———————————— — —— Miitwoch, 5. Jamar Abend⸗ Ausgabe. Bezugspreiſe: In Mannheimu. monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 24.30 ohue Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. Alle Preiſe i. B. u. Nr. 2917 Lubwigshaſen a. Rh.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: 6. Jernſprecher Nr. 7940—7946. gebühr M..40. Poſtöezug vierteljährl. —— widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Draht⸗Abreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Pabiſche Reueſte Rachrichten an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmängel— berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Rerb hiek cunah 5 meſchluß: Jür d. Miitagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen Höhere Gewalt, Streiks me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. nueue poliſche Gewallakle. E+Berlin, 5. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Als Beſtäligung einer Meldung einer Berliner Lokalkorre⸗ ſpondenz wird uns von zuſtändiger Sielle mitgeteilt: In der letzten Jeit, beſonders ſeit dem Nofenwechſel über die Stimm⸗ berechtigung der nicht in Oberſchleſien wohnenden Wähler, iſt die Jahl der polniſchen Gewaltakte, deren Opfer meiſt dem Verband„heimattreuer Oberſchleſier“ angehören oder Lehrer ſind, die öffentlich für ihr Deutſchtum eintraten, bedeulend angewachſen, ſo daß ein neues Aufflackern des Ban⸗ denkrieges befürchtet werden muß. Der Grund dafür iſi die nach Polen hin völlig offene Gren ze. Die polniſche Preſſe, beſonders die„Oberſchl. Grenzzig.“, das Organ Korfantys, ſetzt ihre maßloſe Hetze fort. Im Auswärktigen Amt hat man das Malerial über die terrori⸗ ſliſchen Iwiſchenfälle der letzten Jeit geſammelt, das zu einem Appell an die Entente verwendet werden ſoll. Das Abſtimmungsreglement. Beuthen, 5. Jan.(WB.) Das nunmehr veröffentlichte Abſtimmungsreglement für Oberſchleſien iſt von General Lerond als Vertreter Frankreichs, Demarini als Ver⸗ treter Italiens und Perſival als Vertreter Großbritan⸗ niens unterzeichnet. Nach dem Abſtimmungsreglement iſt zur Teilnahme an der Ab⸗ ſtimmung jede Perſon ohne Unterſchied des Geſchlechts berechtigt, die am 1. 1. 1920 das 20. Lebensjahr vollendet hatte, in der Jone, in der die Volksabſtimmung ſtattfindet, geboren iſt oder ſeit dem 1. 1. 1904 ihren Wohnſitz im Abſtimmungsbezirk hat oder die, wie es in dem Reglement heißt, von der deutſchen Regierung ausge⸗ wieſen worden war. Geiſteskranke oder Entmündigte ſind von der Abſtimmung aus⸗ geſchloſſen. —0 Stimmberechtigten werden in folgende vier Kategorien eia⸗ geteilt: a) in Oberſchleſien Geborene und in dieſem Gebiet Lebende; b) in Oberſchleſien Geborene, aber nicht dort Wohnende; c) außerhalb Oberſchleſiens Geborene, aber ſeit 1. 1. 1904 oder früher in dieſem Gebiete Wohnende; d) die außerhalb Oberſchleſiens Wohnenden, die im Abſtim⸗ mungsgebiet am 1. 1. 1904 ihren Wohnſitz hatten, dieſen jedoch durch die Ausweiſung durch die deutſchen Behörden nicht beibehielten. Jede Perſon ſtimmt in der Gemeinde ab, in der ſie ſeit dem 1. 1. 20 wohnt, oder wenn ſie nicht in Oberſchleſien wohnt, in der Gemeinde, in der ſie geboren iſt und die Ausgewieſenen in der Ge⸗ meinde, in der ſie wohnten. 5 Das Abſtimmungsergebnis wird gemeindeweiſe nach der Ab⸗ ſtimmungsmehrheit für jede Gemeinde feſtgeſtellt, hierzu bildet jede Gemeinde einen Wahlbezirk. Der Artikel 8 des Reglements regelt die Abſtimmung in den Gutsbezirken: 8 Gutsbezirke, deren Bevölkerung weniger als 100 Einwohner zählt, bilden keinen Wahlbezirk für ſich, ſondern werden den Nach⸗ bargemeinden angegliedert. 7 Gutsbezirke, deren Bevölkerung über 101 bis unter 601 Seelen beträgt, bilden Wahlbezirke für ſich. Sie beſitzen aber weder einen eigenen paritätiſchen Ausſchuß noch ein eigenes Wahlbüro. Die Stimmabgabe erfolgt in Gegenwart des Wahlvorſtehers der Ge⸗ meinde, doch wird eine beſondere Urne mit dem Namen des Guts⸗ bezirkes benutzt. Gutsbezirke, deren Bevölkerung über 601 Seelen zählt, bilden vollberechtigte Wahlbezirke. Artikel 9 beſtimmt, daß in jedem Wahlbezirk ſoviele Wahl⸗ abteilungen eingerichtet werden, wie nötig 188 damit die Ein⸗ wohnerzahl jeder Wahlabteilung nicht über 1200 und die Anzahl der eingetragenen Wahlberechtigten nicht über 800 hinausgeht. Für die Vorbereitungen der Abſtimmung werden folgende Zeit⸗ punkte feſtgeſetzt: 10. Januar: Errichtung der paritätiſchen Arbeitsausſchüſſe; 14. Januar: Beginn einer dreiwöchigen Friſt für die Eintragung in die Stimmliſten; 3. Februar: abends 6 Uhr Abſchluß der änarn 6. Februar: Beginn der Auslegung der vorläufigen Stimmliſten; 7. Februar: abends 6 Uhr Ablauf der Friſt für die Eireichung von Einſprachen; 3. März: abends 6 Uhr läuft die Friſt für die Entſcheidung des Interalliierten Büros über die Einſprüche ab. Der Abſtimmungstag wird durch die Regierungskommiſſion ſpäter bekannt gegeben. Die von der Regierungskommiſſion für die Abſtimmung geſchaf⸗ fenen Behörden ſind in jeder Gemeinde der paritätiſche Ausſchuß, in den einzelnen Wahlabteilungen die Wahlbüros und in den Krei⸗ ſen das internationale Kreisbüro. Dieſe Behörden ſind befugt, von den zuſtändigen Dienſtſtellen alle erforderliche Auskunft einzuholen. Der paritätiſche Ausſchuß beſteht aus vier Mitgliedern und einem außerordentlichen Mitgliede zu ihrer Unterſtützung bezw. zu ihrer Vertretung. Dabei wird den beiden Parteien, den Deutſchen und den Polen die gleiche Vertretung gewährleiſtet. Der paritätiſche Ausſchuß bildet für je 2400 Eingeborene ein Unterausſchuß.— Die Mitglieder des Ausſchuſſes werden auf Vorſchlag der Par⸗ teien durch die Mitglieder des internationalen Kreisbüros aus den in Obexſchleſien wohnenden Abſtimmungsberechtigten ausgewählt. Der paritätiſche Ausſchuß kann eine endailtige Entſcheidung nur dann treffen, wenn mindeſtens vier Mitglieder anweſend ſind. Er tritt⸗ ſpäteſtens am 4. Tage(14. 1. 21) nach Inkrafttretens vorliegender Vorſchriften zuſammen. Dem paritätiſchen Ausſchuß liegt die Aufſtellung der Stimm⸗ liſten, der Begrenzung der Wahlabteilungen und die Aufſtellung der Wahlbüros ob. Die Organiſation zur Ueberwachung der Abſtimmung in den Gemeinden und Wahlbüros beſteht aus vier ordentliche nund vier ſtellvertretenden Mitgliedern, die beiden Parteien zu gleichen Teilen entnommen werden. Die Parteien ſchlagen dem paritätiſchen Ausſchuß am 7. Febr. ihre Kandidaten vor. und unterbreitet ſie innerhalb acht Tagen dem internationalen Büro zur Beſtätigung. Das Wahlbüro muß zehn Tage vor dem Abſtimmungstermin gebildet ſein. Das internationale Büro ſetzt ſich zuſammen aus drei Beamten, von denen jede der in der Regierungskommiſſion vertretenen Mächte einen ſtellt. Unter ihnen befindet ſich der Kreiskontrolleur, dem der Vorſitz zuſteht. 8 8 Deie Entſcheidungen werden mit Stimmenmehrheit gefagt. ——— Der paritätiſche Ausſchuß trifft ſeine Wahl Je ein Vertreter der polniſchen und der deutſchen Partei nimmt als beratendes Mitglied an den Beratungen des internatio⸗ nalen Büros teil. Das internationale Büro konſtituiertt ſich am Tage des In⸗ krafttretens der vorliegenden Vorſchriften. Es hat vor allem für eine freie und geheime Stimmabgabe zu ſorgen. Zu Mitgliedern des internationalen Büros, der paritätiſchen Ausſchüſſe und der Wahlbüros dürfen nicht verwendet werden: Aktive Beamte, Mitglieder der Magiſtrate, Gemeindevorſteher, Gutsvorſteher, ebenſo wie aktive geiſtliche Kultusbeamte der ver⸗ ſchiedenen Konfeſſionen. Perſonen, die nach dem 1. Oktober 1920 ihren Wohnſitz änder⸗ ten müſſen ſelhſt umgehend dafür Sorge tragen, daß ſie in der Gemeinde eingetragen werden, in der ſie zu dieſem Zeitpunkt ihren Wohnſitz haben. Die in Oberſchleſien Geborenen, aber dort nicht wohnenden Perſonen ſowie die außerhalb Oberſchleſiens Geborenen, dort aber ſeit dem 1. 1. 04 oder früher wohnenden Perſonen haben an den paritätiſchen Ausſchuß der Gemeinde, in der ſie das Stimmrecht auszuüben berufen ſind, ein eigenhändig unterſchriebenes, für ihre Perſon beſtimmtes Geſuch nach einem beſtimmten Muſter einzu⸗ reichen, dem die verwendeten Ausweispapiere beizufügen ſind. Die erſteren haben ihrem Eintragungsgeſuch außerdem zwei Exemplare eines vor kürzerer Zeit aufgenommenes und von der Gemeinde oder Polizeibehörde ihres jetzigen Wohnortes abgeſtem⸗ pelten und aufgezogenen Lichtbildes beizufügen, wovon eines zur Ausſtellung des Perſonalausweiſes verwandt wird, das bei der Ein⸗ reiſe in Oberſchleſien als Paß und ſodann als Stimmkarte zu dienen hat. Ihr Geſuch hat weiter genaue Angabe des alten Wohnſitzes im Abſtimmungsgebiet ſowie der Angabe der Zeit, zu welcher ſie das Gebiet verlaſſen haben, zu enthalten. Es hat alle zur Aus⸗ weiſung ihrer erforderlichen Angaben ſowie mit Aus⸗ nahmen von Fällen, wo dies offenbar nicht möglich iſt, die Bezeich⸗ nung zweier oder mehrerer in der Geburtsgemeinde oder in Er⸗ mangelung in einer anderen Ortſchaft Oberſchleſiens wohnenden Perſonen, deren Identität ſie bezeugen können, zu enthalten. Die außerhalb Oherſchleſiens Geborenen, die dort ſeit dem 1. Januar 1904 ader früher wohnen, haben 85 über die Dauer und Beſtändigkeit ihres Aufenthaltes auszuweiſen. Wenn ſie ſeit dem 1. Juni 1904 nacheinander in verſchiedenen Orten des Gebietes wohnten, ſo ſie jede Erklärung über ihren Wohnſitz von den Gemeinden oder Polizeibehörden ihrer aufeinanderfolgenden Wohn⸗ orte mit einer Beglaubigung verſehen zu laſſen. Die nach dem 1. Juni 1896 Geborenen haben ihren Eintra⸗ gungsurkunden eine Geburtsurkunde beizufügen. Die außerhalb Oberſchleſiens Geborenen, die am 1. Januar 1914 im Abſtimmungsgebiet ihren Wohnſitz hatten, dieſen aber in⸗ folge Ausweiſung aus dieſem Gebiete durch die deutſchen Behörden nicht beibehalten haben, müſſen ihr Eintragungsgeſuch an die Re⸗ gierung in Oppeln ſenden und dabei alles ihre Ausweiſung be⸗ treffende ausführlich ſchriftlich mitteilen. Das Verfahren bei der Wahlhandlung wird ſpäter durch eine Verordnung der Regierung beſtimmt. In Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der Botſchafterkonferenz vom 27. 1¹ 1920. Dieſe Verordnung enthält nichts über die getrennte Abſtimmung der Reichsoberſchleſier von den einheimiſchen Oberſchleſiern im Gegenſatz zu der Meldung der„Breslauer Zeitung“, wonach die Reichsoberſchleſier 14 Tage ſpäter abſtimmen ſollen. Die Enkwaffaung Dentſchlands. Die Konferenz der alliierten Miniſterpräſidenten. Paris, 5. Jan. Havas. Die engliſche Regierung hat auf die Note der franzöſiſchen Regierung wegen einer Zuſammenkunft der alliierten Miniſterpräſiden⸗ ten die Antwort erteilt, die engliſche Regierung iſt mit der franzöſiſchen Regierung einig über die Notwendigkeit eines baldigen Zuſammentritts des Oberſten Rates in Paris. Aber infolge der früheren Abmachungn wünſcht ſie, daß dieſe von der franzöſiſchen Regierung für Ende dieſer Woche vor⸗ geſchlagene Zuſammenkunft ein wenig hinausgeſcho⸗ ben werde, und iſe zu Beſprechungen jederzeit bereit, um einen endgültigen Zeitpunkt für dieſe Konferenz feſtzuſetzen. Journal meldet aus London, man erfahre aus offizieller Quelle, daß die Konferenz der alliierten Miniſterpräſidenten in Paris Ende Januar ſtattfinden werde. Sie werde den Bericht des Marſchalls Foch über die Entwaffnung Deutſch⸗ lands gründlich prüfen und die Haltung, die von den Alliierten Deutſchland gegenüber eingenommen werden ſoll. Die Reparationsfrage werde neuerdings geprüft werden. Es wurde gleichzeitig beſtimmt,, daß die Lage in Griechen⸗ land neuerlich einer Prüfung unterzogen wird. Franzöſiſche Drohungen. Paris, 5. Jan.(WB.) Der Abgeordnete Reymond hat geſtern dem Miniſterpräſidenten mitgeteilt, daß er ſofort bei dem erſten Zuſammentritt der Kammer über die Entwaffnung Deutſchlands interpellieren werde. In ſeinem Briefe fragt der Abgeordnete, worauf der Miniſterpräſident noch warte, um die vorgeſehenen Zwangsmaßnahmen gegen Deutſchland auszuführen. Varis, 5. Jan.(WB.) Miniſterpräſident Leygues hat, wie der Petit Pariſien meldet, geſtern den Oberkomman⸗ dierenden der Beſatzungsarmee General Degoutte emp⸗ fangen und ſich längere Zeit mit ihm unterhalken. * R Das vergewalligte Deuiſchiand. Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft hat bei den Regierungen der Bundesſtaaten den Antrag geſtellt, daß in ſämtlichen deutſchen Atlanten und Kartenwerkei die uns vor⸗ läufig geraubten Gebiete, beſonders auch die Kolonien, durch Druck und Farbe weiterhin als deutſches Gebiet kenntlich ge⸗ macht werden. Die Bezeichnung„ehemals deutſch“ dürfte als irreführend und zu tatenloſer Reſignation Anlaß gebend zu vermeiden ſein. Als Vorbild für die neuen deutſchen Karten werden die franzöſiſchen Karten nach 1871 empfohlen, die Elſaß⸗Lothringen ſtets als franzöſiſches Land bezeichneten. Die Brüſſeler Kauſerenz. Kein deutſcher Vertagungsantrag. ABerlin, 5. Jan.(Von unſerm Verliner Büro.) Wie wir erfahren, iſt ein offizieller Vertagungsantrag der Deutſchen für die Brüſſeler Konferenz, von dem man in der Preſſe zu berichten wußte, nicht geſtellt worden. Mündliche Vereinba⸗ rungen zwiſchen dem Staatsſekretär Bergmann und dem Mi⸗ niſterpräſidenten Delacroix haben den Wiederbeginn der Be⸗ ratungen auf den 17. des Monats feſtgelegt. Einſtweilen gehen die einzelnen Beratungen in den Kommiſſionen, die ja in der Hauptſache die Konferenz ausmachten, weiter. Irlauds Jreiheilskampf. Ausdehnung des Belagerungszuſtandes. Paris, 5. Januar.(WB.) Nach einer Meldung aus London veröffenklichte Marſchall Freuch einen Erlaß, wonach der Belagerungszuſtand in Irland aus⸗ gedehnt wird auf die Grafſchaften Clare, Waterford und Wex⸗ ford, ſowie Kilkenny. Nach dem Daily Telegraph erklären die Iren ihrerſeits, alle Befehle des Generals ſtrikle igno⸗ rieren zu wollen. Eugland und Griechenland. Paris, 5. Jan. Havas. Nach einer Meldung aus London verbreitet Reuter folgende Nachricht: Die britiſche Re⸗ gierung habe nicht vor, die offiziellen Beziehungen zu Grie⸗ 6 zu ändern. Die zukünftigen Beziehungen zu Hriechenland werden von der Haltung des griechiſchen Vol⸗ kes abhängig ſein. Wenn die Ratifikation des Vertrags von Sevres durch Großbritannien noch nicht ſtattgefunden hat, ſo kommt das zunächſt daher, daß die britiſche Regie⸗ rung mit anderen Fragen ſtark in Anſpruch genommen war. Aber nach den letzten Ereigniſſen wird man warten, bis die Lage in Griechenland und dem nahen Oſten klarer ge⸗ worden iſt, um zu dieſer Ratifikation zu ſchreiten. Die bri⸗ tiſche Regierung iſt und war niemals intereſſiert an den Ver⸗ handlungen zwiſchen der Konſtantinopeler Regierung und Muſtapha Kemal Paſchas. Sie weiß nichts über dieſe Ver⸗ handlungen. Rorman Augell und der Jriedensverltag. Norman Angell iſt im Jahre 1909 durch ſein Buch„The Great Illuſion“ nicht nur in England„nicht nur in Deutſch⸗ land, ſondern in ganz Europa weithin bekannt geworden. Sein gegenwärtiges Buch„Der Friedensvertrag und das wirt⸗ ſchaftliche Chaos in Europa“, das vor kurzem aus dem Eng⸗ liſchen übertragen von der Deutſchen Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte m. b. H. Charlottenburg herausgegeben worden iſt, iſt ein Appell an den Verſtand ſeiner Landsleute mit dem widerſinnigen Vertrag von Verſailles ſo ſchnell wie möglich aufzuräumen. Norman Angell zeigt dort ſchlagend und prägnant, wie der Vertrag von Verſailles wirkt. Der Vertrag von Verſailles entzieht Deutſchland mehr ols drei Viertel der Eiſenerze, von denen die deutſche Induſtrie bisher abhängig war; im Jahre 1913 lieferte Elſaß⸗Lothringen 28,5 Millionen von den 39,9 Millionen Tonnen Eiſenerz oder 79 Prozent. Infolge der Abtrennung von Kohlengebieten und Erzwingung von Lieferungen aus den verbleibenden Gruben läßt der Vertrag Deutſchland kaum einen Ueberſchuß über den Hausbrand, praktiſch nichts für die Induſtrie. Der Vertrag entzieht dem Lande die hauptſächlichſten Zinklager. Der Ver⸗ trag entzieht Deutſchland ferner große Flächen Kulturlandes. Die Provinzen Poſen und Weſtpreußen lieferten ungeführ ein Viertel von Deutſchlands Getreide und Kartoffeln, ſowie 10 bis 12 Prozent von Deutſchlands Viehbeſtand. Der Vertrag fordert die Ablieferung von 140 000 Milchkühen und einer großen Anzahl von landwirtſchaftlichen Maſchinen. Der Ver⸗ trag beraubt Deutſchland ſeiner ſämtlichen überſeeiſchen Kolo⸗ nien, die zukünftige Rohſtofflieferanten darſtellten. Der Ver⸗ trag beraubt Deutſchland der Rechte, die es bisher mit anderen Nationen in Marokko und anderen Orten teilte. Der Vertrag beraubt Deutſchland ſeiner Niederlaſſungen in Ehina. Der Vertrag entzieht Deutſchland einen großen Teil ſeines Eiſen⸗ bahnmaterials. Außer den 5000 Lokomotiven und 150 000 Wagen, die nach dem Waffenſtillſtandsabkommen abzuliefern waren, verliert Deutſchland den ganzen Lokomotiv⸗ und Wagenpark der Eiſenbahnen in den abgetretenen Gebieten. Der Vertrag beraubt Deutſchland aller ſeiner großen Seeſchiffe und behält ſich vor, die Ablieferung der Erzeugung ſeines Schiffbaues an die Verbündeten während einer Reihe von Jahren zu fordern. Der Vertrag unterſtellt die haupt⸗ ſächlichſten Flußverkehrspege Deutſchlands der Ueberwachung durch die Verbündeten. Der Vertrag ſperrt den direkten Ver⸗ kehr zwiſchen Deutſchland und Rußland, zu welchem Zweck das Gebiet von Memel von den Verbündeten annektiert worden iſt. Der Vertrag unterſtellt einige der Hauptindu⸗ ſtrien Deutſchlands(nämlich die Farbſtoffinduſtrie, die chem. Induſtrie, die Erzeugung von Kohlenteerderivaten u. dgl.) den Anforderungen durch die Verbündeten, die auf dieſe Weiſe in weitem Umfange den deutſchen Handel in dieſen Waren in die Hand bekommen. Der Vertrag ſtellt den deut⸗ ſchen Außenhandel in hohem Grade unter Ueberwachung durch die Verbündeten. Weiter legt der Vertrag Deutſchland eine Kriegsentſchädigung auf, ſo bemeſſen, daß ſie nur mit Hilfe einer Induſtrie bezahlt werden könnte, die mit dem höchſten Wirkungsgrade arbeitet und eines Exporthandels, viel umfang⸗ reicher, als der, den Deutſchland beſaß, bevor es alle die ge⸗ nannten Verluſte erlitten hatte. Nach allen dieſen vorläufigen Forderungen vertagt der Vertrag die endgültige Abſchätzung der Zahlungsnerpflichtungen Deutſchlands bis zum Mai 1921. So ſieht und charakteriſiert Norman Angell den Frie⸗ bensvertrag von Verſailles und er kommt zu dem Schluß: Falls nicht gewiſſe Beſtimmungen, die der Vertrag nicht ent⸗ hält, noch eingefügt werden oder gewiſſe Beſtimmungen aus⸗ gemerzt werden, die er enthält, ſo muß er die Handelsadern des europäiſchen Wirtſchaftslebens in ſo gewaltigem Um⸗ fange umgeſtalten, daß viele Millionen entweder zugrunde gehen oder auswandern müſſen. Norman Angell ſtellt daher die Frage: Was iſt zu tun? Es handelt ſich nicht bloß darum, gewiſſe Beſtimmungen des Vertrages zu revidieren, ſondern es handelt ſich um eine neue Auffaſſung der gegen⸗ ſeitigen Verpflichtungen, die es den Mittelmäch⸗ ten ermöglicht, zur Arbeit zurückzukehren, damit ſie ihren Teil an dem allgemeinen Wiederaufbau leiſten können. Nor⸗ man Angell hält es für ſeine Pflicht, es auszuſprechen: Ein Strafverfahren, das das geſamte deutſche Volk, Kinder, die zur Zeit der Straftat noch nicht geboren waren, als Ver⸗ brecher behandelt, wird nicht Gerechtigkeit bringen. Ein ſol⸗ ———— ee 2. Seite. Nr. 6. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 5. Januar 1921. ches Verfahren wird dem franzöſiſchen und belgiſchen Volk keine Entſchädigung verſchaffen. Es wird die Kriegslaſten nicht von ihren Schultern nehmen, ſondern ſie feſter denn je daran anſchmieden; es wird die Wunden der unſchuldigen Opfer in Frankreich und Belgien nicht heilen, ſondern neue Wunden ſchlagen und zu den Millionen von unſchuldigen „Frauen und Kindern, die in jenen Ländern gelitten haben, woerden andere Millionen hinzukommen, denen ähnliche Leiden auferlegt werden. 9* Manxice Barres an der Skraßburger Unverſlät. Maurice Barres hat nun ſeine 5 Vorleſungen über den SWenius des Rheins an der Straßburger Univerſität beendet. Alſaticus ſchreibt darüber in einem Straßburger Brief aan die Lothringer Volkszeitung(Nr. 284) folgen⸗ dDes:„Maurice Barres gab ſich in den 5 Straßburger Vorleſun⸗ gen über den Rheingenius und die Rheinfrage allerlei trüge⸗ iſchen Illuſionen und Phantaſien hin; auch er ſcheint die Welt und insbeſondere das Rheinland aus einem fernen Wolkenkuckucksheim zu betrachten. Seine kulturhiſtoriſchen Unterſuchungen und literariſchen Exkurſe waren gewiß hoch⸗ nmintereſſant, aber ſeine Schlußfolgerungen ſtanden im kraſſen GHSHFegenſatz zur Wirklichkeit. Er wollte beweiſen daß die Rhein⸗ lländer keinen ſehnlicheren Wunſch hätten, als zu Frankreich ZSurückzukehren; er berief ſich auf die geſchichtliche Vergangen⸗ beit des Rheinlondes, das die napoleoniſche Heldenzeit mit⸗ Leerlebt habe. Aber von der Vergangenheit auf die Gegen⸗ wart zu ſchließen, darin lag der grobe Fehler, den der ſonſt ſo ſcharfſinnige Barres machte. Die Anſicht, daß im Rhein⸗ Jlland auf Grund alter Familienüberlieferungen ſtarke Neigun⸗ gen für Frankreich, innige Berührungspunkte mit der fran⸗ FJöſiſchen Seele beſtänden, iſt eine gleißende Fatana morgana. DdDenn wohl nirgends im Deutſchen Reiche, ausgenommen vvielleicht in der Saargegend, lebt eine alldeutſchere, hurra⸗ phatriotiſchere Bevölkerung als gerade im Rheinland. Keine Zeitung in Deutſchland war während des Krieges kriegs⸗ begeiſterter als eben ein rheinländiſches Organ, die„Kölniſche Boleszeitung“(leider). Ja, wenn die Franzoſen den Rhein⸗ ländern eine Verwaltung geben könnten, die noch geordneter wäre, als die einſtige preußiſche, wenn ſie den Wohlſtand dieſer Provinz auf die frühere Höhe zurückbringen und darüber Herzen bald wieder erobert haben. Aber das dürfte ſchwer hhalten. Kein deutſcher Gau hat nach dem 70er Krieg einen ſolch AuAulngeheuren induſtriellen und volkswirtſchaftlichen Aufſchwung gentanmen, wie die preußiſche Rheinprovinz. Der blühende „Reichtum dieſer Gegend wurde ſprichwörtlich. Die Arbeiter⸗ ſchaft insbeſonders, welche die große Mehrheit der Bevölke⸗ krung in dieſem induſtriellen Teil Deutſchlands ausmacht, konnte mit ihrem Loſe und ihren Arbeitgebern zufrieden ſein. eGewiß finden ſich aus der Zeit der Emigranten und Hugenot⸗ ten franzöſiſche Namen im Rheinland, mehr vielleicht wie im Elſaß. Aber dieſer Umſtand hat auf die deutſche Geſinnung zener Leute nicht abgefärbt. Tatſache iſt, die Rheinländer ſind reichsdeutſch bis auf die Knochen und werden es bleiben, wenn bisher noch keine Wunder gewirkt, hingegen ſchon manche „Dummheiten gemacht. Für eine moraliſche und kulturelle Er⸗ Foberung der Rheinlande iſt es längſt zu ſpät. Mehr als ſeine wirtſchaftlichen Beziehungen zu den Rheinländern aus⸗ zubauen, wird Frankreich nicht imſtande ſein. AUuis dem beſetzlen Geblel. Deutſche Parlamentarier in der Pfalz. des rarier in pfälziſchen Städten als Redner auftreten. So ſpricht am 7. Januar in Kaiſerslautern der Abg. Dr. Dirr, der Vorſitzende der deutſchen demokratiſchen Landtagsfraktion in Bayern, dann am 9. Januar der Vorſitzende der Reichspartei der Demokraten, Senator Dr. Peterſen in Neuſtadt a. H, der Reichstagsabgeordnete Dr. Roeſicke und der Land⸗ tagsabgeordnete Gebhard am 11. Januar in Kaiſerslau⸗ tern auf Veranlaſſung des Bundes der Landwirte. In einer BVertreterkonferenz des Zentrums am 9. Januar zu Kaiſers⸗ 8 8 Nani Gſchaftlhuber. Von Anna Hilariaſpon Eckhel. Ein Wiener Roman,, 5 Schluß.) Machdruck verboten % Die Nani Gſchaftlhuber warf ihren ganzen Tatendrang auf den armen Haſcher, aber ſie hatte ihre liebe Not mit ihm. Er wollte nicht aufſtehen, er wollte ſich nicht rühren, er wollte znicht eſſen, nicht trinten— nur Ruhe— war. Und ſie wiegte ihn ein mit Ruhe, wie ein Kind, und 0 ganz verſtohlen flößte ſie ihm Nahrung ein, bis ſeine Kräfte Bett heraus, bis er ſich wieder auf das Gehen beſann, nun 93 Eie der arme Haſcher nur: der Schweſter Nani ihr Schatz! ie brachte ihm allerlei kleine Handreichungen bei, und ſeine 7 (hrichteten und ſich mühten, ihre Wünſche dort abzuleſen. Ja, den Aerzten verkroch er ſich— ſo hatte die Nani Gſchaftl⸗ huber wieder eine regelrechte Bandelei! aber der hatte jetzt Beſſeres zu tun, er ſtand im Karſt, bei der Wacht des Südens!l Hände und betete:„Erlöſ' ihn vom Unbewußten!“ hatte gehofft, er würde bei Ihnen die dann wär' glles gewonnen geweſen, nun balb etwas wird.“ ja aſchfohl heute?“ hinaus heben könnten, ja dann würden ſie die rheinländiſchen nicht Wunder geſchehen. Die franzöſiſche Verwaltung hat aber, gewollt habe, um polniſche München, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) In der erſten Hälfte Monats Januar werden mehrere deutſche Parlamen⸗ ht tr Ruhel Das ſchien das letzte Bedürfnis, deſſen ſein verſtörter Geiſt ſich bewußt ich hoben und dann ſchmeichelte und lockte ſie ihn aus dem lief er ihr nach wie ein Hund. Die Kameraden lachten gut⸗ mütig dazu und die Schweſtern neckten; im ganzen Lazarett Augen verloren den leeren Blick, wenn ſie ſich auf ſein Geſicht 2 man ſah es ſeinem Muskelſpiel deutlich an, daß er lauſchte, daß er ſich mühte, ihre Worte zu verſtehen. Sonſt war er unzugänglich gegen die Schweſtern und Kameraden, und vor „Bleiſtift! Familienchronik!“ hätte der Murxl geſchrien, Woche um Woche verging, der arme Haſcher blieb das Rätſel des Lazaretts. Wer war er? Er wußte es nicht. Aber die Nani wußte es: für ſie war er die Verkörperung aller „Entſetzen des Krieges, aller Entſetzen des Lebens, die Ver⸗ körperung der Diſſonanz, die mitſchwingt in der Melodie des Seins und ihre volle Harmonie verhindert. Manche Nacht lag ſie ſchlaflos um ſeinetwillen, manche Nacht faltete ſie die Der Oberarzt aber ſagte eines Tages zu Nani:„Ich rte wiederfinden, werden wir ihn doch wohl in eine geſchloſſene Anſtalt bringen müſſen, wenn nicht Als er aber der Nani ins Geſicht ſah, erſchrak er.„Was iſt Ihnen denn, Schweſter Nani, Sie ſind „Ich weiß nicht,“ ſagte die Nani,„mir iſt ſo ein biſſerl ſchwummerlich, ſchon ſeit geſtern, aber ich möcht' meinen lautern der Reichstagsabgeordnete Hofmann, ſchließlich in eine⸗ Reihe von Verſammlungen der ſozialdemokratiſchen Partei der frühere bayeriſche Miniſterpräſident Hoffmann. Parteltag der Sozialdemokratie des Saargebieies. Saarbrücken, 5. Jan.(W..) Auf dem am 2. Januar in Saarbrücken abgehaltenen Parteitage der S. P. des Saargebietes erſtattete Parteiſelretär Schäfer einen eingehenden Bericht über die politiſche Lage des Saargebietes, die er als verworren bezeich⸗ nete. Er gab der Befürchtung Ausdruck, daß die Errungenſchaften der Revolut'on im Saargebiet im beſonderen Maße in Gefahr ſeien. Er ſtellte die Frage, ob angeſichts dieſer Gefahr nicht zu überlegen ſei, ob die S.., getragen durch den Willen der Maſſe, ein deutliches Warnungszeichen für die Regierung auf⸗ ſtellen ſolle. Es wurde darauf eine Aufſtellung der Forde⸗ rungen der Partei an die Adreſſe der Regierung einſtimmig ange⸗ nommen. Nach der Saarbrücker Volksſtimme beſtehen dieſe Forderungen in der Schaffung eines Saarparlaments, Einführung der deutſchen Steuergeſetzgebung, des Betriebsrätegeſetzes und der deutſchen Spezialverſicherung, ferner Rückberuſung aller Ausge⸗ wieſenen, Gewährleiſtung des unverletzlichen Heimatsrechtes der Saargebietsbewohner, volle Verſammlungsfreiheit und Abſchaffung des Ausnahmezuſtandes, der die Saarbevölkerung im Verhältnis zu den Volksgenoſſen im deutſchen Vaterlande benachteiligt.— erner wurde darauf hingewieſen, daß die Sozialdemokratie zur tatkräftigen Mitarbeit am Wohlergehen der Bevölkerung nach wie vor berufen ſei. E München, 5. Jan.(Priv.⸗Tel.) Von der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebiets wurde der Bezirksamt⸗ mann Dr. Otto Maurer in Speyer zur Zentralregierung des Saargebietes nach Saarbrücken berufen. der ſeiner Abſtammung nach Saarpfälzer iſt, ſoll als Re⸗ ferent für bayeriſche auserſehen ſein. Er hat ſein Amt bereits angetreten. —— 2— Beihmaun Hollweg und die Proklamation Polens. Beim Tode des ehemaligen Reichskanzlers wärmt Erich Dombrowski im„Berliner Tageblatt“ die alte Le⸗ gende auf, daß die Errichtung eines unabhängigen Polens auf die Oberſte Waen zurückzuführen r Er ſchreibt: —— „Die Militärs verlangten ſpäter die Proklamierung eines ſelb⸗ ſtändigen Polens, um aus dieſem neuen„Alliierten“ Truppen herauszuholen, und Bethmann arrangierte, gedrängt, im pfocho⸗ logiſch ungünſtigſten Augenblick, den feierlichen Novemberakt in Warſchau.“ Wie ſich die polniſche Angelegenheit im Jahre 1916 ent⸗ wickelt hat, iſt auf Grund der Tatſachen erſt kürzlich in einem Aufſatze des Reichstagsabgeordneten Schultz⸗Bromberg in Nr. 520 der„Kreuz⸗Zeitung“ auseinandergeſetzt worden. Im übrigen möchten wir das„Berliner Tageblatt“ auf die Aus⸗ führungen der ebenfalls demokratiſchen„Voſſiſchen Zei⸗ —— n 61 8 in—— ee in olniſchen Frage folgendermaßen gekennzei 9 —— Page 1916 ſtand der Ponſchre 5 bei Bethmann, bei Nießler und bei Mutius feſt. Seit jenen Tagen arbeitet. Aber zunächſt wagte man nicht, das Werk als„Opus Wilhelmſtraße“ anzukündigen. Der Reichskanzler Bethmann Holl⸗ weg, der ſich ſpäter immer beklagte, daß die Oberſte Heeresleitung Politik mache, hat den polniſchen Plan dauernd dadurch der öffent⸗ lichen Meinung ſchmackhaft zu machen verſucht, daß er erklärte, die Oberſte Heeresleitung ſtehe hinter dieſem Plane. Und als ſich ſpäter das Fiasko des—3 5— polniſchen Unternehmens immer deutlicher enthüllte, da genierte man ſich in der Wil nabhänſt nicht, zu er⸗ klären, daß polniſche Unabhängigkeitserklärung oldaten zu bekommen. In Wirklichkeit war man an die Oberſte Heeresleitung herangetreten und hatte ſie auf Grund eines leider ſehr optimiſtiſchen Gutachtens des Gege⸗ rals v. Beſeler eiragt, ob ſie 100 000 polniſche Freiwillige haben wolle. Kein General hätte anders als: ja geankwortet. So ant⸗ wortete auch Ludendorff, ohne zu ahnen, daß er damit die Verant⸗ wortung für die ganze politiſche Tragweite der polniſchen Aktion übernahm. Er hat ſpäter wiederholt verſucht, den Reichskanzler Bethmann zu veranlaſſen, die Ludendorff⸗Legende hinſichtlich Polens durch amtliche Erklärung zu zerſtören. Und er hat ſich wiederholt bitter darüber beklagt, daß er das nie durchſetzen konnte.“ Wenn das„Berliner Tageblatt“ jetzt erneut die Ange⸗ legenheit in dem oben gekennzeichneten Sinne gegen die Oberſte Heeresleitung auszubeuten ſucht, ſo iſt das eine be⸗ wußte Entſtellung der wahren Tatſachen und eine üble Verleumdung, die durch ihre ſtändige Wiederholung nur um ſo abſtoßender wirkt. Lazarettdienſt nicht verſäumen, es 2 Schweſtern auf Urlaub.“ „Und Sie haben nicht einen Tag hier gefehlt all die drei Jahre und hetzen ſich ab wie ein Pflichtauto“, brummte der Oberarzt und fühlte ihr den Puls. Sie haben ja hohes Fieber,“ rief er erſchrocken.„Da glaub' ich, daß Ihnen ſchwummerlich zu Mute iſt— augenblicklich nach Haus und ins Bett, ich bring' ſie ſelbſt in meinem Auto hin.“ Sie war mit„Schnellzugsbillett“ ins Leben hineinge⸗ platzt, die Nani Gſchaftlhuber, an jenem denkwürdigen Mitt⸗ wochvormittag vor dem Gründonnerstag anno 1860— jetzt hatte ſie auch wieder Schnellzugskartel „Eine ſchwere Lungenentzündung, und ihr Herz iſt ganz eigentümlich ſchwach, faſt aufgebraucht, möchte ich erklärte der Arzt der Pepi, und man ſah es dem ſonſt nicht eben gefühlvollen Herrn an, daß es ihm nahe ging. Sie waren alle furchtbar erſchrocken, aber ſie wunderten ſich nicht, weder der Poldl noch die Lali, weder die Mathilde ſind gerade jetzt ſo viel fia daß die Nani Gſchaftlhuber an aufgebrauchtem Herzen tarb. Schon am nächſten Nachmittag ſtand der Tod im Glo⸗ busknopf, gelaſſen und heiter und er trug die verklärten Züge des alten Abraham Levi.„Biſt Du auch wieder da, Jud“?“ begrüßte ihn die Nani in ihrem Fiebertraum und freute ſich. Aber das Fieber ebbte ab, die Klarheit kam, und die Nani erkannte ihn. Ein Grauen, wie ſie es noch nie gekannt, übereiſte ſie: Dunkelheit, tatenloſe Ruhe— jetzt in der großen Zeit— nur den Ausgang erleben— den Frieden— das neue Aufblühen der Heimat! Die Nani Gſchaftlhuber hielt es in ihrem Bett nicht aus, ſie ließ ſich in die Arche tragen, da ſaß ſie nun und ſah mit ihren geängſtigten Augen nach dem alten Freund hinüber; der ragte unbekümmert um ihr Sterben friſch und frei in die Roſenwolken des Abends als wollte er ſagen: das hat mit der Ewigkeit nichts zu ſchaffen! 95 Ueber den Käfig mit den Kanari hatte die Mathilde Huber ein Tuch gebreitet, der Hanſi hatte ſich durch das offene Fenſter auf das Dach geflüchtet, er wollte nichts zu tun haben mit dem Angreifenden, was da drinnen vor ſich gingl Die Kali ſaß neben der Nani und ſtreichelte ihr leiſe die Hände, und die Pepi betete in einem Winkel den Roſenkranz. Draußen ging die Klingel ſchrill und laut, in ihren Kiſſen zuckte die Nani zuſammen. Dr. Maurer, f wurde von der Umgebung des Kanzlers jeder für——9 Ideen be⸗ Huber noch die Pepi; es war ihnen allen, als müßte es ſo Deulſches Reich. Die Urabſtimmung der Eiſenbahner. Mainz, 5. Jan.(W..) In der Verſammlung der Mit⸗ glieder der Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamter uſw. des Direktionsbezirks Mainz beteiligten ſich 93 Prozent ittel für die Durchſetzung ihrer Forderungen „4 Prozent. „Demonſtration in Flensburg. EBerliu, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach dem Leichenbegängnis des in Flensburg von Poliziſten erſchoſſenen Kommuniſten Hoffmann iſt es geſtern ur Flensburg zu Demonſtrationen gekommen. Es kam dabei zwiſchen Demonſtranten und Polizei zu ſchweren ſtätigten Meldungen, ſoll die Polizei gezwungen worden ſein, von der Waffe Gebrauch zu machen, wobei mehrere Perſonen getötet oder verwundet wurden. Der wixtſchaftliche Ertrag der Revolulion. In einem Rückblick auf das Jahr 1920 äußert ſich Mi⸗ niſter a. D. Dietrich in der Badiſchen Landeszeitung: „Der wirtſchaftliche Ertrag der Revolution iſt naturgemäß gleich Null, wenn er nicht als negativ bezeichnet werden muß. Während der alte Staat ſeine Betriebe, Poſt und Eiſenbahn in einer geradezu glänzenden Verfaſſung hatte, während er aus dieſen Betrieben Ueberſchüſſe herauswirtſchaftete und das Publikum billig bediente, ind leider die Staatsbetriebe zurzeit in einen Zuſtand geraten, in dem ſie nicht belaſſen werden dürfen. Was von den Staats⸗ betrieben gilt, gilt vielfach auch von den Gemeindebetrieben. Sie ſind zu Zuſchußwirtſchaften geworden, und die Zuſchüſſe können und wollen die Steuerzahler auf die Dauer nicht aufbringen. In der Ferne ſchon zeigt ſich die ungeheure Gefahr, daß der Staat, anſtatt wie manche gehofft hatten, nunmehr ſozialiſtiſch zu werden, in den Zuſtand zurückverfällt, in dem er vor 50 Jahren war, wo man glaubte— wie es heute in England noch iſt— ihn von ieder wirt⸗ lo Cien Betätigung ausſchließen zu müſſen. Wenn die Poſt und Eiſenbahn noch ein Jahr ein Defizit von 20 Milliarden auf⸗ weiſen, dann wird der Gedanke, der ſchon da und dort ſpukt, der Staat ſolle dieſe ſeine Betriebe verpachten und die Gemeinden ſoll⸗ ten nachfolgen, an Boden im ſchnellſten Temyo gewinnen.“ Loetzte Meloungen. Der Geſandie Oeſterreichs in Berlin. EBerlin, 5. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie aus Wien mitgeteilt wird, iſt neuerdings als erſter Anwärter auf den Poſten des öſterreichiſchen Geſandten in Berlin Profeſſor Uebersberger, der Slawiſt an der Wiener Univerſität, der ſich zur großdeutſchen Partei bekennt und auch iſt, in Ausſicht genommen. Seine Wahl wäre ſomit ſehr zu begrüßen. Indeſſen hängt die Entſcheidung natürlich von der Einſtweilen iſt alles noch im Fluß und die Zukunft des Kabi⸗ netts, das ſich auf keine Mehrheit zu ſtützen vermag, durchaus im Ungewiſſen. General Wrangel nicht in Berlin. EBerlin, 5. Jan. Die Meldung, daß General Wrangel in Berlin eingetrof⸗ fen ſein ſoll, beſtätigt ſich nicht. Hohenfinow, 5. Jan.(WB.) Im Hauſe Bethmann⸗ Hollwegs ſind weiter zahlreiche Beileidskundgebungen ein⸗ getroffen, ſo ein herzlicher Brief des Feldmarſchalls v. Hin⸗ denburg, ferner Telegramme von Wolfgang Heine, v. Har⸗ nacks und des früheren Königs von Bulgarien. ſuchen Frankreichs, Deutſchland möge die Verträge von Ver⸗ ſailles und Spa erfüllen, muß als internationales Memorandum gedeutet werden, es müſſe daran erinnert werden, daß Deutſchland noch 400 000 Mann anſtelle der ihm zugeſtandenen 100 000 Mann unter den Waffen halte. Das Blatt iſt der Anſicht, daß zur Regelung dieſer Frage und allen Umſtänden eine neue interallierte Konferenz notwendig iſt. Aber der Poldl war es nicht, denn die Pepi, die öffnete, gab grob Beſcheid:„Schaut's, daß Ihr weiterkommt, jetzt hat die Freiln Nani nimmer Zeit für die Nächſtenlieb'.“ ſtanden auf dem Vorflur die Soldaten von Nanis Lazarett. Was ſich nur hatte fortſchleppen können, hatte um die Erlaubnis gebeten, nach der kranken Schweſter Nani ſchauen zu dürfen, und der eine trug einen Nelken⸗ ſtrauß, und der andere hatte Roſen in den verſtümmelten Händen, und dem langen Natzi, der nie ſatt werden konnte, ſe beſ ein Stück Brot aus der Taſche. Verlegen ſchoben e de armen Haſcher vor, wie die Pepi ſie anſchnauzte. „Der iſt halt ſo unruhig'weſen, mer ſein nur da als Be⸗ gleitung!“ Und dabei drängten ſich doch alle herein. Die Nani wandte den Kopf bei dem Laut der ſchweren Schritte, der Stöcke, und Krücken; ihre Augen leuchteten auf: „Ihr alle!“ ſagte ſie in hellem Jubel, und ſie Ncn die Schrecken des Todes über die Liebe des Lebens— Blumen⸗ duft wehte über ſie hin, und der lange Natzi ſchob ihr ver⸗ legen grinſend ſein Brot auf den Schoß. Der arme Haſcher ſtand vor ihr: in ſeinem Geſicht ar⸗ beiteten die Muskeln zum Reißen, er hatte die Schrift des Todes in ihren Zügen erkannt, ſein ganzes Sein war Wille, Wille zum Kampf mit der Macht des Vergehens, um dies Leben wollte er kämpfen. Sein Mund, der nach den Lauten der Heimatſprache ſuchte, ſchrie auf in Schmerz, Liebe und Befreiung:„Mutter!“ 8 Akkord aus einem Meer von Tönen zu ihr herüber gefloſſen, fernher von jener lichten Grenze, an der das Meer des Lebens mit dem Meer der Ewigkeit verſchwimmt. Und ſie hörte die Lali, die ſich über ſie beugte, fing die letzten Worte der Nani 8 auf:„Wunderſchönes Leben—— Arnold— ſchüttie——.“ FFPPC neuen Roman. Fritz Stowronnek, der vielgeleſene, temperomentvole Er⸗ zähler, führt uns in ſeinem feſſelnden Werk Im Schatten des verdachts“ „Das wird der Poldl ſein,“ ſagte die Lali mit einem Auf⸗ atmen. 9 8 8 5 und deren romantiſche Reize er wirkungsvoll zu ſchildern weiß. an der Urabſtimmung. Für den Streik als letztes gewerk⸗ Konflikten. Nach den hier eingetroffenen, aber noch nicht be⸗ publiziſtiſch ein warmer Vorkämpfer des Anſchlußgedankens endgültigen Geſtaltung der Dinge in Deutſchöſterreich ab. (Von unſerem Berliner Büro.) Abm, 5. Jan.(WB.) Die Tribuna ſchreibt: Das Er⸗ 9 zu der Frage der Reviſion des Vertrages von Sevres unter Die Nani hörte das Wort noch, es kam wie ein voller Glocken des Stephansturmes anſchlagen, voll, tief und ehern — Siegesläuten! Ein Leuchten ging über ihr Geſicht, die In der morgigen Abendausgabe beginnen mir mit einem in die Welt der Grünröcke, deren Geſtalten er vortrefflich zu zeichnen —— Arbeitsgemeinſchaft Mittwoch, den 5. Januar 1921. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 6. Wirtſchaftliche Fragen. Gründung eines Landesverbandes badiſcher Wagnermeiſter. Kürzlich fand in Offenburg die Gründungsver⸗ ſammlung badiſcher Wagnermeiſter ſtatt, die aus allen Teilen des Landes gut beſucht war. Der Verlauf der Verſammlung erbrachte den Beweis, daß der Landesverband von allen Wagner⸗ meiſtern, die mit der Zeit gehen, als eine Notwendigkeit erachtet wurde, um auch dieſem Handwerk zu der ihm zuſtehenden Geltung zu verhelfen und gemeinſam die Schwierigkeiten zu überwinden, die die heutigen Zeitverhältniſſe mit ſich bringen. Bei den Wahlen ging als Vorſitzender Herr Th. Spitzfaden, Karlsruhe, als Schrift⸗ führer Herr F. Kohlenbecker und als Kaſſier Herr G. Theurer⸗Karls⸗ ruhe hervor. Der jährliche Beitrag wurde auf 15 M. feſtgeſetzt. Eine Mahnung und Warnung. Aus einer Rede des Pſychiaters Profeſſor Gaupp über den Alkohol, die er kürzlich hielt, heben wir zwei Stellen heraus, die ſich nachdrücklich an das Gewiſſen des Volkes wenden: „Mit jedem Liter Vollbier nehmen wir den hungern⸗ den Kindern 230 Gramm Gerſte, mit denen ſechs Teller wert⸗ voller Suppe hergeſtellt werden können.... Wenn ich an Nahrung geſättigt zur Kneipe ziehe und dort im— von drei bis vier feuchtfröhlichen Stunden meine drei bis vier Liter Vollbier genieße, ſo nehme ich— keinem körperlichen Bedürfnis gehorchend, ſondern nur einer akademiſchen Sitte folgend— 18 bis 24 Kindern die nahrhafte Suppe vom Munde und trage mein Scherflein dazu bei, daß Rachitis und⸗Tuberkuloſe den Leib derer verderbe, die dereinſt nach den Jahren des Jammers und der Schmach ein neues befreites Deutſchland zur Höhe führen ſollen. Ein Volk, das in der Zeit der Not und Verarmung in die Narkoſe des Alkohols flüchtet, iſt zum Untergang reif; ein Volk, das wie Amerika in der Zeit der wachſenden Blüte dieſe Narkoſe von ſich weiſt, geht einer großen Zukunft entgegen.“ Und Gaupp fügt hinzu: es ergibt ſich daraus, was wir zu tun haben. Städtiſche Nachrichten. Was viele Mieier jetzt beachten müſſen. Zu der unter dieſer Ueberſchrift vor einigen Tagen von uns veröffentlichten Zuſchrift der Mietervereinigung geht uns aus Haus⸗ beſitzerkreiſen folgende Erwiderung zu: Der von der Mietervereinigung ausgehende Artikel enthält eine derart handgreifliche Unrichtigkeit, daß eine Richtigſtellung ſich eigentlich erübrigte. Wenn f trotzdem erfolgt, ſo hat das ſeine be⸗ ſonderen Gründe. Der Verſaſſer ſchreibt unter anderm— nicht wörtlich—, die einſtweilige Anordnung des Mieteinigungsamts vom 20. Dezember, die den Vermietern in weitem Maße entgegenkomme, ei ſachlich durch nichts gerechtfertigt. Eigentlich wäre es Sache des ieteinigungsamtes, ſich gegen dieſe 74 zu verwahren.“ eu Um aber von vornherein der Möglichkeit vorzubeugen, daß das Mieteinigungsamt jemals ſagt: Seht ihr, hier ſind wir euch Haus⸗ beſitzern weit entgegengekommen, die Mieter haben uns deswegen angegriffen uſw., iſt eine Klarſtellung erforderlich. Schon im Früh⸗ jahr des vorigen Jahres pfiffen es die Spatzen von den Dächern, daß beſtimmt mit einer Umlage von 162 Pfg. vom 100 des Liegenſchafts⸗ wertes zu rechnen ſei. Das Mieteinigungsamt ſtellte ſich taub und erkannte in der Ertragsberechnung noch im Herbſt 1920 nur den Be⸗ trag von 108 Pfg. als„genehmigt“ an. Als nun der Stadtrat am 9. Dezember einige Beſchlüſſe faßte, die dem Hausbeſitz eine Be⸗ laſtung von mehr als 1 Proz. der geſamten Geſtehungskoſten brach⸗ ten, ſchlug dem Mieteinigungsamt doch das Gewiſſen, und es ver⸗ ͥffentlichte die Anordnung, die angeblich ſachlich nicht gerechtfertigt iſt. Wenn überhaupt etwas ſachlich gerechtfertigt iſt, dann dieſe An⸗ ordnung. Von einem Entgegenkommen für die Hausbeſitzer kann gar keine Rede ſein. Es hätte vielmehr dem— hoffentlich auch von der Mietervereinigung anerkannten— Grundſatz von Treu Glauben widerſprochen, wenn die Anordnung nicht erfolgt wäre. Nun noch einige Worte über die Mietervereinigung. Kein Haus⸗ deſitzer denkt daran, den Mietern einen Zuſammenſchluß zur gemein⸗ ſamen Vertretung ihrer Intereſſen verbieten zu wollen. Es liegt auch mir fern, den Führern der Mietervereinigung irgendwelche Vor⸗ ſchriften zu machen. Nur auf eines möchte ich hinweiſen: Soviel mir bekannt wurde, ſind hier in Mannheim mehr als 10 000 Wohnung⸗ ſuchende, die ſich ihr Recht auf eine menſchenwürdige Unterkunft nicht mehr lange werden verkümmern laſſen. Bisher ſcheint mir die Mietervereinigung denn doch die Intereſſen dieſer Leute vollkommen vernachläſſigt zu haben, es wurden einſeitig nur die Mieter geſchützt, die in einex Wohnung feſtſitzen und gar nicht unter den troſtlos ver⸗ fahrenen Wohnungsverhältniſſen zu leiden haben. Die Mieterver⸗ einigung und das Mieteinigungsamt waren des Glaubens, die immer ernſter werdende Wobnungsfrage löſen zu können durch gewaltſames Niedrighalten der Mieten, die vielfach und Opfer. kaum 76 der tatſächlichen Ausgaben decken. Die Folgen dieſer ver⸗ kehrten Politik ſollten eigentlich jedem, der ernſtlich eine Beſſerung der Wohnungsverhältniſſe anſtrebt, zu denken geben. Ich muß da⸗ rauf verzichten, die Folgen zu ſchildern. Das ſtädtiſche Grundbuch⸗ amt kann genauere Auskunft darüber geben. Solange die jetzt be⸗ wohnten Häuſer nicht ſoviel Mieten abwerfen, daß die Ausgaben voll- gedeckt werden, iſt eine Beſſerung nicht zu erhoffen. Volks- und Jugendleſehallen des„Bezirksverbandes gegen den Alkoholismus“. Die Leſehalle Schwetzingerſtraße 83 wurde im Monat Dezember von 694 Erwachſenen und 1333 Kindern im Alter von—14 Jabren beſucht. Die Leſehalle im Linden⸗ hof, Rheindammſtraße 39 hatte einen Beſuch von 388 Erwachſenen und 705 Kindern. Die Leſehallen ſind Werktags geöffnet von—8 Uhr nachmittags, für Kinder von—6/ Uhr. Die Benützung der Leſehallen iſt frei. sw. Juckerdiebe ſind hier, in Ebersbach und in Mülheim a. Rh. verhaftet worden. Der größte Teil des geſtohlenen Zuckers wurde wieder beigebracht. Es war eine Belohnung von 6000 M. ausgeſetzt. Parteinachrichten. Deuiſchnationale Votkspartei. Am 30. Dezember fand im Caſinoſaal die Weih⸗ nachtsfeier des Ortsvereins Mannheim ſtatt. Der geſchmückte Saal war bis auf den letzten Platz gefüll Acht lebende Bilder aus der Weihnachtsgeſchichte, durch Rezita⸗ tionen und Weihnachtslieder wirkungsvoll mit einander oerbunden, löſten eine weihevolle Weihnachtsſtimmung aus. Der anſchließende gemütliche Teil wurde durch eine Verloſung belebt, bei w lcher wertvolle Geſchenke viel Freude bereiteten. Die 3. Vorſitzende, Frlu. Scharnke begrüßte einleitend die Erſchienenen, während der Ge⸗ ſchäftsführer, Dr. Glitſcher, den Dank an alle, die zu dem Ge⸗ lingen der ſchönen Feier beigetragen hatten, zum Ausdruck brachte. Nus dem Lande. UKarlsruhe, 4. Jan. Der 6jährige Sohn eines Braumeiſters hatte auf der Straße ein geladenes Terzerol gefunden und damit geſpielt, bis ſich die Waffe eatlud. Dabei drang ihm die Kugel über dem linken Auge in den Kopf ein. Die Verletzung führte den Tod des Jungen herbei. 5 WB. Kollnau, 4. Jan. Am Silveſterabend iſt hier die 15 Jahre alte Thereſe Haberſtroh freiwillig in den Tod gegangen. Das Mädchen ſollte in nächſter Zeit in Zwangserziehung kommen. Man fand es am Neujahrsmorgen auf dem Bahngleiſe zwiſchen Buchholz und Denzlingen tot auf. Freiburg, 28 Dez.(WB.) Die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche wütet in vielen Gemeinden Oberbadens weiter. Ganz beſonders ſchwer iſt die Gemeinde Unadingen betroffen, wo über 50 Stallungen verſeucht ſind. Ein Farren, 15 Kälber und 20 junge Schweine mutten bereits abgeſchlachtet werden. WB. Freiburg, 4. Jan. In Sachen des Raubmordver⸗ ſuches in dem Nachtſchnellzug Baſel—Amſterdam, der, wie be⸗ richtet, zwiſchen Müllheim und Freiburg verübt wurde, hat die Freiburger Staatsanwaltſchaft eine Belohnung von 1000 Mark zur Ermittelung der Täter ausgeſetzt. vor, daß der Täter einen etwa 27 Jahre alten, unterſetzten leiter haete, der ſich während der Tat im Durchgarg aufhielt und 19 mit dem Schaffner unterhielt. Offenbar hatte er die Aufgabe, en Täter vor lieberraſchungen zu ſichern.— Im Bergwerk Hofs⸗ rund(Schauinsland) wurde der.beiter Wiesler aus Drehbach ver⸗ chüttet. Er konnte nur als Leich geborgen werden. )( Lottſletten, 4. Jan Durch uavorſichtiges Umgehen mit einer Piſtole wurde der 17 Jahre alte Ludwig Ankenbrand von ſeinem 18 Jahre alten Bruder Karl ſo ſchwer in den Unterleib geſchoſſen, daß er baͤld darouf verſtar b. Der Täter wurde verhaftet. Schopfheim, 26. Dez.(W..) In der Frühe des Chriſttages iſt die Kaſteler Mühle zwiſchen Schönau u. Zel. ein idylliſches Wahrzeichen des Wieſentales, niedergebrannt. Drei Stück Vieh und alle Habſeligkeiten des Beſitzers fielen den Flammen zum Der Schaden iſt daher ſehr hoch. In Verbindung damit u ſtehen, der im nahegelegenen ewohner des Wirtshauſes befanden Die Frau der Beſitzers ſcheint ein Raubverſuch irſchen“ verübt wurde. Die bei dem Brande der Kaſteler Mühle. ernauer war allein im Hauſe, als ein Fremder eindrang und die Frau mit Androhung des Todes anfiel. Die Frau Konnte ſich jedoch in das Schlafzimmer retten und ſich einſchließen. Der Täter raubte dann— 500., ein Jagdgewehr und eine Uhr. Er iſt un⸗ erkannt entkommen. Es beſteht der Verdacht, daß der Räuber auch den Brand gelegt hat. )6Lörrach, 28. Dez. Für den ſchweizeriſch⸗deutſchen Grenzverkehr zwiſchen Baſel und Lörrach wurde ein Ab⸗ kommen getroffen, wonach verſuchsweiſe für die Dauer von zwei Monaten eine Paſſierkarte anſtelle des Paſſes eingeführt wird. Die ſchweizeriſche Paſſierkarte wird von den Schweizern aufgrund der Niederlaſſungsbewilligung gegen eine Gebühr von 2 Fr. und auf 1 Jahr Gültigkeit ausgeſtellt und wird von den deutſchen Kunſt und Wiſſen. O Zu Defreggers Tod. Zu Beginn der geſtrigen Münchner Stadiratsſitzung widmete der erſte Bürgermeiſter dem verſtorbenen Maler Franz v. Defregger, der ſeit 1905 Ehrenbürger der Stadt München war, einen Nachruf. Die Stadt ſei dem— Künſtler, deſſen Meiſterwerke weit über die Grenzen des Landes hinaus gerühmt ſeien, zu bleibendem Danke verpflichtet. Zum Peihen der Treue, Dankbarkeit und Verehrung erhob ſich das Kol⸗ egium von den Sitzen. Zu des Künſtlers Begräbnis wird die Stadt eine Abordnung entſenden. Den Angehörigen wurde das Beileid der Stadt ausgeſprochen und an der Bahre des Künſtlers wurde ein Kranz niedergelegt. O Bilderfund in der Pfalz. In der Bildergalerie zu Schleiß⸗ heim entdeckte der Konſervator Dr. Sprater vom Mröer, Muſeum der Pfalz mehrere Gemälde pfälziſcher Klöſter, ſo Eußerthal, Lambrecht, Hördt uſw.; die für die pfälziſche Geſchichte bedeutſamen Arbeiten werden in den nächſten Monaten in das ge⸗ —— Muſeum überführt und zur allgemeinen Beſichtigung aus⸗ geſte Die Bücherei der Volkshochſchule. Eine Sammlung gemein⸗ verſtändlicher Darſtellungen aus allen Wiſſensgebieten wird vom Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Dr. Richard Jahnke, Miaiſteral⸗ direktor im Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung in Berlin im Verlag von Velhagen u. Klaſing in Bielefeld und Leipzig herausgegeben. Kein Buch kann das lebendige Wort er⸗ ſetzen, kein Vortrag die Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Lehren⸗ dem und Lernendem. Aber nicht jeder iſt in der Lage, an einer teilzunehmen, nicht jedem kann eine ſolche ſerade das bieten, deſſen er bedarf. Das iſt vielleicht nur einer ammlung wie der vorliegenden vorbehalten. Nicht bloße Dar⸗ bietung iſt das Ziel der Sammlung, ſondern Einführung in die Fragen der Wiſſenſchaft und Anleitung, ſie ſelbſtändig zu durch⸗ denken. Und für den, der zu lehren befähigt und bereit iſt, ſoll ſie nach Form und Inhalt ein Muſter ſein, was für Gegenſtände zur Behandlung geeignet ſind und in welcher Weiſe ſie den Hörern nahe gebracht werden können. Das erſte Bändchen, Albrichs Ein⸗ führung in das philoſophiſche Denken, ſoll den Zugang zu dem ſchwer zugänglichen und doch ſo lockenden Gebiete der Philoſophie erſchließen; es will zeigen, was Philoſophie iſt, mit welchen Fragen ſie ſich beſchäftigt. Während das Buch von Oſtwald, das moderne Japan, uns mit dem Werden und Weſen der neuen Großmacht bekannt macht, die noch einmal eine bedeutende Rolle im Welt⸗ geſchehen ſpielen wird, führt uns Harings„Aus unſeres Volkes Werdegang“ in die vorgeſchichtliche Zeit des eigenen Volkes zurück, die jetzt von beſonderer Bedeutung für uns iſt, da wir wieder am Anfange einer Entwicklung ſtehen. Die biologiſchen Streifzüge von Welten zeigen, mit welchen Fragen ſich die jüngſte unter den Naturwiſſenſchaften beſchäftigt, während die Einführung in das öffentliche Recht von Konrad Maß der bedauerlichen Unbekanntſchaft mit unſern öffentlichen Einrichtungen abhelfen ſoll. Die Einführung in Richard Wagners Werke und Schriften endlich, aus der Feder des Freiherrn von der Pforten, ſoll genauer bekannt machen mit einem der größten Deutſchen, deſſen Schöpfungen, ſo hoffen wir, mit dazu helfen, wieder unſerm Volke ſein Anſehen in der Welt urückzuerobern. Weitere Bändchen, zum Verſtändnis der Malerei, r Philoſophie, der Geſundheitslehre uſw., befinden ſich in Vor⸗ bereitung. Ganz oder keilweiſe zerſtörte Klöſter in Rürnberg. Die ſchlag⸗ wortartige Faſſung nachſtehender Zeilen braucht nicht zu überraſchen. Sie ſind dem 3. Bande des„Handbuches der deutſchen Kunſtdenk⸗ mäler“ von G. Dehio entnommen, der ſoeben in 2. Auflage im Verlag von Ernſt Wasmuth in Berlin erſchienen iſt. Der Band umfaßt Süddeutſchland im engeren Sinne, alſo die Länder Württem⸗ berg und Bayern, und enthält in höchſt überſichtlicher Anordnung eine Fülle kunſthiſtoriſcher Daten und Urteile, gründliches fachkun⸗ diges Wiſſen auf die knappſte— gebracht. Der den ganz oder teil ⸗ weiſe zerſtörten Klöſtern Nürnbergs gewidmete Abſchnitt lautet mit Auflöſung der Abkürzungen:„Schottenkloſter S. Aegydien, abge⸗ brannt 1696, in den nächſten drei Jahren als Gymnaſium wieder aufgebaut; beſteht ſo noch heute.— Auguſtiner ſeit 1218(1225); die 1479—88 von Hans Beer erbaute Kirche wurde 1816 abgebrochen; die Abbildungen(Barbeck) zeigen Hallen von 3 Schiffen, reiche Fächergewölbe mit maßwerkartiger Detaillierung. Teile des Kloſters, an deſſen Stelle das Juſtizgebäude kam, 1873 ins Germaniſche Mu⸗ ſeum verſetzt.— Clariſſinen. Letzter Reſt des Kloſters 1902 abge⸗ brochen.— Dominikaner. Kirche 1807 zerſtört, Kloſter jetzt Stadt⸗ bibliothek.— Dominikanerinnen S. Katharina; die Kirche einfache gotiſche Baſilika vor 1295, jetzt Vorratsraum.— Karmeliter. Ge⸗ gründet circa 1250, Kirche S. Salvator niedergelegt 1817.— Bar⸗ füßer; ſeit 1228; die Kirche im 17. Jahrhundert umgebaut, ihre Reſte in der„Findel“ und den Häuſern Königsſtraße 1 und 3 nahe der Muſeumsbrücke.— Kartauſe. Geſtiftet 1380 von Marquardt Mendel. Kirche 1382 vollendet. Aus der Frühzeit des 15. Jahrhunderts die Kreuzgänge mit den Zellen, deren eine noch erhalten iſt. Seit 1525 profapiert, ſeit 1857 Beſitz des Germaniſchen Muſeums.— Landauer⸗ ſches Zwölfbrüderhaus. Als Gewerbeſchule umgebaut; gut erhalten die zugehörige Kapelle von 1506(vielleicht von Hans Beheim); das mit zapfenartig frei herabhängendem Rivpenwerk verſehene Gewölbe auf ziei ſchraubenförmig gewundenen Säulen. 4% Die Deutſche Alpenzeitung hat die vier letzten Hefte des Jahrgangs 1920 zu einem ſtarken Heft vereinigt herausgegeben, eine Erſcheinungsweiſe, die mit der Umgeſtaltung des Beraverlags in München zu erklären iſt, in dem das Blatt erſcheint. Die Fülle ganz vortrefflicher Aufſätze und effektvoller ſeltener Bilder, ſowie ideal ſchöner Kunſtbeilagen geſtaltet das Schlußheft zu einer muſter⸗ giltigen Publikat'on der alpinen Zeitſchriftenliteratur. Mit dem neuen Jahrgang iſt die regelmäßige monatliche Erſcheinungsweiſe ichergeſtellt, und die der Veröffentlichung harrenden Beiträge und ilder berechtigen zu den ſchönſten Erwartungen. c Der Wächter, eine Monatsſchrift für alle Zweige der Kultur, die im Verlag Parcus u. Co. in München erſcheint, verfolgt wie der Eichendorff⸗Bund, deſſen Organ der„Wächter“ iſt, das Ziel, unter den Anhängern der verſchiedenſten religiöſen und politiſchen Bekenntniſſe die romantiſche Lebensauffaſſung der Romantiker von Novalis bis Eichendorff für die Gegenwart und Zukunft fruchtbar zu geſtalten. An dem 1. Heft des neuen 4. Jahrgangs rühmen wir außer einer Fülle feſſelnder Aufſätze das vorzügliche Bildermaterial, Reproduktionen nach Originalen von Rudolf Schieſtl. 9 Aus dem Ausſchreiben geht— Grenzbehörden gegengezeichnet. Die deutſche Karte iſt grün, die ſchweizeriſche rot. Bewährt ſich er Verſuch, ſo wird laut Meldung der Telegraphen⸗Union die Paſſierkarte für den kleinen Grenz⸗ verkehr auf der ganzen ſchw. Kachbargebiete. * Mainz, 4. Jan. In dem rheinheſſiſchen Ort Armsheim bei Alzey ereignete ſich vor einigen Tagen ein ſcheußlicher Raub⸗ mord. Bei der etwa 50 Jahre alten ledigen Milchhändlerin Schwenk erſchienen am Hoftor drei gutgekleidete Männer, die Ein⸗ laß begehrten, Nachbarn hörten, wie Fräulein Schwenk fragte, was ſie wollten.“ Die Männer gaben zur Antwort, ſie möge nur auf⸗ machen, worauf die drei ins Haus gelaſſen wurden. Gegen 9 Uhr verließen ſie wieder das Gehöft und fuhren mit dem Zug nach Maiaz davon. Man nahm an, daß es Hamſterer geweſen wären, doch als man am nächſten Morgen in den Hof kam, fand man Frl. Schwenk in ihrer guten Stube geknebelt und erwürgt. Die Mörder hatten den Schmuck der Getöteten, ihre Sparkaſſenbücher und ihr Bargeld geraubt. Als Täter ſind inzwiſchen die Gelegenheitsarbeiter Wenz aus Mombach, Deiſter aus Gau⸗Algesheim und Klein aus Geiſenheim verhaftet worden. Alle drei ſind geſtändig. Aus ihren Ausſagen geht hervor, daß Wenz, ein übelbeleumundeter und aft vorbeſtrafter Menſch, der Anſtifter der grauſigen Tat geweſen iſt. Er hatte ſich als Hamſterer bei der Schwenk wiederholt zu tun gemacht und dabei den Plan ausgeheckt, der nach ſorgfältiger Vorbereitung dann von den drei ausgeführt wurde. Bei einer Hausſuchung wur⸗ den bei Wenz Uhr und Armband der Ermordeten vorgefunden. Daraufhin legte er ein volles Geſtändnis ab. Wenz hatte den Strick geliefert, mit dem ſeine beiden Mitſchuldigen die Frau erdroſſelten, während er draußen den Aufpaſſer machte. Da er der Ermorderen durch ſeine öfteren Hamſterbeſuche bekannt war, Uberließ er die Aus⸗ führung der Mordtat ſeinen Kameraden, die ſich als„Kontroll⸗ beamte“ Eingang in das Haus verſchafften. Die Annahme der Kri⸗ minalpolizei, daß ſich die drei Spießgeſellen in der Wohnung des geiſtigen Urhebers der grauſigen Tat ein Rendezvous geben würden, fand ſehr raſch ihre Beſtätigung. Die in der Wohnung poſtierte Wache konnte bald Deiſter und ſpäter Klein beim Betreten der Woh⸗ nung feſtnehmen. Die bei dem Mord gemachte Beute beſtand in 12 Zwanzigmarkſtücken, 28 Mark in Silber, 920 Mark in Papiergeld, ſowie in verſchiedenem Silberzeug und Schmuckgegenſtänden. * Ludwigsburg, 4. Jan. In der unteren Hoſpitalſtraße ſtarb dieſer Tage eine ſchon länger leidende Ehefrau. Aus Gram hierüber entſchloſſen ſich der ebenfalls leidende Gatte und eine jugendliche Tochter, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Eine ſtarke Morphium⸗ Einſpritzung hatte bei erſterem den gewünſchten Erfolg, während dei der Tochter die Wirkung verſagte. Die Einwirkungen des Giftes und die überſtandene Aufregung haben das unglückliche Mädchen veranlaßt, in einem unbewachten Augenblick zur Waffe zu greiſen. Mit einer ſchweren Kopfverletzung wurde ſie noch lebend nach dem Bezirkskrankenhaus verbracht, wo ſie nach kurzer Zeit ver⸗ ſchieden iſt. Sportliche Rundoͤſchau. Jußballſport an Neujahr. Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim— Spiel⸗ vereinigung 07 Mannheim:0. In der Schlußrunde trafen ſich am Neujahrstage die beiden Liga⸗ mannſchaften obiger Vereine unter der Leitung des Herrn Bachmann⸗ Karlsruhe auf dem Sportplatze in Feudenheim. Feudenheim hatte ſeine Mannſchaft umgruppiert, während Spielvereinigung 07 in ſtärkſter Auf⸗ ſtellung auf das Spielfeld kam. Feudenheim, welches Anſtoß hatte, war von dieſem Augenblicke an bis zum Schluß des Spieles ſichtlich überlegen. Es wurde daher auch während des ganzen Spiels nur auf ein Tor geſpielt. Spielvereinigung ſtellte ſich hierbei nicht das Zeugnis aus, welches einer Ligamannſchaft gebührt, ſondern verbarrikadierte mit allen Leuten ſein Heiligtum. Hätte es Feudenheim, bei welchem der Innenſturm einige tot⸗ ſichere Chancen unausgenützt vorübergehen ließ, verſtanden, die Mann⸗ ſchaft der Spielvereinigung mehr ins Feld zu locken, dann hätte der Ball ſicher verſchiedene Male den Weg im Netz gefunden. Trotzdem man auf Feudenheims Seite ein wirklich ſchönes, bei dieſer Mannſchaft ſelten ge⸗ ſehenes Kombinationsſpiel beobachten konnte, war dieſe Mannſchaft ſicht⸗ lich vom Pech——*3 zudem auch noch ein Elfmeterball verſiebt wurde. Es war eine große Seltenheit, daß Spielvereinigung über die Mittellinie kam. Die wenigen—- wurden von der aufmerkſamen Feudenheimer Verteidigung glatt abgewieſen, eine teilweiſe Unfähigkeit, ſoweit man dieſen Vorwurf in Anbetracht der vorhergegangenen Silveſterfeier, dem Feuden⸗ heimer Innenſturm machen darf, koſtete dieſer Mannſchaft den ſicheren Sieg. Das Verhalten von 07, die auf gut deutſch geſagt „mauerten“, kann nicht als ſportlich ſchön bezeichnet werden. Die Lejtung war einwandfrei. 3. Mannſchaft 3: 0; 4. Mannſchaft 8: 1. Fußballſport in Nordbayern. Am Neujahrstage und am 2. Januar kamen in Nürnberg⸗ Pn fünf große Fußballſpiele zum Austrag, von denen drei Verbands⸗ piele waren. Der 1..⸗C. landete gegen den N..⸗V. nach ziemlich überlegenem Spiel einen Sieg von 5. 0.— Pfeil leiſtete ſich wieder ein⸗ mal eine Ueberraſchung, indem ſie gegen den 1..⸗C. Bamberg nur ein unentſchiedenes Reſultat(1: 1) herausbrachten.— Eine große Ladung von 11:0 gab die Fürther Spielvereinigung den Kitzinger Bayern mit nach Hauſe.— In den Privattreffen ſah man zwei Leipziger Vereine. V. f. B. ſpielte in 8* 90095 Spielvereinigung und verlor 0 2, der 1..⸗C. hatte den V. f. B. u. T. Leipzig als Gaſt und blieb, mit ſechs Mann Erſatz ſpie⸗ lend, knapp mit:2 ieger.(α) Turnen. sr. Die Kreismeiſter der Deutſchen Turnerſchaft. Die Meiſterſchaften 1920 an den Geräten in den einzelnen Kreiſen der Deutſchen Turnerſchaft ſind in den meiſten Fällen in Form eines 55 ampfes und nur ausnahms⸗ weiſe in anderer Form zum Austrag 9 mmen. Die Meiſterwürde er⸗ rangen bei den Brandenburgern R. Kobs(Lübeckſcher Turnverein⸗Berlin), der aber inzwiſchen Sportlehrer geworden iſt, bei den Weſtfalen G. Stürſck (Turnverein Weſtfalia⸗Bünde) und E. Reichelt(Turnverein Datteln mit je 102 Punkten, im Mittelrheinkreis R. Farz(Turn⸗ und Fechtklu Oberſtein) und B. Felſing(Turnverein Jahn⸗Mainz) mit je 175 Punkten, bei den Schwaben Gleichner(Turngemeinde Schwenningen) und Nagel(Turngemeinde Eßlingen) mit 88 bezw. 82 Punkten(bei einem Neunkampf), bei den Bayern Nerlinger(Turnverein Göggingen) und Eichinger(Turnverein 1880⸗München) mit 179 bezw. 176 Punkten, bei den Thüringern G. Müller(Turnverein Lauſcha) mit 133 Punkten, bei den Sachſen M. Schumb(Allgemeiner Turnverein Bundäbra) mit 167 Punkten.— Der Kreis Norden iſt mit ſeinen Gerätemeiſterſchaften über die Beſtimmungen hinausgegangen, indem er einen Zwölfkampf für die Sonderklaſſe⸗Sieger Mülleger(Turnperein Sankt Pauli⸗Hamburg) mit 210 Punkten; für die 17jähr. Sieger Alſachſe(Turnerſchaft 1816⸗ ) mit 188 Punkten und einen Neunkampf für ältere Turner— ieger H. Stender(Hamburg⸗Eilbeck) mit 183 Punkten— anſetzte. Die übrigen Kreiſe haben entweder überhaupt noch keine Gerätemeiſterſchaften ausgetragen oder ſich nur auf die Meiſterſchaften an den Einzelgeräten be⸗ ſchränkt, jedoch von einer Meiſterſchaft im Gerätemehrkampf Abſtand ge⸗ nommen. M Die plälziſche Turnerſchaft wird zu den Deutſchen Meiſter⸗ ſchaftskämpfen in Leipzig etwa 20 Turner und 12 Turnerinnen ent⸗ ſenden. Die Ausſcheidungskämpfe der Konkurrenten ſind auf den 20. Fe⸗ bruar Egesest und werden in Pirmaſens abgehalten. Auch der Vox⸗ turnerkurs, der vom 17. Januar bis 5. Februar durch die bayeriſche Sandesturnanſtalt abgehalten wird, iſt nach Pirmaſens in die Turnhalle des Turnvereins einberufen. 5 Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswetterwarke in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7” morgens S—————————— ft⸗Tem⸗ E 60• 835 Srrn E 212 Wind S 2 8 83 18 5 1 65 53239988 Richt.Stärte 3 S Wertheim 1511— Königſtuhl 563765 4 7§ ſmäß. Hbeiech Sw ſſchw betech E 7 Karlsruhe. 127 7659 5 9 Baden⸗Boden J 213 766.5 10 No ſſchw ſ. bel 4 1 1 7 Villingen 715 768.3 Feldberg. Hof 1281 657,6 St. Blaſien 780— Allgemeine Witterungsüberſicht. Unter dem Einfluß hohen Druckes bleibt bei uns die milde Wit⸗ terüng noch weiter beſtehen. Wettervorausſage bis Donnerstag, 6. Januar, 12 Uhr nachts: 28 82 2 S2 5B8 7 —28282329.2 Zunächſt noch wolkig, ſtellenweiſe Niederſchläge, fortgeſetzt milde. ——— ———— 149 15 4 3 1 e 2* 7 Handelsbla PPPPPTTT—TPTT————— Rheinische Elektrizitäts.-., Mannheim. In der heutigen ordentlichen Generalversammlung ge⸗ dachte der Vorsitzende, Kommerzienrat Frank, zunächst in warmen Worten des verstorbenen Aufsichtsratsmitsliedes Seh. Kommerzienrat Engelhar d, zu dessen Gedenken sich die Versammlung von den Sitzen erhob. Die Generalversamm- lung, in der 29 Aktionäre mit 12 353 Stimmen vertreten waren, Senehmigte die Anträge der Verwaltung und setzte die Divi- dende auf 10% G. V. 796) fest. An Stelle des verstorbenen Geh. Kommerzienrat Engelhard wurde Kommerzienrat Dr. Haus Clemm, Direktor der Zellstoffiabrik Waldhof-Mann⸗ heim, neu in den Aufsichtsrat gewählt. Die Verwaltung stellte sodann einen Antrag auf Er⸗ höhung des Grundkapitals von 22 auf 44 Mill. 4 durch Ausgabe von 18 o00 Stück auf den Inhaber lautenden 6% kumulativen Vorzugsaktien mit einfachem Stimmrecht und von 2000 Stück auf den Namen lautenden 6/% kumulativen Vorzugsaktien mit z2fachem Stimmrecht unter Ausschluß des Bezugsrechts der Aktionäre, sowie auf Ermächtigung des Auf- sichtsrates zur Vereinbarung der Begebungsbedingungen. Der Vorsitzende verwies zunächst zur Besrün duns der Kapitalserhöhung auf die Darlegungen des Geschäfts⸗- Hberichts und betonte dann, daß die rapid fortschreitende Er- höhung aller persönlichen und sachlichen Aussaben und die gewaltige Ausdehnung des Unternehmens es der Verwaltuns zur Pflicht machten, rechtzeitig für das Anpassen der Eigen- mittel an die Verpflichtungen der Gesellschaft und' die Aus- dehnung ihres Wirkunssfeldes Socge zu tragen. och ein anderer Grund spreche dafür, die Echöhung der Eigenmittel rechtzeitig durchzuführen. Fast in der ganzen Welt sei ein scharfes Anziehen der Geldsätze zu bemerken, wel⸗ ches in einer Reihe von Ländern bereits zu einer Geldkrise geführt habe. In Deutschland seien wir in dieser Hinsicht bisher verschont geblieben, das dürie aber nicht darüber hin⸗ wegtäuschen, daß nur die unglückliche Aufblähung unserer Währung hieran Schuld sei. Sobald ein Abbau nach dieser Richtung ertolge, und er müsse erfolgen, wenn wir nicht dem Ruin entgegentreiben wollen, wird sich auch bei uns eine nicht unerhebliche Versteifung der Geldverhältnisse bemerk⸗ bar machen. Der Vorsitzende verwies sodann auf die ver- heerenden Wirkungen des sogenannten Friedensvertrages von Versailles und seine Rückwirkungen auf die Verhältnisse in der gesamten Weltwirtschaft. Ob und inwieweit eine Ver⸗ steifung der Geldsätze bei uns zu einer Geldlerise führen könne, werde von allen möglichen, Einflüssen abhängen, insbesondere auch von der weiteren Gestaltung der allgemeinen Waren- krise. In der Weltwirtschait befindet man sich bereits in einer Warenkrise. Die innere Verfassung und die seither geũhte vorsichtige Finanzpolitik der Geselischaft dürfte dafür bürgen, daß die Gesellschaft auch schwereren Zeiten, wenn sie kommen sollten, gut vorbereitet gegenüber⸗ stehen werde. Mit dem Antrag zur Ausgabe von 2 Mill. 4 Vorzugsaktien mit zbfachem Stimmrecht habe man lange ge- zögert. Nachdem man aber beobachtet habe, daß die unkon- trollierbaren Käufe in den Aktien der Gesellschaft nicht aui⸗ Bhören, habe man geglaubt, nicht mehr länger untätig zusehen zu dürfen. Alle Aktionäre hätten ein Interesse daran, die unbedingte Unabhänsigkeit und Selbständig⸗ keit des Unternehmens zu wahren, was man mit dieser Aus- gabe erreichen wolle. Die Anträge wurden hierauf einstimmis und ohne Erörterung genehmigt. Die neuen Vorzugssktien sind vom 1. Januar 1926 ab ganz oder teilweise mit 6monatlicher Frist zu 115/% einzichbar. Auch ist die Gesellschatt jederzeit berechtigt, die auf den Namen lautenden Vorzugsaktien in Inhabervorzugsaktien oder Inhaberstammaktien umzuwandeln. Bei den Beschlüssen hierüber steht den Inhabern der Vor⸗ zugsaktien die Ausübung des Stimmrechtes zu. Direktor Bühring dankte der Versammlung für das der Verwaltung durch die Beschlüsse, die von weittragender Bedeutung seien, ausgesprochene Vertrauen und versicherte, daß diese auch fernerhin wie bisher hemüht sein werde, die Interessen der Gesellschaft nach besten Kräften und nach jeder Richtung Kin zu wahren. Ueber den Geschäftsgang wurde noch bekannt, daß das Geschäft mit Aufträgen für—4 Jahre zu angemessenen Bedingungen versorgt ist. Es ist demnach zu erwarten, dab auch das Ergebnis des ablauienden Jahres ein befriedigendes sein werde. Das Ueberlandwerlk Jagstlcreis ist unter Beteiligung der Kreisgemeindeverwaltung in ein ge⸗ mischtwirtschaftliches Unternehmen umgewandelt worden, Wobei die Kreisverwaltung der Gesellschaft 20 Mill. xum Kusbau der Kreisanlagen zur Verfügung stellen wird. *. 3 Commerz- und Privatbank.-., Hamburg- Berlin. Das Bankinstitut hat nunmehr die Zweigniedeflaseuns in Mannheim unter der Firma Commerz- und Privat⸗ pank A,G, Fifiale Mannheim eröftnet. Die Geschätte- raume befinden sich auf den Planken P 3, 1. Wie wir bereits früher mitteilen konnten, ist die Leitung der neuen Großbanke- kiliale von den Herren Direktoren Willi Ulimann und Wil⸗ helm Hahn übernommen worden. Außerdem sind neben den peiden Direktoren die Herren Fritz Blauth und Walter Ganz als Handlungsbevollmächtigte zeichnungsberechtigt. Pfälzische Bank, Ludwigshafen. Auf Antrag der Deutschen Bank Filiale München sind auch die neuen 25 Mill.„ Aktien der Pfälzischen Bank zum Handel an der Münchener Börse zuglassen worden. In dem heute veröffentlichten Prospekt heiht es: Der Geschäktsgang im Jahre 1920 wat bisher ein guter, sodaß mit einem günstigen Ergehnis für das Jaht 1920 Serechnet werden kann, sofern nicht wider Erwarten noch un⸗ Vorhergesehene Ereignisse eintreten. Neue Aktienbank in Aachen. Unter dem Fitmennamen Credät Genéral Liéseois-G. wurde die Zweis⸗ BRiederlassung des Credit Genéral Lieseois Soc. An. in Lüttich in eine selbständigeAktiengesellschait mit dem Sitz in Aachen umgewandelt. Das Erundkapital, das voll eingezahlt wurde, beträgt 12 Mill.„4. Die neue Aktiengesellschaft führt dae bisher in Aachen als Zweigniederlassung des Credit Général Liégeois Soc. An. in Lüttich betriebene Bankgeschäft in un⸗ veränderter Weise fort. Personalien, Von der Firma L. Stromeyer u. Co. in Konstanz wird mitgeteilt, daß die Herren Dr. Emil Stromever und Manfred Stromeyer als Teilhaber in die ofiene Handels- Sesellschaft der L. Stromever u. Co. aüfgenommen wurden. Die Herren Eckrich und Schwarz hier zeigen an, daß sie am 1. Januar 1921 nach 33- bezw. azjähriger Tätiskeit als An⸗ Sestellte und Prokuristen der Firma Adolt Pfeiifet, Abtig. Eisenwaren, Mannheim, am hiesigen Platze unter dere Firma Eckrich u. Schwarz eine Eisenwarenhandluns und Spezialgeschäft in Bau- und Möbelbeschlägen gegründet Hhaben. Außherdem führt das neugegründete Unternehmen Fabrikbedarfs-, Dekorations- und alle sonstigen einschlägigen Artikel. 5 Kapitalserhöhungen. Die Maschinenweberei zel! 1. W. erhöht das Aktienkapital von zurzeit 10 um.50 Mill 4 Stammaktien zum Erwerb der Spinnerei u. Weberei Schönau . Zell und weiter um 1,43 Mill.& Vorzussaktien, über deren Verwertung jetzt noch nichts mitgeteilt wird.— Die ſt des Mannheimer General Margarinewerke A. L. Mohr G. m. b. H. in Hamburs erhöht von 8 auf 10 Mill. 4.— Die.-G. für Leder⸗ fabrikation in München verdoppelt von 2 auf 4 Mill. 4. Die Vereinisten Mosaikplattenwerke Fried- laud Finzis erhöhen ihr Kapital von 1,20 Mill, 4 auf .80 Mill. A. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 5. Jan. ODrahtb.) Die Haussestimmung, die sich gestern gezeigt hatte, übertrus sich heute zu Besinn auf den Kassaindustrieaktienmarkt, wähtend sich auf dem Gebicte der Montanpapiere eine gewisse Reaktion nach unten be⸗ merkbar machte. Die Kurseinbuben schwankten zwischen 3 bis 8/%. Mannesmann stellten sich bei einiger Nachfrage 590 höher, Deutsch-Luxemburger unter Berücksichtigung des Dividendenabschlages von 269% mit 380 bekestigt. Adler- werke Kleyer büßten wieder 8/ ein. Chemische Goldschmidt schwankend, 1000—980. Etwas reger gesucht waren Chemische Lackfabrik Schramm. Anilinwerte unterlagen mäßiger Ab⸗ schwächung. Holzverkohlung fest, 7056. Für Elektrizitäts- werte erhielt sich das Interesse zu meist um mehrere Prozent erhöhten Kursen. Neben Akkumulatoren Berlin, Licht u. Kraft blieben auch Deutsch-Uebersee-Zertifikate fest. Durch höhere Kurse fielen Maschinenfabrik Eßlingen, Seilindustrie Wolff, Schuhfabrik Herz und Zellstoff Aschaffenburg auf. Daimler-Motoren gaben bei 200 4% nach, Hirsch Kupfer 444, plus%. Nachfrage erhielt sich nach heimischen Banken. Berliner Handelsgesellschaft lebhaft, 230 plus%, Luxem⸗ burger Internationale Bank weiter sefragt. Kaliwerte an⸗ ziehend. Westeregeln wurden 359“ gesteigert. Im freien Ver⸗ kehr wurden Deutsche Petroleum bei größeren Umsätzen ge⸗ handelt, 2333. Lechwerke fest, 212, ferner Mansfelder Kuxe höher, 4900. Chemischę Rhenania 810 genannt. Mexikanische Anleihen ruhig, aber fest. Schantung, Baltimore Ohio an- ziehend. Der Verlauf der Börse War entschieden ruhiger. Feste Haltung bewahrte der Einheitsmarkt. Privatdiskont 3696. Festverzinsliche Werte. 10 ) Inlndlache. 4. 8. 4.. 200—— 8——(— 65 rrr—** S annhelmer von——.— 4 e 89 Deutache Relchsanl.— 9—94—* 29 9 2% Fan-Puit en-nior. 75 2 00. 65.7557.— 770 0.— 75. 57% l. Relohs-Schatzanl., S, Surländische, 4½% W. u. V. do. 80.50 80.75 485 Oest. St.-R. v. 1918 22.—22— 4¼% 1. Reioüssehatzanl. 72.— 72.— 49/½0 do. Sohatzanweis..30.30 75 Prea Seieawel—4% 0. Sch e, * 0—.— 3/ Preubtsohe Konsole 83.— 89.80 40 brgerigtüe Aoldrenie 81.— 58.50 85 0..— 2— 37½ 4 S 8 24.7328.25 4% Bad. Anleihe von 1910% do. St.-Rte..1897 23.—26.— Dividenden-Werte. Bank-Axktien. Div. 4. 5. biv. 4. 3. Badische Bank 6/ 280.— 264.—Chem. Rutgerswerke 12¼ 460.— 488.50 Beriiner Randeisges. 10 24.— 250.— Südd. Drahtindustrie 7—.— 250. Darmstädter Ba 6 160.— ſe3.— Aligem. Elextr.-Ges. 10 350.80 340.— Deuisohe Bank 12 380.50 85.— Sergmanu W. 12 836.— 400.— 3——9 1— 9 Sieeen 9*—9 resdnor Ban.— 0—* Nationalbk. 1. Poutechl. 5—.— 203.50[ Rh. Elektr.-Ges. Mannh. 7.— 219.— Pfälzisohe Bank 7 182.— 182.—Sohuckert Müraberg 8.50 292.50 Piälzische Hyp.-Bank 9 188.—166.— Slemens& Haleke 12 570.— 270.— Bheinjeohe Greditbank 7 165.— 185.— Gummiw, Peter 18 520.— 530.— Rheinische Uyp.-Bank 9 195.50 1865.50 kleddernh. Kupferwerk— 451.— 450.— Südd. Disooniö-Ges. 8 183.50 189.50 N 3 927.50 326.— penheim eee Bergwerks-Aktien. 7 5 Boch Bergb. ö. Gubet 40.— 849.— Laiere Deutsch-Lux. Bergw. 10, 405.— 280.— do, Sücd. Ingdert 10 862.— 85.— Seisenkiron. Sergiwock 288.— 84.80 40. Spiokars R Harpener Bergbau 566.— 555.—Wafemünte LaGwigsh 12 266.— 278.— Kalxww. Westeregein 35 835.— 94.— KHasokinenfab— hn-Hür-Werte 6.— 88.—. ue ever a88.— 262.— Opersonl, Eieend-nod. 2 240.— 91.50 40, Saditoße Buriach 284.5 39. 49. Weenind.(Caro)14.—— Panfermeoren 140 82.— 99.— Pabgtx Berobau 880.—E48.— Raschinenfbr. Eöungen? 414.— 376.— V. Nön.- u. Laurahltte 10 309.50 376.—do. Eisenach 10 243.— 2ʃ0.— Transport-Aktien. 88— 700.— 770.— Sohantü*3* 3 m an.-Am. Paketlahrt— 184.— 106.— Carisruher Nasch. 10 640.— 550.— Norddoutecher LIoy— 182.25 197.50 Rasch, u. Arm. Kklain——.—.—.— Oeet.-Upgar. Stagisb. 7% 186.——.—Pfälz, Nähm. Kayser 12 300.25—.— dest. Sücbann(Lomb.)-—.——.—Schnellpr. Franttentb. 7 361.— 388.— Industrie-Aktien. B 983—— Arun à Slükinger 6 288.— 285.—Pf. Pulverfabr. in dert a0—2—.— K K* 1———— Woftr 7 2³ʃ.— 288.— S0he Anliia— 84.— i S — Pen eee, 8—— aem. Grlech,-Eloktr..—— renfbe. Furtwanger— 8 43 404.— 457.75 7 S P40 249 284.—.— „ohem. Fabr. Mannh.—.—42.— Seoffabr. 8 464 Obem Fabr. fiühineim 4 259.— 250.— 2 ER 60. Rolxverkohlung 8 700.— 706.— dd. Frankoniha— 48.—48 50 Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. 8) Reiehs- und 4. 8. D. 4 3 tspapiere. Hhabostete, Iheten, 0 eeee ee 8 x 00.—— 505 8 e e 0 3—.— e e 4½¼% d0. 1926er 90.60 20.50 Ssonbahn) 163.— 165. 4% See eicheant. 30 4³%% eo.—— 93 0. n 7% 00. 59.40 59.70 4% do. Untfiz, Anieine—.— 18.— 20½% 40. 96. 60.50 4% do, Tolſopl. v. 1811 92.— 91.50 4% Preusiehe Konsois 64.75 62.704% d40. 400-Pos.-Lose 500.— 485.— 6—.70—0 0% 5 2 20 25.10 0. 9 210 9.19„— /Badleohe Anleihe 74.0 72% cdo. Goidrente.—.— 2/% Beyerische Anleine 65.50 65.50 4%„ d0. Kronenrente] 25.— 29. 7% feseſsohe Anieine.75 70 ½% Mtener Iveat,-Anl.— 34.— 4% Frankturtor Stadtanl. 102.— 104.— 3% Oesterreſon.-Ungaf. 4% Münchener Stadtani. 87.25 85.— Seuatsbankcf alte 69.30 87.— 4% Frantf. Hypotheken- 2% ao.. Serſe 46.— 46.— baßk-Panductefo% d. SehrAutzen 50.25 50. 4%, d9. Golgpriorküt] 50.— 3123 ) Auslündische 3,0% Sucbet. Ech. a Fr.“.— 50.75 Rentemwente, 300% 1 Krſocnut. 41% Costorrelohlohe Aeee e Sohatzanweisung 34.70 35.— 4 4⁰ Scris I 6% 0. Goſeregte.8 27%% Kc, ob 190—.— 12.— 4% do. oom. Rente 25.—.259% D. Uebersse- Ei.-Inl.—.——.— X Berlin, 5. Jan.(Eig. Drahtb.) Nach der Fieberhitze der sestrigen Börse machte sich heute eine gewisse Ernüch⸗ terung bemerkbar. Die Börsenspekulation selbst schritt vieliach zu Realisatioſen, dagegen hatte das Publikum von neuem auf einer Anzahl von Gebieten größere Kauforders erteilt. Die Haltung hatte aber etwas Uneinheitliches und das Geschäft war wesentlich stiller als gestern. Zur Zurück⸗ haltung trug die Ungewißheit über die Eisenbahnerbewegung sowie die neuen Forderungen der Bergarbeiter bei. Am Mon- tanaktienmarkt lagen besonders Oberschlesier schwächer. Hohenlohe—18%, Caro—8/, Auch Bochumer und Buderus angeboten,—10/. während Hoesch und Mannesmann sich um ebensoviel besserten. Phönix + 3/%. Schiffahrtswerte von neuem lebhaft gesucht. Deutsch-Australia 20%. Unter den Elektrowerten lenkten Bergmann mit einer Steigerung von 18% die Auimerksamkeit auf sich. A. E. G. schwächkr. Gröheres Interesse trat für Automobilwerte hervor. Alte Beuz-Aktien 280, junge 230. Auch, Kaliwerte höher. In Soldschmidt war das Geschäft wesentlieh ruhiger, + 18//. Höher waren Szehsenwerk und Rheinische Metallwaren plus 20960, Guano und Orenstein u. Koppel, 10%. Deutsche Wafien lagen etwas sehwächer. Die Valutapapiere setzten Wesentlich höher ein. Deutsch-Uebersee Elektrizität 130, Canada 20%, Schantungbahn 1596. Petroleumwerte Singen zunächet Weiter nach oben. Deutsche Petroleum 2310. Deutsche Erdél 275. Am Kolonialmarkt waren Otavi und Südsee-Phosphat höher. Mansfelder Kuxe zogen aut 4073 an. Am Markte der einheimischen Werte zeigte sich wieder etwas ————————— Anlagebegehr. Auch Mexikaner höher. Im Verlaufe trat eine Abschwächung ein, zumal auch Devisen nachsaben. Deutsche Petroleum gingen auf 2290, Deutsche Erdöl auf 2650 zurück. Auch Orenstein u. Koppel schwächer, obwohl von einer Kapitalsverdoppelung mit hohem Bezugsrecht ge⸗ sprochen wurde. Bergmann singen weiter scharf nach obén. Es verlautete gerüchtweise von einer Interessengemeinschaft mit dem Sachsenwerk. Der Kassaindustriemarkt war kest, doch das Geschäft weniger stürmisch als gestern. Die Mark kam àus dem Ausland wieder schwächer. Aus Stockholm mit.50, Zürich.70 Amsterdam.17. De⸗ visen anfangs fester, aber bei ruhigereni Geschäf: als sestern, später schwächer. Deuisenmarkt. Frankfurt, 5. Jan.(Drahtb.) Im freien Frühverkehr wur⸗ den folgende Kurse genannt: London 27054(amtlich 26890), Paris 440(440), Brüssel 463(461), Newyork 76(75), Holland 2400(236756), Schweir 1155(1186), Italien 255(256). Im Vor⸗ mittagsverkehr war die Tendenz bei ruhigem Verkehr test. Die aintlichen Notierungen ließen nach fester Eröfinung eine Abschwächung erkennen. Frankfurter Devisen. amtlioh 4. Januar 5. Ianuar 4. Januar/ B. Januar eld Srief Geld Brief Geid Srief deld Briet Holland. 2382. 602267. 402365. 9002369. 10 Morwegen 1162.2001170.29 1183.607198.20 Beiglen 457.—458.— 460.50 461.50 Soheden. 1506 50 1511.501498.501501.50 London. 236.95 267.85 267.45 268.05 felsingfors 212.20 212.60 212.20 212.80 Parls.. 435.50 437.50 439.50/ 440.80 Wew Vork. 75.77 75.32 74.92 75.07 Sohwelz. 1146.301148.701144.80/1147.20[Wien, altes——“———+ Spanlen. 889.—.—1974.—978.—.-Oest. abg.] 16.890 17.021 16.48 16.82 Itallen..288.70 284.30 255.70/ 256.20 Budapest.12.60 12.640 11.73 11.77 bünemärk 11168.50ʃ1771.2011108 601119.20Prag.. 1.80 82.100——.— Frankfurter Notenmarkt vom 5. Januar. Geld Brlef Geld Briet Amerikanische Moten. 73.28„bo Oesterr.-Ungar., alte—..— Belgisobke—.——.— Norwegische———.— Bünisohe—.— Humünlschhe 90.65 91.65 Eaglisobe 296.50 287.50 Spanische——.— Französlische 438.50 439.50 Sohwelzer 1126.— 1129.— Holländische 2353.50 2255.50 Sohwedisoe2— Italienisobe 240.50 251.50 Tschecho-Slovakx 61. 82.— Desterreich, abgest.. 11.42 11.2 l Ungarische 13.95 14.05 Tendenz: Unter Schwankungen schwächer. Berliner Devisen. Amtllon 4. Janvar 5. Januar 4. Januar B. Ianuar geid I Brlef deld J Erief deld I Srieft L deld Ariet Hollenc FE480.100288.80 2362.60/2367. 40 Uew Vork 75.19 75.461 74.67 24.83 Brüssel. 159.50 460.50 460.50 461.50 Paris. 436.55 437.45 438.550 439.45 Christiania. 1188.801181.201178.901181.20S0wolz 1148.801161.151137.851142.15 Kopenhagon 1185.30 1188.701121.20)1173.50Spanlen. 968.50 860.500 974.—— Stooxhoſm. 1518.45 1521.551508.451511.53/Oest.-Ung.———.—. Relemgstors 210.75 211.250 218.25/ 218.25[Wien abg. 16.48 16.52 16.35 16.8 ſtallen. 254.70 235.30 257.20 257.0 Prag. 61.70 61.99/ 61.65 39 London. 267.95 260.551 266.201 266.80 lSudapest J 12.281 12.32 12.10 12.1 4 Waren und Härkie. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 3. Jan.(Drahtb.) Am Prodaktenmarkt zeigte sich etwas Kaufneigung für Hülsenfrüchte; das Geschäit war darin wie auch für die anderen Axtikel bei wenig veränderten Prei⸗ sen nut gering. Schwach gilt die Marktlage für Heu. Für Mais zeigte sich lebhafte Nachfrage für greifbare Ware. Vichmarkt. Der Karlsruher Viehmarkt am 3. Januar war befahren mit 261 Stück Vieh, und zwar 37 Ochsen, 42 Bullen, 40 Kühen, 4 Kälbern, 27 Schweinen und 102 Ferkeln. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht bei Großvieh.20 bis .90„, bei Kälbern zwischen 9 und 11, bei Schweinen zwischen 15.60 und 16.90 4. Ferkel wurden mit—8 4 das Piund lebend bezahlt. Der Geschäftsgang war langsam, daher wurde der Markt nicht geräumt. Preisrückgang auf dem württemberg. Viehmarkt. Auf dem württembergischen Schlachtviehmarkt hat, wie die„Münch. N..“ melden, eine sprunghafte Senkung der Vieh⸗ preise stattgefunden. Es gelangte das Vieh zu Lebend- gewicht-Preisen von weniger als 3 kür das Pfund zum Ver⸗ kauf. Das ist also die Hälfte des bisherigen Preises. Vom Leipziger Rauchwarenhandel. Nach den Vorschriften der englischen und amerikanischen Rauchwaren- Auktions⸗ häuser in London, Newxork und St. Louis hat die im Jahre 1915 mit 2,8 Mill. Kapital gesründete Speditionsfirma Ger⸗ hard u. Hey in Leipzig ihre Kommissionsabteilung, deren regelmäßige Rauchwarenversteigerungen einen stets wachsen⸗ den Umfang annahmen, in ein selbständiges Unter⸗ nehmen unter der Firma Gerhard u. Hey, Gesellschaft für Rauchwatenversteigerung und Kommission m. b.., Leipzig. umgewandelt. 3 Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Banlchause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 4. Januar. Nach-] An- Nach- An⸗ Name frage gebot Name frage gebot Alexandershall 60000 68000 Marie Lulssos 22500 AifcohNaII.. 4600/ 4700 M. 23000 24000 * Hammonla 7000 8000 ee ee Ke 67⁰⁰ 696%% 33400 33500 Neusollstedt 15 Belemode 49000 50000 Weustassfurrt 38000 3970 Rorgmannseegen. 49500 51000 Oberhoꝶff.. 6150 6300 8700 3000 Prinz Eugen 50000 51000 Braunschwelg-.ünedurg. 29000 29300 Ransbacch 17500 18000 Surbacch 32500 3300 Relchskronne— 90⁰⁰ Garpdunt—— N4 50„„„6100 6250 arſsiugg 00⁰⁰ 90⁰⁰ Sarishell„„„„10300 1ce0%/ Rothenber„„10700 11000 3„— 279 e 6—— 1270⁰⁰ s. 1e 167 ssing Barnten— Erichssegen 11300 11000 Sachsen Weimaor 25 65000 Feisenfest 23200 235700 Salzmünde 27400 25900 Friedrichrode 13500 13900 Schwarzburg 10500 11000 Börstenheh—— 4 4 0—. 85 8—— 25300 RSS 0 5 Siegtrie essen 0 29300 Sſückaut b. Sonderchsus. 83000 85000 Theodoeor 50000 51000 Srosaherz. WIIhelm Eenst 2d000 20400 Thürlagen 16400 16700 Söythorsbaſg. 22000 23000 Volkegroda„40600 47⁰0 Habigshorst. 14000 14400 W䳓bbecrk 30000 30500 Hanse Siiporbeg.27300 28000 Walter 11700 12000 Flelligenmühle 8 2³00 22 6400 Helligenrogs— 7000 Js9 WIinelmshall-Oelsburg. 16300 26709 Me er. eee— Wintershall 83* ee Loldrungen 209⁰ 35ʃ00 24 .2 809“ 6090*—3 9 Skt. 2⁵ 37⁰ Serse 6800 2700/ SeWS 2 20 Hermaon*93 10800 11200 705 N 8 Sachc en 6²⁰ Lincenb 3000 40000 Saſe cne e FFPFPPCPCCEoo e FFPPFFCTTCTTTCTCC ge 852 30500 27090 Hannoversche Kall Vorz. 131 120 ifnenseS 5 5 20000 20400 Heldbutg N 32 ESHs.. 70 9600 Nrgger a Jehenneshel„ 24180/ 200 Soneni 424% 4 FS Enigeneiii 35000 4c000 Sſg aniB 68/ 695 ereeiben. 14500 14000 Steſat 40( Wiart 22500 23300 Stelnförde 450— Teutonlc. 3650 470 Tendenz: ———* 5——————————— Haupiſchriftleitung: Dr. Frih Goldenbaunt. Veromwortlich für Politik; Dr. Fritz Goldenbaum; ür Feuillelon: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richarb“ „Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. — ——— Druck und Verlag: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer Geueral⸗Arzeiger G. m. b.., Maunbeim, E 6. 2 „Mittwoch, den 5. Januar 1921. Mannheimer General⸗Unzeiger.(ubend· Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 6. Aus der NR Technik Die Entwicklung der Schnell⸗ telegraphie. pieligſten Teil einer Telegraphenanlage bildet die ernleit Man war darum auch ſchon frühzeitig beſtrebt, mit möglichſt wenigen Leitungen auszukommen und die vorhandenen dafür beſſer auszunützen. und Empfangseinrichtunge in der Tat gelungen. 8 echnik bis heute hervorgebracht hät, leiſtungsfähig als ihre älteſten Vorgänge die langſamer arbeitenden Einrichtun ihre Daſeinsberechtigung verloren. wird nämlich niemanden nfallen, Erſte ſnb Schnelltelegraphen verwenden zu wollen. Denn fürs Erſte ſind ſolche wegen ihrer verwickelten Bauart ſehr teuer und dann erfordern ſie zu ihrer Bedienung einen großen eamtenſtab. Dieſer aber würde, wenn die betreffende Linie nicht ſtets und ſtändig ſtark in genommen wäre, bei dem un⸗ eimlichen Arbeitstempo eines ſolchen Telegraphen vielfach zur ntätigkeit verurteilt ſein. Die auf verſchiedenen Leitungen ver⸗ wendeten Apparate ſind daher auch entſprechend dem jeweils herr⸗ ſchenden Bedürfnis ſehr ich. Der älteſte unter ihnen iſt der heute noch vielfach verwendete Kgen; Morſe⸗Apparat. Er überträgt ſämtliche Schriftzeichen le iglich durch Punkte und Striche, die in, ihrer verſchiedenartigen Aneinanderreihung das bekannte Morſe⸗Alphabet ergeben. Leider erfordert dieſes, daß immer mehrere Stromſtöße in die Leitung ge⸗ ſchickt werden müſſen, um eines der Schriftzeichen auszudrüͤcken. Zudem iſt es notwendig, die ankommenden in gewöhnlicher— zu überſetzen. Beides iſt ſehr zeitraubend. Da iſt der auf wichtigeren Linien vielbenutzte Hughes⸗Appa⸗ rat ſchon leiſtungsfähiger. Bei dieſem beanſprucht jedes Schrift⸗ deichen nur einen einzigen Taſtendruck. Auch fällt hier das lang⸗ wierige Umſchreiben des angekommenen Telegramms fort, da es gleich in deutlich lesbarer Drückſchrift erſcheint. Ein ſolcher Hughes⸗ Sender iſt imſtande, bis zu 125 Zeichen in der Minute abzugeben, während es der Morſe⸗Apparat in der gleichen Zeit nur auf etwa 60—70 bringt. Bei beiden Syſtemen erzielt man ſeit langem eine beſſere Aus⸗ nützung der Leitung durch das ſogen. Duplex⸗ oder Gegen⸗ ſyrechverfahren. Durch einen übrigens ſehr Kunſt⸗ griff in der 9 iſt es nämlich möglich, gleichzeitig 2 Zeichen i entgegengeſetzten Richtungen zu übermitteln. Die weitere Ent⸗ wicklung auf dieſem Wege 8575 dann zur Mehrfachtele⸗ graphie. Hier wird jede Leitung mit mehreren Sende⸗ und Empfangsapparaten ausgerüſtet. Sie werden durch einen ſchnell⸗ Aumlaufenden Verteiler in gleichmäßigen Abſtänden nacheinander an die Leitung angeſchloſſen. So iſt es möglich, die kurzen Arbeits⸗ Pauſen, welche notwendig zwiſchen je 2 Taſtendrücken eines Appa⸗ rates entſtehen müſſen, für die anderen Apparate nutzbar zu machen. Zu dieſer Gattung gehört der Boudot⸗Apparat. Er wird hauptſächlich in Frankreich benützt. Auch war bis zum Aus⸗ bruch des Weltkrieges ein ſolcher Apparat auch zwiſchen Berlin und Paris jahrelang tätig, wo er ſich auch gut bewährt hat. Die Ar⸗ beitsgeſchroindigkeit des Boudot⸗ pparates iſt, da die Telegraphier⸗ impulſe von Hand gegeben werden müſſen, in hohem Maße von der Geſchicklichkeit und Aufmerkſamkeit der Beamten Un⸗ leich leiſtungsfähiger muß de⸗halb ein Apparat ſein, bei dem die Zeichen nicht mehr von Hand gegeben werden, ſondern durch eine aſchine in die Leitung gejagt werden. Das erkannte bereits der alte Werner von Siemene, als er im Jahre 1853 die Handmorſe⸗ telegraphie durch die er⸗ etzte. Er verwendete damals als erſter einen Maſchinenſender, bei welchem die Stromſtöße durch einen gelochten Papierſtreifen in einer von Hand nicht erreichbaren Geſchwindigkeit erzeugt wur⸗ den. Auf dieſe Weiſe gelang ſchon eine weſentlich beſſere Ausnütz⸗ ung der und gleichzeitig erreichte man, daß infolge der Gleichmäßigkeit der ankommenden Morſeſchrift fehlerhafte Zeichen bbfort erkannt werden konnten. Das Prinzip des Lochſtreifens bildet auch die Grundlage der neueren Maſchinentelegraphen als deren hervorragendſter Vertreter der bei uns immer mehr zur Schnell⸗ von Siemens und Hakske angeſehen werden kann. Der Lochſtreifen wird hier auf einem beſonderen Loch⸗ apparat hergeſtellt, wercher eine weitgehende Aehnlichkeit mit der aufweiſt. Die Anordnung der Taſten iſt auch der bei den Schreibmaſchinen üblichen angepaßt, ſodaß jede mit letzteren vertraute Perſon ſofort im Stande iſt, den Lochſtreifen vorzubereiten. Der Lochapparat nun ſtanzt bei jedem Taſtendruck Den koſtſ Vernleitung n zu vervollkommnen. Und das iſt auch enn die ſchnellſten Apparate, welche die ſind etwa hundertmal ſo r. Natürlich haben damit ein dem gewünſchten Zeichen epe Lochanordnung auf elek⸗ i wahne chen Wege in den ein. Bemerkenswert iſt dabei, daß man mit nur 5 Lochreihen für ſämtliche Schrift⸗ zeichen auskommt. Der ſo vorbereitete Lochſtreifen gelangt nun in einen zweiten Apparat, den ſogen. Sender, welchen er außer⸗ ordentlich ſchnell durchläuft. Däbei erregen die Löcher des Strei⸗ ſens in der Leitung verſchieden gerichteke Stromſtöße. Die Ein⸗ richtung erinnert in ihrer Wirkungsweiſe etwa an die Notenrolle von Muſikautomaten. Auf der Empfangsſtation nun jagt ein ſchmales Papierband an einem raſend ſchnell Ebes Pol Typen⸗ rad vorbei. So oft ein Zeichen abgedruckt werden ſoll, ſchlägt ein kleiner elektromagnetiſcher Hammer gegen Streifen und Rad. Bei leber Umdrehung des ſurrenden Typenrades einmal, immer im rich⸗ tigen Augenblick. Das bewirken in genial gedachter Weiſe die aus er Leitung kommenden Stromſtöße des Senders. Mit regelrechter Schrift bedeckt verläßt alſo das Bänd die Maſchine. Da es auf der Rückſeite gummiert iſt, kann es nach dem Zerſchneiden ſofort auf die hekannten Telegrammformulare aufgeklebt werden. Mitunter iſt es aber notwendig, ein ankommendes Telegramm auf einer anderen Leitung, die gleichfalls mit dieſen Schnelltelegraphen aus⸗ gerüſtet iſt, welter zul geben. Dann braucht man nür den oben⸗ erwähnten Lochapparat mit einem Kontaktſtöpſel an den Empfangs apparat anzuſchließen und ſchon erhält man neben dem Druckſtreifen auch noch einen Lochſtreifen, welcher mit dem des Senders voll⸗ konimen übereinſtimmt. „Die Arbeitsgeſchwindigkeit eines ſolchen Siemenstelegraphen be⸗ trägt je nach Bedarf 200 bis 1000 Zeichen in der Minute. Die obere Grenze iſt ſelbſt für die gegenwärtige ſtarke Inanſpruchnahme der Haauptleitungen vollkommen ausreichend. Sollte ſich aber ſpäter ein⸗ mal das Bedürfnis nach einer weiteren Leiſtungsſteigerung fühlbar machen, dann läßt ſich durch eine Aenderung des Empfangsapparate⸗ ie Zahl der minutlich beförderten Zeichen ohne weiteres auf 2000 erhöhen. Ein Typendruckhammer würde bei dieſer enormen Ge⸗ ſchwindigkeit nicht mehr folgen können. Man muß dann zu einem optiſchen Schreibverfahren ſeine Zuflucht nehmen. Hinter einer raſch umlaufenden großen Scheibe, in welcher die Schriftzeichen chablonenartig eingeſtanzt ſind, blitzt jedesmal, wenn die gewünſchte ype zum Abdruck gelangen ſoll, ein elektriſcher Funke auf. Dadurch wird ein an der Scheibe vorbeieilendes lichtempfindliches Papierband ledesmal mit dem Abbild ber entſprechenden Schablone belichtet. Das Band läuft darauf ſelbſttätig durch die Entwicklungs⸗ und Fixierein⸗ kichtung und tritt bereits 9 Sekunden nach erfolgter Belichtung mit lesbarer Schrift bedruckt aus dem Apparat. In der allerletzten Heit iſt es gelungen, in der Frage der Lei⸗ tungsausnügung einen bedeutſamen Schritt vorwärts zu tun. Es handelt ſich nämlich um eine Art drahtloſer Telegraphie, jedoch unter Benützung der vorhandenen Leitung. Das Prinzip dieſes Ver⸗ fahrens iſt etwa folgendes: Von der drahtloſen Telegraphie her iſt es bekannt, daß man mit einer luftleeren Röhre Wechſelſtröme er⸗ zeugen kann, welche ihre Fließrichtung viele tauſendmale, ſa ſelbſt hunderttauſendmal in der Sekunde umkehren. Sie heißen Hoch⸗ requenzſtröme. Schaltei man einen ſolchen Hochfrequenz⸗ rom an eine Fernleitung, dann pflanzen ſich ſeine Wellen auf dem raht fort und bilden eine neue Verbindung, welche praktiſch einer zweiten Drahtleitung gleichkommt. Dieſe Wellenbrücke kann nämlich o henutzt werden, wie der Draht ſelbſt und ein in ihr fließender Tele⸗ kreapbierſtrom ſtört ſeinen Nachbar niche im geringſten. Solche Hoch⸗ equenzſtröme können gleichzeitig beliebig viele an eine und dieſelbe Dazu war es aber nötig, die Sende⸗ En früherer Zeit leineswegs Leitung geſchaltet werden, ſofern ſie ſich nur in ihren Schwingungs⸗ zahlen von einander unterſcheiden. Wir haben es alſo hier mit einer Art von vervollkommneter Mehrfachtelegraphie zu tun, bei der jedoch ſämtliche auf die gemeinſame Leitung arbeitenden Apparate völlig unabhängig von einander ſind. Wenn an ſolche Hochfrequenzverbin⸗ dungen nun gar noch Siemenstelegraphen gelegt werden, wie dies beiſpielsweiſe ſeit einiger Zeit zwiſchen Berlin und Frankfurt a. M. der Fall iſt, dann hat man zweifellos einen Grad der Leitungs⸗ ausnützung erreicht, der wohl ſobald nicht überboten zu werden braucht. Rupol. Kraftübertragung durch Flüſſigkeits⸗ ſchwingungen. Durch eine neuartige Kraftübertragung auf hydrauliſchem Wege, die während des Krieges ſorgfältig geheim gehalten wurde, weil ſie in England und Frankreich für die Maſchinengewehrſteuerung diente, wird jetzt allmählich bekannt; das Verfahren iſt aber ſo eigen⸗ artig und allem Anſcheine nach auch für Friedenszwecke ſo aus⸗ ſichtsvoll, daß es auch bei uns beachtet werden müßte. Um das Verfahren zu erklären, muß man etwas weiter ocus⸗ holen: Bekannt iſt, daß ſich Schallwellen, die man frei in die Luft ausſendet, nach allen Seiten ausbreiten und in ihrer Stärke ver⸗ hältnismäßig ſchnell abnehmen; wenn man dieſe Wellen aber in einem Rohre fortſchreiten läßt, ſo kann man ſie faſt ungeſchwächt auf ſehr große Entfernungen fortleiten, was ja in zahlreichen Sprachrohranlagen praktiſch ausgenützt wird. Hierbei ſchreiten die Schallwellen fort, ohne daß ſich die Luft, die ihre Trägerin iſt, ſelbſt fortbewegt. Die Uebertragung der Energie des Schalles veruht nur darauf, daß ſich die durch den Schall hervorgerufenen abwech⸗ ſelnden Verdichtungen und Verdünnungen fortpflanzen. Das neue Verfahren, das von dem Rumänen Conſtanti⸗ nescu herrührt, iſt nun auf die Erwägung gegründet, daß es mög⸗ lich ſein müßte, ähnlich wie durch die Schallwellen ſehr geringe Ener⸗ gien übertragen werden, durch Wellenbewegungen in einem ent⸗ ſprechend ſchweren Mittel, beiſpielsweiſe in Waſſer, auch größere Energien zu übertragen, da das Waſſer zwar weit weniger als die Luft, aber doch in gewiſſem Grade elaſtiſch zuſammendrückbar iſt. Die Verſuche nach dieſer Richtung hin haben auch zum Erfolg geführt. Die Einrichtung zur Erzeugung der Wellenbewegung umfaßt einen oder zwei Metallzylinder, deren Kolben durch irgend eine Kraft⸗ maſchine angetrieben werden, und die hierdurch entſtehenden Flüſſig⸗ keitswellen bringen übereinſtimmende Bewegungen öhnlicher Kolben an dem anderen Ende der Leitung hervor, die beliebig lang ſein kann. Die durch die Flüſſigkeit in Bewegung verſetzten Kolben wer⸗ den dann in geeigneter Weiſe mit dem anzutreibenden Werkzeug, einem Steinbohrer, Niethammer oder einem umlaufenden Werkzeug, verbunden. An der Bewegung, die an dem anderen Ende der Druck⸗ leitung entſteht, hahen die aufeinanderfolgenden Verdichtungen und Verdünnungen der Flüſſigkeit und die unvermeidlichen Ausdehnungen der Rohrleitung ungefähr gleichen Anteil. Für den Antrieb eines Steinbohrers rechnet man mit einem Flüſſigkeitsdruck von etwa 52,5 Atmoſphären, doch werden die Rohrleitungen mit einer beſonderen Art von beweglichen Flanſchenverbindungen ausgeführt, welche Drücke bis zu 1000 Atmoſphären aushalten kann. Das Weſentliche des neuen Kraftüberträgungsverſahrens iſt, daß ſein mechaniſcher Wirkungsgrad weitaus beſſer als der einer Druckluftübertragung iſt, und daß auch die Betriehs⸗ und Anlagekoſten weit geringer ſind. Die Anzahl der Wellenſtöße, mit denen gearbeitet wird, belrägt 2400 in der Minute, Federn und Luftkiſſen in den Bohrwerkzeugen ſind über⸗ flüſſig, die Schmierung iſt vereinfacht und die vorhandenen Werk⸗ zeuge laſſen ſich auch für das neue Verſahren einrichten. K. J. A. 2 9 942 2 9 9 Die Elektrizität in der ſliediein. Das Telephon zum Aufſuchen von Fremdlörpern in Wunden. Von München aus ging vor Jahresfriſt eine Mitteilung durch die mediziniſchen Zeitſchriften, nach dex zum Auffinden metalliſcher Freindkörper in Wunden ein Telephon benützt wird. Es wird hierbei keine beſondere Stromguelle verwendet, ſondern vielmehr der Körper des Kranken ſelbſt dient als Stromquelle für das Fremdkörpertelephon“. Ein mit Salzwaſſer angeſeuchtetes Platinblech wird in der Nähe der Operationswunde aufgelegt und ſtellt mit dem metalliſchen Fremdkörper zuſammen ein galvaniſches Element dar, bei dem der Körper des Kranken ſelbſt die Rolle des Elektrolyten ſpielt. An das Platinblech, ſowie an einen um das chirurgiſche Inſtrument geroickelten Silberdraht, der mit in die Wunde eingeführt wird, iſt ein Telephon angeſchloſſen, das am Ohr des Argtes feſtgehalten wird. Sobald das Inſtrument mit dem Fremdkörper in Berühung kommt, wird der Stromkreis geſchloſſen, und im Telephon wird ſofort ein lautes Tönen gehört. Dadurch iſt dann ein ſehr deutliches Zeichen für die genaue Lage des Fremd⸗ körpers gegeben. Beſonders vorteilhaft wird das Verfahren ſein, wenn zahlreiche kleine Splitter herauszuziehen ſind, die auf der Röntgenplatte abgezählt werden und von einer Einſchnittſtelle aus dann abgeſucht und herausgeholt werden können. Die Heilung der Arterioskleroſe. Die Arterioskleroſe, die bekanntlich Schlaganfälle im Gefolge hat, beſteht in einer Veränderung der Arterienwandungen, durch welche deren normale Widerſtandsfähigkeit gegen den Druck des kreiſenden Blutes vermindert wird, derart, daß ein Durchbruch des Blutes durch die Wandungen eintreten kann ünd lebenswichtige Organe durch den Blutergüß in ihren Funktionen gehemmt werden, was meiſtens zum Tode führt. Dr. Moutier zeigte in ſeinen Sreere en daß der gefährliche Ueberdruck des Blutes ei ber Arterioskleroſe davon herrührt, daß ein den Arterien an⸗ haftender Giftſtoff eine allgemeine Zuſammenziehung bewirkt. Neuerdings wurde nun gefunden, daß durch Anwendung hoch⸗ frequenter Wechſelſtröme dieſer feſthaftende Giſtſtoff zur Ablöſung zu bringen iſt. Verſuche haben ergeben, daß ſchon nach einigen Sitzungen die übernormale Arterienſvannung auf ihren normalen Wert zurückgebracht werden kann. Nach Berichten von Dr. Letulle und Dr. Lemoine(Lille) wurden bei einer größeren Anzahl Fälle von Arterioskleroſe ausnahmslos die bedenklichen Krankheits⸗ erſcheinungen zum Verſchwinden gebracht und zwar dauerte der geheilte Zuſtand ohne weitere nachfolgende Ordination an. Eine neue Anwendung der Rönkgenſtrahlen. Die Tuberkuloſe⸗Herde in den Lungen der von dieſer Krank⸗ heit beſallenen Tiere zeigen Ablagerungen von Kalkſalzen. Dieſer Umſtand hat dazu geführt, die Röntgenſtrahlen anzuwenden, um zu erkennen, ob die Tiere von der Tuberkuloſe ergriffen ſind oder nicht. Die von der Tuberkuloſe angegriffenen Stellen erſcheinen als mehr oder weniger große Flecken auf den Röntgenplatten. Man hatte vor dem Kriege in Heutſchland die Abſicht, Apparate aufzuſtellen, welche die radiographiſche Unterſuchung des Viehes in den Schlachthöfen ermöglichen ſollte. Der Krieg hat jedoch dieſe Abſicht nicht zur Ausführung bringen laſſen. Die Regeneration des Kautſchuks. Als während der Kriegszeit bei uns in Deutſchland die Kaut⸗ ſchukbeſtände immer mehr zuſammenſchrumpften, bildete die ſchon vor dem Kriege lebhaft erörterte Frage der Kautſchuks, d. h. die Rückgewinnung von Kautſchuk aus Kautſchuk⸗ eine bedeutſame Rolle. Sie hat auch heute mit Rückſicht auf die ſchwierige Beſchaffung neuen Rohſtoffes ihre Bedeutung nicht verloren. Es wird vielfach angenommen, daß es die Aufgabe der Regeneration ſei, den Vulkaniſationsſchwefel zu beſeitigen. Dem iſt nicht ſo; vielmehr handelt es ſich hauptſächlich um die Wieder⸗ herſtellung des plaſtiſchen Zuſtandes, eine Aufgabe, die verhältnis⸗ mäßig leicht zu erfüllen iſt und bei der Auſarbeitung der für den induſtriellen Betrieb allein in Betracht kommenden Abfälle zurück⸗ tritt hinter der Aufgabe der Scheidung von Kautſchukmaſſe und Ge⸗ * * Regeneration des C webeeinlagen. Die für den letztgenannten Zweck in der Technik eingeführten Verfahren kann man einteilen in„Säureverfahren“, „Alkaliverfahren“,„Löſungsverſahren“ und„mechaniſche Ver⸗ fahren“. Bei den Säure⸗ und Alkaliverfahren wird das Gewebe durch chemiſche Einwirkungen zerſetzt und in waſſerlösliche Form übergeführt, die Kautſchuknſſe dagegen bleibt ungelöſt zurück. Bei den Löſungsverfahren wird umgekehrt der Kautſchuk in einem Löſungsmittel aufgenommen, während das Gewebe ungelöſt zurück⸗ bleibt. Auf rein mechaniſchem Wege kann eine vollſtändige Tren⸗ nung von Kautſchukmaſſe und Gewehe nicht bewirkt werden. Die Mannigfaltigkeit der für die Aufarbeitung zur Verfügung ſtehenden Abfälle und die Verſchiedenheit der Zwecke, denen die gewonnenen Regenerate nutzbar gemacht werden ſollen, bedingen, daß bald das eine, bald das andere Verſahren den Vorzug verdient. Was die wirtſchaftliche Seite der Kautſchukregeneratton betrifft, ſo hat es den Anſchein, als ſollten die Lehren des Krieges auch auf dem vorliegenden Gebiete keine ausreichende Beachtung finden. Nachdem die Hoffnungen, die in wirtſchaftlicher Beziehung an die Syntheſe kautſchukartiger Stoffe geknüpft worben ſind, ſich vorläufig nicht verwirklicht haber, muß es für abſehbare Zeit als unum⸗ ſtößliche Tatſache hingenommen werden, daß Deutſchland für den Bezug von Rohkautſchuk völlig vom Auslande abhängig bleibt. Es muß Grundſatz einer geſunden Volkswirtſchaft in Deutſchland bleiben, die im Lande bereits vorhandenen Rohſtoffe bis an die äußerſte Grenze der Möglichkeit auszunutzen. Zweifellos wird daher der Induſtriezweig, der ſich die Verwertung der in den Kautſchukabfällen aufgeſpeicherten Kautſchukſubſtanz zur Aufgabe macht, von dauernder Bedeutung bleiben. Ob allerdings Deutſchland an dieſer Entwick⸗ lung den für ſeine Volkswirtſchaft ſo notwendigen Anteil nehmen wird, hängt davon ab, ob die in Betracht kommenden induſtriellen Kreiſe und auch die Behörden dieſer Frage ausreichende Beachtung ſchenken. Chm. Lechniſches Rllerlei. + Aeberſtarke Glühlampen. Aus Amerika kommt die Nach⸗ richt, daß dort von der New⸗Norker General Electric Company Glühlampen konſtruiert wurden, welche die Vogenlampen gänzlich ausſchalten. Vor einigen Wochen wurde den Mitgliedern der inter⸗ nationalen Verkehrskonferenz eine Glühlampe von 7 Millionen Kerzenſtärken vorgeführt, welche für groͤße Scheinwerfer beſtimmt war. Auch ſoll eine Lampe für 12 Volt und 100 Amper gebaut ſein, dies würde eine Leiſtung bedeuten, die dem Konſtrukteur alle Ehre macht. Kryplophon. Durch verſchiedene Zeitungen ging die Nach⸗ richt, daß der franzöſiſche Phyſiker Charpentier der Akademie der Wiſſenſchaften in Paris einen Apparat vorgeführt habe, der eine Geheimhaltung telephoniſcher Geſpräche ermöglicht. Die neue Vor⸗ richtung wirkt in der Weiſe, daß den Sprechſtrömen kurze Strom⸗ ſtöße überlagert werden, die in der Fernſprechleitung ein ſcharfes Knattern hervorbringen und ein Mithören mit gewöhnlichen Mit⸗ teln nicht ARatken Der Verkehr der beiden„eingeſtellten“ Apparate wird durch dieſe künſtliche Störung nicht beeinflußt. Die franzöſiſchen Zeitungen ließen ſich eingehend über dieſe Erfindung aus und feierten Charpentier. Dem ſei gegenüber ge⸗ alten, daß im Jahre 1915 ſchon beim Telegraphenamt des deutſchen Reichspoſtminiſteriums ähnliche Anordnungen für militäriſche Zwecke erprobt worden ſind. Um die überlagerten Störſtröme für die beiden korreſpondierenden Telephonapparate unſchädlich und unwirkſam zu machen, wurden ſogenannte Fitter(ähnlich wie ſie früher in der Funkentelegraphie derwendet wurden) von beſonderer Bauart den betreffenden Apparaten vorgeſchaltet. mr. I Die Oeifeuerung in der Schiffahrt. Der im Laufe des Som⸗ mers für Oelſeuerung umgebaute Rieſendampfer„Olympic“ der White Star⸗Linie hat auf ſeiner letzten Reiſe Cherbourg—New⸗ hork, die er in 5 Tagen 13 Stunden zurücklegte, im Durchſchnitt 22,53 Seemeilen je Stunde gelaufen. Das iſt rund eine Seemeile mehr als bei Kohlenfeuerung. Die bekannten Vorteile der Oel⸗ feilerung: Vereinfachung der Brennſtoff⸗Uebernahme(72 Tag gegen mehrtägiges Kohlen), Verminderung der toten Laſt und damit Erhöhung der Ladefähigkeit, traten deutlich in die Erſcheinung. Nach dem„Journal of Comerce“ hat die Paciſic Steam Navigation Co. alle Neubauten(6 Dampfer mit zuſammen 50 000 To. Depl.) mit Oelfeuerung bezw. Oelmaſchinen(Dieſelmotoren) ausgeſtattet. Fiſchſang mit Elektrizität. Ein Offizier der italieniſchen Handelsmarine berichtet von einem eigenartigen Fiſchfang. An der Küſte von New⸗Jerſey wurden die Fiſcherflottillen von einer großen Anzahl Delphine und Haifiſche beunruhigt. Der Fang derartig großer Fiſche iſt zeitraubend und beſchwerlich, beſonders das Lau⸗ den und Anbordbringen der noch lebenden Tiere. Man machte mit folgender Vorrichtung Verſuche, die anſcheinend auch günſtige Ergebniſſe gezeitigt hat. Ein Stück Fleiſch wird auf einen ſtarken metallenen Angel⸗ haken geſteckt und mittels eines iſolierten Kabels, das mit dem Angelhaken elektriſche Verbindung hat, an Bord des Schiffes ſo be⸗ feſtigt, daß es faſt die Oberfläche des Waſſers berührt. Das Kabel iſt auf eine Trommel aufgerollt. Das Ende des Kabels ſteht mit Kontakten auf der Trommel, die an einem Schleifkontakt vorbei laufen, in Verbindung. Der Schleifkontakt wird an einem, die eiſerne Außenhaut des Schiffes an den andern Pol einer Dynamo⸗ maſchine geführt. Beißt ein großer Fiſch an, ſo wird der Strom⸗ kreis über Schleifkontakt, Kabel, Angel, Fiſch, Waſſer und Außen⸗ haut des Schiffes geſchloſſen und das gefangene Tier erhält einen elektriſchen Schlag. Iſt der Fiſch nicht ſofort getötet und zieht den Köder hinter ſich nach, ſo rollt das Kabel ab, die Trommel dreht ſich, die einzelnen Kontakte kommen zeitweiſe mit dem Schleiflon⸗ talt in Berührung und der Fiſch erhält fortwährend elektriſche Schläge bis er tot iſt. Wichtig bei der ganzen Vorrichtung iſt, daß das Kabel, an dem die Angel befeſtigt iſt, eine gute Jolation be⸗ ſitzt. Ueber Stromart und Verbrauch wurden keine Mittellungen gemacht. * Elektrokulturen. In der Beilage„Aus der Welt der Technik“ vom 15. Dezember 1920 bringen Sie einen Aufſatz:„Die Elektri⸗ ziiät in Pflanzenkulturen“. Es dürfte Sie deshalb auch intereſſieren, daß gleiche Verſuche mit Menſchen angeſtellt wurden. Von Soante Arrhenius, Stockholm wird berichtet, daß er in einem Schulzimmer an der Decke und unter dem je ein Drahtnetz befeſtigte und dieſe mit hochgeſpannten beſchickte. Die Kin⸗ der f während des Schulunterrichts ſtändig in dem elektroſtatiſchem Felde. Er ſtellte durch eingehende Beobachtungen feſt, daß ſowohl die körperliche wie auch die geiſtige Entwicklung gefördert wurde. Auch die den Unterricht erteilenden Lehrer haben übereinſtimmend die Wahrnehmung gemacht, daß ihre Widerſtands⸗ kraft gegen Ermüdungszuſtände bei Aufenthalt in dem elektriſchen Felde in bemerkenswertem Grade zunahm. RZ. Das Schoop'ſche Mekallſpritzverfahren. über das Schoopſche Metallſpritzverfahren in lage vom 8. 1920 möchte ich na bringen: Wird Eiſen oder Stahl nach dem Schoopſchen Verfahren mit Aluminium überzogen, 0 erhält man egen Oxidation⸗ und einen außerordentlich guken und zuverläſſigen Zuſchriften aus dem Ceſerkteis u den Ausführungen hrer Techniſchen ei⸗ Ergänzungen 1 8 ſutz, der dem betreffenden Stück eine zwei⸗ bis dreimal höhere ebensdauer gibt. Die preußiſche Eiſenbahnverwaltung hat ausge⸗ dehnte Verſuche gemacht und hat zu dieſem Zwecke einige 100 000 Roſtſtäbe„veralüminieren“, laſſen. Die Verſuche zeigten außer⸗ ordentlich gute Ergebniſſe. Wenn ſämtliche Roſtſtäbe in der vor⸗ beſchriebenen Weiſe behandelt werden, ſo dürfte die Verwaltung eine Erſparnis von rund 18 bis 20 Millionen. Mk. jährlich erzielen. Die Schutzwirkung kommt wahrſcheinlich durch Diffuſianswirkungen guſtande, d. h. das Aluminium dringt in das Eiſen ein und ſchützt ſo das Werkſtück, auch iſt wahrſcheinlich, daß das Aluminium teil⸗ weiſe in Oxyd übergeht, deſſen Schmelztemperatur über 2000 Grad Celſius liegt. 1 2 Stern. Bender, 6. Seite. Nr. 6. — 55——— in vollem Umfang wieder aufgenommen. Danzas&(ie., Güterhallenstrasse 29 und 1. 11, 18. Niederlassungen: Frankfurt a. KH.— Mailnz— Suttgark. Akt.-Ges. Danzas, Paris, Rue Richelleu 110. Reisedauer 10—12 Taepbon. 304: 949.: 159/: 3/05: 03. Tage Mannheim—Paris. EE Tloflextmungen der UE Meuiahr 1927 achtragsliste. Ihre Neujahrsglückwünſche haben durch eine Gabe zum Beſten der Armen unſerer Stadt ab⸗ gelöſt und wünſchen allen Freunden und Bekann⸗ ten ein glückliches neues Jahr: Ank, Ambros und Familie, Reinigungsinſtitut, J 2, 22. Axt, Gebrüder, 8 6, 36 Battenſtein, Joſef und Valentin, Peſtalozzi⸗ ſtraße 5. Bauer, Fritz, Arch. B. D. A. nebſt Frau und Tochter, L 12, 12. Baumann, Ignaz, Fabrikant und Familie, Altrip a. Rh. Bau⸗ mann, Michael Wwe. und Familie, Altrip a. Rh. Baus, Paul, Königl. Norwegiſcher Konſul und Familie. Bayerthal, Jakob und Frau, Moll⸗ ſtraße 37. Bechtold, Richard und Frau, Luiſen⸗ * 7. Becker, Friedrich, Inhaber Adolf Michels, G 2, 2. Beierle, Franz, Waldparkreſtaurant am 6 Emil und Frau, N 4, 5. Berg⸗ dollt, Wilhelm, Herrenkonfektions⸗ u. Maßge⸗ ſchäft, H 1, 5. Berlinghof, Friedrich, Herren⸗ und Damenſchneiderei, Lange Rötterſtraße Berndt, Philipp, Schneider, D 4, 6. Bingert, Peter und Frau, Heinrich Lanzſtraße 24. Blei⸗ nes, Karl, Oberingenieur, und Familie, Damm⸗ ſtraße 27. Bohnert, Joſef und Frau, Schuh⸗ haus, Fe., Hauptſtraße 109. Bouquet und Ehlers, Holzbauerſtraße 6. Braun, Gebrüder, Kettenfabrik, Rh. Brod, Auton, D 7, 6. Bühler, Katharina Wwe. und Familie, Gaſthaus zum Goldenen Löwen, Ne., Kaiſer Wilhelmſtr. 31. Bürkel, Maria, Damenſchneidermeiſterin, Gon⸗ tardſtraße 22. Deckert, Anton und Frau, Lederhandlung, O 5, 3. Dietrich, Karl., E 3, 11. Drexler, Seonhard, Firma, Roſengartenſtraße 18. Druffel, Ferdinand und Familie, Meerlachſtraße 31. Dinkel, Ludwig und Frau, Schimperſtraße 11. Ebel, Ludwig, Werkmeiſter und Frau, Hum⸗ holdtſtraße 20 a. Eichtersheimer, Karl und Fa⸗ milie, Maximilianſtraße 9. Einsmann, Guido, Schneider, P 2, 10, Eſperſtedt, Karl, Ingenieur, Mittelſtraße 4. Eyer, Franz und Familie, Buch⸗ druckereibeſitzer, Kirchenſtraße 9. Foshag, Johann Witwe, Schwetzingerſtr. 110. anz, Willy, Ingenieur, Friedrichsring 2 a. rey, Georg, Stadtrat, Rh. Geiſel, M. Arch. und Familie. Geismar, Sieg⸗ fried, Kaufmann, I. 14, 17. Geißler, Karl, Wirt, Rh. Gerlach, Guſtav, Prokuriſt der Spiegel⸗ mänufaktur Waldhof. Graß, Oskar, Amtsge⸗ vichtsdirektor und Frau. Gremm, Johann, Stadtverordneter und Familie, Ne., Adlerſtr. 5. Grether, Friedrich und Familie, Mittelſtraße 31. Groß, Fritz, Zigarrenhaus, Seckenheimerſtraße 53. Gutleben, M. und Familie, Eliſabethſtr. 7. Hartmann, Heinrich und Familie, kI 4, 27. Hartmann, Wilhelm, Glaſermeiſter, Rh. Hanſen, Roſa, Frl. von der Heid, Fritz und Familie, L 15, 11. Heller, Karl und Frau, Bankbeamter, K 4, 4. Hemmlein, Familie, Reſtaurant zum Brauſtübl, B 6, 12. Hempfing, Ernſt, I 8, 2. Hermannsdörfer, Hans, Direktor und Familie, Auguſtaanlage 25. Herrwerth, Joſef, Fabrikant, und Familie, Kä. Heſter, Karl und Familie, Ne., Morchfeldſtraße 5. Himmler, Friedrich und Familie, 6 2, 9. Hirſchbruch, S. und Frau, Werderſtraße 22. Hof, Rudolf, Bierhandlung, S 6, 9. Hoffmann, Albert, Großhandlung in Tabakfabrikaten und Tabakpfeifen, H 1, 1. Hol⸗ felder, Fr., Bäcker, Rh. Frau und Tochter, B 6, 32. Hufen, Geſchwiſter, Beilſtraße 1. Jacob, Georg, Oelgroßhandlung.“ Kahn, Wilhelm und Familie, 0 5, 14. Kalb⸗ fleiſch, Georg jr., Firma, Inhaber Erwin Leux, Untere Clignetſtraße 10. Kammermayer, Aloi⸗ und Frau, Roſengarten. Kegreiß, Wilhelm, Rheinhäuſerſtraße 86. Keil, Fritz, Arch., 8 6, 8 Kellenbenz, Paul, Werkmeiſter, und Famili⸗ Seilerſtraße 22. Kieſe, Familie, K 2, 33. Kipſe Richard, Inſtallationsgeſchäft, M 4, 8. truktion, Waldhofſtraße 159. Knaup, Chriſtia Kaufmann, und Familie, Ne Schulſtraße 20 Körner, Karl, Malermeiſter, und Familie, Meer⸗ feldſtraße 65. Krämer, Jakob und Frau, zu Ochſen, Fe., Hauptſtraße 70. Dr. Kramer, Hugo und Frau, Gr. Merzelſtr. 5. Kramer, Ludwig und Frau, Gr. Merzelſtraße 5. Kramer, Lud⸗ wig jr., Feudenheimer Fähre. Kreis, Joſef und Familie, Liebigſtraße 16. Kritſch, Rudolf und Familie, Thomasbräu. Krumm, Philipp, Kon⸗ ditorei und Café, Q 1, 9. Oberingenieur, und Frau, Meerlachſtraße 27. Leidig, Johann, Schneidermeiſter, 8 6, 8. Dr. ing. Lamort, Julius und Frau, Betriebsleiter Langeloth, Fr. der Spiegelmanufaktur Waldhof. und Frau, C 4, 16. Langer, Georg, Metzger⸗ meiſter, und Familie, Fe., Diakoniſſenſtraße 13. Lebach, M. und Frau, M 7, 1. Loſacker Peter Zoſef, Rennershofſtraße 9. Loſch,., Beleuch⸗ ktungsartikel, Liebigſtraße 18. Mackel, Ludwig und Frau, E 7, 23. 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Plöttner, Alfred, Arch., und Familie, Richard Wagnerſtraße 15. Redderſen, Otto und Frau, Stefanienufer 7. Reichle, Karl und Familie, A 3, 6a. Reinhardt, Georg und Frau, Hotel zum Schwalbenneſt, Neckarſteinach. Reitter, Karl, Schreinermeiſter, Sa., Kriegerſtraße 4. Röth, Johanna, Frau, Hebelſtraße 19. Röthle, M. Witwe, P 7, 18. Rötter, Fr., Möbelfabrik, II 5, 1/ und 22. Rudolph, Adam, Familie, Rudolf, Geſchwiſter, Kronprinzenſtraße 58. J,C 5, 9 Sachſe, Hermann, Maler, und Familie, R 7, 23. Dr. Sauer, Otto und Familie, Ne., Fried⸗ richſtraße 98/100. Schaaf, Eduard, Kaufmann, und Familie, Fe., Hauptſtraße 29. Schenkel, Pfarrer, und Frau, Jungbuſchſtraße 9. Schmitt, Adolf, Malermeiſter, Beilſtraße 1. Schmitt, Wil⸗ helm, Direktor, und Familie, Max⸗Joſefſtr. 20. Schmutz, Karl, Glaſermeiſter, und Frau, Eichels⸗ heimerſtraße 41. Schneble, Friedrich, Herren⸗ und Damenfriſeur, Friedrichsplatz 5. Schneider, Sigmund und Familie, Colliniſtraße 35. Dr. Schröter, Artur, Profeſſor, und Frau, Direktor der Spiegelmanufaktur Waldhof, Auguſtaanlage 7. Schuberthan, Ludwig. Schuhmacher, Karl, Kauf⸗ mann, und Famtlie, Ne., Friedrichſtraße 93/95. Schultz, Erich, Uhrmachermeiſter, Mittelſtraze 54. Schwan, Wilhelm, Dentiſt, O 6, 4. Seeſt, Sören, Peter, Reeder und Großkaufmann. Seidel; Eduard und Familie, K 3, 14. Serrer, Franz, Apfelweinkelterei, Seckenheimerſtraße 56. Sotta, Alois, Tapezier⸗ und Sattlermeiſter, und Frau, Gontardplatz 1. Spieth, Rudolf, Prokariſt, und Familie, Kä., Baumſtraße 4. Steeger, Paul und Familie, Hotel National. Stern, Leonhard, Re⸗ ſtaurateur zum Weinheimer Bahnhof, Käfertaler⸗ ſtraße 2. Täffler, Philipp und Familie, Heinrich Lanz⸗ ſtraße 37/39. Thiry, Otto und Frau, L 13, 3. Till, Franz und Frau, Bürgerliche Weinhalle, S 3, La. Trautmann, Emil, Tanzlehrer, und Familie, Kaiſerring 42. Trautmann, Fritz, Spenglermeiſter, Seckenheimerſtraße 25. Veitenheimer, Joſef, Zugmeiſter, und Familie, Bellenſtraße 54. Veith, und Sohn, Richard, Stempelfabrik, Adelsheim, 0 6, 1. Vollath, Georg, Geſchäftsführer, Moltkeſtraße 19. Waldeck, Hermann und Familie, Friedrichs⸗ ring 48. Wellenreuther, Emma und Familie, Mollſtraße 12. Wiegand, Rudolf und Familie, Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren, Ne., Kaiſer⸗ Wilhelmſtraße 21. Wolf, Karl, Nachfolger, In⸗ haber Karl Münch, Kolonialwarengeſchäft, Wa., Hubenſtraße 20. Wüſt, Otto, Bankdirektor, Rennershofſtraße 14. Würth, Franz, Ballhaus. Zahn, Georg und Familie, Stefanienufer 6. Zawitz, Andreas, und Frau, M 2, 16. Zeller, Robert und Familie, Ne., Friedrichſtraße 10. Zeyher u. Co., K. Nachfolger., Möbelfabrik, F 7, 16 a. Zillhardt, A. und Familie, Stefanien⸗ mfer 15. Zynen, Ernſt, Schlierbach bei Heidelberg, Aue 82. Mannheim, den 4. Januer 1921 Armenkommiſſion: Böttger. Schnitzler. sind zum schen und zur Erhaltung des Sehvermögens die besteu. Auskunit und fachliche Beratung bei bigl.-Octker Paul Drude Mannheim, P3. 12, Planken Telephon 4628 8176 Ludwigshaten a. 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