SS FKNan SSS Mittwoch, 25. September. Perantwortlich für den allgemetnen und Bandelstell: Cbefredakteur D2. e für den Anton Grieſer Dran Verſag: Drucerei br. Haas Maunheimer Generar Augeiger G. m. b.., ſämtlich n Mannheim— Celegramm; General⸗Anzetger mannheim.— fernſprech · Rn ⸗ ſchlug ut Mannheim: Ur. 7940, 7941, 7942, 7943. 7944, 7945 und 796— Poſtſcheck⸗Konto: Ur. 2917 Ludwigshafen am Rhein Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Am ————— Mittaqs⸗Ausgabe. 1918.— Nr. 447. Anzelgenpreiſe: Die 1ſpalt. Kolonelzetle 40———— 50 Pia- amen M..—, Ceuerungs⸗Suſchlag 50%. kinnahmeſchlüg; Mittagblatt vorm. 8¼ Uhr, Abendblatt nachm. 2½ Uhr Für gu⸗ zeigen an deſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wird keine Ver⸗ antwortung übernommen. Hezugspreis in—— und Umge⸗ bung monatl. M..— mit Bringerlohn. 8 iertelj. M..42 einſchl. Zuſtellungsgebühr. Bei der Poſt abgeh. M..70. Einzel⸗Ar:10 pig. moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. hintze und Pa Vor dem Zuſammentritt des Hauptausſchuſſes war die außenpolitiſche etwa die, daß zwiſchen der politiſchen und militäriſchen Leitung in der Kriegszielpolitik die lange fehlende Übeereinſtimmung erzielt worden war.„Es beſteht zwiſchen den maßgebenden politiſchen und militäriſchen Füh⸗ rern keinerlei Meinungsverſchiedenheit über die Grundlage, auf der wir den Frieden aufbauen müſſen; wic wiſſen, daß die Oberſte Heeresleitung und die Reichsleitung in der Frage der 8 vollkommen eines Sinnes ſind“, ſo ſchrieb am 18. September die Nationalliberale Correſpondenz. Die Grundlagen, auf die ſich militäriſche und politiſche Leitung eeinigt hatten, ſind durch die Stuttgarter Rede Herrn von zayers bekannt geworden: wir halten unbedingt am Oſt⸗ frieden feſt, wir fordern ebenſo unbedingt die Rückgabe un⸗ ſerer Kolonien, wir werden über die Sicherungen im Weſten, vor allem über Belgien mit uns handeln laſſen. Auf dieſen Boden ſind mit geringeren oder größeren Vorbehalten die Parteien des Reichstags getreten; Frankfurter Zeitung, Ber⸗ liner Tageblatt und orwärts aber ſind in Oppoſition ge⸗ angen, als Organe jener Verſtändigungspolitiker, die letzten es doch durch einen allgemeinen einſeitigen Verzicht Deutſchlands den Frieden von England 3 5 wollen. Dieſe warnen vor einer Bindung unſerer Politik im Oſten, weil dadurch eine Verſtändigung mit unſeren weſtlichen Feinden gehemmt werden könnte. Im Gegenſatz dazu ſtehen Reichsleitung, Oberſte Heeresleitung und die bürgerlichen Parteien(die Fortſchrittliche Volkspartei wohl nicht ganz) auf dem Standpunkt, daß die Erfolge, die wir im Oſten durch unſer Schwert beſiegelt haben, jeglicher Reviſion durch die Entente entzogen ſein und bleiben müſſen. Dieſe Politik nun hat geſtern in Herrn von Hintze und dann in Herrn von Payer kraftvolle und entſchiedene Verteidiger gefun⸗ den. Die rein ſachlichen Gründe, die Herr von Payer für ſie angeführt hat, jeden überzeugen, der nicht aus irgendwelchen Gründen voreingenommen iſt. Es könnte alſo ſehr wohl eine feſte gerade Bahn unſerer Außenpolitik gegenwärtig geben, die der militäriſchen Lage entſpricht und eine wohl abgewogene Mitte zwiſchen den Verzichtlern und den Annexioniſten hält. Die Bedeutung der geſtrigen Ver⸗ handlungen beſteht nun aber darin, daß keine Eini⸗ gung zuſtande gekommen iſt und zuſtande kommen zu wollen ſcheint. Die Sozialdemokratie hat unerfüll⸗ bare Forderungen geſtellt, deren Annahme durch die Regie⸗ rung gleichbedeutend ſein würde mit dem Eingeſtändnis: wir ſind beſiegt. Der Vorwärts teilt heute früh mit, daß ſich die Kluft zwiſchen Regierung und Sozialdemokratie durch die geſtrigen Reden nur erweitert habe. Aber auch die bürgerliche Parteien ſind mit der Führung der Geſchäfte nicht recht zufrieden, weniger vielleicht mit dem Programm der Regierung, als mit den es vertretenden Perſönlichkeiten und mit der Art der Vertretung. Zu der ernſten Kriegslage, die unſere ganze Anſpannung und Geſchloſſenheit fordern würde, tritt nun noch eine ernſte innere Verwicklung, die außer⸗ ordentlich beklagens⸗ und verurteilenswert iſt. Und mehr als je brauchten wir heute doch ſtarknervige Ruhe, eine zieltlare Leitung, hinter die ſich die Vertreter des Volles geſchloſſen ſtellen ſollten, unter Beiſeitelaſſung aller ſonſtigen Verſtim⸗ mungen und Meinungsverſchiedenheiten, alle nur von dem einen Streben beſeelt, wie beſtehen wir den ſchweren Kampf. Das Programm der Regierung bot eine gute Grundlage dieſer Einigung, weil es auf die wirkliche Lage und unſere wirklichen Bedürfniſſe aufgebaut war. Das Programm der Sozialdemokratie, für das die Frankfurter Zeitung heute leb⸗ haft Stimmung macht, iſt ein einſeitiges Parteiprogramm und ein defaitiſtiſches Programm, das Wilſon ſicher Freude machen wird. Kommt es an die Regierung, dann könen wir nur mit ſchweren Sorgen der Zukunft Deutſch⸗ lands entgegenſehen. Die Regierungsverlreler vor dem Hauplausſchuß. ◻Berlin, 25. September. (Von unſerem Berliner Büro.) Teilnehmer der geſtrigen Ausſchußſitzung erklären, die Rede des Kanzlers wäre ohne Eindruck zu machen vorübergegangen. Wer ſie lieſt, wird das begreifen. Man wird, ohne dem Herrn Reichskanzler zu nahe zu treten, wohl bekennen dürfen, daß man in einer geſpannten Situation ſich nicht gut farbloſer ausſprechen kann, als Graf Hertling geſtern getan hat. Im Grunde vernahm man eine ede, die man vom Herrn Reichskanzler ſchon mehr als ein⸗ mal hörte. Graf Hertling ſchilderte uns die Vorgeſchichte des Krieges, die nachgerade jedermann auf der Straße bekannt iſt, ſelbſt die Einkreiſungspolitik Eduard des Siebenten fehlte in dieſem hiſtoriſchen Rückblick nicht. Aber auf all das Neue, das in dieſen Tagen nach Geſtaltung ringt, fand er nicht Zeit auch nur mit einem einzugehen. Sogar was Graf Hertling über die preußiſche Wahlrechtsfrage äußerte, blieb ſchemenhaft, beſchränkte ſich auf Verſprechungen und Gelöbniſſe, die wir faſt in der gleichen Form, jedenfalls nicht unbeſtimmter im Ausdruck ſchon wiederholt im Laufe dieſes ſchweren Jahres vernommen haben. Man hat, wenn man die Rede des Kanzlers nachdenklich überlieſt, das Gefühl, das geſtern Vormittag auch in der Verſammlung vorherrſchend ge⸗ weſen ſein ſoll, daß Graf Hertling den Stimmungen, die in dieſen Tagen das deutſche Volk durchziehen, nicht gerecht ge⸗ worden iſt, vielleicht ſogar, daß er ſie nicht einmal verſteht. Es handelt ſich am Ende doch darum, nach dem vierjährigen „ Uhr. Krieg, der an den Nerven und Seelen von uns allen gerüttelt und gezerrt hat, die Kräfte der Nation zuſammen⸗ zufaſſen, aus dem deutſchen Volk das Letzte und Beſte her auszuholen. Ob das mit dieſem nahezu aka⸗ demiſchen Lehrvortrag möglich war, wird man billig bezwei⸗ feln, wenn man keineswegs dazu neigt, das aufgeregte Getriebe der Kriſenhetzer mitzumachen. Nach dem Kanzler haben geſtern von der Regierungs⸗ bank noch vier Herren geſprochen, zunächſt die Vertreter von Heer und Marine, die ſich ganz unpolitiſch ausſchließlich als Nachreferenten gaben. Sie haben nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen verſichert, daß unſere Sache zu Waſſer und zu Land gut ſtehe und mit dieſer Verſicherung wollen wir gerne uns getröſten. Dann haben ſich zum Schluß die Herren von Hintze und von Payer erhoben. Was die der Oeffentlichkeit zu⸗ gänglich gemachten Berichte von ihnen erzählen, iſt wohl nicht der ganze Inhalt der Reden. Immerhin hören wir, daß Herr von Hintze ein klares und überſichtliches Bild der ruſſiſchen Dinge gegeben hat, wir möchten an⸗ nehmen, in den Hauptzügen das gleiche, das er vor Monats⸗ friſt ſchon den Parteiführern unterbreitete. Herr von Payer aber hat, indem er ſie verteidigte, eine Interpretation ſeiner Stuttgarter Rede beigeſteuert, die vielfach befriedigt hat und von allen Seiten wohl am beſten gefallen zu haben ſcheint. Einen breiten Raum nahmen in ihr Einzelheiten über die zukünf⸗ tige Geſtaltung der baltiſchen Provinzen ein, bei denen, wie der Vizekanzler erneut betont, eine Annektion von uns nicht geplant iſt. Das alles iſt gewiß wertvoll zu ſeinem Teil, wenn ſchon, wer in dieſen Tagen die Oſtſeeprovinzen ſelber beſucht hat, finden wird, daß die Dinge auch ein wenig von der Vogelperſpektive aus geſehen werden und optimiſtiſcher, als ſie in Wirklichteit liegen. Immerhin: das⸗ſind ſpätere Sorgen. Die Angliederung der älteſten deutſchen Kolonie an das Mut⸗ terland mag ein Ziel aufs innigſte zu wünſchen ſein. zur Stunde indes brennen uns dringlichere Nöte auf den Nägeln. Man ſoll den Kopf nicht in den Sand ſtecken. Tatſache iſt doch nun einmal— der Reichskanzler hat es zugegeben — daß ein dumpfes Unbehagen unſer Volk durch⸗ wühlt. Manche Elemente der Unruhe ſind künſtlich hinein⸗ getragen, gewiß. Deshalb bleibt aber doch beſtehen, daß zu bedächtiger, ernſter Ueberprüfung unſerer Lage im Innern wie im Aeußern Grund und Anlaß vorhanden ſind. Ueber ſolche Stunden kommt man mit ein paar glatten, kühlen, all⸗ gemeinen Wendungen nicht hinweg. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß den übertriebenen Forderungen der So⸗ gzialdemokratie nicht nachgegeben werden kann. Das iſt auch keineswegs vonnöten. Aber es muß ein Weg gefunden werden, die zaghaften Herzen wieder zu befeuern und alle Teile der Nation zu einmütigem Han⸗ deln zuſammenzuſchließen. Der geſtrige erſte Tag der Aus⸗ ſchußberatungen hat dieſen Weg leider noch nicht aufgewie⸗ gſen. Wir wollen hoffen, daß das im weiteren Verlauf der Ausſprache noch gelingt. Vertrauliche Beſprechungen über die außenpolitiſche Lage. E Berlin, 25. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Hauptausſchuß des Reichstags wird heute Vormittag um 10 Uhr zuſammentreten, um nunmehr die politiſche Debatte zu beginnen. Erſter Redner wird vorausſichtlich Herr Gröber ſein. Dann dürfte Herr Scheidemann für die Sozialdemokratie ſprechen. Als zweiter ſozialdemo⸗ kratiſcher Redner— die Debatte geht natürlich morgen wei⸗ ter— iſt Herr Dr. David vorgeſehen. Späteſtens am Samstag dürfte die Tagung des Hauptausſchuſſes ihr Ende erreicht haben. eſtern Nachmittag hielten die 28 Mitglieder des Haupt⸗ ausſchuſſes eine vertrauliche Beſprechung mit dem Staatsſetretär von Hintze ab. Die Beſprechung, der auch Miniſterialdirektor Kriege und unſer Geſandter in Kiew, Freiherr von Mumm, beiwohnten, dauerte bis gegen halb Sie galt der Erörterung der geſamten außenpolitiſchen Lage und wurde mit einem ein⸗ gehenden Vortrag des Staatsſekretärs eröffnet. Fraktions⸗ ſitzungen hielten nur Zentrum und Konſervative. Das Zen⸗ trum verſammelt ſich heute von neuem. Die National⸗ liberalen halten heute um 9 Uhr in der Frühe ſchon eine Fraktionsſitzung ab. Die Fortſchrittliche Volks⸗ partei will heute Nachmittag zuſammentreten, um ſich über die ſozialdemokratiſchen„Bedingungen“ ſchlüſſig zu machen. 95 Das Zentrum und die Forderungen der Sozialdemokratie. m. Köln, 25. Sept.(Pr.⸗Tel.) Zu den Forderungen der Sozialdemokratie ſagt die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“: Die Sozialdemokratie ſtellt Forderungen, deren Erfüllung ſie nicht verlangen kann. Sie trägt darum die Verantwortung für alle Folgen, auch für ſolche, die aus ihrem Verhalten für den Ausgang des Krieges etwa entſtehen könn⸗ ten. Die bürgerlichen Parteien ſind der Sozialdemo⸗ kratie weit entgegengekommen. Es hat ſich in vielen Dingen eine Neigung zu den ſozialdemokratiſchen For⸗ derungen entwickelt, die teilweiſe in breiten Kreiſen des Volkes ernſte Bedenken erweckt haben. Zum mindeſtens erweckt das Verhalten der Sozialdemotratie Verdacht, daß es ihr nicht um die uneigennützige Bildung einer Regierung der natio⸗ nalen Verſtändigung zu tun iſt, ſondern um eine große Dem onſtration. Man muß annehmen, daß die Sozial⸗ demokratie wieder in ihre alten Gewohnheiten zurückfällt, her verleidigen unſere Oſtpolilil. obligatoriſche Forderungen möglichſt voranſtellt um nichts zu erreichen, um dann in leidenſchaftlicher Agitation den bürger⸗ lichen Parteien die Schuld zuſchieben zu können. Der Hauptausſchuß des Beichstags. Im weiteren Verlaufe der Beratungen des Hauptausſchuſſes des Reichstages führte anſchließend an die Darlegungen des Kapitäns z. S. Brüninghaus der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes von hintze. über die außenpolitiſche Lage aus: Es iſt mir eine Genugtuung, hier vor Ihnen über die außen⸗ politiſche Lage zu ſprechen. Im Vordergrunde des öffentlichen Intereſſes ſteht die jüngſte Aufforderung Oeſterreich⸗Angarns zu einer Ausſprache über den Frieden. Die Haltung der deutſchen Regierung zum Frieden iſt in verſchie⸗ denen Aufforderungen zur Kenntnis der ganzen Welt gebracht wor⸗ den. Wir haben dieſe Friedensaufforderung, unſere Bereitſchaft zum Frieden, die daran ausgeſprochen iſt, aufrecht erhalten, trotz der zum Teil ſpöttiſchen, zum Teil hohnvollen Abfertigung, die wir von unſern Feinden daraufhin erfahren haben. In dieſer Bereitſchaft zum Frie⸗ den waren wir mit unſern Verbündeten völlig einig. Indeſſen er⸗ ſcheint es uns, nachdem dieſer Mißerfolg unſerer bisherigen Anregung zuteit geworden war, daß wir nicht noch einmal denſelben Weggehen ſollten. Auch kam es uns vor, als ob der augenblick⸗ liche Zeitpunkt, in dem der Feind in einer Kriegspſychoſe, in einem Siegestaumel ſich befand, nicht gerade der geeignetſte wäre, unſererſetis mit einer neuen Aufforderung zum Frieden her⸗ vorzutreten. Indeſſen die Aufforderung iſt erfolgt. Zugleich nach⸗ dem die Aufforderung ergangen war, haben wir in Uebereinſtim⸗ mung mit unſern Bundesgenoſſen, der Türkei und Bulgarien, uns dahin ausgeſprochen, daß wir den Schritt der öſterreichiſchen Regie⸗ rung mit größter Sympathie begrüßen, und daß wir Uunſererſeits die erſten ſein würden, an einer aufgrund dieſer An⸗ regung zuſtande gekommenen Ausſprache der Kriegführenden uns zu beteiligen. Ich gehe über zu den Staaten, mit denen wir im Frieden leben, die als Neutrale gelten. Zunächſt der größte von ihnen iſt Groß⸗ Rußland. In Groß⸗Rußland brodelt der Keſſel der Revolution weiter. Wir haben uns damit abzufiaden und daran zu denken, daß wer noch immer in den Keſſel der Revolution die Finger getaucht hat, ſich der Folgen bewußt ſein mußte und bereit ſein mußte, die Folgen zu tragen. Die Revolution wird in Rußland beeinflußt durch das Vorgehen der Feinde, der Engländer und Amerikaner. Die Engländer und Amerikaner haben im Norden von Rußland einen ſelbſtändigen Staat gebildet, den Kola⸗Staat. Ebenſo haben ſie in Archangelſk eine neue Republik unter ihrer Aegide gegründet. Die Truppen, welche die Engländer und Amerikaner augenblicklich dort inſtalliert haben, ſollen die Zahl von 50 000 erreichen, doch ſind dieſe Zahlen, wie die Herren wiſſen, meiſtenteils recht unſicher⸗ Dieſe Unternehmungen unſrer Feinde im Norden müſſen von uns mit der größten Aufmerkſamkeit verfolgt werden. Sie richten ſich auf den Umſturz der gegenwärtigen Regierung in Rußland und die Wiederaufnahme des Krieges gegen Deutſchland. Die bolſchewiſtiſche Regierung hat ſich gegen dieſe Unternehmungen unſerer Feinde im Norden gewehrt. Wir haben unſererſeits uns ebenfalls darauf eingerichtet, ſolchen Unternehmungen, falls ſie be⸗ drohlicher werden, zu begegnen. Wir können ſagen, daß jetzt im Murmangebiet und im Süden davon bis Vorakol die Engländer, Amerikaner, zum Teil auch die Italiener bereits vorgedrungen ſind. In ihrem Solde ſtehen auch rote Gardiſten, Ruſſen Daß ſie weiter vorgehen werden, iſt nach dem langen Zeitraum, der vergangen iſt. ſeitdem ſie dieſen ſüdlichſten Punkt erreicht hatten, nicht recht anzu⸗ nehmen Das Klima und die Bodenverhältniſſe ſtellen ſich dem ent gegen. Das Programm der bolſchewiſtiſchen Regierung gegenüber dieſen Entente⸗Unternehmungen iſt nicht ganz klar ausgeſprochen. Sie hat ſich dagegen gewehrt, ſie iſt auch dagegen vorgegangen, aber den Kriegszuſtand hat ſie nicht ausgeſprochen. Außerhalb dieſer Unternehmungen unſerer Feinde in Rußland haben ſie in der Hauptſtadt des ruſſiſchen Reiches Putſche gegen die dortige Regierung angezettelt. Dieſe Putſche ſind, wie die Herren wiſſen, unter der Mitwirkung der Vertreter Englands und Amerikas vorgenommen worden. Sie ſind blutig unterdrückt worden. Wir haben daran ein Symbol von dem, wozu die Entente in Rußland fähig und gewillt iſt, zu unternehmen. Die bolſchewiſtiſche Regierung ſcheint ſich in letzter Zeit dieſer Gefahr bewußt zu ſein. Sie wappnet ſich dagegen und behauptet, Erfolge dagegen aufweiſen zu können. Einer der neuen Staaten, mit denen ſich Rußland auseinander⸗ zuſetzen hat, iſt Jinnland. Verhandlungen über das Verhältnis beider benachbarter Staaten zu einander ſind hier in Berlin aufgenommen worden. Wir haben gefunden, daß die gegenſeitigen Spannpunkte noch miteinander diffe⸗ rieren. Unſere Bemühungen, ſie zum Ausgleich zu bringen, ſind zeit⸗ weilig fehlgeſchlagen. Wir haben aber die Hoffnung, annehmen zu dieſer zeitweilige Fehlſchlag kein endgültiger ſein wird. Akraine ſchreitet erfreulicherweiſe in der Konſ olidierung weiter. Der Hetman der Ukraine iſt mit ſeinen maßgebenden Miniſtern in Ber⸗ lin geweſen und hat mit der Regierung Fühlung genommen. Wir haben dabei feſtgeſtellt, daß ſeine Abſichten loyal und für die Utraine förderlich ſind, daß er beſtrebt iſt, die Probleme, die ſich der Ukraine ſtellen, einer baldigen Löſung entgegenzuführen und daß ſeine Ab⸗ ſichten uns gegenüber aufrichtig und klar ſind Es beſteht augenblick⸗ lich zwiſchen der Sowjetregierung und der Ukraine ein Waffenſtill⸗ ſtand und eine Art Abmachung über den gegenſeitigen Verkehr, auch über den Handel. Wir können annehmen, daß, nachdem dieſer Modus⸗ vivendi ſchon geraume Zeit erfolgreich beſtanden hat, er all⸗ mählich zu erfolgreichen Verhandlungen zwiſchen beiden Staaten führen wird, die aus dem Waffenſtillſtand einen dauernden Frieden machen wollen. Die Ukraine arbeitet darauf hin, ein ſelbſtändiger, lebensfähiger und ſtarker Staat zu werden. Wir können dieſe gute Abſicht begrüßen. Die Tſchecho⸗Slowaken bedrohen die Bolſchewiſten von Oſten. Der Name Tſchecho⸗Slowak iſt heute nicht mehr das, was er im Zeitpunkt ſeines Entſtehens bedeuten ſollte. Nach den vorliegenden Nachrichten ſcheinen bei den Tſchecho⸗Slowaken nur noch wenige Tſchecho⸗Slowaken zu ſein. Die meiſten Angehörigen dieles —————— ————— —— 9 —— — —— —— —— 16 — —— Mannheimor Henoral Anzeiger Badiiſche Neueſte Nachrichten tsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in —— — ———————————— —— —*—9584* einzurücken, ſ und daneben die Kriegsnotwendigkeit. Der dadurch geſcha fene Zu⸗ ſtand mußte legaliſiert werden. Dazu haben die e 2. Seite. Nr. 447. * 2 Mittwoch, den 25. Sepkember 1918. Heeres ſollen aus Sibiriern und übergelaufenen Ruſſen beſtehen Der Zuſammenhalt in dieſer Armee wird verſchiedenartig geſchildert, die meiſten Nachrichten laufen aber darauf hinaus, daß das tſchecho; ſlowakiſche Heer mit der Zeit mehr und niehr undiſzipliniert wird und daß nach dem Beiſpiele vieler anderer Armeen im fernen Oſten weiter nichts wie undiſziplinierte Unternehmungen entſtehen Die Tſchecho⸗Slowaken haben im Augenblick den Ural und die Wolgagebiete zum Teil beſetzt. Neuerdings hat die bolſchewiſtiſche Regierung ſie zurückgedrängt und die Regierung in Moskau gibt an die wichtigen Städte Kaſan und Simbirſk wieder in ihre Hand ge⸗ bracht zu haben. Was Sibirien ſelbſt angeht, ſo befindet ſich eine „Regierung in Irkutſk, eine in Omſk, eine andere in Wladiwoſtok und eine weitere in Charbin. Dieſe verſchiedenen Ortsnamen kennzeichnen nur die Staaten, wo ſich überhaupt eine Regierung konſtituiert har. Die große Breite von Sibirien iſt regierungslos und hat ſozuſagen keine Regierung, die über die der Gemeinde hinausgeht. Solange die Ruſſen ſich in dieſen kleinen Gemeinden wohl befinden, ſolange iſt eigentlich noch nicht an ein Ende dieſer Prozeſſe zu denken, die ſich in Rußland abſpielen. In Südrußland haben wir andere Prozeſſe des ſtaatlichen Lebens entſtehen ſehen. Nördlich des Kaukaſus hat General Alexejeff eine Armee gegründet, die er die Freiwillige Armee nennt. Sie ſoll etwa 100 000 Mann haben und gut bewaffnet ſein, aber Mangel an Munition haben Ueber die Stellung Alexe⸗ jews zu den Problemen, die in Rußland vorhanden ſind, wiſſen wir nur ſoviel, daß er darauf ausgeht, die gegenwärtige Regie⸗ rung zu ſtürzen und an ihre Stelle einen Schein, ein Bild oder das Weſen des alten Rußland zu ſetzen, je nach der Möglichkeit. HFerner wiſſen wir, daß Alexejeff Ententiſt iſt. Er befindet ſich in einer recht abgeſchloſſenen Poſition, ſodaß er kaum noch Golh be⸗ kommen kann von den Feinden, da er von den Verkehrswegen ab⸗ —geſchnitten iſt legenheiten ſachlich erledigt, wie wir ihre Angelegenheiten ebenfalls Von den Don⸗Koſaken wurden unſere Ange⸗ ſachlich anerkannt haben. Dagegen haben wir ein großes Intereſſe. daß in dieſen Gebieten, ſoweit es möglich iſt, Ordnung und Ruhe herrſcht, denn im Norden vom Don⸗Koſakengebiet befindet ſich da⸗ höchſt wertvolle Donezbecken mit ſeinen großen Kohlenſchägen. Die Aſtrachan⸗Koſaken, am Südende der Wolga ſitzend, he⸗ haupten ſich weſtlich von den Donkoſaken. Auch ſie beanſpruchen für ihr Staatsgebiet die Unabhängigkeit. Am Nordweſtuſer des Kaſpiſchen Meeres finden wir wiederum einen neuen Staat, den der Terekkoſaken. 9 Bnommen haben und ihnen Geld zukommen laſſen. Es ſcheint, daß ſich die Engländer ihrer ange⸗ Wir brauchen dieſen Punkt nicht ſo tragiſch zu nehmen, denn auch ihre Verbin⸗ dungen ſind geſtört und werden nicht ſo leicht wieder hergeſtellt werden können. Um die Kuban⸗ und Terekkoſaken herum ſtehen noch bolſchewiſtiſche Truppen im Kampf mit allen dieſen Staats⸗ gebieten, die ſich dort für unabhängig erklärt haben und einer Einigung noch nicht zuſtreben. Wichtiger für uns iſt die Krim. Sie hatte eine eigene lokale Verwaltung eingerichtet. Neuerdings haben zwiſchen der Ukraine und der Krim wirtſchaftliche Verhand⸗ lungen ſtattgefunden, die zu einem erſprießlichen Ausgang geführt n. Die innere Lage Großrußlands ſcheint uns nach den Mit⸗ teilungen, die wir in den Zeitungen leſen, vom Terror beherrſcht Izu werden. Zweifellos kommen Schreckenstaten vor, aber daß ſie in dem Umfang vor ſich gehen ſollten, wie wir es in den Zeitungen leſen, iſt nicht ſehr wahrſcheinlich. Welches iſt nun unſer Stand⸗ Funkt gegenüber der bolſchewiſtiſchen Regierung? Wir haben kein „Recht, vom völkerrechtlichen Standpunkt aus in die inneren Verhält⸗ niſſe Rußlands einzugreifen. Wir haben den Frieden im Oſten dank dem Frieden von Breſt⸗Litowſk. Es iſt im Intereſſe des Deutſchen Reiches und ſeiner Verbündeten, an dieſem Frieden feſtzuhalten. ſolange es nur möglich iſt. Dieſe Möglichkeit liegt zum großen Teil bei uns. Zum anderen Teil bei Faktoren, über die wir die Herrſchaft nicht haben. Unſer Verhältnis bezüglich der in Rußland nach unſerer Mei⸗ nung ungewöhnlichen Taten iſt das folgende: 1. Wir enthalten uns des Eingriffes auf Maßnahmen gegen Ruſſen und ſolche Ausländer, „die unſerem Schutze nicht unterſtehen. „Nachdruck, und ich füge hinzu, auch recht oft mit vielem Erfolg, 2. Wir treten mit allen zugunſten von Deutſchen und Deutſchfreunden ein, die unſere Schutz⸗ genoſſen geworden ſind oder werden. In jüngſter Zeit hat der König von Spanien eine amtliche Anregung gegeben, die Zaren⸗ familie aus Rußland nach Spanien reiſen zu laſſen. Wir haben uns bei der ruſſiſchen Regierung dafür eingeſetzt. wenn es nicht möglich ſein ſollte, die Zarenfamilie, die Zarin und ihre Töchter und den kranken Zarewitſch aus Rußland nach Spanien reiſen zu laſſen, ihnen dann wenigſtens die Möglichkeit zu geben, nach der Krim zu gehen und ſich dort in früheren zariſtiſchen Schlöſſern niederzulaſſen. Dort haben ſich ſchon eine Reihe von Großfürſten mit ihren Familien, Frauen und Kindern, inſtalliert und ſind dort unter dem Schutze von geringen Kräften der deutſchen dort ſtatio⸗ nierten Truppen. Die Nationaliſierung des Eigentums iſt eine der Hauptmaßnahmen der bolſchewiſtiſchen Regierung. Unſere Regie⸗ rung wird davon berührt. Wir haben verſucht, in der Form des Ergänzungsvertrages(Zuſatzverträgen) zum Frieden von Breſt⸗ Litowſt uns gegen die ſchädlichen Folgen dieſer Maßnahme auf Deutſche und auf unſere Schutzgenoſſen zu ſchützen. Wir hoffen, daß dieſe Ergänzungsverträge dazu führen werden, daß wir mit Rußland allmählich in fruchtbare wirtſchaftliche Beziehungen kom⸗ men. Wie Rußland jetzt daſteht, werden wir indeſſen kaum hoffen können, ſofort Handelsverträge zu erzielen. Trotzdem dürfen wir nicht warten, ſondern müſſen darangehen, ſchon jetzt vorzubereiten, was uns an Rußland an Handelsmöglichkeiten offen ſteht. Die Ergänzungsverträge ſollen uns dazu helfen. Wie die Herren wiſſen, haben wir ſeiner⸗ zeit eine andere Demarkationslinie gegen Rußland ins Auge gefaßt als diejenige, die zurzeit beſteht. Während der Verhandlungen mit Rußland ſteigerte ſich der Loslöſungsprozeß. Alle neuen Staaten⸗ gebilde ſtreckten uns die Hand entgegen. Wir haben dadurch Ge⸗ biete mit unſeren Truppen'ſchützen müſſen, an die wir früher nicht gedacht haben. Es war nicht die Abſicht der deutſchen Truppen, Dort ruſſiſches Gelände in Beſitz zu nehmen, ſondern die Völker rie⸗ ſen nach unſerem Schutz. Nicht Eroberungsſucht hat uns veran⸗ ondern allein deren Wunſch träge gedient. Wir hatten in Frieden von Breſt⸗Litowſk Eſtland und Livland ſo lange mit Polizeimacht zu ſchützen, bis ſie dazu aus eigener Kraft in der Lage ſein würden. Wir werden dieſe Staaten als das anerkennen, was ſie ſtaats⸗ rechtlich geworden ſind, nämlich als ſelbſtändige Staaten. Wir werden es ihnen ermöglichen, ſich aus eigener Kraft und, ſo⸗ weit es nötig iſt, mit unſerer Hilfe zu organiſieren. Darüber hin⸗ aus brauchen wir nicht zu gehen. In Südrußland hat ſich der Staat „Georgia gebildet. Wir ſind im Einvernehmen mit der ruſſiſchen Re⸗ gierung bereit, ihn zu gelegener Zeit anzuerkennen. Bezügl. der an⸗ 8 deren im Kaukaſus entſtandenen Staaten haben wir uns nicht weiter engagiert, Bakul.) Baku iſt für Rußland ein Lebensbedürfnis, aber nicht nur für Rußland, ſondern für die halbe Welt, jedenfalls für halb Eu⸗ vopa. Für unſere Zwecke der Beleuchtung und der Verſorgung mit 0 Mazut und Naphtha brauchen wir die Produkte von Baku. Wir Ihaben daher großen Wert darauf gelegt, Baku intakt zu erhalten. als es unſere Intereſſen wirklich erfordern. (Zuruf: Der Ergänzungsvertrag ſieht vor, daß wir dafür eintreten werden, das Vorrücken einer dritten Macht gegen Baku zu verhindern. Der 9907—— dieſer Vereinbarung war, die wertvollen Oelfelder vor einer rſtörung zu bewahren. Wir haben in dem Vertrag geſagt, daß „pir dafür eintreten werden. Wir haben kein Mittel unperſucht ge⸗ laſſen, dieſes Ziel zu erreichen. Es iſt uns das nicht ganz gelungen, aber wir ſind bemüht, und dieſer Verſuch verſpricht Erfolg, Baku für uns und unſere Alliierten als das zu erhalten, was 5 ſein ſoll: ein ölverſorgendes überaus reiches Gebiet. Das Finanzabkommen bezweckt einen Ausgleich der zwiſchen Rußland und Deutſchland ſchwebenden For⸗ derungen. Sie haben ergeben, daß auf Seiten Deutſchlands ein er⸗ hebliches Plus zu verzeichnen war⸗ Dieſe ält Vvon der ruſſiſchen Regierun ˖ e unſeren Gunſten non 6 Milliarden kontrolliert, hat einen Ueberſchuß zu ergeben. beab dieſen 6 Milliarden, die in Raten bezo——— denen die erſte Rate bereits gezahlt worden iſt— die zweite iſt am recht erhalten werden deutſchen Landesangehörigen in Nolen nach der Gründung und Un⸗ 30. September fällig—, die deutſchen Forderungen auch Privater zu befriedigen. Wir haben uns auf dieſe Pauſchalſumme geeinigt, um alle Weiterungen hintanzuhalten. Das privatrechtliche Abkommen gibt uns inſofern eine Sicherung gegen willkürliche Anwendung der ruſſiſchen Geſetze, als wir für privatrechtliche Streitigkeiten be⸗ ſondere Schiedsgerichte vorgeſehen haben. Ich glaube, wir können zufrieden ſein mit dem, was mit dieſem Zuſatzvertrag erreicht wor⸗ den iſt, wie wir auch bei den Ruſſen Zufriedenheit darüber hören können. Im Norden hat einer der Staaten, die unſer beſonderes Intereſſe erregen Jinnland, die erſten Schritte getan, um ſich politiſch zu konſolidieren. Schon im Mai dieſes Jahres har General Mannerheim in Helſingfors er⸗ klärt, daß für Finnland die Grundlage ſeines Gedeihens die Her⸗ ſtellung einer Monarchie ſein muß. Das finniſche Geſetz ſieht Finn⸗ land vor als einen monarchiſchen Stagt. Der Reichsverweſer hat gegen Ende Mai erklärt: Der einzige Weg, die Selbſtändigkeit und Freiheit Finnlands zu ſichern, iſt eine feſte, über den Parteiſtreitig⸗ keiten ſtehende konſtitutionelle Monarchie. Ich betone das ganz be⸗ ſonders, um zu zeigen, welche Baſis die Monarchie in Finnland hat, indem ich den Einwand vorausſehe, als ob wir beſtrebt geweſen wären, Finnland eine Monarchie aufzudrängen. Das iſt nicht der Fall geweſen. Die finniſche Regierung hat ſich an uns gewandt mit der Bitte um einen Prinzen des königlichen Hauſes, eines Sohnes des Kaiſers als Monarchen. Seine Majeſtät der Kaiſer hat ſich aus verſchiedenen Gründen nicht bewogen gefühlt, dieſem Erſuchen Folge zu geben. Es iſt der finmiſchen Regierung geſagt worden, die Frage der Staatsform iſt eine Angelegenheit der fin⸗ niſchen Regierung. Wir haben auf Wunſch der finniſchen Regierung durch unſeren Geſandten halbamtlich erklären laſſen, daß jede Ein⸗ miſchung in die Verfaſſungsfragen für uns ausgeſchloſſen ift, daß allerdings in Deutſchland die Beibehaltung der konſtitutionellen monarchiſchen Verfaſſung mit Sympathie begrüßt werden würde. Einer der intereſſanteſten Staaten in dem ganzen Oſtproblem iſt Polen. Die Grundlage unſerer Politit hinſichtlich Polens iſt die Zwei⸗ kaiſerproklamation vom 6. November 1916. Ueber die Modalitäten für die Durchführung dieſer Proklamation ſind wir und Oeſterreich⸗lüngarn als Intereſſenten gewillt, uns zu verſtändigen unter Annäherung der Wünſche der Polen. In dieſer Woche werden von unſerer und öſterreichiſcher Seite Kommiſſionäre zu Verhand⸗ lungen hierüber in Berlin zuſammentreten. Ich bemerke nochmals, daß dieſe kommiſſariſchen Verhandlungen die Wünſche und die Stim⸗ men der Polen anhörer ſollen und wollen. Was wir für uns zu exreichen hoffen, iſt eine wirtſchaftliche Gleichſtellung der Mittel⸗ mächte auf dem polniſchen Markt mit den Polen. Wir ſind dafür bereit, Polen aufzunehmen in das künſtige mitteleuropäiſche Wirt⸗ ſchaftsbündnis, Solange dieſes Wirtſchaftsbündnis noch nicht be⸗ ſteht, ſind wir gewiltt, mit Polen einen vorläufigen Han⸗ delsvertrag zu ſchließen auf der Grundlage der Meiſtbegün⸗ ſtigung. Wir denken ferner an eine Gleichſtellung der deutſchen und öſterreichiſchen Staatsangehörigen mit den polniſchen Staats⸗ angehörigen in Polen bezüglich Handel und Gewerbe und des Er⸗ werbs von Vermögen, namentlich von Grundſtücken und Land. Wir erſtreben einen freien Durchgangsverkehr von Gütern und Perſonen aus Deutſchland durch Polen und umgekehrt, ſind weiter bereit, das⸗ ſelbe Polen bezüglich Deutſchland zu gewähren. Wir wollen ferner die Schiffahrt auf der Weichſel und den zugehörigen Waſſerſtraßen für frei erklären für uns und für Polen. Ferner ſind wir bereit, Polen zuzugeſtehen Gleichberechtigung mit uns bezüglich der inlän⸗ diſchen Schiffahrt unter der Bedingung, daß Polen das gleiche Zu⸗ geſtändnis Deutſchland macht. Im kulturellen Intereſſe ſind wir ge⸗ ſonnen, von dem neu⸗ entſtandenen Polen zu verlangen, daß die Geſetze, welche während der Okkupationsverwaltung entſtanden ſind, und die Erhaltung der deutſchen Schulen und Kirchen dienen, auf⸗ Wir wünſchen, daß dieſer Schutz unſerer abhängigkeit Polens weiterbeſteht Ich darf nun übergeben zu einem anderen Staat, mit dem wir jetzt auch in Frieden leben, zu Rumänien. Nach Unte⸗zeichnung des Friedens machten unſere gegenſeitigen Beziehungen ſtändig gute Kortſchritte. In dieſem erfreulichen Zu⸗ ſtande iſt im Laufe des Spätſommers eine Verſchlechterung eingetreten. Unter den Einflüſterungen der Entente hat Rumänien, wie es ſcheint, Verzögerungen in der Ausführung der ihm vor⸗ liegenden Vertragsverpflichtungen für möglich gehalten. Wir ſind dabei, dieſen Verzögerungen durch freundſchaftliche Vor⸗ ſtellungen bei der rumäniſchen Regierung entgegenzutreten. Das Ergebnis unſerer bisherigen Bemühungen berechtigt uns zu der Annahme, daß wir damit Erfolg haben. Im übrigen ſtreben mir eiie Geſundung Rumäntens und eine Sicherung des Friedenswerkes pon Vukareſt an. Wir ſind aber der Anſicht, daß die Sicherung dieſer Intereſſen in erſter Linie durch Rumänien ſelbſt zu erfolgen hat. Die Demobiliſierung ſchreitet in letzter Zeit ſchneller fort, als nach den in jüngſter Zeit Lingetretenen Verzöge⸗ rungen anzunchmen war. Zu Beſorgniſſen liegt zur Zeit ein Anlaß nicht vor. Die Eimigung zwiſchen der Ukraine und Ruménien in Bezug auf Beſſarabien iſt noch nicht erfolgt. Wir baben in dieſer Hinſicht lediglich erklärt, daß wir an der Angliederung Beſſarabiens an Rumänien kenten Anſtand nehmen, aber wir haben keinerlei Verpflichtungen gegeüber der krame und Rumänien übernommen. Von den anderen meutralen Staaten iſt Spanien im Auguſt mit einer Forderung hervorgetreten, die uns über⸗ raſcht hat. Es bat verlangt, für jedes verſenkte ſpaniſche Schiff eines der in ſpaniſchen Häfen internierten deutſchen Schiffe in Dienſt zu nehmen, und zirar bis zum Frieden, gegen eine angemeſſene Entſchädigung. Das war eine Forderung, der wir nicht nachkom⸗ men konnten. Wir haben Spanſen gegenüber betont, daß die Ver⸗ ſenkungen im Sperrgebiet in Gemäßheit der von uns veröffent⸗ lichten Erklärung als Kriegsſchäden anzuſehen ſind, und daß wir unmöglich zugeſtehen kännen, daß Spanien dieſerhalb unſere Schiffe in Belitz nimmt. Wir ſind aber eingedenk deſſen, daß Spanien im Laufe des Kieges Deutſchland und den Deutſchen im Auslande weſentliche Dienſte geleiſtet hat(Sehr richtig), Spanien dankbar. Wir legen Wert darauf, Spanien unſere Dafikbarkeit zu beweiſen. (Sehr richtig.) Wir haben ihm daher gewiſſe Zugeſtändniſſe an⸗ geboten, nicht in Bezug auf die Schiffe, die im Sperrgebiet ver⸗ ſenkt werden, wohl aber in Bezug auf ſolche, die außerhalb des Sperrgebiets dieſes Schickſal erleiden. Wir würden bereit ſein, für je ein ſolches Schiff an Spanien für die Dauer des Krieges gegen angemeſſene Cutſchädigung je eines unſerer in Spanien internier⸗ ten Schiffe zu übergeben. Wir haben die ſpaniſche Regierung er⸗ ſucht, zu Verhandlungen über die Anwendung des Geleitſchein⸗ ſoſtems auf ſpaniſche Schiffe einen Experten hierher zu entſenden. Es ſchcint, daß Spanien hicrzu geneigt iſt und daß wir auf dieſen! Wege zu einer für Teutſchland und Spanien erſprießlichen und an⸗ nehmbaren Löſung kommen werden. Mit den auderen neutralen Mächten ſtehen wir in normalen Beziebungen. Es iſt nicht zu vergeſſen, daß in allerjüngſter Zeit die Verſuche der Entente, in den neutralen Ländern eine uns nachteilige Stimmung hervorzurufen, gewiſſe Er⸗ jolge gehabt haben. Wir brauchen das nicht zu überſchätzen. Die Leutralen Länder haben in wirtſchaftlicher Beziehung ein großes Intereſie daran, mit Teutſchland auch künftig gute Nachbarſchaft zu halten. Ich hege in dieſer Beziehung nicht die großen Veſorg⸗ niſſe, die zeitweilig in unſerer Preſſe hervortreten. Bizelauzler von Payer führte aus: Die ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe im ſogenannten Baltikum Kurlanb, Lipland und Eſtland— konnten bis jetzt nicht —* N eee gab Nuß⸗ n m Svertrage von Breſt ⸗Stiamſt 0 land————— zu der 5 ng dieſer Länder. Unſer Wunſch iſt, mit dieſen in einem gutnachbor⸗ lich⸗freundſchaftlichem Verhältnis zu leben. Die weitere ſtaatsrecht⸗ liche und politiſche Geſtaltung der Länder liegt in ihren Händea. Nach unſerer Anſicht wird den beiderſeitigen Intereſſen am beſten gedient, wenn wir uns mit ihnen zunächſt über die Konventionen verſtändigen, die notwendig ſind, um die beiderſeitigen ſtaatsrecht⸗ lichen Beziehungen zu regeln.' Es handelt ſich neben dem Abſchluß eines allgemeinen Bündnisvertrages um das Zuſtandekommen von Verträ⸗ gen über Rechtsſchutz und Rechtsgleichheit über Eiſenbahnen, Poſt⸗ und Telegraphenweſen, über Zölle, Steuern, Währung, 2„ Gewichte uſw. Außerdem noch um eine Militär⸗ und Marinekon⸗ vention. Unſere Entwürfe ſind nahezu feſtgeſtellt, die Verhandlun⸗ gen alſo unmittelbar beginnen. Es iſt nicht beabſichtigt, die drei Länder als ſelbſtändige Staatsweſen fortbeſtehen zu laſſen. Sie ſollen und, wie mir ſcheint, wollen auch vielmehr zu einem zu⸗ ſammengefaßt werden, zumal eine ethnographiſchen Rückſichten Rechnung tragende Scheidung ſo gut wie unmöglich iſt. Die Verträge ſind zunächſt nur als vorbereitende gedacht, während der definitive Abſchluß erſt durch die für den neuen Staat zu bildende Regierung erfolgen ſoll. Bei der vorläufigen Regelung wären die einzelnen Staaten allerdings in einer Weiſe vertreten, die den modernen Begriffen von Regierungs⸗ und Volksvertretung nicht ganz entſpricht. Es handelt ſich zwar um eine ziemlich umfaſſende Reprä⸗ ſentation. Trotzdem werden dieſe Vertretungen, ſpeziell ſo⸗ weit Eſtland in Frage kommt, von anderer Seite, namentlich von den Träumern des tatſächlich nicht mehr beſtehenden eſtländiſchen Landtages lebhaft beſtritten. Die Frage berührt uns direkt nicht. Wir müſſen uns an die Vertretung halten, die eben da iſt. Eine ſelbſtverſtändliche Aufgabe einer jeden künftigen Regierung wird e⸗ ſein, eine auf die breiten Schichten der Bevölkerung ſich ſtützende, geſicherte und kräftige Volksvertretung zu ſchaffen. Ueber die Frage der künfligen Regierung des Baltikums gehen die Meinungen dort wie auch in Deutſchland weit ausein⸗ ander. Strömungen, die Neigungen zu einer republikaniſchen Re⸗ gierungsform haben, ſteht die Tatſache gegenüber, daß die Lan⸗ desräte ſich einſtimmig für eine Perſonalunion mit Preußen ausge⸗ ſprochen haben. Die Entſcheidung kann erſt erfolgen, wenn die Verſtänbigung über die Konventionen zuſtandegekommen iſt. Wenn dabei den Völkern auch keine Entſcheidung aufgedrängt werden ſoll, wird Deutſchland doch ſelbſtverſtändlich ſeine Intereſſen zu wahren haben. So ſprechen gegen die viel gelobte und viel getadelte Lö⸗ ſung in Form der Perſonal⸗Union mit Preußen vom Standpunkt des Reiches aus mancherlei politiſche Gründe, ſodaß dieſe Löſun keineswegs als feſtſtehend angeſehen werden kann. Um ſichtigung dynaſtiſcher Intereſſen handelt es ſich für das Deutſche Reich keinesfalls. Sömtliche drei Stagten unterſtanden früher einer rein mili⸗ täriſchen Verwaltung. Seit dem 1. Auguſt iſt für die bal⸗ tiſchen Lande und für Litauen getrennt eine Verwaltung eingerich⸗ tet worden, die ganz nach dem Muſter einer Zivilverwaltung ein⸗ gerichtet iſt. So beſteht in den baltiſchen Landen unter der Ver⸗ waltung zunächſt eine Zentralverwaltung, unter ihr wieder drei Provinzialverwaltungen unter je einem Landeshauptmann, unten dieſen wieder eine mit Kreishauptleuten an der Spitze. Neben die⸗ ſer Organiſation her beſteht noch ein nicht militäriſcher Reichskom⸗ miſſar für die Oſtſeegebiete und Litauen. Die Regelung der Verhältniſſe in Litauen iſt leider nicht mit der erhofften Schnelligkeit vor ſich gegangen. Auch hier wird win aber die Entwicklung in Gang kommen, zu⸗ nächſt durch eine Verſtändigung über die Konventionen. Für dieſe vorläufige Verſtändigung, wie wohl auch für die Bildung der künf⸗ tigen Regierung iſt in Litauen in der Taryba ein Organ vor⸗ handen, das aber gleichfalls beanſtandet wird. Sie beſteht aus 20 Mitgliedern verſchiedener politiſcher enthãlt aber kaum eine geſunde Vertretung des litauiſchen uernſtandes und gar keine der nationalen Minderheit. Die Reichsleitung geht auch davon aus, daß nach erfolgter Verſtändigung über die Konven⸗ tionen es Sache der derzeitigen Landesvertretung iſt, für eine Re⸗ gierung zu ſorgen, daß dynaſtiſche Intereſſen dabei keineswegs eine Rolle ſpielen dürfen, daß aber das Reich ſich zu überlegen habe, inwieweit ſeine Intereſſen ihm geſtat⸗ ten, den etwaigen Wünſchen der Bevölkerung zu entſprechen. Die unlängſt vorgenommene Wahl eines Monarchen vor Ver⸗ ſtändigung über die Koaventionen erſcheint ſedenfalls verfrüht. Auch für Litauen iſt in ſämtlichen Kreiſen nunmehr die Einrichtung der Kreisbeiräte aus Landeseinwohnern durchgeführt, die dem Kreishauptmann in allen wichtigen Fragen beratend zur Seite ſtehen. Von einer Annexion dieſer Länder kann mit Recht ſicher⸗ lich nicht geſprochen werden. Wenn wir ihnen auch die von ihnen garnicht beanſpruchte Freiheit ganz ohne Rückſicht auf uns, zu tun und zu laſſen was ſie ſollen, nicht gewähren können. Sie werden dagegen auch große Vorteile aus der Verbindung haben. Ich nehme ſodann Gelegenheit, auf mehrfache Angriffe an⸗ läßlich meiner Stuttgarter Rede zu ſprechen zu kom⸗ men:„Im Oſten iſt für uns Friede und bleibt für uns Friede, mag es unſeren weſtlichen Feinden gefallen oder nicht.“ Hiergegen haben vor allem diejenigen lebhaft Widerſpruch erhober; welche mit einem Teil der Beſtimmungen des Itiedens von Breſt⸗Litowſk nicht einverſlanden waren. Das kann ich nicht als begründet erachten, formell nicht. Der Friede iſt geſchloſſen. Seine Bedingungen ſind oder werden ausgeführt. Er iſt abgeſchloſſen zwiſchen einer Mehr⸗ zahl beteiligter Staaten. Bundesrat und Reichstag haben zuge⸗ ſtimmt. Auf ihm im Wege freier Vereinbarung ſind die Zuſatz⸗ verträge aufgebaut. Sie ſind von beiden Seiten ratifiziert. Es iſt Friede mit Rußland, der Akraine, mit Kumänien. 9 Wer könnte erwarten, daß ein Mitglied der deutſchen Reichs⸗ regierung den ſtaatsrechtlichen Zuſtand auf den Kopf ſtellen, über die Köpfe der anderen beteiligten Staaten, des Bundesrats und des Reichstags weg erklären werde, die Friedensverträge müßten auf⸗ gehoben oder abgeändert werden und zwar unter Mitwirkung der Feinde, mit denen wir im Kampfe auf Leben und Tod ſtehen? Dieſe Vorſtellung iſt politiſch abſurd. Aber auch materiell kann eine andere Erklärung nicht abgegeben werden. Der Friede von Beſt⸗Litowſk iſt ſchwer erkauft. Sein Zuſtandekommen war für uns eine Lebensfrage. Heute noch haben wir das allergrößte Intereſſe an ſei⸗ ner Aufrechterhaltung. An ihm zu rütteln, ſolange der Krieg fortdauert, heißt das Vaterland direkt in Gefahr bringen. Niemand in verantwortlicher Stellung kann ſich dazu verſtehen. Auch in der Beſchränkung, daß die Friedensverträge zu⸗ nächſt weiter beſtehen, aber beim Abſchluß des ſogenannten Welt⸗ friedens der Friedenskonferenz unterbreitet werden ſollen, ſcheint mir der Standpunkt mei ner Gegner nicht haltbar. Die ſogenannten Randſtaaten wollen von Rußland los und Rußland hat ihnen das genehmigt. Irgendwo aber müſſen ſie Anſchluß ſuchen. Zur vollen Selbſtändigkeit ſind ſie zu klein und kein angrenzender Großſtaat könnte es ertragen, daß ſie nach Luſt und Laune bald nach rechts, bald nach links pendeln oder ſich auf eigene Fauſt tummeln Sie wollen aber, obwohl ſie im Krieg und durch unſere Beſetzung viel Schweres zu ertragen haben, zu Deutſchland. Wir können es natürlich nur begrüßen, daß ſie, von Rußland abgewandt, unſexe Heimat, ſtatt ſie zu bedrohen, ſchützen helfen. So groß aber unſer Intereſſe an der Regelung iſt, ſo groß iſt das Intereſſe unſerer Feinde, wen nwir ſie mit⸗ ſprechen laſſen an der umgekehrten. Frage man doch einmal in England, ob es ſeinerſeits geneigt wäre, die Eroberung Aegyptens, die es während des Krieges vorgenommen hat, beim Friedensſchluß der Genehmigung Deutſchlands, Oeſterreich⸗Ungarns und der Türkei zu unterſtellen? Und doch iſt das ein reiner Ge⸗ waltakt, während die Randſtaaten aufgrund des ihnen ausdrück⸗ lich ſtaatsrechtlich zuerkannten Selbſtbeſtimmungsrecht⸗ ſich von Rußland lasgelöſt und uns zugewondt haben. Noch ſurd dieſe Dinge in einem gewiſſen Fluß. Das trifft auch für Polen zu. Richt mit Unrecht hat Staatsſekretür Dr, Saki mantich dan Bun; * Taſchen uns zur Endabrechnung rungen über die militäriſche Lage Stand der Operationen in Meſopotamien und Perſien. Kluft zwiſchen den bürgerlichen Parteien iſt durch ſeines Poſtens enthoben. Mittwoch, den 25. September 1918. Maunbeimer General-Anzeiger.(Mittag⸗ Ausgabe.) Nr. 447. 3. Seite. Litowſker Frieden als einen Rahmen bezeichnet. Der natürlichen Entwickelung der Dinge ſoll man nicht vorgreifen. Aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach werden auch die irgend einmal ja eintretenden Verhandlungen mit den Weſtmächten Anlaß zur Er⸗ weiterung und Vertiefung auch dieſer Verträge geben. Man denke nur an die Fragen eines Völkerbundes, der Schiedsgerichte uſw., die auch in Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rußland und dann ſelbſtverſtändlich beiden Teilen zugute kom⸗ men müſſen. Verfehlt wäre es aber, die Verträge als ſolche, alſo auch ſoweit ſie die Beziehungen zwiſchen den Ver⸗ tragſchließenden regeln, ohne Not der Einmiſchung feind⸗ licher Elemente preiszugeben. Wir werden gegen die Menge unſerer Feinde ſeinerzeit ohnedies, nämlich bei den Verhand⸗ lungen einen ſchweren Stand haben. Dieſe Schwierigkeit von vorn⸗ herein zu vermehren, indem man die wiederholte Regelung bereits geregelter Fragen in einem großen Kreis in Ausſicht nimmt, wider⸗ ſpricht unſern wichtigſten Intereſſen. Die Einwendung, unſere Feinde werden ſich, wenn dadurch, daß Deutſchland und ſeine Bundesgenoſſen dieſe Fragen als erledigt be⸗ handeln und nicht in die kommenden Friedensdiskuſſionen ein⸗ werfen wollen, überhaupt vom Eintreten in Friedensverhandlungen abhalten laſſen, halte ichnurteilweiſe für begründet. So ſagen werden unſere Feinde ſicher nicht, wollten wir uns aber durch die Drohung aus einer Poſition in die andere drängen laſſen, würden wir ſchließlich mit ebenſo leeren einfinden, wie die Feinde es wollen. Sollten ſie dereinſt eimnal ſoviel Einſicht, Selbſtbeherr⸗ ſchung und Selbſtloſigkeit zeigen, daß wir ihnen unbeſchadet unſerer Intereſſen die Mitwirkung bei den Fragen geſtatten können, die ſie, wenn überhaupt, jedenfalls nur indirekt be⸗ rühren, können wir uns ja immerhin mit denen, die neben uns be⸗ teiligt ſind, darüber verſtändigen, ob wir uns dann unter Wahrung der Gegenſeitigkeit mit unſeren derzeitigen Feinden auch über dieſe Fragen unterhalten wollen. Bis dahin aber, glaube ich, handelt eine verantwortliche Re⸗ gierung, die mehr mit Tatſachen als mit der Hoffnung auf das Ge⸗ rechtigkeitsgefühl und das Wohlwollen unſerer, etwas robuſter und rückſichtsloſer angelegten Feinde rechnen muß, nicht bewußter, wenn ſie den alten Satz nicht vergißt: Suche zu halten, was du haſt. Zum Schluß ergänzte General v. Wriesberg ſeine Ausfüh⸗ durch Mitteilungen über den Alsdann wird die weitere Ausſprache auf Mittwoch vormittag Preßſtimmen. Berliu, 25. Sertbr.(Von unſerem Berkiner Büro.) vertagt. Der Kanzler hat heute keine aute Preſſe; ſelbſt die Organe der Rechten konſtatieren faſt durchgängig, daß die Rede matt geweſen wäre, wie Luiſens Limonade Ausgeſprochen unzufrieden iſt die „Deutſche Zeitung“ Die erklärt, die Kanzlerrede ſei in ihrem Kern kaum eiwas anderes, als eine neue Auflage oder Fort⸗ ſetzung der Stuttgarter Rede des Herrn von Payer. Die„Ber⸗ liner Neueſten Nachrichten“ meinen, daß die Rede keine Otfenbarung çebracht oder eine Richtung gewieſen hätte. Die „Poſt“ iſt auch nur in der Lage, eine„gewiſſe Genugtuung“ zu empfinden, und die„Deutſche Dageszeitung“ hätte ſich rom Kanzler mehr Nachdruck gewünſcht. Aehnlich meint die„Täg⸗ liche Rundſchau“:„Gewiſſe Leute wollen ſich garnicht bekehren laſſen und haben für Sachlichkeit keine Ohren. Sie werden auch nicht durch Diplomatie, ſondern durch Kampf übertwunden“ Selbſt der„Lokal⸗Anzeſiger“ ſchreibt:„Es kann kaum als ſachdienlich bezeichnet werden, daß unſer leitender Staatsmann nur noch mit ſolchen Mitteln zu arbeiten weiß, die bei dem gegenwärtigen Stand der ineren wie der äußeren Politik als verbraucht gelten müſſen.“ Bei dem bekannten Seelenzuſtand des„Lokal⸗Anzeiger“ iſt man beinahe verſucht zu fragen: Steht etwa ſchon ein anderer vor der Tür? Die„Germania“ windet und dreht ſich. Sie ſchreibt:„Die Linke glaubt die Zeit gekommen, durch poſitive Uebernahme einer Mitverantwortung in der Regierung den Gang der Dinge zunächſt im Innern und ſpäter auch nach außen ſchneller zur Reife zu fördern. Ob und inwieweit der Kanzler bereit iſt, ſeinerſeits auf dieſen Boden zu treten, hat er geſtern noch nicht ausgeſprochen. Es fehlt ihm dazu wohl die ausreichende Handhabe. Von ſich aus zu dem ſoge⸗ nannten Minimalprogramm der Sozialdemokratie Stellung zu neh⸗ men, hat der Kanzler ſolange keine Veranlaſſung, als dieſes Pro⸗ gramm nicht in aller Form an ihn herangebracht wird und zwar von einer tragfähigen parlamentariſchen Mährheit. Eine ſolche aber nötigenſalls zuſtandezubringen würde natürlich Aufgabe der Partei ſein und ob und inwiezeit ſie dazu ſich bereit finden wird, läßt zur Stunde ſich noch nicht überſehen.“ Schließlich erklärt das Zentrums⸗ organ dann aber doch, daß der geſtrige Tag nur als eine Etappe auf dem Wege der endgültigen Klärung der Lage betrachtet werden kann. Das Echo von links klingt natürlich noch unfreundlicher. Die „Voſſiſche Zeitung, erklärt rundweg.„Herr von Hertling war nicht warm und nicht kalt, ſondern lau. Das iſt die Sünde wider den heiligen Geiſt in der Stunde, wo ein ganzes Volk politiſch wach iſt, auf einen Führer hören will und nach Leitung und Weiſung verlangt.“ Die„Börſenzeitung“ urteilt.„Aus der Kanzlerrede ge⸗ winntt man den Eindruck als beabſichtige Graf Hertling eine Ver⸗ ſchiebung der Sachlage um den eigentülichen Kern zu verhüllen. Was übrig bieibt iſt ſo herzlich wenig, daß es gewiß nicht den Anſpruch erheben kann, Licht in das Dunkel zu bringen. Der„Vorwärts“ reſumiert ſich, nachdem er feſtgeſtellt hat, das Mindeſtprogramm bleibe das Mindeſtyrogramm, von dem nichts abzuhandeln wäre und in die gegenwärtige Regie⸗ 5 die Sozialdemokratie nicht ein:„Man kann ohne vorzugreifen ſagen, daß ſich durch die geſtrige Rede die erweitert hat. auch die Unruhe in den fe nicht vermindert worden.“ deutſcher Abenoͤbericht. Berlin, 24. Sept. Abends.(WTB. Amilich.) Nordweſilich von St. Ouentin ſind erneute An⸗ griffe des Feindes zwiſchen dem Omignonbach und der Somme geſcheitert. Das Märchen von der Räumung Elſaß⸗Lolhringens. Berlin, 24. Sept.(WTB. Nichtamilich.) In der Be⸗ völkerung laufen in den letzten Tagen Gerüchle um, die ſich mit der Räumung von Teilen von Elfaß⸗Lothringen beſchäf⸗ tigen. Hierzu wird mitgeteilt, daß lediglich die vor einigen Tagen erfolgte amtlich bekannt gegebene Fern beſchieß ⸗ ung von Metz und anderen Stellen Veranlaſſung gegeben hat, zum Schutz des Lebens und der beweglichen Habe der Einwohner, Vorbereitungen zu treffen, um ſolche Orte ſchleu⸗ nigſt räumen zu können, die innerhalb des Jeuerbereichs der weittragenden feindlichen Geſchütze liegen. Dieſe Vorberei⸗ tungen werden planmäßig mit allen Rückſichten, die mit den militäriſchen Nolwendigkeiten vereinbar ſind, eingeleitel und ſpãter durchgeführt werden. Der Gouverneur von Metz ſeines Poſtens enthoben. Straßburg, 25. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Blätter melden: Der 55 von Metz, General von Oven, der im 64. Lebensjahre ſteht, und ſeit 1911 den Gouverneur⸗ poſten begleitet, wurde unter Verleihung des Pour le mérite 7 Clemenceaus in Reims. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Sepi.(Pr.⸗Tel. g.) Die„Tines“ melden aus Paris: Elemence au beſichtigte am Freitag die Zerſtörungen Reims und erklärte, das Ende des ſiegreichen Krieges ſei heute nicht mehr fern. Es gelte nur noch einen einzigen Winter durchzuhalten, dann werde das Ziel erreicht ſein. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtankinopel, 23. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Tagesbericht. Paläſtinafront. Geſchickt geleitete Nachhulkämpfe ſichern uns die Durchführung unſerer Maßnahmen beiderſeits des Jordans. Auf den übrigen Fronten iſt die Lage unverändert. Fliegerangriff auf fonſtankinopel. Konſtankinopel, 23. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Begün⸗ ſtigt vom Vollmond verſuchten geſtern feindliche Flieger Konſtantinopel anzugreifen. Infolge der energiſchen Abwehr verblieben ſie nur kurze Zeit über der Stadt und entfernten ſich, ohne Schaden angerichtet zu haben. der Verſuch wiederholt. Die Unterwühlung Oeſterreich⸗Ungarns durch Wilſon. Waſhington, 22. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Reuter⸗ meldung. Auf der 14tägigen Konferenz, die hier zwiſchen den Vertretern der Tſchecho⸗Slowaken, Polen und Jugoſlaven abgehalten wurde, iſt Einſtimmigkeit über das ganze Problem der Ziele der unterdrückten Nationali⸗ täten in Oeſterreich⸗Ungarn erreicht und die Begründung einer neuen Zentralkörperſchaft der europäiſchen Gruppen zum Schutze der Intereſſen aller angeſchloſſenen Nationali⸗ täten in Ausſicht geſtellt worden. Nach der Konferenz empfing Wilſon Maraſyt vom ſlowakiſchen Nationalrat, Pade⸗ rewſki vom polniſchen Nationalkomite.,, Mintoviſk vom jugoſlaviſchen Rat und andere Vertreter, die dem Prä⸗ ſidenten ihr Programm vorlegten, indem ſie ihm verſicherten, daß die unterdrückten Nationalitäten jetzt energiſch hinter den amerikaniſchen Kriegszielen ſtünden. Das Programm fordert ein freies Böhmen, eine freie jugoſlaviſche Nation und die Gründung eines freien Polens. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Morning Poſt“ meldet aus New⸗York: Der Senats⸗ ausſchuß hat mit allen gegen fünf Stimmen die Note an Oeſterreich gebilligt. Keine Verhandlung zwiſchen Oeſterreich-Ungarn und Italien. Bern, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Agenzia Stefani“ dementiert die Nachricht der„Deutſchen Zei⸗ tung“, daß zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Italien offiziös über eine territoriale Verſtändigung unter Vermittlung von Schweizer Diplomaten verhandelt werde. Sonderantworten Serbiens und Monkenegros. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Secolo“ meldet: Die ſerbiſche und montene⸗ griniſche Regierung haben eine Antwortnote an. Oeſterreich⸗Ungarn aufgeſetzt, das bedeutet aber nicht, daß ſie in ihrer Stellungnahme von den alliierten Regierungen ab⸗ weichen. Englands Vorausſetzungen für Friedensbeſprechungen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Times“ meldet über die Möglichkeit von Beſprechun⸗ gen mit Deutſchland falls dieſes unmittelbar um Frie⸗ den nachſucht: Der Verzicht auf die Beſetzung Elſaß⸗Loth⸗ ringens und der Verzicht auf die Beſtimmungen des Breſter Friedens ſeien auch für England die unbedingte Vorausſetzung für jeglicher Art von Verhandlungen oder Beſprechungen. Lloyd George wieder in London. Amſterdam, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Einem hie⸗ ſigen Blatt zufolge iſtLloyd George aus Mancheſter nach London zurückgekehrt. Er will zur Erholung aufs Land gehen. Die Rede Clemenceaus überall in Frankreich angeſchlagen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) „Daily Mail“ meldet aus Paris: Der Oberkommandierende befahl den Anſchlag der Rede Clemenceaus, die am 17. September gehalten wurde und die Antwort auf die öſter⸗ reichiſche Note darſtellt, im ganzen Armee⸗ und Frontbereich. Ausſchluß Hervés aus der Sozialiſtenpartei. Bern, 24. Sept.(WT B. Nichtamtlich.) Wie„Progres de Lyon“ meldet, beſchloß der Schiedsgerichtsausſchuß der Sozia⸗ liſtenpartei mit vier gegen drei Stimmen den Ausſchluß Herveés, des Chefredakteurs der„Victoire“ aus der Partei. Inkeralliierte Sozialiſtengeſpräche. Im. Köln, 25. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet aus Zürich: Die amerikaniſchen Sozialiſten, vom„Avanti“ kurzweg die Gompertiſten genannt, haben auch mit den Sozialiſten in Turin Fühlung genommen; eine offizielle Zuſammenkunft wurde von den italieniſchen Sozia⸗ liſten abgelehnt, aber der Genoſſe Buozzi unterhielt ſich einige Zeit mit dem amerikaniſchen Geſandten Wilſon. Die Frage Wilſons, ob die italieniſchen Sozialiſten ent⸗ ſchloſſen ſeien, den Krieg bis zur Vernichtung des deutſchen Militarismus(nicht etwa den Militarismus ſchlechthin) fort⸗ zuſetzen, beantwortete Bouzzi ausweichend, da ſich die Partei zum Zimmerwalder und Kientaler Programm bekenne. * c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die Schweizer Klätter berichten aus Paris: Marſchall Foch hat die Mitglieder der parlamentariſchen Armeekommiſſion ins Hauptquartier eingeladen. Die Einladung der Mitglieder kann als Anzeichen für neue Kämpfe aber auch als Ver⸗ ſuch einer Berichtigung parlgmentariſcher Irrtümer über den öſterreichiſchen Krledensſchrittaufgeſaßt werden. ——— Eine deutſch⸗kürkiſche Bündnisſeier. Berlin, 23. Sept.(WeB. Nichtamtlich.) Die deutſch⸗ türkiſche Vereinigung veranſtaltete heute Abend zu Ehren des Großweſirs Talaat Paſcha einen Empfangsabend, an dem die Vertreter der Reichsregierung, der Khedive Abbas Hilmi, der Vertreter der perſiſchen Geſandtſchaft und der deutſche Botſchafter in Konſtantinopel Graf Bern⸗ ſtorff teilnahmen. Der Großweſir hielt dabei folgende Anſprache: Vor Gott und der ziviliſierten Menſchheit ſind wir jederzeit in der Lage, beweiſen zu können, daß wir dieſen blutigen Krieg zur Verteidigung unſerer Selbſtändigkeit und unſe⸗ rer Ehre führen. Auch Staaten haben Rechte und Pflichten, die der Bürger hat, für Erhaltung ihrer Ehre und ihres Anſehens, ohne die weder die Menſchen noch Staaten leben können, Sorge zu tra⸗ gen. Dieſes hohe Ziel vor Augen, haben wir ſtets den Frieden lauchter Herrſcher und geliebter Padiſchah hat ſeit jeher den Frie⸗ Heute nacht wurde bhaupten, für die Freiheit der kleinen Nationen und für die Befreiung zwingen. Oeſterreich⸗Ungarns wieder begonnen. Im weiteren Verlauf ab die alte Brotportion von 1950 Gramm wiederherzu⸗ keit viel reichlicher ausfallen, als auch im Intereſſe der Verbraucher, erſtrebt. Der hohe Freund der Menſchlichkeit und der Ziviliſation, der mächtige deutſche Kaiſer, hat als erſter die Hand zum Frieden gereicht. Unſere Feinde wieſen aber den Vorſchlag zurück. So ⸗ wie heute glaubten ſie auch damals, daß es eine Falle ſei. Auf meiner Herreiſe hatte ich die Ehre, in Wien vom Kaiſer empfangen zu werden. Ich ſah auch Baron Burian und er ſprach zu mir ernſt und voll inniger Aufrichtigkeit über ſeine Gedanken für die Beendigung dieſes völkervernichtenden Kampfes. Mein er⸗ den für die gequälte Menſchheit gewünſcht, und auch der Zar der Bulgaren hat bei jedem meiner Beſuche geäußert, daß auch er von den gleichen Wünſchen beſeelt ſei. Wir wiſſen, daß auch unſere Völker dieſe Wünſche unſerer Herrſcher teilen. Unſere Gegner intrigieren und beeinfluſſen die öffentliche Meinung ihrer Völker und ſcheuen ſich in Beſprechungen einzutreten, weil ſie von der Rechtmäßigkeit ihrer Ziele nicht überzeugt ſind. Wenn unſere Gegner die Ueberzeugung ihres Rechts gehabt hätten, wären ſie zu der Beſprechung gekommen und hätten verſucht, die ganze Welt von der Rechtmäßigkeit ihrer Anſprüche zu überzeugen. Sie wagen es nicht und geſtehen damit ihr Unrecht ein. Sie be⸗ der Welt zu kämpfen. Auch wir haben die Ueberzeugung, für dieſe Ziele den Kampf aufgenommen zu haben. Mögen ſie kommen und für ihre Behauptungen die Gründe vorbringen. Der ganzen Welt wollen wir Mitteilung von unſern Beſprechungen machen, auf daß die Welt ſich ihre Meinung bilde. Aber unſere Gegner kommen nicht und können nicht kommen, weil ihre Worte nicht ernſt gemeint ſind. Viele Nationen ſeufzen unter dem Joch unſerer Gegner, welche auch uns vernichten wollen und dazu immer neue Nationen gegen ihre Ueberzeugung zum Blutdienſt gegen uns Der Feind kann uns nicht vernichten und wir werden unſere ge⸗ rechte Sache bis zum guten Ende verteidigen. Unſere Kraft beſteht in unſerer Einheit. Die Beſprechungen in Berlin haben die Stärke dieſer Einheit bewieſen. Wir wollen mit gan⸗ zer Kraft und Standhaftigkeit den Kampf fort⸗ ſetz e n. Ich ſpreche nicht vom Frieden, weil deſſen Erlangung nicht nur von dem Willen einer Partei abhängig iſt. Wir wollen unſern Gegnern zeigen, daß wir durch vorübergehende Mißerfolge nicht kleinmütig werden, ebenſo wie große Erfolge nicht vermögen, uns übermütig zu machen. Von Gott erflehe ich Geſundheit für unſere verbündeten Herrſcher, ſowie Kraft und Standhaftigkeit für unſere Völker. Letzte Meloungen. Ungeheure Schwierigkeiten für die Entente⸗Truppen in Mazedonien. m. Köln, 25. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet aus Baſel: Die Kriegsberichterſtatter des „Secold“ an der Mazedoniſchen Front ſchildert die ungeheueren Schwierigkeiten und Hinderniſſe, die ſich den Unternehmungen der Verbündeten in der gebirgigen, unweg⸗ ſamen und unwirtſchaftlichen Gegend entgegenſtellen. Tieſe Schluchten wechſeln mit ſteilen Waldabhängen und ausgetrock⸗ neten Flußläufen ab, die alle den Vormarſch der Truppen und des Troſſes ungemein erſchweren. Wiederaufnahme des deutſch⸗franzöſiſchen Gefangene⸗ 1 austauſches.— Berlin, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die franzöſiſche Regierung hatte, wie erinnerlich, den in Bern vereinbarten großen Austauſch Kriegsgefangenerund Zivil⸗ internierter»illkurlich eiggeſteut, als erſt wenige Aus⸗ tauſchzüge in Deutſchland eingetroffen waren. Im Intereſſe der ſchwergeprüften deutſchen Kriegsgefangenen und Zivil⸗ internierten und ihren Angehörigen wurden von der deut⸗ ſchen Regierung ſofort Schritte unternommen, um eine baldige Wiederaufnahme des Austauſches durchzuſetzen, Das Ziel iſt erfreulicherweiſe bereits zum Teil erreicht. Ein Austauſchzug mit Kriegsgefangenen aus Frankreich wird am 26. September an der deutſchen Grenze eintreffen, Vom 8. Oktober ab ſollen wieder von deutſcher und franzöß ſiſcher Seite wöchentlich je zwei Züge mit Kriegsgefangenen abgelaſſen werden. Es iſt zu hoffen, daß in Zukunft erneute Störungen des ſegensreichen Liebeswerkes nicht vorkommen werden und daß auch der Austauſch von Zivilinternierten baldigſt wieder aufgenommen werden wird.— Deutſch⸗öſlerreichiſche Verhandlungen über Polen. Berlin, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die bei der letzten Anweſenheit des Staatsſekretärs von Hintze in Wien mit der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung vereinbarten kommiſ. ſariſchen Verhandlungen über die polniſche Frage haben heute zwiſchen den Vertretern Deutſchlands und der Verhandlungen iſt beabſichtigt, auch die Vertreter Polens hinzuzuziehen. Der amerikaniſche Lebensmittelkontrolleur mahnt zur Einſchränkung. Waſhington, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der Leben⸗ mittelkontrolleur Hoover erklärte, daß die Vereinigtn Staaten bereit ſeien, 5 730 000 Tonnen Lebensmittel mehr den Alliierten zuzuſenden als im Vorjahr. Der geſamte euroz⸗ päiſche Bedarf für das Jahr, das am 1. Juli begann, wird auf 7 550 000 Tonnen Rohſtoff für die Brotbereitung, 1 850 000 Tonnen Zucker und 2 700 000 Tonnen Viehfutter geſchätzt. Hoover ermahnte, den Verbrauchfreiwillig einzuſchränken. Die Einfuhr von Zucker, Kaffee und tropiſchen Früchten müſſen abnehmen.—— Starkes Erdbeben auf griechiſchen Inſeln. 3 Bern, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Italieniſche Zei⸗ tungen melden ein ſtarkes Erdbeben im griechi⸗ ſchen Inſelreich, das beſonders auf Nilo(Melot) ver⸗ heerend gewirkt habe. Man zählt dort 300 Tote und über 2000 Verwundete; faſt alle größeren Gebäude ſeien eingeſtürzt 8* Berlin, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der Lebensmittel⸗ ausſchuß von Groß⸗Berlin beſchloß in der geſtrigen Situng, entſprechend der erhöhten Mehlzuteilung vom nächſten Monar ſtellen. Die Brotpreiſe betragen dann entſprechend für 1950 Gramm Schwarzbrot 103 Pfg. und für Krankenbrot 134 Pfg. Weinheim, 25. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Stuhlfabri Heinrich Andries, gegenüber der hieſigen Nebenbahn, iſt heute früh 5 uhr mit bedeutenden Vorräten an Holz und fertꝛgen Waren abgehrannt. Nur das Maſchinenhaus konnte gerekten werden. Die Brandurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Zweibrucken, 24. Sept. Eine landwirtſchaftliche Kommiſſion beſichtigt z. Zt auf amtliche Veranlaſſung die Kartoffeläcker des Zweibrücker Bezirks. Die Ernteſchätzung läß: eine gute Mittelernte ecwarten. Dabei wird die Beobachtung gemacht, daß die Kartoffeln viel zu früh geerntet werdenz ſie müſſen unbedingt noch einige Zeit im Boden gelaſſen werden, umm völlig auszureifen. Dieſe Reife liegt ſowohl im Intereſſe der Er⸗ zeuiger, indem die Kartoffeln dann in Bezug auf Güte und Ergiebi für die voll ausgereifte Früchte erſt den richtigen Wert haben⸗ 4. Seite. Nr. 447. Nannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgade.) Mittwoch, den 25. September 1918. Aus Staoͤt und Land. Borhangbeſchlagnahme und Abblendeyflicht. Zur Beſchlagnahme von Vorhängen verbreitet W. T. B. im Anſchluß an die Bekanntmachung der Reichsbekleidungsſtelle vom 25. Juli 1918 eine bereits wiedergegebene Mitteilung, in der aus⸗ drücklich darauf aufmerkſam gemacht wird, daß nur die Behänge in den Haushaltungen frei ſind, betroffen von der Beſchlagnahme ſind dagegen alle ſonſtige Behänge in Privatgebäuden, z. B. Trep⸗ penhausvorhänge in Mietshäuſern, Behänge in Fabriken, Banken, Bureauräumen, Hotels, Geſchäften und ſonſtigen gewerblichen und kaufmänniſchen Betrieben. Gut, die Stoffe ſind für die Allgemein⸗ heit nötig, alſo muß daran gedacht werden, ſie über kurz oder lang einzufordern. Aber, ſo bemerkt die„Köln. Volksztg.“ recht zu⸗ treffend, wie verträgt ſich dieſe Verordnung mit der ſtrengen und notwendigen Beſtimmung, zur Sicherung gegen Flieger⸗ gefahr abzublenden'? Hier klafft ein Widerſpruch, der von der Reichsbekleidungsſtelle, die ja froh ſein darf, weit vom Schuß au t des überſehen worden iſt. Die größten Fenſter und die ſtärkſten Lichtquellen gibt es in großen Bureau⸗ und Verkaufs⸗ räumen. Alſo muß dort auch der Abblendung die ſtärkſte Beach⸗ tung geſchenkt werden. Um ſie durchzuführen, haben viele erſt eben noch die vorhandenen Behänge dunkel färben laſſen oder gar Neu⸗ onſchaffungen entſprechender Art gemacht. Beides war koſtſpielig. Wiederholte Anſchaffung neuer Behänge aus Erſatzſtoffen wäre natürlich ebenfalls nicht billig, abgeſehen davon, ob ſie in den not⸗ wendigen Größen und Mengen ſofort zur Verfügung ſtänden. Blau⸗ anſtrich der Fenſterſcheiben kann für Räume, in denen Arbeit, die die Augen anſtrengt(Leſen, Schreiben, Rechnen, Farbenunterſchei⸗ den uſw.) nicht ohne Schaden für die Arbeitenden angewandt wer⸗ den. Der langen Rede kurzer Sinn: Diejenigen Behörden im Weſten, denen an der Durchführung der von ihnen erlaſſenen Beſtimmungen zum Schutze gegen Fliegergefahr ſicher gelegen iſt, ſollten mit Nach⸗ druck das an die Reichsbekleidungsſtelle zu richtende Erſuchen unter⸗ ſtützen, in der Beſchlagnahme von Behängen Ausnahmen zu ma⸗ chen für die Städte im Weſten, die als Ziele feindlicher Flieger⸗ angriffe nunmehr hinreichend bekannt ſind. In mondhellen Winter⸗ nächten werden ſich die Augriffe mehren und in der Abwehr ſpielt ausreichende gründliche Abölendung keine geringe Rolle. Die Mög⸗ lichkeit dazu ſoll man den in der oben angeführten Mitteilung be⸗ deichneten Betrieben belaſſen, in dem man ihnen ihre Behänge läßt. Kundenliſten. Die„Mitteilungen der Reichsſtelle für Schuhverſorgung“ ver⸗ öffentlichen folgendes: Bekanntlich hat die Reichsſtelle für Schuh⸗ verſorgung davon abgeſehen, die Einführung von Kundenliſten für den Verkauf von Schuhwaren allgemein vorzuſchreiben. Die Mei⸗ nungen über den Wert ſolcher Kundenliſten gehen weit auseinander. Vielfach wird auf die Schwierigkeiten hingewieſen, die beſonderen Wünſche und Bedürfniſſe der einzelnen Beſteller bei der Eintragung in die Kundenliſte richtig zum Ausdruck zu bringen. Dann wird eingewandt, daß die Verpflichtung zum Eintrag in eine Kundenliſte häufig für jeden ohne Ausnahme wochen⸗ und ſelbſt monatelanges Warten bedeuten würde und manchen damit in eine wirkliche Not⸗ lage bringen könnte. Mancherorts wird auch erklärt, daß der An⸗ drang zu den Schuhgeſchäften gar nicht ſo groß wäre, um die Ein⸗ führung von Kundenliſten zu rechtfertigen. Dazu kommt das Be⸗ denken, daß durch eine allgemeine Einführung von Kundenliſten die Freizügigkeit der Schuhbedarfsſcheine gefährdet werden könnte. Die Reichsſtelle für Schuhverſorgung ſtellte es aber von vornherein den einzelnen Gemeindeverwaltungen frei, nach vorausgegangenar Verſtändigung mit ihr für ihren Bezirk die Einführung von Kundenliſten vorzuſchreiben. Sie unterbreitete den Kommunalverwaltungen auch den Entwurf einer„Anordnung über die Verkaufsregelung bedarfsſcheinpflichtiger Schuhwaren“, in dem die Erfahrungen, die mit Kundenliſten bereits gemacht worden waren, Berückſichtigung fanden. In manchen Kommunen ſind da⸗ raufhin denn auch bereits Kundenliſten vorgeſchrieben worden. 2 Nunmehr iſt die Reicheſtelle für Schuhverſorgung noch einen itt weiter gegangen. Sie unterbreitet den Gemeinden einen neuen Entwurf für Anordnungen über die Einſührung von Kun⸗ denliſten, der, wenn die Gemeinden ihn ſich zu eigen machen, die Schuhhändler verpflichtet, den Gemeindeverwaltungen in beſtimm⸗ ten Zeitabſchnitten regelmäßig über ihren Eingang an Waren Be⸗ richt zu erſtatten. Die Gemeindeverwaltungen gewingen dadurch eine viel beſſere Möglichkeit, den ordnungsgemäßen Verkauf der Schuhwaren an Hand der ihnen abzuliefernden entwerteten Be⸗ Darfsſcheine zu kontrollieren. Demgegenüber mußten Bedenken zurücktreten, die einer Verpflichtung der Schuhhändler zur Mit⸗ keilung eines Geſchäftsgeheimniſſes, nämlich ihres Friedensum⸗ ſotzes, auf Grund deſſen ja heute die Zuteilung von Schuhwerk er⸗ folgt, entgegenſtanden. Selbſtverſtändlich wird den Behörden aber nun zur Pflicht gemacht, das, was ſie über den Umſatz der einzel⸗ nen Geſchäſte erfahren, als Dienſtgeheimnis zu betrachten. Das neue Muſter einer Anordnung über die Verkaufsregelung bedarfs⸗ ſcheinpflichtiger Schuhwaren, das von der Reichsſtelle für Schuh⸗ verſorgung den Gemeinden unterbreitet wird, weiſt auch in anderer Beziehung dem erſten Entwurf gegenüber Verbeſſerungen auf. So ſieht die neue Faſſung vor, daß eine von den Gemeinden einge⸗ richtete Ausgleichſtelle Kunden, die ſich an einer Stelle eintragen ließen, einem anderen Geſchäft zuweiſt, wenn dort mit einer kürze⸗ ren Wartezeit für ſie zu rechnen iſt. Wo die örtlichen Bedürfniſſe es wünſchenswert erſcheinen laſſen, haben nun die Gemeindever⸗ waltungen die Möglichkeit, an Hand der ihnen von der Reichsſtelle So war's— ſo iſt's. Eine wohlriechende Geſchichte von Berta Freifrau von Nauendorf. Frühjahr 1914— die gute alte Jeitl! Frau Marie Schweiger hatte wieder einmal eine Sendung ihrer berühmten, vorzüglichen Handkäschen bekommen, direkt aus der Harzer Fabrik. Rund, klein und goldgelb ſahen ſie aus, wie große Fünfmarkſtücke, und lagen in Reihen, feſt aneinandergepreßt, in dem Holzkiſtchen. Fünfzig Stück waren es Sorgfältig„ſchraubte“ Frau Marie ſie auseinander, tat ſie in einen tiefen Steintopf und deckte ein naſſes, eicht in Eſſig getränktes Tuch darüber„Sie müſſen noch reifen,“ bemerkte ſie dabei,„dann bringe ich Walter Brühlau ein paar mit. Seine Frau und ſeine Tochter werden zwar ſchön die Naſe rümpfen, aber ſchließlich gönnen ſie ihrem Gatten und Vater doch etwas, das er gut findet!“ Nach etwa 10 Tagen langte Frau Marie in den Steintopf und fiſchte einige Käschen heraus. Deren goldgelbe Farbe ſpielte nun⸗ mehr ſchon ins Graue hinüber, die runde Form war etwas zer⸗ laufen, dafür hatten ſie aber entſchieden an Geruch zugenommen. Frau Marie legte die Käschen auf ein Pergamentpapier, ſchlug ieſes recht feſt darum und ſteckte das Ganze in die Frühſtücksbüchſe ihres Jungen, eine ſehr gut ſchließende Büchſe aus braunem Blech, auf deren Deckel in rerſchnörkelten Goldbuchſtaben die Aufſchrift prangte:„Guten Appetit!“ Die Büchſe umhüllte ſie nochmals mit feſtem weißem Papier, dem ſie weißes Seidenpapier, mit Roſaſchleife gebunden, ſolgen ließ. Das Päckchen ſah allerliebſt⸗poetiſch aus. Kein Menſch konnte einen Inhalt ahnen oder auch nur riechen. Nein, ganz gewiß nicht! rau Marie ſchnupperte immer wieder daran herum. Ausgeſchloſſen — kein Atom! Nun kleidete ſie ſich ſorgfältig an, um dann den Käſe an Ort und Stelle abzuliefern. Doch die zwanzig Minuten Zcit, die ſie um Anziehen gebraucht hatte, waren an dem Päckchen nicht ſpur⸗ f03 vorübergegangen. Der Geruch hatte ſich langſam aber ſicher durch das Pergament, durch die Blechbüchſe und endlich auch durch die doppelte Papierhülle hindurchgearbeitet Schlimm war der Geruch ja nicht— aber immerhin Frau Marie nahm der Sicherhett halber einen großen Bogen n Pactrapiers,— ihn bierfach 2 und Pece Bes ——5„ des Päckchen ll dadurch mächtig Slor ſein poetiſches Ausſehen, aber ſie konnte ja das graue P Skennen, ehe ſie das roſabeſchleifte Nung überreicht⸗ —— ᷓ. er * kein Menſch u für Schuhverſorgung zur Verfügung geſtellten Muſterſatzungen den Verkauf von Schuhwaren in einer nach Möglichkeit alle Schwierig⸗ leiten berückſichtigenden Weiſe zu regeln. 8 —.— Ein vorzüglicher und doch wenig benützter Speiſeyilz. Die eigenartige Schönheit des walzigen Schopftintlings kennt faſt jedermann, aber deſſen Rahrungswert, deſſen angenehmer Duft und Wohlgeſchmack iſt nur wenigen bekannt. Keinen Pilz ſieht man ſo häufig wie dieſen in der Nähe der Ortſchaften. In großen Geſellſchaften zieren die weißen Lichter gedüngte Wegböſchungen und Grasplätze, Schutt⸗ und Straßenkehrichthaufen. Im Vorſommer erſchien der Pilz hier auf dem aufgeſchütteten Boden von Kriegs⸗ gärten und Ackerſtücken in Menge und gegenwärtig tritt er dort zum zweitenmal überaus üppig auf und zwar noch maſſenhafter als früher. Der junge, geſchloſſene, weiße Hut hat einen ſeidenartigen Glanz. Die anfangs glatte Oberhaut reißt bald in abſtehende weiße oder gebräunte Schuppen auf und hat dann Aehnlichkeit mit einem Haarſchopf. Die vielen erſt weißen Blättchen werden wie beim Egerling von dem Hutrand herauf ſchwarz. Der weiße, nach oben dünner werdende, unten knollige Stiel iſt hohl. Für die Küche ſammle man nur geſchloſſene Pilze, faſſe ſie unten am Stiel und ſchabe die Hüte, von oben nach unten kehrend, ab oder ſchäle in der gleichen Richtung die Haut ab. Die in manchen Stielen ſich befindenden Inſekten entferne man und zerlege dann alles durch Querſchnitte in kleine Stückchen. Die zähen Stiele be⸗ nütze man nicht. Von manchen Stielen können nur die oberen Teile verwendet werden. Sind die Pilze in einem Seiher gewaſchen, ſo drücke man das Waſſer ſorgfältig aus und koche ſie unter Beigeben von Peterſilie und dergl. etwa 15 Minuten lang, worauf Salz bei⸗ gegeben wird. Statt des Fettes kann man bei der Zubereitung etwas Sauex⸗ oder Buttermilch benützen. Das ſo bereitete Gemüſe duftet und ſchmeckt ganz vortrefflich. In einem Pilzenbuch iſt der Tinten⸗ pilz mit Recht neben den Egerling(Champignon) geſtellt. Man ver⸗ ſäume darum nicht, in der fleiſcharmen Zeit einen Verſuch damit zu machen, bereite aber die Pilze gleich nach dem Pflücken zu, da ſie mehr hinfällig ſind als die meiſten andern Schwämme. Kühl geſtellt kann man das Pilzgemüſe ganz wohl einen Tag aufheben. 0 Auszeichnung. Herr Wilhelm Jäck, Friedrichsring 28, Pro⸗ kuriſt der Rhein. Hypothekenbank, erhielt das Preußiſche Verdienſt⸗ kreuz für Kriegshilfe. sk. Neue Senatspräſideuten am Keichsgericht. Der vortragende Rat im Reichsſuſtizamt, Geh. Regierungsrat Dr. Struckmann und der Reichsgerichtsrat Dr. Ekermayer ſind zu Senatspräſi⸗ denten am Reichsgericht ernannt worden. * Die Preisaufſchläge im Buchhandel. Der Vorſtand des Börſenvereins der Deutſchen Buchhändler zu Leipzig hat ein Schrei⸗ ben des Staatsſekretärs des Kriegsernährungsamts zuſammen mit einem Schreiben des letzteren an den Staatsſekretär des Reichs⸗ wirtſchaftsamtes erhalten, die ſich mit den Teuerungs⸗Zu⸗ ſchlägen im Buchhandel befaſſen. Aus ihnen geht hervor, daß der Staatsſekretär des Kriegsernährungsamtes den Teuerungs⸗ zuſchlag der Sortimentsbuchhandlungen von 10 v. H. auf die von den Verlegern vorgeſchriebenen Verkaufspreiſe der Werke als be⸗ rochtigt anſieht, die die Sortimenter nach dem Inkrafttreten der Notſtandsordnung des Börſenvereins, 29. April 1918, bezogen haben. Die weitergehende Auffaſſung des Buchhandels, daß auch die Werke von den Sortimentern mit den Teuerungszuſchlag belegt werden dürfen, die ſie vor der Oſtermeſſe 1918 bezogen haben, wird jedoch nicht anerkannt Eine nachträgliche Preiserhöhung dieſer Werke wird nielmehr als nach geltendem Recht unter allen Umſtänden unzuläſſig und ſtrafbar bezeichnet. DdDer vorausſichtliche Preis des 1918ers wird durch folgende Meldung aus dem Ingelheimer Grunde beleuchtet: Die über⸗ aus ſtarke Weſpenplage in Verbindung mit den überhandnehmenden Traubendiebſtählen, nicht die Edelreife der Trauben, zwangen zu einer vorzeitigen Frühburgunderleſe in dem Ingel⸗ heimer Grunde. Der Ertrag war in gut gebauten Wingerten weſentlich günſtiger wie im vorigen Jahre, etwa ein halber Her bſt. Die Moſtgewichte ſchwankten zwiſchen 75.—86 Grad nach Oechsle bei—9 pro Mille Säure, was für die Güte eines Mittel⸗ weines ſpricht. Neben einer hübſchen Färbung waren die Trau⸗ ben geſund, aber keineswegs ſo brühig, daß ron einem regulären Er⸗ gebnis: zirka 180 Viertel Trauben für ein Stück Wein, die Rede ſein kann. Die Preiſe bewegten ſich in Ober⸗Ingelheim von M. 300 bis 350, Gau⸗Algesheim M. 325, Groß⸗Winternheim M. 330, Stadecken M. 300, Ockenheim M. 350, Büdesheim M. 360 per Zentner Trauben, was einer Bewertung von M. 12000—13000 per Stück bei der Einkelterung entſpricht.— Einen derurtigen„Mittel⸗ wein“ können ſelbſtverſtändlich nur ſolche Leute trinken, bei denen der Preis keine Rolle ſpielt. Was werden unter ſolchen Umſtänden erſt die„Spitzen“ koſten?— Bei der Traubenverſteigerung des Winzervereins Deidesheim wurden für die Logel Portu⸗ gieſer 250 Mark gegen durchſchnittlich 15 Mark in Friedenszeiten be⸗ zohlt. In Dürkheim wurden ſogar für die Logel 280 M. erzielt. Skandalös! Wo bleibt das Eingreifen der Regierung? Bund der kechniſch-induſtriellen Beamten. Anläßlich einer am Sonntag, den 29. ds. Mts. ſtattfindenden Obmännerkon⸗ ferenz veranſtaltet die hieſige Ortsgruppe am Samsetag, den 28. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Hotel National eine öffentliche Verſammlung, in welcher Herr Redakteur S. Aufhäuſer⸗ Berlin über das Thema„Die wirtſchaftliche und ſoziale Nein, nun war es entſchieden ganz unmöglich, noch etwas zu riechen! Durch das dicke Papier hindurch drang nichts mehrt Und wohlgemut beſtieg Frau Marie die Bahn. Es war ſehr voll da drinnen, denn draußen herrſchte unfrennd⸗ liches, naſſes Wetter Kein Menſch, der gerne auf der Plattform ſtand. Und trotzdem— trotz Enge und Fülle— geſchah es, daß nach einer Weile die Nachbarn rechts und links von Frau Marie Abrückten, daß auch ihre Gegenüber möglichſt von ihr fortſtrebten. Jeindſelige Blicke ſtreiften ſie, empörte Worte ziſcheltan auf. Schließlich ſtand ein Herr nachdrücklich auf und murmelie ſo laut, daß mehrere es hören konnten, er ziehe es vor, ſich draußen hin⸗ zuſtellen in Wind und Wetter, da drin in dem Ge—— ruch halte er's einfach nicht aus! Frau Marie hielt die Augen geſenlt, ſie wagte kaum zu atmen. Dafür atmete der Käfe umſo ſtarker. Es waren beinahe greifbare Duftwellen, die er ausſandie, ſtärkere— iiner ſtärkerr Frau Marie ſchämte und fürchtete ſich. Schämte ſich, weil ein daar ſehr anzügliche Witze über ſie gemacht wurden, fürchtcte ſich. weil die Haltung von ein paar auderen Juſaſſen förmlich drohend wurde. So, als wollte man ſie aus der Bahn weiſen. Sie verwünſchte ihre Bequemlichteit, die ſie den weiten Weg zu Fuß ſcheuen ließ Aber ſchließlich, das war verzeihlich! Bei dem Wetter nahm man jede Fahrgelegenheit wahr! lind ſie hatte den Käſe doch ſo aut verwabrt! Es war wirk⸗ lich unglaublich, wie der ſcharfe Geruch alle Hüllen einfach ent⸗ zweibißl Und jetzt ſchon ausſteigen, noch ſo weit vom Ziel?? Nein, das tat ſie nicht. Sie hatte ein Recht, hier zu ſitzen, hatte ihre 20 Pfg⸗ bezahlt, hatte dem Schaffner ein gutes Trinkgeld gegeben. Es hatte as Recht, ſio zu vertreiben. Aber die Fahrt würde ihr zum Marthrium. Nicht nur durch die aufgebrachten Mitfahrenden—— der Käſe—— mein Gott nein, dieſer Käſe Schließlich hielt ſie es nicht mehr aus. So nicht und auch ſo nicht, und verließ vorzeitig die Bahn Frühjahr 1918— das vierte Kriegsjahr! Wie lauge war es ſchon her, daß Frau Marie keinen Käſe mehr aus dem Harz erhalten hatte, erhalten konnte! Wie entbchrte ſie ihn zum Frühſtüc, auf knuſperiger Schrippe, mit einer dicken Unter⸗ lage 68 2 8 10 90 8 Buübla ic Zelient maren dahin, und o Salter Brühlau mußte chn e. Und daber war er frank, Beitlägerig; eine Leine wechslung im Sperſezettel tat ihm not. 2 cch einen Srurz von der Leiter im Zimmer hatte er ſich eine Beinverletzung zugezogen. Läge der Techniker im Kriege“ ſchließt ſich eine freie Ausſprache an. * Wo alles hamſtert.. Auf dem Bahnhof in Eddersheim wurde dieſer Tage dem Fleiſchausgabe⸗Kontrolleur des Königl. Land⸗ ratsamtes zu Wiesbaden der ſchwere Koffer von einem in der Sta⸗ tion angeſtellten Feldgendarmen amtlich gcöffnet. Und ſiehe, der Koffer des Kontrolleurs barg: Eier, Milch, Obſt und Fleiſch.— Wer wird denn aber auch ſo indiskret ſein und den Koffer eines amtlichen Kontrolleurs öffnen laſſen. Amtliche Kontrolleure hamſtern doch— niemals! 8 Die ſilberne Hochzeit begeht am 26. September Herr Natur⸗ heilarzt S. Müller mit ſeiner Frau Eliſabeth geb. Michel, beide aus Darmſtadt. ſprechen wird. Hieran Spielpian des ſirogh. Hof- u. National-Tneaters Mannheim Hof-Theater Neues Theater 25. Sept. 5. Vorstellung Rlein ſdas Blumen im Abonnem, A ze Mittwochſ Mittlere Preize Anfang 7 Ubr 26. Sepft. I Lostelun Der Sohn Donnerstag E e Aufang 7 Um 27. Sept. Auss. Abonnem. Carmen—— Freitag]l Mittiere Preise Anfang 7 Uhr Anfang 8 6. Vorstellun Meine Frau 28. Sept. im Abonnem. 5 die Hoischauspielerln Samstagſ kieine Preise Antang 7 Uhr 29. Sept. e Die Meistersinger Die bessere Hüfte Sountagſ fiohe Preise Anfang 5 Uhr Anfang 75% Uhr Mannheimer Strafkammer. Strafkammer J. Vorſ.“ Landgerichtsdirektor Baum⸗ gartner. Der 36 Jahre alte Zimmermann Nikolaus Ruz aus Naßlau hat im Juli d. J. hier und in Waldhof einige erſchwerte Diebſtähle ausgeführt. In El 8. 3 erbrach er einen Kleiderſchrank und nahn Kleider, Schuhe, Werkgzeyg und Anſichtspoſtkarten an ſich. In II 5. 12 nahm er aus einem Koffer eine Brieftaſche mit 15 Mk. Inhalt weg und in Waldhof fiel ihm außer Schuhen der Paß des Arbeiters Johann Vrandner in die Hände, den er zu eigenem Ge⸗ brauche fälſchte. Das Urteil lautete auf 2 Jahre 9 Monate Zuchthaus unb 8 Wochen Haft. Eigte Maſſenbeſetzung der Anklagebank brachte der folgende Fall: Wegen Diebſtahls und Hehlerei hatten ſich 15 Perſonen zu verantworten. Es hätten eigentlich 17 ſein ſollen, aber eine gewiſſe Neidig hat ſich verſpurloſt und ein gewiſſer Simminger iſt Soldat geworden. Die Diebe ſind meiſt junge Leute unter 20 Jahren, nur einer, der Kaufmann Guſtay Kling, iſt 24 Jahre alt. Es iſt „Kriegsjugend“, die im gewöhnlichen Laufe der Dinge vermutlich nicht auf Abwege geraten wäre. Die wertvollſte Diebesbeute waren auch in dieſem Falle Treibriemen: Zehn Stück im Werte von 1440 Mk. vurden aus der Rhein. Gummi⸗ und Zelluloidfabrif, zwei Stück im Werte von 400 Mk. aus der Fabrik von J. Vögel⸗ geholt, der Tabakhondlung C. A. Ringwald in Neckarau verſchwan⸗ den 4½ Zentner Labak im Werte von 900 Mk., die Oelfirma Main⸗ zer u. Cie vermißte eines Tages zwei Faß Schmieröl im Werte von 665 Mk. Ain Rheinbäuſer⸗Platz wurde dem Fuhrhalter Stiegle⸗ eine Wagendecke im Werte von 480 Mk. geſtohlen. Beſonders em⸗ pfindlich geſchädig wurden durch die Bande einige Kleintierzü⸗hter. So wurden u. a. dent Arbeiter Cuick 5 Zicklein und 1 Haſe im Werte von 210 Mk. eutführt, einem anderen Züchter 12 Hühner, 8 Euten und 7 Tauben im Werte von 350 Mk. Die geſtohlenen Hühner wurden in der Wirtſchaft der als Hehlerin mitangeklagten 64 Jahre alten Chriſtine Feuerſtern gubereitet, eine andere Wirtin, die geflüchtete Frau Neidig, war Abnehmerin für Haſen und Ziegen geweſen. Die Wagendecke wurde im Keller einer Frau Margarete Oberſt verſteckt, die auch für Hühner, Enten und Tauben empfänglich war. Die Haupthehlerin war aber die 51jährige Sophte Dietſch, die insbeſondere die Treibriemen zu einen Spottpreis aukaufte; für die Riemen aus der Gummifabrik bezahite ſie nur 120 Pek., der Tabak wurde ebenfalls zur Dietſch verbracht, konnte aber nicht mehr verwertet werden. Für das geſtohlene Oel bezahlte Frau Diotſch 500 Mk.: belommen haben will ſie dafür nur 6065 Mk Von den Dieben wurden verurteilt der ſchon erwähnte Suſtav Kling zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, der 16 Jahre alte Kaufmannslehreing Hans Ehrgelter zu 1 Jahr und 3 Monaten, der 17 Jahre alte Taglöhner Eugen Mulay(Vert. Rechtsanwalr Dr. Seelig zu 1 Jahr 6 Monaten, der 19 Jahre alte Schloſſe: Mich. Waldinger(Lert.; Rechtsanwalt Dr. Seelig) zu 1 Jahr der 1“ Jahre alte Dreher Rubͤlf Manale zu 1 Jahr, der 19 Jahre alte Schloſſer Andreas Reis(Vert.: Rechtsanwalt Dr. Moekel! zu 10 Monaten Gefängnis, die übrigen(Vert: Rechtsan⸗ wälte Dr. Jordan, A Müller, Dr. Weingart) zu Gefängnisſtraſen bon 2 bis 3 Nonaten. Frau Sophie Dietſch wurde zu 1 Jahr 2 Monaten, Frau Oberſt zu 3 Monaten Gefängnis verurterlt. Frau Weidner und einc veitere angeklagte Frau(Vert.: Rechts⸗ anwalt Oskar Mayer) wurden freigeſprochen. vergnügungen. 3 Künſtlertheater„Apollo“. In den Aufführungen der Cſardasfür ſtin“ am Mittwoch, Donnerstag und Freitag ſieigt dic Titelpartie Laura Bernauer, die„Staſt“ Käte König und den„Edloin“ Otto Stein. Am Samstag gaſtiert die Kgi Preuß. Hofopernſängerin Anni Hans⸗Zoepffel wieder als „Sylva Varesku“. Alſo kein Kriegsinvalide, denn mit ſeinen ſechzig Jahren konnte er nur noch in der Heimat für die Heimat wirken. Wie gerne hätie Frau Marie dem alten Freund wieder einmal eine kleine Freude bereitet. Aber es war zu ſchwierig. Was ſie ſo „erwiſchte“, brauchte ſie ſelbſt zu nötig im Haushalte Endlich aber bot ſich eine Gelegenheit: ſie hatte Handkäſe be⸗ fommen. Hintenherum natürlich, das Stück zu 42 Pfg., weit über dem Höchſtpreis, dafür weit weniger gut in Qualität und Geſchmack. Aber immerhin— es war doch wieder einmal Handkäſc, war etwas anderes, als die ewige Narmelade zum Brot! Zehn Stück hatte ſie erhalten, drei Stück entgog Frau Marie ihrer Familie, um den Kranken damit zu beglücken. Wieder packte ſie den Käſe ſorgfältig ein, ſo ſorgfältig wie damals, wieder ſtieg ſie mutig in die Vahn. Das Wetter war ſo ſchlecht, und ſie redete ſich ein, daß der Käſe, deſſen Quantität in der Doſe und Qualitat überhaupt ſo nachgelaſſen hatte, auch im Geruch matter ge morden ſei. Die Bahn war wieder gedeängt voll. Ein Bild wie damals. Und doch... Kaum fing nämlich der Käſe an, ſeinen Geruch um iich zu verbreiſen, uls rechts und lints die Nachbarn von Frau Marie freundlich lächelnd näher und näher zu ihr rückten. Und die ül⸗ rigen rückten nach, und die Gegenüberſitzenden neigten ſich vor⸗ Die Naſenlocher weiteten ſich, die Augen blickten glänzend und ſehnſuchtsvoll. die Zungen fuhren genießeriſch über feuchte Lippen Käſe!!! Wirklicher Käſel Und wie köſtlich er roch! Immer wieder kolten die, Fahrenden tief Atem, ſogen ſich dic Lungen, wie ſie glaubten den Magen voll. Und dann von der einen Seite ein vertrauliches Anſtoßen, eir heimliches Raunen.„Wo haben Sie ihn denn her?“ Frau Marie ſchwieg beſtürzt. Da ließ ſich der Nachbar von der anderen Seite mit verſtändnisbollem, vielſagendem Augenblinzeln ſchlau vernehmen:„Recht baben Sie, nur keine Quellen verraten. Aber vielleicht würden Sie mir gleich ein paar abgeben?! Ich wäre Ihnen unendrich dankbar.“ 4 Fran Marie föhlte ſich höchſt unbehaglich. Ihr war, als nähme die ganze Bahn Anteil au dem intereſſanten Geſpräch. Ueberall be⸗ gegneten ihr geſpannte Blicke. „Ich kann Ihnen leider nichts abgeben,“ ſagte ſie ſo ſanft wie möglich, aber mit vor Erregung zitternder Stimme.„Ich habe da nur drei Stück“ „Nur dre: Stück in dem dicken Vaket? Das iſt doch nicht wahr! Das iſt ja Mumritz!“ Und dann wieder ſeiſer uud beſcheiderter: 89 89 wohl eine gute Abſatzguelle? Was wollen Sie dafür haben 7 dch kehabig Ihuen gern 50 Pfg. für das Slück.“ 8 — Mittwoch, den 25. September 1918. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Nr. 447. 5. Seite. — Roſengarten. Am Sonntag, den 29. ds. findet im Muſenſaal ein luſtiger Kindernachmkttag des bekannten Vortrags⸗ meiſters Baron Carlo v. d. Ropp aus Dresden ſtatt. Mit„Stru⸗ welpeter“,„König Nußknacker“ und„Der arme Reinhold“,„Im Himmel und auf der Erde“ iſt das durch 100 farbige Lichtbilder illuſtrierte Programm ſehr reichhaltig und beſonders dazu angetan, unſern Kleinen aber auch Großen fur einige Stunden eine Freude zu machen. Baron v. d. Ropp veranſtaltet derartige Kindernach⸗ hittäge in faſt ſämtlichen Großſtädten und errang überall, wie viele Preſſeſtimmen vermelden, bei ausverkauften Häuſern einen durch⸗ chlagenden Erfolg. Karten ſind in den bekannt gegebenen Vorver⸗ kaufsſtellen(ſiehe Anzeige) ab Donnerstag zu haben. Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 24. Septbr. In einem Anfalle von Tobſuch: ſ rang geſtern Mittag in einem Hotel der Anlage ein zugereiſter Brivatmann aus Honnef a. d. Sieg vom dritten Stock auf die Straße. In bewußtloſem Zuſtande wurde er in die Pſychiatriſche Klinik verbracht. Affolterbach, 24. Sept. Beim Spielen auf einem Stangen⸗ lager fiel der 5 Jahre alte Peter Falter auf aine Stange und zog ſich eine Schädelknochenzerſplitterung zu. Im Akademiſchen Heidelberg iſt das Kind an ſeinen Verletzungen ge⸗ ſtorben. Karlsruhe. 28 Sept. Der Badiſche Landgemeinde⸗ verband hat an die Gemeinden des Landes ein Rundſchreiben verſandt, in dem um Zeichnung von Anteilſcheinen für ein Er⸗ bolungsheim für die Beamten der Landgemeinden gebeten wurde. Bisher haben 64 Gemeinden 10 620 Mk gezeichnet. 9JKrozingen, 23. Sept. In der Nacht zum Freitag brach in einem aus Wohn⸗ und Geſchäftsräumen beſtehenden Hauſe in der Nähe des Himmelbachſchen Sägewerkes ein Brand aus, dem das ganze Gebäude zum Opfer fiel. Die Brandurſache iſt noch un⸗ bekannt.(g..) Pfalz, Heſſen und Umgebung. 4* Speyer, 23. Sept Vom Herrn Regierungspräſidenten von Winterſtein wurde vor einigen Tagen eine aus vier Mit⸗ gliedern beſtehende ſozialdemokratiſche Abordnung empfangen, welche verſchiedene Klagen über Mißſt ände im Ernährungsweſen vorbrachte. Der Regterungspräſidenr ſicherte am Schluß der anderthalbſtündigen Unterredung zu, was i ſeinen Kräften ſtehe, zur Abſtellung der Mißſtände beizutragen, ſoweit Abhilfe möglich ſei Auch werde er bei der königl. Staats⸗ regierung nach Möglichkeit darauf hinwirken, daß die Ernährungs⸗ lage der pfälziſchen Bebolkerung eine beſſere werde.— In der Nacht vom 20. auf 21. September wurden in der Wingertsgewann von einer Feldhulpatrouille die Tagner Otto Schmitt, 22 Jahrse alt Auguſt Baumann, 21 Jahre alt, die Schweſter des letzteren, Auguſte Baumann, 19 Jahre alt, ſowie Berta Eberhardt, 28 Jahre alt. dahter wohnhaft, beim Kartoffelfrevel erwiſcht. Sie hatten gemeinſchaftlich etwa 4 Zentner Kartoffeln gefrevelt, die ſic in einem Handkarren wegſchaffen wollten. * Neuſtadt a.., 25 Sept. Iu Diedesfeld verkaufte der Winzerverein ſeine Portugteſermaiſche nach Maikamnier zum Preiſe von 200 Mk. die Logel(40 Liter). In Hambach wurde ein Poften für 220 Mk. die Logel abgegebon. Den Haardtern wurden 160 Mk. für die Logel geboten. Unter 200 Mek. abzugeben, können ſich dir Winzer aber nicht entſchließen. Durchſchnittlich werden wir mit Vreiſen von 6000—7000 Mk. für 1000 Liter Maiſche zu rechnen haben.(Nun mögen ſich unſere Leſer ausrechnen, was der Liter Portugieſer koſtet, wenn er zum Verbraucher kommt. Es iſt ſkandalös! Die Schriftltg.) ENeuſiadt a., 28. Sept. DTie elektriſche Oberland⸗ bahn hatte geſtern Abend auf der Hambacher Höhe einen Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen zwei Motorwagen. Durch den Anprall wurden die Scheiken der Wagen, zertrümmert und die Paſſagiere durcheinander geworſen, wobei ein, Fräulein aus Neuſtadt eine Knieſcheibenverletzung erlitt, ein Fräulein aus Maikammer ſich an der Stirne und den Augen Verwundungen zuzog, ein Soldat Haut⸗ abſchürfungen aro Kopf erlitt und auch der Führer des einen Wa⸗ gens verletzt wurde Ein älterer Herr zog ſich vor Schreck einen Herzklapps zu. Die Verletzten wurden burch die Sanitätskolonne Neuſtadt nach ihren Wohnungen verbracht. + Darmiſian, 23 Sept Die Summe von 25˙003 Mk. hat die Süddeulſche Eiſenbahngeſellſchaft der National⸗⸗ ſiftung für die Hinterbliebenen geſpendet. Die Gewerk⸗ ſchaft Grube Reſſel hat derſelben Stiftung die Summe von 15 000 Mk. rwicſen. Frankfurt a.., 28 Sept. Die Herrenkleider⸗Fabrik von Weſtheimer u. Hirſch wurde von Dieben heimgeſucht. Die Baude drang in die im dritten Stock des Hinterhauſes belegenen Geſchäfts⸗ zäume ein, öffnete hier mit Zentralbohrern die Magazine und ſtahl aus dieſen, ſoweit ſich bis jetzt feſtſrellen läßt, für mindeſtens 40 000 Mark Futterſtofſe. Von den Einbrechern und dem Verbleib der wertvollen Waren fehlt bislang jede Spur. Gerichtszeitung. * Heidelberg, 23. Sept. Wegen übermäßiger Preis⸗ ſteigerung hatte ſich, wie bereits kurz mitgeteilt, vor der hieſi⸗ gen Strafkammer Gutspächter Karl Gütlich auf dem Dörr⸗ hof bei Roſenberg zu vergntworten. Er war angeklagt, anfangs des Jahres 1916 eine größere Menge Grünkern, etwa 50 Itr., der von ihm zur Veräußerung erzeugt war, zurückgehalten zu haben, um durch ihre Veräußerung einen übermäßigen Gewinn zu erzielen, * 5 1 9 C 90 ferner für Grünkern Preiſe gefordert zu haben, die unter Berück⸗ ſichtigung der geſamten Verhältniſſe einen übermäßigen Gewinn enthalten, indem er Ende März 1916 dem Lebensmittelamt Frei⸗ burg 5000 Kgr. zum Preiſe von 180 Mark für den Doppelzentner und Mitte April 1916 einer Frankfurter Firma 40 Zentner Grün⸗ kern zum Preiſe von 120 Mark für den Zentner anbot. Die Straf⸗ kammer Mosbach kam aber am 4. Oktober 1917 zu einem frei⸗ ſprechenden Urteil. Auf die Reviſion der dortigen Staatsanwalt⸗ ſchaft hob das Reichsgericht das Urteil nebſt den ihm zu Grunde liegenden Feſtſtellungen auf und verwies die Sache zur anderwei⸗ rigen Verhandlung und Entſcheidung an die Strafkammer Heidel⸗ berg. Der Angeklagte beſtritt auch diesmal, ſich ſtrafbar gemacht zu haben. Die Strafkammer hielt den Angeklagten für ſchuldig und erkannte auf eine Geldſtrafe von 3000 Mark evtl. 200 Tage Gefängnis und auf Einziehung des übermäßigen Gewinnes des Angeklagten in Höhe von 2287,50., außerdem iſt die Ver⸗ urteilung binnen vier Wochen nach der Rechtskraft des Urteils durch einmalige Einrückung in 5 Zeitungen bekannt zu machen. Sportliche Runoſchau. Rationale leichtathletiſche Weltkämpfe des Bereins für Raſenſpiele Mannheim. Zum erſtenmale während des Krieges konnte der Verein für Raſenſpiele nationale leichtathletiſche Wettkämpſe, verbunden mit militär⸗ſportlichen und Schülerkämpfen, unter Beteiligung der hie⸗ ſigen Truppenteile und höh. Lehranſtalten veranſtalten. In Anweſen⸗ heit einer ſtattlichen Zuſchauermenge, unter welcher man den Brigade⸗ Kommandeur Herrn Oberſt Campbell und Herrn Major Dörr als Vertreter der Militärbehörde, als Abgeordnete der Schule Herrn Geh. Hofrat Dr. Caſpari und Herrn Geh. Hofrat Stadtſchulrat Dr. Sickinger und viele Offiziere und Profeſſoren der hieſigen höheren Lehranſtalten bemerkte, nahm bei ziemlich günſtiger Wit⸗ terung die Veranſtaltung einen ſchönen, glatten Verlauf. Eine Be⸗ grüßungsanſprache des erſten Vorſitzenden des Vereins, Herrn Prof. Dr. Streibich, leitete die Kämpfe ein, deren Ergeb⸗ nis nachſtehend bekannt gegeben wird: Nalionale Wettkämpfe. 400 Meter⸗Lauf. Ehrenpreis, geſtiftet von der Firma Hottenſtein. 1. Doiny, V. f. R. Mhm., 59,6 Sek., 2. Kern, V. f.., Stuttgart. Dreikampf(B. f..⸗Memorial⸗Wanderpreis). a) 100 Meterlauf: 1. Eicke, Charlottenburger Turngemeinde, 12,1 Sek., 2. Metz,.⸗V. 1846, Mannheim, 12,3(Sek. b) Dreiſprung: 1. Eicke, Charlottenburger Turngemeinde, 11,92 Meter, 2. Metz, .⸗V. 1846, Mannheim, 11,34 Meter. e) Diskuswurf: 1. Hil⸗ denbrand, V. f.., Stuttgart, 29,95 Meter, 2. Kark,.⸗V. 1846, 29,19 Meter. Endergebnis: 1. Eicke, Charlottenburg mit 12 Punkten, 2. Metz, Mannheim mit 11 Punkten. 50 Meterlauf für Jugendliche(1 Plakette): 1. Kramer, V. f.., Stuttgart, 6,7 Sek., 2. Siegmund, V. f. R, Mannheim, 7 Sekunden. Kugelſtoßen, 7½ Kilo(1 Ehrenpreis): 1. Hildenbrand, V. f.., Stuttgart, 9,72 Meter, 2. Karl,.⸗V. 1846, Mannheim 9,65 Meter. 3000 Meter⸗Lauf(1 Ehrenpreis): 1. Wegener, Char⸗ lottenburger Turngemeinde, 10,15 Min., 2. Lauderer, V. f.., Stutt⸗ gart, 10,24 Minuten. 400 Meter⸗Lauf für Jugendliche(1 Plakette): 1. Kramér, V. f.., Stuttgart, 60,1 Sek., 2. Siegmund, V. f.., Mannheim 60,3 Sekunden. 100 Meter⸗Lauf(1 Ehrenpreis): 1. Weider, Frankfurter .⸗V., 11,9 Sek., 2. Eicke, Charlottenburger Turngemeinde, 12,1 Sek. 200 Meter⸗Lauf(Ehrenpreis, geſtiftet von der Firma Steinmetz): 1. Weider, Frankfurter.⸗V., 24,4 Sek., 2. Decheut, Frankfurter.⸗V., 24,8 Sekunden. 800 Meter⸗Lauf(Spielmeyer⸗Preis): 1. Weber, M..⸗ ., München, 2,10 Min., 2. Wagner, V. f.., Mannheim, 2,14 Min. 400 Meter⸗Staffellauf(Wanderpreis des Großherzogs von Baden): 1. Frankfurter Fußball⸗Verein, 50 Sek., 2. V. f.., Mannheim, 51,2 Sekunden. Hochſprung(Ehrenpreis): Eicke, Charlottenburger.⸗G., 1,57 Meter.— 800 Meter⸗Staffellauf(Wanderpreis der Stadt Mann⸗ hein): 1. V. f. R. Mannheim, 1 Min. 50,4 Sek., 2. Frankfurter .⸗V., 1 Min. 50,6 Sek. 600 Meter⸗Staffellauf(Wanderpreis der Stadt Mann⸗ heim): 1. Frankfurter.⸗V., 1,18 Min., 2. V. f. R. Mannheim, 1,20 Minuten. Militär⸗Kämpfe. Tauziehen gewinnt Mannſchaft des Gren.⸗Regts. 110.— 100 Meter⸗Lauf: Sieger Kraftſahrer Ufer in 14 Sekunden. Handgrantenzielwurf: Sieger Erſ.⸗Batl. eines Reſ.⸗Inf.⸗ Regts. mit 48 Punkten. 400 Meter⸗Staffellauf: 1. Mann⸗ ſchaft einer Kraft.⸗Erſ.⸗Abt. in 56 Sek., 2. Mannſchaft des Erſ.⸗Batls. eines Reſ.⸗Inf.⸗Regts Wettkämpfe der höheren Schulen, beſtehend aus: Handgranatenweitwurf, 100 Meter⸗Lauf, Weitſprung und 800 Meter⸗Staffellauf. 1. Gymnaſium mit 34 Punkten, 2. Leſſingſchule mit 21 Punkten. Zum Schluſſe fand die Preisverteilung ſtatt. Danach ſprach Herr Prof. Dr. Streibich allen Beteiligten für das gute Ge⸗ lingen des Feſtes ſeinen Dank im Namen des V. f. R. Mannheim aus und erteilte dann; Herrn Geh. Hofrat Stadtſchulrat Or. Sickinger das Wort, der in einer feurigen Rede die große Be⸗ Der erſte Sprecher, der roll behaglicher Schadenfreude den Be⸗ mühungen des zweiten zugehört hatte, ließ ſich iezt wieder ver⸗ nehmen, in plöbzlicher Angſt, der andere könne nun doch noch das Ziel erreichenl.„Ich gehe Ihnen 60 Bfg.“, überßot or daher prompt⸗ Frau Narie wand ſich dor Unbehagen. Sie konnte doch ihre drei Handläſe nicht meiſtbietend verſteigern! So ſagte ſie denn mieder ſo liebenswürdig und ſanft wie möglich:„Ich gebe Ihnen die Verſicherung, es ſind nur drei drin. Ich habe ſie nur ſo dick verpackt. chen tun ſie allerdings, als wären es dreißig. Sie ſind für einen Kranken,“ fügte ſie noch hinzu. dkäſe für einen Krauken! Das iſt die richtige Koſt!“ Wie riegsruf ſchmetterte ein dritter Fahrgaſt, Frau Mariens Ge⸗ die Vorte bohnvoll hervor. Es hatte die ganze Zeit über mit vorgeneigtem Kopf und ge⸗ radezu verbogenen Ohren den Dialog verfolgt, voll geſpannteſter Aufmerkſamkeit. Nichts war ihm entgangen, trotz des Flüſtertons, trotz des Fahrgeränſches. Und da er in allen Geſichtern lebhaft: Zuſtimmung las, fügte er noch hinzu:„Na, ja, ſolche Ausreden kennt man ja!“—— „Die ſind Ihuen wohl ſehr geläufig?!“ Faſt wider ihren Willen entſchlüpften Frau Marie die ſcharfen, ſchlagfertigen Worte. Aber der Zorn gewann Oberhand über ihre Verlegenheit. Für einen Augenblick ſchlug die Stimmung zu ihren Gunſten um. Alle blickten auf den Herrn, der verblüfft, völlig verſtummt war. Dieſen Augenblick erfaßte Frau Marie, um ſchnell zu ſagen: „Der Kranke iſt nicht magenkrank, er iſt am Bein verwundet.“ Und rögleich ſie nun damit rechnen konnte, daß alle einen verwundeten Felbgrauen im Sinne haben würden, und ſie die Fahrt in Ruhe wagen durfte, mißtraute ſie doch den guten baterläadiſchen Herzen. fürchtete ſie doch, daß die Sprache des Magens bald dic des Herzen⸗ ühertönen wü nd benutzte daher eine Haltſtelle, um ſchleunigſt guszuſteigen ei Stationen vor ihrem Ziel, bei Wind und Regen. Aber immerhin Sie almete auf, als ſie feſten Boden unter den Füßen hatte, und ſah nur noch, mie einige der Fahrgäſte hungrig in der Luft herum ſchnupperten, während die drei Sprecher auf die Plattform ſtürzten und ſchrien:„So ſagen Sie uns doch»oemigſtens, wo. 92 Die weiteren Worte gingen unter im Räderrollen der wieder bahinſauſenden Bahn, der Anblick der redenden, fuchtelnden Schreier eing Frau Marie durch eine Wegbiegung verloren. Nus dem Maunheimer Kunſfleben. Theoter⸗Nachrichten. 4 Heute„Klein 0 Blumen“ und Tänze⸗ Ein genü do —— Sohn“ kommt morgen zum erſten Male in dieſer Spielzeit mit Fritz Cdemar in der Titelrolle zur Aufführung.— In der am Freitag deri 27. Seyt. ſtattfindenden Aufführung von„CFarmen“ wird ſich Gertrud Runge, die auf Schluß der abgelaufenen Spiel⸗ zeit aus dem Verbande des Hoftheaters ausgeſchieden iſt, von den: Mannheimer Pvpklikum verabſchieden. Die Partie des Escamillo ſingt Heinrich Tiemer. Goethes Mutter— Theaterkultur⸗Verband. Der Abend„Goethes Mutter“ findet heute Mitiwoch abend, Beginn 8 Uhr, im Verſammlungseſaal ſtatt. Tanzabend Sylvia Herzig(Muſenſaal). Zu dem am Tonnerstag, den 25. September ſtattfindenden Tanzabend führt das ſtädtiſche Orcheſter Heidelberg unter Leitung des ſtädtiſchen Muſikdirektors Radig die Be⸗ gleitung aus. Heiterer Abend Albert Walter. Der heitere Abend des jugendlichen Rezitators und Schau⸗ ſpielers Albert Walter, der ſich mit dieſer Veranſtaltung von„ſeinen lieben Mannheimern“ verabſchiedet, verſpricht ein wirklich genuß⸗ teicher zu werden. Herr Walter, der ſeine Studien bei Herrn Hof⸗ ſchauſpieler Gedeck genoß und raſche Fortſchritte geniacht hat, hringt Gedichte, Erzählungen, Balladen, Grotesken, ſowie mundartlich Heiteres von Goethe, Chamiſſo, Thoma, Hochſtetter, Reimann, Sal⸗ zer, Glückſtein, Reuter, Lina Sommer und Waldeck. Konzert Kammerſänger Karl Erb(Tenor), Editha Krengel(Violine). Am 3. Oktober findet das Konzert des Kgl. bayr. Kammer⸗ ſängers Karl Erb von der Hofoper in München und der Berliner Violin⸗Virtuoſin Editha Krengel im Muſenſaal ſtatt. Der Künſtler ſang im Febcuar erſtmals im geſchloſſenen Verein des Liederkranz und nannte die hieſige Kritik ihn den idealſten Schubert⸗ Sänger unſerer Tage. Ueber Editha Krengel ſchreibr der„Reichs⸗ anzeiger“:„Editha Krengel iſt eine hochbegabte junge Geigerin mit entzückendem Wohllaut.“, *. Aus den pfälziſchen Konzeriſälen. In den pfälziſchen Städten Zweibrücken, Kaiſerslau⸗ tern, Pirmaſens und Reuſtadt gaben die Altiſtin Paula Klement, die Tochter des Mitgliedes der baneriſchen Kammer der Abgeordneten E. Klement⸗Koiſerslautern, ſowie der Münchner Pianiſt Michgel Raſſert eindrucksvoll nerlaufene Konzerte, die von Preſſe wie Höxerſchaft gleich anerkennond gufgenommen — deutung des Sports für Deutſchlands Zukunft und des Zuſammen⸗ arbeitens des Staates, der Schule und der Vereine darlegte. Verleſen des Tagesberichts klang die Rede in einem dreifachen Hurra auf eine ſiegreiche Zukunft Deutſchlands aus. A. Nachtrag zum lokalen Teil. pp. Förderung der 9. Kriegsauleihe. Die Obmänner der Ortsausſchüſſe waren geſtern abend zu einer Beſprechung über die Organiſation der Werbearbeit für die h9. Kriegsanleihe geladen. Herr Hauptmann Oelenheinz ſtellte die Richtlinien für die Werbetätigkeit auf, mit der am 7. Oktober eingeſetzt werden ſoll. In der ſehr lebhaften Ausſprache wurden die bei der letzten Anleihe ausgetauſcht und Anregungen gegeben. pp. Kann man damit beſtehend Wir haben in den letzten acht Wochen lalſo vom 1. Auguſt bis heute) an Lebousmitteln auf Marken erhalten: 13 500 Gr. Brot und außerdem noch 1375 Gr. extra, als Erſatz für Fleiſch⸗ und Kartoffelausfall, 800 Gr. Mehl, 42 Pfd. Kar⸗ toffeln(das macht auf den Tag Pfd.), 1250 Gr. Fleiſch,/ Pfd. Butter und“ Pfd. Fett(auf den Tag kommen 6,7 Gr.), 4 Eier, 2550 Gr. Zucker(darunter Einmachzucker), 1½ Pfd. Kunſthonig, 1 Pfd. Supnencinlagen, 225 Gr. Teigwaren, 400 Gr. Graupen, 125 Gr. Grünkern, 50 Gr. Grieſ, 2 Pakete Trockenmilch, 1 Doſe Magermiilch, 100 Gr. Kafſccerſatz, je! Pfd. Bohnen und Gelbe Rüben(zu billigeren Preiſen als Erſatz für Kartoffeln) und 4 Pfd. Obſt. Milch, Kaffee⸗ erſatz, Gemüſe und Obſt abgerechnet, ſind das in 56 Tagen auf den Kopf 767 Gr. Lebensmittel. Zu berückſichtigen iſt noch, daß dieſer Auſſtellung die Nummer 1 der Kundenliſte zugrundegelegt wurde, die höheren Nummern migen mit einzenem noch, im Rückſtand ſein. Polizeibericht vom 25. September 1918. Tödlicher Unglücksfall. Am 8. ds. Mts. ſtürzte bei der Schulſtraße in Neckarau die 34 Jahre alte Milchhändlersehefrau Emma Glocker von dort von einem in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen herunter und zog ſich dabei eine Verletzung am rechten Knie zu. Wegen unrichtiger Behandlung der Wunde ver⸗ ſchlimmerte ſich dieſe deraxt, daß die Frau am 18. ds. Mts. ins Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte, woſelbſt ſie am 28. ds. Mis. an Blutvergiftung geſtorben iſt. Selbſtmordverſuch. Heute früh 5 Uhr ſtellte ſich eine 51 Jahre alte Kaufmannswitwe von hier auf der Schwetzingerſtraße in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vor einen Straßenbahnwagen der Linie 7, um ſich überfahren zu laſſen Die Lebensmüde wurde von dem Wagen umgeworfen, eine Strecke weit geſchleiſt und trug dabel Verletzungen am Kopfe, rechten Arm und rechten Bein daron. Sie wurde mit dem Sanitätswagen ins Allgem. Krankenhaus verbracht. Handel und. industrie. Isaria-Zählerwerke,.-G. in München. Das Jahr 1917—18 stellte große Ansprüche an die Leistu ſähigkeit der Werke. Der Uimatz erhöhte sich beträchtlich. in den Vorjahren wurde darauf gesehen, die im Frieden im Lauſe vieler Jahre erworbene Kundschaft zu erhalten und ihre An⸗ sprüche zu befriedigen; diesen Bemühungen standen ungemein erschwerte Beschaffung der Rohmaterialien und Arbeitskräfte oſt hindernd im Wege. Da nur Rüstungsarbeiter Lebensmittelzulagen erkalten, ist es schwer, für Friedensartikel entsprechende Arbeits- Kräfte zu erhalten. Die Tochtergesellschaften arbeiteten befriedi- end. Von 3027 085(2 191 501) M. Bruttogewinn zuzüglich 8833 14 972) M. Mieten und 91 098(06 733) M. Vortrag sind Mark 1 950 181(1 584 815) Generalunlosten abzusetzen. Aus dem nach 456 934(220 581) M. Abschreibungen verbleibenden Reingewinn von 713 902(407 800) M. einschl. Vortrags soiſen 15(12) Prozent Dividende ausgeschüttet, auf Zuweisungen 106 000 M. verwendet werden, als Rückstellung für Kriegsgewinnsteuer 18 000 M. und nach Vergütung von 27 500 M. Tantiemen restliche 25 402 M. zum Vortrage dienen. Die Bilanz weist aus 13 182 M. Kasse und Wechsel, 1,12(0,06) Mill. M. Effekten, 0,28(0,28) Mill. M. Be- teiligungen, 3,11(2,24) Mill. M. Debitoren und 1,81(1,20) Mil. Mark Kreditoren. Vorräte erscheinen in der Bewertung von 195 (1,79) Mill. M. Mit Aufträgen in Friedensartikelu ist das Unter- nelimen reichlich versehen. Beantragt wird die Erhöhung des Grundkapitals um 0,25 Mill. M. Die neu auszugebenden Akctien sollen den alten Aktionären zu 10:1 angeboten werden.(Haupt⸗ versammlung am 28. September.) Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 24. Sept. Abendbörse. Infolge der schwachen Berliner Schlußbörse machte sich etwas Neigung zu inn · sicherungen bemerkbar, wodurch ein Druck auf die Kursentwick⸗ lung hervortrat. Unter den Mentanwerten sind als niedriger zu erwähnen Phönix Bergbau, Mannesmannröhren. Gelsenkirchen und Oberschl. Eisenbahnbedarf. Aui dem Markte der mit Ein- heitskursen notierten Papieten stellten sich Maschinenfabrik Mönus, Pfälz. Pulverfabrik. Herzogpark höher, dagegen erlitten Th. Goldschmidt, Schuhfabrik Wessels. Daimler Motoren, Gummi⸗ waren Peter mäßige Kursrückgänge, Im freien Verkehr blieb die Kursbewegung bescheiden. 0 Wiener Wertpapierbörse. Wien, 24. Sept.(WIB.) Fortgesetzte Entlastungsverkäufe verursachten an der Börse einen Rückgang der Kulissenwerte von—10 Kronen. In den Schranken waren Rüstungswerte, Fe⸗ troleum-, Zucker-, Maschinenfabriks- und Bergwerksaktien nied- riger. ohne daß es zu größeren Absclilüssen kam. Im allgemeinen zeigte die Börse in Erwartung der angekündigten Rede des deui- schen Reichskanzlers im Hauptausschuß des Deutschen Reichstags sich sehr zurückhaltend. Einige Lebhaftigkeit erreichten die Um- sütze vorübergehend in böhmischen Bankwerten, von denen ein⸗ zelne um 11 Kronen stiegen. Der Anlagemarkt behielt seine gute Haltung bei. Zürcher Dewisenkurse. 2 UR1Ol, den 2t. Sept. Wechselkurse. bDeutschland. 67.16(87.40 21. 23. 24. 2 Wen..38.85 S. 10JParis 83.10 C1 AoſKristianla.. 138.—18.— Holland.. 213.50 214. fitalien 69.— 59.—[Petersburg. 53.—83.— Mer, Vorék. 4. daſKovenhagen. 153.——Hadrid 182.75188.— London.. 21.15 21.20]Steokholm.. 148.—149.— Buenos Aires 200.—196.— Letzie Nandelsnachrichten. Fraukfuri a.., 24. Sept.(WITB.) Der Reingewinn der August Wessels Schahfabrik.-G. in Augsburg-Oberhausen be⸗ trägt für das Geschäftsjalir 1917—18 einschl. des Gewinnvortrags 1162 250.94 M.(1916—17 954 765). Der Aufsichtsrat hat be- schlossen, der Generalversammlung vorzuschlagen, diesen winn nach Ausschüttung der vertragsmäßigen Zuweisun wie ſolgt zu verteilen: Für Kriegsgewihnsteuer und Kriegskürsorge 500 250.94 M.(1916—17 400 000), als Dividenée 18 Prozent (1916—17 18 Prozent) auf das von 2 auf 3 Mill. M. erhöhte Aktienkapital 540 000 M.(1916—17 360000.), von der Bildung eines Vortrages auf neue Rechnung soll abgesehen werden. Die Anlagekonti werden abermals, mit Ausnahme der Fabrikanwesen und Gebäudckonti auf 1 M. abgeschrieben. Die Generalversamm⸗ lung ündet am 26. Oktober statt. Wasserstandsbeobachtungen im Monat September Pegelstatlon vom datum—— Fhbein 20.21. 1 22. 23 24. 26, Semerkungen Huningent) 445249 587 133.3.32 Abends 6 Uhr Leb 22 2% aee 2 Banau— 9 e aeen 2. Mannhelm.47 343 354367.54.59 orgens 7 UUr ainz—*—* 107 850.98.07 1.-3 12 uhr Kaubn 219 260 206.8 22 Vorm. 2 Unr. Rn 5 2˙¹2 20 002 Rachm. 2 Uhr vom Neckar:. Mannheim 4840334.30 30.48.55 Vorm. 7 Uhr Helibronn 404.40.50 09 Vorm 7 Uhr +1 Wetteraussichten für mehrere Tage im voraus. (E..) Uabstegter Maahdruok Wird geriohtllob verfolgt 26. September: Kaum verändert. 55 27. Septemher; Wolkig, teils bedechel, zicmlich Wacm. Nach —————————————— ———————— Mittwoch, den 25. September 1918. 6. Seite. Nr. 447. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Obftb 98 Deſcheinigungen 2 Donnerstag Vormittag bei der Amtliche Veröffentlichungen der Stadigemeinde Die Badiſche e S9 ag Donnerstag, 26. Sepl., gelten ſolgende Marken: ſten Bedingungen g Butter: Für ½ Pfd. die Buttermarke 53 in den unmittelbar vom E Verkaufs ellen 201—550. 5 menge an Herbſtob Fett: Für% Pfd. die Fettmarke d4 in den Ber⸗Wege bez iehen darf, kaufsſtellen 236.—5² 20. Das Pfund koſtet 2,48 Mk. feſtgeſetzt. Für die Kindernährmittel: Für 2 Pfd. die Kindernährmittel⸗notwendig. Vordru marxke 13 in den Verkaufsſtellen—1003. der Kartenſtelle des Zur Ausgabe kommen Gerſtenmehl in Paketen zu erhalten. Die L das Pfund 76 Pfg. und Radolf⸗Kindermehl, das een des Originalpaket 1,70 Mk. welchen der Obſterze Grünkern: Für 100 Gramm die Kolonialwarenmarke ſolche Obſterzeuger 81 in den Verkaufsſtellen—995. Der Preis ſwelche den Nachweis Für die Verbraucher: Herbſtobſt(Aepfel, Birr cke zu dem rtoffelſtelle Lebens Zimme e* 3 zmittelamt, C 2, 16/13. eſta E der in allen enwiriſhcicen iſtenverkauf in 0 4, 2. Kochkiſten Fra⸗ ⁰⁰ iſt auf 20 Straß Lieferung Die Vergünſtigung, iſt 92 durch das Bü⸗ einkommen rtes genehmigt werden, an Um uger ſeinen Wohnſitz hat. Nur nbeugen, müſſen ab 1. O erhalten die Verſanderlaubnis, W Bochenfahrſcheinheften ne erbringen, daß ſie die doppelte gelegt werde S rung muß beträgt 38 Pfg. für das Pfund. Menge Obſt bereits an die Bad. Obſtverſorgung Der Arbeitsverdient ——— S Keust1 di2 horte U.[oder deren Beaaftragken abgaltekert haben. tkommeus der letten 3 Kartoffeln: In den Verkaufsſtellen—24 ſowie in II. Für die Verkaufsſlellen: 60 den ſtädtiſchen Läden für 3 Pfund die Kartoffel⸗ Zu Abgab 585 en:— Solkte dies aus ire 95 Zur Abgabe ſind bereit: marke 135, außerdem die roten Wechſelmarkau. N rver R9 Zwiebeln: Für ½ Pfund die Buttermarke 66 in den Butter: Für die Butter enbahn. die Straße nbahn au 3 8 chein fiud i in cheufahrſcheinheſte zu benützen, ſteht laut Tar (0, 2, 16/18) ſtimmungen nur ſolchen Perſonen zu, deren Jahr 3000.— nicht überſteigt. brauch der Tarifve gung Oktober 1918 beim Löſen zünſti ue Arbeitsnachweiſe iſt auf Grund des Ein⸗ Monate aufzuſtellen. gend ſeinem Grunde möglich ſein, ſo darf der Wochenverdienſt nicht mehr Wir machen deshalb alle zum Bezug von Wo⸗ chtigten Perſonen darauf Verkaufsſtellen ange Verkaufsſtellen 101—200. Die Ware iſt von den Donnerstag, den 20. SSSS 7885 Berkaufsſtellen 101—150 auf dem Großmarkt Fette Für die Fettverkauf bei derſcheufahrſcheinheſten bere „Donnerstag Vormittag, und von den Berkaufs⸗ Freibankkaſſe, Viehhoſſtraß estag, denf aufmerkſam, daß unſere Verkaussſtell ſtellen 151—200 am Donnerstag Nachmittag ab⸗ 26. ds. Mts., von—5 Uhr nachmilta Daswerden, vom 1. Oktober ds. Is. ab Woche zuholen. Die Marke gilt bis Freitag Abend 7 Geld iſt abgezäh lt mitzubringen. Der Abgabe⸗ ſcheinhe fte nur auf neu ausgeſtellte Arbeitsnach⸗ Uhr. Die Berpackung(Körbe und Säcke) iſt mit⸗ preis beträgt 2 2,36 Mk. für das Pſung. weiſe Aedöngeben. zubringen. Der Preis iſt für die Verbraucher] Karoffeln: Für die 45 Pfg. für das Pfund. Verkaufsſtellen 32 Hauptmarke 135 3 Pfund. Die Mannheim, den 23. September 1918. —710 müſſen ihre Empfangs⸗ Straßenbahnamt. fWo⸗ nicht N wieſen enfahr⸗ 2 T 78 Ackerverpachtung. tags 10 Uhr verpachten wir in unſerem Büro Luiſenring 49 nachverzeichnete ſtädt. Grundſtücke: Trauben-Berſleigerung Am nächſten Freitag, den 27. September 1918, nachmittags 1 Uhr anfangend läßt Frau Anna Heu Witwe. wohnhaft in Bingen, das Erträgnis von 30 Viertel Weinberg auf Gemar Kung Wiesloch in 18 Parzellen öfſentlich auf dem Platze gegen Bar⸗ zahlung verſteigern. T21¹ Die Traubenſorten ſind: Gutedel, Riesling, Not⸗Elbe, Laska, Limmberger und Portugieſer. Zuſammenkunft bei dem Erbprinzen. Die vor⸗ herige Beſichtigung der Trauben findet am Don⸗ nerstag, den 26. dé. Mts., nachmittags 1 Uhr, vom Erbprinzen aus, ſtatt. Wiesloch, den 21. September 1918. Schmitt. Den Heldentod für das Vaterland haben aus dem Kreise meiner Mitarbeiter erlitten: Betzold, Fritz Schlosser, Infanterist PFreund, Franz * Kernmacher, Kanonier Ritter des Eisernen Kreuzes Griesser, Gustav Schlosser, Musketier Kapp, Josef Schlosser, Unteroffizier Neubauer, Rudolf Schlosser, Gefreiter * Noe, Michael — Modellschreiner, Off.⸗Stellvertreter „ Ritter des Eisernen Kreuzes I. Klasse Ritter, Karl Pförtner des Heinrich Lanz-Krankenhauses Gefreiter Ritter des Eisernen Kreuzes Söldner, Oskar Beamter, Grenadier Schötz Hermann Beamter, Kanonier Steiner, Karl * Fabrikarbeiter, Landsturmmann Tröster, Jakob . Fabrikarbeiter, Landsturmmann Waack, Otto Beamter meiner Fiſiale Köin Leutnant der Reserve Ritter des Eisernen Kreuzes Wildermuth, Kar! Schreiner, Gefreiter Ritter des Eisernen Kreuzes Zimmermaypn, Heinr. Beamter, Musketier Ritter des Eisernen Kreuzes Ich verliere in diesen Gefallenen eine Reihe tüchtiger, zuverlässiger und treubewährter Mitar⸗ beiter, mit ihren Famiſien beklage ich ihren Ver⸗ lust tief und es wird ihnen bei mir stets ein treues Andenken bewahrt bleiben. E93m MANNTIEIM, den 20. September 1918. Heinrich Lanz. ied nach kurzer schwerer Krankheit, ges im blühenden Alter von 13 Monaten 3/4 Uhr von der Leichenhalle aus 8 Die Beerdigung ſindet Donner Schmerzerſüllt teilen wir allen Freunden und Bekannten mit, dass uns unser heißgeliebtes Töchterchen tern früh 3½ Uhr entrissen wurde. In tiefer Trauer: Familie Joh. A. Singer Fröhlichstrasse 21. stag nachmittag tatt. 7679a mein lieber, treubesorgter Mann, unser guter, sankt entschlafen ist. Mannheim, den 24. September 1918. Kondolenzbesuche dankend verbeten. Todes-Anzeige. Schmerzerfüllt teilen wir Verwandten und Bekannten mit, dass aukopfernder Vater, Grossvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel Wilhelm Eck nach langem, mit Geduld ertragenen 3 im Alter von 59 Jahren 7681 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Rosa Ecek Wwe. Die Feuerbestattung findet Freitag nachmittag 4 Uhr statt. Schwarze Hüte manen Preislagen 5 8 Schleier, Flore in grosser Auswahl, Trauerhüte auf Wunsch Auswahl ins Haus. Agx9a —.— R 25, 9,—.— 1609 Teleph. — Statt Karten! B. Strauss Damenhüte Telephon 1774. Vf Illlüuüttätnaudtüttüttimüat eee 12¹⁴ zeigt den Eingang der letzt- erschienenen Neuheiten an. P 7, 24, I. Etage. eeeeeeeeee Au ngmunaguputgawghgnzaugekrnuuaanunnumiäutsunnuknuüuunux S V kentetsnl Khür Gründliche Ausbildung in Tages- u. Tel. 7105 Abendkursen. Neue Kurse beginnen: 1. Oktober. priyat-Handels- N Telranstalt Merkur inh. Dr. phil. Rnoke staatlich geprüft für das Lehramt in den Handelswissenschaften J6a Mannheim E I, I u. 2 HParadeplat:) Telephon 5070 Neue KRurse (in allen Handelsfächern u. Sprachen) beginnen 1. Okiober. Prospekte und Auskunft kostenlos. rospekt und Auskunkt jederzeit kostenlos, auch Sonntags von—12 bhe durch die Schulleitung. Q³8a übern. noch einige ller für Violine. Hofmusiker Angeb. unt. L. L. 61 an die Geſchäftsſtelle Ds. Bl. Schü⸗ 762²2a Lehrplan gratis. Gebr. Gander E Schönschreib⸗ u. Handelskurze für—4 Berufs-u. Altersklassen. Hl4a Lehrerin. Nachhilie und Beaufſichtigung der Schulaufgab. übernimmt „25, part. 7 Gtait Rarten. Hiloa Reinharò Rari G. Muhlſießfen BVerloõte. Aaſertal Rheiuau Mannheimerſtr. 47 Dãniſcher Tiſch 23 7653a — Kriegsanleiheversicherung mit günstigen„Phönix“ Monatsraten (ohne Zuschläge) mit und ohne Untersuchung.— Sofortige Vollauszahlung im Eriegssterbefalle durch die Filial-Direktion: K. Th. Balz, Mannheim, Friedrichsring U 3, 17, Telephon 3640. 7 Filz-, Velour- H Damenhüte vt Perbeinaee Herrenhüte Samt- und Seiden- werden nach neue- Umgeformte Da⸗ hüte werden um⸗ sten Formen menhüte werden 4 auf Wunsch wie gearbeitet nach Umgepresst der garniert, bel neuesten Mo- Verw Fendung alter dellen. Bs7a und gelfärbt. u. neuer Zutaten, A. Pfaff, Modistin, P 3, 3, 1 Treppe, Von der Reise zurück Frau Marie Luise Bandiow Matti Bandiowꝛ B 6, 28 7696a Neue Kurse beginnen ab 1. Oktober Gesundheitsturnen(ystem Mensendieck) Klassische Gymnastik v. Rohden-Langaard Prospekte auf Wunsch. Sprechstunden täg-⸗ lich 12—1 Uhr. Telephon 3488. Einige Fuhren Reisigho Eisigholz abzugeben. Je230 J. 5 L.—— E— 10/ 1. Wir Eaben am sofort greifbar: Registratur⸗Schränke Rolladen⸗Schrãnke Aketen⸗Schränke Rolladen⸗ Schreibtische Diplomaten⸗Aktenstãnder Steh⸗ und Sitzpuſte, Stũhle Kartei-Karten und Kasten Schnelſhefter usw. Roſſen⸗Kopierpapier für Kopiermaschinen. Fabrik Stolzenberg Musterlager Mannheim E 4, 1, 1640. 62³3¹ 7 e Buchhaltungen eie Abteilung für Buchführung. Tba9a Südd. Finanz- u. Bücher-Revisions-f...l. Mannheim. Fernspr. 4962. Hch. Lanzstr. 13. TTT————— Reparaturen„ Rolladen unci Jalousien aller Konstruktionen werden prompt erledist · Neulieferungen Bei Fliegerschaden chnelsste Bedienuns- E. Herz&(o. Lndwigshafen a. Rh., Telenhon 90. Donnerstag, den 26. September 1913, vormit“ Rheingarten Läbch. Nr. 12548/9 9570 am 9 Hermsheimer Bösſeld 7 5301 2050„ Grosfeld„„ 15805/06 976„ Hafenfährt 3„ 15882 1732„ Maunheim, den 13. September 1918. Städe 8 9⁰ Rolladen- und Jalousienfabrik* nit⸗ Mittwoch, den 25. September 1918. Nr. 447. 7. Seite. am 5 0 5 7 4 8 2 6 3 E 8 Zaverlässiger 9 —4 0 9 * 16 9 9 8 on 13 sofortigen Eintritt SSsecht. 2 211 6 Angebote mit Lohnangabe unter 2 ng/ 5 F. R. 167 an die Geschäftsstelle& 5 ds. Blattes. Naõa 15 5 u⸗ 1. 8 ⁊—— 38 ⁊ ES erden. rngestellt: Magazinarbeiter 1 Meldung Fabrikstationsstrasse 18/26 + ohann Schreiber. ſport. Bucſtaler(in) 7 durchaus bilanzsicher, Respekisperson fur iangeres Personal, in kriegswicht. Betrieb gesucht. Angebote mit Zeugnisse und Gehaltsau- Fprüchen unter G. A. 176 an die Geschäfts- 8 3 05 Xa214 — NN Lageris 4 gesucht. Persönliche Vorstellupg vor- 1 mittags 10—11 Uhr. x2ʃ2 Waixel&k Beusheim, P7, 13. 1 M. Suchen mehrere militärfreie Ingenieure für: allgemeinen Betrieb Machprütung der bearbeiteten Teile Material-Prüfung (mechaniſch, chemiſch und metallographiſch) und erbitten uns Bewerbungen mit kurzem Lebenslauf und Zeugnisabſchriften unter An⸗ gabe der Gehaltsanſprüche ſowie des früheſten Zeitpunkt für den Eintritt. Exta Daimler-Motoren-Gesellschaft Mann⸗für Hof- und Stalldienst K [MNannheim, Mittelſtr. 17. Stuttgart-Untertürlheim. * 9 „ irsuchen zum baldigen Eintritt 1jg. Mann auch Kriegsbesch. oder Dame mur aus der Holzbranche 88 bel— Für eine Kriegssefellſchaft wird eine ſ0 Kraft welche Buchführung und Korreſpondenz zu führen vermag, zum baldigen Eintritt geſucht. 3 Augebote mit Zeugnisabſchriften unter F. G. 157 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. für die Hue der leichten Srrengrg ſofort geſucht. Sokitts-& Maschinenbau.-6. 5 Wir ſuchen zum baldigen Eintritt Stüchtiges Fräulein 8 8 it ſch öſchrift, für allgemeine Büro⸗ 8 n 5 Angebote mit 8 GBheinische Summi-&, Celluloidfabrik 8 Obſchriſten und Gehaltsanſprüchen an Mannhelm—Neckarau. S ———— fur mein Leuerwaren- S-Ge- schäft suche per sofort oder später fektige Nerkäukeris Angebote Gehaltsansprüchen an Leonh. Weber E 1, 16. ſuchtige Rock- und ————— vier etwas bewandert iſt, zu 2 größ. Kindern ge⸗ p ſchen—1 Uhr bei Seiurich Lauzüraße 211I. zaour Hübru eeeee—— EBEFERECE. Tüchtige und eiuua- Aontenre ſofort geſucht Haus Lutz, Ing. S 6. 28. Braver junger Mann von 14 bis 18 Jahren als Ausſäufer geſucht. 5 ſofort geſucht. Jcz30 MH. Hlrschland& C0. 7. Tugſäbter welcher gutradfaßren kann geſucht bei Ta214 A. Schenk 16jähriger Jun ge, welcher die ZJahnpraxis erlernen will, ſucht Lohrstelle bei Zahntechniker(Zahn⸗ technikerin) in Manntzeim evtl. Ludwigshafen. Gefl. Angebote on Steuerein⸗ nehmerei Reihen bei Sinsheim. Ta210 Tüchtiges Fräulein für Büro u. Lager, mög⸗ lichſt mit Branchekennt⸗ niſſen, geſucht. Jd230 Eüg.& Herm. Horbst 0 PFraulein Stenographie- und Schreibmaschinen⸗ Kundig gesucht. Etw. nähen erwünscht bei Ga?80 M S ◻ Charlottenstr. 8. erkäpterinen für ſämtliche Ab⸗ teilungen unſeres Hauſes geſ. Ja230 M. Hirschland a Co0. 0 2,—7 Taillen-Arbeiterin ſofort geſucht. 7579a A. Schober, 7, 15. Lehrmädehen Laufmädechen geg. ſofortige Vergütung geſucht. 768 la ——— E— Lohrmäochen aus guter Familie B230 Geschx. Alsberg 0 2, 8/9. ſofort geſucht. Geübte geſucht. L²³0 M Kalter, d 7, 17. ücbildetes Frädlein das gut franzöſiſch ſpricht u. die Aufgaben eines 18⸗ jähr. Mädchens beaufſich⸗ tigen kann, ſowie in Kla⸗ Vorzuſtellen zwi⸗ ſucht. 7618 Brettheimer, Mnchileseblaszer N2S Sackstopferinnen Kr 5 für Warenausgabe, ſowie jüngere Konntoristinnen für ſtatiſtiſche Ar⸗ 9 beiten geſucht. Jb220 . Hicschland& Co. 0—7 Pracutl Ralehen ſofort od. 1. Okt. geſucht. Rektor Feuerſtein. Wein⸗ heim, Nördl. Hauptſtr. 70. 7614 8 ver—.— ſowie 1 Ankängerin geſucht. Ausführliche An⸗ gebote mit Angabe der Anſprüche und Zeugnisabſchriſten unter F. T. 169 an die 5 0 Ordentliches Mädchen 8 5 für Küche u. Fausarh. tagsüber geſucht 75944 Räh. D 5, 5, Sad. Geſucht in einderloſen, aber größeren Haushalt 3. baldigen Eintritt eine jüngere tüchtige T213 Röchin auch Hausarbei 6 809 und ein ausmädchen Zimmermädch. vorhaud.) Gute Zeuau. erforderlich. Vorzuſtellen von 9 bis 11 oder 2 bis 4 Uhr. E. 3, 16, 1. Stock. Tücht. Aleinmzdchen in beſſeren Haushalt zu 2 Perſonen ſofort geſucht Max Joſefſtr. 32. 2. links. 2874 a Besseres Fräulein für Nachmittag zu Kin⸗ dern geſucht. 778⁵a Pagelſohn, H 1. 5. Energiſches, gebildete⸗ Fräulein zu. 2 Mädchen(Liſelotte⸗ ſchule) 2. 6 u. 11 Jahren die für Tage 8 7603a Reis, II 6, 1 Hausmädchen ſofort oder 1. Oktober geſucht. 7606a Koſenkavalier, C 3, 10. Alleinſt. älterer Herr Witwer) ſucht zur vollen Führung des Haushalts tüchtige 764 Zuverlässige Person Angeb. unt. L. S. 68 an die Geſchäftsſt, ds. Bl. Anständ. Mädchen loder Frau für Privat⸗ Penſion geſucht. 7218a 7, 2, part. Alleinmädchen für kl. Familie per 4. Oktober od. ſpäter geſuch 7492a G 2, 24. Alleinmädchen oder unabh. Kriegersfran in kl. Familie geſucht. Zu 185 bon 12—4 oder nach 7 Uhr Nr. 18 IV. 7652 Tücht.Alleinmädchen für kl. Haushalt auf 1. Oktbr. geſucht. 7659a Knöyflmacher, Kirchenſtraße 14, 2. Stck. Unabhängige rau oder Mädchen tägl. v.—12 u.—4 Uhr für kl. Haushalt per bald geſucht Näh. Goßmann, Seckenheimerſtr. 10. Har80 Geſucht für ſofort oder ſpäter Maldes fleißiges dchen für alle Hausarbeit, Scheuck, G 7. 26. 76683 Bess, jung. Mädchen oder unabh. junge Frau tagsüber oder nach Ueber⸗ einkunft für Hausarbeit geſucht. Kleine Merzel⸗ ſtraße 6, 2 Tr. 7680a Tüchtige Frau für täglich einige Stunden vormittags ſofort geſucht. 1, 7a, 3. St. 7664a Anständ. Mädchen oder Kriegersfrau geſucht. 2, 6, Marktplatz, 1 Efahrene Frau cines Kei⸗ nrey acſucht. 4 Lameyftrobe 3, part. Oldentliches föccken ſpfort ader auf. Oktoher neſucht. 76610 Meerfelpſtrage 66, part⸗ Von größerem Bürs Büro in kriegsw. mangels ruht, in leitender Offerten unter „Tüchtiger 7592a junger Maun im Beſitze des Einjährigen, in allen Bürvarb. gründ⸗ lich bewandert, mit erſtkl. Zeugniſſen, g. v. H. Be⸗ ruf, ſucht Stellung auf Betrieb Gefl. Angeb. u. L. B. — die Geſchäftsſtell Fri ul., mitte in ſelbſt. Führung eines Haushaltes ſywohl auch in geſchäftl. Angelegenh. erfahren repräſent., kau⸗ tionsfähig, ſucht ehtspreckende Stellung, Angeb. unt. G. M. 695 an Rudolf Mosse, Mannheim. Lcige Heiseawe mit Empfehlungen ti au vert Ange an die 0 Biattes erb eee Fleißiges, Mäbchen, in Gartenardeit vertr., lucht Stellung als Gehilſin am liebſten in Privai⸗, Guts⸗ od. Herrſchaftsgärt⸗ nerei. Nähe Maännheim⸗ Heidelberg bevorzugt. Angebote erbeten an H. Lahr i. B. —4—.— 6. 75034 ten. gebild. iung. unges Fränlein, das 2 Semeſter Chemie ſludierte 9 wünſcht Lielierin 15 stiete Laborantin 5 chen. Fabrik einzutveten. Gefl. Angeb. unter L. A. 51 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. erbeten. Beſſeres Fräulein rom Lande, 20 Jahre alt, in allen Zweigen des Haus⸗ halts exfahren, ſucht Stel⸗ Iung als 7649a Stütze in gut. Hauſe. Angeb. L. W. 72 an die Geſch⸗ Verkäufe Landhaus mit Obſtgarten in Fried⸗ richsfeld zu verkaufen. Angeb. unt. L. R. an die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes erb. 7641a Kentabl. Wohabaus im Lindenhof, 2⸗Zimmer⸗ Wohnungen, preiswert zu verkaufen. 98 G. Wolff, Meerfeldſtr. 66, 5055 Eine neue äelen-Linri Fant Schreibtiſch mit Seſſel u. Sofa zu verkaufen. Anzuſ. von 12—5 Uhr bei Jugenkamp, B 6, Nr. 25. Gute Violine billig zu verzrafzn. 76214 F 5. Nr. 4, 3. St. Eſegaute 7474 alon- Eiriehtung (Sofa, 4 Seſſel, Trumcaux Vertiko uſw.) abzugeben. Berkauf erſolgt nicht an Händler. Anzuſehen nach⸗ mittaas bis 5 Uhr bei Leopold Kahn, M 6, 16, pt Ein Landauer 1 gebr. Herd u. 1 Milch⸗ ziege zu verkaufen bei Fritz Raier, Feudenheim Zietbeuftr. 16. 7719a enene, deſſen Geſchäft infolge Sucht fütige Beteilgung an gutgehendem Fabrikationsgeſchäft evtl. mit Kapital bis zu 100,000 Mark Ocler Posten Nudolf Moſſe, Maunheim. xema. acte n. 2tür. Material⸗ Eyosd Stellung. D. M. 692 an (Brometheus/ mit Schlauch zu verkaufen bei Köſtner, ſtraße 6. Möbel⸗ Werkaf Kleiderſchränke, pol. u. lack. Küchenſchränke, Diwaus, Schreibt., Waſch⸗ kommode mit und ohne Maxmor u. Spiegelaufſ., Nachttiſche, Tiſche, Stühle und ſonſtiges. T3Ba Starkand, 1 2, 15 i. Hof Tel, efon 3965. Schlafzimmer hell, eichen, Zieil. Spie⸗ gelſchrauk, weiß Maxmor, zu verkaufen. 470 Zivpſe, M 7, Nr. Moderne schon, Hutform zu verkaufen. E. Hunzinger, O 3, 15, pt. Für Ofkiaierel! Gute ſolide Sattellaſche zu verkaufen. Je229 FFrau L. Haas, 0 berg, Zähringerſtr. iü. Für Weinkäufer! 1ülberne Weinwage zu verkaufen. Jd229 Frau L. Haas, Heidel⸗ berg, Zähringeritr. 10. 76389 zu verk. Fran K. Rieth, Soixonſtr. 3, 3. St. 7586a Eich. Bäfelt zu 450% zu verkaufen. Anzuſehen 10—12 Uhr. P 3, 11, pt. Schmid. 7602a Hlasabschluss Wolf, C 3, 10. 7605a Eleganter 7650a Nerzmantel Muſterſtück, zu verkaufen. Näheres Café Frieden. -Müemf Joſ. Kallen, Neckarau, Waldhornſtr. Nr. 3, part. 2 Bettstellen mit Polſterröſte u. Koyf⸗ volſter zu verkaufen. 76434a Baum, C 4, 8 1II. lielegenheit! GEchte Perlkette zu Mk. 18700.— abzugeben. 7678a Alb. Hoch, Juwelier Ludwigshafen. Eiccanter Pelzmantel Nerzmurmel, beſte Qua⸗ lität, Muſterſtück, zu verk. Zu erſragen in 9 Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 47 er Kichenziuricbtung zu verkaufen. H7⁵⁰ ——— 106 Neuer Dipl.⸗Schreibtiſch vol. Kleiderſchrank, Waſchkommode, Kinder⸗ bett bill. zu verk. Ruppert, U 6, 27, Hth. 2. St. r. 7674 6 Oleanderbäume 4 Kaſten Efeu, 2 große blühende Kakten u. ver⸗ ſchied. kleinere, Geſtell⸗Aquarium und 2 kleine ohne Geſtell, 2 Vo⸗ gelkäſige, 1 Fahrrad mit Stäuder ohne Bereifung u. 1 Geſchirrahme, um⸗ umzugsh. zu verk. Heckel, Hauptfeuerwache, Brücken⸗ ſtraße Nr. 2. 73570 2—— M. 1 grosses iHard wegen Platzmangel ſofort preiswert zu verkaufen ev. zu vermieten. D2³⁰ Auskunft D 2, 4. Speisezimmer ſchwer, faſt weul zu ver⸗ kaufen 7980 Keypel, Dinbeckſtrase 8. Kanarienvögel 4 Bauer bictaſt 8 E. Stamitzſtr, 20, 8 Anzuſehen bis mittags 8 Uhr bei Kahn, C 3, 7 II geſucht. joder Bahnverbindung von [Mannheim bevorzugt. Bollſt. Betten u. einz. 1 1Singernähmaschine mit Oberlicht zu verkauf 1E 764⁵5a fer-Mäfx baret für 150/ zu verkaufen. Laldeels Bie Jl [mit großem Obſtgarten u. etwas Ackerland, beziehbar 1. April 1919 zu kaufen Nähe elektriſche Angeb. unt. F. W. 172 ſan die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes. S212 Wohnhaus Toreinfahrt und Stallung in der Schwet⸗ singer⸗Borſtadt zu kaufen geſucht. Zuſchr. u. M. A. 76 a. d. Geſchäftsſt. 760a Gesucht ein Loppelstehnalt mit zwei drehbaren Kontorstũhlen. Angebote mit Preis u. Größeangabe an M215 Lean Lackert, Ladenburg Schriesheimerſtraße. Piane Fiüg 2lU gegen bar 8— bote m. Preis u. M. B. 7 a. d. Geſchäftsttelle. 7665 1 3, 27 Jungbuschstraße Geschäftahaus wobnfngen! im Ganzen zu verin. Nä 214188 Immobilien- Ebzn u. Hypotliekengeschäft N. 1. Tel. 876. Bismarc⸗ 14,19 traße 92 Zimmerwohnung riit Bad, Manſarde, Speiſe⸗ kammer u. elektr. Licht ſofort für 2100 Mk. zu v. Näheres L 14, 19, 83 Telephon 516. 22² äne fdAici ſofort zu vermieten. Ein⸗ zuſehen von 12—6 Uhr. Ebenſo ein kl. Zimmer zu vermieten. Zu erfr. in 8 5, 8, l t. Großes, gut möbl. SiR zu vermieten. 7670 (8,19,. Schön 4 5 0 in ruhiger Lage per 1. Okt. zu vermieten. 75154 E 25 8 Sr.„, möbliert Zim 3877 zu verm. 7615⁴ Q 4, 19 Möbl. Wohn⸗, Schlaf⸗ u Einzelzim.—— Wohnungsnachweis. Nalße liontardstr. 21, 2. St.l. ſof. zu vermieten. 7655a Rheinstr. 9, 1 Tr., D 8 ſchöne freie Lage, fein möbl. Zimmer in gut. ruh. Hauſe fauth mitgut. reichl. Abend⸗ eſſen) zu vermieten. 7678a Tullastraße 19, 3. Stock Hübſch möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer mit elektr. Licht an beſſeren Herru 1. Oktör. zu verm. 7032a Möbliertes Wohn- u. Schlafzimmer per ſofort ev. per 1. Okt zu vermieten. *21¹ Junges Ehevaar chne Kinder ſucht einf.(7607a Möbliertes Zimmer mit od. ohne in Ang. u. L. E. 55 a. Geſch. 3 oder& Eimmer- Wohnung mit Gas, in angenehmer Lage der Neckarſtadt, Alt⸗ ſtadt oder auch Vororte r u. vex oder ſpäter zu miete geſucht. 7 Awasbote unter L. T. aſch au die ee dieles Blattes erbeten. ſtelle dſs. Bl. a2.** mit Laden und Kleim- eres 3 5 Hübſch möbl. Zimmer Möbl. Zimmer ntit Peuſion von iungen Mann auf 1. Okt. geſucht. Gefl. Angeb. unter L. H. 73 an die Geſchäfts⸗ 268a Ein älteret Herr, hier fremd, lucht 1. Okt. bi müblierte Ummer bei ruh. Familie mit Fa⸗ milienanſchluß 76114 Angebote unt. L. G. 57 an die Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes erbeten. Ehepaar ohne Kinder ſucht per ſof, od. 1. Okt. Zimmer mit 2 Betten u. Küchen⸗ benützung od. 12Jim⸗ mer⸗Wohnung. Angeb. u. L. U. 70 an die Geſch. 764 Solide Dame ſucht Lol. belles Zmmer oder 1 Zimmer mit Küche evtl. 2 kleine leere 93— Angeb. unt. M. G. 8 die Geſchäftsſt. 0 an 7677 Geldverkehr. 12—15 000 Mark auf 1. oder 2. Hypothek auszuleihen. 765³⁴ Zuſchr. unt. 2. 2 — 0 0 geg. hohe Sicher- Fheit und höchste Verzinsung, rück⸗ rahibar nach 6 Mo- naten sofort von Solbsigsber ges. Gofl. Angebote u. K. E. 30 an die Ge- Bl. Heirat vermittl. reell diskr. in Beamt. u. all. Kreiſ, 9* Geiger, 0 7, 3³⁵ Fräul., 24 Jahre, große vornehme Erſchg., häusl. erzog., jed. kein ausgeſpr, Vermög., wünſcht geb. Herrn, beſſ. Staats⸗ beamten, mit nur feinem Char. zw. bald. Heirat kennen zu ſernen. Nur ernſtgem. Zuſchr. u. L. O. 64 a. d. Geſch⸗ 7682⁰ Gebildet. repräſentanler alleinſt. Herr, eval., anf. aber, mit größ. Vermög., in geſich. Poſition, fährk⸗ Einkommen 10 900 Mark ſucht mit gebildeter, hüb⸗ ſcher vermög. Dame Glückliche Ehe Witwe ohne Kind nicht ausgeſchloſſen. Streugſte und erbeten. Gefl. ausführt. unter K. 37 Geſchäftsſtelle dieſes Vlar⸗ und erbeten. 7885 Fung. Arbeiter, 88. alt, ſucht die Bekanntſch. eines Mädch. od. Kriegs⸗ witwe im Alter von 28 bis 88 N16 deat ſpãt. Sirat Zuſchr. unt. L. Q. 88 an die Geſchaftsſt. 78822 Streug reell! Ich ſuche für meinen Schwager nette 76500 ebensgelaurtin im Alter von 80—35 J. Damen vom Lande nicht ausgeſchloſſen. Aufrichtige genauere Darlegung der Berhältniſſe erwünſcht. Strengſte Verſchwiegenh. Zuſchriften unter L. 9. 74 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. Verloren. 7 Kin vor einigen 76600 —— Wiekelkette, Wiederbringer gute lohg. Abzugeb. K 1, Sa,. —— Aukoclieren non Wöbeln und meuten. Trautmaun. Zeur Kinel i geben. Anneß. unt. S. 85 an die Geſch. 78880 15 5 3 15 9 3 4 3 + 1 —— Verſchwiegenheit zugeſich ——————— ————————————— — — —— 8— 8. Seite. Nr. 447. Maunheimer General· Anzeiger.(Mitiag-Ausgabe.) Mittwoch, 25. Sept. 1918 5,Vorſtellung im Abonn. Klein Idas Blumen Hierauf: Tanz-Dichtungen Tanzſpiel in 1 Aufzug Anf. 7 Uhr. Ende 9 Uhr Mittel Preiſe. Photo Martin 8 Oswald 0 4, 13 Fernspr. 1164. Miuiwoch, den 25. September 1918. ——— Herbst- und Winter-Meuheiten Backlisch. Hinderkleidung Damen-Mäntel auch in reinwollenen Flauschstoflen mit und ohne Pelzbesatz; Damen-Mäntel auch in reinwollenen Tuchen und Eskimos; Damen-Mäntel in Plasch und Samt in allen Grössen und verschiedenen Preislagen; Damen-Mäntel Astrachan, geschmackvollen Formen und allen Längen; Blusen und Röcke reichhaltige Auswahl in allen Grössen und Preislagen; Kinderkleider u. Mäntel in bekannt guter Verarbeitung, allen Größen u. teilweise noch reinwollenen Stotien Kartoffel-Einkellerung Beſtellungen von Winter⸗ Lartoffeln werden eutge⸗ Den jetzigen Zeitverhälinissen Rechnung tragend verarbeiten wir auch die uns von unserer werten Kundschaft gelieierten Sioife u. Zutaten und stellen zur Wahl von Formen Modelle aus unseren Lägern gerne zur Veriügung! genommen 76⁵a 23 nd⸗ U 1 8 ung,— annneim auf Winterkartoffeln frei E 14 Keller geg. weiße Bezugs⸗ 1 werd. angenommen Wilhelm Wirth, Draisſtraße 56. Tel. 4843. 73202—— ferurut 7881, 7832 — L. Fischer-Riegel Jacken Kleider auch in reinwollenem Kammgarn, Tuch u. Gabardine, schwarz, marine und anderen Farben; Mannheim P 6, 20 ferurui 7631, 7632 Künstier- vnester„a P Ol L G* Heute und morgen abends 710 Uhr: Die Csardasfürstin. SYis. Laura Bernauer Stasi. Käte König L231 Edwin.. Otto Stein. Rosengarten— Musensaal Mannheim Sonntag, 29. September, nachmittags 3 Uhr Kaſſeneröffnung 2 Uhr Ein luſtiger Kinder-Kachnittag unter Mitwirkung von Rerrn Baron Carlo von der Ropp, Wr Der Struwwelpeter u. andere deschichten““ von Dr. med. Heinrich Koffmann in Wort und 100 bunten Lichtbildern Friedrichsparł Heute Mittwoch, den 25. Seytember, 4 uhr KONZERT der Kapelle Petermann. Eintrittspreis: 20 Pfennig. Abonnenten haben gegen Vorzeigen der Jahreskarten freien Zutritt. St69 Atelier für hãusl. Kunst. in Metall-Plastik, Relief᷑- Neue Kurse Oxyi, Münchener. Tarso, Satin-Tarso, Peddigrohr-Arbeiten haben begonnen. Anmeldungen täglich. Ji2a Gemeinſchaft der Siebenten⸗Tag⸗Adventiſten Vortrags⸗Saal 0 6, 2. Mittwoch abend, 8 Uhr: Vortrag. Thema: „Was und wozu iſt uns die Bibel heute geworden?“ EEIIELLEELEEEEILTTCECELTCEEEEEEEE Umpressen von Damen-Hüten f — in Velour, Filz und Velbel nach neuesten Formen bitte jetzt schon vornehmen zu lassen. K17a 4 1 kataäschers N. J00s, Q 7, 20 ſaset. 5086 f Weinstube Zimmermann S 2, 2, Telephon 1191. 5330a Gretel Matry, Karl Ludwigstr. 23, Telephon 912. 8 *3 Die firsfn vö Café Corso, 11, 60 Vornehmes Familien-Caté. Täglich grosse Künstler-Konzerte EFEFEP00 Nachm. von—6¼½ Uhr, abends—10¾ Uhr. Heute Abend: 5²³¹ Bunter Abend. Kannheimer Schule für biidende Kunst RBBP Durch Raum-, Heizungs- und Beleuchtungs⸗ schwierigkeiten kann der regelmäßige Kunat⸗ Unterricht im Winterhalbjiahr nicht stattfinden. Am 1. Oktober 1 1 2 mal beginnt ein Batikkurs wöchentlich. Anmeldung und Auskunft täglich von —4 Uhr Prinz-Wilhelmstraße 12, Telefon 476. Spezialvertrieb in —— — Tabeienſangen e SOerrueu, Spiagel& Schn, Hofl. E 2, 1 u. H 1, 14. 18 Zum Vortrag kommen: 1. Das Lichtbild, von Dr. med. Heinrich Hoffmann dazu kurze erläuternde Worte des Vortragenden 2.„Im Himmel und auf der Erde“,„Der Sonn⸗ abend im Himmel“ .„König Nußknacker und der arme Reinhold“ 83 Großmütterchen erzählt v) König Nußknacker und der arme Reinhold“ 4. Der Struwwelpeter(unverkürzt) K Aus„Im Himmel und auf der Erde“,„Das geheimnisvolle Tor.“ Sintrittspreiſe: Für Kinder unter 14 Jahren: nu⸗ mexierter Platz Mk..10 und 60 Pfg. Für Er⸗ wachſene: nummerierter Platz Mk..50 und Mk..00 einſchließlich Suſtbarkeitsſteuer. Vorverkauf ab Don⸗ nerstag, den 28. ds. Mts. an der Roſengartenkaſſe von 11—1 und—5 Uhr, Hofmuſikalienhandlung cel 0 3, 10, Maunheimer Muſikhaus P7, 14a, Herzberger P 6, Auguſt Kremer, Paradeplatz.— Für Erwachſene iſt außerdem die vorſchriftsmäßige Einlaßkarte zu 10 Pf. zu löſen. Versammlungsssal, Montag, 30, Septhr,, 7½ Uhr Sonaten-Abend Beethoven-Mozart-Brahms Nans Bruch ααe Proi Eari Wendling GVioline) Eintrittskarten M..—,.50,.50(Schüler halbe Preise) im Mannheimer Musilchaus P7, t4a und an der Abendkasse. Nai89 Tüglich von /½4 Uur ab: Erstauffuhrung! Perlen-Tränen-Orchideen Ein seltsames Erlebnis in 3 Akten. Der Fall Rosentopf Lustspiel in 9 Akten. Jüdischer Iugendbund ffannfei. Vortrag des Herrn Nachum Goldmann, Schriftſteller, Berlin über „Ler Jian der fidischen eschiebte“. Wir laden unſere Mitglieder zu dieſer, am 26. September 1913, abends 3½ Uhr im Saale der Auguſt Lamey⸗Loge(0 4, 12) ſtattfindenden Ver⸗ anſtaltung hiermit ein. Gäſte willkommen. K2²⁷ Der Vorſtand. Nur noch 2 Tage! Das Gift der Mediei Drama in 4 Akten mit Erich Kalser-Titz Werner Kraus. Beiprogramm. Täglich bis Samstag: B Die Wur einer Juxder Sensations-Drama in 5 Akten nach dem Roman von Oscar Wilde „Rumpelmayer““ Leitung: Kapellmeister Wiſſi Neumann Mittwoch, 25. Septbr. 1918, abends ½9— /1 Uhr Sonder-Konzert des Tenoristen Fritz Müſſer. Nachlaß⸗Berſteigerung. Mit behördlicher Geneh⸗ migung verſteigere im Auftrag der Erben am Donnerstag, 26. Septhr., nachmittags 2/½ Uhr in Q 3, Nr. 4: 7585 1 große 7 i beſteh.: 46 Bände der Un⸗ terhaltung des Wiſſens, geb.; 3 Bände, Der große Krieg, Urkunden u. De⸗ peſchen, geb.; 8 Bände, Deutſche Alpenzeitg., geb.; 6 Bände, Velhagen und Klaſing, geb.; 2 Bände, L231 unter Mitwirlcung Das deutſche Baterland, geb.; 1 Band, Tirol und Voralberg, Land u. Leute. geb.; 28 Hefte, Die Sit⸗ ten der Bölker, ungeb.; 26 Hefte, Der Völkerkrieg 1914, ungeb.: 1 Partie Alpenzeitungen, ungeb.; 12 Hefte, Velhagen und Klaſing 1914, ungeb.; 3 Bände, Land u. Meer;? Romanbücher Die Greth): 4 Romanbücher: 20 Ode. Allerhand: 1 Buch(Kauf⸗ mann):; 1 Oelgemälde (Arznei): 1 Oelgemälde (Dompfaff) 1 Oelzge⸗ gemälde(Wald): 1 Oelge⸗ mälde(Bahrſagerin): 1 Oelgemälde(Stilleben); 1 Italienerin(Paſtell)) 1 Globus; 1 Koffer; 1 Tiſch: 1 Schreibtiſchſtuhl; 1 Ge⸗ wehr: ferner 4 volſtandige Betten, Deckbett u. Liſſen; 1 Diwan; 1 Tiſchchen, 2 Spiegel: 1 Waſchgeſtell: 1 Nachttiſch; 1 Babykorb; 1 Salongarnitur; 1 eintür. Schrank; 2 Hanteln und 1 Ampel. M. Arnold, Auktionator, Tel. 2285.— O 3, Nr. 4. Seleuertücher 50“ 50 em. Qual. I weich. ſehr ſaugfähig Pröbedtzd. Mk. 19.— franko Handtücher Qual. I ſ. weich, gut trockn. 50& 100 em Probe⸗ dtzd. M. 36.—, franko, Qualität II gute dicke Ware, 42& 100 em, Probe⸗ dutzend Mk. 25,20 frauko. Mindeſtabgabe je 1 Dtzd., — Poſten billiger. Ugüst Fetiig. Dessau 47. Wiogk 3 Unmoderne u. Krages 2 SeckehheſmerStr. Muffe umgearbeitet. T406 4, 3, paxterre. 112 mälde(Lanöſchaft); 1 Sel⸗