Donnerskag, 26. Seytember. 5. ſar den aligemetnen und Handelstell: Cdefredattem D Prig Goldenbaum, für den Anzeigenteil Anton Grieſer Druck u berlag örucerei br Haas Mannheimer General Angeiger G. m d. h. ſämtlich n Mannheim— Celegramm, Kdreſie: General⸗Anzeiger Raunbeim. fernſprech · An ſchluß kum Mannhetm Ur. 7030, 7041, 7942, 7948. 7944, 7945 und 7940 0 Konto- Ur 2917 Ludwigshafen am Rhein Wittags⸗Ausgabe. Badiſche Mubeſte Rachrichten Boiger Nn eeer Die Ipak. Noloneizetle— 80 eklamen Mt. 2.— fth vorm 8½ Uhr, blati n— R. zeigen an deßtimmten Tagen, Stellen— Kusgaden— ver⸗ antwortung ubernommen. Bezugspreie in Umge⸗ bung monati M..— mit Bringerlohn.— X.² einil. Sultellungedebübr. Bei der hoit abgeb·..70. Eintel· Ur:io pis Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezick Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfertiefdruck⸗Ausführung. die Kanzlerlriſe beſieht fort. Kein und Herlling. ◻Berlin, 26. September. Von unſerem Berliner Büro.) In der Berliner Preſſe überwiegt heute die Auffaſſung, daß Herr von Stein ſeinen Abſchied nehmen wird. Wie der „Vorwärts“ erfahren haben will, iſt aus Anlaß des geſtern von allen Seiten im Ausſchuß getadelten kriegsmini⸗ ſteriellen Erlaſſes, der im Juli dieſes Jahres erging und das Verbot von Verſammlungen zugunſten der Friedensreſolution des Reichstgs befürwortete, angeordnet worden, daß alle Er⸗ laſſe des Kriegsminiſters der vorherigen Genehmigung des Reichskanzlers unterſtellt werden. Darüber ſoll Herr v. Stein ſehr verſtimmt ſein und das ſoll auch den Grund gegeben haben, daß er den Sitzungen des Hauptausſchuſſes fern blieb. Hier und da begegnet man allerdings auch der Auffaſſung, daß die Tage des Kanzlers gezählt ſeien. Symp⸗ tomatiſch ſcheint uns dafür ein Satz in dem auf Moll ge⸗ ſtimmten Leitartikel des Lokanlanzeigers. Im Hinblick auf die von Herrn von Payer vertretenen Richtlinien heißt es: „Die Zuſtimmung der Oberſten Heeresleitung für dieſe Art von Politik zu erlangen, wird dem Nachfolger des Gra⸗ fen Hertling doch wohl etwas ſchwer fallen.“ Man verſtehe wohl: dem Nachfolger. Mit dem Grafen Hertling zu rechnen hat die Rechte offenbar aufgehört. In der„Deutſchen Tageszeitung“ aber heißt es:„Soviel läßt ſich ſchon deutlich erkennen, daß, wenn die Regierung die Dinge willen⸗ und tatenlos gehen läßt, die Entwicklung der Lage ihr über den Kopf wachſen wird. Es kann ſich dann nur noch darum handeln, ob das in einigen Wochen oder ſogar ſchon in einige Tagen der Fall ſein wird. Greift nicht baldigſt eine feſte Hand ein, dann wird der Regierung die Füh⸗ rung vollends aus der Hand gleiten und die monarchiſche Leitung der Reichsgeſchäfte ſehr bald illuſoriſch ſein.“ Auch in den Kreiſen der Mehrheit ſcheint man zunächſt ab⸗ warten zu wollen, ob die Löſung der Kanzlerkriſe nicht ſchon in der allernächſten Zeit erfolgt. Der interfraktionelle Ausſchuß hak geſtern Abend ſich wieder verſammelt, hat aber mir ganz kurze Zeit beraten. Man ſcheint ſich auf die Parole:„Abwarten“ ge⸗ einigt zu haben, abwarten heißt das, bis zur Klärung der Kanzlerfrage. Das„Berliner Tageblatt“ meldete: Wenn man mit einer gewiſſen Berechtigung eine Zeitlang von eener Kriſe innerhalb der Mehrheitsparteien ſprechen konnte, ſo darf dieſe Kriſe jetzt als beendigt angeſehen werden. Pagegen he⸗ ſteht die Kanzlerkriſe nach wie vor. Heute beginnt die Beratung des Haupkausſchuſſes wie⸗ der um 10 Uhr. Zunächſt wird Graf Weſtarp für die Kon⸗ ſervativen ſprechen, dann werden ſich die Redner der Unab⸗ hängigen Sozialdemokraten, der Polen und Elſaß⸗Lothringer vernehmen laſſen. Dann kommt die zweite Rednerreihe und hier wird Herr Erzberger den Reigen anführen, der in ſeiner Pandorabüchſe, wie er durch ſeine Vertrauten verbrei⸗ ten läßt, allerlei anmutige Gaben bereit zu halten ſcheint. Für die Sozialdemokratie wird Dr. David ſprechen, für die Fortſchrittliche Volkspartei Herr Gothein. m. Köln, 26. Sept.(Pr.⸗Tel.) Zur Ausſprache äm Haupt⸗ ausſchuß ſchreibt die Kölniſche Volkszeitung: Das Pertrauen zum Reichskanzler Grafen Hertling iſt auch in der Rede des Führers der Fraktion Gröber und ſeiner Tätigkeit zum Ausdruck gebracht worden. Das hindert nicht, daß auch vom Zentrum an mancherlei Vorkommniſſen und Pegleiterſchein⸗ ungen der Kriegsereigniſſe an der Front und hinter der Front Kritik geübt wird. Aber man mag die Rede deuten wie man will, ſie iſt ein offenes und unumwundenes Bekenntnis des Vertrauens zum Reichskanzler. Ueberraſchend war die Rede Scheidemanns. Nach all dem Theaterdonner in der ſozialdemokratiſchen Preſſe mußte man einen leidenſchaftlichen Ausbruch gegen den Reichskanzler erwarten, aber auch Scheidemann hat trotz aller Kritik und trotz mancher kräftiger Ausdrücke nicht ſein Ultimatum an Hertling gerichtet, das er im„Vorwärts“ ausgeſprochen hatte. Man könnte glauben, daß die Kriſe der letzten Wochen ſchon nach dem erſten Tage der Ausſprache beſeitigt ſei, doch bliebe natürlich noch mancherlei zu klären und die Wei⸗ terentwicklung muß daher ſorgfältig verfolgt werden. Für diejenigen, denen der Kampf um die Errichtung der abſoluten parlamentariſchen Herrſchaft geht, auch gegen die Oberſte Heeresleitung, wie Scheideman es heute im Hauptausſchuß offen ausgeſprochen hatte, wird die Sache natürlich nicht er⸗ ledigt ſein. Der zweile Tag im Hauplausſchuß. EBerlin, 26. September. (Von unſerem Berliner Büro.) Es verdient feſtgehalten zu werden, daß auch in der geſtrigen Ausſprache im Hauptausſchuß kein Wort von der Parlamentariſier ung gefallen iſt. Was in den letzten Wochen in Für und Wider die öffentliche Meinung am lebhafteſten zu bewegen ſchien, hat zunächſt, wenigſtens für den Hauptausſchuß überhaupt nicht exiſtiert. Man klagte im Grunde, worüber man ſchon⸗ immer geklagt hatte, wann je in den letzten Jahren der Reichstag ober ſein politiſcher Ausſchuß ſich verſammelt haben, über die Uebergriffe mehr oder weniger untergeordneter militäriſcher Stel⸗ len oder wenn man es anders ausdrücken will, über jene Militärs, die nicht ſo wollten, wie die Reichsregierung und nun auch die Oberſte Heeresleitung, die ſich auf das Aktions⸗ programm des Herrn von Payer einigten, wollen. Ob dieſe Klagen ganz auszuräumen ſein werden, ſolange Mars die Stunde regiert, kann zweifelhaft ſein. Es iſt eine Legende, an die heute wohl kaum jemand mehr glaubt, daß im Krieg die ſtärkſten und wichtigſten Kräfte der Nation wüchſen. Das mag für ſeine Anfänge, mag auch noch für kurze Kriege gel⸗ ten. Eine Weltkataſtrophe, die ins fünfte Jahr geht, muß auf allen Gebieten nach Erſatz greifen. Das Menſchenmaterial wird ſchlechter, feſt gefügte Ordnung und Normen lockern ſich. Und ſchließlich liegt es auch, wie der Abgeordnete Streſe⸗ mann ganz richtig bemerkte, im Weſen aller Macht, daß ihr Beſitz die mit ihr ausgerüſteten zur Ueberſchreitung der Gren⸗ zen gelegentlich verführt. Wir fürchten: in dieſen Punkten werden ſich, ſolange der Krieg rauh und erbarmungslos durch die Lande geht, immer neue Konflikte entzünden. Denn das Heimatheer kann auf gewiſſe Maßſtäbe nicht verzichten, die man draußen an der Front und vielfach auch in der Etappe entbehren zu können glaubt. Wir zu Hauſe gebliebenen müſſen immer wieder fordern, daß in die politiſchen und ſtaatlichen Dinge die Polizei und Militärs nicht hineinreden. Die Kritik freilich, die geſtern an dieſen vielleicht zwangs⸗ läufigen Zuſtänden geübt wurde, von denen wir im Augen⸗ blick nicht ſagen mö rungsform ſich abſtellen ließen, klangen ſchärfer als je zuvor. Am ſchärfſten wohl dort, wo Herr Gröber ſich gegen den Parteifreund von ehedem wandte und ihm unter allerlei ver⸗ ſönlichen Komplimenten doch nackt und dürr beſcheinigte, daß er verſagt und ſich nicht durchzuſetzen gewußt hätte. Es gibt Leute, die darin ein böſes Vorzeichen für das Ne⸗ giment Die meinen, was ſich geſtern ergeben, wären nur Vorpoſtengefechte geweſen, erſt heute würde das Unwetter grollend ſich entladen. Andere wieder— auch wir ſelber neigen zu dieſer Auf⸗ 1114— glauben, die Dinge würden diesmal noch not⸗ dürftig zurechtgerückt werden, wobei dann noch die Vermutung auftaucht, man werde ſich für jetzt damit be⸗ gnügen, den preußiſchen Kriegsminiſter von Stein, der auffälligerweiſe den Verhandlungen vorgeſtern und geſtern nicht beiwohnte, in die Wüſte zu ſchicken. Es hat keinen Sinn, ſich in Rätſelraten und Konjekturalpolitik zu verlieren. Die nächſten Tage ſchon müſſen ja darüber Aufklärung ſchaf⸗ fen, ob es dem Grafen Hertling noch gelingt, die preu⸗ ßiſche Wahlreform in die Scheuern zu bringen oder ſ0 ſchon früher den dornenvollen Ehren der Kanzlerſchaft entſa ür jetzt mag es genügen, feſtzuhalten, was als Ergebnis dieſer Ausſprache bereits ſchwarz auf weiß nach Hauſe zu tragen iſt: den Verzicht nämlich auf die Perſonal⸗ union mit den baltiſchen Randgebieten. Ueber die iſt geſtern der Stab gebrochen worden und Graf Hertling hat es der Mühe nicht wert gefunden, dagegen zu proteſtieren. Vielleicht hat man in den baltiſchen Landen ſelber unter den Eindrücken der letzten Entwicklungen auf dieſe Perſonalunion wohl auch ſchon zu rechnen aufgehört. Letzten Endes handelt es ſich hier ja auch nur um eine Zweckmäßigkeitsfrage. Die baltiſchen Lande wollten ich von Rußland löſen: das iſt erreicht. Sie haben den unſch, ſich im Anſchluß an das Deutſche Reich zu orientieren: das wird möglich ſein, ohne daß die Herzogtümer durch die Perſon des Herrſchers juſt an Preußen geknüpft werden. Die Hauptſache bleibt ſchließ⸗ lich, daß von dem Baltikum die Militärdiktatur in ihrer jetzigen Geſtalt genommen wird, die Handel und Wan⸗ del lähmt und die, wie leider immer wieder zu konſtatieren iſt, die Deutſchfreundlichkeit in jenen Gebieten, natürlich nicht bei den Deutſchbalten, wohl aber bei allen Stammesfremden langſam, aber ſicher tötet. Und noch ein anderes ſcheint als ein Ergebnis der geſtri⸗ gen Ausſprache der unbedingte Wille zur nationalen Verteidigung und die Abſage an Kleinmut und ſchwächliches Verzagen. Mit ſolchem Geiſt im Heimatheer wird, will uns dünken, man die kriſenhaften Zuſtände des Augenblicks überwinden. Was iſt ein Mann? Was iſt zuguterletzt auch ein Syſtem? Auf die Geſinnung des Volkes kommt es an, das bereit iſt, ſein Letztes herzugeben zur Verteidigung der heimatlichen Scholle. Buriaus Nole. Die Ankwork der Türkei. Konſtankinopel, 25. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agentur Milli. Die Note, die die kaiſerlich türkiſche Regierung in Beantwortung der Note des Außenmini⸗ ſters Graſen Burian der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regie⸗ rung übermitteln ließ. hat folgenden Wortlaut: Unterzeichneter Botſchafter der Türkei beehrt ſich, die Note der kaiſerlichen und königlichen Regierung vom 14. September wie folgt zu beantworten: Der von der Kaiſerlichen und Königlichen Regierung an alle kriegführenden Staaten gerichtete Vorſchlag, in einem neutralen Lande einen vertraulichen und nichtobligatoriſchen Meinungsaustauſch über die Crundſätze eines dauerhaften und chrenvollen Friedens zu führen, entſpricht voll⸗ ſtändig der Auffaſſung der kaiſerlichottoma⸗ niſchen Regierung, die ſie, einvernehmlich mit ihren en, daß ſie unter einer anderen Regie⸗ Verbündeten, wiederholt zu bekunden nicht ermangelte. Infolgedeſſen ſpricht die kaiſerliche Regierung den Wunſch aus, daß dieſer neuerliche, von der Kaiſerlichen und Königlichen Regierung unternommene von hohem Menſchlichkeitsgefühl und aufrichtigem Verſöhnungsgeiſt eingegebene Schritt zur Vorbereitung des Bodens für einen gerechten und dauerhaften Frieden, bei unſeren Gegnern die beſten Friedensdispoſitionen findet. Der Unterzeichnete hat die Ehre, im Namen der kaiſer⸗ lichen Regierung zu erklären, daß die Hohe Pforte bereit iſt, an dem vorgeſchlagenen Gedankenaustauſch teilzu⸗ nehmen. Die ſüdſlaviſche Jrage. Wien, 25. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Wiener Polit. Rundſchau“ erhält von unterrichteter Seite eine Mitteilung zu den in den Blättern veröffentlichten Informationen bereffend Beratungen über die Löſung der ſüdſlawiſchen Frage, insbe⸗ ſondere der künftigen ſtaatsrechtlichen Geſtaltung Bosniens und der Herzegowina. Darin wird feſtgeſtellt, daß das Miniſterium des Aeußern lediglich den Zweck verfolge, die Preſſe zu unterrichten. Die Veranlaſſung zu den betreffenden Aeußerungen lag ausſchließlich in der Tatſache, daß die Preſſe des feindlichen Auslandes mit ſehr durchſichtiger Tendenz die Nachricht verbreitet, daß Bosnien und die Herzego⸗ wina im Königreich Ungarn aufgeben, d. h. ihre nationale und politiſche Selbſtändigkeit verlieren ſollen. Des⸗ halb erſchien es im außenpolitiſchen Intereſſe geboten, der falſchen Auffaſſung entgegenzutreten, daß eine Einverleibung Bosniens und der Herzegowina in Ungarn geplant ſei. In der Mitteilung wird der in der Darſtellung vertretenen Anſicht widerſprochen, als ob mit Rückſicht auf eine weitergehende Autonomie Bosniens und der Herzegowina auch die Auto⸗ nomie Kroatiens entſprechend erweitert werdel Es wird betont, daß dieſe Frage nicht attuell iſt und ſchließlich wird nochmals darauf hingewieſen, doß die gegenwärtigen Beſprechungen bisher zu keiner Entſcheidung geführt haben, ſondern ſich in einem Stadium befinden, in dem alle maßgebenden Faktoren den Standpunkt zu vertreten in der Lage ſind, daß Ausſicht auf Erfolg gegeben iſt. Budapeſt, 25. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Auf die Frage des Redakteurs von Magyer Hirlap über ſeine Anſicht in der ſüdſlaviſchen Frage erklärte Miniſterpräſident Wekerle fol⸗ gendes: Die ſüdſlaviſche Frage wurde nicht von uns aufs Tapet gebracht. Aktuell wurde ſie durch ſyſtematiſche Aufreizungen gemacht, deren Ziel die Aenderung des derzeitigen ſtaatsrechtlichen Gefüges iſt. Es handelt ſich nicht um eine nationale Vereinigung, die durch uns behindert würde, ſondern darum, daß gegen die Intereſſen der Monar⸗ chie und der ungariſchen Nation verſchiedene Nationalitäten vereinigt werden ſollen, welche niemals, weder infolge ihrer ethniſchen, noch ethnographiſchen Verwandtſchaft, weder durch Religion, noch durch Traditionen oder Lebensgewohnheiten eine Einheit bildeten. Es kann das Beſtreben anderer ſein, eine gegen uns gerichtete künſtliche Einheit zu ſchaffen, nie⸗ mals aber unſere. Es gibt auch keinen in Betracht kommen⸗ den ungariſchen Politiker, der in dieſer Hinſicht anderer Mei⸗ nung wäre. Die geſchichtlichen Rechte Ungarns wurden auch anläßlich der Annexion Bosniens und der Herzegowina aner⸗ kannt. Dieſen ungariſchen Standpunkt werden wir auch in Zukunft aufrecht erhalten und an unſeren im Geſetze geſicherten Rechte feſthalten. Andernfalls aber darf die Stellungnahme Oeſterreichs in dieſer Frage keineswegs mit Nervoſität auf⸗ genommen werden. Ausdrückliche Verfügungen mehrerer unſerer 9035 geben Oeſterreich dieſes Recht und ſo iſt es zweifellos, daß der beſtehende Zuſtand nur im gemeinſamen Einvernehmen abgeändert werden kann. Der Kaiſer in Kiel. Kiel, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer iſt heute Vormittag 9 Uhr mit Hofzug auf dem hieſigen Hauptbahnhof eingetroffen. Zum Empfang waren anweſend: Seine Königliche Hoheit Prinz Heinrich von Preußen, Herꝛog und Herzoqin von Meiningen, Stations⸗ chef Admiral Bachmann, der Chef des Admiralſtabs der Marine Scheer, der Oberwerftdirektor der kaiſerlichen Werften in Kiel Admiral von Henkel⸗Gebhardi, ſowie der Polizeipräſident von Kiel Dr. von Brüning und der Oberbürgermeiſter Lindemann. Nach der Begrüßung begab ſich Seine Majeſtät mit dem Gefolge auf dem Waſſer⸗ wege zur Beſichtigung der Lorpedobootwerkſtätten. Kiel, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Mittags 12½ Uhr begab ſich Seine Majeſtät nach dem Exerzierplatz in der Wik, woſelbſt Abordnungen aller Truppenteile der Garniſon Aufſtellung genommen hatten. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt der Kaiſer die Front ab, um ſodann in einer Anſprache daran zu erinnern, wie er in früheren Jahren oftmals hier in Kiel geweilt und bei zahl⸗ reichen Vereidigungen Gelegenheit gehabt habe, die jungen Mannſchaften an ihre Pflicht gegenüber dem Vaterlande zu erinnern. Coronel, Skagerrak ſowie die tapferen Vorſtöße unſerer Torpedoboote gegen die feindliche Küſte hätten be⸗ wieſen, welcher Geiſt in der Flotte herrſcht. Die Ruhmes⸗ taten der Flotte ſeien denen unſerer Armeen gleich⸗ wertig. Der Kaiſer überbrachte ſodann die Grüße der an der Weſtfront kämpfenden Kameraden und forderte zum Schluß auf, dafür zu ſorgen, den U⸗Bootkrieg in voller Wirkſamkeit —————————————— ——— 2———— ——— 4 4 —————————————————————— ————— 9— — —— —— — ————— ————— — ———— ———— 2. Seite. Nr. 449. ———————ppp è ‚ Rannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Busgabe.) Donnerstag, den 26. September 1918. Eine Mahuung des Gewiſſens. Als im Frühling 1813 der Sturm losbrach gegen die Fremdherr⸗ ſchaft in Deutſchland, da brachte ein weſtfäliſcher Erb⸗ und Gerichts⸗ ſchulze ein ſchönes Kavalleriepferd zur Sammelſtelle mit der Erklä⸗ rung:„Fünf Stück haben mir die Franzoſen mitgenommen, ſo will ich ihnen das ſechſte nachſchicken.“ Dieſer biedere Weſtfälinger war ein kluger Mann. Das ſechſte Pferd ſollte ihm die fünf anderen wieder holen helfen. Er dachte, wenn ich nicht mein ſechſtes Pferd letzt hergebe, dann iſt es mit den anderen fünf verloren. Wir wiſſen, daß die Handlung des Erbſchulzen ſich gelohnt hat. Deutſchland wurde frei. Wieviel weniger wird aber von uns gefordert!l Zwar haben auch wir unermeßliche Opfer gebracht an teurem Blut und koſtbarem Blut. Aber unſer Wagnis, herzugeben, was wir irgend entbehren können, iſt noch lange nicht ſo groß, wie das jenes Weſt⸗ fälingers, denn das Geld, was wir in Kriegsanleihe anlegen, bleibt uns, ja, je mehr wir anlegen, deſto größer wird die Sicherheit daß es aufs Beſte angelegt iſt. Die Augen der ganzen feindlichen Welt ſind auf die Schreib⸗ federn gerichtet, die jetzt über unſere finanzielle Rüſtung entſcheiden ſollen. Es gibt zurzeit ein eindrucksvolleres Mittel, unſeren Gegnern zu beweiſen, daß wir nicht im Traume daran denken, uns beſiegt zu geben, als die Milliardenzahlen der Kriegsanleihe. Eben erſt haben die Gegner mit ſtarrer Brutali⸗ tät erklärt, daß der Krieg für ſie nur mit der Vernichtung Deutſchlands endigen darf. An uns iſt es, ihnen durch die Kriegsanleihe zu er⸗ klären, daß wir geſonnen ſind, eher unſeren letzten Sro⸗ —— Staate zugeben, als uns breitſchlagen zu aſſen. Aber es gilt, auch unſeren Brüdern draußen ihre ſchwere blutige Arbeit leichter zu machen. Sie ſollen wiſſen, daß wir von ihrer Kampfesnot, ihren gewaltigen Anſtrengungen und Leiden ſo hoch denken wie ſie es von uns fordern können. Was iſt es denn Großes, was wir tun, wenn wir Kriegsanleihe zeichnen? Draußen ſtarren ſie mit fieberheißen, überwachten Augen in die Sturmnächte des furchtbarſten Kampfes, draußen liegen ſie im nervenzerrüttenden Ringen mit den Menſchen und Maſchinen des Großteils der Erde Für wen? Doch für uns, die wir im Hinter⸗ lande durch ihren Kampf und Opfertod das Leben haben. Für uns und unſere Kinder, für unſer Land, für Heim und Herd, für Haus und Hof, für alles, was uns lieb und teuer iſt. Und wir ſollten ein Aufhebens davon machen, daß wir eine ſichere und gute Geld⸗ anlage ins Werk ſetzen? Keiner glaube in dieſer ernſten und rerantwortungsvollen Stunde: die Großen werden es ſchon machen, die Reichen, die Kriegs⸗ gewinnler, die ſollen zeichnen! Nein, nein, es iſt nicht bloß die Summe an ſich. es kommt auf jeden Einzelnen an. Es iſt nicht um das Geld, es iſt der Beweis des Geiſtes und der Kraft der von uns gefordert wird. Alle, die es irgend vermögen, ſollen durch die Zeichnung der Kriegsanleihe kundtun, daß ſie mit gan⸗ zem Herzen bei der Verteidigung unſeres Vater⸗ landes ſind. Nicht loskaufen von unſeren Pflichten ſollen wir uns, ſondern wir wollen uns durch unſere Gabe und Hingabe nur noch feſter daran knüpfen. Es liegt ein unermeßlicher Segen in jeder freien Handlung eines aufrechten Gewiſſens, und wenn noch viel mehr von uns gefordert würde, ſo ſollte uns der Aufruf dazu nicht kalt und mißmutig finden, denn es iſt die Zeit da, in der wir beweiſen müſſen, daß wir uns ſelbſt für wert halten, den Preis unſeres glorreichen Kampfes zu erringen, die Freiheit und die Wohlfahrt unſeres Vaterlandes. Wer ſich der klaren Pflicht der Stunde entzieht und nicht Kriegs⸗ anleihe zeichnet, der drückt ſich ſelbſt ein Brandmal ins Gewiſſen. Und wer wollte in dieſer Zeit der Opfer zu aller Sorge und zu allem Schmerz auch noch den inneren Abfall auf ſich laden? —————————— S zu erhalten, damit den Truppen an Land auch weiterhin geholfen und ermöglicht werde, den ſchweren Kampf mit Erfolg durchzuführen. Der Stationschef Admiral Bachmann dankte hierauf dem Kaiſer und gelobte im Namen der ihm Unterſtellten, alles daran zu ſetzen, um die Pflicht gegen Kaiſer und Reich voll zu erfüllen. Er ſchloß mit einem dreifachen Hurrah auf den Oberſten Kriegsherrn. „Nachdem Seine Majeſtät dem Abrücken der Truppen bei⸗ gewohnt hatte, erfolgte die Abfahrt nach dem kaiſerlichen Schlaß zur Frühſtückstafel. Der Nachmittag war Beſichti⸗ gungen auf der Kaiſerlichen Werft gewidmet, wobei Ober⸗ werftdirektor Admiral von Henkel⸗Gebhar di die Füh⸗ rung übernommen hatte. Auch hier wandte ſich Seine Maje⸗ ſtät mehrfach an Arbeiter und Arbeiterinnen zu eingehendem Geſpräch. Die dem Kaiſer überall entgegengebrachte Ver⸗ ehrung kam wiederholt in ſtürmiſchen und begeiſterten Zurufen ſeitens der Werftangehörigen zum Ausdruck. Einer Anzahl von Angeſtellten und Arbeitern wurden Auszeichnungen verliehen. Kiel, 25. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Seine Maſeſtät der Kaiſer begibt ſich heute von Kiel nach Eckernförde, woſelbſt Uebungen der U⸗Bootſchule ſtattfinden werden. Die Rückkehr nach Kiel iſt für heute abend 6 Uhr vorgeſehen. Kiel, 24. Sept.(WaeB. Nichtamtlich.) Der Beſuch der Tor⸗ pedowerkſtatt in Friedrichsort durch den Kaiſer erfolgte nach einem Sonderprogramm unter Führung des Konteradmirals Hering. In allen Abteilungen wurde der Kaiſer von den Werkangehörigen auf das freudigſte begrüßt. Seine Majeſtät ſprach mehrfach Beamte, An⸗ geſtellte, Arbeiter und Arbeiterzunen an, erkundigte ſich eingehend nach ihren perſönlichen Verhälkniſſen und verteilte eine Anzahl Orden und Ehrenzeichen. Auf dem Rückwege von der Torpedowerk⸗ ſtatt zur Dampferbrücke bildeten Truppen der Garniſon Spalier. Eine zahlreiche Menſchenmenge hatte ſich hier eingefunden, um den Kaiſer, der über den ihm zuteil gewordenen Empfang ſichtlich erfreut war, zu begrüßen. Von Friedrichsort ging die Fahrt nach der Wik. Es folgten dort Vorführungen auf S. M. S.„Pelikan“. Deutſcher Abendbericht. Berlin, 25. Sept.(WTB. Amllich, abends.) ZIwiſchen Omignon⸗Bach und Somme wurden erneute Angriffe des Feindes abgewieſen. * Berlin, 25. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Seit Anfang September verſchob ſich der Druck der Engländer gegen die Siegfriedſtellung immer mehr von Norden nach Süden. Dabei rannte Foch mit zuſammen⸗ geballten Kräften und mit außerordentlicher Zähigkeit bald in geſchloſſenem Großangriff, bald in ſtarken Teilvorſtößen immer wieder vergeblich gegen die deutſche Front im Raume Cambrai—St. Quentin an. Am 24. September ſetzte er ſtarke engliſch⸗franzöſiſche Kräfte gegen den Raum nord⸗ weſtlich und weſtlich von St. Quentin an. Der Angriff galt in erſter Linie der ſogenannten Tommy⸗Höhe zwiſchen den Dorftrümmern von Pontruet und Gricourt. In gewohnter Weiſe ſtürmten die Engländer vor. Hinter ſchwerſtem Artil⸗ leriefeuer gingen ſtarke Infanteriemaſſen vor, die von zahl⸗ reichen Tanks und Schlachtfliegern begleitet wurden. Im erſten Anſturm gingen die beiden Dörfer verloren. Den plan⸗ mäßig unter ſtarkem Artillerieſchutz einſetzenden deutſchen Gegenangriffen vermochte der Engländer jedoch nicht ſtand⸗ zuhalten. Pontruet und Gricourt wurden wieder erobert. In erbittertem Ringen gelangte ſchließlich auch die Tommy⸗Höhe, die mehrmals den Beſitzer wechſelte, wieder in deutſche Hand. Weiter ſüdlich, wo es den Franzoſen gelungen war, ſich Francilly⸗Selency zu bemächtigen, griff der Gegner um Mitternacht nach kurzer Feuervorbereitung nochmals an. Es gelang ihm jedoch nicht, über das Dorf hinaus Boden zu gewinnen. 5 Offiziere und 50 Mann blieben in deutſcher Hand. Zwiſchen der Ailette und Aisne ſtießen am 23. und 24. September mehrfach ſtarke franzöſiſche Patrouillen vor. Dem am Morgen des 24. einſetzenden ſchweren Feuer folgte nur ein Teilangriff ſüdöſtlich Vauxaillon, der im Hand⸗ granatenkampf abgewieſen wurde. Auf den übrigen Fronten war die Artillerietätig⸗ keit rege. Vei eigenen Unternehmungen wurden mehrfach Gefangene eingebracht. Bei einem derartigen deutſchen Vor⸗ ſtoß nordöſtlich Opern gelang es, 14 feindliche Unterſtände zu ſprengen und 82 Gefangene zurückzubringen. Skarker deutſcher Artillerieangriff. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 25. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Die„Times“ meldet aus Frankreich: An der ganzen Front hat ein ſtarker deutſcher Artillerieangriff ein⸗ geſetzt. linſer Vorgelände liegt unter ſchwerem Artilleriefeuer des Feindes. Es iſt nicht daran zu denken, daß der Gegner freiwillig weiter⸗ Gebiete räumen wird. 8 Die ſeindlichen Heeresberichle. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 25. September nachmittags. Während der Nacht Artillerietätigkeit bei St. Quentin und zwiſchen Ailette und Aisne. Deutſche Angriffe bei dem Gehöft Giey er⸗ litten einen vollſtändigen Mißerfolg. An der Veslefront hielt der Artilleriekampf ziemlich lebhaft an. Die Franzoſen wieſen deutſche Handſtreiche in der Champagne und in Lothringen ab. In zuletzt ge⸗ nannter Gegend machten die Franzoſen einen erfolgreichen Einbruch in die deutſchen Linien. Iliegerangriſſe guf Frankfurl d. M. u. Kalſerslaulern. Karlsruhe, 25. Sept.(WTB. Amtlich.) Heute Vormittag wurde. Frankfurt a. M. alarmiert, da die Anweſenheit feindlicher Flieger in den Nachbarbezirken gemeldet war. Um die Mittagszeit erfolgte ein feindlicher Angriff auf die Stadt. Nach bisheriger Feſtſtellung wurden etwa 16 Bomben abgeworfen, die zum Teil in die Stadt zum Teil auf freies Gelände fielen. Eine davon brach in ein weit erkennbares Krankenhaus. Es wurde Sachſchaden, jedoch kein milsäriſcher angerichtet. Leider wurde eine Perſon getötet und ö in der Mehrzahl leicht verletzt. Es ſind bisher zwei feindliche Flieger als ab⸗ geſchoſſen gemeldet. Der letzthin erfolgte Abwurf auf eine Mainzer Kirche und der heutige auf ein hieſiges Krankenhaus kenn⸗ zeichnen wiederum hinreichend den Vorwurf der Bar⸗ barei aus feindlichem Munde.(G..) Karlsruhe, 25. Sept.(WTB. Amtlich.) Heute vormittag zwiſchen 10 und 11 Uhr verſuchten feindliche Flieger die offene Stadt Kaiſerslautern anzugreifen. Rechtzeitig von den Flugwachen gemeldet, wurden die Flieger von den Abwehr⸗ formationen erwartet und ſo frühzeitig unter gezieltes Feuer genommen, daß es ihnen nicht gelang, über das Weichbild der Stadt zu kommen. Wahllos mußten ſie ihre Bomben auf freies Feld und an der Peripherie der Stadt abwerfen. Es wurde einiger Häuſerſchaden und kein Per⸗ ſonenſchaden verurſacht. Zwei Flugzeuge wurden abgeſchoſſen.(G..) Bulgarien und der Rückzug in Mazedonien. Sofia, 23. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Bulga⸗ riſchen Telegraphenagentur. In 5 des Eindrucks, den die Nachricht von dem teilweiſen Rückzug der Truppen in Mazedonien machte, wo jeder Fußbreit Boden mit bulgariſchem Blute gedüngt iſt, deſſen Schickſal die ganze politiſche Exiſtenz Bulgariens beherrſcht, und deſſen Befreiung das oberſte Ziel der Kämpfe Bulgariens iſt, ſchreibt die„Echo de Bulgarie“: Der Feind weiß das. Er weiß es ſo gut, daß ſelbſt in der größten Hitze des Kampfes und trotz des Haſſes, den uns dien franzöſiſche Preſſe zuwendet, kein ernſt zu nehmender Geiſt im gegneriſchen Lager es wagte, die Rechtmäßigkeit unſerer Anſprüche auf Mazedonien zu beſtreiten. Was der Feind durch die erbitterte Preſſefehde erreichen will, die der militäriſchen Aktion voranging, iſt klar erwieſen. Er will eine Breſche ſchlagen in den Block des Vierbundes, indem er Bulgarien bedroht. Der Streich iſt alſo ebenſo gegen uns wie gegen unſere Verbündeten ge⸗ zielt. Aber was der Intrige nicht glückte, wird auch der Gewalt nicht gelingen. Geeint auf der diplomatiſchen Front, wo ſie dem Feind die loyale Friedenshand hinſtrecken, ſind die Verbündeten auf dem Schlachtfeld einer auf den andern geſtellt angeſichts des ge⸗ meinſamen Feindes. Die Lage im Oſien. Die Schreckensherrſchaft der Bolſchewiki. m. Köln, 26. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Stockholm: Die Meldungen aus Rußland beſtätigen immer klarer die Wahrheit der Berichte über die erbar⸗ mungsloſe Schreckensherrſchaft der Bolſche⸗ wiki. In„Dagens Nyheter“ ſchildert ein amerikaniſcher Be⸗ richterſtatter dieſen Terror als ſyſtematiſche Ausrot⸗ tung aller Bürgerlichen. Ein längeres Anhalten dieſes Terrors bedroht ganz Europa, ja die ganze Welt mit der Vernichtung der Kultur. Dieſer Gefahr gegenüber ſoll man ſich zur allgemeinen Abwehr einigen. Die finniſche Monarchenfrage. Berlin, 24. Septbr.(WTB. Nichtamtl.)„Hufvudſtadebladet“ beröffentlicht heute einen längeren Artikel„Agitation unſerer Repu⸗ blikaner in Finnland“, in dem es u. a. heißt: Bei der Behandlung der Frage über die Regierungsform und Königsfrage iſt von Seiten der deutſchen militäriſchen Behörden nicht die geringſte Be⸗ einfluſſung rorgekommen. Es wurde im Gegenteil während der ganzen Zeit betont, daß Deutſchland die Frage als eine innere finnländiſche Angelegenheit betrachte, in die ſich kein Außenſtehender einmiſchen darf. Als der„Spiritus Rector“ der Republikaner, Dr. Georg Schaumann, vor einiger Zeit mit Aufträgen unſerer Repu⸗ blik nach Deutſchland abreiſſe, um den Beſchlüſſen der Regierung und des Landtages in der Monarchenfrage entgegenzuarbeiten, er⸗ kannten die Vertreter und Agenten der Entente, welche großen Mög⸗ lichkeiten ſich ihnen darbieten, um ihr Spiel zu treiben, falls Finn⸗ land Republik würde. Es mag hervorgehoben werden, daß der jetzt von den Republikaucan nach Deutſchland entſandte Herr in Finn⸗ land wegen ſeiner ſtarken Ententeſympathie bekaunt iſt. e poli⸗ tiſch denkenden Gruppen in Finnland hoffen, daß einer glück⸗ lichen Löſung der Monarchenfrage ſich kein Hindernis in den Weg ſtellen wird. Daß ein deutſcher Prinz die Kronc ent⸗ gegennehmen will, erſcheine ihnen als ein Beweis dafür, daß ſie Deutſchlands Sympathien auf ihrer Seite haben. Der rumäniſche Kronprinz. Bukareſt, 25. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Aus Jaſſy wird amtlich gemeldet: Geſtern früh trat in Jaſſy der Mini⸗ ſterrat zuſammen, an dem auch die Präſidenten der Depu⸗ tiertenkammer und des Senats teilnahmen. Der Miniſterrat erteilte dem Miniſterpräſidenten einſtimmig die Vollmacht, dem König die Anſchauung der Regie ung in Angelegenheit des Kronprinzen Carol darzulegen. Marghiloman wird wahrſcheinlich heute vom König in Audienz empfangen werden. Die Lage der Bankbeamien. Der Deutſche Bankbeamten⸗Verein, in dem un⸗ gefähr die Hälfte der deutſchen Bankbeamten organiſiert iſt, hat um⸗ fangreiche Erhebungen über die wirtſchaftliche Lage ſeiner Berufs⸗ angehörigen angeſtellt. Die Ergebniſſe dieſer Erhebungen liegen jetzt vor und werden in der Anfang Oktober erſcheinenden Nummer des Vereinsorgans, der„Bankbeamtenzeitung“ veröffentlicht werden. Das, Durchſchnittsgehalt betrug danach bei Kriegsausbruch 2365„l, hierzu kommen die Gratifikationen, auf die die Banken aber keinen Rechtsanſpruch gewähren, im Durchſchnittsſatz von 17 Prozent der feſten Vezüge. Das Durchſchnittsgehalt, einſchließlich aller Grati⸗ fikationen und Teuerungszulagen, berechnet ſich nach dem Stande vom Februar d. J. auf 3276 /1, ſodaß alſo der Durchſchnittsſatz der Erhöhung des durchſchnittlichen Geſamteinkommens während des Krieges 18/½ Prozent beträgt. Es bedarf wohl keiner weiteren Be⸗ weisführung, daß dieſes Ergebnis in einem ſchroffen Mißverhältnis zu den durchweg um ein Vielfaches geſteigerten Koſten der Lebens⸗ haltung ſteht. Der Deutſche Bankbeamten⸗Verein erläßt deshalb einen Kufruf an das deutſche Bankgewerbe und richtet auch noch beſondere Eingaben an die einzelnen Inſtitute, in denen dieſe aufgefordert werden, durch eine allgemeine Verbeſ⸗ ſerung der Entlohnung ihrer Angeſtellten, die we⸗ ſentlich durchgreifender, als bisher geſchehen, ſein müßte, den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen Rechnung zu tragen. Im einzelnen wird die erforderliche Reformierung der Einkommensverhält⸗ niſſe nach folgenden Geſichtspunkten vorgeſchlagen: 1. Durchgreifende und energiſche Erhöhung des n Gehalts ſämtlicher Angeſtellter, auch der beim Heere befindlichen. 2. Dauernde Kriegsteuerungszulagen, zahlbar am 15. jeden Monats. Auch hierbei ſind die Heeresangehörigen zu berück⸗ ſichtigen. Die Zulagen müſſen ganz bedeutend höher als bis⸗ „ her ſein, wenn ſie ihren Zweck erfüllen ſollen. Verheirateten mit Kindern ſind beſondere Kinderzulagen zu gewähren. 3. Eine einmalige, ſofort zahlbare Anſchaffungszulage. Ver⸗ heiratete mit Kindern ſind beſonders zu berückſichtigen. Auch die Kriegsteilnehmer müſſen in entſprechendem Umfange Be⸗ rückſichtigung finden. 4. Bezahlung von Ueberſtunden nach feſten Grundſätzen. Von der Aufſtellung allgemeiner feſter Forderungen wird Ab⸗ ſtand genommen, weil die Verſchiedenartigkeit der bisher von den Banken getroffenen Maßnahmen, wie der Gehälter im Bankgewerbe überhaupt eine allgemeine Feſtſeßung beſtimmter Prozentſätze nicht zweckmäßig erſcheinen läßt. Der Deutſche Bankbeamten⸗Verein fordert jedoch die Angeſtellten⸗Ausſchüſſe der einzelnen Inſtitute auf, die Wünſche der Beamtenſchaft feſtzuſtellen, die alsdann zu vertreten der genannte Verein ſich bereit erklärt. Wo derartige Ausſchüſſe nicht beſtehen, wird die Feſtſetzung der Forderungen in Betriebsverſamm⸗ lungen angeregt. Nach den glänzenden Abſchlüſſen der Banken und den wiederum ſehr günſtigen Halbjahrsausweiſen darf man wünſchen, daß die Banken den Forderungen ihrer Angeſtellten in weit⸗ gehendſtem Umfange Rechnung tragen. Verband Südweſideulſcher Jaduſtrieller. Gründung des Bezirksvereins Raſtatt und Murgtal. Am Samstag, 21. September ds. Is., fand im Hotel„Zum Sternen“ zu Gernsbach nach einem Referate des Verbands⸗Syndi⸗ kus Dr. Mieck⸗Mannheim über„Aufgaben, Ziele und Or⸗ ganiſation des Verbandes Südweſtdeutſcher In⸗ duſtrieller“ die Gründung des Bezirksvereins Raſtatt und Murgtal des Verbandes Südweſtdeutſcher In⸗ duſtrieller unter ſtarker Beteiligung von Verbandsfirmen ſtatt. Zum 1. Vorſitzenden des neugegründeten Bezirksvereins wurde Direktor Fritz Bücking, i. Fa. Eiſenwerke Gaggenau, zum 2.— 23 Kommerzienrat C. Katz, i. Fa. Katz u. Klumpp⸗Gernsbach, zum 3. Vorſitzenden Direktor Kopf, i. Fa. Waggonfabrik.⸗G. Raſtatt, zum 1. Schriftführer Fabrikant Richard Klary, i. Fa. Hofherd⸗ fabrik Stierlin u. Vetter Raſtatt und zum 2. Schriftführer Franz Kappler, i. Fa. Benzwerke Gaggenau gewählt. Zu Delegierten des Bezirksvereigs Raſtatt und Murgtal für das Direktorium des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller wur⸗ den ernannt: Direktor Fritz Bücking, Fabrikant A. Batſchari⸗ Baden⸗Bade Fabrikant Hermann Klemm, i. Fa. Badiſche Holz⸗ ſtoff⸗ u. Pappenfabrik Obertsrot⸗Gernsbach und Direktor Schmid, i. Fa. Flaſckenfabrik Achern i. Bd. Nach erfolgten Wahlen wurde eine Reihe von wirtſchafts⸗ und handelspolitiſchen Fragen und über Ausfuhr⸗ Förderung verhandelt. Der Bezirksverein Raſtatt und Murgtal iſt der zwölſte Bezirks⸗ verein des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller. Der Ver⸗ hand gliedert ſich noch in die Bezirksvereine: Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen⸗Worms, Weinheim und Bergſtraße, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Lahr⸗Offenburg, Straßburg i. Elſ., Freiburg i. Br., Lörrach, Konſtanz und Villingen⸗Triberg ferner in den Verband Badiſcher Induſtrieller und in die Sektionen Rheinpfalz, Rhein⸗ heſſen und Elſaß⸗Lothringen. Die Mitgliederzahl des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller hat ſich auf rund 1900 erhöht. Die Vollsernährung. Fleiſchloſe VWochen im November, Dezember und Jannar. EBerſin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ mitteilt würden für die Monate November, Dezember und Januar vorausſichtlich fleiſchloſe Wochen im bisherigen Umfange beibehalten werden. Endgültige Beſchlüſſe lägen allerdings zur Zeit noch nicht vor. Erhöhung der Kartoffelration? Leipzig, 25. Sept. Eine Deputation der ſozialdemolratiſche. Vartei und des Gewerkſchaftsausſchuſſes Sachſens hatte geſtern im Kriegsernährungsamt eine Konferenz mit dem Unterſtaatsſekretä Dr. Müller und Major Keim über die ſchlechte Nahrun mittelverſorgung Sachſens. Es wurde zugeſagt, di ſchwerden eingehender zu prüfen; namentlich wurde die Vertei von neun Pfund Kartoffeln wöchentlich auf degi Kopf im Reich in ſichere Ausſicht geſtellt. Eine anbedingte Zuſage wollte das Kriegsernährungsamt jedoch vor einem beſſeren Ueber⸗ blick über die Ernte nicht geben. Weinwucher. Wirsbadea, 25. Sept. Die hieſige Strafkammer hatte ſich heute mit der deu ganzen Weinhandel intereſſierenden Frage zu beſchäftigen, ob es Kriegswuchergewinne im Wein⸗ geſchäft gebe Angeklagt waren der Weingutsbeſitzer Joſ. Huf⸗ nagel aus Aßmannshauſen und der Weinhändler Ueberle in Heidelberg, weil ſie gelegentlich einer Weinverſteigerung im Rheingau einen übermäßigen Gewinn von 50 000 Mk. erzrelt hätten. Die Strafkammer kam zu der Entſcheidung, daß es wohl Wucher⸗ gewinne gebe, wenn der Verdienſt über eine gewiſſe Grenze, die ſich nach dem Stande des Weinpreiſes zu Friedensgeiten berechnen laſſe, hinausgehe. Trotzdem kam ſie in dieſem Falle zu einem Freiſpruch, weit ein entſchuldbarer Irrtum der Angeklagten vorliege, die ſich für berechtigt geglaubt hätten, jeden beliebigen Preis zu fordern Die Strafkammer vertrat auch die Anſicht, daß ver Verſteigerer verpflichtet ſet, den Verkauf abzubrechen, wenn die Preisſätze allzu hoch geben. Die neunte Kriegsauleihe. 8 100 Millionen Kriegsanleihezeichnung. Wie wir hören, hat die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte zur 9. Kriegsanleihe 100 Millionen Mark gezeich⸗ net. Damit erhöht 0 der Beſitz der Anſtalt an Kriegsanleihe guf 600 Millionen Mark. FPor—=eS32S8S92SeeS2S8S8SS—Srerne 2280 Ke„ [(DrnnnK Sctenber 1918. Maunheimer General⸗Anzeiger.( Mitzag · Ausgabe.) Nr. 449. 3. Seite. Nus Stadt und Land. Gasſperre. *Om Anzeigenkeil gibt die Direttion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke bekannt, daß die Gasabgabe nach der Stadt während des Tages vollſtändig eingeſtellt werden muß, weil die letzte Aufforderung, den Gasverbrauch ein⸗ zuſchränken, erfolglos geblieben iſt. Die Gasſperre iſt in erſter Linie infolge ungenügender Lieferung von Saar⸗ kohlen notwendig geworden. In Friedenszeiten beſtand ein Drittel des Geſamtverbrauches aus Saarkohlen, die ſich von allen Kohlenarten durch die Oefen des Mannheimer Gaswerks am beſten ausnützen laſſen. Dieſe Menge iſt um die Hälfte, alſo auf ein Sechstel des Geſamtkohlenverbrauchs, gekürzt worden. Die Ruhr⸗ kohlen, die die Saarkohlen erſetzen ſollen, würden das Manko in der Gaserzeugung ausgleichen, wenn jetzt mehr Oefen gebaut wer⸗ den könnten. Das iſt begreiflicherweiſe in der Kriegszeit nicht mög⸗ Nun iſt in den letzten Tagen der Gasverbrauch enorm in die Höhe geſchnellt. In der Hauptſache iſt daran der Uebergang von der Sommer⸗ zur Winterzeit ſchuld. Die normale Zeit zwingt zu erhöhtem Gasverbrauch, wenn man auch noch ſo ſparſam iſt. Hier ſind es wieder die gewerblichen und kaufmänniſchen Betriebe und die offenen Ladengeſchäfte, die den Hauptanteil an dem er⸗ höhten Gasverbrauch haben. Die Direktion des Gaswerks hofft in Bälde die in unſer wirtſchaftliches Leben recht tief einſchneidende Maßnahme wieder aufheben zu können. Solange aber die Zufuhr der Saarkohlen ſo ungenügend wie jetzt bleibt, iſt an eine Aende⸗ rung nicht zu denken. Man ſieht, die Gasfrage iſt lediglich eine Kohlenfrage. Die Sperre tritt heute nachmittag in Kraft. Für die⸗ jenigen gewerhlichen Betriebe, die auf das Gas als Betriebsmittel unbedingt angewieſen ſind, bringt die Einſchränkung eine empfind⸗ liche Störung. Auch in unſerm Betrieb wird die Sperre ſehr ſtörend und hemmend wirken, da ſie in die Stunden fällt, in denen die mit Gas betriebenen und geheizten Setzmaſchinen am nötigſten gebraucht werden. In den Haushaltungen wird der Kohlenherd wieder mehr in Tätigkeit treten müſſen. Es ſcheint, daß in manchen Haushaltungen der Gasverbrauch bisher nicht in dem gewüanſchten Maße durch Kehlenfeuerung erſetzt worden iſt. Das wird jetzt anders werden müſſen, zumal das Gaswerk mit dem Einzug der Strafgelder bei zu großem Gasverbrauch nun nicht mehr länger zuwarten kann. Hoffentlich treten in der Kohlenzufuhr recht bald wieder normalere Verhältniſſe ein. Wir ſind allerdings in dieſer Beziehung recht peſſimiſtiſch, weil wir nicht glauben, daß die Saarkohlenförderung und ⸗lieferung in der nächſten Zeit in dem für das Mannheimer Gaswerk erforderlichen Maße geſteigert werden kann. Ein ſchwacher Troſt iſt die Tatſache, daß in anderen Städten ſchon längſt die Gasſperre wieder eingeführt worden iſt. Man hat hier bis zum äußerſten Termin zugewartet und ſich nur unter dem unerbittlichen Zwang der Verhältniſſe zu der Sperre entſchloſſen, weil man ſonſt eines Tages vor der Notwendigkeit geſtanden hätte, die Gasabgabe überhaupt einzuſtellen. Die Verſorgung mit Herbſtobſt. Die„Karlsruher Seitung“ ſchreibt halbamtlich. Es iſt zuzu⸗ geben, daß die Beſtimmungen in§ 8 der Bekanntmachung vom 12. ds. Mis.(Staatsauzeiger Nr. 214), wonach die Abgabe von Herbſtobſt an Angehbrige und nahe Verwandte nunmehr an die allgemeinen Bezugsbedingungen gebunden iſt, von denſelben in manchen Fällen als Verſchlechterung des früheren Zu⸗ ſtandes empfunden werden wird. Da die Badiſche Obſtverſorgung aber an die Verpflichtung gebunden iſt, 60 Prozent der Herbſtobſt⸗ ernte für die Aligemeinverſorgung der Bevölkerung ſowie von Heer und Marine(Marmeladebereitung, Dörobſtherſtel⸗ lung u. dergl) absuliefern, da ferner die durch die genannte Be⸗ lanntmachung zugelaſſene Berechtigung zum direkten Opſtbezug des Verbrauchers vom Erzeuger emen ſehr erheblichen Teil des noch ablieferungefreien Obſtes in Anſpruch nimmt, und die trotz aller Bemühungen nicht zu verhindernde, ſondern ſich immer mehr ausbreitende Obſthamſterei der Erfaſſung des Obſtes zur all⸗ gemeinen Verſorgung immer größere Schwierigkeiten in den Weg legt, blieb nichts anderes übrig, als diejenigen Einrichtungen des Obſtverkehrs, die erſahrungsgemäß in beſonderem Maße zu Bean⸗ ſtandungen geführt haben, einer Neuordnung zu unterziehen. Zu dieſen Einrichtungen gehört in erſter Reihe der durch die Bekanntmachung vom 2. Mai ds. Is.(Stagtsanzeiger Nr. 122) zugelaſſene Obſtrerſand von monatlich 30 Pfund an Angebörige und nahe Verwandte, der in unzähligen Fällen unter Täuſchung der mit dem Vollgug betrauten Stellen zu unerlaubten Obſiſendungen mißbraucht worden iſt. Die Möglich⸗ keit, Angeborigen uſw. Ohſt zuzuſenden, ſoll aber nicht etwa in Zu⸗ kunft wegfallen; ſie erfährf bielmehr inſofern eine Erweite⸗ cung, als die zugelaſſene Cbſtmenge nicht auf 30 Pfund für eine Nonatsſendung beſchränkt kleibt, ſondern nach der Kopfgahl der zu bedenkenden Famieie(20 Pfund für die Perſon) eventuell weſent⸗ lich höher bemeſſen wird. ſie wird aber allerdings den für den diret⸗ ten Obſtbe zug allgemein aufgeſtellten Bedingungen unterworfen, und es darf deshalb auch an Angehörige uſw. Obſt nur noch ge⸗ ſendet werden. wenn der Erzeuger den Nachweis erbracht hat, daß er ſemer Ablieferungspflicht der Obſüverſorgung gegen⸗ über nachgekemmen iſt. Eine Bevorrechtung der Oöſiſendungen an Abend. Die Wätder beten ihren Abendſegen ab zu Hütten, die am Hügel träumen. urpurne Wolkenbänke treiben; ſäumen den Himmel. Tropfend pocht der Regen. Die Weite iſt verhangen. Dunkel fällt. Verblaſſend ſtirbt die Helle im Gelände. Die Nacht hebt träumend ihre Mutterhäade und löſcht das Licht der müd' gewordꝛen Welt. Hans Franke. der Abrüſtungsgedanke in der Geſchichte. Der Gedanke der Abrüſtung wird gegenwärtig im Zuſammen⸗ Bent mit den Plänen über eine Neugeſtaltung der völkerrechtlichen ehungen beim Friedensſchluß wieder viel erörtert, und auch d Staatsmänner haben ſich ſympathiſch zu dieſer Idee ge⸗ Der Abrüſtungsgedanke gehört geſchichklich zu den jüng⸗ ſten Geſichtspunkten, die von den Friedensfreunden vorgebracht worden ſind: er konnte ja erſt hervortreten, als mit der Durchfüh⸗ rung der allgemeinen Wehrpflicht die ſtehenden Heere ſehr erhöht worden waren und die Völker ſelbſt in Waffen ſtanden. So lange es keine ſtehenden Heere gab, war ja die„Abrüſtung“ nach Frie⸗ densſchluß etwas Natürliches, und im 16. und 17. Jahrhundert Plegte man nach Beendigung der Kriege beiderſeitig„abzudanken“, h. die Heere zu entlaſſen. Im 19. Jahrhundert aber bildeten die ſtehenden Heere die Grundlage für die militäriſche Erziehung des ganzen Volkes und ſind ſo zu einem organiſchen Faktor gewor⸗ den. Deshalb mußte die Idee der Abrüſtung als beſonders kühn und— erſcheinen. Zuerſt trat mit dieſem Vorſchlag 1850 nach dem Krimkriege der Franzoſe Patrice Larroque in ſeinem Werk„Der Krieg und die ſtehenden Heere“ hervor; er erklärte es für einen großen Fehler, daß man nicht ſchon beim Zuſammen⸗ bruch der Macht Napoleons I. die Heere abgeſchafft habe, und for⸗ derte nun die Durchführung des damals Verſäumten. Drei Jahre ſpäter ſetzte ſich der bekannte Schriftſteller Emile de Girardin für die„Europäiſche Entwaffnung 0 ein uiid gab das Schlagwort aus: Kein Feuer ohne Brennmaterial; kein Krieg ohne Armee!“, eine Phraſe, die logiſch recht anfechtbar iſt, aber weithin wirkte. Noch drei Jahre vor dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege wurde die ſchöpfen ſich leider unnütigerweiſe und ſind, weil der Angehörige und Verwandte in dem Umfang, doß es in das freie Belieben des Erzeugers geſiellt würde, eventuell ſein ganzes Obſt⸗ erträgnis, ſoweit er es nicht ſelber braucht, ſeinen Verwandten zu⸗ auwenden, läßt ſich mit den gebieteriſchen Anforderungen, die die Verſorgung von Heer und Marine und der Geſamtbevolkerung an ein ſu wichtiges volkswirtſchaftliches Gut, wie es das Obſt iſt, ſtellt, nicht vereinen. Wird auf der einen Seite die Obſtabgabe an Verwandte ein⸗ ſchränkenden Veſtimmungen unterworfen, ſo iſt auf der anderen Seite zu berückſichtigen, daß die Angehörigen uſw. von vornherein in der glücklichen Lage ſind, überhaupt einen Obſterzenger zu wiſſen, der zur Obſtabgabe im Vezugswege an ſie bereit iſt, was anderen Verbrauchern, zumal dann, wenn ſie die vorgeſchriebenen Höchſt⸗ kreiſe einhalten, in vielen Fällen nur ſchwer gelingen oürfte. Angehörigen uſtw waren ferner für dic geſamte, der Spätobſternte rorhergehende Ohſternte in der glücklichen Lage, von den ihnen ver⸗ wandten Erzeugern Obſtlieferungen zu erhalten, während die üb⸗ rigen Lerbraucher ſich mit den außerordentlich beſcheidenen Mengen, die die Badiſche Obſtverſorgung ihnen liefern konnte, abfinden muſfien; es wäre ihnen gegenüber unbillig, wenn die Verwandten⸗ ſendungen nun auch für das Herbſtobſt wieder einen Vorzug ge⸗ nießen ſollten. Würde man derartig bevorzußfte Sendungen nach dem früheren Verfahren weiter zulaſſen, ſo wäre mit Sicherheit einerſeits eine Fortdauer und Vermehrung der mißbräuchlichen Ab⸗ gaben an Unberechtigte zu erwarten; andererſeits wären die Be⸗ mühunen der ſtverſorgung zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen der Allgemeinheit gegenüber von vornherein zur Ergebeisloſigkeit verurteilt. Die DlE — h. Die Verſorgung der Armierungsſoldalen. Auf eine Anfrage aus der nationalliberalen Reichstagsfraktion beim preußiſchen Kriegsminiſterium, ob Maßnahmen für die Verſorgung der Ar⸗ mierungsſoldaten getroffen werden könnten, falls ſie in die Heimat zurückkehren, iſt mitgeteilt worden, daß die Armierungsſoldaten zu den in 8 1, Abſatz 1 des Militärverſorgungsgeſetzes bezeichneten Per⸗ ſonen gehören und daher hinſichtlich ihrer Verſorgung und Unter⸗ ſtützung ebenſo behandelt werden wie andere Heeresangehörige der Unterklaſſen. Werden ſie wegen der im Kriegsdienſt erlittenen Ge⸗ ſundheitsbeſchädigung aus dem Heeresdienſte entlaſſen, ſo kommen ihnen alle Einrichtungen der bürgerlichen Kriegsbeſchädigtenfürſorge zugute, die für ihre Geſundheit, Berufsbildung und Unterbringung in eine geeignete Tätigkeit ſorgt. pp. Den bargeldloſen Jahlungsverkehr zu fördern, bietet ſich an⸗ läßlich der Werbearbeit für die Kriegsanleihe eine günſtige Gelegenheit. Bei der perſönlichen Ausſprache muß der Werber ohnedies die Frage der Art der Begleichung des Kriegs⸗ anleihe⸗Anteilſcheins berühren. Iſt er gezwungen, den Paſſus„von meinem Konto bei.... zu entnehmen“ zu ſtreichen, weil der betr. Zeichner noch kein Konto hat, ſo iſt ein gegebener Moment, den Be⸗ treffenden über die Vorteile, die der bargeldloſe Zahlungsverkehr dem Einzelnen, wie der Geſamtheit bringt, aufzuklären. Die Perſonenbeförderung auf dem Rhein iſt nicht in dem Maße eingeſchränkt worden, wie wir im Dienstag⸗Abendblatt meldeten. Nur diejenigen Dampfer ſind eingeſtellt, die ausſchließlich über die Sommerzeit der Perſonenbeförderung dienten, wie dies ſeit Jahren der Fall iſt, dagegen fahren die Güterdampfer, mit deren Fahrten auch eine Perſonenbeförderung verbunden iſt, nach wie vor fahrplanmäßig. Exweiterter Schutz der Veſucher des Hofkheaters bei Flieger⸗ angriffen. Wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, ſtehen den Beſuchern des Hoftheaters bei Fliegerangriffen außer dem Theaterkeller, der nur etwa 300 Beſucher aufnehmen kann, nunmehr noch verſchiedene andere Zufluchtsorte in der Umgebung des Theaters zur Verfügung, die nach einem aufgeſtellten Plane auf die Platz⸗ kategorien verkeilt ſind. Kann man damit beſlehen? In dem unter dieſer Spitzmarke im geſtrigen Mittagsblatt veröffentlichten Bericht muß es am Schluß richlig heißen. Milch, Kaffee⸗Erſatz, Gemüſe und Obſt abgerechnet, ſind das pro Tag(nicht 55 Tagen) und Kopf 767 Gramm. * Rückſichtnahme auf die Familienhamſterer. Wir berichteten über eine ſehr vernünftige Anordnung des Generalkommandos des 11. preußiſchen Armeekorps. Eine ähnliche Nachricht kommt aus Koburg, wo das Miniſterium des Herzogtums auf Anregung des Stadtmagiſtrats angeordnet hat, daß den Städtern durch die Aufſichtsbeamten bei der Einbringung von Nahrungsmitteln aus ländlichen Bezirken keine Schwierigkeiten gemacht werden ſollen, wenn es ſichenur um die eigene Verſorgung handelt. Wie die Leipziger Fr. Pr.“ aus zuverläſſiger Huelle erfährt, iſt von zu⸗ ſtändiger Seite auch an die ſächſiſchen Amtshauptmann⸗ ſchaften die Anweiſung ergangen, bei den Reviſionen und der Anzeigeerſtattung gegen Hamſterer beſondere Milde wallen zu laſſen und jedenfalls eingehend zu prüfen, ob der Fall ſich zur Strafberfolgung eignet. Es iſt Abſicht der maßgebenden Stellen, den Schleichhandel und das Hamſtern im großen, ſowie das Ueber⸗ bieten der beſtehenden Höchſtpreiſe mit allen Mitteln cnergiſch zu bekämpfen, den kleinen Hamſterern ſoll aber nicht mehr mit der bisherigen Schärfe entgegengetreten werden, da es auch den maßgebenden Stellen hinreichend bekannt iſt, daß niemand mit den zugewieſenen Nahrungsmittelg auszukom⸗ men vermag. *Eine elgenarüge Erſcheinung ſind in dieſem Herbſte die auf den fandigen Feldern maſſenhaft ansutreffenden blühenden Apfelbäume. Die Erklärung iſt darin zu ſuchen, daß die Bäume während der Trockenperiode frühzeitig ihr Laub verloren und in den letzten Wochen mit Eintritt der reichen Niederſchläge und der großen Wärme zu neuem Leben erwachten. Derartige Bäume er⸗ Saftſtrom zu allgemeine Entwaffnung der Völker wieder viel erörtert. Es hatte ſich unterdeſſen in Paris eine„Siga der Emwaffnung“ gebildet, und ihre Forderungen wurden von fübrenden deutſchen Männern auf⸗ genommen. Arnold Rues verlangte, daß Frankreich mit der Ab⸗ —— vorangehe, während Schulze⸗Delitzſch riet, man möge zunächſt in den Parlamenten der verſchiedenen Länder Anhänger für den Gedanken gewinnen. So trat denn am 21. Oktober 1869 Rudolf Birchow im Rorddeutſchen Bund mit dem Antrag hervor,„durch diplomatiſche Verhandlungen eine allgemeine Abrüſtung herbeizu⸗ führen.“ Der Antrag wurde mit überwältigender Mehrheit abge⸗ lehnt. Daß er aber ein Jahr vor dem Kriege mit Frankreich über⸗ haupt geſtellt werden konnte, iſt ein Beweis für die tiefe Friedens⸗ liebe, die auch damals die deutſchen Geiſter erfüllte. Während des deutſch⸗fronzöſiſchen Krieges mußte die Pewegung naturgemäß ſtecken, aber ſchon zwei Jahre nach dem Frankfurter Frieden ver⸗ öffentlichte die im Haag verſammelte„Geſellſchaft für Reform und Kodifikation des Völkerrechtes“ eine Erklärung, daß es die Pflicht der Regierungen ſei, über die Verminderung der Rüſtungen in Verhandlungen zu treten und das britiſche Unterhaus nahm gleich⸗ zeitig einen derartigen Vorſchlag an. Im Jahre 1876 kam der Ab⸗ rüſtungsgedanke im öſterreichiſchen Parlament zur Verhaadlung, und 1879, 10 Jahre nach Virchows Abrüſtungsanfrage, brachte der Abgeordneie v. Bühler im deutſchen Neichstag wiederum den Antrag ein,„der Reichstag wolle beſchließen, einen europäiſchen Staatenkongreß zum Zwecke der Herbeiführung einer wirkſamen allgemeinen Abrüſtung etwa auf die durchſchnittliche Hälfte der gegenwärtigen Friedensſtärke der europäiſchen Heere für die Dauer von 10—15 Jahren zu veranlaſſen.“ Der Antrag wurde abgelehnt, und Bismarck äußerte ſich damals in intereſſanter Weiſe zu dem Plane. Er ſagte in einem Briefe an Bühler vom 2. Mai 1879: „Ich bin leider durch die praktiſchen und dringlichen Geſchäfte der Getenwart ſo in Anſpruch genommen, daß ich mich mit der Mög⸗ lichkeit einer Zununſt nicht— kanm, dié, wie ich fürchte, mir beide nicht erleben werden Erſt nachdem es Ihnen gelungen ſein wird, unſere Nachbarn für Ihre 2 zu gewinnen, könnte ich oder ein anderer deutſcher Kanzler für unſer ſtets defenſiwes Vater⸗ land die Verantwortlichkeit für analoge Anregungen übernehmen. Aber auch dann fürchte ich, daß die gegenſeitige Kontrolle der Völker über den Rüſtungszuſtand der Nachbarn ſchwierig und unſicher blei⸗ ben und daß ein Forum, welches ſie wirkſam handhaben könnte, ſchwer zu beſchaffen ſein wird.“ Bismarck hat hier die der Idee entgegenſtehenden Hemmniſſe klar charakteriſiert, aber trotzdem iſt der Gedanke auch in dem folgenden Vierteljahrhundert nicht ver⸗ ſpät zurücktritt, weit mehr den Froſtſchäden im Winter ausgeſetzt als andere Bäume. * Operektenunſiun und Wirklichkeit. Im„Berl. Tageblatt“— eine angeſehene türkiſche Exzellenz in einem Auſſatz einige Be⸗ merkungen zum Inhalt der Operette„Roſe von Stambul“, die an deutſchen Operettenbühnen— ſie übte auch in Mannheim eine außergewöhnliche Zugkraft aus— ſeit ihrem vorjährigen Erſcheinen hundertfache Aufführungen erlebt. Der Türke findet es komiſch und fraurig zugleich, eine„derartige Karrikatur“ ſeiner Heimat vor⸗ geführt zu finden. In ihr würde in einer einzigen Aufführung mehr Unſinn zuſammengetragen, als die Lebensarbeit eines die Türkei ſchildernben Gelehrten widerlegen könne. Schließlich geht der Türke auf einige Einzelheiten ein und ſtellt feſt, daß der Vorname Midili gar nicht als menſchlicher Vorname in der Türkei gelte, ſondern ein Säugetier bezeichne. Andere Damenvornamen aus der Operette ſind völlig unbekannt. Die Koſtüme ſeien förmliche Maskeraden einer Art Zigarettenſchachtelkunſt. Daß der Stadtteil Pera als Sommer⸗ aufenthält geſchildert wird, ſei ziemlich das höchſte; denn im Sommer flüchtet jeder, der es kann, aus dem brennendheißen Stadtteil Pera mit ſeinen engen, ſtickigen Gäßchen und ſeinen ſtaubigen, grauſamen Plätzen. Nur die Papiernot veranlaßt den Türken, auf weitere Un⸗ ſinnigkeiten des Operetteninhalts einzugehen. Das Geſagte genügt u. E. auch ſchon. Es beſtätigt erneut, daß die Operettentexte moderner Librettiſten meiſt unberührt von jeder Wirklichkeit entſtehen. Polizeiberichi vom 26. Sepiember. Entſprungener Einbrecher. Ein Unbekannter, welcher in der Nacht vom 24.—25. ds. Mts. in Käfertal in ihm anſcheinend nicht gehörigen Uniform eines Matroſen einen Einbruch verübt hatte und feſtgenommen wurde, entwich geſtern Nachmittag auf dem Friedrichsring vor R 7 der ihm transportierenden Militärpatrouille. Da er dem mehrmaligen Anruf des Patrouillenführers, ſtehen zu bleiben, nicht Folge leiſtete, gab der Unteroffizier auf der Flucht durch die Lameyſtraße einen Schuß auf ihn ab, worauf der Flücht⸗ ling, in das linke Bein getroffen, zuſammenbrach. Er wurde, an⸗ ſcheinend leicht verletzt, von der Patrouille in einen nahen Hausgang und von da mittels Militärſanitätsautomobils in ein Reſervelazarett verbracht. Der Vorgang hatte eine größere Menſchenanſammlung zur Folge. ————— Spielplan des Großh. Hoi- u. Wallonal-Theaters Mannheim Hof-Theater Neues Theater 26. Sept. 5. Vorstellung Der Sohn Bonnerstagftftterr Frrts] Anlang 7 Unr 27. Sept. Auss. Abonnem. Carmen.Küetungsarbelierorst. Freitagſ Mittlere Preise Anfang 7 Uhr— 28. Sept. 6. Vorstellung Meine Frau im Abonnem. B die Hofschauspielerin Samstag Kleine Preise Anfang 7 Uhr 29. Sept.*——— Die Meistersinger Die bessere Hülfte Sonntagſ fiche Preise Anfang 5 Uhr Anfang 75 Uur Mannheimer Schöffengericht. Das Schöffengericht beſchäſtigte ſich geſtern mit der bekannken Butteraffäre, die im April ds. Is. viel Staub aufwirbelte. Angeklagt war der 46 Jahre alte verheiratete Kaufmann Paul Wilh. in Mannheim wohnhaft, deſſen 54 Jahre aulte Ehefrau Latharina geb. Grubder, ſeine 19jährige Tochter Anna uad die 48 Jahre alte Witwe Mohr geb. Pfeffer. Die Anklageſchrift legt Frank zur Laſt, vom Juli 1917 bis zum April 1918, wo ſeine Ver⸗ haftung erfolgte, aus den Lagerräumen der Firma Königsfeld in der Hafenſtr. 4, wo der Konimunalverband Maanheim⸗Land ſein Buiterlager hatte, mindeſtens 20 Zentner Butter entwendet zu haben. Frank genoß beim Kommunalverband Mannheim⸗Land eine Vertrauensſtellung, die er zu den beſagten fortgeſetzten Dieb⸗ ſtählen ausnützte. Die Butter hatte der Kommunalverband Mann⸗ heim⸗Land an die ihm zugeteilten Gemeinden zur Verteilung abzu⸗ liefern, aber dies geſchah erſt, nachdem ſich Frank ein größeres Quantum geſichert hatte. Man vermutet, daß die Menge von 20 Zentner noch ſehr niedrig gegriffen iſt, mehr als dies gibt Frank aber nicht zu und es iſt ihm auch nicht nachzuweiſen. Er brachte die Butter nach Hauſe, wo ihm ſeine Frau und Tochter beim Ab⸗ ſatz an verſchiedene Verbraucher behilflich waren. Die Hauptkun⸗ din war die mitangeklagte Witwe Mohr, die mindeſtens 40—50 Pfund Butter zu 2,80 M. von der Familie Frank abkaufte zum wecke des Wiederverkaufs, wo ihr das Pfund dana bis zu 4,80 Mark eintrug. Die Angeklagten und ihre Kunden hatten Butter in Hülle und Fülle, benachteiligt waren die Einwohner einer Reihe von Landgemeinden. Es iſt unerfindlich, wie man einen Mann auf einen derartigen Poſten, wie ihn Frank einnahm, berufen konnte, der ſchon zehnmal und zwar ausnahmslos wegen Eigentumsdelik⸗ ten Darunter auch mit 3 Jahren Ehrverluſt) vorbeſtraft iſt. Das Schöffengericht verurteilte die Ehefrau und Tochter Franks, ſowie die Witwe Mohr wegen Hehlerei zu je zwei Monaten Gefängnis, Frank wegen Diebſtahls zu eineinhalb Jahren. Wegen eines weiteren Punktes der Anklage(Unterſchlagung von 12,50.) wurde er freigeſprochen. Nus Luòwigshaſen. * Das preußiſche Berdienſtkreuz für Ariegshilſe wurde vom Kaiſer verliehen dem Dipl.⸗Ingenieur Franz, den Meiſtern Beah, Eitzer, Käding, Kohlmann, Reis, Scherzinger, Strigzinger, den Auf⸗ ſehern Gaul, Grimm, Hammann, Heckmann, Heß, Kehl, Maurer, Leonhard, Smith, Schroth, den Vorarbeitern Armbruſt, Calletſch, Eckert, Flörſch, Jöſt, Leuthner, Sauter, Stech, Ullrich, Völker, Wein⸗ mann, Koob, Zech. Oehlenſchläger, den Arbeitern Beutel, Bloos, —— ſchwunden, ſondern er iſt von der ſtets ſtärker werdenden Friedens⸗ bewegung immer wieder ausgeſprochen worden. Rus dem Mannheimer Kunſtleben. Goethes Muiter. Die hieſige Ortsgruppe des Theaterkultur⸗Verbandes eröffnete ihre dieswinterlichen Veranſtaltungen mit einem Abend, der Goethez Mutter gewidmet war und den erſten Teil einer für den Lauf des Winters vorgeſehenen Goethe⸗Reihe bildete. Frau Hedwig Zeiz⸗Gaſny(Frankfurt am Main) unternahm es, aus den Briefen der Frau Rat ein anſchauliches Bild ihres reichen, froh⸗ gemuten Lebens vor uns erſtehen zu laſſen. In einer kurzen Ein⸗ leitung erwähnte ſie die oft nicht genügend beachtete Tatſache, daß Goethe ſeine Mutter in ſeinen Gedichten nie beſingt und auch in ſeinen Proſawerken nur Einzelzüge ihrer Perſönlichkeit verwertet. Die Briefe„Frau Aias“ ſelbſt ſind ſomit die faſt einzigen und jedenfalls wichtigſten Quellen, aus denen das Weſen dieſer ſeltenen, bedeutenden Frau zu uns ſpricht. Die Vortragende hatte aus dieſen Briefen eine ſehr glückliche Auswahl getroffen und verſtand es, ſedes einzelne der ihrem Stim⸗ mungsgehalt nach ſo verſchiedenen Dokumente zu erfreulich plaſli⸗ ſcher Wirkung zu bringen. Mit Luſt und Liebe, welches ja auch die Grundelemente„Frau Ajas“ ſind, und tiefem Mitempfinden trug Frau Zeiz⸗Gaſny die heute noch unverblaßt daſtehendea, köſtlich friſchen Herzensergüſſe vor. Der reiche und ungekünſtelte Beifall des gutbeſuchten Saales bewies, welch glücklicher Gedanke es war, das Bild dieſer wahrhaft deutſchen Frau in ſolch trefflicher Weiſe wiedererſtehen 1 8 * Tanzabend Sulvia Herzig Heute Donnerstag Abend, Beginn 8 Uhr, findet der Panzabend Sylvia Herzig mit Orcheſterbegleitung im Muſenſaal ſtatt. Hochſchule für Muſit in Mannheim, L. 2. ga. Aus der Schauſpiel⸗ und Redekunſtſchule(Klaſſe Tietſch) fand die Schülerin Helene Heinrich ein Engagement an das Stadttheater in Lüneburg.— Die Geſangsbildungsturſe (Elementarklaſſen für Geſang) hat mit Beginn dieſes Unterrichts⸗ jahres Fräulein Johanna Pfaeffle übernommen. Frl. Pfaeffle, — 2 4. Seite. Nr. 449. Kaunteimer Geueral-Anzeiger. (Witiag-iusgabe.) Donnerstag, den 26. September 1918. Bug, Dietrich, Dörrſam, Härer, Kaiſer Johann, Klein Adam, Kolb, Kreiſelmeyer, Meyer Karl, Müller Joſef, Peter Martin, Späth, Groß Karl, bei der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rhein dem Meiſter Bolz bei Südd. Benzinwerke Ludwigshafen a. Rhein; dem Arbeiter Leib, bei Heinrich Faſig u. Sohn, Ludwigshaſen a Rh., dem Firmeninhaber Gimbel Moritz(Gebr. Gimbel), dem Werkmeiſter Renner bei Gebr. Gimbel, dem Ingenieur Reinhardt bei Grünzweig u. Hartmann, S dem Meiſter Sturm, dem Müßhlerei⸗ vorarbeiter Stubbe, bei Grünzweig u. Hartmann, Ludwigshafen, dem Geſchäftsführer Frank, dem Betriebsleiter Dr. Grothmann, dem Be⸗ triebsleiter Schiel, den Meiſtern Hiltmann, Klumpp, Bechtel, den Arbeitern Adler, Hug, Hick., der Arbeiterin Hoderlein Thereſe. dei Gebr Giulini; dem Ingenieur Gulde jun., dem Meiſter Gulde ſen bei Jul. Gulde; dem Leiter Heſſenmüller bei H. Heſſenmüller; dem techn. Betriebsleiter Köberlin, kaufm. Bürcvorſtand Hans Schwarz, dem Bauführer Denu, dem Bauführer Zahn, den Arbeitern Reiſch. Heiſer, Gönnheimer., Roos, Reuther, bei Joſ. Hoffmann u. Söhne, Ludwigshafen a. Rh.; dem Arbeiter Zimmermann Andreas, bei Knoll u. Co., dem Werkmeiſter Freund, bei Wilhelm Köhl u. Co, dem Meiſter Reimer, dem Arbelter Pfiſterer bei Kuhn u. Adler, die Arbeiter Rißmann, Lutz Peter, bei Ludwigshafener Walzmühle, dem Bürochef Stoller, dem Werkmeiſter Schuppener, dem Dreher Wiedemann, bei den Lux'ſchen Induſtriewerken, dem Arbeiter Stock, bei Gebr. Mann, dem Prokuriſten Hirſchler, bei Wolf Netter, dem Betriebsdirektor Borg, dem Betriebsingenieur Becker Richard, den Meiſtern Schumann, Metz, bei der Betriebsleitung der Pfalzwerke, dem Hefenmeiſter Zimmermann Wilhelm, bei der Pfälz. Preßhefen⸗ u. Spritfabrik, dem Prokuriſten Platz Friedrich bei Karl Platz, dem Betriebsleiter Dr. Brehme, dem Vorarbeiter Diehl, bei Dr. Raſchig, dem Oberleiter Röchling Heinrich, dem Lagermeiſter Merckle, bei Gebr. Röchling, dem Maſchinenſchloſſer Zieleit, bei Johannes Roth, dem Obermonteur Schreiber, bei Peter Schäfer, dem Meiſter, Deller, bei Seibel u. Scheibel, dem Werkmeiſter Womann, Schmirgelwerk Carl Lebert, dem Wagenmonteur Hoffmann Heinrich, bei Joh. Schott⸗ höfer, dem Ingenieur Villinger, dem Chefmonteur Schmitt, den Meiſtern Barth, Hornberger, Felber, den Arbeitern Mathes, Göhrung, Goller, der Arbeiterin Ebner, bei Gebr. Sulzer, dem Schloſſermeiſter Auerhammer, bei Dr. Zimmermann⸗Weyel, dem Meiſter Bauer Martin, bei Johann Hütſchler, Mundenheim. * Verbol des Traubenverſandgeſchäftes. Das anfänglich rege Traubenverſandgeſchäft bat ein jahes Ende gefunden, da die pfal⸗ ziſche Kreisſtelle für Obſt und Gemüſe hierzu keine Frachtbriefe miehr ausſtellt. Dieſe Naßnahme erfolgte ſo unvermutet raſch, daß manche Händler gezwungen waren, ihre bereits zum Verſand auf⸗ gekauften und verpackten Trauben zur Weinbereitung zu verwenden und einzukeltern. um ſich vor großem Schaden zu ſchützen. Das Verbot des Traubenverſands wird mit der Weinſteuer in Zuſam⸗ wenhang gebracht. Aus dem Großherzogtum. wWeinheim, 25. Sept. Die gegenüber dem Bahnhofsgebäude der Nebenbahn in der Heidelberger Straße belegene Stuhlfabrik von Heinrich Andries, iſt, wie bereits telegraphiſch mitgeteilt, heute früh mit bedeutenden Holzvorräten und den aufgeſtapelten Fertig⸗ waren bis auf das Keſſelhaus und den Fabrikſchornſtein nieder⸗ gebrannt. Die Oberleitung der Löſcharbeiten führte Oberamt⸗ mann Dr. Hartmann, der bereits früh 5 Uhr an der Brandſtelle erſchien. Der Freiwilligen Feuerwehr unter ihrem Kommandanten Philipp Kraut gelang es in mehrſtündiger angeſtrengter Arbeit, die hochauflodernden Flammen auf ihren Herd zu beſchränken und die arg gefährdeten angrenzenden Gebäude zu retten. Die Brand⸗ urſache wird auf das Warmlaufen eines Lagers an der Maſchine zurückgeführt. Der Brandſchaden beziffert ſich auf mehr als 70 000 Mark, und zwar 40 000 Mark Gebäudeſchaden und mehr als 30 000 Mark Fahrnisſchaden. Der Inhaber der Fabrik war noch zu den Friedenswerten, alſo nur ſehr niedrig verſichert. *Mühlhauſen, 25. Sept. Eine Wilddiebsbande wurde hier aufgedeckt. Der Taglöhner Schneider, deſſen zwei Brüder, ihr Vater und der Bäcker Heinrich Müller von hier ſind daran beteiligt. * Kouſtauz, 23. Sept. In der vergangenen Woche iſt man in Kreuzlingen wieder einem großen Schmuggelverſuch auf die Spur gekommen. Es wurden drei Perſonen verhaftet, als ſie die Schmuggelware aus dem Verſteck holen wollten Die Schmug⸗ gelware umfaßte 8500 Ubren, ſowie Vanille, Seife, Faden uſw. im Geſamiwerte von 15 000 Frs. Pfalz, heſſen und Umgebung. * Syeyer, 24. Sept. Den Neuvermählten den anfäug⸗ lichen Kampf ums Daſein etwas zu erleichtern, entſchloſſen ſich einige Städte, ihnen eine Gxtrazulage an Lebensmitteln zu gewähren. Hierzu zählt auch unſere Kreishauptſtadt. Man will nun die Beoöbachtung gemacht haben, daß dieſe Zulage eine be⸗ deutende Kermehrung der Heiraten zur Folge hatte. Während die Trauungen im vergangenen Jahre 1917 ſich auf 147 beliefen, ſind es 1918 bis jetzt bereits 156 Im letzten Friedens⸗ jahre 1918 fanden bis 1. Oktober nur 145 Trauungen ſtatt. Nun hatte man mit einer ſolchen Höhe nicht gerechnet, und das Lebens⸗ e. die aus der Schule des Geſangslehrers Auguſt Verron hevor⸗ gegangen iſt, hat im Muſiklehrerſeminar der Hochſchule für Muſik Sas Eramen als Lehrerin im Geſangsfach nach den Beſtimmungen des Verbandes der Direktoren beutſcher Konſervatorien und Muſik⸗ ſeminare„mit beſtem Erfolg“ beſtanden. Die Oberleitung der Ge⸗ ſangsbildungskurſe, in die noch einige Schülerinnen eintreten kön⸗ nen, üvernimmt Herr Geſangslebrer Perron. Drei Klavierabende von Max Behrens. Mit Beginn des neuen Lehrjahres wurde Max Behrens für die hieſige Hochſchule für Muſik verpflichtet. Der Künſtler wird mit einem Zyklus von drei Klavierabenden, welche am 16. und 19. Oktober, ſowie 30. November im Kaſinoſaal ſtattfinden, vor die Oeffentlichkeit treten. Spiel und Tanz zu Carl Theodors Zeiten.* Zu der am Samstag abend halb 8 Uhr im Muſenſaal des Roſengarten ſtattfindenden Veranſtaltung gibt ſich reges Intereſſe kund. Bei der Aufführung von Mozarts reizendem Singſpiel „Baſtien und Baſtienne“ können unſere Mannheimer ihren beliebten Alfred Landory wieder begrüßen, der ſich liebenswür⸗ digerweiſe bereit erklärt hat, mitzuwirken. Für die Baßpartie iſt Herr Julius Reger⸗ Karlsruhe gewonnen, dem ein ſehr guter Ruf vorausgeht. Die Rolle der Baſtienne liegt bei der ſtimmlich her⸗ vorragenden Künſtlerin des Mannheimer Künſtlertheaters, Frau Scheyer⸗Stern in beſten Händen. Die Leitung des Singſpiels hat Herr Oberregiſſeur Brönner übernommen. Die Begleitung der von Frl. Aenni Häns einſtudierten Rokokotänze leitet Herr Kapellmeiſter Homann⸗Webau. Die Muſik ſtellt die Kapelle der 110er unter Führung des Herrn Kapellmeiſters Schulze. Stãndige Kunſtausſlellung Baden⸗Baden. Auf der Ausſtellung wurde durch Seine Königliche Hoheit den Großherzog für die Karlsruher Galerie ferner erworben: Karl Stohner(Mannhein)„Bildnis“. Literatur. Uubekannte Geſänge Hölderlins. Hellingrath hat als ſein Vermächtnis für die große, von ihm über⸗ nommene Ausgabe der Werke Hölderlins den Band hinterlaſſen, der die höchſte Leiſtung des Dichters, ſein lyriſches Spätwerk um⸗ faßt. Zum erſten Male war es dem Forſcher gelungen, die Schrift⸗ ge der Nachlaßpapiere Hölderlins zu durchdringen. Man muß ie, ſo ſchreibt der Profeſſor Dr. E. Lehmann in der„Deutſchen Arbeit“, einmal in der Hand gehalten haben, um zu wiſſen, wie da im erſten glühenden Entwurf die Schriftzeichen vorwärts jagten, über Lücken hinweg, die einſtweilen freiblieben, die falſch einge⸗ meſſen ſind und nachträglich ausgefüllt werden, wie unermüdliche * und Umgeſtaltungen einander drängen und ver⸗ rängen. Die weißen Blätter.(Verlag der Weißen Blätter, Bern⸗Bümplitz.) Das Auguſtheft, 1918 enthält: Spend Borberg:„Traum und Wirklichkeit“, Georges Duhannel:„Die Gnade“, Theodor Däubler:„An das Sternbild“,„Die Fiſche“, Rens Schickele: Konvent der Intellektuellen“, Klabund:„Bußpredigt“, Franz Werfel:„Die Geſahr“. Das weiße Brett. mittelamt ſah ſich deshalb zu einem Abbau veranlaßt. Die Extra⸗ zugaben betragen für bie Folge nur die Hälfte der bisher ge⸗ währten.— Geländet wurde geſtern am Herrenteich auf badi⸗ ſcher Seite die Leiche des bor einigen Tagen beim Vaden ertrunke⸗ nen Schloſſerlehrlings Hermann Schreher von hier. Gerichtszeituna. p. Frankenthal, 25. Sept. Vor der Strafkammer wurde heute gegen die Schloſſereheleute Friedrich Müller non hier und deren Schwiegertochter Juliane Müller verhandelt, die ihren Sohn bezw. den Ehemann der Letztgenannten vom November 1915 bis Mai 1918 teils in Frankenthal, teils in Mannheim verborgen gehalten haben, obwohl ſie wußten, daß er Deſerteur war. Der Ehemann Müller wurde zu ſieben Monaten, ſeine Frau und Schwiegertochter zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt. sk. Leipzig, 23. Sept. Das Schlangeſtehen vor Lebensmittel⸗ geſchäften war und iſt etwas Alltägliches. Mit der Käuferkette vor den Zigarrengeſchäften hat man ſich auch abgefunden. Neu dagegen iſt, daß man ſich in Leipzig ſogar vor den Wohnungen gewerbs⸗ mäßiger Wahrſagerinnen anſtellen muß, wenn man einen Blick in die Zukunft werfen will. In einer Verhandluung vor dem Leipziger Schöffengericht gegen eine wegen gewerbsmäßigen Wahrſagens angeklagte Arbeiterfrau Agnes Krocaczewski ſagte ein als Zeuge geladener Hausbewohner aus, daß an manchen Taägen vor der Wohnung der weiſen Frau der Andrang ber weib⸗ lichen Beſucher ſo groß geweſen ſei, daß dieſe ſich anſtellen und Schlange ſtehen mußten, bis ihnen für Geld und cllerlei Lebens⸗ mittel die Zukunft aus den Karten geweisſagt wurde. 10 Tage Haft waren die Strafe für die Wahrſagerin, wobei der Gerichtshof ſich dahin ausſprach, daß in der gegenwärtigen Zeit allgemeiner Nervoſität ſchon großes Unheil durch den Unſug des Wahrſagens angerichtet worden ſei. „Cßemnitz, 25. Sept. Wegen Anſtiftung zum vollendeten Nord ſtand der Arbeiter Ludwig vor dem Schwurgericht. Ludwig hat den 17 Jahre alten Schloſſer Borwerk angeſtifiet, ſeine(Lud · wigs) Frau und Tachter zu ermorden, weil er ſie los haben wollte. Vorwerk erklärte ſich für 500 Mark dazu bereit und machte auf die beiden Opfer einen Mordanſchlag, bei dem Frau Ludwig ſchwer ver⸗ letzt, das Töchterchen getötet wurde. Ludwig wurde wegen Anſtif⸗ tung zum Morde zum Tode und je 12 Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt, Vorwerk wegen eines geiſtigen Defekts freigeſpro⸗ chen, aber einer Beſſerungsanſtalt überwieſen. Sportliche Rundſchau. Phönix⸗Mannheim beſiegt die Freiburger Kriegsmanuſchaften mit 921 Toren. Hierzu ſchreibt die„Freib. Zig.“: Ein Ergebnis, das Kopfſchütteln hervorrufen wird, das aber verſtändlicher wird, wenn man gleich vorweg nimmt, daß im Tor wohl eine beſtempfoh⸗ lene Kraft ſtand, die aber diesmal gänzlich verſagte. Daß die Gäſte, die übrigens ein glänzendes Spiel vorführten u. bald merkten, wie es mit⸗ber Beſetzung im Freiburger Tor beſtellt war, dieſes gün⸗ ſtige Moment für ſich gründlich zu verwerten verſtanden, kann als ſelbſtverſtändlich betrachtet werden. Die Hieſigen, von denen man ſich auch mehr verſprach, als ſie hielten, waren dem Gegner insge⸗ ſamt und in jeber Beziehung unterlegen, wenn auch nicht verkannt werben ſoll, daß obendrein noch des Schickſals Tücke ihnen vor dem Mannheimer Tore hin und wieder böſe Streiche ſpielte. Letzte Melduͤngen. Die Beimat iſt das Rückgrat des Heeres. Danzig, 25. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Auf ein von den Vertretern der oſtdeutſchen Preſſe gelegentlich einer Preſſebeſprechung an Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg gerichtetes Telegramm traf folgende Antwort ein:: Großes Hauptquartier, 25. 9. 18. Der Gruß der Männer aus der Oſtmark hat mich und General Ludendorff ſehr erfreut. Möge die Mitarbeit der deutſchen Preſſe in der bedeutungsvollen Pflicht, bie Zuver⸗ ſicht und den Siegeswillen zu erhalten, von vollem Erfolg ge⸗ krönt ſein. Die Heimat iſtdas Rückgrat des Hee⸗ res. Die Heimat und das Heer wird Ihnen für Ihr Wirken danken. Die Friedenshand will der Feind nicht und darum ſteht Deutſchland umſo feſter zuſammen. Der Gegenanſturm wird an dieſem Fels zerſchellen. Generalfeldmarſchall von Hindenburg. Des Kaiſers Eintreten für nationales Selbſtbewußtſein. Berlin, 25. Sept.(WB. Nichtamtl.) An den Geſamtausſchuß des deutſchenn Bandes zur Bekämpfungfremden und zur Förderung deutſchen Weſens. Zu Händen bes Oberſt⸗ ſeutuant z. D. Oſterberg, Sinttgart. Auf das gefällige Schrei⸗ ben vom 4. Juli d. J. freue ich mich, dem Bunde zur Bekämpfung fremden und zur Förderung deutſchen Weſens im Allerhöchſten Auftrag mitteilen gu können, daß Seine Majeſtät der und König don den Beſtrebungen des Bundes hulbvoll Kenntnis zu nchmen geruht haben. Nach der Auffaſſung Seiner Majeſtät ge⸗ hört die Vorliebe mancher Kreiſe unſeres Volkes für fremdländiſches Weſen gu den bedanerlichſten und beſchämendſten Folgen unſerer geſchichtlichen Entwicklung aus der Zeit vor Gründung des Reiches. Unter dem Eindruck unſerer einzigartigen Kriegsleiſtungen in Heimat und Heer, wie der ungeheuren Erfolge, die das Ergebris bon vier Kriegsjahren bilden, begrüßen Seine Mapeſtät deshalb mit doppelter Freube alle Beſtrebungen, die der Beſeitigung dieſer Schwäche dienen und die ein ſtarkes, unſerer überlegenen Geiſtes⸗ bildung entſpechendes nationales Selbſtbewußtſein zu verbreiten beſtimmt ſind. Seine Majeſtät vefahlen mir, dies dem Bunde mitzuteilen. Der Geheime Kabinettsrat.(gez.) v. Berg, Wirklicher Geheimer Rax. 00 Die feindlichen Brüder. J Beclia, 26. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine ſtürmiſche Rahlverſammlung hielt geſtern die ſozial⸗ demokratiſche Partei ab. Gleich zu Beginn ſtörte eine Gruppe von Anabhängigen durch Rufe„Das Wahlbüro“. Die Verſamm⸗ lung wurde trotzdem eröffnet, und der Kandidat der Sozraldemo⸗ kraten. Heimann, erhielt das Wort. Die Rede wurde aber wie⸗ derholt von den Unabhängigen unterbrochen. Spater nahm auch der Reichstaxsabgeordnete Schöpflin das Wort, um die fraktio⸗ nelle Sozialdemokratie gegen die Angriffe der Unabhängigen zu verteidigen. Aber auch dieſe Rede wurde dauernd durch Zwiſchen⸗ rufe geſtört. Als ſchließtich der Vorwärts“⸗Redakteur Fiſcher lich gegen die Unabhängigen wandte, nahm der Lärm derart zu, daß der Kommiſſar ſich veranlaßt ſah, die Verſammlung zu ſchließen. Steigende Mißſtimmung in der ikalieniſchen Bevölkerung. m. Köln, 26. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volksztg.“ meldet aus Baſel: Gleichzeitig mit den Gerüchten über Grippeerkrankungen mehren ſich in der italieniſchen Preſſe die Klagen über die Ernährungsverhältniſſe zuſehens. Die Mißſtimmun gin der italieniſchen Bevölke⸗ rung iſt im Steigen begriffen. Italien und die deutſche Parlamenkariſierung. m. Köln, 26. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Volks⸗ zeitung“ meldet aus Baſel: Römiſche Blätter ſtellen die Be⸗ ſtrebungen in Deutſchland für eine Parlamentariſie⸗ rung der Regierung, einfach als ein Poſſenſpiel hin. Dieſe Bewegung ſei nur eine Fortſetzung der Friedensoffen⸗ ſive. Bei der ganzen Parlamentariſierung handle es ſich nur um eine heuchleriſche Komödie. Holland und Amerika. Haag, 24. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Nieuwe Coruant“ ſchreibt zu der amerikaniſchen Aufforderung an die Niederlande, ein Schiffahrts⸗ und Transportabkommen mit Amerika abzuſchließen: Es ſcheint uns die erſte Aufgabe unſeres neuen Miniſters des Auswär⸗ tigen, Karnebeck, zu ſein, unſer Verhältnis zu Amerika ins Reine zu bringen, da e⸗ eine Angelegenheit iſt, die keinen Aufſchub duldet. Einen beſſeren Anknüpfungspunkt als die amerikaniſche Auf⸗ forderung kann er ſich nicht wünſchen. Das Vorbild Spaniens möge Karnebeck dabei vorſchweben. In Deutſchland gibt e⸗ einen neuen Staatsſekretär der Marine und in den Niederlanden eine neue Regierung. Ausbreitung der ſpaniſchen Grippe in Frankreich. 5 Berlin, 25. Sept. Wie dem„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ aus Genf berichtet wird, macht die weitere Ausbreitung der ſpand⸗ ſchen Grippe in Frankreich eine Verſchärfung der behörd⸗ lichen Maßnahmen nötig. Keine deulſchen Einberufungen in der Ukraine. Kiew, 25. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Aus offiziellen deut⸗ ſchen Kreiſen wird gegenüber den Gerüchten, daß in der Ukraine eine Einberufung erfolge und die Einberufenen an die deutſche Weſtfront gehen ſollen, erklärt, daß Deutſchland nirgends im be⸗ ſetzten Gebiet auch nur einen Soldaten einberufen habe. Ein der⸗ artiges Vorgehen in der befreundeten Ukraine, wo Deutſchland nur ſei, um Ruhe und Ordnung herzuſtellen, ſei ausgeſchloſſen. B * Berlin, 25. Sept. Wie dem„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ aus Poſen berichtet wird, iſt die Polizei dort umfangreichen Sprit⸗ ſchiebungen auf die Spur gekommen. Es haben drei Ver⸗ haftungen ſtattgefunden, darunter Rechtsanwalt Cohn und ſeine Wirtſchafterin. Berlin, 25. Sept. Laut„Berliner Lokalanzeiger“ meldet„Pe⸗ tit Journal“, daß in Paris ein Kongreß von Vertretern der entente⸗ freundlichen Nationen Heſterreich⸗Ungarn nach dem Vorbild des füdſlawiſchen Kongreſſes in Rom ſtattfinden werde. Alle an die⸗ ſem Kongreß beteiligten Nationalitäten würden als Kriegführende anerkannt werden. Waſhington, 25. Sept.(Priv.⸗Tel.) Reuter meldet: Morgen wird eine Konferenz zahlreicher Vertreter der Arbeiter im Kriegs⸗ und Marinedepartement abgehalten, die den Zweck hat, Maßnahmen zur Ausdehnung der Arbeitsverträge über die Kriegsdauer hinaus zu treffen. Die Arbeiter werden ſich mit dem Plan befaſſen, der die Heraufſetzung der Löhne der niedrig bezahlten Arbeitergruppen auf die Höhe der Normallöhne in⸗ Auge faßt. Dieſes Schema wird Millionen von Arbeitern ſowohl der Kriegs⸗ wie auch der anderen Induſtrien umfaſſen. Handel und lndustrie. Gebrüder Sulzer.-., Lucwigshafen a. Rh. Der Bericht des Vorstandes über das 4. Betriebs, jahr vom 1. April 1917 bis 31. März 1918 beschränkt sich aus die Feststellung, daß das Ergebnis als befriedigend bezeichnet werden darf. in der gestern stattgefundenen General-Ver⸗ sammlung wurde beschlossen, aus dem Reingewinn von Mk. 915 670.33(575 525.05) 400 000 M.(320 000) zur Ausschüttung einer Bividende von 10%(), 20000 M.(4000) als Rücklage für Talonsteuer und 23 802.18 M.(14 776.40) zu satzungsgemäßen Gewinanteilen zu verwenden, 300 000 M.(240 000) dem Aufsichte- rat zur Verfügung zu stellen und den Rest von 111 778.15 M. (96 748.65) auf neue Rechnung vorzutragen. 3 Nach der S am 31. März 1918 katten einerseits Gläubiger 6 120 840.73 M.(4 260 703.42) zu ſor- dern, während andkrerseits die Ausstände 3325 160.20 Mark (4531 539.31) betrugen. Die flüssigen Mittel und Wertschriften Haben sich von 3 042 023.24 M. auf 4 208 513.68., der Wert der Vorräte und Fabrikatiousbestände von 3 299 388.92 M. auf Mark 3 735 554.12 erhölit. Bei einem Aktienkapital von 4 Mill.., einer Rückelage von 400 000 M. und ſesten Darlehen im Betrage von 3 Milk. M.(4,8 Mifl..) werden Liegenschaften und Fabrik- bäude mit 2 900 2/4 M.(3 081 274.) und Wohnhäuser müt 77 000 M.(188 000) ausgewiesen. Maschinen und Werleeuge waren bereifs im Vorjahre auf 2 bzw. 1 M. abgeschricben. in der Gewinu und Verlustrechnung stehen einem Be⸗ triebsüberschuß von 2645 983.87 M.(2 278 571.30) 812617.51 M. 766 300.18) Generalunkosten, 98 741 M.(130 322.20) Zinsen und 915 703.58 M.(700 095.03) Absckreibungen gegenüber. Die Moritz Marx Söhne.⸗G. in Bruchsal(Halztabr.) die in den letzien Jahren zweimal 5 und 8 Prozent Dividende Zalilte, beantragt die Erhöhlung des Kapitais um den konzessious- freien Betrag von M. 300 000 auf M. 870 000. Harpener Bergbau-Aktiengesellschant Dortmund Dortmund, 25. Sept.(WIB.) Jahresabschluß. Der Brutio- gewänn aus Kollen, Koks, Briketts, aus den Teeröſen-Anlagen und der Abteilung für Schiflahrt erreicht einschließlich des Vor- trags von M. 2210 506 und verschiedener Nebeneinnahmen die Gesamtöhe von M. 33 503 540. Hiervon gehen ab für General- unkosten M. 7 250 084, für verschiedene sonstige Unkosten 68 329 Mark, als Rückstellung ſür Feuerversicherung M. 100 000 und für Bergsclläden M. 1 500 000. Zu Abschreibungen auf Anlagen· Werte bestimmte der Aufsicitsrat M. 10 951 793. Es verhleiht Somtit ein Reingewinn von M. 13 108 332, dessen Verwendung der Generalversamumlung wie 0 Vorgesclilagen wird: Zuwendung für gemteinnützige Zwece M. 250 000, Tantiemen des Aufsichts⸗ rais M. 434 042, 12 Prozent Dividende(wie i..), und Vortrag auf neute Rechnung M. 2224 290. Frunkfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 35. Sept. Abendbörse. An der Abendbörse hielt sick die Geschäftstätigkeit in engen Greuzen, doch war die Tendenz etwas fester. Am Montanaktienmarkt zZogen Obersch!. Eisenbalnbedarf mäßig an, von Bankaktien lagen Dresdner Bank Schwächer. Einheitswerte ungleichmäßig. Höler stellten sich im Kurse Schuhstoff Fulda, Fahrzeug Ei euach, Metall Ketzwerke, Maschinenfabrik Eglingen und Badische Uhrenfabrik. Niedriger wurden notiert u. à. die Aktien der Gasmotoren Deutz. Im Frei · verkehr fanden Heldburg bei festerem Kurse Aufnahme. Wiener Wertpapierbörse. Wien, 25. Sept.(WITB) Bei der geringen Aufnahmefähigleit des Marktes hatten fortgesetzte Entlastungsverkäufe der Speku⸗ lation Kursrückgänge um—15 Kronen Zur Folge. Neben den in der Kulisse geliandelten Effektengattungen wurden Schiffahrts⸗ aklien, Kohlen-, Metallfabriks-, Maschineu- und Bauwerte in Mit⸗ leidenschaft gezogen. In den meisten Fällen entstanden durch ver- einzelte Abschlüsse erhebliche Kurseinbußen. Die matte Tenden⸗ des Aktienmarktes hielt bis zum Schluß des Verkehrs an. Der Anlagemarkt war behauptet. Bei vermindertem Geschäft zeigte die Börse feste Tendenz. Zürcher Devisenkurse. 2öRien, den 25. Sept. Weohselkurse. Boutschiand... 86.—(67.15) SS N 25. 21. 2 Wieen—4 36.— 36.6fIParis.75/ GN Ccxristlanla.. 35.—J135.— Holland... 212. 213.b0ſltallen. 68.50 69.—Petersburg.53.—53.— New Vork..42.45]Kobenhagen 133.— 193.-[Madrid.. 103.—102.7 London... 21.05 21.151810hoim. 147.50 148.—I8uenos Atres 186.—200.— Tetzte Handeisnachrichten. Halie a.., 24. Septbr.(WTB) Die Cröllwitzer Aktien · Papierfabrik schlägt die Verteiſung einer Dividende von 25% vor. Die Ammendorier Papieriabrik eine Dividende von 365. Wasserstandsbeobachtungen im Monat September Pegelstation vom Datum Rheis 21. I 2. 1 24 J 24 l 2 l 26.rnncon Huningen“)h) 240.95.84.93.32.46 Abends 6 Uhr Slllllll 4233.5˙.75.77.37.41 Nacbm. 2 Ubr Raxar 4435——4.454.43.62.20 Machm. 2 Uhr Hannheim„„„„.43.54.57..54.59.15 Korgens 7 Uhr Kalnnrnn„4.98.99.07.06.03.-3 12 Uur ᷣh9 4209206 24624 21J5 Verm. 2 Uhr. Köln.„„„„„„„„ 60 0„.12J.00.32.01 Rachm. 2 Uhr vom Neckar: Manrheim 234220.583.48 358.12 Verm. 7 Ubr Hellbronrnn.40.50 080.45 Vorm. 7 Uur 6 Wetteraussichten für mehrere Tage im voraus. (Z..) Unbefugter Machdrudk wird geriohtlich vortolgt 27. Sepiember: Wolkig, teils bedeckt, ziemiich warm 0 Nr. 449. S. Sedta. Am Dienstag morgen entschlief sanft nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unser Herr Georg Sona Wir verſieren in demselben einen langjährigen, alkeit pfüchtgetreuen Mitarbeiter, dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden. Xa215 MANNTIEIM, in Mannheim und Nedargemũnd Maschinenmeister den 25. September 1918. Werner& Nicola Germania Mühlenwerke Gesellschaſt mit beschrönkter Haſtung. ren, mein Oberleutnant und Im heiligen Kampfe für unser Vaterland fiel in den letzten schweren Kämpfen im Alter von 28 Jah⸗ Nerbert Albrecht Wnabad—Mannheim, den 28. September 1918. einziger Sohn, mein lieber, guter Verlobter Kompagniefũhrer der Plonier · Kompagnie 27 In tiefer Trauer: Nans Joachim Albrecht Grete Rut. 7789 Am 4. EMsabech Ferdinand Kreitmair In einem Infanterie-Regiment im Alter von 24 Jahren. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen abzusehen. September erlag einer zwei Tage zuvor Jempfangenen schweren Verwundung nun auch unser dritter lieber, treuer Sohn und Bruder er des Eisernen Kreuzes 7766 In tiefer Trauer: Kreitmalr Witwe und Famme Friedrichsring 36. Nur auf diesem Wege⸗ Für die vielen Danksagung. des Hinscheidens meiner lieben Gattin, Sowie für die reichen Blumenspenden sage ich meinen besten Dank. MANNHEIM, den 28. September 1913. Beweise herzlicher Teilnahme anläglich 7743a In tiefster Trauer: Der Gatte: Sdesgo Reiter. Entlaufen Gestern mein lieber Mann Todes-Anzeige. unchmittag 5 Uhr JchannSöttiger nach kurzem Leiden im Alter von 55 ahren In tief Rarte Böttiger, Henmheim, den 25., Scptember 1918. Uhlandstr. 2. Dio findet Freitag, nachm. 5 Unr von der Leichenhalle aus, statt. Foxterrier Wiederbringer erhält gute Velohnung. Steiner, E 7, 27. er Trauer geb. Abreckt. Wer leiht junger Krie⸗ gersfrau geg. gt. Sicherb. -10000 Mk. Angeb. unt. M. V. 96 Fett:* kaufsſtellen 236—620. 2 — od. 3 Für 74 Siter die Marke 14. rünkern: Für amm marke 81 in den Verkaufsſtellen—998. Der Preis beträgt 58 Pis. far das Pf Kindernährmittel: Für 2 Pfd. die marke 13 in den Verkaufsſtellen—1003. Zur Ausgabe kommen Gerſtenmehl in Paketen das Pfund 76 Pfg. und Radolf⸗Kindermehl, das Originalpaket 1,70 Me eln: Für/ Pfd. Verkaufsſtellen 201—300. 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Septbr. 1918, nachmittags 2 Uhr durch den Unterzeichneten öſſentlich verſteigern: 1 Geſchäfts⸗ und Damenfriſeur⸗Einrichtuna, nußbaum voliert, ſehr gut erhalten, beſtehend aus: Laden⸗ theke mit Glasgufſatz, Schreibyult und Kaſſe, Warenſchrauk mit Glastüren, kl. Haarſchrank, mehrere Regale, Wanduhr, Stühle, Beleuchtungs⸗ körper, 5 Friſeur⸗ und Waſchtoiletten. diverſe Spiegel, Waſch⸗ und Trockenapparat, Schauſenſter⸗ Einrichtung und ſonſtiges. Gunſtige Event. kann der Laden gemietet werden. Gelegenheit zur Exiſtenzgründungl Georg Landſittel, Ortsrichter, Tel. 7309. 7 Mach aj⸗Verſteigemn;z. Freitag, 27. Sept. 1918, nachmittags 2½ Uhr ver⸗ ſteigere ich in N8 B 5,711 Hts. mit behördlicher Ge⸗ nehmigung die zum Nach⸗ laß des kriegsgefallenen Franz Joſef Kimmicher gehörigen. nachverzeich⸗ neten Fahrniſſe meiſt⸗ bietendgegen Barzahlung: 2 Betten, 1 1türiger Schrank, 1 Seſſel, Stühle, 1 Tiſch, verſch. 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Zu dem zurzeit umlaufenden Gerücht wird fol⸗ gendes bemerkt: Für das Großherzogtum Baden wurden in den letzten Wochen von der Zentral⸗ Einkaufsgeſellſchaft in Berlin 600 Fäßchen Heriage geliefert, mit einem Inhalt von je 500 Stück. Bon dieſen Heringen hat die Stadigemeinde Mannheim nach einem durch das Statiſtiſche Landesamt Karls⸗ ruhe aufgeſtellten Verteilungsſchlüſſel 104 Fäßchen oder 52 000 Stück erhalten. Ein Teil der Lieferung kam in der laufenden Woche erſt ein. Die Heringe werden in der kommenden fleiſchloſen Woche aus⸗ gegeben. Leider iſt die Meuge ſo gering⸗ daß nur jede Haushaltung mit 2 oder mehr Miigliedern 1 Hering bekommen kann. Die Alleinſtehenden werden eine Zuweiſung in Weichkäſe bekommen. U. Für die Verkaufsfellen: Zur Abgabe ſind bereit: Kartofſeln: Für die Hauptmarke 185 3 Pfö. Die Verkaufsſtellen 711—1400 müſſen ihre Empfangs⸗ beſcheinigungen Freitagvormittag bei der Kar⸗ toffelſtelle, Zimmer b4, abholen. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Beſtandsaufnahme von Vorhängen. Die Meldepflichtigen werden hierdurch ernent darauf aufmerkſam gemacht, daß eine Abholung der überſandten Meldebogen ſeitens des Kommuneloer⸗ bandes nicht ſtattfindet, ſondern dieſelben verpflich⸗ tet ſind, event. noch nicht abgelieferte Meldebogen ſofort der unterzeichneten Stelle ausgefüllt zu enden. Städt. Bekleibungsſtelle. F 3, Nr. 5/6. Schuhfürſorge(P 6. 20). Kurſe zur Selbſtanfertigung von Haus⸗ und Straßenſchuhen beginnen ieden Montag. Ne Schuhflickſtube. Anleitung zum Flicken und Soh⸗ len der Schuhe von—12 und von—6 Uhr. 766 iſt vorausgeſetzt, daß die Gänge Srm Keller ſrei⸗ Bekanntmachung. Nachdem unſere letzte Aufſorderung, den Gas⸗ verbrauch einzuſchränken, erfolglos geblieben iſt und unſere Ankagen die großen Gasmengen nicht mehr lieſern konnen, ſehen wir uns veraulaßt, die Gas⸗ abgabe nach der Stadt während des Tages vollſtändig einzuſtellen. Es wird deshalb vom 26. September nachmittags ab bis auf weiteres vormittags von ½9—11 Uhr nachmittaas von—5 Uhr der Gasdruck im Rohrnetz ſo ermüßigt werden, daß eine Gasentnahme praktiſch nicht möglich iſt. Dieſe Maßregeln iſt eine vorübergehende, ſie wird wieder aufgehoben werden, ſobald der Gas⸗ verbrauch entſprechend zurückgeht und uns genü⸗ gende Mengen Saarkohlen geliefert werden, die eine Erhöhung unſerer Ofenleiſtung bewirken. Mannheim, den 25. September 1918. Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. Pichler. Flicgerſchutz in Hofthealer. Die neueren Erfahrungen bei Fliegerangriffen lehren, daß im Hof⸗ und Nationaltheater nur der Keller(früher Theaterkeller genannt) denienigen Schutz bietet, der überhaupt geboten werden kann. Würde dieſer Keller nicht zu Theaterswecken ver⸗ wendet ſein, ſo tönnte er etwa 600 Perſonen auf⸗ nehmen; da er aber ſeinem jetzigen Zwecke nicht ohne größte Schwierigkciten entzogen werden konn, ſo genügt er nur für etwa 300 Beſucher. Auch dabei gehalten werdau und daß dort das Publikum ſich ent⸗ ſprechend verteilt. Der größere Teil der Theater⸗ beſucher muß hiernach außerhalb des Hauſes Schutz ſuchen. Der Stadtrat hat im Benehmen mit der Polizeidirektion eine Anzahl von Kellern benach⸗ barter Gebäude ermittelt und ſtellt dieſe mit Zu⸗ ſtimmung der Beſitzer den Theaterbeſuchern zur Ver⸗ fügung. Hierbei müſſen, damit nicht einzelne Keller weit ſtärker beſucht werden als ihrem Faſſungs⸗ raum entſpricht, die Theaterbeſucher auf beſtimmte einzelne Keller verteilt werden. Für das Parkett, rechte Seite, die Parterre⸗ logen, rechte Seite, das Parterre und das Steh⸗ parkett iſt der Theaterkeller beſtimmt. Für das Parkett, linke Seite und die Parterre⸗ logen, linke Seite wird der Keller des Hauſes B 4, 4 (Firma Noethex u. Bonne) vorbehalten. Dem., Rang werden die Keller des Hauſes B 4, 2/3(Rheiu. Kreditbank) und B 4, 4,(Firma Noether u. Bonne) eingeräumt. Dem 2. Rang werden die Keller des C 2, 16/18 (Lebensmitielamt, ehem. Deutſcher Hof) und C 2, 28 (Dppenheim] zugewieſen. Dem 3. Rang werden die Keller des Amtsgeriches und des Hauſes B 4, 1(Notariate) überlaſſen. Dem 4. Raug, linke Seite wird der Keller des — A 4, 1(Handelshochſchule) zur Verfügung geſte Dem 4. Rang, rechte Seite und Mitte werden Keller und Gang im Erdgeſchoß der Staatsanwalt⸗ ſchaft(Schloß) und die Keller des Hauſes 4 9. 6 (Siebmann] zugewieſen. CS Die Beſitzer der Häuſer, in welchen der Keller ſich befindet, haben zugeſagt, daß die Haustüren und Kellereingänge ſofort bei Alarm geöffnet und be⸗ leuchtet ſind, auch die Keller ſelbſt ſind beleuchtet. Im Theater ſind Plakate angebracht, die die Theaterbeſucher auf die einzelnen Keller verweiſen. Dieſe Plakate enthalten auch genaue Wegangaben. MNannheim, den 25. September 1018. 5 Bürgermeiſteramt. — —— —— ——— — — 6. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger. (Mitiag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 28. Seplember 1. Nr. 449. 33 Poithecler Donnerstag, 26. Sept. 1918 5. Vorſtellung im Abonn. D Der Sohn Drama in fünf Akten Anf. 7 Uhr. Ende 9½ Uhr Mittel Preiſe. Tiöbel⸗ Ausstellung Fr. Roetter 55—4 2. Mittwoch. 2. Oktober 1918 8 Uhr N211 im Verſammlungsſaal Heilerer Abend v o n Albert Palter zum Vortrag gelangen: Goethe, Chamiſſo, Ettlin⸗ ger, Reutter. Hochſtetter, Thoma, Reimann, Salzer, Glückſtein, Lina Sommer. 2 8 — E Karten M..—,.—,.— Verkauf: Mannh. Muſik⸗ haus P 7, 14a, Abendkaſſe 1 Stunde vor Beginn. ieeuniülikuaflluundllliuulnltinutklnautttnmiübütnftnunflinumtkiuuuulhuuitluss — 1 Donnerstag, 26. September 1918 Abends 8 Uhr Musensaal Resengarten Moclerne Fänze SVIVIA RERZIG Entwürſe der Kostüme und des szenischen Rahmens von LUDWIG SIEVERT. Aus- Stattungskünstier des Großh. Hof. und National-Theaters Mannheim. MITWIRRUNG: Städt. Orckester Heidelberg, unter Leitung des Städt. Musikdirektors B. RADIG. VORTRAGSFEOLGE.: Spitrentanx a. d. Ballet Gioconda Ponckielli Walzer op. 188. Chopin Türkischer Tann Grunow An den Frühling. Grieg Frühlingsstimmen Strauß Walxer aus dem Rosenhavolier R. Straub Zweite ungarische Rhapsodie. Liszt Sierrr0 Radetzky-Marsdt. Strauß RARTEN: 6, 5, à. 3. 2..50 Mk., Mann⸗ heimer Musikhaus P 7, I4a, Abendkasse Rosengorten 1 Stunde vor Beginn. eeein mnunnnmmlinanniBaninmmüinrlunnbnilnmfe Ffiodens-Konzerte! (Täglich wechselndes Programm) bei erstklassigen Konsumationen uncdd flotter Bedienuug. Raffee Frieden 3, 9. E. LInsner. 3, 2. Nur noch heute!l Das Gift der Meelici Drama in 4 Akten KaRIA EEIN Erich Kalser-Tiez Werner Kraus. Beiprogramm. Caſẽ Corso, 1, 60 Vornehmes Familien-Café. Täglich grosse Künstler-Konzerte EDeerree Nachm. von—6/ Uhr, abends—10¾ Uhr. Heute Abend: D2²³1 (Operu- und Operetten-Abend.“ Bekanntmachung. Auf übereinſtimmenden Antraa des Vorſtandes and Ausſchuſſes der Betriebskrankenkaſſe der Firma H. Hildebrand& Söhne, Kommanditgeſellſchaft, in Mannheim und zufolge Entſchließung des Großh. Oberverſicherungsamtes Mannheim vom 80. Augaſt ds. Is. wird die Kaſſe mit Wirkung vom 1. Ja⸗ Anar 1919 aufgelöſt. Anſprüche an die Kaſſe ſind binnen 3 Monaten geltend zu machen. Verſpätet angemeldete Forde⸗ rungen können nach 8 301 der Reichsverſicherungs⸗ ordnung abgelehnt werden. 323¹ Manunheim, den 55. September 1918. Betriebskraukenkaſſe der Firma H. Hildebrand & Söhne, Kommanditgeſellſchaft. J. Andrege, Vorſitzender. — Mur noch S beule — a S morgen. Künstler-Theater„uPOTTIG,.Kartofiel-Einkellerung 75 Heute und morgen abends 7½ Uhr: Beſtellungen von Winter⸗ Die Csardasfürstin. kartofſeln werden entge⸗ Sylva. Laura Bernauer Stasi. Käte König Edwin.. Otto Stein. 1231 Ilannheim IIIusensdal. Rosengarten. Musikalische Akademien. Im Winterhalbjahr 1918/19 ünden unter Leitung von Herrn HFof- —— Wilhelm Furtwängler und unter Mitwirkung namhafter olisten üacht musikalische Akademien statt, Wozu den bisherigen Karteninhabern von festen Plätzen das Vor⸗ recht bis Samstag, den 28. September 1018 eingeräumt wird. Zur Mitwirkung sind folgende Künstler gewonnen:* I. Akademie: Dienstag, den 15. Oktober 1018. Solistin: Eva Berustein Violine) Hauptwerke für Orchester: IX. Symphonie von Anton Bruckner. Don quan von Rich. Strauß H. Akademie: Dienstag. den 5. November 1918. Solis tin: Frieda Kwast-Hodapp(Klavier). Hauptwerke für Orchester: Varia- tionen über ein Thema Beethoveus von Max Reger. J. Symphonie -Moll von Johs. Brahms. I. Akademie: Dienstag, den 19. November 1918. Solistin: Hona K. Durigo(Gesang). Hauptwerke für Orchester: Liebesgesang und Rondo von Heinz Tiessen. Scherzo capriccioso von Anton Dvorak. V. Symphonie-Moll von P. J. Tschaikowski. IV. Akademie: Dienstag, den 10. Dezember 1918. Solist: Ludwig Wüllner. Hauptwerke für Orchester: Symphonie-Dur von Friedrich Reisch. Symphonie-Dur von Rob. Schumann. V. Akademie: Dienstag, den 7. Januar 1919. Solisten: Hugo Birkigt (Violine) Carl Müller(Cello). Hauptwerk für Orchester: VI. Symphonie(Pastorale) von L. van Beethoven. VI. Akademie: Dienstag, den 28 Januar 1919. Solist: Karl Flesch (Violine). Hauptwerke für Orchester: Vorspiel zu einem Drama von Franz Schreker. L Symphonie-Dur von Gustav Mahler. VII. Akademie: Dienstag, den 18. Februar 1919. Solist: Paul Grümmer (Cello). Hauptwerke für Orchester: Symphonie-Dur(ohne Meuuett) von W. A. Mozart.„Im Ringen um ein Ideal“, Symph. Dichtung von Georg Schumann(unter Leitung des Komponisten). VIII. Akademie: Dienstag, den 4. März 1919. Solisten: Elise Tuschkau (Sopran) Johanna Lippe(Alt), Max Lipmann(Penor), Wilh. Feuten(Bass). Hauptwerk für Orchester: IX. Symphonie von L. van Beethoven. Preise der Platze: Gesamtpreise für 8 Konzerte. gengenommen 7654a L. Kumpf. Kartoffelhand⸗ Llung, K 4, 3. Logen—6: Empore(Ballcon): Sperrsitze: 1. Reihe. Mx 66.—1. Reihe Nr.-80 M. 60.— 2. Reihe„ 55.— 3. Reihhe„ 42.—2. Reihe 48.—3. Abt.„ 24—20„ 30 Logen—12; 3.—— 30.—4. Abt.„—37„ 20 1. Reihe Mk. 60— Strades 2 2. Reihe„ 48.— Nr. 1— 80. M. 3. Reihe.„ 36.—[Nr. 81—104...„ 36.—[Auf der Empore. M. 12 Der Kartenverkauf für sümtliche Plätze findet statt an der Konzert- Kasse der Hofmusikalienhandlung K. Ferd. Heckel, vormittags von 10—1 Uhr u. nachmittags von—6 Uhr, am Dienstag, 24. Sept. 1918 hbis Samstag, den 28. September 1918. Ueber Piätze, wofür die Eintrittskarten nicht bis Samstag, 28. Sept. abgeholt sind, wird anderweitig verfügt.— Nachdem zu dieser Zeit das Vorrecht erloschen ist, werden vom Hontag, den 30. September ab die noch verfügbaren Plätze abgegeben. Der Vorstand. Pa. Lesviüsckait fär Tuckertabrikation. Die Haupt-Versammlung vom 27. Juli 1918 hat beschlossen, das Grundkapital um Mk. 2 200 000 von Mu. 5 500 000 auf Mk. 7 700 000 durch Aus- gabe von 2200 neuen Aktien von je Mk. 1000.—, welche vom 1. September 1917 ab dividenden- berechtigt und den alten Aktien gleichgestellt suid, zu erhöhen. Die neuen Aktien sind von enem Konsortium unter Füh der Süddeut- gehien Disconto-Gesellschaft.-., Mannheim ibernommen worden mit der Verpflichtung, sie den Besitzern alter Aktien zum Kurse von 200 2 anzubieten. Nachdem der Beschluß der Haupt- versammlung vom 27. Juli 1918, sowie die er- folgte Erhöhung in das Handelsregister eingetra- gen sind, fordern wir unsere Aktionäre auf, das —— unter folgenden Bedingungen aus- zuüben: 1. Die Anmeldung hat bei Vermeidung des Aus- schlusses in der Zeit vom 30. September 1918 bis 14. Oktober 1918 einschließlich in Mannheim bei der Sũddeutschen Disconto- Gesellschaft.-G. bei der Rheinischen Creditbank in Karlsruhe bei der Mitteldeutschen Creditbank Filiale Karlsruhe in Köin bei Fa. Sal. Oppenheim jr. 8 Co. unter Einreichung von 2 gleichlautenden, mit arithmetisch geordnetem ummernverzeichnis versehenen Anmeldescheinen, welche bei den Be- Zzugsstellen in Empfang genommen werden können, während der bei jeder Stelle üblichen Geschäfts⸗ stunden zu erfolgen. — 2. Auf je nom. Mk. 5000.— ohne Gewinn-An⸗ teilscheine zur Abstempelung einzureichende alte Aktien werden zwei neue Aktien über je Mk. 1000.— zum Kurse von 200 90 gewährt. Bei dem Bezuge ist der Nennwert nebst dem Aufgeld, zusammen also Mk. 2000.— für jede neue Aktie nebst 5 0 Zinsen aus diesem Betrage vom 24. August 1918 bis zum Zahlungstage bar zu be⸗ zahlen. Den Schlußscheinstempel tragen die Akctionäre. Die Be tellen sind bereit, die Ver- wertung oder den Zukauf von Bezugrechten au vermitteln. 3. Die Auslieferung der jungen Aktien erfolgt nach Fertigstellung der Stücke. Waghäusel, den 23. September 1918. Bad. Cesellschaft für Zuckerfabrikafion. Hutwäscherei C 3, 19, 1 Tr. 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