig ſteigerte, glückte es fran⸗ zöſiſchen und italieniſchen Sturmableilungen in unſere Gräben einzudringen. Im Gegenſtoß trieben wir den Feind in ſeine Gräben zurück. Annäherungsverſuche gegen unſere Stellungen nördlich des Nonte Tomba wurden abgewieſen. An der Weſtfronk und in Albanien keine beſon⸗ deren Ereigniſſe. Der Chef des Generalſtabs. Die jeindlichen Heeresberichte. Franzöſiſcher Bericht vom 24. September nachmittags. In der Gegend von Sr. Quentin ſetzten die franzöſiſchen Truppen ihren Vormarſch geſtern gegen Ende des Tages und in der Nacht fort. Die Franzoſen drangen in das Gehöft nördlich von La Fontaine, nahmen Fort und Dorf Vamdeuil und ſtießen an einer nordlichen Stelle bis zur Oiſe vor. Franzöſiſche Erkundungsabterlungen machten nördlich der Arsne und in der Champagne bei der Butte de Mesnil Gefangene. Nördlich der Vesle und in den Vogeſen wieſen die Franzoſen eine deutſchen Handſtreich ab. Der Haig'ſche Bericht. London, 28. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Reuter⸗ ſchen Büros. Von unſeren Truppen wurden geſtern und während der Nacht erfolgreiche kleine Operationen an verſchiedenen Punkten ausgeführt. Nachmittags nahmen engliſche Truppen einen befeſtig⸗ ten deutſchen Punkt in der Nachbarſchaft der Straße von Rouſſoy nach Bony und machien 80 Gefangene. Am ſpäten Nachmittag wurde ein feindlicher Gegenangriff cus der Richtung der Guillemon⸗Ferme durch unſer Ge⸗ wehr⸗ und Maſchinengewehrfeuer mit ſchweren Verluſten zurück⸗ gewieſen. Im Laufe des Nachmittags, nach einem mehrſtündigen ſchweren Kampfe, machten die engliſchen Truppen Fortſchritte in der Richtung auf die Tomboi⸗Ferme, nahmen weiter nördlich eine Gruppe ſtark befeſtigter Laufgräben uno ſtarke Punkte nörd⸗ lich von Saeur, nordweſtlich von Vendhuille und machten eine An⸗ zahl Gefangene. Im Laufe der Nacht wurden von uns auch in einem erfolg⸗ reichen Angriff von Villers⸗Guislain über 100 Gefangene gemacht. Oeſtlich ron Cavrelle machten die engliſchen Truppen an einer Front von ungefähr Meilen Fortſchritte. Südöſtlich Cab⸗ relle machten wir 60 Gefangene. Geſtern am frühen Abend griff der Feind Bercheaucourt unter der Deckung eines ſchweren Artil⸗ lerieſperrfeuers an und drang an einigen Punkten in unſere Linien ein. Ein ſofortiger Gegenangriff unſerer Truppen ſtellte die Lage vollſtändig wieder her. Heue-Bo0t-Croige. Berlin, 23. Sept.(WB. Amtlich.) Auf dem Mittel⸗ meer Kriegsſchauplatz haben unſere Unterſeeboote 20600 Bruktoregiſtertonnen Schiffsraum verſenkl, darunter einen franzöſiſchen Truppenkransportdampfer nahe der franzöſiſchen Kliſte. Der Chef des Admiralſiabs der Marine. Abend⸗Ausgabe. Der Hauplausſchu des Reichstags. Berlin, 24. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Haupt⸗ ausſchuß des Reichstages trat heute vormittag unter überaus ſtarker Beteiligung auch der ihm nicht als Mitglieder angehörenden Reichstagsabgeordneten zuſammen. Mit dem Reichskanzler Dr. Grafen von Hertling waren erſchienen ſein Stellvertreter von Payer, der neue Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen von Hintze, Reicheſchatzſekretär von Roedern uſw. Der Vorſitzende Ebert eröffnete die Sitzung und teilte mit, daß zuerſt der Reichskanzler, dann ein Vertreter der Heeresleitung, darauf Staatsſekretär von Hintze ſprechen würden, worauf die Debatte ſtattfinden werde. Reichskanzler Dr. von herlling: Meine Herren! Der Ausſchuß iſt zuſammengetreten, um in der ernſten Lage, in der wir uns zurzeit befinden, von der Reichs⸗ leitung Auskunft über eine Reihe ſchwerwiegender Fragen zu er⸗ halten und dieſelben mit den Regierungsvertretern zu beſprechen. Der Wunſch iſt durchaus begreiflich und wir werden ihm nach Mög⸗ lichkeit entgegenkommen. Zunächſt möchte ich mir aber geſtatten, einige allgemeine Bemerkungen vorauszuſchicken. Meine Herrenl Wie Jhnen bekannt iſt, hat ſich weiter Kreiſe der Bevölkerung eine tiefgehende Verſtimmung bemächtigt. Der letzte Grund dafür iſt der Druck, welchen der furchtbare, nun ſchon mehr als vier Jahre währende Krieg verbreitet, alle die Leiden und Entbehrungen, die er zur Folge gehabt hat, die Opfer, die er allen Ständen, allen Familien und mehr oder minder jedem Ein⸗ zelnen auferlegt. Ich denke nicht daran, dieſen Druck durch Worte verringern zu wollen, aber wenn die Mißſtimmung durch unſere gegenwärtige militäriſche Lage, durch die Ereigniſſe an der Weſtfront beeinflußt iſt, ſo muß ich, ohne den zu erwartenden Mit⸗ teilungen des Vertreters des Kriegsminiſteriums vorgreifen zu wollen, mit allem Nachdruck erklären, daß ſie über das berech⸗ tigte Maß weit hinausgehen. Gewiß, unſere letzte großangelegte Offenſive hat uns nicht den erhoff⸗ ten Erfolg gebracht. Das muß ohne Weiteres zugegeben wer⸗ den. Die Heeresleitung hat ſich veranlaßt geſehen, unſere weit vor⸗ geſchobenen Linien auf die ſogenannte Siegfriedſtellung zu⸗ rückzunehmen. Die Lage iſt ernſt, aber wir haben keinen Grund, kleinmütig zu ſein. Wir haben ſchon Schwereres durchzumachen gehabt. Denken Sie an den Sommer 1916, als die Verdunoffenſive ſcheiterte, die heftigſten Kämpfe an der Somme und die im Oſten gleichzeitig vorbrechenden Maſſenſtürme Bruſſilows, welche die bekannte ungünſtige Wirkung an der öſterreichiſch⸗italieniſchen Front nach ſich zogen und nun noch Rumänien in den Krieg eintrat. Damals haben wir den Mut nicht verloren, ſondern den Feinden, die uns am Ende wähnten, gezeigt, was entſchloſſener Siegeswille vermag. Wie ſteht es heute? Wir haben Friede mit Rußland und Ru⸗ mänien und wenn auch die Verhältniſſe in dem ehemaligen ruſſiſchen Reich noch nicht geklärt ſind und die Zukunft unſicher erſcheint, ſo iſt doch für uns die 5 frühere Bedrohung von zwei Seiten in Wegfall gekommen und ein beträchtlicher Teil unſerer vormaligen Oſtarmee kann jetzt im Weſten verwendet werden. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Armee hält auch weite Strecken italieniſchen Gebietes beſetzt und behauptet dort tapfer ihre Stellungen. In Frankreich aber weiſen unſere Truppen die von Franzoſen, Engländern und Amerikanern unter⸗ nommenen und durch moderne Kampfmittel aller Art unterſtützten Vorſtöße zurück. Der alte Geiſt iſt in ihnen lebendig. Das haben die Ereigniſſe der letztvergangenen Tage erkennen laſſen. Die hartnäckigen Durchbruchsverſuche des Feindes werden ſcheitern, des Vaterlandes treue Söhne wehren ihm todesmutig das Eindringen und da ſollten wir verzagen? Sollten wir ver⸗ geſſen, was früher geſchehen iſt? Sollten wir da den Männern, die uns in den vergangenen Jahren von Sieg zu Sieg geführt haben, nicht mehr das alte rückhaltsloſe Vertrauen ent⸗ gegenbringen, weil einer der Wechſelfälle eingetreten iſt, wie ſie die Kriege jeder Zeit mit ſich bringen? Nein, meine Herren, das wäre unmännlicher Kleinmut und ſchnöder Undank. Unſere Feldherren Hindenburg und Ludendorff werden, wie 0 ſo auch der gegenwärtigen Lage gewachſen ſein und der voreilige Siegesjubel der Feinde wird bald wieder abflauen. Aber Heer und Heimat gehören zu⸗ ſammen. Ich habe auch bei früheren Gelegenheiten nie verſäumt, dem Volke in Waffen und dem Volke in der Heimat meine Bewun⸗ derung auszuſprechen. Gewiß, die laute Begeiſterung, wie ſie die Auguſttage 1914 erfüllten, konnte nicht vorhalten. Aber die feſte Entſchloſſenheit, auszuharren bis ans Ende, die wird allen Schwankungen und Erſchütterungen zum Trotz fortbeſtehen. Die Väter und Mütter in der Heimat werden die Söhne, Gatten und Brüder draußen im Felde nicht im Stiche laſſen, gerade jetzt, wo es aufs Ganze geht. Wir haben den Krieg vom erſten Tage an als Verteidigungskrieg geführt. Nur um unſerer Verteidigung willen ſind wir in „Belgien eingerückt. Ich betone das umſo energiſcher angeſichts des ſchöden Mißbrauches, der bis in die letzten Tage hinein mit dem bekannten Worte des ehemaligen Herrn Reichskanzlers be⸗ trieben wird. Als wir in Belgien einrückten, haben wir das ge⸗ ſchriebene Recht verletzt, aber es gibt, wie für den Einzelnen, ſo auch für den Staat ein anderes Recht, das iſt das Recht der Selbſt⸗ verteidigung und der Notwehr. Wir hatten Grund zu der Annahme, daß wenn wir nicht raſch handelten, der Feind uns zuvorkommen und bei uns einrücken im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. her die Lage. 3 Anzeigenpreiſe: Die 1ſpalt. Nolonerzeile 40 Pfg., 5 9 50 Pfg., Reklamen M..—, Ceuerungs⸗Suſchlag 50%. kinnahmeſchlüß 2* Mittagblatt vorm 8½ Uhr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr ür Au⸗ BII zeigen an beltimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wird keine Ber⸗ I antwortung uber Bezugspreis in Rannheim und Umge⸗ 9 bung monatl. M..— mit Bringerlohn. Poſtbezug: Viertelj. M..42 einſchl. Suſtellungsgebũhr. Bei der Poſt abgeh..5. 70. Einzel⸗Ur: 10 P. würde. Nachträglich haben wir auch aus den belgiſchen Archiven er⸗ ſehen, wie bedenklich es längſt vor Ausbruch des Krieges um die belgiſche Neutralität geſtellt war. Und hatten wir nicht vor dem notgedrungenen Einmarſch Belgien die Friedenshand geboten und uns bei Zuſage der Neutralität an⸗ heiſchig gemacht, für die durch unſere militäriſche Maßregeln ent⸗ ſtandenen Schäden aufzukommen? Wir haben das gleiche An⸗ gebot zum zweiten Mal nach der Einnahme von Lüttich gemacht, aber die belgiſche Regierung wollte nichts davon wiſſen und ſchloß ſich dem Bund unſerer Feinde an. Um 85 unſere Verieldigung allein hat es ſich bei all den weiteren Kämpfen gehandelt. Wir mußten uns im Oſten der gewaltigen ruſſiſchen Heeresmaſſen erwehren, die verwüſtend in Oſtpreußen eingedrungen waren und ſie in harten Kämpfen an die Grenze zurückweiſen, um ſie dann Schulter an Schulter mit unſeren treuen Verbündeten am weiteren Vordringen hindern. Ebenſo kämpfen wir im Süden an der Seite der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Monarchie gegen das treuloſe Italien. Und in Frankreich, das nunmehr der hauptſächliche Kriegsſchauplatz geworden iſt, haben wir nie ein Hehl daraus gemacht, daß uns jeder Gedanke an Eroberungen fern liegt. Wie aber ſtehen die Dinge auf der Gegenſeite? Freilich, wenn wir den Aeußerungen der Feinde amtlich und außeramtlich Glauben ſchen⸗ ken wollten, ſo ginge ihr Wille nur dahin, das in frevelhaftem Uebermut die Welthegemonie erſtrebende Deutſchland zurückzuwei⸗ ſen, für Freiheit und Gerechtigkeit gegen deutſchen Imperialismus und preußiſchen Militarismus zu kämpfen. Wir wiſſen es beſſer. Vorbereitet wurde der Weltkrieg ſchon vor Jah⸗ ren durch die bekannte Einkreiſungspolitik König Eduards. In Frankreich entſtand eine ausgedehnte Kriegsliteratur, die in militäriſchen Fachblättern wie in Einzeldarſtellungen auf den bevorſtehenden Krieg mit Deutſchland hinwies. Der Einfluß Oeſter⸗ reich⸗Ungarns auf dem Balkan ſollte ausgeſchaltet werden, ſo ver⸗ langte es das ruſſiſche Expanſionsbeſtreben und die panſlawiſche Idee. Und nicht die preußiſche Militärpartei hat die Fackel an den Zündſtoff gelegt, ſondern während der Deutſche Kaiſer bis zum letzten Augenblick bemüht war, den Frieden aufrecht zu erhalten, hat die ruſſiſche Militärpartei gegen den Willen des ſchwachen Zaren die Mobilmachung durchgeſetzt und da⸗ durch den Krieg unvermeidbar gemacht. Das haben die Akten des Suchomliaow⸗Prozeſſes einem jeden, der es ſehen will, deutlich gezeigt. Wir konnen dem Urteil der Nachwelt ruhig entgegenſehem. Für die Gegenwart freilich haben die feind⸗ lichen Machthaber es verſtanden, durch einen unerhörten Feldzug der Lüge und der Verleumdung die Wahrheit zu verdunkeln. Was durch das geſprochene und das geſchriebene Wort nicht erreicht wurde mußte durch bildliche Darſtellungen erſetzt werden, Erzeug⸗ niſſe einer geradezu teufliſchen Phantaſie, von der man ſich mit Entſetzen und Ekel abwendet. Aber der Zweck iſt erreicht worden. In der feindlichen Bevölkerung iſt ein Haß gegen die Nittelmächte, jnsbeſondere gegen Deutſchland entfacht, der alle Beſonnenheit aufhebt, jedes gerechte Urteil erſtickt. Sie habem alle die jüngſte Rede Clemenceaus geleſen, die an pbantaſtiſchem Haß und Koheit der Ge⸗ ſinnung alles bisher geleiſtete zu übertreffen ſchien. Aber in Amerika hat ſich, wie die zu uns herüberdringenden Kundgebungen beweiſen, ein vielſtimmiges Echo gefunden. In den Vereinig⸗ ten Staaten iſt zurzeit der wildeſte Kriegstaumel im Gange. Man berauſcht ſich an dem Gedanken, daß Amerika den geknechteten Völkern Mitteleuropas die Segnungen moderner frei⸗ heitlicher Kultur bringen müſſe, und erfreut ſich zugleich der vielen Millionen, welche die Kriegsrüſtungen in die Taſchen der Geſchäfts⸗ leute fließen laſſen. Theorie und Praxis ſind eben verſchiedene Dinge, und auch das alte Wort von dem Splitter im fremden und dem Balken im eigenen Auge bewährt ſich immer wieder in den Machenſchaften der Entente Sie findey kein Ende in der Verurteilung unſeres Ein⸗ marſches in Belgien. Ueber die Vergewaltigung Griechen⸗ lands aber, die Einmiſchung in die inneren Verhältniſſo des Lan⸗ des, die erzwungene Abdankung des Königs gehen ſie alle als über etwas ſelbſtverſtändliches hinweg. Sie behaupten, für den Schutz der unterdrückten Nationen einzutreten. Das Jahrhunderte alte Leid und die Beſchwerden rlands aber finden nirgendwo Gehör, auch cicht in Nordamerika, wo man doch durch die zahlreichen iriſchen Auswanderer darüber unterrichtet iſt. Und die engliſche Regierung, die mit beſonderer Vorliebe die Worte von Recht und Gerechtigkeit im Munde führt. hat es ganz neuerlich damit verein⸗ bar gefunden, das zuſammengelauſene Geſindel der Tſchecho⸗Slowaken als kriegführende Macht anzuerkennen. Und wie wird ſich demgegenüber das deutſche Volk verhalten? Wird es etwa angſtvoll um Gnade flehen? Nein. Es wird eingedenk ſeiner großen Vergangenheit und ſeiner noch größeren Miſſion in der Zukunft aufrecht ſtehen bleiben und nicht zu Kreuze kriechen. Die Lage iſt ernſt, aber zu tieferer Mißſtimmung gibt ſie keinen Anlaß. Der eherne Wall an der Weſtfront wird nicht durchbrochen werden und der Unterſeebootkrieg er⸗ füllt langſam aber ſicher ſeine Aufgabe, den Frachtraum zu ver⸗ ringern und dadurch vor allem den Nachſchub an Mannſchaften und Material aus den Vereinigten Staaten wirkſam zu bedrohen und mehr und mehr einzuſchränken. Die Stunde wird kommen, weil ſie kommen muß, wo auch der Feind zur Vernunft kommt und ſich bereit finden wird, dem Krieg ein Ende zu machen, ehe die halbe Welt zu einer Trümmerſtätte geworden iſt und die Blüte der Manneskraft tot am Boden liegt. Inzwiſchen gilt es kaltblütig und zuverſichtlich, ein⸗ heitlich und feſt geſchloſſen zuſammenzuſtehen. Für uns kann es ja nur ein Ziel, ein Intereſſe geben: den Schutz des Bater⸗ — 2. Seite. Nr. 446. Maunheimer Geueral⸗Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 24. September 1918. ländes, ſeine Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit. Hier iſt kein Zwieſpalt zwiſchen Regierung und Volk. Die Regierung will nur mit dem Volk und für das Volk arbeiten und ſie darf erwarten, daß dieſes dabei hinter ihr ſteht. Gewiß gibt es auch bei uns Meinungsverſchiedenheiten auf politiſchem Gebiet und die Zeit nach dem Kriege wird uns auch im Innern vor neue Probleme ſtellen. Ich will davon ietzt nicht reden, aber da ich weiß, daß die vorhandene Mißſtim⸗ mung nicht allein durch die zuvor angedeuteten Leiden und Küm⸗ merniſſe der Kriegszeit, ſondern auch durch ganz beſtimmte Sorgen und Beſchwerden politiſcher Art beeinflußt wird, ſo will ich hier⸗ über ein kurzes Wort ſagen: Ich bin von dem Tage an, da ich die ſchwere Bürde des Kanz⸗ leramtes übernahm, beſtrebt geweſen, die von mir gegebenen Zu⸗ ſagen zu erfüllen und ich werde mich durch nichts beirren laſſen, das, was nach dieſer Richtung ausſteht, energiſch durchzu⸗ führen. Natürlich denke ich hierbei an die große Reform⸗ vorlage, die zwar nicht vor das Forum des Reichstags gehört, aber weit über die preußiſchen Grenzen hinaus die politiſchen Kreiſe in Deutſchland beſchäftigt. Ich kann hier nur auf die Er⸗ lärungen verweiſen, die ich wiederholt zuletzt im preußiſchen Her⸗ renhauſe abgegeben habe. Die Staatsregierung iſt feſt ent⸗ ſchloſſen, die Vorlage zur Annahme zu bringen und dabei vor keinem ihr verfaſſungsgemäß zu Gebote ſtehenden Mittel zurückzuſchrecken. Dabei aber bitte ich Sie, eines zu bedenken, es handelt ſich um eine tiefgreifende Aenderung in der hiſtoriſch erwachſenen Struktur des preußiſchen Staates. Es wäre eine Unbilligkeit, ja es wäre nicht gerecht, wenn den Vertretern der bisherigen Ordnung nicht die Mög⸗ lichkeit gegeben würde, ihren Standpunkt in dem Parlament zu vertreten oder man über ihr Argument mit leichter Handbewegung hinweggehen würde. Von Verſchleppungsverſuchen darf natürlich nicht die Rede ſein und es war auch nicht die Rede, wie ſich die Herren in Bälde überzeugen werden. Gelingt es jedoch nicht, die geſteckten Ziele auf dem Wege parlamentariſcher Ausſprache zu erreichen, ſo wird eben der andere Weg beſchritten werden, den die Verfaſſung vorſieht. Laſſen Sie mich zum Schluſſe noch einen kurzen Blick in die Jukunft werfen. Die Menſchheit zittert bei dem Gedanken, daß dieſer ſchreck⸗ liche, kulturvernichtende Krieg nicht der letzte ſei, ſondern weitere Kriege nach ſich ziehen werde und die Frage beſchäftigt immer weitere Kreiſe, ob es kein Mittel für Abhilfe gebe, ob es nicht mög⸗ lich ſei, Organiſation unter den friedensbedürf⸗ tigen Völkern zu ſchaffen, welche das Recht an die Stelle der Macht und die Friedenslöſung an die Stelle blutiger Kämpfe ſetzen würde. Bekanntlich hat der Präſident der Vereinigten Staaten in 14 Punkten die Richtlinien für ſeinen Friedensſchluß aufgeſtellt. Ich habe am 24. Januar dieſes Jahres in ihrem Ausſchuß die ſämtlichen Punkte beſprochen und zu dem letzten derſelben bemerkt, daß wir hier dem Gedanken eines Völkerbundes durchaus ſympathiſch gegenüberſtehen unter der Vorausſetzung, daß Aller Friedenswillen und die Anerkennung des gleichen Rechts aller Bundesſtaaten ge⸗ währleiſtet ſei. Wie notwendig dieſer Vorbehalt war, ergab ſich aus der Aeußerung unſerer Feinde, welche bei dem Völkerbunde an ein gegen Deutſchland und ſeine Verbündeten gerichtetes Bündnis dachten. Herr Wilſon hat dann in ſeiner Botſchaft vom 11. Februar einen weiteren Schritt in der gleichen Richtung unternommen und in vier Punkten die Grundſätze aufgeſtellt, welche ſeiner Meinung nach bei gegenſeitigem Gedankenaustauſch Anwendung zu finden hätten. Ich habe in meiner Reichstagsrede vom 25. Februar mich im Prinzip damit einverſtanden erklärt, daß ein allgemeiner Friede auf ſolchen Grundlagen erörtert werden könne. Herr Wilſon hat aber weder damals noch ſpäter hiervon Notiz genommen. Inzwiſchen ſcheint ſich auch der frühere Ideologe und eifrige Friedensfreund in das Hauyt des amerikamſchen Imperialismus umgewandelt zu haben, aber der Plan eines zu gründenden Völker⸗ bundes wird dadurch nicht diskreditiert, er hat bei dem ſchwei⸗ zeriſchen Bundespräſidenten und dem norwegiſchen Miniſter Knutſen beredte Fürſprache gefunden, welche tereſſe der neutralen Staaten an einer ſolchen Ein⸗ richtung hinweiſen. Auch ich nehme keinen Anſtand mich heute nochmals zu dieſer Frage zu äußern, um in aller Kürze auf Ziel und Grundlage eines ſolchen Verbandes hinzuweiſen. Es handelt ſich um die Förderung einer allgemeinen und gleichmäßigen ſukzeſſiven Abrüſtung, um die Errichtung obligatoriſcher Schieds⸗ gerichte, um die Freiheit der Meere, um den Schutz der kleinen Nationen. Was den erſten Punkt betrifft, ſo habe ich ſchon am 24. Januar unter Berufung auf abgegebene Erklärungen den Gedanken einer Rüſtungsbeſchr änkung als durch⸗ aus diskutabel bezeichnet und dabei hinzugefügt, daß die finan⸗ zielle Lage amtlicher europäiſcher Staaten nach dem Kriege einer be⸗ friedigenden Löſung dieſer Frage die leihen würden. 3 Was die Frage der Schiedsgerichte anbelangt, ſo haben dieſelbe eine lange Vorgeſchichte. Ich werde auf Einzelheiten nicht eingehen. Aus dem ſehr intereſſanten Material das mir vorgelegen hat, ergibt ſich, daß in der Vergangenheit Deutſchland wiederholt die Anrufung eines Schiedsgerichts in ſtrittigen Fragen angeregt hat, ebenſo aber auch, daß in mehreren Fällen die Ausführung an dem Widerſpruch geſcheitert iſt, der in England und Frankreich dagegen erhoben wurde. Völkerbundes immer mehr Boden gewinnt. Die überſtürzten Ant⸗ ——— auf die Not edes Grafen Burian zeigen, was die Feinde wollen. General von Wriesberg: Ueber die erſten Erfolge unſerer Offenſtoe iſt im Ausſchuß ſchon früher berichtet worden. Nach der Geſamtlage konnten wir damit rechnen, daß auch unſere weiteren Angriffsoperationen beiderſeits Reims zum Erfolg führen würden. Der ausſchlaggebende Faktor hierbei ſollte die Ueberraſchung ſein, darauf wurden die Vor⸗ hereitungen zugeſchnitten. Die Ueberraſchung iſt nicht ge⸗ lungen. Dem Feinde wurden unſere Abſichten bekannt, er konnte ſeine Gegenmaßnahmen treffen, und er traf ſie gut. Infolgedeſſen blieb die Offenſive bei Reims auf taktiſche Erfolge beſchränkt. Mit dem Einſtellen unſerer Offenſive trat eine weſentliche Aenderung der Geſamtlage ein. Der Feind hatte nunmehr ſeine durch Ueber⸗ führung des engliſchen Heimatheeres auf den Kriegsſchauplatz, durch Einſatz der farbigen Armee und durch das Eingreifen der amerikani⸗ ſchen Diviſionen aufgefüllten Reſerven zur vollen Verfügung. Wir mußten uns auf Abwehr einſtellen. Der erſte feindliche Angriff richtete ſich gegen den Marnebogen. Der Feind errang einen beträchtlichen Anfangserfolg. Mit Hilfe der bereitſtehenden Reſerven gelang es, die Front ſehr bald wieder zu feſtigen. Die aus ſtrategiſchen Gründen notwendig werdende Rückverlegung der ſüdlich der Aisne und Vesle Teile auf das Nordufer dieſes Abſchnittes gelang vollauf. s Kriegsgerät, die Vorräte und auch ein großer Teil der Ernte konnten geborgen werden. Wiederholte Angriffe des Feindes gegen unſeren Flügel wurden blutig abgewieſen. So brachte der erſte An⸗ griff des Feindes ihm zwar einen taktiſchen Anfangserfolg, im großen Rahmen ſeiner ſtrategiſchen Ziele betrachtet, muß er als nicht ge⸗ glückt bezeichnet werden. 55 Der Angriff* Ancre und Avre kam unſerer Führung insbeſondere auf das In⸗ wirkſamſte Unterſtützung Ich wünſche und hoffe, daß der Gedanker des n es trotzdem den Engländern gelang, einen großen Erfolg zu erringen, ſo ſind die Gründe hierfür in der MNaſſenverwendung der Tanks und der Ueberraſchung unter dem Schutze des Nebels zu ſuchen. Die zwiſchen Ancre und Avre entſtandene Einbuchtung nötigte uns, die Front weiter ſüd⸗ lich nach Montdidier zurückzuverlegen Die am 10. Auguſt hier vorbrechenden großen Angriffe des Feindes wurden ſo zu einem Luftſtoß. Die gegen unſere neue Front bei Roye einſetzende§ffenſive des Feindes lief ſich hier frontal fe ſt. Am 18. Auguſt begannen die feindlichen Angriffe zwiſchen Oiſe und Aisne, denen wir durch Ausweichen hinter den Kanal und hinter die Ailette begegneten. Im Norden ſetzte der Engländer zwiſchen Scarpe und Somme zu erneuten Angriffen an. Wir nahmen den Kampf in einer rückwärtig vorbereiteten Zone an. Als ſich aber auch hier der Mangel gut ausgebauter Stellungen fühlbar machte, entſchloß man ſich im allgemeinen in die früher ausgebauten Stellungen zurückzugehen. Der Entſchluß zur Aufgabe des Geländes konnte umſo leichter ge⸗ faßt werden, als es ſich vurchweg um völlig zerſtörte und verwüſtete Gebiete handelt, deren Ungunſt ſomit den feirdlichen Truppen zur Laſt fällt. In denneuen Stellungen können wir mit vollem Vertrauen weitere Angriffe des Feindes ab⸗ warten. Um ein dem feindlichen Angriff umfaſſend ausgeſetztes und nur mit ſchweren Opfern zu haltendes Frontgebiet zu beſeitigen und die Front zu verkürzen, wurde der Vogen zwiſchen Ypern und La Baſſése und damit auch der Kemmel geräumt. Am 12 Sep⸗ tember ſetzten die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Angriffe gegen den St Mihielbogen ein. Die Räumung des zur hartnäckigen Vertei⸗ digung ungeeigneten Abſchnittes war ſchon in Erwartung eine⸗ feindlichen Angriffs eingeleitet worden. Der größte Teil des Ma⸗ terials war zurückgebracht, als der Angriff einſetzte. Während es an der Weſtfront gelang, auf der Cote Lorraine ungehindert in die Sehnenſtellung zurückzukommen, glückte es dem Amerikaner an der Südfront, eine unſerer Diviſionen einzudrücken und auf Thiaucourt vorzuſtoßen, wo ihm neue Reſerven entgegentraten. Es war dem Feinde gelungen, Gefangene zu machen und Geſchütze zu erobern, aber nicht in dem Umfange, wie der Feind angibt. Keine Eulſcheidung— leine Klärung. Berlin, 24. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die heutige Sitzung des Hauptausſchuſſes hat noch keine Entſcheidung, kaum eine Klärung gebracht. Es hat zunächſt der Kanzler geſprochen, dann General von Wriesberg, der eine Schil⸗ derung der militäriſchen Lage gab, dem der Vertreter des Reichsmarineamts mit einer Schilderung der Seekriegs⸗ lage folgte. Dann nahmen noch nacheinander Herr von Hingze und Vizekanzler von Payer das Wort, dieſer, wie man uns verſichert, mit einer ſehr wirkſamen Verteidigung ſeiner Stuttgarter Rede, während Herr von Hintze insbeſondere die Fragen des Oſtfriedens ſcharf und glücklich herausarbeitete. Dann hat man ſich vertagt, um mor⸗ gen um 10 Uhr die Ausſprache ſolgen zu laſſen. Wie die Dinge dann weitergehen werden, iſt im Augenblick noch nicht abzu⸗ ſehen. Aus Zentrumskreiſen hören wir, daß das Zentrum nicht geneigt iſt, die Bedingungen der Sozial⸗ demokratie als mögliche Baſis anzunehmen. Dasſelbe gilt natürlich erſt recht von den National⸗ liberalen. Somit werden die gegenwärtigen Verwicke⸗ lungen wohl ſo ausgehen, wie wir das ſchon im Mittagblatt andeuteten. Aus der ſozialdemokratiſchen Mehrheitspartei wird berichtet, daß die Oppoſition gegen die Bedingungen für den Eintritt in die Regierung von Herrn Landsberg ge⸗ führt wurde, der ſonſt für einen Gemäßigten unter ſeinen Parteigenoſſen gilt. Herr Landsberg hat gemeint, für die Sozialdemokratie ſei der rechte Zeitpunkt noch nicht gekommen. In nicht zu langer Friſt würden die Bedingungen, die heute noch beanſtandet werden, infolge der Zuſpitzung der Verhält⸗ niſſe keinem Widerſtand mehr begegnen. Das eröffnet leider, wie wir das vorausſahen, die Ausſicht auf weitere kriſenhafte Zuſtände. Allgemeine Offenſive unſerer Jeinde. Berlin, den 21. September 1918. Die Kriegsereigniſſe der letztvergangenen zwei Wochen können uns in der ausgeſprochenen Vermutung nur beſtärken, daß unſere europäiſchen Feinde, die noch vor kurzem alle Hoffnung auf die im nächſten Jahre von ihnen erwartete amerikaniſche Hilfe ſetzten, ſich dem Verſuche entſchloſſen haben, mit höchſtem Kräfteeinſatze die Entſcheidung des Krieges noch im laufenden Jahre herbeizuführen. Sie haben nicht nur ihre Angriffe gegen unſere vor und in der Siegfried⸗ ſtellung wieder verſammelte Hauptmacht zähe fortgeſetzt, ſondern ſind auch zwiſchen Maas und Moſel ſowie in Maze⸗ donien zum. Angriff, in Italien zu lebhafterer Tätigkeit geſchritten. Auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatze war die rückgängige Bewegung unſerer Hauptmacht am 7. September zum Ab⸗ ſchluß gekommen. An dieſem Tage hatten die zu ihr gehören⸗ den Armeen überall die ihnen angewieſenen Plätze in der ee das Vorgelände ſtark beſetzt hal⸗ tend, eingenommen. ie ſeitdem vergangene Zeit haben heftige Kämpfe um die Vorfeldſtellungen ausgefüllt, indem die Engländer— in dem Raume zwiſchen der Straße Arras Cambrai und der Somme— gegen den rechten Flügel und die rechte Mitte unſerer Stellung, die Franzoſen— zwiſchen der Somme und der Aisne— gegen deren linke Mitte, linken Flügel und linke Flanke vorzudringen verſuchten. Täglich haben an verſchiedenen Stellen der ausgedehnten Front Vor⸗ feldgefechte von größerer oder geringerer Ausdehnung ſtatt⸗ gefunden, die in mehreren Fällen, beſonders in den Tagen vom 14. bis 17. d. Mts. zwiſchen der Ailette und der Aisne, am 18. und 19. d. Mts. zwiſchen der Straße Bapaume Cambrai, nach Umfang und Bedeutung Schlachten gleich zu erachten waren. Ein Einbruch in die vorderen Teile unſeres viele Meilen tief gegliederten Verteidigungsſyſtems iſt ihnen gleichwohl bisher nur vor der Linie Douai—Cambrai ge⸗ lungen, dort aber ihrem weiteren Vordringen durch Gelände⸗ überſchwemmung ein Ziel geſetzt. Nördlich von St. Quentin, zwiſchen Bellicourt und Bellengliſe, wo den Engländern geſtern in unſere vorderſte Linie einzubrechen glückte, wurden ſie ſogleich abgedämmt. Die Franzoſen, die nach mehrtägigen, verluſtreichen Kämpfen bei einem Anſturm am 17. d. Mts. zwiſchen Ailette und Aisne, an der im vorigen Jahre oft genannten Laffaux⸗Ecke, in unſere Linien eindrangen, wurden ſogleich wieder geworfen. Am 12. d. Mts. erfolgte ein doppelt umfaſſender, gleich⸗ zeitig aus ſüdlicher und nordweſtlicher Richtung geführter Angriff gegen unſere Stellung im St. Mihiel⸗Bogen zwiſchen Maas und Moſel. Dieſe weit vorſpringende Aus⸗ buchtung unſerer großen weſtlichen Verteidigungsfront ver⸗ dankte ihre Entſtehung einem im Anfang des Krieges kühn gewagten, dann aber nicht fortgeſetzten Verſuch, die befeſtigte feindliche Maaslinie in unſere Gewalt zu bringen. Durch den Verlauf, den die Ereigniſſe ſeitdem genommen hatten, war der Nutzen dieſer nicht gefahrloſen Stellung mindeſtens zweifelhaft geworden, und wir hatten deshalb bereits mit ihrer Räumung begonnen, als der vorerwähnte Angriff er⸗ folgte. Von Süden her führte ihn die ſoeben gebildete, erſte amerikaniſche Anmee aue, während aus der Richtung von hohem Mahe Gerechtigeit wid Verdun ſtarke franzöſiſche Kräfte vorbrachen. Unter dieſen Umſtänden koſtete die Durchführung der Räumung uns einige nicht unempfindliche Verluſte an Menſchen und Material. Die neue Linie, die die zurückgezogenen Truppen nunmeh beſetzt haben, hat den Vorzug geringer Ausdehnung: di⸗ Feinde ſind jedoch naheauf gefolgt, und es erſcheint nicht aus⸗ geſchloſſen, daß dort noch weitere Kämpfe zu erwarten find. Auch in Mazedonien iſt in den letzten Tagen die au⸗ engliſchen, franzöſiſchen, griechiſchen und ſerbiſchen Truppen beſtehende feindliche Streitmacht zum Angriff gegen die ihr gegenüberſtehende, durch deutſche Truppen verſtärkte bulga⸗ riſche Armee geſchritten. end. Nachrichten ſind die Angrifſe in der Ebene von Monaſtir, im Vardartal und am Dojranſee als mißlungen zu betrachten, nur im Gebirge der Oſt⸗Cerna ſcheinen ſie Erfolg erzielt zu, haben, der in Anbetracht der großen, etwa 400 Kilometer be⸗ tragenden Länge unſerer dortigen Front bei wahrſcheinlicher Fortſetzung der Angriffe der dortigen Heeresleitung Ver⸗ anlaſſung geben könnte, die Entſcheidung durch Verſammlung der Verteidigungskräfte in einer etwas weiter zurückliegenden Front zu ſuchen. Ob auch die Italiener ſich zu einer großzügigen Offenſive aufraffen werden, läßt ſich aus ihrer bisherigen nur in Teilunternehmungen zum Ausdruck gekommenen geſtei⸗ gerten Tätigkeit noch nicht beurteilen. Zu vermuten iſt aber, daß ſie von ihren Verbündeten dazu angetrieben werden. Somit haben wir nahezu mit Sicherheit baldige Ent⸗ ſcheidungen von weittragender Bedeutung zu erwarten, In der feſten Zuverſicht, daß die deutſche Streit⸗ macht und das deutſche Volk ſich den großen Anforderungen der Stunde gewachſen erweiſen, unſere Bundesgenoſſen un⸗ mit unverbrüchlicher Treue zur Seite ſtehen werden, und daß Gott unſerer gerechten Sache zum Siege verhelfen wird, ſehen wir dem Ausgang mit dem Vertrauen entgegen, zu dem uns unſer gutes Gewiſſen berechtigt. v. Blume, General d. Inf. 3. D. Große Schlacht vor St. Quentin. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Den„Baſler Nachrichten“ zufolge meldet der Havasvertreter von der franzöſiſchen Front: Vor den Stellungen der Deut⸗ ſchen vor St. Quentin iſt jetzt eine große Schlacht entbrannt. Die Deutſchen verteidigen ſich ſehr hartnäckig. Die Franzoſen ſind in enger Fühlung mit den Engländern auf der breiten Hochfläche bis in die Vorſtädte von St. Quentin gelangt. Dieſer Abſchnitt des Krieges iſt außerordentlich hark. Alle⸗ iſt in Bewegung. Ueberraſchung und plötzlicher Einbruch in die Kampflinien charakteriſieren die Lage. Der Feind verſügt auf den Höhen hinter St. Quentin über zahlloſe und gewaltige Batterien. Erbitterte Kämpfe entwickelten ſich drei Kilomete⸗ von den Vorſtädten St. Quentins entfernt. Franzoſen und Deutſche kämpfen in blutigem Handgemenge. Bayern und Preußen fechten in Gruppen von 50—100 Mann heldenmütig bis zum äußerſten Blutstropfen. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Sept.(Pr. Tel. g. K 93 Im„Berner Bund“ ſchreibt heute Stegemann Die neuerlichen heftigen Gasüberfälle der Franzoſen an der Orne und an der Nordfront von Verdun müſſen als Vorboten neuer Großangriffe oder als Ablenkungen betrachtet wer⸗ den. An der ganzen Front, ausgenommen in Nordflandern und in der Champagne, ſuchen die alliierten Truppen g er waltſame Durchbruchsverſuche und um jeden Preis die Endentſcheidung binnen kurzem herbeizu⸗ führen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der Züricher Tagesanzeiger meldet: Die Schlacht im Weſten wogt andauernd erbittert hin und her. Die Deutſchen ſind zu großen und kraftvoll geführten Gegenangriffen ge⸗ ſchritten, welchen die Alliierten mit Mühe wider⸗ ſtehen. Im Bogen um Ypern liegen ſich die Gegner ſprungbereit gegenüber. Die Belgier haben dort ihre Front nach Süden verbreitert und einen Teil der ge⸗ waltigen engliſchen Front zur Verteidigung übernommen. Die große Lüge. Ein Jahr iſt gerade jetzt vergangen, ſeit der engliſche Arbeiterführer E. D. Morel von der Regierung Lloyd Georges ins Gefängnis geworfen 955 Seine Schuld beſtand darin, daß er eine kleine Schrift veröffentlicht hatte, die in flammenden Worten für das Wohl der ſich gegen eitig zerfleiſchenden Völker Europas eintritt, und mit der er auch außerhalb der Grenzen Englands zu der aus tauſend Wunden blutenden Menſchheit ſprechen wollte. In dieſer Schrift weiſt Morel nach, daß die engliſche Behauptung, Deutſchland trage die Schuld am Weltkriege eine große Lüge iſt. Es iſt uns immer wertvoll, feindliche Stimmen zu hören. die der Wahrheit die Ehre geben und den Anteil, den ihr Volk an der Kriegsſchuld hat, anerkennen; und hier ſpricht es ein Engländer klar und unmißverſtändlich aus:„Mir iſt nichts von einem Schritte bekannt, den die Entente⸗Diplomatie etwa unternommen hätte, um die Weſtmächte von der zariſtiſchen Handlungsweiſe abzutrennen.“ Er greift eine durch das „Komitee zur Wiederaufnahme internationaler Beziehungen in Paris veröffentlichte Schrift auf, die mit den Worten be⸗ ginnt:„So groß Deutſchlands Verantwortung auch iſt, e⸗ war nicht ſein Angriff, der Rußland antrieb, zum Kriege zu ſchreiten.“ Und indem er ſich damit dentifiziert, weiſt er nach, daß nicht allein die Mittelmächte, nicht die Urheber de⸗ Krieges ſind, ſondern daß die engliſche Regierung ſogar abſichtlich ſede Verſtändigungsmöglich⸗ keit von ſich weiſt. „Warum weigern ſich unſere Regierenden heute noch, wo der Zarismus längſt begraben iſt, ſeine Intrigen gegen Oeſter⸗ reich auf dem Balkan aufzudecken, wo er Serbiens Beſchwer⸗ den ebenſo als Mittel zu ſeinen Zwecken benutzte, wie er auch gegen uns ſeit vielen Jahren in Indien intrigiert und dabei Afghaniſtan als ſein Werkzeug benutzt?! Wenn wir hierüber ſchweigen, ſo geſchieht dies doch gewiß nicht dem demokra⸗ tiſchen Rußland zu Gefallen! Warum wird die eine Seite der Sache ſtets ſo gegenüber der britiſchen Oeffentlichkeit hervor⸗ gehoben, während man die andere Seite mit der gleichen Beharrlichkeit unterdrückt? Aus keinem anderen Grunde, als aus dem verzweifelten Wuniſche, die Legende von einem„Komplott“ aufrecht zu erhalten, um auf dieſe Weiſe die Anbahnung eines Frieden⸗ der Verſtändigung unmöglich zu machen, und dafür den „Kampf bis aufs Meſſer“ aufrecht zu erhalten mit all den weiteren ſchrecklichen Verluſten an Menſchenleben und der ſchrecklichen Verlängerung all der Leiden in ſeinem Gefolge.“ „Leute, die der Regierung Lloyd Georges ſolche Worte ſagen, müſſen natürlich mundtot gemacht werden! Wir aber hahen dadurch wieder einen Beweis, daß unſere Sache nicht ſchlecht ſtehen kann, wenn eine engliſche Stimme uns in ſa 1 e Nach den bis jetzt vorliegenden — 2 „5——— es———8e8————— R Dienstag. den 24. September 1918. Maunheimer Ger ral-Anzeiger. Abend-Ausgabe.) Nr. 446. 3. Seite. Aus Staòt und Land. Mit dem ausgezeichnet AUnteroffizier Ludwig Rob. Bernion, Inhaber der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille, Sohn von Lina Bernion Wwe., Rhein⸗ häuſerſtraße 60, für außerordentliche Tapferkeit vor dem Feinde. Paul Holzapfel, wohnhaft 8 2, 15. Pionier Wilhelm Kern, Sohn des Herrn Johann Kern, Gon⸗ tardſtraße 20. + Sonſtige Auszelchnungen. Gefr. Eiſenbeis, wohnhaft Spelzenſtraße 17, wurde vom Herzog Bernhard von Sachſen⸗Meiningen die Ehrenmedaille für Verdienſt im Kriege verliehen. Kanonier Karl Schneider, z. Zt. Fernſprecher bei einem Landw.⸗Fuß⸗Artl.⸗Batl., Sohn des Schiffahrtsinſpektors Wilhelm Schneider, erhielt für tapferes Verhalten vor dem Feinde die Heſ⸗ ſiſche Tapferkeits⸗Medaille. Wohrungsbeſchlagnahme in Bürttemberg. Nach eingehenden Vorberatungen hat das K. Stellv. General⸗ kommando XIII. Armeekorps in Stuttgart auf Grund des Belage⸗ rungszuſtandsgeſetzes eine Verfügung erlaſſen, nach welcher künftig die Verminderung des Wohnraums durch Abhrechen von Gebäuden und Verwandlung ganzer Wohnungen in Geſchäftsräume ohne Genehmi⸗ gung der Gemeinde, die durch dieſes Verbot inſtandgeſetzt wird, in jedem derartigen Fall die Frage der Unentbehrlichk it der betreffenden Räume für die Deckung des allgemeinen Wohnungsbedarfs zu prüfen, verboten iſt. Das Verbot erſtreckt ſich nur auf Privatgebäude und ⸗Wohnungen, das Miniſterium des Innern hat aber gleichzeitig an alle beteiligten Miniſterien die dringende Bitte gerichtet, in ihrem Ge⸗ ſchäftskreis darauf hinzuwirken, daß Staatsgebäude nicht ohne vor⸗ heriges Benehmen mit der Gemeinde abgebrochen und zur Unter⸗ bringung von ſtaatlichen Geſchäftsräumen tunlichſt keine Wohnungen verwendet werden, vielmehr umgekehrt, wo Geſchäftsräume in ſolchen untergebracht ſind, dieſelben möglichſt daraus entfernt und auch ſonſt die für Wohnzwecke geeigneten Räume in Staatsgebäuden in dem mit dienſtlichen Rückſichten vereinbarten Umfang dieſen Zwecken nutz⸗ bar gemacht werden. Ein weiteres Verbot richtet ſich gegen gewiſſe Formen unbe⸗ gründeter Zurückhaltung verfügbaren privaten Wohnraums. Das Zurückhaltungsverbot bezieht ſich auf Woh⸗ nungen,„die leerſtehen oder ohne ernſtlichen Bedarf eingerichtet ſind oder noch im Kriege vermietet oder weitervermietet waren“. Es rommt häufig vor, daß Familien, deren Haupt militäriſch eingezogen iſt und deren übrige Mitglieder ſich inſolange bei den Eltern der Frau oder ſonſtigen Verwandten und dergl. aufhalten, ihre Wohnung eingerichtet beibehalten; ſolche Wohnunigen einem Zwangszugriff aus⸗ zuſetzen, erſchien, ſo unbefriedigend auch der Gedanke an ein je nachdem jahrelanges Unbenutztſtehen vom Standpunkt der Allgemein⸗ heit ſein muß, mit der den Kriegsteilnehmern geſchuldeten beſonderen Rückſicht nicht vereinbar; in dieſen Fällen iſt für die Beibehaltung der Wohnung ein„ernſtlicher Bedarf“ anzuerkennen. Immer erfaßt das Verbot nur ſelbſtändige Wohnungen, nicht Wohnungsteile. alſo auch nicht einzelne Zimmer einer Wohnung. Dem Uneingeweihten mag es gerecht und ausſichtsvoll erſcheinen, ſolchen, die mit einer kleinen Ko lEinfamilienhäuſer oder Stockwerkswohnungen von etner den Bedarf weit Überſteigenden Zimmerzahl bewohnen, die Her⸗ gabe ihres Ueberfluſſe— Die Verfügung greift hier indeſſen nur Platz, wenn der Ueberfluß in ſelbſtändigen Wohnungen mit eigenen Nebenräumen(Küche, Abort uſw.) beſteht. Vielfach herrſcht beſonderer Mangel an einzelnen möblierten Zimmern für ledige An⸗ geſtellte oder Arbeiter und Arbeiterinnen; deshalb wäre die Möglich⸗ keit eines Zwangs zur Vermietung oder Aftervermietung von einzel⸗ nen Zimmern ſehr erwünſcht; die Einführung eines ſolchen Zwanges iſt aber vorerſt mit Rückſicht auf die Schmierigkeiten unterblieben, die ſich unter den jetzigen Verhältniſſen in Bezug auf Heizung, Beleuch⸗ tung, Stellung von Bettwäſche, Abnützung von Möbeln uſw. ergäben. Neben den eigentlichen Wohnungen haben längſt die leer⸗ ſtehenden Läden, Wirtſchaften uſw. den Blick der Woh⸗ nungsbedürftigen und der Gemeindebehörden auf ſich gezogen. Die zur Benützung als Wohnung erforderlichen Nebenräume ſind hier viel⸗ ſach vorhanden oder doch ohne eingreifende Veränderungen herzu⸗ richten. Die Verfügung erſtreckt ſich daher— die zäu Wohn⸗ zwecken verwendbaren oder verwendbar zu nden“, nicht beſtim⸗ mungsgemäß benutzten Geſchäftsräume. Der Zwang Berwe⸗ verfügbaren Wohnraums, der in dem Verbot der Sedeu egt, ſoll nun aber nicht blindlings auf jeden, bei dem der Buchſtabe der erwähnten Beſtimmungen zu⸗ trifft, angewendet werden; die Verfügung ſetzt vielmehr ſtets voraus, daß nicht„die Zurückhaltung durch Gründe gerechtfertigt wird, die trotz dem Wohnungsmängel als überwiegend anzuerkennen ſind“. Es ſollen alſo in jedem Fall die für den privaten Wohnungsinhaber maß⸗ gebenden Geſichtspunkte und Wün gegen die Forderungen des Gemeinwohls verſtändig und billig abgewogen werden. Die als des Zurückhaltungsverbots ſich ergebenden Zwangerechte der öffentlichen Gewalt legt die Verfügung in die⸗ Hände der Gemeinden und zwar ohne weiteres in die der großen und mittleren Städte, in die der übrigen Gemeinden unter der Vor⸗ ausſetzung der oberamtlichen Anerkennung eines daſelbſt eingetre⸗ tenen, ohne Zwangsmaßregeln nicht zu beſeitigenden Wohnungs⸗ mangels. Die Gemeinde kann die trot Friſtſetzung vom Berechtigten vom Beifall im Theater. Schon bei den alten Griechen galt das Aneinanderſchlagen der Hände als ein Zeichen des Beifalls; daneben ſtampfte man auch um dem Redner in der Agora oder dem Schauſpieler im Theater ſein Lob auszudrücken, mit den Füßen oder mit Stäben auf den Fuß⸗ boden. Dieſe beiden Arten des Beifalls ſind noch beute in den romaniſchen Ländern erhalten und waren früher auch mehr als gegenwärtig in Süddeutſchland und in den deutſchen Seeſtädten üblich. Heute hat bei uns die in Norddeuſchland ſtets gewohnte Form des Händeklatſchens für Beifallskundgebungen in dem The⸗ ater Allgemeingeltung erhalten, während das Stampfen mit den Füßen in den akgdemiſchen Gewohnheiten unſerer Studenten in dem hekannten„Trampeln“ bewahrt geblieben iſt. Der Theater beifall wird, wenn er einen hohen Grad erreicht hat, durch Ausrufe noch verſtärkt: man ruft„Bravo“ oder„da Capo“, zwei Worte, die ſich noch deutlich als Entlehnungen aus dem Italieniſchen erkennen laſſen. Auch der Hervorruf iſt eine urſprüngliche italieniſche Sitte, die dann nach Wien übertragen wurde. Hier wurde zuerſt der Ballettänzer Noverre in der Oper hervorgerufen und als erſter Schauſpieler dann 1774 der einſt berühmte Tyrannen⸗Dar⸗ ſteller Bergopromer, als er in Wien als Richard III. in dem Stück von Weiße gaſtierte. In Norddeutſchland galt der erſte Her⸗ vorruf Brockmann, dem großen Hamlet⸗Darſteller, als er 177⁰ mit dieſer Rolle zum erſten Mal in Berlin erſchien. Die Begeiſterung für Brockmann war damals ſo groß, daß man ihn auf die ver⸗ chiedenſte Art ehrte. Er wurde nicht nur mehrmals vor die —.— gerufen, eine Tatſache, die wegen ihrer Einzigartigkeit das größte Aufſehen erregte, ſondern der beſte Berliner Künſtler Chodo⸗ wiecky verewigte ſein Spiel in einer Zeichnung, die eine preiſende Unterſchrift erhielt, ja, es wurde ſogar a dieſes denkwürdige Auf⸗ treten eine Denkmünze geſchlagen. Immerhin blieb der Her⸗ vorruf noch lange Zeit eine große Seltenheit im Schauſpielerleben, und im erſten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts erwähnt ihn Iffland noch als eine Auszeichnung, die nur den wenigſten zuteil werde. Mit der Theaterleidenſchaft, die in der untätigen Zeit nach den Freiheitskriegen ganz de laus ergriff, ſtiegen auch die Aeuße⸗ rungen des Beifalls die man den Schauſpielern, den verhätſchelten Lieblingen der Geſellſchaft, zuteil werden ließ. Der Virtuoſe der jetzt Triumphe erntete, legte ſchon ſeine ganze Rolle unter dem Geſichtspunkt an, die Hände der Zuſchauer in möglichſt lebendige Bewegung zu ſetzen; e⸗ entwickelten ſich Nuancen beim Hervorruf „ſodaß ſür die größte Auszeichnung gehalten wurde, Sann Per Seelke Läon bri Leſes Eiceinen it Lprlaus be. ohne triftigen Grund nicht für die Deckung de⸗ allgemeinen Woh- nungsbedarfs nutzbar gemachten Räume für ſich in Anſpruch nehmen, d. h. eine zeitweilige Zwangsenteignung der Nutzung ver⸗ langen; ein Zwang zur Vermietung an einen von der Gemeinde ausgewählten Mieter oder dergl. iſt nicht vorgeſehen. Soll es zum Zwang kommen, ſo iſt das gemeindliche Mieteinigungsamt und in Ermangelung eines ſolchen ein entſprechend zu bildendes Schieds⸗ gericht berufen, über die Frage der Berechtigung des Zwanges zu entſcheiden und bejahendenfalls das Verhältnis zwiſchen Gemeinde und Enteigneten einſchließlich der Entſchädigung im einzelnen zu regern. Gegen die Entſcheidungen dieſer Stelle geht der Beſchwerde⸗ zug mit Ztägigen Beſchwerdefriſten über das Oberamt, in großen und mittleren Städten unmittelbar bis an das in allen Fällen als letzte Inſtanz zuſtändige Miniſterium des Innern. 3 Auszeichnung. In Anerkennung ſeiner treuen Dienſte wurde Herrn Philipp Butz, aus Brühl⸗Rohrhof gebürtig, das Verdienſt⸗ kreuz für Kriegshilfe verliehen. Herr Butz, der ſeit 10 Jahren bei den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co., Leverkuſen und Elberfeld, beſchäftigt iſt, arbeitete vordem lange Jahre in Mannheim⸗ Rheinau bei der früheren Firma Rhenania Aachen, jetzt Theodor Goldſchmidt. * Ernannt wurden Oberverwaltungsſekretär Emil Duffing in Heidelberg zum Kaſſier und Verwaltungsaktuar Karl Muttach zum Amtsaktuar beim Bezirksamt Waldshut. * Ekakmäßig angeſtellt wurde Landwirtſchaftslehrer Joſeph Stolzenberg bei der Er. Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg. h. Berechnung von Verzugszinſen. Nach 8 288 des Bürgerlichen Geſetzbuches iſt im Fall des Verzuges eine Geldſchuld mit 4 Prozent für das Jahr zu verzinſen. Die Geltendmachung eines weiteren Scha⸗ dens iſt jedoch nach Abſatz 2 daſelbſt nicht ausgeſchloſſen. Demgemäß verlangen diejenigen Gläubiger, denen gegenüber der Reichs⸗(Mili⸗ tär⸗„Fiskus in Verzug geraten iſt, grundſätzlich mehr als 4, meiſten⸗ 5 und mehr vom Hundert Verzugszinſen. Andererſeits kann aber auch der Reichs⸗(Militär⸗)Fiskus in Verzug befindlichen Schuldnern gegen⸗ über ſich nicht mit 4 vom Hundert Verzugszinſen begnügen. Der Schaden, den das Reich im Fall eines Verzugs erleidet, drückt ſich dadurch aus, daß das Reich ſeine Kredite in Anſpruch nehmen und infolgedeſſen ſelbſt Zinſen bezahlen muß, die über 4 Prozent hinaus⸗ gehen. Bei vertraglicher Vereinbarung von Zinſen im Fall eine⸗ Verzugs kann daher lt. Erlaß des Kriegsminiſteriums den Gläubigern des Reichs⸗(Militär⸗„Fiskus bis zu 5 Prozent zur Abgeltung aller Schadenerſatzanſprüche zugebilligt werden. Soweit jedoch Verein⸗ barungen fehlen, muß an dem Zinsſatz von 4 Prozent des§ 288 des Bürgerlichen Geſetzbuches feſtgehalten werden. Soll durch die Ge⸗ währung höherer Verzugszinſen ein etwaiger Schaden nach Abſatz 2 a. a. O. mit abgegolten werden, ſo kann die Erhöhung des Zins⸗ fußes bis zu 5 Prozent zugeſtanden werden, ſoweit nicht beſondere geſetzliche Beſtimmungen(Kriegsleiſtungsgeſetz) dem entgegenſtehen. In dieſen Fällen muß jedoch ausdrücklich vereinbart werden. daß wei⸗ tere Schadenerſatzforderungen nicht geltend gemacht werden dürfen. Von den dem Reichs⸗(Militär⸗„Fiskus gegenüber in Verzug befind⸗ lichen Schuldnern iſt in den Fällen, in denen keine vertraglichen Ab⸗ machungen beſtehen, eine Verzinſung von 5½ Prozent zu fordern, wobei 14 Prozent den weiteren Schaden gemäß Abſatz 2 a. a. O. dar⸗ ſtellen, der dem Reich durch den Verzug infolge des von ihm aufzu⸗ wendenden Zinſes bei Ausgabe von Kricgsapleihen erwächſt. Bei vertraglicher Vereinbarung von Zinſen iſt mit den Schuldnern des Reichs⸗(Militär⸗)Fiskus bis auf Weiteres ein Zinsfuß von 1 Prozent über den jeweiligen Reichsbankdiskont feſtzulegen(Kriegsm. Erlaß vom 5 Sept. 1918 Nr. 2194/8. 18. B..) * Einſtellung der Perſonendampfſchiffahrk auf dem Rhein. Die Köln—Düſſeldorfſer Dampfſchiffahrts ⸗ Geſell⸗ ſchaft hat ſeit geſtern die geſamten Fahrten eingeſtellt. Nur eine Fahrt(Gütertransport mit Perſonenbeförderung) wird täglich un⸗ beſtimmt nach Bedarf auf der Strecke Mannheim—Rotterdam unter⸗ halten. Auch die Niederländiſche Dampfſchiffahrts⸗ Geſellſchaft hat ihre Schnellfahrten eingeſtellt. cc Konfirmandenkleidung. Nach einer Zeitungsmeldung ſoll ſich in Berlin ein Geiſtlicher geweigert haben, ein Mädchen einzuſegnen, die in einem weißen Kleide ſtatt im ſchwarzen zur Einſegnungsfeier erſchienen war. Die Reichsbekleidungsſtelle nimmt dies zur Ver⸗ anlaſſung, um erneut darauf hinzuweiſen, daß es mit der jetzigen Wirtſchaftslage völlig unvereinbar iſt, wenn derartige Forderungen an die Konfirmanden geſtellt werden. Die ſtändig wachſende Knapp⸗ heit an Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren zwingt dazu, mit den vorhan⸗ denen Beſtänden aufs peinlichſte hauszuhalten und infolgedeſſen mit manchem alten Brauche zu brechen. Aus dieſem Grunde iſt auch ſeit längerem angeordnet, daß Bezugsſcheine auf beſondere Konfir⸗ mations⸗ und Kommunionskleidung oder auf Stoffe dazu nur im Rahmen der Beſtandsliſte abgegeben werden dürfen. Es muß in⸗ folgedeſſen als durchaus genügend angeſehen werden, wenn die Kon⸗ firmanden in getragenen Kleidern zur Einſegnung erſcheinen, wenn dieſe Kleidung nur ſauber iſt und in ordentlichem Zuſtande ſich be⸗ findet. Es wird der Würde der Einſegnungsfeier damit keinesfalls Abbruch getan. & Heimatdienſt— Orksausſchuß Lindenhof. Einen erhebenden Verlauf nahm die am 11. ds. ſtattgehabte 25. Portragsver⸗ ſammlung, die von Herrn Regierungsbaumeiſter Bürkel mit begeiſternden Worten eröffnet und muſtergültig geleitet wurde. Nach Hinweis auf die große Zahl der bereits abgehaltenen Vortrags⸗ abende, die zu einem Bedürfnis der ſtets zahlreichen Beſucher ge⸗ worden ſind, erhielt Herr Leutnant Hoffmann das Wort zu ſei⸗ nem Referat:„Die Eiſenbahnen im Krieg.“ Die vorzüg⸗ lichen, an praktiſchen Beiſpielen erläuterten und überzeugenden Aus⸗ — gerufen wurde. Bald klagten die verſtändigen Thegterfreunde über die Beifallsgier der Schauſpieler und die übertriebene Beifalls⸗ freudigkeit des Publikums, durch die die Scheinkunſt gefördert und alle der Spieler, die man damals unter dem Begriff der Kuliſſenreißerei zuerſt zuſammenfaßte, ge⸗ pflegt würden. Der Beifall wurde ſo ſtürmiſch, die Zuſchauer raſten zu laut zur Ehrung ihrer Lieblinge, daß ganze Aufführungen gefährdet wurden und man an manchen Theatern Verbote de⸗ Klatſchens u. Verbote an die Schauſpieler, einem Hervorruf Folge zu leiſten, erließ. Beſonders die Studenten riefen durch ihr unge⸗ ſtümes Verhalten Theaterſkandale hervor, ſodaß Goethe während ſeiner Weimarer Theaterführung perſönlich gegen den allzu ſtarken Beifallsſturm einſchreiten mußte und derartige Verbote erließ. Um die Beifallsformen des unberechenbaren Publikums in die richtigen, dem Direktor genehmen Bahnen zu leiten, kam man in dem findigen Frankreich auf die Einrichtung der Claque. Im Jahre 1820 errichtete in Paris ein gewiſſer Sauton ein Bureau zur „Verſicherung für dramatiſche Erfolge“ und brachte den Theater⸗ beifall in ein Geſchäftsſyſtem. Jeder Thegterdirektor und Schau⸗ erhielt nun für eine beſtimmte Summe den gewünſchten ifall. Er zahlte den„Rittern vom Kronleuchter“, wie die Elaqueure nach ihrem Hauptſitz im Theater hießen, für die„An⸗ regung“ des Publikums, die nur in einem diskreten Klatſchen be⸗ ſtand, weniger als für einen großen Applaus und Hervorruf bei offener Szene. Die einzelnen Claqueure hatten beſondere Rollen. Da war z. B. der Kenner, der auf den teuerſten Plätzen ſaß, einzelne Stellen auswendig wußte und die Naheſitzenden auf die Schönheit des Spiels aufmerkſam machte, der Lacher, der beim Spaß ſich vor Heiterkeit ausſchüttete, der Weiner, deſſen ränen die anderen anſtecken mußten uſww. Die Monatseinnahmen ſolcher Bureaus beliefen ſich auf 10 000 Franks und mehr, und die Claque ſpielt ſeitdem im franzöſiſchen Theaterleben eine wichtige Rolle. In Deutſchland hat dieſe Einrichtung nie feſten Fuß faſſen können, denn der geſunde Sinn des deutſchen Publikums wehrte ſich entſchieden gegen eine Beeinträchtigung ſeiner Rechte, zu denen der Beifall in all ſeinen Formen als beſte Beſiegelung des Erfolges und Anſporn für den Künſtler ſtets gehören wird. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. 1. Polkstümlicher Muſilabend. Bruno Stürmer, der junge Karleruher Ruſithiſtoriker, der jetzt den feldgrauen Rock 1 80 hat ſich eine verdienſtpolle Wſeh ge⸗ üüellt; Nie Pflage und Hebung euter Hausmuſik durch Aufführung grüßt, wenn er nach dem Abgang mitten im Spiel auf die Bühne führungen des gewandten Redners gaben ein recht anſchauliche⸗ Bild von den gewaltigen Leiſtungen der Eiſenbahnen in militäriſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht und ließen die unberechenbaren Werte in den Vordergrund der Darſtellung treten, die das in ſeiner Ver⸗ vollkommnung ſtets fortſchreitende Verkehrsmittel gerade im Kriege uns gebracht hat. Das mit großer Exaktheit, vollendeter Technik und tiefem Empfinden zum Vortrag gebrachte Spiel der gerne geſehenen Herren Hauptlehrer Schlageter(Violine) und Gaber(Klavier), das dem Abend eine hübſche Umrahmung gab, wurde, wie der Vor⸗ trag des Herrn Leutnant Hoffmann, von dem zahlreichen Publikum recht dankbar und mit großem Intereſſe entgegengenommen.— An⸗ ſtelle des angekündigten Vortrags des Herrn Rektors Dr. Bernhard Weber findet am morgigen Mittwoch, den 25. September, abends 8 Uhr, anläßlich der 26. Verſammlung ein Vortrag des Herrn Burenkommandanten Koos Jooſt über:„Eine Reiſe an die deutſche Front“ ſtatt. Zur Verſchönerung des Abends wird das Landhäuſer⸗Quartekt einige Lieder zu Gehör bringen. Die Verſammlungen finden von jetzt ab wieder allwöchentlich Mittwoch abends 8 Uhr ſtatt. 3 Das Diplom als Meiſter der Geigenbaukunſt erhielt der kürz⸗ lich hier anſäſſig gewordene Geigenbauer Walther Edwin Geipel. Herr Geipel genoß ſeine Ausbildung bei erſten Vertretern des Faches und experimentierte mehrere Jahre mit dem bekannten Phyſiker Dr. van Leeuven im Haag auf Tonqualifikation. Der junge Künſtler verfügt über Referenzen von erſten Fachleuten und Geigenvirtuoſen. Mannheimer Schöffengericht. Als Obſtauffäuferin betätigte ſich im Sommer dieſes Jahres die Taglöhnersehefrau Anna Horn im Betzirk Schriesheim. Da ſie die dazu erſorderliche Erlaubnis der Badiſchen Obſtverſorgung nicht beſaß und das gekaufte Obſt auch nicht an dieſe, ſondern an Private verknufte, machte ſie ſich ſtrafbar und erhielt einen Straf⸗ befehl über 11” Mk. Ihr Einſpruch hatte den Erfolg, daß das Ge⸗ richt auf ihre gedrückten Verhältniſſe Rückſicht nahm und die Strafe auf 30 Mk. ermäßigte. Teure Erſayſohlen kaufte kürzlich eine Straßenbahnſchaffnerin ron hier. Sie erſtand in einem Geſchäft in der Schwetzingerſtraße cin Paar Sohlen zum Preiſe von.30 Mk. Als ſie damit zu ihren: Schuhmacher kam, erfubr ſie, daß ſie kein zuſammengehörendes Paar, ſondern zwei linke Sohlen erhalten, und daß ſie dieſe um die Hälfte zu teucr bezablt hatte. Der Inhaber des Geſchäfkes, der cuus Warſchau ſtammende Händler Jakob Graber, wurde unter Anklage geſtellt. weil er die Sohlen, die ihn im Einkauf das Paar auf.60 Mi gekommen waren, zu.30 Mt. verkauft haite. In der Hauptverhaadlung gegen ihn führle Graber nun aus, daß ſich ſeine Frau, die nur ſelten in dem Geſchäft ſei, geirrt habe, indem ſie den auf den Sohlen aufgedruckten Preis von.65 Mk aaf das Stück unid nicht auf das Laar bezogen habe..65 M, ſei abe ⸗ kein über⸗ mäßiger Vreis Das Gericht teilte dieſen Siandpunki ebenfalls und ſprach den Ungellagten frei unter Ueberbürdung der Koſten Kuf die Staatskaſſe. Der Straßenbahnſchaffnerin aber war ſonder⸗ bar zumute. Sie hatte.36 Nk. an Graber bezahlt, hatte Laufe⸗ reien und Aerger in der Sache, mußte in der Hauptoerhaudlung die garnicht angenebme Rolle einer Belaſtungszeugin übernehmen und Haite als Aequivalent dafür— nichts. Nicht einmal die beiden iinken Sohlen, denn die ſind beſchlagnahmt. Und nicht einmal Fahr⸗ läſſigkeit des Angeklagten liege vor, hatte der Vorſttzende ausgeführt Die Luſt, ſich wieder einmal auf dieſe Weiſe vor Nebervorteilung zu ſchützen, iſt ihr weidlich vergangen. Die Ernährungsverhältniſſe von Ludwigshaſen. Die in letzter Zeit wieder ſehr im Argen liegenden Ernährungs⸗ verhältniſſe unſerer Stadt gaben lt.„Pf. Poſt“ dem Gewerk⸗ ſchaftskartell Ludwigshafen Veranlaſſung, die Stadt⸗ verwaltung um eine Ausſprache zu erſuchen, in der Mittel und Wege geſucht werden ſollten, um eine Beſſerung herbeizuführen. Zu dieſem Zweck fand am Freitag abend im Stadthaus„Nord“ eine erweiterte Kartellſitzung ſtatt, zu welcher Vertreter der Stadtverwaltung eingeladen und außer den Kartelldelegierten die Vorſtands⸗ und Arbeiterausſchußmitglieder der Gewerkſchaften zu⸗ gezogen waren. Die Verſammlung war gut beſucht. Von der Stadtverwaltung waren Herr Adjunkt Binder(als Vertreter des Oberbürgermeiſters) und die Stadträte Körner und Haupt er⸗ ſchienen. Der Leiter des Statiſtiſchen Amtes, Herr Dr. Kloſe, hatte zum erſten Tagesordnungspunkte:„Mitteilungen über den gegen⸗ wärtigen Stand der Ernährungsverhältniſſe,“ das Referat über⸗ nommen. Er verſicherte einleitend, daß die Stadtverwaltung dem Wunſche der Arbeiterſchaft nach Aufklärung über die Lebensmittel⸗ verſorgung gerne nachkomme und gab zu, daß die Verſorgung im letzten halben Jahr in vieler Beziehung zu wünſchen übrig ließ. Daß die Verſorgung der Bevölkerung ungenügend iſt, ſei nicht die Schuld der Kommunalverbände. Insbeſondere habe ſich die hieſige Stadtverwaltung alle erdenkliche Mühe gegeben, um eine Erleich⸗ terung herbeizuführen, jedoch ſei ſie mit ihren Vorſchlägen und Vor⸗ ſtellungen bei der Regierung nicht durchgedrungen. Die Stadtver⸗ waltung ſei an die geſetzlichen Beſtimmungen gebunden und könne nur das verkeilen, was ihr von der bayeriſchen Lebensmittelſtelle überwieſen werde. Auch an Ermahnungen über die Folgen, wenn keine Beſſerung eintrete, und die Erbitterung in der Bevölkerung zunehme, habe es die Stadtverwaltung nicht fehlen laſſen. Ein fühlbarer Mangel in der Ernährung ſei der geringe Beſtand an Nährmitteln geweſen, die ausſchließlich für die kleinen Kin⸗ der und die Kranken reſerviert bleiben mußten. Mit dem Ver⸗ langen nach Krankenernährung werde viel Mißbrauch ge⸗ vorbildlichen Materials. Er ſchürft in dem Schatze deutſcher Muſik nach Kompoſitionen, die ſeiner Idee dienen können und bringt ſo manches Werk ans Tageslicht, das im Konzertſaal nur ſelten oder nie gehört wird. Durch einleitende Worte ſucht Stürmer in Leben und Werk des Komponiſten, dem der betr. Abend gewidmet iſt, einzuführen, Inſtrumental⸗ und Vokalmuſik beleben und vertiefen das Bild. Der geſtrige erſte Abend, der im Ballhausſaale ſtattfand, ſtand unter dem Titel„Altdeutſche Hausmuſik“ und war fünf faſt vergeſſenen Komponiſten gewidmet, die ſpäter folgenden Veranſtaltungen wollen Joh. Seb. Bich und ſeine Söhne, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Löwe und Brahms näher bringen. Das geſtrige Konzert wurde eingeleitet von Bruno Stürmer mit einem Vortrag über„Das alte deutſche Lied“. Dann ſolgten vier Lieder für vier Singſtimmen von Heinrich Iſaac, Leonhard Lechner, Hans Leo Haßler und Johann Eckard, wiedergegeben von den Damen Nelly Schlager, Elſe Müller⸗Haſſelbach und den Herren Willy Eiffler und Julius Reger. Man freute ſich dieſer ſchlichten, gefühlſinnigen Weiſen und dem ſchönen Zuſammenklang der guten Stimmen. Eine Suite aus dem Banchetto muſicale für 2 Violinen, Cello und Baß geſtattete Einblick in das Schaffen Joh. Hermann Schein's Um die Ausführung machten ſich Elilabeth Stürmer, Elſe Fuld und die Hofmuſiker Theod. Müller, Robert Ettlinger, Carl Heimig und Max Fleichſig verdient. Zum Schluß gab es vier fünfſtimmige Lieder desſelben Komponiſten, melodiſche und ſtimmungsvolle Kleinkunſt, für die durch die ausführenden Künſtler(den vier bereits genannten Vokalſoliſten hatte ſich Frl. Erna Kraut zugeſellt) warm geworben wurde. pp. Sonaten⸗Abend— Beetheven.— Mozart— Brahms. Ant 30. September findei der angekündigte Sonaten⸗Abend von Hans Bruch und Profeſſor Karl Wendling(Stuttgart) ſtatt. Das Programm enbält: Veethoven, Sonate für Pianoforte und Violine op. 30 Nr. 2; Mogart, Sonate für Pianoforte und Violine, Köcher Nr. a54; Brahms, Sonate für Violine und Piano⸗ farte D⸗moll op. 108. Sieder⸗ und Duetten⸗Abend Arlo Schleſinger(Sopran), Max Lip⸗ mann(Tenor). Begleitung: Axtur Roſenſtein. Am Samstag, den 5. Oktober, geben Frau Henny Arlo Schle⸗ ſinger und Max Lipmann im Verſammlungsſaal des Roſengartens einen Lieder⸗ und Duetten⸗Abend. iederabend Mariq Jvogün. Meria Svogün wird am Nittgoch den 8. Olteber im Nunſen faal⸗des Poſenen ne einen Lieder⸗Abend geen. keine Aenb Diskuſſion. 4. Seite. Rr. 446. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 24. September 1918. trieben. Im letzten Jahre waren 90 000 Zeugniſſe zu erledigen. Dar unter ſeien viele Gefälligkeitsakteſte geweſen. 8 ſei deshalb auch auf die Aerzte eingewirkt worden, in der Ausſtel⸗ lung ſolcher Atteſte vorſichtiger zu ſein, denn dadurch gehe eine große Menge Nährmittel für die Allgemeinheit verloren, was ungerecht ſei, weil heute durch das geringwertige Brot faſt jeder magenkrank ſei. Durch die neue Ernte laſſe ſich ſedoch in cbſehbarer Zeit für die Verteilung von Nährmitteln eine Beſſerung erhoffen. Für die Brot⸗ und Mehlverſorgung ſtellte Redner de⸗ ſtimmt eine Beſſerung in Ausſicht. Die Körnerernte aller Art ſei He geruten, ſodaß in nächſter Zeit die volle Ration von Brot und ehl wieder zur Verteilung komme. In der Fleiſchverſor⸗ gung könne ſedoch eine Beſſerung nicht verſprochen werden, im Gegenteil könne man froh ſein, wen⸗ es bei der bisherigen Menge bleibe. Die Schuld hierfür ſchob er dem Schleichhandel zu, durch den unſore Fleiſchbeſtände unglaublich dezimiert würden. Das Gleiche treſſe für die Verſorgung mit Eiern zu. Beim Zucker werde es bei ber ſeitherigen Verteilung bleiben, weil durch die Einfuhr des ukrainiſchen Zuckers ein⸗ Erleichterung eingetreten ſei. Die Nilchverteilung bezeichnet Redner zurzeit als befrie⸗ digend. Eatgegen einem Friedensverbrauch von etwa 34 600 Eiter täglich kommen jetzt pro Tag zirka 15 000 Liter zur Verteilung, alſo faſt die Hälfte. Bedauerlich iſt nur, daß die Milch meiſtens ſauer ankommt. Dies treffe jedoch nur für die Pfälzer Milch zu, während die aus Bayern kommende gut ſei. Es beſte jedoch Ausſicht auf Beſſerung, da die Stadt eine eigene Kühlanlage zu errich⸗ ten beabſichtige. Das Hauptgewicht ſeiner Ausführungen legte Redner auf die Kartoffelverſorgung. Die Stadt tue alles, um genügende Mengen zu bekommen; aber alles— Telegramme nach München, ans Winiſterium, Lieferungsverband— nütze nichts. In letzter Zeit habe die Stadt, ſoweit möglich, mit anderen Lehenzmitteln aus⸗ Sholfen. Durch den Kartoffelmangel ſei die Freque az der Kriegsküche in der letzten Zeit geſtiegen. Das Eſſen daſelbſt ſei aber zurzeit auch nichts Angenehmeg, denn die Abwechſelung beſtehe nur noch in Eelberüben an einem Tag und Weißkraut am anderen Tag. Das halte niemand lange aus. Bezüglich der Win⸗ terverſor gung mit Kartoffeln iſt es das ernſte Be⸗ ſtreben der Stadiverwaltung, dafür zu ſorgen, daß ſich die Bevöl⸗ kerung ſelbſt ihre 3 Zentner pro Kopf einkellern könne und ſie werde alles tun, um dies zu ermöglichen. Die rechtsreiniſche Kartoffel⸗ ernte ſei gut und hoffe er, von dort Kartoffeln zu bekommen. Even⸗ tuell müßte durch militäriſche Kommandos eingeſchritten werden. Das Bürgermeiſteramt erkennt den Ernſt der Situation und arbeitet in dieſem Sinne. Für diejenigen, weiche jetzt ihren Bezugsſchein nicht verwenden könnten, werde Erleichterung geſchaffen. Dann teilt Redner noch mit, daß in der Fettverteilung jedenfalls erung eintreten könne. Als Reſumee ſeiner Aueführun⸗ gen über die Lebensmittelverhältniſſe gibt Herr Dr. Kloſe ber Mei⸗ nung Ausdruck, daß ſie erfreulicherweiſe nicht ſo un günſtig ſeien, wie man allgemein glaube. Als einen großen Schaden in der Verſorgung der Allgemeinheit bezeichnet Redner dann noch die Belieferung mit Lebensmitteln durch die großen Fabriken und die Eiſenbahn und meinte, daß dies nicht mehr ſo weiter gehen könnte. Das ſei auch die Anſicht der Stadt⸗ verwaltung. Wohl ſolle die Verſorgung mit Kartoffeln uſw. nicht verwehrt werden, aber auf Koſten der Allgemeinheit dürfe dies nicht geſchehen. Zum Schluß wendete Redner ſich noch der Be⸗ kleidungsfrage zu und konnte auch hier nichts Erfreuliches melden. Die Verſuche mit den Faſerſtoffen ſeien unbefriedigend und die Stoffe ſehr teuer. Und die Verteilung der beſchlagnahmten und abgelieferten Sachen laſſe zu wünſchen übrig. Auch hier ſei an⸗ fangs zu wenig durchgegriffen worden. Jetzt ſei nichts mehr da und die Ausſichten für die Zutunft ſchlechte. Borſitzender Wirth dankte dem Referenten namens der Ver⸗ ſammlung für ſeine ausführlichen Darlegungen und ſtellt ſie zur U Gerade war dieſe eröffnet, als ihr durch den Flieger⸗ angriff ein plötliches Ende geſetzt wurde. Die Sißung wird in dieſer Woche fortgefetht werden. Nus Luòwigshofen. Die Kriegs-Amlagenſätze der pfälziſchen Städte zeigen eine fündig aufroärtsſchreitende Bewegung. Bis zu Beginn des Kriegs⸗ jahres 1914 hatten bereits ſämtliche Städte der Pfalz ihre Umlagen hinaufgeſetzt mit Ausnahme von Homburg und Zweibrücken, 10 Städte ſchlugen im erſten Kriegsjahr auf. Hun letzten Friedensjahr betrug der Umlagenhundertſatz in Ludwigshafen 170,5, in Kaiſerslautern 202, Pirmaſens 164, Speyer 145, Neuſtadt 145, ——.— 128, Landau 113, St. Ingbert 146,5, Dürkheim 122, ermersheim 70, Homburg 140, Zweibrücken 160. Vereits 1914 Raice Ludwigshafen 180 und 1917 ſchon 190 Prozent, Kaiſers⸗ ttern für die gleichen Jahre 220 und 240 Prozent, Pirmaſens 185 und 200, Speyer 165 und 190, Neuſtadt 180 und 195, Frankenthal 140 und 160, Landau 133 und 140, St. Ingbert 170 und 180, Dürk⸗ heim 122 und 160, Germersheim 140 und 160, Homburg 190 und Zweibrücken 160, beide gleichbleibend. Von Bedentung iſt hiebei das Steuerſoll der Rentamtsbezirke und deſſen Mehrung. Es erbrachten im letzten Friedensjahr der Bezirk Ludwigshafen 2517 746 4, im Jahre 1917 aber 3681 7244, d. i. 1343 9784 Mehrung, Kaiſerslautern 1002 681 4 und 1 241 803 4 oder 230 222 Mark Mehrung, Pirmaſens 763 030 4 und 2138 926 4 oder mehr 1375 000, Speyer 422 885 und 566 935% oder 144050 von deutſchen Bühnen. Schweſter Chryſanteme. Unſer Münchner Theatermitarbeiter ſchreibt uns: Am 21 September gelangte das rührſame Schauſpiel„Schweſter Chry⸗ lanteme“ von Warden und Löhner im„Münchner Bolkstheater“ zur Aufführung. Das Stück erſcheint als drama⸗ tiſierter Familienroman, und man iſt geradezu erſtaunt, Frau Courths⸗Mahler nicht als Erſinneri'n der Fabel kennen zu lernen. Der Bau iſt harte Konſtruktion, die unmöglichſten Motive müſſen ——— um ſchwerwiegende Entſchlüſſe zu begründen; heftigſte Ge⸗ ühlsexploſionen gefährden die Nervenſtränge und Tränendrüſen. Iſt es nicht aber auch zu edel von der ſchönen jungen Gräfin, daß ſie — um ihrer Leidenſchaft zu dem ſtrahlenden, ſieghaften Schwager zu entgehen— das Haus ihres ſchwerkranken Gatten verläßt: „Forſche nicht nach mir! Ich gehe, um nie zurückzukehren.“ Kino⸗ aufſchrift von reinſter Form? Und iſt es nicht zu heulen traurig, daß der arme Kranke nach der Lektüre dieſes Briefes geradezu unter den Augen der Zuſchauer dahinſiecht? Und das alles im Vorſpiel! — Das Stück ſelbſt heißt: Die Mutterliebe aber, ſie obſieget über alle Dämonen der Finſternis. Gräfin Erika iſt Schweſter Chryſan⸗ teme geworden, die geliebte Lehrerin in einem Kloſter⸗Erziehungs⸗ Inſtitut. Was iſt natürlicher, als daß ihr eigenes Töchterchen Ina, die der vielgeliebte Schwager und Onkel in Züchten erzogen hat. gerade dieſem klöſterlichen Internate zugeführt wird? Erike wird von ihm, der annahm, ſie ſei nicht um ſeinetwillen, ſondern mit einem anderen davongegangen, erkannt, zum Eide gezwungen:„Nie ſoll Ina erfahren, wer ihre Mutter iſt“ und außerdem häßlich beſchimpft. Auch hier wird verabſäumt, das Naheliegende zu tun und ſich dle Wahrheit zu ſagen. Aber es iſt ja die Eigentümlichkeit dieſer Stücke — mögen ſie ſich nun Schwank oder Tragödie nennen— daß ſie nur dadurch zuſtande kommen, daß die Konfliktsträger vergeſſen, das Selbſtverſtändliche zu tun. Daß, in unſerem Falle, der dritte Akt alles erklärt und, nach Kräften, wisdergutmacht, iſt ſelbſtverſtäindlich. — Die Aufführung zeigte wiederum, wie ſehr das Volkstheater an Riveau gewornen hat. Die unfreiwillig⸗Komiſche Wirkung, die eine ſchlechte Aufführung dem Stücke gebracht hatte. wurde aufs beſte umgangen. Direktor Bach's Regie umerſtrich nach Krä die menſchenmöglichen Re Die Dorſtellung war recht gut Vor allam s dals—— Fräulem Meingaſt ale chbegabte von—— Frau „dor des Abends, ſcheint das Hoſſer zu „als„— Das Wublütun wor„ Maſlen Auges Uatſchie man ſein ehrlichen Ponwo. „Rheinzauber“, Märchenſpiel von W. Clobes, Muſik von dem Mannheimer Kapellmeiſter Otto Homann⸗Webau, wurde vom Albert Schu mann⸗Theater, Frankfurt a.., zur Uraufführung angenommen, Die Wremzere findet om 17. November ſtatt. eeeeeee eeeeeeeeeee Mehrung, Neuſtadt 591 551% und 1051 504% oder 459 753 4 Mehrung, Frankenthal 826 968% und 988 805/ oder Mehrung 166 887, Landau 565 893 und 1114 886„ oder 548 883 C. Mehrung, Dürkheim 299 240% und 600944 oder 301 704 K Mehrung, Germersheim 176 259 und 267 765 gleich 91 456 4 Mehrung, Homburg 254242 und 276 253, oder 22 011 4 Meh⸗ rung, endlich Zweibrücken 441 742 und 581 638„/ gleich 139 896 Mehrung. In der Hauptſache ſind an dieſer Mehrung die Städte ſelbſt beteiligt, nur bei Pürkheim, Landau, Neuſtadt und St. Ingbert bürfte auch teilweiſe die ländliche Umgebung mit größeren Beträgen beteiligt ſein. In Prozenten ausgedrückt betrugen die Umlagen⸗ erhöhungen von 1913—1918 in Ludwigshafen 24.5, Kaiſers⸗ lauiern 38, Pirmaſens 36, Speyer 45, Neuſtadt 50, Frankenthal 32, Landau 27, St. Ingbert 32,5, Dürkheim 38, Germersheim 90, Hom⸗ burg 42 und Zweibrücken 20. Nus oͤem Großherzogtum. E1 Weinüeim, 23. Sept. Die Ortsgruppe Weinhein des Flottenbundes deutſcher Frauen beſchloß, auch in dieſem Jahre einen Weihnachesbaſar zugunſten der U⸗Boot⸗Lcute und zugleich für dieſe ein: Bücherſammlung zu veranſtalten. Bon der Bergſtraße, 23. Sept. Die Tabakernte iſt ſo giemlich bewälligt; ſie iſt meiſt beſſer ausgefallen, als man an⸗ fangs erwartete. Die Blätter ſind wohl etwas kleiner und leichter, daher auch brennbarer als voriges Jahr; es wird etwas weniger Zentner per Morgen abſetzen. Einzeln, ſoweit das Kraut abge⸗ ſtanden, beginnt man mit dem Ausmachen der Kartoffeln: vielfach will man damit noch zuwarten, beſonders ber den Sorten, bei welchen das Kraut noch grünt. Die Sorte„Induſtric“, welche viel Regen hätte vertragen konnen, iſt bei der Trockenheit des ver⸗ loſſenen Sonmners nicht beſonders gediehen, der Ertrag geringer wie ſonſt, während„Cptitate“ und andere, die Trockenheit liebende Kartoffelſorten guten Ertrag liefern. Im Ganzen dürfte die Kar. toffelernte eine gute Mittelernte werden. Verkauft werden die Kartoffeln zurgeit für—10 Pfg. das Pfund. Der Zuſtrom von Leuten aus den benachbarten Siädten zwecks Kartoffeleinkaufe iſt groß. Obſt bat es nicht viel in unſerer Gegend gegeban; Birnen ſtind faſt gar nicht geraten, Aepfel nur recht mäßig, ſelten daß man vollbehangene Bäume wahrnahm. Wie man erfährt, werden 70 bis 80 Mk. per Zentner verlangt. Die Trauben gehen ihrer rölligen Reife enigegen, ſte könnten noch einige ſonnig? Tage gut ertragen. Die wiederholten Regen haben auch den Frucht⸗ ſſeldern und Wieſen genützt, ſodaß das Herbſtfutte: ſich reich⸗ licher ale bisher geſtalten dürfte. Die Herbſtſaat hat begonnen. “ Leimen, 28. Sept. Ein 14(t) Jahre alter Burſche aus Rohr⸗ bach ſtieg in die Wirtſchaft„gum Goſſenbrunnen“ ein, um einen Diebſtahl auszuſühren. K er von der Wirtin ertappt wurde, ginig er mit dem Meſſer auf ſie los. Er konnte verhaftet werden. * St. Jigen, 2u. Sept. Drei junge Burſchen aus Leimen und Nußloch konnten verhaftet werden. Sie haben den großen Zi⸗ garrendiebſtahl in einer hieſigen Fabrik ausgeführt. Karlseuhe, 23. Seyt. Herr Paul Schröder in Stuttgari bat dem Ortéausſchuß Karlsruhe des Badiſchen Heimatdanks aus alter Anhänglichkeit an ſeine Vaterſtadt Karlsruhe den Betrag von 20000 Mk. zugewendet. Y6Bühl, 21. Septbr. Der„Bühler Bote“ berichtet folgende Hamſtergeſchichte: Kommt da letzthin ein Soldat in einen Ort und beſtellt in einem Haus Butter, Eier uſw. und verſprach, es andern Tages abzaholen. Und richtig kam auch den andern Tag ein Soldat, dem die Hausfran zurief, es ſei jetzt alles gerichtet, er könne es ſetzt nitnebmen. Der neue Soldat war aber der Schwarzacher Hilfsgendarm, den die beir. Frau nicht kannte und der dann die Hamſterware in Emyfang nahm. * Jiſchbach, 24. Sept. Im Hauſe des Landwirts Franz Storz, der in der Pulverfabrik in Rottweil arbeitet, während die Frau und die ſieben Kinder die Woche über allein zu Hauſe ſind, brach abends gegen 10 Uhr Feuer aus. Nachbarsleute weckten die Frau Storz und die Kinder, die von dem beim Schlafzimmer entſtandenen Brande im Schlafe nicht das geringſte wahrgenommen hatten. Das Feuer hatte ſich im Innern des ganz aus 9013 beſtehengen Hauſes mit fürchterlicher Schnelligkeit ausgedehnt. Mit kapper Not konnten Frau Storz und die Kinder, die Frau ſchon durch Brandwunden ver⸗ letzt, das Freie gewinnen. Die hilfsbereiten Nachbarsleute hatten inzwiſchen im Stalle das Vieh befreit und gerettet. Die Freiwillige Feuerwehr konnte das Brandobjekt ſelbſt nicht mehr retten. Die Abgebrannten ſind nur gering verſichert. Deuiſche Treue. Treue war von jeher die hervorragendſte Eigenſchaſt der Deutſchen. Sie ſoll es auch in alle Zukunft bleiben. Sie müſſen wir wahren, wollen wir uns nicht ſelbſt aufgeben. Treue wollen wir unſerem Vaterland halten, treu wollen wir ſtehn zu unſerem Kaiſer. Treu wollen wir unſeren kämpfen⸗ den Heeren ſein, durch Treue wollen wir ihnen unſeren Dant für ihre ungeheuren fortgeſetzten Heldentaten beweiſen. Wie aber können wir das tun? Indem wir fortfahren, ſie zu ſtützen durch Arbeit, durch feſte, mutige, ſiegesgewiſſe Geſinnung, durch Opferbereitſchaft. Die deutſchen Frauen haben nicht gezögert, ihren Opferwillen in die Tat umzuſetzen. Sie haben gearbeitet ſo viel ſie konnten und da, wo ſie ge⸗ braucht wurden. Sie haben durch vier Jahre bewieſen, daß auch ſte als ihre Aufgabe erkannten, für die Kriegsanleihen einzutreten. Denn nur durch ihren Erfolg werden unſere Krieger kraftvoll unterſtützt. Das wiſſen wir, und darum werden wir nicht aufhören, für die Kriegsanleihe zu tun, was wir zu tun vermögen. Die Aufforderung zur neunten Krleasanleihe ergeht an das deutſche Volk. Wohlan, deutſches Volk, beweiſe Deine Treue. Und Ihr, deutſche Frauen, zeigt, daß Euer Wille zur Hingabe, Euer Glaube an Deutſchlands große Zukunft uner⸗ ſchütterlich iſt, zeichnet die neunte Kriegsanleihe. Paula Mueller, Vorſitzende des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes. der Hauplansſchuß des Reichstags. Berlin, 24. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichskanzler führte in ſeiner heutigen Rede im Hauptaus⸗ ſchuß weiter aus: Wenn es gelänge, eine internationale Verſtändigung dahin zu treffen, daß ſtrittige Rechtsfragen zwiſchen verſchiedenen Staaten ſtets einem Schiedsgerichtshofe vor⸗ gelegt werden müßten, und dies den Gliedern des Völkerbundes zur Pflicht gemacht würde, ſo wäre dieſes ohne weifel ein bedeut⸗ ſamer Schritt zur Erhaltung des allgemeinen Friedens. Die ſämt⸗ lichen Beſtimmungen, insbeſondere was die erforderliche Garantie für die Anerkennung der gefällten Schiedsſprüche betrifft, bedarf einer ſorgfältigen und gründlichen Ueberlegung. Ueber die Frei⸗ heit der Meere habe ich mich vor Ihnen früher geäußert, ſie bildet eine notwendige Vorausſetzung für den uneingeſchränkten Ver⸗ kehr der Staaten und Völker. Hier aber werden ſelbſtverſtändlich nicht auf unſerer Seite die größten Schwierigkeiten gemacht werden. Als ich ſeinerzeit dieſen Punkt berührte und auf die Kon⸗ feauenzen hirwvies, welche von einer ehrlichen Durchführung ver⸗ langt würden, alſo ungehemmter Zugang für alle Nationen zu den Dinnenmesren, keine Vormachtſtellung Englands in Sibraltar und Malta, wie am Suezkanal, hat aime angliſcho Heuung dies als Unverſchämtheiten begeichnel. Enblich der Schutz dor kleinen Rationen. Hier können wir ſofort und ohne Vorbehalt zuſtimmen, da wir hier ein völlig reines Gewiſſen haben. Möge alſo der Völkerbund kein bloßer Zu⸗ kunftstraum ſein, möchte ſich der Gedanke vertieſen, möchte man ſich in allen Kändern einſtimmig mit den Mteln ſeiner Earichtund be⸗ ſchäftigen, die erſte und wichtigſte Voruusſetzung wird der ehrliche, energiſche Wille ſein, für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten. Hiermit möchte ich meine Bemerkungen ſchließen. Der Hert Staatsſekretär des Auswärtigen wird ſich noch näher über die poli⸗ tiſche Lage ausſprechen und dabei insbeſondere die bekannte öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Note beſprechen, ſowie die Aufnahme, die ſie bisher auf der feindlichen Seite gefunden hat. Mit überſtürzter Eile haben die Machthaber in den ſogenann⸗ ten demokratiſchen Staaten, ohne ihre Völker zu fragen, ein⸗ ſchroffe ablehnende Haltung an den Tag gelegt. Si⸗ haben dahurch neuerdings gezeigt, wo Eroberungsſucht, wo In⸗ perialismus und Militarismus in Wirklichkeit zu ſuchen ſind. Kapitän zur See Brüninghaus: Zur See ſteht unſere Sache gut. Unſere U⸗Boole verſenken mehr Schiffzraum als gebaut wird, während die Bedürf⸗ niſſe unſerer Gegner ſtets im Wachſen und unſere U⸗Bootwafſe troß eller Abwehrmaßnahmen der Gegner im Steigen begriffen iſt. Die Gerüchte, eine große Anzahl unſerer U⸗Boote ſeien neuerdings ver⸗ nichtet worben, entbehren der Unterlage. Die Zahl der im Dienſte befindlichen U⸗Boote iſt heute größer, als zu irgend einer Zeit de⸗ Krieges. 5 Staateſekretär des Auswörtigen von Hintze Eußerte ſich über die Fragen der äußeren Politik. Er ſagte u. 0. Unſere Bereitſchaft gum Frieden haben wir aufrecht⸗ erhalten trotz der ſpöttiſchen und hohnvollen Abfertigung, die wir von unſern Feinden daraufhin erfahren haben. In Großruß⸗ lanb brodelt der Keſſel der Revolution werter. Ber in den Keſſel der Revolution die Finger hineinſteckt, muß ſich der Folgen betoußt ſein. Die Ukratme ſchreitet erfreulich in der Konſolidie⸗ rung weiter. Die Abſichten des Hetmans ſind lohal und für di⸗ Mraine förderlich. Bei den Tſchecho⸗Slowaken ſcheinen nur noch wenig Tſchechen⸗Slowaken zu ſein, die meiſten ſollen Sibirier und übergelaufene Ruſſen ſein. In Finnkand enthalten wir un⸗ jeder Einmiſehung. Der Staatsſekretär gibt dann noch Auſſchluß über die zwiſchen Deulſchland und der Neutralen aufgetauchten, Fragen. Bisekangler vorn Payec gibt ax Stelle des verhinderten Staatsſekretärs des Innern einen kurzen Ueberblick üher die Ver⸗ hältniſſe der beſetzten Oſtſeegebiete und Littauen. Die ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe Kurlands, Livlands und Eſtlands konnten bisher nicht geregelt werden. Die Selbſtändigkeit Kurlaubs haben wir ſchon im Frühjahr anerkannt. Nachdem noch General von Wriesberg über die militi⸗ täiſche Lage in Meſopotamien und Perſien geſprochen und mitgeteilt hatte, daß Täbris in der Hand der Türken ſei, wurde die Weiterberatung auf Mittwoch vormittag vertagt. Letzte Meloͤungen. Nach der Ablehnung. c. Von der ſchveizeriſ Grenze, 24. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) „Daily News“ meldet: Lloyd George empfing vor der Beantwortung der öſterreichiſchen Note die früheren Miniſter Aſquith und Grey zu einer Ausſprache. Man rechnet mit einer Verzögerung in der Beantwortung der Note Oeſterreichs durch das engliſche Kabinett. Der„Temps“ berichtet aus London, daß die engliſche Antwort auf die öſterreichiſche Note am(heutigen) Dienstag zu erwarten ſei. Dem Vernehmen nach werde ſie auf die verſchiedenen Punkte der Note eingehen. Der Text der Antwort wird nach altem Brauch nicht vor der Beantwortung veröffentlicht. Strenge Beſtrafung des rumäniſchen Kronprinzen. Jaſſy, 24. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Amtliche Meldüng. Kronprinz Carol iſt vom König als dem Oberbefehls⸗ haber der Armee wegen Vergehen gegen die militäriſchen Vor⸗ ſchriften mit 75 Tagen ſtrengen Arreſt beſtraft wor⸗ den. Der Strafvollzug hat bereits geſtern begonnen. Die mit dieſem Vergehen in Verbindung ſtehenden Kampfhandlungen werden zunächſt auf ihre Gültigkeit geprüſt, um die Folgen beurteilen zu können. Dann werden die Maßnahmen ergrif⸗ fen werden, wie es die Intereſſen des Landes und der Dynaſtie erfordern. Arlaub des Skaatsſekretärs Wallraf. Berlin, 24. Sept.(WTB. Amtlich.) Staatsſekretär des In⸗ nern Staatsminiſter Wallraf, der vor zwei Jahren einen ſchweren Unfall erlitten hat, hat ſich wegen Verſchlimme⸗ rung ſeines Augenleidens genötigt geſehen, heute einen Urlaub, der vorausſichtlich zwei bis drei Wochen dauern wird, anzutreten. m. Köln, 24. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volkszeitung Das St. Gallener Tageblatt meldet aus Paris: Wie Popu⸗ laire feſtſtellt, hat die—3 Regierung die politiſche Zenſur wieder in vollem Umfange eführt. Wegen des Bruches des von Clemenceau in dieſer Angelegenheit gegebe⸗ nen Verſprechens bezeichnen die linksſtehenden Blätter den Miniſterpräſidenten öffentlich als Lügner. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Zürcher Tagesanzeiger“ meldet aus Rom: In einer Betrachtug über die militäriſche Lage an der italieniſchen Front hält der„Meſſagero“ eine überſtürzte Offen⸗ ſive Italiens nicht für ratſam, bis man ihr nicht eine ſofort verfügbare Reſervearmee zur Verfügung ſtellen könne. Den Alliierten ſei ſchon durch das Feſthalten der öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee in Venetien und in den Alpen ein großer Dienſt geleiſtet worden. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Sept.(Prio.⸗Tel. g..) „Morningpoſt“ meldet aus Waſhington: Staalsſekretär Lanſing er⸗ klärte dem Vorſitzenden des Senatsäusſchuſſes, daß ſich die Regſe⸗ rung nicht in eine Debatte über die Antwort auf die öſterreichiſche Note einlaſſen könne. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 24. Sept. riv.⸗Tel., g..) Die„Neue Zürcher—— Vei dem Punctfeft in Slalien am 20. September, das im ganzen Lande mit großem Enthuſtasmus efeiert wurde, hielt der Juſtigminiſter Sacchi und Senator Cremoni eſtreden und betonte die Notwendigkeit der Auflöſung Oeſterreich⸗Ungarns und der Abwehr gegen die feindlichen Friedensmanöver. In Mailond fand auf dem omplatz eine große Volksverſammlung ſtatt, auf der viele Tauſende den Eid leiſteten, bis zum Siege durchzuhalten. Rolterdam, 24. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Der Maasbode meldet, daß der braſilianiſche Dampfer„Camanu“ ein Schiff von 4570 Tonnen, der früher der Hamburg⸗Amerikalinie ge⸗ örte und„Steiermark“ hieß, geſtrandet und vollſtändig ver⸗ ren iſt. Der engliſche Dampfer„Gordon“ iſt auf See hren⸗ nend verlaſſen worden. ———— lretzte Handels⸗IHldchrichten. uennbeimcr Rächtenbärse „ 2——————+— 2 ◻ 2. „ Die Bore veriia“ ruhie Kleimes Geschütt war in Obecrhein⸗ Versichertmgs-Aktien und in Aktien der Dinglerechem Naschi- krenfabrik. Etwas köher gefragt blieben Rkein. Hypotkekenbank⸗ — N Deutscher Oelfabriken und Zementwerke Heidel- Niedriger waren: Anilin, Brauerei Schroedl Heideſberg, ie aktien unterlagen Schwankungen. Schantungalctien nähern si Dienstug, den 24. September 1918. mannheimer Geueral⸗Anzeiger. Ebend⸗ Ausgabe.) —— Handel und industrie. Prankturter Wertpäpierbörse. Frankfurt. 24. Sept.(Pr.-Tel) Die Börse eröfinete ruhig, doch brach sich eine zuversichtlichere Stimmung Bahn, die auch auf die Gestaltung der Kurse nicht ohne Einfluß bliepv. Am Markt der Aktien mit Einheitskurs und der unnotierten Werte wurde das Geschäft im Verlauf etwas lebhafter, die Spannung fester. Kaufbegehr zeigte sich für Rastatter Waggon und Julius Sichel, mit Kürsbesse wurden ferner Hirsch Kupfer, Gelsenkir- chener Gußstahl, Karlsruher Maschiuenfabrik. Motor Oberursel hedacht, während Lederwerke Rothe schwächer lagen. Auf dem Sebiet der Montanaktien bemerkte man Abgaheneigung für Bochumer, Deutsch-Luxemburger und Caro Hegenscheidt. Die Abschlußziflern der Bismarckhütte gi einſlußlos vorüber, im Verlauf schwächten sich auch Phönix Bergbau ab. Gut behauptet haben sich Elelctrizitätswerte. Felten u. Guilleaume wurden rege Siemens-Halske fanden ebenſalls Käufer. Schiffahris“ dem Parikurs. Rüüstungsaktien lagen vorwiegend beiestigt. Unter den chemischen Werten setzten Th. Goldschmudt ausehnlich höher ein, konnten aber die Steigerung nicht voll behaupten. Die Wertk des Anilin-Konzerns* schwankende Tendenz. Petroleum. und Kaliwerte gehen bei unveränderten Kursen aus dem Markle. Am Rentenmarkte waren heimische Staatsanleihen nur wenig im Kurs verändert. Silber-Mexikaner sind gefragt. Russen, auch apaner schwächer, letztere auf den Kabinettsweclisel angebolen. Mangels jeglicher Anregung schloß die Börse lustios, äher bei hehaupteter Tendenz. Privatdiskont 4 Prozent. Berliner Woertpaplerbörse. Berlin, 24. September. Auszahlungen für: 2. Geld Briet Geld Briet Konstantinopel 20.30 20.40 20.30 20.40 Holland 100 Gulden. 309.00 309.50 309.00 209.56 Dänemark 100 Kronen.. 188.00 188.50 188.00 188.50 Schweden 100 Kronen. 212.25 212.75 212.25 212.75 Norwegen 100 Kronen. 188.25 188.7/5 188.25 188.75 Schweiz 100 Franken. 1406.75 147.00 146.75 147.00 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 57.70 57.80 57.70 57.80 Spanien 133.— 134.— 133.— 134.— Bulgarien 100 Leva 79.— 79. 79.— 79.½ Helsingforrr 76.35 76.75 76.25 76.75 Der hαweutdeutsche teinindustrie-Verband liche Hartsteinwerke der Pfalz, von Hessen, Baden, Württemberg, Elsaß-Lothringen und des Nahe- und Saartales vertreten. Es wur⸗ den zur Sicherung der Industrie während der Fortdauer des Krie- ges und für die Vehergangswirtschaft über einheitliches Vorgehen in Fabrikation, Arbeiterfragen und gemeinsamer Preiswirtschaft einstimmige Beschlüsse gefaßt. Im Anschluß daran fand eine Zu- sammenkunft mit Offizieren als Vertretern der militärischen Be- Schaffungsstellen für die Front und Heimat, der Steinzentrale in Berlin, der Frontstellen, des Hauptquartiers, des Feldeisenbahn- chefs sowie der Linienkommandanturen und Kriegsamtsstellen statt. Nachmittags wurde das Basaltwerk Forst der Pfalz-Saar- brücker Hartsteinindustrie.-G. besucht. Letzte Nandelsnachrichten. 0 Berlin, 23. Sept.(WIB.) Der Jahresahschhiſ der Deutsch- Luzemburgischen Bergwerks- und Hütten-.-G. zu Bochum ergibt einen Betriebsüberschuß von M. 46 334 321(i. V. 45 208 417), der sich nach Abzug der Zinsen für Obligations- und Hypotlieken- darlehen, sowie der Steuern mit zusammen M. 6 172 245(i. V. 5 309 80³ auf M. 40 162 076(30 928 525) stellt. Unter Hinzurech- numg des Vörtrages in Höhe von M. 717 80(500 060) steht somit ein Rohgewinn von M. 40 870 886(40 420 521) zur Veriügung. Hiervon bestimmte der Auisichtsrat zu Abschreihungen aui die Anlagewerte 26 Millionen(25 Mill.)., während der Rest von M. 14879 885(15 420 521) in nachstehender Weise Verwendung iinden soll: Rückstellung für die Talousteuer M. 400 000(200 000), 10 Prozent(10) Dividende an die Aktionire 13 Mitl.(13) Mark. Tantieme an den Aufsichtsrat M. 513 724 611 711), Vortrag auf neue Rechnung M. 966 161(717 S000. An Kriegsunterstiitzungen Wurden den Beamten und Arbeitern sowie deren Angehörigen und Hinterbliebenen insgesamt rund M. 7 500 000 65 460 935) ge- zahlt, die als Betriebsausgaben verrecłinet wurden. Die ordeutliche soll am 28. Oktober in Essen(Ruhr) statt- ucen. Schikkerbörse zu Buisburg-Runrert. Duieburg-Rulwort, 23. Sept. Amtliche Notierungen. Bergiahrt. Frachtsätze von den Rhein-Ruhr-Häfen pach Mainz-Gustavsburg .50, nach Mainplätzen bis Franſcurt a. M..75, nach Manuheim .50, nach Karlsruhe.80, nach Lauterburg.00, nach Straßbur i. E..50; Frachtsätze von Häien des Rlein-Herne-Kanals nach Koblenz.00, nach Mainz-Gustavsburg.00, nach Mainplätzen bis Franlckurt a. M..25, nach Mannkeim.00, nach Karlsruhe .30, nach Lauterburg.50, nach Straßburg i. E..00; Schlepp- löhne von den Rhein-Rüchr-Häten nach Mainz-Gustavsburg.90 bis.20, nach Mannheim.10—.40 M. 100 fl 309.25 M. Büchertiſch. tagte unter Leitung seines Vorsitzenden, Direlctor August Dei⸗ desheimer in Neustadt a. H. In Versanumung waren sämt⸗ 8 2 „Den Kopf hochl“ Ein Ratgeber und Troſtbuch für Erblindete und ihre ſehende Umwelt. Selbſterlebies, Erdachtes und Erfragtes von Paul Lang.(Verlag der Königl. Univerſitätsdruckerei H. 288 Stürtz A. G. in Würzburg.) Der Verfaſſer, ſeit längerer Zeit er⸗ blindet und ſeit mehr als zwei Jahren als Lehrer von Kriegsblinden tätig, iſt ſchon öfter als gemütvoller Schriftſteller an die Oeffeutlich⸗ keit getreten, er behandelt in einer Reihe von Aufſätzen, die mit er⸗ quickender Herzenswärme und großer ſtiliſtiſcher ewandtheit ge⸗ ſchrieben ſind, alle Verhältniſſe des Blindenlebens und zeigt uns die Seele des Erblindeten wie in einem Spiegel. Zahlreiche eingeſtreute „Gedichte eines Erblindeten“ ofſenbaren das tiefe Gemüt des Ver⸗ faſſers. Das Buch iſt nicht nur ein zuverläſſiger ſtiller Ratgeber und ein ſeelenvolles Troſtbuch für alle Erblindeten und ihre ſehende Um⸗ gebung, ſondern auch ein Schatzkäſtlein für alle, die ſonſt mit Blinben in Beziehung treten müſſen, für Seelſorger, Aerzte und Pfleger in Lazaretten, Kliniken und Blindenanſtalten, für die Beamten der Fürſorgeſtellen, für philoſophiſch und pſychologiſch intereſſierte Kreiſe. Schließlich iſt das Buch eine anregende und oft tief ergreifende Lektüre für jeden gemütvollen Menſchen. Deutſches Leben. Von Heinx. Thotzku.(Geheftet 80 Seiten. Hans Shtzky Verlag in Ludwigshafen am Bodenſee).„Darum hahe ich mich entſchloſſen, eine neue Folge von kleineren und tunlichſt billigen Schriften mit einheitlichem Preis herauszugeben, die von mir oder verwandten Geiſtern geſchrieben werden follen und die ich„Deutſches Leben“ nennen will.“ So ſchreibt Heinr. Shotzky ſelbſt in einem Werbeblatt für das oben genannte Büchlein, das er mit Band J der beabſichtigten Folge bezeichnet, und„Das deutſche Weltreich“ iſt die erſte darin enthaltene Arbeit aus ſeiner eignen Feder benanut. Heinrich Lhotzty. Wer ihn aus ſeinen Schriſten kennt, von denen hier nur„Die Seele Deines Kindes“, dann die beiden„Das Evangelium der Kraft“ und„Vom heiligen Lachen“, ferner der prächtige Roman„Immanuel Müller“ genannt ſein mögen, weiß, was er von ihm zu erwarten hat: tieſe Gedanken in klarer, zu Herzen gehender Sprache, die zu Herzen geht, weil man aus jeder Zeile fülht, daß ſie non Hiezen kommt. So kann auch ſein Aufſatz„Das deutſche Weltreich“ jedem deutſchen Menſchen, ſei ex Mann oder Frau, ſofern er nur denken gelernt hat und mit den Ereigniſſen lebt, nur warm empfohlen werden. Wenn vielleicht auch nicht jeder Leſer in jedem Satz mit ihm einverſtanden iſt, wenn nrauchem dies und jenes darin zu ideal aufgefaßt erſcheinen mag, niemand wird dieſe Arbeit ohne Genuß leſen, noch ohne Anregung aus der Hand legen. An ſeine eignen Anſichten über die künftige Ausgeſtaltung unſrer Schulen, womit er ſeine Ausführungen ſchließt, fügt er als zweiten Beitrag an:„Das Schülervarlament, Erfah⸗ rungen aus zehnjähriger Geſchichte des Sanderzichungsheims Schon⸗ dorf am Ammerſee, von Julius Lohmann.“ Auch dieſer Teil des erſten Bandes vom deutſchen Deben verdient die Rufmerkſamkeit weiteſter Kreiſe, da er eingehend barüber berichtet, wie der ſchon vielfach empfohlene Gedanke, die Schüler ſich ſelbſt regieren zu laſſen, in Schondorf in die Tat umgeſetzt iſt. Wilhelm Platz. KSPfsehmerz S* Tbekere ärzich E2 8 SERllle— 5 — 5 r 8 Unübertrokfen in seiner raschen und vorzüglichen Wirkung In allen Apotheken zu haben. FFP. S, K, l i, ,, en, i, Auf, Jeden Fll, * A. 9 4 7 Jiedes CLektro-Ufellateul füit ſi , eieiee,eii,, 8 Städt. Sparkasse ſianmleim IX. Kriegsanleihe. Die Städt. Sparkaſſe iſt zur Förderung des Erfolges der IX. Kriegsanleihe und um auch minderbemittelten Kreiſen die Möglichkeit einer Beteiligung zu bieten bereit, Zeichnungen auff dieſe Unleihe auch in der Form zuzulaſſen, daß je für gezeichnete M. 100.— eine ſofort bei der Zeichnung zu leiſtende Anzahlung von .— erfolgt, und daß dann— unauf⸗ Marlitts Romane Gekürzte ⸗ 9 Bände zuſ. M. 24. Einzelnbände werden nicht abgegeben. Erſte Rate wird bei Ueberſendung Lieferung der) Bände zuſ. ſofort geg. Monatszahl. v. nur M..— durch Max Jbſcher, Verſand⸗Buchhandlung, München. Monatlich nur Mark.— Inhalt der Bände: 1. Die zweite Frau. 2. Das Geheimnis d. alten Mamſell. 3. Das Heideprinzeßchen. 4. Reichsgräſin Giſela⸗ 5. Im Schillingshof. 6. Im Hauſed. Kommerzienrats.7. Dießrau mit den Karfunkelſteinen. 8 Goldelſe. 9. Thüring. Erzähl. nachgenommen. Köda gefordert— monatliche weitere Nachzahlungen 0 9 Bei eſtellung bitte ſich auf dieſe Zeitung zu berufen. von mindeſtens je M..— für gezeichnete M. 100.— vollzogen werden. Die geleiſteten An⸗ und weiteren Teilzahlungen werden vom erſten des auf ihren Eingang folgenden Monats zu 506 verzinſt. Die Zeichnungsgegenwerte ſind bei pünktlicher Einhaltung der eingegangenen Zahlungsverpflichtungen, die allerdings nach⸗ drücklich gefordert werden müßte, in etwa 7 ffrnnf 85 Jahren getilgt, und von dieſem Zeitpunkt gehen die 4—— Wertſtücke in bos i— 6 Sachner uber. Nachteile, die aus Nichterfüllung der übernommenen Verpflichtungen der Spar⸗ kaſſe erwachſen würden, müßten zu Laſten der Zeichner gehen. Tos Stäãdt. Sparkaſſe: J..: Niebel. Kleideränderſtube(P 6, 20). emäße Anleitung zum Umarbeiten alter 00 eldet. Einſchreibegebühr 50 Pfg. für ein Kleidungs⸗ nück. Gebffnet von—12 Uhr und von—6 Uhr. Nos Mäilinuaun Sene Gd Sr n. ueh Kche. Ke ren 00 2 Mm p fPdeun fffükdd;die Wer betätigt sich im vaterländischen Interesse und gegen angemessene Entschädigung nebenberuflich od. 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