1921.— Nr. 15. —— In Mannheim u.— ohne Poſtgebü Karlsruhe eim: Neckarſtad:: Baldho Draht⸗Abreſie: Generalanzeiger 83 M..40 rl. 140 Et Seri 17⁵0⁰ a aͤrts⸗Rebenſtelle 6.— Dor der Konferenz. OO pParis, 10. Januar. Lieſt man die heutigen— ſo möchte man glauben, daß die„eingeweihten Kreiſe“ ſo ziemlich genau en Verlauf der interalllierten Konferenz kennen, die erſt kommen muß. Bis in die letzten Einzelheiten beſpricht man die aufzurollenden Fragen und kennt bereits die„Haltung“ der vertretenen Staaten— zu einer Zeit, wo aus London und aus Rom höchſt Natur eintreffen. Es wird friſch und munter darauflos phan⸗ kaſiert. In einem Punkte ſind ſich die Wettermacher einig: dieſe Konferenz— die erſte des Jahres 1921— ſoll„füt kreich von entſcheidender Bedeutung ſein“. ehr als an Remo, weit mehr als Spa. Ein„Diplomat“ in zen Finanzorgan„Informalion“ hält die kommende Kon⸗ z für einen Markſtein in der weiteren Vol⸗ dung des Verſailler Vertrages und glaubt, diesmal in Paris, nebſt der deutſchen Entwaff⸗ Rungs⸗ und Ko auch noch die orient a⸗ 11 einer endgültigen Löfung gelangen werde. Das iſt 3 gut wie ausgeſchloſſen. Man hält Lloyd George und Curzon für viel qu klug, als daß ſie ſich in der klein⸗ oſiatiſchen Frage und in dem Problem Sevres⸗Vertrags Amit ſeinen Annexabkommen) feſtlegen würden. Die Mei⸗ Rung, England werde in der deutſchen Entwa gsangele⸗ nheit„ſehr ſcharf“ auftreten, dringt wohl in ſämtlichen Zei⸗ fungs- und politiſchen Aeußerungen durch, aber für den Reſt — iſt groß— mißtraut man Lloyd George, ebenſo wie dem Grafen Sforzgag Die Konferenz ſoll wieder einmal den chen eine furchtbare Enttäuſchung“ bringen. Das erklären die Kenner. ˖ chland, ſo wird geſagt, habe mit engliſch⸗franzöſiſchen Unſtimmigkeiten gerechnet, erhoffte eine„Blamage“ der ſtraf⸗ ſen. Vertragspolitik, e ſich— zu früh— auf das der franzöſiſchen Konferenzidee. Was iſt nun— chehen? Herr Leygues errang den Sieg; der Oberſte Rat len wird zuſammentreten und über ands u Verpflichtun über den chen„Erpreſſungsverſuch“, die Entſchädigungs e mit den weiter mit der o 9 Abſtimmung zu„verkoppeln“, zu Ge⸗ 8— en. Der ſchw err Leygues benutzt hier das pro⸗ ittelchen für einen kurzleblgen Publikumserfolg. Er ſtellt die Sache ſo hin, als hätte er John Bull wieder be · ungen— und Deutſchland dadurch einen empfindlichen Echla verſetzt. Es iſt kennzeichnend für die Boulevardpreſſe, daß ſie ſich zu dieſem Regierungsmanöver hergibt. Die Kon⸗ ferenz könnte aber Herrn Leygues bittere Enttäu⸗ ſchungen brin Es wird gemunkelt, daß die franzöſiſche —— nicht imſtande ſein werde, den Standpunkt Lloyd n Ge der ob chen Frage zu ändern. England wünſcht, daß die Tanſcdmeengeg Deutſchlands erſt 1 werde. Das Pa⸗ nach der Abſtimmung endgültig feſtgelegt riſer Kabinett ſucht, aus guten— eine Trennung dieſer beiden Fragen zu erreichen. Ob England in den neuen Kohlenforderungen Frankreichs mitgehen wird, iſt gleichfalls ſehr zweifelhaft; es wird verſucht, in der Kohlenfrage auf Ita⸗ liens Freundſchaft zu pochen, alſo— wie es in Spa paſſierte — England in die Minderheit zu ſetzen 3 Die erprobten Scharfmacher laſſen die kurze Zeit, die uns von der Konferenz noch trennt, nicht unbenutzt, um Stim⸗ mung gegen das„hinterhältige“ Deutſchland zu machen. Voran der Vorſitz des Kammerausſchuſſes für auswär⸗ tige Angelegenheiten, Louis Barthou. Er ſchreibt in dem Wochenblatte„Annales“: „Das Jahr 1920 iſt in die Geſchichte verſunken; ich beklage es nicht; es war verworren, unſicher, haltlos. Frankreich fand nicht die Frucht ſeines Sieges. Das Jahr 1021 wird die Entſch eidung bringen. Deutſchland beginnt mit einer Politik des Fleiſchens und ängt zu drohen an.(1) Laſſen wir uns nicht verlocken, nicht ein⸗ L Die Berliner Regierung enthüllte ihr Ränkeſpiel dadurch, 8 ſie die Entwaffnungsfrage mit der Entſchädigung in direkten Zuſammenhang zu bringen ſuchte. Das iſt ein ſchmutziger Erpreſſer⸗ krick! Eine franzöſiſche Regierung, die darauf eingehen würde, müßte ſofort verſchwinden. Deutſchland bezahlen, es muß wehrlos ſein. Beide Verpflichtungen ſind voneinander unabhängig. Nicht zu überſehen iſt die Stimme des Mitkämpfers der äußerſten Rechten, Chartes Maurras, der, trotz ſeiner royaliſtiſchen Geſinmunc, einen unverkennbaren Einfluß auf die Bourgeoiſie beſitzt. Maurras ſchreibt in der„Action Fran⸗ caiſe“ des Deputierten Daudet: „Die reichen Fragen, ob wir wieder einen Krieg mit Deutſchland haben werden, muß ich ſo erwidern: Ja, wenn wir die Gefahr nicht im Keime erſticken. Wir müſſen den Krieg durch Waffengewalt, durch eine ſtarke Organiſation über ganz Deutſchland hin verhindern. Wir dürfen keine Zeit verlieren“. Man ſieht, Herr Leygues iſt ſeinen Freunden auf der Rechten einen großen Konferenzerſolg ſchuldig. Der nationale Block will ſich mit Worten nicht abſpeiſen laſſen; er will Taten ſehen. Die Regierung möchte wohl nach der ſtnften Seite hin abbiegen, aber ſie beſitzt nicht den Mut der Ueberzeugung, ſich für einen ſolchen„Kurswechſel“ ſtürzen zu laſſen. Vorläufig klammert ſie ſich feſt an die große Konfe⸗ renz, die ſie gewollt hat, deren Ergebniſſe die Regierung feſti⸗ gen ſollen. die Entwaffnungsfrage. Berſm, 11. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie verlautet, haben kürzlich wieder Beſprechungen zwiſchen Führern der Cewerkſchaften und der Reichsregierung ſtattgefunden, welche ſich mit der Frage der Entwaffnung der bayriſchen Einwohner⸗ wehr befaßten. Der Reichsregierung iſt es dabei gelungen, die Gewerkſchaftsführer von der Notwendigkeit der von ihr getrof⸗ fenen Schritte zu überzeugen. e. Jürich, 11. Jan.(Pr.⸗Tel.) Wie die Daily Mail be⸗ richtet, wird auf der Pariſer Miniſterpräſidentenkonferenz nochmals die Frage der Auflöſung der Einwohner⸗ wehren bzw. die Erlaubnis der weiteren Aufrechterhal⸗ tung der Einwohnerwehren in Oſtpreußen geprüft wer⸗ * den. Lloyd George und Giolitti ſollen ſich neuerdings wieder monatl. 8 M..10 für Bringerlohn u. Ei ren. Einz. Rummern 25 Pfg. B. u. Nr. 2917 Unbwigshaſen a.— Rr. 7040—7040 t unſichere Mitteilungen halbamtlicher 10 Prcll⸗ Badiſche Reueſte Nachrichten für gewiſſe Zugeſtändniſſe bereit erklärt haben, mit Rückſicht auf die Tatſache, daß Sowjetrußland Ar⸗ meen heranbildet und gegen Oſtpreußen konzentriert. Eine bemerkenswerte Rede Eſcherichs. c München, 11. Jan.(Priv.⸗Tel.) Bei einer Zuſammenkunft von Vertretern der unterfränkiſchen Einwohnerwehren in Würzburg ielt der Gründer und Führer der bayeriſchen Einwohnerwehren, orſtrat Eſcherich, eine bemerkenswerte Rede. elange die legalen Machtmittel nicht ausreichen und die Polizei nicht ſelbſtändig Ruhe und Ordnung herſtellen könne, ſolange dür wir un⸗ ere Waffen nicht abgeben.(Stürmiſcher Beifall.) Forſt⸗ rat Eſcherich fuhr 6 daß E 5 ere 3 kommen werden. Wir dürfen unſere norddeutſchen Brüder nicht im Stiche laſſen. Gerade als Bayern haben wir die Pflicht, allen Separationsbeſtrebungen entgegen zu treten. Es gibt für uns keine Donaufödera⸗ tion, keinen Rheinbund, es gibt nur ein Deutſches Reich. Jeder Putſch, komme er von rechts oder von links, iſt ein Verbrechen. Die Brüſſeler Konferenz. Reue Vorſchläge in der Entſchädigungsfrage. EBerlin, 11. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern abend fand unter dem Vorſitz des Reichsaußenminiſters Dr. Si⸗ mons eine Beratung der verſchiedenen Reſſorts der Reichs⸗ regierung und der preußiſchen Regierung ſtatt, welcher neben Staatsſekretär Bergmann und Reichsbankpräſident Havenſtein Direktor Hans Krämer vom Reichswirtſchaftsrat und ein Ver⸗ treter der Gewerkſchaften beiwohnte. Den Beratungen lagen neue aus Paris eingetroffene Vorſchläge der franzöſiſchen Regierung in der Entſchädigungsfrage zugrunde. Angeblich ſoll in ihnen zum erſten Male von einer aktiven Beteili⸗ gung Deutſcher am Wiederaufbau Frank⸗ reichs die Rede ſein. Die Milchlieferung für die Franzoſen in Mainz. Berlin, 11. Jan.(WB.) Die franzöſiſche Botſchaft führte im Auftrage der franzöſiſchen Regierung beim Auswärtigen Amte darüber Beſchwerde, daß die ſtädtiſchen Behörden in Mainz die Milchzuteilungen, wie ſie an die chen Ein⸗ wohner erfolge, an die dortige ſiperpilchn Zivilbevölkerung ablehne, weil die Fio lbevölkerung bei den Milch⸗ verteilungen der Beſatzungsbehörde berückſichtigt werde. Die franzöſiſche Regierung, die übrigens beſtreitet, daß die fran⸗ zöſiſche Zivilbevölkerung durch die Beſatzungsbehörde Milch erhält, da die Zulaſſung der Zivilbevölkerung zu den mili⸗ täriſchen Genoſſenſchaften unterſagt iſt erblickt in der Abwei⸗ ſung der ſtädtiſchen Behörden von Mainz eine Verletzung des Artikels 277 des Vertrages von Verſailles, wonach die Angehörigen der alliierten und A 8 Mächte in Deutſchland Schutz genießen ſollen. Der Schutz von Perſonen und der unmündigen Kinder umfaßt offenbar auch die Lieferung der zum Le notwendigen Milch. Dieſer Schutz liegt den deutſchen Behörden ob, die ihn beim Fehlen beſonderer Abmachungen nicht auf die milltäriſchen Stellen abwälzen könnten. Da kein Abkommen getroffen ſei, durch das Deutſchland in dieſem Punkte von den allgemeinen Schutzpflichten entbunden ſei, müſſe die franzöſiſche Regie⸗ rung verlangen, daß* der Weiſung verſehen werde, damit die dortige franzöſiſche Zivilbevölkerung von der Stadt in gleicher Weiſe mit Milch verſorgt werde, wie die deutſche Zivilbevölkerung.— Die Note unterliegt augenblicklich der Prüfung der beteiligten Regierungsbehörden. die Ablieſerung der Aheinflolle. EBerlin, 11. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Schiedsſpruch betr. Abtretung von Rheinſchiffen zur Befriedi⸗ gung franzöfiſcher Bedürfniſſe nach Paragraph 357 des Frie ⸗ densvertrags, iſt am 9. Januar, wie aus Paris gemeldet wird, nach einjährigen Verhandlungen den amerikaniſchen Schiedsrichter Hynes gefällt worden. Es wird beſtimmt: 1. hat Deutſchland 254 150 Tonnen Kahnraum und 237 000 Pferdekräften(Schlepper) abzugeben. 2. Deutſchland hat die Einrichtung der Badiſchen Aktien⸗ eſertchalt für Rheinſchiffahrt im Hafen von Rotterdam abzu⸗ efern. 3. Frankreich erhält 76 Proz. der Aktien der Rheinſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft Fendel in Mannheim. 4. Schiffsraum und Schiffskraft zu Punkt 3 wird auf die in Punkt 1 beſtimmten Abtretungen angerechnet. Die deutſche Belaſtung ſei hoch, aber hinter den franzöſiſchen Anſprüchen noch zurück. Von deutſcher Seite wird nach dem„Berl. Tageblatt“ an⸗ erkannt, daß der Schiedsrichter Hynes in ſeinem ausführlichen Begründungsſpruch bemüht war, unparteiiſch zu urteilen. die Aburkeilung der Kriegsverbrecher. Die drei erſten Fälle. Leipzig, 10. Januar.(WB.) Der zweite Straſſenat de⸗ Reichsgerichts, der mit der Aburteilung der Kriegsverbrecher betraut iſt, beſchäftigte ſich den drei erſten Fällen dieſer Art, und zwar handelte es nicht um auf der Auslieferungsliſte ſtehende Perſonen, ſondern um ſolche, deren Straftaten von anderer Seite zur ntnis des Reichsgerichts gelangte und von dieſem nach dem Geſetz vom 5. Dezember 1919 zu erledigen ſind. Angeklagt waren der Zimmermann Dietrich Lottmann aus der Gegend von Baden, der Schloſſer Paul Niegel aus Berlin und der Schiffer Paul Sangerhauſer aus Marienwerder bei Potsdam. Die Angeklagten zogen im Oktober 1918 als Pio⸗ niere in das belgiſche Städtchen Edingen in der Nähe von Lille ein. Am 31. Oktober abends beſuͤchten ſie eine Anzahl Lokale und drangen ſchließlich gegen 12 Uhr gewaltſen in die Wirtſchaft des Herrn Canen ein. Nachdem Lottmann den aus dem Schlafzimmer heruntergeholten Wirt mit entſicher⸗ tem Revolper und Niegel ihn mit dem Seitengewehr bedroht hatten, ſo daß er auf die Straße flüchtete, gingen alle drei Angeklagten nach dem erſten Stock, erbrachen und durchwühl⸗ ten mehrere Behältniſſe, ſtahlen eine größere Geldſumme und eine Anzahl Wertſachen und warfen die Wäſche und Kleider im Zimmer umher. Durch einen Hauptmann und mehrere 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw.— Mk., Stellengeſ, u. Rekl. 8Mt. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Seecles u. d beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufn .⸗Anz. 20% Nachl. zu keinen Erſatzanſprüchen od. me v. Unzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewühr. — Soldaten wurden Lottmann und Niegel ſofort nach der Tat feſtgenommen. Die Beweisaufnahme in der heutigen Ver⸗ handlung ergab den obigen Sachoerhalt. Das Gericht er⸗ kannte alle Angeklagten der Plünderung nach den 129 und 133 des Reichsmilitär⸗Strafgeſetzbuches für ſchuldig und verurteilte Lottmann zu 5 und Niegel zu 4 Jahren Zucht⸗ haus. Sangerhauſer wurde zu 2 Jahren Gefängnis verur⸗ teilt. Außerdem wurde gegen Lottmann und Niegel auf die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren erkannt. der Völlerbund. London, 10. Jan.(W..) Lloyd George anläßlich des ein jährigen Beſtehens des Völkerbundes an die Völkerbundsunion ein Schreiben gerichtet, indem es u. a. heißt: Es handelt ſich jetzt um den Beginn einer Bewegung, die auf einem internationalen Rechts⸗ boden beruhend, auf einen dauernden Frieden hinzielt. Der Völker⸗ bund wird einen entſprechend großen Erfolg haben, wenn alle Nationen in ihm vertreten ſein werden und wenn dieſe Nationen tatſächlich auf einen offenen und ehrlichen Verkehr unter⸗ einander Bedacht nehmen. London, 10. Jan.(W..) Anläßlich des einjährigen Be⸗ ſtehens des Völkerbundes veröffentlichen 8 Blätter Leit⸗ artikel. In einem Aufſatz des Daily Chronicle wird bei dieſer Ge⸗ legenheit hervorgehoben, daß die Mitglieder des Völkerbundes mit Recht den Eintritt Bulgariens in den Völkerbund befürworten, da es eine Tatſache ſei, 1 Weſtthrazien durch den Vertrag von Sevres Griechenland zugewieſen worden ſei und daß Bulgarien keinen Ausgang zum Aegäiſchen Meere habe.— Das Blatt fügt hinzu, der Vertrag von Sevres*5 noch nicht rati⸗ fiziert und die Haltung Griechenlands gebe einſtweilen Handhabe, die Fehler dieſes Vertrages zu beſeitigen. Leſterreichs Elend. Ein Verzweiflungsſchrei der Slaalsangeſtellten. Wien, 11. Jan.(WB.) Die geſtern dem Generalſekretär der Sektion der Reparationskommiſſion über⸗ mittelte Denkſchrift des Zentralbureaus der öſterreichiſchen Staatsangeſtelltenvereinigungen unächſt darauf, daß es einem internationalen Aeropag auf Grund des Friedens⸗ vertrages von St. Germain obliegen müſſe, nicht mir für die Wiedergutmachungen zu ſorgen, ſondern auch die Lebensnot⸗ wendigkeiten felbſt ſicherzuſtellen. Die Beamtenſchaft ſei zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Staat nicht mehr über die erforderlichen Mittel verfüge, um das Einkommen der Beamtenſchaft entſprechend dem verteuerten Lebensunterhalt zu erhöhen. Die Streiks der Staatsangeſtellten ſeien keines⸗ wegs eine politiſche oder ſoziale Mutwilligkeit, ſondern der Ausfluß fiefſter Verzweiflung. Die Mächte müßten ſich ſo raſch wie möglich entſchließen, die Vorſchläge Sir William Goodes in die Tat umzuſetzen. Die Lebensmittellieferungen allein genügten für den Wiederaufbau Oeſterreichs jedoch nicht, da es langfriſtiger Kredite bedürfe. Die Denkſchrift ſtellt ſchließlich im vollen Bewußtſein der Tragmeite dleſer Erklärung feſt, aber wenn eine zu acht Zehntel verhungerte Bundesangeſtelltenſchaft nicht in kürzeſter Zeit die Möglich⸗ keit erhalte, ſich einigermaßen zu ernähren, heute oder mor⸗ gen mit einem Verzweiflungsaufruf gerechnet werden müſſe. Das werde das Ende dieſes bedauernswerten Staates bedeuten. Das Aufhören Oeſterreichs in ſeiner heu⸗ tigen Geſtalt werde aber auch das Ende des Heſchüffen S—3 9 ſein, das dürch den Friedensvertrag geſchaffen wurde. die Jukunft Veſtungarns. Wien, 10. Jan.(WB.) Ueber den Beſchluß der Botſchaf⸗ terkonferenz betreffend Weſtungarn ſtellt die Politiſche Kor⸗ reſpondenz 6af Grund von Erkundigungen an unterrichteter Stelle F00 da niemals behauptet worden ſei, daß die Botſchafterkonferenz eine Gebietsübergabe noch vor dem Inkrafttreten des ungariſchen Friedensvertrags an⸗ 9 habe oder die ſofortige militäriſche Räumung des ebietes durch Ungarn verlangt habe. Die Beſchuldigung, eine Störung des 3 5 Einvernehmens zwiſchen Oeſterrei und Ungarn bewirkt zu haben, könne man keineswegs au die öſterreichiſche Regierung zurückführen. Die öſterreichiſche Regierung ſei nach wie vor entſchloſſen, alles tun, um unter Wahrung ihres Standpunktes in der W Frage das Einvernehmen zwiſchen beiden Staaten zu fördern. Iwei Jahre Jremdherrſchaft. Die Deutſchen in der Tſchechoſlowakei. Prag. Ausgang Dezember. Seit zwei Jahren leben faſt vier Millionen Deutſche in der Tſchechoſlowakei unter Fremdherrſchaft. Das Fazit dieſer zwei Jahre iſt nach jeder Richtung hin unerfreulich, traur⸗ger vielleicht als für alles andere Deutſche in der Welt. Die Brüder im Reich haben bei allem Kummer und Ungemach doch die Hoffnung, daß ihr Fleiß und Geiſt Früchte tragen, eine beſſere Zukunft aufbauen wird, ſie haben eine Heimat, für die ſie arbeiten und entbehren; der Sudetendeutſche hat 8 nicht. Er iſt Fremdling geworden auf der Scholle ſeiner äter, 3. in dem Land, das vielhundertjährige deutſche Arbeit 95 Blüte und Reichtum gebracht hat. Die Früchte dieſer Arbeit wollen jetzt die angeblichen„Sieger“, die Tſchechen, genießen. Der tſchechoſlowakiſche Staat iſt ein Baſtard des Ver⸗ ailler Friedens, ein Kind des Haſſes und nicht der Lebe. er Haß gegen alles Deutſche hat die verwegen⸗ ſten Farderungen der Tſchechen erfüllt, bloß um eine Stärkung Deutſchlands zu verhindern, die bei der Gewährung des Selbſtbeſtimmungsrechtes an die Sudetendeutſchen fraglos erfolgt wäre; dieſer Haß hat nicht nach dem Schickſal von 1 Millionen Deutſchen gefragt, er hat aber auch nicht— es ſcheint doch eine höhere Weltgerechtigkeit zu geben— das Schickſal ſeiner Schöpfung bedacht. Die 4 Millionen Deutſche ſind die Schickſalsfrage des tſchechoſlowakiſchen Staates und ſie werden, wenn der Kurs ſo weiter geht wie bisher, vermut⸗ lich ſein Verhängnis werden. —— —— —— den wären. Mehrheit—9 5 geſ Z. Seite. Nr. 15. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 11. Januar 1921. Doch das iſt Zukunſtsmuſik. Vorläufig fühlen die Deut⸗ ſchen hier zu Lande die ſchwere Fauſt des„Siegers“ und ein Rückblick auf die letzten zwei Jahre iſt eine Heerſchau auf eine Fülle von Unbill auf politiſchem, nationalem, kulturellem und wirtſchaftlichem Gebiet. Anderthalb Jahre ſind die Deutſchen ohne politiſche Vertretung geweſen. Ein von den tſchechiſchen Parteien ernannter Revolutionskonrent ſchaltete und waltete nach Gutdünken, ohne auf die Deutſchen Rück⸗ cht zu nehmen. Verfaſſungs⸗ und Sprachengeſetze wurden eſchloſſen, Steuern ausgeſchrieben, ohne daß die Deutſchen, die ein Drittel der Bevöllerung bilden, auch nur gefragt wor⸗ Auf die brutalſte Art und Weiſe wurde die Tſchechiſierung deutſcher Städte und Dörfer betrieben, Ver⸗ träge mißachtet, Verſprechungen gebrochen, kurzum der Deütſche war vogelfrei, ein Paria. Seit dreiviertel Jahren beſteht nun wohl ein gewähltes Parlament, deſſen Mitglieder faſt zu einem Drittel Deutſche ſind. Eine Beſſerung aber iſt nicht eingetreten. Eine mittelalterliche Geſchäftsordnung, die dem Präſidenten eine deſpotiſche Machtfülle in die Hand gibt, Parlamentswache und Ausſchließung von Abgeordneten porſieht, durch widerſinnige Sprachenbeſtimmungen anders⸗ ſprachige von der Mitarbeit geradezu ausſchließt, verurteilt die deutſche Minderheit zu völliger Ohnmacht. In allen nationalpolitiſchen Dingen wird ſie von der kompakten tſchechi⸗ ſchen Majorität glatt niedergeſtimmt. Die Reviſion der Ver⸗ faſſung, die Aenderung der Sprachenrorſchriften für die Be⸗ hörden nach dem praktiſchen Bedürfnis wurde abgelehnt, der Schutz der deutſchen Bevölkerung gegen die tſchechiſche Sol⸗ dateska verſagt, eine Menge von Geſetzen mit dem alleinigen Zweck, die Deutſchen national zu ſchädigen, gegen den Wider⸗ ſpruch der deutſchen Abgeordneten durchgedrückt. Bei Ab⸗ ſtimmungen wurden die Deutſchen überſtimmt, bei lärmen⸗ der Abwehr ausgeſchloſſen oder durch Parlamentswache hin⸗ ausgeworfen, ſodaß ihnen wiederholt nichts anderes übrig blieb, als durch korporative Abſenz gegen dieſe Farce eines Parlaments zu proteſtieren. Die kulturelle Schädigung der Deutſchen iſt wohl am beſten dadurch dokumentiert, daß innerhalb der zwei Jahre rund 30 deutſche Schulen und 600 deutſche Schulklaſſen ge⸗ perrt, dafür zahlreiche tſchechiſche Schulen in deutſchen Gegen⸗ n neu errichtet wurden, die mit hineingepreßten deutſchen Kindern gefüllt werden. Daß die deutſchen Hochſchulen durch lächerlich geringe Zuwendungen geſchädigt und gegenüber den iſchen Hochſchulen zurückgeſetzt werden, gehört mit zur hlſchen Kulturpolitik. Die Wegnahme deutſcher Theater, zuletzt des deutſchen Landestheaters in Prag, das grundbuchlich der deutſchen Kunſt gewidmet iſt, aus dem Titel der rohen Gewalt iſt gleichfalls ein erbaulicher Pro⸗ grammpunkt dieſes Rechts⸗ und Kulturſtaates. Die ſchwerſten Schläge aber hat das Deutſchtum auf wirtſchaſtlichem Gebiet erlitten. Hier ſteht an erſter Stelle die Annuiierung der öſterreichiſchen Kriegsanleihen; denn das Geſetz, daß die Verwendung von Kriegsanleihen zur Zeich⸗ nung der vierten tſchechiſchen Staatsanleihe regelt, kommt der Annulierung gleich. Der Kriegsanleihebeſitz befindet ſich faſt ganz in deulſchen Händen, bei deutſchen Sparkaſſen, die durch die Nichteinlöſung in ſchwere Verlegenheiten gebracht werden, bei der deutſchen Induſtrie, die einen M. lliardenver⸗ luſt erleidet, bei kleinen Rentnern, Witwen und Waiſen, die an den Bettelſtab gebracht ſind. Daß es ſich um eine offen⸗ kundig beabſichtigte der Deutſchen handelt, damit das iſche Kapital im Trüben fiſchen könne, geht aus der Aceci hen Becründung hervor, daß der Staat die Laſt der Tiigung nicht tragen könne. Zur Tilgung waren nämlich rund 400 Millionen Kronen jährlich erforderlich; der dies⸗ jährige Staatsvoranſchlag weiſt jedoch 14 Milliarden Aus⸗ aben auf. Und da ſollen 400 Millionen den Staat ruinieren! n deſſen 14 Milliarden dient faſt ein Drittel, nämlich 3 Milliarden, Militärzwecken und jetzt iſt noch eine Nachtrags⸗ orderung von 1200 Millionen fürs Militär eingebracht wor⸗ en. Freilich, die Tſchechen können ſich eine ſolche Wirtſchaft erlauben, muß dach die Minderheit für die Launen der Denn heute noch wird die Hälfte der Steuern, ſon ohl 990 direkten wie der indirekten, von den Deutſchen aufgebra Die wiriſchaftliche Schädigung der Deutſchen zeigt ſich auch in der Induſtrie⸗ und Handelspolitik. Von Staatswegen wird die tſchechiſche Induſtrie gefördert, die deutſche zurück⸗ eſetzt. Am eifrigſten betätigt ſich die Staatsgewalt bei der eberführung deutſcher Unternehmungen in tſchechiſche Hände, was durch mannigfaltige Schikane erzielt wird. Wozu ſoll auch der tſchechiſche Induſtrielle trachten, durch Fleiß und Arbeit hochzukommen und die deutſche Konkurrenz zu be⸗ ſtehen, wenn es möglich iſt, den Deutſchen hinauszuwerfen Ab ſth ins warme Neſt zu ſetzen. Natürlich folgt dem Hin⸗ auswurf des deutſchen Unternehmers die Erſetzung der deut⸗ chen Beamten und deutſchen Arbeiter durch Tſchechen. Selbſt oziale Maßnahmen werden zu nationalen Zwecken verwen⸗ ; ſo iſt bisher das Geſetz über die Bodenaufteilung bloß gegen Deutſche angewendet worden. All dieſen Verfolgungen ſind die Deutſchen wehrlos aus⸗ Sie ſtehen unter brutaler Fremdherrſchaft und ihre einz Waſſen ſind ihre Zohl und ihre Tüchtigteit. Vier Millionen laſſen ſich nicht von der Erdoberfläche wegradieren. Ein ſolches Regiment kann auch ſchwerlich ein Staat aus⸗ halten, von deſſen 13 Millionen Einwohnern bloß 6 Millionen Tſchechen, die übrigen Deutſche, Slowaken und Maqyaren ſind. Wenn der Weg, den die Tſchechen nehmen, nicht ge⸗ ündert wird, ſo führt er den Staat ſicher in ein höchſt unge⸗ wiſſes Fragezeichen. Die Teuernugszuſchläͤge für die Beamen. Berlin, 10. Jan.(WB.) Das Reichskabinett beſchäftigte läge für die Reichsbeamten und ⸗Arbeiter. Dem Wunſche er in Bamberg tagenden Konferenz der Finanzminiſter der Länder, vor der endgültigen Stellungnahme gehört zu wer⸗ den, wird auf der auf Mittwoch angeſetzten Sitzung Rech⸗ nung getragen werden. Das Kabinett machte gleichzeitig die Frage der Beſchaffung neuer Mittel zur Beſeiti⸗ ung des bereits jetzt im ordentlichen Haushalt ſich ergeben⸗ 155 Feblbetrag, der durch die Erhöhung der Teuerungs⸗Zu⸗ heute mit der Frage der Erhöhung der Teuerungs⸗Ju⸗ lagen eine weitere Steigerung erfahren wird, zum Gegen⸗ 75 einer eingehenden Erörterung. Es wurde die Notwen⸗ igkeit feſtgeſtellt, über dieſe Frage eine grundſätzliche Stel⸗ lungnahme der Geſetzgebenden Körverſchaften in Verbindung mit der Entſcheidung über die Bewilligung der Teuerungs⸗ zuſchläge herbeizuführen. Der Vorſtand des Deutſchen Ciſenbahnerverbandes noch nicht befriedigt. Berlin, 10. Jan.(W..) Wie uns von beteiligter Seite mütgeteilt wird, nahm der erweiterte Vorſtand des Deutſchen enbahner⸗Verbandes in zweitägiger Beratung zu dem durch 40 Eehehwer⸗Aueſchuß und zuſtande gekom⸗ * menen Verhandlungsergebnis Stellung. Die völlig unzu⸗ reichenden Zugeſtändniſſe und die auf der Eiſen⸗ bahner⸗Organiſation laſtende große Verantwortung veranlaß⸗ ten den erweiterten Vorſtand, vor der endgültigen Beſchluß⸗ faſſung erſt noch entſprechende Schritte zur völligen Klärung der Sachlage zu unternehmen. Ein Beſchluß ſteht demnach noch aus. Weshalb die Anruhe unter dem Eiſenbahner⸗ perſonal? Vom Bezirk Unterbaden des Landesverbandes Baden der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner wird uns geſchrieben: Wenn man die Situation, welche durch das Angebot der Regie⸗ rung entſtanden iſt, richtig und gerecht beurteilen will, muß man wiſſen, wie die Zugeſtändniſſe der Regierung ſich praktiſch für den einzelnen Eiſenbahner in der Stadt und auf dem Lande auswirken. Fehlt dieſes, dann beſteht ſehr leicht die Gefahr, daß man ſelbſt falſche Schlüſſe zieht und der Auffaſſung zuneigen könnte, daß die Eiſenbahner einfach nicht zufrieden zu ſtellen ſind. Die Verreichli⸗ chung machte es notwendig, daß ein Reichslohntarif für die Arbeiter, eine Reichsbeſoldungsordnung für die Beamten, unter die auch die Eiſenbahnbeamten fallen, geſchaffen wurde. Beide Tarifwerke ſind nach 9 Monaten Verhandlungen immer noch nicht beendet. Dabei ſteht weiter feſt, daß die Exiſtenzmöglichkeit den Eiſenbahnern bis jetzt auch durch die Reichsbeſoldungsordnung und den Reichslohn⸗ taxifpertrag nicht gegeben war. Wenn einmal die Verſchleppung der Fertigſtellung der Reichsbeſoldungsordnung und des Reichs 5 vertrages ſchon erbitternd unter den Eiſenbahnern die ganze Zeit ge⸗ wiret hat, ſo wirkte die Ortsklaſſen⸗ und Lohngruppeneinteilung ge⸗ radezu aufreizend. In den letzten Wochen, da wo die Teuerung un⸗ leugbar weiter geſtiegen iſt und noch täglich ſteigt, ſtellten die Eiſen⸗ bahner neue Forderungen. Es wird niemand beſtreiten wollen, daß die Teuerung nicht nur allein in der Stadt herrſcht, ſondern auch auf dem flachen Lande. Damit ſoll keineswegs geſagt werden, daß nun⸗ mehr die Löhne und Gehälter der Eiſenbahnbeamten und Eiſen⸗ bahnarbeiter von Sladt und Land gleich ſein müßten, aber Unter⸗ ſchiede, wie dieſelben auf Grund des Reichslohntarifvertrages und der Reichsbeſoldungsordnung bisher ſchon beſtehen, ſind in der Zu⸗ kunft nicht haltbar. Dieſe Zuſtände, welche bisher das Eiſenbahner⸗ perſonal nicht zur Ruhe kommen laſſen, ſchaffen nunmehr, nachdem die Regierung die diesmalige Teuerungszulage auf die vom Perſo⸗ nal mit Leidenſchaft bekämpften Orteklaſſen aufbauen will, einen ſehr bedrohlichen Zuſtand. Das Eiſenbahnerperſonal ſetzt dem Angebot der Regierung das glatte Unannehmbar entgegen. Man ſollte doch einmal das Pfuſchen am Reichslohntarif und der Reichsbeſoldungs⸗ ordnung aufgeben und ganze Arbeit ſchaffen. Das Perſonal ver⸗ langt nichts mehr und nichts weniger als das Exiſtenzminimum. Geradezu unſozial wirkt das Angebol der Regierung. Das Gros der Eiſenbahnbeamten erhält ebenfalls in der Ortsklaſſe 1 Mannheim 20 Proz. nach dem Vorſchlag der Regierung. Der Weg, aus dieſer Situation herauszukommen iſt der, daß man die Teuerungszulage geſtaffelt nach den Beſoldungsgrup⸗ pen gewährt, wie dieſes von den Eiſenbahnern gefordert iſt. Gür die Eiſenbahnarbeiter kann nur auf der Grundlage der eingereichten Forderungen verhandelt werden, wenn man überhaupt eine Löſung finden will. Ein Hohn iſt das Angebot der Regierung für das Eiſenbahnerperſonal, wenn man bedenkt, daß die Eiſenbahnarbeiter die Teuerungszulage nach der Ortsklaſſe erhalten, in der ſie einge⸗ —— ſind. Die Stationen und Bahnmeiſtereien, welche zur Orts⸗ laſſe 5 gehören, erhalten 10 Pfennig Teuerungszulage. Dabei ſei aber feſtgeſtellt, daß dieſe Arbeiter überhaupt keinen Rfennig Lohn⸗ erhöhung erhalten, weil Baden vor dem des Reichs⸗ lohntarifvertrages 3 Ortsklaſſen hatte und durch den Reichslohntarif 5 erhielt. Durch die Vermehrung der Ortsklaſſen in Baden ſanken etwa 400 Dienſtſtellen in die Ortsklaſſe 4 und 5 und erhielten beim des Reichslohntarifvertrages in Ortsklaſſe 5 kei⸗ nen Pfennig Lohnerhöhung. Des weiteren hatte die Ar⸗ beiterſchaft, welche heute der Ortsklaſſe 5 angehört, vor dem Reichs⸗ lohntarifvertrag einen Stundenlohn von 3,40, während der Tarif⸗ lohn der Ortsklaſſe 5 nach dem Reichslohntarifvertrag 3,20 pro Stunde beträgt. Dieſen Arbeitern würde bis jetzt der Unterſchied von 20 Plenneg pro Stunde als Ausgleichszulage gezahlt. Dadurch, daß die angebotenen 10 Pfennig Teuerungszulage nur auf den Tariflohn gewährt werden, erhalten die Arbeiter der Ortsklaſſe 5 keinen Pfennig Lohnerhöhung, denn dieſe haben nach dem Tarifver⸗ trage immer noch 10 Pfennig zuviell Wenn mon nunmehr bedenkt, daß die Arbeiter der Ortsklaſſe 5 ſeit 1. April keinen Pfennig Lohnerhöhung bekommen haben und die Arbeiterſchaft der übrigen Ortsklaſſen zur einige Pfennige, wird man verſtehen können, wenn dem Angebot der Reglerung das glatte Unannehmbar entgegengeſetzt wird. Das Barometer bei den Eiſen⸗ bahnern ſteht auf Sturz und nur ein raſches und Han⸗ deln der Regierung wird über die Situation hinweghelfen können. Der Wille des Perſonals iſt vorhanden, die geſtellten For⸗ derungen mit allen gewerkſchaftlichen Mitteln durchzuſetzen. Es wäre töricht, wenn man gegenüber dieſer Erregung unter dem Perſonal ſeine Augen verſchließen wollte und nur die Summe im Auge hat, welche erforderlich iſt. Alle Mahnungen an das Eiſenbahnperſonal werden vergebens ſein, ſolange man von der Regierung nicht einmal ganze Arbeit macht. Auf der einen Seite will man ſparen, auf der andern Seite muß feſtgeſtellt werden, daß uns und der Volksgeſamt⸗ heit Millionen ſchon verloren gegangen 95 und ſolange verloren ehen werden, als dieſer Zuſtand von der Regierung geduldet, ſa gewollt wird. Ne Preußenkagung der deulſchen Volkspartei. Berlin, 11. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Auf der Aber Boracu der Deutſchen Volkspartei erſtattete am Montag bg. Dr. v. Richter das Referat über die allgemeine preußiſche Politik. Er führte u, a. aus: „Potsdam iſt für uns ein Symbol, einmal der Erinnerung, dann aber auch des Ausblickes in die Zukunft. Wir wollen zum Ausbruck bringen, daß wir nur dann auf einen Aufſtieg unſeres preußiſchen und deutſchen Vaterlandes hoffen können, wenn die alt⸗ preußiſchen Tugenden, Arbeitſamkeit und Pflichttreue wieder zu Ehren kommen. Die Beſtrebungen, die auf eine Zerſtückelung Preußens hinauslaufen, haben mit einer Stärke eingeſetzt, welche wir früher nicht für möglich gehalten hät⸗ ten. Es iſt grundfalſch, das auf die angeblichen Fehler des ſoge⸗ nannten alten Syſtems zurückzuführen. Man glaubt— und man glaubt es nicht mit Unrecht— daß die Berliner Regierung abhängig ſei von radikalen Einflüſſen, abhängig von der Straße und man will ſich einer ſolchen Regierung nicht unterwerfen. Aber wer noch daran zweifeln könnte, daß die Zerſchlagung Preußens letzten Endes zur Schwächung Deutſchlands führt, der ſehe einmal den Stand⸗ punkt unſerer Feinde an. Weil wir das wiſſen, haben wir unſere ganze Arbeit in der Landesverſammlung darauf eingeſtellt, ein un⸗ gerſtückeltes Preußen uns zu erhalten. Kommt einmal die Zeit— und ſie kann vielleicht kommen— in der der preußiſche Einheits⸗ ſtaat allen Deutſchen in Fleiſch und Blut übergegangen iſt, dann mird man auch den deutſchen Einheitsſtaat anſtelle Preußens ſetzen. Nun zur inneren Politik. Die preußiſche Koalitionsregierung iſt eine nur äußerlich verbrämte Herrſchaft der Sozialdemo⸗ kratie. Um ſich die Macht in Preußen zu erhallen, verleug⸗ nen die demokratiſchen Parteien alle demokra⸗ tiſchen Grundſätze und haben den Termin für die Landtags⸗ wahlen ſoweit hinausgeſchoben, als es nur irgendwie ging, obwohl die Reichstagswohlen da iot hahee, daß das vreußiſche Parla⸗ ment nicht mehr dem Willen der Wähler entſpricht. Von der Sozialdemokratie trenrt, uns in nationalen und wirtſchaftlichen Fragen eine unüberbrückbare Kluft. Aber wir treiben keine ein⸗ ſeitige Parteipolitik, wir lehnen es daher nicht ab, auch mit der Soziaſbemokraue zuſammenzuorbeiten. Einem ſozialdemo⸗ kratiſchen Diktat aber werden wir uns niemals unter⸗ werfen. Wir machen es gerade der demokratiſchen Partei zum Vorwurf, daß ſie es nicht nerſtanden hat, beim Zuſammenarbeiten mit der Sozialdemokratie die Intereſſen des Bürgertums mit der nötigen Schärfe zu nertreten. Wir müſſen bei der horften Wahl Wce e wir unſerer Päter wert ſind(Stürmiſcher, wieder⸗ holter Beifall und Händeklatſchen.) Die zweite Rede hielt Abg. Frau Lotte Garnich über„Die Frau in der Politik.“ Als nächſter Redner erhielt das Wort Abg. Dr. Leidig zu ſeinem Referat über„Verfaſſung und Wirtſchaft.“ Er führte aus: „Wir kämpfen gegen die Sozialiſierung, denn ſie bedeutet Verder⸗ ben. Es ſoll gewiß nicht alles wieder ſo werden, wie es 1914 war, im Gegenteil. Auch wir wollen vorwärts. Wir haben die Gewiß⸗ heit, daß es beſſer werden wird. Wir verzweſeln nicht, denn wir ſind optimiſtiſch. Im Mittelpunkt unſeres Wirtſchaftsprogramms ſteht die Zuſammenführung von Arbeiter und Unternehmer. Aber es iſt nicht das einzige Problem der deutſchen Wirtſchaft. Wir müſſen die Zerſchlagung u. Zertrümmerung des Mitttelſtandes ver⸗⸗ hindern. Vieles an der preußiſchen Verfaſſung hat uns nicht ge⸗ fallen, beſonders nicht in ihrer urſprünglichen Faſſung. Aber wir haben doch manches beſſern können. Wir erklären uns mit aller Beſtimmtheit für ein ſtarkes Preußen. Preußen lebt und ein Le⸗ bender läßt ſich nicht zur Anatomie ſchleppen.“ An die Torträge ſchloß ſich eine kurze Ausſprache. Dann wurde der Wahlaufruf unter ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Darauf ſprach Dr. v. Krauſe das Schlußwort. Die Deutſche Volkspartei werde in den Wahlkampf gehen mit dem Wahlipruch friedrichs des Großen: Die erſte Bürgerpflicht iſt, ſeinem Vaterland zu dienen. Damit ſchloß die Tagung. —— Aus dem beſetzten Gebiet. C. Worms, 11. Jan. In Mainz, Worms und Höchſt am Main ſind ſämtliche freiwerdenden Wohnungen von den Fran⸗ zoſen beſchlagnahmt worden. Die Bürgermeiſter der genannten Städte wurden angewieſen, Wohnräume für mehrere hundert fran⸗ zöſiſche en und deren Familien binnen zweier Monate bereit⸗ en deutſchen Familien werden trotz der Wohnungsnot eine 6 mehr zugeteilt. Es wurde der Bau von 30 Wohn⸗ 0 auf Reichskoſten für die franzöſiſchen Beſatzungstruppen vorgeſehen. Mainz, 10. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die hieſige Votkszeitung meldet: Die deutſche bezw. die heſſiſche Regierung hat das Angebot der Regierung, den Eltern' des gelegentlich einer Tanzbe⸗ uſtigung in Gülgarge getöteten Mädchens aus Frankfurt a. M. 25 000 Hranke ühnegeld zu zahlen, als ungenügenden Schaden⸗ erſatz abgewieſen. c. Bingen, 11. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die franzöſiſche Beſatzungs⸗ behörde ſorberte von der Glade Bingen für die 4— von 250 Mann ſchwarzen Truppen Sorge zu tragen. Sie hat für die Entſcheidung eine Friſt von 3 Wochen geſtellt. Die Stadtverord⸗ netenverf ummlung hat daraufhin den Bau einer Kaſerne gegenüber dem Niederwalddenkmal beſchloſſen. Saarbrücken, 10. Jan.(..) t f eine Verfügung der Regierungskommiſſion für das Saargebiet iſt für den Karneval 1921 jede karnevaliſtiſche Veranſtaltung im Saargebiet ver⸗ boten worden. Tanzen mit Verkleidungen, Werfen von Luft⸗ e Konfetti uſw. auf der Straße und in den Sälen iſt eben⸗ alls unterſagt. In den Geſchäften dürfen keine Masken und Karnevalartikel feilgehalten werden. Deulſches Reich. Die iee lehni jede Koalition mit der eulſchen Volkspartel ab. Berlin, 10. Jan.(Priv.⸗Tel.) Mit der Aufſtellung der Kandi⸗ daten durch den am Sonntag abgehaltenen außerordentlichen Be⸗ haben die Berliner Mehrheitsſozialiſten den sandta 1e Weſoem des eröffnet. Paul Hirſch hatte das Referat. Die Reform der inneren Verwaltung, ſagte er, hatte die Landesverſammlung erſt begonnen. Die erſte und— Auf⸗ gabe des neuen Landtages muß ſein, die Verwältungs⸗ refoem im demokratiſchen Sinne durchzuführen. Es muß durch das Mittel der Wahl eine Mehrheit in den ge⸗ landt werden. Die Frage der Reform der inneren Verwaltung ſteht im engſten mit den Beziehungen Preußens zum Reich. Wir ſtreben eine einheitliche deutſche Republik an und wenden uns deshalb gegen alle Reformen, die geeignet ſind, den Partikularismus zu ſtärken. Wir befürworten alle Reformea, die den Weg zur Reichseinheit bahnen. Der Bezirksrat ging dann zur Aufſtellung der Kandidaten über; der Antrag, jede Koglition mit der Deutſchen Volkspartei abzulehnen, wurde angenommen. Beamtenkammern oder Beamienräle? Berlin, 11. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Zwiſchen dem Reich und den Einzelſtaaten ſind gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten da⸗ rüber entſtanden, ob zur Wahrnehmung der Intereſſen der Be⸗ amten die Schaffung von Beamtenkammern oder Beamtenräten ſich empfehle. Während verſchiedene Einzelſtaaten, darunter Preußen und Bagern, den Beamtenkammern den Vorzug geben, hält das Reich an den Beamtenräten feſt, für die ſich auch die Organiſationen der 5 ausgeſprochen haben. Dieſe Beamtenräte erhalten ſelb nicht alle den Arbeiterräten zuſtehenden Befugniſſe, was ſich ſchön aus dem beſonderen Charakter des Be⸗ anitenverhältniſſes 8 ergibt. Sie werden ſich mit Urlaubs⸗, Disziplinarſtrafen uſw. zu befäſſen haben, können aber ni t, rie die Arbeiter⸗ und Angeſteutenräte auch bei Gehaltsfragen Einfluß gewinnen, da dies die Zuſtändigkeit der Parlamente inbezug auf die Gehaltsbewilligungen kreuzen würde. Vorausſichtlich wird ſo⸗ wohl von den Regierungen der Länder, wie auch von der Reichs⸗ regierung dem Reichsrat ein eingehender Entwurf vorgelegt werden. Das Programm der Reichsſparkommiſſion. Berlin, 11. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie das „Berl. Tagblatt“ erfahren haben will, hat der Reichsſparkommiſſar Carl bereits vor einem Monat der Reichsregierung ſein Programm zur vorgelegt. Bisher iſt eine Entſcheibung aber nicht erfolgt. Letzte Meldungen. Die Brüſſeler Konſerenz. Brüſſel, 10. Jan.(WB.) Im weiteren Verlauf der Sach⸗ preſtändigentonferenz in Brüſſel wird die Frage der indu⸗ ſtriellen Organiſation der deutſchen Lieferungen beſondere Bedeutung erlangen. Die deutſche Regierung ſchlägt daher vor, daß neben Staatsſekretär Bergmann und Reichs⸗ bankpräſident Havenſtein die vom Reichsverband deutſcher Induſtrieller genannten Herren Generaldirektor Vögeler und Kommerzienrat Peter Klöckner als deutſche Delegierte an den weiteren Verhandlungen teilnehmen. Die amerikaniſchen Muchkühe. untb. Bremen, 11. Jan.(Priv.⸗Tel.) Der amerikaniſche Dampfer „Arrow“ iſt am 8. Januar von Veſtone abgegangen und wird im Laufe des Monats Januar mit 743 Milchkühen in Bremen er⸗ wartet. Die Antwerpener Holelbeſitzer und die deutſchen Schiffahrks⸗ JIntereſſenten. c. Baſel, 11. Jan.(Pr.⸗Tel.) Die Preßinformation mel⸗ det aus Brüſſel, daß der deutſche Geſandte von ſeiner Re⸗ gierung angewieſen worden ſei, bei der belgiſchen Regierung aufs ſchärfſe gegen den bereits gemeldeten Beſchluß der Ant⸗ werpener Hotelbeſitzer, den im Januar zu erwartenden deutſchen Schiffahrtsintereſſenten keine Unterkunft zu gewähren, zu proteſtieren. * 5 Berlin, 11. Jan.(Bon unſ. Berl. Bürn.) Es triſft nicht zu, daß eine Amneſtierung des Oberleutnants Vogel, der wegen Teil⸗ nahme an der Tötung der Frau Luxemburg verurteilt worden iſt, erfolgt iſt. Es handelt ſich einſtweilen nur um den Beſchluß der Strafkammer. Die Eutſcheidung liegt beim Langgericht Ul das erſt im Laufe der nächſten Woche Beſchluß faſſen wird. Man nimmt an, daß das Londgericht den Beſchluß der Straſkammer ablehnen wird. Uehrigens hefindet ſich Vogel nach wie vor in Holland. SSSSEL BOSSSS== 32oS SOS SeOS SSSEBSASN ä+777772777***24„„„„—— 22— 2—— — Dienstod, ben TT. Jamuar 1U. manstenner Oenerq Anzeiger:(urmag · Ausgabe⸗ Rr. 15. 3. Seite 6 nach der deutſchen Einigung durch Bismarck. E llte jeder wiſſen, daß mit Reich und Einheit die deutſche S 6775 veranſtaltungen. * * Von Ernſt Krieck, 1 4 Brerufsſländiſcher Staatsauſbau. Vor wenig Jahren noch konnte es einem geſchehen, daß man bei Verfechtung des berufsſtändiſchen Gedankens ent⸗ weder mitleidig belächelt oder kurzerhand als Reaktionär und Romantiker abgetan wurde. Als die Revolution dann dem reinen Parteien⸗ und Parlamentsdemokratismus zum Sieg verhalf, da ſchien auf den erſten Augenblick die berufsſtändiſche Idee, die noch im Kampf um das preußiſche Wahlrecht eine Rolle geſpielt hatte, für alle Zeiten abgetan. Vom erſten Tage an aber machte der Rätegedanken dem Parlamentarismus das Leben ſauer, und es zeigte ſich ſofort, daß die Räte gar nichts anderes waren, als die von links her in zunächſt roher und unfertiger Form wieder eindringenden Berufsſtände mit ihrer Forderung nach Selbſtverwaltung. Heute ſind ſowohl der Marxismus wie der Formaldemokratismus gründlich und für alle Zeiten erledigt, und wenn man nach einer poſitiven Idee für den Wiederaufbau Umſchau hält, ſo bietet ſich unter ver⸗ ſchiedenſten Namen— Berufsſtände, Räteſyſtem, Genoſſen⸗ ſchaftsweſen, Korporativismus, Selbſtverwaltung, organiſche Staatsgeſtaltung— der totgeglaubte ſtändiſche Gedanken als der einzige mögliche und ſieghafte dar. In keinem Augenblick der deutſchen Geſchichte hatte er eine ſolch große Verbreitung durch alle Klaſſen, Bildungsſchichten und Parteien. In der Tat zieht er ſich heute von oben nach unten und von links nach rechts durch das ganze Volkstum. In der Verfaſſung aller⸗ dings hat er ſich vorerſt nur mit dem Art. 165 eine beſcheidene Anerkennung erkämpft. Wenn aber irgendwo, ſo macht ſich in dieſer Bewegung ein einheitlicher Wille des Volkes geltend, und ſelbſt ſeine größten Gegner, die Formaldemokraten unter den Bürgerlichen und Sozialiſten, machen ihm Schritt um Schritt Konzeſſionen. Mitte 1920 hat Fr. v. Oppeln⸗Bronikowski den berufsſtändiſchen Gedanken auf dem Reichsbürgerrat in Leip⸗ zig zur Geltung gebracht:„Reichswirtſchaftsrat und berufs⸗ ſtändiſcher Gedanke“. Der Vortrag liegt inzwiſchen gedruckt vor bei der Deutſchen Verlagsgeſellſchaft für Politik und Ge⸗ ſchichte. Nun iſt kürzlich bei der Deutſchen Verlagsanſtalt in Stuttgart ein Handbuch erſchienen, das im erſten Teil den berufsſtändiſchen Gedanken in ſeiner hiſtoriſchen Entwicklung von der franzöſiſchen Revolution bis in die jüngſte Gegenwart darſtellt; ein zweiter Teil iſt der ſyſtematiſchen Unterſuchung des Problems, ein dritter den praktiſchen Folgerungen für die Gegenwart gewidmet: Heinrich Herrfahrdt,„Das Problem der gerufenndiſchen Vertretung von der fran⸗ zöſiſchen Revolution bis zur Gegenwart“.(193 S. 32.) In gedrungener, klarer Ueberſicht entfaltet Herrfahrdt das Pro⸗ blem nach allen Seiten hin, und man darf wohl ſagen, daß das Buch in die Hände jedes Politikers gehört. Unter Herr⸗ Ffahrdts Leitung hat ſich nunmehr in Berlin(W. 30, Motzſtr. 22) eine wiſſenſchaftliche Arbeitsſtelle für berufsſtändiſche Ver⸗ tretung gebildet. Alle Stellen, die ſich mit der Bearbeitung von Fragen der Berufs⸗, Wirtſchafts⸗ und Intereſſenvertretungen beſchäftigen, werden gebeten, Abdrücke von Veröffentlichungen, Kundgebungen, Entſchlüſſen, Gutachten uſw. an die Arbeits⸗ ſtelle einzuſenden und ſich bei Bedarf von Material mit der Arbeitsſtelle in Verbindung zu ſetzen. In der Geſchichte des Problems treten drei Augenblicke hervor, in denen der berufsſtändiſche und der Parteigedanken miteinander gerungen haben. Jedesmal hat der Parteigedan⸗ ken geſiegt: in den Kämpfen von 1848, im Kampf Bismarcks mit dem Reichstag um den deutſchen Volkswirtſchaftsrat, end⸗ lich in der letzten Revolution im Kampf des Formaldemokra⸗ tismus mit dem Rätegedanken. Der letzte Sieg wurde für den reinen Parteidemokratismus aber zum Pyrrhusſieg. Jetzt, wo er Deutſchland neu aufbauen ſoll, erweiſt er ſich in ſeiner ganzen kläglichen Unfähigkeit. Die demokratiſche Republik Deutſchland plus anderthalb Dutzend deutſcher demokratiſcher Republiken, wobei Preußen gegen das Reich, Bayern gegen Preußen, Baden gegen Bayern regiert, wobei ſedes Land eine andere Richtung der Politik befolgt, ſo daß ſchließlich der Krieg aller gegen alle anhebt, werden wohl in kurzer Zeit das deutſche Reich und die deutſche Einheit in Grund und Boden regiert und politiſiert haben. Der deutſche Staatsbürger aber, vor deſſen Augen ſich das ſchamloſe Treiben bei Bildung der letzten Reichsregierung, in Abſtänden in den Einzelſtaaten (Sachſenl) wiederholt, wird überdrüſſig und wahlmüde. Den demokratiſchen Republikaner muß man ohnehin nächſtens mit der Diogeneslaterne in Deutſchland ſuchen. Es ſieht ſeder⸗ mann: ſo kann's und darf's nicht weitergehen, wenn nicht das Ganze vollends zugrunde gehen ſoll ein halbes Jahrhundert Tannenbergl Noch wirkt in uns die machtvolle Kundgebung für das Wieder⸗ erſtarken deutſcher Tugenden und nach, zu der— der Vortrag des heldenmütigen Führers in Deutſchoſtafrika Leltow⸗ Vorbeck geſtaltete. Dieſelbe!— erlangte in vielleicht noch böherem Maße der Vortrag, den der General d. Inf. Hermann von Francois geſtern Abend im dichtgefüllten Kaſinoſazle über die Schlacht von Tannenberg hielt. Dieſes alte, treue Soldatenherz erſchien noch aufgewühlter, der Lebens⸗ und Mannes⸗ mut dieſes ſie 900 Armeeführers zum mindeſten ſo friſch und tatenfroh wie der ſeines um——9 Jahre jüngeren Kameraden. Seine Worte, ſelbſt von hinreißender Wucht geſtählt, eroberten die Herzen der atemlos lauſchenden Zuhörer, wie einſt ſeine Mann⸗ ſchaften über die Schlachtfelder Oſtpreußens und Galiziene im Sturmſchritt den Sieg dahintrugen. Zurufe und Beifall huldigten immer und immer wieder dem verdienſtvollen Manne und dem hehren Gedanken, für den er erfreulich mühelos um Verſtändnis und Liebe warb. Denn Tannenberg lebt heute nur in den—* der Mitkämpfer noch als* klingender Schlachtenname fort. Dem deutchen Volke in ſeiner Geſamtheit hat er ein erhabens Schlagwort zu ſein, wie er es dem Sieger von Tannenberg, Hindenburg, geweſen, der die ſchweren und für den Nordoſten Deutſchlands eniſche denden Schlach⸗ ten im Süden Oſtpreußens im Gedenken an das Tannenberg vom Damals die flawiſche Sturmflut die 15. Juli 1410 ſo nannte. enerals Deutſchen verſchlingend, diesmal die Maſſen des ruſſiſchen Samſanoff—— deutſchen Fauſt vernichtend geſchlagen. General v. Francois, der die Geſchicke der Tannenberg⸗Schlach⸗ ten mit leitete, gab in ſeinem Vortrag an Hand ausgezeichneter Karten ein klares Bild der einzelnen Gefechtsphaſen. Die Details, die er im knappen Rahmen ſeinen Schilderungen zu geben vermochte, brachten uns viel Neues und dürften für manchen Juhörer mit den ſonderbarſten Märchen aufgeräumt haben.(Ich erinnere mich einer Vorſtellung im Herbſt 1914 im Zirkus Saraſani zu Dresden, wo die Schlacht nei Tannenberg als— Waſſervantomime geſpielt wurde. Die Kuſchauer waren überwältigtl) Allerdings hätte die Oherſte Hectesleitung jenen unſinnigen Geſchichten von den Seen und Sümpfen, in denen die Armee Samſimoff erſäuft worden ſein ſoll, ſchon damals durch die Eröffnung des wahren Sachverhaltes ein 9 Ende bereiten ſollen. Dem Vortragenden ſtanden zur noch ſtärkeren Belebung ſeiner Darſtellung zahlreiche vorzügliche farbige Licht⸗ bilder zur Verfügung, deren Details wiederholt Gelegenheit boten, von feſſelnden Einzelſchickſalen zu hören. Ich müßte mich wiederholen, um zum Schluß den tiefen Eindruck zu ſchildern, den der Vortrag (uf ſämtliche Anweſenden erzielte. * gültig dahin iſt. Wirtſchaftliche Fragen. Die Verdoppelung der Invalldenverſicherungsbeiträge. Durch das Geſetz vom 26. Dezember 1920 ſind den Beziehern von Invaliden⸗, Kranken⸗ und Witwenrenten Beihilfen von monat⸗ lich 40.— Mk., den Beziehern von Waiſenrenten Beihilfen von monatlich 20.— M. zugebilligit worden. Die Mittel hierfül werden durch eine Steuer in Höhe der Beiträge zur Invalidenverſiche⸗ rung aufgebracht. Der Einzug dieſer Steuer hat gleichzeitig mit den Invalidenverſicherungsbeiträgen zu erfolgen und 88 ht in der Weiſe, daß der doppelte Betrag der geſeßlichen Invalidenver⸗ ſicherungsbeiträge erhoben wird. Da das Geſez bisher noch nicht veröffentlicht worden iſt, ſo wurde nach Zeitungsnotizen anger om⸗ men, daß dieſe Verdoppelung der Invalidenverſichecungsbeiträge erſt mit dem 20. Dezember 1920 eintritt. Nach einer bei den Krankenkaſſen als für die Invalidenverſicherungs⸗ beiträge eingegangenen Verfügung der 55 Baden ſind die aber nicht vom 20. Dezember ab, ſondern für die ganze Beitragsperiode des Monats De⸗ zember im doppelten Betrage zu erheben. Ebenſo ſind alle In⸗ validenverſicherungsbeiträge, die für einen noch vor dem Monat Dezember liegenden Zeitraum zu entrichten ſind, im doppelten Be⸗ trage zu berechnen. Für die nachträglich zu entrichtenden Lbe der können die Arbeitgeber Lohnabzüge nur im Rahmen des§ 1433 der Reichs⸗Verſicherungs⸗Ordnung vornehmen. Die Einzugsſtellen (Krankenkaſſen) haben mit dem Vollzug des Geſetzes ſofört zu be⸗ innen und— ſich weigernde Arbeitgeber im Beitreibungsver⸗ Rahren——— chtlich vorzugehen. 8 Aufhebung des Konſianzer Hotelboykotts. Die„Konſt. Ztg.“ veröffentlicht folgende Erklärung: In eingehenden Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der Hotelierverein gung und der„Konſt. Zeitung“ wurde der verhalt dahin geklärt, daß in dem Artikel Nr. 347 der„Konſt. Ze tung“ vom 30. Dezember 1920„Berliner Hotelbetrieb“ weder — das Gaſtwirtsgewerbe im allgemeinen noch ſpeziell gegen as Konſtanzer Stellung genommen werden 85 Die Vorausſetzungen für den am 31. Dezember 1920 er⸗ lärten Boykott der„Konſtanzer Zeitung“ ſind damit hinfällig und der Boykott daher mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Auch das Konſtanzer Gaſtwirtsgewerbe iſt in der Bekämpfung der e des Schieberunweſens mit der geſamten Bevölkerung nig. 2 grundſäͤtzlichen ufſehen erregt hat. Damit iſt eine Sache beigelegt, die infolge weit über Badens Grenzen hinaus Aus der Erklärung der„Konſt. Sün At zweifelsfrei hervor, daß die Konſtanzer Hoteliers das Unhaltbare ihres Standpunktes aben. Es geht in der Tat nicht an, Kreiſe innerhalb eines Berufsſtandes in Schutz zu nehmen, mit denen man ſich aus allgemeinen moraliſchen und ſittlichen Gründen unmöglich ſolidariſch erklären kann. Der Verlauf des Falles“ hat 9ehaig, daß die Preſſe auf die Unterſtützung aller derjenigen rechnen kann, denen der ſittliche Wiederaufbau unſeres Vaterlandes am Herzen liegt, wenn Mißſtände der in der Weiſe unterbreitet werden, wie es durch die„Konſt. Ztg.“ geſchehen iſt. Deshalb iſt—85 Angelegenheit auch für die Preſſe von außergewöhnlicher prinzipiel⸗ ler Bedeutung. Städtiſche Nachrichten. . Die Allgemeine Oriskrankenkaſſe Mannheim hatte am Schluſſe des Jahres 1920 einen Geſamtmitgliederſtand von 49 428(1919: 51 371) 82 708 männliche und 16 720 weibliche. Hiervon waren 42 pflichtverſichert und 7043 freiwillig. Die Zahl der verſicherten Erwerbsloſen betrug 690. Erwerbsunfähig ertrankt waren Ende Dezember 911 männliche und 508 weibliche, zuſammen 1419 Mitglieder 2,87 des Mitgliederſtandes. * Ein orkanartiger Föhnſturm brauſte und heulte während der ganzen verfloſſenen Nacht durch die—— und nahm alles mit, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war. Im——— ſind, wie wir hören, diesmal erfreulicherweiſe keine beſonderen Störungen verurſacht worden. c8 Dierzigjähriges Jubiläum. Am 13. Januar ſind es 40 Jahre, ſeit Herr Jakob Klein dem Vorſtand des Philharmoniſchen Vereins angehört. Wer die Entwicklung des urſprünglichen Dilet⸗ tantenvereins miterlebt und mitverfolgt hat, weiß, welche Fülle von Arbeit in dieſer langen Zeitſpanne auf den unermüdlichen Schultern dieſes Mannes laſtete und in welch' hohem Maße ſeine kunſtbegei⸗ ſterte Mühewaltung von Erfolg gekrönt ward. Nie verſagend in der Aufſpürung junger Talente, in der oft recht heiklen Korreſpondenz mit Künſtlern und Konzertagenturen, hat Herr Klein, unter Mithilfe ſeiner dem Vereinsvorſtand ſeit mehreren Jahren gleichfalls ange⸗ hörenden Gattin, dem Verein zu deſſen Aufſtieg an erſter Stelle mit⸗ verholfen und es verſtanden, das Vereinsſchifflein über alle Fährniſſe der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit hinwegzuſteuern und es auf künſtleri⸗ ſcher Höhe zu erhalten. Der Dank der Mannheimer Kunſtgemeinde wird Herrn Klein ſicherlich nicht verſagt bleiben. Wie man es geſtern als unſchͤnen Ausklang empfand, ſo iſt es mir jetzt eine ichlge Pflicht, auf die Unzulänglichkeit der Raum⸗ verhältniſ e hinzuweiſen. In ſolchen Fällen muß man ſich eben zu helſen und nicht einfach auf ein bedrucktes Blatt Papier hin⸗ Weſſen, emzufolge die e bleiben müſſen. Ein Zuſammenfluten der Saalbeſucher in der Garde⸗ robe war geſtern um ſo weniger 1 befürchten, als ſoundſo viele ihre Ueberkleider in den Saal mitnehmen mußten. Eine zweite leiderabgabeſtelle im Vorzimmer hätte überdies gute Dienſte geleiſtet. Es hat auf mich Pudzebar gewirkt, als ich Sr. Ezellenz den General v. Francocis beſcheiden warten ſah, bis er unter den Letzten den Saal verlaſſen konnte. A. M. Mannheimer volkschor. („Die Jahreszeiten“ von Joſ. Haydn.) Der ſeit etwa zwei Jahren beſtehende MMannheimer Volks⸗ chor“ brachte uns geſtern ſeine langerwartete erſte öffentliche Pro⸗ duktion. Man hatte Haydnus„Jahreszeiten“ gewählt, jenes Oratorium, welches mit ſeiner berühmteren Schweſter, der„Schöp⸗ fung“, den Ruhm des Siebzigjährigen in aller Welt verkündete und das bald nach ſeinem Erſcheinen ſeinen Siegeslauf durch alle Konzert⸗ ſäle nahm. Der Muſikverein brachte die„Jahreszeiten“ letztmals am 14. Februa 1918 und dann in einer Wiederholung am 1. März im Muſenſaale, der ſich für die intimen Reize des Werkes viel beſſer eignet, zu Gehör. Für die geſtrige Wahl dürfte in erſter Linie die leichte Sangbarkeit und edle Volksmäßigkeit der Partitur, die freilich für unſern heutigen Geſchmack auch manches philiſtrös Nüchterne und Zopfige birgt, maßgebend geweſen ſein. In den„Jahreszeiten“, einem von J. Svieten ins Deutſche übertragenen engliſchen Gedicht, zeigt ſich das Bild der Natur in allen Phaſen der wechſelnden Er⸗ cheiungen. Dabei iſt es merkwürdig, daß Frühling und Sommer in der Muſik die weniger belebteren ſind. Der Text trägt daran die Hauptſchuld. Haydn ſelbſt hat die moraliſierende Tendenz und die Häufung„erbaulicher Reflexionen“ als Hemmnis empfunden. Aber in der Schilderung der Jagd und des Winzerfeſt⸗s ſtaunt man über 0 geſunde Genialität dieſer Muſik und ihre tonmaleriſchen Schön⸗ eiten. Die Wiedergabe konnte ſchon deshalb keine ideale ſein, weil die Männerſtimmen— durch Mitglieder des Lehrergeſanavereins ver⸗ ſtärkt— gegenüber dem gutbeſetzten Sopran im Mißyverhältnis ſtehen. Auch empfiehlt es ſich, für einen ſo ſchwachbeſetzten Chor eine andere Gruppierung in der Weiſe vorzunehmen, daß das Orche⸗ ſter keilförmig zwiſchen dem ſich enge anſchließenden Chor plaziert wird. Aber der Chor hatte unter Herrn R. Hernried fleißige Vorarbeit getan. Wenn gleichwohl einige Wünſche hinſichtlich Klang⸗ veredelung und feinerer Diſierenziexung offen blieben, ſo iſt dies — Tbeaternachricht. Die Erſtaufführung von Strindbergs Komödie 98 meraden“ findet am Samstag ſtatt.— Die nächſte Premiére des Nationaltheaters iſt Hans Franks Drama„Godiva“, das vorausſichtlich im Laufe der nächſten Woche zum erſten Male in Szene gehen wird. Muſikaliſche Akademien. Wir machen darauf aufmerkſam, daß morgen(Mittwoch) eine Wiederholung der fünften Muſikaliſchen Akade⸗ mie ſtattfindet. Das Orcheſter bringt Bruckners ſiebte Symphonie zur weiten Aufführung, während der Soliſt Edwie Fiſcher, der berühmte Pianiſt, diesmal Beethovens Klavierkonzert in G⸗dur ſpielen wird. G Kudolf Thies, der erblindete Flötenvirtuoſe und Konzert⸗ meiſter veranſtaltet unter Mitwirkung von Mitgliedern des Natio⸗ — cau Lampert⸗Cronegk— Fräulein Lore Bu— Rezitation) morgen Abend in der Harmonie ein Konzert. Am Klavier begleitet Herr Kurt Walter. Tanzabend im Ribelungenſaal. in dem erſten Tanzabend des Nationaltheaters im Nibelungenſaal am Freitag dieſer Woche„Wand⸗ lungen der deutſchen Volkstänze“ wirkt außer Aennie Häns und dem geſamten Tanzperſonal noch Acfred Landory mit. Die Veranſtal⸗ 1920 wird die Arten der deutſchen Volkstänze von der heidniſchen Zeit bis 1 zur Vorfü,rung bringen. e—— eee eeeee eeeeeeeee eeeeeeee. Spielplan des National-Theaters Neues Theater Jan. I 1 Vorstellung 2 Vorstellung E 11. D. 12 ½. Tabula rasa 7 V. Akademie-Konzert 7 12. M. 25B Im weißen Röhßl 7 Wiederholung des 5. Akad emie-Konzeries 7 13. D. 28D Tiefland 6 Alt-Heidelberg 8 14. E. 20 C Die Entfuhrun Im Nibelungensàal: aus dem Serall 7 Tanz-Abend 7 16. S. 20 D EZum 1. Male: Kameradenſ7 Martha 7 16. S. 23 1E Das Dreimäderlhaus 2 A Cavalleria rusticana Der Biberpelx 7 Der Bajazzo 6 Nus dem Lande. Die Zuſammenſetzung des Badiſchen Landesgeſundheitsrats. Der— einer Verordnung vom Jahre 1907 errichtete Landesgeſunbheitsrat beſteht— die Jahre 1921/24 aus folgenden Mitgliedern. 1. den zur Mitwirkung bei der öffentlichen Geſund⸗ —— e berufenen techniſchen Referenten des Miniſteriums des nnern Obermedizinalräten Dr. Kautzmann und Dr. Hummel, Ober⸗ regierungsrat Fehſenmeier, ſämtliche in Karlsruhe und Apotheken⸗ viſitator Dr. Weiß in Heidelberg; 2. dem Kollegialmitglied der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaurat Drach in Karlsruhe; 83. den Vorſtänden der hygieniſchen Inſtituten der Unive laten Beidet⸗ berg und Freiburg Geh. Rat Prof. Dr. H. Koſſel in Hekdelberg und Prof. Dr. Kahn in Freiburg; 4. den von den mediziniſchen Fakul⸗ täten der Univerſitäten Heidelberg und Freiburg, ſowie von dem Senat der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe gewählten Mitglie⸗ dern: Geh. Rat Freih. Dr. Brühl in Heidelberg und Geh.— Prof. Dr. de la Camp in und Prof. Höpfner in Karls⸗ ruhe. Ferner 5. den von der Aerzkekammer gewählten Mitgliedern Medizinalräten Dr. Bongartz in Karlsruhe, Dr. Stephani, Stadt⸗ in Mannheim und Dr. Wegerle in Mann⸗ eim; 6. dem von der Zahnärztekammer gewählten Mit⸗ lied Zahnarzt Dell in Karlsruhe; 7. dem von der Tierärzte⸗ ammer—0— Mitglied Prof. Dr. Schlegel in 8. dem von der gewählten Mitglied Apotheker Dr. Lake⸗ meyer in Karlsruhe; 9. den vom der Landesverſicherungs⸗ anſtall Baden gewählten Mitgliedern Kommerzienrot C. W. Meier in Pforzheim und Bezirksverwalter W. Hof in Karlsruhe; 10. den von dem Miniſterium des Innern ernannten Mitgliedern Geh. Rat rof. Dr. Bunte, Geh. Obermedizinalräten Dr. Hauſer und Dr. reiff, Prof. Dr. Starck, Medizinalrat Dr. Eberle und Frau Regie⸗ rungsrat Dr. Baum, ſämtliche in Karlsruhe, ferner Oberbürger⸗ meiſter Dr. Walz in Heidelberg, Bürgermeiſter Dr. Gugelmeier in Lörrach und Medizinalrat Dr. Baader in Freiburg.* Kampf gegen die Fremdenlegion als Geſchäft. Von unterrichteter Seite wird der„Karlsr. Ztg.“ P Seit einigen Monaten macht ein angeblicher hling ſich reden, die er in München durch ſeine*— Vorträge von und anderen bayeriſchen Städten über die Fremdenlegion hält, um vor dem Eintritt in dieſe und vor Werbern zu warnen. Er gibt in den Vorträgen ſeine eigenen Erfahrungen zum beſten, die er bei der Fremdenlegion gemacht haben will. Für jeden Vortrag von drei⸗ viertel Stunden verlangt er 100 4, außerdem hat er Sammlungen nach dem Vortrag veranſtaltet und auch. verſucht, von Behör⸗ den Geldmittel zu erlangen, die er angeblich zu Propagandazwecken im Kampfe gegen die Fremdenlegion verwenden wolle. Phling, Hans, iſt am 1. Mai 1879 8 Tiefenort(Werra, Sachſen⸗Weimar⸗ Eiſenach) geboren. Die über das Vorleben des Ihling eingezogenen Erkundigungen und ſein Gebaren geben Veranlaſſung, vor ihm und ſeinen Vorträgen zu warnen. Er macht zweifellos aus dem Kampf gegen die Fremdenlegion ein Privatgeſchäft, von uneigen⸗ nützigen Beſtrebungen kann bei ihm nicht die Rede ſein. * Heidelberg, 10. Jan. Zur Entlaſtung der Drahtleitungen von Preſſegeſprächen werden zur Zeit in etwa 100 deutſchen Städten (auch in einigen badiſchen) auf den Telegraphenämtern Anlagen des ſog. Rundfunk geſchaffen, die von Berlin aus bedient wer⸗ ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee zumteil darauf zurückzuführen, daß der Chor dem manchmal allzulaut begleitenden Orcheſter gegenüber im großen Nibelungenſaal ſich über⸗ anſtrengen mußte. Daraus reſultierte eine ziemlich gleichmäßig mo⸗ notone Tongebung, welcher die zarteren Nuancen fehlten. Herr Hernried gab die Einſätze präzis und ſuchte ſeinem Material die beſten Seiten abzugewinnen. Die polyphonen Chöre gelangen mit anerken⸗ nenswerter Präziſion. Im Jagdchor verſagten allerdings die Tenöre. Die Tempi nahm Herr Hernried in den Langſamſätzen im allgemeinen zu breit, ſo namentlich die Orcheſtereinleitung des 4. Teils(Allegro ma non troppol) Die Sollſten waren mit einer einzigen Ausnahme dieſelben wie im erwähnten Muſikvereinskonzerte im Jahre 1918. Marianne Mathy, die wir im Oktober 1918 in einem Konzert in der Chriſtus · kirche hörten, verfügt über nur beſcheidene Mittel, die für den großen Nibelungenſaal nicht ausreichen, zumal 5 Töne auch noch nicht reſonanzreich genug ſind. Aber die muſikaliſche Sicherheit und den ſicheren Vortragsgeſchmack durfte man auch geſtern aner⸗ kennen ehr Lobenswertes boter oie Herren 90 nten und Lip⸗ mann in ihren bereits früher beſprochenen Partien. Die Wahl des Cembalo's zur Begleitung der Rezitative bezeichnete meine Nach⸗ barin als einen Akt falſcher Pietät Und ſie hatte Recht. Auch mir iſt der dünne, naſale Klang dieſes Inſtrumentes einer früheren Zeitepoche im großen Saale zuwider. Wenn man nicht das Stre h⸗ quintett begleiten laſſen will, nehme man getroſt einen modernen Flügel, wie es auch der ausgezeichnete und in dieſer Hinſicht gewiß konſervative Heidelberger Generalmuſikdirektor Dr. Wolfrum tat. Die Begleitungen führte Fritz Lehmann übrigens ſehr ſicher und durch. Da Mannheim nunmehr über nicht weniger als drei weltliche Chorvereine verfügt, darf man wohl in Zukunft eine frucht⸗ ringendere Pflege der wertvollen gemiſchten Chorliteratur erwarten wie bisher. Die herrlichen A Capella⸗Geſänge des 16. Jahr⸗ hunderts, die etwa 200 wunderſamen Kantaten 8. S. Bach's, ſeien u. g. neben bewährten Neuwerken(wie Taubmanns„Deutſche Meſſe“) und muſikaliſch wertvollen dre ſtimmigen Frauenchören zur Aufführung empfohlen. Nicht die große Aufmachung entſcheidet über den künſtleriſchen Wert eines Konzertes, ſondern die ſolide, techniſch ſaubere und geiſtige Durcharbeitung eines gehalt⸗ und ſtil⸗ vollen Programms Auf dem Gebiete des gemiſchten Chorgeſangs wären beſonders für unſere Mannheimer Chorleiter noch manche Schätze zu heben. Darum, ihr Chorleiter, friſch auf zur Tat! Friedrich Mack. Bürgerliche Tragödie in wien. Wien iſt gegenwärtig die Stadt der ſtärkſten Gegenſätze; dicht neben dem üppigſten Luxus wohnt die furchtbarſte Not; dem auf⸗ 44 ——— 4. Seite. Nr. 15. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Dienstag, den 11. Januar 1921. den. Während die Telegraphenbüros ihre gleichlautenden Mel⸗ Dungen täglich in hunderten von Einzelgeſprächen den einzelnen Zeitungen übermitteln, iſt bei dem Rundfunk nur eine einmalige Aufgabe der Gebeſtation nötig, wodurch gleichzeitig alle Rundfunk⸗ Empfangsſtationen das Nachrichtenmaterial empfangen. Dadurch wmitt nicht nur eine ſtarke Entlaſtung der Drahtleitungen ein, ſon⸗ „dern es kann auch an perſönlichem Kräfteaufwand geſpart werden. Nun ſind auch in Heideiberg in den letzten Tagen Verſuche gemacht worden, die aber nach dem„Heidelberger Tageblatt“ wenig günſtig verlaufen ſind, ſodaß man die Verſuche auf den Königſtuhl verlegte, wo eine völlig klare und gute Aufnahme möglich war. 1 Weinheim, 10. Jan. Im Hinblick auf den Wohnungs⸗ mangel beſchloß der Gemeinderat, daß Jungverheiratete in der Zuteilung von Wohnungen vorerſt überhaupt nicht berückſichtigt werden. Jungverheiralete über 25 Jahren können erſt ein Jahr nach ihrer Vormerkung in der Warteliſte für Wohnungſuchende auf Berückſichtigung hoffen.— Hier hat ſich unter Vorſitz des Hauptlehrers Scheurich eine Bezirksgruppe des Verbandes zur Be⸗ kämpfung des Alkoholmißbrauches gegründet. Gernsbach(Amt Raſtatt), 10. Jan. Einem Brennereibeſitzer von Staufenberg paſſierte das Unglück, daß ihm beim Paſſieren der ſteilen Hauptſtraße zwei Fäſſer mit Branntwein vom Wagen ſtürzten. Der koſtbare Inhalt ergoß ſich über die Straße. Oehningen, 8. Jan. Der frühere Unternehmer der Autolinie Steißlingen—Radolfzell-Oehningen, Hübſch, iſt wegen Schmug⸗ gel mit Aroneimütel verhaftet worden. Im Zuſammenhang damit wurden auch zwei Grenzaufſeher feſtgenommen. Futtwangen, 10. Jan.(WB.) Der Gemeinderat nahm Kennt⸗ nis von einer Mitteilung des Reiches, daß die léebernahme der Bregtalbahn auf das Reich nicht in Ausſicht geſtellt werden könne, da eine Uebernahme dieſer Bahn die Uebernahme auch anderer Privateiſenbahn⸗Unternehmungen nach ſich ziehen würde. Wie die Bregtalbahn befänden ſich auch andere ſolche Unter⸗ nehmungen in ähnlicher wirtſchaftlicher Lage. Bei einer Ueber⸗ nahme durch das Reich würde dieſes nicht nur neue Fehlbeträge übernehmen, ſondern es würde ſogar die Tarife der Privateiſen⸗ bahnen, die meiſt höher ſind, als die Reichseiſenbahntarife, herab⸗ ſetzen müſſen. WDolfach, 10. Jan,(WB.) Der beim hieſigen Amtsgericht an⸗ geſtellte Gefangenenwärter wurde in Unterſuchungshaft ge⸗ Rnommen, weil er den Gefangenen Vergünſtigungen eingeräumt haben ſoll. 9 Lörrach, 10. Jan.(WB.) In den Gemeinden Herten und wurden wegen ſchlechter Getreideablieferung Kon⸗ trollen durch Müllheimer Polizeitruppen vorgenommen. Dabei konnten in Herten 22 Prozent und in Degerfelden 18 Prozent des Ablieferungsſolls erfaßt werden. Mit dieſer Kontrolle wurde eine Durchſuchung nach Waffen vorgenommen, die aber nichts Weſent⸗ —* förderte. Die Kontrollen gingen ohne Zwiſchenfälle vor ſich. B. Konſtanz, 10. Jan. Aufgrund der Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu dem Geſetz über Erwerbsloſe wird hier für Erwerbs⸗ loſe, die vor Eintritt der Erwerbeloſigkeit in der Schweiz gegen 5 beſchäftigt waren, eine Wartezeit vorgeſchrieben. rbeitszeiten in der Schweiz unter 6 Wochen bleiben von der Wartezeit befreit.— Die Erwerbsloſenzahl hat ſich in der Weih⸗ nachtswoche abermals erhöht und betrug 227(in den Vorwochen 187 bezw. 157), dazu 122 Kurzarbeiter.— Entſprechend der Auf⸗ forderung des Reichsminiſters, der 50jährigen Gründung des deutſchen Reiches am 18. Januar zu gedenken, veranſtaltet der Stadtrat gemeinfam mit dem Zweigverein Konſtanz des All⸗ gemeinen deutſchen Sprachvereins eine ſchlichte Feier, verbunden mit einer Ehrung und Ueberreichung einer Ehrengabe an die be⸗ dürftigen Veteranen von 1866 und 1870/71.— Nach dem Schieds⸗ ſpruch der Schiedsſtelle für Arbeiterangelegenheiten über Er⸗ der Teuerungszulagen für ſtädtiſche Ar⸗ beiter um 15 Prozent für Verheiratete, 10 Prozent für Ledige und 5 Prozent für weibliche Arbeiter hat der Stadtrat eine dem⸗ Kentſprechende Erhöhung beſchloſſen. Der Arbeitgeberverband der rung erneut um Zuweiſung von Kohlen angegangen werden ſoll. Aus Detailliſtenkreiſen wird die Aufhebung des ſtädtiſchen Wucheramtes und der Preiskontrollen gewünſcht, wozu der Le⸗ bensmittelausſchuß in einer ſpäteren Sitzung Stellung nehmen wird. Bekanntgegeben wurde noch u.., daß die Landesfettſtelle in Zu⸗ kunft nur noch alle drei Wochen Butter liefern wird. Nachbargebiete. Fp. Aus Heſſen, 8. Jan. Als Erſatzkuh bürgert ſich in Starken⸗ burg und Oberheſſen immer mehr das Oſtfrieſiſche Milch⸗ ſchaf ein. Die Verſuche wurden, als die Maul⸗ und Klauenſeuche den Viehbeſtand überaus verminderte, zum erſtenmale in größerem Umfange vorgenommen und haben ſich vorzüglich bewährt. Das Tier hat ſich vorzüglich an unſer Klima gewöhnt. Es haben ſich eine große Anzahl Zuchtvereine oſtfrieſiſcher Milchſchafe gebildet, die die Zucht immer weiter ausdehnen. In Gernsheim z. B. hat der dortige Verein allein neuerdings wieder 100 Tiere eingeführt. Fp. Heppenheim a.., 10. Jan. Einen ſchweren Kampf mit drei Einbrechern hatte der Beſitzer der Weſchnitzmühle bei Mörlenbach zu beſtehen Nachdem ihm bereits etwa 20 Hühner in der Nacht geſtohlen waren, gelang es ihm bei einem weiteren Ein⸗ bruchsverſuch, die Einbrecher zu überraſchen und den einen nach ſchwerem Kampf zu überwältigen und der Gendarmerie zu übergeben. Die beiden anderen Spitzbuben, die ſogar einen dreſſierten Hund hatten, gingen flüchtig, als weitere Hilfe herbeieilte. sw. Darmſtadt, 8. Jan. Zur Behebung der Wohnungs⸗ not hat die Stadtverordnetenverſammlung beſchloſ⸗ ſen, im Garten des Pfründnerhauſes zwei Häuſer zu errichten mii Ein⸗ und Zwei⸗Zimmerwohnungen im Koſtenaufwand von 2½ Millionen Mark. sw. Mainz, 10. Jan. Der Mord in der Wallſtraße hat bereits ſeine Aufklärung gefunden. Der Ermordete iſt der erſt kürzlich aus ſibiriſcher Kriegsgefangenſchaft zurückgekehrte Monteur Chriſtian Dörrzapf. Unter dem dringenden Verdacht, den Mord verübt zu haben, worde die Ehefrau des Ermordeten ſowie deren Lieb⸗ haber verhäftet. Bei der Unterſuchung fand man in der Wohnung in der Schutſtraße eine blutgetränkte Matratze, Kopfpolſter uſw. Dörrzapf wurde von den beiden Verhafteten während des Schlafes mit einem Hammer erſchlagen. Hieraus erklärt es ſich, daß die Leiche, die man in der Lehmgrube in einem Sack eingenäht fand, nackt war. Sportliche Kunoͤſchau. Vom Jußzball im beſetzten Gebiet. Der rieſige Aufſchwung des Fußballſports im beſetzten Gebiet geht aus den Zahlen hervor, die die im Süddeutſchen Fußballverband zuſammengeſchloſſenen Vereine der Ver⸗ bandsleitung gemeldet haben. Die Mitgliederzahl auf dem linken Rheinufer überſchreitet 100 000 Mann, darunter zählt der Rheinkreis allein 332 Vereine mit 60 938 Mitglie⸗ dern. Der Saarkreis iſt die ſtärkſte Untergruppe mit 112 Vereinen und 22 797 Mitgliedern, dichtauf marſchiert der Pfalzkreis mit 119 Vereinen, und 22 692 Mitgliedern, der Kreis Heſſen umfaßt 101 Vereine mit 15 449 Ange⸗ hörigen. Der Aufſchwung iſt beſonders eindrucksvoll gegen⸗ über den Zahlen des Vorjahres, die erſt insgeſamt 173 Ver⸗ eine mit 27 083 Mitgliedern aufwieſen. In der Pfalz umfaßt der Weſtpfalzgau 33 Vereine mit 6260, der Süd⸗ pfalzgau 37 Vereine mit 5801, der Nordpfalzgau 49 Vereine mit 11 351 Mitgliedern. Die größten Vereine des Rhein⸗ kreiſes ſind Boruſſia(Neunkirchen) mit 1782, Saar(Saar⸗ brücken) mit 1049 Mitgliedern, dann folgen Vereine in Worms, Ludwigshafen, Pirmaſens, Kaiſerslautern, 1913er Tor einen ſcharfen Schuß in brillanter Weiſe und hat einige 2 ten ſpäter Gelegenheit, bei einem Elfmeter, den er präzis hält, ſein Können zu zeigen. Im weiteren Verlauf der erſten Hälfte ſieht man Stürmerreihen abwechſelnd in Front, doch werden totſichere Chancen aus gelaſſen. Einige Minuten vor der Pauſe wird der rechte Gäſteverteidiger vom Platze verwieſen, infolge einer nach Anſicht des„Unparteiiſchen“ 3u ſcharfen Angehens eines gegneriſchen Stürmers. Meiner Anſicht nach eine zu harte Entſcheidung, da der hinausgeſtellte Spieler bis zu ſeinen Platzverein zu keinerlei Klagen Anlaß gab und ohne jegliche vorherige Verwarnung das Feld räumen mußte. Nach Seitenwechſel zunächſt wieder aleichmäßig verteiltes Spiel, das allmählich eine Ueberlegenheit von 1919 zeitigt. Schon glaubte man an einen unentſchiedenen Ausgang, als zwei Minuten vor Schluß, infolge eines Mißverſtändniſſes der Gäſte⸗Verteidi⸗ ger, ein ſelbſt für den guten Mannheimer Torwart unhaltbares Eigenter fällt, was Heddesheim zum Sieg verhalf. Die Leitung des Spiels wäre in ken Händen eines Laien beſſer aufgehoben geweſen, als in denen des Herrn Schmelz(Mannheimer Fußball⸗Verein 1910). Es bleibt die Frage ofſen, warum die Schiedsrichtervereinigung zu einem derart wichtigen Entſchei⸗ dungsſpiel nicht Leute entſendet, welche in den Spielregeln ſattelfeſt ſind. Die 2. Mannſchaft von 1913 errang einen 5: 2⸗Sieg über die zweite Elf von Fortuna Heddesheim und hat damit die Verbandsſpiele mit der wohlverdient errungenen Meiſterſchaft beendet. Ein prächtiger Lorbeer⸗ kranz wurde dem Sieger nach Schluß des Spieles überreicht. R Pfalzbezirk des Rheinkreiſes. .⸗Klaſſe: Auch dieſe Klaſſe zeitigte neben den bei Regenwetter nicht ausbleiben⸗ den Ueberraſchungen bedauerlicherweiſe wieder zwei Spielabbrüche⸗ Arminia Rhein Pe nheim konnte ſeinen gefährlichen Meiſterſchaſts⸗ mitbewerber V. f. B. Mundenheim auf deſſen eigenen Platze mit:0 knapp aber ſicher halten. Hiermit hat ſich die ausgezeichnete Rheing Mannſchaft nach einjähriger Unterbrechung, den Wiederaufſtieg zur iga ſichergeſtellt. Zu bemerken wäre noch, daß dieſes Treſſen etwa 5 Minuten vor Beendigung der Spielzeit, von dem Schiedsrichter wegen un⸗ ſportlichen Benehmens einiger Mundenheimer Spieler abgebrochen wurde, Der andere Spielabbruch paſſierte auf dem Platze von Union Lud⸗ wigshafen. Hier ſand die Begegnung zwiſchen dem Platzinhaber und V. 2 R. Frieſenhe im beim Stande 3: 1 für Frieſenheim(das Vor⸗ ſpiel lautete ebenfalls 3: 1, aber zugunſter der Zudwigshafener Union) ein frühzeitiges Ende. Einen Bombenſieg und damit gleichzeitig eine fürchter⸗ liche Revanche für die im Vorſpiele erlttene 2: 0⸗Niederlage landete Mut⸗ terſtadt 08, die Kickers Frankenthal mit:0 nach Hauſe ſchickten. Ebenfalls den erwarteten, wenn auch recht knappen Erfolg, er Revidia Ludwigshafen gegen Union Mundenheim⸗ :1 lautete das Endergebnis 3 Treſfeug Wenn wir das frühzeitig beendete Spiel ganz 8 0 Acht laſſen bis ein behördliches Urteil gefällt iſt, ſo hat die Tabellenrangierung jetzt doch allerhand Veränderung erfah⸗ ren. Durch den Sieg der Mutterſtädter rücken dieſe vom „Schwanz“ auf die ſechſte Stelle, während Kickers Frankenthal auf den ſiebenten Platz zurückfallen. Revidia Ludwigshafen nimmt nunmehr die fünfte Stelle ein, Union Mundenheim ziert das„Tabellenende“. Die Tabelle ſelbſt bietet augenblicklich folgendes Bild: Tore Punkte Sp. Gew. Unentſch. Verl. fur gegen für gegen Arminia Rheingönheim 13 10— 8 29:11 202 6 Union Ludwigshaſen! 13 7 8 8 22: 12 17: 9 V. f. B. Mundenheim“ 12 7 1 4 14:14 15: 9 V. f. R. Frieſenheim“ 11 6 1 4 17:14 13: 9 Revidia Ludwigshafen 13 4 2 7 15:21 10:16 Mutterſtadt 08 14 8 4 7 381283 10:18 Kickers Frankenthal 14 4 2 8 22:84 10:18 Union Mundenheim“ 12 2 8 7 15: 25 717 ) Die 8 Spiele B. f. B. Mundenheim— Union Munden heim, V. f. R. Frieſenheim— Union Mundenheim und Union Ludwigs⸗ hafen— V. f. R. Frieſenheim nicht berückſichtigt, dagegen die beiden wenige Minuten vor Schluß abgebrochenen Spiele Arminia N— V. f. B. Kickers Frankenthal und Arminia Rheingönheim— heim gewertet. B. ſ. B. Nundenheim— Arminia Rheingönheim 021. (Halbzeit 0: 1, Eckballverhältnis J:). Dieſes für die—— in der Tabelle entſcheidende Treffen fand auf dem in leidlicher Ver Sportplatze der Mundenheimer Bewegungsſpieler vor etwa ee. ſtatt. Beide Mannſchaften waren gezwungen, je einen Mann Erſatz einzuſtellen und zeigten das übliche ſcharfe Epiel um die Punkte. Bereits 10 Minuten nach Anſtoß erhielt Ar⸗ 4 4 badiſchen Gemeinden hat empfohlen, den Spruch anzuerkennen.— Seit 3. Janugr iſt der Luftpoſtverkehr Stuttgart— Konſtanz als erſte Luftpoſtlinie Württembergs eröffnet worden. minig wegen regelwidrigen Spieles eines Bewegungsſpielers innerhalb der Strafraumgrenze einen Elfmeterball zugeſprochen, den jedoch der Mit⸗ lelſtürmer 61ch er verſchoß, omit der günſtigſten Ge⸗ Burbach, Zweibrücken u.., die alle mehrere hundert Mit⸗ alieder umfaſſen. Insgeſamt können die Vereine über 2500 Flugzeiten: ab Stuttgart—Canſtatt Waſen 11.15 vorm., an Kon⸗ ſtanz 12.30 nachm., ab Konſtanz 12.45 nachm., an Stuttgart.15 nachm. Der Stadtrat wünſcht, daß die Konſtanzer Geſchäftswelt dieſe raſche Luftpoſtbeförderung möglichſt in Anſpruch nimmt, von der eine Befruchtung des Wirtſchaftslebens der Städte Stuttgart und Konſtanz und der beiden Länder zu erhoffen iſt.(Leider war hier von der wirklichen Eröffnung am 3. Januar allgemein nichts bekannt, erſt in letzter Minute erfuhren einige wenige Perſonen etwas von der Ankunft des Flugzeuges. Aus dieſem Grunde waren zur Begrüßung der angekommenen erſten Luftpoſt auch keine Vorkehrungen getroffen.) Nus der Pfalz. Zbweibrücken, 10. Jan. Der ſtädtiſche Lebensmittel⸗ ausſchuß entſchloß ſich, verſuchsweiſe ab 1. Februar das Koch⸗ mehl für die Bevölkerung direkt durch die Bäckermeiſter verkaufen u laſſen, das Haushaltungsmehl aber nach wie vor in den Kauſ⸗ läden abzugeben. Den Wöchnerinnen wird in Zukunft ein erhöhter Bezug von Mehl bezw. Wecke für die erſten vier Wochen trotz ablehnenden ärztlichen Gutachtens gewährleiſtet. Sei⸗ tens der auf die K 5 nn t 93 r alz hingewieſen. Anſtelle verſprochener ger Ruhrkohlen aeh die Bicker teueres Brennmaterial erwerben, ſodaß die Regie⸗ 4 dringlichſten Prunk iſt düſterſtes Elend benachbart. Erſchütternde Bilder von dieſen Gegenſätzen zeichnet Carl Marilaun, in einem „Die Stadt der grauen Sorgen“ überſchriebenen Aufſatz von Re⸗ elams Univerſum. Wie auch bei uns das Los des gebildeten (Mittelſtandes am meiſten zu beklagen, und die„bürgerliche Tra⸗ gödie“, die uns hier geſchildert wird, iſt in vieler Hinſicht typiſch. ich kenne eine Hofratswohnung in einer der patriziſch altmodiſchen Gärtenvorſtädte Wiens,“ ſchreibt der Verfaſſer,„die von ſtillen, Haltgewordenen Leuten bewohnt iſt und vor einem Jahr noch unbe⸗ rührt ſchien von ſo manchem dunklen Schatten, der ſich ſeither auch hier eingeniſtet hat. Alte Bilder hingen— vor einem Jahr— an den Wänden. In ſchönen Biedermeierſchränken, vom Vater und Großvater ererbt, leuchtete das gedämpfte Blau und Weiß echten Altwiener Porzellans. Koſtbare Lederbände, alte Lexika, wertvolle Briefſammlungen verbargen ſich hinter den ſchon etwas verbliche⸗ nen Seidenvorhängen. Vergoldete, geſchnitzte Holzlüſter hingen von Der Decke, und wenn eine Stunde um war, huben rings an den Wänden die alten Stockuhren zu klingeln, zu läuten und anmutig verſchollene Spieldoſenliedchen zu muſizieren an. Erbteil von Gene⸗ Kätlonen einer Altwiener Patrizierfamilie. Ihr letzter Abkomme friſtet ſeine alten Tage von einer Hof⸗ rütspenſion und— vom ſtückweiſen Verkauf des Hausrats, der zum Trödler und in die benachbarten Villen der neuen Reichen wandert. Der echte, alte Salzburger Ofen in der Ecke wanderte zuerſt aus. „Die Uhren mit den Alabaſterſäulen und den Drachen mit den ge⸗ ringelten Schweifen folgten. Heimlich, in ein Tuch eingeſchlagen, 4. verſchämt, wurden ſie aus dem Hauſe getragen. Ein Lüſter folgte, Stück für Stück wurde das Porzellan verkauft, für die alten Briefe konnte ein Antiquar intereſſiert werden, und bald war man ſo weit, ſich nicht mehr ſchämen zu können, als einer der echten Biedermeierkaſten um den andern abgeholt und am hellichten Tage von den Möbelpackern auf einem Handwagen davongeführt wurde. Die wertvolleren Bilder ſind längſt verkauft; die lichten Flecke an der verrauchten Tapete ſind geblieben und verraten den Platz, an dem ſie ein Menſchenalter lang hingen. Die Muſik der alten Uhren klingt von Monat zu Monat dünner und trauriger. Von Monat zu Monat werden die Zimmer leerer, unwohnlicher und un⸗ — 705 geräumig. Sie ſind heute ſchon zu groß für die alten zeute, bald werden ſie ſelbſt ausziehen, das altmodiſche Häuschen einem ſoliden Preistreiber verkaufen und vom Erlös ihre nackte 3 irgendwo in einer Mietsſtube bei fremden Menſchen ver⸗ bergen Wonn ſollen wir eſſen? Der primitive Menſch und das freilebende Tier eſſen, wenn ſie Hunger haben. Der ziviliſierte 0 aber iſt durch die Lebens⸗ bedingungen und Arbeitsformen der höheren wungen, der Füchallslolen Beftiedigung ſeines gew Smen auf⸗ Mannſchaften ins Feld ſtellen. Von den Ligamann⸗ ſchaften führen z. Zt. im Pfalzkreis drei Ludwigs⸗ hafener Vereine: 1903, Phönix und Pfalz: dann fol⸗ gen Pirmaſens, Frankenthal uſw. Im Saarkreis führen in der Liga Boruſſia(Neunkirchen), T. V. Burbach und Saarbrücken 05, letzterer Verein auch in, der A⸗Klaſſe außerdem Altenkeſſel und Brebach. Wettſpiele, bei denen 4000, 5000 und mehr Zuſchauer die Plätze umſäumen, ſind keine Seltenheit. Viele Vereine beſitzen eigene Plätze mit Tribünen, Ankleideräume u. dgl., ſowie eigens verpflichtete Trainer zur Leitung der Uebungsſpiele und Herausbildung guter Technik.** Die ſannlägigen Fußballwetlkämpfe. Verbandsſpiele der C⸗Alaſſe(Gau Mannheim). .⸗C.„Fortuna“ Heddesheim Fußball⸗Geſellſchaft 1913 ortung Heddesheim hatte den bis—5 noch unbeſiegten Vertreter der .⸗Klaſſe zu Gaſt. Der Platz war infolge des vorher niedergegangenen Regens in eine Schlittſchuhbahn verwandelt. Der Anſtoß desheim wird abgefangen, 1918 drängt für kurze Zeit, bis Heddesheim das Heft wieder in die Hand bekommt. In der 8. Minute hält Ammersbach im zuerlegen. Miſſionare erzählen uns, daß ihre afrikaniſchen Schütz⸗ linge, wenn unter ihnen täglich eine Menge Reis verteilt wird, die ganze ihnen für den Tag zuſtehende Ration auf einmal aufeſſen. Rachdem ſie ſich ſo den Bauch vollgeſtopft haben, verbringen ſie dann den Reſt des Tages mit Verdauen, im tiefen Schlaf oder im dumpfen Hinträumen. Teilt man dieſen Naturkindern ihre Tagesportion in drei verſchiedene Mahlzeiten ein und 10 ſie nur in regelmäßigen Abſtänden eſſen, dann ſind ſie viel lebendiger, tätiger und geſünder. Aus dieſem Beiſpiel ſieht man ſchon, daß wir Kuͤlturmenſchen mit der einfachen Stillung des Hungergefühls nicht weit kommen würden. Es bedarf daher einer ſinnvollen Regelung der Tageszeiten, an denen wir eſſen, und es entſteht manche Krankheit, manche unnötige Hemmung der Arbeitsfähigkeit, weil dieſe Frage vielfach vernach⸗ läſſigt wird. Der bekannte engliſche Nahrungsphyſiologe Walter M. Gallichan gibt daher einige beachtenswerte Ratſchläge, wann wir eſſen ſollen. Für den Geſchäftsmann und alle, die nicht im Freien arbeiten, iſt die beſte Zeit für das Hauptmahl nach der Tagesarbeit. Ein Ackersmann oder Straßenarbeiter braucht ein kräftigeres Früh⸗ ſtück als ein Bürobeamter. Die erſte Mahlzeit wird meiſt zu haſtig eingenommen, und daraus entſpringen manche Verdauungsſtörungen. Das erſte Frühſtück ſollte eine behagliche Mahlzeit ſein, wie über⸗ haupt eine gewiſſe Ruhe nach jedem Eſſen hygieniſch wertvoll iſt. Die alte Sitte des Tiſchgebetes nach dem Eſſen hatte daher auch ihre Vorzüge, indem ſie die Familie noch etwas länger beiſammen hielt. Heutzutage iſt das Frühſtück meiſt ein eilfertiges Herunter⸗ chlingen, und man legt damit eine denkbar ſchlechte Grundlage für ie Ernährung des ganzen Tages. Für den Geſchäftsmann, der nachher weiter arbeiten muß, ſollte das Mahl in der Mitte des Tages leicht ſein und etwa 4 Stunden nach dem Frühſtück genom⸗ men werden, Frauen, die im Berufsleben ſtehen, fündigen auch in dieſer Hinſicht am meiſten, indem ſie ſich zum Mittageſſen zu wenig Zeit nehmen. Man ſollte auf das Mittageſſen eine volle Stunde rechnen. Der Geiſtesarbeiter, der nach dem Mittageſſen ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen muß, wird dadurch in ſeiner Ver⸗ dauung gehemmt, denn er braucht das Blut im Gehirn, das er ſonſt für die Verarbeitung der Speiſen verwenden könnte. Der Nach⸗ mittagskaffee oder ⸗Tee ſollte nicht als eine Mahlzeit, ſondern nur als ene anregende Erfriſchung betrachtet werden. Für den moder⸗ nen Berufsmenſchen, der den Tag über arbeiten muß, ſoll die Hauptmahlzeit am Abend liegen, und ſie ſoll eingenommen werden, Stunden bevor man zu Bett geht. Wenn man ſich zu dieſer Hauptmahlzeit niederſetzt, ſo ſoll man alle geſchäftlichen Dinge ver⸗ geſſen, und die Unterhaltung darf ſich nur mit leichten und an⸗ genehmen Dingen beſchäftigen. Die Gelehrten ſind ſich übrigens nicht darüber einig, ob nicht Sprechen beim Eſſen ſchädlich iſt. Jedenfalls iſt ſede angeſtrengte geiſtige Tätigkeit dabei zu vermeiden. Verein. legenheit beraubend, einen Erfolg zu erzielen. Die ganze erſte Spielzeit⸗ hälfte bot ein ziemlich offenes, ſig noch einigermaßen im Rahmen des Er⸗ laubten bewegendes Bild. Kurz vor Seitenwechſel konnte Arminias Mittel⸗ ſtürmer 10 er ſeine Scharte wieder auswetzen, indem er durch ſchönen Schutz das einzige Tor des Tages erzielte.:0 für Arminia. In der zweiten Spielzeithälfte war eine Ueberlegenheit der Rheingönheimer Geſte nicht zu verkennen, doch konnten weitere Erſolge durch die gute Arbeits⸗ leiſtung der geſamten Hintermannſchaft des Platzinhabers nicht mehr er⸗ ch ſeinem Ende zuneigte, ielt werden. Auch nahm das Spiel, je mehr es ſets an Schärfe zu, um zuletzt auszuarten. Als nach Platzverweis eines Mundenheimers immer mehr unſportliches Benehmen B. B. Leute Platz griff, ſah ſich der Schiedsrichter, der vollſtändig einwandfrei war, genötigt, das Spiel vorzeitig zu beenden. Während Arminia Rhein⸗ önheim eine gute Geſamtleiſtung bot, gebührt der Hintermannſchaft des Platvereine, beſonders dem Torwächter ein Lob. H. Mutterſtadt 08— Kickers Frankenthal 7: 0(Halbzeit 3:). Dieſes Spiel, das für den Tabellenletzten Mundenheim von beſonderer Tragweite war, ſtand nicht, wie das hohe chc anmuten könnte, im Zeichen dauernder Ueberlegenheit des Platzinhabers, ſondern trug ſtels, von der letzten Viertelſtunde abgeſehen, einen offenen Charakter. Den ca. 700 Sportsanhängern, die das trotz des vorhergegangenen Regens in guter Verfaſſung befindliche Spielfeld umſäumten, wurde durchweg guter Sport geboten. Der Platzinhaber erzielte mit dem Wind als Bundesgenoſſen bis zum Seitenwechſel drei ſchöne Tore, denen Frankenthal trotz eifriaſter Be⸗ mühungen nichts entgegenzuſtellen vermochte. In der zweiten Spierzeit⸗ hälfte hatte ſich der Wind etwas gelegt. Mutterſtadt vermochte infolge Kleines Feuilleton. Der Verbrecher von 1921. Der kriminaliſtiſche Barometer zeigt für das Jahr 1921 in der ganzen Welt ein ernſthaftes Anwachſen der Verbrechen aller Art an. Der ewige Kampf zwiſchen den Mächten des Rechts und den Mächten des Unrechts wird heſtiger u. in größerem Umfange ge⸗ führt werden als je zuvor. Die Gründe für dieſes Ueberhand⸗ nehmen des Verbrechertums ſind oft aufgeführt worden; es ſind die Folgen des Kriegs, der immer allgemeiner werdenden Unmoral, der Unſicherheit der Verhältniſſe, kurz jener Erſcheinungen, die die alte wie die neue Welt überfluten. Was aber den Kampf ſo ſchwierig macht, das iſt die neue Geſtalt, in der der Verbrecher von 1921 auf⸗ tritt. Jene„ſchweren Jungen“ und Kaſchemmenbrüder, denen die Zugehörigkeit zum Zuchthaus ſchon von weitem anzuſehen iſt, ſie treten immer mehr zurück. Der neue Verbrechertyp iſt elegant ge⸗ kleidet, ſteht auf einer ziemlich hohen Bildungsſtufe. Der Verbrecher von 1921 verfügt über Mittel und Kenntniſſe, iſt ebenſo klug in der Ausarbeitung ſeines Planes wie kühn in ſeiner Durchführung. Sodann gehört der Verbrecher von 1921 in einer viel größeren Zahl als früher dem weiblichen Geſchlecht an. Die Polizeiberichte der perſchiedenen Länder ſtimmen darin überein, daß die Frau ſich auch in dieſem Berufe ihre Gleichberechtigung zu erringen beginnt. In England und Amerika mehren ſich die Fälle, in denen weibliche Einbrecher mit außerordentlichem Erfolge arbeiten. Daß Frauen als Ladendiebe und Taſchendiebe tätig ſind, iſt ja nichts Ungewöhn⸗ liches; aber ſie werden auch in dieſem Fach zahlreicher, geſchickter und kühner. In ihrer ſchweren Aufgabe, die wachſende Gefahr des Verbrechertums einzudämmen, bedarf die Polizei mehr als bisher der Hilfe des Publikums. Wir alle müſſen aufwachen aus der behaglichen Sicherheit, in die uns frühere friedliche Zeiten gewiegt; wir müſſen argwöhniſcher unſere Mitmenſchen beobachten, müſſen dem Dieb ſeine„Arbeit“ nach Möglichkeit erſchweren. OGoethes Singſpiele bilden den Hauptinhalt der neueſten, von Dr. Ernſt Leopold Stahl herausgegebenen Dramaturgiſchen Berichte, deren Zweck bekanntlich der iſt, die deutſchen Bühnen, Kunſtver⸗ einigungen und Literaturfreunde auf unbekanntes oder ungenutzte⸗ Gut hinzuweiſen. Die Singſpiele von Goe he gehören hierzu. In Referaten von Dr. K. Holl, Dr. Kraetzer, Dr. Stahl u. A. iſt ſedes davon mit einer oder mehreren anmutigen Vertonungen, meiſt von Zeitgenoſſen, beſprochen. Goetheverehrer und Muſikljebhaber wird die kritiſche Sammlung beſonders erfreuen, Theaterkulturverbands(Heidelberg) zu beziehen iſt. Dieſe Goethe⸗ Nummer iſt zugleich das zweite und letzte Singſpielheft, das außer⸗ dem noch überſehene Werke von Brüll, Flotow, Gounod, Becoc, Marſchner, Vincente Martin, Mozart, die muſikaliſchen Haus⸗ komödien von Erich Fiſcher u. a. m. einbezieht. —4 die vom Verlag des * n .e& on Dlenstag, den 11. Januar 1921. Mannheimer General⸗Angeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Nr. 15. 5. Seite. guter Zuſammenarbeit noch weiter viermal einzuſenden, während Franken⸗ thal, bei dem ſich gegen Schluß die Folgen der Ueberanſtrengung der erſten Halbzeit gegen den Wind bemerkbar machte, bis zum Schlußpfiffe das verdiente Ehrentor verſagt blieb. Die Gäſte boten eine gute Geſamt⸗ leiſtung, nur war die geſamte Angriffsreihe vor dem Tore zu weich, um Erfolge erzielen zu können. Die Elf des Platzvereins entſchied das Spiel durch die größere Schußfreudigkeit und vor allem Schußſicherheit ſeiner Stürmer. Hervorgehoben zu werden verdienen außerdem der Tor⸗ wächter und der Mittelläufer. Das Publikum verhielt ſich während des ganzen fairen Treffens anſtändig, wodurch auch dem genauen Schiedsrichter, einem Herrn von 1903 Ludwigshafen, ſein Amt erleichtert wurde. Zu erwähnen wäre noch, daß Kickers Frankenthal ſeine bohe Niederlage mit ſportlichem Anſtande hinnahm. Weitere Reſultate der niederen Ligavereine Pfalz und Sportklub 1904: Pfalz 11— Sportklub 1904 II :3; Pfalz III— Sportklub 1904 III:0(abgebrochen); 7 H der Ludwigshaſener — Sportklub 1904 IV:1, Pfalz VI— Sportklub 1904 VI:0 alz V— Sportklub 1904 V, ausgefallen wegen Regen. Keine Einigung zwiſchen Turnen und Sport. Die erneuten Verhandlungen der Turner und Sportsleute ſind an der rundſätzlichen Stellungnahme der Deutſchen Turnerſchaft in der Frage der Meiſterſchaften leider als endgültig geſcheitert anzuſehen. Die Vertreter der D. T. und der drei großen Sportverbände(Deutſcher Fuß⸗ ball⸗Bund, Deutſche Sport⸗Behörde für Athletik, Deutſcher Schwimmver⸗ band) hatten ſich am Samstag in Berlin in den Geſchäftsräumen der D. T. u einer ſiebenſtündigen Beratung über die ſeit Monaten ſchwebenden Etreilfragen zuſammengefunden. Die Sportverbände waren im Intereſſe der Sache zu großem Entgegenkommen bereit. So geſtand die Deutſche Sport⸗Behörde der D. T. die unbeſchränkte Teilnahme an den Deutſchen Meiſterſchaften zu. Selbſt zum Verzicht auf die Austragun nicht nur ſämtlicher Mehrkampfmeiſterſchaften, ſondern auch aller Mehrkämpfe, fer⸗ ner des Handballſpiels und aller Sommerſpiele war ſie bereit. Sie geſtand außerdem der D. T. einen Vertreter im Techniſchen Ausſchuß und im Schiedsgericht der Deutſchen Meiſterſchaften ſowie die Sunffaltueng don Turnern zum Kampfgericht zu. Auch das Recht der Veranſtaltung leicht⸗ athletiſcher Wettkämpfe aller Art für die nicht der D..⸗B. angehörenden Mitglieder der D. T. ſowie die Führung der Liſten über dabei erzielte Höchſtleiſtungen wurden zugebilligt. Ueber die Prüfungen zum Sport⸗ abgeichen ſollien die bereits getroffenen Abmachungen in Kraft bleiben. Aehnliches Entgegenkommen geigte der Deutſche wimmverband. Trotz⸗ dem die D. T. dieſen Konzeſſionen nichts entgegenzuſetzen hatte, verlangte ſte noch für ſich die Ausſchreibung von Meiſterſchaften für ihre Gaue, Be⸗ trke und Kreiſe oder aber eine Verzichtleiſtung der D..⸗B. auf ihre ſeit ahrzehnten durchgeführten Bezirks⸗ und Verbandsmeiſterſchaften. ie . T. erklärte auf direkte Anfrage, daß dies für ſie ein grundſätzlicher Stanbpunkt ſei, den ſie bei genügender Erſtarkung ſogar auf ihre Ruderer⸗, Radfahrer⸗ und andere Abteilungen ausdehnen würde. Das Wort Meiſterſchaft“ ſei ein Zugmittel, auf das die D. T. unter keinen Um⸗ Ferben verzichten könne. Ples führte zum Abbruch der Verhand⸗ ungen. Vom allgemeinen ſpoxtlichen und turneriſchen Standpunkt iſt das eitern der Einigung im Intereſſe aller Leibesübungen pflegenden Berbände höchſt bedauerlich. er. Allgemeines. 1 Lehrkurs für Leibesübungen 1921. Zur Ausbildung von ehrern(Fachturn⸗ und Sportlehrern) für den Volksſchuldienſt und höheren Schuldienſt wird an der Turnlehrbildungsanſtalt in Karlsruhe in der Zeit vom 10. Februar bis 11. Juli ein Lehrkurs für Leibesübungen(Turnen, Spiel und ſämtliche Sportzweige) abgehal⸗ ten. Zu dieſem Lehrkurs werden Lehrer mit akademiſcher oder ſemi⸗ —* Vorbildung zugelaſſen, die das 23. Lebensjahr nicht überſchritten und, ſofern ſie im Volksſchuldienſt ſtehen, ihre Dienſt⸗ prüfung mit Erfolg abgelegt haben und den unter Ziffer 6 und 7 ge⸗ ſtellten Anforderungen entſprechen. Für Lehrer mit ſeminariſtiſcher Vorbildung, die vor 1914 an Kurſen zur Ausbildung im Turnen an der Turnlehrerbildungsanſtalt teilgenommen haben und ſeither mit nachweislich gutem Erfolg Turnunterricht erteilen, kann eine ent⸗ ſprechende Abkürzung der Ausbildungszeit eintreten. Fußball. sr. Berliner ballmeiſterſchaft. Der ewige Regen des Sonnta Mieb nicht ohne—— auf die Berliner Verbandsfußballſpiele. Ein 701 der Spiele ſiel überhaupt aus, ein anderer Teil mußte wegen des ſpiel⸗ unſähigen Bodens als Geſellſchaftsſpiele ausgetragen werden. Das pitreffen des Tages, die 3 · zwiſchen Preußen und Vorwärts 80 Cideis verlief:1 unentſchieden. 5 Oſtkreis ſicherte ſich der Verein für Bewegungsſpiele Pankow die Meiſterſchaft, da der Lichtenberger Sport⸗ Aub auf die beiden Punkte verzichtete. Die Ergebniſſe der einzelnen Spiele ſind: Verbandsſpiele: Südkreis: Vorwärts— Preußen:1(0: 1) Biktoria gegen Sportluſt:0:).— Oſtkreis Verein für Bewegungs⸗ ſpiele Pankow gegen Lichtenberger Sport⸗Club(Lichtenberg verzichtet).— Nordkreis: Alemania gegen Meteor:0(:).— Geſellſchaftsſpiele: Ten⸗ nis Boruſſia gegen Union 92:1(:), Sport⸗Club Nowawes gegen avorit:2 Ee9, Wacker 1900 gegen Berolina:0(O), Spandauer ortverein gegen Union Oberſchöneweide:0:), Wacker 04 gegen Siern Steglitz:2(:),— Im Entſcheidungsſpiel der erſten Klaſſe ſiegte Frankonia über Hubertuself mit 120. Boxen. er. Der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen, der kürzlich in Berlin von den Vertretern einer großen Reihe von Vereinen aus dem Reiche und der Reichshauptſtadt gegründet wurde, fordert ſämtliche deut⸗ ſchen Boxſport treibenden Vereine bezw. Abteilungen zum Anſchluß auf. Der Reichsverband iſt die einzige fachſportliche Boxbehörde für Amateure in Deutſchland und zergliedert ſich in neun Landesverbände. Für Deutſch⸗ öſterreich, ſowie den Freiſtaat Danzig ſind beſondere Landesverbände in Ausſicht genommen. Vereine aus dieſen, ſowie aus den beſetzten Gebieten können ſich ebenfalls melden. Den Anſchluß an den zugehörigen Landes⸗ verband vermittelt die Geſchäftsſtelle des D. R. f..⸗B., Berlin, N/65, Genterſtraße 87, an die alle ſchriftlichen Nachrichten zu ſenden ſind. Winterſport. er. Eine diſche Einladung au Deutſchland. Der Schwediſche Sustel⸗Serenlb den auch die Leitung des ſchwediſchen Eishockeyſporis Anterſteht, hat den Berliner Schlittſchuh⸗Club zu einem Eisho eywettſpiel eine Stockholmer Mannſchaft eingeladen. Der B..⸗C. wird der Eadung Folge leiſten und anfang Februar— noch vor der Europa⸗ 8 im Eishockey, die gleichfalls in Stockholm unter Ausſchluß der Mittelmächte ausgetragen wird— ſeine beſte Mannſchaft entſenden. Der Schlittſchuh⸗Club wird ferner an einem noch feſtzuſetzenden Termin in mit der gleichen Mannſchaft der Deutſchen Eishockey⸗Geſellſchaft Prg gegenübertreten. er. Der Eishockeyklub St. Moritz, der Amerikaner und Engländer zu ſeinen Mitgliedern zählt, iſt in großer Form. Er ſchlug im Engadiner kal den.⸗V. Birich mit 21:0 und weſtſchweizeriſche Mannſchaft Bellerive⸗Vevey 7: 1. Ausgeglichener war das Spiel im Griſens⸗Becher den Akademiſchen Hockey⸗Club Zürich, das die St. Moritzer nur mit 20 gewannen. Vorher hatten die Akademiker den.⸗C. Zürich mit 16:2 geſchlagen. eeee 4 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Januar Pegelstation vom Datum Rhein E RR Teboctert. 0 7 080 028 025 02 Abende b Ur RCCCC —„%%%„„%„„% 190 93—* 4—5——— 19— 9 0 8—— orgens 1* ————— 0⁰⁰6 0⁰ 0008 5 0 „„„„„„ 0 0 orm.* 140 16 10 140 Aachw. 2 Uhr —.—— 163 16 19 10.8 150 Vorm 7 Un Annhele E 4 orm Rellbroun 048 680 6 0.48.6 Vorm. 7 Unr westvind, hepen-G Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 3* ar: Veränderlich, Ziemlich milde. 18. Januar: Wolkig, etwas Sonne, naßkalt, ſehr windig. 14. Januar: Veränderlich, Niederſchläge, feuchtkalt. 15. Januar: Veränderlich, Niederſchläge, feuchtkalt. Wiite-ungsberlent. Baro- em- tietlste mMöoiste metore geratu temz. W Tend. semerkunger datun stand mor jensf n der des voc⸗ Ub 7 Un aent tter adt wino S8e8 mm Grad.J grad 0. J den an f gra19. kun; B. Januar 757.8 60 54 18 10.8 84 Regen 8. Ianuar 760.7 12.7.6.5 StU Nebel 2. Januar 76⁰.3 5⁰⁰.5 0 83 83 dewölkt B. Januar 7543.0.0— 25 84 bewölkt N. Ianuar 7. 34—³ 18 7⁴ 8 4 bewölkt 10. Januar 76.0 8⁰⁵.7 0 25 8 4 bewoölkt 71. Januar 748.7 84 9⁰— 110 SW6S bewölkt . 8—— Handel und Industrie. Rückgang der Grosshandelspreise. Fast täglich erscheinen in der Presse Mitteilungen von Preisherabsetzungen auf dem Weltmarkt. Es besteht kein Zweifel, daß die schweren Absatzkrisen in den Vereinigten Staaten, in England und anderwärts zu einer Abbröckelung der Preise für verschiedene Waren geführt haben. Für uns ist jedoch von größtem Interesse, ob und wieweit der Rück⸗ gang der Weltmarktpreise auch eine Senkung unseres Preis- niveaus zur Folge hat. Einen zuverlässigen Maßstab hierfür haben wir nicht. Denn ein Preisrückgang in einem oder mehreren Artikeln kann wieder reichlich durch eine Preis⸗ steigerung in anderen Waren illusorisch werden. In ähn⸗ licher Weise wie die englische Wochenschriit„Economist“ schon seit Jahren die englischen Großkandelspreise monatlich in einer Indexzifier ausdrückt, ist nun der Handelsteil der „Fri. Ztg.“ seit Dezember v. J. mit einer deutschen Gros- handels-Indexziffer hervorgetreten. Hierbei ist zu bemerken, daß die Beweguns der Großhandelspreise uns natur⸗ gemäß keinen unmittelbaren Autschlub über die Kosten der Lebenshaltuns seben kann. Denn die Waren durch- laufen, bis sie konsumreif sind, noch verschiedene Stadien der Verarbeitung und des Zwischenhandels, die den Großhandels- preis noch wesentlich verändern. Eine Großhandels-Index- ziffer ist deshalb als Grundlage für Lohntariie nicht brauch- bar; es kommt ihr jedoch immerhin die Bedeutung eines „Konjunktur-Barometers“ zu. Die in Frage kommende Indexziffer der„Frkf. Ztg.“ ist auf den Großhandelspreisen von 70 verschiedenen Waren, die in vier Gruppen— Lebens- und Genußmittel, Textilien, Leder usw., Mineralien und Verschiedenes— eingeteilt sind, auf⸗ gebaut. Als Ausgangspunkt der Berechnung wurde der 1. Jan. 1920 gewählt. Die an jenem Tage ermittelte Summe der er⸗ wähnten 70 Großhandelspreise wurde gleich 100(= Index) Sesetzt. Seitdem hat die Bewegung der Großhandels⸗ preise bei uns folgenden Verlauf genommen: 1. Jan. 1. Febr. 1. Mürz: 1. April 1. Mai 100 13⁵ 149 151 139 I. Aug. I. Sept. 1. Okt. 1. Nov. 1. Dez. 145 147 146 145 153 Bemerkenswert hierbei ist, daß die Großhandelspreise seit dem 1. Dezember v. J. eine recht wesentliche Ab⸗ sc hwächuns erfahren haben. Charakteristisch ist ferner die Zickzackbewegung in den Sommermonaten. Trotz der damaligen Valutabesserung und des Erlahmens der Kaufkraft erfuhr das Preisniveau keine nennenswerte Senkung. Am 1. Dezember wurde mit 153% der höchste Punkt erreicht. In⸗ teressant ist, daß sich seitdem trotz der seit Dezember v. J. eingetretenen Valutaverschlechterung die Großhandelspreise um ganze 14 ermäßigt haben. Als Ursache ist unschwer die Preissenkung auf dem Weltmarkt zu erkennen, die jedoch bei uns nur bescheiden genannt werden kann im Gegensatz zu scharfen Preisrückgängen dort. * Die Finanzgebarung des Reiches. Uebersicht betrugen 1920 1. Juni 1. Juli 14 136 7. Jan. 139 Nach der amtlichen vom 21.—81. Dez. v. 1. Aprü—31 Dez. in 1000 Mark in 1000 Mark Ausgaben 2 269 613 67 181 383 Zuschuß zu den Betriebs- verwaltungen 913 583 11 866 543 Laufende Einnahmen 8183 381 79 o48 514 Davon Reichsnotopfer 10a 120% 1 617 748 Neue schwebende Schulden 2326 152 727 180 ) Diese Zahl enthält die durch Vermittlung von Reichs⸗ bankanstalten der Reichshauptkasse zugeführten Beträge. Deutsch-Ueberseeische Bank. Die.-o..-V. setzte dem Verwaltunssantrag entsprechend die Dividende auf 30% fest. Ueber den Verlauf des eben abgeschlossenen Geschäftsjahres 1920 macht der Vorsitzende G. Heinemann die Mitteilung, daß zwar die genauen Abschlüsse und Unterlagen von den über⸗ seeischen Niederlagen noch nicht eingegangen seien, daß aber nach den Kabeltelegrammen ein ungefähr dem Ergebnis von 1919 entsprechender Abschlu erwartet werden dürfe. Eine andere Frage sei es jedoch, ob die Bank wieder eine Dividende von solcher Höhe verteilen könne. Das würde in der Haupt- sache von der weiteren Entwicklung der Weltkrise abhängen. Zur Kurssteigerung der Mannesmannröhren · Aktien. Zu der starken Kurssteigerung der Mannesmannröhren⸗ .-., Düsseldorf, in den letzten Tagen an der Berliner Börse erklärte die Verwaltung, daß ihr die Gründe für diese Auf⸗ wärtsbewegung unbekannt seien. Sowohl in der Röhren⸗ produktion als auch in der allgemeinen Marktlage seien keine Aenderungen eingetreten, die eine solche Steigerung recht⸗ kertigten. Ob bei den zwei Berliner Banken, die als Aufkäufer der Aktien hervortreten, vielleicht auswärtige Interessenten, wie z. B. der in Gründung besriftene Rolländisch- deutsche Erdölkonzern, dahinterstehen, um Aufträge für die großen Rohrleitungen günstig unterzubringen, lasse sich nur als eine Möglichkeit vermuten. Irgendwelche positive Unterlagen seien der Verwaltung unbekannt. Textilindustrie-.-., Barmen. Die.-V. setzte die so- fort zahlbare Dividende auf 13// iest. Neu in den Aufsichts- rat wurde Bankdirektor Doyé in Krefeld gewählt. Die Ver⸗ sammiung beschloß ferner, den Beschluß der.-0..-V. vom 14. Juni v.., wonach das Aktienkapital um 5 Mitl. Stamm- und 5 Mill.& Vorzussaktien erhöht werden soll, dahin ab- zuändern, da das Aktienkapital durch Ausgabe von 8 Mitl. 4 Stamm- und 2 Miil.& Vorzugsaktien mit vierfachem Stimm⸗ recht auf insgesamt 17,8 Mill.& erhöht wird. Vorsicht beim Import von Waren aus Elsafl-Lothringen. Von den auf Grund des Artikels 268a des Friedensvertrages aus Elsaß-Lothringen zollfrei nach Deutschland hereinzulas- senden gewaltigen Werenkontingenten sind bereits Ab⸗ weichungen vorgekommen. Hierbei hat es sich herausgestellt, daß sich unter den eingeführten Waren erhebliche Mengen nachgewiesenermaßen französischen und enslischen Ursprungs befinden. die in Elsafß-Lothringen nur verpackt worden waren. Diese Waren eind von den deutschen Zollbehörden beschlag⸗ nahmt worden. Die deutschen Behörden mahnen deshalh beim Bezuge solcher Waren zur Vorsicht. Börsenherichte. Mannhelmer Etiektenbörse. Mannheim, 10. Jan. Die Tendenz war aut der ganzen Linie iest. Von Banken notierten: Badische Bank 320 G. und Süddeutsche Disconto-Gesellschaft 199., von chem. Industrie: Anilin 590., Goldenberg 900 G. und Verein Deutscher Oel⸗ fabriken 34s E. Benz singen zu 302.50% um, Dinglersche Maschinen zu 315/ und Zeilstoffiabrik Waldhof-Aktien zu 512%, Ferner notierten: Wasson Fuchs 475., Maschinen- bau Karlstuhe 390 B. ex. Bezugsrecht, Rhein. Elektrizitäts⸗ Aktien 217 G. und Zucker Waghäusel 440 G. Frankfurter Abendb r. Frankiurt, 10. Jan.(Drahtb.) Die Tendenz gestaltete sich ttotz des mittelmäßigenCeschäfts weiter beiestigt. Stärker gesucht zu höheren Kursen waren Spiesel u. Spiegelglas. So- wohl Bergmann wie auch Licht u, Kraft konnten ihren er⸗ höhten Kursstand an der Mittagsbörse voll behaupten. Fest lagen Hapag und Nordd. Lloyd. Unter den Nebenwerten schwächten sich Daimler 696 ab. Benz-Motoren schwan⸗ kend, J03. Montanwerte lagen nicht einheitlich. Phönix wur⸗ den höher bezahlt, wöhrend Oberbedark mätzig nach unten neigten. Mannesmeem angeboten, verloren 1275(G05). Che⸗ mische Werte fest. Scheideanstalt gesuchter, 918. Unter deni Auslandswerten waren Deutsch-Uebersee, 1075, 389% höher. Später Bergmann 405, plus 5, Lahmeyer 278—278, bei regen Geschäft 8% höher. Hirsch Kupfer 4d40—442. Spiegel und Spiegelglas stiegen 2496; ferner blieben gesucht Pinseltabrik Nürnberg, Preßhefe Bast. Mexikaner sehr still. Der Schluß Sestaltete sich fest. Heueste Drahtherichte. X Berlin, 11. Jan.(Eig. Drahtb.) Die Kapitaltransaktion bei Krupp. Von der neuen 250 Mill. 4 Anleihe wird ein kleiner Teil aus 4½ igen Obligationen bestehen. Ein erheb⸗ licher Teil des Anleihebetrages wird jedenfallis zum Erwerb von Kohlenzechen oder für die Beteiligung an solchen verwendet. Im Ruhrbezirk rechnet man seit langem mit einer Angliederung der Zechen„Helene“ und„Amalie“, die etwe einen Wert von 125 Mifl.& repräsentieren. Auch wird in der letzten Zeit Krupp als Reflektant auf die Gewerkschaft Kon⸗ stantin der Große“ genannt. deren Kuxen einen Kurswert von 300 Mill.„ haben. Die Firma Krupp tritt jedenfalls durch diese Transaktion in einem bisher nicht dagewesenen Umfauge an den offenen Markt heran. S Berlin. 11. Jan.(Eig. Drahtb.) Neue Ausdehnung der Engelhardt- Brauerei-.-G. Die Engelhardt- Brauerei-AG. setzt ihre Ausdehnung noch weiter fort. Sie übernimmt nun in Schlesien, wo sie bereits die Unionbrauerei in Breslau he⸗ sitzt. die.-G. für Bierbrauerei und Malzfabri⸗ kation in Landshut(Schlesien). Diese schlägt ihren Aktionären den Umtausch im Verhältnis von 2 zu 1 vor. X Berlin, 11. Jan.(Eig. Drahtb.) Hchenlchewerke. Die Gesellschaft beruft auf den 29. Januar d. J. nach Hohenlohe⸗ hütte, Kreis Kattowitz, eine.-V. ein, in der Beschlufl gefaßt werden soll über die Erhöhung des Grundkapitals um nom. 20 Mill. 4 durch Ausgabe von 20 000 Stück auf den Inhaber lautenden Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht, bevor⸗ zugter Dividendenberechtigung und einem Vorrecht im Falle der Liquidation. S= Frankfurt, 11. Jan.(Eig. Drahtb.) Zulassung zur Börse. Zur Frankfurter Börse werden zugelassen 18 Mitl. 44%iger. von 1921 ab rückzahlbarer Schuldverschreibungen der Stadt Darmstadt von 1920. Ferner wurde die Zulas⸗ sung beantragt von 7 Mill. 4 agiger von 1921 ab zinsbarer Anleihe der Stadt Saarbrücken von 1914. Ausgabe 1920. München, 11. Jan.(Eig. Drahtb.) 300 Mill.-Anleihe. Der Landesverband hayerischer Sparkassen hat sich entschlos- sen, eine Anleike von 300 Mill. aufzunchmen, die zum Kurse von 96/% ab 24. d. M. zur Zeichnung aufgelegt wird. Es handelt sich um eine Anleihe für Rechnung des Reiches zur Deckung der den Gemeinden aufgelegten Familien-Unter⸗ stützung und sonstiger notwendigen Aufwendungen auf dem Gebiete der Kriegswohlfahrtspflege. München, 11. Jan.(Eig. Drahtb.) Walchenseewerk .-G. In der kürzlich neugegründeten Walchenscewerk.-G. wurde zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates Staatsminister a. D. Exz. v. Knilling. zum stellvertretenden Vorsitzenden Geh. Hofrat Mahla gewählt. Mittlere Isarwerke.-G. In den Aufsichtsrat wurde zum Vorsitzenden der erste Vizepräsident des Landtages, Erhard Auer, gewählt. Im übrigen setzt sich der Aufsichtsrat zu⸗ sammen aus Mitgliedern des Landtags, aus Vertretern der Staatsverwaltung und aus Persönlichkeiten des freien wirt⸗ schaftlichen Lebens. Waren und Närkie. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais, gelb. La Plata-Mais loko ca. 375, Kleesamen. neuer inländ. Rotklee 1600—2000, ital. Luzerne 3000 bie 3200. Provence-Luzerne 3200—3400, Wicken 260—290. Erbsen inl. 330—430, ausl. 300—350 K, Bohnen Raugoon 225—230 K, Brasil 220, Linsen inl. 550—750 K, ausl. 475 bis 550, Ackerbohnen 310—320, Wiesenheu nom. 106 bis 115 K, Klecheu 120—130, Preßstroh 60 A1, geb. Stroh 50 bis 60. Biertreber 210—220&. Rapskuchen ohne Sack 170 bis 180 K, Kokoskuchen ind. 190, Reis 500—600 1, Raps 750. 800„. Leinsaat 67s—7 A. Tendenz ruhig, Preise nachgebend. Mannheimer Viehmarkt. Zum gestrigen Vichmarkt waren aufgetrieben: 78 Ochsen, 67 Farren, 239 Kühe und Rinder, 70 Kälber, 102 Schafe und 350 Schweine. Es wurden erzielt für s0 kg Lebendgewicht: Ochsen 800—1100. Farren 750—1050, Kühe und Rinder 500—1100, Kälber 1100— 1450&, Schafe 550—750„ und Schweine 1300—1700. Großvich- und Kälberhandel lebhaft, Markt ausverkauft; mit Schweinen und Schafen mittelmäbig, Markt langsam geräumt. Berliner Metallbörse vom 10. Januar. Prelse in Hark fur 100 Kg. 7. Ianuar 10. Januar 2. Ianuar f 10. Januar Elektrobytkupfer 2170 2¹⁵⁵ Aluminſum l. Sarr.—— Raffinadekupfer 1675-1600 1600— 1680 Zinn, ausiänd. 6080 8135 8100—6250 Slel—500600- 610 Hottenzinn 0 5080—5900 Rohzink(Vb.-Pr.)——— Miokel 300—4880 4500—4580 do.(fr. Verk.)] 640—650 640-680 Antimon 8978-900 575—000 Plattenzink 450—470 Sliber für 149. 1210—220 1200 1220 Aluminlum 3100 3200 3100—8200 Der Kleinhandelspreis für Petroleum. Der Preis für das auf Grund der Januarverteilung zur Verteilung gelangende Petroleum ist derselbe wie im November und Dezember; der Kleinhändler darfer Liter Petroleum in seinem Laden nicht höher als zum Preise von.25 I1 absetzen. SBerlin, 11. Jan.(Eig. Drahtb.) Maisbranntweinzuschlag. Die Herabsetzuns des Maisbranntweinzuschlages um 140„ hat das Monopolamt um die Hälfte wieder rück⸗ gängig gemacht. Der Zuschlag beträgt nunmehr für den Monat Januar 830 M, nicht 760 K. Bremen, 10. Jan. Baumwolle 29.80„ per Kilo. Haupiſchriftleitung: Dr. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaumz ür illeion: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer Oeneral⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim. E 6, 2. — 7 Sanatogen das altbewährte in mehr als 22000 ärzrlicpen Gutachten anerkannte Körperkräftigungs⸗ u. Nervennährmittel fün Rervenleidende, für Magen⸗ und 890 für Frauen und Kinder, dei Bleichſucht und Blutarmut, dei Schwäche⸗ zuſtänden aller bei Ernährungs⸗ ſtörungen) iſt in bekannter Güte in allen Apotheken und Drogerien wieder vorrätig. 0. Seite. Nr. 15. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Minag⸗Ausgade.) Beachten Sie bite meine Schaufenster! ui EosSe Preis-Eriässigung Schirmer Andreas Zawuz . A Tn Pienerfdel, Tri Die auflerordentliche Generalversammiung der Aktionäre der Dr. Paul Meyer Aktiengesellschaft zu Berlin vom 18. Dezember 1920 hat beschlossen, das Aktien- 8 der Gesellschaft von M. 12000000 auf M. 24000000 zu erhöhen durch Aus. gabe von Stück 12000 auf den Inhaber lautenden neuen Aktien zu je M. 1000 mit Voller Dividendenberechtigung für das Geschäftsjahr 1921. Die neuen Aktien sind unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre an ein unter Führung der Deutschen Bank, Berlin, stehendes Konsortium begeben worden mit der Ver- Pilichtung, dieselben den Inhabern der alten Aktien zum Bezuge anzubieten. Nachdem die durchgeführte Kapitalerhöhung in das Handelsregister einge- tragen ist, fordern wir unsere Aktionäre im Auftrage des Konsortiums auf, das Bezugsrecht unter folgenden Bedingungen auszuũben: 1. Die Ausübung des Bezugsrechts hat bei Vermeidung des Ausschlusses bis zum 25. Januar d. J. einschlieblich au eriolgen, und zwar: in Berlin bei der Deutschen Bank, „ Bremen„„ Deutschen Bank Filiale Bremen 5 0„ dem Bankhaus Schröder, Heye& Weyhausen, 9 „Mannhelm,,„„ Bankhaus Marx& Goldschmidt Während der bei diesen Stellen üblichen Geschäftsstunden. 2. Zwecks Ausübung des Bezugsrechts sind die alten Aktien— nach der Nummern- iolge geordnet— ohne Gewinnanteilscheinbogen in Begleitung eines doppelt ausgefertigten Anmeldescheines einzureichen, wofür Formulare bei den Slelen erhältlich sind. Die Ausübung des Bezugsrechts an den Schaltern der Bezugs- Stellen ist provisionsfrei. Bei Ausübung des Bezugsrechts im Wege der Korrespondenz werden die Bezugsstellen die übliche Bezugsgebühr An- rechnung bringen. 3. Auf eine alte Aktie über M. 1000 wird eine neue Aktie über M. 1000 zum Kurse Lon 114% gewährt. Bei Ausübung des Bezuges ist der Bezugspreis zuzüglich Schlußscheinstempel bar zu erlegen. 4. Die Aktien, fur welche das Bezugsrecht geltend gemacht worden ist, werden mit einem die Ausdbung des Bezuges kennzeichnenden Stempelaufdruck versehen, zurückgegeben. Die Einzahlungen werden auf einem der Anmelde- kormulare bescheinigt. S. Die Aushaàndi der neuen Aktienurkunden erfolgt nach deren Fertigstell bei welche die Bescheinigung ausgestellt hat. Berlün, im Januar 1921. Dr. Paul Meyer Akliengesellschaft. G. Meyer. Bardtke. Urrwser Inventur- Pleiei Trwien Gelegerheit, Drer Bedarf en Herren- u. Knabenkleidung Weit unter Preis Zu Geckerr. 2 Peisplele uriserer Billigkeit Herren-Anzüge NMK. 200.— 400.— 600.— 800.— Piennheimerschirmfabrik Eigene fieparatur-Werkstätte! 88 NMK. 180.— 3 8 3 Wi tebrizieren selbel, S Sirsddaberupbegrerzi lelonrsfrug. 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Aialdert on Schletow chemals am Nationaltheater Mannheim Anfang 3 Uhr io näehsten frettag:. Teu HDer Ueberfal auf die] Telegraphenstation. banz Ulbeimiche beschichten Norei mysteriose Begebenheiten mit Gerhard Dammann in der Hauptrolle. 8290 Fun einem im Ballhause, netten beſſeren) Ziui Pro⁊ Privatausk. 4⁴ IU-Sachen, Ermittlung, Becbsech.ung Uber⸗ „Beweism. ape⁊. in Ehe · u. Khmeal- Sacen, Karnercheh iulien ker en, Recherchen in allen Fällen. eee en jeder Artwerden gewissen BSAKtiw-and beweiskräftig erledigt. Heirats- Ausccuntt. Abs0I. Dislcretion. Erste Referenzen. Sico Letekküx-Centrale Mansheim, R Z, 5 L182 4648. Drwai-Tanzkursc können am Freitag abend ½8 Uhr noch einige Damen aus gut. Kreiſen teilnehmen Lehrer mod. Lud. Pfirrmann, cesciischattstänse. Evelzenetr. 5.(454) Telephon 3006, 55