— 9 Jauſammeubruch. droht Oeſterreich zugrunde zu geben. droht ſtillzuſtehen, Elend und Not der Bevölkerung ſind un⸗ 8 FPE Wontag, 17. Januar Sezugsprelſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einzickungs⸗ ebur.7 40 Voſtbezug vierteljährl. M. 24.30 obne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. Ale Vreiſe 52, jederzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17500 Karlstuhe i. B. u. Nr 2917 Ludwigshaſen g. No. 5 9 Geſchälts⸗Nebeuſtelle in Mannheim: Neckarſtabt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7640—7046. 9 Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. SSS rrrr eee P1 2 3 biſche Neueſte Nachrichten — 0———— ———— Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ u. Fam.⸗Anz. 20% Nacht. Rekl. BMk. Aunahmeſchluß: Fur d. Mittagbl. vorm. 8/ l. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Steſlen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. 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Der Zuſammenbruch Oeſterreichs iſt der Zuſammenbruch des Werkes von Ver⸗ ſailles, der Zuſammenbruch der franzöſiſchen Europa⸗Politik, ſinnfällig vor die Augen der gan⸗en Welt gerückt, ein un⸗ widerlegliches Zeugnis der verblendeten Unfähigkeit der Staatsmänner, die den Sieg nicht fruchtbar zu machen wuß⸗ ten, nicht für Europa, das ſie vom„preußiſchen Militaris⸗ mus“ befreit hatten, nicht einmal für ihre eigenen Völker. Vergebens hat durch Wochen und Monate das ſterbende Wien Hilferufe nach Paris und London geſendet. Heute wen⸗ det Oeſterreich ſich an die Vereinigten Staaten und fordert ſie auf, einen Weltbund zu gründen, der der kürzeſte und ſicherſte Weg zum Anſchluß Oeſterreichs an das Reich ſein werde. Dieſer Hilferuf des durch die Schuld der Franzoſen und Engländer verelendeten Oeſterreich iſt eine ſchlimme mora⸗ liſche Niederlage der Gewaltigen in Paris und London. In England hat man ja auch ein ſehr deutliches Gefühl dafür, daß nach den ſeitherigen Methoden Europa wohl weiter ruiniert, aber nicht geneſen kann. Gerade wieder hält Gar⸗ diner der franzöſiſchen Politik den Spiegel vor und zeigt chre ganze Ungeheuerlichkeit, ihren unlösbaren Zwieſpalt, in dem Europa zu verſinken droht. Hängt es vielleicht mit dieſer wachſenden Einſicht in England, die durch die Haltung der Vereinigten Staaten und Italiens gefördert wird, und mit der wachſenden Zerrüttung Europas zuſammen, daß in der franzöſiſchen Kabi⸗ nettsbildung eine Wendung eingetreten iſt? Nicht Peret oder Poincare werden das neue Kabinett bilden, Poin⸗ care erhält auch nicht den heißbegehrten Poſten des Außen⸗ miniſters, Ariſtide Briand übernimmt die Kabinettsbil⸗ dung und wird auch das Aeußere verwalten, alſo allein maß⸗ gebend ſein für die auswärtiqe Politik. Der„Temps“ hat, als ein Kabinett Peret in Ausſicht genommen war, Briands Politik als die der Verſöhnung mit Deutſchland bekämpft. Er war mithin dem nationalen Block nicht angenebm. Er kommt alſo wahrſcheinlich an die Spitze, als ein Zugeſtändnis an England und Italien, deſſen Geſandten hinter den Kuliſſen an der Kabinettsbildung mitgewirkt haben. Es wäre aber natürlich ſehr voreilig, nun ſchon auf eine Entſpannung der europäiſchen Kriſe ſchließen zu wollen. Ariſtide Briand, der ebemalige feuervolle Revolutionär und extreme Sozialiſt, iſt ein ungemein wandlungs⸗ und anpaſſungsfähiger Staats⸗ mann und Politiker. Er hat eine beängſtigende Schmiegſam⸗ keit die keine Gewähr gibt für den Kurs, den er ſteuern wird. Wir warten alſo ſein Programm und nach ſeinem Pro⸗ gramm ſeine Taten ab, und halten uns gegenwärtig, daß heute die Militariſten in Frantreich die einflußreichſte und ſtärkſte Partei ſind. Ariſtide Briand hat ſchon viele Wand⸗ lungen durchgemacht, er wird ſich auch den mächtigen Män⸗ nern um Foch anzupaſſen wiſſen. Es ſei denn, daß Eng⸗ land und Italien, belehrt durch die Kataſtrophe Oeſter⸗ reichs, nicht mehr gewillt ſind, Paris die Zügelführung zu überlaſſen. Nicht von einem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, der immer, wer er auch ſei, der Gefangene des nationalen Blocks ſein wird, kann und wird die Wendung der Dinge in Europa kommen. Europa kann nur geneſen, wenn in Lon⸗ don und Rom eine ſcharfe Wendung der Außenpolitik ein⸗ ſetzt, wenn in London und Rom Staatsmäner in die Er⸗ ſcheinung treten, die ſich freimachen von den Methoden und Zielen der franzöſiſchen Politik und aus europäiſchem Verantwortungsbewußtſein die Politik des Haſſes und dar Knechtung freier und großer europäiſcher Kul⸗ turvölker verlaſſen. Heſterreichs verzweiſelle eage. Lcvren, 16. Jan. Reuter. Maßgebende engliſche Kreiſe haben keine Beftätigung der Abſicht der öſterreichiſchen Negie⸗ rung erhalten, die Verwaltung des Landes aufzu⸗ eben. Nach den letzten, in engliſchen Kreiſen eingetrof⸗ 3— Nachrichten ſei jedoch die Lage in Oeſterreich verzwei⸗ felt. Ein im erwähnten Sinne gehaltener Schritt der öſter⸗ reichiſchen Regierung könne daher jeden Augenblick erfolgen. Die Eewährung eines großen Kredites durch die Alliierten einſchließlich der Vereinigten Staaten an Oeſter⸗ reich durch dia Uebernahme verſchiedener Regierungsmonopole in Oeſterreich würde große Schwierigkeiten ſowohl hinſichtlich der Eeldfrace als auch bezüglich der Verantwortung mit ſich bringen. Die Schätzung gehe dahin, daß es 50 Millionen Pfund Sterling erfordern werde, um Oeſterreich nochmals auf die Beine zu belfen. Die Lage iſt daher äußer ernſt.— Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Obſerver“ ſchreibt, Oeſterreich müſſe wieder aufgerichtet werden, wenn die Fäulnis nicht von einem Ende Europas zum andern dringen ſolle. Wien. 16. Jan.(WB.) Die Mitglieder des National⸗ rates und andere hervorragende politiſche Perſönlichkeiten er⸗ geſtern eine Flugſchrift, worin erklärt wird, daß fürD eſterreich die einzige Rettung vor dem Untergang die Stel⸗ lung unter das Protektorat Amerikas und die Bildung eines Weltbundes unter Leitung Amerikas ſei, die den kürzeſten Weg zur Vereinigung mit Deutſchland bedeute. Die Flu⸗ſchrift führt aus, daß Seſterreich dann einen großen ſtaatlichen Kredit erhält. Die 3— iſt unterzeichnet vom Welt⸗Chartiſtenbund Atlan · Pacifie in Wien. Wien, 8 3 8 ir wird noch 16.(WB.) Ueber den treik n der Außenwelt. Nicht einmalinnerhalb Wiens war eine Verſtändigung mittels der ſtaatlichen Verkehrsmittel möglich. In den Telegrahpenämtern hielten ſich arbeitswillige Be⸗ amten auf, doch konnten ſie keine Arbeit verrichten, da ſeit SFamstag morgen der elektriſche Strom ausgeſchaltet war. Bei einigen Poſtämtern, in denen Beamte ſich bemühten, unter Polizeiſchutz den Dienſt aufrechtzuerhalten, kam es zu kleineren Zuſammenſtößen, ebenſo bei den Poſtämtern auf den Bahnhöſen. Ernſter geſtaltete ſich die Lage beim Hauptpoſtamt. Hier zogen geſtern große Gruppen Streiken⸗ der vor das Gebäude, um es zu beſetzen. Cin ſtarkes Polizeiaufgebot warf ſich ihnen entgegen. Die ſtrei⸗ kenden Privatchauffeure waren mit ihren Automobilen ge⸗ kommen und ſuchten dieſe als Tanks gegen das Tor zu ge⸗ brauchen. Das Eetümmel wurde zeitweilig ſo bedro“ lich, daß die Wache zu Fuß und zu Pferd blank zog. Auf Umwegen war es einem Teil der Streikenden gelungen, in das Cebäude zu gelangen und das Haugttor zu öffnen. Dadurch konnten die Poſtautomobile hineinfahren. Eine große Menge ſtürzte nach und verteilte ſich auf den Gänzen und in den Büros, wo ſie Zerſtörungen anrichtete. Schließlich gelang es einer Anzabl von Beamten der Polizeiwache, das Poſtgebäude von den Eindringlingen wieder zu ſäubern, wobei einige Per⸗ ſonen verletzt wurden. Wien, 16. Jan.(WB.) Die Verbandlungen zwiſchen der Regierung und den ſtreikenden Poſtangeſtellten haben geſtern ſpät abends zu einer Einigung geführt, ſo daß beſchloſſen wurde, den Streik im Poſt⸗, Telephon⸗ und Tele⸗ graphenbetriebe für beendet zu erklären. Die Einigung erfolgte auf Grund eines Vorſchlages der Regierung, der die Schaffung eines neuen einheitlichen Dienſtrechtes vorſieht. Dieſes ſoll die Winſche beider Gruppen der Poſt⸗ angeſtellten berückſichtigen. Der Telephon⸗ und Telegraphen⸗ verkehr wurde in früher Morgenſtunde wieder aufgenommen. Ein Kab'uelt Briand. Paris, 17. Januar.(WB.) Um 6 Uhr abends begab ſich Briand ins Elyſee und unterbreitete dem Präſidenten der Republik die Liſte des neuen Miniſteriums. Dieſes ſotzt ſich folgendermaßen zuſammen: Miniſterpräſidium und Aeuß res: Briand; Juſtiz: Bennefay: Inneres: Maraud; Krieg: Barthou; Marine: Guithau; Finanzen: Paule Doumer: Befreite Gebiete und Wiedergutmachung: Lou⸗ cheur; Oeffentlicher Unterricht und Künſte: Leon Peret; Kolonien: Saraud: Oeffentliche Arbeiten: Le Troquer; Penſionen: Maginet; Handel: Lucien Dier; Arbeit: Daniel Vincent; Ackerbau: Lefebre⸗du⸗Pre; Ee⸗ ſundheitsweſen: Lere du. lichen Arbeiten, wo ein Miniſterrat in Anweſenheit aller Miniſter ſtattfand. Abends 9 Uhr werden die neuen Miniſter dem Präſiden⸗ ten der Republit vorgeſtellt werden. Die öffentlichen Dekrete über die Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts erſcheinen morgen im Amtsblatt. Im Miniſterrat fand ein Meinungsaustauſch ſtatt, der -morgen vormittag in einer neuen Sitzung, die auf 9 Uhr anberaumt wurde, fortgeſetzt werden wird. In dieſem Mini⸗ ſterrat wird man auch die Unterſtaatsſekretäre ernennen. Gardiner gegen die ſranzöſiſche Politik. „London, 16. Jan.(WB.) In ſeiner Wochenüberſicht in der„Daily News“ ſchreibt Gardiner zur franzöſiſchen Kriſis, England habe den Anſichten Fochs, Clemenceaus, Millerands und Leygues ſo oft zugeſtimmt, daß ſeine eigenen politiſchen Fähigkeiten beinahe aufgebört hätten zu funktio⸗ nieren. Die ſchlimmſten Feinde der Entente ſeien diejenigen, die aus Loyalität gegen Frankreich vergäßen, daß ſie gewiſſer⸗ maßen doch auch zur Loyalität gegen wirkliche Latſachen ver⸗ pflichtet ſeien. Unglücklicherweiſe ſei klar, daß das Miniſte⸗ rium Leygues desbalb geſtürzt ſei, weil das franzöſiſche Volk nichts von den rieſigen deutſchen Schätzen erhalte, die man ihm rerſprochen habe, und weil es die Ceduld verloren habe. Frankreich verfolge aber bis jetzt zwei einander entgegen⸗ geſetzte Ziele: Politiſch wolle es Deutſchland zu Boden drücken und wirtſchaftlich verlange es die Zahlung einer Entſchädigung, die nur von einem aufrecht ſtebenden Deutſch⸗ lanb geleiſtet werden könne. Eines dieſer Ziele müſſe ge⸗ opſert werden. Gardiner befürchtet, daß eine Wieder⸗ belebung der franzöſiſchen Pläne bezüglich des Ruhrge⸗ bretes bevorſtehe. Das Saargebiet ſei bereits nicht mehr in den Hünden Deutſchlands. In Oberſchleſien arbeite ſeit einem Jahre die franzöſiſche Propaganda unter General Lerond auf das Ziel hin, den Beſitz des oberſchleſi⸗ ſchen Kohlengebietes oder wenigſtens eines Teiles davon den Polen zu verſchaffen. Wenn nun auch noch das letzte Kohlengebiet Deutſchlands, das der Ruhr, beſetzt werde, ſo wäre Deutſchland zu wirtſchaftlicher Knechtſchaft verurteilt. Vor allem aber ſpiele das Ruhrgebiet als Pfandobjekt in einem weitgenenden politiſchen Plane eine Rolle: es ſei der Schlüſſel zur Auflöſung Deutſchlands. Bayern ſei auf die Ruhrkohle angewieſen. Wenn Frankreich nun das Ruhrgebiet beſetze, ſo ſei es in der Lage, Bayern zu ſagen: er Weg zum Austritt aus dem Reiche iſt frei; du wirſt unſer Freund ſein und wir werden dafür ſorgen, deß du Koblen bekommſt! Dieſen Plan müſſe man ſich vor Augen halten, wenn man das Entrüſtun⸗sceſchrei geren die Ein⸗ wohnerwehren begreiſen wolle. Die Beſetzung des Ruhrgebietes würde aber die Auflöſung Europas be⸗ ſiegeln, deſſen Bau ja nur dann ſtandbalten könne, wenn das Mittelſtück des Eewölbes nicht einſtürze. 6 London, 14. Jan. Wenn auch Reuter zu. der fran⸗ zöſiſchen Kabinettskriſis maßvolle halbamtliche Konmmentare liefert und darauf hinweiſt, daß durch einen Regierungs⸗ wechſel in Frantreich die großen Richtlinien der franzöſiſchen Briand begab ſich darauf ins Miniſterium der Oeffent⸗ Außenpoliti'k und die Beziehungen zu England unberührt bleiben, ſo gewinnt man aus den Blättern den klaren Ein⸗ druck, mit welcher Beſorgnis und mit welchen Erwartun⸗ gen verſchiedenſter Art die engliſche Preſſe den Vorgängen in Paris folgt. Beſonders merkwürdig iſt die Haltung des dem engliſchen Miniſterpräſidenten naheſtehenden„Daily Chro⸗ nicle“. Das Blatt erhält aus Paris Berichte, die darauf hin⸗ zielen, den franzöſiſchen Staatschef Millerand vor einem Kabinette mit Poincare zu warnen, Das eng⸗ liſche Blatt verhüllt dieſe Warnungen derart, daß es auf die Unbeliebtheit Poincares in breiten franzöſiſchen Kreiſen hinweiſt und die Meinung vertritt, daß die Aufnahme Poincares in das neue franzöſiſche Kabinett bei den Sozia⸗ liſten als Sprungbrett für einen ſcharfen Feldzug gegen die franzöſiſchen Militariſten benutzt werden könnte. Dieſer Wink des„Daily Chronicle“ fand in Paris ein deutliches Echo. Nachdem die Havas⸗Agentur Poincare als den kommenden Mann bezeichnete, wurde plötzlich halbamtlich mitgeteilt, daß Millerand nicht die Notwendigkeit einſehe, Herrn Poincare bei der Bildung des Kabinetts heranzuziehen. Schroff gegenüher dem„Daily Chronicle“ ſtehen„Morning Poſt“ und„Times“. Veide Blätter verlangen in ihren Pariſer Drahtungen, daß man Poincare, den erprobten Freund der Entente mit Eng⸗ land, an der Spitze der neuen franzöſiſchen Regierung ſehe. Der Ton dieſer Blätter iſt um ſo heftiger, da in den liberalen Organen Englands vor den Folgen einer nationaliſtiſchen Regierung in Frankreich andauernd gewarnt wird. Obwohl man in Londoner politiſchen Kreiſen weiß, daß das fran⸗ zöſiſche Parlament heute ſehr ſtart von imperialiſtiſchen Neigungen beeinflußt wird, da gibt man dennoch zu bedenken, daß die praktiſchen Erforderniſſe eine Aenderung in der Ziel⸗ richtung der franzöſiſchen Kammermehrheit gebieteriſch ver⸗ laugen. Auch in England war die Mehrheit des Unterhauſes urſprünglich imperialiſtiſch und bereit, ſich von den franzö⸗ ſiſchen Militariſten in bedenkliche Schwierigkeiten zerren zu laſſen. Es glückte aber Lloyd Georges ſeine Mehrheit auf den Weg der Vernunft zu bringen, und heute fügt ſich das Unter⸗ haus den Forderungen des Miniſterpräſidenten an Stelle einer koſtſpieligen und gefährlichen Eroberungspolitik eine maßvolle und dem Wiederaufbau Euroas zuträgliche Poli⸗ tik zu ſetzen. Nach Meinung hieſiger Politiker iſt es nicht ausgeſck loſſen, daß ſich im Laufe der nächſten Zeit eine ähn⸗ liche Umgeſtaltung im franzöſiſchen Parlamente vollziehe. Dies ſei bloß von der Geſchicklichkeit Millerands abhängig, der als erfchrener Parlamentarier ſeinen Einfluß nach dieſer Richtung hin zweifellos erfolgreich ausnutzen könnte. Die engliſchen Finanzkreiſe nehmen die Vorgänge in Frankreich zum Anlaß, um den Frank⸗Kurs zu drücken. Bör⸗ ſenberichte beſagen, daß der Frank in London einen ſtarken Rückgang zu gewärtigen hätte, falls ein nationaliſtiſches Ka⸗ binett zuſtonde küäme. JD Paris, 15. Jan. Herr Leygues teilte ſeinen Freunden mit, daß er in Kürze in dem Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten eine ausführliche Darlegung ſeiner außenpolitiſchen Ziele geben werde. Man glaubt, daß Leygues weiterhin ſtarken Einfluß auf die Politik der Re⸗ gierung nehmen wird. Verſchiedene Deputierte erzählten in den Wandelgängen, daß Leygues in einem ſpäteren Kabinette mit Viviani zuſammen auftauchen werde. 3 Charakteriſtiſch für die Verhandlungen Millerands mit den Parteiführern iſt der nachdrückliche Hinweis auf die Fol⸗ gen, die ſich aus der Zuſammenſtellung eines reinen Block⸗ Kabinetts ergeben würde. Millerand zog dieſen Verhandlun⸗ gen mit hervorragenden Parlamentariern einige leitende Diplomaten des auswärtigen Amtes zu, und es iſt kein Ge⸗ heimnis, daß ſowohl der engliſche Botſchafter, als auch der italieniſche bei Millerand Audienzen hatten,, die mit der Ka⸗ binetts⸗Kriſis in Zuſammenhang gebracht werden. Mille⸗ rands Hattung wird von einigen reaktionären Politikern ſcharf getadelt, weil der Staatschef angeblich auf England be⸗ ſondere Rückſichten nehme. Der Auſſchub der Konferenz London, 15. Jan.(WB.) Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Obſerper“ berichtet, die engliſche Regierung habe um eine Verſchiebung der auf Mittwoch feſtgeſetzten Konferenz der Alliierten nachgeſucht. Man ſei der Anſicht, daß, bevor das genaue Ergebn's der franzöſiſchen Kriſe bekannt ſei, man von der Konferenz nichts Eutes erhoffen konne. England und Amerika. London, 16. Jan. Reuter meldet: Der britiſche Botſchaf⸗ ter in Waſbington, der, wie gemeldet, nach England abgereiſt iſt, wird mit Lloyd George und Lord Curzon verſchiedene die britiſchen Intereſſen berührende Fragen erörtern und über die Lage berichten, die in den Vereinigten Staaten dadurch entſtanden iſt, daß die Republikaner wieder ans Ruder kommen. Jriand und Judien. Paris, 16. Jan.(WB.) Der Petit Pariſien meldet aus London: In der Nähe eines großen Depots der Vacuum Oil Co. wurden geſtern nacht 3 Perſonen verſcheucht, die heab⸗ ſichtigten, die Oellager anzuſtecken. Man glaubt, daß es ſich um einen Anſchlag der Sinnfeiner handelte. Paris, 16. Jan. Havas meldet aus Cork: In den Straßen von Cork fanden geſtern wieder Schießereien ſtatt. 2 Pollzei⸗ beamte und 2 Poliziſten wurden verwündet. Sludentengusfland in Kalkukta. London, 16. Januar. Reuter meldet aus Kalkutia: Die Studenten ſind ausſtändig. Sie verlangen die Nationaliſie ⸗ rung der höheren Bildungsanſtalten und die Errichtung einer nationalen Univerſität. Auch die Kraftwagenfahrer ſtreiken⸗ London, 16. Jan, Neuter meldet aus Bombay: Die Ar⸗ beiter der Kohinoorfabrik ſind ausgeſperrt. Zwiſchenfälle haben ſich nicht ereignet. ———— 38 Porſtandes abgegeben, wonach die Oppoſition ſich als eigne beſtehen ſoll; da die Oppoſition aber Vorſtandes jede Möglichkeit verliert, innerhalb der Lratiſche Arbeiterpartei 8 8 welchen Mittein verhindern kann, daß Einzelexiſtenzen auf Sereeen w 2 Seite. Nr. 25. Mannheimer Generai-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgave.) Montag, den 17. Jauuar 1921. Oberſchleſien. 3 Der Aufmarſch der Polen an der Grenze. Berlin, 17. Januar.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die Schleſiſche Volkszeitung“ meldet, werden an der Grenze Oberſchleſiens beträchtliche Zuſammenziehungen polniſcher Truppenkörper beobachtet. Bei Myslowitz und Sosnowice ſind in der Nacht zum Samstag mehrere Regimenter pol⸗ niſche Infanterie aufmarſchiert. Der Grenzbevölkerung hat be infolgedeſſen eine große Aufregung bemächtigt. Auch an er oſtpreußiſchen Grenze zeigen ſich größere Truppen⸗ anſammlungen. Der Abſlimmungslermin. EBerlin 17. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit Rückſicht darauf, daß in amtlichen Londoner Kreiſen be⸗ ſtätigt wird, daß als Abſtimmungstag in Oberſchleſien der 13. März in Ausſicht genommen iſt— eine Mitteilung, die ſich übrigens mit den Informationen hieſiger amtlicher Stellen deckt— regt das Ullſteinſche Montagblatt an, die Wahlen in Preußen und die Nachwablen zum Reichstag in den Grenz⸗ + zu verſchieben. Wir möchten meinen, daß man ſich ieſer 8 allenthalben anſchließen, und daß ſie auch durchgehen wird. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß, wie dies jetzt in Preußen geſchieht, einen Kampf auf Tod und Leben über die Neubildung im Reich und Preußen zu führen, wenn ugleich die Vorbereitungen zum Entſcheidungskampf in Ober⸗ leſen werden ſollen. Schließlich gilt uns Ober⸗ leſien doch noch mehr als dieſe politiſchen Auseinander⸗ ſetzungen. Die könnten gut und gerne verſchoben werden, bis wir wiſſen, wie es um Oberſchleſien künftighin ſtehen wird. Paris, 16. Januar.(WB.) Der„Petit Pariſten“ meldet: Man verſicherte geſtern in amtlichen Londoner Kreiſen, daß der 13. März vorläufig als Abſtimmungstag für Oberſchleſien in Ausſicht genommen worden ſei. Das Blatt erklärt, die Nachricht ſtimme mit den in Paris gegebenen Informationen überein. die Lage im oſien. Der roie Terror. ris, 16. Jan.(WB.) Dem Journal des Debats wird aus Lemberg gemeldet: Die dortigen Blätter teilen mit, daß Jin Tarxnopol und mehreren Städten Oſtgaliziens mehr als Flüchtlinge aus der Sowjetukraine angekommen ſind. Sie erzählen, daß die Bolſchewiſten dortſelbſt Pogrome orga⸗ niſieren und daß überall der rote Terror dort herrſche. Moskau und die Sozlaliſten. Shriſtianld, 16. Jan.(W..) Samstag und Sonntag tagte in Chriſtiania die Landeskonferenz der ſozialdemokratiſchen Oppo⸗ onsgruppen. Eine vom Vorſtand eingebrachte Entſchließung be⸗ raf die Moskauer Bedingungen und die Stellung der Oppoſitlons⸗ uppen der norwegiſchen Arbeiterpartei kam zur Verhandlung. Bei Abſtimmung wurden fünf Stimmen gegen den Vorſchla—9 artei erklären ſoll. In der vom Vorſtand eingebrachten Entſchließung heißt es u..: Da der Landesvorſtand der Arbeiterpartei den Vor⸗ g gemacht— daß die Partei die Beſchlüſſe des Moskauer on der 3. Internationale 65 aber der Meinung iſt, daß dieſe Beſchlüſſe nur den Gegnern der Arheiterklaſſe nützen können, der eſſse annehmen und als Abteilun Gewerkſchaftsbewegung aber nicht wieder Schaden zufügen, da überdies die Oppoſition durch den Landes⸗ Arbeiterpartei en Einfluß geltend zu machen, ſo wird die ſozialdemokratiſche ppoſition als ſelbſtändige Partei unter dem Namen Sozialdemo⸗ orwegen ab 1. März organiſiert. Alle Sozialdemokraten, die mit den Moskauer Beſchlüſſen nicht Abereinſtimmen, werden aufgefordert, ſich der neuen Partei anzu⸗ ſchließen. Alle ſozialdemokratiſchen Oppoſitionsgruppen, welche die radikale Politik der norwegiſchen Arbeiterpartei fortſetzen wollen und bre Hauptaufgabe in einer möglichſt ſchnellen Sozialiſierung des Wirt⸗ ſchaftslebens ſehen, werden in die neue Partei aufgenommen. * Abdankung des Schah von Perſien. Paris, 17. Jan.(W..) Wie der Intranſigeant berichtet, hat der Schah von Perſien abgedankt. Auch der Temps ver⸗ ichnet dieſes Gerücht, bemerkt aber dazu, daß die bei der Laroehen Regierung eingegangenen Telegramme noch eine Beſtätigung dieſer Nachricht enthielten, ſondern nur mel⸗ deten, daß das perſiſche Kabinett zurückgetreten ſei. Die Kämpfe zwſchen Türlen und Griechen. Die Niederlage der Griechen in äleinaſien. e. Baſel, 17. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Athener Ztg. Patris berichtet, daß die Mißerfolge der griechiſchen Truppen in Kleinaſien ein weiteres Sinken des Drachmenkurſes zur Folge hätten. Die finanzielle Lage Griechenlands werde da⸗ mit immer kataſtrophaler und ohne eine ausreichende finan⸗ ielle Hilfe Englands und Frankreichs gehe das Land einer Kriſis entgegen. e x UA 1 Ein gepanzertes U⸗Bool. BBerlin, 17. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu einer Berliner Agenturmeldung, daß dem Charlottenbur⸗ ger Profeſſor Oswald Flaus die Konſtruktion eines mit Pan⸗ Perſchu verſehenen U⸗Bootes gelungen ſei, teilt der Erfinder er„Voſſ. 75 mit:„Es trifft zu, daß ich ſeit einiger Zeit damit beſchäftigt bin, durch Verſuche und Berechnungen ein U⸗Boot zu uſkraecen und dabei ohne Gefährdung der Sta⸗ hilität des Bootes beim Untertauchen und beim Unterwaſſer⸗ die Anbringung eines Panzerſchutzes zu ermöglichen. is jetzt habe ich die en ür den Bau eines gepanzerten U⸗Bootes von 1433 Tonnen Raumgehalt fertig⸗ geſtellt. Die Möglichkeit, durch die Ausführung der Projekt⸗ eichnungen die Richtigkeit meiner Berechnungen zu bewei⸗ * iſt uns leider durch das Bauverbot der Entente verſagt.“ Zur Schiffsabgabe. Der amerikaniſche Schiedsrichter, der über die Zahl der an Frankreich abzutretenden Rheinkähne und Schlepper entſchied, hat den Umfang der Abgabe in einer Höhe beſtimmt, die bei aller Berückſichtigung der Intereſſen Frankreichs von den be⸗ 50 deutſchen Kreiſen nicht erwartet wurde. Der Spruch des Schiedsrichters hat infolgedeſſen größie Beunruhigung in die Kreiſe der Schiffahrtstreibenden hineingetragen, die als Leidtragende für die Abgabe in Frage kommen; insbeſondere ſehen die rheiniſchen Partikulierſchiffer der nächſten Zukunft mit den ernſteſten Beſorgniſſen entgegen, da ſie fürch⸗ ten, daß auch ihr Beſitz zur Erfüllung des Friedensvertrages in dem durch den Schiedsſpruch beſtimmten Umfange heran⸗ gezogen wird. 8 18 Für die Partikulierſchiffer würde die Entziehun⸗ ihrer ahrzeuge die Aufgabe ihres Berufes, den Verluſt ihrer Exi⸗ nz bedeuten. Wenn die deutſche Regierung mit irgend rieſte Weiſe getraffen werden, dann iſt es ihre Pflicht, Trot der ſehr beſchränkten Zeit, die Wea zu gehen. Tr. 3 zum Ausdruck kommen. jetzt noch zur Verfügung ſteht, wird von der Regierung er⸗ wartet, daß ſie die Verhältniſſe in der Rheinſchiffahrt und bei denen, die das Schiffahrtsgewerbe ausüben, einer eingehenden Prüfung unterzieht und darnach eine gerechte und billige Ent⸗ äußerſte Härten, die ſich aus der Entziehung des Eigentums der Beteiligten ergeben könnten, permeidet und vor allem den kleinen, am meiſten der Schonung bedürftigen Exiſtenzen, die volle Möglichkeit der künftigen Ausübung ihres Berufes erhält. Daß die Erhaltung des deutſchen Partikulierſchifferſtandes auch aus allgemeinen, volkswirtſchaftlichen Gründen zu wünſchen iſt, braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden. Deulſch⸗amerilaniſches Hilfswerk für die deulſchen Siudenlen. R. K. A. Eine außerordentlich große Spende des New Haven Relief Comite iſt der Auslandsabteilung des Deutſchen Roten Kreuzes in Berlin für die deutſchen Univerfi⸗ täten im Reiche und in Oeſterreich zugegangen. Der Be⸗ trag von 270 000.— ſoll entſprechend der Widmung zu je 10 000„ den Univerſitäten: Königsberg, Greifswald, Ro⸗ ſtock, Kiel, Berlin, Breslau, Hamburg, Halle, Göttingen, Gie⸗ ßen, München, Köln, Frankfurt, Bonn, Jena, Freiburg i. Br., Würzburg, Erlangen, Münſter, Tübingen, Wien, Graz, Inns⸗ bruck zur Verfügung geſtellt werden. Die Gaben ſind zur beſſeren Ernährung bedürftiger Stu⸗ denten beſtimmt. Der Reſtbetrag von 30 000„ iſt von den Spendern der Zentral⸗Wohlfahrtsſtelle deutſcher Juden zuge⸗ dacht. Die Auslandsabteilung des Deutſchen Roten Kreuzes hat an die hier genannten Univerſitäten die Beträge abge⸗ ſandt, zugleich mit einem Schreiben, in dem es heißt: „Die immer wiederkehrenden Berichte über die beſonders ſchwierige Lage vieler deutſcher Studenten haben eines der rührigſten Hilfskomitees unſerer amerikaniſchen Stammes⸗ verwandten und Freunde, das New Haven Relief Comité, ver⸗ anlaßt, einen größeren Betrag als Neujahrsgruß für deutſche Studenten zu übermitteln. Die Förderung des Geſundheits⸗ zuſtandes von bedürftigen Studenten kann unſeres Erachten⸗ am wirkſamſten dadurch erfolgen, daß ihnen Gelegenheit ge⸗ geben wird, ſich durch einen mehrwöchentlichen Landaufent⸗ halt bei den Gaſtfreunden des In⸗ und Auslandes gründlich zu erholen. Wir ſind bemüht, ſolche Gelegenheit für das kom⸗ mende Jahr in möglichſt großer Anzahl zu beſchaffen. Wir möchten nun vorſchlagen, die obige Summe als Grundſtock für einen Fonds„Erholungeſtipendien“ zu beſtim⸗ men, um aus einem ſolchen Reiſe⸗ und andere Unkoſten zu decken, ſoweit ſie von den Stipendiaten nicht ſelbſt getragen werden können. Im Falle Sie eine ſolche Beſtimmung für dieſe Gelder treffen, würden wir uns erlauben, dem Ferien⸗ ſtipendienfonds ſofort weitere Tauſend Mark für je 500 Stu⸗ denten, die an Ihrer Univerſität immatrikuliert ſind, zu über⸗ weiſen und auch in Zukunft alle Gelder, die uns zur Beſſerung der allgemeinen Lage der Studenten Ihrer Univerſität zur Verfügung ſtehen, dieſem Fonds zu geben. Wir bitten Sie, uns evtl. die Zahl der Studierenden umgehend anzugeben. Wir möchten vorſchlagen, daß die Verwauung des Fonds von Ihnen ſelbſt oder Ihrem Stellvertreter, drei Vertretern der Studentenſchaft und einem Vertreter des Noten Kreuzes übernommen wird, und daß dieſer kleine Ausſchuß auch die Auswahl der von Zeit zu Zeit mit Stipendien zu bedenken⸗ den Studenten zu treffen hat.“ Schwarz⸗weiß⸗rol. Die Deutſche Volkspartei hat es als Regierungspartei für ihre Pflicht gehalten, die Frage der Reichsfarben wieder auf⸗ zurollen. Sie will, daß das deutſche Volk zur Entſcheidung darüber aufgerufen wird, ob die in Weimar beſchloſſenen Farben oder das alte Banner ſchwarz⸗weiß⸗ rot Reichsflagge ſein ſoll. Die in Weimar beſchloſſene Löſung kann nicht als endgültig angeſehen werden. Denn ſeit dem Tage, an dem das ſchwarz⸗rot⸗goldene Banner dort auf dem Nationaltheater gehißt wurde, iſt die Frage der Reichsfarben zu einer Streitfrage geworden, die uns in zwei Lager trennt. weiß⸗rot, die ein halbes Jahrhundert lang die deutſchen Reichsfarben geweſen ſind, als Parteiſymbol zu bezeichnen und zu beſchimpfen. Die Farbe ſchwarz⸗rot⸗gold aber hat es nicht vermocht, ſich im Herzen des deutſchen Volkes oder auch nur eines beträchtlichen Teiles als Reichsbanner einzubür⸗ gern. Sie hat eine Neb nbedeutung gewonnen, die ihrem alten geſchichtlichen Ruf und ihrem geſchichtlichen Weſen ebenſo ſehr ſchadet wie ſie ihre Führung in der Reichsflagge einfach u einem Ding der Unmöglichkeit macht. Der Streit zwiſchen chwarz⸗weiß⸗rot und ſchwarz⸗rot⸗gold muß unbedingt ge⸗ ſchlichtet werden und der Richter ſoll das ganze deutſche Volk ſein, das damit zum erſtenmal den Volksentſcheid in einer wichtigen nationalen Frage zur Anwendung bringt. Wir haben nicht den geringſten Zweifel, daß es ſich für die Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot entſcheiden wird. Es ſoll damit elbſtverſtändlich nicht im entfernteſten ein Bekenntnis zu ieſer oder jener Staatsform abgeben. Es iſt grundfalſch, wenn der„Vorwärts“ den Vorſchlag der Deutſchen Volts⸗ partei als einen„Vorſtoß gegen die Republik“ bezeichnet. Es iſt noch keinem Volke eingefallen, die Farben, die es führt, von der Staatsform abhängig zu machen. Auch Frankreich hat nach der Kataſtrophe von 1870—71 als Republit die Far⸗ ben des koiſerlichen Frankreichs nicht angetaſtet. Dieſer Ge⸗ danke iſt ſicher keinem einzigen Franzoſen gekommen. Daß die deutſche Nationalverſammlung 9 6 80 Beſchluß des Flag⸗ genwechſels faßte, gehört in die Reibe der ebenſo ſämmer⸗ lichen wie fruchtloſen Verſuche, das feindliche Ausland durch untaugliche Mittel zu verſöhnen. Man glaubte, die Ententé milder zu ſtimmen, wenn man das Banner ſchwarz⸗weiß⸗rot niederholte. Dieſer Verſuch war, wie vorauszuſehen war, ein vollkommener Fehlſchlag. In ſeiner Rückwirkung auf das eigene Volk aber war er verhängnisvoll. Er mußte den Ein⸗ druck erwecken, als ob das deutſche Volk ſich und ſeine bis⸗ berige Geſchichte preisgebe. Und deshalb hat vom erſten Tage des Flaggenwechſels an der innere Widerſtand des Volkes gegen die neuen Farben eingeſetzt. Dieſes innere Widerſtreben gegen die neuen Reichs⸗ farben und dieſe Anhänalichkeit des Volkes an die alten Far⸗ ben ſchwarz⸗weiß⸗rot kann nunmehr durch den Volksentſ heid Niemand zweifelt daran, daß wir uns ein neues Deutſchland aufbauen müſſen. Aber die über⸗ wiegende Mehrzahl des deutſchen Volkes iſt heute davon über · zeuat, daß es desbalh nicht gilt, alles Alte und Bewährte ein⸗ zureißen. Vor allen Din⸗en dürfen und wollen wir nicht den meren Zuſammenhang mit unſerer Eeſchichte verlleren und deshalb wollen wir mieder zu den alten Reichsfarben zurück⸗ kehren, nachdem der Verſuch für die deutſche Republik durch das Niederholen der alten Farhen Stimmung machen, ſo kläg⸗ 10 geſcheitert iſt. Das deutſche Volk ſoll das Wort haben. Und es wird— daran zweifeln wir nicht— ein kräftiges deutſches W̃ ort ſprechen. ſcheidung dahingehend trifft, daß ſie im größtmöglichſten Maße ſtößen hat die Die Sozialdemokraten werden nicht müde, die Farben ſchwarz⸗ Die Eiſenvahner. Berlin, 16. Jan.(WB.) Die Berliner Eiſenbahnarbeiter hielten heute vormittag vier Verſammlungen ab, in denen ſich etwa 8000 Arbeiter, meiſt Arbeiter aus den Berliner Reparaturwerkſtätten, hatten, um gegen die finanziellen Zugeſtändniſſe der Regierung als ungenügend Verwahrung einzulegen. Als Redner traten Vertreter des Deutſchen Eiſenbahnverbandes, der Reichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamter und des All⸗ emeinen Eiſenbahnerverbandes auf. Die Gewerkſchaft deut⸗ 65 Eiſenbahner war den Verſammlungen ferngeblieben. Nach der Verſammlung begaben ſich mehrere Züge zum Friedrichshain. Schließlich bildete ſich ein großer Demon⸗ ſtrationszug, der ſich am Alexanderplatz auflöſte. Deulſches Reich. 50 Mann und 12 rote Fahnen. EBerlin, 17. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die kommuniſtiſche Arbeiterpartei veranſtaltete geſtern eine Erinnerungsfeier an Liebknecht und Frau Luxemburg, die allerdings einen kläglichen Erfolg hatte. Es waren insgeſamt nur 50 Mann mit allerdings 12 roten Fahnen erſchienen. Später ſtieß noch ein Trupp Jugendlicher von etwa 150 Köpfen dazu. Daneben betätigten ſich allerdings verſchiedene Kommuniſten als Straßenredner. Die Demokraten als Handlanger der Sozialdemokratie. Ein ſozialbemokratiſcher Miniſterpräſi⸗ d ent ſteht nun an der Spitze der Regierung von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin. Das iſt das Werk der Demokraten. Sie haben die bürgerliche Regierung geſtürzt, weil ſie hofften, ihr Führer, der früherere Miniſterpräſident Wendorf, werde wie⸗ der an« Ruder kommen. Als daraus nichts wurde, haben ſie den Sozialdemokraten Handlangerdienſte gegen die bürger⸗ lichen Parteien geleiſtet. Bei der Wahl des Miniſterpräſiden⸗ ten im Landtage fielen 31 Stimmen der Sozialdemokraten und Demokraten auf den früheren ſozialdemokratiſchen Mi⸗ niſter des Innern Stelling und 28 der Deutſchen Volkspartei, des Wirtſchaftsbundes und der Deutſchnationalen auf den bisherigen Miniſterpräſidenten Profeſſor Dr. Reincke⸗Bloch (Deutſche Vulkspartei). Da außerdem noch vier kommuniſtiſche Abgeordnete vorhanden ſind, iſt das Miniſterium Stelling alſo eine Minderheitsregierung, die von der Gunſt der Kom⸗ muniſten iſt. Und das verdankt das mecklenbur⸗ giſche Volk den Demokraten! Philipp Eulenburg. EJ Berlin, 17. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Fürſt Philipp Eulenburg, der noch immer unter der Anklage des Mein⸗ eides ſteht, den er im Jahre 1907 im Prozeß des Grafen Moltke egen Maximilian Harden aller Wahrſcheinlichkeit nach geleiſtet 5 darf als endgültig verhandlungsunfähig bezeichnet werden. Im Usſchuß der preußiſchen Landesverſammlung iſt das dieſer Tage feſtgeſtellt worden. Der 74jährige Fürſt iſt immer wieder von neuem— in den 12 Jahret ſeit Abbruch der Gerichtsverhandlungen gegen ihn 20 mal— von den verſchiedenſten Aerzten unterſucht worden. Erſt vor einiger Zeit fanden ſich völlig unerwartet zwei Aerzte auf Liebenberg ein und unterſuchten den Fürſten Fünf⸗ viertelſtunden. Der Fürſt leidet an einer vorgeſchrittenen Arterio⸗ ſkleroſe, die neben allerlei Nebenerſcheinungen auch das Gobirn er⸗ griffen hat. Nachdem noch eine Reihe autoritativer Gutachter ver⸗ nommen worden ſind, wird von weiteren Unterſuchungen Eulen⸗ burgs Abſtand genommen. 5 Halle, 17. Jan.(Priv.⸗Tel.) Wegen der Gefahr von Zuſammen⸗ olizei den für Sonntag geplanten Umzug der Rechts⸗ parteien zum Kaiſerdenkmal mit Kranzniederlegung verboten. . Büſſeldorf, 17. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die zur Bekämpfung des Schleichhandels und des Schiebertums aufgebotene Poli⸗ ei im rechtsrheiniſchen Gebiet hat in der zweiten Januarwoche beim Aberſchreſten der Rheinbrücken und bei Streifen auf den Bahn⸗ höfen 42 Perſonen verhaftet. Allein in Düſſeldorf wurden 25 Per⸗ onen S und den Wuchergerichten zugeführt, wo ſie ſo⸗ ort abgeürteilt wurden. c. Düſſeldorf, 17. Jan.(Priv.⸗Tel.) Nach Meldungen aus dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet, berettet die ung erneut ern ſte Sorgen. In Püſſeldorf, Remſcheid, Elber⸗ eld, Barmen und anderen Städten wird heute dem Mehl wieder in erhöhtem Maße Streckmehl Mgelel und die Bäcker ſind ange⸗ Wieſen, die Abfälle aus der Brotge reidegusmahiung zur Beimiſch⸗ ung in das Brot zu verwenden. Die Düſſeldorfer Bäcker behaup⸗ ten, daß gegenwärtig die Brotverſorgung mehr gefährdet ſei, als je zuvor. c. Eſſen, 17. Jan.(Priv.⸗Tel.) Unter einem Teil der Berg⸗ arbeiterſchaft im Induſtriegebiet herrſcht große Kri⸗ ſenſtimmung infolge der ihr aufgezwungenen Feier⸗ ſchichten, die auf die Anhäufung der Kohlenmengen bezw. auf deren Nichtbeförderung infolge des herrſchenden Waggon⸗ mangels zurückzuführen ſind. Die Behörden verſuchen bei der Entente zu erlangen, daß ſie Maßnahmen zur Beſeitigung dieſes Mißſtandes trifft, da ſonſt die ordnungsgemäße Zufüh⸗ rung der vertragsmäßig abzuliefernden Kohlen auf Schwierig⸗ keiten ſtößt. Letzte Meldungen. Kabinettskriſe in Belgrad. Basler Nationalzeitung aus Belgrad hält man das Miniſte⸗ rium Paſitſch nach zweiwöchiger Lebensdauer als erſchüttert. Die Diktaturtendenz der Regierung begünſtigte den Zuſam⸗ menſchluß der oppofttionellen Parteien. Die Lage in Kroatien at ſich gleichfalls in höchſt berſecher Weiſe infolge der wach⸗ eee zwiſchen der ſerbiſchen und kroatiſchen Be⸗ völkerung zugeſpitzt. Drohung mit dem Generalſtreik. c. Baſel, 17. Jan.(Priv. Tel.) Wie der Daily Herald mel⸗ det, hat das Exekutivkomitee der engliſchen Eiſenbahnerver⸗ einigung infolge der Drohung der Eiſenbahngeſellſchaften mit Reduzierung der Löhne oder Entlaſſung von Arbeitern ſeiner⸗ ſeits mit dem Generalſtreik gedroht. Am Dienstag wird in allen engliſchen Städten eine Urabſtimmung über den Streit ſtattfinden. Die Regierung wurde zur Vermittlung des Streit⸗ falles zwiſchen den Eiſenbahnern und den Geſellſchaften ange⸗ rufen. * U Berlin, 17. Jan. 110 5 unſerm Berliner Büro.) Wie aus Hamburg gemeldet wird, iſt dort dieneue Bank, deren Grün⸗ dung aus politiſchen Gründen ſchon mehrfach Staub aufgewirbelt hat— u. a. wurde auch Erzberger damit in Verbindung ge⸗ bracht— als Hamburger Handelebenk mit 50 Millionen Kapital ins Leben getroten. Erſter perſönlich baftender Geſellſchafter iſt neben einem Herrn Wilheim Cohn, der frühere demokratiſche Abgeordnete Freiherr v. Richthofen. Stockholm, 17. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Moskauer Bedingungen Kährien ſcgt 68. in der Arbeitervartei zur erwarte⸗ n9. e e 6 e. Baſel, 17. Jan.(Priv. Tel.) Nach einer Meldung der —— trieben wurde. geſehen. Vontag, den 17. Januar 1921. — Mannhe ——— imer General · Anzeiger.(Mittag⸗Aus gabe.) —— 3. Seite. Nr. 25. Aerchsgründungsfeier. Deulſche Vollspartei— Ortsgruppe Maunheim. Die geſtern vormittag im Muſenſaale des Roſengartens anläß⸗ lich der 50. Wiederkehr des Gründungstages des Deuiſchen Reiches von der hieſigen Veutſchleberalen Volkspartei abgehaltene Mor gen⸗ ſeier geſtaltete ſich zu einer weihevollen Künogebung vaterlän⸗ diſchen Gedenkens. Der Beſuch war erfreulicherweiſe ein ſo ſta. ker, daß Saal wie Empore Räht beſetzt waren. Lieſe ſtarke Teilnahme der hieſigen Bevölkerunghan der Feier läßt darauf ſchließen, daß die Ideale der Deutſchliberalen Volkspartei in immer weitere Kreiſe dringen und Anklang finden. Die Koloſſalbüſte des Reichsgrüaders ſtand inmitten einiger Kugellorbeerbäume unmittelbar unter der Orgel auf einer mit den alten Reichsfarben ſchwarz⸗weiß⸗rot ge⸗ ſchmückten Säule. Die Feier wurde umrahmt durch Orgelſpiel. Machtvoll durchbrauſten die Akkorde des Altniederländiſchen Dank⸗ geberes den Muſenſaal, zuerſi in zartem Piano, dann immer ſtärker aruiſchwellend zum gewaltigſten Förte. Eine neue beſſere Welt tat ſich auf, der Alltag war vergaigen, der Glaube an Deutſchlands Zukunft beherrſchte die Stunde Mit großer Auſmerkſamkeit lauſchten die Zuhörer den beiden Rednern, deren vatriotiſche Ausführungen einen mächtigen Widerhall in der Verſammlung fanden. Der rührige Vorſitzende der Deutſchliberalen Volkspartei, Herr Auguſt Ludwig jun., eröffnete die Feier mit einigen kurzen Ausführungen, in denen er für den außerordentlich ſtarken Beſuch dankte und ſodann in Kürze den großen Aufſchwung Deutſchlands in den letzten 4½ Jahrzehnten ſtreifte. Der Weltkrieg 0 vertoren, das deutſche Schwert iſt zer⸗ brochen, das Kaiſertum iſt dahin und verloren iſt Macht, Anſchen und Herrlichkeit des Vaterlandes. Aber geblieben iſt uns das Reich. Dieſes zu ſchirmen gegen alle iſt unſere hervorragendſte Aufgabe. Dem Reiche gilt in dieſer Stunde unſer Gruß und unſer Gedenken. Herr Aniverſitätsprofeſſor Dr. Moldenhauer⸗Köln beſtieg hierauf das Podium zu ſeiner rhetoriſch vollendeten Feſtrede über„Bismarcks Erbe“. Es waren Worie ads valcr...ſchem Herzen, Worte von nachhaltigſtem Eindruck, von anfeuernoer und begeiſternder Wirkung. Sowohl im Satz wie Aufbau, als auch in der Form war die Rede eine rhetoriſche Leiſtung, die in ihrer Schlichtheit packte uno erſchütterte. Einleiteno zog der Vortragende intereſſante Parallelen zwiſchen dem Aufſtieg und Untergang des -ten Griechenlands im klaſſiſchen Altertum und der heutigen Zeit. Griechenland, das der Kultur ſo unendlich viel ſchenkte, hörte auf als Staatsweſen als es ſich ſelbſt zerfleiſchte. Erſt in neuerer Zeit macht ſich ein Aufſtieg Griechenlands bemerkbar. Wir fragen uns, ob uns ein ähnliches beſchieden ſein ſoll, oo wir nach dem kurzen Aufſtieg als ſelbſtändiges Volk von der Bildfläche verſchwinden ſollen? Vor uns tauchen auf die Erinnerungen an die Straßenkämpfe in Berlin, in München und im Ruhrgebiet. Auf der anderen Seite ſehen wir, wie ſich auch heute noch eine große —9 im Spiel und Tanz zerſtreut, die nicht denken will an die Not des Vaterlandes. Dreimal iſt das deutſche Volk aufgeſtiegen zu. Glanz und Macht, dreimal hat es den tiefſten Sturz erlebt: 1648, 1806 und 1918. Aus der Schwäche des Reiches erwuchs die Stärke der territorialen Staalen Preußen ſchien berufen, den Kern des neuen Deutſchlands zu bilden, bis der große Korſe alle die Hoffnungen über den Haufen zu werfen ſchien. Der grauſame Frieden von Tilſit, der nur durch den Verſailler Frieden übertroffen wird, begrub alle Hoffnungen. Und doch erfolgte nach wenigen Jahren ſchon ein neuer Aufſtieg durch die Befreiungskriege, durch welche auch der letzte franzöſiſche Soldat vom linken Rheinufer ver⸗ ie Uneinigkeit und der Partikularismus der deutſchen Stämme hat nach den Befreiungskriegen die Gründung eines ſtarken deutſchen Reiches verhindert. Der Dualismus zwiſchen Preußen und Oeſterreich ſpitzte ſich mehr zu, bis Bismarck i. J. 1860 die deutſche Frage löſte und Preußen zum Führer erhob. Der Krieg 1870/1 einigte die deutſchen Stämme Schulter an Schulter und führte zur Reichsgründung. Bismarck, der führende Staats⸗ mann, reihte das junge Deutſchland in die erſte Weltmachtſtellung ein. Deutſchland nahm einen Aufſchwung, wie ihn die Welt kaum Die Bevölkerung ſtieg von 41 Mill. im Jahre 1871 auf 68 Mill. im Jahre 1913, der Außenhandel von 6 auf 20 Milliarden, die Kohlenförderung von 30 Mill. auf 190 Mill. Tonnen. Eng⸗ lands Eiſen⸗ und Stahlvroduktion wurde bedeutend überholt. Unſere chemiſche Induſtrie ſtand an erſter Stelle in der Welt. Unſere Farbeninduſtrie, die am Rhein ihren Hauptſitz hat von Ludwigs⸗ 0 bis Leverkuſen iſt unübertroffen in der Welt bis auf den geutigen Tag trotz aller ehrlichem und unehrlichem Verſuche, ihre Technik nachzuahmen. Unſere Schiffahrt ſtand an zweiter Stelle in der Welt. Mit allem Nachdruck trat der Vortragende ſodann den falichen Auffaſſungen entgegen, daß Deutſchland am Kriege allein ſchuld ſei und betonte, daß Deutſchland dieſen Krieg nicht gewollt hat, denn die deutſche Politik war friedliebend bis zum Jahre 1914. Der ſtarke, Wirtſchaftsaufſtieg Deutſchlands war es, der den Neid der andern Staaten erregte. Wir haben die Aufgabe und die Pflicht, immer wieder zu erklären, daß der Krieg nicht von unſerer Seite ausgegangen iſt. Wenn wir den Weltkrieg verloren haben, ſo ge⸗ ſchah es infolge der ungehenern Ueberzohl unſerer Feinde, der wir erlagen, und weil uns der Mann fehlte, der Vismarcks Erbe wohren konnte. Die Gegenſätze in Deutſchland verſchärften ſich durch die doktrinäre Veranlaauna, die im Deutſchen ſteckt. Nur in Deutſch⸗ N ——— National⸗CTheater Niannheim. Strindberg: Kameraden. Als das Theater in der Königgrätzerſtraße zu Berlin im Sep⸗ tember 1919 die Komödie„Kameraden“ zum 200. Male aufführte, wunderte man ſich mit Recht darüber, daß es dieſes wenig dra⸗ matiſche Werk zu ſo vielen Aufführungen bringen konnte. Gewiß hatte ein neuer Schauſpielertypus mitgeholfen, Strindberg auf den deutſchen Bühnen einzubürgern, aber dennoch können einem Dialoge und nur Dialoge auf die Dauer langweilig werden, und zeichneten ſie ſich auch durch noch ſoviel Witz und Satire aus, woran auch die „Kameraden“ keinen Mangel aufweiſen. Auch das Theam, der als Einzelfall und mit extremen Waffen geführte Kampf zwiſchen den Geſchlechtern, iſt nichts weniger als anregend; man kann ſich höchſtens fragen, wie wird dieſer Mann, der zur Kameradſchaft für dieſes Weib piel zu gut iſt, mit dieſem Bieſt fertig werden. Es liegt für Strind⸗ berg nahe, daß er ſie geiſtig beſiegen wird, aber es wird doch ein arg großer Wortapparat in Gang gebracht und allerlei an den Haa⸗ ren herbeigezogen, damit die Gefühlsloſigkeit und Schlechtigkeit, ſchließlich auch die Dummheit dieſer Frau Bertha im richtigen Lichte erſcheine. Es iſt ein Nordlicht, kalt und phantaſtiſch und bunt, allzu bunt. HDer Erfolg muß alſo in etwas anderem begründet ſein, die Bühnenwirkung erſt in das Stück hineingetragen werden. So war es bei jener Jubiläumsaufführung in Berlin, ſo muß es immer ge⸗ weſen ſein, wenn Strindbergs„Kameraden“ wo Erfolg hatten, und ſo war es auch bei der Mannheimer Erſtaufführung dieſer Komödie am letzten Samstag. Es war der unbeſtrittene Erfolg einer ganz vorzüglichen Aufführung, geſchmackvoll in Szene geſetzt und tempera⸗ mentvoll geleitet(Hanns Lotzl) und geſchickt mit Darſtellern beſetzt, die wirklich imſtande ſind, auch dieſe Art von Strinbberg zu ſpielen, auch dieſer Art von Drama ein gewiſſes literariſches Niveau zu ſichern. Ein unbegabier Regiſſeur und mittelmäßige Schauſpieler würden aus dieſem Stück entweder einen mit falſchen Perlen ge⸗ ſchmückten Bandwurm machen oder einen frivolen Scherz auf Dinge, die man ſchließlich ernſt nehmen ſollte. Die Mannheimer Aufführung war aber ein Genuß menn dieſe Bezeichnung Strindberg gegenüber guch wwoncelracht erſcheinen könnte. Robert Vogel hrachte die Ruhe und Ueberlegenheit Arels, die n imwer häher über Bertba hmauswochſen laſſen, mit feinen Mitteln zum Ausdruck. Lore Buſch mußté ganz im Gegent'il Lavt den ganzen Vorrat en Unſtetheit, Hyſterie, ſvieleriſcher Zärt ⸗ lichkeit. berechnender Liſt, die ſich doch nie ſicher fühck, verſchwenden, um ihre Bertha als Weib im Strindberaſchen Sinne dazuſtellen, elang auch, den kleinſten Zug an wirklichen dramatiſchen und es 8 gegenũber der ervorzukehren, der 9— ber land konnte das Wort des kommuniſtiſchen Manifeſtes: Proletarier aller Länder, vereinigt euchl feſten Fuß faſſen, in England und Frankreich dagegen nicht. Die Gegenſäte wurden weiter verſchärft durch eine Uꝛberwertung des Materiellen, wodurch die Seele arm und ſchwach wurde. Nun ſtehen wir vor der Frage: Können wir aus dieſer Not erlöſt werden Können wir hoffen, noch einmal wieder zum Licht empor zu ſteigen? Da eilen unſere Ge⸗ danken zurück zu 1648. Aber heute liegen die Dinge anders An⸗ ders war es auch im Jahre 1806. England war der erbitterſte Feind Frankreichs, gegen das die Sentar Welt ſtund. Heute ſteht die ganze Welt gegen uns. Damals beſtand noch die Möglichkeit, neue Trup⸗ pen auszubilden. Heute nicht mehr. Damals ein Volk, das einig und geſchloſſen war. Wie weit wir heute davon entfernt ſind, zeigt die Tatſache, daß während wir hier in dieſem Saale des Reichs⸗ gründers ehrend gedenken, in den ſelben Hauſe ein Mann gefeiert wird, der deutſche Ordnung und Stitte zerſtörte. Noch ſind wir zwei Lager im deutſchen Volke. Und doch gibt es trotz alledem eine Hoffnung auf Wieder aufſtieg. Wir ſehen in unſerem Volke das ſtarke Gefühl der Zuſammengehörigkeit. Das deutſche Reich iſt uns Fleiſch und Blut geworden, von dem wir nicht laſſen wollen. Trotz des Kläglichen ſehen wir auch recht viel Schönes. Denken wir der Taten des Kr eges, der Taten größter Pflichterfüllung, denken wir an Hindenburg, der in ſchwerſten Zeiten ſeinem Vaterland gehorchte. An Männern wie er und Bismarck wollen wir uns wieder aufrichten und auf unſere heranwochſende Jugend vertrauen. Eine Nation, wie die deutche, die ſoviel Gutes u Großes in der Weltgeſchichte geleiſtet hat, kann nicht untergehen. Aber zum Wiederaufſtieg gehört auch das Lernen aus der Geſchichte. Wir müſſen lernen, die großen Klaſſen⸗ gegenſätze zu überbrücken, dem Klaſſenkampf entgegenzutreten und dafür verſuchen, unſer Volk zuſammenzufaſſen zu einem einigen, geſchloſſenen, von nationalem Gefühl getragenen Ganzen. Das ſind die Richtlinien, die wir eivhalten müſſen Der Leidenskelch des Frie⸗ denevertrages iſt noch nicht ausgeleert bis zur Neige. Das deutſche Volk weiß noch kaum, was er alles in ſich birgt und fühlt noch nicht ſeine volle Schwere., Noch Jahre werden wir wandern im finſteren Tale! Je wehr wir durchmachen müſſen, deſto mehr brauchen wir die Erinnerung an Deutſchlands Größe und die Hoffnung auf Deutſchlands Zukunft Nachdem Redner in ſeinen mit rauſchendem Beifall aufge⸗ nommenen Darlegungen noch darauf vervieſen, daß in dieſen Tagen von Millionen und Abermillionen Deutſchen das Gelöbnis erneuert wird, Bismorcks Erbe zu wahren, ließ er ſeine Feſtrede ausklingen in dem Lutherwort:„Das Reich muß uns doch bleibenl“ Ium 18. Jauuar Jahnen heraus! Der eee ee Were eird rungen fand ſein Echo in dem ſtehend und unter Orgelbegleitung ge⸗ ſungenen Liede„Deutſchland, Deutſchland über alles“. Mit den Schlußakkorden dieſes vaterländiſchen Liedes ereichte die vaterlän⸗ diſche Morgenfeier ihr Ende. 3 8* Heidelberg, 16. Jan. Der Waffenring der Studentenſchaft veranſtaltet hier 95 Feier der Gründung des Deutſchen Reiches am Montag Abend um 7 Uhr einen Fackelzug. Eine von Siadt und Univerſität gemeinſchaftlich veranſtaltete o N Feier findet am Dienslag nachmittag in der Stadthalle ſtati. Seiern in Berlin und München. Berlin, 17. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die 50. Wieder⸗ kehr des Tages der Reichsgründung wurde geſtern hier vom Na⸗ tionalbund deutſcher Offiziexre und vom Verband national geſinnter Soldaten im Saale der ee gefeiert. Die Feſtrehe hielt der Literaturhiſtoriker und Germaniſt an der Untvperſttät Berlin, Profeſſor Roethe. Jugleich fand eine Preußenfeler und die Heier des Beſtehens des Vereins delnſcher Studenten in der Auld der Univerſität ſtatt. Hier hielt die Feſerode der Theologe Geh. Rat Seeberg. chMünchen, 17. Jan.(Priv. Tel.) Zu einer machtvollen Kund⸗ gebung zur Erhaltung des Deutſchtums und für eine unzertrennliche Reichseinheit geſtaltetle ſich die geſtrige Reichsgründungsfeier der Deutſchen Volkspartei, zu der national geſinnte Männer und Frauen in Maſſen in die feſtlich geſchmückte Tonhalle geſtrömt waren. Künſt⸗ leriſche Darbietungen verſchönten die Feier. Die Feſtrede hielt Reichs⸗ tagsabgeordneter Univerſitätsprofeſſor Dr. Kahl. Der Redner, der den herrlichen Tag der Reichsgründung als bayeriſcher Jäget ſelbſt miterlebt hat, begründete die Frage, ob wir auch heute dieſen großen Tag feiern ſollen damit, daß es eine Feierſtunde tiefſter Erſchütte⸗ rung, tiefſten Ernſtes und heiliger Entſchlüſſe ſein f0l. Dann kam er auf das große Ereignis vor 50 Jahren zu prechen und gedachte der nationalen Begeiſterungsſtunde, die damals das ganze deutſche Volk beſeelte. Rein rechtlich war nichts geſchehen, vaterländiſch aber alles. Das größte Sehnen und Trachten des deutſchen Valkés ſeit vielen Jahren, das Problem des Reichsgedankens war erfüllt. Viele Kämpfe mußten ausgetragen werden, um dieſen Reichsgedanken, der das Volk nicht zur Kuhe kommen ließ, bis zur Löſung dieſer deut⸗ ſchen Frage Bismarck das Steuer ergriff, der anfänglich auch noch and ſtieß. Nach dem Sedanstag war ber Reichsgedank t aller geworden. Der eiſerne Kanzler und auch als Abſchluß eines 65jährigen Kampfes begangen. Eine Frage nach der Dauer des Reiches und des Kaiſertums habe man 1871 nicht geſtellt und niemand hatte geahnt, daß es nach genau 47 Jahren 10 Monaten und 8 Tagen zerſchlagen dalag. Nur das Reich ſei uns erhalten geblieben. Es iſt Bismarcks Reichl Der Redner beſchäftigte ſich dann mit der Frage, oh auch in die⸗ ſem Reich der 18. Janrar für uns noch einen Sinn habe, und ſagte u..: Wir kennen die Treue, die wir der gegenwärtigen Reichsver⸗ ſaſſung ſchilden und wir werden ſie nicht brechen. Wir wiſſen, daß es gegenwärtig um Leben und Sterben des deutſchen Volkes geht und daß ein Bürgerkampf um eine Kaiſerkrone ſein gewiſſer Unter⸗ gang ſein muß. Macht und Freiheit der Volksentſcheidung fehlen uns gegenwärtig, aber wir haben in dieſen Tagen uns in Erinne⸗ rung gerufen den Eang und Geiſt der deutſchen Geſchichte. Der Kaiſergedanke iſt wie auch einſt in der ſtillen Hütte und den Häuſern des deutſchen Volkes erhalten geblieben und harrt eines Tages der Erlöſung. Dieſe iſt nicht herbeizuführen mit Gewalt und Treübruch. Das Kaiſertum wird ſich nur wieder erneuern urd wird nur wieder erſtehen durch den fteien Willen des Volkes. Erneuert es ſich, ſo woird es ein arderes ſein ein volkstümliches. Auch die dynaſtiſche Frage wird ſich nur durch den Willen des Volkes löſen. Bis dahin aber proteſtieren wir gegen jed⸗ Verunglimpfeng und Beſchimpung unſerer großen herrlichen deut⸗ ſchen Vergangenheit.(Stürmiſcher Beifall.) Bis dahin er⸗ halten wir die Ehrerbietung und Dantbarkeit dem Gedächtnis de⸗ deutſchen Kaiſertums(erneuter ſtürmiſcher Beifall) und ſtellen alle⸗ übrige Gott anheim. Durch dieſes Bekénntnis hat ſich die Frage nach der Vedeutung des 18. Januar heute und für die Zukunſt gekläxi. Sodann betonte der Redner die Notwendigkeit zur Erhaltung des Deutſchtums, wofür alle Kräfte eingeſetzt werden müßten. Für die Erhaltung des Deutſchtums ſei das jetzige Reich das einzig mögliche Gefäß. Mit voller Kraft trat Geheimrat Dr. Kahl dann noch für eine unzertrennliche Reichseinheit ein, wies auf die Gefahren hin, die entſtehen würden, wenn es Verbrechern oder interpationalen Schwarmgeiſtern gelingen ſollte, die Reichscinheit zu zerſtören. Die ſtagtliche Einheit hinüberzuretten auf den Tag der Freiheit, daran haben alle Deutſchen ohne Unterſchied der Partei das gleiche Lebens⸗ intereſſe. Den Willen dazu zu ſtärken ſei gerade der 18. Januar ge⸗ 98 Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Syruch, den die Berliner Univerſität auf das Denkmal ſür ihre gefallenen Söhne einzumeißeln gedenke:„Invictis. victi, victurk!“ d. h. Den Unbe⸗ ſiegten die beſiegten Sieger der Zukunft. Leben und Lieben, das iſt der Wille zur Macht, das iſt der Wille zum Reich. Die Rede, die bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck hin⸗ terließ, fand ſtürmiſchen, langanhaltenden, toſenden Beifall. Mit entblößtem Haupt und von den Sitzen erhoben, ſang die Verſamm⸗ lung dann noch„Deutſchland, Deutſchland über alles“, womit die Feier einen würdigen Abſchluß fand. 9 92* 9 0 Städtiſche Nachrichten. Reuer Schlafwagen⸗Sauf Mannheim-Berlün. Vom. 17. Januar ah verkchrt ein Schlafwagen Mann⸗ heim⸗Berlin über Frankfurt(Main) in den Zügen 9 75/179/ 180/76, Mannheim ab 7551 abends, Berlin Potsdamer Bahahef an .25 morgens, und Berlin Potsdamer Bahnhof ab 9,30 abends⸗ Nannheim an 11.45 mittags. Neben dieſen Wagen bleiht der Schlafwagen Mannheim—Würzbur—Berlin im. den Zügen 3738 bis auf weiteres beſtehen(Mannheim ab 546 abends, Berlin Anhalter Bahnhof an.17 morgens. Hierdurch iſt ein nom Verkehrsverein ſchon wiederholt in ausführlichen ben begrün⸗ deter Wunſch durch die Eiſenbahnbehürde erfüllt und berechkigten Verkehrsintereſſen kahr ür 2 entſprochen worden. Fitber mußten die Schlafwagen⸗Plätze für Mannheimer Reiſende, die auf der Frankfurter Strecke nach Berlin fahren wollten, in Frankfurt be⸗ ſtellt werden. Die dort Plätze reichten jedoch nicht aus, um die zahlreichen Mannheimer Beſtellungen aus⸗ führen zu können. Auch konnten für den ſtarken Verkehr Mann⸗ heim⸗Berlin die 20 Bettplätze des über Würzburg laufenden Schlafpagens nicht genügen, zumal da in Mannheim die Beſtellungen aus ganz Baden, aus der Pfalz und aus dem Saar⸗ ebiet erledigt werden. Für den neuen Schlaſwagen Mannheim⸗ Frankfurt⸗Berlin iſt dem Verkehrsverein Mannheim gleichfalls der Berkauf der Bettplätze übertragen. Starke Inanſpruchnahme de⸗ neuen Schlafwagens, beſonders auch aus den hieſigen Handels⸗ und Iriduſtriekrelſen, iſt mit Beſtimmtheit zu erwarten. Kreisſchwimmfeſt im Herſchelbad. Im ſtädriſchen Hallenſchwimmbad fand geſtern das erſte Schwimmfeſt ſtatt. Der Freie Schwimmerbund„Moeve“ Mannheim hatte die Kreisvereine zu einem Wettſtreir eingeladen, an dem ſich außer dem Lokalverein Schwimmerbund Eßlingen, Freie Waſſerſportvereingung Frankfurt a.., Freier Waſſerſporiperein 1919 Heidelberg, Freier Waſſerſportwerein Höchſt, Waſſerſportperein Karisruhe und Freie Waſſerſrorwereinigung Speyer mit etwa 200 § 7 Raumverhe Schwimmern und Schwimmerinnen betelljgten. Als wir kurz nach halb 3 Uhr die Volksſchwimmhalle betraten, war der Raum ſchon dicht gefüllt. Die umſichtige Leitung des„feuchtfröhlichen“ Feſtes hatte für die gt, als es bei den beſchränkten Preſſe ſo gut geſore ſſen möglich war. Die reſervierten Sitzpäze be⸗ 7 + 1.* 91*. 72 90 22 2 4 2 uß haben das beutſche Reich begründet. ne en ſich allerdings ſo nahe am Rande des Baſſins, daß uns u 18. Jaimar nicht nur als ein nationaler Tag, ſondern(manicher Spritzer erreichie, wobei ſelhſt das Programm nicht ver⸗ „„FPFPP—————PTPPTTPTTPTPTPTbTbTP—bTb————v.—————————————— Handlung aber doch von größter B eutung ſein mußte. Die Abel erwies ſich als eine der Rollen, für die Erna Liehenthal eine deſonders ſtarte Begabung geltend zu machen weiß. Ein Weib, das den Au für das Gefühl nicht ſogleich zu ſinden vermag, das den Namen Liebe führt, und doch imſtande iſt, den leiſeſten Empfindungen nachzugehen— ein ſolcher Eharakter iſt nicht leicht überzeugend darzuſtellen; aber mit die ſtärkſten Eindrüche des Abends gingen von dieſer Fähigkeit Erna Liebenkhals aus. Walter Tautz in der Rolle des Literaten Willemer, einer pom Hichter als Kreatur gezeichneten Geſtalt ohne Ehre und Gewiſſen, und Joſef Renkert als Leutnant Stark, als Ehemann von natürlicher, ſitt⸗ licher Lebensaufſaſfung, bewieſen aufs neue, ihre vielſeitige Ver⸗ wenbbarkeit, ohne die ein abwechslungsreicher Spielplan, wie er für die nächſte Zeit bevorſteht, einfach nicht denkbar wäre. Robert Garriſon' wußte es als Dr. Oeſtermark zu erreichen, daß wir ihm die würdige Haltung und den leicht ironiſch gefärbten An⸗ flug von Sentimentalität wirklich glauben konnten. Grete Berger brachte für die der Truneſucht ergebene Frau Hall die erforderliche Selbſtverleugnung auf und war geſchmackvoll geinig, das Laſter zu betonen, ohne durch ſeine Begleizerſcheinungeh anzuwidern. Das dichtgeſüllte Haus befand ſich in der allerbeſten Stimmun und verlieh ihr durch lebhaften Beiſall kräftig Ausdruck. K. M. Cavalleria ruſticana.— Der Bajazzo. Vorwärts müßte es allmählich mit unſerer Oper gehen, wenn alles gut ſtände, wenn eine leitende Hand die Schwierigkeiten neu⸗ träliſierte. Gegenwärtig ſind wir aber ſo weit gekommen, daß die einfachſten Beſetzungen und Umbeſetzungen verfehlt werden. Frau Lola verlangt eine helldunkle Stimme und das ſüße Lilienlied leichſam den D⸗Saitenklang der Violine. Jane Freund hatte dieſen Klan„ Wir haben eine Sängerin, die der Lolcpärtie den Reiz einer ſlaviſchen Stimme geben könnte. Nun mußte Frau Elſe Flohr um zwei Uhr das erſte der drei ſüßen Mädel mit Schuberte Muſik ſin⸗ gen, und um ſieben Uhr die tiefliegende Lola. Wozu ſolche 0 en? Dann Herr Max Schöttl als Tonio. Die Stimme ſcheint ich zu erholen, ob ſie wieder weicher wird? Geſtern klang die hohe Ovart ſehr voll, die mittlere angenehm, dann verſandete das Organ. Alſo noch(oder ſchon) in der 5 Oktavel Der Sänger bedient 12 ſich auffallend oft des Sprechtones im Prolog), ſang übrigens in worlgebildetem Stil urid ſtellte Unglücklichen recht gewandt dar. 33 ſollte aber dieſe Umbeſetzung dienen? Was ſollte ſie be⸗ weiſen? Darüber möge uns die 8 anz geben. Kunſt und Wiſſen. O viertes 7 Die von Lene Heſte und Grete die 4————————————— fihen eins merkbare Lücke aus: Bicten ſie doch zahlreichen Kindern Belehrung und Unterhaltung in künſtleriſch einwandfreier Form bei gediegenen Darbietungen. Das Beſte gab in dem geſtrigen Jugendkonzert Lene Heſſe ſelbſt: feinempfundene Violinſtücke von Tſchaikochski mii innigem Ton und ſchöner Muſikalität vorgetragen. Unter den ſugend⸗ lichen Mitwirkenden des Sonntagkonzertes beſitzt Ruth Fulda un⸗ zweifelhaft pianiſtiſche Begabung. Erſtaunlich ihre Technik bei ſo jungen Jahren. Webers„Aufforderung zum Tanz“ gelang im all⸗ gemeinen ſehr gut. Immer die richtigen, dem Aufbau eines Werles entſprechenden dynamiſchen Schattierungen zu finden, muß⸗ wohl größerer Reife vorbehalten bleiben.— Sehr humorvoll wirkte Alfred Landory mit heiteren, für ein ſehr jugendliches Auditorium be⸗ ſtimmten Geſängen. Die Heiterkeit ſeiner kleinen Hörer wuchs, als er als„Rauchfangkehrer“ das gleichnamige Lied von Keldorfer zum beſten gab und erreichte den Hoͤhepunkt, als er in desſelben Kompo⸗ niſten„Knacknüſſe“ den Kindern ſcherzhafte Fragen ſtellte, die denn auch— bis auf den letzten„Aufſitzer“— prompt beantwortet wur⸗ den. Es war ein Stündchen harmlos⸗heiteren Genießens. Die Ju⸗ gendkonzert? verdienten einen vollein Saal..-d. e Karlsruher Theater. Im Badiſchen Landestheater gelangte Frig Droops dramatiſche Dichtung„Der Freiſpruch“ Sams⸗ taa zur erfolgreichen Uraufſührung. In einem ausführlichen Bericht kommen wir auf das Werk und die Darſtellung noch zurück. Kultus des Tees. Bon Hans W. Fiſcher. 2 . Tee iſt das Getränk ſchlechthin, früh, nachmittags, abends, nachts kinkbar, in jeder Menge, in ſeder Stärke, vom wäſſerigen Blond bis zum Borkenbraun, ſtets gleich efällig, harmlos, rein, durſi⸗ löſchend und leicht anregend. Alles dies unter einer Vorausſeßzung: daß man ihm ſeinen Charakter laſſe, deſſen Zartheit keinen Zuſatz leidet. Zucker, Milch, Rum nehmen ihm das Beſte: die klaſſiſche Einfachh'it, die ihren Reiz nur aus einem bißchen Duft und Farbe und einer Spur pflanzlicher Bitternis ſchöpft. Japaniſcher Aeſtheti⸗ iemus hat den Tee zum Kulturſombol gemacht und eine ganze Philo ophie, faſt eine Religion vornehmen und leiſen Genieſſens um ihn gebaut, heiter und leicht wie die Niſche. in der das ſeidene Wandbild hängt oder die einzelne Blüte in edler Vaſe ſteht. Wir können nicht den ganzen Taa unb tin und baben auch mehr der Götter als der Teeiſt Okakura Kazukg. Ab'r ein wenig don dleſer⸗ Veite ſchwebt noch ſogor über dern Jaue de Tärk, das wir gerdobn· heltsmäßig und ohne große Umſtände ſchürfen. Es lohnt Der Mühe, dem Tee ſeine Würde zuüczugeben und ihn diie eine Koſtbarkeit zu behandeln, die ſeine Eneraie zu ent⸗ in den trockenen und verſchrumpften Blättern gebunden 83 ————— ————Üꝰ———— 4. Seite. Nr. 25. Montag, den 17. Januar 1921. ſchont wurde. Aber dieſe geringe Unbequemlichkeit wurde mit gutem Humor in Kauf genommen. Wenn man die Naſe„ganz vorn“ hat, muß man ſich ſchon etwas gefallen laſſen, zumal wenn, wie es hier der Fall war, die Attacken nicht beabſichtigt ſind. Das welches 22 Nummern aufwies, war etwas zu länglich. ahezu vier Stunden brauchte man zur Abwicklung, obwohl die portliche Leitung für eine flotte Aufeinanderfolge der Wettkämpfe orgte. Aber man harrte bis zum Schluſſe geduldig aus und freute ich über die vortrefflichen ſportlichen Leiſtungen, die in reichſter wechslung alle Schwimmarten zeigten. Mehr der Unterhaltung diente das große Sicherheit erfordernde Tellertauchen der Männer und der männlichen Jugend, bei dem ein Karlsruher von 20 Tellern 14 herausholte. Im Mittelpunkt des Feſtes ſtand das Kürſpringen vom Drei⸗ und Einmeterbrett, an dem ſich eine große Anzahl aus⸗ gezeichneter Springer und eine Dame aus Heidelberg beteiligten. Ein von ſechs Frankfurter Damen ausgeführter Paddelreigen er⸗ öffnete die Veranſtaltung, der mit temperamentvoll ausgefochtenen Waſſerballſpielen ein intereſſanter Abſchluß gegeben würde. Im Entſcheidungsſpiel in der B⸗Klaſſe war Mannheim gegen Frank⸗ rt nach ſcharfem S0 mit 1: 0 ſiegreich, während das Ent⸗ cheidungsſpiel der A⸗Klaſſe nicht ausgetragen werden konnte, weil das Vorſpiel Heidelberg gegen vorzeitig abgebrochen werden mußte Nachſtehend die Ergebniſſe der Wettkämpfe: I. Jugendbruſtſtafette(4 mal 2 Bahenn zu je 25 Meter). Meldungen. 1. JFreier Schwimmerbund Moeve 2,4296 Min.; 2. Waſſerſport⸗Verein Karlsruhe 2,5226 Min. II. Männerlagenſtafette(4 mal 2 Bahnen). 7 Meldungen. 1. Freier Schwimmerbund Moeve 2,117/ Minz 2. Waſſerſport⸗ Berein Karlsruhe(2. Mannſchaft) 2,1626, 3. Waſſerſport⸗Verein Karlsruhe (1. Mannſchaft) 2,2036 Min. III. Streckentauchen(Männer). 8 Meldungen 1. Fritz Bau⸗ (44 Meter) 4236 Sek.; 2. Paul Zaipelt⸗Heidelberg 44 4836 Sek.; 8. Albert Herbſtrieth⸗Karlsruhe(44 Meter) 5195 unden. IV. Strecentauchen(Jugend). 7 1 8—— 1. Joſ. Vol z⸗ —(83 Meter) 35½ Sek.; 2. Willi Fitzner⸗Mannheim(33 Meter) 6 VI. Damenbruſtſtafette(4 mal 2 Bahnen) 4 Meldungen. Waſſerſport⸗Verein 1919 Heidelberg 3,15½ Min VII. Kurze Strecke 2 Bahnen) 9 Teilnehmer. 1. Jakob Stark⸗Mannheim 2976 Sek.; 2. Julius Dörr⸗Karlsruhe 8096 Sek.; 2. 3 Dörr⸗Karlsruhe 3096 Sek.; 8. Ernſt Kennerleber⸗Eßlingen 9126 ekunden. IX. Seitenſchwimmen(4 Bahnen) 5 Meldungen. 1. Heinrich Berberich⸗Mannheim 1,06/ Min.; 2. Fr. Klein⸗Heidelberg 1,18 Min. X. Tellertauchen(Männer) 20 Teller. 12 Meldungen. 1. Albert erbſtrieth, Karlsruhe, 14 Teller; 2. Auguſt Eck⸗Heidelberg, 12 Tel⸗ r 3, Fritz Maier⸗Mannheim, 11 Teller. XI. Tellertauchen(Jugend). 5 Meldungen. 1. Willi Nol. 93 Lleyrt⸗Heidelberg, 12 Teller; 2. Joſ. Volz⸗Heidelberg, 10 Teller; 3. Willi Fitzner⸗Mannheim, 9 Teller. XIIl. Bruſt ſchwimmen(4 Bahnen). 14 Meldungen. 1. Bruno Trinks⸗Karlsruhe 1,14 Min.; 2. Ludwig Böhmer⸗Mannheim 1,239t 9 a. W. Geiſſel⸗Eßlingen 1,29 Min; 3 b. Anton Mohr⸗Heidelberg N. 2 XIIl. Damenbruſtſchwimmen(2 Bahnen). 10 Meldungen. . Dina Barten⸗Frankfuri a. M. 0,4826 Min.; 2. Grethel Barten⸗ —— d. M. 0,516 Min.; 3. Emmi Scheibert⸗Frankfurt a. M. 0,5336 muten. XIV. Männerſtafette(beliebig, 4 mal 2 Bahnen), 6 Meldungen. 1. Freier Schwimmerbund oeve(1. Mannſchaft) 2,0696 Min,, 2. Waſſerſport⸗Vexein Karlsxuhe 2,0996 Min., 3. Freier Schwimmer⸗ hund Moeye(2. Mannſchaft) 2,17% Min. XV. Knabenbruſtſchwimmen(2 Bahnen). 4 Meldungen. 1. Karl Scheuermann⸗Mannheim 46 Sek.; 2. Heinrich Strottmann⸗ Mannheim 46½ Sek., 8. Herbert Frank⸗Mannheim 4825 Sel.; 4. H. Kretzler⸗Karlsruhe 5096 Sek. XVI. Mäbchenbruſtſchwimmen(2 Bahnen), 11 Meldungen. 1. Marg. Schneider⸗Heidelberg 50 Sek.; 2. Liesl Gutſleiſch⸗Heidel⸗ berg 5186 Sek8. Liesl Floethe⸗Mannheim 53½ Sek. XVII. ugendſchwimmen(14—16 Fahre. 2 Bahnen). 4 Mel⸗ kungen. 1. Karl Werner⸗Mannheim 3996 Sek.; 2. M. Siegert⸗Karls⸗ ruhe 42½ Sek.; 3. Willi Fitzner⸗Mannheim 4926 Sek. Xoin Damen⸗Jugendbruſtſchwimmen. 1. Helene 50 Sek.; 2. Maria Reibold⸗Mannheim 1,04 Min; 3. 3 hba Förſter⸗Mannheim 1,0926 Min. XIX. Jugendbruſtſchwimmen(über 16 Fahre, 2 Bahnen). 200 3 4 Sek.; 2. 53 7 3. nger⸗Mannheim ek.; 4. Fri ufer⸗ Karlsxuhe 45 Sek. W 1 5— 8 Oskar Trinks⸗ rube 1,17 in.; 2. Herm. Werthammer⸗Karlsruhe 1,20 Min.; 8. Fritz Mittmann⸗Mannheim 1,27 Min. 5 95 5 XXI. Waſſer ballſpiel. Freie Waſſerſportver⸗ einigung Frankfurt und Waſſerſport⸗Verein Karls⸗ ruhe beſtxitten das Vorſpiel in der.Klaſſe mit:1, während das 6271 Spiel zwiſchen Freier Schwimmerbund Moeve und reiex Waſſerſport⸗Verein 1919 Heidelberg hei 10 Abgebrochen wurde. Im Entſcheidungsſpiel in der.⸗Klaſſe ſiegte Mann⸗ heim gegen Frankfurt mit 420. Der geſtrige Sonntag geſtaltete ſich zu einem herrlichen Win⸗ tertag mit Raun Himmel und warmem Sonnenſchein. Tauſende 915—— nach Heidelberg, um ſich in der köſllich friſchen Luft zu er⸗ ehen und ſich an der Wintertandſchaft zu erfreuen, in die der (leichts Schneefal in der Nacht zum Samstag ganz plötzlich Berg und Tal verwandelt hatte. Nuf den Vergen konnte ſich der Schnee 10 in 9— hielt— ermometer auf dem rierpunkt. er a den Beſchwerlichkeiten der Bahnfahrt ausſetzen wollte, beliyt man ihn auf und fünt das ſchwebende Honiggelb der Pekko⸗ blüte oder das funkelnde Goldrot des Ceylon in die blattdünnen chen Schalen, aus denen der Duft frei aufſteigen kann. In dieſem 0 iſt etwas von dem diskreten Geruch edlen Holzes und 10 zes, von, gefangener Sonne, von der Ausſtrahlung eines chmalen dunklen Mädchens— ſawohl, einer Dunklen, nicht einer londen; die Blondheit des Tees hat nichts mit nordiſcher Blond⸗ 3 tun, hier entſcheidet die Naſe und nicht der oberflächliche Tee, ſo hereitet, iſt auf zurückhaltende Weiſe geſellig. Man darf ihm nicht unmittelbar auf den Leib rücken, aber Mubenber laufen gute und leichte Dinge: zerbröckeinde kleine Kuchen, zer⸗ itternde Krackers, ungeſalſene Butter, Obſt, auch gegünſte es as man aber nicht nach ruſſiſcher Art in die Taſſe löffeln ſolh, ne ausgeſuchte Zigarette, heitere, leichtbewegle, aufgeſchloſſene enſchen, insbeſondere Frauen mit feinen Knöcheln, Blumen, leicht und 99 geſtellt, zu Jeiten auch— ein wenig— Muſik. Five ernerte, Weber ſnd gach Pes ſechen Setchnde. Uin kefen om ͤ ſpröden Getränks. Am beſ wenig Menſchen; ſo wenige, daß— 5— aß immer nur einer auf einmal redet, Alles laute und zerfahre i 0 —3 zerfahrene Weſen widerſpricht der Dis Er duldet auch keinen aufdringlichen Geiſt— oder was man ſo nennt; darum iſt die Kergentenſchaſe——— ſchaft, nicht Geſellſchaftt— keineswegs der Ort, Kunſt kübelweiſe auszuleeren. Nein, wo ſein Duft ſchwebt, ſei jene hohe Selbſt⸗ vrſtändlichkeit, die wir Kultur nennen. Sie muß aus dem ganzen Raum ſprechen, deſſen Mittelpuntt der Samowar oder die Tee⸗ eigend iſt es, Tee allein mit einer ſchönen Frau zu trinken, mit der man in einem Verhältnis gegenſeitiger ſteht, das eine beſtimmte Grenze weder überſchreitet noch zu überſchreiten wünſcht. So etwas gibt es ja auch. Man nähert ſich ihr ſo weit, bis man die Aura ſpürt, den Strahlungsleib, der den nakürlichen wie ein feines Gehäuſe umgibt; hütet ſich aber wohl, dieſes aller⸗ dünnſte Glas zu zerbrechen. Geſchähe es unverſehens, ſo wäre es faſt ſchade. Denn dieſes Gefühl kultivierter Diſtanziertheit iſt aller⸗ dings unwiederhringlich, dieſer entfernte Hautreiz von einer aus⸗ geſuchten Delikateſſe, der beim Zugreifen ſolort verſchwinden würde wie der Reifhauch von einer Frucht. Nun, deswegen ißt man Pfirſiche doch. Und vi lleicht iſt dieſe ſüße Philoſopye des Teez, dieſer Kultus der Zartheit, nur ein Troſt dafür, daß man etwas t haͤt⸗ verſäumt h ———— e ⸗Paradies en u.„ in — Der Berſaſſer, ans W. Fiſcher, ein 9 SRSS rhaup! iſt, ernſt. nur e Prode, ſondern auch die übrigen Kapitel dieſe⸗ Kultur.) N 60 etich⸗h der unternahm wenigſtens einen Spaziergang in Mannheims nächſte Umgebung. Wald⸗ und Luiſenpark übten inſolgedeſſen wieder die Hauptanziehungskraft aus. Von den mannigfachen Veranſtaltungen war die Morgenfeier der liberalen Volkspartei im Muſenſaal der hochragende Mittelpunkt. Wir berichten über die Feier, die das denkbar wür⸗ digſte und eindrucksvollſte Gedenken an die Reichsgründung vor 50 Jahren war, an anderer Stelle. Abends füllten ſich wieder in üblicher Weiſe Theater, Kinos, Kaffeehäuſer und die ſonſtigen Stätten, an denen man Geſelligkeit und Zerſtreuung ſucht. * Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Dienstag zugleich mit dem 50. Geburtstag der unermüdlich für die ober⸗ ſchleſiſche Abſtimmungsſache tätige Vorſitzende der Landesgruppe Sitz Mannheim, Herr Ingenieur Hugo Willimski, mit ſeiner Gattin Martha geb. Kranſy. Wir vereinigen uns mit allen in Baden und der Pfalz anſäſſigen Landsleuten und den zahlreichen ſonſtigen Freunden und Bekannten des Ehepaares in dem herzlichen Wunſche, daß Herrn Willimski, der gegenwärtia mit den Vorarbeiten zur oberſchleſiſchen Abſtimmung eine ungeheure Arbeitslaſt zu be⸗ einigung wirken mögel vereinsnachrichten. . Der hieſige Kanonier⸗Verein feierte am 9. ds. Mts. im ſchön ge⸗ ſchmücten Gartenſaal des Ballhauſes das 25jährige Vereins⸗ jubiläum und zugleich das Feſt der St. Barbara, der Schutzgöttin der Artillerie. Unter ſtarker Betelligung der Mitglieder mit Angehörigen, Veteranen und Ehrengäſte— Herr General———5 Röder von Diersburg als Vertreter des bad. Kriegerbundes u. Herr Kreuzer, Borſitzender der militariſchen Vereine des Rhein⸗Neckar⸗Gaues hatten ſich ebenfalls eingefunden— nahm die Feier einen glänzenden Verlauf. Der erſte Kamerad Kirrſtetter gab anſchließend an die Be⸗ rüßungsrede einen kurzen Ueberblick über die Vereinsgeſchichte und Tätig⸗ eit des Vereins ſeit 25 Jahren. Kamerad F Weiler ſprach über Leben und Streben der heiligen Barbara und die Bedeutung des Barbarafeſtes zu Ehren der Schutzgöttin der Artillerie. Herr General Freiherr Röder von Diersburg ſprach ſeinen Dank für die Ein⸗ ladung und ſeine Freude über die Kameradſchaftlichkeit im Verein und ſeiner Waffengefährten aus. Namens ded Bad. Kriegerbundes heftete er u Ehren des 25jährigen Vereinsjubiläums eine Schleife an die Standarte. Anſchließend hieran überreichte der erſte Vorſitzende den 12 Jubilaren des Vereins künſtleriſch gefertigte Ehrenurkunden. Unter gefl. Mitwirkung des vorzügl. Polizei⸗Muſikorcheſters, des Männerquartetts Neckarſtadt 1913 mit herrl. Geſangsvorträgen, des tüchtigen Humoriſten Robert Wilb, verlief die Feier mit anſchließendem Ball in kameradſchaftlich ſamiliärer Weiſe. Lobenswert ſind noch zu erwähnen die Vorträge bezw. Geſangsvorträge der Frl. Kirrſtetter und Köhler ſowie die ſchönen Darbietungen der Kinder Liſſel und Lucie Weiler. veranſtaltungen. Theaternachricht. Am 21. ds. Mis geht„Tosca“ von G. Puceini neuſtudiert in Szene. Die muſikaliſche Leitung hat Felix Lederer, die Spielleitung Eugen Gebrath, in den Hauptpartien ſind beſchäftigt Anna Ortner, Max Lipmann und Haus Bahling. 8 Theater⸗Kultur⸗Verband. Julius Bab, der belannte Berliner Kritiker und Dichter ſpricht heute über„Das Theater und die Zeit“, * Pe chee Landesſinſonieorcheſter. Das 3. Sinfoniekonzert unter Zeitung des Generalmuſikdirektors Prof. Ernſt Boehe mit Pröf. Pem⸗ baur als Soliſt findet heute ſtatt. Wüllner⸗Abend. Der berühmte Rezitator wird mit einer ganz aus⸗ erleſenen Vortragsfolge in Mannheim am kommenden Freitag Proben ſeiner hochentwickelten, voll beherrſchten Kunſt im Harmonieſaal geben. Fritz Vogelſtrom, Lilly Hafgren Waag und Fritz Odemar veran⸗ ſtalten am 27. Jannar mit dem Nationalorcheſter unter der Leirung Felix Leberers ein Konzert, bei dem Arien und Duette aus Wagners Oper zum Vortrag gebracht werden. Fritz Odemar wird ferner das Hexenſied von Wildenbruch mit der Muſik von Schillings mit Orcheſterbegleitung ſprechen. Spielplan des National-Theaters Menes Fheater Jan.[E3 Vorstellung 2 Vorstellung 3 17. M. 26B Tabula rasa 7 18 D. 27 Rigoletio 7 19. M. 20 A Zum 1. Male: Godiva 7 5. Volksvorstellung: Kameraden 8 20. D. 27C Kameraden 7 Im Nibelungensaal: 21. F. 27B] Neu einstudien: Tosca 7 Tauzabend 7 22. 8. Auhzer Miete: Zwangs einquaitierung 7 Die Fledetmaus 6 23. 5. 28 C Die Hochzeit des Eigarof 6½ Nachm Alt-Heidelberg 2 Abends: Wüt's Frau 7 Nus dem Lande. 6Beuchfal, 14. Jan. John Bopp in Newyork, der aus Bruch⸗ ſal ſtammt, hat für die Notleibenden unſerer Stact die Summe von 27.133 Mk. geſammelt. )6Wenkheim(Amt Tauberbiſchof⸗heim), 13. Jan. Der Bür⸗ gerausſchuß hat in ſeiner letzten Sitzung die Erſtellung einer Gemeindewaſſerleitung mit einem Koſtenaufwand von rund 900 000 Mk. einſtimmig genehmigt. Kaſtatt, 13. Jan.(..) Die Brauerei Streib wurde vom Badiſchen Bauernverein Freiburg erworben, der einen größeren lanowirtſchaftlichen gemiſchten Betrieb errichten will. WIB. Billingen, 12. Jan. Im benachbarten Kappel drangen Einbrecher in das Haus des Landwirtes Michael Bartler ein. Die beiden Liebe bedrohten unter vorgehaltenem Revolver den im Bette liegenden Mann und knebelten ihn. Als auf die Hilferufe der Frau die Nachbarſchaft wach wurde, nahmen die beiden Gauner Reißaus, ohne ihren Zweck erreicht zu haben. Bei dem Landwirt Bärtler war ſchon im vorigen Sommer eingebrochen worden, wohei den Dieben bei Abwoeſenheit der Bewohner 12000 Mark Bargeld und andere Wertſachen in die Hände flelen, ohne daß es gelang, der Täter habhaft zu werden. ad Hürcheim, 14. Jan.(WB.) Hier wurde der Sohn des Kinobeſitzers Eſcher von St. Georgen i. Schwarz, wegen Verdach⸗ tes der Unterſchlagung verhaftet. Mit ſeinem Vater, der geflüch et iſt, ſuchte er Teilhaber für Kinos in Radolfzell und Neuſadt. Geſchäftsleute von hier, Reuſtadt und vom Bodenſee gaben jeder 30 bis 35 000 Mark, welche Summe ſie wohl verloren haben dürften. Volkertshaufen, 13. Jan.(WB.) Nach längeren Bemühungen iſt es dem Gemeinderat gelungen, für die Beſorgung der Reinigung der beiden Schulzimmer bie nö igen Peſonen zu finden genen eine jährliche Vergütung von 2000 Mark. Der Lehrer aber erhält bei⸗ ſielsweiſe für den Fortbildungsunterricht des ganzen Jahres bloß 240 Mark.(Sreie Stimme.) Nus der Pfalz. Ei Kirrweiler, 18. Jan. Ene gefährliche Wegelagerer⸗ bande macht ſeit einigen Wochen die hieſige Gegend unſicher. Mitten in der Nacht fallen die Kerle einzelne Perſonen, die auf der Landſtraße paſſieren, an. Ein Täſer wurde von dem ſchwer mißhandelten Väcker Paul Straub aus St. Martin erkannt und angezeigt. Es iſt der jugendliche Winzer Rudolf Heintz aus Kirrweiler, den das Schöffengericht Edenkoben zu 1 Woche Ge⸗ ſängnis ohne Bewährungsfriſt verurteilte. V Blieskaſtel, 15 Jan. Eine umfangreiche Beſchlag⸗ nahme von Getreidevorräten nahmen Beamte der Landiägerämter Habkirchen und Gersheim bei dem neugewählten Bürgermeiſter von Habkirchen, Landwirt Fiſcher, vor, Sämtliche vorgefundenen Vorräte, gedroſchen und un⸗edroſchen. wurden be⸗ ichlagnahmt, weil F. keinerlei Frucht ablie erte, obmehl er etwa 10 Zentner Getreide bälle zur Ve fſaung ſteiſen können. Das etreide war im ganzen Anweſen ve ſteckt, ſoda; die Hausſuchung einen ga zen Tag in An pruch nahm. Verſtecke für die Frucht weren u, a. des Bet, ein Wainfaß, der Keller, ein Oelfaß, der Heuſpeicher, außerdem larerte Getreide unt'r Frn, Hufen Hafer. Im Hafe: wurden außerdem etwa 10000 Mk. bar verſtecht vorgefunden. F. ſteht im Verdacht de⸗ Grenzſchmugre's hinſichtlich ſeines Oetreides. Die ſämiliche Frucht wurde nun mit Be 180 47 31 5 52 e entzogen. Das rücken lir mit auffehenerregenden Affäre noch beſchäftig⸗ Deutſchen Baden⸗Pfalz der Vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier, wältigen hat, noch recht lange an der Spitze der ſchleſiſchen Ver⸗ . dieſer, in der Umgebung Nachbargebiete. sw. Darmſtadt, 14. Dez. Die Wurmkrankheiten treten in unglaublichem Maße auf. Ein vor wenigen Tagen in den Zei⸗ tungen veröffentlichter Artikel mit dem Rate, Abführmittel von Zeit zu Zeit zu verordnen, hatte den Erfolg, daß in den Apotheken und Drogerien alle Wurmpräparate oft lagelang„ausverkauft“ ſind. Es iſt nicht übertrieben, wenn behauptef- wird, daß 80—90 Proz. der Bevölkerung unter dieſer Krankheit tzu leiden haben.— Einen Scherz mit dem Leben bezahlt hat der 0 Jahre alte Gärtner Jakob Kirſchner. Bei Neckereien mit Kameraden geriet K. an einen elektriſchen Leitungsdraht und war ſofort tot. Ob der Tod durch die Leitung herbeige ührt, oder durch den Schrecken verurſacht wurde, muß die Unterſuchung ergeben. sw. Ober⸗Ramſtadt, 12. Jan. Veruntreuungen hat ſich der in Vertrauensſtellungen hier und in Darmſtadt angeſtellte Se⸗ kretär Maul zuſchulden kommen laſſen. Nach näherer Unterſuchung ſtellten ſich die veruntreuten Beträge hier auf etwa 8000 Mark, in Darmſtadt auf 5000 Mark. Maul befindet ſich in Unterſuchungshaft. * Wiesbaden, 11. Jan. Die jüngſten Feſtſtellungen über den Kurbeſuch und den R gaben dem uner⸗ freulichen Bild der Vorjahre etwas Licht und eröffnen für die Zu⸗ kunft einige Hoffnungen. In dem letzten Jahr wurden nahh den jetzt abgeſchloſſenen Jählungen im ganzen 112000 Fremde ſeſtge ſtellt. Davon waren gegen 30 000 Kurgäſte und 82 000 Paſſa: Die Zunahme gegen das Vorjahr beträgt im ganzen kaſt 41 000 Perſonen, alſo rund ein Drittel. Das Mehr an Kurgäſten ſtellt ſich auf 8500 Perſonen. Wie wenig befriedigend dies noch immer iſt, ergibt ſich aus einem Vergleich mit dem letzten Jahre vor dem Krieg, würde doch im Jahre 1913 eine Fremdenziffer von faſt 200 600 erreicht. Gerichtszeitung. Mannheimer Schwurgericht. Die Tagesordnung zur Schwurgerichtsſitzung iſt diesmal infolge der Abtrennung des Heidelberger u. Mosbacher Bezirks ſehr klein. Die Sitzung dauert nur einen Tag. Zur Verhandlung ſtehen drei Hälle, von denen zwei unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhan⸗ delt werden. Morgens um 9 Uhr beginnt die Verhandlung gegen Oito Ihrig, Schloſſer aus Mannheim, wegen Raubs. Den Vorſitz führt Ldgr.⸗Direkt. Dr. Heintze. Nachm. 2½ Uhr: Olga Roßbach geb. Penn aus Schönſee wegen Abtreibung. 4% Uhr: Anna Wahn geb. Neher wegen Abtreibung. Im letzten Falle fühet Ldgr.⸗Direkt. Dr. Leſer den Vorſitz. Pp. 2 Mannheimer Slrafkammer. Die Kammdiebſtähle, die im letzten Frühjahr in der Rheiniſchen Gummi⸗ und Sellulowſabrit in Nedarau verne wurben— es hän⸗ delte ſich um—4000 Kämme im Werte von 10—15 000 Mark, die erſt noch poliert werden, ehe ſie mit gutem Gewinne, meiſt in Brant⸗ furt a.., abgeſetzt wurden— beſchäftigten ein zweites Mal das Gericht. Die von ihrem bereits zu 10 Monaten Gefängnis verurteil⸗ ten Bruder angeſtiſtete Aroeiterin Kathär. Kolb war die Veeoin. Sie wurde nachträglich zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Monaten ver⸗ Urteilt, gegen ihren wegen Hehlerei angeklagten Mann, den Schloſſer Otto Kolb, wurde auf eine Gefäagnisſtrafe von 5 Monaten er⸗ Verteibiger:.⸗A. Dr. Pfeiffenberger und.⸗A. Dr. Eberts⸗ eim. Eine ſichere Witterung führte drei junge Eiſenbahndiebe am 14. Oktober vor. Jahres bei der Station Neckarau an einen Wagen, in dem ſie Mehl, Brot, Dürrobſt, Aepfel und Oel erbeuteten, für die ſie in einigen Frauen und Mädchen willige Abnehmer fanden. Die Sache war erſchwert, da der Wagen plombiert war. Die Arbeiter Rudolf Weber und Friedrich Dewald wurden zu je 5 Monaten Gefängnis, drei Hehlerinnen zu je 6 Wochen verurteilt. Ein Dieb iſt ausgeriſſen. Der Faglöhner Heinrich Vetterolf aus Neckarau, deſſen Strafliſte ſchon ſchwere Einträge auſweiſt, bringt ſich auch wieder ein⸗ mal in Erinnerung. Im leßten Sommer holte er von der Fohlen⸗ weide zwei Hämmel im Werte von 2000 Mark, die dem Metzger⸗ meiſter Hirſch gehörten. Zuſammien mit einem anderen Arbeiter beſorgte er ſich ohne Geld vom Rheinauer Syndikatslager 28 Zentner Kohlen. Das Urteil lautete auf? Monate. Sein bisher noch nicht beſtrafter Kamerad kam mit 1 Monat dayon. Verteldiger:.⸗A. Dr. Pfeiffenberger und Walter. Ein Zuſammenſtoß mit einem Jagdaufſehor hatte drei Hocken⸗ heimern, den Arbeitern Franz und Eduard Schwelgert und Gg. Auer, vor dem Schöffengericht Strafen von 3 Monaten, 4 Wochen und 3 Wochen eingebracht. Als der Jagdaufſeher Stohner ſie an einem Tage im März v. J. bei Altlußheim beim Fiſchen überraſchte, drohte ihm Franz Schweigert mit einer Piſtole, und als Stohner ſein Gewehr ſchußfertig machte, fielen die Nrei über ihn her, warfen iun zu Boden und nahmen ihm das Gewehr weg wobei ſich ein Schuß entlud Auf die Berufung der Drei ſprach das Gericht den Hauptangeklagten(Vert..⸗A. Dr. Oelenheinz) von der Anklage der Bedrohung frei, ſodaß er dadurch um 6 Wochen billiger davon⸗ kam; die übrigen Strafen bleiben. E* „)06 Karisruhe, 14. Jan. Das Schwurgericht verurteilte heute wegen ſchweren Raubs den Schmied Ludwig Herm aus Sulzbach bei Gernsbach und den Sattler Alfred Hack aus Drefeld, Herm zu 6 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt und Hack unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 4 Jahren Gefängnis. Bei den Angeklagten wurden die Ehrenrechte auf 5 Jahre aber⸗ kannt Sie hatten in Aue bei Durlach einen 79jähriden Landwirt in ſeiner Wohnung beraubt und eine Summe von 12 000 Mk. und eine Taſchenuhr entwendet. )6 Pforzheim. 14. Jan. Wegen Handels mit deutſchen Reichs⸗ geldmünzen ſtand ein Karlsruher Kaufmann vor dem hieſigen chchöffengericht. Er hatte etwa 460 Stück zum Preiſe von 75000 Me an einen Stah'graveur in Pforzheim verkauft. Ein Teil dieſer Münzen wurde von einem Dritten gafgekauft und wi⸗der veräußert. Wegen Agiohandels mit Geld erhielt der Karls⸗ ruher Kaufmann 5000 Mk. Geldſtrafe und der Maſchinenſchloſſer, der einen Teil der Münzen gekauft und wieder veräußert hatte, 2000 Mk. Geſdſtrafe, während der Stahlgraveur mit einer Geld⸗ ſtrafe von 500 Mk. davonkam. Wasserstandsbeobachtungen im Monat arur Pe tation vom Vatum Khein 80ʃ— 022 00 05 02025 Abends 6 Uhr RRR 17 150 772 16 Lcher 2 Pfe Masuuͤ 260 J16 392 7 Lachm 2 Uhr MHannhelm 163 11/ 1½ 21.22.18 Rorgehs 7 Uhr Main:z 404460.16 0.⁵2.B. 12 Uhr Kaub Vorm. 2 Uhe RBüE Nachm. 2 Uhr om Neckar: N 189.92—.19 23 22 Vorm 7 Uhr Heiihronn 1047049.51.55.70 Vorm 7 Unr Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. 5 Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt, 18. Januar: Woltig, teils Sonne, Niederſchläge. anuar: Wolkig, teils Sonne, Niederſchläge. 20. Januar: Sonne, Wolken, teils bedeckt, kalt. 21. Januar: Wolken, Niederſchläge, naßkalt. 22. 6 Wolken, ziemlich kalt. Wineungsbertcht. ——————— Baro- ren. re Hoo t0te meter- N 15 5 8 Tenp, zemerkungen Kin stand moc ſens] n de 0 428 voe e ee cen a, ene e mun, rad 6. af 5, d n 41. U Kun: 1. hanus, 147„% ie enget 12 Januar 74⁰.9 72 56[28 35 84 bewölkt FF fahier 95 18, Januar 2889 06 600 92.4* 3 powölkt 16. Januer 2660— K 2 17. Januar 7˙— 9 — * — — 18 Montag, den 17. Januar 1921 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 25. Der Sport voo m S nn Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe. Odenwaldkreis. Ligaklaſſe. Bei herrlichſtem Fußballwetter gingen die geſtrigen Verbands⸗ ſpiele vor ſich. Das meiſte Intereſſe beanſpruchte nakürlich die Be⸗ egnung des Sport, und Turnverein Waldhof mit der „Vereinigung Neckarau auf dem Platze an der Altriper ähre. Wohl an die 6000 Beſucher wohnten dem Spiele, das bis zum Schluß überaus fair und ſpannend durchgeführt wurde, bei. Ber Altmeiſter blieb lchiebüch mit 58 glücklicher Sieger, konnte ullerdings nicht verhindern, 05 die Neckarauer bis zur Pauſe nach geradezu prächtigem Spiel in Führung gelegen. Die Spannung, wer nun Meiſter im Kreiſe werden wird, iſt vorerſt gelöſt, der Bann ge⸗ brochen. Waldhof behält auch weiterhin die Fuhrung und wird ſich dieſe wohl auch nicht mehr ſo leicht aus der Hand nehmen laſſen. Trotzdem erſcheint der Vorſprung um 1* etwas gering be⸗ meſſen, das Gelände in Sandhofen birgt noch mancherlei Gefahr in ſich Verein für W00f u Kua dem beim Halbzeitſiege der Neckarauer gegen Waldhof auf Augenblicke die Meiſterſchaft in greif⸗ barer Nähe lag(), war zur Vereinigung 98 nach Schweßin⸗ gen gefahren, um mit einem dem Vorſpiel ähnlich mageren:1⸗Sieg und Punkte nach Hauſe zu bringen. Schwetzingen iſt durch den neu⸗ erlichen Hereinfall auf den letzten Tabellenplatz gerutſcht und dürfte auch wenig Ausſicht haben, von hier wieder wegzukommen, nachdem Darmſtadt die Sfargelſtädter durch den unerwarteten Sieg über Sportelub Käſertal auf deſſen eigenem Platze um 1 Punkt überholt hat. Die Käfertaler haben mit Darmſiadt kein Glück, die erſte Begegnung dieſer Beiden ſah die Heſſen mit:1 als Sieger und nahmen ſie wiederum und zwar mit:1 beide Punkte mit ich. Käfertal muß jetzt ſchon die Ohren ſteif halten, roill es nicht „loſe Tuchfühlung“ mit den Tabellenletzten nehmen. Ganz wider Erwarten hoch legten die Feudenheimer auf ihrem Platz Sandhofen herein: Mit nicht weniger als:1 Toren trennten ſich dieſe Gegner, Feudenheim damit den Tagesrekord an erreichten Erfolgen haltend, Der 4. Platz iſt von dieſer Mannſchaft reichlich t verteidigt worden, ſie folgt nun Neckarau mit 1 Punkt Unter⸗ ſchied dicht auf den Ferſen und könnte ſchließlich Neckarau den 3. Platz noch ſtreitig machen. Die Tabelle lautet heute wie folgt: Epiels 0 Uneniſch. Berl. 5—— pie ew. entſch. Ver r gegen für gegen Waldhof 10 14 1 1510 2009 B. J. R. 15 13— 88: 10 26 4 Neckarau 15 9 3 4 36: 16 20: 10 udenheim 10 9 902 0 35 25 19213 andhoſen 16 6 50 7 27:80 15:17 hönig 10 5 5 6 20: 26 1517 pieloge. 0 2 E e eee 10 Käfertal 16 4 2 10 18:50 10 Darmſtadt 16 2 2 12 12:51:20 Schwetzingen 18 1 8 11 13: 88 5 J. Vereinigung Neckarau— Sport⸗ und Turnverein Waldhof:5. MReckarau bel Halbzeit:2 in Führunglth) Es mögen gut 6000 Zuſchauler geweſen ſein, die Zeuge dieſes ochintereſſanten und für die weitere Führung bedeutungsvollſten reffens ſein wollten. Die hochgeſpannten Erwartungen gipfelten denn auch in einem herrlichen Spiel, das in jedem Falle den Ruhin x ſich in Anſpruch nehmen darf, ohne Zweifel bis jetzt das ſchönſte iga⸗Verbandsſpiel der en Spielſaiſon geweſen zu ſein. Beiderſeits wurden prüchtige 9 55 vollbracht, ganz beſonders aber war es die Neckarauer Mannſchaft, die bis zur Be⸗ endigung der erſten Spielzeithälfte ein blendendes und wahrhaft beſtechendes Spiel vorführte, und eine auffallende Schußfreudigkeit an den Tag gelegt, ſodaß die Neckarauer Elf gegen die am vorhergegangenen Sonntag gegen Verein für Raſenſpiele gezeigten ſchwachen Leiſtun kaum mehr wieder zu erkennen war, Bis zur Pauſe gelang es Neckarau denn auch, die Führung zu behaupten, der bis dahin gezeigte Elan mußte dann jedoch dem unbeugſamen, eiſernen Siegeswillen des Alt⸗ meiſters Waldhof und nicht zuletzt dem ſchnellen Tempo der erſten albzeit weichen. Der jähe Umſchwung ſetzte bald nach dem von aldhof erzielten Ausgleich ein, Waldhofs Ueberlegenheit ſickerte immer mehr durch und nur der aufopfernd arbeitenden Neckarauer Hintermannſchaft, ganz beſonders aber dem ausgezeichneten Tor⸗ wüchter Brucker, war die Abwehr einer größeren Niederlage u verdanken. Brucker, der ſich in ſeinen Leiſtungen feleſt überbot, darf heute ruhig als der z. Zt. im ganzen Kreiſe beſte und zuverläſſigſte Torhüter bezeichnet werden: an den Erfol⸗ gen des Waldhofſturmes ſelbſt war er ſchuldlos. Beſonders er⸗ wähnenswert iſt noch, daß das don Herrn Jo ſé⸗Saarbrücken ſehr korrekt geleitete Treſſen bis zum Schlußpfiff beiderſeits eine in derartig wichtigen Verbandsſpielen ſelten beobachtete Fairneß und Ruhe aufwies. Im Verlaufe der ganzen Spielzeit ſah ſich Herr Joſs nur zweimal genötigt, Stra'ſtoß zu verhängen. Dem Spiele ging eine Eh ung des Ehrenſpielführers und linken Verteidigers der Reckarauer Mannſchaft, Oskar Wahl, voraus. Ein ihm vom Vereinevorſtand überxeichter rieſiser Lorbeerkranz mit Schieiſe war die wohlverdiente äußere Anerkennung für das am Sonntag von dieſem bewährten repröſentativen Spie⸗ ler äbfolvierte 500. Wettſpiel. Mögen ſich ſeine Sportskameraden an ihm ein Vorbild nehmen und ihm nachzuelfern ſuchen! Nach⸗ dem noch eine photogravhiſche Aufnahme beide Mannſchaften Arm in Arm vereint hiite, ſtell-en ſie ſich dem Schiederichter in folgender Au“tellung gegenüber: Neckarau: Brucker Broſe Wahl Frey Geſt Broſe Gärtner Zeilfelder Egner Kaſſer Ludwig Skudlarek Hutter Schwärzel Herberger Höger Hei Bauſch, H. Lidy Engelherdt Müller Waldhof: Walter Der Anſtoß Neckaraus gegen Sonne wird von Schwärzel ſofort abgefangen, um jedoch das Leder gleich dem N. rechten Flügel über⸗ laſſen zu miſſen, der einen Vorſtoß beabſichtigt. Der Innenſturm Waldhofs läßt einen ſolchen nicht zu und gelangt ſeinerſeits in ſiettem Tempo vor das N. Tor, wo es Schwärgel bereits in der 4 Minute gelingt, die gegneriſche Verteidigungslinle zu durch⸗ brechen und, für Brucker unhaltbar, einzuſenden.:0 für Waldhof. Dieſer unverhofft raſche Erfolg des Gegners ſpornt die Neckarauer u einem energievollen— an, das Spiel geht in flottem Ka auf und ab, beiderſeits derſucht man ſich mit Lorſchüſſen aus ichen Lagen. Verſchiedentlich ſchafft der N. linke Flügel ſchwierige Lagen vor Walters Heiligtum. öger fin⸗ det in dein ünken N. Läuſer ein Hindernis und kann nur's. 1. Ecke erzwingen. Von Höger ſchön vor das Tor gegeben, wird das Leder verfehlt und ergebnislos ins Feld zurückgeſchafft. Mehreren erfolgloſen aſtenſchüſſen des linken.⸗Flügelſtürmers folgt die Ecke, die unausgenützt am Tor E i e Nachdem der Rek⸗ karauer Sturm* wieder vor Waldhofs Tor gelangt iſt dort ſeboch eine Reihe günſtiger Chancen ausgelaſſen, erfolgt ein blitzſchneller Durchbruch des rechten.⸗Flügels, die exakte Flanke verwandelt Hutter in der 22. Minute zum 2 Erfolg für ſeine arben.:0 für Waldhof. Neckarau läßt nicht locker und bedfüngt einen Genner längere Helt in Tornähe in bewundernswerter Weiſe, webei auch rege 9 igkeit zu beobachten iſt. Neckarau's Eiſer iſt denn auch gar bald von Erſolg gekrönt: Eben hat Walter in miehr wie leichiſinniger Fußabwehr das Leder nach ſchönem Schu Eqners zu ſchwach genommen, da 5 auch ſchon ein Prachtſchu 9 ebt We ee wicher 0 190 1 mere geſchrl* hende un ſetzt Waldhof w auf, 0 end Situationen klärt fat bbe 972 Mu e 1 Sicherheil In der 44. Minute hat Egner ſeinen Sturm wieder nach vorn ge⸗ Borfen, ſein brillanter Durchbruch wird durch ſchöne Vorlage au allen nur denkbar mögl Vor allem wurde glänzend kombiniert .Einen raſenden den rechten Außenflügel abgelöſt, nachdem verfehlt hat. Ein prächtiger Schuß Gärtners und der Ausgleich wäre geſchafft.:2. Doch der Neckarauer Sturm iſt nicht mehr zu halten. Noch bevor die Wäldhofelf ſich richtig erholt hat, iſt der N. Sturm bereits wieder vor ihrem Tor, eine halbe Minute ſpäter und wiederum kann Gärtner einen ſcharfen Schuß dem aufgeregten Walter in den Kaſten jagen und ſonit ſeinem Verein die Hührung geben.:2 fur Neckaraul Was die Neckarauer Mannſchaft in dieſen letzten Minuten bot, iſt wirklich eine Elanzleiſtung zu nennen, wenn man weiß, daß ihr Gegner der Alt⸗Meiſter iſt. Halbzeit. Nach Wiederbeginn macht ſich immer mehr ein Nachlaſſen der Neckarauer bemerkbar, Waldhof nimmt mit wenigen Ausnahmen nun ganz das Heft in ſeine Hand und vermag auch bereits nach Verlauf von kaum 2 Minuten Spielzeit durch Schwärzel den Ausgleich herzuſtellen.:3. In der Folge wird das Neckarauer Tor faſt ſtän⸗ dig belagert, Waldhof erzielt kurz hintereinander 3 Ecken, die alle nichts Zählbares einbringen. Im Gegenſatz zur 1. Halbzeit will es bei Neckarau nun gar nicht mehr klappen, daran ändert ſelbſt ein vorübergehendes Wechſeln der Plätze Zeilfelder's und Gaſt's nichts. Das Spiel Neckaraus iſt nur noch auf vereinzelte Durchbrüche zuge⸗ ſchnitten, die jedoch in der Waldhof⸗Verteidigung ergebnielos ihr Ziel finden. Großartige Leiſtungen vollbringt jetzt Brucker im Tor. Einen Bombenſchuß Schwärzels wehrt er zunächſt zur Ecke, fauſtet ſolche famos zurück, der Nachſchuß wird von ihm wiederum prachtvoll zur Ecke gelenkt und dieſe in ſchöner Manier ins Feld zurückbefördert. Neckarau wird weiterhin vollſtändig in die Defenſive zurückgedrängt und unzählige Schüſſe ſetzt der Waldhofſturm aufs Tor. Doch alle ſinden in Brucker ihren Meiſter. Was er leiſtet, grenzt faſt ans Fabelhafte, ſein Tor ſcheint zeitweiſe direkt„verſchloſſen“ zu ſein, zum allgemeinen Leidweſen der Waldhof⸗Stürmerreihe. Eine nochmalige Ecke für Waldhof führt zu regelwidrigem Handſpiel Broſe's innerhalb der Strafraumgrenze, der Elfmeter, von Höger ſcharf in die Ecke plaziert, gibt Waldhof wieder die langerſehnte Führung.:8 für Waldhof. Das Spiel iſt entſchleden. Nochmals Ecke für Waldhof, als deren Ergebnis Hutter in der 28. Minute wiederum erfolgreich einſendet.:3 für Waldhof. Zwei weiteren Ecken Waldhofs kann Neckgrau eine entgegenfetzen, ein letztes Aufflackern der Energie. Nochmals bietet ſich dem Platzinhaber Gelegenheit, ein Tor aufzu⸗ holen, doch Gärtners prächtige Flanke geht ins Aus und auch die leh⸗ ten Minuten vermögen das Reſultat nicht mehr zu ändern. Neckarau muß ſich ſchließlich geſchlagen bekennen und dem techniſch beſſeren und und Siegeswillen ausdauernderen Gegner beihe Punkte laſſen. Die Mannſchaft Neckaraus hat wieder einmal bewieſen, welch hohes Können in ihr ſteckt, wenn nur der Wille zum Erfolg da iſt, dann klapyt alles ſchon ganz anders. Die Elf verſteht es ſehr gut, ſich den Leiſtungen des Gegners jeweils anzuyaſſen, doch man⸗ gelte es trotz aller in der erſten Halbzeit gezeigten ſchönen Leiſtungen nach der Pauſe an der bei einem Gegner wie Waldhof unbedingt not⸗ wendigen Aus auer bis zum Schlußyfiff. Der beſte Mann auf dem Platze war unſtreitbar Brucker im Tor, außer ihm ſind noch be⸗ ſonders Egner, Zeilfelder und Gaſt zu erwähnen. Die Außenſtürmer Gärtner und Ludwig konnten befriedigen, letz⸗ terer war allerdings zeitweiſe etwas unbeholfen. Das Uebrige zeigte gute Durchſchnittsleiſtungen. Die Waldhof⸗Elf zeigte ein ge⸗ ſchloſſenes Ganzes. Wechſelndes Flügel⸗, mit erfoloverſyrechendem Dreiinnenſpiel, Eifer und unbedinater Wille zum Sieg hahen ihr dieſen denn guch gebracht. Hutter bot eine ſchöne Geſamtleiſtung, auch Schwärzel und Herberger woren eifria in Tötiakeit, die heiden Außenflügel in gewohnter Meiſe ſhre Ayfaben ſöſend. Der ſchwächſte Punkt die Läuferreihe. Walter im Tor nicht ganz auf der Höhe und viel zu unſicher. Bei einider Aufwerkſamfeit der geg⸗ neriſchen Swrmreihe und etwas wehr Schußſicherheit wären weitere Erfolge bei Walter nicht augcehlieben. II. Mannſchoften:0 für Waldhof. III. Mannſchaften:1 IV. Mannſchaften:0 für Waldhof.. Pfalzbezirk des Rheinkreiſes. Ligaklaſſe. Der geſtrige Sonntag zeitigte im großen und ganzen normalen Verlauf der Verbandsſplele. Eine angenehme Ueberraſchung bot nur V. f. R. Kaiſerslautern, die in Pirmaſens dem ſpiel⸗ ſtarken Fußballklub einen Punkt abknöpfen konnten. Das Reſultat lautete 1: 1. Dieſer eine Punkt bringt die Raſenſpieler nunmehr in der Tabelle von der neunten auf die achte Stelle. In Ludwigs⸗ hafen konnte der be Phönix ſeinen eiſrigen Gegner Sportklub 190“ erſt im Endkampfe mit 2: 0 meiſtern, nachdem das Spiel noch 9 Minuten por Schluß 0: 0 ſtand. Ein Elfmeterball wegen Hände und ein ſchöner raſfinierter Ball Eberts ſtellten den Sieg feſt. Der andere Meiſterſchaftsanwä ter 1903 Ludwigshafen konnte in Speyer gegen den Liga⸗Neu⸗ ling Fußball⸗Verein nur den knappſten aller Siege 1: 0 erausholen, wodurch das alte Verhältnis zwiſchen Phönix und 903 ethalten bleibt. Ebenfalls nur ganz knayp mit 1: 0 konnte Pfalz Ludwigshafen ſeinen Gaſt.⸗V. Kaiſerslau⸗ tern nach Hauſe ſchicken. Letzterer muß ſeſt ſeinem aufſtrebenden Lokalgegner in der Tabelle den Vorrang laſſen und nimmt augen⸗ blicklich die zweitletzte Stelle ein. Sollte der alte'gaverein der Barbaroſſaſtadt wirklich dem Abſtieg verfallen ſein? Der Fran⸗ kenthaler Fußbalſlvereig hat, wie wir vorausgeſogt, die Vorteile ſeines eigenen Platzes voll ausgenüht, indem er dieſeswal egen den Sportklub 1905 Pirmaſens dreimal ein⸗ enden konnte dem dieſer nur einen Erſola entgegenzuſcten ver⸗ mochte. Nach den geſtrigen Spielen iſt der Stand der Tabelle wie folgt: 0 Tore Punkte Sp Gew. Unentſch. Berl. für gegen für gegen Phönix 15 11 8 120 28905 1903˙ 14 8 6— 33:15 22: 6 rankenthal“ 14 7 4 8 27:17 18: 10 Cl. Pirmaſens“ 15 6 5 4 23; 30 17:13 904 15 6 4 5 25:31 16:14 Pfalze 18 5 5 8 Ty. Cl. 05 Pirmaſens 14 4 3 7 128 1111 B ſ. R. Kaiſerslautern 16 2 5 9 23:39 923 G. V. Kaiſerslautern“ 15 9 19283 312 11:28 3223 rankenthal— Pfalz; 1903—.⸗C. Pir⸗ —.B, Kaiſerslautern nicht berück⸗ Speyer 13 ebrochenen Spiele 8) Die a .⸗Cl. Pirmaſens maſens und ſichtigt. Sportklub 1904— Phönix Ludwigshafen:2(Halbzeit:0; Eäkbalverhälknis:14). Der vergangene Sonntag ſtand im Zeichen der Begegnung der denn auch auf die Ludwigshafener Sportgemeinde ſeine Zugkraft nicht verfehlt. Schon lange bevor die zum Beginn dieſes Treffenz feſtgeſetzte Zeit herangerückt war, umſäumten Tauſende das Spiel⸗ feld. Es mögen gut an die—7000 Perſonen geweſen ſein.— Mit 2. viertelſtündiger Verſpätung ſtellten ſich dem Schiedsrichter, einem 04 ohne Veränderung innerhalb der Mannſchaft, Phönix mit Regele als Miltelläufer, Rillig und Goller auf dem Poſten als rechter bezw. linker Läufer. Um.35 Uhr ſtößt 04 an, kommt aber nur bis zur gegneriſchen Läuferreihe, die das Leder ihrem Sturm zuſpielt und ſchon ſitzt dieſer vor dem Toxe des Platzinhabers. Kurz darauf kann der 04⸗Wächter Emiſch zweimal brillant retten, indem er ſcharfe Schüſſe von Weber ll und Fuchs hält. Grünauer geht am linken Flügel durch, flankt exakt, doch der rechte Flügel der Gäſte verdirbt durch Abſeits. Durchbruch des 04⸗Sturmes beendet der Mittelläufer durch Fernſchuß, den aber der Gäſtetorwart ſicher fängt. Bapperts Müller zum Stehen. Sein weiterer Schlag nauer auf, aber die erſte Ecke für Phönkx. ergibt durch Fehlſchlag Vexteidig die azweit nes Durcge beiden obengenannten Vereine. Als das wichtigſte Treffen Zuan es u 1˖ eſe N. u8. Zuſammenſpiel kommt 04 vors Gäſteheiligtum und nach Geplänkel hat 04 ſeine erſte Ecke. Dieſe kommt ſchön herein und wird zur zweiten Ecke abgelenkt. Der Sturm der Weißen ſchafft aufopfernd heikle Sachen und Müller macht infolge des ſchlüpfrigen Bodens einige Schnißer. Doch dieſe kurze Periode vor dem Tore der Blauen bringt 04 trotz aller Anſtrengungen keinen Erfolg, trotzdem verſchie⸗ dentlich Gelegenheit vorhanden war Einen Prachtſchuß Förſters hält der Gäſtehüter famos, ebenſo einen ſolchen Bapperts. Nunmehr über⸗ nimmt Phönix wieder für kurze Zeit das Kommando, aber die beſt⸗ gemeinteſten Schüſſe gehen entweder knapp daneben, oder werden von der Verteidigung der Platzmannſchaft im Verein mit Emiſch im Tor abgewehrt. Phönix erzwingt durch Ebert ſeine dritte Ecke, welche durch befreienden Schlag der Verteidigung ins Feld befördert wird. Bapperts Durchbruch landet im Aus. Kurz darauf muß Müller einen Durchbruch desſelben Spielers unterbinden. Ein Vorſtoß des rechten Flügels der Weißen ergibt die dritte Ecke für 04. Becker tritt exakt und die Gäſteverteidigung verurſacht die vierte Ecke, welche ausgetre⸗ ten wird. Vom Abſtoß weg zieht Phönix vors 04⸗Tor und ſetzt ſich eine kurze Spanne Zeit daſelbſt feſt. Erfolge können aber keine er⸗ zielt werden, da der Gäſteſturm zuviel kombiniert und das Schießen vergißt, ſodaß die aufmerkſame Verteidigung des Platvereins ſtet⸗ Gelegenheit hat, dazwiſchenzufahren. Fuchs gibt einen ſchönen Flankenlauf zum beſten, doch ſeine Flanke prallt ab zur 4. Ecke. Die wenigen Bälle, die geſchoſſen werden, ſind eine ſichere Beute Emiſchs. Auch verſchiedene Sachen, die erfolaverſprechend ausſehen, werden durch Abſeitsſtellung der blauen Stürmer zunichte. Aus einem Frei⸗ ſtoß wegen Hände ergibt ſich für Phönix die fünfte Ecke, welche von Grünauer getreten, von Emiſch fein abgewehrt wird. Als dieſer kurz darauf einen famoſen Schuß Weber 1 halten kann und ins Feld zu⸗ rückbeſördert, iſt Halbzeit. Sofort nach Wiederbeginn legt ſich 04 ins 89 doch ſtets verderben ſich deren Stürmer gute Gelegenheiten zum Tore erzielen durch Abſeitsſtehen. Wie es den Anſchein hat, macht ſich bei 04 das naß⸗ſchlüpfrige Gelände langſam bemerkbar und Phönix durch ihr rationelleres Zuſammenſpiel und den damit bedingten geringeren Kräfteverbrauch gewinnen zuſehends an Boden. Der unternimmt nur noch mehrere, allerdings Weee ehr ge⸗ fährlich ausſehende Durchbrüche. Die Blauen wollen mit aller Macht Erfolge erzielen, doch die 04⸗Hintermannſchaft wehrt 4 helden⸗ mütig. Kurz hintereinander erzwingt Phönix Ecke Nr. 6, 7 und 8. Die beiden erſten ſind ergebnislos, krotzallem ſie gut hereingegeben werden, die letztere geht direkt ins Aus. Weber 1 hat ſich ſchön durchgeſpielt, doch ſowohl er als 6 O4⸗Spieler F unſair, was der Schiedsrichter mit Niederwurf ahndet. Ebert raſt die Seite entlang, ſeine Flanke ergibt die nemte Ecke, welche aber ergebnis⸗ los verläuft. Grunauer hat gute Gelegenheit zum Durchgehen, jedoch durch 9 langes Ballbehalten wird er am Schuß gehindert, was die zehnte Ecke für Phönix ergibt. Dieſe wird zu ſchwach ge⸗ treten und Bappert erwiſcht den Ball. Er ſchalt ſich durch, gibt ſchön an Cavalla weiter, welcher prachtvoll ſchießt und mit Glück erreicht der Gäſtetorwart gerade noch das Leder. Der Platzverein ſetzt nun Aurn Endſpurt ein, doch zu früh, denn ſchon nach wenigen Minuten iſt auch dieſe letzte Kräft verbraucht, ohne daß außer einigen guten Gelegenheiten ein Erfolg erzielt wird. er End⸗ kampf gehört den Gäſten. Schlechte Abwehr eines 04⸗Verteidigers ergibt die elfte Ecke für Phönixz. Grünauer tritt exakt, einiges Ge⸗ plänkel vor dem Tore und ſchon naht das Verhängnis. 9 Minuten vor Beendigung des Spieles macht ein Sportklübler Hände. Elf⸗ meter lautet die Entſcheidung. Regele tritt ſcharf und gut pla⸗ ziert in die rechte Ecke, Phönix führt:0. Lauter Beifall und all⸗ gemeines e bei den Anhängern der Gäſte. 04 kommt mit ſeinem Anſtoß bis zu Regele, dieſer bricht dur„ ſchießt aber dem 04⸗Wächter in die Hände. Nu9e unternimmt auf eigene Fauſt einen Solodurchbruch, welcher die zwölfte Ecke bringt. Gut vor das Tor getreten, wird dieſe eine Beute Emiſchs. Auch muß derſelbe kur als letzter Retter in der Not mehrere allerdings zu e Schüſſe von Fuchs und Weber 11 abwehren. Die drei⸗ zehnte Ecke für die 90 lenkt Emiſch gerade noch um die Seiten⸗ ſtange zur vierzehnten Ecke, welche Grünauex tritt. Weber 1 nimmt das Leder aus der Luft, ſchießt jedoch drüber. Kurz vor Schluß legt Regele ſchön auf den freien Raum vor, Ebert, jetzt in der Mitte ſtürzt aus dem Hinterhalt hervor und ſchiebt, an dem heraus⸗ gelaufenen Emiſch vorbei ein.:0. Letzterer hat ſich, als letzte Rettung, Coert vor die Fae geworfen und iſt dadurch verletzt wor⸗ den, was eine kleine Unterbrechung des Spieles ergibt. Regele unterbindet wiederum den Anſioß der Weißen, gibt ſchön zu Weber II, der durch prächtigen Schuß ein drittes Tor erzielt; der Schiedsrichter hat allerdinge einen Augenblick vorher wegen Ab⸗ ſeitsſtellung gepfifſen, ſodaß dieſer Erfolg nicht gewertet wird. Der Torabſtoß fällt mit dem Schlupfiffe zuſammen und Phönix kann unter ungeheurem Jubel ſeiner Anhänger als erſter Ludwigshafener Verein in dieſer Saiſon den 04⸗Platz als Sieger verlaſſen. Die Gäſte haben den Sieg dem Spielverlauf nach redlich ver⸗ dient. Die Mannſchaft beſitzt ein breit angelegtes präziſes Zu⸗ ſammenſpiel, das bei dieſem Treffen den Uüsſchlag gegeben hat. Das Sichſtellen und das ausgezeichnete gegenſeitige Verſtändnis iſt ſehenswert. Beſonders hervorgehoben zu werden verdient vor allem Regele, der als Mittelläufer eine glänzende Leiſtung bot. Seine Ueberſicht, ſein Zuſpiel und vor allem die Zerſtörungsarbeit waren es in der Hauptſache, die den 04⸗Sturm nur zu Teiläktionen zwang. Eut waren noch der Lorwächter und Nüller. veg⸗ terer allerbings erſt in der zweiten Spielzeithälfte. Die Flügel⸗ läufer ausdauernd und flink, der geſamie Sturm ausgezeichnet im Helde. Vor dem Tore fehlt die letzte Helung, der geſunde Schuß, Lie.annſchaft des Platzinhabers wär zäh und energiſch wie immer, voch ihrer ſchärfſten Waſſe, der Schneuigkeit, ging ſie gurch den ſchweren, naſſen Boden verluſtig. Auch war Vappert, der Un⸗ verwüſtliche, durch eine Verrenkung des rechten Schultergelenkes an der vllen Enifalkung ſeines Konnens behindert. Gang hervo⸗⸗ ragend hieit ſich die geſämte Hintermannſchaft, vor allem Emiſch im Tor und die beiden Verteidiger. Es iſt daß, wenn der Elfer nicht gekommen wäre, dieſe das Spiel 00 gehalten hätten. Ver Schiedsrichter konnte genügen.* Weitere Ergebniſſe: Odenwaldkreis: Vereinigung Neckarau— Sp. u. T. B. Mannheim⸗Waldhof:5, T. u. R. Feudenheim— Sp. V. Sandhofen 6·1, Vereinigung Schwetzingen 1898— V. f. R. Mannheim:2, Sp. C. Küfertal— Sp. V. Darmſiadt:2. Rheinkrels:„Pſalz Ludwigshafen— F. V. Kaiſerslautern :0, Phönix 900 Picrbeeh— Sportelub Ludwigshafen 20,§. B Speyer— 1003 Lu wigshafen 01, F. V. 75 al— Sp. C. Pirmaſens:1, F. S. V. Mainz— F. V. Kaſtel:0, Alemannia Griesheim— S. V Wiesbaden:2, Alemannia Worms— Union Wirhauſen:2, Wormatia Worms— E. V. Biebrich;1, V. f. R. Kaiſerslautern— F. C. Pirmaſens:1, Germania Wiesbaden— T. p. G. Höchſt:0, T. V. Burbach— Oberſtein:1, Boruſſia Neunkirchen— F. V. Saarbrücken:0, Saar Saarbrücken— F. B. Völklingen:0, Kreuznach 1907— Sulzbach 072. Nördmein: Eintracht— Germania Ffm.:5, Hanau 93— Viktoria Aſchaffenburg:0, V. f. R. Frankfurk a. M.— Hanau 1894 :1, Seckbach— Rückingen.0, F. S. V. Ffm.— Sportfreunde Ffm. Herrn aus Pforzheim, beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung..0 Südmaln: Kickers Offenbach— T. V. Heuenſtamm:0, 9 B. Sfenbac— Union Niederrad:1, Bürgerl— Bieber.1, V.. 8 O— F. V. Iſenburg:0, Viktoria Iſenburg— Sprenb⸗ ingen:0. Würtſemberg: Kickers u—* R. Stuttgart 810, Sportelub Stu Sue— Sp. V. Cannſtatt:2, Sportfreunde— gart— F. V. Juffenhauſen:1, V. f. R. Heilbronn—§. B. 6 ˖ Bat T. V. Augsburg 08, Wacker Män ayern: ern— T. ugsburg 9: 0 en— M. 4* Mü 99 dt— Arnim Mün⸗ nchen:2, M. T. V. Ingo en 073, B C. Augsburg— Teuionia München 1 No'rbboyern. Erſter F. E. Nürnberg— Rr 0˙0. rger cker R. F. B.— T. B. 1848 Rürnberg.2, Wü herg 020 ——— 6. Seite. Nr. 25. mit der Novelle zum Einkommensteuergesetz, — Mauntzeimer General· Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Montag, den 17. Januar 1921. Handel und industrie. Noveile zum Einkommensteuergesetz. Der tinanzpolitische Ausschuß des Reichswirt⸗ schaftsrats beschäitigte sich in seiner Lagung am 12. Januar die die soge- naunte Doppeibesteuerung des Jahres 1920 beseltigen will. Ler Unterausschuß für Steuerkontrolle machte als Ergebnis seiner Vorberatungen Vorschläge, die nach einigen Abäuderungen in folgender Form ais Beschluſ angenommen wurden: Der tinanz- politische Ausschuß emptiehlt der Reichsregierung, bei dem Einkommensteuergesetz vom 29. März 1920 hinsichtlich der Veranlagung der Steuer an dem Grundsatz des§8 29 Ab- satz 1 des Gesetzes(Veranlaguns nach dem Vorjahre) fest- zuhalten und diesen Grundsatz unter entsprechender Aende- rung des 8 58 des Gesetzes auch für das Steuerjahr 1920 in Anwendung zu bringen. Hierbei soll in Rücksicht auf die außerordentlichen wirtschaftlichen und technischen Schwier!g⸗ keiten bei der Erhebung der Steuer für 1920 und aus sozialen Gründen für Lohn- und Gehaltsempfänger jeder Art die Steuer für das Steuerjahr 1920 mit den erfolsten Lohnab⸗ zügen abgegolten sein und die Einziehuns der Steuern für das erste Steuervierteljahr 1920 unterbleiben, soweit die Lohn- und Gehaltsempfänger ein Einkommen bis zu 24 000 4 (aus 1919) versteuern würden und den Steuerabzug für die jetzten drei Vierteljahre des Steuerjahers ordnungsmäßig nachweisen. Die Streichung bei Zifier? des§ 13 soll nur die Beitrãge für politische Vereinigungen treffen, im übrigen soll die Ziffer 7 erhalten bleiben. Der ſünanzpolitische Ausschuß em- piiehlt hierzu der Reichsregierung, das Einkommensteuergesetz 30 zu fassen, daß Schenkungen, die auf Grund des 8 13 Ziffer? Erfolgen, wohl bis zu 1095 vom Einkommen abgerechnet wer⸗ den dürien, daß aber dieser Abzug bei der Staffelung der Steuer 8 21 des Einkommensteuergesetzes) nicht in Betracht kommt. Ssa ist ganz zu streichen(Strafparagraph). Sofern dem Gut- achten des Ausschussess hinsichtlich des Veranlagungsgrund- gatzes wider Erwarten nicht entsprochen werden sollte, müs- sen auch gegen vorläufige Festsetzungen G 30 Absatz 2 in seiner jetzigen Fassung) die ordentlichen Rechtsmittel- gegeben sein. Zifier 10 der Novelle 8 40a (Meldepilicht über Erfüllung der steuerlichen Verpflichtung) ist zu streichen. Der Ausschuß behielt sich vor, weitere Aenderungen zum Einkommensteuergesetz, abgesehen von der Novelle, vorzu- schlagen, und der Unterausschuß für Steuerkontrolle wird sich demnächst mit solchen Vorschlägen befassen. Von einer Beratung des Reichsnotopfers vurde nach einer kurzen Klarstellung durch den Reichsbankpräsi⸗- denten Exz. Havenstein abgeschen, doch wird die Reichs- regierung ersucht werden, vor Neubearbeitung der Wert⸗ ermittlungsgrundsätze zum Reichsnotopfer dem Reichswirt- schaftsrat rechtzeitig Gelegenheit zur gutachtlichen Stellung- nahme zu geben. ** Neckarsulmer Fahrzcugwerke.-G. Der Reingewinn nat sich für 1919%0 fast verdoppelt; er sties von 943 295 1 auf 1 753 681 H. Daraus werden 100 000„ jiür Rückstellungen und Fürsorgezwecke und 150 000„ zur Linderung der Woh- nungsnot verwendet. Der auf den 8. Fabruar einberufenen .V. wird die Ausschüttung von 6% Dividende auf den eingezahlten Betrag der Vorzussaktien und wieder 15% auf die Stammaktien vorgeschlagen. Außerdem wird die Ver⸗ doppelung des erst im März 1919 von 4,80 auf 10 Mill. 4 erhöhten Kapitals auf 20 Mill.„1 zur Beschlußfassung vor- liegen. Den alten Aktionären sollen 9600 ab 1. Oktober 1920 gewinnberechtigte neue Aktien 1 zu 1 zu 110% angeboten wer⸗ den. Die restlichen 400 neuen Aktien dienen zur Einführung an der Börse. Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe. Bei der Zulassungs- stelle der Berliner Börse ist ein Antrag auf Zulassung zum Handel und zur Notiz für 20 Mill. Aktien der Maschinen- baugesellschaft Karlsruhe in Karlsruhe gestellt worden. Elektrizitäts-.-G. vorm. Herm. Pöge in Chemnitz. Die .-V. setzte die Dividende auf 179 fest. Ferner wurde be⸗ schlossen, das Grundkapital um 22 auf 46 Mill. zu erhöhen durch Ausgabe von 15 Mill. Inhabervorzugs- aktien zum Kurse von 103%(rückzahlbar mit 115)), die bis höchstens 8% Dividende erhalten sollen, von 6 Mill. 4 Stamm- aktien. die den bisherigen Aktionären zum Kurse von 116% im Verhältnis von 4 zu 1 angeboten werden sollen, und end- lich 1 Mill. Namensvorzugsaktien, die Vorstand und Auf⸗ sichtsrat zum Kurse von 1007 erhalten sollen. Die Namens- vorzugsaktien, die einer Ueberfremdungsgefahr vorbeugen sollen, sind unveräuberlich und mit zwölffachem Stimmrecht ausgestattet. Württembersische Glas-Industrie.-G. Mit einemf Grund- kapital von 5 Mill.„ wurde in Vaihingen diese Aktien- gesellschaft——.— E. Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co.,.-G. in Leipzig. Zu der vorgescklagenen Kapitalserhöhung um 4 Mill. 4 Stammaktien auf 26 Mill. teilt die Verwaltung mit, daß diese 4 Mill. Aktien von amerikanischen Interessen⸗ ten übernommen werden, und zwar zu 27596. ergwerksgesellschaft Erlkönig. Die in Stuttgart abge⸗ haltene.-O..-V. dieser Geseilscnaft, deren Betfieb sich in Ober-Erlenbach, Kreis Friedberg in Hessen, befindet und die Verwaltung in Stuͤttgart. trat für die Beschaffung einer Mil- lion neuer Betriebsmittel durch Ausgabe ensprechender An- teile ein. Der Bergwerksrepräsentant teilte mit, daß der zweite Schacht in etwa 14 Tagen das im Durchschnitt gut 2 m tiete Kohlenlager antreffen werde. Auf Grund der zahlreichen Bohrungen berechne sich der gesamte Kohleninhalt der Erl- könig-Gerechtsame auf rund 20 Mill. t. Heilmannsche Immobiliengesellschaft.-., München. Im abgelaufenen Geschäſtsjahre wurden bebaute und unbebaute Grundstücke zusammen für 7 450 000 M verkauft. Die in Um- lauf befindlichen Gerüchte, es wären aus Grundstücksver⸗ käufen 22 Mill. eingegangen, entsprechen daher nicht den Tatsachen. Die deutsch- österrelchische Reedereigesellschaft Hapag. Wie verlautet, verhandelt die Wiener Kreditanstalt mit der Unted American Line. welche dem Hariman-Konzern angehört, und mit der Hamburs-Amerika-Linie wegen Gründung einer Reedereigesellschaft für Deutschöster- reich. Als Hafenort wird Wien in Betracht kommen, da Schiffe aus dem Schwarzen Meere donauaufwärts bis Wien Selangen können. Waren und Härkte. Nürnberger Hopfenmarkt. (Originalbericht.) Im Verlaufe der letzten Woche hat sich die Lage des Nürnberger Hopfenmarktes weiter günstig gestaltet; die Nachfrage hat sich erhöht. Neben dem Kund- schaftshandel trat auch der Export wieder als Käufer aut. Die Zufuhren brachten in der Berichtswoche 130 Ballen. Während der Wochenumsatz über 350 Ballen hinausging. Der größte Teil der Käufe erfolgte für Ausfuhrzwecke, nament⸗ lich für englische und belgische, einzelne Ballen auch für hol- ländische Rechnung. Frühere Jahrgänge waren zwar ange⸗ boten, blieben aber unbeachtet. Bei Wochenschluß notierten 1920er Hopfen nominell: Markt- und Gebirsshopfen prima 1900—2100&, mittel 1700—1800, geringe 1500—1600 4 Spal- ter schwere und leichte Lagen. Württemberger und Tettnanger prima 2000—2200„, mittel 1800—1900 l. seringe 1500 bis 1700; Haſiertauer einschließlich Siegelgut prima 2200 bis 2400, mittel 1800—2100 4. Die Lagerbestäinde des Nürnberger Marktes in rooer Hopfen werden immer noch aui 7000 Ballon geschätzt, die fast durchweg zu höheren Preisen eingekauft worden sind. Bei den großen Summen, die darin festliegen, zeigt sich bei den Besitzern das Bestreben zum Verringern der Bestände, was aber bei der heutigen Preis⸗ gestaltung fast noch unmöslich ist. Auf dem Saazer Markt zeigt sich jetzt nach längerer Ruhe wieder mehr Nachfrage und Interesse. Kommissionäre sowohl wie auch das grobe Hopfensyndikat betätigten in der letzten Zeit größere Käufe für das Ausland im Preisrahmen von 3500—3700 Kr.— Von Brüssel wird anhaltende Ruhe und weiterer Preisrück⸗ gang gemeldet: letzte Notierung 225—275 Frs. Der Aloster Markt ist leblos. Eine Besserung wird erhofit. wenn Eng⸗ land seine Einkäufe wieder aufnimmt: letzte Notierung 275 bis 310 Frs. Auch der Straßburser Markt verzeichnet ruhige Stimmung und Notierungen von 500—530 Frs. für beste Hopfen, 400—420 Frs. fũr mittlere und 300—350 Frs. für e· ringere Hopfen. Baumwollmarkt. Bremen, 15. Jan.(Knoop u. Fabarius.) Die Märkte be⸗ schließen die Woche nach autgeregten Tagen, ia denen naui⸗ hafte Preiserhöhungen sich durchsctzten, st⸗tig wie folgt: Bremen: fully middling g. c. u. st. Ioko das Kilo. disd. Januar Maärz Mai Juli Liverpool:—.— 10.73 d. 10 77 d. 10.84 d. 1090 d. Newyork: 17.65 cs. 17.08 cs. 1592 cs. 1591 cs. 16.C4 cs. Neworleans: 15.—„ 1508„ 15.15„ 15.20„ 15.33 5 Der Preistiefstand, wie er Ende des verflossenen Jahres zu verzeichnen war, stehen nun Notierungen gegen⸗ über, die einem Aufschlage von rund 199% gleichkommen, eine Entwicklung, die in dieser Wirkung sicherlich von nur wenigen vorausgesehen wurde. Hierzu hat gewiß die Erschei- nung beigetragen, daß in den vergangenen Monaten die Ter⸗ minmärkte in starkem Maße„überverkauft“ waren und nun die Baissiers mit dem Eintritt einer Besserung unvermutet in eine unangenehme Lage kamen und zu schleunigstem Rück⸗ zug in Gestalt von überstürzten Deckungen gezwungen waren. Diese Lage wird zur Folge haben, daß bis auf weiteres die Märkte noch manche heftige Schwankungen werden durch⸗ machen müssen. Auf eine Klärung. die eine gesunde Grund- lage schafft und eine gesunde Weiterentwicklung möglich macht. ist wohl erst dann zu rechnen, wenn die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse in Amerika auf dem Wege der Pfrrrkus. den sie seit Jahresbeginn offenkundig eingeschla- haben. weitere eeeeee —— erwartet man allgemein, und zwar in anhaltend sich verstär⸗ kendem Maße, besonders nachdem die neue republikanische Regierung ihr Amt angetreten haben wird. 8 Zucker. Aus Berlin wird uns Seschrieben: Nachdem die ersten Ar- beiten für die verteilten KRoucber ziemlich erledigt wor- den sind, hat sich das Geschäft an den deutschen Märkten mehr ruhig gestaltet. Die Abladungen seitens der Rohzucker⸗ ſabriken sind schon zahlreicher geworden; in manchen Be⸗ zirken hindert die nicht genugende Eisenbahnwagengestellung den schnellen Fortgang. Die Raffinerien stenen jetzt in vollstem Betriebe. Das Wetter ist mild geblieben un hat auf den Flußläufen Verbilligung der Frachten, wie Aus⸗ nützung der Kahnräume und etwas schnellere Beſörderung Seschaffen. Für den Rübenanbau. verdient die Tatsache Beachtung, daß die Regierung durch kürzlichen Beschluß eine Verbilligung der Düngemittel herheigeiührt hat, und was eine bessere Ackerdüngung für den Rübenackerertras bedeutet, ist aus früheren Jahren genugsam in Erinnerung. Im Melasse- geschäft war in der verflossenen Zeit ein ziemlich leb- hafter Verkehr trotz anziehender Preise zu bemerken: bei ein- zelnen Abschlüssen konnte die Bewertung die vorwöchentliche Hsöchstnotierung von 78& telquel überholen. Zu dem Kapitel „Zwangswirtschaft über den Herbst hinaus oder nicht“ zirku⸗ lierten manche Nachrichten, die aber nichts Positives enthiél- ten, aber doch den Zweifeln an baldiger Nachgiebigkeit der Regierung in dieser Frage mehr Raum ließen, und die Hin- haltung wird leider vielleicht dadurch bestärkt. daß aus Er⸗ zeugerkreisen manche Stimmen zu Gunsten einer Fortsetz ans der Zwangswirtschaft laut seworden sind. Freigabe der Tabakeinfuhr am 1. Juli 1921. Auf Wachen des Reichswirtschaftsministeriums hatte, wie schon kurz ge⸗ meldet, der wirtschaftspolitische Ausschuf des Reichswirt- schaftsrates sich in seiner neulichen Tagung am 13. Januar mit der Frage zu beschäftigen, ob einem Antrag des Tabak⸗ Sewerbes stattzugeben sei, der auf Beseitigung aller Be- wirtschaftung und Einfuhrbeschränkungen gerichtet ist. Von der Regierung wie von verschiedenen Mitgliedern wurde gel- tend gemacht, daß die Freigabe der Einfuhr ihr Anschwellen zur Folge haben werde, wodurch die Wirtschaft geschädigt werde, da Geld für eine ohne nennenswerten Ausfuhrgegen- wert eingeführte Ware nach dem Ausland abfließe und die Valuta senke; außerdem könne auch im Inland ein schlechter Eindruck erweckt werden, da Tabak doch reine Luxusware sei, während uns lebenswichtigere Dinge fehlen. Die Mehr⸗ heit des Ausschusses war indessen der Ansicht, daß das Be- dürfnis der deutschen Raucher so oder so befriedist werden würde, eine Bewirtschaftuns, die nur den austän⸗ disen Handel beschränke, den illesitimen aber nicht erfassen könne, also ganz unerwünscht sei. Bei freier Wirtschait sei eher die Gewähr dafür geseben, daß der Staat doch wenisstens Zoll und Steuer erhalte. Das Gutachten wurde also dahingehend abgegeben, daß die freie Einfuhr von Rohtabaken zuzulassen und die Beseitisuns cir Ver⸗ arbeiter-Kontingentierung und Aufhebuns aller zwangs⸗ wirtschaftlichen Organisationen 4er Tabakindustrie einschlies · lich der Aubßenhandelsstelle vorzunchmen sei. Argentiniens Erute 1920 ax. Das Statistische Bureau des argentinischen Ackerbauministeriums hat die erste amtliche Schãtzung der 1020/arer Weizen, Hafer- und Leinsaat-Erute veröffentlicht. Danach weist der Weizen- Ertras gesen- über der voraufsegangenen Eente einen Rücksang um 3 740 000 Ors., d. i. um 134% auf. Die noch vorhandenen Vorräte an altem Weizen werden mit 736 o Ors. angeseben. Die Haſer-Ernte wird um 248 o0 Ors., d. i. um 4% grõßer eingeschätzt als im voraufgegangenen Jahre. Im allgemeinen müssen jedoch wohl 206 für solchen Hafer abgezogen werden, der als Futter dienen soll. Die Leinsaat- Ernte—— das Bureau um 13 000 t, d. i. um%/ sröger ein. Zur e ee Nach den am Donnerstag gemach- ten Zugestündnissen des Vertreters des Reichswirtschafts- ministeriums über eine Kohlenpreiserhöhung traten am 14. d. in Berlin die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einer Sitzung zu- sammen, in der erneut über die Lohnfrase verhandelt wurde. Die Forderungen der Arbeitnehmer gehen bei weitem über die Zugeständnisse hinaus, die die Arbeitgeber machen konntey. Man kam zu keiner Einigung, weil selbst die zugestandene Kohlenpreiserhöhung nicht mehr die zu zahlenden Löline auf- bringen würde. Die ganze Frage wurde dem Schiedsgerichit übergeben. 8* Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr Fritz Goldenbaum; ür Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Ingalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Truckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeicer G. m. b.., Mannheim F 6. 2. 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