WMontag, 30. September. Perantwortlic für den allgemetnen und Handelstell: Cbefredatten Dr Prit Goldenbaum. für den Anzeigenteil. Anton Grieier Druckerei dr Haas Rannhetmer Oenerat Angeiger Gem d. B. ſämtlich in mannbeim— Celegramm. Adreſſe General⸗Anzetger mannbeim. Feruſprech An⸗ kchluß gtun 3 Ux. 7940. 7941, 7942. 7943. 7944, 7945 und 704 Hoſtſcheck⸗Konto. Ur 2917 cudwigshafen am Rhein Abend⸗Ausgabe. erScmenl 0 ig., Reklamen Ut..—, Ceue/ungs⸗Suſchlag 505 lüg: Rütkragbia worm 5½ Uibr, Sendblatt nachm. E/ Uhr 3— eigen an beſtimmten Tagen. ellen und Kusgaben wird ver⸗ antwortung ubernommen. Oezugspreie in man und Umger bung monatl M. 2— mit Brirgerlohn. Poſtbezug: li. R..42 1918.—Kr. 450. — Boige enpreiſe: Dia 1 ſpalt/Kolonelzeile 40 Pfig. terteli. einſchl. Zuitellungsaebũhr. Bei der Boſt abgeh Mr5 f0. Eimzel-r; 10 P. Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim.— Das Weltgeſchehen im Bilde in moderner Kupfetiefdruck⸗Ausführung. Erſolgreiche Abwehrlämpfe an der ganzen Weiffronl. Regierungs⸗ und Syſtemwechſel in Berlin. Der deutſche Tagesber icht. Großes Haupkquartier, 30. September.(WTB. Amtlich.) weſtlicher Kriegsſchauplatz. geeresgrupyen Kronprinz Ruprecht von Bayern und von Boehn. In Flandern ſehzte der Jeind ſeine Angriffe fort. Der Einbruch des Gegners in unſere Stellungen am 27. Sept. nötigte uns, den rechten Flügel unſerer Abwehrfronk hinker den Handzame⸗Abſchnitt von nördlich Dixmuiden bis Merkem zurückzunehmen und auf dem linken Flügel des Kampf⸗ feldes den Wytſchaetebogen zu räumen. Feindliche Angriffe gegen den Handzame⸗Abſchnitt und gegen die Linie Zarren— Weſtrooſebecke wurden abgewie⸗ ſen. Iwiſchen Paſchendaele und Becelaere drang der Gegner bis Morrelade und Dadizende vor. Da fingen wir den Stoß auf. Der am frükhen Morgen mn Houfhem bis fiouen an der Lys vordringende Feind, wurde durch Gegenangriffe wieder zurückgeworſen. Wir kämpfen hier an der Lys⸗ niederung. Gewaltiges Ringen an der Front zwiſchen Cambrai und St. Quentin. Gegen die Stadt und bei⸗ derſeits der Stadt führte der Jeind 16 Diviſionen in den Kampf, um Cambrai zu nehmen und unſere Front beiderſeits der Stadt zu durchbrechen. Nördlich von Cambrai ſind bis zu acht Malen wiederholle ſtarke feindliche Angriffe vor un⸗ ſeren Linien bei Sancourt und Tilloy an erfolgreichen Gegen⸗ angriffen geſcheitert. In den Vororken von Cambrai, Nevilie und Cantire faßte der Jeind Juß Wir ſiehen hier am Weſtrand der Stadt hinter der Schelde und ſchlugen dort ecneuie heflige Angriſſe des Gegners ab. Die über den Lia⸗ nalabſchnitt nördlich von Marcoing geführten Angriffe des Feindes brachen vor und an der Straße Cambrai—Maſteres zuſammen. 4 Südlich von Marcoing drückte uns der Jeind hinter den Kanalabſchnitt Masnieres—Crevecourt zurück. Mit gleicher Kraſt griff er unſere Front von Gonnelien bis ſüdlich Bellengliſe an. ZIwiſchen Gonnelien und Bellicourt ſchlugen wir den mehrſachen Anſturn des Gegners reſllos zurück. Billers Guislain, das vorübergehend verloren ging, wurde wie⸗ der genommen. Oertliche Einbruchsſlellen wurden im Gegenſloß wieder geſäubert. Die an der Front bei Gonnelien und Villers Guislain ſchwer kämpfenden Diviſionen warſen den aus Kich⸗ tung Marcoing gegen ihre Flanken vorbrechenden Feind mit ihren Reſervenbataillonen in entſchloſſenen Gegenangriffen wieder zurück. wiſchen Bellicourt und Bellengliſe ſiieß der Feind über den Kanal vor. Wir brachten ihn am Abend in der Linie Nordrand Bellicourt Weſtrand Joncourt—Lehancourt zum Stehen. Die nördlich von Gricourk ſich allen Anſtürmen er⸗ wehrenden Regimenter mußten am Abend ihre Flügel auf Lehancourt zurücknehmen. An dem großen erfolgreichen Abſchluß der geſtrigen ſchweren Kämpfe haben Truppen aller deutſchen Stämme gieichen Anteil. Der Engländer hat ſeine örtlichen Erfolge mit ſehr hohen blutigen Verluſten erkauft. Heeresgruppen Deulſcher Kronprinz und Galltwitz. Gegen unſere neue Linie am Oiſe⸗Aisne-Kanal drängte der Jeind ſiark nach. Bei erfolgreichen Vorfeldkämpfen machlen wir hier Ge⸗ ſangene. Der Franzoſe ſetzte zwiſchen Zuippes und der Aisne, der Amerikaner gegen den Oſtrand der Argon⸗ nen und zwiſchen den Argonnen und der Maas ſeine erneuten Angriffe fort. rere neue Diviſionen warf der FJeind auch geſtern wied den Kampf. Iwiſchen Auberive und Somme-Py ſchlugen wir mehrſachen, nordweſtlich von Somme-Py neunmaligen Anſturm des Gegners vor unſeren Linien ab. Wir ſtanden am Abend nach Abſchluß des Kampfes an der Linie Aure— nördlich Ardeiul— nördlich Sechault— Bouconville. Mit beſonderer Kraft ſtürmte auch der Ameri⸗ kaner gegen den Oſtrand des Argonnenwaldes und gegen die Front zwiſchen den Argonnen und der Maas an. Sein Anſturm iſt völlig geſcheikert. Beider⸗ ſeits des Aire-Waldes entriſſen wir dem Jeinde Apre⸗ mont. Am Walde von Montrebeau warſen wir den Ame⸗ rikaner mehr als einen Kilometer zurück. Wir ſchoſſen geſtern 45 feindliche Flugzeuge ab. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. RM Engliſcher Hecreskericht vom WMorgen 5 Uhr 20 Minuten gri Truppen nordweſtlich von St. Quentin au. abends. Heute 9 ainerikaniſche ont 29, September britiſche u briti und Auf der ganzon von St. Cuentin bis zur Scarpe iſt eine erbitterte Schtacht Iun Gange. Schwere Kämpfe ſanden geſtern bei Gonue⸗ kieu und dem Waliſerrücken ſtatt. Unſere Truppen machten auf der Hochebene von Gonnelieu Fortſchritte, wurden aber am Waliſerrücken ein wenig zurückgedrängt. Wir er⸗ neuerten den Angriff in dieſem Abſchnitt heute in früher Morgen⸗ ſtunde, erzielten Horkſckritte und machten Gefangene. Bei Morcoin erweiterten wir unſere Brückenkopfſtellung geſtern Aband öſtlich des Scheldekanals, wieſen einen feindlichen Gegenangriff ab und machten eine Anzahl Gefangene. Weiter öſtlich ſetzten ſich engliſche Marineeinheiten öſtlick des Scheldefluſſes gegenüber Cantaings feſt. Nördlich der Straße Bapaume⸗Cambrai ſetzten ſich kanadiſche Trup⸗ pen in Beſitz des Verteidigungsſyſtems, das als Moccoing⸗Naſieres⸗ Linie bekannt iſt und nördlich bis nach Sailly hinzieht. *4 ie Zukunft des Landes iſtbeine Zukunft. Geht das Land in Trümmer, reißt es Oich mit. Zeichne Kriegs⸗ anleihe- Du tuſt es für Oich. Kampf vom Meere bis Verdun. Eigener Drahtbericht. Von unſerem zum weſtlichen Kriegsſchauplaß entſandten Kriegsberichterſtatter Hermann Katſch. Im Felde, 29. September. Wenn wir die letzten Kämpfe, die am 27. September zu R ganzen Frontvom Meere bis Verdun angeſchwollen ſind, recht betrachten, ſehen wir darin unſerſeits zwei früher ganz getrennte Kampfhandlungen vereinigt: Sommeſchlacht und ſtrategiſchen Rückzug in Siegfriedſtellung Dieſe elaſtiſche Verteidigung im ganz Großen wird einſt als einer der genialſten Zöge der Führung und vorbildliche Lei⸗ ſtung der Unterführung und Mannſchaft fortleben. Der Erfolg wird ſich ja erſt zeigen können, wenn die Rieſenanſtrengung Fochs auch ſeine Rieſenheere ermädet hat. Denn es iſt kaum denkbar, daß der Feind, und ſei er noch ſo ſtark, einen derartig großen Anſturm beſtändig friſch genährter oder vielmehr erſetz⸗ ter Maſſen noch lange fortſetzen kann. Unter dieſem Geſichts⸗ punkt betrachtet wird uns auch die überraſchende, heute gemel⸗ dete Zurücknahme unſerer Frontlinie zwiſchen Anizyle Chateau und Bourg nicht wundernehmen, durch die der weſtlichſte Teil von Chemifames zum Vor⸗ feld geworden iſt. Was ſonſt unter dem Druck der übermäch⸗ tigen Maſſen von unſeren Kampflinien verloren gegangen iſt, iſt in Anbetracht des Einſatzes von Menſchen und Material, ſaleß an den Zielen des Feindes gemeſſen nicht ins Gewicht allend. Der Hauptkampfplatz ſcheint die Champagne und hier die Gegend um Somme⸗Py zu ſein. Der Angriff auf die Py⸗Niederung erfolgte unter ſtarker Vernebelung und mit Einſatz von ſtarken Tankmaſſen gegen eine Beſatzung, die ſeit zwei Tagen unabgelöſt im Kampfe ſtand und doch mit Maſchinengewehrfeuer, Tankgewehren und einigen Geſchützen in kräftiger Gegenwehr den Feind zurückſchlug und wo er vor · gekommen war, im Gegenſtoß erledigte. Bloß die Dorfreſte von Somme⸗Py konnte der Gegner als Gewinn einheimſen. Die franzöſiſche Meldung von der Einnahme des Cernay⸗ und Lechellewaldes iſt unwahr. Das Vorrücken der Amerikaner öſtlich der Argonnen machte die Zurücknahme der Linie im Waldgebirge natürlich notwendig. Dabei ſchlugen württem⸗ bergiſche Landwehr am Bouzon, Garde und Landwehr im Airetal ſtarke amerikaniſche Tankangriffe zurück. Daß die Abwehrſchlacht und gleichzeitige Einnahme neuer Stellungen die allerhöchſten Anforderungen ſtellt, iſt unaus⸗ bleiblich. die wilde Entſchloſſenheit unſerer Kämpfer wird am beſten daraus erkannt, daß wiederholt ſogar Diviſionskommandeure die Gegenſtöße perſonlich anführ⸗ ten und durch ſchneidiges Vorgehen die Truppe zu Höchſt⸗ leiſtungen hinriſſen; daß Stäbe mit ihren Gefechtsordonnanzen in den Kampf mit eingreifen mußten. Die ganze lange Kette der Kämpfe vom Meere bis zur Maas iſt eine Reihe größter Heldentaten, die eine ſpätere Zeit ſammeln wird. Großes wird auch von unſeren Schlachtenfliegern berichtet, die bei ſtürmi⸗ ſchem Regenwetter bis auf 20 Meter Höhe herabſtoßend in den Kampf auf die Erde eingriffen. So ſehen wir im Sumpf⸗ land Flanderns, in Kreide und Kalk der Pikardie und der Champagne, im Buſchwald der Argonnen und den berüch⸗ tigten Schluchten des Verdungeländes das deutſche Volksheer in einem ſchweren Ringenz aber nir⸗ gends an keiner einzigen Stelle konnte der Feind, trotz ſeinem übermäßigen Rüſtzeug einen Bruch in den Frontring ſchlagen, nirgends der Verband zwiſchen den Armeen lockern, die wie ein einziger Leib von einem einzigen Gefühl beſeelt ſind, es gilt die Heimat, die Zukunft zu ſchützen. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Sept.(Pr.⸗Tel g..) „Journal'Peuble“ meldet: Clemenceau und Poin⸗ care weilten in den letzten Tagen in Reims. Poincare hielt eine Anſprache an die Truppen, Clemenceau eine Rede im Ge⸗ meinderat. In beiden Reden wurde von der nahgerückten Endentſcheidung und von einem nicht mehr fernen Frieden für Heimat und Heer geſprochen. Präſident Wilſon wurde zum Ehrenbürger von Reims ernannt. 4 2 Uitte Rücktritt des Reichk auzlers und Hinhes. Der Erlaß! es Kaiſers. Berlin, 30. Sept.(W9B. Amilich.) Seine Maheſtät der Aaiſer hat an den R chskanzler Graſen Heriling folgenden Erlaß gerichtet: Eure Exzellenz haben Mir vorgettagen, daß Sie ſich nicht mehr in der Lage glauben, an der Spitze der Regierung zu bleiben. Ich will Mich Ihren Gründen nicht verſchließen und muß mik ſchwerem Herzen Ihrer weiteren Mit⸗ arbeit entſagen. Der Lank des Valerlandes für die von Ihnen durch Uebernahme des Reichskanzleramtes in ernſter Jeit gebrachten Opfer und die von Ihnen geleiſie⸗ len Dienſie bleibt Ihnen ſicher. Ich wünſche, daß das deutſche Volk wirkſamer als bisher an der Beſtimmung der Geſchicke des Baterlandes mitarbeitet. Es iſt daher Mein Wille, daß Männer, die vom Vertrauen des Vol⸗ kes getragen ſind, in weitem Amfange teil⸗ nehmen an den Rechten und Pflichten der Regie⸗ rung. Ich bitte Sie, Ihr Werk damit abzuſchließen, daß Sie die Geſchäfte weiterführen und die von Mir gewoll⸗ ten Maßnahmen in die Wege leiten, bis Ich den Nach⸗ folger für Sie gefunden habe. Ihren Vorſchlägen hierfür ſehe Ich entgegen. Großes Hauptquartier, 30. Seplember 1918. gez. Wilhelm l. K. Gegenzeichnung Dr. Graf von Hertling. 90* Inm unendlichen Sturm dieſer Stunden iſt es nicht mög⸗ lich, dem Grafen Hertling einen Nachruf zu ſchreiben. Er wird im allgemeinen ein gutes Andenken hinterlaſſen, noch zuletzt hatte er mit der Oberſten Heeresleitung, mit Payer und Hinße zuſammen ein feſtes, klares und wohlbegründetes Regierungs⸗ programm aufgeſtellt, das den Krieg zu einem ehrenvollen und unſere Intereſſen ſichernden Frieden hinausführen ſollte. Die Regierung mochte erwartet haben, ſie werde die Volks⸗ vertretung und das Volk geſchloſſen auf dieſes Programm einigen, und wir ſtehen nicht an, auch heute noch lebhaft zu bedauern, daß die Volksvertretung und die öffentliche Mei⸗ nung nicht die Einſicht und die nationale Diſziplin bekundet hat, ſich einmütig hinter ein Programm zu ſtellen, das zwar im Weſten nicht alle Probleme nach den deutſchen Intereſſen löſte, aber uns im Oſten weite und große Zukunft eröffnete. Wir dürfen ſicher ſein, daß das Bündnis in dem Falle nicht ſo ſtarke Erſchütterun en durchgemacht hätte, wie nun geſchehen iſt. Hätten wir ſelbſt mehr Vertrauen zu unſerer Kraft und zu unſerer Sache gezeigt, in Wien, Sofia und Konſtantinopel wäre das Vertrauen zum Deutſchen Reiche auch wohl ſtärker geblieben. Aber es gelang dem Kabinett Hertling⸗Payer nicht, die Volksvertretung und die öffentliche Meinung hinter ſich herzuziehen. Weder die Rechte folgte, noch die Linke. Die be⸗ triebſamen Elemente der Reichstagsmehrheit glaubten den Augenblick günſtig und gut gewählt, das parlamentariſche Syſtem durchzudrücken und von ſich aus durch Ueberſchreiten der in der Stuttgarter Rede gezogenen Grenzen das Ende des Krieges herbeiführen zu können. Die Notlage, in die wir durch die ſchwankende Haltung unſerer Verbündeten geraten, förderte dieſe Bemühungen. Eine Regierung auf breiteſter Grundlage, an der alle Schichten und Klaſſen eifervoll und freudig teilnehmen, erſchien als das Gebot der Stunde. Auch die Nationalliberalen traten auf den Boden einer„geſunden Parlamentariſierung“ und gaben ihren Widerſtand gegen den Eintritt der Sozialdemokratie in die Regierung auf. Dieſe aber behauptete, nicht mit Hertling, zuſammenarbeiten zu können und forderte den Rücktritt Hertlings als Vorbe⸗ dingung ihres Eintritts. Dieſes Verlangen hat der Kaiſer befriedigt, in der Hoffnung, die geſchloſſene innere Front herzuſtellen, die die ſchwere Not des Vaterlandes leider nicht von ſelber ſchuf, hat der Kaiſer dem Drängen auf weitere Demokratiſierung der Reichsregierung nachgegeben. In wei⸗ tem Umfang ſollen Männer, die vom Vertrauen des Volks getragen ſind, an der Regierung teilnehmen. Das iſt alſo die Durchführung des parlamentariſchen Syſtems in ziemlicher Reinheit. Wir haben uns heute nicht über ſeine Vorzüge und Mängel zu unterhalten. Während unſere Feinde ſich willig Diktatoren unterordnen, begeben wir uns unter die Herrſchaft einer parlamentariſchen Mehrheit, ſie, nicht das Volk wird die Regierung ſtellen. Damit müſſen wir uns ab⸗ finden, werden wir uns abfinden, wenn das Syſtem uns nur die geeianeten Männer an die Spitze bringt. Denn nicht auf einen Syſtemwechſel kommt es in erſter Reihe an, ſondern auf kraftvolle, entſchlußfähige, weitblickende Männer, die miſſen, was ſie wollen und ſich durch Unverſtand und Kleinmut nicht hemmen laſſen: Männer, nicht Maß⸗ regeln! Man täuſche ſich nicht, in weiten Schichten unſeres Volks würde man lieber heute einen Diktator großen Stils am Ruder ſehen, als einen parlamentariſchen Ausſchuß von lauter Durchſchnittsmenſchen, deren Zuſammenzählung immer noch nicht das Genie und die Kraft ergibt, die uns aus der Notlage herausführen können. Aber vielleicht ſteckt in dieſer Reichstagsmehrheit doch noch das ſtaatsmänniſche Genie und 1160 6 2. Seite.* 456. Mannheimer General⸗Augeiger. bend-Ausgabe) 0 Montag, den 30. September 1918. es hat ſich nur verborgen gehalten! Wir müſſen es nun eben mit dem parlamentariſchen Syſtem verſuchen, da die ge⸗ ſchloſſene Front von ihm abhing. Wahrſcheinlich wird der Erlaß des Kaiſers nach innen beruhigend und einigend wir⸗ ken, die ſozialdemokartiſchen Maſſen bereit machen, weiter im Verteidigungskampf guszuharren. Vor allem aber fragen wir, welche Ränner ſotd der Erlaß des Kaiſers und der Mehrheitswillen mit(Leitung der Kriegspolitik betrauen und welches Fr ogramm werden die vom Mehr⸗ heitswillen beſtellten M. ier aufſtellen und aufſtellen müſſen. Denken wir an die Bedingungen der Sozialdemo⸗ eratie vom 24. Septen r, die der Entente außerordentlich weit entgegenkamen, ſo Pihen wir den kommenden Dingen nicht ohne Sorge entgegen. Vor dem Bekanntwerden des kaiſerlichen Erlaſſes erhiel⸗ ten wir folgende Telegrammie: m. Köln, 30. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die Kölniſche Volks⸗ Jeitung meldet aus Berlin: Reichskanzler Graf Hertling iſt ins Hauptquartier gereiſt, um dem Käaiſer ſein Ent⸗ lafſungsgeſuch zu unlerbreiten. Die Abreiſe war zwar ſchon früher beabſichtigt, ehe er Funzler von den letzten Er⸗ eigniſſen im interfraklionellen,„ſchuß fenutnis halle. Die dortigen Erklärungen haben Tſ Entſchluß aber veranlaßt, den Kaiſer bei dieſer Geleg, t um ſeine Enklaſſung zu bilten. Die Entſcheidung nun beim Kaiſer. ◻Berlin, 30. Septbr. unſerem Berliner Büro.) Herr von Hintze iſt heute s dem Hauptquartier zurückgekehrt, wie es heißt: ls entamteter Mann. Mit größter Beſtimmtheit wiclll in politiſchen Kreiſen erzählt — und die Wahrſcheinlichteft richt ja auch dafür—, daß der Kanzler und ſein bisher zſer Staatsſekretär des Auswärtigen ihre Entoafſung gegeben haben, und daß dieſe auch angenommen worden iſt. Ueber das, was nun werden ſoll, ſind einander widerſprechende Gerüchte im Umlauf. Nach den einen unterhandle ein außerordent⸗ licher Vertrauensmann des Kaiſers mit den Parteien über die Um⸗ und Neubildung der Regierung, andere wieder wollen von einem Umſchwung nach dem Wunſch und Herzen des Grafen Weſtarz wiſſen, deſſen Anſchauungen Bnebenbei, wie wir hören, von den maßgebenden Männern der konſervativen Partei nicht gebilligt werden. Sie ſind viel⸗ mehr, wenn auch ſchweren Herzens bereit, ſich in das Un⸗ vermeidliche zu fügen. Heute Vormittag ging es im Reichstag ſehr ſtill zu. Weder der Hauptausſchuß noch die Fraktionen hielten Sitz⸗ ungen. Erſt um 12 Uhr mittags traten die Nationallibe⸗ ralen zu einer Fraktionsſitzung zuſammen, zu der alle Mit⸗ lieder drahtlich einberufen worden waren. Der Hauptaus⸗ ſchuß tritt, wie wir bereits mitteilten, um 2 Uhr zuſammen. Doch wird es ſich vermutlich nur um eine ganz kurze Sitzung handeln. Um 3 Uhr ſollen dann wieder vertrauliche Beſprech⸗ ungen ſtattfinden. Die Entſcheidung über die Perſönlichkeiten der Nachfolger des Grafen Hertling und des Herrn v. Hintze iſt noch nicht gefallen. Malinows Waſſenſtillſtandsangebol. Die Eniſcheidung noch nicht gefallen. Berlin, 30. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Immer noch iſt die Entſcheibung in der bulgariſchen Kriſe nicht gefallen und nach wie vor liegen die Dinge auf des Meſſers Schneide. Eine baldige Entſcheidung iſt im Grunde auch gar nicht zu erwarten, da es ſich um einen großen Komplex ſchwerwiegender Fragen handelt. Der bul⸗ gariſche Rückzug, der den letzten Anlaß Waffenſtillſtandsangebot gegeben hat, iſt, wie unn feſtſteht, keineswegs auf militäriſche, ſondern auf politiſche Gründe zurückzuführen. Würden nicht maximaliſtiſche Ideen, das iſt ententiſtiſche Propaganda, innerpolitiſche Uneinigkeit und Miesmacherei das bulgariſche Volk zerrüttet und demorali⸗ ſiert haben, ſo würde ſeine urmee, die ſo glänzende Beweiſe gußerordentlicher Tapferkeit geliefert hat, noch heute gar nicht daran denken, ſich einem Feinde zu unterwerfen, der es den Bulgaren nimmer verzeihen wird, daß ſie nicht von vorn⸗ herein ſo wollten, wie die Engländer und Franzoſen diktierten. Wie dem auch ſei, nach wie vor wird verſichert, daß die Lage als nicht hoffnungslos zu betrachten iſt. Jedenfalls hat der König von Bulgarien dem Kaiſer ein Telegramm geſandt, das die Bündnistreue der bulgariſchen Dynaſtie zum Ausdruck bringt. Eine ähnliche Depeſche iſt von Ferdi⸗ nand von Bulgarien an Kaiſer Karl gerichtet worden. Was die anderen Verbündeten betrifft, ſo iſt es auffal⸗ lend, daß die öſterreichiſche und die ungariſche Preſſe ſich auf den Standpunkt rückhaltsloſer Bundestreue ſtellt, wenn auch gelten mag, daß die Ungarn im Rückblick auf das, was ſie in dieſem Krieg durch den Einfall von Ruſſen und Rumänen erlebten, die Dinge ein wenig peſſimiſtiſch betrachten. Talaat Paſcha iſt abſolut bündnistreu. Jene Keeiſe in der Türkei jedoch, die die Nerven verloren haben und ihrer⸗ ſeits geneigt ſind ſich dem bulgariſchen Schritt anzuſchließen, üben auf die Maſſe wenig Einfluß. Umſo bedeutſamer iſt der Einfluß, den die deutſchen Offiziere auf die Bevölkerung und die Armee im osmaniſchen Kaiſerreich haben. Entgegen vielſach verbreiteten Schauergerüchte, zwiſchen Berlin und Soſia ſei die direkte Verbindung unterbrochen, ſind wir in der Lage feſtzuſtellen, daß in dem Augenblick, da wir dieſe Zeilen ſchreiben, zwiſchen der deutſchen Reichshaupt⸗ ſtadt und der bulgariſchen Reſidenz ein eifriger Mei⸗ nungsaustauſch gepflogen wird. Die Urſachen der Kriegsmüdigkeit. Köln, 30. Septbr.(Priv.⸗Tel.) Ueber die Urſachen der —— in Bulgarien ſchreibt die„Köln. Ztg.“ aus Berlin: Unter den Urſachen, die die Wühlereien im bulgariſchen Heere gegen eme Fortſetzung des Kampfes mit dem Verbande erleichtern, befindet ſich auch der ſchon früher von den jetzt regierenden Demokraten geſchürte Unwille wegen der nicht reſt⸗ en Löſung der Dobrudſchafrage durch das Kabinett Rados lawow. Obgleich verſtändige Bulgaren nicht daran zweifeln konnten, daß ſchließlich die ganze Dobrudſcha Bul⸗ garien zugeſprochen werde und daß der Auſſchub zur Erle⸗ d nür durch Rückſichtnahme auf den ganzen Vierbund rſacht war, wurde dieſer kleine Mangel in der Befrie⸗ der bulg ariſchen Wünſche doch unmäßig ausgebeutet die Stimmung gefährdet, die dann bei einigen Truppenteilen in Unluſt zu weiteren Kämpfen gipfelte. Es iſt nun für die Han dlungsweiſe Manilows be⸗ e er anen f. bn en r zum bulgariſchen 28. September, in Berlin mit den Verbündeten bei Anweſen⸗ heit des Großveſirs Talaat verabredete Einigung nach der nunmehr die ganze Dobrudſcha Bulgarien zuerkannt wurde, im bulgariſchen Volk und Heer gebührend bekannt zu geben. Malinöw und General Lukow haben vielmehr vorge⸗ 3 ſchon am 25. September zu handeln, d. h. unter Ver⸗ chweigung der erfolgten Einigung die Stimmung in einem Teil des Heeres für ihre Pläne auszunutzen. Man wird in Bulgarien die Tatſache wohl richtig zu bewerten wiſſen. Der dritte Vertreter Malinows in der Abordnung für Verhand⸗ lungen mit dem Kommandierenden der Verbandstruppen iſt nicht der Generalſekretär Radew, ſondern der frühere bulga⸗ riſche Geſandte in Bukareſt und Bern, Simon Radew, ein verſchlagener Mann, der, ohne den Mittelmächten feindlich geſinnt zu ſein, doch mehr zu franzöſiſchen Verbindungen neigt. Er bürfte die Hauptperſon in den Verhandlungen ſein, falls es dazu kommt. Durch den Abzug der Bulgaren, der ſich an manchen Punkten in Ueberſtürzung vollzog, ſind wert⸗ volle Stellungen preisgegeben worden, zum Beiſpiel die Be⸗ laſchita, die durch direkten Angriff nicht zu nehmen geweſen wäre. Der Rückzug von hier nach Norden durch das unweg⸗ ſame Berggelände Maleſch wird ſich ſehr verluſtreich ge⸗ ſtaltet haben. Die Bulgaren, die ihr ſchönes Vaterland lieben, mögen ſich bei Malinow und ſeinen Helfern im Heere bedan⸗ ken, wenn nun die Möglichkeit nahe liegt, daß ein Teil Bulga⸗ rien ſelbſt zum Kriegsſchauplatz wird. Soweit es noch möglich iſt, werden die verbündeten Truppen dieſes Unheil abzuwenden verſuchen. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 30. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Amtſicher Ge⸗ neralſtabsbericht vom 28. Seplember. Mazedoniſche Fronk: Wefllich des Wardar ſetzen unſere Einheiten ihre Bewegungen plaugemäß fort. Iwiſchen Wardar und Struma Kämpfe der Nachhulen mit ſchwacher Kräſten. Im Slrumatal erfolgreiche Patrouillen⸗ gejechte. Der Wiener Gericht. Wien, 30. Sept.(WTB. Nichiamtlich) Amſlich wird verlautbart: Auf dem ilalieniſchen Kriegsſchauplaherfolg⸗ reiche Patrouillenunternehmungen. Unmittelbar weſtlich des Ochridasſees haben wir, der Lage an der bulgariſchen Front Rechnung kragend, nach örtlichen Kämpfen den Geländeſtreiſen geräumt. Der Chef des Generalſtaba. Die Kriegslage. Der Ungriff in Flandern. m. Köln, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Sonderberichterſtatter der„Kölniſchen Zeitung“ Profeſſor Wegener meldet von der Weſtfront: Bei dem Angriff in Flandern hat ſich auch die engliſche Flotte beteiligt, indem ſie das einleitende Trommelfeuer von der See aus unter⸗ ſtützte. Dieſes Trommelfeuer begann vorgeſtern Nacht längs der Küſte von Oſtende weſtlich bis in die Gegend von Waaſten und dauerte mehrere Stünden. Nach Täges⸗ anbruch erfolgte der Angriff engliſcher und belgi⸗ ſcher Truppen auf der Front von ſüdlich Dixmuiden, alſo vom Südende des Ueberſchwemmungsgebiets bis Wulverghem auf über 30 Kilometer, einer bedeutend größeren Erſtreckung, als die weiteſte Ausdehnung der vor⸗ jährigen Flandernſchlacht gehabt hat. Die vom Heeresbericht angegebene Linie, in der am Abend der ungeheure Angriff zum Stehen kam, zeigt, daß ungefähr das von Engländern und Franzoſen in der vorjährigen Flandernſchlacht gewon⸗ nene Gelände, das wir im Frühjahr zurückerobert hatten, wieder in ihre Hand fiel. Nur an einigen Stellen gewannen die Gegner darüber hinaus Boden. Becelaere aber, das verloren gegeben war, nahmen Badener in einem kühnen Gegenſtoß wieder zurück. Einen Durchbruch hat der Gegner nicht erreicht. Sein weiterer Fortſchritt wurde von unſeren Neſerven aufgehalten. Das ganze amerikaniſche Heer⸗ in Europa in den Kampf eingeſetzt. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Der„Corriere della Sera“ meldet aus Frankreich: Zum erſten⸗ male iſt das ganze amerikaniſche Heer in Europa in den Kampf eingeſetzt. General Perſhing hat ſeine Ziele weit geſteckt; er will ſie noch im letzten Feldzugs⸗ abſchnitt dieſes Jahres erreichen. Weiter berichtet der„Temps“, daß das öſtlich der Argonnen kämpfende amerikaniſche Heer zum erſtenmale der unmittelbaren Leitung Perſhings unter⸗ ſtünde. Der Feind ſei auf den Vorſtoß teilweiſe vorbe⸗ reitet geweſen. Die erhoffte vollſtändige Ueber⸗ raſchung ſei deshalb nicht gelungen. Eine Darſtellung des Generals'Eſperey. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Sept.(Pr.⸗Tel. g..) Laut„Baſler Nachrichten“ meldet Havas aus Paris: Der Oberkommandierende der alliierten Armeen in Mazedonien, General'Eſperey, telegraphierte den alliierten Regierungen, daß die bulgariſche Derutation mit der Zuſtimmung des Zaren Ferdinand die Waffenruhe erbeten habe, die er ſogleich ab⸗ lehnte mit der Begründung, daß dieſer Verſuch eine Kriegsliſt ſein könne, um die Umgruppierung der bulgariſchen Truppen oder die Ankunft von Verſtärkungen zu ermöglichen oder um eine Unterbrechung der im Gang befindlichen Operationen her⸗ beizuführen. Immerhin teilte'Eſperey der bulgariſchen De⸗ putation mit, er ſei bereit, die genügend ſich ausweiſenden Ge⸗ ſandten der bulgariſchen Regierung mit gebührender Höflichkeit u empfangen und er forderte auf, daß ſich die betreffenden Männer vor der britiſchen Linie einfinden ſollen, wo man weiter verhandeln könne. In Erwartung einer italieniſchen Offenſive. c. Von der ſchweizeriſchen Greuze, 30. Sept.(Pr.⸗Tel. g. K. Der Junsbrucker Vertreter der*— Sracher Rockrihen meldet: Die dortigen militäriſchen Kreiſe erwarten demnächſt eine große + zeichen zeige die a ie italieniſche Armee ſich ſeit 14 Se e auf gewiſſe Ziele einſchießt, welches die vermutlichen Richtlinien des Angriffs gegen die öſter⸗ reichiſchen Stellungen ſind. Man ſei indes gegen die Ab⸗ ſichten des Feindes gerüſtet. ſtändniſſe zu machen. Oktober ſtatt. Zentrumswähler in Letzte Meldungen. Die Antwortnote Euglands au Oeſterreich. c. Bou der ſchweizeriſchen Grenze, 30. Sept.(Pr.⸗Tel. g. K „Daily Telegraph“ meldet: Die engliſche Antwort⸗ note an Oeſterreich geſtellt, beſtimmte Zuge⸗ Die Note iſt in ſiebentägigen Beratungen zwiſchen den beteiligten Regierungsſtellen fertig⸗ geſtellt worden. 4 Die neue Verfaſſung Finunlands. Helſingfors, 29. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) der Regierung geſtern vorgelegte neue Verfaſſungs⸗ entwurf beſeitigt unter anderem die Beſtimmung der früheren Vorlage, nach der das Mündigkeitsalter der Prinzen mit 18 Jahren eintritt und das Verbot von Verfaſſungsände⸗ rungen während eines Interrenums Dem Recht der Krone, Einnahmen und Ausgaben perſönlich zu beſtätigen, wenn der Staatshaushalt nicht vor Beginn des Rechnungsjahres vom Landtag feſtgeſtellt wurde, werden enge Grenzen gezogen. Dagegen bleibt das in dem urſprünglichen Entwurf vor⸗ geſehene abſolute Vorrechl der Krone, in Verfaſſungsfragen, in Fragen der Landesverteidigung und in Fragen der Thron⸗ folgeänderungen, verſagt. Dem ſchwediſchen Volkselement wird dadurch entgegengekommen, daß die Strafparagraphen in ihrer erſten für die Schweden günſtigen Verfaſſung wieder eingeſetzt ſind. Das nächſte Plenum des Landtages findet am 1. Es wird angenommen, daß wie bisher die Vorlage mindeſtens zwei Wochen in Anſpruch nimmt und die Königswahl um ebenſoviel verzögert wird. Stegerwald über Kriegsziel und Wahlrecht. m. Köln, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) Generalſekrtär Ste⸗ gerwald, Mitglied des Herrenhauſes, äußerie ſich am Sonn⸗ tag Nachmittag in einer großen Verſammlung der Arbeiter⸗ Köln in eiuer längeren Nede über das Thema:„Arbeiterſchaft und politiſche Zukunftsentwicklung“ Herr Stegerwald führte lt. der„Köln. Volksztg.“ aus: Fün die Zentrumspartei erweiſt ſich mit jeden Tag mehr, daß der Streit über die Kriegsziele ſehr überflüſſig iſt. Das Kriegs⸗ ziel des deutſchen Volkes iſt, ſich ſeiner Haut zu wehren, ſo⸗ lange, bis der Vernichtungswille unſerer Gegner gebrochen iſt. Alle anderen Einzelfragen werden am Schluß des Krieges erledigt. Auch um den Wahlrechtsſtreit wurde im Zentrumslager mehr Kraft verbraucht als notwendig war. Das gleiche Wahlrecht in Peeußen kommt aus Anlaß dieſes Krieges, weil es nicht aufzuhalten iſt. In ſolchen welthiſtoriſchen Stunden haben politiſche Parteien viel weniger Einfluß, als man ge⸗ meinhin annimmt. Die Heeresleitung erklärt, daß an der Weſtfront Weſentliches nicht zu befürchten iſt. Halten wir ſie im Oktober, dann wird im Winter ein ein⸗ heitlicher Ausbau der ganzen Weſtfront zu einer Betonfeſtung von zwanzig bis fünfundzwanzig Kilo⸗ metern Tieſe durchgeführt werden. Alle unſere Ahwehrwaffen, beſonders auch die gegen die Tanks, werden ſich vervoll⸗ kommnen. In den nüchſten Tagen wird es auf des Meſſers Schneide ſtehen. ob Deutſchland entſprechend ſeiner Bolkskraft fünftig mit den andern Völkern gleichberechligt der Welt arbeiten und leben darf, oder ob ihm ſeine künftigen Lebensbedingungen von Waſhington, London und Paris vor⸗ geſchrieben werden. Ich bin auch dafür, daß man der Sozialdemokra⸗ tie entſprechend entgegenkommt. Wir brauchen eine Regie⸗ rung der nationalen Verteidigung, aber auch ein geſchloſſenes Volk der nationalen Verteidigung. Aſtatiſche Cholera in Berlin. Berlin, 30. Sept. In Berlin ſind in den letzten Ta⸗ gen ſieben Fälle von aſiatiſcher Cholera vorgekommen, von denen ſechs tödlich verlaufen ſind. Die Erkrankten waren in Krankenhäuſern abgeſondert. Die erforderlichen Maßregeln ſind getroffen. Ein Grund zur Beunruhigung liegt nicht vor. Handel und industrie. Praulcturter Wertpapierbörse. Frankfurt, 30. Sept.(Priv.-Tel)) In der Gesamtheit der Börse hat sich seit Beginn der Woche nur 3 geän · dert. Nach wie vor beschäftigt man sich mit den vorliegenden Nachrichten aus Bulgarien, die innerpolitische Krise gab eben⸗ falls wieder Stoff zur Diskussion und nicht weniger Jateresse bringt man dem ungebeuren Ansturm gegen die Front im Westen entgegen. Die vorherrschende Zurũcichaltung war begreiflich, wenn auch auf einzelnen Gebieten sich im Verlauf etwas regere Um⸗ satziätigkeit einstellte. Zunächst wurden Meinunge- und Rück⸗ läufe vorgenommen. Sehr lebhaftes Geschäft entwickelte man am Petroleummarkt. Hier waren aufänglich Deutsche Petro- leum, Steaua Romana und Deutsche Erdöl namhait höher, es er· folgten jedoch später für ausländische Rechnung Zwangsverkäuie, wodurch diese Aktien den grössten Teil der Kursaufbesserung einbüssten. Auch in anderen Spezialwerten blieb die Tendenz eine schwankende. Was die Notierungen an den anderen Märkten betrikft, 20 be⸗ wahrten variable Werte eine verhältnismässig hessere Haltung. Unter den Rüstungspapieren setzien Kleyer besser ein, auch für Daimler trat Interesse 9 Schiffahrtsaktien sowie auch Schan · tungbahnen bewegten sich auf unverändertem Kursniveau. Unter den chemischen und Elektroaktien bemerkte man vereinzelte Bes- serung, doch hlelten sich die Kursbewegungen in engen Grenzen. Am Montanaktienmarkt waren Harpener, Bockumer und Phönte gut erhalten, während in den übrigen Aktien sich erneute Ab⸗ schwächung einstellte. Am Einheitsmarkt gingen heimische Aktien höher um, doch blieb die Umsatztätigkeit bescheiden. Bankaktien konnten sich etwas befestigen. Am Rentenmarkt hat eich nur wenig geändert. Pfund- anleihen blieben geiragt. Die Börse beschloss bei ruhigem Ge schäft und vereinzelt schwacher Tendenz. Privatdiskont 4 Prozent. Berliner Wertpaplerbörse. Berlin, 30. September,(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 30. B. Geld Briet Geld Briet Konstantinopeel 29.40 20.50 20.40 20.50 Holland 100 Gulden. 309.00 30930 309.00 309.50 Dänemark 100 Kronen. 188.00 18850 188.00 188.50 Schweden 100 Kronen 2212.25/21275 21225 212.75 Norwegen 100 Kronen. 188.50 189.00 188.50 189.00 Schweir 100 Franken.. 146.75 147.00 146.70 147.00 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 57.70 57860 57.70 7780 Spanien 137.— 138.— 137.— 138.— ulgerien 100 l. evos 79.— 79. 79.— 79.% Heleingtornn 70.25⁵ 70.75 70.2 ES 65 Der von Wontag, den 80. September 1918. Nr. 4 3. Seite. Aus Staot und Land. Bunter Künſtlerabend im Roſengarten. AUn unſerer Feſthalle herrſchte geſtern Großbetrieb. Am Rachmittag war der Muſenſaal bei der Veranſtaltung für die Jugend ———— und abends füllte ſich nahezu der Nibelungenſaal. ir haben ſchon das letztemal die Wahrnehmung machen müſſen, daß quantitativ zu viel geboten wurde. Bei der Zuſammenſtellung der geſtrigen Vortragsfolge war der gleiche Fehler gemacht worden. Man hätte u. a. nichts vermißt, wenn die Darbietungen des Rezitators kür⸗ zex geweſen wären. Baron von der Ropp iſt ein Vortrags⸗ könſtier, der über ein gutes Organ und reiche Ausdrucksmittel ver⸗ Aber dieſe ſchätzenswerten Eigenſchaften genügten nicht, um ſich in dem Rieſenraum durchzuſetzen. Die heiteren Gaben, vor allem die Buſchiaden, fanden, was bei der des Sonntags⸗ publikums begreiflich iſt, weit mehr Beifall als die ernſten, obwohl Reſe mit prächtiger Stimmungsmalerei wurden, in Erſter Linie das die Vorträge einleitende packende Drama„Erſſibel Saddo“(frei nach der Dichtung aus dem Ungariſchen des Joſef Kiß) Als eine recht vielſeitige Künſtletin erwies ſich die Konzert⸗ ſängerin Helga Petri⸗Lange aus Dresden. Die Dame führte ſich mit Rezitativ und Arie aus„Coſi fan tutte“ auf das vorteilhafteſte em. Schon hier zeigte ſich, daß die Stimme, ein umfangreicher, ſchlackenreiner, vorzüglich geſchulter Sopran, den gewaltigen Aus⸗ meſſungen des Nibelungenſaales völlig gewachſen iſt. In drei Schu⸗ Sertliedern kam die e Vortragsweiſe in der vorteilhafteſten Weiſe zur Geltung. Der Stimmungsgehalt der drei reizenden Gaben, von denen wir mit beſonderer Anerkennung„Wohin“ und„Die Fo⸗ relle“ nennen, wurde ſo ausgezeichnet geſchöpft und die Nuancierung wor ſo fein und genau, daß man von einem hochſtehenden Kunſtgenuß ſprechen kann. Zum Schluß bot die Künſtlerin Lieder zur Laute. Auch hier zeigte ſich, daß dieſen Vorträgen räumliche Grenzen gezogen ſind. Die ernſten Gaben gefielen, obwohl ſie in ihrer Art und infolge ber vortrefflichen Wiedergabe uneingeſchränktes Lob verdienten, weit weniger als die heiteren Sachen, denen zwei Zugaben igen mußten. Wir hoffen Helga Petri⸗Lange nicht zum letztenmale im Nibelungen⸗ ſaal gehört zu haben. „Lokalfarbe erhielt die Veranſtaltung durch das Zeitbiſd„Von unſerer Heimatfront“ von Hanns Glückſtein. Eliſe Delank und Hugo Voiſin, dieſe zwei Urmannemer mit ihrem Unwiderſteh⸗ lich wirkenden Humor, verhalfen der mit treſſſicheren Pointen geſpick⸗ ten Kleinigkeit, die in einem eindrucksvollen Appell zur Zeichnung auf die neunte Kriegsanleihe Kiſelt zu einem vollen 3 Die Kapelle des Erſ⸗Batls. 110er bereicherte die Vortragsfolge wit mehreren gut vorgetragenen Muſikſtücken. 2 3 Arsgeichnung. Herrn Willy Strauß, Leiter der Prov., Ernte⸗Kommiſſion, Sohn des Herrn Ed. Strauß, Gr. Merzelſtr. 3, Würde das reußiſche Verdienſtkreug für Kriegshilfe verliehen. Herr Strauß iſt ſchon 4 Jahre bei der Zivilverwaltung in Antwer⸗ ben iätig. neue Beſlimmung über das Ruhen der Milltärrente 8 Gine 36· des Mann verſor ſetzes). Im Paragr. 36 ——— Fälle beh„in denen das Recht auf Miliiärrente ruht, wird in zwei Beſtimmun⸗ gen der Beirag von 2000 Mark als die Grenze hingeſtellt, die nicht kberſchriiten werden darf. In einer Eingabe an das Königlich Preußiſche Kriegsminiſterium hat der Reichstagsabgeordnete Feliz Narquart darauf hingewieſen, daß dieſe Grenze von 2000 M. den beſtehenden Teuerungsverhältniſſen nicht mehr angemeſſen iſt und daß infolgedeſſen noiwendig ſei, die Grenze zu erhöhen. Das Kriegsminiſterium hat hierauf dem Reichstagsabgeordneten mit⸗ geteilt, daß die Frage, ob eine Erhöhung der im Paragr. 36 des Mannſchaftsverſorgungsgeſetzes vorgeſehenen Einkommensgrenze von 2000 Mark möglich iſt, der Prüfung aus Anlaß der geplanten Geſetzesnovelle unterliegt. k. Rückführung ron Leichen Gefallener vom Kriegsſchauplat i die Heimat. Das Kriegsminiſterium hat wie ſolgt verfügt: Die den 33———2— dieſes Erlaſſes, für den Oſten vom 1. Oktober 1918 an wiberruflich nach Maßgabe der bisher gültigen Beſtimmungen Heſtattet. Wo im Sſten Elappen⸗Inſpektionen nicht mehr beſtehun, ſund die Rückführungsgeſuche von den ſtellvertretenden General⸗ iommandos on die betreffenden Militär⸗Gouvernements oder an die Militärverwaltungen zu richten. Die Rückführung von Leichen Heſallener aus Mazedonien iſt nunmehr geſtattet, die vom italicni⸗ ſchen Kriegsſchauplatz, aus der Türkei, aus der Ukraine und aus Finnland bleibt bis auf weiteres verboten. Petroleumverſorgung. Der Karlsruher Stadtrat beſchloß ih ſeiner letzten Sitzung beim Reichswirtſchaftsamt dringend um Zu⸗ Weiſung einer größeren Menge Petroleum, als er Karlsruhe zugedacht iſt, vorſtellig zu werden und dieſes Verlangen ausdrücklich damit zu hegründen, daß die Stadt beſtändiger Fliegergefahr aus⸗ Kaler iſt und ihre Einwohner daher vielfach i en ſind, in den Kellern Schutz zu ſuchen, die lange nicht alle mit Gas⸗ oder elek⸗ triſcher Beleuchtung verſehen ſind und deren Anſchluß an die be⸗ treſſenden Leitungen in der jetzigen Zeit auch gar nicht durch⸗ iſt. Das der Jugend gibt neuerdings in ſteigendem Maße zu Klagen Anlaß. Die Behörden ſehen ſich desbalb veran · icßt, ihre früher ſchon veröffentlichten Anordnungen in Erinnerung zu bringen und darauf hinzuweiſen, daß das zweckloſe Verweilen von Kindern auf der Straße und auf Plägen ohne Begleitung Er⸗ machſener nach 7 Uhr abends verboten iſt und ebenſo die Abgabe von Zigarren, Zigaretten und Tabak. Auch die„Karler. Stg.“ mimmt Stellung zu dem heutigen Verhalten der Jugend und ſchrelbt X dabei, daß das Verhalten eines Teils der Straßenfugend bei Ge⸗ tegenheit von Fliegeralarmen beſonderen Unwillen erregen müſſe. Weit davon entfernt, bei Nahalarm die gebotene Deckung zu ſuchen, ſcharten ſich Kinder und Halbwüchſige an den Straßen⸗ ecken zuſammen, um das Herannahen der Flieger mit lautem Hurra⸗ geſchrei zu begrüßen. Auch die freche Beläſtigung Erwachſener ſei nachgerade eine alltägliche Erſcheinung geworden. Die Jugend be⸗ werfe ſich unteceinander mit Redensarten und Beſchimpfungen, die an Gemeinheit und Rohheit überhaupt nicht mehr zu überbieten ſeien. Mit polizeilichen Maßregeln allein, ſo ſagt die„Karlsr. Stg.“ mit Recht, werde in dieſer Hinſicht freilich nicht viel auszu⸗ richten ſein. Hier müſſe an die anſtändige Geſinnung und das Pflichtgefühl der Eltern appelltert werden. G Geſchäfts⸗Jubilaum. Am 1. Oktober begeht die Firma Alwine Hanf, Pusgeſchäft, B 1. 5, die Jeier ihres 35jähri⸗ gen Beſtehens. Im Jahre 1893 wurde das Geſchäft im Hauſe C 1. 5 gegründet und hat ſich aus beſcheidenen Anfängen zu einem der erſten Spezial⸗Geſchäfte feinſten Genres entwickelt, dank der unermüdlichen Tüchtigkeit der Inhaberin, welche ſeit Gründung des Geſchäftes demſelben auch heute noch borſteht. In anbetracht der ernſten Zeit wird die Feier in aller Stille ſtatifinden. po Marktwaaberung. Der beutige Markt ſtand wieder unter dem Zeichen der Pilze. Meiſt ſind es Steinpilze, die in ſehr ſchönen Qualitäten zu 1 Mi. das Pfund angevoten werden. Der Richtoreis für dieſe Sorte, Pfifferlinge und Champignons iſt nun⸗ mehr auf 60—100 Pfg feſtgeſetzt. Wenn wir im vorletzten Markt⸗ bericht davon ſprachen, daß die alte Regel von der Abhängrgkeit des Preiſes von Angebot und Nochfrage noch nicht ganz ausge⸗ ſchaltet iſt, da es ſich an jenem Markttage zeigte, daß das Ueber⸗ angebot von Pilzen einen Preisabſchlag zur Folge harte, ſo wollten wir damit ſagen, daß es keine unumſtößliche Tatſache zu ſein braucht. daß der amtliche Höchſtyreis der Mindeſtpreis, oder doch wenigſtens ſchlechthin der Preis iſt. Das ſollte aber nicht be⸗ deuten, daß wir die behördliche Preisregelung entbehren könnten Wie noltwendig ſie iſt, hat ſich ja gerade an den Pilzen gegeigt, für die man bis zur Richtpreisſeſtſetzung meiſt 2,80 Mt. das Pfund zahlen mußte Heute war die S lebhafter in Anbetracht ter fleiſchloſen Woche und ez war trotz des ſtarken Angedots unter 1 Mk. kaum elwas an Steinpilzen zu erhalten. Weißkraut, für das ein Kleinverkaufspreis von 14 Pfg. gilt und das im Zentner an 12 Rk. abgegeben werden ſoll, gab es nicht viel. Aber auch di⸗ Nachfrage war nicht ſehr ſtark Ludwigshafen iſt unſern Mann⸗ leimer Haasfrauen bei dieſem Artikel ſehr entgegenkommend. Ja Weißkraut, Nangold, Kohlrabi und Spinat war heute nicht viel varhanden. Schönes holländ. Rorkraut konnte man bei der Stadt kaufen, die heute auch wieder Bohnen zu 55 Pfg. 8 Der ſtädt. Blumenkohl zu 5020 Pfg. pro Kopf war recht begebrt; er iſt bedeutend billiger als der im freien Handel angebotene. An Rüben beſtand keim Mangel, Salat war heute tmapy. Die Trauben, als das cinzige, was an Obſt zu ſehen iſt, ſind im Preiſe geſtiegen, ſie koſteten& Mk. bis.50 Mk. Pollzeibericht vom 30. Sepiember(Schluß). Unfälle. Eine 40 Jahre alte Witwe von hier ſtürzte am 27. ds. Mts. zwiſchen O und P 7, auf der vorderen Plattform eines fahrenden Straßenbahnwagens ſtehend, beim Zugreifen nach fallenden Schirm zum Wagen heraus und zog ſich eine Ge⸗ zu. Sie mußte mit dem Sanitätswagen nach dem — Krankenhaus verbracht werden.— Auf der Luzenberg⸗ ſtraße brach am 28. ds. Mts. abends eine 24 Jahre alte, ledige Ja⸗ brikarbeiterin von Waldhof bewußtlos zuſammen und mußte in einem militäriſchen Sanitätsautomobil dem Allgemeinen Kranken⸗ werden. 05—* e n Zuſammenſtoß zwiſchen einem oßenbahnwagen der Linie 7 und einer Droſchke erfolgte geſtern abend 8½ Uhr an⸗ ſcheinend durch——— eines Aushilfswagenführers auf der Straßenkreuzung zwiſchen D 5 und E 6, wobei beide Fahrzeuge beſchäbigt und der Kutſcher vom Bock geſchleudert und verleßt wurde. Der zur Zeit im Heeresdienſt ſtehende verletzte Kutſcher fand Aufnahme im Garniſonlazarett. Unterſuchung iſt eingeleitet. 8 n— auf— ee en Fe Kande.,2. 14, auf einem Lager Lagerſtr. 17⸗10 — 8 ferſtraße 29 in Waldhof Perbot— gelangten Wegen Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe beim Verkauf von Quitten wurde eine Taglöhnersfrau, wohnhaft in J 4, ferner eine 25 Jahre alte Fabrikarbeiterin von Vinningen, wohn⸗ 5 in Sandhofen, wegen ſtrafbaren Verkehrs mit einem ruſſiſchen zur Anzeige gebracht. naufgetlärte Diebſtähle, Entwendet wurden: In der Nacht vom 28.— 29. September aus einem Schaufenſter in O 3 ein echter Weißfuchspelz, als Tierſorm gearbeitet, ein Grau⸗ uchs, gefärbter Weißfuchs, unverarbeitet, als Fell, eine Altis⸗ ellerine aus etwa 12—14 Fellen, auf brauner Seide gearbeitet, ein Zobelfeh⸗Mantel, auf Damaſſe gefüttert,.30 Meter lang, mit breiiem Wickelkragen mit Gürtel, oben buntes und unten braunes Futter, eine ſeidene Batiſtbluſe, elfenbeinfarbig und blau. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kar fmann von Ludwigshafen wegen Betrugs, eine Fabrikarbeiterin von hier, ein Taglöhner von Neuenweg und ein Kaufmann von Schnaidt wegen Hehlerei. vereinsnachrichten. 8 Im Mannheimer Bezirksverein deutſcher Ingenieure be⸗ handelte am 26. dſs. Prof. Dr. ing. Koehler aus Darmſtadt in 9 Vortrag die zeitgemäße Frage der Entladung von Schüttgut aus Eiſenbahnwagen und die wirt⸗ ſchaftliche Bewertunz ihrer techniſchen Hilfs⸗ mitiel. Die Nachteile der Entleerung von Haud wurden dar⸗ Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim. Die Meiſterſinger von Nürnberg. 0 Neueinſtudiert. Meine letzte Beſprechung von Wagners Meiſterſi dom 28. Oktober 1913. Es waren friedliche, glückliche Zeiten; aber damals, als man noch 3 hatte, alle Aufführungen der Ppern⸗ bühne gründlich vorzubereiten, ſpezialiſierte ſich unſere Dpern⸗ direktion Bodanzey auf einzelne Spitzenleiſtungen, während die regelmätzigenufführungen allgemächlich ungenau, fehlechaft, ſtillos wurden. Daher nannte ich es damals„eine 993 Aufgabe ſach⸗ licher Kritik, barüber zu wachen, daß der Stil unſerer Auf⸗ fährungen rein bewahrt bleibe“. Und ich fügte Sae„nicht um einzelne Entgleiſungen aus der richtigen Bahn handelt es ſich, nicht um ſubſektive, begreifliche oder berechtigte Ausdeutumgen 9 ge⸗ ſtritten, 9 7— das Weſen Wagners, 7655 beſondere Kan muß ſeſigehalten werden gegenüber der ſich einſchleichenden Willkür“ Wie lange noch die eig ch probierten Meiſterſinger⸗Auf⸗ führungen weiter gingen, weiß ich nicht mehr. Aber deſſen werden ſich unſere Kunſtfreunde noch exrinnern, daß die Mittelfarben des Ge⸗ ſangsvortrags, ble Heinheiten des——9 Luſtſpieltones unter dem Druck eines allzu üppigen Orche terklange⸗ verloren gingen. Fügen wir hinzu, daß die Orcheſtrotion, wie ſie Wagner in dieſer —9— Parlitur niedergelegt hat— namentlich im erſten Finale — für ein oſfenes Orcheſter zu ſtark geraten iſt, daß hier nur— Vorproben mit dem Orcheſter allein den nützlichen Ausgleich ſchaffen können, daß nur eir in allen Theaterpraktiken heimiſcher Kapell⸗ meiſter„über“ dieſer Par itur ſtehen kann, ſo haben wir den friedeng⸗ zeltlichen Ueberſichtspunki gewonnen bitter⸗ eruſten Zeit gilt die Freude, daß eine ſolche Reu⸗ 3 überhanpr 80 würde, meiir ale alle Kunſt⸗ (kiloſepbiel Wir loſſen alſo Partiebeherrſchung, Auslegung, An⸗ Fenierung, Mictel be, Siil u. a gußer Betrachtung, danken 9 den Herren Furtwöngler und G eine gewiſſenhafte Neu⸗ einſtudierung, würbigen die Arbeit unſeres ſters Robert mann und uns an Nichard ers große Kunſt, an eſnes ver edelſten Werke deutſchen Geiſtes und deutſcher Empfindung. Wie ſchwer es unſere deernbühnen mit Orcheſteryroben haben, wéich der Saie nicht, unſere Chorverhöltniſſe ſind aber gegenwärtig ſo prerät geworden, daß ſelbſt Bühnen wie Weimar auf die Auffühcung großer datiert Opern ganz, andere auf ihren Lohengrin während der normalen Spielzeit verzichten müſſen. Bedenken wir alſo die Lage unſeres Vaterlandes, freuen wir uns der geſtern zuſtandegebrachten Chor⸗ und Orcheſterleiſtungen und der wiedergewonnenen„Meiſterſinger von Nürnberg“. Unter den Meiſtern haben wir die Herren Lipmann, von der Heydt und Mang als jüngere Mitglieder unſerer Gilde zu begrüßen. Man bemerkt die Ausführung dieſer Partien kaum: aber wie viele Proben müſſen vorangegangen ſein, bis alle die ſchweren Geſangs⸗ und Geſamtſätze muſikaliſch klappten, bis Geſang und Darſtellung übereinkommen, bis der einzelne imſtande iſt, ſeine Rolle mit künſt⸗ leriſcher Freiheit durchzuführen! Es werden ſich mithin bei den Wiederholungen noch manche Einzelheiten ſinnreicher modellieren, auch orcheſtrale noch manche Abſtufungen des Tones und Klanges ſuchen und finden laſſen. Einen großen Reich⸗ tum an ſolchen Mittelfarben hatte Herr Dr. Kuhn, unſer neuer David, zur freien Verfügung. Er führte ſich mit dieſer Partie ſeden⸗ falls recht vorteilhaft ein, während Fräulein Manski mit ihrer Eva noch im Banne einer großen Aufvegüng ſtak. Wieweit hre Stimm⸗ Fänder der Schonung bedürfen, wie weit das auffallend langſame Tempo des Ouintetts(deſſen Achtel man nach Mähls Taktmeſſer bis⸗ lang und immer 92— 06 bemeſſen hat) den kleinen Unfall ver⸗ ſchuldet haben mag, bleibe hier eine offene ge. Die Geſamt⸗ ſtimmung wurde ja nicht geſtört, und ſo gab es denn des Belfalls die Fülle. Dieſer galt nach der Sachlage zunächſt den Herren Bahling und Günther⸗Braun, da Haus Sachs und Walther von Stolzing gerabe auf der Feſtwleſe glänzend hervortraten: wir müſſen den gleichen Beifall indeſſen auch den Herren Fenten und Voiſin und Fräulein Lippes Magdalena vatiexen. Und kurz und gut: in dieſer bitter⸗ernſten Zeit war die Neueinſtudierung von Wagners„Meiſter⸗ ſingern“ eine wahre Erquickung. A. K. Ersſfuung der Städtiſchen Schauſpiele Baden⸗Baden. Der Bäderſtadt BabenfBaden, eigene Bühne, mit deren Ins⸗ lebentreten ein Wunſch vieſen Kurſtirzunde in Erfütung gegongen iſt, hat am geſtrigen Abend ihre erſte Selſon eröfſnen können, einſach und ſchlicht, wie es durch die ernſte Kriegszeit geboter iſt, aber doch hoffnungsfroh für die Zukunſt, guf die wir alle Hoffnungen ſetzen. Schloſſer von hier wegen Diebſtahi⸗, und ein 2 12—* ele Eine Reihe anſchaulicher Lichtbilder breuchte Selbſtentlaber, 98 und Greifertrane für Häfen und,— B⸗ triebe; die Erkenntnis der Schwächen dieſer Verfahren hat in neuerer Zeit zur ausſichtsreichen Becherwarksentladung deren mannigfache Vorzuge an Beiſpielen aus der Praxis wurden. c Die erſte Winterverfſammlung des Hausfrauenbundes muß dieſesmal ausnahmsweiſe im Saale der Hharmonie, D 2, 0, 3 halten werden, da der Rathausſaal noc aicht ganz fertiggeſtellt Es ſoll in dieſer Verſammlung über„Hausfrauenſargen“—— und verſchiedene neue Rezepte ausgetouſcht werden. Nus Luòwioshafen. * Das chriſtliche Gewerkſcha kartell Sudwigshafen unter⸗ hreitete dem Kgl. Bezirlsamt Ludw shafen die Bitte, in der Kar⸗ toffelverſorgung weitere Matnahmen zu ergreifen, und zwar: 1. Zur ſofortigen Verſorgung. Es iſt ein un⸗ haltbarer Zuſtand, daß Familien tagelang, ja wochenlang oßne Ran⸗ teffeln ſind. Daß ſolche Zuſtänd“ perbitternd wirken, iſt Har. und es brauchen die Folgen ſole er Zuſtände nicht geſchilder werden. Es handelt ſich dann 2 im die Verſorgung der Bebell rung mit Kartoffeln für den Banterbedarf, Die Kar begugsſcheine ſind verausgart. die ſtädtiſche Segölkexung iſt be⸗ müht, den Landwirten die Kartoffellieferung zu d Landtwirte, von Ausnahmen abgeſchen, verweigern die Vieſer don Kartoffeln. offenbar i- er Abſicht, dieſe au Hamſterer und Schleichhändler reiſen 8 0 durch den Schleichhandel ſi oß, er entgieht den ärmeren und mittleren Volkskreiſen das vendigſte an Lebensmitteln und durchkrenz: die Rationierung der Lebensmittelverſor Das chriſtliche Gewerlſchaftskartelt otitet, es möchten die Behör em⸗ Beier alle ihnen zu Gebote ſiehenden Mütel anwenden, um die Bauern zur Erſüllung ihrer Pflicht zu bringen, die zur Verfügung ſtehenden Kartoffeln abzuliefern. Ferner bittet das chriſtliche Ge⸗ werkſchaftskartell um eine noch ſchärfere Bekämpfung den Schleichbandels. Dem Schleichhändler muß durch denkbar charfe und entehrende Strafen zum Bewußtſein gebracht werden aß er durch ſeine häßliche Gewinnſucht Landesverrat begeht. Nus dem Sroßherzogtum. Lützelſachſen, 29. Sept. Der hier wohnhafte, in richsſeld beſchäftigte Steingeugarbeiter Adam Retbondt ſuchie ẽnd fand in einem Anfalle von Verzweiflung den Tod im Baggers ſce. Er war 81 Jabre alt und verheiratet. Aus bem Sbenwalde, W. Sept. Infolge der Niederſchläge der letzten Zeit iſt nach dem verfloſſenen yilzarmen Sommer ein großer Pile reichtam wahrzunehmen, der aus allen barſtädten die Pilzſammler zu——— Beute in den Odenwald Beſonders auffallend iſt der Reichtum an Steinpilzen, die ſo 3— Wachstumsverbältniſſe auftreiſen, wie Laum ſeit einem Jahrzehnt. Unter dieſen Umſtänder erſcheint der augenblickliche Marktpreis von 160 Mk. für das Pfund Steinpilze etwas hoch ge⸗ griffen. Ebenſo iſt bei dem reichen Vorkommen von Buiterſchwam⸗ men ber dafür berechnete Marktppeis von 1 Mk. für das recht hoch. Dagegen ſind dic beltebten Pfifferlinge nur in mäßigen Mengen vorbanden, 800 ſich ihr Einſammeln enras mühſamer geſtaltet und ihr Preis daher mit Recht etwas höher bemeſſen wirb. Aller Vorausſicht nach dürfte im Oktober noch auf eine gute Pilg⸗ crnte, beſonders auch ſoweit Hallimaſch und Totentrompete in Be⸗ trocht kommen, zu rechnen ſein. Pfalz, Heſſen uns Umgebung. Neuſtaht a. Ktt., 20. Seht. Infolge der erhöhten Flieger⸗ gefahr beſchloſſan der Theaterverein— Stadttheater— und die Neuſtädter Kongertrereinigung, ihre Veranſtaltungen, den Erwägungen der Behörden entſprechend, einzuſchränken Das Stadttheater, das 8 für bieſen 3— 30 Vorſtellun⸗ gen plante, gibt jetzt nur 10, deren erſte nächſte Woche ſtattfindet, & Kaiſerstanicin, 6. Sert. Freitag Nachmittag dia Reuerwehr zu Räumungsarßeiten alarmiert, da das bei dem leyten Fliegerangriff beſchädigte aus in der Ländelſtraß: gu fam⸗ mengebrochen war. Der 48 Jahre alte Jaxob Fiſc, der ün Stock des Hauſes wohnte, hazte trotz dringender Wa ver· ſucht, in das Haus zu gelangen, um ein Bild zu bolen. Als er ſich im Hauſe befand, ſtürzte dieſes vollſtändig zuſammen. Dick eriß mnehrer: Rippenbröche. Lebensgefahr beſteht jedoch nicht. Von zwei Knaben, die ebenfalls in dem Hauſe waren, wurde der eine on der Hand leicht verletzt, während andere mit dem Schrecken davonlam. * Rhodt, 26 Septbr. Die Traubendiebſtähle durch Fremde nehmen in Keit unheimlicher Weiſe zu. Licht als lichts⸗ ſcheues Geſindel erſcheinen dieſe Frevler, ſondern am hellen Lage ſtellen ſie ſich in den Weinbergen ein. Hilfsfeldſchütz Kopp nahm zwei Frauen aus Ludwigshafen feſt, gerade als ſie an der„Sonne“ in die Elektriſche einſteigen wollten. Richt weniger denn 69 Pfund Trauben hatten dieſe in den Körben, die natürlich abgenommen wurden. Hilfsfeldſchü Held brachte des Abends einer Traubendieb, der eine ganze Reiſetaſche voll hatte; er ſoll aus Kaiſerslautern ſein. *Frankſurt a..- 27. Sept. Einer Verorbnung de⸗ ufolge darf mit der allgemeinen Zimmerheizung Häufern der Stadt erſt am 17. Oktober begonnen werden Sportliche Nundſchau. Fußball⸗Ergebhniſſe. Die Verbandsſpiele im Sübkreis ergaben: Unton Stuttgart. V. f. Bewegungsſpiele Stuktgart.;3 im Oſtkreis: Wacker, München: Mih. München:2; im Weſtkreis; Phönix Mannheim⸗B. f. Raſenſpiele Mannheim :2; Phönix Lodwigehafen: Germania Ludwigshafem 171. 8 ats den Der Anfang war, das darf erfreulicherweiſe konſtatiert werden, en Ruter. ein vielverſprechender und er hat den beſten Eindruck hinter⸗ aſſen. Als Eröffnungsvorſtellung ging Shakeſpeares„Sommer⸗ nachtstraum“ auf der neuen Kurhausbühne in Szene, vor aus⸗ verkauftem Hauſe, wie nicht anders erwartet wurde. Dem Werke wurde eine— zuteil, die als vorzüglich in allen Teilen be⸗ zeichnet werden darf, dafüür hatte ſchon Intendant Dr. Hans Waa geſorgt, der auf Einſtudierung und Inſzenierung liebevollſte Sor verwendet. Aber auch die Künſtlerſchar auf der Bühne gab ihr beſtes. Max Brückner als Lyſonder, Emil Grunauer als 5 metrius Erna Hellmuth als Hermia. Katharina Reichert Helena, Wilhelm Chandon als Theſeus, Adelino Rosmer a Hippolyta, Grete Wittels als Droll, Felicitag Sandrg a⸗ Oberon und Frieda S als Titania boten h kennens⸗ werte darſtelleriſche Leiſtungen und brachten im Verein mit den Trägern der Rebenrollen eine harmoniſch geſtinmte Aufführung heraus, die gehoben wurde durch— 3 ühnenbilder, welche der Kunſt Ludwig Sieperts aus Mannheim zu ken ſind. Das Stäbtiſche Orcheſter, welches in Kapellmeiſter Vaul Hein einen Per⸗ ſtändnisvollen Dirigenten hatte, brachte die Schönheiten der Mendels⸗ johnſchen Muſik reſtlos zur Geltung. Das Publikum ſpendete leb · haften Beifall und ließ es am luß auch nicht an Hervorrufen ab⸗ fehlen. Wenn man nach einer erſten Aufführun ein ſchließendes Urteil nicht gebenkann über die K nflleeſchs ſo darf man doch ſagen, daß den Städtiſchen Schauſpielen tu zugeführt wurden, von denen man annehmen 5„ daß ſie die nungen, die man in Kunſtkreiſe füllung bringen. nſtkreiſen auf unſere Bühne ſetzt, zur Ateratur. Das iſt Leben! Gedich M S 5 42 arie Sauer 8 cueführüchen Auffatz gedachten, Uißt ſoeben etnen meunn cheinen. ir ſweuen une, in diaſen Berſen die ————„ Brau genaden E 2 fpricht cus dieſe Frau zur GlBrertn und f 23 in—— wolben iſt, beweiſt erfreulich, daß der Sinn für ſchüächte, ekle 2 kunſt, allen Andersmeinenden zum Trotz, ſich in weiten Kreiſen erhalten hat und hoffentlich fiets erhalten wird.—— —— — General- Auzeiger. Gbend · Ausgabe⸗) — den 29. Sepiember 1018. machen wir Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein innigstgeliebter guter Gatte, unser treubesorster Vater, Onkel und Bruder Carl Friedrich Conrad asckenbierhendler 12 Unr nach kurzem aber schweren Sonntag vormittag. Sn sanft entschlafen ist Leiden im Alter von Im Nolfrf der tieftrauernden Hinterbliebenen: Katharina Conrad Elisabeth Conrad. Mannheim(C 8, Gr den 20. September 1918. Die Feuerbestattu“ findet am Mittwoch, den 2. Oktober, nachmittags 4 Uhr stattrti 1a ———— Städtische Konzerte Ludwigshafen a. Rh. eſſſſeſſcſſnſel Donnerstag, den 3. Oniober 1918, abends 8 Uhr im grossen Saale des Gesellschaftshauses Mannheimer Hoftheater-Orchester Leitung: Wunelm Furtwängler Solistin: Delia Reinhardt-München(Gesans). VORTRAGSFOLGE: I. Ouverture zu„Der Korsaer N. Arie der Agathe aus„Der Freischütz“ III. Sinfonie in-moll(Uavollendete).„ FranzSchubert IV. Drei Lieder mit Gustav Mahler V. Fünfte Sinfonie in-moll. ⸗ L. v. Beethoven 122² Hektor Berlioz C. M. von Weber Eintritiskarten zu Mk..—,.—,.—,.—,.50 und.— sind zu haben in den Duchhandlungen Lauterborn, Dr. Jäger und Hofmann und im Musikhaus Spiegel, sowie an der Abendkasse. Pünktlickes Erscheinen erbeten. Die Saaltüren werden mit Beginn des Konzertes geschlossen. Feune Erteile für Anfänger 806A4 Klavierunterricht Jo Stunde 1 M. 50 Pfg. Angebote unt. Q. E. 80 die Geſchäftsſtelle. Nachhilfestunden erteilt billiaſt Unterſekun⸗ Näheres in der Ge⸗ Si W.. — 80834 Junger Mann ſucht Einen Partner für K238 Schach * rift an Inxvalibendan Maun⸗ Peim Nx. 9102. 20 Mx. Belohnung Demientgen, der mir das d wieder bringt, s 02(Sebensmittel⸗ Polle abhanden kam. 8078a —raisſtraße 43. FBer ſeſert raſch Modelle Für Roſtſtäbe nach Zeich⸗ mung. 2⁴9 Augebote an Eisenwock Ladenhurg. e Söſſel u. Gabeln. el ſind enorm teuer] wende man sich an die Mannheimer Rolladen- U. Jalousien-Reparaturwerkstärte von Fritz Kraushaar, Schlossermeister Telephonruf 6423. Wohnung: Alphornstrasse 25. 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